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2.K ach intensiver Auseinandersetzung mit dem er „kritische Bericht“, dieser Inbegriff Symbole werden zu Akteuren eines unserer Nsinfonischen Werk Mozarts und Beethovens Dgeduldigsten Forscherfleißes, begegnet Imagination entspringenden Theaters und habe ich meine Liebe zu Haydns Musik zugege- abseits seines Fachbezirks vielfachem Unver- treten, vielleicht auch nur für ein paar Minu- benermaßen erst relativ spät entdeckt. Seither ist ständnis. All diese Hieroglyphen und Linea- ten, wieder ins Rampenlicht einstiger Pracht es mir ein Anliegen, „Papa Haydn“ den Zopf abzu- mente, die vom Schreiber X zur Quelle Y, & Herrlichkeit. Wer war denn wohl der Ko- schneiden, den ihm das 19. und 20. Jahrhundert von zweifelhaften Wasserzeichen zu unech- pist, wer waren die fleißigen Leute, die dem haben wachsen lassen. Die Gesamteinspielung der ten Tintensorten führen – diese kryptischen Hofkapellmeister des Fürsten Nikolaus von Haydn-Sinfonien ist für meine Musiker und mich Überlieferungsnachweise und Stammbäume, Eszterházy bei seiner unablässigen Produkti- eine höchst interessante Aufgabe und eine große fachlich korrekter als „Stemmata“ bezeich- on zur Hand gingen? Für wen notierte Herausforderung, bietet sich doch mit diesem ehr- net: Müssen wir uns wirklich jede noch so „Schreiber F“, wenn ihm noch ein paar geizigen Projekt die einmalige Chance, die Ent- hypothetische Frage stellen lassen, ehe uns Nachtstunden blieben, einen zweiten Stim- wicklung der klassischen Sinfonie hautnah nachzu- die Kontaktaufnahme mit dem eigentlichen mensatz? Wie viele Kreutzer mag er dafür erleben. In Zeiten musikalischen (und gesellschaft- Notentext gestattet wird? bekommen, wen davon möglicherweise er- DEUTSCH lichen) Wandels war Haydn Stürmer, Dränger, Das hängt von der eigenen Art der Be- nährt haben? War’s seine Fehlsichtigkeit, Sucher und Finder zugleich.
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