K001 Deutsche Tiefsee-Expedition
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
FINDBUCH K001 Deutsche Tiefsee-Expedition Laufzeit: 1897 - 1911 (1999, 2011) Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung Historische Arbeitsstelle Tel +49 (0)30 2093 8394 Fax +49 (0)30 2093 0000 Mobil +49 178 5252036 [email protected] www.naturkundemuseum-berlin.de Einleitung Geschichte der Expedition Prof. Carl Chun (1852–1914) warb im September 1897 auf der Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Braunschweig für die Ausrichtung einer, auf die Erforschung der Tiefsee ausgerichteten, Expedition – eine Notwendigkeit, die der preußische Staat auch erkannte. Im darauffolgenden Jahr wurde die Erste Deutsche Tiefsee-Expedition auf dem Dampfschiff „Valdivia“ ausgerichtet. Zwischen 31. Juli 1898 bis 1. Mai 1899 erforschte das wissenschaftliche1 und technische Personal unter Leitung Carl Chuns die Tiefsee des Südatlantiks und Indischen Ozeans. Von Hamburg fuhr die „Valdivia“ nach Schottland, die Faroer-Inseln, die Kanarischen Inseln, Kamerun, die Kongo-Mündung, Südafrika (Kapstadt), Antarktis mit Bouvet-Insel, Enderby-Land sowie Kerguelen, die Insel Neu Amsterdam, Sumatra (Indonesien), Deutsch-Ostafrika (Tansania) und zurück über den Golf von Aden, das Rote Meer, Mittelmeer wieder nach Hamburg. Die neunmonatige Expedition brachte umfangreiche Ergebnisse hervor, die in 24 Bänden überliefert wurden. Die Reise selbst wurde in Chuns Werk „Aus den Tiefen des Weltmeeres“, 1900 vom Verlag Gustav Fischer in Jena herausgegeben, für eine breite Öffentlichkeit dargestellt. Die wissenschaftliche Auswertung erfolgte in den zuvor benannten 24 Bänden in einem Zeitraum von 1902 bis 1940 unter dem Titel Wissenschaftliche Ergebnisse der Deutschen Tiefsee-Expedition auf dem Dampfer „Valdivia“ 1898–1899. Ein Schwerpunkt der Expedition lag auf der Erforschung von Anpassungsmechanismen an die Tiefsee. Daneben wurden zahlreiche neue Arten beschrieben und gesammelt. Auch ozeanographisch und geographisch war die Expedition bedeutend, lotete sie erstmals Gebiete aus, die die Challenger- sowie Gazelle-Expedition ausgelassen hatten und lieferte neue Erkenntnisse über die Ausbreitung und den Ursprung der Antarktis. Bestandsinhalt und –geschichte Das Konvolut Dt. Tiefsee-Expedition ist eine künstlich angelegte „Sammlung“ von Materialien, die Bezug auf die Expedition nehmen. Den Kern bildet der Nachlass Carl Chuns, der in der 1960er Jahren aus Leipzig nach Berlin kam. Ergänzt wurde die Sammlung durch den Glasplattenbestand Fritz Winters, welcher am 19. Februar 1996 aus der Crustaceen- Abteilung übernommen und dem Bestand hinzugefügt wurde. Zudem wurde eine Dia- Sammlung integriert, die anlässlich einer Ausstellung zum 100. Jubiläum der Expedition 1999 am Museum für Naturkunde ausgerichtet wurde. Inhaltlich umfasst das Konvolut: Akten, Fotographien (Glasplatten, Dias, Positive), Autographen, Karten, Druckschriften und Urkunden. Der Hauptteil des Konvoluts besteht aus den ca. 1.500 Stück umfassenden Glasplattennegativen von Friedrich Wilhelm Winter, Carl Apstein, Ernst Vanhoeffen sowie Walter Sachse. Das Schriftgut umfasst: Fahrtenbücher, Tagebücher, Fangbücher, Meteorologische Aufzeichnungen, Bestimmungsbücher, wissenschaftliche Arbeiten/Notizen/Anmerkungen zu Medusen und Seesternen (inkl. Zeichnungen und Fotographien), Versicherungsunterlagen, Programme, die Bordzeitung, 1 Wissenschaftlicher Stab: Carl Chun, Carl Apstein (1862–1950), Fritz Braem (1862–), Ernst Vanhoeffen (1858– 1918), Andreas Wilhelm Schimper (1856–1901), Paul Schmidt (–), Gerhard Schott (1866–1961) sowie Walter Sachse (1867–); weitere Teilnehmer: Martin Bachmann (Schiffsarzt), August Brauer, Otto zur Strassen, Friedrich Wilhelm „Fritz“ Winter (Fotograph), E. Schmitt (Konservator), Adalbert Krech (Kapitän) sowie diverses technisches Personal. Vgl. Landsberg, 1999:80f.; Palla, 2016: 61–71. Urkunden der Neptuntaufe, Korrespondenz zur Verteilung und Bearbeitung der Sammlungen uvm. Daneben sind Karten mit der Route sowie Details der Schiffsausstattung überliefert. Eine Dia-Sammlung über die Ausstellung zum 100. Jubiläum der Expedition ergänzt den Bestand. Bei der archivischen Bearbeitung ist der Bestand mit einem Umfang von 15 lfd. Meter nach sachthematischen Gesichtspunkten geordnet und verzeichnet worden. Er wurde zudem entmetallisiert, teilweise gesäubert und archivgerecht verpackt. Digitalisate waren größtenteils vorhanden: So wurde die Glasplattensammlung fachgerecht von der Firma CMS Gromke aus Leipzig im November/Dezember 2016 digitalisiert, anderen Digitalisate wurden von den MitarbeiterInnen der Historischen Arbeitsstelle angefertigt. Einige wenige Verzeichniseinheiten enthalten aus urheberrechtlichen und/oder persönlichkeitsrechtlichen Bestimmungen keine Digitalisate oder konnten aufgrund des Materials (Dias und gebundene Akten) bisher nicht digitalisiert werden. Eine künftige Digitalisierung aller Materialien wird angestrebt. Benutzungshinweise Für den Bestand liegen Findmittel in elektronischer Form sowie als Findbuch vor. Die einzelnen Archivalieneinheiten sind detailliert erschlossen, Enthält-Vermerke (hier: Wissenschaftliche Beschreibung/Bemerkungen) weisen auf besondere inhaltliche oder formale Merkmale hin. Die Benutzung des Bestands richtet sich nach der Benutzungsordnung der Historischen Arbeitsstelle und den darin enthaltenen Sperr- und Schutzfristen sowie ggf. besonderen Auswertungsbeschränkungen. Nutzungseinschränkungen für das Konvolut Dt. Tiefsee- Expedition aufgrund von Urheberrechts- oder Persönlichkeitsrechten bestehen für folgende Archivalien: K001 1272–1492, K001 1567–1570, K001 1605 (je bis Dezember 2020) und K001 1650 (bis 2059).Die Archivalie K001 1586 ist bis 2021 gesperrt (Entstehungszeitraum), kann aber über die Beantragung einer Schutzfristenverkürzung eingesehen werden. Aus Bestandserhaltungsgründen (Glasbruch/starke Abnutzung/Wasserschäden/Schimmel) sind folgende Archivalien für eine Nutzung gesperrt: K001 6-7, 67, 71, 132-133, 215-216, 250, 434, 437, 520, 555, 578, 607, 610, 674, 689, 696, 731, 747, 760, 778, 779, 780, 791, 893, 1286-1289, 1331, 1419, 1422 sowie 1626. Die betreffenden Datensätze sind entsprechend gekennzeichnet. Datensatz K001 178, 584 und 912 sind nur digital vorhanden, die physische Glasplatte und Hülle sind nicht überliefert. Die Datensätze K001 78, 773, 815, 820, 919, 1261–1262 und 1493–1501 sind nicht belegt. Für eine bessere Recherchemöglichkeit wurde der Personen-, Orts- und Sach-Thesaurus mit entsprechenden Akten verknüpft, so dass auch eine Suche über denselben erfolgen kann. Zusammengehörige Akten wurden in der Archivsoftware im Feld Zugehörige Objekte (ZO) miteinander verknüpft. Aufgrund des kolonialen Kontextes sollen noch einige Hinweise zum Umgang mit Originalbezeichnungen gegeben werden. Die Glasplattensammlung wies zum großen Teil Hüllen mit Notizen auf. Diese wurden teilweise, sofern sie den Bildinhalt der Fotographien wiedergaben übernommen. Diese Titel sind mit dem Kürzel (OT) entsprechend gekennzeichnet. Der Originaltitel wurde im Feld Signatur/Bezeichnungen/Inschriften wortwörtlich festgehalten. Titel mit rassistischen Bezeichnungen wurden verändert und in neutrale Form überführt. Ethnische Bezeichnungen wurden, sofern sie noch gebräuchlich sind, beibehalten und verschlagwortet. Unspezifische Titel wurden konkretisiert und damit eindeutig gemacht. Verweise Weitere Unterlagen zur Deutschen Tiefsee-Expedition liegen im Nachlass August Brauer (N 003). Die Objekte liegen in den verschiedenen Kustodien des Museum für Naturkunde. Externe Unterlagen finden sich im Naturkundemuseum Leipzig, im Stadtarchiv Frankfurt/Main, Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und in der European Library2. Die Zeichnungen von Friedrich Wilhelm Winter liegen digital vor: http://digital.bib- bvb.de/view/bvbsingle/single.jsp?dvs=1511789814339~868&locale=de&VIEWER_URL=/vie w/bvbsingle/single.jsp?&DELIVERY_RULE_ID=39&bfe=view/action/singleViewer.do?dvs=&fr ameId=1&usePid1=true&usePid2=true Literaturhinweise Chun, Carl: Aus den Tiefen des Weltmeeres. Jena 1900. Klewitz, Andreas von: Carl Chun, die Valdivia und die Entdeckung der Tiefsee. Berlin 2013. Landsberg, Hannerlore: „Die Wissenschaft wird streng und nüchtern richten…“ (Carl Chun 1900). 100 Jahre Deutsche Tiefsee-Expedition „Valdivia“, In: Berichte zur Geschichte der Hydro- und Meeresbiologie und weitere Beiträge zur 8. Jahrestagung der DGGTB in Rostock 1999. Berlin 2000. Palla, Rudi: Valdivia. Die Geschichte der ersten deutschen Tiefsee-Expedition. Berlin 2016. Zitiervorschrift MfN, HBSB, K001 Dt. Tiefsee-Expedition, Nr. … Berlin, im Juni 2018 Sandra Miehlbradt, Vincent Seidl, Mara Grehl, Lara Ehrke, Beate Fritzsche. 2 http://www.theeuropeanlibrary.org/tel4/ [letzter Zugriff: 11.12.2017]. Inhaltsverzeichnis Einleitung Blatt 1 – 4 Expeditionsvorbereitung Blatt 6 – 36 Expeditionsverlauf und –dokumentation Blatt 37 – 1582 Fotoalbum IV Blatt 129 – 168 Fotosammlung Carl Apstein Blatt 169 – 398 Fotosammlung Walter Sachse Blatt 399 – 412 Fotosammlung Ernst Vanhöffen Blatt 413 – 435 Fotosammlung Friedrich Wilhelm Winter Blatt 436 – 1582 Expeditionsergebnisse Blatt 1583 – 1647 Nach- und Aufbereitung durch Dritte Blatt 1648 – 1696 Sonderausstellung 100 Jahre Valdivia Blatt 1649 – 1696 Objektbezeichnung: Fotographie Inventar-Nr.: K001 66 Titel: Auszug des Grundrisses der Laborebene der SMS Valdivia Sammlung: Konvolut Deutsche Tiefsee- Sachbereich: Expeditionsvorbereitung Präsenzstatus: vorhanden Person/Künstler: Funktion: Standort: PAN 6_092 Ort: Datum: Stempel/Marke/Signatur: Beschreibung: Foto: siehe auch: Teil von Konvolut Valdivia. Material: Glas Technik: Negativ Maße: