LÄNDERBERICHT Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

EUROPABÜRO BRÜSSEL Das Europäische Parlament konstituiert

DR. STEFAN GEHROLD sich EVA MAJEWSKI ISABELLE-CHRISTINE PANRECK KEIN FRAKTIONSSTATUS FÜR DIE ALLIANZ MARINE LEPENS UND GEERT WILDERS‘ Juli 2014 Am 1. Juli trafen sich die Abgeordneten ten für den Währungsausschuss vorschla- des neu gewählten Europaparlaments gen. zu einer ersten konstituierenden Sit- zung in Straßburg. Auf der Agenda der Überhaupt: die Grünen! Renner im Internet ersten Sitzungswoche standen die Wahl und auf Youtube ist ein Video, das die grüne des Parlamentspräsidenten, der Vize- Fraktion ins Netz eingestellt hatte präsidenten, der Quästoren sowie die (http://www.youtube.com/watch?v=XPynZg Aufstellung der Delegationen und Aus- JgMt4). schüsse.

Wie die Teletubbies (Kommentar der Bild- Die “Teletubbies“ im neu gewählten zeitung) präsentieren sich dort 3 grüne Ab- Parlament geordnete, um (so die offizielle Darstellung) Kurios ist es schon, was sich im Europapar- „jungen Menschen die parlamentarische Ar- lament in den nächsten 5 Jahren für „big beit im EP näher zu bringen“. Die MdEP money“ so herumtreiben darf. Der Satiriker Franziska Keller (Ska), Theresa Reintcke sitzt jetzt, nachdem er (Terry) und Jan Albrecht hampeln als Ernie- sich keiner Fraktion anschließen wollte, mit und-Bert-Plagiate vor der Kamera im Straß- den Fraktionslosen der Front National und burger EP. „Terry“ gesellt sich in Backfisch- der niederländischen PVV zusammen. Er will pose jubilierend (Juhuuu!) zu den erfahre- ohnehin nach einem Monat das Mandat ab- nen Jan und „Ska“ und outet sich als neue geben. Danach soll dann der Zweite von der Parlamentarierin. Jan kommentiert diese Liste nachrücken etc., so dass alle 60 Kan- Neuigkeiten freudig erregt: „Alter! Sauber! didaten der PARTEI jeweils einen Monat Geil!“ Gequält muss er kurze Zeit später zu- „Volksvertreter“ spielen können. geben, dass es furchtbar wäre, dass nun „Leute im Parlament sitzen, die … am liebs- Die linken Parteien, die noch nie ein Prob- ten alle rausschmeißen würden, die nicht lem mit dem „Durchwinken“ der dezidiert nach ihrer Nase aussehen.“ antieuropäischen Kommunisten hatten, boo- teten jetzt gegen die parlamentarischen Trostpflaster für den „Bettvorleger“ Gepflogenheiten die Vertreter der konserva- „Als Tiger gesprungen, als Bettvorleger ge- tiven Fraktion (ECR) aus: Der Vorsitzende landet“, titelte „Die Welt“ und kommentierte der AfD, Prof. Dr. Bernd Lucke, war von damit die gescheiterten Ambitionen des so- seiner Fraktion, die immerhin jetzt die dritt- zialistischen Spitzenkandidaten Martin größte ist, zum stv. Vorsitzenden des Wäh- Schulz. Aber es gab ein Trostpflaster: Die rungsausschusses nominiert worden. Wahl zum Parlamentspräsidenten konnte er war als stv. Vorsitzende wie erwartet für sich entscheiden. Im ersten im Frauenausschuss vorgesehen. In beiden Wahlgang setzte er sich mit 409 von 612 Fällen bügelten die sozialistischen Parteien, gültigen Stimmen gegen seine Konkurren- inkl. der Grünen, den Vorschlag nieder. ten Pablo Iglesias (GUE/NGL), Sajjad Karim Damit stehen die Abgeordneten der AfD in (ECR) und Ulrike Lunacek (Grüne/EFA) der (inoffiziellen) Rangordnung des Parla- durch. Zuvor hatten sich EVP, S&D und AL- ments noch unterhalb der Kommunisten. DE auf Schulz als gemeinsamen Kandidaten Die ECR-Fraktion wird jetzt wohl einen Bri- geeinigt. Nicht alle Mitglieder dieser Frakti- onen hielten sich an die Absprache. Be-

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. obachter gehen davon aus, dass einige AL- te aus mindestens einem Viertel der Mit- DE-Mitglieder Sajjad Karim wählten. Der gliedsstaaten zusammenschließen. Im neu- EUROPABÜRO BRÜSSEL Parlamentspräsident wird stets für 2,5 Jahre en Parlament sind sieben Fraktionen vertre- gewählt. ist der erste Präsi- ten. Stärkste Kraft bleibt die EVP mit 221 DR. STEFAN GEHROLD dent, der das Amt in zwei aufeinander fol- Sitzen. Der Deutsche (CSU) EVA MAJEWSKI genden Perioden ausübt. sitzt der EVP-Fraktion im Parlament vor. Er ISABELLE-CHRISTINE PANRECK wurde bereits am 4. Juni 2014 mit einem Die Besetzung der Positionen der Vizepräsi- herausragenden Ergebnis von 190 von 192 Juli 2014 denten erfolgt ebenfalls per Wahl auf 2,5 gültigen Stimmen gewählt. Weber ist seit Jahre. Im ersten und zweiten Wahlgang 2004 Mitglied des Europaparlaments und muss die absolute, im dritten Wahlgang die war zuvor stellv. Vorsitzender der EVP. relative Mehrheit der gültigen Stimmen er- Drittstärkste Kraft ist die ECR-Fraktion (Eu- reicht werden. Im ersten Wahlgang wurden ropäische Konservative und Reformisten) die EVP-Abgeordneten Antonio Tajani, mit 70 Sitzen. ALDE (Allianz der Liberalen Mairead McGuinness, , und Demokraten) erreicht lediglich 67 Sitze, Ramón Gáll-Pelcz und Adina Ioana Valean Grüne/EFA 50 Sitze und die EFDD (Europa gewählt. Den zweiten Wahlgang entschie- der Freiheit und direkten Demokratie, vor- den die S&D-Abgeordneten Sylvie Guillau- mals EFD) 48 Sitze. Insgesamt bleiben 52 me, Corina Cretju und David Sassoli für Abgeordnete fraktionslos. sich. Im dritten Wahlgang sicherten sich Alexander Graf Lambsdorff (ALDE), Ulrike Die hohe Anzahl Fraktionsloser erklärt sich Lunacek (Grüne/EFA), Dimitris Papadioulis durch die Zunahme populistischer und eu- (GUE/NGL) und Ryszard Czarnecki (ECR) rokritischer Strömungen im Parlament. Im den Posten des Vizepräsidenten. Die Aufga- Jahr 2010 gründete sich die europäische ben der Vizepräsidenten liegen in der Ver- Partei EAF (Europäische Allianz für Freiheit), tretung des Parlamentspräsidenten und in angeführt von der Parteivorsitzenden des der Organisation der Arbeit des Parlaments. Front National (FN), Marine Le Pen, und Sie weisen den Delegationen ihre Zustän- dem niederländischen Rechtspopulisten Ge- digkeiten zu und bestimmen deren Zusam- ert Wilders. Insbesondere das sehr gute Ab- mensetzung. schneiden des Front National in Frankreich sorgte für eine gute Ausgangsposition. Ihr Der Parlamentspräsident und seine Vizeprä- Hauptkonkurrent: die EFDD, welche bereits sidenten bilden zusammen mit den Quästo- in der letzten Legislaturperiode als Fraktion ren das Präsidium, das Lenkungsorgan des im EP vertreten gewesen war. Sowohl EFDD Parlaments. Die ebenfalls auf 2,5 Jahre ge- als auch EAF stehen für eine europaskepti- wählten Quästoren übernehmen Aufgaben sche Programmatik. Ihre zentralen Forde- im Bereich der Verwaltung und der Finan- rungen: Stärkung der nationalstaatlichen zen, die die Abgeordneten direkt betreffen. Kompetenzen, Rückbau der EU sowie Ein- schränkung der europäischen Freizügigkeit Vier der fünf Quästoren wurden im ersten und Immigration. Wahlgang gewählt: Elisabeth Morin-Chartier (EVP), Bogusław Liberadzki (S&D), Catheri- Zu unterschiedlich waren jedoch die Inte- ne Bearder (ALDE) und Andrey Kovatchev ressen, insbesondere der UKIP und des FN. (EVP). Zum fünften Quästor wurde im zwei- So hatten beide Gruppierungen in der Folge ten Wahlgang Karol Adam Karski (ECR) ge- Mühe, die Vorgaben zur Erreichung des wählt. Fraktionsstatus zu erfüllen. Nur durch die Abkehr einer französischen Front-National- Kein Fraktionsstatus für die Allianz Ma- Abgeordneten von der EAF hin zur EFDD rine LePens und Geert Wilders‘ konnte diese schließlich die Maßgabe der sieben Nationen erfüllen. Die EAF scheiterte Die Übernahme eines der genannten Ämter an dieser Vorgabe. Neben dem geringeren ist an die Zugehörigkeit zu einer Fraktion politischen Einfluss im Parlament ist das gebunden. Um den Fraktionsstatus zu erhal- Verfehlen des Fraktionsstatus mit finanziel- ten, müssen sich mindestens 25 Abgeordne- len Einschnitten verbunden.

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Die Konstituierung der Ausschüsse Die Sozialisten konzentrieren sich auf Wirt- schaft und Soziales. So zogen sie die Aus- EUROPABÜRO BRÜSSEL Im dritten Schritt ging es um die Verteilung schüsse für Wirtschaft und Währung und Zusammensetzung der Parlamentsaus- (Roberto Gualtieri, Italien), den Ausschuss DR. STEFAN GEHROLD schüsse sowie die Wahl der Vorsitzenden für Internationalen Handel (, EVA MAJEWSKI und ihrer Stellvertreter. Wie in der 7. Wahl- Deutschland) sowie den Ausschuss für Ent- ISABELLE-CHRISTINE PANRECK periode bleibt die Zahl der Ausschüsse im wicklungshilfe (Linda Mc Avan, Großbritan- Europaparlament konstant bei 20. Hinzu nien), um die wirtschaftspolitische Agenda Juli 2014 kommen zwei Unterausschüsse: Unteraus- zu beeinflussen und für die Sozial- und Ge- schuss für Sicherheit und Verteidigung so- sellschaftspolitik die Ausschüsse für Kultur wie der Unterausschuss für Menschenrech- und Bildung (Silvia Costa, Italien), Rechte te, wodurch das Parlament auf insgesamt der Frauen und Gleichstellung der Ge- 22 Ausschüsse kommt. Die Verteilung der schlechter (Iratxe Garcia, Spanien) Vorsitze zwischen den Fraktionen erfolgt nach dem D’Hondt-Verfahren und richtet sowie den Ausschuss für Menschenrechte sich nach der Anzahl der Sitze im Europa- (Elena Valenciano, Spanien). Auch Rechts- parlament. Das D’Hondt-Verfahren bevor- fragen steckt die S&D prominent mit dem zugt somit tendenziell größere Fraktionen. Vorsitz im Ausschuss für bürgerliche Freihei- Innerhalb der Fraktionen werden die Aus- ten, Justiz und Inneres (Claude Moraes, schussvorsitze je nach Stärke zwischen den Großbritannien) ab. Es zeichnet sich bereits einzelnen nationalen Delegationen verteilt. jetzt ab, dass eines der entscheidenden Themen der nächsten Legislatur das trans- Die EVP-Fraktion stellt acht Ausschussvor- atlantische Freihandelsabkommen sein wird. sitzende (einer weniger als zuvor), die sozi- Da der Widerstand wächst, war es für die aldemokratische-sozialistische S&D sieben EVP entscheidend, dass der Vorsitz des (+1), die liberale ALDE drei (+/-0), die ECR Handelsausschusses von einem Sozialisten zwei (+1), die Grünen einen (-1) und GUE übernommen wird, um das Überleben des einen. Projekts zu sichern. Dass nun bedauerli- cherweise ein deutscher Sozialist diesen Der Zugriff auf den Vorsitz der Ausschüsse Ausschuss übernimmt, war nicht zu verhin- wird von den Fraktionsvorsitzenden nach dern. Die SPD gilt als Hauptkritikerin des Absprache mit den nationalen Delegations- Projekts innerhalb der S&D-Fraktion. Der leitern ausgehandelt. Die EVP hat sich ne- EVP wäre ein britischer oder selbst französi- ben dem prestigeträchtigen Auswärtigen scher Sozialist lieber gewesen. Labour un- Ausschuss (Vorsitz , Deutsch- terstützt das Abkommen im Grunde vorbe- land) und dem Ausschuss für Landwirtschaft haltlos und auch der Diskurs innerhalb der und ländliche Entwicklung (Czeslaw Sie- französischen Sozialisten ist weniger dog- kierski, Polen) auch den mächtigen Aus- matisch und wird im Gegensatz zu dem in- schuss für Industrie, Forschung und Energie nerhalb der SPD nicht durch unverhohlenen (Vorsitz Jerzy Buzek, Polen) gezogen. Fer- Antiamerikanismus geprägt. ner stellt die EVP die Vorsitzenden der Aus- schüsse für Umwelt, Volksgesundheit, Le- Die Liberalen sicherten sich den Vorsitz im bensmittelsicherheit (Giovanni La Via, Ita- Haushaltsausschuss (Jean Arthuis, Frank- lien), des Rechtsausschusses (Pavel Svobo- reich), den Ausschuss für Regionale Ent- da, Tschechien) und des Fischereiausschus- wicklung (Iskra Mihaylova, Bulgarien) sowie ses (Alain Cadec, Frankreich). den Petitionsausschuss (Cecilia Wikström, Schweden). Auch bei den Ausschüssen zu Konstitutio- nellen Fragen (Danuta Hübner, Polen) und Der wichtige Binnenmarktausschuss ver- zur Haushaltskontrolle (Ingeborg Gräßle, blieb bei der ECR und wird fortan von der Deutschland) stellt die EVP die Vorsitzenden Britin Vicky Ford geführt. Außerdem führt und kann so ihren Einfluss geltend machen. mit Anna Fotyga ein weiteres Mitglied den Ausschuss für Sicherheit und Verteidigung

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. an. Beide gelten als gemäßigt. Die EVP kann Damit stellt die deutsche Delegation inner- mit der Wahl gut leben. halb der EVP-Fraktion zwei Koordinatoren EUROPABÜRO BRÜSSEL mehr gegenüber der vorhergehenden Legis- Die Grünen stellen mit dem deutschen Mi- laturperiode. Die in der Vorperiode zuerst DR. STEFAN GEHROLD chael Cramer den Vorsitzenden des Aus- gewesenen Koordinatoren Elmar Brok und EVA MAJEWSKI schusses für Verkehr und Fremdenverkehr. Dr. Ingeborg Gräßle setzen ihre Arbeit als ISABELLE-CHRISTINE PANRECK Die Fraktion GUE/NGL entschied sich mit Ausschussvorsitzende fort bzw. nahmen Thomas Händel ebenfalls für einen Deut- diese neu an. Der Einfluss der deutschen Juli 2014 schen als Ausschussvorsitzenden im Aus- Delegation innerhalb der EVP wurde insge- schuss für Beschäftigung und soziale Ange- samt gestärkt. legenheiten. Gerade die Wahl Händels, der als Linksausleger gilt, wirft für die EVP Schließlich gehört die Leitung von hochran- Schwierigkeiten auf. Händel hat einen lu- gigen Delegationen zu den begehrten Äm- penreinen Gewerkschaftshintergrund. Den tern im Parlament. Der ehemalige nieder- Ansatz der EVP, die schwierige Beschäfti- sächsische Ministerpräsident, CDU- gungslage in Europa über die Stärkung der Spitzenkandidat für die Europawahl und Märkte in den Griff zu bekommen, lehnt Neuling im Europaparlament, David McAllis- Händel radikal ab. Er steht für massive Re- ter (AS KAS), wird Leiter der US-Delegation gulierung, jede Deregulierung führt in sei- werden, Dr. wird die ASE- nen Augen zum „Endsieg des Kapitalismus‘“. AN-Delegation weiter führen. Die Analogie zwischen Nationalsozialismus hält weiter den Vorsitz der Delegation für und Kapitalismus ist beabsichtigt. die Beziehungen zum panafrikanischen Par- lament inne. Neben den Vorsitzenden und ihren Stellver- tretern sind die entscheidenden Akteure in den Ausschüssen die jeweiligen Koordinato- ren der Fraktion. Die neun deutschen Koor- dinatoren sind Dr. (CDU, Binnenmarkt; AS KAS), Dr. (CDU, Umwelt und Gesundheit), Michael Gahler (CDU, Sicherheit und Verteidigung), (CDU, Handel), (CSU, Landwirtschaft) sowie – Neulinge in ihrer Funktion als Koordinatoren – (CDU, Bildung und Kultur), Moni- ka Hohlmeier (CSU, Justiz und Inneres), Pe- ter Jahr (CDU, Petitionen) und (CDU, Wirtschaft und Währung).

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Anhang

EUROPABÜRO BRÜSSEL I) Vorsitzende, Stellvertretende Vorsitzende, EVP- Koordinatoren sowie deutsche Ausschussmitglieder DR. STEFAN GEHROLD EVA MAJEWSKI Ausschuss Vorsitzen- Stellvertr. Vorsit- Koordina- Deutsche ISABELLE-CHRISTINE PANRECK Anzahl Mitglieder der zende toren Ausschuss- (gesamt, davon mitglieder Juli 2014 EVP) Auswärtiger Aus- Elmar Brok Ryszard Legutko Cristian Michael Gahler, schuss (AFET) (EVP) (ECR), Marina Albiol Dan Preda David McAllis- (71 / 21) (GUE), Ioan Mircea (Rumäni- ter Pascu (S&D), Andrej en) Plenkovic (EVP) Sicherheit und Anna Fotyga Michael Gahler (EVP), Michael Michael Gahler Verteidigung (ECR) Jaromir Stetina Gahler (SEDE) (EVP), Afzal Khan (30 / 9) (S&D), Sabine Losing (GUE)

Menschenrechte Elena Valen- Cristian Preda (EVP), Andrzej (DROI) ciano (S&D) Maura Barandiaran Gryzb (30 / 9) (ALDE), Laszlo Tökes (Polen) (EVP), Barbara Loch- bihler (Greens) Entwicklungshil- Linda Maurice Ponga (EVP), Davor Ivo Rainer Wieland fe (DEVE) McAvan Paavo Väyrynen (AL- Stier (28 / 8) (S&D) DE), K. Chrysogonos (Kroatien) (GUE), Nirj Deva (ECR) Internationaler Bernd Lange Tokia Saifi (EVP), Daniel Daniel Caspary, Handel (INTA) (S&D) Yannick Jadot Caspary Godelieve (41 / 12) (Greens/EFA), Iuliu Quisthoudt- Winkler (EVP), Jan Rowohl Zahradil (ECR) Haushalt (BUDG) Jean Arthuis Petri Sarvamaa José Ma- Reimer Böge, (41 / 12) (ALDE) (EVP), nuel Ingeborg (S&D), Siegfried Mu- Fernandes Grässle, Monika resan (EVP), Patricija Hohlmeier Sulin (EVP) Haushaltskon- Inge Gräßle Derek Vaughan Petri Zeller Joachim trolle (CONT) (EVP) (S&D), Igor Soltes Sarvamaa (30 / 9) (Greens/EFA), Marti- (Finnland) na Dlabajova (ALDE), Dan Nica (S&D) Wirtschaft und Roberto (EVP), Burkhard Werner Langen Währung (ECON) Gualtieri (S&D), Balz (61 / 18) (S&D) (two others: post- poned) Beschäftigung, Thomas Marita Ulvskog David Casa Thomas Mann, soziale Angele- Händel (S&D), Danuta Jaz- (Malta) genheiten (GUE/NGL) lowiecka (EPP, PL), (EMPL) Ulla Tornaes (ALDE),

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. (55 / 16) Agnes Jongerius (S&D) EUROPABÜRO BRÜSSEL Umwelt, Volks- Giovanni la Benedek Javor Peter Liese Birigt Collin- gesundheit, Le- Via (EVP) (Greens), Daciana Langen , Karl- DR. STEFAN GEHROLD bensmittelsi- Sarbu (S&D), Pavel Heinz Florenz, EVA MAJEWSKI cherheit (ENVI) Poc (S&D), Gilles Peter Liese, ISABELLE-CHRISTINE PANRECK (69 / 20) Pargneaux (S&D) Nobert Lins, Renate Som- Juli 2014 mer Industrie, For- Jerzy Buzek Patrizia Toia (S&D), Krišjānis , schung, Energie (EVP) Hans-Olaf Henkel Karins Angelika Nieb- (ITRE) (ECR), Miloslav (Lettland) ler, Herbert (67 / 20) Ransdorf (GUE), Mor- Reul, Hermann ten Helveg Petersen Winkler (ALDE) Binnenmarkt und Vicky Ford Anna Maria Corazza Andreas Andreas Verbraucher- (ECR) Bildt (EVP, SE), Ro- Schwab Schwab schutz (IMCO) bert Rochefort (AL- (40 / 12) DE), Catherine Stih- ler (S&D), Sergio Cofferati COFFERATI (S&D) Verkehr und Michael Dominique Riquet Wim Van Fremdenverkehr Cramer (ALDE), Dieter Koch de Camp (TRAN) (Greens) (EVP), Tomasz Po- (Nieder- (49 / 15) reba (ECR), Istvan lande) Ujhelyi (S&D) Regionale Ent- Iskra Mihay- Younous Omarjee Lambert wicklung (REGI) lova (ALDE) (GUE), Stanislas Van (43 / 13) Polcak (EVP), Nistelrooij (EPP), (Nieder- Andrea Cozzolino lande) (S&D) Landwirtschaft Czeslaw Sie- Eric Andrieu (S&D), Albert Albert Dess, und ländliche kierski (EVP) Janusz Wojciechowski Dess Entwicklung (ECR), Clara Aguilera (AGRI) (S&D), Victoria Dan- (45 / 13) cila (S&D) Fischereiaus- Alain Cadec Isabella Lövin (Gre- Gabriel schuss (PECH) (EVP) ens), Jaroslaw Wale- Mato (25 / 7) sa (EVP), Werner Androver Kuhn (PPE), Renata (Spanien) Briano (S&D) Kultur und Bil- Silvia Costa Andrea Bocskor Sabine Sabine dung (CULT) (S&D) (EVP), Mircea Diaco- Verheyen Verheyen (31 / 9) nu (ALDE), Helga Trüpel (Greens), Mi- chaela Sojdrova (EVP) Rechtsausschuss Pavel Lidia Geringer de Oe- Tadeusz (JURI) Svoboda denberg (S&D), Jean Zwiefka (25 / 7) (EVP) Marie Cavada (AL- (Polen) DE), (EVP),

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Mady Delvaus- Stehres (S&D) EUROPABÜRO BRÜSSEL Ausschuss für Claude Mo- Kinga Gal (EVP), Ilia- Monika Monika Hohl- bürgerliche Frei- rades (S&D) na Iotova (S&D), Jan Hohlmeier meier DR. STEFAN GEHROLD heiten, Justiz Philipp Albrecht EVA MAJEWSKI und Inneres (LI- (Greens/EFA), Barba- ISABELLE-CHRISTINE PANRECK BE) ra Kudrycka (EVP) (60 / 18) Juli 2014 Konstitutionelle Danuta Hüb- Barbara Spinelli György Elmar Brok, Fragen (AFCO) ner (EVP) (GUE), Pedro Silvia Schöpflin Rainer Wieland (25 / 8) Pereira (S&D), Kazi- (Ungarn) merz Ujazdowski (ECR), Paulo Rangel (PPE) Rechte der Frau Iratxe Garcia Barbara Matera Constance Angelika Nieb- und Gleichstel- (S&D) (EVP), Ines Zuber Le Grip ler lung der Ge- (GUE), Vilija Blinkevi- (Frank- schlechter ciute (S&D), (1: reich) (FEMM) postponed) (35 / 10) Petitionsaus- Cecilia Wik- Rosa Estaras Ferra- Peter Jahr Peter Jahr schuss (PETI) ström (AL- gut (EVP), Roberta (35 / 10) DE) Metsola (EVP), Mar- lene Mizzi (S&D), Pal Csaky (EVP)

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. II) Beschreibung der Ausschüsse

EUROPABÜRO BRÜSSEL Auswärtiger Ausschuss (AFET) DR. STEFAN GEHROLD Vorsitzender: Elmar Brok (EVP) EVA MAJEWSKI ISABELLE-CHRISTINE PANRECK Der mit am meisten öffentlicher Aufmerksamkeit bedachte Ausschuss ist der Auswärtige Ausschuss: Sein Hauptgebiet ist die Gemeinsame Außen- und Sicherheits- sowie die Euro- Juli 2014 päische Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Dieser Ausschuss ist für die Beziehungen zu anderen EU-Organen und –Einrichtungen, internationalen Organisationen und den Bezie- hungen zu Drittländern besonders in der direkten Nachbarschaft zuständig. Ferner über- wacht er die Verhandlungen über den Beitritt europäischer Staaten zur Union. Aufgrund der zunehmend starken Rolle der EU, aber auch das Parlaments im Bereich der EU-Außenpolitik verfügt AFET seit 2004 über zwei Unterausschüsse zu Sicherheit und Verteidigung (SEDE) sowie zu Menschenrechten (DROI).

Sicherheit und Verteidigung (SEDE) Vorsitzende: Anna Fotyga (ECR)

Der Auswärtige Ausschuss wird von einem Unterausschuss für Sicherheit und Verteidigung unterstützt. Diesem obliegen Fragen die Teile der GASP, insbesondere aber der Europäi- schen Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Der Ausschuss ist zuständig für Fragen der Ab- rüstung, Non-Proliferation sowie das Monitoring der ESVP-Missionen.

Menschenrechte (DROI) Vorsitzende: Elena Valenciano (S&D)

Als zweiter Unterausschuss von AFET behandelt der Ausschuss auch Menschenrechts- und Minderheitenschutzfragen. Wie bei SEDE gab es Diskussionen, den Unterausschuss entwe- der zu einem permanenten Ausschuss umzuwandeln, oder aber ihn zurück in AFET einzu- gliedern, jedoch hat sich der Ausschuss in den letzten Jahren zunehmend behauptet und verbleibt so in der bisherigen Sonderrolle.

Entwicklungshilfe (DEVE) Vorsitzende: Linda McAvan (S&D)

Der Entwicklungsausschuss (DEVE) nimmt jenseits der Entwicklungspolitischen Zusammen- arbeit mit der Union auch außenpolitische Zuständigkeiten wahr: Er ist für den politischen Dialog mit den Entwicklungsländern zuständig, sowie für die Wahlbeobachtungsmissionen und die Zusammenarbeit mit den meisten interparlamentarischen und ad-hoc Delegationen.

Internationaler Handel (INTA) Vorsitzender: Bernd Lange (S&D)

Der dritte Ausschuss im außenpolitischen Tätigkeitsfeld, ist der Ausschuss für internationa- len Handel (INTA): In diesem werden die finanziellen, wirtschaftlichen und handelspoliti- schen Beziehungen zu Drittländern und regionalen wie internationalen Organisationen (etwa der WTO) geregelt.

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Haushalt (BUDG) Vorsitzender: Jean Arthuis (ALDE) EUROPABÜRO BRÜSSEL Der Haushaltsausschuss ist für den mehrjährigen Finanzrahmen für die Einnahmen und DR. STEFAN GEHROLD Ausgaben der Union sowie die Haushaltsbefugnisse des Parlaments zuständig. Ferner ist er EVA MAJEWSKI zuständig für den Haushaltsvoranschlag des Parlaments. ISABELLE-CHRISTINE PANRECK

Juli 2014 Haushaltskontrolle (CONT) Vorsitzende: Ingeborg Gräßle (EVP)

Der Haushaltskontrollausschuss überwacht sowohl die Ausführung des Haushaltsplans der Union sowie die Kosteneffizienz bei der Umsetzung der Politiken der Union. Er prüft auch Fälle von Betrug und Unregelmäßigkeiten bei dessen Ausführung. Folgerichtig ist er auch für alle Entlastungsbeschlüsse des Europaparlaments zuständig. Er benennt zudem die Mitglie- der des Europäischen Rechnungshofs.

Wirtschaft und Währung (ECON) Vorsitzender: Roberto Gualtieri (S&D)

Er ist für das Funktionieren der Wirtschafts- und Währungsunion sowie des europäischen Währungs- und Finanzsystems zuständig. Ferner beschäftigt er sich mit allen Fragen des freien Kapital- und Zahlungsverkehrs, des Wettbewerbs, des internationalen Währungs- und Finanzsystems sowie staatlicher oder öffentlicher Beihilfen. Überdies ist er für die Regelung und Überwachung von Finanzdienstleistungen, -institutionen und -märkten verantwortlich.

Beschäftigung und soziale Angelegenheiten (EMPL) Vorsitzender: Thomas Händel (GUE/NGL)

Dieser Ausschuss kümmert sich um Beschäftigungspolitik (soziale Sicherheit, sozialen Schutz, Freizügigkeit der Arbeitnehmer). Er ist ebenfalls zuständig für den sozialen Dialog, die Berufsausbildungspolitik sowie für den Kampf gegen die Diskriminierung am Arbeitsplatz (mit Ausnahme der Geschlechterdiskriminierung) zuständig.

Umwelt, Volksgesundheit, Lebensmittelsicherheit (ENVI) Vorsitzender: Giovanni la Via (EVP)

Im Ausschuss für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit ist zuständig für Umweltschutznahmen, nachhaltige Entwicklung, internationale und regionale Umwelt- schutzabkommen. Im Rahmen der Lebensmittelsicherheit beschäftigt sich der Ausschuss mit der Kennzeichnung von Lebensmitteln und veterinärrechtlichen Vorschriften.

Industrie, Forschung, Energie (ITRE) Vorsitzender: Jerzy Buzek (EVP)

Der Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie ist zuständig für Industrie-, For- schungs- und Raumfahrtpolitik. Ferner kümmert sich der Ausschuss um verschiedene ener- giepolitische Aspekte (Ausbau transeuropäischer Netze, Energieversorgung und –effizienz). Er ist mit dem Klimaschutz und Energiepolitik und -sicherheit für zahlreiche in den nächsten Jahren vorrangige Dossiers zuständig sein, zumal vor dem Hintergrund der EU 2020 und EU

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. 2030 – Ziele.

EUROPABÜRO BRÜSSEL Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO) DR. STEFAN GEHROLD Vorsitzende: Vicky Ford (ECR) EVA MAJEWSKI ISABELLE-CHRISTINE PANRECK Zu den Schwergewichten zählt auch der Binnenmarktausschuss, da er sowohl für die einzel- staatlichen Rechtsvorschriften im Bereich der Zollunion, als auch für die vier Freiheiten (mit Juli 2014 Ausnahme der Arbeitnehmerfreiheit) und die Harmonisierung zuständig ist. Daneben obliegt ihm der Verbraucherschutz.

Verkehr und Fremdenverkehr (TRAN) Vorsitzender: Michael Cramer (Grüne)

Im Verkehrsausschuss werden die gemeinsamen Verkehrsvorschriften innerhalb der EU, transeuropäische Netze, die Verkehrssicherheit sowie die Beziehungen zu internationalen Verkehrsorganisationen und im Bereich des Fremdenverkehrs behandelt.

Regionale Entwicklung (REGI) Vorsitzende: Iskra Mihaylova (ALDE)

In diesem Ausschuss wird die Zuständigkeit über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sowie die EU-Politiken zum wirtschaftlichen Zusammenhalt ausgeübt. Daneben werden die Strukturinstrumente der Union koordiniert sowie die interregionale Zusammen- arbeit.

Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI) Vorsitzender: Czeslaw Siekierski (EVP)

Der Agrarausschuss kümmert sich zum einen um die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), die ländliche Entwicklung (mit den entsprechenden Finanzinstrumenten), die Verbesserung der Qualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse sowie um die Forstwirtschaft.

Fischereiausschuss (PECH) Vorsitzender: Alain Cadec (EVP)

Der Ausschuss ist für die gemeinsame Fischereipolitik zuständig und damit auch für die Strukturpolitik im Bereich Fischerei sowie internationaler Fischereiabkommen.

Kultur und Bildung (CULT) Vorsitzende: Silvia Costa (S&D)

Der Ausschuss ist für die kulturellen Aspekte (Förderung sprachlicher Vielfalt, Erhalt kultu- rellen Erbes), Bildungspolitik, Jugendpolitik, Informations- und Medienpolitik sowie die Zu- sammenarbeit mit Drittländern und internationale Organisationen in diesen Bereichen zu- ständig.

Rechtsausschuss (JURI) Vorsitzender: Pavel Svoboda (EVP)

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Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Die Kompetenzen des Ausschusses umfassen die Auslegung und Anwendung des Rechts der Union, die Anwendung des Völkerrechts, die Vereinfachung des Gemeinschaftsrechts sowie EUROPABÜRO BRÜSSEL die gemeinschaftlichen Rechtsakte im Bereich Zivil- und Handelsrecht, Gesellschaftsrecht.

DR. STEFAN GEHROLD EVA MAJEWSKI Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE) ISABELLE-CHRISTINE PANRECK Vorsitzender: Claude Moraes (S&D)

Juli 2014 Der Ausschuss ist für den Schutz der in der Grundrechtecharta verankerten Bürgerrechte, Menschenrechte und Grundrecht, den Kampf gegen Diskriminierung (außer am Arbeits- platz), Datenschutz, sowie den Aufbau eines Raums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts (insbesondere im Bereich Asyl und Zuwanderung, Verwaltung der Außengrenzen so- wie polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen). Dieser Ausschuss kann dar- über hinaus eine schwerwiegende Verletzung gemeinsamer Grundsätze durch einen Mit- gliedstaat feststellen.

Konstitutionelle Fragen (AFCO) Vorsitzende: Danuta Hübner (EVP)

Die institutionellen Aspekte des Integrationsprozesses, die institutionellen Folgen der Erwei- terungsverhandlungen der Union, das einheitliche Wahlverfahren, die interinstitutionellen Beziehungen sowie die Auslegung und Anwendung der Geschäftsordnung gehören zum Kompetenzbereich des Ausschusses für konstitutionelle Fragen.

Rechte der Frau und Gleichstellung der Geschlechter (FEMM) Vorsitzende: Iratxe Garcia (S&D)

Der Gleichstellungsausschuss kümmert sich um die Förderung der Frauenrechte in der Uni- on sowie in den Drittländern. Daneben obliegt ihm die Politik der Chancengleichheit in allen Politikbereichen sowie der Gleichstellungspolitik am Arbeitsplatz. Der Ausschuss ist auch für Umsetzung internationaler Abkommen in diesen Bereichen zuständig.

Petitionsausschuss (PETI) Vorsitzende: Cecilia Wikström (ALDE)

Der Petitionsausschuss ist zuständig für Petitionen und die Beziehungen zur Europäischen Bürgerbeauftragten.