Masterarbeit / Master's Thesis

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Masterarbeit / Master's Thesis MASTERARBEIT / MASTER’S THESIS Titel der Masterarbeit / Title of the Master‘s Thesis „Der Neue Österreichische Film als Spiegel der Realität“ Verdrängung und Erinnerung des Nationalsozialismus im österreichischen Gedächtnis verfasst von / submitted by Eugen Jakob Gilli, BA angestrebter akademischer Grad / in partial fulfilment of the requirements for the degree of Master of Arts (MA) Wien, 2019 / Vienna 2019 Studienkennzahl lt. Studienblatt / UA 066 803 degree programme code as it appears on the student record sheet: Studienrichtung lt. Studienblatt / Masterstudium Geschichte degree programme as it appears on the student record sheet: Betreut von / Supervisor: Univ.-Prof. Dr. Frank Stern INHALTSVERZEICHNIS 1 EINLEITUNG .................................................................................................................. 3 1.1 Fragestellungen ........................................................................................................................................ 5 1.2 Stand der Forschung ................................................................................................................................ 5 2 GEDÄCHTNISSE: ERINNERN, VERGESSEN, VERDRÄNGEN ............................ 7 2.1 Das persönliche und kollektive Unbewusste .......................................................................................... 8 2.2 Individuelles Gedächtnis: Verdrängen und Erinnern ........................................................................ 11 2.3 Kollektives Gedächtnis .......................................................................................................................... 12 2.3.1 Aspekte des kommunikativen Gedächtnisses ...................................................................................... 14 2.3.2 Aspekte des kulturellen Gedächtnisses ................................................................................................ 15 3 ÖSTERREICHISCHES GEDÄCHTNIS NACH 1945: ZUM UMGANG MIT VERGANGENEM ................................................................................................................. 16 3.1 Opfermythos: Die These zerschellt ....................................................................................................... 19 3.2 Die Lüge wird entlarvt: Waldheim und das österreichische Geschichtsbild .................................... 23 3.3 Amnesie oder Bemühung um Aufarbeitung? ...................................................................................... 25 4 KONTINUITÄTEN UND ZÄSUREN SOZIALER UND KULTURELLER CHARAKTERISTIKA .......................................................................................................... 30 4.1 Hintergrund und Analyse der autoritären Persönlichkeit ................................................................. 30 4.2 Antisemitismus als Denkmuster............................................................................................................ 33 4.3 Geschlechterrollen: Macht und Aufbruch ........................................................................................... 34 4.4 Generationenkonflikt: Alt und Jung im Spannungsverhältnis .......................................................... 37 4.5 „Kunst, um die Kunst zu verlassen“: Wiener Aktionismus ............................................................... 40 5 FILMSCHAFFEN IN ÖSTERREICH NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG ... 41 5.1 Kontinuitäten in der Filmindustrie: Während und nach dem NS-Regime ....................................... 44 5.2 Gegen das Verdrängen und Vergessen: Filme der Nachkriegszeit .................................................... 48 5.3 „Tiefer geht es nicht“: Film in der Krise ............................................................................................. 49 5.4 Der Neue Österreichische Film ............................................................................................................. 51 6 FILM: THEORIE UND METHODE ........................................................................... 54 6.1 Filmgestaltung und Ästhetik ................................................................................................................. 55 6.2 Methode der Filmanalyse ...................................................................................................................... 58 6.3 Feministische Filmtheorie ..................................................................................................................... 59 7 SEX, CRIME AND CLASH AUF ÖSTERREICHISCH: SCHAMLOS (1968) ...... 62 7.1 Themen und Motive: Einfluss auf das österreichische Gedächtnis ................................................... 65 7.2 Formaler Aufbau und „Materialaktion“ ............................................................................................. 67 7.3 Ästhetische und filmische Stilmittel ..................................................................................................... 69 7.4 Annabella: Objekt des männlichen Blicks ........................................................................................... 70 8 KRISE UND SEHNSUCHT: DIE AUSGESPERRTEN (1982) ................................. 74 8.1 „Heimat ist das Unheimlichste“ ............................................................................................................ 76 8.2 Umfeld, Schauplätze und Figuren ........................................................................................................ 80 8.3 Ästhetische und filmische Stilmittel ..................................................................................................... 84 9 WAHRNEHMUNG UND VERFOLGUNG: 38-AUCH DAS WAR WIEN (1986) . 86 9.1 Verdrängung und Erinnerung: Österreichisches Gedächtnis ........................................................... 88 9.2 Darstellungen des Jüdischen: Antisemitismus und Stereotype .......................................................... 94 9.3 Ästhetische und filmische Stillmittel .................................................................................................... 97 10 SCHLUSSBETRACHTUNG ...................................................................................... 100 11 LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS ..................................................... 103 11.1 Internetquellen ..................................................................................................................................... 111 11.2 Filmographie ........................................................................................................................................ 113 12 ABBILDUNGSVERZEICHNIS ................................................................................. 115 13 ABSTRACT .................................................................................................................. 117 Dank An dieser Stelle möchte ich bei jenen Menschen herzlich bedanken, die mir im Prozess des Verfassens meiner Masterarbeit hilfreich zur Seite standen: Meinem fachlichen Betreuer Univ. Prof. Dr. Frank Stern, dessen Lehrveranstaltungen mein Interesse an der visuellen Zeit- und Kulturgeschichte geweckt haben. Meiner Mutter und Jerry für die nie enden wollende Unterstützung und kreativen Anregungen. Meinen Brüdern für ihre permanente Hilfe, ihre innovativen Ratschläge und ihre Korrektur der Arbeit. Meiner Großmutter für ihre grandiosen kulinarischen Künste, die mir viel Energie für das Schreiben gaben. Meiner lieben Freundin für ihren Optimismus, ihre Motivation und Geduld. Und bei allen meinen Freunden für die anregenden, lustigen und bereichernden Gespräche. 1 Einleitung Düster, chaotisch und kritisch. Dies ist nur eine Auswahl von Zuschreibungen die dem Neuen Österreichischen Film attestiert werden. Aufgrund von neuer Ästhetik, neuem Stil und veränderter Erzählweise, entwickelte sich Ende der 1960er Jahre der Neue Österreichische Film. Das Zeigen fröhlich, heiter wirkender Liebesgeschichten oder verklärte Darstellungen historischer Figuren vergangener monarchischer Tage, die symbolisch für die österreichischen Heimatfilme waren, verschwand zu dieser Zeit zunehmend im Off. Konträr zur damaligen filmischen Landschaft Österreichs visualisiert der Neue Österreichische Film sozialgesellschaftlich relevante Themen wie das Verdrängen des Nationalsozialismus, Neo- und Alltagsfaschismus, Antisemitismus, Geschlechterrollen oder Generationenkonflikte. Für das Verständnis und für die Entwicklung des Neuen Österreichischen Films ist die Auseinandersetzung mit dem historischen Kontext von großer Bedeutung. Nach dem katastrophalen und destruktiven Zweiten Weltkrieg war Österreich mit unterschiedlichen schweren psychologischen, politischen und sozialen Problemen konfrontiert und es benötigte viele Jahre, diese zu bearbeiten. Eine zentrale Herausforderung war die Notwendigkeit der Entnazifizierung, um neue soziale und politisch-gesellschaftliche Strukturen bilden zu können. Für diesen Prozess war eine deutliche Auseinandersetzung mit der Rolle Österreichs im Nationalsozialismus (NS) und im Zweiten Weltkrieg erforderlich. In den Nachkriegsjahren kam es jedoch zu keiner kritisch-historisch korrekten Analyse der NS-Zeit. Ersichtlich wird dies anhand des Mythos von Österreich als erstem Opfer des NS-Regimes. Mit der Gründung der Zweiten Republik 1945 wurde die Opferthese zum festen Bestandteil und Narrativ der österreichischen Nachkriegsgesellschaft. Die Traumatisierungen vieler Menschen und die Mitschuld und Mitverantwortung von ÖsterreicherInnen im Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg und die Kontinuitäten
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