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Niedersachsen

Landkarten und Geschichte von den Anfängen bis in die Gegenwart

titelei.indd 1 27.11.2006 13:08:45 Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen

Band 50

titelei.indd 2 27.11.2006 13:08:46 Karl-Otto Körber

Niedersachsen Landkarten und Geschichte von den Anfängen bis in die Gegenwart

Mit Beiträgen von Peter Aufgebauer und Egon Klemp

Verlag für Regionalgeschichte Bielefeld 2007

titelei.indd 3 27.11.2006 13:08:46 Gefördert von der

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Karte und Foto zu Abbildung 83: Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Digitalisierung: ImageWare Components GmbH, Bonn Satz und Layout: Klartext, Göttingen Umschlaggestaltung unter Verwendung der Abbildungen 23 und 40 Druck: Hans Kock Buch- und Offsetdruck, Bielefeld Verarbeitung: Großbuchbinderei Gehring, Bielefeld

© Karl-Otto Körber und Verlag für Regionalgeschichte Alle Rechte vorbehalten

ISSN 0436-1229 ISBN-10: 3-89534-650-0 ISBN-13: 978-3-89534-650-7

Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier nach ISO 9706 Printed in

titelei.indd 4 27.11.2006 13:08:47 Inhalt

Vorwort 7

Geschichte und Landkarten 9 Von Peter Aufgebauer Ptolemäus, Apian, Münster – Erste Atlanten – Interesse der Fürsten und Verleger – Karten für die Staats- und Kriegskunst – Gauß und die moderne Kartographie

Niedersächsische Landkarten und Geschichte 15

Rückblicke auf Altertum und Mittelalter (bis 1500) 17 Römer und Germanen – Franken, Sachsen, Friesen und Slawen – Karl der Große – Sachsen als Herzöge, Könige und Kaiser – Heinrich der Löwe – Braunschweig-Lüneburg – Friesischer Sonderweg

Niedersachsen im 16. Jahrhundert (1500 bis 1618) 37 Staaten entstehen – Welfische Expansion – Fürstentum Lüneburg – Fürstentum Wolfenbüttel – Fürsten- tum Calenberg-Göttingen – Fürstentum Grubenhagen – Grafschaft Schaumburg – Grafschaft Oldenburg – Reichsgrafschaft in Ostfriesland – Niederstift Münster – Grafschaft Lingen – Grafschaft Bentheim – Geist- liche Herrschaften

Niedersachsen im 17. Jahrhundert (1618 bis 1714) 63 Dreißigjähriger Krieg – Krieg in Niedersachsen – Die Schweden – Kriegsfolgen – Herzogtümer Bremen und Verden – Länderhandel – Hannover und Lüneburg – Kurfürst und König – Fürstentum Braunschweig- Wolfenbüttel – Grafschaften Schaumburg-Lippe und Schaumburg – Hochstift Hildesheim – Hochstift Osna- brück – Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst – Fürstentum Ostfriesland – Niederstift Münster – Graf- schaft Lingen – Grafschaft Bentheim

Niedersachsen im 18. Jahrhundert (1714 bis 1806) 103 Hannover und Großbritannien – Schicksalsgemeinschaft – Im Kurstaat – Zukunftsinvestitionen – Fürsten- tümer Braunschweig und Blankenburg – Schuldenwirtschaft – Harzbergbau – Ein Bergwerksstaat – Graf- schaften Schaumburg-Lippe und Schaumburg – Hochstift Hildesheim – Hochstift Osnabrück – Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst – Fürstentum Ostfriesland – Niederstift Münster – Grafschaft Bentheim – Sie- benjähriger Krieg – Retter Ferdinand – Unruhe und Unruhen – Erschütterungen – Zwischen Frankreich, England und Preußen

Inhalt_neu.indd 5 27.11.2006 12:37:17 Niedersachsen im 19. Jahrhundert (ab 1806) 157 Franzosenzeit – „Königreich Westfalen“ – Ein Modellstaat? – Aufbegehren und Befreiung – Ein deutscher Bund – Neuordnung in Niedersachsen – Reform, Reaktion, Revolution – 1830 und die Folgen – Ein Staats- grundgesetz – 1848 und die Folgen – Fortschritte – Wirtschaft und Verkehr – Armut und Auswanderung – Preußen vorn – Annektion – Ein neues Reich – Wahlrecht gegen Links

Niedersachsen im 20. Jahrhundert 213 Krieg – Revolution – Weimarer Republik – Die Partei – Diktatur – Gewalt, Krieg und Vernichtung – Nach- kriegszeit – Ein Land entsteht – Im Bundesland Niedersachsen

Schmuckelemente auf niedersächsischen Landkarten des 16. bis 19. Jahrhunderts 241 Von Egon Klemp Der Einfluß der Kunststile – Die Komposition der Karten und ihre Drucktechnik – Einzelne Elemente des Kartenbildes: Kartuschen – Wappen – Verzierung der Maßstabsleisten – Schiffe als Kartendekor

Näheres zu den Landkarten 249

Katalog der Kartensammlung 251

Kleines Lexikon der Kartenmacher 293

Abgebildete Territorien, Länder und Landschaften 301

Ausgewählte Literatur zur Kartographie 303

Ausgewählte Literatur zur Landesgeschichte 307

Inhalt_neu.indd 6 27.11.2006 12:37:18 Vorwort

Das hiermit vorgelegte Buch ist das Ergeb- Die Gliederung des landesgeschichtlichen tung Niedersachsen für die Förderung der Ver- nis eines Versuchs, Landkarten mit Beschrei- Stoffes und der darauf bezogenen Landkar- öffentlichung. bungen einerseits und Landesgeschichte ande- ten in Jahrhundertabschnitte mit einigerma- Sein Dank gilt gleichermaßen dem Verlag rerseits nebeneinander darzustellen, um nach ßen plausiblen Abgrenzungen erlaubt es, den für Regionalgeschichte für die engagierte und Möglichkeit Erkenntnisgewinne für beide Sei- technischen Fortschritt und die künstlerische hilfreiche Betreuung der Publikation, ferner ten zu erzielen. Eine über Jahrzehnte von Entwicklung bei der Kartenherstellung deut- den zahlreichen freundlichen Mitarbeiterinnen einem bekennenden Niedersachsen zusam- lich vor Augen zu führen. Diesem optischen und Mitarbeitern in den Bibliotheken, die bei mengetragene Sammlung von Originalkarten Eindruck ist die Darstellung der Landesge- schwierigen Recherchen stets hilfreich waren, vom 16. bis zum 20. Jahrhundert bildet hierfür schichte untergeordnet. und in den Betrieben, welche die technische die kartographische Grundlage. Das Buch enthält eine große Anzahl histo- Herstellung des Buches in hervorragender Der Sammler verfolgte das Ziel, zeitgenös- rischer und kartographischer Einzelinformati- Weise und zeitgerecht verwirklichten. sische Landkarten aus allen infrage kommen- onen. Diese wurden nach bestem Wissen und Die angesprochene niedersächsische Land- den Jahrhunderten für möglichst viele nieder- Gewissen sorgfältig zusammengestellt. Den- kartensammlung wird in diesem Buch sowohl sächsische Territorien und Regionen zu erwer- noch werden nach menschlichem Ermessen in einem ausführlichen Katalog als auch mit ben. Dennoch spiegelt der gegenwärtige Stand Fehler und Irrtümer verblieben sein. Insoweit rund hundert Abbildungen vorgestellt. Sie soll der Sammlung die Zufälligkeiten des Angebots richtet sich an den Leser die Bitte um Ver- nach Maßgabe des Sammlungskonzepts und an antiquarischen Karten. ständnis und Nachsicht, verbunden mit dem des antiquarischen Angebots laufend ergänzt Der Text beruht auf wissenschaftlichen Wunsch, er möge in gravierenden Fällen den werden, bis die Tätigkeit des Sammlers ein Grundlagen, insbesondere kartographischer Autor oder den Verlag eines Besseren beleh- Ende findet. Für diesen Fall sucht die Samm- und landesgeschichtlicher Fachliteratur, sowie ren. lung einen neuen Wirt, der bereit ist, sie als auf wissenschaftlichen Arbeitsmethoden. Da- Besonderer Dank gebührt den beiden Bei- Vermächtnis zu übernehmen und weiter zu gegen erhebt der Autor keinen durch eigene trägern, Herrn Dr. Peter Aufgebauer, Akade- pflegen. Forschung begründeten wissenschaftlichen mischer Oberrat und Privatdozent am Institut Anspruch. Der gelernte Kartograph oder Hi- für Historische Landesforschung der Uni- Bad Honnef, den 9. November 2006 storiker wird in der Arbeit kaum Neues ent- versität Göttingen, und Herrn Egon Klemp, decken, aber viele Begriffe vermissen, mit de- der bis zu seiner Pensionierung 1996 vierzig Karl-Otto Körber nen er gewöhnlich umgeht. Jahre lang als Leiter der Kartenabteilung zu- Das Buch will den interessierten Laien an- nächst der Deutschen Staatsbibliothek der sprechen. Diese Absicht bestimmt nicht nur DDR, nach der Wiedervereinigung und der die Sprache, die bewußt allgemeinverständ- Zusammenführung der Bibliotheken dann der lich gehalten ist, sondern auch die Auswahl Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kul- der Informationen aus Kartographie und Ge- turbesitz amtierte. schichte. Diese Auswahl konnte nur subjektiv Zu großem Dank verpflichtet ist der Autor getroffen werden und orientierte sich in erster dem Institut für Historische Landesforschung Linie am vermuteten Interesse des vorgestell- der Universität Göttingen für die Aufnahme ten Leserkreises. der Arbeit in seine Schriftenreihe und der Stif-



vorwort.indd 7 27.11.2006 13:11:25 vorwort.indd 8 27.11.2006 13:11:26 Geschichte und Landkarten

Von Peter Aufgebauer

„Geschichte spielt sich im Raum, das heißt Ptolemäus, Apian, Münster Entdeckungsfahrten der frühen Neuzeit syste- im geographischen Nebeneinander auf dieser matische Darstellungen der bekannten Teile Welt, und in der Zeit, das heißt im chronolo- Einen wichtigen Einschnitt in die Entwick- der Erde: Cosmographia – Beschreibung der gischen Nacheinander der Ereignisse und Zu- lung der Kartographie bedeutete die Kenntnis Welt. stände, ab.“1 Mit diesem markanten Satz leitet und Verbreitung der Werke des antiken Geo- Zu den berühmten Zeugnissen dieser Gat- Ahasver von Brandt den Abschnitt über „Hi- graphen Ptolemäus (2. Jahrhundert nach Chri- tung aus dem 16. Jahrhundert gehört die im storische Geographie“ in seiner vielfach neu stus), von denen nach der Eroberung Kon- Jahre 1524 erschienene Cosmographia von aufgelegten Einführung in die Historischen stantinopels 1473 zahlreiche Handschriften in Peter Apian (Bienewitz, 1495-1552), der von Hilfswissenschaften als „Werkzeug des Hi- den Westen gelangt waren. Die ihnen bei der 1527 bis zu seinem Tod in Ingolstadt Mathe- storikers“ ein. Daraus ergibt sich als selbstver- Bearbeitung beigegebenen und alsbald durch matik lehrte. In der Wissenschaftsgeschichte ständliche Einsicht, daß bei der Rekonstrukti- den Buchdruck verbreiteten geographischen ist er als Geograph wie als Astronom bekannt on vergangener Zustände und Ereignisse, bei Karten gaben den zeitgenössischen Kenntnis- geworden, bekleidete eine ehrenvolle Stellung der Interpretation historischer Zusammen- stand wieder. als Hofmathematiker Karls V. und wurde vom hänge ihre räumlichen Voraussetzungen be- Hier spiegelt sich im Verlauf des 16. Jahr- Kaiser in den Stand eines Reichsritters erho- achtet und angemessen berücksichtigt werden hunderts ein zunehmend differenziertes Bild, ben. Seine Cosmographia bot erstmals die Pro- müssen. Dies gilt in zweierlei Hinsicht: Nicht schon allein durch die von Bearbeitung zu Be- jektion der gesamten Erdoberfläche auf ein nur die zeitlichen und räumlichen Verhältnisse arbeitung steigende Anzahl und zunehmende einziges Kartenblatt, freilich noch weitgehend früheren Geschehens sind dabei bedeutsam, Differenziertheit der Karten: waren es in der von älteren Vorlagen abhängig. sondern auch die Kenntnisse und Auffas- Ausgabe 1507 in Rom zunächst 6, so hatte Zwanzig Jahre nach der Cosmographia des sungen von Raum und Zeit, über welche die die Straßburger Ausgabe von 1513 bereits 20 Apian erschien das gleichnamige Hauptwerk früheren Epochen selbst verfügten. und die Basler von 1540 schließlich schon 48 von Sebastian Münster (1489-1552). Der aus Das Bild von Ländern oder Landesteilen, Karten, die von den Bearbeitern jeweils neu Niederingelheim am Rhein gebürtige Autor das Interesse und die technischen und künst- entworfen worden waren. Diesem Zusam- war zunächst Mitglied des Franziskaneror- lerischen Möglichkeiten, dieses Bild darzustel- menhang entstammt auch die Karte von Gal- dens. Nach Lehrtätigkeit als Lektor für Philo- len, waren im Lauf der Jahrhunderte naturge- lien „Tabula Europae III.“ (Abb. 1 des vorlie- sophie in Franziskanerklöstern von Tübingen mäß starken Wandlungen unterworfen. Damit genden Werkes). Sie wurde in der italienischen und Basel trat er in Verbindung mit reforma- befaßt sich im Rahmen der historischen Hilfs- Ausgabe der ptolemäischen „Geographie“ ver- torischen Kreisen und beteiligte sich schließ- wissenschaften die Historische Geographie, öffentlicht, die der Astronom und Kartograph lich an der Übersetzung und Verbreitung von wenn diese auch mittlerweile methodisch weit- Giovanni Antonio Magini (1555-1617) im Jah- Schriften Martin Luthers. Seit 1524 lehrte er gehend zu einer selbständigen Disziplin entwik- re 1596 in Venedig erscheinen ließ. an der Heidelberger Universität Hebräisch. kelt wurde. Nachdem die verfeinerten technischen Mög- Im Jahre 1526 begann er die Arbeit an seiner lichkeiten der Druckkunst auch für kartogra- Kosmographey. Als er 1529 einen Ruf auf den phische Darstellungen in Gebrauch gekommen Hebräisch-Lehrstuhl der reformierten Univer- waren, entstanden im Zusammenhang mit den sität Basel annahm, verließ er seinen Orden. 

Aufgebauer.indd 9 27.11.2006 12:36:54 In Basel zählte Münster bald zu den nam- karten von Afrika, zusammen also 70 Karten. graphischen Stil mehr als zwei Jahrhunderte haften Gelehrten der Universität. Die im Jah- Sie wurden erstmals in einheitlichem Format lang.”3 re 1550 vollendete erweiterte Bearbeitung der und einheitlichem Stil geboten. Zahlreiche Wegweisend und bis heute mit seinem Namen Kosmographey begründete rasch den interna- lateinische, französische, italienische, spani- in der Kartographie verbunden ist die erstmals tionalen Ruhm ihres Verfassers. Ursprünglich sche, englische, deutsche und holländische 1569 in Duisburg publizierte Darstellung der in deutscher Sprache verfaßt, wurde die geo- Ausgaben folgten rasch. Von Abraham Orte- Welt als konforme Abbildung der Kugelfläche graphisch-historische Weltbeschreibung bald lius selbst sind in das vorliegende Werk zwei in einer Ebene (Mercator-Projektion). Dabei auch ins Lateinische, Französische, Tschechi- Beispiele aufgenommen (Abb. 4, 14). werden die Längengrade mit gleichen Abstän- sche und Italienische übersetzt. Mit mehr als Ortelius’ Freund und zeitweiliger Mitarbeiter den wiedergegeben, während die Abstände der 40 Auflagen war sie eines der erfolgreichsten Gerhard Mercator (Kremers, 1512-1594), ge- Breitengrade zu den Polen hin zunehmen. Es Bücher des 16. Jahrhunderts überhaupt.2 Im bürtig aus Rupelmonde in Ostflandern, wurde handelt sich also, technisch gesprochen, um vorliegenden Werk ist Sebastian Münster drei- bei den Brüdern vom Gemeinsamen Leben eine winkeltreue Zylinderprojektion, bei der mal (Abb. 2, 6, 7) vertreten. in ’s-Hertogenbosch erzogen. Er studierte die folglich in der Nähe der Pole die Größenver- Artes liberales in Löwen und erwarb hier im hältnisse ungenau wiedergegeben sind. Kar- Erste Atlanten Jahre 1523 den Magistergrad. Anschließend tographisch bedeutete diese Projektion einen setzte er seine Ausbildung in Mathematik und ganz erheblichen Fortschritt. Auch dank eines In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Astronomie bei Rainer Gemma Frisius fort, in für Deutschland auf 14 Jahre, für die Nieder- entstanden vor allem in den Niederlanden dessen Werkstatt er unter anderem an der Her- lande auf 10 Jahre begrenzten Patents, das große, an der breiten Nachfrage eines gebilde- stellung von Beobachtungs- und Meßinstru- Mercator für seine Weltkarte erlangte, wurde ten Bürgertums ausgerichtete Atlaswerke als menten, insbesondere Armillarsphären und diese Darstellung bis zu ihrer mathematischen Sammlungen geographischer Karten in Buch- Astrolabien, beteiligt war. Zu seinen Auftrag- Weiterentwicklung durch Carl Friedrich Gauß form. Von ihnen ist an erster Stelle das Werk gebern zählten der Kaiser und geistliche wie („transversale konforme Zylinderabbildung”) des Abraham Ortelius (Oertel, 1527-1598) zu weltliche Fürsten. die weithin beherrschende. nennen. Der Verfasser stammte aus Antwer- Mit zahlreichen anderen Einwohnern Lö- Zusammen mit seinen Söhnen betrieb Mer- pen, das im spanischen Teil der Niederlande wens wurde Mercator 1544 als angeblicher Lu- cator in Duisburg eine eigene Kartenwerkstatt. lag. Aus diesem Umstand erklären sich die theraner verfolgt und schließlich verhaftet. Die Hier erschien ab 1585 in drei Teilen sein großer genauen geographischen Kenntnisse insbe- Universität und der Kaiser intervenierten zu Weltatlas. Die noch zu Lebzeiten von Gerhard sondere der Neuen Welt, für die sein Werk be- seinen Gunsten und erwirkten schließlich sei- Mercator erschienenen Teile I und II enthielten rühmt war. ne Freilassung. Mercator flüchtete sich in das 74 Karten, davon allein 51 von West- und Mit- In Zusammenarbeit mit dem namhaften Geo- nahegelegene, religiös tolerante Duisburg. teleuropa. Teil III wurde 1595 von den Söhnen, graphen Gerhard Mercator und dem eben- In den Diensten des Grafen von Jülich und von denen insbesondere Rumold Mercator zu falls berühmt gewordenen Kupferstecher Frans als Lehrer der Mathematik am Gymnasium nennen ist, posthum herausgegeben. Hogenberg schuf Ortelius in mehr als zehn- verfügte er nunmehr über eine materiell und Detailtreue durch die neue Projektionsme- jähriger Arbeit den ersten neuzeitlichen Welt- politisch gesicherte Basis für seine kartogra- thode, Aktualität in der Wiedergabe der neuent- atlas, der 1570 als Theatrum Orbis Terrarum phischen, auch Landvermessungen umfas- deckten Länder und Gebiete, Patentschutz und erschien. Das Theatrum enthielt eine Weltkar- senden, sowie vor allem seine verlegerischen verlegerische Fähigkeiten führten rasch dazu, te, 4 Kontinentkarten, 56 europäische Län- Unternehmungen. „Die Schönheit und Klar- daß der Mercator-Atlas – hier ist 1595 auch derkarten, 6 Teilkarten von Asien und 3 Teil- heit von Mercators Karten prägten den karto- zum ersten Mal die Bezeichnung „Atlas” für

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Aufgebauer.indd 10 27.11.2006 12:36:55 ein Sammelwerk geographischer Karten ver- mius (1547-1625), bedeutender Historiker und eingaben, sondern auch durch beigefügte Kar- wendet – das Theatrum Orbis Terrarum von Kartograph in einer Person, seinen landesge- tenskizzen zu verdeutlichen. Ein großer Teil Ortelius bald verdrängte. Die in den vorlie- schichtlichen Werken über Ostfriesland auch dieser Karten diente zu verwaltungsinternem genden Band aufgenommenen Karten von Karten beigab (vgl. Abb. 36). Gebrauch, war aus einem speziellen oder ak- Mercator bzw. der das Werk in Amsterdam Neben den Interessen eines gelehrten adligen tuellen Anlaß entstanden, blieb infolgedessen fortführenden Verlegerfamilie Hondius be- und bürgerlichen Publikums hat vor allem der oftmals ungedruckt und wurde – wie die Mili- zeugen den hohen technischen Stand der Kar- Ausbau des neuzeitlichen Staates in der zwei- tärkarten – mitunter streng geheimgehalten. tographie, der die Karten selbst zu wertvollen ten Hälfte des 16. Jahrhunderts dazu geführt, Es lassen sich demnach zwei Gruppen alter Geschichtsquellen macht. daß kartographische Unternehmungen ange- Karten unterscheiden: zunächst die auf das regt oder gezielt gefördert wurden. Die früh- Interesse eines breiten gebildeten Publikums Interesse der Fürsten und Verleger neuzeitliche Landesherrschaft und der für sie ausgerichteten, die zumeist in repräsentativer charakteristische intensivierte Verwaltungszu- Aufmachung und mitunter hoher Auflage Die gelehrte Kartographie des 16. und griff machen eine detaillierte Kenntnis des gedruckt wurden. Hinter ihnen konnten be- 17. Jahrhunderts war öffentlich, zielte auf ein Landes, seiner Bodenbeschaffenheit, seiner trächtliche wirtschaftliche Unternehmungen gebildetes und interessiertes, möglichst breites Siedlungsstruktur, seiner Wegeverbindungen, stehen, wie das Beispiel des Kartographen, Publikum und war nicht selten, oft durch lan- seiner Forst- und Jagdressourcen erforderlich, Verlegers und Kupferstechers Johann Baptist desherrliche Privilegien abgestützt, ein ausge- und zwar ebenso anschaulich und detailliert Homann (1664-1724) und seiner Erben zeigt sprochener wirtschaftlicher Erfolg. Die Publi- wie verläßlich, d.h. möglichst auf mehr oder (im vorliegenden Band u.a. die Abb. 43, 45, 49, kation repräsentativer und unter Umständen weniger exakter Vermessung des Landes be- 50, 57, 65). besonders großformatiger, auf einzelne Ter- ruhend.5 Daher lag den ältesten, zunächst oft J. B. Homann gründete im Jahre 1702 in ritorien bezogener Landkarten lag natürlich noch mängelbehafteten Formen topogra- Nürnberg einen Verlag und Handel für Land- auch im Interesse der fürstlichen Landesher- phischer Landesaufnahmen seit der Mitte des karten, die „Homannsche Landkarten-Offi- ren. In gewissem Sinn sind sie der mehr oder 16. Jahrhunderts jeweils ein Auftrag des Lan- cin“. Sein Ansehen war so groß, daß er im Jah- weniger offiziellen Geschichtsschreibung ver- desherrn an einen Mathematiker zugrunde. re 1715 in die Königlich Preußische Akademie gleichbar: Der Fürstenstaat brachte seine politischen der Wissenschaften zu Berlin aufgenommen Die Geschichtsschreibung und die gra- und vor allem seine fiskalischen Ansprüche wurde. phisch aufwendige Landkarte eines Fürsten- auf das Kartenbild. Dem für ihn charakteri- Einer von Homanns Erben gründete später tums dienen der historisch-politischen Infor- stischen administrativen Zugriff in allen Fra- eine „Kosmographische Gesellschaft“. Die ma- mation und zugleich der Repräsentation des gen der Landeshoheit entsprach die Wieder- thematische Klasse dieser Gesellschaft beschäf- frühmodernen wie des absolutistischen Staa- gabe der genau ermittelten Grenzen, die gra- tigte sich unter anderem mit geodätischer und tes.4 Und so, wie die Landesvermessungen zu phische Umsetzung der eigenen Landeshoheit astronomischer Grundlagenforschung. Hier großen wissenschaftlich-technischen Unter- gegenüber anderen Herrschaftsträgern. wurden Atlanten, Globen und Meßinstru- nehmungen wurden, entwickelte sich unter Außerdem konnte es in mancherlei recht- mente hergestellt, die für ihre Präzision be- dem Einfluß des Humanismus die territori- lichen Auseinandersetzungen um Landesgren- kannt waren. ale Geschichtsschreibung immer mehr auch zen und Erbfolgen erforderlich werden, einer Über 500 Landkarten sind aus dem Nürn- zur Geschichtsforschung. Es diente nicht nur Gerichtsinstanz wie beispielsweise dem Reichs- berger Verlag hervorgegangen.6 Diese Groß- einem schmückenden Zweck im Sinne reprä- kammergericht die geographische Situation des produktion, bei der in vielen Fällen die Ent- sentativer Aufmachung, wenn etwa Ubbo Em- strittigen Landesteils nicht nur durch Akten- stehung der einzelnen Karten nicht geklärt, ihr

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Aufgebauer.indd 11 27.11.2006 12:36:55 Bearbeiter nicht bekannt ist, birgt allerdings eine zoon Blaeu (1571-1638) verschiedentlich bei Landes-Regierung sich eine genaue Kenntniß Problematik, welche die hier vorgelegte Ho- Gerichtsverfahren kartographisch tätig gewe- von dem Zustande des gesammten Landes in mannsche -Karte von 1759 (Abb. 65) sen. Von ihm sind also sowohl zur Veröffent- allen seinen Theilen erwerben, um hiernach anschaulich macht. Der Mitarbeiter der Ho- lichung bestimmte, gedruckte Karten als auch ihre Maßregeln zweckmäßig einzurichten, so mannschen Werkstatt, der sie entworfen hat, solche für einen Spezialzweck angefertigte, muß vor allen Dingen eine General-Landes- ist nicht namentlich genannt. Inwiefern eigene von vornherein nicht für eine Veröffentlichung Vermessung veranstaltet werden. Es dient die- Vermessungen und Erkundungen im Gelände vorgesehene Karten überliefert. selbe nicht nur zur Grundlage einer richtigen vorgenommen wurden, ist unsicher. Landesbeschreibung, [...] sondern ihr Nutzen Die Karte ist einerseits verhältnismäßig ge- Karten für die Staats- und Kriegskunst erstreckt sich noch weiter, und äussert sich nau, genauer beispielsweise als die zehn Jahre gleichsam bey allen Theilen der Land-Wirth- zuvor veröffentlichte „Charta von dem Eichs- Für den absolutistischen Staat des 18. Jahr- schaft.“7 feld“ von Johann Georg Schreiber aus seinem hunderts war die möglichst präzise karto- Was beide Autoren nicht ausdrücklich an- 1749 in erschienenen „Atlas selec- graphische Erfassung des Territoriums eine sprechen, was sich aber aus der Geschichte tus von allen Königreichen und Ländern der notwendige Voraussetzung, um den wirtschaft- der Kartographie vor allem des 18. Jahrhun- Erde“. Andererseits aber ist sie in wichtigen lichen und politisch-militärischen Machtan- derts ergibt, ist das Interesse an solchem Kar- Einzelheiten ungenauer als die mehr als hun- spruch verwirklichen zu können. Der in tenmaterial, das auch militärisch verwendbar dert Jahre zuvor publizierte „Landt Tafel des lehrende Staatswissenschaftler Veit Ludwig von war. Vermessungstechnik und Kartographie Eyßfeldts“, welche Johann Flucke, Vikar am Seckendorff forderte schon in seinem 1654 wurden Ausbildungsstoff der angehenden Of- Martinsstift zu Heiligenstadt und Pfarrer zu veröffentlichten „Fürstenstaat“, der für fast ein fiziere. „Ingenieuroffiziere“ waren als erfahre- Uder, bearbeitet hatte: Der Grenzverlauf zwi- Jahrhundert maßgebliches Standardwerk war, ne Praktiker an nahezu allen Landesvermes- schen Ober- und Untereichsfeld sowie dem im Abschnitt „Von der Verfassung einer Ge- sungen noch des 19. Jahrhunderts beteiligt. Calenbergischen und Heiligenstädter Gebiet neral-Land-Charte des gantzen Fürstentums“: Die Aufnahme des Preußischen Staates östlich ist falsch eingetragen, nämlich zu weit südlich, „Hierzu ist nun eine ausführliche, gründliche der Weser aus den Jahren 1767-1787, um ein so daß 5 Eichsfeld-Orte außerhalb des Eichs- Land-Tafel [...] sehr nothwendig [...] In dieser Beispiel zu nennen, diente vornehmlich militä- feldes liegen. Auch sind zwei Ortsnamen, Land-Charte sind auch nicht zu vergessen und rischen Belangen und war als „Kabinettskarte“ Reinholterode und Rengelrode, miteinander in diesem Capitel mit zu vermelden die vor- gar nicht zur Veröffentlichung vorgesehen. vertauscht worden. nehmsten Gebirge, Wälder, Ebenen und Ge- Anders lagen die Verhältnisse im Herzogtum Zur zweiten Gruppe alter Landkarten gehö- filde, Ströhme, Flüsse, große See[n] und der- Braunschweig. Nicht vornehmlich aus militä- ren die für interne Herrschafts- und Verwal- gleichen merckwürdige Dinge mehr, welche rischen, sondern aus wirtschaftspolitischen und tungszwecke bzw. für Gerichtsverfahren an- im Lande sich befinden und sonst in desselben verwaltungstechnischen Überlegungen heraus gefertigten Spezialkarten. Im Hinblick auf die geographische Beschreibung gehören.“ wurden die Ingenieuroffiziere Dettmer und Kartographen selbst ist diese Unterscheidung Folgendermaßen drückt das mit mehr als Warmburg damit beauftragt, topographische freilich nicht in jedem Falle streng aufrecht zu 240 Bänden umfangreichste Nachschlagewerk Übersichtskarten auf der Basis der vorhande- erhalten: Der Landesherr oder der vor einem des 18./19. Jahrhunderts, „Die Oeconomische nen Feldrisse der Generallandesvermessung auswärtigen Gericht um seine Ansprüche Encyclopädie, oder allgemeines System der anzufertigen. Das im Jahre 1760 begonnene kämpfende Adlige bemühten sich natürlich, Staats- Stadt- Haus- u. Landwirthschaft, in Unternehmen geriet ins Stocken, als sich her- nach Möglichkeit namhafte Kartographen für alphabetischer Ordnung“ von Johann Georg ausstellte, daß die Feldrisse als Grundlage nicht ihre Zwecke zu gewinnen. So ist Willem Jans- Krünitz, den Zusammenhang aus: „Will die ausreichten.

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Aufgebauer.indd 12 27.11.2006 12:36:56 Nachdem der Hauptmann Johann Heinrich Heerführer in preußischen Diensten – wurde sischen von Epailly und Lecoq andererseits Daniel Gerlach entsprechende Eingaben bei dem auch stattgegeben. Jedoch verzögerte sich zusammenzuführen. Herzog Adolf Frederick Herzog Karl I. gemacht hatte, erging im Jahre die Publikation etwa 230 Jahre. von Cambridge äußerte dazu als Generalstatt- 1764 an ihn der Auftrag des Landesherrn, aus Die gerade erst vollständig im Druck ver- halter von Hannover: „Ich finde in militä- den vorhandenen Feldrissen, ergänzt durch ei- öffentlichte Gerlachsche Karte8 ist ein illu- rischer Hinsicht nicht nur keine Bedenken, den gene Vermessungsarbeiten im Fürstentum, eine stratives Beispiel für den hohen Standard der preußischen Vorschlag anzunehmen, sondern topographische Übersichtskarte zu erarbeiten. Kartographie im ausgehenden 18. und begin- muß es vorteilhaft halten, wenn dadurch eine Die selbst vorgenommenen Vermessungsar- nenden 19. Jahrhundert, für die technischen gute Militärkarte von der für uns so wichtigen beiten galten dem Verlauf der Landesgrenze Möglichkeiten einerseits und methodischen Gegend von der französischen Grenze bis an und dem Okerlauf (1764/65), dem kartogra- Grenzen andererseits, nicht zuletzt auch für die zustande kommt.“ phisch schwer zu bewältigenden Harzdistrikt die wissenschaftlich-technische Qualifikation Die dann schließlich von Carl Friedrich Gauß (1766/67) und schließlich dem Weserdistrikt der „Ingenieuroffiziere“, für das Zusammen- vorgenommene Gradmessung erfolgte auf der (1768). In diesem Zusammenhang steht der wirken ziviler und militärischer Institutionen Basis eines Dreiecksnetzes. Darin unterschied von Gerlach 1772 herausgegebene Plan des auf dem Gebiet der Kartographie. sich diese Unternehmung von der einige Jahr- Amtes Calvörde (Abb. 47). zehnte zurückliegenden Kurhannoverschen Das abgeschlossene Werk wurde 1775 der Gauß und die moderne Kartographie Landesaufnahme (1764-1786). Dieser hatte herzoglichen Geheimen Kanzlei übergeben. man kein Dreiecksnetz zugrundegelegt, wes- Da es ohne Triangulation ausgeführt wor- In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts be- halb es beim Aneinanderfügen der einzelnen den war, also lediglich mit dem Meßtisch im deutete dann vor allem das Wirken von Carl Blätter teils zu Überdeckungen, teils zu Klaf- Gelände, zeichnet es sich einerseits im Detail Friedrich Gauß (1777-1855) im Zusammen- fungen kam. Das Basisdreieck der Gaußschen durch eine „mustergültige Genauigkeit“ (Uwe hang mit der Triangulation des Königreichs Gradmessung bildeten der Hohe Hagen bei Ohainski) aus, dokumentiert allerdings ande- Hannover in den Jahren von 1821 bis 1844 Dransfeld, der von hier 70 km entfernte Brok- rerseits eine deutlich weniger genaue (astro- einen großen Fortschritt der Kartographie.9 ken im und der vom Hohen Hagen 87 km, nomische) Ortsbestimmung. „Ungenauigkei- Anlaß für diese Landesvermessung war, daß vom Brocken 107 km entfernt liegende Insels- ten“ des eingezeichneten Grenzverlaufs in man- Gauß’ Freund und Kollege Heinrich Christian berg in Thüringen. Die Linie Brocken – Insels- chen Bereichen hängen allerdings nicht mit Schumacher, Direktor der Sternwarte im da- berg bot Anschluß an die preußische Landes- meßtechnischer Unfähigkeit zusammen, son- mals dänischen Altona, im Jahre 1816 mit der aufnahme, die Linie Hoher Hagen – Inselsberg dern beruhen vielmehr auf strittiger Auffas- Vermessung Dänemarks beauftragt wurde. schloß an die hessische Landesaufnahme an. sung vom tatsächlichen Verlauf zwischen den Mit Hilfe Schumachers erlangte Gauß Mit der Linie – Höhenhorn des Anrainern. schließlich den Auftrag König Georgs IV., die nördlichsten Dreiecks war der Anschluß an die Sehr bald – noch während der Bearbeitung dänische Gradmessung durch das Gebiet des dänische Landesaufnahme, mit der Linie Jever des Kartenwerks – kam der Wunsch auf, es Königreichs Hannover fortzusetzen. Auch hier – Varrel des nordwestlichsten Dreiecks war der auch im Druck zu vervielfältigen. Überdies kamen wieder militärische Belange ins Spiel: Anschluß an die holländische Triangulation er- zeigte das benachbarte preußische Militärde- Der Chef der Plankammer des preußischen reicht. partement großes Interesse daran, das Werk in Generalstabs, von Grolman, schlug dem Han- An die Gradmessung schloß sich die ei- Kopie zu erhalten. Da es enge Verbindungen noverschen Gesandten in Berlin, von Ompte- gentliche Landesvermessung der Jahre 1828 mit dem preußischen Militär gab – Angehörige da, vor, die hannoverschen Gradmessungen bis 1844 an. Damit war nun ein Kartenwerk des Braunschweiger Fürstenhauses standen als mit den preußischen einerseits, den franzö- entstanden, das erstmals nicht nur die topogra-

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Aufgebauer.indd 13 27.11.2006 12:36:56 phischen Merkmale des Landes detailliert auf- nahm, sondern auch geodätisch eine bislang nicht erreichte Präzision aufwies (vgl. Abb. 74). Erst in unseren Tagen ist durch die Erdver- messung mittels Satelliten wiederum eine neue Qualität in der Geodäsie und, daraus abgelei- tet, in der Kartographie erreicht worden.

1 Ahasver von Brandt: Werkzeug des Historikers, Stuttgart 1959, S. 25. 2 Karl Heinz Burmeister: Sebastian Münster. Versuch eines biographischen Gesamtbildes, Basel/Stuttgart, 2. Aufl. 1969. 3 Uta Lindgren: Gerhard Mercator, in: Literatur- Lexikon, hg. von Walter Killy, Bd. 8, München 1990, S. 107f. 4 Vgl. Gerhard Streich: Johannes Mellinger und die Anfänge der Regionalkartographie und der amtlichen Landesaufnahme in den deutschen Territorien, in: Peter Aufgebauer u. a. (Hgg.): Johannes Mellinger – Atlas des Fürstentums Lüneburg um 1600 (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Uni- versität Göttingen 41), Bielefeld 2001, S. 27-44. 5 Vgl. exemplarisch Ernst Pitz: Landeskulturtechnik, Markscheide- und Vermessungswesen im Herzogtum Braunschweig bis zum Ende des 18. Jahrhunderts (Ver- öff. der Niedersächsischen Archivverwaltung 23), Göt- tingen 1967. 6 Christian Sandler: Die Homannschen Erben (1724- 1852) und ihre Landkarten – Ein Handbuch. Das Le- ben und Wirken von Johann Georg Ebersperger (1695- 1760) und Johann Michael Franz (1700-1761), 1890, Neudruck Bad Langensalza 2001. 7 Oeconomische Encyclopaedie, 60. Theil, S. 782. 8 Hans-Martin Arnoldt u. Uwe Ohainski: Die Ger- lachsche Karte des Fürstentums Braunschweig-Wolfen- büttel, Hannover 2006. 9 Theo Gerardy: Die Triangulation des Königreichs Hannover durch C. F. Gauß (1821-1844), in: C. F. Gauss und die Landesvermessung in Niedersachsen, hg. von der Nieders. Vermessungs- u. Katasterverwaltung, Han- nover 1955, S. 83-114.

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Aufgebauer.indd 14 27.11.2006 12:36:56 Niedersächsische Landkarten und Geschichte

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nieder_landkarten_17.11.indd 15 27.11.2006 11:21:26 nieder_landkarten_17.11.indd 16 27.11.2006 11:21:32 Rückblicke auf Altertum und Mittelalter (bis 1500)

Das Land zwischen Rhein und Elbe mit dem germanischen Militärbezirken auf der römi- LPZHLWHUHQ9HUODXIGHU([SHGLWLRQ]ZLVFKHQ Gebiet des heutigen Bundeslandes Nieder- schen Seite: die späteren Provinzen Nieder- Ems und Weser in das Land der Chauken ein. sachsen kam in die Geschichtsbücher, als die und Obergermanien. Östlich des Rheines und %HUHLWVLPIROJHQGHQ-DKUVWLH‰HQGLH5|PHU Römer sich vor mehr als zweitausend Jahren nördlich der Donau breitete sich bis an das von Xanten aus bis an die Weser wahrschein- für diese Region interessierten. Über frühere Meer und bis an die Weichsel das freie Ger- lich in der Gegend von Hameln vor, also in Zeiten bis zurück in die Anfänge der Altstein- manien aus. Zeitgenossen nannten es Germa- das Gebiet der Cherusker. Im Jahre neun vor zeit gibt die Archäologie Auskunft. Sie unter- QLD0DJQD*UR‰JHUPDQLHQLP*HJHQVDW]]X &KULVWXVIKUWHVLHHLQJUR‰HU)HOG]XJ]XQlFKVW scheidet für diesen Raum mehrere germanische den kleineren germanischen Grenzprovinzen von Mainz aus über die Werra. Die vor eini- Bevölkerungsgruppen. am linken Rheinufer. gen Jahren bei Hedemünden ergrabenen und Zwischen dem römischen Reich und den LGHQWLÀ]LHUWHQ5|PHUODJHUEHOHJHQGLHVH5RX- Römer und Germanen freien Germanen gab es nicht nur Krieg, son- te. Dann ging es weiter die abwärts und dern auch vielfältige friedliche Beziehungen. von der Gegend um Elze aus nach Osten bis Erst die Schriftsteller der Antike überlie- Germanische Heer- und Stammesführer konn- an die Elbe. ferten Namen germanischer Stämme: Cäsar ten in der römischen Armee in höhere Dienst- Rom strebte neben militärischen Erfolgen erwähnte schon vor der Zeitenwende Chau- grade aufsteigen. Der Cheruskerführer Armini- das diplomatische Ziel an, die germanische ken und Cherusker, der römische Geschichts- us oder Hermann bietet hierfür ein bekanntes Oberschicht in die römische Gesellschaftsord- schreiber Tacitus am Ende des ersten Jahrhun- Beispiel. Durch den Handel, die Bezahlung von nung einzufügen. Tatsächlich zeigten sich bei derts nach Christus Friesen und Angrivarier, Soldaten und als Geschenke gelangten vielfäl- den Führern einiger Stämme römerfreundliche der griechische Geograph Ptolemäus um das tige römische Kulturgüter in das freie Germa- Tendenzen. Das Land zwischen Rhein und Jahr 150 erstmalig die Sachsen. nien. Heute zeugen sie als Ausstellungsstücke Elbe mit dem heutigen Niedersachsen schien Entscheidende Bedeutung auch für die ger- auch in niedersächsischen Museen von einem sich in eine römische Provinz zu verwandeln. manischen Stämme erhielt die Eroberung Gal- GLFKWHQ%H]LHKXQJVJHÁHFKW]ZLVFKHQ5|PHUQ Doch dann erhielt im Jahre sieben nach Chri- liens durch den römischen Feldherrn und Staats- und Germanen in unserer Region. VWXV4XLQWLOLXV9DUXVDOV6WDWWKDOWHUGHQ2EHU- mann Gaius Julius Cäsar in den Jahren 58 bis In den Jahrzehnten um die Zeitenwende je- befehl in Germanien. 51 vor Christus. Caesar eroberte im wesent- doch sahen die Römer als oberstes Ziel die Si- 9|OOLJ EHUUDVFKHQG NDP HV LP 6HSWHPEHU lichen das heutige Frankreich ohne die bereits cherung der Rheingrenze, und sei es notfalls des Jahres neun nach Christus zu jener Schlacht, römische Provence, dazu das Gebiet von Bel- durch Eroberung und Besetzung Germaniens in der die Cherusker unter Führung des Ar- gien, Luxemburg, Deutschland und der Nie- bis zur Elbe. Deshalb begannen sie im Jah- minius zusammen mit anderen Stämmen drei derlande bis zum Rhein. Die auf beiden Seiten re zwölf vor Christus ihre Germanenkriege. römische Legionen samt Hilfstruppen unter des Rheines siedelnden Germanen gerieten Damals fuhr der Feldherr Drusus mit einer GHP%HIHKOGHV9DUXVYHUQLFKWHWHQhEHU+LQ- ]XQHKPHQGXQWHUU|PLVFKHQ(LQÁX‰ .ULHJVÁRWWHHWZDDQGHU6WHOOHGHVKHXWLJHQ,MV- WHUJUQGHXQG9HUODXIGLHVHU6FKODFKWEHVWHKW Die neue Nachbarschaft entwickelte sich selmeeres in die Nordsee und erkundete von NHLQHJUR‰H.ODUKHLW6LFKHULVWDEHUGD‰GHU KlXÀJLQNULHJHULVFKHQ%DKQHQ9RUGHQ$Q- dort aus die germanische Küste bis an die We- Sieg der Cherusker nicht mit einem Schlage die griffen der Germanen sicherten die Römer VHU (U VFKOR‰ HLQHQ %QGQLVYHUWUDJ PLW GHQ Befreiung Germaniens bewirkte. Rom nahm ihre Grenze durch die Einrichtung von zwei )ULHVHQGLHZHVWOLFKGHU(PVOHEWHQXQGÀHO die Germanenkriege bald wieder auf.

17 In den Jahren fünfzehn und sechzehn nach Feldherr Germanicus seine Soldaten die Über- Abb. 1 Christus kämpfte der Feldherr Germanicus UHVWHYRQ/HJLRQlUHQDXI GHP9DUXV6FKODFKW- Ptolemäus/Magini: Gallien erneut gegen die Cherusker unter Arminius. IHOGEHVWDWWHQOLH‰'HU6LHJGHU&KHUXVNHUEHU 16,5 bis 11,5 (Trapez) x 12,5 cm (Kat.Nr. 24) Nach Tacitus fand eines dieser Treffen auf ei- 9DUXVXQGVHLQH/HJLRQHQN|QQWHGHPQDFKMH- Diese Landkarte von Frankreich im Altertum ner Ebene mit dem Namen Idistaviso statt, ein denfalls geographisch als ein niedersächsisches JHKWDXI GHQlJ\SWLVFKHQ*HRJUDSKHQ&ODXGLXV Ort, der heute drei Kilometer östlich der Porta Ereignis gelten. Ptolemäus zurück. Die Trapezform der Land- Westfalica vermutet wird. karte ergibt sich aus der Orientierung des rech- Im Jahre siebzehn beendete Kaiser Tiberius Franken, Sachsen, Friesen und Slawen WHQ XQG GHV OLQNHQ .DUWHQUDQGHV DP 9HUODXI die Germanenkriege im gesamtpolitischen In- der Längengrade. Rechts und links sind astro- teresse des Römischen Reiches unverrichteter Ab Mitte des dritten Jahrhunderts über- nomische Daten eingetragen. 'LQJH=XGLHVHP9HU]LFKWDXI IUKHUH=LHOH schritten im Süden Alemannen und im Nor- In acht Geographiebüchern beschrieb Ptole- PDJGLH9DUXVVFKODFKWHKHUSV\FKRORJLVFKEHL- den Franken in immer neuen Raubzügen die PlXVGLH(UGH]lKOWH9|ONHUVWlPPHDXIIJWH Tabellen mit den Namen von Flüssen, Gebirgen JHWUDJHQKDEHQZHLOGHUJUR‰H6LHJGHU&KH- U|PLVFKH 5KHLQJUHQ]H ,P =XJH GHU 9|ONHU und Siedlungen hinzu, jeweils mit ihrer Lage im rusker die Germanen mutiger und die Römer wanderung kamen Westgoten nach Gallien. 6\VWHPGHU/lQJHQXQG%UHLWHQJUDGH vorsichtiger oder furchtsamer gemacht hatte. $X‰HUGHP DWWDFNLHUWHQ 6DFKVHQ YRP GULWWHQ Der italienische Mathematiker und Astronom 'LH)UDJHQDFKGHP2UWGHU9DUXVVFKODFKW bis zum fünften Jahrhundert als Seefahrer die Giovanni Antonio Magini aus Padua erarbeite- regte die Phantasie zahlreicher Forscher und dortige Atlantikküste. te gegen Ende des 16. Jahrhunderts eine italie- Heimatkundler immer wieder an. Zunächst Die römische Gegenwehr bestand teilweise nische Ausgabe der ptolemäischen Geographie- galt es, den von Tacitus erwähnten „Teuto- darin, einzelne Eindringlinge als Führer in ihr bücher und zeichnete dazu die betreffenden EXUJLHQVLV VDOWXV´ ]X ÀQGHQ HLQHQ :DOGGHU Heer aufzunehmen, Kriegsgefangene im eige- Landkarten wie die vorliegende dritte Europa- in der Nähe von oberer Ems und Lippe lie- nen Land anzusiedeln oder Bündnisverträge karte, die von Gallien. 'LH.DUWHXPID‰WGLH%UHLWHQJUDGHELV gen sollte. In den letzten Jahrzehnten des PLWJHUPDQLVFKHQ+lXSWOLQJHQDE]XVFKOLH‰HQ nördlich des Äquators und die Längengrade 11 17. Jahrhunderts konzentrierte sich die Diskus- 6R EHUOLH‰HQ GLH 5|PHU XP GLH 0LWWH GHV ELV|VWOLFKGHU,QVHO)HUUR +LHUUR ,P6G- sion so sehr auf einen bestimmten Höhenzug vierten Jahrhunderts eine Landschaft im Nor- osten liegt die Provincia Narbonensis, heute im LP:HVWIlOLVFKHQGD‰GHU3DGHUERUQHU%LVFKRI  den Galliens, etwa das heutige Belgien, den ZHVHQWOLFKHQ GLH 3URYHQFH ,KU VFKOLH‰HQ VLFK und Landesherr Ferdinand von Fürstenberg dort bereits eingedrungenen fränkischen Teil- nach Westen und Norden die im Gallischen diesen in Teutoburger Wald umbenannte. Dort stämmen als Siedlungsgebiet. Krieg in den Fünfzigerjahren vor Christus von errichteten die gerade wieder in einem Reich In den letzten Jahrzehnten des fünften Jahr- Caesar eroberten Provinzen Aquitania, Provin- vereinigten Deutschen 1875 fünf Kilometer hunderts drängten verschiedene germanische FLD/XJGXQHQVLV /\RQ XQG*DOOLD%HOJLFDDQ südwestlich von Detmold zur Erinnerung an Stämme die Römer in Gallien immer weiter zu- Westlich des Rheins verzeichnete Ptolemäus die beiden römischen Germania-Provinzen und GLH9DUXVVFKODFKWHLQ+HUPDQQVGHQNPDO UFN6FKOLH‰OLFKXQWHUZDUI GHU)UDQNHQN|QLJ darin einige von den Römern gegründete Städte Archäologen sehen es heute jedoch anders. Chlodwig aus der Familie der Merowinger im ZLH.|OQ $JULSSLQHQVLV $XFK9|ONHUVWlPPH 1987 begannen zwischen dem Kalkrieser Berg Jahre 486 den letzten dort kommandierenden erwähnte er in den germanischen Provinzen, so XQG GHP *UR‰HQ 0RRU VHFK]HKQ .LORPH- römischen General. Später besiegte er auch die Batavi westlich der Rheinmündungen und ter nordnordöstlich von Osnabrück Ausgra- konkurrierende fränkische Kleinkönige sowie die Triveri an der Mosel. bungen mit erstaunlichen Ergebnissen. Funde Alemannen und Westgoten. Damit schuf 'DVJUR‰HRGHUIUHLH*HUPDQLHQ|VWOLFKGHV XQG%HIXQGHVSUHFKHQGDIUGD‰GLH$UFKlR Chlodwig den Kern des fränkischen Reiches. Rheines benennt ein Eintrag oben rechts auf logen einige der Gräber fanden, in denen der Sein Übertritt zum Christentum etwa im Jah- der Karte.

18 19 UHVLJQDOLVLHUWHHLQH9HUELQGXQJYRQ6WDDW 9RUGHUJUXQG-HGHQIDOOVZDUEHQGLH5|PHUDXV Abb. 2 und Kirche, die das mittelalterliche christliche diesen Stämmen Söldner an. Ptolemäus/Münster: Germanien Abendland noch lange prägte. Als die Römer ihre Armee im Jahre 407 aus ELV 7UDSH] [FP .DW1U  Als Ptolemäus um die Mitte des zweiten Britannien abzogen, brachen Gruppen der An- Jahrhunderts die Sachsen in sein Geographie- geln und Sachsen aus ihren Heimatgebieten zur Die vierte Europakarte nach Ptolemäus zeigt GDVJUR‰HRGHUIUHLH*HUPDQLHQ6LHVHW]WGLH buch aufnahm, sah er sie hauptsächlich rechts Landnahme in England auf. Sie gründeten Kö- .DUWH$EEQDFK2VWHQIRUWXPID‰WGLH%UHL- GHUXQWHUHQ(OEH+LVWRULNHUQHKPHQDQGD‰ nigreiche, die noch heute in Namen englischer tengrade 47 bis 60 und die Längengrade 28 bis sich das Siedlungsgebiet dieses Stammes von Grafschaften und Landstriche nachweisbar sind: 51. Der Baseler Gelehrte Sebastian Münster hier aus bis auf die Halbinsel Jütland und die Essex, Middlesex, Sussex, East Anglia. zeichnete die Karte. Ihren Titel „Germania Mag- Insel Fünen erstreckte. 'LHVHNOHLQH9|ONHUZDQGHUXQJIKUWH]XHL QD´VFKULHEHUJUR‰EHUGDV.DUWHQELOG Tacitus hatte die Sachsen ein gutes halbes ner teilweisen Entvölkerung des nordwestdeut- Die Donau und der Rhein bilden die Süd- und Jahrhundert zuvor noch nicht erwähnt, dafür schen Küstenstreifens. Sie löste mancherlei Westgrenze Germaniens. Im Norden wird Ger- aber einige andere Stämme, die Ptolemäus nachfolgende Wanderbewegungen aus. So mag manien vom Meer begrenzt. Im Osten gab Pto- QLFKWPHKUNDQQWH'DUDXVVFKOLH‰WPDQGD‰ sie den Friesen Gelegenheit geboten haben, in lemäus eine teilweise künstliche Grenze von der Donau bis an die Weichselmündung an. Jenseits sich in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhun- das Land zwischen Ems und Weser, das spätere lebten sarmatische Stämme. derts nördlich der Elbe bis weit nach Jütland Ostfriesland, einzudringen. Auch die Thürin- Das heutige Niedersachsen markieren die Flüs- hinein ein Stammesbund mit gemeinsamer Re- ger könnten sich von Südosten her an der Auf- VH $OELV (OEH  9LVXUJLV :HVHU  XQG $PDVLXV ligion unter einem gemeinsamen Namen gebil- füllung der Siedlungsräume beteiligt haben. (Ems). Zwischen den Flüssen trug der Zeichner det hatte. Diesen Namen notierte Ptolemäus Besondere Bedeutung kam aber kriegeri- 2UWVFKDIWHQXQG9|ONHUVWlPPHHLQ'HU.DVWHQ mit dem griechisch und lateinisch gleich lau- scher oder friedlicher Zuwanderung über See auf der rechten Seite der Karte enthält eine lange tenden Wort Saxones. Das Wort soll von einer aus Skandinavien zu. Sie bildet den Hinter- Liste germanischer Siedlungen. W\SLVFKHQ:DIIHGHU.ULHJHUGHP6D[HWZDLQ grund einer im zehnten Jahrhundert aufge- Die für Niedersachsen bedeutendste Eintra- der Bedeutung von Dolch oder Kurzschwert, schriebenen Stammessage der Sachsen, wo- gung betrifft die „Saxones“ am rechten Ufer der unteren Elbe und bei drei Inseln westlich von abgeleitet sein. QDFKGLHVHV9RONXUVSUQJOLFKLP/DQG+DGHOQ Jütland. Bei dieser Angabe in den ptolemäischen Im Laufe der Zeit schlossen sich dem auf im Elbe-Weser-Dreieck gelandet sei und den Geographiebüchern handelt es sich um die älte- Kriegs- und Raubzügen sehr erfolgreichen Sach- Thüringern dieses Gebiet mit List und Gewalt ste bekannte schriftliche Erwähnung der Sachsen. senbund immer mehr Stämme an, zunächst vor abgenommen habe. Archäologen fanden je- Diese gelten als eine ethnische Wurzel der heuti- allem entlang der Nordseeküste wahrschein- GRFKKHUDXVGD‰GLH(QJODQGIDKUHU7HLOHGHV gen Niedersachsen. lich bis Westfriesland. Nach Süden zu, weser- Sachsenstammes zurückgelassen hatten. Auch Westlich der Elbe lebten bis an die Ems die aufwärts und in das Ostwestfälische, scheint handelte es sich bei den Neuankömmlingen Chauken. Die Friesen siedelten westlich der Ems. DEHWZDELVLQGDVIQIWH-DKUKXQGHUWKLQ- wenigstens zum Teil vermutlich um sächsische =ZLVFKHQ PLWWOHUHU :HVHU XQG (OEH VD‰HQ GLH ein eine kriegerische Ausbreitung der Sachsen Rückwanderer aus England. Angrivarier, die ihren Namen an die altsächsische Region Engern und an den heutigen Ort Enger stattgefunden zu haben. 'DV9HUKlOWQLV]ZLVFKHQ6DFKVHQXQG)UDQ- nördlich von Bielefeld weitergaben. Elbaufwärts Die Sachsen unternahmen Seeräuberfahrten ken gestaltete sich sehr wechselhaft. Einerseits zeigen sich auf beiden Seiten des Flusses die Che- an die britischen Küsten. Doch standen fried- zogen sie gemeinsam gegen die Römer in Gal- rusker, die durch ihren historisch bedeutsamen liche Beziehungen der dortigen römischen lien, andererseits führten aber auch gegen- Kampf gegen die Römer bis heute bekannt blie- Besatzungsmacht mit den germanischen Stäm- HLQDQGHU.ULHJ,P-DKUHKDOIHQ6DFKVHQ ben. men der Angeln, Sachsen und Jüten wohl im den Franken, die Thüringer zu besiegen, und

20 21 GHKQWHQGDGXUFKLKUHQ(LQÁX‰EHUHLFKELVDQ EHVFKOR‰ ,P -DKUH  EHJDQQ .DUO VHLQH Abb. 3 die Unstrut aus. 6DFKVHQNULHJH GLH LQVJHVDPW  -DKUH GDX- Ptolemäus/Bertius: Germanien Alles in allem aber galten die Franken in den erten. Beide Seiten kämpften mit Härte und 19,5 x 14 cm (Kat.Nr. 28) westfälischen und hessischen Grenzräumen Grausamkeit, die Franken auch mit Hinrich- als Hauptgegner der Sachsen. Den fränkischen tungen und Deportationen. Die vorliegende Karte stammt aus der dreibän- digen Deutschen Chronik des niederländischen Königen gelang es aber trotz mancher Kriegs- Schon 775 unterwarfen sich die Führer der Geschichtsschreibers Petrus Bertius. Die erste züge lange nicht, sächsisches Gebiet dauerhaft Ostfalen und der Engern. Die Westfalen aber $XÁDJH GLHVHV :HUNHV HUVFKLHQ  LP 9HUODJ LQ GDV )UDQNHQUHLFK HLQ]XJOLHGHUQ 9LHOPHKU leisteten weiterhin Widerstand unter ihrem von Johannes Janssonius in Amsterdam. konnten die Sachsen ihre fränkischen Gegner Führer Widukind und zeitweise mit Unter- Auch diese Deutschlandkarte zeichnete der Au- im Westfälischen zurückdrängen und sich dort stützung der Friesen. Diese Phase des Krieges WRUQDFKSWROHPlLVFKHQ9RUODJHQ(UJDEMHGRFK niederlassen. endete 785 mit der Unterwerfung und Taufe wie vor ihm Gerard Mercator die Einteilung in 6lFKVLVFKH6WlPPHEHKHUUVFKWHQVFKOLH‰OLFK Widukinds und mit der Einnahme Frieslands. die Europakarten III und IIII (Abb. 1 und 2) auf. ein Gebiet, das die Flüsse Eider, Elbe, Saale, Bei den Sachsen zogen sich aber Wider- Auf diese Weise konnte er das freie Germanien, Unstrut, obere Leine, Diemel, Ruhr und Ijssel stände vor allem im Wigmodigau, dem Weser- die römischen Germania-Provinzen und die Rö- merstädte am Rhein zusammen darstellen. Damit EHJUHQ]WHQ'LHVHUJUR‰H5DXPJOLHGHUWHVLFK Elbe-Dreieck, und nördlich der Elbe noch bis ]HLJWHHUGD‰5|PHUXQGIUHLH*HUPDQHQQLFKW in etwa hundert Gaue, die alten Siedlungsin- 804 hin. Kaiser Karl brach sie letztlich durch isoliert voneinander lebten, sondern vielfältige seln entsprachen. Die Gaue verteilten sich auf 0DVVHQXPVLHGOXQJ JUR‰HU VlFKVLVFKHU %HY|O Beziehungen miteinander unterhielten. die Regionen der Westfalen, Engern, Ostfalen kerungsteile vor allem in den hessisch-ostfrän- $OVEHVRQGHUHU+LQZHLVDXI NULHJHULVFKH9HU- XQG1RUGOHXWH'LHVHVD‰HQDPUHFKWHQ8IHU kischen Raum. Zahlreiche Ortsnamen mit Be- wicklungen erscheint am linken Ufer der oberen der Elbe in Holstein sowie zwischen Elbe- und standteilen wie Sachsen- und Sassen- zeugen Weser ein Trophe(um) Drusi, ein römisches Sie- :HVHUPQGXQJ$OVJHPHLQVDPHU9HUVDPP- heute noch von diesen Deportationen. gesdenkmal des Drusus. Die Eintragung könnte lungs- und Beratungsort dieser Stämme gilt .DUOGHU*UR‰HUHVSHNWLHUWHZHLWJHKHQGGDV sich auf eine Aktion des römischen Feldherrn Marklohe bei Nienburg an der Weser. überkommene Stammesrecht der Friesen und Drusus etwa im Jahre zehn vor Christus beziehen, über die der Geschichtsschreiber Florus in seiner Küstenbewohner waren die Sachsen nur bei- Sachsen. Jedoch setzte er in den sächsischen römischen Kriegsgeschichte berichtete. Infrage derseits der Elbemündung. In den Regionen Gauen zur Stärkung der Königsmacht nach kommt auch eine von Tacitus erwähnte Schlacht von der Weser bis weit in die Niederlande bil- IUlQNLVFKHP9RUELOG*UDIHQDOVVHLQH9HUWUH- des Drusus Germanicus gegen die Cherusker im GHWHVLFKXPHLQIULHVLVFKHV*UR‰UHLFKGDV ter ein. Er war klug genug, die neuen Grafen Jahre 16 nach Christus. ebenfalls in heftige Kämpfe mit den Franken zumeist aus dem sächsischen Adel zu nehmen. verwickelt war. Diese konnten aber zunächst Dieser hatte bereits im Krieg mit dem Gegner nur den südwestlichen Teil des Friesenreiches V\PSDWKLVLHUWXQGVLFKGXUFK(KHVFKOLH‰XQJHQ erobern. mit ihm verbunden. Nicht so klug handelte Karl in Friesland, Karl der Große einem Land ohne Adel, mit der Einsetzung landfremder Grafen, die dort ohne Haus- Die Situation änderte sich entscheidend, als PDFKWLP/DQGQLFKW)X‰IDVVHQNRQQWHQ:H- der Frankenkönig Karl die Eroberung des gen dieser Landesfremdheit scheiterten hier Sachsenlandes und Ostfrieslands mit gleich- später auch die sächsischen Billunger und die zeitiger Zwangsbekehrung der Bevölkerung Oldenburger.

22  Durch die Gründung von Bistümern in Pa- Sachsen als Herzöge, Könige und Kaiser Abb. 4 derborn, Münster, Osnabrück, Halberstadt, Ortelius/Blaeu: Germanien 0LQGHQ +LOGHVKHLP %UHPHQ XQG 9HUGHQ %HLP7RGH.DUOVGHV*UR‰HQLP-DKUH [FP .DW1U  während der Jahrzehnte um 800 gliederten die erstreckte sich das Frankenreich vom Atlantik Franken Ostfriesland und Sachsen auch kirch- bis an die Elbe, von der Nordsee bis über die Der Antwerpener Kartograph Abraham Or- telius zeichnete diese Karte 1587 nach Angaben lich in ihr Reich ein. Die eroberten Länder fan- 3\UHQlHQ KLQDXV XQG ELV QDFK 0LWWHOLWDOLHQ griechischer und römischer Geschichtsschreiber GHQ GDPLW $QVFKOX‰ DQ GLH ZHVWHXURSlLVFKH Am fränkischen Erbrecht, am karolingischen DXI  GHU *UXQGODJH GHU ]HLWJHQ|VVLVFKHQ 9RU- Kultur, vor allem vermittelt durch die bald ge- Familienzwist und an der Unfähigkeit führen- stellung von Deutschland. Die Nordseeküste gründeten Klöster. der Personen ging es zugrunde. Die Sachsen, stellte er jedoch altertümlich dar, nämlich ohne Die Ostgrenze des fränkischen Reiches die Karl als Letzte in sein Reich eingefügt hat- die Meereseinbrüche des Mittelalters. VWLH‰ QXQPHKU DQ GLH 6LHGOXQJVJHELHWH GHU te, lösten nur gut hundert Jahre nach ihrer Nie- Einige der antiken Autoren gab der Zeichner Slawen. Diese unterhielten auch westlich der derlage gegen die Franken diesen Stamm in der auf der Karte an, so in der Ostsee und an den Elbe Siedlungen und Befestigungen wie auf Herrschaft über das ostfränkische Reich ab. )OX‰OlXIHQGHU:HLFKVHOXQGGHU2GHU7DFLWXV dem Weinberg in , in Lüchow und in (LQH *HQHUDWLRQ QDFK .DUO GHP *UR‰HQ 3OLQLXV 3WROHPlXV 'LRQ\VLXV XQG +HURGRW Der Kasten unten links enthält eine Liste von Dannenberg. Gegen die im Norden siedeln- WHLOWHQVHLQHGUHL(QNHOLP-DKUHVHLQ5HLFK Stämmen und Ortschaften zweifelhafter Lage. GHQ2ERGULWHQULFKWHWH.DUOGHU*UR‰HHLQHQ in ein westfränkisches Reich, ein Mittelreich Unten rechts steht eine Widmung an den Bres- „Sächsischen Limes“ ein, eine Grenzlinie, die und ein ostfränkisches Reich. Den nördlichen lauer Patrizier Jakob von Monau. LQ LKUHP 9HUODXI HWZD GHU KHXWLJHQ %XQGHV- Teil des letzteren machte das Sachsenland aus. 'LH6DFKVHQVLQGLP9HUJOHLFKPLWGHU6LWXDWL- VWUD‰HYRQGHU.LHOHU)|UGHELVDQGLH(OEH Friesland gehörte dem Mittelreich an. Bereits RQLP]ZHLWHQ-DKUKXQGHUW $EEXQG EHU entsprach. eine weitere Generation später lösten die Fran- Elbe und Weser hinausgewandert und haben Gegen die rechts der Elbe siedelnden slawi- ken das Mittelreich auf und schlugen es zum sich in einem Gebiet niedergelassen, das bereits VFKHQ:LO]HQRGHU/XWL]HQOLH‰.DUOHLQKHXWH JU|‰WHQ7HLOLPlX‰HUVWHQ1RUGHQDXFK)ULHV- auf den Kern des späteren Stammesherzogtums QRFKHUNHQQEDUHV.DVWHOOGLH9LHW]HU6FKDQ]H land, dem Ostreich zu. Sachsen hindeutet. 'XUFK JUR‰H 6FKULIW PDFKWH GHU =HLFKQHU auf dem Höhbeck gegenüber Lenzen, bauen. In den letzten Jahrzehnten der fränkischen GHXWOLFKGD‰HUGLH6DFKVHQDOVVHKUEHGHXWVDP Die Slawen eroberten jedoch fränkische An- Herrschaft im Ostreich war die Zentralgewalt ansah. Die Friesen trug er etwas kleiner westlich lagen zurück und errichteten ab dem zehnten GHV .|QLJV VR VFKZDFK GD‰ VLH QLFKW PHKU der Ems ein. Jahrhundert eigene Burgwälle in der Höhbeck- IUGLH/DQGHVYHUWHLGLJXQJJHJHQGLHlX‰HUHQ $Q GLH 9DUXVVFKODFKW HULQQHUWH GHU $X- Region. Feinde des Reiches ausreichte. Die einzelnen tor durch die Eintragung des von Tacitus als Bald danach wanderten Slawen auch fried- 6WlPPHPX‰WHQVLFKVHOEVWKHOIHQ8QWHUGLH- Schauplatz genannten „Teutoburgensis saltus“, lich über Elbe und Jeetzel bis an die sen Bedingungen entstanden die Stammesher- des Teutoburger Waldes, parallel zur mittleren in ein fast leeres Land ein. Sie respektierten das ]RJWPHUGHU6DFKVHQ6FKZDEHQXQG%D\HUQ Weser. Nordöstlich davon verzeichnete er den fränkische Reich und wurden von diesem als Bei den Sachsen erreichte um diese Zeit die von Tacitus erwähnten Idistavisus campus, ein Schlachtfeld, das heute in der Nähe der Porta Siedler geduldet. Das sicherte dem slawischen )DPLOLH GHU /LXGROÀQJHU DXV GHP +DU]UDXP Westfalica vermutet wird. Bevölkerungsteil in dem späteren Hannover- herzoglichen Rang. Bereits um die Mitte des Ortelius beschriftete auch einen Ort, der am schen Wendland eine eigenständige politische neunten Jahrhunderts trat Herzog Liudolf mit 1LHGHUUKHLQNXU]REHUKDOEVHLQHU9HU]ZHLJXQJ und kulturelle Entwicklung, bis in der ersten der Gründung des Reichsstiftes Gandersheim liegt, mit „Teutoburgum“. Dabei handelt es sich Hälfte des 12. Jahrhunderts eine deutsche Be- hervor. Sein Sohn Otto organisierte bis 912 um die lateinische Bezeichnung der Stadt Duis- siedlung von der Altmark her erfolgte. die Abwehr gegen die dänischen Wikinger, die burg.

24 25 slawischen Obodriten und die Ungarn. Dann Otto I. bildete im Slawenland Grenzmarken, Abb. 5 übernahm dessen Sohn Heinrich das Herzog- die er Markgrafen übertrug: im Nordosten Sgrooten/Quad/Bussemacher: Alt-Sach- tum. eine Mark, die er den Billungern anvertraute, sen Als im Jahre 919 im Ostreich eine Königs- QDFK 6GHQ DQVFKOLH‰HQG LP %UDQGHQEXU- 26,5 x 18,5 cm (Kat.Nr. 21) wahl anstand, schlug der letzte Frankenkönig gischen eine Nordmark, dazu die Marken Lau- Die Zeichnung zu dieser Geschichtskarte einer sächsischen Überlieferung zufolge Hein- VLW]XQG0HL‰HQ'LH0DUNJUDIHQVROOWHQGDV stammt von dem niederrheinischen Karto- rich als seinen Nachfolger vor, weil er in ihm eigene Land verteidigen, für eine Befriedung graphen Christian Sgrooten. Der Antwerpener den besten Garanten für die Einheit und die der slawischen Bevölkerung sorgen, damit 9HUOHJHU *HUDUG GH -RGH YHU|IIHQWOLFKWH HLQH 9HUWHLGLJXQJGHV2VWUHLFKHVVDK+HLQULFK ,  DXFK9RUDXVVHW]XQJHQIUGLH*UQGXQJYRQ entsprechende Karte erstmals 1578. Das vor- wurde der erste sächsische König der Deut- Bistümern und die Mission schaffen. Unter liegende Blatt stach Heinrich Nagel in Kupfer. schen. Zu seiner Zeit entwickelte sich das ost- den obodritischen Fürsten zeitigte die Mission Der Kölner Geograph Matthias Quad nahm fränkische Reich zum deutschen Reich. durchaus Erfolge. HVLQVHLQHQ$WODVDXIGHQGHU9HUOHJHU-RKDQQ Um weitere Reichsteilungen zu vermeiden, Darüber hinaus sollten die Grenzmarken Bussemacher 1594 in Köln herausgab. OLH‰.|QLJ+HLQULFKLQVHLQHP7RGHVMDKU deutsche Ansiedlung und die Einbeziehung Den Kurztitel „Saxsen“ schrieb Sgrooten quer durch Nord- und Ostsee. Laut ausführlicherem seinen Sohn Otto als einzigen Nachfolger be- dieser Gebiete in das Reich erleichtern. In ei- lateinischen Titel über der Karte wollte der Au- stimmen. Heinrichs direkte Nachkommen, QHPJUR‰HQ6ODZHQDXIVWDQGJLQJHQMHGRFKGLH tor das Sachsenland zeigen, „soweit Herrschaft Otto I., Otto II. und Otto III., sowie aus der EHLGHQQ|UGOLFKHQ0DUNHQLP-DKUHYHUOR XQG1DPHVHLQHV9RONHVHLQVWUHLFKWHQ´(QW- ED\HULVFKHQ1HEHQOLQLH+HLQULFK,,UHJLHUWHQ ren. VSUHFKHQGVWHOOWHHUZHQQDXFKHWZDV]XJUR‰- bis zum Jahre 1024 als Könige das Deutsche Die auf die Ottonen folgenden deutschen zügig, den Raum des alten Stammesherzogtums Reich und als Kaiser das aus den Königreichen Könige und römischen Kaiser aus der Fami- Sachsen ebenso dar wie die von Heinrich I. bis Deutschland, Burgund und Italien bestehende lie der fränkischen Salier versuchten, sich im zu Heinrich dem Löwen jenseits von Elbe und Römische Reich. Sachsenland festzusetzen und ihre Herrschaft Saale eroberten Gebiete. :HJHQGHU5HLFKVSÁLFKWHQGHU2WWRQHQZLH dort durch Burgenbau vor allem um den Harz Die Bezeichnung der Ostsee als Mare Saxoni- cum verweist auf die Handelspolitik der säch- man sie später nannte, wuchs die Herzogswür- herum zu sichern. Davon zeugt heute zum sischen Herzöge im Ostseeraum bis nach Got- de im Sachsenland langsam der Familie der Beispiel noch die Harzburg über dem gleich- land und in das Baltikum. Billunger zu. Deren umfangreicher Besitz lag namigen Ort. Ostfriesland bezogen die Kartenmacher hauptsächlich im Lüneburgischen. Die Burg Gegen diese Politik des Reiches rebellierten fälschlicherweise in das Sachsenland ein. Die auf dem Kalkberg in der heutigen Stadt Lüne- die Sachsen in einem erfolglosen Aufstand. Einbeziehung von Gebieten bis Stolp in Hin- burg diente ihr als Machtzentrum. Erst 1115 konnte sich Sachsen unter seinem WHUSRPPHUQ JHKW YHUPXWOLFK DXI  GLH 9HUEUHL- 'LH $X‰HQSROLWLN GHV +HU]RJWXPV 6DFKVHQ Herzog Lothar von Süpplingenburg in einer tung der niederdeutschen oder sassischen Spra- richtete sich im wesentlichen nach Osten. Jen- Schlacht am Welfesholz östlich des Harzes ge- che zurück. Die frühe Neuzeit setzte nämlich seits der gesamten Ostgrenze von der Kieler JHQ +HLQULFK 9 GXUFKVHW]HQ 'DPLW EHHQGH- Niederdeutsch, das man auch im slawischen Förde bis an die Elbe, diese aufwärts bis an die te Lothar die unerwünschte Einmischung der Osten und darüber hinaus sprach, weitgehend mit Sächsisch und Niedersächsisch gleich. Saale und diese wiederum ein Stück aufwärts fremden Kaiser im Sachsenland. Ferner ist an den Geltungsbereich des säch- siedelten slawische Stämme. Schon Heinrich I. Lothar war Sachsenherzog geworden, als sischen Rechts zu denken, den der anhaltische KDWWHGLH9|ONHU]ZLVFKHQGHU(OEH6DDOH/LQLH die Billunger mit Herzog Magnus 1106 in der Schöffe und Richter Eike von Repgow in sei- XQG GHU 2GHU1HL‰H/LQLH WULEXWSÁLFKWLJ JH männlichen Linie ausgestorben waren. Als Kö- QHP Å6DFKVHQVSLHJHO´ XP  lKQOLFK XP- macht. nig und Kaiser erneuerte er die Ostpolitik des schrieb.

26 27 Reiches: In Holstein setzte Lothar die Schaum- wendenkmal davor an seine Herrschaft erin- Abb. 6 burger, an der mittleren Elbe die Wettiner und nert. Dieser herzogliche Hof entwickelte sich Waldseemüller/Münster: Deutschland 1540 in der Nordmark die Askanier als Markgrafen dank der Förderung durch die Herzogin Ma- [FP .DW1U ein. thilde zu einem kulturellen Mittelpunkt in Diese Markgrafen trieben in ihren Gebieten Norddeutschland. Sebastian Münster nahm diese „moderne“, für ihn also zeitgenössische Deutschlandkarte GLH(UVFKOLH‰XQJGHV/DQGHVXQGGLH&KULVWL- Das Wirtschaftsleben förderte der Sachsen- ab 1540 in seine „Kosmographie“ auf. Er stellte anisierung der Bevölkerung voran. Ihre Poli- herzog durch die Gründung oder Erweiterung VLHLQHLQHQEHZX‰WHQ*HJHQVDW]]XGHPSWROH- tik führte erstmals zu erheblicher Ansiedlung von Städten wie Lüneburg, Braunschweig, Lü- mäischen Germaniabild (Abb. 2). Sein Deutsch- deutscher Bauern und Stadtbürger aus Sach- EHFN6WDGHXQG+DQQRYHU*HZDOWPD‰QDKPHQ land reichte weit über den Rhein und die Donau VHQ HLQVFKOLH‰OLFK :HVWIDOHQ DXV 7KULQJHQ scheute er nicht: Um dem Lüneburger Salz ein hinaus. und den Niederlanden im Slawenland. 0RQRSRO]XYHUVFKDIIHQOLH‰HUGLH6DO]TXHO- Die Südorientierung des Blattes geht auf die Der Herrschaftswechsel vom Billunger Mag- len von Oldesloe an der Trave verstopfen und um 1500 entstandenen Romwegkarten des süd- nus zu Lothar von Süpplingenburg wirkte sich die Lüneburg benachbarte Stadt deutschen Kartographen Martin Waldseemüller entscheidend auf die weitere Entwicklung der zerstören. zurück. Bei diesen Karten setzte der Zeichner Rom als Pilgerziel an den oberen Rand und niedersächsischen Region aus: 9RQ /EHFN DXV |IIQHWH +HU]RJ +HLQULFK die Ausgangspunkte einer Pilgerfahrt in Nord- Eine Tochter des letzten Billungers hatte den GHPGHXWVFKHQ+DQGHOGLH2VWVHHGXUFK9HU deutschland an den unteren Rand der Zeich- ED\HULVFKHQ +HU]RJ +HLQULFK GHQ 6FKZDU]HQ träge mit nordischen und baltischen Ländern. nung. geheiratet, einen Welfen, dem sie nun das hal- Auch förderte er die deutsche Kaufmannsko- Deutschland zeigt sich auf der vorliegenden be Billunger-Erbe im Sachsenland einbrachte. lonie auf Gotland. Dadurch schuf er Grund- .DUWHRKQH$X‰HQXQG%LQQHQJUHQ]HQ=ZL- Lothar heiratete Richenza von Northeim, die lagen für die deutsche Hanse und letztlich auch schen Elbe, oberer Havel und Spree trug der das Erbe der Northeimer Grafen und mütterli- für die deutsche Besiedlung der baltischen Zeichner Sachsen gleich zweimal in lateinischer cherseits das Erbe der Brunonen mit in die Ehe Länder. Kaufmanns- und Adelsfamilien segel- und deutscher Sprache ein. Westlich der Weser brachte. Ihre einzige Tochter verheirateten sie ten ab 1197 vorwiegend aus dem Weser-Elbe- ÀQGHQVLFK+HVVHQ:HVWIDOHQXQG)ULHVODQG Der Raum zwischen Weser und Elbe trägt PLW+HU]RJ+HLQULFKGHP6WRO]HQYRQ%D\HUQ Dreieck dorthin. keinen eigenen Landschaftsnamen. Lediglich dem Sohn Heinrichs des Schwarzen und der In der Ostpolitik war Heinrich der Löwe die namengebenden Orte des Herzogtums Billungerin. ebenso erfolgreich. Er eroberte, zeitweise un- Braunschweig-Lüneburg kennzeichnen ihn. Die beiden bekamen ebenfalls einen Sohn, ter dem Banner eines Wendenkreuzzuges, das +LQ]XNRPPHQDOVQLHGHUVlFKVLVFKH6WlGWH9HU- den sie Heinrich nannten. An diesen Heinrich Gebiet von Lauenburg, ganz Mecklenburg und den, hier an der Weser eingetragen, Hildesheim, mit dem Beinamen „der Löwe“ gelangten spä- 9RUSRPPHUQIDVWELVDQGLH2GHU'LHVH*H- vor dem stark hervorgehobenen Harz WHU IDVW DOOH JUR‰HQ VlFKVLVFKHQ (UEVFKDIWHQ biete gab er deutschen und slawischen Ade- und Osnabrück bei dem Namen für Westfalen. 1142 übernahm Heinrich der Löwe die Her- ligen zu Lehen. Die Mängel der Kartographie in der frühen zogsgewalt im Sachsenland. Herzog Heinrich bezog auch das spätere Neuzeit wirkten sich vielfach auf das Karten- bild aus. Zum Beispiel erscheint die ostfriesische Hannoversche Wendland in seine Herrschaft 1RUGVHHNVWHRKQHGLHJUR‰HQ0HHUHVHLQEU- Heinrich der Löwe ein, indem er dort um die Mitte des zwölften che des Jadebusens und des Dollarts. Auch liegt Jahrhunderts die Grafen von Lüchow und von die niederländische Zuiderzee viel zu dicht an Heinrich der Löwe baute seine Residenz in Dannenberg einsetzte. Mit dem Siedlungsaus- der Ems. Braunschweig, wo noch heute inmitten der bau durch diese Grafen, zunächst in der Form Stadt die Burg Dankwarderode mit dem Lö- GHUGRUWKHXWHQRFKW\SLVFKHQ5XQGOLQJVG|U-

28 29 fer, kamen erneut slawische oder wendische Dem Sturz des Löwen folgte deshalb eine Abb. 7 Siedler aus den eroberten Gebieten jenseits der Zersplitterung der Herrschaft: Auf dem Bo- Münster: Sachsenland Elbe in das Land. den des ehemaligen Herzogtums Sachsen bil- [FP .DW1U Im Norden des Deutschen Reiches und in deten sich etwa siebzig weltliche und geistliche den angrenzenden slawischen Gebieten konn- Territorialherrschaften, im Gebiet des heutigen Diese nur grob in den Holzblock geschnit- tene Karte von Norddeutschland gibt sich als te Herzog Heinrich aufgrund von Eigenbesitz, Bundeslandes Niedersachsen immerhin noch Auszug aus der Deutschlandkarte von Sebasti- /HKQVKHUUVFKDIWJUlÁLFKHQ5HFKWHQXQG+HU vierzig. Zu letzteren zählten die Grafschaften an Münster (Abb. 6) zu erkennen. Der Baseler zogsgewalt eine königsgleiche Stellung errin- Oldenburg und Schaumburg, das Erzstift Bre- Gelehrte nahm sie zuerst in eine Ausgabe seiner JHQ6LHVFKOR‰VRJDUGDV5HFKWHLQLQGHQ%LV PHQVRZLHGLH+RFKVWLIWH+LOGHVKHLP9HUGHQ „Kosmographie“ auf, die er 1550 bei Henricus tümern jenseits der Elbe, nämlich Oldenburg und Osnabrück. Hinzu kam das auch vorher 3HWULLQ%DVHOGUXFNHQOLH‰ (Wagrien), Mecklenburg und Ratzeburg, sowie schon reichsunmittelbare Ostfriesland. Das Blatt gilt als älteste kartographische Dar- in noch zu gründenden Orten die Bischöfe Doch vernichteten die Ereignisse des Jahres VWHOOXQJ1LHGHUVDFKVHQV(VZHLVWZLHLKUH9RU- einzusetzen. Auf dieser Grundlage machte er 1180 die politische Existenz der Welfen nicht lage nach Süden. Ein Stück Nordsee ist unten auch Schwerin zur Stadt und zum Bischofs- völlig und nicht auf Dauer. Heinrich der Löwe rechts, die Küste der Ostsee unten links zu se- hen. sitz. konnte kurz vor seinem Tod im August 1195 Die Abbildung illustriert ein Kapitel der „Kos- Für Kaiser Friedrich I. Barbarossa gab es sein umfangreiches persönliches Eigentum, mographie“, das sich mit dem alten und dem reichspolitische und auch sehr eigennützige darunter die heranwachsende Stadt Hannover, QHXHQ 6DFKVHQODQG EHID‰W DOVR DXI  GLH :DQ- familiäre Gründe, den mächtigen Welfen, auf seine drei Söhne verteilen. Seinen Sohn derung des Sachsennamens nach 1180 Bezug GHP HU VHOEVW ]XU 9HUPHKUXQJ VHLQHU +HUU- Otto wählten die deutschen Stämme drei Jahre QLPPW 'LH (LQWUDJXQJ Å6DFKVHQ´ ÀQGHW VLFK schaftsrechte besonders in Südniedersachsen VSlWHUVRJDUDOV2WWR,9]XP.|QLJHU- allerdings nur westlich der Elbe an einer Stelle, verholfen hatte, zu entmachten. Dazu nutzte warb Otto auch die Kaiserkrone. die heute etwa Sachsen-Anhalt einnimmt. er ein Gerichtsverfahren aufgrund einer Kla- Das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg zwi- ge Heinrichs gegen den Erzbischof von Köln Braunschweig-Lüneburg schen Elbe und Weser kennzeichnen lediglich seine beiden Hauptorte. Bei Lüneburg nahe der und Beschwerden sächsischer Adelsfamilien Elbe fehlt die Beschriftung. Westlich der Weser gegen den Herzog. Im Ergebnis verlor Hein-  ID‰WH HLQ (QNHO %DUEDURVVDV .DLVHU VFKOLH‰W)ULHVODQGDQ rich der Löwe durch einen Urteilsspruch auf Friedrich II., den Besitz der Welfen zu einem dem Hoftag in Würzburg im Januar 1180 sein neuen Herzogtum zusammen, nämlich „die Herzogtum. 6WDGW%UDXQVFKZHLJXQGGDV6FKOR‰/QHEXUJ Der Kaiser teilte Sachsen auf. Einen west- mit allen Burgen, Leuten und Zugehörigkei- lichen Teil bekam der Erzbischof von Köln ten“. Dieses Herzogtum übertrug er Otto dem als Herzogtum Westfalen. Die übrigen Teile Kind, einem Enkel Heinrichs des Löwen. gingen mit dem sächsischen Herzogstitel an Die Erstausstattung des Herzogtums Braun- Graf Bernhard von Anhalt aus der Familie der schweig-Lüneburg bestand im wesentlichen Askanier. Beide konnten sich jedoch nur in aus drei voneinander getrennten Gebieten. Das Randgebieten ihrer zugeteilten Länder durch- JU|‰WHODJ]ZLVFKHQ(OEHXQG$OOHUHWZDYRQ setzen, Bernhard vor allem im rechtselbischen an der Luhe und Lüneburg im Norden /DXHQEXUJ'LHJUR‰H0LWWHGHV/DQGHVEOLHE bis und Gifhorn im Süden. Dazu kam praktisch herrschaftsfrei. das Land um Harburg als Rest der an das Erz-

  stift Bremen zurückgefallenen Grafschaft Sta- 9RP )UVWHQWXP %UDXQVFKZHLJ WHLOWHQ GLH Abb. 8 de. Das zweite Gebiet erstreckte sich zwischen Welfen schon 1290 die Fürstentümer Göttin- Mascop/de Jode: Hochstifte Münster und %UDXQVFKZHLJXQG.|QLJVOXWWHUXQGXPID‰WH gen und Grubenhagen ab. Göttingen erstreck- Osnabrück auch Teile des Harzes mit seinem nördlichen te sich von der Herrschaft Sichelstein im Win- [FP .DW1U 9RUODQG 'DV GULWWH VFKOLH‰OLFK ODJ ]ZLVFKHQ kel zwischen Werra und Fulda weserabwärts Wie Abb. 7 zeigt das vorliegende Blatt einen Harz und Leine und reichte im Süden etwa bis bis an den Sollingrand und nach Osten über IUKHQ 9HUVXFK NDUWRJUDSKLVFKHU 'DUVWHOOXQJ Göttingen. die Leine hinaus. Anstelle der widerspenstigen einer einzelnen Region. Der Geograph und 9RQGLHVHQ.HUQHQDXVJHODQJHVGHQQHX- Stadt Göttingen diente bald Münden als Resi- Landmesser Godfried Mascop datierte diese HQZHOÀVFKHQ+HU]|JHQVHKUVFKQHOOLKU+HU- denz. zweite Ausgabe seiner Landkarte der Hochstif- zogtum auf friedlichem Wege auszuweiten. Grubenhagen bestand aus mehreren Teilen: te Münster und Osnabrück mit 1569. 6FKRQLP-DKUKXQGHUWJHZDQQHQVLH7HLOH dem Einbecker Gebiet, einer Harzregion um Die Karte ist nach Osten orientiert. Den der Grafschaften Hallermund und Roden um Herzberg und Osterode, einem Gebiet um Hauptteil des Blattes nimmt das Hochstift Hannover, erreichten mit dem Erwerb des Radolfshausen östlich von Göttingen und der Münster ein. Beschriftung und Wappen kenn- Landes Oberwald die Weser bei Münden und Mark Duderstadt im Eichsfeld. Die gruben- zeichnen es. Im Osten zeigt die Karte das Hochstift Osna- erwarben die Mark Duderstadt. hagenschen Herzöge residierten in Herzberg brück, das ebenfalls sein Wappen trägt. Das Auch Wolfenbüttel, Teile der Grafschaften und Osterode. Im 14. Jahrhundert verkauften zwischen Münster und Osnabrück umstritte- Dassel mit dem und Everstein an der sie Radolfshausen an die Edelherren von Ples- ne Gebiet um Damme und Neuenkirchen am Weser sowie die Städte Hameln, Höxter und se und das untere Eichsfeld an das Erzstift Dümmer ordnete der Autor Osnabrück zu. (LQEHFNZXUGHQXPGLHVH=HLWZHOÀVFK%H- Mainz. Die Hochstifte klemmen Lingen und Teck- reits um 1260 galt die obere Weser als West- VFKOLH‰OLFKWHLOWHQGLH:HOIHQYRP)U- lenburg ein. Lingen wird nicht als Grafschaft, grenze der Welfen gegenüber dem Erzstift stentum Braunschweig auch das Fürstentum sondern nur als „Landt“ tituliert. Im Westen Köln. Calenberg ab. Es lag zwischen Leine und We- liegt die Grafschaft Bentheim. Sie galt damals =X%HJLQQGHV-DKUKXQGHUWHUID‰WHGLH ser, reichte von der Grafschaft Wölpe nördlich vielen als niederländisch und geht deshalb ohne Abgrenzung in das niederländische Twente ZHOÀVFKH ([SDQVLRQ KDXSWVlFKOLFK GLH *UDI- des Steinhuder Meeres bis Holzminden im Sü- über. schaften Lüchow und Dannenberg an der Elbe GHQ'DVDOWH6FKOR‰&DOHQEHUJDQGHU/HLQH Im Osten ist ein Stück der noch nicht von den sowie die Grafschaft Wölpe zwischen Weser gegenüber Schulenburg zählte ebenso zu sei- Welfen übernommenen Grafschaft Diepholz und unterer Leine. Im 15. Jahrhundert erwar- nen Residenzen wie Neustadt am Rübenberge. zu sehen. Im Nordosten erscheint ein Stück der ben die Welfen die Herrschaft Homburg an %HUHLWVDEEHVD‰HQ&DOHQEHUJXQG*|W- Grafschaft Oldenburg, daneben abgeteilt „Dat der Oberweser und Elbingerode im östlichen tingen einen gemeinsamen Landesherrn. Ampt van Dulmenhorst“. Wildeshausen an der Harz. Bis zum Ende des Mittelalters brach- Bei allen Teilungen achteten die Herzöge Hunte südlich von Oldenburg ordnete der Au- ten die Herzöge ein fast geschlossenes Herr- doch auf die Einheit des Herzogtums. Diese tor zeitgenössisch richtig Münster zu. schaftsgebiet von der Elbe bis an die obere JHZlKUOHLVWHWHQ VLH GXUFK JHJHQVHLWLJH 9RU Landschaftlich treten besonders hervor der Weser zusammen. kaufsrechte und Erbeinsetzungen. Ferner gab Gebirgszug des Teutoburger Waldes südlich der Stadt Osnabrück, die Baumberge bei Billerbeck Die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg es gemeinsamen Besitz: die beiden Hauptstäd- sowie die Waldgebiete Hohe Mark bei Dülmen nahmen von 1267 bis 1665 bei Erbfällen im- te Braunschweig und Lüneburg, später auch und Haltern, Davert bei Ottmarsbocholt, dazu mer wieder Landesteilungen vor. Dabei blie- die Universität Helmstedt. Besondere Bedeu- in der Nordostecke „Dat Henster holt“, wahr- ben Braunschweig und Lüneburg fast die gan- tung kam den gemeinsam verwalteten Erzgru- scheinlich ein Namensvorläufer der heutigen ze Zeit getrennt. ben im Harz zu. Ortschaft Hengsterholz.

  Der Familiensinn der Welfen bewährte sich lerdings minderten die vielen Landesteilungen Abb. 9 in einer besonders kritischen Situation: Als ihr politisches Gewicht in der Region und im Stumpf/Vogtherr: Deutschland 1545 GLH OQHEXUJLVFKH /LQLH  DXVVWDUE EHU- Reich entscheidend. [FP .DW1U WUXJ .DLVHU .DUO ,9 GDV )UVWHQWXP /QH- 7URW]GHUODQJHQVlFKVLVFKHQ9RUJHVFKLFKWH burg als Lehen auf die askanischen Herzöge JLQJGHQZHOÀVFKHQ+HU]|JHQGHU6DFKVHQQD- Der Pfarrer und Geschichtsschreiber Johan- nes Stumpf aus Bruchsal zeichnete diese nach von Sachsen-Wittenberg – entgegen dem wel- me, den Lothar und Heinrich durch ihre Han- 6GHQRULHQWLHUWH.DUWHXPQDFKGHU9RU ÀVFKHQ(UEDQUHFKWXQGHQWJHJHQGHU*HVDPW- delspolitik bis in das Baltikum getragen hatten, lage von Sebastian Münster (Abb. 6). Das Wap- belehnung der Familie mit dem Herzogtum verloren. Den sächsischen Herzogstitel erhielt pen am rechten Rand, das Baum- und Aststümp- Braunschweig-Lüneburg. Noch heute wird im 1180 der anhaltinische Askanier. Als dessen fe zeigt, steht für seinen Namen. Rathaus der Stadt Lüneburg der Askanier Al- Linie ausstarb, gelangte der Sachsenname zu- +HLQULFK 9RJWKHUU IHUWLJWH GHQ +RO]VFKQLWW brecht als Herzog von Sachsen und Lüneburg sammen mit der sächsischen Kurwürde an die Stumpf nahm die Karte in seine bei Christoph dargestellt. Familie der Wettiner, die ihn alsbald an ihre Froschauer in Zürich verlegte Schweizer Chro-  EUDFK HLQ KDUWHU (UEIROJHNULHJ GHU thüringischen Besitzungen und die Mark Mei- nik auf. Braunschweiger gegen die Askanier aus. Die ‰HQKHIWHWH,QGLHVHU5HJLRQEOLHEHUELVKLQ Der Text im Kasten oben rechts geht auf den Unterschied zwischen den Karten „unserer Städte Lüneburg und Hannover stellten sich zu den heutigen Bundesländern Sachsen und Zeit“ und den Germaniakarten „der Alten“ ein. auf die askanische Seite. Sie zerstörten die Sachsen-Anhalt. 'DPLWVSUDFKGHU$XWRULQVEHVRQGHUHGLH9HU- Herzogsburgen in ihren Mauern, nämlich die $OVGLH:HOIHQGDVZHL‰H6DFKVHQUR‰LP änderung des Deutschlandbildes seit Ptolemäus 9HVWHDXI GHP.DONEHUJXQG/DXHUQURGHXQG roten Feld in ihr Wappen aufnahmen, bezogen an. befreiten sich dadurch auf längere Zeit von ih- sie sich ausdrücklich auf die altsächsische Tra- Auch auf dieser Deutschlandkarte grenzte ren Landesherren. dition. Die Namenswanderung elbeaufwärts der Zeichner die in der frühen Neuzeit beste- Sieben Jahre später gewannen die Welfen das erforderte jedoch die sprachliche Unterschei- henden Territorien noch nicht gegeneinander Fürstentum Lüneburg durch eine erfolgreiche dung des neuen Sachsenlandes von dem alten. ab. Er kennzeichnete sie aber mit ihren Wappen. Schlacht bei Winsen an der zurück. Der 0DQIDQGVLHVFKRQLP-DKUKXQGHUWLQ So zeigt die Karte östlich der Elbe neben dem Eintrag „Saxen“ das (neu-)sächsische Wappen. neue lüneburgische Landesherr konnte jedoch den Begriffen Ober- und Niedersachsen. Ab Zwischen Elbe und Weser gelten die doppelt nicht in die Hauptstadt zurückkehren und 1512 erhielten diese Namen eine besondere eingetragenen Bezeichnungen Braunschweig PX‰WHVHLQH5HVLGHQ]LQ&HOOHHLQULFKWHQ$XFK Ausprägung als Bezeichnungen von Reichs- und Lüneburg den betreffenden Städten und vermochten es die durch ihre Salinen reich ge- kreisen. den Fürstentümern. Diese zeigen zusätzlich ihre wordenen Lüneburger bald nach dem Krieg, Wappentiere: die Löwen, die im Falle Braun- eine Landfriedensordnung unter ständischer Friesischer Sonderweg schweigs aus wappenkundlichen Gründen als Regie zu Lasten des Herzogs durchzusetzen. /HRSDUGHQEH]HLFKQHWZHUGHQ'DV6DFKVHQUR‰ Diese „Sate“ (Satzung) hielt allerdings nur we- Die Friesen bewohnten im frühen Mittelalter schmückt Westfalen. nige Jahre. die Nordseeküste etwa von Brügge im Süden ,P.DVWHQXQWHQUHFKWVJDEGHU9HUIDVVHUVHL - Mit ihrem ansehnlichen Territorium konnten der Niederlande bis an die Weser. Um 800 be- QHU+RIIQXQJ$XVGUXFNGD‰GLHHLQJH]HLFKQH ten Wappen der namhaftesten Fürstentümer die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg die siedelten sie auch die Nordseeinseln und das ]XPEHVVHUHQ9HUVWlQGQLVGHU.DUWHEHLWUDJHQ 9RUKHUUVFKDIW LQ 1RUGZHVWGHXWVFKODQG EHDQ- heutige Nordfriesland. Den südwestlichen Teil spruchen. Damit standen sie in der Tradition dieses Gebietes bis an das Ijsselmeer eroberten GHU /LXGROÀQJHU GHU %LOOXQJHU /RWKDUV YRQ JHJHQ(QGHGHV-DKUKXQGHUWVGLH*UDIHQ Süpplingenburg und Heinrichs des Löwen. Al- von Holland. Der mittlere Teil zwischen Ijssel-

  meer und Dollart teilte sich in Westfriesland, erhalten sind: zum Beispiel Norderland und Friesische Freiheit, diesmal gegen die eigenen das bis an das Lauwersmeer reichte, und das Harlingerland. An ihrer Spitze standen ge- Häuptlinge gewendet, auf die friesische Ein- Land um Groningen. Östlich des Dollarts ent- wählte oder reihum bestimmte Räte. heit, die jetzt aber mehr und mehr nur Ost- wickelte sich der ostfriesische Raum bis an die *HVDPWIULHVLVFKHV %HZX‰WVHLQ GUFNWH VLFK friesland meinte, und auf die genossenschaft- Weser. in jährlichen Treffen der Abgesandten dieser lichen Landesverfasssungen. Mit diesen neuen Die Friesen lebten in erster Linie als Bau- Länder am „Upstalsboom“ aus, einem früh- politischen Strömungen konnte am besten die ernvolk. Soziale Unterschiede bestanden vor mittelalterlichen Grabhügel bei Rahe südwest- +lXSWOLQJVIDPLOLH &LUNVHQD XPJHKHQ VR GD‰ allem zwischen den reichen Marschbauern lich von Aurich. Dort beriet man über Gesetz- mehrere ostfriesische Länder die Cirksena zu und den ärmeren Geestbauern. Eine adelige gebung und Rechtsprechung, bemühte sich Häuptlingen wählten. Herrenschicht gab es zunächst nicht. Die Lan- um gesamtfriesischen Landfrieden. Um Bedrohungen durch die Nachbarländer desherrschaft stand dem fernen Kaiser unmit- 'LHVH=HLWJLQJ]XHQGHDOVLP9HUODXIGHV Bremen, Oldenburg und Münster besser stand- telbar zu. 14. Jahrhunderts aus reichen Bauernfamilien halten zu können, bemühte sich Ulrich Cirkse- ,PXQG-DKUKXQGHUWPX‰WHQGLH)ULH- Häuptlinge zu lokalen Machthabern aufstie- na lange um eine reichsrechtliche Aufwertung. sen die dänischen Wikinger abwehren. Um gen, auf der Grundlage von Landreichtum Tatsächlich schuf Kaiser Friedrich III. 1464 in das Jahr 1000 begannen sie mit dem Deich- und Burgenbesitz Herrschaft ausübten. Eine Ostfriesland eine Reichsgrafschaft, mit der er bau, nachdem sie sich gegen den Anstieg des Adelsschicht entstand. Ein Kampf aller gegen Ulrich Cirksena belehnte. Emden, schon seit Meeresspiegels bereits seit langem durch die DOOHXP0DFKWXQG(LQÁX‰ZDUGLH)ROJH etwa dreihundert Jahren städtische Siedlung Aufschüttung von Wurten geschützt hatten. EHUZDUIHQVLFKGLH/DQGHVJHPHLQGHQ und Handelszentrum, diente als Residenz. Sie gewannen dem Meer sogar Land ab. Die- Östringens und des Wangerlandes mit ihren Das Mittelalter klang für Ostfriesland aus mit se gemeinsamen Anstrengungen förderten in Räten und wählten Edo Wiemken den Älteren GHP+HUUVFKDIWVDQWULWW(G]DUGV,GHV*UR‰HQ Friesland genossenschaftliche Organisations- zu ihrem Häuptling. Dieser baute zunächst aus der Familie Cirksena im Jahre 1491. formen. eine Burg in Jever und begründete damit die Die Schwäche der Grafschaftsverfassung in gleichnamige Herrschaft, die erst im 19. Jahr- Friesland förderte ein Gefühl der Freiheit, die hundert in Oldenburg aufging. LQHUVWHU/LQLH8QDEKlQJLJNHLWYRQDX‰HUIULH- 8PEHKHUUVFKWHQHLQLJHZHQLJH)DPL- sischem Hochadel bedeutete. Mit Ritterheeren lien, voran die Häuptlinge Ocko tom Brok und aus dem Binnenland wurden die Friesen als Focko Ukena, ganze Länder oder sogar meh- )X‰NlPSIHULPHLJHQHQVFKZLHULJHQ*HOlQGH rere Länder Frieslands. Manche Häuptlinge in der Regel fertig. 1101 wehrten sie sich in ei- öffneten ihre Häfen und Burgen den aus der ner Schlacht bei Norden erfolgreich gegen ein Ostsee vertriebenen Seeräubern, unter ihnen sächsisches Heer. Der northeimische Mark- Godeke Michels und Klaus Störtebeker, oder graf von Friesland und viele andere Ritter ka- gingen selbst auf Seeraub aus. Das rief die men dabei um. Noch dreihundert Jahre später Hamburger auf den Plan, die dann um Emden erging es einem Heer unter dem Erzbischof herum eine Herrschaft aufzubauen suchten. von Bremen ebenso. Bald darauf übertrug Hamburg die Stadt Em- In Friesland bildeten sich wohl schon im den an die Familie Cirksena aus Greetsiel. zwölften Jahrhundert Landesgemeinden in Die Übertreibungen der Häuptlingsherr- Ländern, deren Namen zum Teil heute noch schaft führten zu einer Rückbesinnung auf die

 Niedersachsen im 16. Jahrhundert (1500 bis 1618)

In vielerlei Hinsicht bedeutete der Beginn Die Landesherren strebten zusammenhän- Ein mehr oder weniger starkes Gegenge- der Neuzeit um das Jahr 1500 auch in den gende Territorien mit festen Grenzen an, sei wicht zu den Landesherren entwickelten die QLHGHUVlFKVLVFKHQ/lQGHUQNHLQHQJUR‰HQJH es mit militärischen, juristischen oder diplo- Landstände, in der Regel also die Adeligen auf schichtlichen Einschnitt. Neu war jedoch die matischen Mitteln, nicht zuletzt der Heirats- ihren Rittergütern, die hohe Geistlichkeit aus protestantische seit Luthers The- diplomatie. Hierbei führten die Herzöge von Klöstern und Stiften sowie die Magistrate der senanschlag in Wittenberg 1517. Die evange- Braunschweig-Lüneburg, gefolgt von den Gra- Städte. Die Abgeordneten der Stände berieten lische Lehre kam den gewachsenen religiösen fen von Oldenburg und ansatzweise denen in XQGID‰WHQLKUH%HVFKOVVHDXI /DQGWDJHQ%LV Bedürfnissen der Bevölkerung entgegen. Die Ostfriesland. Bischöfe verhielten sich als Lan- in das 17. Jahrhundert hinein traten die Land- von Luther ins Deutsche übersetzte Bibel, Pre- desherren wie weltliche Fürsten. Die fortwäh- tage üblicherweise an bestimmten Orten unter digt und Gemeindegesang standen jetzt im Mit- UHQGHQ9HUVXFKH/lQGHUDE]XUXQGHQXQG]X freiem Himmel zusammen, so bei Hösserin- telpunkt des Gottesdienstes. Die Reformation YHUJU|‰HUQ IKUWHQ ]X HLQHU GLFKWHQ )ROJH gen südwestlich von Uelzen. setzte sich in den meisten niedersächsischen kriegerischer Auseinandersetzungen. In den geistlichen Territorien ergänzten die Territorien schnell durch, auch in den geistli- Gleichzeitig stärkten die Landesherren den Domkapitel die Landstände. Ihnen kam auf- chen. =XVDPPHQKDOW XQG GLH ]HQWUDOH 9HUZDOWXQJ grund ihres Rechtes, die Bischöfe und damit .RQIHVVLRQHOOH.RQÁLNWHLQGHQ6WlGWHQ]ZL- ihrer Territorien, die sie zur besseren Kon- ihre Landesherren zu wählen, seit jeher überra- schen Rat und Bürgerschaft, in den Ländern WUROOH LQ bPWHU PLW 9HUZDOWXQJV XQG 5HFKW- gende Bedeutung zu. Wenn ein Bischofsstuhl zwischen Landesherren und Landständen, sprechungsaufgaben einteilten. Das jeweilige nicht besetzt war, übten sie die Herrschaft so- im Reich zwischen katholischen und evange- +HUUVFKDIWVJHELHW ZXUGH XQYHUlX‰HUOLFK GLH gar selbst aus. lischen Fürsten prägten das 16. Jahrhundert 9HUSIlQGXQJYRQ+HUUVFKDIWVUHFKWHQJDOWQLFKW Die Landstände erreichten besondere Wirk- ZHLWJHKHQG 0D‰QDKPHQ GHU *HJHQUHIRUPD- mehr als selbstverständlich. Regierungsbehör- samkeit im Finanzwesen. Neue Steuern durfte tion oder Rekatholisierung seit Mitte des Jahr- den entstanden, eine Beamtenschaft kam in An- der Landesherr in der Regel nicht ohne Bewil- hunderts verschärften sie. sätzen auf. Die Fürsten begannen, regionale ligung durch den Landtag einführen. Die Stän- Rechtsunterschiede innerhalb ihrer Länder de belasteten vor allem die auf den Landtagen Staaten entstehen abzubauen, einheitliche Landesgesetze zu er- nicht vertretenen Bauern mit Steuern, die lassen und Hochdeutsch als Amtssprache ein- sie selbst nicht zahlten. Über die Finanzen ge- In Niedersachsen begleitete dieses Jahrhun- zuführen. ODQJWHQGLH/DQGVWlQGH]XJUR‰HP(LQÁX‰DXI  GHUW ZLH EHUDOO LQ 'HXWVFKODQG HLQ 3UR]H‰ Der konfessionelle Umbruch beschleunigte Regierung und Gesetzgebung. staatlicher Konzentration. Die Anzahl souve- GHQ3UR]H‰GHV6WDDWVDXVEDXV%HLGHJLQJHQLQ 3ROLWLVFKH 5HFKWH EHVD‰HQ LQ GHU 5HJHO DO räner Staaten nahm in unserem Raum weiter der Politik vieler Landesherren Hand in Hand. lein die Landesherren und die Stände. Jedoch ab. Wenn nach dem Sturz Heinrichs des Lö- Die Fürsten fühlten sich auch für das Seelenheil gab es hauptsächlich an der Nordsee und in wen vierzig Souveräne auf heutigem nieder- LKUHU8QWHUWDQHQ]XVWlQGLJ$XVGLHVHU9HUDQW- GHQ)OX‰PDUVFKHQDXFK6HOEVWYHUZDOWXQJGHU sächsischen Boden geherrscht hatten, so ging ZRUWXQJ HUOLH‰HQ VLH LKUH .LUFKHQRUGQXQJHQ Landgemeinden durch Bauernvertretungen: in deren Anzahl bis zur Mitte des 16. Jahrhun- GHUHQ 5HJHOXQJVEHUHLFK QDFK KHXWLJHP 9HU- Ostfriesland, an der Weser in Osterstade und derts auf 25 und bis zu seinem Ende auf 18 ständnis weit über kirchliche Angelegenheiten Wursten, in der Ostemarsch, an der Elbe in zurück. hinausging. Hadeln, und dem Alten Land.

 Eine besondere Stellung nahmen die Städte Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel auf Abb. 10 ein, von denen die meisten um die Mitte des GHP /DQGWDJ YRQ 6DO]GDKOXP  GLH 9HU- Mercator/Blaeu: Deutschland 1609/31 16. Jahrhunderts den Höhepunkt ihrer wirt- erbbarkeit und die Unteilbarkeit der Pachthöfe [FP .DW1U schaftlichen Blüte erlebten. Schon im Mittelal- in der Pächterfamilie sowie die Festschreibung WHUZDUGDV6HOEVWEHZX‰WVHLQQLHGHUVlFKVLVFKHU des Pachtzinses durchzusetzen. Ähnlich hielt Das grün umgrenzte Herzogtum Braun- schweig-Lüneburg hängt wie eine unregel- 6WlGWHJUR‰JHQXJJHZHVHQXPEHU/lQGHU- es der Herzog in Calenberg. Pl‰LJH %LUQH DQ VHLQHP Q|UGOLFKVWHQ 3XQNW grenzen hinweg Bündnisse zur Wahrung des Auf diese Weise verhinderten die Landes- dem Elbehafen Harburg. Wie vor ihm Ortelius /DQGIULHGHQV]XVFKOLH‰HQ herren das Absinken der Bauern in die Guts- (Abb. 14) bezog Blaeu die Landesteile Göttingen *U|‰HUH 6WlGWH NRQQWHQ VLFK GHQ =HQWUDOL- untertänigkeit und sicherten sich gleichzeitig und Grubenhagen nicht in das Herzogtum ein. sierungsbestrebungen ihrer Landesherren zum GLH6WHXHUNUDIWGHU/DQGZLUWVFKDIW6FKOLH‰OLFK Offenbar sahen die Zeitgenossen in der ersten Teil entziehen. Goslar stand als reichsunmittel- WUXJHQGLHVWHXHUSÁLFKWLJHQ+|IHIDVWGLHJH %UDXQVFKZHLJHU(UEWHLOXQJYRQHQG- EDUH6WDGWDX‰HUKDOEKHU]RJOLFKHU+HUUVFKDIW samte Steuerlast des Staates. gültige Abtrennungen der südlichen Fürstentü- Braunschweig und Bremen strebten diese Stel- Zweifellos erlebten die niedersächsischen mer für weichende Erben. lung zwar an, erreichten sie aber nicht ganz Länder während des 16. Jahrhunderts eine 'LHIUKH9HUELQGXQJ*|WWLQJHQVPLW&DOHQ berg und den Heimfall Grubenhagens an Braun- oder erst spät. kräftige Modernisierung, wenn auch mit un- schweig bzw. Lüneburg um 1600 nahmen die :HOÀVFKH+DXSWVWlGWHEHVD‰HQDXIJUXQGLK- terschiedlichen Geschwindigkeiten. Zu der- Kartographen zunächst nicht zur Kenntnis. UHV5HLFKWXPVHLQHVRJUR‰H8QDEKlQJLJNHLW selben Zeit modernisierte sich das Deutsche Östlich von Braunschweig-Lüneburg wies GD‰GLH)UVWHQLKUH6LW]HYRQ/QHEXUJ Reich ebenfalls. GHU$XWRUGLHZHOÀVFKH*UDIVFKDIW'DQQHQEHUJ QDFK&HOOHXQGYRQ%UDXQVFKZHLJQDFK Aufmehreren Reichstagen um 1500 ge- gesondert aus, daneben sehr verzerrt das säch- :ROIHQEWWHO YHUOHJHQ PX‰WHQ bKQOLFK JLQJ langen den Reichsständen grundlegende Re- sische Herzogtum Lauenburg. Westlich schlie- es in den Erz- und Hochstiften zu. Die Bre- formen. Zu ihren Ergebnissen gehörten ein ‰HQVLFKGDV(U]VWLIW%UHPHQVRZLHGDVJHPHLQ- mer Erzbischöfe bauten ab 1219 ihre Residenz Ewiger Landfriede, also die grundsätzliche sam umgrenzte Gebiet von Oldenburg und in Bremervörde, die Osnabrücker Bischöfe Abschaffung des Fehdewesens, ein Reichs- Emden an. Die Bezeichnung Friesland taucht nur in den Niederlanden auf. NRQQWHQLKUH5HVLGHQ]HUVWYRQGHUDOWHQ kammergericht neben dem Reichshofrat beim Wie andere Kartenmacher seiner Zeit hob ,EXUJ HWZD  .LORPHWHU VGOLFK YRQ 2VQD Kaiser, ein Reichsregiment als ständische Re- Blaeu Universitätsstädte hervor. So markier- brück in die Hauptstadt verlegen. gierung und die Bildung von zehn Reichskrei- te er mit Sternchen die für die Reformation 'LH %DXHUQ EHZLUWVFKDIWHWHQ LQ GHQ ZHOÀ VHQDOV9HUZDOWXQJVHEHQH]ZLVFKHQGHQ7HUUL bedeutende Universität Wittenberg, ferner schen Fürstentümern zumeist Pachtland der torien und dem Reich. Helmstedt, das 1576 unter Herzog Julius von adeligen Grundbesitzer, die Meierhöfe. Die Die Reichskreise sollten in erster Linie den Braunschweig-Wolfenbüttel eine Universität meisten Bauern waren zwar persönlich frei, inneren Landfrieden garantieren. Später über- bekommen hatte. nicht leibeigen, doch waren fast alle den Ei- trug ihnen das Reich immer mehr Aufgaben: gentümern zu Abgaben und Dienstleistungen lX‰HUH 9HUWHLGLJXQJ 6WHXHUHLQ]XJ $XIVLFKW YHUSÁLFKWHW über das Münzwesen. Das Gebiet des heutigen 9HUVXFKH GHV $GHOV VHLQH 5LWWHUJWHU DXI  Bundeslandes Niedersachsen verteilte sich vor .RVWHQ GHU %DXHUQ ]X HUZHLWHUQ VWLH‰HQ LQ allem auf den Niedersächsichen und den Nie- Niedersachsen auf den Widerstand der Lan- derrheinisch-Westfälischen Reichskreis. GHVKHUUHQ'LHVHUHDJLHUWHQPLW9HUlQGHUXQJHQ Den Niedersächsischen Kreis bildeten haupt- des Pachtrechts. So gelang es Herzog Heinrich sächlich das Erzstift Bremen, die Hochstifte

  Hildesheim, und Halberstadt, die dadurch das Fürstentum Wolfenbüttel in einen Abb. 11 ZHOÀVFKHQ 7HUULWRULHQ /QHEXUJ :ROIHQEW- nördlichen und einen südlichen Landesteil. Mercator: Niedersachsen und Meck- tel, Calenberg-Göttingen und Grubenhagen Diese Gemengelage wurde explosiv, als der lenburg sowie Blankenburg und Sachsen-Lauenburg. Hildesheimer Bischof seine an den Adel ver- [FP .DW1U Hinzu kamen die Reichsstadt Goslar sowie pfändeten Schlösser auslösen wollte. Diese Karte stammt aus Gerard Mercators die holsteinischen und die mecklenburgischen Der Stiftsadel suchte und fand Hilfe bei den Atlas von 1585. Sie zeigt unter anderem den Herzogtümer. benachbarten Welfen. Diese traten aber nicht Q|UGOLFKHQ7HLOGHUZHOÀVFKHQ/lQGHU%HLLK- 'DV $PW GHV .UHLVGLUHNWRUV ÀHO DQ GHQ geschlossen auf, sondern Heinrich der Mittlere UHP7LWHOLVW]XEHDFKWHQGD‰HUVLFKDXI HLQHQ Erzbischof von Magdeburg, nach dem Drei- von Lüneburg stellte sich auf die Seite des Bi- zeitgenössischen Begriff von Niedersachsen ‰LJMlKULJHQ .ULHJ GDQQ DEZHFKVHOQG DQ GHQ schofs. 1518 sagten der Stiftsadel und Herzog bezieht. Kurfürsten von Brandenburg als Herzog von Heinrich der Jüngere von Wolfenbüttel dem Der westliche Teil des Blattes enthält haupt- Magdeburg und an den schwedischen König als hildesheimischen Bischof die Fehde an. Ein sächlich Lüneburg als „Herzogtum“ zwischen Herzog von Bremen. Ein Mitdirektorium lag Jahr später beschlossen der Hildesheimer und Elbe und Aller. Harburg stellte Mercator nicht zunächst bei dem Herzog von Braunschweig- der Herzog von Lüneburg die Fehde gegen als Elbehafen dar, sondern eher im Binnenland an einem schmalen Wasserlauf. Ähnlich ver- Wolfenbüttel, später bei dem jeweiligen Senior GHQ ZHOÀVFKHQ %LVFKRI  )UDQ] YRQ 0LQGHQ zerrte kartographische Darstellungen dieses Ab- GHUZHOÀVFKHQ)DPLOLH0LOLWlULVFKIKUWHGHQ einen Bruder des Wolfenbüttelers, und gegen schnitts der Elbe zu Lasten der Welfen stehen in 5HLFKVNUHLV HLQ JHZlKOWHU .UHLVDXVVFKX‰ PLW den Calenberger Herzog Erich I. Hamburger Tradition. einem Kreisobersten an der Spitze. Eine überregionale Bedeutung erhielt diese $Q(OEHXQG-HHW]HOZHLVWGLH.DUWHGLHZHOÀ Zum Westfälischen Reichskreis gehörten, so- )HKGH GDGXUFK GD‰ GLH YHUIHLQGHWHQ ZHOÀ sche Grafschaft Dannenberg aus, die als Nach- weit es Niedersachsen betrifft, die Hochstifte schen Herzöge auch bei der zu dieser Zeit an- bar der Altmark und der Prignitz weit in das 9HUGHQ2VQDEUFNXQG0QVWHUGLH5HLFKV- stehenden Königs- und Kaiserwahl im Reich Mecklenburgische übergreift. Weiter stromab- grafschaft in Ostfriesland sowie die Graf- auf verschiedenen Seiten standen. Deshalb wärts weitete der Zeichner das sächsische Her- schaften Oldenburg-Delmenhorst, Bentheim, ÁR‰:DKOJHOGYRQGHQ3DUWHLJlQJHUQGHVIUDQ- zogtum Lauenburg weit in das Lüneburgische aus. +R\D 'LHSKRO] 6FKDXPEXUJ 6SLHJHOEHUJ zösischen Königs Franz I. nach Lüneburg und ,P:HVWHQHUID‰WGLH=HLFKQXQJGDV+RFK- XQG3\UPRQW von der habsburgischen Seite des spanischen VWLIW 9HUGHQ VRZLH 7HLOH GHV (U]VWLIWV %UHPHQ Lingen gelangte an den Burgundischen Kreis. Königs Carlos I. nach Wolfenbüttel. XQGGHUZHOÀVFKHQ*UDIVFKDIW+R\D(LQ7HLO Das Eichsfeld gehörte als mainzisches Territo- Militärisch entschied eine Schlacht bei Sol- +ROVWHLQVVFKOLH‰WGDV%ODWWLP1RUGHQDE rium dem Kurrheinischen Kreis an. tau im Juni 1519 die Hildesheimer Stiftsfeh- Als Anrainer der Ostsee zeigen sich östlich de. Der Bischof und der Lüneburger Herzog von Mecklenburg Teile Pommerns und der In- :HOÀVFKH([SDQVLRQ errangen einen vollständigen Sieg. Auf diplo- sel Rügen. matischem Wege jedoch gewann die andere 'LH $XVGHKQXQJ ZHOÀVFKHU +HUUVFKDIW LP Seite mit Hilfe des gerade erst zum Kaiser 16. Jahrhundert begann mit einem Krieg. Die- .DUO9JHZlKOWHQVSDQLVFKHQ.|QLJV'LHVHU ser ging vom Hochstift Hildesheim aus, dem konnte nämlich dazu gebracht werden, über XQPLWWHOEDUHQ1DFKEDUQDOOHUZHOÀVFKHQ)U GHQ+LOGHVKHLPHUXQGVHLQH9HUEQGHWHQGLH stentümer. Zudem grenzte Hildesheim nörd- Reichsacht zu verhängen. lich des Harzes etwa entlang der Eder und der Daraufhin eroberten Calenberg und Wol- an das Hochstift Halberstadt und trennte fenbüttel das Hochstift Hildesheim. Dem Stift

40 41 half nicht der Ring stolzer Burgen, welche die verlassen. Er ging an den französischen Kö- Abb. 12 Bischöfe seit dem hohen Mittelalter um ihr nigshof ins Exil und hinterließ im Fürsten- Mercator/Hondius: Braunschweig und Territorium herum erworben oder selbst ge- tum nicht nur drei unmündige Söhne, sondern Magdeburg baut hatten. Dem Bischof und dem Domkapi- auch umfangreiche Schulden. Die Regierung 45 x 35,5 cm (Kat.Nr. 17) tel blieb nur das für ihre Versorgung unbedingt des Landes aus Kanzler und Räten meisterte Auch diese Karte mit dem südlichen Teil Notwendige: das Kleine Stift. Dieses umfaßte zusammen mit den Landständen diese schwie- GHU ZHOÀVFKHQ /lQGHU JHK|UW ]X GHQ HUVWHQ neben der Dompropstei nur noch die Ämter rige Situation. Deutschlandkarten Mercators, entstammt aber Steuerwald, Marienburg und Peine. Die herzoglichen Brüder orientierten sich einer späteren Veröffentlichung seines Atlasses Das Fürstentum Wolfenbüttel aber konnte an ihrem Onkel, dem Kurfürsten Friedrich durch Jodocus Hondius in Amsterdam. Sie bil- mit Hilfe der eroberten Gebiete seine beiden dem Weisen von Sachsen, Förderer Luthers det die Fortsetzung der Karte Abb. 11. getrennten Landesteile zusammenfügen. Der und Führer der protestantischen Reichsstände. Ein Vergleich der beiden Blätter macht deut- Quedlinburger Friedensvertrag vom Mai 1523 Auch sie stellten sich auf die Seite der Refor- lich, daß die territoriale Zersplitterung im Braun- besiegelte die Ergebnisse der Stiftsfehde. mation. schweigischen weitaus größer war als im Lüne- :HVWOLFK LKUHU *UHQ]HQ NRQQWHQ GLH ZHOÀ Herzog Ernst bekannte sich bereits 1525 zur burgischen. „Braunschweig“ auf der linken Blatthälfte schen Herzöge bereits zu Anfang des Jahrhun- neuen Lehre und stand auf den Reichstagen in besteht laut Beschriftung aus dem westlichen, derts die Lehnsherrschaft über die Grafschaft der vordersten Reihe der protestierenden Für- grün umgrenzten Fürstentum Calenberg und Hoya links der Weser erwerben. Als die Grafen sten. 1530 gehörte er zu den Unterzeichnern dem östlichen, lila umgrenzten Fürstentum von Hoya 1582 ausstarben, gelangte die Ober- der Augsburger Konfession, der Bekenntnis- Wolfenbüttel. Dazwischen liegt das Kleine Stift grafschaft Hoya um Stolzenau an Calenberg schrift der evangelischen Reichsfürsten. Das Hildesheim. und Wolfenbüttel. Die Niedergrafschaft Hoya trug ihm den Beinamen „Bekenner“ ein. Die Stadt Braunschweig besaß ein eigenes, um Nienburg ging an Lüneburg. Die Ämter Ernst holte den Reformator Urbanus Rhe- grün ausgemaltes Territorium. Die herzogliche Uchte und Freudenberg blieben hessisch. gius nach Celle. Den neuen Glauben suchte er Residenzstadt Wolfenbüttel lag knapp außer- 'LH *UDIVFKDIW 'LHSKRO] DP 'PPHU ÀHO auch mit Zwangsmaßnahmen durchzusetzen, halb dieses Gebietes. Als nordöstliches Anhängsel des Landes Wol- 1585 mit Ausnahme des hessischen Amtes Au- die bis zur teilweisen Zerstörung des Zisterzi- fenbüttel stellt sich die in Grün gehaltene Herr- burg an die Lüneburger. enserinnenklosters im Jahre 1531 schaft Alvensleben an der Ohre dar. Dieses ,P6GRVWHQSURÀWLHUWHQGLH%UDXQVFKZHLJHU reichten. Im Zuge der Reformation bereicher- Ländchen erwarben die braunschweigischen davon, daß sie seit 1578 das Hochstift Halber- te sich der lüneburgische Staat am Kirchengut. Herzöge bereits im 15. Jahrhundert und ver- stadt verwalteten. So konnten sie erledigte Hal- Die Gebäude des alten Michaelisklosters am einigten es später unter dem Namen seines berstädter Lehen auf Wolfenbüttel übertragen: Kalkberg in Lüneburg dienten noch über hun- Hauptortes Calvörde als Exklave mit Wolfen- Hohnstein mit den Herrschaften Lohra und dert Jahre einem evangelischen Männerkon- büttel. Klettenberg, die Vogtei über das Kloster Wal- vent, danach einer Schule für junge Adelige, Außerhalb „Braunschweigs“ zeichnete Merca- kenried sowie Blankenburg und Regenstein. der Ritterakademie. tor ein „Herzogtum“ Grubenhagen einschließ- Die Unteilbarkeit des Landes galt im Für- lich des Göttinger Gebietes, grenzte diese Für- stentümer also irrtümlich aus. Fürstentum Lüneburg stentum Lüneburg als Gebot der Innenpoli- Im Westen verzeichnete der Autor an der tik. Dieses ließ sich aber nur dann konsequent Weser bei Hameln die Grafschaft Spiegelberg, Herzog Heinrich der Mittlere mußte nach befolgen, wenn sich jeweils alle herzoglichen daneben die Grafschaft Schaumburg und wei- seiner diplomatischen Niederlage in der Hil- Brüder an der Regierung beteiligten. Das war WHUÁX‰DEZlUWV7HLOHGHUZHOÀVFKJHZRUGHQHQ desheimer Stiftsfehde abdanken und sein Land nicht immer möglich. Zuweilen mußten Prin- Grafschaft Hoya.

42 43 zen mit einem Teil des Territoriums ausgestat- Grubenhagen und Calenberg zum politischen Abb. 13 tet werden. 6FKZHUSXQNWGHUZHOÀVFKHQ/lQGHU(QWVFKHL- Quad/Bussemacher: Braunschweig, Hil- Dieser Fall ergab sich zunächst bei dem äl- dend prägte es Herzog Heinrich der Jüngere, desheim, Halberstadt testen der drei Brüder, Otto, der nach einer der das Land von 1514 bis 1568 regierte. Mit 30,5 x 21 cm (Kat.Nr. 23) unstandesgemäßen Heirat auf die Regierungs- seinem Bruder Wilhelm vereinbarte er die Un- Gerard Mercator fand als Spitzenkartograph beteiligung verzichtete und 1527 das Amt Har- teilbarkeit des Fürstentums. seiner Zeit selbstverständlich Nachahmer. Zu EXUJDOV$EÀQGXQJHUKLHOW'DEHLEOLHEMHGRFK Herzog Heinrich lehnte die lutherische Re- diesen gehörten der Kölner Kupferstecher Mat- der Hof in Celle für zentrale Regierungsaufga- formation ab und galt als wichtigster Vorkämp- thias Quad und sein Verleger Johann Bussema- ben zuständig. 1539 folgte der jüngste Bruder, fer der katholischen Seite in Norddeutschland. cher, in deren Geographiebuch die vorliegende Franz, dem Herzog Ernst zu ähnlichen Bedin- Als Goslar und Braunschweig die Reformation Karte 1608 erschien. gungen wie im Fall Harburg die Ämter Gif- einführten, ging Heinrich gegen diese Städ- Das Blatt erweist sich als ein nur wenig verän- horn und Fallersleben überließ. te vor. Neben religiösen Gründen leitete ihn derter Auszug aus der Karte Abb. 12. Im Osten Der Vorgang wiederholte sich in der näch- dabei sicher auch die Absicht, die beiden wie und Süden ist etwa je ein Viertel, im Norden sten Generation, als zwei Söhne Ernsts des Be- Fremdkörper in seinem Fürstentum liegenden zusätzlich ein schmaler Streifen der Zeichnung von Mercator weggelassen. Dadurch konn- kenners nebeneinander regierten. Für Herzog selbständigen Städte seiner Herrschaft zu un- te Quad auf seinem kleineren Blatt sogar den Heinrich teilte der Hof 1569 das Amt Dan- terwerfen. Maßstab seiner Vorlage beibehalten. nenberg ab und ergänzte es später um die Äm- Goslar und Braunschweig traten jedoch dem Folgerichtig nennt der Titel nur Braun- ter Hitzacker, Lüchow und Warpke. Schmalkaldischen Bund bei, einem Verteidi- schweig, Hildesheim und Halberstadt, greift Herzog Wilhelm behielt die Herrschaft in gungsbündnis protestantischer Fürsten und also nicht so weit nach Osten wie der Titel der Celle. Als er geisteskrank wurde, übernahm Städte, das diese 1531 in der thüringischen Mercator-Karte. Philipp II. von Grubenhagen die Vormund- Stadt Schmalkalden gegründet hatten. Der schaft für ihn. In erster Linie regierten im Für- Bund kam Goslar zu Hilfe, verjagte den Her- stentum Lüneburg jedoch erneut die Geheim- zog, besetzte das Fürstentum Wolfenbüttel und räte im Zusammenwirken mit den Ständen. begann dort mit der Einführung der Reforma- Herzog Wilhelm hinterließ bei seinem Tod tion auf der Grundlage einer Kirchenordnung 1592 sieben Söhne. Um Erbteilungen zu ver- des Reformators Johann Bugenhagen. meiden, einigten sie sich 1610 unter dem Druck Erst als Kaiser Karl V. die Schmalkalden der Landstände auf gemeinsame Hofhaltung in 1547 bei Mühlberg im Kurfürstentum Sachsen Celle. Sie losten unter sich aus, wer von ihnen besiegt hatte, konnte Herzog Heinrich in sein als einziger in ebenbürtiger Ehe Nachkommen Fürstentum zurückkehren und eine Rekatho- als herzogliche Nachfolger anstreben durfte. lisierung in Gang setzen. 1552 zwang er die 'DV/RVÀHODXIGHQ%UXGHU*HRUJ Reichsstadt Goslar, auf ihren Pfandbesitz am Rammelsberger Bergbaurevier und die damit Fürstentum Wolfenbüttel verbundenen Forsten zu verzichten. Dagegen scheiterte Heinrichs Versuch, Braunschweig zu Das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüt- erobern. tel entwickelte sich im 16. Jahrhundert trotz Der Wolfenbütteler Herzog mischte sich der Abtrennung der Fürstentümer Göttingen, zunehmend in die inneren Angelegenheiten

44 45 GHVEHQDFKEDUWHQZHOÀVFKHQ)UVWHQWXPV&D- Technisch begabt, verfaßte Herzog Julius land gedruckten Zeitungen auf den Markt. lenberg-Göttingen ein. Er sah sich dort auf- eine Denkschrift über Möglichkeiten der Ar- Der wöchentliche „Aviso“ erschien dann re- grund des früheren Teilungsvertrages bereits beitserleichterung in seinen Steinbrüchen: gelmäßg etwa fünfzehn Jahre lang. als zukünftiger Erbe. Herzog Erich II. jedoch sein „Instrumentenbuch“. Nicht zufällig lagen Innenpolitisch gelang dem Herzog im Zu- verbündete sich mit Markgraf Albrecht Alkibi- in seiner Regierungszeit erste Versuche einer sammenwirken mit den Beamten und den ades von Brandenburg-Kulmbach, der damals amtlichen Landesvermessung, mit der er die Landständen eine grundlegende Modernisie- als radikaler Protestant den Krieg zwischen den Verwaltungstätigkeit auf eine rationale Grund- rung des Rechtswesens in seinen Fürstentü- katholischen und evangelischen Reichsfürsten lage stellen wollte. mern Wolfenbüttel und Calenberg-Göttingen. auf eigene Faust weiterführte. Julius neigte der Reformation zu, gründete Damit begründete er eine rechtsstaatliche Tra- Hieraus entwickelte sich erneut ein Krieg durch eine Kirchenordnung von 1569 die lu- GLWLRQLQGHQZHOÀVFKHQ/lQGHUQ in Niedersachsen. Auf der einen Seite stand therische Landeskirche und im Zusammen- In mancherlei Hinsicht geriet Heinrich Ju- Albrecht Alkibiades mit dem Calenberger und hang damit sieben Jahre später in Helmstedt lius aber zum Gegenbild seines Vaters. Mit weiteren Verbündeten, auf der anderen Seite die erste Universität in Nordwestdeutschland. Geld ging er großzügiger um. Auch kümmerte stand eine Koalition, der sich auch der Wol- Dabei verstaatlichte der Herzog das ka- er sich weniger um sein Fürstentum, sondern fenbütteler Herzog anschloß, unter Führung tholische Kirchengut nicht, sondern widmete übernahm lieber Ämter am Kaiserhof in Prag. des Kurfürsten Moritz von Sachsen. es hauptsächlich kirchlichen und kulturellen Als der Herzog 1613 starb, hatte er seinen Sohn Im Juli 1553 kam es zu einer außerordent- Zwecken. Die Klosterbibliotheken allerdings und Nachfolger, Herzog Friedrich Ulrich, nicht lich blutigen Schlacht bei Sievershausen im wußte Julius an sich zu ziehen. Sie trugen we- auf seine Aufgaben als Landesherr vorbereitet Lüneburgischen. Der Blutzoll des niedersäch- sentlich zur Bereicherung der späteren Her- und ihm durch eine immense Schuldenlast das sischen Adels belief sich auf die damals un- zog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel bei. Regieren zusätzlich erschwert. vorstellbar hohe Anzahl von 250 Gefallenen. 1584 erbte Herzog Julius nach dem Tod Diese Gründe führten schließlich dazu, daß Der Kurfürst erhielt eine tödliche Schußwun- Erichs II. das Fürstentum Calenberg-Göttin- im Jahre 1616 ein betrügerisches „Landdro- GHGHU0DUNJUDI PX‰WHÁLHKHQXQG+HU]RJ gen. Seinem Sohn und Nachfolger, Heinrich stenregiment“ praktisch die Regierung über- Heinrich konnte zwar Calenberg besetzen, Julius, hinterließ er fünf Jahre später nicht nur nahm und das Land vor allem mit Hilfe von verlor aber auf dem Schlachtfeld seine beiden ein schuldenfreies Land, sondern darüber hin- Münzverschlechterungen zum persönlichen älteren Söhne. aus einen Staatsschatz von 700.000 Talern. Sei- Vorteil ausbeutete. Erst nach sechsjähriger kri- 1568 trat deshalb der jüngste Wolfenbüt- nen übrigen Söhnen hatte er die Herrschaft in mineller Tätigkeit konnte es verjagt werden. teler Prinz, Julius, die Regierung an. Seine den geistlichen Territorien Halberstadt, Min- Hauptstadt baute er als Residenz und Festung den, Verden und Osnabrück verschaffen kön- Fürstentum Calenberg-Göttingen zur modernsten Anlage ihrer Zeit aus. nen. Vorrangig widmete sich Herzog Julius der Heinrich Julius war ein in Literatur und Wis- Im Doppelfürstentum Calenberg-Göttin- inneren Festigung des Fürstentums, förderte senschaften gebildeter Mann. Die Literatur- gen regierte ab 1503 Herzog Erich I. Er un- Landwirtschaft, Handel und Bergbau, baute geschichte kennt ihn als Verfasser von Thea- terhielt enge Beziehungen zu Kaiser Maximili- Kanäle und Talsperren. An der Stelle der heu- terstücken in deutscher Sprache. Auf ihn geht an und rettete ihm einmal auf einem der vielen tigen Okertalsperre entstanden um 1570 der die Hauptkirche Beatae Mariae Virginis in gemeinsamen Kriegszüge das Leben. Diese Tat große und der kleine „Juliusstau“, die der Ge- Wolfenbüttel als erster evangelischer Großbau soll dem Welfenhaus in seinem großen Wappen winnung von Schwemmwasser für die Holz- zurück. Während seiner Regierungszeit kam in den Stern eingetragen haben, der heute noch Á|‰HUHLQDFK:ROIHQEWWHOGLHQWHQ Wolfenbüttel 1609 eine der ersten in Deutsch- das Stadtwappen von Wolfenbüttel schmückt.

46 Abb. 14 Mercator/Ortelius: Herzogtum Braun- schweig-Lüneburg 23,5 x 30,5 cm (Kat.Nr. 12)

Der Antwerpener Kartograph Abraham Orte- lius veröffentliche in seinem Atlas „Theatrum Orbis Terrarum“ (Schauplatz des Erdkreises) ab 1590 die hier abgebildete Karte der von ihm so genannten „Herzogtümer“ Braunsschweig und Lüneburg. Das Blattt gilt als die erste, wenn auch unvollständige Einzeldarstellung des Her- zogtums Braunschweig-Lüneburg. Als Vorlagen dienten die beiden Mercator- Karten Abb. 11 und 12 von 1585. Ortelius kon- zentrierte sich aber auf die beiden Fürstentü- mer in dem von ihm angenommenen Umfang. Die beiden Landesteile tragen entsprechende Beschriftungen und unterschiedliches Kolorit. Als Nachbarterritorien zeigt das Blatt im 2VWHQGDV+HU]RJWXP/DXHQEXUJGLHZHOÀVFK lüneburgische Grafschaft Dannenberg und das Hochstift Halberstadt. Das Land am südlichen Kartenrand, also Teile der Fürstentümer Göt- tingen und Grubenhagen, trägt keinen Namen. Im Westen erfaßt die Karte Westfalen, und Hoya, das Hochstift Verden und das Erzstift Bremen mit seinem „Stadelandt“. Im einzelnen vermittelt das Kartenbild einen anschaulichen Eindruck von den Mängeln der Vermessungstechnik und den großen Lücken in der geographischen Information, mit denen die Hersteller von Landkarten im 16. Jahrhundert zu kämpfen hatten.

47 Das gute Verhältnis zum Kaiserhof zahlte Erich II. verließ oft sein Herzogtum, das Wegen ihrer wirtschaftlichen Schwäche sich bei der diplomatischen Regelung der Hil- ihm konfessionell fremd geworden war, und konnten die Grubenhagener Herzöge in aus- desheimer Stiftsfehde aus. Vor diesem Hin- suchte sein Glück als Heerführer in spani- wärtigen Angelegenheiten wenig bewirken. Sie tergrund versteht es sich von selbst, daß Erich schen Diensten. Hierdurch ermutigte er den unterstützten die Reformation und standen treu an der alten Konfession festhielt. Wolfenbütteler Herzog, in das Nachbarland deshalb im Schmalkaldischen Krieg auf der Als Erichs erste Frau kinderlos gestorben hineinzuregieren. Dies wiederum trieb Erich Seite der Verlierer. In der Schlacht bei Mühl- war, heiratete der Herzog die vierzig Jahre jün- in das erwähnte Kriegsabenteuer der Schlacht berg gegen Kaiser Karl V. starb einer der jun- gere Elisabeth von Brandenburg. Herzogin bei Sievershausen. gen Herzöge als Soldat, ein anderer folgte dem Elisabeth prägte die inneren Verhältnisse im Weil die Ehen des Herzogs kinderlos ge- sächsischen Kurfürsten Johann Friederich frei- Fürstentum Calenberg-Göttingen sehr stark. EOLHEHQ ZDUHQ ÀHO EHL VHLQHP 7RG  GDV willig in die Gefangenschaft. Zunächst brachte sie einen Sohn und Nach- Fürstentum Calenberg-Göttingen an Braun- Mehr Erfolg hatten die Herzöge bei einigen folger des Herzogs zur Welt und machte da- schweig-Wolfenbüttel zurück. Die beiden Lan- Versuchen, ihr kleines Land zu vergrößern: Als mit die Erberwartungen der Wolfenbütteler desteile Calenberg und Göttingen wuchsen im die Edelherren von Plesse 1571 ausstarben und Linie erst einmal zunichte. Laufe des 16. Jahrhunderts zu einem einheit- die Landgrafen von Hessen als Lehnsherren an Auch setzte Elisabeth durch, daß der Her- lichen Staat zusammen. GHUHQ6WHOOHWUDWHQÀHOGDV$PW5DGROIVKDXVHQ zog ihr als künftige Witwenausstattung Mün- wieder an Grubenhagen. So erwarb das kleine den mit sieben benachbarten Ämtern übertrug. Fürstentum Grubenhagen Fürstentum westlich des Seeburger Sees etwa Hier errang sie bald eine fast unabhängige von Falkenhagen im Süden bis nördlich von Herrschaftsstellung. Ab 1538 trat die Herzo- ,Q *UXEHQKDJHQ DOV NOHLQVWHP GHU ZHOÀ Ebergötzen eine weitere Exklave. gin offen für die lutherische Lehre ein und er- schen Fürstentümer teilten sich um die Jahr- Eine Arrondierung seines Harzer Gebietes reichte damit, daß sich der Herzog in Konfes- hundertwende drei Herzöge die Landesherr- bedeutete der Erwerb der Grafschaft Lauter- VLRQVNRQÁLNWHQHKHUQHXWUDOYHUKDOWHQPX‰WH schaft. Schließlich regierte Philipp I. von 1526 berg-Scharzfeld mit Herzberg und der Berg- Nach dem Tod Erichs I. übernahm die bis 1551 allein. stadt Andreasberg nach dem Aussterben der Herzogin die Regentschaft für ihren minder- Philipp erließ 1544 eine zweite Fassung sei- Grafen von Hohnstein. Allerdings gelang es jährigen Sohn, Erich II. Mit Hilfe der Stände ner reformatorischen Kirchenordnung. In GHQ ZHOÀVFKHQ +HU]|JHQ QLFKW GDV 8QWHU und nach dem Rat des Reformators Antonius vierundvierzig Artikeln regelte der Landesherr eichsfeld um Duderstadt und Gieboldehausen Corvinus führte sie die Reformation ein. Nur Gottesdienst, Seelsorge und den Unterhalt der vom Erzstift Mainz zurückzuholen. ihren Sohn vermochte sie nicht für den neuen Pfarrer. Er schrieb den Geistlichen vor, zu Als Herzog Philipp II. 1596 als letzter Gru- Glauben zu gewinnen. Doch mußte Erich auf heiraten oder ohne Frauen zu wirtschaften. In benhagener Herzog starb, fühlten sich sowohl einem Landtag in Hannover 1553 den Stän- GHP'RNXPHQWÀQGHQVLFK$QZHLVXQJHQIU die Lüneburger als auch die Wolfenbütteler den das Recht auf freie Religionsausübung zu- die Schule ebenso wie für die Armenfürsorge. Verwandten erbberechtigt. Heinrich Julius ließ gestehen. Die Kirchenordnung verlangte auch, in jedem das Fürstentum Grubenhagen noch am Todes- Auch in Calenberg-Göttingen zog der Staat Dorf eine besoldete Hebamme anzustellen. tag von seinen Truppen besetzen und das Land das Kirchengut nicht an sich, sondern widme- Die landesherrlichen Vorschriften strebten für sein Fürstentum Wolfenbüttel einziehen. te es kirchlichen, kulturellen und wohltätigen ganz allgemein einen sittlichen Lebenswandel Gegen diesen Handstreich wehrten sich die Zwecken. Damit schuf er die Grundlage für der Untertanen an. Lüneburger mit einem Prozeß vor dem Reichs- die heute noch tätige Hannoversche Kloster- Nach Philipp I. regierten drei seiner Söhne hofrat, der 1609 zu ihren Gunsten entschied. kammer. nacheinander, zuletzt Philipp II. Allerdings dauerte es noch weitere acht Jahre,

48 Abb. 15 Michaelis/Ortelius: Grafschaft Oldenburg 24 x 34 cm (Kat.Nr. 10)

Laurentius Michaelis nahm als Notar je- nes Testament seiner Landesherrin Maria auf, durch das Jever 1575 an Oldenburg überging. Die Karte der Grafschaft Oldenburg entwarf Michaelis für den Antwerpener Verleger Abra- ham Ortelius. Im mittleren und südlichen Oldenburg fällt die große lateinische Beschriftung ALANO- RUM SAXONUM REGIO auf. Dies ist die Gegend des Ammerlandes, einer Ursprungs- landschaft der Grafschaft. Im heutigen Namen Zwischenahn klingt der hochmittelalterliche Name „anerlant“ für noch an. Zwischen Hunte und Weser trug der Zeich- ner Stedingen ein, eine Oldenburger Erwer- bung aus dem Stedinger-Kreuzzug. Benachbart liegt Delmenhorst, ursprünglich eine oldenbur- gische Burg, die jedoch zeitweise dem Hochstift Münster gehörte. Im Norden erstreckt sich Oldenburg auf frie- sisches Gebiet: Butjadingen und Stadland sowie die Friesische Wehde um Zetel und Varel. Den Jadebusen mit seinem Schwarzen Brack Å'DW %UDFN´  LP :HVWHQ KDWWHQ 6WXUPÁXWHQ im 13. und 14. Jahrhundert aufgerissen und dadurch die alte Landschaft Rüstringen geteilt. Dieser Name erscheint deshalb auf der Karte sowohl westlich als auch östlich des äußeren Ja- debusens. 'LH6WXUPÁXWYRP0DUFHOOXVWDJH -DQX- DU KDWWHGDV/RFNÁHWKDOV9HUELQGXQJPLW der Weser hinterlassen, Butjadingen und das Stadland zu Inseln gemacht (vgl. Karte Abb. 5). Michaelis sah diese unerwünschte Wasserstraße fast schon wieder geschlossen. 1511 hatte der Jadebusen seine größte Aus- dehnung erreicht, wie sie die Karte etwa zeigt.

49 bis das Fürstentum Grubenhagen tatsächlich Tochter des lüneburgischen Herzogs Ernst des Abb. 16 DQGDVOQHEXUJLVFKH+HU]RJVKDXVÀHO Bekenners, eine evangelische Kirchenordnung. Florianus/Ortelius: Ostfriesland Von den säkularisierten Klöstern hielten sich 50 x 37,5 cm (Kat.Nr. 9) Grafschaft Schaumburg bis heute Fischbeck südöstlich von Hessisch und Obernkirchen westlich der Abraham Ortelius nahm die zweite, hier ab- gebildete Ostfrieslandkarte von Johannes Flori- Die Grafschaft Schaumburg oder Schau- Bückeberge als Damenstifte. anus ab 1595 in seinen Atlas auf. enburg hatte sich seit dem hohen Mittelalter 'LH VFKDXPEXUJLVFKHQ 6WDDWVÀQDQ]HQ JH Ostfriesland reichte in den Augen des Zeich- von ihrem Kern an der mittleren Weser zwi- rieten in eine tiefgreifende Zerrüttung. Auch ners von der Emsmündung und dem Dollart schen Rinteln und Hameln bis an das Stein- der seit dem 15. Jahrhundert betriebene Stein- ELV DQ GLH :HVHU 6WXUPÁXWHQ ]HUULVVHQ VHLQH huder Meer ausgedehnt. Im zwölften Jahr- kohlenbergbau am Nordhang der Bückeberge Küsten. Seit dem Einbruch der Leybucht la- hundert belehnte der Sachsenherzog Lothar und der wertvolle Besitz der Obernkirchener gen Norden und Marienhafe am Wasser. Grüne seinen Freund Adolf von Schaumburg mit Sandsteinbrüche östlich von Bückeburg, de- Streifen vor den Küsten im Westen weisen auf Stormarn, Holstein und Wagrien. Dort im Sla- ren Erzeugnisse für Repräsentationsbauten neu gewonnenes Land hin. wenland zwischen Elbe und Eider förderten in ganz Europa und darüber hinaus hoch be- Die Nebenkarte unten rechts soll den Teil des 5KHLGHUODQGHV]HLJHQGHULQHLQHU6WXUPÁXWDP die Schaumburger die deutsche Besiedlung. Sie gehrt waren, konnten diese Entwicklung nicht Weihnachtstag „circa“ 1277 versank. Eine Ein- gründeten oder erweiterten Städte, allen voran verhindern. tragung an ihrem Nordrand weist auf den früh- Neu-Lübeck in dem Winkel zwischen Trave Die hohe Verschuldung führte schließlich mittelalterlichen friesischen Herrscher Radbod XQG:DNHQLW]:HQLJH.LORPHWHUÁX‰DEZlUWV dazu, daß nach dem Tod des Grafen Otto im hin. lag der slawische Fürstensitz Lubike an der Jahre 1577 die Stände eine Landesregierung Florianus kannte zehn ostfriesische Inseln: Einmündung der Schwartau in die Trave. beriefen, die das Land verwalten und vor al- Bandt und Boese bei Juist waren noch vorhan- Im 15. Jahrhundert drohte den Grafen we- lem entschulden sollte. Diese Regierung arbei- den, und Wangerooge bestand aus zwei Inseln. JHQ LKUHU ÀQDQ]LHOOHQ 6FKZlFKH GLH hEHU tete ohne Landesherrn so erfolgreich, daß die Mehrere Landesherren teilten sich Ostfries- nahme ihres schaumburgischen Stammlandes Stände bereits fünf Jahre später Adolf XI. als land. Im Nordosten herrschte der Graf von Oldenburg, dessen friesische Landesteile ein- durch Braunschweig-Lüneburg. Um dies zu neuen Landesherrn einsetzen konnten. Dieser schließlich Jever Florianus nicht nur vom üb- verhindern, schlossen sie mit den Herren von Vorgang ging als Höhepunkt ständischer Ver- rigen Ostfriesland, sondern auch von der Graf- der Lippe einen Erbvertrag und nahmen 1518 antwortung in einem niedersächsischen Terri- schaft selbst abgrenzte. Landgraf Philipp den Großmütigen von Hes- torium in die Geschichtsbücher ein. Westlich schloß sich das Harlingerland an, das sen für einige Ämter als Lehnsherrn an. Später Ab 1601 regierte Ernst von Holstein-Schaum- bis 1600 selbständig blieb. Den Rest umfaßte erwarb auch Herzog Erich II. von Calenberg burg die Grafschaft. Er trug persönlich den die Reichsgrafschaft in Ostfriesland. Sie war ih- nach längerem Streit mit den Schaumburgern Fürstentitel. Fürst Ernst residierte zunächst rerseits unterteilt in zahlreiche Länder, Gebiete die Lehnsherrschaft über schaumburgische in Stadthagen, später im Bückeburger Schloß. und Ämter, die sich zum Teil überschnitten. Die Ämter, nämlich Lauenau, Bokeloh und Mes- In seiner Amts- und Hausordnung von 1615 Mitte des Landes nahm das große Auricherland ein. merode. ÀQGHQVLFK]XP%HLVSLHO%HVWLPPXQJHQEHU Der Name der Reichsgrafschaft taucht auf Die Reformation erreichte Schaumburg erst die Unterhaltung von Landstraßen und Wegen. GHU.DUWHQLFKWDXIhEHUKDXSWYHUPLHGHQLKQ relativ spät. Graf Adolf X. versuchte als Köl- Die Land- und Polizeiordnung aus demselben die damaligen Kartenmacher. ner Erzbischof, sie zu unterdrücken. Erst sein Jahr enthält eingehende Vorschriften über die Bruder Otto erließ als Nachfolger im Grafen- Nutzung der Wälder. DPWXQWHUGHP(LQÁX‰VHLQHU)UDXHLQHU

50 51 Grafschaft Oldenburg ÀVFKHQ+HHUHV%XWMDGLQJHQXQGGDV6WDGODQG Abb. 17 zwischen dem Jadebusen und der Weser. Die Mercator/Hondius: Ostfriesland und Ol- Die Grafschaft Oldenburg entwickelte sich Welfen gaben Johann das eroberte Gebiet zu denburg wahrscheinlich vom Kloster Rastede aus als Le- Lehen. 43 x 34 cm (Kat.Nr. 16) hen der sächsischen Herzöge. Die Grafen zähl- Johanns Nachfolger Anton I. erhielt von Das vorliegende Blatt stammt aus einer fran- ten zu ihren Vorfahren den in Wildeshausen Kaiser Karl V. eine Lehensurkunde auch für zösischen Ausgabe des Mercator-Atlasses, den begüterten Westfalen Widukind, der im achten die Herrschaft Delmenhorst. Diese Herrschaft der Verlag von Henricus Hondius dem Jünge- Jahrhundert gegen Karl den Großen gekämpft ZDU DOOHUGLQJV DQ 0QVWHU JHIDOOHQ hEHU GLH ren 1613/16 in Amsterdam herausgab. hatte. Um 1100 entstand im Ammerland eine Wiedergewinnung Delmenhorsts kam es 1538 Der Titel der Karte nennt die Grafschaften Wasserburg als zentraler Wohnsitz der Grafen: zu der blutigen, allerdings auch vergeblichen Emden und Oldenburg. Offenbar hatte die die Aldenburg oder Oldenburg. Oldenburger Fehde, in der unter anderem Stadt Emden gegen Ende des 16. Jahrhunderts Zahlreiche Versuche, die Grafschaft nach Stadt und Burg Vechta in Flammen aufgingen. HLQ VROFKHV hEHUJHZLFKW HUODQJW GD‰ PDQ LK- Norden auf das friesische Marschland auszu- Im Schmalkaldischen Krieg jedoch standen ren Namen auf die Reichsgrafschaft übertrug. dehnen, führten kaum zu dauerhaften Erfol- die Oldenburger bei der Belagerung Bremens In den Territorien selbst trägt nur Oldenburg die Beschriftung als Grafschaft. Der Name gen. Dagegen gelangte Stedingen am linken auf der Seite der Kaiserlichen und konnten bei Ostfriesland taucht auf der ganzen Karte nicht Weserufer nördlich und südlich der Hunte im dieser Gelegenheit 1547 Burg und Herrschaft auf. Zusammenhang mit einem vom Bremer Erz- Delmenhorst endgültig erobern. Das Harlingerland um Esens und Wittmund bischof angeführten Kreuzzug gegen die Ste- Anton I. erwarb sich Verdienste als Deich- war zur Zeit Mercators noch selbständig. Ein dinger Bauern schon im 13. Jahrhundert an die EDXHU(UGlPPWHDXFKGDV/RFNÁHWKDEHLQH späterer Bearbeiter bezog es in die Grafschaft Grafschaft. Ähnlich lief es im folgenden Jahr- YRQ6WXUPÁXWHQDXIJHULVVHQH9HUELQGXQJ]ZL- Emden ein und wies damit auf eine politische hundert mit dem Land Würden am rechten schen dem Jadebusen und der Weser gegen- Veränderung im Jahre 1600 hin. Ufer der Weser südlich von . über dem Harrier Sand, die Butjadingen und Am südlichen Kartenrand trug der Zeichner Wildeshausen aber ging 1270 an das Erzstift das Stadland zu Inseln gemacht hatte. im Niederstift Münster das „Saderlant“ ein. Dieses bildete seit dem 11./12. Jahrhundert eine Bremen, Altbruchhausen ein halbes Jahrhun- Mit Graf Johanns VII. Regierungsantritt friesische Exklave in Westfalen und stellt heute dert später an die Grafschaft Hoya verloren. 1573 kam der braunschweigische Reformator in Form der Gemeinde Saterland die letzte alt- Delmenhorst blieb Streitobjekt zwischen Ol- Hermann Hamelmann als erster oldenburgi- ostfriesische Sprachinsel in Niedersachsen dar. denburg, Münster und Bremen. scher Superintendent in das Land. Er entwarf Die dort verzeichneten Orte Roomsloo und 1448 gelangte der Grafensohn Christian auf eine Kirchenordnung und begann mit dem Strucklin zeugen als Ramsloh und Strücklingen die Königsthrone von Dänemark, Norwegen Neuaufbau der evangelischen Landeskirche. an der Sagter Ems zwischen dem Wester- und und Schweden. Wenig später erhielt er auch das Zuvor hatten die Grafen jahrzehntelang Kir- dem Ostermoor noch von einer eigenständigen Herzogtum Schleswig und die Grafschaft Hol- chengüter eingezogen. Vergangenheit. stein. Daraus ergab sich eine Lehensanwart- Johann holte mit einer Gerichtsreform und In Ostfriesland und Oldenburg hob der Au- schaft des dänischen Königshauses und der einer Kanzleiordnung eine Modernisierung der tor neben Flüssen, Seen und Wäldern auch Moorgebiete hervor, ferner Sandbänke an eini- Grafen von Holstein-Gottorf auf Oldenburg. Verwaltung nach, die andere Fürsten längst er- gen Inseln und in der Wesermündung. An die Im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts re- reicht hatten. Die Wirtschaft lenkte er zentral, Nordküste Butjadingens stellte er zwei Gebilde gierte Johann V. das Land. Graf Johann er- den Deichbau unterstellte er seiner Aufsicht. in Gestalt großer Fackeln. Es handelt sich um warb die „Friesische Wehde“ südwestlich des Neu eingedeichtes und urbar gemachtes Feuerkörbe, frühe Leuchttürme für die See- Jadebusens und eroberte mit Hilfe eines wel- Land gab er nicht an Bauern aus, sondern ließ fahrt.

52 53 HVLQJUlÁLFKHQ'RPlQHQEHZLUWVFKDIWHQ'LH unter Edzard I., den unabhängigen Territorien Abb. 18 se Politik machte die Oldenburger Grafen Harlingerland und Jeverland sowie der olden- Sgrooten/Ortelius: Westfalen von Steuerbewilligungen unabhängig. Deshalb burgischen Friesischen Wehde. Dazu kamen 50 x 34,5 cm (Kat.Nr. 11) spielten Landstände in der oldenburgischen zahlreiche kleine Häuptlingsherrschaften. Das Politik nie eine große Rolle. Harlingerland konnten die ostfriesischen Gra- Christian Sgrooten brachte auf diese Kar- te von 1579 laut Titel ganz Westfalen und be- Ein bedeutender Zuerwerb gelang Olden- fen erst 1600 durch Heirat erwerben, das von nachbarte Regionen. Die linke Hälfte des nach burg 1575 mit der ostfriesischen Herrschaft der Häuptlingsfamilie Wiemken beherrschte Osten orientierten Blattes umfaßt heute nieder- Jever. Die dortige Landesherrin Maria vererb- Jeverland gar nicht. sächsische Gebiete. te ihr Land aus persönlichen Gründen an Graf Die Nachbarschaft mit den Niederlanden Im Zentrum der Karte fällt das Hochstift Os- Johann, um es nicht in die Hände der ostfrie- und die damit verbundenen spanisch-habs- nabrück auf. Zwischen diesem und der Ems sischen Cirksena fallen zu lassen. Johann, auch burgischen Familieninteressen prägten die äu- liegt die Grafschaft Lingen. Ihr folgt emsab- als „der Deichbauer“ bekannt, regierte Jever in ßeren und inneren Verhältnisse Ostfrieslands wärts das „Eemserland“, ein Teil des Nieder- Personalunion mit Oldenburg. sehr stark. Nach einem Zwischenspiel des stifts Münster. Dieses erstreckt sich nach Osten Die inneren Verhältnisse der Grafschaft Ol- Herzogs Albrecht von Sachsen als Statthalter über das heutige oldenburgische Münsterland. Weiter nach Osten folgen die Grafschaft denburg entwickelten sich weniger erfreulich. des Kaisers in ganz Friesland ging die Reichs- Diepholz und bis an die Weser die Grafschaft Brüder standen in konfessionellen Fragen und statthalterschaft 1515 auf den habsburgischen Hoya. im Schmalkaldischen Krieg gegeneinander. Herzog Karl von Burgund über, der ein Jahr Den nördlichen Teil der Karte füllen Ost- Schließlich entschied der Reichshofrat 1577, später als Carlos I. die spanische Königskro- friesland mit dem Harlingerland und Jever so- das Land zu teilen: Anton II. erhielt Varel und ne und weitere drei Jahre später als Karl V. in wie die Grafschaft Oldenburg aus. Von Olden- die Grafschaft Delmenhorst, Johann behielt Deutschland die Kaiserkrone erwarb. burg ist im Norden entlang dem Jadebusen ein die Grafschaft Oldenburg, die er bis 1603 re- Edzard I. ließ das ostfriesische Landrecht „Bottinger Landt“ abgegrenzt. Es dürfte sich gierte. zusammenstellen und versuchte auf diese Wei- um Butjadingen handeln. Damit dokumentiert Weil Jever auf dem Landwege nur über gräf- se, für geordnete Rechtsverhältnisse in seinem die Zeichnung eine Sichtweise, die auch in der Ostfrieslandkarte von Florianus (Abb. 16) zum lich-ostfriesisches Gebiet zu erreichen war, Land zu sorgen. Die Reformation jedoch, die Ausdruck kommt. bauten die Oldenburger, jetzt unter Graf Anton in Ostfriesland schon 1519 begann, überließ Im Westen grenzte Sgrooten die Grafschaft Günther, gegen den Widerstand der Cirk- er ungeordnet ihrem Lauf. Das entschiedene Bentheim aus. Er sah sie dem niederländischen sena den Ellenser Damm. Dieser stellte ab Bekenntnis des Landesherrn zum Luthertum Westfriesland zugehörig. 1615 eine direkte Landverbindung zwischen NDP]XVSlWXPGHQFDOYLQLVWLVFKHQ(LQÁV- Der lateinische Text in dem Kasten oben Oldenburg und Jever her und schloß gleichzei- sen aus den Niederlanden Einhalt gebieten zu links befaßt sich mit den Stammesnamen Sach- tig eine Seitenbucht des Jadebusens zur Land- können. sen, Westfalen und Ostfalen. gewinnung ab. Der Ellenser Damm galt als ein 6R]HUÀHOGLH%HY|ONHUXQJEDOGLQ/XWKHUD- Meisterwerk der Wasserbaukunst und dient ner, Calvinisten und Mennoniten. Dazu kamen noch heute dem Autoverkehr als Unterbau. die verbliebenen Katholiken. Eine einheit- liche Kirchenordnung gab es nicht. Die kon- Reichsgrafschaft in Ostfriesland fessionellen Unterschiede verschärften nicht zuletzt den Streit in der Familie Cirksena und Zu Beginn der Neuzeit bestand Ostfries- den Kampf der Stände gegen die Landes- land hauptsächlich aus der Reichsgrafschaft herren.

54 55 1528 folgte Graf Enno II. Er verlor seine sidenz 1561 in Aurich einrichtete. Streit unter Abb. 19 Anwartschaft auf das Jeverland, weil er die ver- den Brüdern sowie der Gegensatz zwischen Nagel/Quad/Bussemacher: Westfalen sprochene Ehe mit dessen Landesherrin Ma- den Ständen und dem Landesherrn bestimm- 26,5 x 18,5 cm (Kat.Nr. 22) ria, auch als „Fräulein Maria“ bekannt, nicht ten in den letzten Jahrzehnten des Jahrhunderts einging. Die Verschmähte verjagte daraufhin die Geschichte der Grafschaft. Besonders die Den Titel seiner hier abgebildeten Karte von 1590 versteckte der Kölner Kupferste- GLHJUlÁLFKH%HVDW]XQJDXV-HYHUXQGVWHOOWHLKU calvinistische Stadt Emden kämpfte gegen den cher Heinrich Nagel, indem er die Buchstaben Land unter den Schutz Kaiser Karls V., indem lutherischen Landesherrn erfolgreich um ihre WESTPHALIA(E) DESCRIPTIO (Darstel- sie es ihm als Herzog von Brabant und Graf Selbstverwaltung. Wirtschaftliche, politische lung Westfalens) in mehreren Zeilen quer über von Holland zu Lehen auftrug. und konfessionelle Motive verzahnten sich in die Zeichnung verteilte. Deshalb wird das Blatt Maria regierte als verantwortungsbewußte diesen Kämpfen eng miteinander. meistens mit den ersten Wörtern des latei- Landesmutter, führte die Reformation ein und 1589 erkannte der Kaiser die Stände als In- nischen Textes unten links zitiert: „Habes hic hielt ihre Untertanen zu Zucht und Ordnung haber des Steuerbewilligungs- und des Gesetz- candide lector ...“. Dieser Text richtet sich an an. Sie erhob Jever 1536 zur Stadt, baute ihre gebungsrechts an. Dennoch steigerten sich die den unbekannten Leser und handelt ebenfalls Hauptstadt und ihr dortiges Residenzschloß Auseinandersetzungen bis zu einer Revolution von der Darstellung Westfalens. Entgegen dem Titel wählte Nagel als Vorlage aus. Sie gründete ein Gymnasium, förderte in Emden im Jahre 1595. Die Einrichtung ei- für seine Arbeit nicht die entsprechende Karte Deichbau und Landgewinnung. ner ständischen Garnison in Emden acht Jah- von Sgrooten (Abb. 18), sondern die ältere von Die ostfriesische Reichsgrafschaft erlebte UHVSlWHUXQGHLQhEHUIDOOGLHVHU7UXSSHQDXI  Mascop (Abb. 8). Diese enthält allerdings nur XQWHU*UlÀQ$QQDDEHLQHQZLUWVFKDIW- $XULFKPLW3OQGHUXQJGHUJUlÁLFKHQ5HVLGHQ] einen Teil Westfalens, nämlich die Hochstifte lichen Aufschwung durch Handelsverträge weitere sechs Jahre später folgten. Schließlich Münster und Osnabrück. mit Schottland und Schweden sowie durch die schrieb der von den niederländischen Nach- Die enge Anlehnung Nagels an Mascop ist (LQULFKWXQJGHU(PGHQHU+HULQJVÀVFKHUHL barn vermittelte und garantierte „Osterhu- nicht zu verkennen. Eine bedeutende Abwei- Der Befreiungskrieg der Niederlande, ins- sische Akkord“ vom Mai 1611 die Vormacht chung zeigt sich in der Zuordnung der Graf- besondere der sieben Nordprovinzen gegen der Stände gegenüber den Landesherren fest. schaft Bentheim, die Nagel mit Hilfe der Be- schriftung sowohl in den Niederlanden als auch Spanien ab 1567 förderte den wirtschaftlichen in Deutschland ansiedelte. Aufstieg Emdens. Flüchtlinge machten Em- Niederstift Münster Als zusätzliche Landschaftsbezeichnung den fast zu einer niederländischen Stadt sowie brachte Nagel an der Engstelle zwischen der vorübergehend zum größten Reedereistand- Die Fürstbischöfe von Münster strebten seit Ems und der niederländischen Grenze „Die ort und schiffreichsten Hafen Nordeuropas. dem 13. Jahrhundert danach, ihre Landesherr- Bretaingsche Heyde“ (das Bourtanger Moor). Aus dieser Zeit stammt das nach Antwerpener schaft emsabwärts auszuweiten. Sie wollten die Weitere Abweichungen zeigen sich vor allem im Vorbild gebaute Alte Rathaus, das im Zweiten wichtige Friesische Straße am linken Emsufer Vorkommen und in der Schreibweise von Orts- :HOWNULHJ GHQ %RPEHQ ]XP 2SIHU ÀHO XQG unter ihre Kontrolle bringen, um über eine namen. heute in einem Nachbau dem Landesmuseum sichere Verbindung mit dem um den Dollart Als Matthias Quad die Karte in seinem Geo- graphiebuch bei Johann Bussemacher 1600 ver- dient. Die große Bedeutung der Stadt Emden herum gelegenen Teil ihrer Diözese zu verfü- öffentlichte, war die Vorlage bereits über drei- führte dazu, daß die Zeitgenossen die Reichs- gen. ßig Jahre alt. grafschaft der Cirksena als Grafschaft Emden So erwarb Bischof Otto II., ein Graf von bezeichneten. Lippe, 1252 Besitzungen der ravensbergischen *UlÀQ $QQD EHUJDE GLH 5HJLHUXQJ DQ LK Grafenfamilie in Vechta und im , da- re drei Söhne, von denen Edzard II. seine Re- runter die Grafschaft Sygeltra (Sögel), sowie

56 57 vom Kloster Corvey einige Besitzungen um Grafschaft Lingen erwarben die frühen Landesherren weitere Be- Visbek. Den zwischen diesen Neuerwerbun- VLW]XQJHQÁX‰DEZlUWVLQGDV1LHGHUOlQGLVFKH gen liegenden nördlichen Teil der Grafschaft Die Grafschaft Lingen rechts der mittleren hinein. Tecklenburg, insbesondere Cloppenburg und Ems verdankte ihre Entstehung den Grafen Im hohen Mittelalter besaßen die Grafen von Friesoythe mit Hümmling und Saterland, er- von Tecklenburg. Diese hatten schon im hohen Holland dieses Land. Die Niedergrafschaft oberte Bischof Otto IV. 1400 nach langwieri- Mittelalter am Emsübergang eine Burg gebaut Bentheim, die etwa die westliche Ausbuchtung gen Kämpfen gegen die Tecklenburger Gra- und die dort entstehende Siedlung zu ihrem der heutigen deutsch-niederländischen Grenze fen. Hinzu kam vorübergehend die Herrschaft Hauptort gemacht. Durch Landesteilungen ausfüllte, gehörte kirchenrechtlich zum Bistum Wildeshausen im Nordosten des Niederstifts. der Tecklenburger entstanden gegen Ende des Utrecht. An ihrem südlichen Rand umschloß Auf diese Weise schufen die Bischöfe das 15. Jahrhunderts die Niedergrafschaft Lingen sie die unabhängige niederländische Herrlich- Niederstift Münster und regierten es als Lan- um die Stadt Lingen und später die Obergraf- keit Lage. Die Obergrafschaft Bentheim ge- desherren. Die kirchlichen Rechte jedoch la- schaft aus „vier Kirchspielen“ um die Stadt Ib- hörte kirchenrechtlich zum Bistum Münster. gen bei den Bischöfen von Osnabrück. benbüren. 1421 erbte Everwin von Götterswick die Das Niederstift reichte etwa von Lingen im Um eine Eroberung Lingens durch den Bi- Grafschaft Bentheim und fast gleichzeitig Süden bis Papenburg im Norden und von der schof von Münster abzuwehren, begab sich Steinfurt. In der ersten Hälfte des 16. Jahr- niederländischen Grenze im Westen bis Wil- Graf Nikolaus 1526 in die Lehnsabhängigkeit hunderts entstand die Kronenburg in dem Ort deshausen im Osten. Es umfaßte die Ämter des Herzogs von Geldern. Hierauf fußend, an- Bentheim. Graf Arnold I. führte 1544 die lu- Emsland oder Meppen mit dem Hümmling, nektierte Karl V. nach dem Schmalkaldischen therische Reformation ein, sein Enkel Arnold Cloppenburg mit dem Saterland und Vech- Krieg die beiden Teilgrafschaften. Lingen ge- II. gut vierzig Jahre später mit einer zweiten ta. Diese Gebiete kamen später als Hanno- langte an Spanien. Reformation den Calvinismus. versches Emsland und Oldenburger Mün- Im spanisch-niederländischen Krieg be- In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts sterland zu Niedersachsen. setzten die Niederländer die Grafschaft und vereinigte Graf Arnold II. vier Grafschaften Während der entscheidenden Jahre der Re- schenkten sie ihrem Feldherrn Wilhelm von und fünf Herrschaften in seiner Hand. Dieser formation war Franz von Waldeck gut zwan- Oranien. Mehrfach besetzten spanische Trup- 0DFKWNRPSOH[]HUÀHOMHGRFKZLHGHUDOVIQI  zig Jahre lang Bischof von Osnabrück und des pen sie wieder. Jeder Herrschaftswechsel führ- Söhne den Grafen 1606 beerbten. Die ge- Niederstifts Münster. Selbst lutherisch geson- te zu einem entsprechenden Religionswechsel. schwächte Grafschaft Bentheim geriet in das nen und vorübergehend sogar Mitglied des Die kirchenrechtliche Zugehörigkeit wechselte Blickfeld der stärkeren Nachbarn. Schmalkaldischen Bundes, ließ er die Refor- von Osnabrück nach Deventer in den Nieder- mation im Niederstift gewähren. 1543 führte landen. Geistliche Herrschaften er dort sogar wie in der Stadt Osnabrück eine Ab 1605 gehörte Lingen zum spanischen Fe- von dem Reformator Hermann Bonnus ausge- stungsgürtel gegen die Niederlande. Um 1500 lagen auf niedersächsischem Ge- arbeitete, recht tolerante und deshalb populäre biet in seinen heutigen Grenzen das Erzstift Kirchenordnung ein. Grafschaft Bentheim Bremen sowie die Hochstifte Verden, Osna- Doch zu Beginn des 17. Jahrhunderts be- brück und Hildesheim. Die Kirchenbezirke ih- gann im Niederstift unter dem münsterschen Die Grafschaft Bentheim erstreckte sich auf rer Bischöfe reichten bis auf Hildesheim mehr Bischof Ferdinand von Bayern eine wirksame beiden Seiten der Vechte entlang der deutsch- oder weniger weit über die Stiftsländer hinaus. Gegenreformation. Dabei halfen auch die nach niederländischen Grenze. Vom westlichen Außerdem ragten das Erzstift Mainz und das Meppen und Vechta berufenen Jesuiten. Rand des altsächsischen Stammesgebietes aus Hochstift Münster nach Niedersachsen hinein.

58 Abb. 20 Mascop/Ortelius: Münster und Osnabrück 25 x 36,5 cm (Kat.Nr. 7)

Auch der Antwerpener Verleger Abraham Ortelius nutzte für seinen Atlas die Mascop- Karte der Hochstifte Münster und Osnabrück (Abb. 8). Er drehte die Zeichnung nach Nord- nordwesten und beschriftete sie lateinisch. Inhaltlich sind die beiden Blätter nahezu iden- tisch. Ortelius ließ lediglich die von Mascop im Niederländischen vermerkten Einzelheiten weg und unterließ auch den Hinweis auf Reckling- hausen im Südwesten des Kartenbildes. Im Gegensatz zu Heinrich Nagel (Abb. 19) nannte Ortelius den Verfasser seiner Karte im Titel.

59 Das Erzstift Magdeburg sowie die Hochstifte in der Stadt Osnabrück breitete sich reforma- Abb. 21 Paderborn, Minden und Halberstadt lagen an torisches Gedankengut aus. Mercator/Hondius: Westfalen und Bremen seinen Grenzen. Um derartige Neigungen eines Landesherrn 46,5 x 36 cm (Kat.Nr. 18) Die Bischöfe standen als weltliche Herren ih- künftig zu verhindern, legten die Stände den rer jeweiligen Länder wie alle anderen Fürsten nächsten Bischof, Graf Franz von Waldeck, Dieses Blatt stammt aus derselben Serie wie die Karte Abb. 17. Es erweitert diese vor allem LQVWlQGLJHP.DPSI XP0DFKWXQG(LQÁX‰ auf das katholische Bekenntnis fest. Franz, der nach Süden und Osten. Dadurch zeigt es zusätz- Nach außen wandten sie sich gegen konkur- gleichzeitig die Hochstifte Münster und Min- lich im Süden das Niederstift Münster, heute rierende Territorialherren, nach innen gegen den regierte, beabsichtigte jedoch, in diesen im wesentlichen das Oldenburger Münsterland die Stände, vor allem die Domkapitel, die sie drei zusammenhängenden Territorien die Re- und das Emsland, im Osten die Territorien des gewählt hatten. Selbst mit ihren Hauptstädten formation einzuführen und sie zugunsten sei- Erzstiftes Bremen und des Hochstiftes Verden lagen sie oft im Streit. ner Familie in ein weltliches Fürstentum umzu- VRZLHLP6GRVWHQHLQLJHZHOÀVFKH*HELHWH Die Stiftsterritorien wandelten sich zuneh- wandeln. Von Anfang an tolerierte er deshalb Östlich der Ems und südlich des Saterlandes mend zu Objekten von Familieninteressen des die Verbreitung der lutherischen Lehre. wies Mercator sehr deutlich auf ein „Hemme- Hochadels, der vor allem seine nachgebo- Als Reformator scheiterte Franz von Wal- linger landt“ mit einem „Hemmelinger wolde“ hin: die Landschaft des Hümmling. An der Ost- renen Söhne als Bischöfe einsetzen und damit deck letztlich am Osnabrücker Domkapitel, grenze dieses Gebietes zeigt sich am unteren standesgemäß ausstatten wollte. Die Zusam- GDV XP VHLQHQ SROLWLVFKHQ (LQÁX‰ LQ HLQHP Kartenrand „Den Dommel lacus“, der Dom- menführung mehrerer geistlicher Territorien reformierten weltlichen Staat fürchtete. Seine mel-See, heute zumeist nur Dümmer genannt. in einer Hand oder bei einer Familie galt als Kirchenordnung von 1543 blieb jedoch noch Den Ostteil der Karte nehmen hauptsächlich üblich. Auch die Welfen taten sich in dieser siebzig Jahre lang wirksam. Bremen und Verden ein. Im Norden grenzte Weise hervor. 1553 folgte im Hochstift Osnabrück Graf der Autor das stadtbremische Amt Bederkesa Zwischen 1502 und dem Beginn des Dreißig- Johann von Hoya. Er bestätigte schon bald ab. Die Stadt Bederkesa am westlichen Rand des jährigen Krieges in Niedersachsen herrschten den Landtag als feste Einrichtung der Stände. gleichnamigen Sees versah er mit dem „volks- die braunschweig-lüneburgischen Herzogsfa- Auch hielt er am alten Glauben fest, bewirkte tümlichen“ Zweitnamen Bricksmale. Eine Kette von Mooren, die sich in das Lan- milien durch ihre Linien Wolfenbüttel, Lüne- jedoch keine Gegenreformation. Am Ende ge, das Teufels- und das Kurze Moor aufteilt, burg und Grubenhagen über hundert Jahre der Regierungszeit des Grafen Johann hatte durchzieht das Erzstift Bremen. Entlang der in Verden, fast siebzig Jahre in Minden, fast das Domkapitel durch den Eintritt protestan- Elbe liegen die Landschaften Kehdingen und sechzig Jahre in Halberstadt, Osnabrück und tischer Mitglieder seine einheitliche konfessio- „Das olde landt“, das heute nur noch Bremen sowie über zwanzig Jahre in Pader- nelle Ausrichtung verloren. genannt wird. born, jedoch bezeichnenderweise nicht in Hil- Gegen Ende des Jahrhunderts gelangte mit Im Nordosten zeigt die Karte einen Teil desheim. Herzog Philipp Sigismund von Wolfenbüttel +ROVWHLQVLPEULJHQ7HLOHZHOÀVFKHU/lQGHU Beispiel Osnabrück: 1508 wählte das Domka- wieder ein Welfe auf den Osnabrücker Bi- nämlich des Fürstentums Lüneburg, des nicht pitel des Hochstifts Osnabrück Herzog Erich schofsstuhl. Von ihm erwartete das Domkapi- benannten Fürstentums Calenberg sowie der Grafschaften Hoya und Diepholz. von Grubenhagen zum Bischof. Dieser mußte tel vor allem Sicherheit in den Wirren des spa- in einem Wahlvertrag das Recht des Kapitels nisch-niederländischen Krieges. Er tolerierte auf politische Mitsprache anerkennen. Später die gemischten Konfessionsverhältnisse. Den- bildeten alle drei Stände einen „Landrat“ zur noch machte die Gegenreformation in Osna- Mitregierung. Vor seinem Tode 1532 wandte brück und mehr noch im Niederstift Münster sich Herzog Erich der Reformation zu. Auch gegen den Widerstand vieler Einwohner Fort-

60 61 schritte. Ab 1613 half der Kölner Erzbischof und Kurfürst Ferdinand von Bayern bei der Rekatholisierung. Beispiel Bremen: Im Erzstift Bremen über- nahm 1511 Herzog Christoph von Wolfenbüt- tel die Regierung. Das Stift Verden regierte er bereits. Beide Stifte behielt er in Personalunion bis zu seinem Tode im Jahre 1558. 1524/25 gelang ihm die Eroberung des von friesischen Bauern bewohnten Landes Wursten östlich der Wesermündung. Infolge dieses Krieges mit sei- nen hohen Kosten erreichten die Stände grö- ‰HUHQ(LQÁX‰DXI GDV6WHXHUZHVHQXQGDXI GLH politischen Entscheidungen des Landesherrn. Anders als in Verden konnte der altgläubige Erzbischof die lutherische Reformation in Bre- men nicht verhindern. Dort vertieften sich die .RQÁLNWH]ZLVFKHQGHP/DQGHVKHUUQXQGGHQ protestantisch gewordenen Ständen. Um diese Zeit gewannn die Stadt Bremen eine Selbstän- digkeit, die sie bis heute bewahren konnte. 1547 belagerte ein kaiserliches Heer auf sei- nem Kriegszug gegen den Schmalkaldischen Bund zunächst Bremen. Die Stadt hielt jedoch eine mehrmonatige Belagerung aus und wehr- te sich auch erfolgreich gegen ein zweites Heer unter Herzog Erich II. von Calenberg, gegen Graf Anton von Oldenburg und gegen den bremischen Erzbischof. Schließlich schlugen die Schmalkalden die Kaiserlichen bei Draken- burg an der Weser nördlich von Nienburg und besetzten das Erzstift. Bald nach diesen Ereignissen setzten die bremischen Stände ihren Landesherrn vor- übergehend ab und übernahmen selbst die Re- gierung.

62 Niedersachsen im 17. Jahrhundert (1618 bis 1714)

Dreißigjähriger Krieg Regensburg, und die pfälzische Kurwürde an ]HQXQGLPPHUQHXH1DKUXQJÀQGHQNRQQWH den bayerischen Herzog. Die wertvolle Heidel- ODJ DQ GHP UHLFKOLFK YRUKDQGHQHQ .RQÁLNW- Als der Dreißigjährige Krieg nach Nieder- berger Bibliothek wanderte als frühes Beispiel stoff zwischen den Konfessionsparteien. In sachsen kam, war er schon fünf Jahre alt. Be- massiven Kulturraubs in den Vatikan. erster Linie ging es um den Besitz der geist- gonnen hatte er 1618 in Böhmen. Dort hatten Ernst von Mansfeld und Christian von Hal- lichen Territorien, die sowohl den Katholiken die Landstände nicht den habsburgischen und berstadt waren in die Dienste der Niederländer als auch den Protestanten als Objekte ihrer katholischen Kaiser Ferdinand II., sondern den eingetreten, die seit 1567 einen Befreiungs- Machtpolitik dienten. Im Reformationsjahr- protestantischen Kurfürsten Friedrich V. von krieg gegen Spanien führten, und waren mit hundert war Niedersachsen fast vollständig der Pfalz zum König gewählt. Dadurch waren ihren Soldaten in den Nordwesten des Reiches evangelisch geworden. Evangelische Fürsten die tiefgreifenden Gegensätze im Deutschen gezogen. Christian hatte das Hochstift Pader- saßen vielfach als Landesherren in Stiftster- Reich zwischen einer Union der Protestanten born geplündert, 1622 bei Fleurus in Südbel- ritorien. Die Gegenreformation verzeichnete unter Führung des Pfälzer Kurfürsten und ei- gien eine Schlacht gegen den spanischen Ge- nur geringe Erfolge. ner Liga der katholischen Fürsten unter Füh- neral Spinola geschlagen und im Jahr darauf Den Krieg verschärfte der Umstand, daß der rung des bayerischen Herzogs Maximilian I. die Grafschaften Hoya und Diepholz sowie die Kaiser in diesen Machtkämpfen nicht die Rolle zum Ausbruch gekommen. Stadt Rinteln besetzt. eines über den Parteien stehenden Schlichters Truppen des Kaisers und der Katholischen Danach hatte der Niedersächsische Reichs- spielte, sondern selbst als Partei in den Kon- Liga hatten 1620 die Böhmen in einer großen kreis den Halberstädter mit seinen Söldnern in fessionsstreit eingriff, um habsburgische Fami- Schlacht auf dem Weißen Berg bei Prag be- den Hochstiften Hildesheim und Halberstadt lieninteressen durchzusetzen. siegt und ihren König verjagt. Danach hatte Quartier nehmen lassen, um ihn in die wel- Der Niedersächsische Kreistag beschloß sich der Krieg zunächst auf Böhmen und die ÀVFKH1HXWUDOLWlWVSROLWLNHLQ]XEH]LHKHQ angesichts der Bedrohung durch Tilly, 13.000 Pfalz konzentriert. Angesichts der protestantischen Armeen hat- Mann zu Fuß und fünftausend Reiter als eige- Kurfürst Friedrich hatte in den Jahren te der Kaiser neue Aufmärsche gegen Böhmen ne Truppe aufzustellen und das Kommando 1621/22 sein eigenes Land gegen die Katholi- und den Verlust weiterer katholischer Fürstbis- Herzog Georg von Lüneburg zu übertragen. sche Liga und den Kaiser verteidigen müssen. tümer in Norddeutschland befürchtet, gleich- Mit dieser Streitmacht wollten die Kreisstände Dabei hatten ihm Graf Ernst von Mansfeld zeitig auch gehofft, durch militärische Erfolge ihre Neutralität sichern, konnten diese aber aus und Herzog Christian, evangelischer Verwal- der Katholiken dort der Gegenreformation Uneinigkeit und aus Mangel an militärischen ter des Hochstiftes Halberstadt und Bruder des Auftrieb geben und protestantische Fürsten Mitteln nicht durchsetzen. Wolfenbütteler Herzogs Friedrich Ulrich, auch aus geistlichen Territorien vertreiben zu kön- Immerhin blieben Kampfhandlungen in im Interesse der evangelischen Sache als Heer- nen. Deshalb war Tilly im Sommer 1623 mit Niedersachsen erst einmal aus. Stattdessen führer geholfen. Die beiden waren aber von 25.000 Mann nach Norden marschiert, war an verfolgte Tilly den aus dem Reichskreis abzie- dem Feldherrn der Liga, dem Grafen Johann der niedersächsischen Grenze aufgetaucht und henden Christian von Halberstadt. Seine Vor- Tserclaes von Tilly, mit Hilfe der spanischen hatte einige Dörfer um Göttingen in Brand hut besiegte Christians Nachhut Ende Juli 1623 Armee aus der Pfalz vertrieben worden. setzen lassen. bei Stadtlohn im westlichen Münsterland. In der Folge gelangten die Oberpfalz, etwa So war der Dreißigjährige Krieg nach Nie- Weil der Kaiser eine Verstärkung der evange- das Land zwischen dem Fichtelgebirge und dersachsen gekommen. Daß er sich hier festset- lischen Seite durch Dänemark und die Nieder-

63 lande fürchtete, ließ er Tilly mit seinen Truppen Bruder Georg stellte sich aus Angst um sein Abb. 22 1624/25 nach Niedersachsen einmarschieren. erwartetes Erbe Wolfenbüttel auf die Seite Mercator/Hondius: Deutschland 1617/31 Die Bevölkerung mußte die Söldner unterbrin- des Kaisers, ging in Wallensteins Armee und 48 x 35 cm (Kat.Nr. 19) JHQXQGYHUSÁHJHQ*UHXHOWDWHQXQG9HUZ- diente als Truppenführer in Norditalien. Her- stungen blieben nicht aus. zog Friedrich Ulrich von Wolfenbüttel schließ- Auch diese Deutschlandkarte geht auf Ge- rard Mercator zurück. Der Amsterdamer Ver- Die Folgen der Machtverschiebung im Nor- lich wußte nicht, was er tun sollte. leger Henricus Hondius verbesserte dessen den spürte nicht zuletzt der dänische König In dieser Situation ergriff der dänische Kö- Zeichnung 1617 nach dem Vorbild von Willem aus dem oldenburgischen Grafenhaus, Chri- nig Christian die Initiative. Er hatte durch einen Blaeu (Abb. 10). Die Karte sollte ausdrücklich stian IV. Dessen Sohn Friedrich war bereits Bündnisvertrag mit England und den Nieder- ganz Deutschland zeigen. Mitregent im Erzstift Bremen und Bischof landen Hilfsgelder zur Verteidigung des Nie- Im Osten und Südosten umfaßte dieses alte im Hochstift Verden. Weitere Expansions- dersächsischen Reichskreises erhalten, rückte Deutschland Hinterpommern, Schlesien, Böh- wünsche dieser Art konnte sich der Däne bei im Frühjahr 1626 nach Süden vor, besetzte men, Mähren und Österreich. Es grenzte dort Anwesenheit Tillys in Norddeutschland nicht Hannover und Neustadt, Münden, Göttin- an Preußen, Polen und an Ungarn mit seinem mehr erfüllen. Auch die Stände des Nieder- gen und Northeim. Während dieser Zeit starb österreichischen Landesteil. Auf dem Balkan und in Ungarn reichte das türkische Reich der sächsischen Kreises erreichten beim Kaiser Christian von Halberstadt, den man wegen sei- Osmanen nahe an die deutsche Grenze heran. jetzt nicht mehr die gewünschte Bestätigung ner Kriegstaten auch den „Tollen“ nannte. Diese Nähe führte in den Jahren 1529 und 1683 des protestantischen Besitzstandes. Ebenfalls im Winter 1625/26 schickte der zu türkischen Belagerungen der Kaiserstadt Kaiser seinen neuen General Wallenstein, Her- Wien. Krieg in Niedersachsen zog von Friedland in Nordböhmen, mit seinen Im Süden grenzte Deutschland an Italien, Söldnern nach Niedersachsen. Wallenstein be- insbesondere die Republik Venedig. Die Graf- Der dänische König besaß als Herzog von setzte vom oberen Leinetal aus Halberstadt und schaft Tirol zwischen Innsbruck und Trient ge- Holstein-Gottorf Sitz und Stimme im Nieder- Magdeburg sowie die Grafschaften Hohnstein, hörte entgegen der Aussage der Karte noch zu sächsischen Reichskreis. Im März 1625 wähl- Regenstein-Blankenburg und Wernigerode. Deutschland. Die Schweizer Eidgenossenschaft schied formell erst mit dem Ende des Dreißig- ten ihn die Stände zum Kreisobersten. Im Juni Ernst von Mansfeld stellte sich ihm vergeb- jährigen Krieges aus dem deutschen Staatsver- überschritt er mit seiner Armee die Elbe bei lich entgegen. Deshalb bewegte er sich mit band aus. Stade, marschierte an der Spitze eines Heeres seinen Truppen ab Juli nach Südosten durch Im Westen gehörten das Herzogtum Savoyen von 16.000 Mann über Nienburg und Stolze- Brandenburg und Schlesien auf Böhmen und und die Freigrafschaft Burgund, anders als auf nau weseraufwärts, vereinigte seine Truppen Mähren zu. Dadurch zwang er Wallenstein, der Karte dargestellt, zum Reich. Man empfand bei Loccum mit dem Kreisaufgebot und er- ihm zur Verteidigung der bedrohten Erblande die dortige Bevölkerung aber wohl nicht als zur reichte im Juli Hameln. Daraufhin drang Tilly des Kaisers zu folgen und den niedersächsi- deutschen Nation gehörig. EHL+|[WHUEHUGLH:HVHUYRUXQGÀHOLQGDV schen Kriegsschauplatz zu verlassen. Anders verhielt es sich mit den nördlich an- Fürstentum Wolfenbüttel ein. Tilly eroberte im Juni Münden und nahm im schließenden Regionen: Das Elsaß und Lo- thringen, das heutige Luxemburg, Belgien und In der Kriegspause des Winters 1625/26 August nach mehrwöchiger Belagerung Göt- die Niederlande bildeten Teile des deutschen scheiterten Bemühungen des Reichskreises um tingen ein. Zwischen Tilly und dem dänischen Reiches. Die Niederlande erreichten ihre Selb- eine Verständigung zwischen den Kriegspar- König gab es im August mehrere Scharmützel. ständigkeit ebenfalls erst mit dem Ende des teien an der Uneinigkeit der Welfen. Herzog Am 27. August 1626 kam es bei Lutter am Ba- Dreißigjährigen Krieges. Christian von Lüneburg strebte Neutralität un- renberge etwa 15 Kilometer nordwestlich von ter dem Schutz des Kaisers an. Sein jüngster Goslar zur Entscheidungsschlacht. Innerhalb

64 65 weniger Stunden entschied Tilly sie mit Hilfe Ferner stellte das Reichskammergericht Abb. 23 zurückgelassener wallensteinischer Truppen Ende 1629 das frühere Große Stift Hildesheim Blaeu: Niedersächsischer Reichskreis für sich. Mit knapper Not entging Christian juristisch wieder her und verurteilte die Wel- 52 x 42 cm (Kat.Nr. 41) der Gefangennahme. fen zur Rückgabe ihrer Eroberungen dort aus Friedrich Ulrich von Wolfenbüttel hatte sei- dem Jahre 1523. Als Bischof von Hildesheim Der Amsterdamer Verleger Joan Blaeu veröf- fentlichte diese Karte des Niedersächsischen ne Truppen vor dieser Schlacht vom gemein- und gleichzeitig Erzbischof von Köln fun- Reichskreises erst nach dem Dreißigjährigen samen Heer zurückgezogen. Das schützte ihn gierte während des gesamten Dreißigjährigen Krieg. Ihre Kartographie geht jedoch weitge- allerdings nicht vor den Folgen der Niederlage. Krieges Ferdinand von Bayern aus der Familie hend auf das 16. Jahrhundert zurück. Die neue- Im September 1626 mußte er in einem unglei- der Wittelsbacher. ren Arbeiten Mellingers für Lüneburg (Abb. 28) chen Vertrag mit dem Kaiser die Besetzung Kaiser Ferdinand II. trumpfte in Nord- und Dauthendeys für Braunschweig (Abb. 29) seines Fürstentums hinnehmen. Die Stadt deutschland noch mehr auf. Die evangeli- berücksichtigte Blaeu nicht. :ROIHQEWWHOÀHOHUVWLP'H]HPEHULQGLH schen Stände sollten auf der Grundlage eines Die kleine Windrose in der Ostsee unten Hände der Kaiserlichen. General Graf zu Pap- Ediktes vom Mai 1629 ihre seit dem Augs- rechts zeigt die Westorientierung der Karte an. penheim hatte sie vier Monate lang belagert. burger Religionsfrieden von 1555 erlangten Zu den größeren Territorien des Niedersäch- sischen Kreises zählten im Norden Holstein Tilly und der im Frühjahr mit neuen Kriegs- Kirchengüter zurückgeben. Das betraf allein und Mecklenburg, im Nordwesten das Erzstift zielen zurückgekehrte Wallenstein eroberten in Braunschweig-Wolfenbüttel 37 Klöster und %UHPHQXQGLP6GHQGLHYLHUZHOÀVFKHQ)U das dänische Festland und ganz Norddeutsch- Stifte. stentümer Lüneburg, Wolfenbüttel, Calenberg- land bis nach Vorpommern. Im Herbst 1627 Die Hochstifte Minden und Verden über- Göttingen und Grubenhagen. Zwischen Bre- besetzten Truppen des Kaisers und der Katho- gab der Kaiser dem katholischen Bischof von men und Lüneburg schiebt sich das Hochstift lischen Liga die Stifte Bremen und Verden, im Osnabrück, Franz Wilhelm von Wartenberg, Verden als Teil des Westfälischen Reichskreises. Mai 1628 kapitulierte Stade. einem Vetter des bayerischen Kurfürsten. Her- Das Blatt bietet ein Bild der Situation vor Zur Belohnung übertrug der Kaiser seinem zog Johann Friedrich von Holstein-Gottorf Beendigung des Dreißigjährigen Krieges: Das General Wallenstein das Herzogtum Mecklen- setzte er als Bischof von Bremen ab. Magde- Hochstift Hildesheim bestand noch in seiner kleinen Form. Bremen, Verden, Minden und burg, nachdem er dessen rechtmäßige Herzöge EXUJXQG+DOEHUVWDGWÀHOHQDQGHQ.DLVHUVRKQ Halberstadt zeigen sich noch als geistliche Ter- abgesetzt hatte. Die gleichzeitige Ernennung Leopold Wilhelm. ritorien. Wallensteins zum „General des oceanischen Mit dieser Machtpolitik rief der Kaiser zwei Am oberen Rand trägt die Karte eine Wid- und baltischen Meeres“ wies auf die geschei- gewichtige Gegner auf den Plan: die deutschen mung des Verlegers an Herzog Christian Lud- terte Absicht des Kaisers, den Krieg im Nor- Fürsten und die Schweden. Sowohl evange- wig von Braunschweig-Lüneburg als Oberst den auch auf See zu führen. lische als auch katholische Fürsten stellten des Niedersächsischen Reichskreises und zeigt Im Frühjahr 1629 schlossen die Kriegspar- sich gegen den Kaiser. Gemeinsam traten sie GHVKDOEDXFKGDVJUR‰H:DSSHQGHUZHOÀVFKHQ teien in Lübeck einen Friedensvertrag. Christi- für die Bewahrung der Reichsverfassung und Herzöge. Die Lebensdaten des Herzogs ver- an IV. verzichtete für seine Person auf Rechte gegen habsburgische Vormacht im Reich ein. deutlichen, daß Blaeu ihm eine politisch über- holte Landkarte widmete. Christian Ludwig an norddeutschen Stiften und schied aus dem Auf einem Kurfürstentag 1630 in Regensburg lebte von 1622 bis 1665 und erhielt erst 1652 Krieg aus. Der Wolfenbütteler Herzog Friedrich setzten sie die Entlassung Wallensteins durch die Position des Kreisobersten. Zu diesem Zeit- Ulrich mußte die Grafschaften Hohnstein und und verweigerten zudem eine Königswahl des punkt hatte der Krieg die Landkarte bereits Blankenburg-Regenstein abtreten. Sie gingen Kaisersohnes. stark verändert. an zwei österreichische Gläubiger des Kaisers.

66 67 Die Schweden Unter diesen Voraussetzungen gab Christian Abb. 24 von Lüneburg seine Zurückhaltung auf und Hogenberg: Schlacht bei Lutter am Baren- Die Schweden sahen ihre Vormachtstellung schloß ein Schutzbündnis mit Gustav Adolf, berge 1626 im Ostseeraum bedroht und strebten – unbe- das ihn monatlich achttausend Reichstaler ko- 27 x 20 cm (Kat.Nr. 27) schadet ihres Einsatzes für den evangelischen stete. Herzog Georg eroberte Duderstadt und Kriegsberichterstattung brauchte auch im Glauben – vornehmlich eine Machtbalance in belagerte die Kaiserlichen in Wolfenbüttel, Dreißigjährigen Krieg Korrespondenten und Mitteleuropa an. Deshalb griffen sie, gestützt wenn auch vergeblich. Im Januar und Febru- Bilder. Die vorliegende Darstellung der Schlacht auf französische Hilfsgelder, unter Führung ar 1632 eroberte die evangelische Seite Goslar bei Lutter am Barenberge im August 1626 be- ihres Königs Gustav II. Adolf auf protestan- und Göttingen zurück, im April folgte dann ruht auf einem schriftlichen Bericht über das tischer Seite in den Krieg ein. Auch die deut- auch Stade. Kampfgeschehen. Die Kölner Werkstatt von schen evangelischen Fürsten sahen das schwe- Wegen der schwedischen Gefahr holte der Abraham Hogenberg setzte diesen in den Kup- dische Eingreifen wohl mit einigem Recht als Kaiser seinen abgesetzten General Wallen- ferstich um. Der Betrachter blickt von Süden Bedrohung an. stein zurück. Am 16./17. November 1632 auf das Geschehen. Im Juni 1630 landete eine schwedische Ar- kam es zwischen diesem und Gustav Adolf zu Um die Ortslage zu kennzeichnen, trug der Zeichner auf der Diagonalen von unten links mee bei Peenemünde in Pommern. Gustav einer Schlacht bei Lützen etwa zwanzig Kilo- nach oben rechts , Lutter und Wolfen- $GROI ZROOWHHLQ%QGQLVPLWGHQZHOÀVFKHQ meter südwestlich von Leipzig. Zwar siegte das büttel ein. Diese Diagonale mißt rund vierzig Herzögen schließen. Vor allem von Christian VFKZHGLVFKH +HHU GRFK VHLQ .|QLJ ÀHO %LV Kilometer. Über den dargestellten Großraum von Lüneburg wie auch vom Reichskreis ins- heute steht dort eine Kapelle mit seinem Grab. legte der Autor das kleinräumige Schlachtfeld gesamt erwartete er Hilfe. Seine Aufforderun- Nach Gustav Adolfs Tod erhielt Herzog Ge- bei Lutter. gen hierzu stießen jedoch auf Zurückhaltung. org von dem schwedischen Reichskanzler Von einem Hügel unten rechts schießt Til- Der ostfriesische Graf Ulrich II. dagegen bat Graf von Oxenstierna den Oberbefehl über lys Artillerie. Im Mittelgrund marschieren die Gustav Adolf, Ostfriesland von der kaiserli- das schwedisch-deutsche Heer in Niedersach- Heerhaufen aufeinander zu: Von links kommt chen Besatzung zu befreien. Tatsächlich zogen sen. Im März 1633 begann er mit der Belage- dänisches Fußvolk, erkennbar an den drei skan- dinavischen Kronen auf seinen Fahnen. Von die fremden Truppen bald aus der Reichsgraf- rung der von den Kaiserlichen besetzten Fe- rechts nähern sich Kavallerie und Infanterie schaft ab, weil der Kaiser alle Kräfte gegen die stung Hameln. Ein Entsatzheer besiegte er im des Kaisers und der Katholischen Liga, ge- Schweden brauchte. Juni bei Hessisch-Oldendorf im Schaumbur- kennzeichnet durch Reichsadler und bayerische Im September 1631 schlugen Schweden und gischen an der Weser. Fünf Tage später kapi- Rauten. Sachsen Tilly bei Breitenfeld in der Nähe von tulierte Hameln. Auch in Einzelheiten folgte der Zeichner Leipzig. Tilly mußte sich hinter die Weserlinie Dieser Sieg markierte die Wende des Dreißig- dem Frontbericht, so im Vordergrund in der zurückziehen. Dieser Sieg beendete die Ge- jährigen Krieges in Niedersachsen. Die Schwe- Mitte, wo dänische Infanterie ein Regiment des genreformation in Norddeutschland. Herzog den besetzten Stadt und Hochstift Osnabrück, Obristen Schmidt zerstreut, links daneben aber Georg wechselte von Wallenstein in schwe- Peine kapitulierte im August, Hildesheim ein dänische Reiter im Morast steckenbleiben. dische Dienste und warb Truppen für Gustav Jahr später vor den Wolfenbütteler Truppen. Im Kampfgetümmel zwischen den Fronten in der Bildmitte trug der Autor die Namen pro- $GROI DQ(UYHUSÁLFKWHWHVLFKZHQLJVWHQVYLHU Im April 1634 besiegte Georg die Kaiserlichen minenter Gefallener und Gefangener aus dem Regimenter aufzustellen, das Land von kaiser- bei Bevern, im November eroberte er Minden. Kriegsbericht ein. Zu den Gefallenen zählte lichen Truppen zu befreien sowie den Städten Während des folgenden Jahres eroberte der dieser den Landgrafen Philipp von Hessen. Braunschweig und Hannover den Unterhalt Herzog Nienburg, Stolzenau und Neustadt. der schwedischen Soldaten aufzuerlegen. Angesichts dieser militärischen Erfolge des

68 69 Welfen fürchteten die Schweden um ihre Vor- Im Januar 1642 schlossen die Welfen in Gos- Regelungen des Friedensvertrages enttäusch- herrschaft in Norddeutschland. lar mit Kaiser Ferdinand III. einen Frieden. ten. Im Süden fügte die katholische Seite den Dabei verzichteten sie endgültig auf das Stift Geistliche Territorien standen für eine Neu- Schweden bei Nördlingen eine vernichten- Hildesheim und erreichten dafür die Rückgabe DXÁDJH GHU DOWHQ 3ROLWLN QLFKW PHKU ]XU 9HU- de Niederlage zu. Danach trat Frankreich als der Stadt Wolfenbüttel sowie die Räumung von fügung. Schweden erhielt das Erzstift Bremen Bündnispartner Schwedens in den Krieg ein, Einbeck, das noch im Herbst 1641 von Pic- und das Hochstift Verden als dauernde und un- um die wachsende Macht des deutschen Kai- colomini eingenommen worden war. Zu den mittelbare Reichslehen in der Form von welt- sers in Grenzen zu halten. Friedensvereinbarungen gehörte die fast voll- lichen Herzogtümern. Nur die Stadt Bremen 1635 schlossen Sachsen und der Kaiser in VWlQGLJH$XÁ|VXQJGHUZHOÀVFKHQ7UXSSHQ nahm das Reich hiervon aus. Streit zwischen Prag einen Sonderfrieden, dem alle Stände des Trotz dieser aus Sicht der Welfen mageren der Stadt und dem neuen Herzogtum Bremen Niedersächsischen Reichskreises beitraten. Der Ergebnisse feierte der gebürtige Einbecker Ju- sollte gerichtlich entschieden werden. Frieden brachte den Welfen jedoch nichts. Es stus Georg Schottelius, Prinzenerzieher und Der schwedische König besaß nun als Her- gab keine Einigung über Hildesheim, und die hoher Beamter bei August dem Jüngeren, den zog von Bremen im Niedersächsischen und als kaiserliche Besatzung blieb in Wolfenbüttel. Goslarer Frieden mit einem erfolgreichen Thea- Herzog von Verden im Westfälischen Reichs- 1640 beendeten die regierenden Herzöge der terstück über des „Friedens Sieg“. kreis Sitz und Stimme. Außerdem hatte er die Welfen ihre langjährigen Streitigkeiten. Unter Reichsstandschaft erreicht, also auch Sitz und Führung von Herzog Georg stimmten sie der Kriegsfolgen Stimme im Regensburger Reichstag. Aufstellung einer Armee von neuntausend Weil die Schweden für ihre Kriegsteilnahme Mann zu. Damit wollten sie ihre Neutralität Ab 1643 führten die deutschen Reichsstän- auch Vorpommern und die Insel Rügen er- wahren. Auch wollten sie sich an Schweden de untereinander und mit den ausländischen hielten, entschädigte das Reich Brandenburg anlehnen. Diese Initiative konnte jedoch nicht Mächten Schweden und Frankreich Friedens- mit den Hochstiften Halberstadt und Minden mehr recht wirksam werden, weil Georg be- verhandlungen in Osnabrück und Münster. sowie mit einer Anwartschaft auf das Erzstift reits ein Jahr später als Herzog von Calenberg- Diese mündeten am 24. Oktober 1648 endlich 0DJGHEXUJ0LW+DOEHUVWDGWJLQJHQZHOÀVFKH Göttingen starb. Er gilt als der bedeutendste in den Westfälischen Frieden. Besitzungen an Brandenburg über: die Herr- ZHOÀVFKH )UVW ZlKUHQG GHV 'UHL‰LJMlKULJHQ 'LHZHOÀVFKHQ/lQGHUVSLHOWHQEHLGHQ9HU- schaften Lohra und Klettenberg der Grafschaft Krieges. handlungen kaum eine Rolle. Zwar waren sie di- Hohnstein sowie die Grafschaft Regenstein. Im Juni 1641 belagerten Schweden und plomatisch hervorragend vertreten durch den Brandenburg-Preußen setzte durch diesen Zu- Braunschweiger gemeinsam Wolfenbüttel, um calenbergischen Bauernsohn und ebenso ge- gewinn seine Ausdehnung nach Westen fort, die Stadt von der kaiserlichen Besatzung zu lehrten wie geschickten Vizekanzler Dr. Ja- nachdem es früher schon die Grafschaften befreien. Einem Entsatzheer unter der Füh- cob Lampadius. Doch waren sie militärisch zu Kleve, Mark und Ravensberg in Westfalen er- rung des Kaisersohnes und Erzherzogs Leo- schwach und hatten zudem, etwa im Gegen- worben hatte. pold Wilhelm bereiteten sie vor den Wällen der satz zu Brandenburg, vorzeitig abgerüstet. Das Hochstift Hildesheim stellte das Reich Stadt bei der „Weißen Schanze“ eine vernich- Der niedersächsische Raum insgesamt ver- fast in alter Größe zu Lasten der Welfen wieder tende Niederlage. Doch konnten sie die Stadt mochte während des Krieges trotz weitge- her. Die Welfen erhielten einige kleinere Ent- nicht einnehmen. Auch nutzten die Welfen hender konfessioneller Übereinstimmung schädigungen, so nordöstlich von Halberstadt den Sieg nicht, so daß er ohne nennenswerte nicht, als Einheit aufzutreten. Deshalb verlief Gröningen, wo der Wolfenbütteler Herzog Auswirkungen auf den weiteren Fortgang des DXVZHOÀVFKHU6LFKWQLFKWQXUGHU'UHL‰LJMlK Heinrich Julius als Bischof von Halberstadt Krieges blieb. rige Krieg selbst verheerend, sondern auch die eine Residenz besessen hatte. Walkenried am

70 Abb. 25 Wells/Moxon: Skandinavien und Rußland 37 cm hoch – Ausschnitt (Kat.Nr. 60)

Diese Landkarte von Skandinavien und Ruß- land stammt aus einem Geographiebuch, das der Engländer Edward Wells ab 1701 in Ox- ford veröffentlichte. Joseph Moxon fertigte den Kupferstich. Die recht grob gezeichnete Karte zeigt im vorliegenden Ausschnitt unten links Deutschland bis zur Donau und darin, wie es in der englischen Beschriftung heißt, die wichtig- sten Städte, die den Dänen und den Schweden gehören. 'LH NRQNUHWHQ (LQWUDJXQJHQ KLHU]X ÀQGHQ sich in Norddeutschland rechts und links der Weser. Sie lauten, wie sich mit Hilfe des Abkür- zungssverzeichnisses etwas weiter rechts ermit- teln läßt, –Oldenburg: Stadt und Grafschaft dänisch (Delmenhorst nicht eigens erwähnt), – Bremen: Stadt und Herzogtum schwedisch (irrtümlich hinsichtlich der Stadt Bremen, deren Unabhängigkeit die Schweden spätestens 1666 anerkannten), – Verden: Stadt und Herzogtum schwedisch, – Wildeshausen: schwedisch. Die Titelkartusche unter dem Wappen von Großbritannien oben links enthält eine Wid- mung an Herzog William von Gloucester. Die- ser William lebte bis 1700. Er war vorgesehener Thronerbe seiner Mutter, Königin Anna. Sein vorzeitiger Tod führte zu dem Thronfolgerecht der hannoverschen Kurfürstenwitwe Sophie und ihres Sohnes Georg Ludwig.

71 südlichen Harzrand kam an das Fürstentum Zur Gegenreformation trug der Dreißig- Abb. 26 Braunschweig-Wolfenbüttel. jährige Krieg in Niedersachsen kaum bei. Der Gorries/Blaeu: Herzogtümer Bremen und 'HU ZHVHQWOLFKH ZHOÀVFKH (UIROJ DEHU ODJ Bekenntnisstand der Bevölkerung blieb beste- Verden in der Vereinbarung, daß im Hochstift Osna- hen und vor allem auch unabhängig von der 60 x 50 cm (Kat.Nr. 39) brück abwechselnd ein katholischer Bischof Konfession des jeweiligen Landesherrn. Der schwedische Hauptmann Johann Gorries und ein evangelischer Landesherr aus dem Zu den Auswirkungen des Krieges gehörte zeichnete die Herzogtümer Bremen und Verden Welfenhaus regieren sollte. Zunächst mußte eine Stärkung der Fürsten in ihren jeweiligen 1651 bis 1653 im Auftrag des Generalgouver- sich Osnabrück jedoch von seinem schwe- Ländern. Änderungen der Reichsverfassung neurs Hans Christoph von Königsmarck. Joan dischen Landesherrn, einem Sohn Gustav gestatteten ihnen, eigene Armeen zu unterhal- Blaeu veröffentlichte das Blatt 1662 in seinem Adolfs, freikaufen. ten und Bündnisse mit ausländischen Mächten Großen Atlas. Die Landkarte ist ungefähr nach Insgesamt führten die langen Jahre des einzugehen, solange diese nicht gegen Kaiser Nordosten ausgerichtet. Dreißigjährigen Krieges in den betroffenen und Reich gerichtet waren. Das Gebiet zwischen Elbe und Weser teilten Ländern zu Verarmung, Niedergang der Wirt- 5HLFKVJHVHW]HYHUSÁLFKWHWHQGLH8QWHUWDQHQ sich die Schweden mit einigen anderen Landes- schaft, kultureller Entwurzelung und Verwilde- PLOLWlULVFKH(LQULFKWXQJHQ]XÀQDQ]LHUHQ'LH herren: Bremen war als Reichsstadt seit 1646 selbständig. Dazu gehörte das von Gorries so rung der Sitten. Auf Niedersachsen und seine neuen Gesetze schränkten die Steuerhoheit bezeichnete „Bremische Amt Bergstee“ (richtig Bevölkerung wirkten sich die Kriegsjahre in der Stände ein und hoben ihr Selbstverwal- Bergstätt) mit seinem gleichnamigen Hauptort. den Regionen unterschiedlich aus. Besonders tungsrecht auf. Das Zeitalter des Absolutismus 'LHVHV$PWÀHOHUVWDQGLH6FKZHGHQ an den Durchgangsstraßen entlang der Leine brach an. Im äußersten Zipfel zwischen Elbe und Weser und der Weser gab es größte Zerstörungen. Auch die niedersächsischen Fürsten stärk- lag das hamburgische Amt Ritzebüttel, in dem Städte hatten vielfach mit Seuchen zu kämp- ten die Zentralgewalt in ihren Ländern und später entstand. Elbaufwärts schloß fen. VWUDIIWHQGLH9HUZDOWXQJ'LHZHOÀVFKHQ/DQ sich das lauenburgische Amt Hadeln an. Die ländliche Bevölkerung litt noch mehr als desherren entzogen sich diesem Zug der Zeit Vor Ritzebüttel trug Gorries zwischen zwei die städtische. Sie beklagte verwüstete Felder, QLFKW 6LH EUDFKWHQ GDV JHVDPWZHOÀVFKH VWH Deichen ein „Neues Feld“ ein. Es kennzeich- net die größte Landausdehnung an dieser Stelle vernichtete Ernten und geraubtes Vieh. Die hende Heer gegen den Widerstand der Land- zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Seitdem mußte verzweifelte Lage zwang Landesherren, die stände auch mit Hilfe ausländischer Mächte die Küstenlinie im Elbmündungstrichter fast Steuer-, Schulden- und Zinslast der Bauern zu auf 30.000 Mann. Dabei vermieden sie es je- bis auf den alten Seedeich von 1100 zurückge- erleichtern. Reaktivierung wüstgefallener oder doch, die Teilhabe der Stände an der Regierung nommen werden. verlassener Höfe stellte sich der Politik als Auf- ganz zu beseitigen. Unterhalb der Stadt Verden ragt das bre- gabe. Eine bestimmte Änderung der Reichsverfas- mische Amt Thedinghausen über die Weser. Vor allem der Süden des Landes erlitt eine sung sollte sich für die Welfen als besonders in- Dieses Amt gelangte 1679 vom Herzogtum erhebliche Verminderung der Bevölkerung, teressant erweisen. 1356 hatte Kaiser Karl IV. Bremen an die Welfen, der westliche Teil davon die aber in den folgenden Jahrzehnten wieder in seiner „Goldenen Bulle“ die Anzahl der gehörte fast dreihundert Jahre lang zu Braun- aufgeholt werden konnte. Im Braunschweigi- den König wählenden Kurfürsten auf sieben schweig. Straßen verzeichnet die Karte nicht, wohl schen sollte ein Gesetz für Einwanderungen festgeschrieben. Im Friedensvertrag von 1648 aber einen „Sommer Wech“ durch mooriges sorgen, indem es zuziehenden Handwerkern mußte das Reich dem Pfalzgrafen, dessen Kur- Gelände zwischen Worp Swingen und Tarnste, das Bürgerrecht sowie Erleichterungen bei der würde der Kaiser 1623 auf den Bayernherzog heute Worpswede und Tarmstedt. Aufnahme in die Zünfte und bei der Besteue- übertragen hatte, das Kurfürstenamt wieder rung versprach. zugestehen. Die Erweiterung des Kurfürsten-

72 73 kollegiums auf acht Personen konnte später als Rotenburg in die Festung Stade. Dieser Ort Abb. 27 Beispiel dienen. lag zudem mit seinem damals schon mehr als Mell/de Fer: Carlsburg sechshundert Jahre alten Hafen an der Schwin- 25,5 x 18,5 cm (Kat.Nr. 61) Herzogtümer Bremen und Verden ge und der Seeverbindung über die Elbe in die Nordsee günstiger für den Verkehr mit dem Seit Beginn der Siebzigerjahre des 17. Jahr- hunderts befaßten sich die Schweden damit, Die Stiftsterritorien Bremen und Verden schwedischen Mutterland. an der Mündung der Geeste in die Weser eine dienten jahrzehntelang als Objekte und Schau- An die Spitze der Regierung im besetzten Handels- und Festungsstadt zu bauen. Hierfür plätze der dänisch-schwedischen Kämpfe um Land stellte die schwedische Königin Königs- fertigte der schwedische Generalquartiermeister (LQÁX‰DQGHUGHXWVFKHQ1RUGVHHNVWH6FKRQ marck, ernannte ihn zum Generalgouverneur 1672 eine Projektzeichnung an, die sehr wahr- ab 1585 stellte Dänemark über die herzogliche und erhob ihn in den Grafenstand. Christina scheinlich als Vorlage für den hier abgebildeten Linie von Holstein-Gottorf die Landesherren und ab 1654 König Karl X. Gustav schränkten Kupferstich diente. des Erzstiftes Bremen. Von Glückstadt an der die überkommenen Rechte der Landstände in Die dem Projekt benachbarte Schanze stellte Elbe aus, einer Gründung Christians IV. von Steuerfragen stark ein. der Zeichner nur andeutungsweise dar, weil sie 1616, versuchte Dänemark, auf das Land zwi- Auch nach 1648 sah Schweden die Haupt- längst aufgegeben war. Carlsburg, benannt nach dem schwedischen VFKHQ(OEHXQG:HVHU(LQÁX‰]XQHKPHQ aufgabe der neuen Herzogtümer darin, hohe König Karl XI., sollte innerhalb der Bastionen Die Niederlage bei Lutter am Barenberge Kriegssteuern aufzubringen sowie Truppen- eine Fläche von 760 mal 480 Metern einneh- GUlQJWH GHQ GlQLVFKHQ (LQÁX‰ ]XQlFKVW ]X kontingente zu rekrutieren, zu stationieren men. Diese Fläche sollten Häuserblocks und rück. 1632 besetzten schwedische Truppen XQG]XÀQDQ]LHUHQ'LH6WRFNKROPHU.ULHJV ein T-förmiger Kanal ausfüllen. Die Zufahrt die Stiftsländer Bremen und Verden. Kurz politik trieb die Länder Bremen und Verden aus der Geeste in den Kanal sollte eine Bastion darauf wählte das Bremer Domkapitel jedoch LQGHQÀQDQ]LHOOHQ5XLQ6RNODJWHGLH5HJLH am jenseitigen Ufer des Flusses schützen. erneut einen dänischen Königssohn zum Erz- rung in Stade um die Mitte der Siebzigerjahre, Die schwedische Regierung befahl den Bau bischof. das Land sei bis aufs Äußerste erschöpft und nach diesem Plan. Zunächst verstopften die Doch 1645 eroberte der deutsche Oberst große Teile der Bevölkerung gingen schon am Festungsbauer die Geesteschleife mit einem versenkten Schiff, um eine neue Flußmündung Hans Christoph von Königsmarck in schwe- Bettelstabe. zu erhalten. Dann teilten sie den Fluß kurz vor dischem Dienst in einem Krieg gegen Däne- Zwischen den Schweden und der Stadt Bre- seiner Mündung, um auf der einen Seite einen mark die umstrittenen Territorien. Der Frie- PHQ HQWZLFNHOWH VLFK HLQ 'DXHUNRQÁLNW 'LH Zugang auf dem Wasserwege in die Stadt und den von Brömsebro zwang Dänemark zu Stadt hatte sich früh aus der Oberhoheit der auf der anderen Seite Festungsgräben zu ge- weitreichenden territorialen Zugeständnissen Erzbischöfe gelöst und ein eigenes Territorium winnen. und brachte Schweden die Stiftsländer ein. So- in Richtung auf die Wesermündung erworben. Als jedoch der französische Verleger Nicolas fort fühlte sich die schwedische Königin Chri- 1666 erlangte sie die Reichsunmittelbarkeit. de Fer die Arbeit des niederländischen Kupfer- stina als Landesherrin und vergab Teile der Weil die Schweden neben dem Land auch die stechers Herman van Loon mit 1705 datierte, eroberten Territorien als Lehen an verdiente Stadt Bremen beherrschen wollten, erkannten hatten die Schweden ihr Gründungsprojekt nach einem wechselvollen Schicksal zwischen Militärs: 1645 Rotenburg und Neuhaus an sie deren Unabhängigkeit nicht an. Schweden Bau, Abbruch und Wiederaufbau bereits aufge- Hans Christoph von Königsmarck und 1646 YHUVXFKWH GLHVHQ .RQÁLNW PLW PLOLWlULVFKHQ geben. Bremervörde an Carl Gustav Wrangel. und mit wirtschaftlichen Mitteln für sich zu 130 Jahre später errichtete die hannoversche Die Schweden verlegten die Verwaltung der entscheiden. Regierung auf den Resten der Anlage das Fort eroberten Länder aus militärischen Gründen 1654 kam es zu einem ersten bremischen Wilhelm, benannt nach ihrem in England regie- von den Bischofsresidenzen Bremervörde und Krieg. Er endete damit, daß Bremen seine klei- renden König.

74 75 ne Schanze Burg nordwestlich der Stadt, den Schweden das Projekt hauptsächlich wegen Abb. 28 Ort Lehe, heute ein Ortsteil , ÀQDQ]LHOOHU 6FKZLHULJNHLWHQ YRU GHP +LQWHU- Mellinger/Janssonius: Fürstentum Lüne- und das Amt Bederkesa an die Schweden ab- grund des beginnenden Nordischen Krieges burg treten mußte. In einem zweiten bremischen endgültig auf. 49 x 38 cm (Kat.Nr. 29) Krieg 1666 belagerten die Schweden die Stadt Der Besitz der Herzogtümer Bremen und Der Arzt und Kartograph Johannes Mellin- mit zehntausend Mann. Im Ergebnis hatte Verden war den Schweden nie ganz sicher. ger aus Halle kam 1578 als Leibarzt für Herzog Bremen zwar einen Beitrag zu den Reichs- und Während eines schwedisch-polnischen Krie- Wilhelm an den Celler Hof. 1592 zeichnete er Kreissteuern des Herzogtums zu leisten, blieb ges griff Dänemark die Herzogtümer im Juni seine Karte des Fürstentums Lüneburg auf- aber selbständig. 1657 an und überrannte sie fast vollständig. grund eigener Vermessungen. Das vorliegende Unter dem Druck der Niederlande, Däne- Der Feldherr Karl Gustav Wrangel schlug die Blatt veröffentlichte der Amsterdamer Verleger marks, Brandenburgs und der Herzöge von Dänen jedoch nach wenigen Monaten wieder Johannes Janssosius in einem seiner Atlanten Braunschweig-Lüneburg erkannte Schweden zurück. um 1630. die Unabhängigkeit der Stadt Bremen schließ- Fünfzehn Jahre später brachte sich Schwe- Im Vergleich mit Mercator (Abb. 11) und Or- lich an. Nur der Bremer Dom mit seinem um- den fast selbst um seinen Besitz in Niedersach- telius (Abb. 14) erzielte Mellinger einen erhebli- chen Fortschritt der lüneburgischen Kartogra- fangreichen Grundbesitz in der Stadt blieb sen. Es verbündete sich in einem französisch- phie. Viele Nachahmer kopierten deshalb seine beim Herzogtum. niederländischen Krieg mit Frankreich und Karte (z. B. Kat.Nr. 49). Nach diesem Mißerfolg faßte Schweden den verstieß damit gegen Interessen des Reiches. Das Fürstentum stellt sich als eine geschlos- Plan, Bremen durch den Bau einer Handels- Das führte 1675 zu einem Reichskrieg ge- sene Einheit dar. Abteilungen für Nebenlinien und Festungsstadt neben einer schon vorhan- gen Schweden. Braunschweig-lüneburgische, der Herzogsfamilie sind nicht berücksichtigt. denen Schanze an der Geestemündung von der münstersche, dänische und brandenburgische Selbst das Amt Klötze, ehemals wie Calvörde Nordsee abzuschneiden und damit wirtschaft- 7UXSSHQEHVHW]WHQGLH+HU]RJWPHU6WDGHÀHO alvenslebenscher Besitz und nunmehr lünebur- lich zu schädigen. 1672 begannen die Arbeiten den Lüneburgern unter ihrem Herzog Georg gische Exklave jenseits der östlichen Grenze des zur Errichtung von Carlsburg, wie die Schwe- Wilhelm nach neunmonatiger Belagerung im Fürstentums, ist voll in das Land einbezogen. Im Westen erweiterte der Autor das Fürsten- den die neue Stadt nach ihrem König nannten. August 1676 in die Hände. tum großzügig zu Lasten des Hochstifts Verden. 1675 befand sich die Stadtfestung zwar schon Braunschweig-Lüneburg richtete sich so- Die erst kurz zuvor von Lüneburg erworbene in einem provisorischen Verteidigungszustand, gleich auf dauerhaften Besitz des Herzogtums Untere Grafschaft Hoya mit den Weserstädten konnte aber kriegerischen Aktionen nicht Bremen ein. Doch brachte es französische Di- Nienburg und Hoya grenzte er allerdings unter standhalten. plomatie zuwege, daß die Eroberer Bremen ihrem Namen ab. Erst ein späterer Bearbeiter Später befaßte sich Schweden erneut mit und Verden 1679 an Schweden zurückgeben ließ die Grenze weg. dem Ausbau von Carlsburg. Dem General- mußten. Den Welfen blieb als Zugewinn le- Das Amt Neubruchhausen dieser Teilgraf- quartiermeister Dahlberg schwebte eine Stadt diglich das herzoglich-bremische Amt The- schaft stellte Mellinger als Korridor nach der in einer Größe ähnlich Stade mit vierhundert dinghausen am linken Ufer der Weser. Die ebenfalls lüneburgischen Grafschaft Diepholz Bürgern vor. Doch begannen 1683 aus Geld- +HUUVFKDIW :LOGHVKDXVHQ ÀHO IU HLQLJH -DKU dar. Eine wesentliche Verbesserung gegenüber mangel Abbrucharbeiten. zehnte an das Hochstift Münster. früheren Karten zeigt sich im detailliert wieder- Gegen Ende des Jahrhunderts vermochte es Das tatsächliche Ende der schwedischen gegebenen Verlauf der zwischen Hamburg und Dahlberg als Generalgouverneur noch einmal, Herrschaft in Niedersachsen brachte erst der Harburg verzweigten Elbe. Die Lage Harburgs den neuen schwedischen König für Carlsburg Große Nordische Krieg, in dem Schweden als Hafenort an der Süderelbe wird dadurch zu interessieren, doch schon kurz danach gab im Jahre 1709 bei Poltawa in der Ukraine eine deutlich.

76 77 schwere Niederlage gegen Rußland erlitt und väterliches Erbe Dannenberg und erwarb spä- Abb. 29 dadurch entscheidend geschwächt wurde. Die ter die Grafschaft Blankenburg. Er begründete Dauthendey/Blaeu: Fürstentum Braun- Dänen nutzten diese Situation, eroberten 1712 eine neue Linie der braunschweigischen Wel- schweig Teile der Herzogtümer Bremen und Verden. fen: das Neue Haus Braunschweig. Das Land 52,5 x 41,5 cm (Kat.Nr. 40) Hannoversche Truppen rückten mit schwedi- Braunschweig blieb nunmehr über dreihundert Caspar Dauthendey verhalf der braunschwei- schem Einverständnis in den Süden der Her- -DKUHODQJYRQGHQEULJHQZHOÀVFKHQ/lQGHUQ gischen Kartographie zu einem Qualitätssprung. zogtümer ein. Sie gaben vor, an der Wümme getrennt. 1620 stellte ihn Herzog Friedrich Ulrich an sei- eine Sperre gegen die Einschleppung der Pest 'LHVHEULJHQ/lQGHUHQWÀHOHQDXI GLHEHL- nem Hof in Wolfenbüttel für Vermessungsar- bilden zu müssen. den überlebenden jüngsten Brüder aus der beiten ein, drei Jahre später lieferte Dauthendey Zwar nahmen die Dänen Stade nach hefti- lüneburgischen Hauptlinie. Von ihnen wählte seine Karte ab. gem Beschuß, der die Stadt zu einem großen Friedrich das für wertvoller erachtete Fürsten- Viele Kartenmacher kopierten diese Karte Teil zerstörte, doch blieb die Lage zunächst tum Lüneburg mit Grubenhagen, dazu bekam bis in das 18. Jahrhundert hinein direkt oder in- unentschieden. er die untere Grafschaft Hoya, später auch direkt (z.B. Abb. 45; Kat.Nr. 31, 48, 51). Das Oberhoya, und die Grafschaft Diepholz. Re- vorliegende Blatt veröffentlichte Willem Blaeu 1662. Länderhandel sidenz blieb Celle. Die Braunschweig-Karten vom Dauthendey- Der Jüngste, Herzog Georg, erhielt das Für- Typ lassen sich auf den ersten Blick an dem 1584 hatte Wolfenbüttel das Doppelfür- stentum Calenberg-Göttingen und die Graf- falschen Verlauf der Aller erkennen, die am stentum Calenberg-Göttingen geerbt. 1617 schaft Hohnstein. Als Residenz diente immer oberen Kartenrand fast waagerecht der Weser war Grubenhagen an Lüneburg übergegangen. noch das alte, heute weitgehend verschwun- zustrebt. Hiermit setzte sich der Zeichner von 1634 ergab sich dann mit dem Tode des kin- dene Schloß Calenberg bei Schulenburg an der seinen Vorläufern Mercator (Abb. 11 und 12) derlosen Wolfenbütteler Herzogs Friedrich Leine. Georg folgten als einzigem von allen und Mellinger (Abb. 28) ab. 8OULFKGLH*HOHJHQKHLWDOOHZHOÀVFKHQ/lQGHU Brüdern erbberechtigte Söhne, weil die üb- Die Karte stellt den gesamten Herrschaftsbe- bei der Lüneburger Linie der Herzogsfamilie rigen aufgrund des Losentscheids von 1610 reich des Wolfenbütteler Herzogs als geschlos- sene Einheit ohne Binnengrenzen dar. Dazu in einer Hand zusammenzuführen. keine legitimen Nachkommen haben durften. gehörte neben dem Fürstentum Braunschweig- Doch wollten alle lüneburgischen Herzö- Herzog Georg von Calenberg, der erfolg- Wolfenbüttel das 1584 geerbte Fürstentum ge aus der Hauptlinie sowie den Nebenlinien UHLFKVWHZHOÀVFKH)HOGKHUULP'UHL‰LJMlKULJHQ Calenberg-Göttingen einschließlich der damit Harburg und Dannenberg erben. Bei der er- Krieg, verlegte 1636 die obersten Behörden verbundenen Obergrafschaft Hoya, die Graf- QHXWHQ 7HLOXQJ GHU ZHOÀVFKHQ /lQGHU  seines Landes nach Hannover, das damals schaft Blankenburg-Regenstein, die Grafschaft versäumten sie es allerdings, für jede Linie ein etwa sechstausend Einwohner zählte, und be- Hohnstein in ihrer ursprünglichen Größe und abgerundetes Territorium zu schaffen. Für das gann kurz darauf, das ehemalige Minoritenklo- GDVZLHEHL0HOOLQJHU $EE GXUFKHLQHÀNWL- Fürstentum Wolfenbüttel, das spätere Her- ster an der Leine zu einer fürstlichen Residenz ve Landbrücke einbezogene Calvörde. zogtum Braunschweig, wirkte sich die kleinli- auszubauen. Außerdem kaufte er vor der Stadt Das Hochstift Hildesheim zeichnete Dau- che Teilung bis in das 20. Jahrhundert hinein Grundstücke, auf denen später die hannover- thendey zu einer Zeit, als der Dreißigjährige Krieg Niedersachsen gerade erst erreicht hatte, nachteilig aus. sche Sommerresidenz Herrenhausen entstand. zu Recht noch in seiner kleinen Form. Die Harburger Nebenlinie erhielt zunächst Hannover war bis dahin als mächtigste Stadt Als Besonderheit erscheint auf der Karte eine Blankenburg und Oberhoya, starb jedoch schon im Fürstentum Calenberg-Göttingen unabhän- Straße, die von Altenau im Harz über Braunla- 1642 aus. August der Jüngere erhielt das Für- gig gewesen. Deshalb hatte der Fürst zunächst ge und Hasselfelde bis an die Burg Hohnstein stentum Braunschweig-Wolfenbüttel, dazu sein einmal in einem Residenzvertrag die städtischen führt.

78 79 Freiheiten zu garantieren. Doch kehrte sich englischen Königs Jakob I., keine gute Partie. Land, die Fürstentümer Calenberg-Göttingen der Landesherr mit seiner tatsächlichen Poli- Deshalb mußten Ernst Augusts Erbaussichten und Grubenhagen, übernehmen. tik, mit militärischen Einquartierungen, Ka- DXI HLQHVGHUZHOÀVFKHQ)UVWHQWPHUYHUEHV Der neue Landesherr baute nach Osnabrück sernen- und Festungsbau sowie immer neuen sert werden, und Bruder Georg Wilhelm hatte auch seine hannoversche Residenz präch- Steuerforderungen bald von seinen anfäng- vertraglich auf erbberechtigte Nachkommen tig aus, ließ 1688 am Schloß an der Stelle des lichen Zugeständnissen ab. Den heftigen Pro- zu verzichten. heutigen Landtages ein Opernhaus errichten. test der Stände gegen weitere Steuerbewilli- Als Christian Ludwig von Lüneburg 1665 Unter Herzog Ernst August und seinem Sohn gungen zum Unterhalt des stehenden Heeres starb, schritten seine drei Brüder zur letzten Georg Ludwig erreichten die Welfen erheb- wehrte Georg in der üblichen absolutistischen großen Erbteilung in der Welfenfamilie: Ge- liche Zugewinne an Land und Ansehen. Manier der Zeit ab. org Wilhelm wählte als nunmehr Ältester Lü- Georg Ludwig kam 1660 zur Welt und wuchs 1637 besetzte Herzog Georg im Rahmen des neburg und die untere Grafschaft Hoya. Die DP IUVWELVFK|ÁLFKHQ +RI  VHLQHU (OWHUQ LQ Dreißigjährigen Krieges auch die Stadt Lüne- obere besaß er bereits. Er ließ die Residenz in Osnabrück auf. Sein Vater machte ihn frühzei- burg und beendete damit ihre Unabhängigkeit Celle zu dem heute noch vorhandenen Schloß tig mit den Staatsgeschäften vertraut, schickte vom Landesherrn. ausbauen. ihn auf diplomatische Reisen, führte ihn auch Nach Georgs Tod 1641 traten nacheinander Johann Friedrich bekam Calenberg-Göt- an militärische Aufgaben heran, vertraute ihm seine beiden ältesten Söhne die Nachfolge an, tingen. Die Zugabe von Grubenhagen sollte als Dreiundzwanzigjährigem anläßlich der zunächst Christian Ludwig und ab 1648 Georg Gleichwertigkeit der Erbteile herstellen. Ernst türkischen Belagerung von Wien 1683 sogar Wilhelm. Zu diesem Zeitpunkt wechselte Chri- August, seit 1661 Fürstbischof von Osna- schon ein unabhängiges Kommando über han- stian Ludwig in das freigewordene Fürstentum brück, erhielt als vererbbares Land die kleine noversche Truppen an. Lüneburg mit Grubenhagen, Diepholz und Grafschaft Diepholz. In der Zeit des Umzugs von Osnabrück nach großen Teilen der Grafschaft Hoya. Gruben- Hannover gerieten die Erbaussichten auf Lü- hagen wurde wenig später um das ehemals Hannover und Lüneburg neburg in Gefahr, weil der dortige Herzog Ge- hohnsteinsche Amt Elbingerode erweitert. org Wilhelm es erreicht hatte, daß der Kaiser Die beiden jüngeren Brüder, von denen Ernst August unterstützte Georg Wilhelm seine zunächst unstandesgemäße Ehefrau in Ernst August seit dem Westfälischen Frieden nicht nur in seinem Zugriffsrecht auf das Für- den Reichsfürstenstand erhob und damit auch lediglich eine Anwartschaft auf die alternie- stentum Lüneburg. Er stimmte auch dessen die gemeinsame Tochter Sophie Dorothea vom rende Regierung im Fürstbistum Osnabrück unstandesgemäßer Ehe mit der französischen Makel der illegitimen Geburt befreite. besaß, gingen damals leer aus. Landadeligen Eléonore d’Olbreuse zu, aller- Ferner war nicht auszuschließen, daß in Cel- 1658 schloß Ernst August mit Sophie, einer dings unter Bekräftigung des Vertrages, dem le auch noch erbberechtigte Söhne geboren Tochter des ehemaligen pfälzischen Kurfürsten zufolge Georg Wilhelm keine erbberechtigten wurden. Um alle Ungewißheiten hinsichtlich und verjagten böhmischen Königs Friedrich, Nachkommen haben sollte. einer künftigen Erbfolge auszuschalten, mußte eine Ehe, die auf etwas ungewöhnliche Art Herzog Johann Friedrich setzte in Hannover Georg Ludwig Sophie Dorothea heiraten. Die zustande gekommen war. Den Ehevertrag hat- auf militärische Stärke. Um seine Armee ver- Hochzeit feierte man im November 1682. Bei te bereits sein Bruder Georg Wilhelm unter- größern und unterhalten zu können, nahm er dieser Gelegenheit ging die Obergrafschaft schrieben. Dieser bekam aber Bedenken und Hilfsgelder von Frankreich an und stellte sich Hoya von Lüneburg an Hannover über. bot Ernst August als Ersatzbräutigam an. damit im Grunde gegen Kaiser und Reich. Als Im Hinblick auf eine Vereinigung der Für- Ernst August war jedoch als ein „Ohne- der Herzog 1679 ohne erbberechtigte Nach- stentümer Calenberg-Göttingen und Gruben- land“ für Sophie, immerhin eine Enkelin des kommen starb, konnte Ernst August dessen hagen einerseits und Lüneburg andererseits

80 Abb. 30 J. C. Homann/Schneider: Herzogtum Lau- enburg 47,5 x 56 cm (Kat.Nr. 75)

Der junge Nürnberger Verlagserbe Johann Christoph Homann zeichnete diese Karte des Herzogtums Lauenburg 1729. Das Blatt gibt nicht nur einen Eindruck von den topogra- phischen Gegebenheiten der Region und von den Grenzen der Territorien, sondern in den bildlichen Darstellungen unten links auch Hin- weise auf die lauenburgische Geschichte. Der Ritter ganz links mit einem Löwen am Fuß kann als Heinrich der Löwe gedeutet wer- den. Dieser hatte einst das Gebiet jenseits der Elbe im Slawenland erobert, aber bei seinem Sturz 1180 an die Askanier verloren. 'HUSHUVRQLÀ]LHUWH7RGPLW6HQVH]HLJWGHP Ritter das sächsische Wappen als Hinweis auf das Ende der lauenburgischen Herrscherfami- OLH(LQH1HEHQÀJXUKlOWGDV:DSSHQGHU:HO- fenherzöge als Zeichen für den Besitzübergang Lauenburgs an Ernst August von Hannover und Georg Wilhelm von Lüneburg im Jahre 1697. Die Darstellung auf der rechten Seite des Ti- tels gibt nähere Auskunft über diesen Vorgang: Im Hintergrund wird eine Stadt am Fluß mit Feuerkugeln beschossen. Darüber schwebt ein Friedensengel mit den Wappen der Länder, die sich um Lauenburg stritten, nämlich Lüneburg und Hannover sowie Sachsen und Holstein. Eine Inschrift daneben besagt, daß 1697 end- lich Frieden geschlossen wurde. Das Herzogtum Lauenburg zeigt sich auf der Karte mit seinen Ämtern Ratzeburg, Schwar- zenbek, Lauenburg und Neuhaus. Im Norden verschränkte es sich mit dem gelb kolorierten Stift Lübeck. Die Nebenkarte oben links stellt das zu Lau- enburg gehörende um Otterndorf an der unteren Elbe dar.

81 arbeiteten die Höfe von Hannover und Celle Erbanfall Lüneburgs die Braunschweiger ab Kurfürst und König eng zusammen. Calenberg, Lüneburg und Os- und ließ das Land von einer eigenen Regie- nabrück betrachteten ihre Armeen als einen rung in Ratzeburg unter der Aufsicht des Ge- Lange verhandelte Herzog Ernst August wie gemeinsamen Verband. Die herzoglichen Brü- heimen Ratskollegiums in Hannover verwal- schon sein Bruder Johann Friedrich mit dem der ließen sich nach außen von denselben Di- ten. Kaiser über seine Erhebung in den Kurfür- plomaten vertreten. Der Kaiser erkannte diese Erwerbung erst stenstand. Nach Reichsrecht durften aber Kur- Auf halbem Wege zwischen Hannover und 1716 an, behielt aber eine wichtige lauenbur- staaten seit der Goldenen Bulle Karls IV. nicht Celle, in Engensen südöstlich von Burgwedel, gische Exklave, das Land Hadeln um Ottern- der Erbteilung unterliegen. Deshalb mußte fanden regelmäßige Regierungskonferenzen dorf an der unteren Elbe, in eigener Verwal- der Herzog in Hannover zunächst das Erst- statt, mit denen die Minister beider Höfe die tung. Erst 1731 gab Kaiser Karl VI. es im geburtsrecht und damit die Unteilbarkeit des Politik ihrer Herzöge koordinierten. Die Für- Zusammenhang mit der Anerkennung der Landes einschließlich künftiger Erwerbungen sten selbst besprachen sich oft, vorzugsweise Thronfolge für seine Tochter Maria Theresia festschreiben. Darüber kam es zu einem hef- im Jagdrevier Georg Wilhelms im heutigen an die Welfen. tigen Prinzenstreit, weil sich die nachgebore- Staatsforst Göhrde. Georg Ludwig errichtete 1705 erbte der hannoversche Landesherr nen Söhne benachteiligt sahen. dort später anstelle einer alten Jagdhütte ein Georg Ludwig das Fürstentum Lüneburg Doch im Juli 1683 stimmte der Kaiser der kleines Schloß, von dem heute nicht mehr viel und errang dadurch eine Vormachtstellung in hannoverschen Erbregelung zu. Als Gegen- erhalten ist. Nordwestdeutschland. Lüneburgs Landstände leistung schickte der Herzog ihm zwei seiner Eine Gelegenheit zur Ausweitung des ge- blieben als Vertretung des Fürstentums ge- Söhne mit hannoverschen Truppen, die am meinsamen Territoriums ergab sich, als die in genüber der Regierung in Hannover erhalten. 12. September 1683 halfen, Wien von der tür- Lauenburg regierende Familie der askanischen Die Behörden aber wanderten bis auf die Ju- kischen Belagerung zu befreien. Herzöge von Sachsen 1689 ausstarb. Sofort stizkanzlei von Celle nach Hannover. Den Durchbruch erreichte Ernst August EHVHW]WHQ ZHOÀVFKH 7UXSSHQ GDV +HU]RJWXP Doch richtete Georg Ludwig in Celle 1711 durch sein Engagement im Pfälzischen Erb- Sachsen-Lauenburg, das einst von Heinrich ein Oberappellationsgericht ein und begründe- folgekrieg ab 1688 auf der Seite des Kaisers dem Löwen im Slawenland erobert und dann te damit die Tradition der Stadt als Standort hö- und der Kurfürsten gegen Frankreich. Die 1180 von Kaiser Barbarossa an den Askanier herer Gerichte. Dieses Gericht diente als letzte Kurverhandlungen mündeten in eine „Ewige Bernhard vergeben worden war. Sie kamen da- Instanz über den adeligen und städtischen Ge- Union“, eine Vereinbarung mit Kaiser Leo- mit anderen deutschen Fürsten und auch dem richten als erste Instanz und den Hofgerichten pold I. vom März 1692, in der Ernst August dänischen König zuvor. der Landstände bzw. der Jutizkanzlei des Lan- der kaiserlichen Familie für sich und seine Doch entschieden letztlich nicht die Waffen. desherrn als zweite Instanz. Nachkommen weitgehende militärische und 1697 kauften Hannover und Lüneburg gemein- 1735 folgte in Celle die Einrichtung des Lan- politische Unterstützung versprach. Die Ver- sam dem sächsischen Kurfürsten August dem desgestüts, hauptsächlich motiviert durch den einbarungen umfaßten ferner einen Kurver- Starken für mehr als eine Millionen Reichstaler militärischen Bedarf an Pferden. Das Gestüt trag, wonach neben anderen Festlegungen das Herzogtum mit der Hauptstadt Ratzeburg begründete bald den hervorragenden Ruf der Hannover sechstausend Mann für den Krieg ab, denn der Sachse brauchte dringend Geld, hannoverschen Pferdezucht. gegen die Türken in Ungarn stellen sollte. um seine Königswahl und Thronbesteigung in So kam es zum Kurfürstentum Braunschweig- 3ROHQ]XÀQDQ]LHUHQ Lüneburg, das man bald ebenso kurz wie Lauenburg gehörte zunächst allen drei wel- falsch Kurhannover nannte. Seinen Kern bil- ÀVFKHQ/LQLHQGRFKIDQG+DQQRYHUQDFKGHP dete zunächst das Fürstentum Calenberg mit

82 Abb. 31 Moll: Kurfürstentum Braunschweig-Lüne- burg 61 cm hoch – Ausschnitt (Kat.Nr. 66)

Die Thronbesteigung des hannoverschen Kurfürsten Georg Ludwig als König Georg von Großbritannien fand in London bald ihren kartographischen Ausdruck. Hervorragendes Beispiel hierfür ist das vorliegende Blatt von Herman Moll über das „Kurfürstentum Braun- schweig-Lüneburg und die übrigen Besitzungen des Königs in Deutschland“. Es handelt sich um eine aktualisierte Fassung, die zwischen 1716 und 1719 entstand. Der Autor widmete seine Karte dem König und stattete sie mit Bildern und Texten zu Ge- orgs Biographie und zu historischen Ereignis- sen aus. So türmt sich rechts und links der Titel- kartusche erbeutetes Kriegsgerät türkischer und französischer Herkunft als Hinweis auf militä- rische Erfolge des Kurfürsten. 'DVJUR‰HZHOÀVFKH:DSSHQOLQNVLQGHU0LW te versah der Zeichner mit dem Kurfürstenhut, den Georg Ludwig durch den Tod seines Vaters JHHUEWKDWWHXQGPLWGHP:DKOVSUXFKGHV englischen Hosenbandordens, der ihm bereits 1701 überreicht worden war. Die darunter ab- gebildete Medaille erinnert an die Übernahme des Erzschatzmeisteramtes im Reich. Über dem Hochstift Osnabrück weist ein Text auf die dortige Herrschaftsregelung seit GHP :HVWIlOLVFKHQ )ULHGHQ KLQ XQG DXI  GHQ aktuellen Umstand, daß gegenwärtig des Kö- nigs Bruder Ernst August, Herzog von York, Bischof von Osnabrück sei. Auf der Nebenkarte oben links stellte Moll den Seeweg von der Themse nach dem einzigen ZHOÀVFKHQ6HHKDIHQ+DUEXUJXQGGLH5HLVHURX- te des Königs zwischen Greenwich und Han- nover dar.

83 seinem göttingischen Landesteil. Das Fürsten- Nach dem Tod ihres Ehemannes lebte So- Abb. 32 tum Lüneburg sollte als erwartetes Erbe später phie auf ihrem Witwensitz Herrenhausen. Gigas/Blaeu: Hochstift Hildesheim hinzukommen. Beide zusammen machten die Dieses Schloß hatte schon Herzog Johann 49,5 x 41cm (Kat.Nr. 37) eigentlichen Kurlande aus. Friedrich errichten lassen. Ernst August und Nach der Verleihung der Kurwürde dauerte Sophie bauten Herrenhausen nach dem Re- Der Arzt und Mathematiker Johannes Gigas stand als Leibarzt im Dienst des Erzbischofs es noch sechzehn Jahre, bis alle Widerstände gierungsantritt in Hannover zu einer reprä- und Kurfürsten von Köln, Ferdinand von Bay- im Reich gegen die Rangerhöhung des Welfen sentativen Sommerresidenz mit großartiger ern, gleichzeitig Bischof von Hildesheim. Seine überwunden waren. Diese Verzögerung ver- Gartenanlage und dem heute noch berühmten Hildesheim-Karte nahmen die Amsterdamer schuldete nicht zuletzt der Herzog von Braun- Heckentheater mit seinen goldenen Figuren Verleger ab 1633 in ihre Atlanten auf. schweig-Wolfenbüttel, der mit dem Bischof aus. Mit Männern wie Gottfried Wilhelm Leib- Wegen seiner Dienststellung beim Erzbi- von Münster, dem Herzog von Holstein und niz, den bereits Herzog Johann Friedrich nach schof stellte Gigas das Land Hildesheim in der weiteren benachbarten Reichsständen sogar Hannover berufen hatte, und Georg Friedrich größtmöglichen Ausdehnung dar, die es bis zur ein Bündnis gegen seinen Verwandten schmie- Händel machte Sophie Herrenhausen zu einer Stiftsfehde gehabt hatte. Zusätzlich bezog er dete. Erst den Nachfolger des Hannoveraners Stätte der Bildung und der Kunst. GLHZHOÀVFKH*UDIVFKDIW6SLHJHOEHUJXQWHUGHP Namen Coppenbrügge in das Stiftsgebiet ein. ab 1698, Herzog Georg Ludwig, nahmen die Die hannoversche Kurfürstenwitwe stand in Sicher handelte der Autor so, um weitestgehen- Kurfürsten in ihr Kollegium auf. der englischen Thronfolge zunächst auf einem de Ansprüche des Bischofs auf Rückgabe der Diesen Erfolg errang Georg Ludwig auch der hinteren Ränge. Sie rückte aber auf, und verlorenen Landesteile zu unterstützen. deshalb, weil der Reichstag ihn gebeten hat- mit dem frühen Tod des Herzogs von Glou- 1DFK GHQ ZHOÀVFKHQ (UREHUXQJHQ ZDUHQ te, das Kommando über die Reichsarmee im cester, des letzten überlebenden Nachkommen dem Bischof neben seiner Hauptstadt und der Spanischen Erbfolgekrieg zu übernehmen, der englischen Königin Anna, im Jahre 1700 Domprobstei nur die Ämter Peine, Steuerwald und weil alle Kurfürsten ihn als Reichsfeld- konzentrierte sich das Nachfolgerecht auf So- und Marienburg geblieben, also Gebiete im nä- marschall in den Krieg schicken wollten. 1710 phie von der Pfalz und ihre Kinder. heren Umkreis der Stadt Hildesheim. Bei der erhielt Georg Ludwig das Kuramt des Erz- Schon im Sommer 1701 überreichte eine Wiederherstellung des Stifts 1643 erhielt Hil- desheim jedoch bei weitem nicht sein gesamtes schatzmeisters, das ihm ein beträchtliches Ein- hochrangige englische Delegation Sophie das früheres Territorium zurück. kommen einbrachte. Thronfolgegesetz in einer feierlichen Audienz Die Ämter Ärzen und Grohnde an der Weser Weiterer Aufstieg der hannoverschen Herzö- in Herrenhausen. Gleichzeitig überbrachte sie sowie Lauenstein westlich der Leine, insgesamt ge und Kurfürsten zeichnete sich ab, als um die Georg Ludwig den begehrten englischen Ho- homburgisches Erbe der Welfen, blieben calen- Jahrhundertwende die Engländer die Thron- senbandorden. bergisch, ebenso die Ämter Hallerburg an der folge in Großbritannien neu regelten. Dort Doch gab es in England, ausgehend vom ka- Mündung der Haller in die Leine, Coldingen hatte das Parlament König Jakob II. wegen tholischen Zweig der Stuarts, eine starke Op- südöstlich vor den Toren der Stadt Hannover seiner Rekatholisierungsbemühungen abge- position gegen die hannoversche Thronfolge. und Westerhof östlich von Einbeck. Lutter am setzt und die Thronfolge auf den protestan- Deshalb sorgte das Parlament weiter vor. Mit Barenberge nordwestlich von Goslar verblieb bei Braunschweig-Wolfenbüttel. tischen Zweig der Familie Stuart beschränkt. einem Gesetz von 1705 setzte es einen Re- Gigas versah seine Karte mit Hinweisen auf Zu diesem Personenkreis gehörte Sophie von gentschaftsrat ein, der die Zeit vom Tod der historische Ereignisse: Im Lüneburgischen fügte der Pfalz als Enkelin des früheren Stuart-Kö- Königin Anna bis zur Ankunft des Nachfol- er einen Text über die Schlacht bei Sievershau- nigs Jakob I., verheiratet mit Ernst August gers aus Hannover überbrücken und mögliche sen 1553 und den Tod des Kurfürsten Moritz von Hannover und Mutter des gemeinsamen Störmanöver der Opposition abwehren sollte. von Sachsen ein, im Amt Lutter einen Hinweis Sohnes Georg Ludwig. Ein Gesetz von 1706 schließlich erklärte die auf die Schlacht im August 1626.

84 85 hannoverschen Welfen schlicht zu Engländern, In der Stadt Wolfenbüttel fand August 420 Abb. 33 damit sie im Fall der Thronfolge nicht als Aus- Häuser beschädigt oderzerstörtvor,orga- Gigas/Blaeu: Hochstift Osnabrück länder in das Land zu kommen brauchten. nisierte den Wiederaufbau, fügte im Westen 48,5 x 37 cm (Kat.Nr. 38) Sophie starb am 8. Juni 1714 und vererb- die Auguststadt als neuen Stadtteil hinzu und te ihr Thronfolgerecht in England auf ihren gründete die heute weltweit anerkannte und Seine Karte des Hochstifts Osnabrück stellte Gigas im Auftrag des Bischofs Franz Wilhelm Sohn Georg Ludwig. Königin Anna starb am äußerst aktive Herzog-August-Bibliothek. Den von Wartenberg um 1628 fertig. Er erreichte 12. August 1714. An demselben Tage rief der Grundstock hierzu hatte der ebenso gestrenge damit einen gewaltigen Fortschritt der Osna- Regentschaftsrat auf Veranlassung des hanno- wie gelehrte Herzog schon aus Hitzacker mit- brücker Kartographie nach Mascop (Abb. 8) verschen Gesandten in London, Reichsfreiherr gebracht. August förderte auch die Musik und und Sgrooten (Abb. 18). Hans Kaspar von Bothmer, den hannover- beschäftigte Heinrich Schütz als Oberhofka- Die Nähe des Kartographen zu seinem Auf- schen Herzog und Kurfürsten Georg Ludwig pellmeister. traggeber kommt in zahlreichen Elementen als König Georg von Großbritannien, Frank- Der Herzog regierte mit zahlreichen Verord- der Zeichnung zum Ausdruck: Oben rechts er- reich und Irland aus. Den Anspruch auf Frank- nungen zum Kirchen-, Schul- und Armenwe- scheint das Wappen des Bischofs, darunter ein reich hatten die Engländer seit dem hohen Mit- sen, zu Verwaltung und Rechtsprechung. Schon Band mit seinem Wahlspruch. In der Kartusche darunter steht eine ehrerbietige Widmung des telalter in ihrem Königstitel behalten. YHURUGQHWHHUGLHDOOJHPHLQH6FKXOSÁLFKW Autors an den Bischof. Die Nachricht vom Tod der Königin Anna auch für die ländlichen Gebiete und wollte er- Die Iburg südlich der Stadt Osnabrück sticht traf in der Nacht vom 16. auf den 17. August reichen, daß alle Kinder wenigstens lesen und als Residenz der Bischöfe besonders hervor. in Hannover ein. Georg Ludwig erklärte sich schreiben lernten. Daneben erwähnte Gigas auch das Jagdhaus sofort zur Abreise nach London bereit. Zu den Nach August des Jüngeren Tod 1666 über- Freudendael des Bischofs Philipp Sigismund Reisevorbereitungen gehörte die Ausarbeitung nahm sein ältester Sohn Rudolf August die Re- aus dem Wolfenbütteler Herzogshaus, seines umfangreicher Anweisungen für die in Han- gierung. Dessen weitaus bedeutenderer Bruder früheren Landesherrn. nover zurückbleibende Landesregierung. Als Anton Ulrich regierte praktisch mit ihm zu- Mit mehreren Beischriften wies Gigas auf Be- der Kurfürst am 11. September 1714 Hanno- sammen und erreichte nach knapp zwanzig sonderheiten hin, vor allem am Dümmer. Hier war die Zugehörigkeit der Kirchspiele Damme ver verließ, dachte er daran, zurückzukehren -DKUHQDXFKRIÀ]LHOOGLH0LWUHJHQWVFKDIW'HU und Neuenkirchen zwischen Münster und Os- und die Regierung in London seinem Sohn als jüngste Bruder Ferdinand Albrecht erhielt das nabrück umstritten. Laut Gigas unterlagen sie Statthalter zu überlassen. Es kam anders. kleine Besitztum Bevern bei Holzminden und gemischter Rechtsprechung. HLQH5HQWHDOV$EÀQGXQJ Im Norden der Grafschaft Tecklenburg grenz- Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel Anton Ulrich war vielseitig gebildet, verfaßte te Gigas die Kirchspiele Recke, Mettingen, Ib- Lieder und Romane. In seinem in Fachwerk benbüren und Brochterbeck unter der Bezeich- Das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüt- gebauten Lustschloß Salzdahlum nordöstlich nung „Die vier Kerspel“ ab. Es handelt sich um tel nahm im Vergleich mit den übrigen wel- von Wolfenbüttel trug er eine bedeutende Ge- das kleine Territorium der 1549 ebenfalls aus ÀVFKHQ /lQGHUQ HLQH HLJHQH (QWZLFNOXQJ mäldesammlung zusammen, die sich heute Tecklenburger Gebiet entstandenen Obergraf- schaft Lingen. August der Jüngere aus der lüneburgischen zum Teil im Anton-Ulrich-Museum in Braun- Unten rechts zeichnete Gigas die Osnabrük- Nebenlinie Dannenberg war seit 1635 Herzog VFKZHLJEHÀQGHW ker Exklave Reckenberg auf eine Nebenkarte. von Wolfenbüttel, konnte aber erst im Januar Um das Fürstentum Wolfenbüttel zu stärken, Unten links reproduzierte der Verleger eine 1644 in seine Residenz einziehen, nachdem die wollte Anton Ulrich die fast unabhängige Stadt Stadtansicht von Osnabrück aus dem Städte- kaiserliche Besatzung die Stadt verlassen hat- %UDXQVFKZHLJGLHDOOHQZHOÀVFKHQ+HU]|JHQ buch des Kölner Verlages Braun-Hogenberg. te. gemeinsam gehörte, in seinen Herrschaftsbe-

86 87 reich einbeziehen. Alle gemeinsam eroberten gischen Truppen im Krieg gegen Frankreich Abb. 34 nun auch Braunschweig nach Belagerung und das Fürstentum Lüneburg zu erobern. Doch Hamersveldt/Blaeu: Grafschaft Oldenburg Beschuß im Juni 1671 und überließen sie den kamen seine Verwandten ihm mit kaiserlicher 49,5 x 37,5 cm (Kat.Nr. 32) Wolfenbütteler Landesherren. Dafür erhielten Erlaubnis zuvor und besetzten das Fürstentum die Lüneburger das früher abgeteilte Gebiet Wolfenbüttel im März 1702 fast ohne Blutver- Die hier abgebildete Karte der Grafschaft Ol- denburg entstand zwischen 1615 und 1623. Sie der Dannenberger Nebenlinie zurück. Der gießen und ohne Übergriffe auf den Fürsten ist nach Westen orientiert. hannoversche Herzog bekam den Reliquien- und seine Untertanen. Im Vergleich mit den Karten Abb. 15, 16 und schatz der Braunschweiger Kirche St. Blasius, Der Kaiser setzte Anton Ulrich vorüberge- 17 sieht die oldenburgische Nordseeküste stark den sogenannten Welfenschatz. hend ab und zwang ihn, für kurze Zeit außer verändert aus. Erfolge bei der Rückgewinnung Mit der Unterwerfung Braunschweigs ging Landes zu gehen, vor allem aber seine profran- des an die See verlorenen Landes werden sicht- die Freiheit der größten und wirtschaftlich zösische Politik aufzugeben. Schließlich er- bar. Vor der gelb markierten Deichlinie weist mächtigsten Stadt auf niedersächsischem Bo- kannte der Herzog die Vereinigung von Celle die Karte neu gewonnenes Land aus. den verloren. Die kommunale Selbstverwal- und Hannover und gegen geringfügige Ent- An der unteren Jade trennt ein Damm mit ei- tung, die Militär- und Kirchenhoheit, der um- schädigungen auch die Kurwürde des Herzogs nem Durchlaß für den Fluß den Südzipfel des Jadebusens ab. Eine etwa gleichzeitig entstande- fangreiche Landbesitz vor den Toren der Stadt in Hannover an. ne Karte stellt diese Situation als Durchfahrt für gehörten der Vergangenheit an. Stattdessen Anton Ulrichs Versuch, durch Übertritt zum Schiffe in die vom Damm geschützte Bucht dar. unterstellte der Landesherr Braunschweig sei- Katholizismus Vorteile zu erringen, scheiterte. Auf heutigen Landkarten entsprechen dieser ner Herrschaft und gliederte die Stadt in sei- Weder das Hochstift Hildesheim noch das Erz- Ortslage Bezeichnungen wie Jaderaltendeich, nen Staat ein. Der ehemals freie Stadtbürger stift Köln, das ihm sogar den Kurfürstentitel Jaderaltensiel und Jader Außendeich vier bis wurde Untertan. eingetragen hätte, konnte er erwerben. Immer- fünf Kilometer im Binnenland. Doch sorgten die herzoglichen Brüder auch hin erreichte er, daß Kaiser Joseph I. die Graf- Über den Westzipfel des Jadebusens ließen für ihre eroberte Stadt. Besonders vorteilhaft schaft Blankenburg, die Anton Ulrich seinem die Oldenburger Grafen den Ellenser Damm erwies sich die Einrichtung von zwei jährlichen jüngeren Sohn Ludwig Rudolf als selbständige als direkte Verbindung mit dem Jeverland ohne Berührung der ostfriesischen Grafschaft bauen. Messen in den Achtzigerjahren, die weit über Herrschaft übertragen hatte, 1707 zum reichs- 1615 war der Damm fertig. 1623 errichteten die das Braunschweiger Umland hinaus Bedeu- unmittelbaren Fürstentum mit eigener Stimme Oldenburger darauf eine Schanze, die auf der tung erlangten. im Reichstag erhob. Karte noch nicht eingetragen ist. Die heutige Die Erhebung des hannoverschen Herzogs Erfolgreich war Anton Ulrich auch mit seiner Küstenlinie verläuft etwa zwei Kilometer vor zum Kurfürsten empfand Anton Ulrich als Heiratspolitik. So konnte er zwei seiner Enke- dem Ellenser Damm. persönliche Herabsetzung. Er verbündete linnen im europäischen Hochadel verheiraten: Vor Butjadingen trug der Zeichner die heu- sich nach Ausbruch des Spanischen Erbfolge- 1708 Elisabeth Christine mit dem spanischen tige Sandbank Mellum noch als Insel mit einer krieges mit dem französischen König, der sich König und späteren Kaiser Karl VI., wenn sie Ortssignatur ein. Die lateinische Beischrift be- YHUSÁLFKWHWHGLH:ROIHQEWWHOHU+HU]|JHYRU dafür auch katholisch werden mußte; drei Jahre sagt, daß hier eine Burg der Oldenburger Gra- fen gestanden habe, die später vom Meer ver- Angriffen auf ihre Rechte zu schützen und die später Charlotte Christine mit dem russischen schlungen worden sei. Kurwürde Hannovers nicht anzuerkennen. Thronfolger. Das abgegrenzte Gebiet rechts der Hunte un- Mit diesem Bündnis verstieß der Wolfenbüt- Herzog Anton Ulrich starb am 27. März terhalb der Stadt Oldenburg mit dem Namen teler Herzog gegen die Reichsverfassung. An- 1714. „Im Wostenlande“ lebt in der heutigen Gemein- ton Ulrich faßte sogar den Plan, während der de Wüsting fort, deren Name an die ehemalige Abwesenheit der hannoverschen und lünebur- Vogtei Wüstenland erinnert.

88 89 Grafschaften Schaumburg-Lippe und keburg, Arensburg, Stadthagen und Hagen- Abb. 35 Schaumburg burg, als fast souveränes Lehen an Philipp zur Merian: Jadebusen und Wesermündung Lippe geben. Aus diesem Teil entstand die 29,5 cm hoch – Ausschnitt (Kat.Nr. 45) Fürst Ernst von Holstein-Schaumburg, der Grafschaft Schaumburg-Lippe. Landesherr der Grafschaft Schaumburg, konn- Der hessische Teil mit den Ämtern Schaum- Nach einer Zeichnung von unbekannter Hand bzw. einem Stich von Jan van Loon fer- te auf der Grundlage erfolgreicher Geldge- burg, Rodenburg, Obernkirchen, Rinteln und tigte Caspar Merian den hier im Ausschnitt ab- schäfte und wirtschaftspolitischer Maßnahmen Oldendorf verblieb als Restgrafschaft Schaum- gebildeten Kupferstich für die Niedersachsen- umfangreiche Bautätigkeit und glanzvolle Hof- burg. Die Universität in Rinteln, die Weserzölle Topographie von 1653. Seit der Entstehung der KDOWXQJÀQDQ]LHUHQ6FKOR‰XQG6WDGW%FNH- und den Steinkohlenbergbau in Obernkirchen Karte Abb. 34 waren einige Jahrzehnte vergan- burg baute er zur Residenz aus und gab ihr hielten Hessen-Kassel und Schaumburg-Lippe gen, so daß im Vergleich dieser beiden Arbeiten als besonderes Schmuckstück die Stadtkirche. vorübergehend als gemeinsamen Besitz. die Veränderungen der Landschaft hervortre- Stadthagen verdankt ihm das Mausoleum. Graf Philipp brachte seinem Land nach dem ten. Ernst förderte Kunst und Wissenschaft. Dreißigjährigen Krieg und nach dem langen Der Autor legte Wert auf die Darstellung der 1610 stiftete er in Stadthagen ein akademi- Erbstreit Ruhe. Ihm gelangen die Tilgung der Küste und des Seeweges auf Jade und Weser. Die Deichlinie führte er auf der gesamten Län- sches Gymnasium, das er 1621 als Universität Schulden und eine weitere Verselbständigung ge vom Wangerland im nordöstlichen Winkel wegen der besseren Verkehrslage nach Rin- gegenüber Hessen. Er förderte die Kirche und Ostfrieslands bis nach dem und teln verlegte. Er förderte die Volksschulen besonders auch die Volksschulen auf dem die Weser aufwärts zeichnerisch aus. und brachte das kleine Land zu kultureller Lande. Ein gutes Verhältnis zu den Landstän- Die ehemalige Insel Dangast vor Varel konn- Blüte. Der Landesherr führte eine persönliche den zeichnete ihn aus. te er bereits in den Deich einbeziehen, die gan- Regierung nach Art des beginnenden Absolu- Philipps Sohn Friedrich Christian, der die ]H IUKHUH :DVVHUÁlFKH KLQWHU GHP (OOHQVHU tismus und lebte deshalb in Spannung mit den Herrschaft 1681 antrat, setzte die Schulpo- Damm im Westzipfel des Jadebusens nunmehr Landständen. Mit seinem übernächsten Nach- litik seines Vaters fort und suchte sogar eine als eingedeichtes Land bezeichnen, ebenso „Die folger starb das schaumburgische Grafenhaus VHFKVMlKULJH 6FKXOSÁLFKW GXUFK]XVHW]HQ ,P Hoben“ vor Stollhamm auf der Ostseite. Der Hobendeich war 1643 fertiggestellt worden. in männlicher Linie 1640 aus. übrigen aber entwickelte er sich zum Gegen- Den Schiffahrtsweg auf der Außenweser stell- Erbstreitigkeiten, in denen Braunschweig- teil seines Vorgängers. Sein persönlicher Geld- te der Zeichner nach Art einer Seekarte dar. Die Lüneburg, Hessen-Kassel und das westfäli- bedarf überstieg die Möglichkeiten des Landes Fahrrinne versah er mit Angaben zur Wasser- sche Lippe ihre Interessen zur Geltung brach- bei weitem. Deshalb nahm er Kredite zu La- tiefe. Sie ist teilweise mit Baken abgesteckt wie ten, dauerten sieben Jahre. Danach teilten sten seiner Grafschaft auf. Mit den Landstän- auch die Westseite der Außenjade. Ferner stellte die Streitparteien die Grafschaft Schaumburg den lebte er im Streit. 1702 beschwerten sich der Autor die verlegten Bojen oder Tonnen dar. 1647 unter sich auf. Vom Ostrand des Landes die Stände beim Reichshofrat und erreichten, Die meisten von ihnen tragen Namen wie die ÀHOHQGLHbPWHU%RNHORKDP6WHLQKXGHU0HHU daß dieser dem Landesherrn eine Veräußerung „Mellem ton“ vor dem Watt, das heute noch Lauenau zwischen und Süntel sowie oder Verpfändung der Grafschaft untersagte. „Der Hohe Weg“ heißt. Auch Sände und Bal- gen benannte der Zeichner, so Langlütjensand Lachem an der Weser als erledigte Lehen an Nach außen suchte Graf Friedrich Christian in der Wesermündung. Calenberg zurück. Der gesamte Rest ging zu- Anlehnung an größere Schutzmächte, zunächst Der Autor berücksichtigte sogar eine Fähr- nächst an die Landgrafen von Hessen. Hannover, später den Bischof von Münster station mit einem eigenen kleinen Fahrwasser Allerdings mußte Hessen-Kassel den nord- und Paderborn. durch das Watt an der Stelle der heutigen Stadt westlichen Teil des Landes vom Steinhuder Wilhelmshaven. Bereits eine Seekarte aus dem Meer bis etwa Bückeburg, also die Ämter Bük- 16. Jahrhundert zeigte diese Fähre.

90 91 Hochstift Hildesheim kleine Schutztruppe stationierte. Größere Ein- Abb. 36 ÁX‰QDKPH +DQQRYHUV DXI  +LOGHVKHLP JDU Emmius/Blaeu: Ostfriesland 'LH ZHOÀVFKH +HUUVFKDIW LQ GHQ  HU eine Säkularisation des Stifts zugunsten des 49 x 37,5 cm (Kat.Nr. 33) oberten Gebieten des Großen Stifts Hildes- ZHOÀVFKHQ.XUIUVWHQVFKHLWHUWHDQ%UDQGHQ heim beendete das Reichskammergericht juri- burg-Preußen. Preußen wollte eine Machter- Ubbo Emmius aus Greetsiel schloß intensive Vermessungsarbeiten 1595 mit der Zeichnung stisch durch sein Urteil von 1629. Der Verlauf weiterung seines großen Nachbarn in dieser seiner Ostfriesland-Karte ab, welche diejenige des Dreißigjährigen Krieges in Niedersachsen Region nicht hinnehmen. von Florianus (Abb. 16) und anderen weit über- verzögerte jedoch die Herausgabe der betref- traf. Er bestimmte mit dieser Arbeit die ost- fenden Gebiete an den Bischof bis 1643. Auch Hochstift Osnabrück friesische Kartographie mehr als zweihundert dann behielten die Welfen aber alle Ämter, die Jahre lang. sie vor 1523 dem Hochstift nur pfandweise Im Hochstift Osnabrück stellten die Welfen Auch Emmius verstand Ostfriesland als überlassen hatten. So entstand ein Territori- bereits von 1591 bis 1623 einen evangelischen Landschaft. Die Existenz der Reichsgrafschaft um, das in seiner Ausdehnung weder mit dem Verwalter in Person des Herzogs Philipp Si- brachte er nur durch die beiden Wappen zum Großen noch mit dem Kleinen Stift Hildes- gismund, Bruder des Wolfenbütteler Herzogs Ausdruck: das Reichswappen oben links und das Wappen der Grafenfamilie Cirksena mit heim übereinstimmte. Heinrich Julius. Mit den militärischen Erfolgen dem „Jungfrauenadler“ rechts. Der weit überwiegend evangelische Be- der katholischen Seite im Dreißigjährigen Krieg Die Grafschaft stellte Emmius als Zusam- kenntnisstand der Bevölkerung im Hildeshei- gewann die Gegenreformation an Gewicht. menschluß von Ländern als Nachfolger der mischen blieb bestehen. Gegen Rekatholisie- Diese kam jedoch nicht recht voran, weil die alten Bauerngemeinden dar: Ein großes Mit- rungsbemühungen der Hildesheimer Bischöfe Schweden das Hochstift 1633 besetzten und telstück nimmt das Auricherland ein. Darum machten die Welfen eine Schirmherrschaft über das Ende des Krieges hinaus behielten. gruppieren sich Eemserland, Broeckmerland, über die evangelischen Einwohner von Stadt Im Westfälischen Frieden schlossen die Kon- Norderland, das seit 1600 zur Grafschaft gehö- und Hochstift Hildesheim geltend. fessionsparteien über Osnabrück einen ein- rende Harlingerland, der größere Teil von Öst- Als Bischof Jobst Edmund von Brabek zigartigen Kompromiß. Das Hochstift blieb ringen, Lengen, Moermerland, Overledingen und Rheiderland. 1702 starb, konnte sein Nachfolger, der Köl- geistliches Territorium mit konfessionell pari- Am südlichen Rand des Dollarts weist die ner Erzbischof Joseph Clemens von Bayern, tätischer Verwaltung. Den Bekenntnisstand der Karte das Hogebunder Neuland aus, heute die Herrschaft nicht antreten. Er hatte sich Bevölkerung schrieben die Unterhändler nach Bunder Neuland, das niederländische Unter- im Spanischen Erbfolgekrieg mit Frankreich Maßgabe eines kirchlichen Visitationsproto- nehmer ab 1605 einpolderten. verbündet, Kaiser und Reich hatten ihn dafür kolls Gemeinde für Gemeinde auf dem Stand Als wasserbautechnische Besonderheit zeigt geächtet und vertrieben. Deshalb regierte das von 1624 fest. Die Landesherrschaft sollte sich vor der Stadt Emden eine Sperre neben Domkapitel im Hochstift bis zum Ende dieses zwischen einem vom Domkapital frei gewähl- dem alten Flußbett der Ems, das Nesser Höft. .ULHJHV  ,Q GLHVH =HLW ÀHO GLH EHPHU ten Bischof und einem Landesherrn aus dem Dieses sollte die Bildung eines neuen Flußbettes kenswerte Gründung einer Zeitung, die als Lüneburger Herzogshaus wechseln. südlich der Insel verhindern. Heute ist die Insel mitsamt der Flußschleife in das Land integriert. „Hildesheimer Allgemeine Zeitung“ bis heute 'DV ZHOÀVFKH 1DFKIROJHUHFKW EHVFKUlQNWH Spätere Überarbeiter der Karte fügten zwei überdauerte. sich auf Nachkommen des Herzogs Georg weitere Wasserbauwerke hinzu: den Ellenser 1711 schloß Kurhannover mit dem Dom- von Calenberg. Nur ersatzweise sollte es auf Damm im Jadebusen und den Kanal von Pa- kapital eine Religionsvereinbarung. Sie führ- die neue Braunschweiger Linie der Welfen penburg nach der Ems. te unter anderem dazu, daß Hannover in der übergehen. Die hannoversche Seite benannte Stadt Hildesheim fast hundert Jahre lang eine bereits im Friedensvertrag den jüngsten Sohn

92 93 des ehemaligen Calenberger Herzogs, Ernst HU VHLQH ELVFK|ÁLFKH 5HVLGHQ] XQG ]RJ QDFK Abb. 37 August, als ersten evangelischen Landesherrn Hannover. Theunisz: Nordseeküste nach dem Krieg. 52,5 x 42,5 cm (Kat.Nr. 52) Ernst August trat die Herrschaft in Osna- Grafschaften Oldenburg und Delmen- brück 1662 an. Im September zog er feierlich horst Diese Karte der deutschen Nordseeküste ent- stammt einem niederländischen See-Atlas von in die Stadt ein. Mit seiner Frau Sophie von 1674. Sie ist nach Süden orientiert und zeigt die der Pfalz und seinen beiden Söhnen nahm er Von 1603 an regierte Graf Anton Gün- gesamte niedersächsische Küste mit ihren vor- zunächst wie seine Vorgänger die noch aus ther die Grafschaft Oldenburg. Unter seiner gelagerten Inseln von dem Mündungstrichter dem hohen Mittelalter stammende und öfter Herrschaft vollendeten die Oldenburger den der Elbe bis an den Dollart und die Westerems. umgebaute Iburg zwölf Kilometer südlich der Ellenser Damm als direkte Landverbindung Küstenorte sind im Niedersächsischen rela- Stadt Osnabrück als Residenz. Diese empfand zwischen Oldenburg und Jever und bestückten tiv spärlich eingetragen, im Niederländischen er jedoch für einen Bischof mit Frau und Kin- ihn mit einer Befestigung, der Schanze. HWZDVKlXÀJHU dern als Wohnsitz völlig ungeeignet. Deshalb 1623 erhielt Anton Günther gegen die Pro- Dem Seemann bot die Karte Informationen plante das Herzogspaar einen repräsentativen teste Bremens und der Niederlande die kai- über Wassertiefen und Untiefen, über die Posi- tionen von Balgen, Baken und Tonnen. Außer Schloßbau innerhalb der Stadtmauern. serliche Erlaubnis zur Einrichtung eines We- den zahlreichen Richtungslinien der auf dem Schloßbau und Residenzwechsel stießen auf VHU]ROOVEHL(OVÁHWKXPGHQHUVLFKHOI -DKUH Blatt verteilten Windrosen zeichnete der Autor den Wiederstand der Stadt, den der Herzog lang bemüht hatte. In demselben Jahr erwarb besondere Linien zum Anpeilen von Gebäuden als absolutistischer Herrscher überwand. Os- er die vom Jeverland umgebene Häuptlings- ein, so auf die Türme von Borkum, Juist und nabrück mußte dem Landesherrn die Stadt- herrschaft In- und Kniphausen für Oldenburg. Neuwerk, an Land nur in der Stadt Norden. schlüssel übergeben und die Einquartierung 1647 erbte er die Grafschaft Delmenhorst. Neun ostfriesische Inseln kannte der Verfas- einer Garnison dulden. Ernst August zwang Aus dem Dreißigjährigen Krieg ging Olden- ser. Von Florianus (Abb. 16) wich er nur da- GLH6WlQGH]XU0LWÀQDQ]LHUXQJGHV6FKORVVHV burg dank einer geschickten Neutralitätspolitik durch ab, daß der dessen zwei Inseln Wanger und zur Übernahme der Militärausgaben. relativ unbeschädigt hervor. Der Graf verstand und Wangerooge nur als eine ansah. Emmius aber, dessen überarbeitete Karte Nach und nach verloren die Stände zwar nicht es, den Krieg durch Diplomatie, Geschenke Abb. 36 um 1640 veröffentlicht wurde und da- formell, aber praktisch ihr Steuerbewilligungs- und Geldzahlungen weitgehend von seinem mit zeitlich zwischen den beiden anderen liegt, recht. Land fernzuhalten. Die heute noch als „Ol- ließ Boese zwischen Juist und Norderney aus. 1673 zogen Ernst August und Sophie in das denburger“ bekannten Rassepferde, die dem An der Stelle dieser Insel liegt bei ihm das „Bu- neue Osnabrücker Schloß ein, das heute Sitz Grafen sehr am Herzen lagen, spielten dabei ser diep“. einer Universität ist. als Präsente eine nicht geringe Rolle. Fast vier- Mit französischen Hilfsgeldern, die der Her- tausend Pferde verschenkte der Graf im Laufe zog für seine Neutralität im Niederländischen seiner Regierungszeit. Krieg erhielt, baute er eine Osnabrücker Ar- Graf Anton Günther teilte sein Land in mee auf. Später stellte er seine Soldaten für fünf Ämter und zwölf Vogteien ein. Die er- niederländisches Geld gegen Frankreich zur ste regelmäßige Briefpost von Hamburg über Verfügung. Oldenburg nach Holland verdankte ihm ihre Als Ernst August 1679 die Nachfolge sei- Entstehung. nes Bruders in den Fürstentümern Calenberg- Anton Günther blieb ohne rechtmäßigen Er- Göttingen und Grubenhagen antrat, verließ ben und kümmerte sich deshalb frühzeitig um

94 95 die Nachfolge in seinen Ländern. Das führte schaften als schutzloser Außenposten Däne- Abb. 38 zu Landesteilungen: marks, in dem auch die französischen Truppen Gigas/Janssonius: Hochstift Münster Seinen unehelichen Sohn Anton von Al- ihre Finanzen aufbessern konnten. 48,5 x 37 cm (Kat.Nr. 20) denburg stattete der Graf mit der Herrlichkeit Am Jadebusen bei Varel versuchte Däne- Kniphausen und der Herrschaft Varel am Ja- mark, eine Seefestung und Handelsstadt Chri- Die Vorlage zu der abgebildeten Karte des Hochstifts Münster schuf Johannes Gigas kurz debusen aus. Auf dem Erbwege gelangte das stiansburg anzulegen, auch als Antwort auf vor Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Im Ge- aldenburgische Gebiet in der übernächsten die Schwedenfestung Carlsburg an der Weser. gensatz zu den inhaltlich vergleichbaren Blättern Generation an die holländische Familie von Christiansburg gedieh jedoch nicht. Die Dä- von Mascop (Abb. 8), Sgrooten (Abb. 18) und Bentinck und blieb dort bis in die Mitte des nen gaben den Ort wegen Verschlammung Nagel (Abb. 19) liegt hier eine Westorientierung 19. Jahrhunderts. des Fahrwassers schon bald wieder auf und vor. Der heute niedersächsische Raum ist auf Jever gab der Graf seiner Schwester, der Wit- versteigerten 1794 die letzten Gebäude auf GHUUHFKWHQ+lOIWHGHU.DUWH]XÀQGHQ we des Fürsten von Anhalt-Zerbst. Auf die- Abriß. Als größtes Gebiet erstreckt sich dort das sem Wege gelangte Jever später vorüberge- Um seine Beteiligung am Nordischen Krieg Niederstift Münster mit seinen drei Ämtern hend in russischen Besitz. Das Amt Harpstedt ]XÀQDQ]LHUHQYHUSIlQGHWH.|QLJ)ULHGULFK,9 Meppen, Cloppenburg und Vechta. Daraus entstanden später das Hannoversche Emsland östlich von Wildeshausen, das Anton Günther die Grafschaft Delmenhorst und vier olden- und das Oldenburger Münsterland. Die Grenze QXUDOV3IDQGEHVD‰ÀHOEHLVHLQHP7RGHDQGLH burgische Vogteien 1711 auf zwanzig Jahre an mit dem östlich benachbarten Diepholz zog der Welfen zurück. Hannover. Die Steuerzahler der übrigen Lan- Autor quer durch den Dümmer. Bereits 1664 übertrug Anton Günther die desteile mußten anschließend bis 1720 fast eine Ganz im Westen zeigt sich Bentheim mit sei- Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst Million Reichstaler zu den dänischen Kriegs- ner Ober- und Niedergrafschaft. Die Grenz- auf seine Verwandten: den König von Däne- kosten beitragen. signaturen deuten darauf hin, daß Gigas dieses mark und den Herzog von Holstein-Gottorf. Territorium den Niederlanden zurechnete. Folglich traten nach seinem Tode 1667 der dä- Fürstentum Ostfriesland Das Hochstift Osnabrück im Osten erscheint nische König Friedrich III. und Herzog Chri- fast als leerer Fleck auf der Landkarte. Gigas widmete ihm später mit einer eigenen Karte sei- stian von Holstein-Gottorf dort gemeinsam Der Osterhusische Akkord von 1611 legte ne besondere Aufmerksamkeit (Abb. 33) das Erbe an. Sie ernannten Anton von Alden- die starke Stellung der Stände gegenüber dem Der Verfasser versah seine Karte des Hoch- burg zu ihrem Statthalter. Spätere Statthalter Landesherrn in der ostfriesischen Reichsgraf- stifts Münster mit zahlreichen Beischriften zu entstammten dem dänischen oder holstei- schaft eindeutig fest. Um den dadurch verur- historischen Ereignissen, politischen Zusam- nischen Adel. sachten Schwierigkeiten zu entgehen, bot Graf menhängen und natürlichen Gegebenheiten. 1675 gingen die beiden Grafschaften voll- Enno III. seine Grafschaft den Niederlanden ständig an Dänemark über. Dänische Statthal- an. Emden widersetzte sich aber diesem Plan, ter standen der Regierungskanzlei vor, die für und die Niederlande waren an dem verschul- Verwaltung und Rechtsprechung zuständig war deten und innerlich zerrissenen Land nicht und ihrerseits einer „Deutschen Kanzlei“ in interessiert. Die Streitigkeiten zwischen dem Kopenhagen unterstand. Grafen und den Ständen setzten sich fort. Die Dänen sahen Oldenburg und Delmen- Die innere Situation erschwerten zusätz- horst in erster Linie als Quelle für ihre Kriegs- lich Spannungen zwischen unterschiedlichen ÀQDQ]LHUXQJ DQ ,P +ROOlQGLVFKHQ .ULHJ konfessionellen und sozialen Gruppen der 1672/78 erwiesen sich die Oldenburger Graf- Bevölkerung. Auf der einen Seite standen die

96 97 ärmeren lutherischen Bauern der Geest, die im Hochstift Münster unter Bischof Christoph Abb. 39 allgemeinen zum Fürsten hielten. Die Gegen- Bernhard von Galen und den Niederlanden Westenberg/Blaeu: Grafschaften Bentheim seite bestand aus den calvinistischen Ständen, für Kriegslärm. und Steinfurt also dem Adel, den reichen Marschbauern und 1654 verlieh Kaiser Ferdinand III. dem 50 x 38 cm (Kat.Nr. 35) der Stadt Emden. ostfriesischen Grafen Enno Ludwig den per- Vermutlich ab 1618 erarbeitete Johannes We- Die Stände bekämpften sich auch unterein- sönlichen Reichsfürstentitel. Sein Bruder und stenberg seine hier abgebildete Karte. Das Blatt ander. 1618/20 zwang die Gefahr eines ost- Nachfolger Georg Christian erreichte dann die ist nach Osten orientiert. Das Landschaftsbild friesischen Bürgerkrieges die Niederlande als Erhebung in den Reichsfürstenstand für sich bestimmen die nach Norden und Nordwesten Garant der Landesverfassung zum Eingreifen. und seine Erben. Die ostfriesische Reichsgraf- strömenden Flüsse Ems mit der Großen Aa, Im Dreißigjährigen Krieg litt Ostfriesland schaft stieg damit zum Fürstentum auf. Vechte mit der Steinfurter Aa und Dinkel. zunächst sehr unter der Einquartierung von An den inneren Verhältnissen im Lande än- Westenberg zeichnete auf seiner Karte ein re- 5.000 bis 8.000 Söldnern, die Ernst von Mans- derte das nichts. 1660 kam es zu einem be- lativ dichtes Wegenetz. Auch befaßte er sich be- feld im Herbst 1622 als Reserve der Nieder- ZDIIQHWHQ .RQÁLNW ]ZLVFKHQ GHQ JUDIHQWUHX sonders eingehend mit den Landesgrenzen. So länder für ihren Krieg gegen Spanien dorthin en ärmeren Bauern einerseits, den reichen zeichnete er um Steinfurt herum Grenzsteine und -pfähle, einige davon mit Namen versehen. gebracht hatte. Den Abzug dieser Truppe An- Marschbauern und Emden andererseits. Die An der Ostseite dieser Grafschaft trug er zu- fang 1624 mußten die ostfriesischen Stände mit Niederlande griffen erneut ein, ohne allerdings sätzlich Schlagbäume ein. 300.000 Talern erkaufen. Das Geld streckten eine Änderung der Zustände in der Grafschaft Die Grafschaft Bentheim stattete er gegen- ihnen die Niederlande zwar vor, Ostfriesland zu erreichen. über Münster und Overijssel mit Grenzsteinen geriet dadurch aber in eine ein halbes Jahrhun- Unter der Regierung der Grafenwitwe Chri- aus. Die Grenze mit Drenthe bildete auf natür- dert währende Abhängigkeit von seinem west- stine Charlotte von Württemberg, die ihre ab- liche Weise die Grenz-Aa oder das Schoone- lichen Nachbarn. solutistischen Auffassungen auf Ostfriesland beekerdiep. Einige Jahre später kamen kaiserliche Trup- übertragen wollte, verschärfte sich der Streit Während sich Steinfurt ohne innere Grenzen pen, die erst das Eingreifen der Schweden zum mit den Ständen erneut. Die Landesherrin ver- darstellt und als Stadt nur Burgsteinfurt auf- weist, trennen die Binnengrenzen in Bentheim Abzug zwang. 1637 rückten hessische Kontin- weigerte die Anerkennung der Landesverfas- Gerichtsbezirke oder Kirchspiele. Hier hob der gente in das Land ein. sung und suchte ihrer Haltung durch abwech- Autor die Städte Neuenhaus, Nordhorn, Schüt- In diesen Kriegszeiten begann in Ostfries- VHOQGLQGDV/DQGJHKROWHZHOÀVFKHGlQLVFKH torf und Bentheim hervor. land nach holländischem Vorbild die Urbar- und münstersche Truppen Nachdruck zu ver- Als Besonderheit trug er in der Grafschaft machung der Hochmoore. Als erste Moorkolo- leihen. Der Reichshofrat bestätigte jedoch den Bentheim zahlreiche Richtstätten ein, die aus nie entstand Großefehn südöstlich von Aurich Ständen ihre Militärhoheit und zwang die aus- Galgen, Rad oder beidem bestehen. Westlich DOV*UQGXQJ(PGHQHU.DXÁHXWH ländischen Soldaten, Ostfriesland zu verlassen. der Stadt Bentheim liegen sich sogar diesseits Viele der Kriegsbewegungen im ostfriesi- Auch der Kaiser schützte die Landesverfas- und jenseits der Grenze zwei Richtstätten ge- schen Raum fanden auf Veranlassung oder sung gegen Ansprüche der Landesherrin. Als genüber: das Bentemsche Gericht und das zumindest wegen der Niederlande statt. Des- symbolische Geste ließ er eine kleine Schutz- Twentische Gericht. Seit dem späten Mittelalter regierten die Bent- halb brachten der Westfälische Frieden und truppe von zweihundert Mann in Leer statio- heimer Grafen die Grafschaften Bentheim und der parallel abgeschlossene Friedensvertrag nieren und verlieh den Ständen 1678 das auf Steinfurt zusammen. Heute trennt die Grenze zwischen den Niederlanden und Spanien für die mittelalterliche Friesische Freiheit bezoge- zwischen Niedersachsen und Nordrhein-West- Ostfriesland Erleichterung. Doch sorgten in ne Upstalsboomwappen als Zeichen für den falen diese beiden Gebiete. GHU)ROJH]HLWKlXÀJH.RQÁLNWH]ZLVFKHQGHP kaiserlichen Schutz.

98 99 Um die Ordnung im Lande wieder herzu- Bischof Ferdinand suchte Positionen gegen- Abb. 40 stellen, beauftragte der Kaiser wenige Jah- über Ostfriesland zu gewinnen und veranlaßte Janssonius: Westfälischer Reichskreis re später die Direktoren des Westfälischen deshalb an der Nordgrenze des Hochstifts 54,5 x 40,5 cm (Kat.Nr. 30) Reichskreises, die ostfriesische Verfassung zu Münster den Landesausbau. Als Ausgangs- garantieren, insbesondere also die Rechte der punkt der Moorkolonisation wählte er die Wie im Falle des Niedersächsischen Reichs- kreises (Abb. 23) stimmte diese ebenfalls nach Stände zu verteidigen. Aus diesem Grund sta- mittelalterliche Papenburg im Emsland. Die Westen orientierte Karte des Westfälischen tionierte Friedrich Wilhelm von Brandenburg, Arbeiten begannen 1631 mit dem Bau eines Kreises längst nicht mehr, als Janssonius sie der Große Kurfürst, 1681 Soldaten in Greet- für den Torftransport geeigneten Kanals nach 1658 oder noch später in Amsterdam in seinen siel und Emden. der Ems. Dieser Kanal bekam später grundle- Atlanten veröffentlichte. So waren die Länder Die Brandenburger gründeten in Emden gende Bedeutung für den Aufstieg Papenburgs Bremen und Verden schon seit 1648 nicht mehr eine Handelsgesellschaft: die Kurfürstlich- zur Stadt der Werften. Stiftsterritorien, sondern Herzogtümer. Brandenburgische Afrikanische Kompagnie. Am Ende des Jahrhunderts zählte die Ko- Fast die ganze nördliche Hälfte des Westfäli- Diese sollte Waren aus den brandenburgischen lonie bereits 78 Ansiedler. Die heutige Stadt schen Kreises bestand aus Ländern und Länd- Handelsniederlassungen in Afrika verschiffen, Papenburg entstand aus der fünfzehn Kilome- chen, die im Laufe ihrer weiteren Geschichte auf dem einen oder anderen Wege zu Teilen des vor allem über die kleine Festung Großfried- ter langen und damit größten deutschen Fehn- Bundeslandes Niedersachsen wurden. richsburg an der Goldküste im heutigen Gha- kolonie. Von Westen nach Osten aufgezählt und mit na. Die Gesellschaft befaßte sich auch mit dem Als in der Jahrhundertmitte Bischof Chri- ihren auf der Karte verzeichneten Namen be- Sklavenhandel. stoph Bernhard von Galen die Regierung an- nannt, waren das die Grafschaften Bentheim, 1691 machte Fürst Christian Eberhard Frie- trat, fand er noch eine schwedische Besatzung Emden und Lingen, der niedere Teil des Hoch- den mit den Ständen. Mit Herzog Ernst Au- in der Festung Vechta vor. Erst nach Zahlung stifts Münster und das Hochstift Osnabrück, gust von Hannover schloß er einen Erbvertrag. hoher Reparationssummen, die der Bischof die Grafschaften Oldenburg, Diepholz, Hoya, Der Kaiser bestätigte diesen Vertrag jedoch im ganzen Reich einsammeln mußte, verließen Pyrmont, Schaumburg und Spiegelberg sowie nicht, sondern gestand der brandenburgischen die Schweden 1654 die Stadt. Die Erfahrun- schließlich das Erzstift Bremen und das Hoch- stift Verden. Linie der Hohenzollern eine Erbanwartschaft gen mit ausländischen Mächten veranlaßten Im Osten fanden diese Territorien Anschluß auf Ostfriesland für den Fall des Aussterbens den Landesherrn, ein schlagkräftiges münster- DQ GLH ZHOÀVFKHQ )UVWHQWPHU %UDXQVFKZHLJ der Familie Cirksena zu. sches Heer aufzubauen. und Lüneburg. Gegen die Einkreisung des Niederstifts Der Rest des Westfälischen Reichskreises ent- Niederstift Münster durch protestantische Mächte, namentlich die wickelte sich zu einem Teil des heutigen Bun- Niederlande, Schweden im Land Bremen und deslandes Nordrhein-Westfalen. Der Dreißigjährige Krieg begann im Nieder- Dänemark in Oldenburg, errichtete der Bi- stift Münster mit dem Eindringen des Grafen schof um 1666 westlich der Stadt Vechta eine von Mansfeld im Oktober 1622. Eine Schlacht Zitadelle nach modernsten Gesichtspunkten. gegen den kaiserlichen Heerführer Tilly bei Diese Festung diente darüber hinaus seinen Friesoythe folgte. Später durchzogen Truppen eigenen Kriegen vor allem gegen die Nieder- aller Parteien das Land und plünderten es aus. lande. Ähnlich hielten es die Parteien des spanisch- In diesem Zusammenhang standen auch niederländischen Krieges, der parallel geführt mehrere Versuche des Bischofs, sich in ost- wurde. friesische Angelegenheiten einzumischen. Ei-

100 101 ne Möglichkeit hierzu bot sich, als der Reichs- zung ab. Als die Liga abzog, besetzten nieder- tigkeiten in der Grafenfamilie gaben ihm eine hofrat Christoph Bernhard beauftragte, eine ländische Truppen die Grafschaft. Gelegenheit, in seinem Sinne einzugreifen. hohe Geldsumme einzutreiben, zu deren Zah- Im spanisch-niederländischen Friedensver- Mit Hilfe von Intrigen und Entführungen lung sich die ostfriesische Grafenfamilie sech- trag vom Januar 1648 trat Spanien die Graf- gelang es dem Bischof, die Grafensöhne vor- zig Jahre zuvor beim Erwerb des Harlinger- schaft Lingen förmlich an die Oranier ab. übergehend in seine Gewalt zu bringen und ODQGHVYHUSÁLFKWHWKDWWH Nach niederländischer Auffassung gehörte das den reformierten Grafen Ernst Wilhelm 1668 Als Ersatz für die Zahlung wollte sich der Land wie die Niederlande selbst nicht mehr zum katholischen Glaubensbekenntnis zu be- Bischof das Rheiderland abtreten lassen und zum Deutschen Reich. wegen. Kurz darauf besetzten münstersche ließ Ende 1663 die Dieler Schanze am linken Wilhelm III., Prinz von Oranien, Statthal- Truppen das Bentheimer Schloß und führten Ufer der Ems bei dem heutigen Ort Diele be- ter der Niederlande und zugleich König von den katholischen Gottesdienst ein. Daß die setzen. Ein halbes Jahr später vertrieben nie- England, suchte in seiner Grafschaft gegen die Grafschaft Bentheim in dieser Situation selb- derländische Truppen die münsterschen Sol- Bevölkerung den Calvinismus zu stärken. Zu ständig blieb, lag an der Entschlußkraft der daten. Nach mehrfachem Besitzwechsel ließ diesem Zweck gründete er in der Stadt Lingen *UlÀQ*HUWUXGDQGHU+DOWXQJEHQDFKEDUWHU Münster die Schanze, die auch als Zollstation 1697 eine Universität, die schnell einen guten Mächte und am Tod des Bischofs von Galen ihrem Handel mit Ostfriesland im Wege stand, Ruf erwarb und bis in die hannoversche Zeit 1678. schleifen. hinein bestand. Doch führte die Einmischung des Bischofs Obwohl vorrangig Kriegsherr, kümmerte Als Wilhelm von Oranien 1702 starb, machte zu heftigen Glaubenskämpfen in der Graf- sich Bischof von Galen auch um das katho- der preußische König Friedrich I. gegen die schaft und neuen Erbstreitigkeiten in der gräf- lisch-geistige Leben und um die Volksbildung. niederländische Auffassung Erbansprüche gel- lichen Familie. Erst 1701 bereinigte ein Haager 1667 krönte er die Gegenreformation im Nie- tend. Brandenburg-Preußen übernahm Lingen Vergleich unter der Garantie der Niederlande derstift Münster, indem er dem Domkapitel in und fügte die Grafschaft später mit seiner 1707 und Preußens die verfahrene Situation. Zur Osnabrück ausgerechnet unter dem hannover- gekauften Restgrafschaft Tecklenburg wieder Beendigung der Glaubenskämpfe schrieb die- schen evangelischen Bischof Ernst August II. zusammen. ser Vergleich in der Grafschaft Bentheim nach die geistlichen Rechte über das Niederstift ab- Unter der neuen Herrschaft erlebte die dem Vorbild des Westfälischen Friedens den kaufte. 1675 ordnete er an, in allen Städten und Grafschaft Lingen nach allen Wirren der ver- Konfessionsstand des Jahres 1624 fest. Dörfern Volksschulen, sogar gesonderte Mäd- gangenen Jahrhunderte eine ruhigere Zeit. chenschulen zu errichten, machte den Schul- Dazu trug nicht zuletzt die preußische Tole- EHVXFK]XU3ÁLFKWXQGOLH‰$UPHXQHQWJHOWOLFK ranz in Religionsfragen und die insgesamt ab- unterrichten. nehmende Schärfe der konfessionellen Ge- gensätze bei. Grafschaft Lingen Grafschaft Bentheim Während des Dreißigjährigen Krieges ver- mischten sich in der Grafschaft Lingen die Der münstersche Bichof Christoph Bern- militärischen Aktionen der deutschen Religi- hard von Galen betrachtete die Grafschaft onsparteien mit denen des niederländischen Bentheim zunehmend als Annektionsobjekt Befreiungskrieges gegen Spanien. Truppen der und im Rahmen seiner Angriffspläne gegen Katholischen Liga lösten die spanische Besat- die Niederlande als Aufmarschgebiet. Erbstrei-

102 Niedersachsen im 18. Jahrhundert (1714 bis 1806)

Seit dem Sturz Heinrichs des Löwen gut Hochstiftes Münster und das Untere Eichs- und fremde, insbesondere schwedische und fünfhundert Jahre zuvor hatte sich die An- feld als Teil des Erzstiftes Mainz. preußische Truppendurchzüge. zahl der im Rechtssinn souveränen Staaten auf In eiligen Fällen durfte hierbei das Geheime dem Boden des heutigen Bundeslandes Nie- Hannover und Großbritannien Ratskollegium selbst entscheiden, und zwar dersachsen fortlaufend vermindert. Doch die zusammen mit dem General Cuno Josua von Ansammlung der Territorien in diesem Raum Als Kurfürst Georg Ludwig von Braun- Bülow, den Georg Ludwig zu seinem Stellver- bot am Anfang des 18. Jahrhunderts immer schweig-Lüneburg im September 1714 Han- treter in Militärsachen berief. Wenn ein Vor- noch ein buntes Bild. nover verließ, um als König Georg den Thron gang Aufschub duldete, mußte das Ratskolle- An der Spitze stand als große Macht in Nord- von Großbritannien und Irland zu besteigen, gium seinem Landesherrn eine Vorlage nach westdeutschland das Kurfürstentum Hanno- hinterließ er eine umfangreiche Anordnung London senden und dessen Entscheidung ab- YHU (VXPID‰WHGLHZHOÀVFKHQ)UVWHQWPHU für die Regierung seiner deutschen Länder. In warten. Calenberg-Göttingen mit der abgelegenen diesem „Regierungsreglement“ bestätigte er Genaue Regelungen betrafen die Botschaf- Restgrafschaft Hohnstein, Grubenhagen in zunächst die Zusammensetzung der Landes- ter des Kurfürsten beim Reichstag in Regens- seinen vier voneinander getrennten Teilen, ab regierung. Diese bestand aus dem Geheimen burg, Vorsprachen fremder Minister und die in 1705 auch Lüneburg, dazu die Grafschaften Ratskollegium als politische Spitze, einer Hannover für Georg Ludwig eingehende Post. Hoya und Diepholz. Daneben und mit ihnen .DPPHU IU 6WDDWVÀQDQ]HQ XQG 'RPlQHQ Erlasse an die Bevölkerung sollte der sachlich verschränkt vervollständigte das Fürstentum der Justizkanzlei, einem Konsistorium für zuständige Geheimrat „im Auftrag“ unter- Braunschweig-Wolfenbüttel mit dem Für- Kirchen- und Schulangelegenheiten sowie der schreiben, bei einiger Wichtigkeit aber zur Un- stentum Blankenburg den Gebietsstand des Kriegskanzlei. terschrift nach London senden. Auch die An- früheren Herzogtums Braunschweig-Lüne- Die Vorsitzer der vier letztgenannten Gre- stellung und Entlassung von Mitarbeitern der burg. mien brachten übergeordnete Anliegen vor Landesregierung regelte Georg Ludwig. Nach Norden und Westen schlossen sich an: das Geheime Ratskollegium. Die Geheimräte Kriminalfälle im Hannoverschen und im Lü- die Herzogtümer Bremen und Verden, das lau- selbst durften fast nur zusammen handeln. Je- neburgischen sollte die jeweilige Justizkanzlei enburgische Land Hadeln, das hamburgische den Bericht an ihren Landesherrn mußten alle verhandeln. Im Anschluß durfte das Geheime Ritzebüttel, die beiden schaumburgischen Räte gemeinsam unterschreiben. Ratskollegium Urteile bis zur Todesstrafe be- Grafschaften und die Herrschaft Pyrmont, die Militärangelegenheiten machten einen gro- stätigen und auch vollstrecken lassen. Der Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst ßen Teil des Reglements aus, allen voran die Kurfürst behielt sich nur das Recht der Begna- mit den Herrschaften Jever und Kniphausen, Kriegskasse. In diesem Zusammenhang über- digung oder Strafminderung vor und erwartete das Fürstentum Ostfriesland, die Grafschaften trug Georg Ludwig dem Geheimen Ratskol- hierfür geeignete Vorschläge. Auch gegen vor- Bentheim und Lingen. Das Herzogtum Lauen- legium sein Recht als Landesherr, die Abge- nehme Personen durfte die Regierung Straf- burg an der Elbe lag nur mit einem kleinen Teil ordneten der für Steuerfragen mit zuständigen prozesse führen, doch mußte sie den Landes- innerhalb der niedersächsischen Grenzen. Landstände einzuberufen. Im einzelnen be- herrn in derartigen Fällen sofort informieren Dazu kamen die Reichsstadt Goslar, die trafen die Militärsachen zum Beispiel die Ein- und seine Entscheidung abwarten. Hochstifte Hildesheim und Osnabrück, das quartierung eigener Truppen, eigene Trup- Wenige Unterschriften behielt sich Georg Niederstift Münster als nördlicher Teil des penbewegungen wegen feindlicher Aktionen Ludwig neben den bereits erwähnten persön-

103 lich vor: bei Schuldscheinen im eigenen Namen Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, soll- Abb. 41 oder im Namen der Cellischen Landschaft und ten in Hannover wenigstens Statthalter aus der Jefferys: Hannover und Braunschweig bei bestimmten Personalfragen. Für die Un- fürstlichen Familie regieren und residieren. 51 x 57 cm (Kat.Nr. 127) ter-zeichnung von Lehnsbriefen stattete er die Auch sollten dort ständig ein Hofstaat und Geheimräte gemeinsam mit einer besonderen eine Regierung beibehalten werden. Die Re- Wie die Karte von Herman Moll für Georg I. (Abb. 31) zeigt das vorliegende Blatt des engli- Vollmacht aus. Sie mußten in diesen Fällen un- gierung sollte nur aus Deutschen lutherischer schen Kartographen Thomas Jefferys die deut- terzeichnen als „Königl. Gross-Brittannische Konfession, insbesondere nicht aus Englän- schen Besitzungen des britischen Königs. Es zur Churfürstl. Braunschw. und Lüneb. Regie- dern bestehen. Diese Bestimmung entsprach bezieht sich auf Georg III. Dieser hatte bereits rung verordnete heimgelassene Geheimte Räte einer englischen Vorschrift, wonach Deutsche als Prince of Wales Jefferys zu seinem Geo- kraft Königl. Special-Vollmacht“. nicht Mitglieder der Regierung Großbritanni- graphen ernannt. Insgesamt vermittelt das Regierungsregle- ens sein durften. Die Karte entstand vermutlich anläßlich der ment Georg Ludwigs den Eindruck, daß der Georg I. stattete seinem Kurfürstentum noch Thronbesteigung Georgs III. 1760. Deshalb Kurfürst sein Land nicht ohne Sorgen über den fünf längere Besuche ab. Während einer er- konnte Jefferys – anders als Moll – das seiner- Fortgang der hannoverschen Regierungsge- neuten Anreise nach Hannover starb er am 22. zeit noch ein Jahr lang katholisch regierte Osna- brück nicht als Land seines Königs darstellen. schäfte verließ. Es läßt den Versuch erkennen, Juni 1727 in Osnabrück. Das Blatt umfaßt die Länder des hanno- ein Gleichgewicht zwischen der Regierungsfä- verschen Kurfürsten, das Fürstentum Braun- higkeit der Landesregierung in Hannover bei Schicksalsgemeinschaft schweig-Wolfenbüttel und das Hochstift Hil- Abwesenheit des Landesherrn einerseits und desheim. Die Fürstentümer Calenberg und der weiter bestehenden Verantwortung des Für Kurhannover erwies es sich als pro- Grubenhagen zeichnete der Autor mit dem Kurfürsten für sein Land andererseits herzu- blematisch, daß Georg II. das erwähnte Testa- Schriftzug „Braunschweig-Lüneburg“ aus. Sie stellen. ment seines Vaters unterdrückte. Insbesonde- stellten ursprünglich die Kurlande dar. Eine deutsche Kanzlei am Hof in London re richteten sich in der Folgezeit militärische Grubenhagen schließt wie auf einigen älteren mit einem hannoverschen Minister an der Spit- Aktionen, die eigentlich England galten, viel- Karten Göttingen ein. Die Grafschaft Hohn- stein stellte der Autor mit einem Gebietsstand ze sollte Georg I. und seinen Nachfolgern hel- fach gegen den Kurstaat. Auch mußte Hanno- zum Ende des Dreißigjährigen Krieges dar. fen, dieser Verantwortung gerecht zu werden. ver öfter seine Soldaten in englischem Inter- Ein relativ dichtes Straßennetz erschließt die Immerhin brauchte die Post zwischen Hanno- esse einsetzen. hannoverschen Länder und ihre Umgebung. ver und London etwa eine Woche für den ein- Ob allerdings die Vorsorge Georgs I., die erst Eine Straße hob der Zeichner besonders her- fachen Weg. ab 1760 wirksam geworden wäre, die Einbezie- vor: die durch Bohmte im Hochstift Osnabrück Doch der König fürchtete, daß seine Nach- hung Hannovers in den Siebenjährigen Krieg über Loccum an der Weser und Hagenburg folger sich zunehmend von ihren Ländern in verhindert und Napoleon von der Eroberung am Steinhuder Meer nach Hannover führende Deutschland entfremden könnten. Er wollte Niedersachsens abgehalten hätte, ist mehr als „Post Road from Holland to “. Diese verhindern, daß Kurhannover zu einem An- fraglich. Straße diente als vorrangige Verbindung für den regen Verkehr zwischen London und der deut- hängsel Großbritanniens würde. Deshalb ver- Wichtiger für das weitere außenpolitische schen Hauptstadt des britischen Königs. fügte er bereits im Januar 1716 in einem Testa- Schicksal Hannovers war später sicher die Per- Nördlich des Steinhuder Meeres trug Jefferys ment, daß eine neue kurfürstlich-hannoversche sönlichkeit Georgs III. aus der vierten Welfen- das Jagdschloß Linsburg als „a Royal Hunting Herrscherlinie begründet werden sollte, und generation auf dem englischen Thron. Dieser House“ oder „Churfürstlicher Thiergarten“ zwar beginnend mit dem zweitgeborenen Sohn fühlte und handelte kaum noch als Hannove- ein. seines Enkels Friedrich Ludwig. raner, sondern als Engländer. Das hinderte ihn

104 105 allerdings nicht daran, in seinem deutschen unerwarteten Sieg über die Franzosen errin- Abb. 42 Kurstaat wichtige Reformen anzustoßen. gen. Matthäus Seutter: Fürstentum Lüneburg Georg II. jedoch war von Geburt und Er- $OV'ULWWHULQGHU5HLKHGHUZHOÀVFKHQ.|- 57,5 x 50 cm (Kat.Nr. 91) ]LHKXQJ QRFK +DQQRYHUDQHU +lXÀJH %HVX nige in England bestieg 1760 ein Enkel Georgs che verbanden ihn mit seinen deutschen Län- II., der erwähnte Georg III., den Thron. Er Der Augsburger Kupferstecher und Verleger Matthäus Seutter veröffentlichte diese Karte dern. Von dem fast gleichaltrigen preußischen besuchte sein hannoversches Kurfürstentum des Fürstentums Lüneburg nach 1742. Er durf- König Friedrich Wilhelm I., dem Soldatenkö- gar nicht. Als Residenz führte Hannover mit te sich Kaiserlicher Geograph Karls VI. nennen nig, trennte ihn eine gegenseitige Abneigung. Herrenhausen nur noch ein Schattendasein. und besaß ein Privileg des Reichsverwesers für Deshalb verschlechterte sich unter diesen bei- Zwar ließ sich Georg III. durch die Deutsche den Süden des Deutschen Reiches. Die Zeich- den Herrschern das Verhältnis zwischen Han- Kanzlei in London noch über wichtige han- nung entstand hundertfünfzig Jahre nach der nover und Preußen. noversche Vorgänge informieren, konnte aber ursprünglichen Mellinger-Karte (Abb. 28). Zuweilen reichten kleine Anlässe für Kriegs- nicht mehr aus eigener Kenntnis in seinem Das Fürstentum Lüneburg stellt sich hier op- drohungen bis hin zur Mobilmachung. Auf deutschen Land regieren. tisch eindrucksvoll in seinen 44 Ämtern und gewaltsame Werbungen hannoverscher Unter- Schon bald nach der Unabhängigkeitserklä- Vogteien dar. Es reicht von Moisburg im Nord- westen bis Fallersleben im Südosten und von tanen für das preußische Militär, insbesondere rung der englischen Kolonien als Vereinigte Brelingen/Bissendorf im Südwesten bis Gar- für Friedrich Wilhelms „lange Kerls“, antwor- Staaten von Amerika am 4. Juli 1776 wirkte tow im Osten. Hinzu tritt die Exklave Klötze tete Georg mit der Androhung der Todesstrafe sich der amerikanische Unabhängigkeitskrieg im Brandenburgischen. für die Werber. auch auf Hannover aus. Georg III. beorderte Ganz im Osten machen die Ämter Dannen- 1741 entstand eine besonders kritische Si- fünf kurhannoversche Bataillone nach Gibral- berg, Lüchow und Gartow die lüneburgische tuation: Im Jahr zuvor hatte mit einem Ein- tar und Menorca, damit er die dort stationier- Grafschaft Dannenberg aus. marsch Preußens in Schlesien unter Friedrich ten britischen Truppen nach Amerika schicken Das rechtselbische Herzogtum Lauenburg, dem Großen der Österreichische Erbfolge- konnte. In Gibraltar nahmen die Hannovera- inzwischen lüneburgisch geworden, greift mit krieg um die Thronfolge der Kaisertochter ner an der erfolgreichen Verteidigung gegen seinem Amt über den Fluß hinaus. Das weiter stromaufwärts isoliert liegende lau- Maria Theresia begonnen. Dabei stand unter spanische Belagerer teil. Auf der Insel Menor- enburgische zog der Autor irr- anderem England gegen Frankreich. ca mußten sie dagegen vor den Spaniern kapi- tümlich zum lüneburgischen Amt Hitzacker. Hannover blieb in diesem Krieg zwar neu- tulieren. Größere Städte zeichnete der Autor in Form tral, aber Georg II. zog als englischer König Für den Kolonialkrieg in Indien rekrutierte von Stadtgrundrissen. Im Lüneburgischen he- hannoversche Truppen in englischem Sold zu- Georg III. noch einmal 2.800 hannoversche ben sich auf diese Weise hervor: Harburg, Lü- sammen, um in das Kriegsgeschehen einzu- Soldaten, die dort fast zehn Jahre lang gegen neburg, Dannenberg, Uelzen, Celle und Gif- greifen. Jedoch verbündeten sich Frankreich, französische und indische Truppen kämpften. horn. Außerhalb des Fürstentums reihen sich Preußen und sogar das Hochstift Münster, die Nur ein Drittel von ihnen kehrte nach Han- Hamburg, Lauenburg, Hannover und Braun- Hannover nunmehr von zwei Seiten bedroh- nover zurück. schweig in die Riege dieser Städte ein. 1705 erbte Herzog und Kurfürst Georg Lud- ten. wig von Calenberg und Grubenhagen das Für- Georg mußte seinen Plan zunächst aufge- Im Kurstaat stentum Lüneburg von seinem Onkel Georg ben. Zwei Jahre später aber konnte er an der Wilhelm. Auf diesen Besitzwechsel geht der Spitze einer von der englischen Regierung zu- Die Regierung in Hannover bestand in der Autor mit dem Kurfürstenhut auf dem lüne- sammengestellten Koalitionsarmee mit 16.000 Regel aus adeligen Ministern, an ihrer Spitze burgischen Wappen in der Titelkartusche ein. Hannoveranern bei Dettingen am Main einen zunächst der 1705 von Lüneburg übernom-

106 107 mene Andreas Gottlieb von Bernstorff und Hannover zahlte dafür sechshunterttausend Ta- Abb. 43 anschließend bis 1770 Gerlach Adolf von ler. Güssefeld/Homännische Erben: Nörd- Münchhausen. In der langen Reihe der Minister 1719 konnte in Stockholm ein ähnlicher Ver- liche Braunschweig-Lüneburgische Länder kommen einige Familiennamen immer wieder trag zwischen Kurhannover und Schweden 60 x 46,5 cm (Kat.Nr. 86) vor, zum Beispiel Alvensleben, von dem Bus- geschlossen werden. Darin verzichtete Schwe- Franz Ludwig Güssefeld gehörte zu den be- sche, Grote, Hardenberg. den auf seine Herzogtümer in Niedersachsen deutendsten Kartographen seiner Zeit. Mit der Die konkrete Regierungsarbeit erledigten und auf das Amt Wildeshausen, das Hannover vorliegenden Karte gab er einen recht zuverläs- Sekretäre aus dem gehobenen Bürgertum. Re- bereits seit 1700 als Pfand besaß. Eine Milli- sigen Überblick über die nördlichen Länder des gierungsämter gab man nicht unbedingt den on Reichstaler waren der Preis. Die Neuer- hannoverschen Kurfürsten. Fähigsten, sondern reichte sie in bestimmten ZHUEXQJHQÀHOHQ]ZDUDQGHQ.XUIUVWHQYRQ Die ganze Karte überzog der Autor mit Familien wie ein Erbe weiter. Weil diese Fami- Braunschweig-Lüneburg, blieben jedoch ein einem dichten Straßen- und Wegenetz. Zahl- lien bei Hofe tätig waren, nannte man sie die eigenes Verwaltungsgebiet neben dem Kur- reiche Brücken überqueren die Flüsse zumeist „hübschen“ Familien. staat. DQ LKUHQ VFKPDOHUHQ 2EHUOlXIHQ GRFK ÀQGHQ In der Friedenszeit nach dem Ende des Spa- 1731 gelangte auch das im Herzogtum Bre- sie zum Teil keinen Anschluß an die Straßen. An einigen Stellen führen feste Wege durch nischen Erbfolgekrieges 1714 konzentrierte men gelegene lauenburgische Amt Hadeln, das mooriges Gelände, so bei Ahlden an der Aller sich die Regierungsarbeit in Hannover auf die der Kaiser über vierzig Jahre lang unter seiner und östlich von Bremen. Innenpolitik. Zahlreiche Verordnungen sollten Verwaltung gehalten hatte, an Kurhannover. Im Alten Land entlang der Elbe stehen die die Selbstverwaltung der städtischen Magistrate Zehn Jahre später tauschte Hannover seinen Erste Meile zwischen den Flüssen Schwinge PRGHUQLVLHUHQ GLH 5HFKWVSÁHJH QHX RUGQHQ Hafen und Flecken Vegesack gegen die stadt- und Lühe, die Zweite Meile zwischen Lühe und sowie das Gesundheits- und Sozialwesen ver- bremischen Gebiete Blumenthal und Neuen- Este und die Dritte Meile östlich der Este für bessern. kirchen. Blumenthal kam später an Bremen Deichverbände, die ihr Land jeweils mit einem Außenpolitisch begann die Zeit der Perso- zurück. Ein weiterer Gebietszuwachs zeich- Ringdeich schützten. Auch diese Deiche zeigt nalunion für Hannover mit einem erhebli- nete sich für Hannover ab, als die Regierung die Karte. Südlich von Bleckede zeichnete Güssefeld chen Gebietszuwachs, den nicht zuletzt engli- 1753 eine dreißigjährige Pfandschaft über die das lüneburgische Jagdgebiet Göhrde und stat- VFKHU(LQÁX‰HUP|JOLFKWH'LHGLSORPDWLVFKH Grafschaft Bentheim erwarb. tete es mit dem typischen Wegestern aus. Das Grundlage hierfür bildete ein Bündnisvertrag Den Gesamtstaat Hannover bildeten sieben Dorf Göhrde versah er mit dem Zeichen für ein PLW'lQHPDUN'DULQYHUSÁLFKWHWHVLFK*HRUJ Länder oder Provinzen mit eigenen Land- Schloß. Eine ebensolche Anlage erscheint auch Ludwig zum Kriegseintritt gegen Schweden ständen: Calenberg mit Göttingen, Gruben- im Calenbergischen bei der Linsburg nördlich mit dem Ziel, den Nordischen Krieg mit Vor- hagen, Lüneburg, Hoya, Bremen, Verden und des Steinhuder Meeres. teilen für sich selbst und für Dänemark zu be- Lauenburg. Das lauenburgische Land Hadeln Burg und Gericht Gartow im östlichen Win- enden. besaß zudem eine besondere Vertretung. Ein- kel des Fürstentums Lüneburg kaufte gegen Die beiden Bündnispartner einigten sich dar- schließlich Diepholz brachte es dieser Staat Ende des 17. Jahrhunderts der cellische und auf, daß die schwedischen Herzogtümer Bre- auf 750.000 Einwohner. später hannoversche Erste Minister Andreas Gottlieb von Bernstorff. Aufgrund eines kur- men und Verden künftig zu Hannover gehören Alle Landstände übten weiterhin ihre al- fürstlichen Privilegs übte die Familie Bernstorff sollten. Weil Hannover das Herzogtum Verden ten Rechte aus, Steuern zu bewilligen, eigene die Amtsgewalt und die Rechtsprechung über bereits besetzt hatte, brauchte Dänemark nur Kassen zu führen und bei der Besetzung der ihre Untertanen in 22 Dörfern des Gerichts das von ihm besetzte Herzogtum Bremen her- Hofgerichte mitzuwirken. Erst 1801 schlossen aus. auszugeben. Dazu gehörte die Festung Stade. sich die calenbergische und die grubenhagen-

108 109 sche Landschaft auf Initiative der Regierung der Georgia Augusta nach dem kurfürstlichen Abb. 44 zu einer heute noch bestehenden einheitlichen Namen Georgs II. Motive für diese Grün- Reilly: Grafschaften Hoya und Diepholz Körperschaft zusammen. Sie trugen damit zur dung lagen in dem beträchtlichen territorialen 28 x 23,5 cm (Kat.Nr. 120) Vereinfachung der Verwaltung bei. Zuwachs und politischen Aufstieg Hannovers, Die Geschäfte der inneren Verwaltung führte im Zweck der Beamtenausbildung und in dem Die vorliegende Karte entstammt dem groß angelegten Atlas „Schauplatz der fünf Theile weitgehend die Regierung in Hannover. Wegen Wunsch, die beträchtlichen Studienausgaben der Welt“. Franz Johann Joseph von Reilly gab der Abwesenheit des gemeinsamen Landes- QLFKWLQDQGHUH/lQGHUÁLH‰HQ]XODVVHQYLHO diesen gegen Ende des 18. Jahrhunderts in herrn blieben die zeittypischen Tendenzen zur mehr fremde Studenten anzulocken. Wien heraus. Rechtsfortbildung im Gesamtstaat schwach. Das in Göttingen bereits vorhandene Gym- Schon frühe Landesherren teilten Hoya in Aus demselben Grunde gab es in Hannover nasium mit einer ansehnlichen Gelehrtenschule eine Obergrafschaft mit der Weserstadt Stol- auch nicht die ebenfalls zeittypischen Erschei- OHJWHGLHVHQ6WDQGRUWQDKH'LH:DKOÀHOQLFKW zenau ganz im Süden und eine Untergrafschaft nungen des Absolutismus. auf Hannover, weil die Hauptstadt mit ihren mit den Städten Nienburg und Hoya. Hannovers Militärwesen blieb nach 1714 auf rund zehntausend Einwohnern „überfüllt“ Im Norden ragt von der Weser her fremdes einem relativ hohen Stand. Es verbrauchte den und das freizügige Betragen der Studenten in Gebiet in die Grafschaft Hoya. Es handelt sich um den westlichen Teil des alten bremischen größten Teil der Staatseinnahmen. Das stehen- der abgelegenen Kleinstadt angeblich eher zu Amtes Thedinghausen, den Braunschweig-Wol- de Heer umfaßte insgesamt etwa 15.000 Mann tolerieren war als am Regierungssitz. fenbüttel anläßlich eines Reichskrieges gegen Infanterie, Kavallerie und Artillerie. Georg II. ließ sich bei der Universitätsgrün- Schweden 1676 erobern konnte. Als Garnisonstädte dienten hauptsächlich dung weitgehend von seinem Ersten Minister Weitere fremde Gebiete stellen als hessische die Festungen Hameln, Nienburg und Stade. Gerlach Adolf von Münchhausen beraten. Enklaven die Ämter Freudenberg im Nord- Viele alte Stadtbefestigungen beseitigten die Dieser leitete auch die Errichtung der Univer- westen und Uchte im Süden dar. Inmitten von Regierungen, zum Beispiel in Hannover und sität mit Fakultäten für Theologie, Rechtswis- )UHXGHQEHUJ OLHJW DOV ZHOÀVFKH (QNODYH GDV Göttingen ab 1767, weil sie sich im Sieben- senschaft, Medizin und Philosophie, die Ein- heute noch aktive Damenstift Bassum aus liu- jährigen Krieg als militärisch wertlos erwiesen richtung der wissenschaftlichen Institute, einer GROÀQJLVFKHU=HLW Die Grafschaft Diepholz am Dümmer be- hatten. Eine Ausnahme bildete Hameln. Hier Akademie der Wissenschaften und der Biblio- stand aus dem großen Amt Diepholz im Nor- baute die Regierung die Festung mit einem thek. den und dem kleinen Amt Lemförde im Süden. Fort „George“ auf dem Klütberge über dem Zur Berufung als Professoren schlug Münch- Als die Welfen die Grafschaft erwarben, blieb linken Weserufer sogar weiter aus. hausen Gelehrte aus fast allen deutschen Län- das Amt Auburg im Osten des Landes bei Hes- Kleinere Militäreinheiten lagen in Hildes- dern und aus dem Ausland vor. Er gewährte sen. KHLP ZHJHQ GHU ZHOÀVFKHQ 6FKXW]UHFKWH JH ihnen Lehr- und Zensurfreiheit, der Univer- Mit feinen Linien zwischen zahlreichen Orten genüber dem evangelischen Bevölkerungsteil, sität selbst eigene Gerichtsbarkeit. Bis 1770 stellte der Autor Straßen und Wege dar. Einige in Clausthal wegen des Oberharzer Bergbaus blieb Münchhausen der erste Kurator der Uni- dieser Straßen kennzeichnete er mit eineinhalb XQG LQ 2VQDEUFN DOV *DUGH IU GHQ ZHOÀ versität. Querstrichen als Postrouten, so die Straße von Nienburg nach Bremen im Amt Hoya und die schen Bischof Ernst August II. Alle Landstände des Kurfürstentums und die Straße von Bassum nach Bremen im Amt Freu- FDOHQEHUJLVFKH .ORVWHUNDPPHU ÀQDQ]LHUWHQ denberg. Zukunftsinvestitionen die Universität. Außerdem halfen die Stände, %HLGHQ6WlGWHQ1LHQEXUJXQG+R\DÀQGHQ Stipendienstiftungen für „unbemittelte Lan- sich die Jahreszahlen 1757 und 1758 mit dem Als großer kulturpolitischer Erfolg erwies deskinder“ zu errichten, und gewährten be- Schlachtensymbol als Hinweise auf Kämpfe im sich die Gründung der Universität Göttingen, dürftigen Studenten mehrjährige „Freitische“. Siebenjährigen Krieg.

110 111 Am 17. September 1737 fand die feierliche Vermittlung von Kenntnissen über Verbesse- Abb. 45 Einweihung der Georgia Augusta statt. Die rungen in Ackerbau und Viehzucht. Dauthendey/Homännische Erben: Für- Universität Göttingen übernahm schnell die In diese Richtung zielte ferner die auf eine stentum Braunschweig Führung unter den deutschen Hochschulen königliche Initiative zurückgehende Ablösung 58,5 x 50,5 cm (Kat.Nr. 71) und verzeichnete zu ihrem fünfzigjährigen der bäuerlichen Hand- und Spanndienste durch Johann Baptist Homann veröffentlichte seine Bestehen mehr als neunhundert Studenten. Geldleistungen, zunächst zur Erprobung im erste Karte von Braunschweig bereits um 1712 Besonders intensiv entwickelte sich der wis- Amt Calenberg. (Kat.Nr. 69). Bei dem abgebildeten Blatt han- senschaftliche Austausch mit England, unter Nicht zuletzt strebte die Landwirtschafts- delt es sich um eine verbesserte Fassung. anderem durch den Göttinger Mathematik- gesellschaft die Kultivierung der Sandböden Als Titelterritorien zählte der Autor Braun- professor Georg Christoph Lichtenberg in den im Lüneburger Land an. Ihr späteres Mitglied schweig mit den Fürstentümern Calenberg, Siebzigerjahren. Albrecht Daniel von Thaer gilt als Begründer Grubenhagen und Wolfenbüttel auf sowie das Vom Siebenjährigen Krieg erholten sich die der wissenschaftlichen Landwirtschaft. Hochstift Hildesheim, das Fürstentum Halber- hannoverschen Länder relativ schnell, weil sie Nach dem Krieg setzte die hannoversche Re- stadt und die Grafschaft Schaumburg. ÀQDQ]LHOOH+LOIHDXV*UR‰EULWDQQLHQHUKLHOWHQ gierung auch die Kultivierung und Besiedlung Im Harz trennt die Grenze zwischen Wolfen- büttel und Grubenhagen auch den Einseitigen kaum Kosten eines Hofstaates zu tragen hat- des Teufelsmoores bei Bremen fort. Für einen oder grubenhagenschen von dem Kommuni- ten und die üblicherweise hohen Repräsentati- dabei geplanten Kanalbau zwischen Weser und onharz. Vom nördlichen Teil des Fürstentums RQVDXVJDEHQHLQHV)UVWHQHQWÀHOHQ'HQQRFK (OEH EHJDQQHQ ,QJHQLHXU2IÀ]LHUH XQWHU GHU Wolfenbüttel trennte der Zeichner zutreffend mußten die Calenberger Landstände für die Leitung des Obristen Wilhelm Georg Josua du die Exklave Calvörde ab. Sanierung des besonders schwer betroffenen Plat 1764 auf Befehl Georgs III. mit Vermes- Das Amt Campen im Lüneburgischen nord- Göttinger Landes eine Kopfsteuer erheben. sungsarbeiten. Aus diesem Ursprung entstand östlich der Stadt Braunschweig teilte der Autor Diese belastete alle Einwohner ab 14 Jahre un- Provinz nach Provinz, jeweils auf königliche dem Fürstentum Wolfenbüttel zu. Diese Zu- abhängig von ihrer wirtschaftlichen Leistungs- Bewilligung, die Kurhannoversche Landes- ordnung erinnert daran, daß Lüneburg das Amt fähigkeit mit einem einheitlichen Betrag. Erst aufnahme bis zu ihrem Abschluß 1786 in der Campen im Jahre 1706, schon unter hannover- scher Regie, an Wolfenbüttel übertrug, das da- dreißig Jahre nach dem Krieg ersetzte man Grafschaft Hohnstein. Fachleute loben diese für seine Ansprüche auf das Herzogtum Sach- dieses Kopfgeld durch eine Personensteuer in Kartierung des Kurfürstentums bis heute. sen-Lauenburg aufgab. sechs Klassen. 1771 übertrug die Regierung die Arbeiten Zahlreiche Adelswappen schmücken das Kar- Das wirtschaftliche und kulturelle Leben im Moor dem lauenburgischen Tischlersohn WHQELOG6RÀQGHQVLFKLPQ|UGOLFKHQ&DOHQEHUJ nahm während der dreißigjährigen Friedenszeit Jürgen Christian Findorff als Moorkommis- bei Bredenbeck das Wappen der Herren von zwischen dem Siebenjährigen Krieg und den sar für die Herzogtümer Bremen und Verden. Knigge und westlich der Weser bei Schwöb- napoleonischen Kriegen einen großen Auf- Zwischen Bremen und Bremervörde schuf ber der Mönch der Familie von Münchhausen schwung. Schon das erste Nachkriegsjahr geriet er Dutzende neuer Dörfer, mehr als tausend sowie bei Hämelschenburg das Zahnrad der zu einem Jahr zukunftsträchtiger Neuerungen. Siedlerstellen, baute Kanäle zwischen der in Klenckes. 1764 ließ Georg III. in Celle nach englischem die Weser mündenden Hamme und der in die Im südlichen Calenberg trug der Zeichner nördlich von Göttingen den Eberkopf der Har- Vorbild die Königliche Landwirtschaftsge- Elbe mündenden Schwinge. Das Findorffsche denberger ein und im südlichen Wolfenbüttel sellschaft gründen. Diese sollte nicht nur die Beispiel machte Schule, unter anderem bei der bei Salder das Rosenwappen der Familie von Landwirtschaft, sondern auch Forsten und Urbarmachung des Gifhorner Moores. . Im östlichen Grubenhagen schließlich Manufakturen, Handwerk und Handel verbes- Ebenfalls aus dem ersten Nachkriegsjahr zeigt sich bei Wollershausen der Angelhaken sern. Sie erreichte ihr Ziel vor allem durch die stammte die „Königlich Großbritannische und der Herren von Minnigerode.

112 113 Kurfürstlich Hannoversche General-Wegbau- Wolfenbüttel verbundenen Fürstentum Blan- Abb. 46 Intendance“, also eine Straßenbaubehörde. kenburg regierte schon seit 1690 dessen jün- Güssefeld/Homännische Erben: Südliche Sie begann ihre Tätigkeit mit dem Bau von gerer Bruder Ludwig Rudolf. Braunschweigische Reichsländer Chausseen von Hannover nach Göttingen im August Wilhelm betätigte sich als großer 58 x 46,5 cm (Kat.Nr. 85) Verlauf eines der bedeutendsten alten Han- Bauherr, erweiterte und verstärkte die Befe- Der Zeichner stellte die Fürstentümer Gru- delswege, heute etwa die Bundesstraße 3, und stigungen der Stadt Braunschweig, baute hier benhagen, Calenberg, Wolfenbüttel und Blan- von Hannover nach der Festungsstadt Hameln ein neues Residenzschloß und gab dem alten kenburg dar. Weil der nördliche Zipfel Calen- etwa im Verlauf der heutigen Bundesstraße Schloß in Wolfenbüttel ein neues Gesicht in bergs auf dem Blatt keinen Platz fand, brachte 217. Chausseen nach Harburg und Osnabrück barockem Stil. Infolge dieser Aktivitäten nahm ihn Güssefeld auf die Nebenkarte oben in der folgten, um auch diese entfernteren Regionen die Verschuldung des Landes weiter zu. Mitte. Um mit dieser Nebenkarte aber die lüne- des Landes politisch besser anzubinden und Die Landstände konnte der Herzog zurück- burgische Hauptstadt Celle nicht zu verdecken, den Handelsverkehr zu erleichtern. drängen. Die Regierung und innere Verwaltung zeichnete er sie mit einem Einriß, durch den die Im Laufe der Zeit lockerten sich jedoch die gliederte er ähnlich wie sein hannoverscher Stadt sichtbar ist. Verbindungen zwischen London und Hanno- Nachbar. Der Kammer unterstellte er unter Auch diese Karte zeigt die Zerrissenheit der VGOLFKHQ ZHOÀVFKHQ )UVWHQWPHU 'DV JHOE ver zunehmend, so daß der heimischen Re- anderem das Postwesen, den Bergbau und kolorierte Calenberg zerfällt in zwei Teile, das gierung zusammen mit den Ständen immer die Torfwirtschaft. Blankenburg besaß eigene rot kolorierte Wolfenbüttel in fünf, das hell- mehr Gewicht zuwuchs. Der Schwerpunkt Landstände und eine eigene Regierung. Hier grün kolorierte Grubenhagen ebenfalls in fünf der Regierungstätigkeit wanderte deshalb nach war die Kammer insbesondere für die Forst- Teile. Hannover. Damit änderte sich auch der Re- und Hüttenwirtschaft zuständig. Sehr genau informierte der Autor über die gierungsstil. Die Landesregierung mit dem ,QGHU$X‰HQSROLWLNSÁHJWH$XJXVW:LOKHOP Verwaltungseinteilung der Fürstentümer. So Geheimratskollegium an der Spitze wurde um- entgegen dem Vorbild und dem Rat seines Va- zeigte er mit Hilfe römischer und arabischer ständlich und schwerfällig. ters gute Beziehungen mit den hannoverschen Ziffern die Lage der Ämter in den verschie- Im Vergleich mit Nachbarländern mangelte Welfen. Ebenfalls anders als Anton Ulrich denen Quartieren und Distrikten. Die Darstellung des Harzes vervollständigte es an Initiative und Tatkraft, und es gab nur zeigte sich der Sohn entschieden protestan- der Autor durch den dunkelgrün kolorierten wenige neue Impulse für die Landesentwick- tisch und ließ die Pfarrer seines Landes reihum Kommunionharz, den die kurfürstliche und die lung. Der spätere preußische Staatsreformer Bekenntnispredigten bei Hofe halten. Diese herzogliche Linie der Welfen gemeinsam ver- Karl August von Hardenberg fand in hanno- Einstellung drückte sich auch im Kirchenbau walteten. verschen Diensten mit einer großen Denk- aus, so beim Wiederaufbau der Trinitatiskirche Die Eigenständigkeit des ebenfalls unter ge- schrift von 1780 zur Verbesserung der Regie- in Wolfenbüttel und bei der Erhaltung der Ägi- meinsamer Verwaltung stehenden Rammelsber- rungs- und Verwaltungsstrukturen kein Gehör dienkirche in Braunschweig. ger Reviers betonte Güssefeld durch neuartige und ging daraufhin nach Braunschweig. Leider hielt Herzog August Wilhelm seinen Beschriftungen: Den Einseitigen und den Kom- Hof nicht frei von Günstlingswirtschaft. Er munionharz nannte er zusammen den Oberen Fürstentümer Braunschweig und Blan- ließ es zu, daß sein Kammerpräsident Hiero- Harz, die Umgebung des Rammelsberges den Unteren Harz. kenburg Q\PXVYRQ0QFKKDXVHQGXUFKHLQH+RÀQWUL- Nördlich des Harzes zeigt sich die Reichsstadt ge gestürzt wurde und beim Herzogsbruder in Goslar mit ihrem eigenen kleinen Territorium. Im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüt- Blankenburg Schutz suchen mußte. tel folgte auf Herzog Anton Ulrich 1714 sein 1731 trat der Blankenburger Herzog Lud- ältester Sohn August Wilhelm. In dem mit wig Rudolf die Nachfolge seines Bruders in

114 115 Wolfenbüttel an und führte damit die beiden über, zunächst auf Herzog Ferdinand Al- Abb. 47 Fürstentümer wieder in einer Hand zusam- brecht. Dieser hatte sich 1716 an den militäri- Gerlach: Amt Calvörde men. Am Wolfenbütteler Hof räumte er mit schen Aktionen Österreichs unter dem Prin- 41,5 x 47 cm (Kat.Nr. 111) der Günstlingswirtschaft auf, wechselte das zen Eugen gegen die Türken führend beteiligt. höhere Personal aus und machte Hieronymus Der Kaiser hatte ihn deswegen zum Reichs- Die vorliegende Zeichnung des Amtes Cal- vörde entstand als Teil der Topographischen von Münchhausen zum Ersten Minister des generalfeldzeugmeister ernannt. Ferdinand Karte des Herzogtums Braunschweig. Der Inge- Gesamtstaates. Münchhausen kümmerte sich Albrecht regierte in Wolfenbüttel nur wenige nieur-Hauptmann Johann Heinrich Daniel Ger- vor allem um die Wirtschaftspolitik, nicht zu- Monate, bevor er starb. lach erstellte diese Karte in sechs Blättern. Sie letzt um die Braunschweiger Messen. Ihm folgte sein ältester Sohn, Herzog Karl I. gilt als die älteste zuverlässige kartographische Die glückliche Hand des Herzogs bei der Dieser war mit einer Schwester Friedrichs des Darstellung des Herzogtums Braunschweig. Auswahl seiner Beamten zeigte sich auch in Großen verheiratet, der seinerseits eine Prin- „Calvörde“ als sechstes Blatt der Topographi- der Person des Hofjägermeisters Johann Ge- zessin aus Wolfenbüttel zur Frau hatte. Auch schen Karte ließ Gerlach in den abgebildeten org von Langen. Dieser entwickelte ein Pro- politisch hielt sich Wolfenbüttel meistens an Kupferstich umsetzen. Er veröffentlichte das gramm, das im braunschweigischen Teil des Preußen. Blatt 1772 unter seinem Namen. 'LH JUQEODX DXVJHPDOWH 2KUH GXUFKÁLH‰W Sollings und in den angrenzenden Wäldern Karls vordringliche Aufgabe bestand in der das Amt von Norden nach Süden. Von Osten zwischen Weser und Leine eine planmäßige 6DQLHUXQJ GHU ]HUUWWHWHQ 6WDDWVÀQDQ]HQ DQ KHUVWUHEHQLKU1HEHQÁVVH]X 1XW]XQJXQG3ÁHJHGHU+RO]EHVWlQGHYRUVDK deren Schicksal die Stände schon lange nicht Bei dem besonders gewässerreichen Gelän- Sie sollten als Grundlage vielfältiger Gewerbe mehr maßgeblich beteiligt waren. Doch er kam de im Norden handelt es sich um den Dröm- dienen. damit nicht weit. Dagegen stand der vom Für- ling, ein Sumpfgebiet mit zahlreichen Entwäs- So entstanden in den Dreißiger- und Vier- sten empfundene Zwang zu großem repräsen- serungsgräben. Erhebungen stellte der Autor zigerjahren im Solling zahlreiche Glashütten- tativen Aufwand. Dies umso mehr, als Herzog GXUFK VFKUDIÀHUWH %HUJKlQJH XP NDKOH RGHU dörfer, im Hils die Eisenhütte Delligsen und Karl seine Residenz und die meisten Behörden bewaldete Höhen dar. die Spiegelglashütte Grünenplan, an der We- seiner Regierung 1753 nach Braunschweig ver- Wichtige Straßen wie Postrouten und Heer- straßen erscheinen als braun ausgemalte Dop- ser die Porzellanmanufaktur Fürstenberg. Im legte, nachdem die Herzöge mehr als dreihun- pellinien, zum Beispiel in Richtung Norden die blankenburgischen führte von Lan- dert Jahre lang in Wolfenbüttel residiert hatten. Straße nach Lüneburg und Hamburg, im Osten gen um diese Zeit den Kartoffelanbau ein, um Dabei machte der Herzog Braunschweig zur die nach Colbitz. Wege minderer Ordnung zei- die Nahrungsgrundlagen der Harzer Hütten- einzigen niedersächsischen Residenzstadt von gen sich als einfache Doppellinien oder einseitig leute zu verbessern. Rang im 18. Jahrhundert. gestrichelt. Der Herzog selbst liebte einen aufwendigen Einen Ausweg aus der Finanzmisere suchte Die zehn Dörfer des Amtes Calvörde zählte Lebensstil, unterhielt kostspielige Höfe in Blan- Karl entsprechend den staatswirtschaftlichen der Verfasser unter dem Titel auf. Auf der Kar- kenburg und Wolfenbüttel, betätigte sich eben- Auffassungen seiner Zeit in der Wirtschafts- te selbst stellte er sie im Grundriß mit Parzel- falls umfangreich als Bauherr. Auf diese Weise förderung im weitesten Sinne: bessere Er- len und Gebäuden dar. Hier steht neben jedem Dorf eine Zahl, welche die Anzahl der Feuer- mehrte er die Schulden des Landes. Zum Teil schließung der Rohstoffe, Verbesserung der stellen oder Haushalte im Dorf angibt. ÀQDQ]LHUWHHUVLFKGXUFKGLH9HUPLHWXQJYRQ materiellen Lage der Einwohner, Hebung ihrer Weil man damals zu jedem Haushalt im Soldaten an den Kaiser und an England. sittlichen und geistigen Kräfte. Damit wollte er Durchschnitt sieben Personen rechnete, läßt Mit Ludwig Rudolf endete 1735 die Wol- letztlich die Steuerkraft des Landes stärken. sich die Einwohnerzahl des Amtes ermitteln. fenbütteler Linie der Braunschweiger Welfen. Bei allem überwachte der Herzog die Ver- Sie belief sich auf gut 2.100 Personen, davon Die Herrschaft ging auf die Beverner Linie waltung bis in die Einzelheiten. Um vieles etwa 750 im Flecken Calvörde.

116 117 kümmerte er sich persönlich. Sein bester Hel- te vor allem gegen die weit verbreitete Quak- Abb. 48 fer war der Staatsminister Bernhard Heinrich salberei von Wunderdoktoren einschreiten. In Overheide/Homännische Erben: Graf- Schrader, der später den Adelsnamen von Braunschweig entstand eine anatomisch-chir- schaft Pyrmont Schliestedt erhielt. urgische Lehranstalt. Eine Verstaatlichung der 56 x 45,5 cm (Kat.Nr. 78) Wirtschaftsförderung bezog sich in erster Apotheken erwies sich allerdings als Fehlschlag Ein Hauptmann Overheide zeichnete diese Linie auf die Land- und Forstwirtschaft. Die und blieb nicht lange in Kraft. Karte der waldeckischen Grafschaft Pyrmont. Bauern schützte der Herzog vor den Gutsher- Besondere Verdienste erwarb sich Karl I. Der Ursprung des gelb kolorierten Titelterrito- ren durch entsprechende Vorschriften für die im Bildungswesen von den Volksschulen bis riums liegt in einer Burg „Petri Mons“ (deutsch Pachtverträge. Die Arbeit des erwähnten Hof- zur Universität, insbesondere auch mit der Petrusberg, altfranzösisch Pirremont), die der jägermeisters von Langen führte zu ansehnli- Gründung von Lehrerseminaren. Für die hö- Erzbischof von Köln zur Sicherung des ihm chen Erträgen der Forsten. here Schulbildung gründete er 1745 in Braun- zugefallenen Herzogtums Westfalen errichtete. Um sichere Grundlagen für die Besteuerung schweig das Collegium Carolinum, Vorläufer Südwestlich schließt das von den Waldeckern und die Flurbereinigung zu gewinnen, ließ der heutigen Technischen Universität. Er er- an Paderborn abgetretene Gebiet um Lügde .DUO , 2IÀ]LHUH GHV KHU]RJOLFKHQ ,QJHQLHXU- neuerte und erweiterte die etwas herunterge- an. Zwischen Bad Pyrmont und Lügde verläuft heute die niedersächsische Grenze mit Nord- corps ab 1746 eine General-Landes-Vermes- kommene Universität in Helmstedt, die dann rhein-Westfalen. sung durchführen. Sie dauerte fast vierzig zu Recht zusätzlich seinen Namen erhielt: Zwischen Holzhausen und Ösdorf liegt die Jahre. Während dieser Zeit erarbeitete der Inge- -XOLD&DUROLQD =XGHP SÁHJWH HU 2SHU XQG neue Stadt Pyrmont. Daneben zeichnete Over- nieur-Hauptmann Johann Heinrich Daniel Schauspiel. heide das Brunnenhaus, das am Platz einer Was- Gerlach eine „Topographische Karte vom Ebenso förderte und vergrößerte der Her- serburg erbaute Schloß und die Allee zwischen Herzogthum Braunschweig“. zog die Wolfenbütteler Bibliothek seines Ur- EHLGHQ $Q GHU (PPHU XQG LKU ]XÁLH‰HQGHQ Zur Verbesserung der Infrastruktur setzte großvaters, Augusts des Jüngeren. Dorthin Bächen trug er Mühlen ein und bezeichnete ei- der Herzog eine Wegekommission ein, die mit berief er im Jahre 1770 den großen Aufklärer nige von ihnen als Brückenmühle, Ölmühle und einer besonderen Wegegeldkasse wirtschafte- Gotthold Ephraim Lessing als Bibliothekar. In Papiermühle. Einige Häuser an einer Emmer- Mühle tragen die Beschriftung „Salzwerck“. te, und ließ die Oker zwischen Braunschweig dessen öffentlich ausgetragenen theologischen Dieselbe Situation verdeutlichte der Autor und Wolfenbüttel schiffbar machen. Streit mit dem Hamburger Hauptpastor Goe- mit seiner Zeichnung oben links und den Er- Eine Armenordnung für Stadt und Land ze griff Karl allerdings ein und machte künf- läuterungen dazu oben rechts. Dieses Land- sollte ab 1740 dem Bettlerunwesen abhelfen. tige theologische Veröffentlichungen Lessings schaftsbild zeigt unten links einen Teil der Stadt Wenige Jahre später gelang die Gründung einer von der Zustimmung der braunschweigischen Lügde, unten rechts die Brückenmühle mit dem Witwenkasse für die Hinterbliebenen der Mili- Regierung abhängig. Gradierwerk und oben rechts die Reste der al- tär- und Zivilbeamten sowie einer Brandkasse ten Bischofsburg. gegen Verluste bei Feuerschäden. Ein Leihhaus Schuldenwirtschaft Als Heilbad und heiliger Ort galten die Quel- als Maßnahme gegen Wucher und zur sicheren len von Pyrmont schon seit römisch-germa- Anlage von Ersparnissen folgte. Dieses ent- Die zahlreichen Aktivitäten des Herzogs nischen Zeiten, später als „Gesundbrunnen“. Die moderne Entwicklung leitete Fürst Ge- wickelte sich später zur Braunschweigischen stürzten sein Land in neue erhebliche Schul- org Friedrich von Waldeck-Pyrmont 1681 Staatsbank. GHQ'LHVHÀQDQ]LHOOHQ6FKZLHULJNHLWHQ]ZDQ mit einem „Fürstensommer“ ein. Im 17. und Weiter erstreckte sich die Regierungstätigkeit gen Karl 1756, sein Fürstentum Blankenburg 18. Jahrhundert traf sich in Pyrmont die poli- auf das Gesundheitswesen. Eine besondere auf zwanzig Jahre an Hannover zu verpfän- tische und geistige Elite. Aufsichtsbehörde kontrollierte es. Diese soll- den. Der gesamte braunschweigische Harz war

118 119 schon verpfändet. Dabei bestand die Hoff- Die hannoversche Regierung kündigte nämlich Abb. 49 nung, die aufgenommenen Darlehen aus den fristgerecht das Darlehen von zwei Millionen Böse/Homännische Erben: Harzbergbau Erträgen der Wirtschaftsförderung zurückzah- Talern, für das Herzog Karl zwanzig Jahre zu- 56 x 49 cm (Kat.Nr. 77) len zu können. Doch dazu kam es nicht, weil vor das Fürstentum Blankenburg verpfändet gleichzeitig der Siebenjährige Krieg ausbrach, hatte. Bernhard Ripking aus der Grafschaft Diep- holz zeichnete um 1715 ein Kartenblatt, aus der zusätzliche Belastungen mit sich brachte. Vor diesem Hintergrund verhandelte der dem die erste gedruckte Harzkarte entstand 'LHÀQDQ]LHOOH6LWXDWLRQ]ZDQJ+HU]RJ.DUO braunschweigische Finanzminister in London (Kat.Nr. 65). Diese diente dem Forstbeamten nach dem Krieg, Maßnahmen gegen den dro- über Erleichterungen bei der Rückzahlung des Christian Böse um 1730 als Vorlage für seine henden Staatsbankrott zu ergreifen. Allerdings Darlehens. Georg III. ließ sich darauf ein ge- eigene Harzkarte, die der Verlag der Homän- rang er sich nicht zu ausreichenden Sparmaß- gen die Überlassung braunschweigischer Sol- nischen Erben ab 1737 veröffentlichte. nahmen beim Militär, beim Hofstaat oder bei daten, die er für seinen Krieg gegen die nach Die Karte zeigt laut Titel den metallführenden Konzerten und Theater durch. So entschloß Unabhängigkeit strebenden dreizehn nord- Harz. Die Lagerstätten kennzeichnete der Autor er sich endlich zur Einberufung des Landtags, amerikanischen Kolonien brauchte. mit großen Buchstaben, die einzelnen Gruben der seit mehr als acht Jahrzehnten nicht mehr Die braunschweigischen Stände billigten mit den typischen kegelförmigen Göpelhäusern für die von Pferden bewegten Fördermaschinen getagt hatte. diesen Vertrag und 1776 wurden rund 4.300 und mit kleinen arabischen Ziffern. Auf dem Landtag hielten die Abgeordne- Braunschweiger mit ihrem Anführer, dem Im Einseitigen Harz befanden sich sechs La- ten der Geistlichkeit, der Ritterschaft und der Generalmajor Freiherr Friedrich Adolf von gerstätten mit 48 Gruben bei Clausthal, Alte- Städte eineinhalb Jahre lang Brandreden ge- Riedesel, unter englischem Kommando in nau, Sankt Andreasberg und Lauterberg. Die gen die Regierung und besonders gegen den den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg ge- sieben Lagerstätten mit insgesamt 38 Gruben Staatsminister Schrader von Schliestedt, der als schickt. Sieben Jahre später kamen sie zurück, des Kommunionharzes gruppierten sich haupt- Günstling des Herzogs die prekäre Lage mit zu ohne große militärische Erfolge errungen zu sächlich um Zellerfeld. vertreten hatte. Heraus kamen unzureichende haben. Allerdings hatte sich ihre Anzahl er- Alle Gruben versah der Zeichner mit den Sparmaßnahmen bei den Staatsausgaben und heblich vermindert um rund neunhundert Ge- Symbolen für Silber, Kupfer und Blei. Das Symbol für Gold erscheint nur auf dem Ram- bei den persönlichen Aufwendungen des Her- fallene und rund 1.500 Deserteure, die in Ame- melsberg. zogs, im wesentlichen aber neue Steuern ein- rika geblieben waren. Die Bedeutung des Wassers für den Bergbau schließlich einer Kopfsteuer für das niedere Schon bei Zeitgenossen fand dieser Vertrag betonte er durch die auffällige Zeichnung der Volk. Auch eine staatliche Lotterie sollte hel- zwischen Braunschweig und Großbritannien Flüsse und Teiche. Für den Rehberger Graben fen, blieb aber nicht lange bestehen. Die weit- nicht nur Zustimmung. Kritiker brandmarkten zwischen dem Oderteich und Sankt Andreas- gehende Steuerfreiheit der Ritterschaft blieb ihn als einen „Verkauf von Landeskindern“. berg gab er eine Länge von 1600 Ruten an. erhalten. Das freiwillige Verbleiben zahlreicher Braun- Am Rande des Harzes lagen die Hütten zur Erst unter der Mitregentschaft des Erb- schweiger in Nordamerika stellt aber auch ein Weiterverarbeitung der Erze: im Süden eine Ei- prinzen Karl Wilhelm Ferdinand gelang die frühes Beispiel der Auswanderung nach Über- senhütte an der Sieber oberhalb von Herzberg, eine Kupferhütte an der Lutter und die Oder- Sanierung der Finanzen. Die Einrichtung ei- see dar. hütte am gleichnamigen Fluß, beide oberhalb nes Finanzkollegiums zur Kontrolle sämtli- Nach dem Tod seines Vaters 1780 über- von Lauterberg, im Norden die Sophienhütte cher Einnahmen und Ausgaben des Staates, nahm der Erbprinz Karl Wilhelm Ferdinand an der Innerste bei , die Juliushüt- strengste Sparsamkeit und penibelste Ord- die Regierung in Braunschweig. An militäri- te als Silberhütte am Granebach westlich von nung in der Finanzverwaltung erwiesen sich als schen und politischen Aufgaben hatte er sich Goslar und eine Kupfer- oder Messinghütte an zielführend. Doch der Erfolg war gefährdet. bereits bewährt. Gleichzeitig blieb er in preu- der Oker südöstlich von Goslar.

120 121 ßischem Militärdienst und brachte es dort bis und machte sich dort als Staatsreformer einen Abb. 50 zum Generalfeldmarschall. Auch außenpoli- Namen. Homännische Erben: Grafschaft Hohn- tisch schloß er sich Preußen an. Seine Frau aus stein dem britischen Königshaus ließ das Schlöß- Harzbergbau 50 x 45 cm (Kat.Nr. 82) chen Richmond am Südrand der Stadt Braun- Die Karte der Grafschaft Hohnstein von 1761 schweig errichten. Einer Legende nach soll das Pferd eines Jä- bietet ein treffendes Beispiel für die räumliche Durch seine vorbildliche Finanzpolitik ge- gers zur Zeit Ottos des Großen die Silbervor- Zersplitterung am südlichen Harzrand. lang es dem neuen Herzog, die Staatsschulden kommen im Harz entdeckt haben. In der Tat In das dargestellte Gebiet mit einer Ausdeh- fast ganz zu tilgen. Aber die Strenge des Lan- stammt aus der Regierungszeit dieses Kaisers nung von etwa sechzig mal 54 Kilometern tei- desherrn führte auch zu beklagenswerten Ein- der erste schriftliche Hinweis auf den Harzer len sich heute die Bundesländer Niedersachsen, schnitten: Das Wolfenbütteler Herzogsschloß Silberbergbau. Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das Drei-Län- stellte Karl Wilhelm Ferdinand einer französi- Archäologen setzen den Beginn des Harz- der-Eck liegt knapp vier Kilometer südwestlich schen Emigrantenfamilie für die Einrichtung bergbaus – nach Vorläufern in der vorge- des Ortes Benneckenstein nördlich der Graf- einer Teppichfabrik zur Verfügung, und die schichtlichen Bronzezeit – schon für die Zeit schaft Hohnstein. :HOÀVFKH/lQGHUUDJHQYRQREHQLQGDV%LOG berühmte Bibliothek seiner Vorfahren durfte um Christi Geburt an, den der Silbergewin- links das kurhannoversche Fürstentum Gru- nur noch für zweihundert Taler im Jahr Bü- nung für das zweite oder dritte Jahrhundert benhagen, daneben Walkenried und Blanken- cher anschaffen. und den des Rammelsberger Reviers nur we- burg als Teile des Fürstentums Wolfenbüttel. Die positiven Wirkungen der strengen Fi- nig später. Die langgestreckte Grafschaft Hohnstein nanzpolitik überwogen jedoch. Letztlich zeig- Hauptsächlich bot der Harz Blei, Zink, Kup- in der Mitte gehörte seit 1636 zu Calenberg. ten sie sich in der Abschaffung der Kopfsteuer fer, Eisen und das bei den Landesherren als Braunschweig hatte dieses Territorium ein- und in weiteren Steuererleichterungen, wobei Münzmetall sehr begehrte Silber. Wasserreich- schließlich der Herrschaften Lohra und Klet- der Herzog aber die Politik seines Vaters in der tum und Holzvorräte in den großen Wäldern tenberg sowie des Gebietes um Benneckenstein Wirtschaftsförderung, im Straßenbau und im stellten vorteilhafte Standortbedingungen für von Halberstadt erworben (Vgl. Abb. 29). Der Friedensvertrag von 1648 hatte jedoch große Sozialwesen fortsetzen konnte. Für die Zukunft Gruben und Schmelzhütten dar. Die Wasser- Teile Hohnsteins bis auf den hier dargestellten sorgte der Landesherr mit einem Schuldenedikt kraft stand allerdings nicht selbstverständlich Rest Preußen zugesprochen. vor, wonach Grundeigentum des Staates nicht zur Verfügung. Die namengebende Burg Hohnstein liegt etwa mehr ohne Zustimmung der Stände veräußert Die Gewinnung von Betriebswasser, sei- in der Mitte der Grafschaft ganz im Osten bei oder verpfändet werden durfte. ne Hinführung nach den Betriebsorten und Neustadt. Von dort führt die schon von Dau- Als des Herzogs wichtigster Berater diente seine Ableitung setzten wasserbautechnische thendey (Abb. 29) gezeichnete Straße durch das acht Jahre lang der Freiherr Karl August von Höchstleistungen voraus. Ihre Ergebnisse prä- Birkenmoor über Stiege nach Hasselfelde. Hardenberg, der in Hannover mit seinen Vor- gen noch heute als „Kulturdenkmal Oberharzer Das abgegrenzte Gebiet im Norden geht auf schlägen zur Reform des Regierungssystems Wasserregal“ mit fünfhundert bis sechshundert das ehemalige Kloster Ilfeld mit seiner aner- überhaupt keine Resonanz gefunden hatte. In Kilometern Gräben, dreißig Kilometern un- kannt guten Schule aus der Reformationszeit zurück. Die Karte bezeichnet es als wernigero- Braunschweig wiederum scheiterte sein Plan, terirdische Wasserläufe und mehr als hundert disch. Südlich davon kennzeichnet ein Eintrag das Schulwesen von der Kirche zu trennen, am Teichen das Landschaftsbild des Harzes. Ein stolbergisches Lehen. Widerstand der Geistlichkeit und der Stände besonders sinnfälliges Beispiel hierfür stellen Als wirtschaftliches Zentrum der ganzen Re- insgesamt. Hardenberg stieg später in preu- der Oderteich an der Bundesstraße 242 und gion stellt sich die Reichsstadt Nordhausen mit ßischen Diensten bis zum Staatskanzler auf der anschließende Rehberger Graben dar. ihrem Territorium an Helme und Zorge dar.

122 123 Schon früh begann von der Reichsstadt Der gesamte braunschweig-lüneburgische Abb. 51 Goslar sowie von den Klöstern Walkenried Harz verteilte sich auf die verschiedenen wel- Müller: Grafschaften Schaumburg und Zella in Zellerfeld aus eine Besiedlung des ÀVFKHQ /LQLHQ ,P =XVDPPHQKDQJ PLW GHU 63 x 48,5 cm (Kat.Nr. 117) Harzes und seines Vorlandes durch Berg- und großen Erbteilung von 1635 verständigten Hüttenleute. Doch ebbte der Bergbau dort sich die Fürsten auch über eine Aufteilung des Johann Jakob Müller, Kartograph, Kupfer- stecher und Verleger in Hanau, veröffentlichte nach einer Phase des Niedergangs um 1350 Oberharzes: Der „Einseitige Harz“ mit den seine Karte der Grafschaften Schaumburg im ab. Etwa hundert Jahre später begann Goslar Bergstädten Altenau, Sankt Andreasberg und Jahre 1789 aus hessischer Sicht. Um die abge- seine Wiederbelebung mit der Entwässerung Clausthal sollte dem an Lüneburg gelangten legenen hessischen Ämter Auburg und Uchte abgesoffener Gruben am Rammelsberg. Die Fürstentum Grubenhagen allein gehören. etwa lagegerecht auf das Blatt zu bekommen, Stadt besaß hier Hoheitsrechte als Pfand der Der „Kommunionharz“ mit den Bergstädten drehte er die Zeichnung um etwa zehn Grad Wolfenbütteler Herzöge. Im Oberharz lebte Grund, Lautenthal, Wildemann und Zeller- nach links aus der Nordrichtung. der Bergbau ein halbes Jahrhundert später zu- feld sollte von den übrigen Linien gemein- Das Amt Freudenberg mit dem hannover- erst in Grund wieder auf. sam bewirtschaftet werden. Daraus ergab sich schen Stift Bassum auf der Nebenkarte unten In der Folgezeit engagierten sich auch die später für Hannover ein Anteil in Höhe von links und die Auslassung des Namens Schaum- burg-Lippe vervollständigen die hessische Per- Landesherren von Wolfenbüttel, Grubenhagen vier Siebenteln und für Braunschweig von drei spektive. Nur die unterschiedliche Kolorierung und Hohnstein. Sie warben Bergleute aus Siebenteln an den Einkünften aus dem Kom- des lippischen und des hessischen Anteils erin- dem Erzgebirge an, gewährten ihnen die dort munionharz. nert an die Landesteilung im Jahre 1647. üblichen „Bergfreiheiten“, zum Beispiel das Gemeinsamer Bewirtschaftung unterlag auch Die gelb kolorierte Grafschaft Schaumburg- Schürfrecht für jedermann, Steuervorteile, Be- der „Unterharz“ mit dem Rammelsberg. Dieser Lippe unterteilte Müller in die Ämter Hagen- freiung vom Militärdienst, Holzdeputate und Berg erbrachte im langjährigen Durchschnitt burg mit nahezu dem gesamten Steinhuder Freizügigkeit. Damit zogen sie auch privates von 1500 bis 1800 jährlich fast zwanzig Zent- Meer und dem Wilhelmstein darin, Stadthagen Investitionskapital an. Innerhalb weniger Jahr- ner Silber, allerdings unter starken Schwan- um die gleichnamige Stadt, Bückeburg um die zehnte entstanden bis etwa 1550 die „Sieben kungen von Jahr zu Jahr. Residenzstadt und Arensburg südöstlich von Bückeburg. Bergstädte“ des Oberharzes: Altenau, Sankt In den Oberharzer Erzgängen lag die Pro- Den hessischen Anteil der Grafschaft stellte Andreasberg, Clausthal, Grund, Lautenthal, duktion weit höher, mit überdurchschnittlichen der Autor etwas differenzierter dar: Im Nord- Wildemann und Zellerfeld. Zuwächsen besonders im Clausthal-Altenauer westen liegt das Amt Sachsenhagen, daneben Der Stadt Goslar geriet das große Interesse Revier. Im 18. Jahrhundert belief sich die Sil- das Amt Rodenberg, eingeteilt in eine Niedere der Landesherren am gewinnträchtigen Harz berproduktion im Oberharz sogar auf mehr und eine Obere Vogtei. Das südlich anschlie- zum Verhängnis. Herzog Heinrich der Jünge- als zweihundert Zentner jährlich. Zeitweise ßende große Amt Schaumburg gliedert sich re von Braunschweig-Wolfenbüttel löste näm- trug der Harz etwa zwei Drittel zur deutschen nördlich der Weser in die Vogteien Hattendorf lich die verpfändeten Rechte am Rammelsberg Silbererzeugung bei. und Fischbeck, südlich der Weser in das Ge- wieder ein und setzte nach jahrzehntelangem Schon im 17. Jahrhundert entwickelte sich richt Möllenbeck sowie die Vogteien Exter und Rumbeck. Streit mit Goslar unter militärischer Drohung Clausthal zum Hauptort des Oberharzer Berg- Östlich von Obernkirchen gibt es einen Hin- gegen die Stadt seine Hoheitsrechte im Rie- baus. Im Jahre 1775 gründete Herzog Karl von weis auf Kohlebergwerke in den Bückebergen. chenberger Vertrag von 1552 durch. Goslar Braunschweig-Wolfenbüttel hier eine „mathe- Der Stadtgrundriß von Rinteln am oberen besaß jetzt zwar nicht mehr die Hoheit über matische Schule für die aufgewecktesten und Kartenrand steht für die Hauptstadt des hessi- GHQ5DPPHOVEHUJEOLHEDEHUÀQDQ]LHOODQGHQ fähigsten Köpfe von denen, die Berg- und schen Teils der Grafschaft. Er zeigt vor allem Gruben beteiligt. Zimmerleute werden wollen“, die Vorgängerin die Befestigungsanlagen.

124 125 einer Bergakademie und der heutigen Tech- Berghauptleute und Bergämter waren sogar Abb. 52 nischen Universität in Clausthal-Zellerfeld. für Justiz- und Prozeßsachen zuständig. Über Arenhold/J. C. Homann: Hochstift Hil- Im Kommunionharz ließ die Ergiebigkeit der ihnen stand nur die Landesregierung als Beru- desheim Gruben jedoch im letzten Drittel des 18. Jahr- fungsinstanz. 56 x 48 cm (Kat.Nr. 74) hunderts stark nach. Wohl auch deshalb gab Ab 1703 gab es Bergbaukassen, deren Ein- Diese Karte des Hochstifts Hildesheim von Braunschweig in einer neuen Aufteilung 1788 nahmen aus Steuern auf Bier und Branntwein 1727 stammt von dem Studenten Gerhard Ju- unter der Regie des braunschweigischen Kam- bestanden. Diese Kassen sollten Mittel für In- stus Arenhold aus Hildesheim. Im Vergleich merpräsidenten von Hardenberg alle Bergstäd- vestitionen im allgemeinen Interesse aufbrin- mit der rund hundert Jahre zuvor entstandenen te an Hannover ab und begnügte sich mit den gen, kauften aber auch Anteile an Gruben, die Karte von Johannes Gigas (Abb. 32) gibt sie ein Forsten. Danach verwalteten Hannover und private Anleger nicht mehr halten wollten. Auf realistischeres Bild des Territoriums. Braunschweig nur noch den Rammelsberg, die diese Weise gingen immer mehr Gruben in die :HOÀVFKH/lQGHUVFKOLH‰HQGDV+RFKVWLIWIDVW Silber- und Eisenhütten sowie die Saline Julius- Verfügungsgewalt der Bergämter über. Die vollständig ein: im Norden Lüneburg, im Osten hall gemeinsam. Hütten befanden sich am Ende des 18. Jahr- und Süden Wolfenbüttel, im Westen Calenberg. hunderts sämtlich in staatlicher Regie. Das Amt Hunnesrück an der Ilme umringen Calenberg und Grubenhagen gänzlich. Nur im Ein Bergwerksstaat Die Bergämter und ihre Beamten gewannen Osten besitzt Hildesheim eine kurze gemein- mit der Zeit durch ihre Direktions- und zum VDPH*UHQ]HPLWHLQHPQLFKWZHOÀVFKHQ/DQG Mit Bergordnungen gaben die Landesher- Teil auch Hoheitsrechte sowie durch die per- dem preußischen Fürstentum Halberstadt. ren dem Berg- und Hüttenwesen einen recht- sönlich und als Verwalter von Kassen gehal- Von den in der Hildesheimer Stiftsfehde er- lichen Rahmen. Bergbehörden nahmen immer tenen Anteile an den Gruben große Unabhän- oberten Ämtern, welche die Welfen 1643 her- PHKU(LQÁX‰DXI GLH%HWULHEH$QGLH6SLW]H gigkeit auch gegenüber den Landesherren. Im ausgeben mußten, lagen zwischen Leine und der Bergverwaltung stellten die Fürsten jeweils 18. Jahrhundert sprach man sogar von einem Innerste: Poppenburg, Gronau, Winzenburg, einen Berghauptmann als ihren Vertreter. Die- Bergwerksstaat auf dem Oberharz. Dieser ori- Wohldenberg und Bilderlah; rechts der Inner- sem unterstanden auch das Forstwesen und die entierte sich am „gemeinen Bergwerksbesten“, ste: Ruthe, Steinbrück, (Lieben- berg), Schladen, Wiedelah und Vienenburg. Bergstädte. einem Ziel, das heute mit Nachhaltigkeit be- Dazu kam das Amt Hunnesrück als Exklave. Den Kern der Bergverwaltung bildeten die zeichnet werden könnte. Einen Grundriß der Stadt Hildesheim brach- Bergämter: in Goslar für den „Unterharz“, Am Harzbergbau verdienten vor allem die te der Verlag unten links auf das Blatt. Das rote in Zellerfeld für den Kommunionharz und Landesherren, nämlich an Steuern und Abga- Kolorit kennzeichnet die Altstadt, das gelbe in Clausthal für den Einseitigen Harz. Nach ben, am Münzgewinn, am Handel mit den die Neustadt aus dem 13. Jahrhundert um den der Auseinandersetzung mit Braunschweig Bergbauprodukten und auch als Anteilseigner Neustädter Markt und die Lambertikirche. im Jahre 1788 legte Hannover die Bergämter von Gruben. Demgegenüber mußten sich die Die Ansicht daneben bietet einen Blick auf Clausthal und Zellerfeld zusammen und schuf Bergarbeiter meistens mit niedrigen und stag- Hildesheim von Westen. Der hohe Turm ganz damit einen Vorläufer der Berghauptmann- nierenden Löhnen bei langen Arbeitszeiten links gehört zu Sankt Michael, die Türme rechts schaft Clausthal. Auch Blankenburg besaß ein und oft auch steigenden Lebensmittelpreisen kennzeichnen Sankt Godehard. Die Szene rechts über dem Titel besagt, daß Bergamt. In diesen Ämtern berieten und ent- begnügen. Allerdings genossen die Bergleute einem Kurfürsten die Insignien eines Fürstbi- schieden die für das Rechnungs- und Finanz- auch eine Reihe besonderer Vorteile und Vor- schofs zugetragen werden. Zur Entstehungs- wesen zuständigen Verwaltungsbeamten und rechte. zeit der Karte übernahm gerade Clemens Au- die für den Betrieb und die Technik zuständi- Neben die erwähnten Bergfreiheiten traten gust von Bayern, Kurfürst und Erzbischof von gen Betriebsbeamten. ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Köln, den Bischofsstuhl in Hildesheim.

126 127 Kornlieferungen zu festen niedrigen Preisen. nische Truppen in Bückeburg stationieren. dann die portugiesische Armee und kehrte Das um 1720 am Ufer der Söse in Osterode Diese zogen sich erst nach einer Intervention 1764 nach Deutschland zurück. gebaute Kornmagazin diente diesem Zweck. Hessen-Kassels als Inhaber der benachbarten Auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet Dennoch sah sich Herzog Ernst August 1687 Grafschaft Schaumburg zurück. Sogar seine förderte Wilhelm Landwirtschaft, Gewer- veranlaßt, die Bergleute des Oberharzes von diplomatischen und persönlichen Angelegen- be und Industrie. Er befreite die Bauern von der gerade erst eingeführten Verbrauchssteuer heiten ließ der Graf durch einen münsterschen unbezahlten Frondiensten und gründete Fa- zu befreien, um „tumultuarischen Auftritten“ Hofrat erledigen und umging damit die Regie- briken. Handwerksmeister erhielten zinslose der Knappen entgegenzuwirken. rung der Grafschaft. Darlehen. Auch gründete er eine Brandversi- Hinzu kam ein damals einzigartiges Maß an Die Landgrafen von Hessen-Kassel banden cherungskasse. sozialer Sicherung durch Knappschaftskas- ihre Grafschaft Schaumburg an die zentrale Aus dem Jahre 1768 stammt Wilhelms Ko- sen: Lohnfortzahlung bei Berufsunfällen und Verwaltung in Kassel, unterhielten jedoch da- lonisationsedikt. Der Graf wollte neue Sied- LP EHUXÁLFK EHGLQJWHQ .UDQNKHLWVIDOO *H- neben eine kleine Regierung in Rinteln. Deren lungen auf Staatskosten errichten lassen, um sundheitsfürsorge durch unentgeltliche ärzt- Zuständigkeit erstreckte sich auch auf die in die Bevölkerungszahl seines Landes zu vergrö- liche Versorgung, Apotheken und Kuren, Be- GHQZHOÀVFKHQ*UDIVFKDIWHQ+R\DXQG'LHS ßern, den Handel zu fördern, verdiente Solda- rufsausbildung und Schutz vor Arbeitslosigkeit holz liegenden hessischen Exklaven Uchte, WHQ ]X EHORKQHQ XQG XQEHPLWWHOWHQ ÁHL‰LJHQ sowie ein Gnadenlohn als Zuschuß zur Alters- Freudenberg und Auburg. Darüber hinaus Personen zu helfen. Derartige Maßnahmen versorgung. VXFKWHQGLH+HVVHQVWlQGLJ(LQÁX‰DXI GLHOLS- verfolgten auch das Ziel, die beginnende Aus- Dennoch kannten die Reviere auch Protest- pische Nachbargrafschaft zu nehmen. wanderung nach Amerika in Grenzen zu hal- aktionen der Bergarbeiter etwa gegen Lohn- 1728 folgte in Schaumburg-Lippe Graf Al- ten. kürzungen oder Verlängerung der Arbeitszeit, brecht Wolfgang. Er mußte zunächst mit han- In den Sechzigerjahren errichtete Wilhelm im aber auch gegen Beleidigungen der bergmän- noverscher Hilfe hessische Truppen vertreiben. Steinhuder Meer die kleine Festung Wilhelm- nischen Ehre durch Bergbeamte. Die Proteste Dann sorgte er für die Bereinigung der von sei- stein als Musteranlage seiner „Defensivkunst“. fanden einen Höhepunkt 1738 in einem „Auf- nem Vorgänger hinterlassen verworrenen Ver- In der dortigen Militärschule erhielt auch der stand“ der Bergleute auf dem Oberharz, den hältnisse am Hof und in der Verwaltung. So KDQQRYHUVFKH2IÀ]LHUXQGVSlWHUHSUHX‰LVFKH erst ein Aufmarsch von Militär beenden konnte. gab er den Behörden klare Kompetenzen und General der Befreiungskriege gegen Napoleon, legte die Befugnisse der Rentkammer für alle Gerhard von Scharnhorst, seine Ausbildung. Grafschaften Schaumburg-Lippe und Finanz- und Wirtschaftsangelegenheiten des Die geistige Kultur förderte Wilhelm mit Schaumburg Landes wie des Landesherrn fest. In der Stadt der Berufung des Philosophen und Mathema- Bückeburg ließ er eine Wasserleitung bauen. tikers Thomas Abbt als Konsistorialrat nach Seit 1681 regierte Graf Friedrich Christian Um die Mitte des Jahrhunderts trat Graf Bückeburg und Johann Gottfried Herders als die Grafschaft Schaumburg-Lippe. Seine Miß- Wilhelm die Regierung an. Nach dem Vorbild dessen Nachfolger. Der jüngste der Bachsöh- wirtschaft brachte Finanzen und Verwaltung in Friedrichs des Großen führte er eine Verwal- ne, Johann Christoph Friedrich, wirkte mehr Unordnung. Er schaltete die Landstände aus, tungsreform durch und schuf ein mustergülti- als vierzig Jahre lang als Leiter der Bückebur- die auch unter seinen Nachfolgern nicht wie- JHV0LOLWlUV\VWHPPLWDOOJHPHLQHU:HKUSÁLFKW ger Hofkapelle. der aktiv werden konnten. Im Krieg gegen Spanien vertraute ihm Ge- Wilhelms Nachfolger ab 1777, sein Neffe Aus Furcht vor Hannover schloß Friedrich org III. den Oberbefehl über britisch-portu- Philipp Ernst, machte sich als Straßenbauer Christian Schutzverträge mit dem Bischof von giesische Truppen an. In dieser Funktion ver- einen Namen, indem er Wegegeld einführte, Paderborn und Münster, ließ sogar paderbor- teidigte Graf Wilhelm Portugal, reformierte mit dem die Unterhaltung des Straßennetzes

128 Abb. 53 Reinhold/Lotter: Hochstift Osnabrück 47 x 52,5 cm (Kat.Nr. 95)

Der hannoversche Kurfürst und englische König Georg III. gab 1764 den Anstoß zu der kurhannoverschen Landesaufnahme. Auch in Osnabrück begannen alsbald Vermessungs- arbeiten. Diese führten 1774 zu einem ersten Kartendruck. Die vorliegende Karte des Hoch- stifts Osnabrück beruht auf einer leichten Überarbeitung der vorgenannten. Sie bezieht sich im Titel auch auf Mascop (Abb. 8) und Gi- gas (Abb. 33). Der landeskundliche Text oben links zitiert die „Patriotischen Phantasien“ von Justus Möser und nennt den Göttinger Professor Ge- org Christoph Lichtenberg als Autor der eigens eingezeichneten Koordinaten der Stadt Osna- brück. Entsprechend dem gemischten Konfessions- stand im Hochstift Osnabrück unterschieden die Autoren katholische und evangelische Dör- fer. Der Begleittext führt steuerfreie Höfe (der /DQGVWlQGH  XQG VWHXHUSÁLFKWLJH +|IH GHU Bauern) getrennt auf. Das auf der Nebenkarte dargestellte osna- brückische Amt Reckenberg um die Stadt Wie- denbrück liegt etwa 25 Kilometer von der da- maligen Grenze des Hochstifts, zugleich der heutigen Grenze Niedersachsens, entfernt. Die Säule auf der Nebenkarte trägt die fürst- ELVFK|ÁLFKHQ,QVLJQLHQ'DV0RQRJUDPPÅ)´ VWHKWIUGHQZHOÀVFKHQ/DQGHVKHUUQ)ULHGULFK von York. Die Ansicht über der Nebenkarte zeigt das Osnabrücker Schloß, erbaut unter Herzog Ernst $XJXVW YRQ +DQQRYHU VHLW  ELVFK|ÁLFKH Residenz anstelle der alten Iburg, heute Univer- sität. Die Stadtansicht unter der Karte stellt Osna- brück vom Westerberg aus dar.

129 ÀQDQ]LHUW ZHUGHQ NRQQWH =XU ZHLWHUHQ 9HU nischen Erbfolgekrieges 1714 endlich den Abb. 54 besserung des Schulwesens gründete er 1783 Regierungsantritt des Kölner Erzbischofs und Hunrichs/Homännische Erben: Graf- in Bückeburg ein Lehrerseminar. Kurfürsten Joseph Clemens von Bayern ver- schaft Oldenburg Als Graf Philipp Ernst zehn Jahre später künden. Dieser kam aber nur selten in sein 50 x 50 cm (Kat.Nr. 83) starb, hinterließ er nur minderjährige Söhne, neues Bistum und bewirkte dort auch keine Der Verlag der Homännischen Erben arbeite- darunter den erst zweijährigen Erbprinzen innenpolitischen Fortschritte. Aus seiner Zeit te bei dieser Karte zunächst mit einer fehler- Georg Wilhelm. Diese Situation wollte Land- stammt immerhin das Haus der Landschaft, als haften Vorlage. Die oldenburgische Regierung graf Wilhelm von Hessen-Kassel als Herr der Versammlungshaus der Domherren erbaut, in verbot daraufhin den Verkauf des Blattes in Grafschaft Schaumburg nutzen und Schaum- dem heute das Hildesheimer Stadtarchiv unter- ihrem Land. Die vorliegende Karte entstammt burg-Lippe mit zweifelhafter lehnsrechtlicher gebracht ist. GHU]ZHLWHQYHUEHVVHUWHQ$XÁDJHYRQ Begründung an sich ziehen. Er ließ sogar Joseph Clemens verweigerte die Anerken- Den schuldigen Respekt vor seinem obersten Truppen von Rinteln aus in Bückeburg, Stadt- nung der drei Jahre zuvor zwischen Hannover Dienstherrn brachte der Deichgraf Hunrichs hagen und Hagenburg einrücken. und dem Domkapitel getroffenen Religions- als Autor dreifach zum Ausdruck: durch die Be- Das schaumburg-lippische Militar rettete vereinbarung und sorgte damit für jahrelange nennung des dänischen Königs Friedrich V. im Titel, durch das königliche Monogramm darü- sich in die Festung Wilhelmstein. Die Gra- .RQIHVVLRQVNRQÁLNWH LQ +LOGHVKHLP 9RU DO ber und durch das oldenburgische Wappen in IHQZLWZHÁRKPLWLKUHQ6|KQHQQDFK0LQGHQ lem die Abgeordneten der Ritter und der Städ- seiner dänischen Form darunter. Der Handstreich des Hessen scheiterte jedoch te vertraten auf den Landtagen gemeinsam die Ein Vergleich mit den Karten Abb. 34 und bereits nach zwei Monaten an der Haltung des evangelische Seite. Abb. 35 verdeutlicht die Fortschritte bei der Reichshofrates sowie der Regierungen von 1724 folgte Clemens August von Bayern, Landgewinnung. Rings um den Jadebusen Preußen und Hannover. ein Sohn des bayerischen Kurfürsten. Er war wuchs vor der Deichlinie neues Land in erheb- Die Grafenwitwe Juliane und Graf Johann ebenfalls Erzbischof und Kurfürst von Köln, lichem Umfang an. Offenbar lag Hunrichs dar- Ludwig von -Grimborn, ein un- dazu Bischof von Paderborn und Münster, ab an, diese Fortschritte auch im Zeitablauf sicht- ehelicher Sohn Georgs II., erhielten die Vor- 1728 auch von Osnabrück. Sein Versuch, ei- bar zu machen: Hinter dem Ellenser Damm schrieb er an mundschaft über den Thronerben. Bis zu nen Geheimen Rat als Regierungsspitze einzu- den Blauhander Groden 1659, an den davor ihrem Tode regierte Juliane die Grafschaft richten, scheiterte, weil den hierzu berufenen liegenden Ellenserdammer Groden 1732. Auf Schaumburg-Lippe. Sie verkürzte die Wehr- Vertretern des Adels die nötige Sachkenntnis der Ostseite des Jadebusens trägt Seefeld hinter SÁLFKWDXI  VHFKV -DKUHOLH‰GDV %FNHEXUJHU fehlte. Ohnehin waltete die zentrale Regierung dem Hobendeich die Jahreszahl 1643. Schloß mit Alleen umgeben, gründete ab 1791 des Kurfürsten für alle seine geistlichen Län- Zahlreiche Gräben und Siele durchziehen das den Badeort Eilsen und Volksbibliotheken. der ihres Amtes in Bonn. Land. Lange Reihendörfer säumen Moorgebiete 'LH]ZDQJVOlXÀJGDUDXVHQWVWHKHQGHQ6FKXO Immerhin ließ der Landesherr seine Hildes- vor allem um Großenmeer herum. Dörfer auf den der Grafschaft führten jedoch zu entspre- heimer Residenz am Domhof verschönern der Geest stellte Hunrichs dagegen als Streu- chend hohen Belastungen und zu anhaltenden und in den Jahren 1750 bis 1760 sogar noch siedlungen zwischen Baumgruppen dar. Protesten der Untertanen. eine Sommerresidenz am Platz der mittelalter- Als verkehrstechnische Besonderheiten wies der Autor zwischen Loy und Großenmeer den lichen Wehranlage Liebenburg etwa zwölf Ki- „Loyer Mohr Weg“ aus. Auch trug er südlich Hochstift Hildesheim lometer nördlich von Goslar erbauen. von Moorhausen bei Oldenburg eine „Höltzern Die Hildesheimer Landstände zeichneten Strasse“ ein, sicher ein Hinweis auf einen Ver- Im Hochstift Hildesheim konnte das Dom- sich durch eine besonders unabhängige Stel- kehrsweg in moorigem Gelände. kapitel nach den Friedensschlüssen des Spa- lung gegenüber ihrem Bischof aus. Das aus 42 .

130 131 Personen bestehende Domkapitel hatte in der Erst unter der Drohung anmarschierender Hierzu verhalf auch die diplomatische Vor- Vergangenheit oft genug die Herrschaft an- hannoverscher Truppen bequemte sich das Os- bereitung durch den Osnabrücker Juristen und stelle des Landesherrn ausüben müssen. Ne- nabrücker Domkapitel zur Wahl des jüngsten Historiker Justus Möser, der sich während der ben dem Domkapitel setzte sich der Landtag Bruders des britischen Königs, Ernst Augusts folgenden Zeit der Vormundschaftsregierung aus Abgeordneten der Stifte, der 65 Rittergü- II. Georg hatte ihn zum Herzog von York und ebenfalls als Staatsmann hervortat. Zahlreiche ter und der sieben Städte, allerdings ohne die Albany gemacht. Dessen Absicht, innere Re- Maßnahmen zur Verbesserung der Landes- Stadt Hildesheim, zusammen. formen durchzuführen, konnte er aber gegen wohlfahrt gingen auf ihn zurück, zum Beispiel Als Clemens August gegen Ende des Sie- das mehrheitlich katholische Domkapitel nicht kartographische Landesaufnahmen des Hoch- benjährigen Krieges starb, spekulierte die durchsetzen. stifts. hannoversche Regierung zunächst auf eine 6WlQGLJH .RQÁLNWH KHUUVFKWHQ DXFK ]ZL Herzog Friedrich von York wohnte mit sei- Umwandlung des Hochstiftes in ein weltliches schen dem Domkapitel einerseits, der über- ner Familie überwiegend in Hannover in dem Fürstentum und entsprechenden Gebietszu- wiegend evangelischen Ritterschaft, die eine heute nicht mehr vorhandenen Palais Mont- wachs für Hannover. Diese Hoffnungen zer- große Gruppe der Bevölkerung vertrat, und brillant an der Straße nach Herrenhausen. Er schlugen sich jedoch, und 1763 konnte der der ebenfalls evangelischen Stadt Osnabrück blieb Landesherr, bis das Reich das Fürstbistum Domkapitular Friedrich Wilhelm von West- andererseits. Der „Landrat“ der Stände, der re- Osnabrück 1803 säkularisierte und durch den phalen zum neuen Bischof gewählt werden. gelmäßig über Steuerfragen, Innenpolitik und Reichsdeputationshauptschluß Hannover zu- Hildesheim bekam also wieder einen eige- Landeskultur beriet, setzte sich aus drei katho- teilte. nen Landesherrn. Dieser stellte nicht nur die lischen und drei evangelischen Abgeordneten durch Einquartierungen im Siebenjährigen zusammen. Grafschaften Oldenburg und Delmen- .ULHJVHKUPLWJHQRPPHQHELVFK|ÁLFKH5HVL 1728 übernahm der Kölner Erzbischof und horst denz wieder her, sondern löste auch das Hoch- Kurfürst Clemens August den Bischofsstuhl in stift aus den schädlichen Verbindungen mit der Osnabrück. Er regierte von Bonn aus, zeigte In der Doppelgrafschaft Oldenburg und Del- großen Politik. sich selten am Ort und setzte dort den Dom- menhorst regierten Statthalter der dänischen Anfang 1789 folgte als Landesherr Franz probst Franz von Kerssenbrock als Statthalter Könige. In der Festung der Hauptstadt lag fast Egon Freiherr von Fürstenberg, der Kandidat ein. immer eine größere dänische Truppeneinheit. Preußens. Hildesheim blieb Zankapfel zwi- Nach dem Tod des Bischofs Clemens Au- Eigenes Militär unterhielt Oldenburg kaum, schen Hannover und Preußen. gust stand in Osnabrück 1761 erneut die Wahl nach 1765 gar nicht mehr. HLQHVZHOÀVFKHQ/DQGHVKHUUQDQ(LQ:HOIHQ Eine Bewährungsprobe der Landesherr- Hochstift Osnabrück prinz stand jedoch nicht zur Verfügung. Ge- schaft brachte die katastrophale Weihnachts- org III. hatte bis dahin nur einen Sohn, den ÁXWYRQGLHDOOHLQLQGHUROGHQEXUJLVFKHQ Bis 1715 regierte in Osnabrück Karl-Joseph er für die Thronfolge in England brauchte. Er Wesermarsch und in Jever über fünftausend von Lothringen, seit 1711 auch Erzbischof setzte die Verschiebung der Wahl durch und Menschen in den Tod riß. Butjadingen erlitt ei- von Trier, als Nachfolger des hannoverschen kaufte dem Domkapitel die Regentschaftsan- nen Bevölkerungsverlust von fast dreißig Pro- Herzogs Ernst August. Nach ihm mußte das sprüche für achttausend Taler jährlich ab. Drei zent. Nach der Flut brach in Oldenburg eine Domkapitel infolge der Friedensregelungen Jahre später ließ er dann seinen zweiten Sohn große Hungersnot aus. von 1648 wieder einen Welfenprinzen wählen. Friedrich im Alter von einem Jahr als Herzog Einen Teil der Schuld hieran trug die Regie- Es neigte einem katholisch gewordenen Bru- Friedrich von York zum Osnabrücker Bischof rung, die auf Drängen der Bevölkerung aus der Georgs I. zu. wählen. Sparsamkeitsgründen zu wenig Geld für den

132 Abb. 55 Güssefeld/Homännische Erben: Herr- schaft Jever 45 x 56 cm (Kat.Nr. 88)

Als Franz Ludwig Güssefeld die hier abge- bildete Karte der Herrschaft Jever anfertigte, stand diese schon einige Jahre lang unter rus- sischer Hoheit. 1818 kehrte Jever nach Olden- burg zurück. Auch diese Karte erzählt von der Landgewin- nung. An allen Küstenabschnitten Jevers konn- ten Groden eingedeicht werden. Besonders ein- drucksvoll liest sich die Abfolge im äußersten Nordwesten in der ehemaligen Harlebucht: Garmer Groden 1638, Anhaltiner Groden 1675, Sophiengroden 1698, Augustengroden 1765. Östlich benachbart liegt der Friederikengro- den von 1721. Vom abschließenden Friede- rikensiel ist das Land inzwischen um etwa zwei Kilometer angewachsen und bildet heute den Elisabeth-Außengroden. :HVWOLFKDQVFKOLH‰HQGÀQGHWVLFKLP)UVWHQ tum Ostfriesland eine ähnliche Zeitreihe von Eindeichungen (Abb. 56). Die zu Jever gehörende Insel Wangeroo- ge trägt einen Feuerturm, also einen frühen Leuchtturm mit offenem Feuer. Die Einfahrt in die Jade versah der Zeichner mit zahlreichen Angaben zur Tiefe des Fahrwassers. In der Südostecke Jevers entstand ab Mitte des 19. Jahrhunderts bei dem Ort Heppens der zunächst preußische Kriegshafen Wilhelms- haven.

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133 Deichbau zur Verfügung gestellt und sogar das phie Friederike, Tochter des Fürsten Christian Abb. 56 Amt des Generaldeichgrafen vorübergehend August von Anhalt-Zerbst. Sie wurde die Zarin Coldewey/J. C. Homann: Ostfriesland abgeschafft hatte. Katharina II., die Große. Ihr Sohn, Großfürst 58,5 x 49 cm (Kat.Nr. 76) In Butjadingen unterstützte eine königlich- Paul Petrowitsch, später als Paul I. russischer dänische Deichkommission ein Viertel der Be- Zar, spielte für Oldenburg die Schlüsselrolle, Ehrenreich Gerhard Coldewey gelang im Jah- re 1730 eine Ostfrieslandkarte, die im Vergleich völkerung mit Lebensmitteln. Finanzielle Hilfe weil er Ansprüche auf einen Teil Schleswig- mit den Arbeiten von Emmius (Abb. 36) oder zur Wiederherstellung der Deiche erfolgte we- Holsteins geerbt hatte. gar Florianus (Abb. 16) und Mercator (Abb. 17) gen der konkurrierenden Anforderungen des In einem Tauschvertrag von 1767 verein- einen wesentlichen Fortschritt bedeutete. Nordischen Krieges allerdings zu spät. Erst barte die Großfamilie der Oldenburger Für- Im Fürstentum hatte eine Verwaltungsgliede- nach weiteren zerstörerischen Fluten gelang sten, daß Paul Petrowitsch auf Schleswig ver- rung in Ämter, die auch die Inseln erfaßten, die in den Jahren 1721 bis 1725 eine neue Eindei- zichten, der Gottorfer Teil Holsteins mit der alten Länder abgelöst. Ländernamen blieben chung. Hauptstadt Kiel an den König von Dänemark zwar erhalten, teilweise aber über mehrere Äm- Die Teilgrafschaft Delmenhorst und vier ol- fallen und die Grafschaften Oldenburg und ter hinweg. denburgische Ämter standen noch bis 1731 in Delmenhorst von Dänemark zunächst an Ruß- Im Wittmunder Amt zeigt die Karte die Er- folge der Landgewinnung in der ehemaligen KDQQRYHUVFKHU 3IDQGVFKDIW 'DQDFK ÁRVVHQ land und von diesem an die jüngere Gottorfer Harlebucht. Zog Emmius die Küstenlinie noch die Steuereinnahmen des ganzen Landes wie- Linie gelangen sollten. bei Altfunnixsiel, so entstanden seither im Ver- der fast vollständig nach Dänemark. Dort sah So geschah es, als Großfürst Paul die Voll- lauf von rund 130 Jahren zahlreiche Groden fast man sich im Jahre 1748 voll berechtigt, eine jährigkeit erreichte. Die russische Herrschaft bis zur heutigen Küstenlinie (vgl. Abb. 55). große Feier zum dreihundertjährigen Jubilä- in Oldenburg und Delmenhorst dauerte vier Zwischen Alt- und Neufunnixsiel liegen der um der oldenburgischen Thronbesteigung in Tage, bis Paul das Land am 14. Dezember 1773 Berdumer Groden und der Enno-Ludwig-Gro- Dänemark auszurichten. Ein oldenburgischer an Friedrich August, Fürstbischof von Lübeck, den (nach Graf Enno Ludwig, 1651 bis 1660). Vorteil der Verbindung zwischen den beiden abgab. Dieser residierte zumeist weiterhin in Davor erstrecken sich bis Carolinensiel der Ländern zeigte sich darin, daß die Grafschaft Eutin und ließ sein neues Land von einem ho- Große und der Kleine Charlottengroden (nach GHU*UlÀQ&KULVWLQH&KDUORWWHELV  während des ganzen Siebenjährigen Krieges hen Beamten im Oldenburger Schloß regieren. sowie der Carolinengroden (nach Sophie Caro- neutral bleiben konnte. Ein Jahr später erhob der Kaiser die Doppel- line, der Frau des zeitgenössischen Grafen Ge- Doch ging die dänische Herrschaft über Ol- grafschaft zu einem einheitlichen Herzogtum. org Albrecht, 1708 bis 1734). denburg 1773 nach mehr als 110 Jahren zu- Herzog Friedrich August hob gleich zu Be- Bis zur heutigen Küste bei Harlesiel fehlt ende. Der Weg Oldenburgs in die Selbstän- ginn seiner Regierungszeit die besonderen noch ein Streifen von rund zwei Kilometern digkeit nahm einen recht eigenartigen Verlauf Steuern auf, die den Oldenburgern von der Breite, den zum Teil schon „neuer Anwachs“ und führte über die mit dem dänischen Kö- dänischen Regierung auferlegt worden waren. einnimmt. nigshaus verwandte Herzogsfamilie von Hol- Auch richtete er eine Landesvermessungs- Inmitten des Auricher Amtes liegt die alte stein-Gottorf. Diese hatte sich in zwei Linien kommission unter Leitung des ehemaligen dä- +lXSWOLQJVVWDGW XQG VSlWHU JUlÁLFKH 5HVLGHQ] Aurich. Südwestlich von Aurich zeichnete der geteilt. Die jüngere Linie stellte die Fürstbi- nischen Ministers Georg Christian von Oeder Autor den Upstalsboom als knorrigen Baum- schöfe von Lübeck mit der Residenz in Eutin. ein, deren topographische Arbeiten zu einer stumpf und erläuterte mit einer Beischrift des- Aus der älteren Gottorfer Linie gelangte 1762 heute noch beachteten Vogteikarte des Her- sen frühere Funktion als Versammlungsplatz. Herzog Karl Peter Ulrich als Zar Peter III. auf zogtums führten. Stadtgrundrisse von Emden und Aurich oben den russischen Thron. Nach seiner Ermor- Auf den ersten oldenburgischen Herzog links und rechts vervollständigen die Darstel- dung in demselben Jahr regierte seine Frau So- folgte 1785 dessen Neffe Peter Friedrich Lud- lung des ostfriesischen Fürstentums.

134 135 wig, ebenfalls Bischof von Lübeck. Mit Maß- fentlichte er eine „Ostfriesische Geschichte Abb. 57 nahmen im Bildungs- und Sozialwesen leitete und Landesverfassung“, die dem Fürsten als -%+RPDQQ:HLKQDFKWVÁXWDQGHU er eine Modernisierung Oldenburgs im Sinne geistige Waffe gegen die Stände dienen sollte. Nordsee 1717 der Aufklärung ein. Die Armenfürsorge wies Die angespannte politische Situation erwies 58 x 47,5 cm (Kat.Nr. 73) er den Kirchspielen zu und ermöglichte gleich- sich als außerordentlich ungünstig für die Er- 9RQGHUVFKZHUHQ2UNDQÁXWDQGHU1RUGVHH zeitig einen Finanzausgleich zwischen den füllung der dringendsten Staatsaufgaben. Die in der Weihnachtsnacht 1717 erfuhr das übrige Kirchspielen durch eine Armensteuer. Flutkatastrophe vom Weihnachtstag 1717 hat- Deutschland nur langsam Genaueres. Homann Um das Erscheinungsbild seiner Hauptstadt te in Ostfriesland fast 2.800 Menschen das kam es darauf an, das wachsende Publikumsin- zu verbessern, ließ der Landesherr die alten Leben gekostet und das Land bis weit in die teresse an der Katastrophe mit einer anschau- Stadttore entfernen, einen Teil der Festungs- Geest hinein verwüstet. Doch mußte erst die lichen Darstellung zu bedienen. Das gelang ihm werke abtragen, dabei das Schloß nach allen 6\OYHVWHUÁXWYRQZHLWHUH6FKlGHQDQULFK- mit dieser eilig hergestellten Karte Seiten freilegen und die Wälle in Promenaden ten, bevor die Stände im folgenden Jahr die Die Kolorierung hebt die Überschwem- und Gartenanlagen umwandeln. Auf Peter Aufnahme einer größeren Anleihe zur Finan- mungsgebiete hervor, im Zentrum die nieder- Friedrich Ludwig geht auch das um 1780 ent- zierung des Deichbaus durchsetzen konnten. sächsische Küste vom Dollart bis an die Elbe. Nach Norden folgt der überschwemmte schles- standene Palais in Rastede zurück. Einige Jahre später spalteten sich die Stände wig-holsteinische Küstenstrich bis etwa Galms- Die Herrschaft Jever blieb bis 1793 bei An- in eine dem Landesherrn gehorsame und eine büll und Lindholm. Nach Westen schließen sich halt-Zerbst. Dann gelangte sie auf dem Erb- renitente Gruppe. Kurz darauf kam es sogar betroffene niederländische Gebiete an. wege an Katharina die Große. Diese über- zu militärischen Zusammenstößen, bei denen Die Deichlinie zog Homann sehr sorgfältig ließ die Verwaltung des kleinen Landes der der Landesherr unterlag. Der Fürst nahm so- aus und zeigte dabei die Lücken, die nach seiner Fürstenwitwe von Anhalt-Zerbst. Als nach- gar ausländische Militärhilfe in Anspruch und Information die Flut gerissen hatte. Im Land folgende Landesherren verzeichnete Jever die ließ dänische Truppen von Oldenburg aus in Wursten erläuterte er, daß hier der Deich auf russischen Zaren Paul I. ab 1796 und Alexan- Aurich einrücken. Schließlich gewann er die- etliche hundert Ruten Länge „aus dem Grund der I. ab 1801. sen Bürgerkrieg, konnte Emden jedoch nicht gehoben“ worden sei. Homann reicherte seine Karte mit dramati- erobern. schen Elementen an: In der zentralen Szene Fürstentum Ostfriesland Die vom Fürsten und seinem Kanzler gefor- wüten Götter gegen die Menschen. Es stürmt, derte strenge Bestrafung der renitenten Stände regnet, schneit und blitzt. Aus dem Wasser ragen Von 1708 an regierte in der ostfriesischen wies der Kaiser jedoch zurück, verlangte dar- Kirchtürme und Hausdächer, auch ausgestreck- Reichsgrafschaft Fürst Georg Albrecht. Die über hinaus eine Amnestie und bekräftigte die te Hände. Auf dem Wasser treiben Leichen, ein Landstände setzten sich aus der Ritterschaft, alten Verträge als Grundlage der Landesverfas- Kleinkind in seinem Bett und ein Wickelkind. den Magistraten der Städte und einem Haus- sung. Die Stände behaupteten also ihre über- Die Szene am rechten Kartenrand zeigt die mannsstand der begüterten Bauern zusam- kommenen Rechte auf die Erhebung und die SHUVRQLÀ]LHUWH6WDGW6LHVLW]WYRU5XLQHQXQG men. Andere Bevölkerungskreise besaßen kei- Verwaltung der Steuern. klagt. Neben ihr steht ein Sarg. ne politische Vertretung. Als 1734 der letzte Cirksena, Fürst Carl Ed- Von diesen aufwühlenden Szenen heben sich die sachlichen, wenn auch zum Teil technisch 'HU JUlÁLFKIUVWOLFKH .DQ]OHU (QQR 5X zard, die Regierung antrat, herrschte in seinem nicht richtigen Bilder von einem Deichbruch, dolph Brenneysen fachte den Kampf gegen Land fast Anarchie. Fremde Mächte mischten einer Wasserschöpfmühle und Sieltoren am un- die Stände im Gegensatz zu der Politik unter sich von allen Seiten ein: eine von Hannover teren Kartenrand ab. dem vorigen Landesherrn durch seine absolu- und Sachsen gebildete kaiserliche Kommission, Erläuternde Texte in Deutsch und Latein er- tistische Haltung noch einmal an. 1720 veröf- in Emden holländische, in Greetsiel preußische gänzen die Darstellung der Katastrophe.

136 137 und in Aurich dänische Truppen. Von außen Der preußische König bestätigte die ostfrie- Niederstift Münster VXFKWHQGLH1LHGHUODQGH(LQÁX‰]XQHKPHQ sische landständische Verfassung einschließlich Im Hintergrund drohte der Streit zwischen der Beteiligung eines dritten Standes, der Bau- 1719 übernahm der spätere Erzbischof und Kurhannover und Preußen über das Nach- ern, am Landtag. Für das Recht auf Steuerer- Kurfürst von Köln, Clemens August von Bay- folgerecht im ostfriesischen Fürstentum. In hebung mußten die Stände allerdings jährlich ern, den Bischofsstuhl im Hochstift Münster. dieser verfahrenen Situation kam es zu einem 24.000 Taler an Preußen zahlen, für die Befrei- Bis zu seinem Tode gegen Ende des Sieben- Geheimvertrag zwischen der Stadt Emden und ung der Ostfriesen von Militärdienst und Ein- jährigen Krieges regierte er auch die Hochstif- Preußen, in dem Emden über den Kopf des quartierung weitere 16.000 Taler. te Hildesheim, Osnabrück und Paderborn als Landesherrn hinweg das preußische Nachfol- Wie schon sechzig Jahre zuvor der Große Landesherr. An ihn und seine „fünf Kirchen“ gerecht im Fürstentum gegen Wahrung ihrer Kurfürst, förderte Friedrich II. in seiner fer- erinnert bis heute im Emsland das von dem alten Sonderrechte anerkannte. nen ostfriesischen Provinz den Seehandel. So Westfalen Johann Conrad Schlaun um das Jahr Am 25. Mai 1744 starb Fürst Carl Edzard. entstanden Mitte des Jahrhunderts in Emden 1740 errichtete Jagdschloß Clemenswerth bei Damit erlosch die ostfriesische Grafen- und eine Handelskompanie für Ostasien und eine Sögel am Hümmling. Fürstenfamilie der Cirksena im Mannesstamm weitere für Bengalen. Diese Gesellschaften Schon ab Beginn des Jahrhunderts entwik- nach 280-jähriger Herrschaft. mußten aber während des Siebenjährigen kelte sich im Niederstift Münster und um- Friedrich der Große machte sofort seine An- Krieges ihre Tätigkeit einstellen. liegenden Gebieten die „Hollandgängerei“. wartschaft auf die Nachfolge geltend. Schon Um dieselbe Zeit veranlaßte die preußische Rund 30.000 verarmte Bauern zogen als Wan- sein Vater hatte zwölf Jahre zuvor Titel und Regierung einen Deichbau im Rheiderland und derarbeiter Jahr für Jahr in die benachbarten Wappen eines ostfriesischen Fürsten ange- schuf dadurch den außerordentlich ertrag- reichen Niederlande, um dort als Torfstecher nommen, er selbst seit seinem Regierungsan- reichen Landschaftspolder zwischen Ditzu- und Grasmäher ihren Lebensunterhalt zu ver- tritt auf diesen Tag hingearbeitet. Preußische merverlaat und der niederländischen Grenze. dienen. Auf diese Erscheinung reagierten die Truppen nahmen von Emden aus das Land in Auch privilegierte der preußische König 1769 münsterschen Landesherren auch mit der Ur- Besitz und proklamierten die preußische Herr- HLQH+HULQJVÀVFKHUHLNRPSDQLH barmachung von Mooren und der Schaffung schaft. Die ehemalige ostfriesische Reichsgraf- Dagegen erwies sich der Versuch, die Kul- neuer Bauernstellen. schaft existierte nicht mehr als selbständiges tivierung von Mooren anzustoßen, als Fehl- Fürstbischof Maximilian Friedrich, ebenfalls Territorium. Preußen hatte vollendete Tat- schlag. Das mag an unzulänglicher Planung Erzbischof von Köln, stellte 1762 den Frei- sachen auch gegenüber dem hannoverschen gelegen haben oder auch an Friedrich des herrn Franz Friedrich Wilhelm von Für- Erbvertrag geschaffen. Großen Wunsch, dort entlassene Häftlinge, stenberg als Staatsminister an die Spitze der Re- Preußen richtete in Aurich eine ostfriesische Bettler und Kriegsinvalide anzusiedeln. Doch gierung in Münster. Fürstenberg begann seine Regierung ein, insbesondere eine Kriegs- und gelang es gegen Ende des Jahrhunderts, auf Tätigkeit mit einer Währungsreform, welche Domänenkammer. Preußische Ordnung und Norderney das erste Seebad an der deutschen die vom Siebenjährigen Krieg zerrütteten Fi- Sparsamkeit lösten die innere Zerrissenheit des Nordseeküste einzurichten. nanzen in Ordnung bringen sollte. In Meppen Landes und die schlimme Schuldenwirtschaft Die ostfriesischen Erfahrungen mit der preu- und Vechta ließ er die Festungsanlagen beseiti- der früheren Landesherren ab. Emden verlor ßischen Herrschaft nahmen vor dem Hin- gen, indem er sie auf Abbruch verkaufte. bald seine politische Sonderstellung durch ei- tergrund der früheren Verhältnisse bald den Der reformfreudige Staatsminister förderte nen inszenierten Staatsstreich von oben. Preu- Charakter der „guten alten Zeit“ an, nach der die Landwirtschaft mit neuen Gesetzen und ßen beendete auch die Abhängigkeit Ostfries- sich die Ostfriesen im weiteren Verlauf ihrer bereitete die planmäßige Moorkolonisation im lands von den Niederlanden. Geschichte gelegentlich zurücksehnten. Emsland vor. Diese ordnete der letzte mün-

138 Abb. 58 Zuliani/Zatta: Hochstifte Münster und Osnabrück 31 x 40,5 cm (Kat.Nr. 116)

Der venezianische Verleger Antonio Zat- ta veröffentlichte seine Karte der Hochstifte Münster und Osnabrück sowie benachbarter Gebiete 1785. Sie wird seinem hohen kartogra- phischen Ansspruch nicht ganz gerecht, denn der Zeichner begnügte sich zum Beispiel mit zwei größeren ostfriesischen Inseln. Das Blatt gibt in einem größeren oberen Teil einen Überblick über den künftigen niedersäch- sischen Westen: im Norden Ostfriesland, Jever, Kniphausen, Oldenburg, Delmenhorst und Wil- deshausen, südlich anschließend das Nieder- VWLIW 0QVWHU XQG GDV ZHOÀVFKH 'LHSKRO] LP Südwesten Lingen und das alternierend wel- ÀVFKUHJLHUWH+RFKVWLIW2VQDEUFN Die von Hannover aufgrund eines Pfandver- trages regierte, nicht dargestellte Grafschaft Bentheim sah der Autor in Übereinstimmung mit älteren Karten offenbar als niederländisch an. Die Karte zeigt aber auch – ohne es deutlich zu machen – die preußischen Erwerbungen im Westen: die Grafschaft Ravensberg (erste Hälfte des 17. Jahrhunderts), das säkularisierte Hochstift Minden (1648), die Grafschaft Lingen (1702), die Grafschaft Tecklenburg (1707/29) und das Fürstentum Ostfriesland (1744).

139 stersche Fürstbischof, Maximilian Franz aus Ordnung in das verwahrloste Rechnungswesen Abb. 59 der Wiener Kaiserfamilie, ab 1784 an und ließ der Grafschaft zu bringen. Reilly: Grafschaft Bentheim vor allem im Bourtanger Moor vierzehn Kolo- Zu Beginn des Siebenjährigen Krieges mar- 26 x 22 cm (Kat.Nr. 121) nien mit 341 Bauernstellen einrichten. schierte Graf Friedrich Karl mit einem fran- Fürstenberg machte sich auch durch eine zösischen Regiment in die Grafschaft ein, um Als der Wiener Herausgeber Franz Johann Joseph von Reilly diese Karte der Grafschaft jedenfalls für katholische Länder vorbildliche das Land mit Hilfe des französischen Mar- Bentheim um 1790 veröffentlichte, berief er Schulordnung für Gymnasien einen Namen. schalls d’Estrées wieder in Besitz zu nehmen. sich auf verschiedene Vorlagen. Zu diesen ge- Entsprechend dem Kriegsverlauf übte jedoch hörte sicher die Arbeit von Johann Westenberg Grafschaft Bentheim ab 1762 Hannover wieder die Herrschaft aus. (Abb. 39). In dieser Zeit förderte die hannoversche Re- Die Grafschaft Bentheim schiebt sich zwi- Bis 1746 stand die Grafschaft Bentheim we- gierung auch in der Grafschaft Bentheim die schen die niederländischen Provinzen Drenthe gen Minderjährigkeit und anschließend wegen Gründung von Moorkolonien. und Overijssel. Diese Lage erinnert daran, daß Gemütskrankheit seines Landesherrn unter Die 1783 fällige vertragsgemäße Einlösung hier im Mittelalter die Grafen von Holland eine münsterscher Vormundschaftsregierung. Als GHU*UDIVFKDIWJHODQJGHP*UDIHQDXVÀQDQ]L- bedeutende Rolle spielten. Das kleine Land erstreckt sich auf beiden endlich Graf Friedrich Karl die Regierung ellen Gründen nicht. Deshalb mußte er in die Ufern der Vechte fast auf der gesamten Länge antrat, hatten der Dreißigjährige Krieg, Erb- automatische Verlängerung der Pfandschaft dieses Flusses. Die südöstlich gelegene Ober- streitigkeiten und die Fremdverwaltung die einwilligen. grafschaft umfaßte die Ämter Schüttorf mit *UDIVFKDIW XQG GDV +HUUVFKHUKDXV LQ GHQ À- Als Graf Friedrich Karl 1803 gestorben war, Stadt und Schloß Bentheim sowie Nordhorn. nanziellen Ruin geführt. Übrig blieb nur Ver- versuchte sein Nachfolger, der in Steinfurt re- Die nordwestlich anschließende Untergraf- kauf oder Verpfändung des Landes. gierende Graf Ludwig Wilhelm, erneut, Bent- schaft enthielt die Ämter Uelsen und Neuen- Nach Vorarbeiten des Konsistorialrates heim vorzeitig einzulösen. Das gelang ihm bei haus sowie die ebenfalls als Amt bezeichnete Möser und seines Sohnes Justus aus Osnabrück Georg III. nicht. Deshalb verbündete er sich Herrlichkeit Emlichheim. erwarb Georg II. als Kurfürst von Hannover mit Frankreich und ließ sich gegen Zahlung Zwei Postrouten zeichnete der Autor ein: die rechts der Vechte mit einem Querstrich mar- die Grafschaft Bentheim 1753 durch einen auf von achthunderttausend Francs vom franzö- kierte Straße von Rheine über Bentheim in die dreißig Jahre angelegten Pfandschaftsvertrag. sischen Militär als Landesherr der Grafschaft Niederlande und die im Amt Nordhorn mit Seine Konkurrenten Niederlande und Preußen Bentheim einsetzen. zwei Querstrichen gekennzeichnete Straße von hatten das Nachsehen. Zwar galt es um die- Lingen über Neuenhaus und Hardinghausen in se Zeit schon nicht mehr als üblich, daß Lan- Siebenjähriger Krieg die Niederlande. desherren ihre Territorien wie Privateigentum Außerdem wies der Zeichner mit einer Bei- verpfändeten, doch nahm der Graf auf eine Die Wurzeln des Siebenjährigen Krieges la- schrift südlich von Nordhorn auf die Schiffbar- entsprechende Stellungnahme der benthei- gen in Europa, seine Ursachen und Anlässe keit der Vechte hin. Diese diente als wichtiger mischen Landstände keine Rücksicht. umspannten den Globus, seine Schauplätze Handelsweg nach Holland besonders für den Bentheimer Sandstein. Hannover löste rund zweihunderttausend konzentrierten sich zu einem erheblichen Teil Reichstaler Schulden der Grafschaft ab. Der in Deutschland, insbesondere auch in Nieder- Graf erhielt von der hannoverschen Regierung sachsen. Das umfassende Szenario bildete der eine jährliche Pension von zwanzigtausend Streit zwischen England und Frankreich über Reichstalern und zog sich nach Paris zurück. In Kolonien in Indien, Amerika und Afrika, der der Folgezeit gelang es der Finanzverwaltung, ab 1754 kriegerische Formen annahm.

140 141 Hinzu kamen fortdauernde Spannungen hannoversche Regierung ein. Eine Garantie Abb. 60 zwischen Österreich und Preußen, die aus der hannoverscher und braunschweigischer Neu- Le Rouge: Schlacht bei Hastenbeck 1757 Eroberung Schlesiens durch Friedrich den tralität war aber nicht zu erreichen. Folglich 47 x 31,5 cm (Kat.Nr. 100) Großen entstanden waren. Preußen verhan- mußte Hannover an der Seite Preußens am delte zunächst in eigenem Interesse mit Frank- Krieg teilnehmen. Der abgebildete Plan der Schlacht von Ha- stenbeck, die den Siebenjährigen Krieg für Nie- reich über eine Besetzung Hannovers. Dann Georg II. ließ eine „Observationsarmee“ dersachsen auf dramatische Weise einläutete, DEHUYHUSÁLFKWHWHQVLFK)ULHGULFK,,XQG*H- aufstellen und ernannte seinen zweiten Sohn zeigt das Geschehen aus französischer Sicht. org II. im Januar 1756 in Westminster, jedem Wilhelm August, Herzog von Cumberland, zu Er stellt einen Geländeausschnitt von rund acht Eindringen fremder Truppen nach Deutsch- ihrem Oberbefehlshaber. Im Hannoverschen Kilometern Breite dar. land gemeinsam entgegenzutreten. sammelten sich 47.000 Mann: 27.000 Hanno- Getrennt durch das Sumpfgelände am Haste- Österreich verständigte sich mit Frankreich, veraner, zehntausend Hessen, sechstausend bach und das Dorf Hastenbeck, standen sich um gegenüber Preußen freie Hand zur Wieder- Braunschweiger, 1.600 Sachsen-Gothaer, 1.350 die französischen Truppen und die Alliierten am gewinnung Schlesiens in einem dritten Schle- Schaumburg-Lipper und einige preußische 26. Juli 1757 zwischen Hameln und der Obens- sischen Krieg zu haben. Mit Österreich ver- Regimenter. Graf Wilhelm von Schaumburg- burg gegenüber. Eingehend stellte der Zeichner die Armee des französischen Königs vor. bündete sich auch Rußland. Schweden schloß Lippe trat als für die Artillerie zuständiger Ge- Der Autor beschriftete einzelne Einheiten als sich dieser Koalition gegen Preußen an. neralfeldzeugmeister in hannoversche Dienste. Kavallerie, Grenadiere, Dragoner zu Fuß. An- Am 17. Mai 1756 erklärte der britische König Herzog Karl I. von Braunschweig stellte sich dere benannte er mit den Namen wichtiger An- Frankreich den Krieg, ohne Kurhannover zu als Mitbefehlshaber zur Verfügung. führer wie Herzog von Broglie und Monsieur erwähnen. Ebenso verhielt sich Frankreich in Diese Armee stellte sich im Raum Bielefeld von Contade. Auch Pfälzer und Österreicher seiner Gegenerklärung. Auch Österreich und auf. Der münstersche Bischof Clemens August erwähnte er. Preußen rüsteten auf. Doch der reale Krieg von Bayern hielt zu der österreichisch-franzö- Die Hannoveraner, Hessen, Braunschweiger begann fernab: Frankreich brachte Großbri- sischen Koalition. Damit stand sein Land für und weitere Verbündete unter dem Kommando tannien bei der Mittelmeerinsel Menorca, in die Franzosen offen. Dagegen mußten Hanno- des Herzogs von Cumberland erscheinen auf dem Plan nur als „feindliche Armee“. Diese Kanada und Indien Niederlagen bei. ver und seine Alliierten das Stift als Feindes- hielt auf der Obensburg eine Schanze. Den Kriegsschauplatz in Mitteleuropa be- land betrachten und behandeln. Der Plan berichtet bildlich über ein Umge- trat zuerst Friedrich der Große. Seine Truppen Ein französisches Heer von hunderttausend hungsmanöver französischer Einheiten auf die eröffneten den Kampf gegen Österreich im Mann unter dem Marschall d’Estrées drang im Schanze und im Begleittext unten links über de- August 1756 mit einem Überfall auf das neu- April 1757 in Westfalen ein und schlug sein ren Eroberung und den Rückzug der Feinde in trale Kurfürstentum Sachsen. Deswegen rief Lager nahe der befreundeten Stadt Münster Richtung Nienburg. das Reich einen Reichskrieg gegen Branden- auf. Franzosen und Österreicher besetzten die Hannoversche und preußische Geschichts- burg-Preußen aus, der jedoch alsbald mit einer preußischen Länder Lingen und Ostfriesland. schreiber fügen hinzu: Der Herzog von Cum- vollständigen Niederlage der Reichsarmee bei Die hannoversche Observationsarmee zog berland befahl den Rückzug voreilig, denn gleichzeitig eroberten Oberst von Breidenbach Roßbach im Südzipfel des heutigen Bundes- sich im Juni hinter die Weser zurück. die Schanze auf der Obensburg und Erbprinz landes Sachsen-Anhalt scheiterte. Mitte Juli überschritten die Franzosen die Karl Wilhelm Ferdinand eine wichtige Stellung Frankreich und Rußland kamen Österreich Oberweser. Am 26. Juli 1757 kam es zu einer bei Hastenbeck zurück. Diese Aktionen veran- zu Hilfe. Frankreich verlangte den Durch- Schlacht bei dem Dorf Hastenbeck südöstlich laßten die Franzosen ihrerseits zum Rückzug, marsch seines Heeres durch Kurhannover. von Hameln. In der irrigen Annahme einer den sie erst abbrachen, als sie vom Abmarsch Darauf ließen sich weder Georg II. noch die Niederlage gab der Herzog von Cumberland der Alliierten erfuhren.

142 143 den Befehl zum Rückzug. Die stärkste han- Retter Ferdinand Münster, überschritt Ende Mai sogar den noversche Festung Hameln kapitulierte, die Rhein und errang im Juni 1758 bei Krefeld ei- Franzosen besetzten am 9. August die Haupt- Eine neue Phase des Krieges begann im Ok- nen bedeutenden Sieg. Währenddessen vertrieb stadt Hannover und im weiteren Verlauf ihres tober 1757 mit der Ernennung des Herzogs Prinz Heinrich von Preußen die französischen Vormarsches unter anderem Hildesheim, Bre- Ferdinand von Braunschweig, Bruder Karls I. Besatzungen aus Goslar, Braunschweig und men, Verden und Harburg. und Feldherr in preußischem Dienst, zum Hildesheim. Angesichts dieser Verluste erlaubte Georg II. Oberbefehlshaber der Verbündeten. Unter Das nächste Großereignis des Siebenjäh- dem Herzog von Cumberland, der seine Ar- seinem Kommando kämpfte auch der braun- rigen Krieges an Niedersachsens Grenze fand mee bis vor Stade zurückgeführt hatte, einen schweigische Erbprinz Karl Wilhelm Ferdi- am 1. August 1759 statt: die Schlacht bei Min- Waffenstillstand zu vereinbaren. Dieser kam nand sehr erfolgreich. den. Herzog Ferdinand führte vierzigtausend durch dänische Vermittlung zustande. Zusätz- Der neue Feldherr hielt die braunschwei- Hannoveraner, Engländer, Hessen, Preußen, lich vereinbarten Cumberland und der neue gischen Truppen beim Heer fest. Die hanno- Braunschweiger und Schaumburg-Lipper ge- französische Oberbefehlshaber, Marschall Ri- versche Regierung zog von Stade aus junge gen achtzigtausend Franzosen unter Marschall chelieu, am 8./10. September die „Konvention Männer zu den Waffen ein. Ende November Contades. Graf Wilhelm von Schaumburg- von Kloster Zeven“. kündigte Hannover den Waffenstillstand. Lippe leitete die hannoversche Artillerie. Die Das ehemalige Benediktinerinnenkloster in Die alliierte Armee ging sofort in die Of- Verbündeten siegten. Die Franzosen mußten Zeven südlich von Bremervörde diente den fensive und rückte bis an die Aller vor. Ende Kurhannover, Hessen und Westfalen erneut Franzosen als Hauptquartier. Hier machte Cum- Dezember mußte die französische Besatzung räumen. berland weitgehende Zugeständnisse: Rück- aus Harburg abziehen. Der harte Winter in Im folgenden Jahr drangen die Franzosen zug der hannoverschen Armee hinter die Elbe, Norddeutschland machte den Franzosen sehr jedoch unter dem Herzog von Broglie wieder Entlassung der nicht hannoverschen Truppen. zu schaffen und ließ ihre Armee zusammen- bis Göttingen, Northeim und Einbeck vor. Im Ergebnis blieb Niedersachsen weitge- schmelzen. Im Februar 1758 waren die fran- Jahrelanger Kleinkrieg im Süden Niedersach- hend in französischer Hand. Die Franzosen zösischen Truppen gezwungen, Verden, Hoya sens sowie in den benachbarten hessischen nannten die Konvention deshalb zutreffender und auch Hannover aufzugeben. Vorher preß- und westfälischen Gebieten folgte. Herzog „capitulation“. Georg II. unterschrieb nicht ten sie den Bürgern der Hauptstadt in letzter Ferdinand eroberte das Schloß Bentheim und und entzog seinem Sohn Wilhelm August das Minute noch hunderttausend Reichstaler ab, nahm den Franzosen damit ihren letzten festen Kommando über die alliierte Armee. verteilten aber auch ihre überschüssigen Le- Platz im niedersächsischen Westen. Herzog Karl I. von Braunschweig hatte sich bensmittel an die Armen. Beim Schutz der hannoverschen und braun- nach der Schlacht bei Hastenbeck in sein neu- Im März kapitulierte die französische Be- schweigischen Länder vor den herumstreifen- trales Fürstentum Blankenburg zurückgezo- satzung von Minden. Seit der Schlacht von den feindlichen Kommandos zeichnete sich JHQ'DUEHUKLQDXVKDWWHHUVLFKYHUSÁLFKWHW Hastenbeck hatte der Krieg die Bevölkerung Graf Nikolaus Luckner als hannoverscher Ge- die Festungen Braunschweig und Wolfenbüttel im Hannoverschen mit rund fünf Millionen neral mit seinen Husaren besonders aus. mit dem Kriegsmaterial der fremden Besatzung Reichstalern belastet. Im Sommer 1761 begannen England und ]XEHUODVVHQ$XFKKDWWHHUVLFKYHUSÁLFKWHQ Franzosen und Österreicher verließen auch Frankreich Friedensverhandlungen, doch la- müssen, seine Truppen aus der Armee zurück- Ostfriesland. Herzog Ferdinand verfolgte die gen die Auffassungen der Kriegsparteien noch zubeordern. zurückweichende französische Armee, er- zu weit auseinander. Die Engländer brauchten oberte bei dieser Gelegenheit Stadt und Zi- den Krieg in Niedersachsen eigentlich nicht tadelle Vechta, besetzte die Stiftshauptstadt mehr, weil sie die Franzosen inzwischen in den

144 Abb. 61 südsüdöstlich von Bremervörde auf. Dort handel- Den Weg über Tinste, und Wedel nann- Dubois/Schley: Kapitulation von Kloster ten die Kriegsgegner einen Waffenstillstand und te der Zeichner „Große Straße von Bremervörde Zeven 1757 einen Vertrag aus, der einer hannoverschen Kapi- nach Horneburg“. Dieser Weg verlief nördlich der 31,5 x 10,5 cm (Kat.Nr. 102) tulation gleichkam. heutigen Landstraße zwischen den beiden Orten. Die Karte zeigt laut Überschrift die Grenzen, Sorgfältig verzeichnete der Autor die Straßen- Das abgebildete Blatt steht für den Tiefpunkt welche die Franzosen den Hannoveranern infolge kreuzungen und versah alle Abzweigungen mit der hannoverschen Sache im Siebenjährigen Krieg. der Kapitulation von Kloster Zeven im September Richtungsangaben. Mit der Berücksichtigung von Der Verlag van Duren in Den Haag veröffentlichte 1757 vorschrieben. Es handelte sich um Demarka- Wäldern und Mooren versuchte er, ein Land- diese Arbeit 1760 in einem Werk über den fran- tionslinien auf einer Länge von rund dreißig Ki- schaftsbild zu vermitteln. zösischen Feldzug in Westfalen. Der Plan zeigt die lometern zwischen Bremervörde im Westen und Die Kapitulation von Kloster Zeven bedeutete entscheidende Situation aus französischer Sicht. Horneburg im Osten. auch den Wendepunkt im Kriegsgeschehen auf Nach der Schlacht von Hastenbeck (Abb. 60) Die stark gestrichelte Linie galt für die Hannove- QLHGHUVlFKVLVFKHP %RGHQ *HRUJ ,, UDWLÀ]LHUWH überrannte die französische Armee die hannover- raner, die fein gepunktete in rund einem Kilome- den Vertrag nicht, berief seinen Sohn als Ober- schen und braunschweigischen Länder fast voll- ter Abstand von der ersten galt für die Franzosen. kommandierenden der alliierten Armee ab und ständig. Die Alliierten unter dem Kommando des Beide Linien beginnen an der Oste unterhalb von ersetzte ihn durch Herzog Ferdinand von Braun- Herzogs von Cumberland gerieten kurz vor Stade Bremervörde, überqueren kurz darauf den Weg schweig-Wolfenbüttel. Diesem gelang es, die Fran- in eine aussichtslose Lage. nach Mulsum und begleiten diesen auf seiner Süd- zosen innerhalb eines halben Jahres bis über den Die Franzosen schlugen ihr Hauptquartier im seite bis an die Brücke über die Aue südlich von Rhein zurückzutreiben. ehemaligen Benediktinerinnenkloster in Zeven Horneburg. 145 Kolonien besiegt hatten. Im britischen Parla- sam wachsende Toleranz gegenüber konfessio- Abb. 62 PHQWÀHOGHUEH]HLFKQHQGH6DW].DQDGDVHLLQ nellen Minderheiten in den evangelischen oder Le Rouge: Schlacht von Minden 1759 Deutschland erobert worden. Die Franzosen katholischen Staaten löste die alten religiösen 45,5 x 33 cm (Kat.Nr. 103) dagegen glaubten immer noch, den Englän- .RQÁLNWHDOOPlKOLFKDE dern in ihrem „Satellitenstaat“ Hannover eine Doch diese Zeit stellte auch zunehmend die Auch dieses Blatt stellt ein für Niedersachsen bedeutendes Treffen im Siebenjährigen Krieg Niederlage beibringen zu können. überkommenen gesellschaftlichen Strukturen aus französischer Sicht dar: die Schlacht von Die Kampfhandlungen gingen also weiter. und Regierungsformen infrage. Neue soziale Minden am 1. August 1759. Die Karte ist unge- Die Franzosen nahmen im Oktober für kur- Probleme kamen vor allem in den Städten auf fähr nach Ostsüdosten ausgerichtet. ze Zeit die Stadt Wolfenbüttel ein, belagerten durch die Entstehung unterer Bevölkerungs- Die Darstellung zeigt ein Gelände entlang Braunschweig aber vergeblich, weil General schichten aus Tagelöhnern, Fabrikarbeitern dem linken Ufer der Weser von Uffeln abwärts Luckner zusammen mit dem braunschweigi- und einfachen Soldaten. bis Stolzenau, davon den Abschnitt ab Heimsen schen Prinzen Friedrich die Belagerer erfolg- Widerstand gegen staatliche Anordnungen, auf der Nebenkarte unten links. Die Gesamt- reich angriff. Doch blieb das südliche Nieder- Aufstände von Handwerksgesellen und Bau- strecke macht rund sechzig Stromkilometer aus. sachsen als Faustpfand noch in französischer ern, Unruhen von Stadtbürgern hatte es auch Der Weserdurchbruch zwischen Wiehen- und Wesergebirge und mooriges Gelände davor be- +DQG,PIROJHQGHQ-DKUÁDXWHQGLH.lPSIH früher in Einzelfällen gegeben. Nach dem Sie- herrschen das Landschaftsbild auf der rechten aber ab, und im August 1762 räumten die Fran- benjährigen Krieg aber und verschärft in den Seite. zosen endlich auch Göttingen und Münden. Hungerjahren nach 1770 kennzeichnete wach- Über der Nebenkarte nannte der Autor die Im Herbst schlossen Frankreich und Spa- sende öffentliche Kritik an den bestehenden beiden gegnerischen Heerführer: Marschall von nien mit Großbritannien einen Waffenstill- Verhältnissen das geistige und politische Kli- Contades und Herzog Ferdinand von Braun- stand, der die Kämpfe auch in Niedersachsen ma. schweig. Bildlich und mit zahlreichen Erläu- endgültig beendete. Den darauf folgenden Ausländische Beispiele wie das freiere Le- terungen stellte er Truppenbewegungen und Friedensvertrag unterzeichneten die Könige ben in England, die Umwandlung der ameri- -stellungen zwischen dem 14. Juli und dem von Großbritannien und Portugal sowie von kanischen Kolonien in einen republikanischen 1. August 1759 dar. Die rot gekennzeichneten Alliierten näherten Frankreich und Spanien am 10. Februar 1763 Staatenbund und schließlich die Französische sich von Stolzenau über Petershagen und stellten in Paris. Im Ergebnis machte der Siebenjähri- Revolution weckten das Verlangen nach ähn- sich bei Todtenhausen auf. Die gelb markierten ge Krieg Georg III. zum Herrscher eines Welt- lichen Veränderungen auch in den niedersäch- Franzosen konzentrierten sich auf der Ebene reiches, Hannover zur Nebensache. sischen Territorien. von Minden und in dem Winkel zwischen der Konkret entzündete sich viel Kritik nicht nur Weser und dem Wiehengebirge. Herzog Ferdi- Unruhe und Unruhen an der Höhe der Steuerlast, sondern vor allem nand errang den entscheidenden Sieg. an deren ungerechter Verteilung und damit Eine weitere bedeutende Kampfstätte brach- Das 18. Jahrhundert brachte als Zeit der am Ständewesen mit seinen nicht zuletzt auch te der Zeichner am rechten Kartenrand auf das Aufklärung zahlreiche fortschrittliche Neue- steuerlichen Adelsprivilegien. Die Kritik am Papier: die Brücke über die Werre bei Gohfeld. Hier schlug sich der braunschweigische Erb- rungen auf den Gebieten der Wissenschaft Steuersystem mündete in den Ruf nach poli- prinz Karl Wilhelm Ferdinand erfolgreich mit und Bildung, der Wirtschaft und Technik, der tischer Mitsprache des Volkes, das nicht einmal dem Herzog von Brissac. Kultur und des Sozialwesens, die zumeist auf die Möglichkeit besaß, Beschwerden auf legale In den Erläuterungen am unteren Kartenrand Initiativen der Landesherren und der Land- Weise vorzutragen. fehlt ein ausdrücklicher Hinweis auf die Nie- stände zurückgingen. Gleichzeitig nahm die In Ostfriesland konnten Kriegssteuern im derlage der französischen Armee. kirchliche Ausrichtung der Politik ab. Lang- Siebenjährigen Krieg nur mit Hilfe von Solda-

146 147 ten eingetrieben werden. Als diese wieder ab- Fünftausend Bauern bevollmächtigten Be- Abb. 63 zogen, kam es in Emden zu Ausschreitungen schwerdeführer, die 1792 bei der Regierung in Bonne: Deutschland um 1780 gegen die begüterte Schicht, besonders gegen Hildesheim eine Klageschrift einreichten. Weil 34 x 23 cm (Kat.Nr. 114) einige reiche Juden. die Regierung nicht reagierte, wandten sie sich Im hannoverschen Amt Neuhaus an der sogar an das Reichskammergericht – erfolglos, Der französische Kartograph Rigobert Bon- ne versah das Amt des obersten Ingenieur-Hy- Elbe, einem Gebiet mit Großgrundbesitz, denn das Gericht erkannte die Bauern nicht drographen der französischen Marine, als sei- wehrten sich die Bauern 1788 gegen Anwei- als „Stand im Staate“ an. Einige Jahre darauf ne vorliegende Deutschlandkarte um 1780 auf sungen der Regierung. Einige wurden wegen forderte eine Denkschrift an die hildesheimi- den Markt kam. Vergleiche mit den Deutsch- des dabei erregten „Aufruhrs“ zu Zwangsar- sche Ritterschaft soziale und staatsrechtliche landkarten von Blaeu (Abb. 10) und Hondius beit verurteilt. Reformen, insbesondere auch eine politische (Abb. 22) aus den ersten Jahrzehnten des 17. Jahr- Einzelne Adelige und Bürgerliche, die der Vertretung der Bauern. hunderts erschließen erhebliche Unterschiede Aufklärung zugetan waren, formulierten die Nach den revolutionären Ereignissen in Pa- bei den Außengrenzen Deutschlands, vor allem Reformwünsche. Die zunehmende Verbrei- ris gingen die Regierungen gegen französische im Süden und im Westen. tung von Zeitungen und zahlreiche Aufklä- 5HYROXWLRQVÁFKWOLQJH YRU ZHLO VLH LQ GHUHQ Im Süden gehörte die Schweiz seit 1648 nicht mehr zum Reichsverband. Ebenso verhielt es rungsschriften förderten das Selbstbewußtsein Reihen Unruhestifter vermuteten. Die Behör- sich mit den sieben nördlichen, den Vereinigten auch einfacher Menschen. den sollten die Meinungsäußerungen in der Provinzen der alten Niederlande, welche die Die Regierungen versuchten, die veröffent- Bevölkerung überwachen und Sympathisanten heutigen Niederlande ausmachen. lichte Meinung durch „Intelligenzkontore“ der Revolution verfolgen. Die zehn südlichen Provinzen der Niederlan- mit Zensurfunktion unter ihre Kontrolle zu Eine Verordnung stellte die beliebten Lese- de bildeten zeitgenössisch die Österreichischen bringen. Besonders entschiedene Zeitschriften gesellschaften unter Kontrolle. Die Behörden Niederlande, allerdings verkleinert durch fran- konnten wegen der Zensur nicht in Kurhanno- mußten die Bezieher politischer Zeitschriften zösische Eroberungen. Heute teilen sich Bel- ver gedruckt werden. Sie erschienen in der zu melden. Herzog Karl I. erließ 1778 eine Ver- gien und Luxemburg dieses Territorium. Dänemark gehörenden liberalen Stadt Altona ordnung über den Zeitungsvertrieb. Sie enthielt Die gravierendsten Änderungen ergaben sich an der deutsch-französischen Grenze. Hier er- bei Hamburg. Auch das „Braunschweigische GLH 9HUSÁLFKWXQJ DXVZlUWLJH =HLWXQJHQ QXU warb Frankreich seit 1648 vor allem durch Er- Journal“ durfte ab 1792 nicht mehr in Braun- über das Hof-Postamt zu beziehen. oberungskriege unter König Ludwig XIV. die schweig erscheinen. Es wurde nach Altona 2IÀ]LHUHVROOWHQQLFKWEHU3ROLWLNUHGHQXQG Freigrafschaft Burgund, Lothringen, das Elsaß verlegt und dort als „Schleswigsches ehemals riskierten bei Nichtbeachtung dieses Gebotes und einen Teil der Pfalz. Dadurch gewann das Braunschweigisches Journal“ veröffentlicht. ihre Entlasssung. Ein militärischer Verein des Nachbarland schon vor der französischen Re- Ähnlich erging es den Zeitschriften „Nieder- DOWHQ*HQHUDOVYRQ)UH\WDJPLW3ÁLFKWPLWJOLHG- volution und den daraus hervorgehenden Krie- sächsischer Merkur“ und „Annalen der lei- VFKDIWIUDOOH2IÀ]LHUHVROOWHGLH$UPHHYRU gen das linke Rheinufer bis kurz oberhalb von denden Menschheit“. der „Zersetzung durch revolutionäre Propa- Speyer. 1789 kam es in der Stadt Hildesheim unter ganda“ bewahren. Daneben zeigt die Karte die zehn Kreise des Deutschen Reiches. Nicht einem Kreis, aber dem Eindruck der Französischen Revolution In Hannover glaubte die Obrigkeit 1790, die dem Reich zugehörig erscheinen im Osten die zu Unruhe im Volk. Auch die Landstädte und Handwerksgesellen und Lehrjungen vor ge- Lausitz, Schlesien, Böhmen und Mähren. Der die Bauern protestierten im Hildesheimischen setzwidrigen Aufständen und Tumulten war- Autor stellte nicht die Regionen außerhalb des gegen ein ungerechtes Steuersystem. Außer- nen zu müssen. Reiches dar, die zu Reichsterritorien gehörten: dem warfen sie der staatlichen Verwaltung Un- In Göttingen gab es unter den Studenten, Ungarn zu Österreich, Preußen zu Branden- tätigkeit und Korruption vor. Professoren und anderen Bürgern offene burg.

148 149 Sympathiebekundungen für die Französische Erschütterungen Abb. 64 Revolution. Der anonyme Verfasser eines Geographisches Institut: Fürstentum Hil- Flugblattes forderte 1792 unter Hinweis auf Die Französische Revolution führte in Frank- desheim die Menschenrechte, den „überstolzen han- reich von der absoluten Monarchie unter Lud- 44 x 40,5 cm (Kat.Nr. 130) növrischen Adel“ zu stürzen. Das Staatsmini- wig XVI. in eine Republik, die den Untertan Der angesehene, mit dem Geographischen sterium bemühte sich um eine Kontrolle von zum Bürger machen sowie Freiheit, Gleichheit Institut in Weimar verbundene Verlag des Studentenverbindungen. Es kam zu entspre- XQG%UGHUOLFKNHLWYHUSÁLFKWHWVHLQZROOWH,KUH Landes-Industrie-Comptoirs veröffentlichte die chenden Verboten. blutige Phase begann am 14. Juli 1789 mit dem vorliegende Hildesheim-Karte 1805 in seiner In der Grafschaft Schaumburg-Lippe ver- Sturm auf die Bastille, das Staatsgefängnis in Zeitschrift „Allgemeine Geographische Ephe- schärfte sich ein Steuerstreit 1793 zu einem Paris, setzte sich mit innerem Terror und zahl- meriden“. Aufruhr, dem „Kuckshäger Krieg“, den erst reichen Hinrichtungen fort. 1793 starben der In politischer Hinsicht kann die kartographi- einmarschierende preußische und hannover- abgesetzte König und seine Frau Marie Antoi- sche Beschäftigung mit Hildesheim in jener sche Truppen beenden konnten. nette unter dem Fallbeil der Guillotine. Zeit als Reaktion auf den Reichsdeputations- Gelegentlich versuchten die Regierungen, Die Revolution blieb nicht lange ein rein hauptschluß von 1803 angesehen werden. Im Vergleich mit früheren Karten (Abb. 52) stellt die Lage durch Entgegenkommen zu beruhi- französisches Ereignis. Sie entwickelte viel- sich Hildesheim nunmehr als ein säkularisiertes gen. So erreichten die ostfriesischen Stände mehr eine Sprengkraft, die ein Vierteljahr- Fürstentum dar. QDFKHLQHP9RONVDXÁDXILQ1RUGHQGLH hundert lang Europa erschütterte. Frankreich Das Blatt bringt allerdings keinen Hinweis Aufhebung einer Torfsteuer. Auch gestand wollte die Revolution exportieren, Europa von auf den neuen Landesherrn, den preußischen die preußische Regierung die Abhaltung eines seinen „Tyrannen“ befreien. Auch entdeckten König. Preußen konnte mit dem Erwerb Hil- Landtages und eine stärkere Beteiligung der die Franzosen den Rhein als „natürliche“ desheims von seinem im Osten anschließenden Stände an der Regierung zu. Eine Demokrati- Grenze ihres Landes gegenüber Deutschland Fürstentum Halberstadt aus einen breiten Keil sierung im heutigen Sinne war das nicht. und strebten darüber hinaus die Vorherrschaft LQGLHZHOÀVFKHQ7HUULWRULHQWUHLEHQ Zu Beginn der Neunzigerjahre verzichtete über Mitteleuropa an. $XFK*RVODUÀHOLQGHUJUR‰HQ/lQGHUXPYHU teilung von 1803 an Preußen und erweiterte das die hannoversche Regierung auf Steuern von Verschiedene europäische Koalitionen woll- hildesheimische Amt Liebenberg nach Süden. ärmeren Menschen und ersetzte sie durch ten in Frankreich den König und die frühere Im übrigen blieb es bei der überlieferten Äm- eine Art Luxussteuer auf importierte Juwelen, Regierung wieder einsetzen, ein Überschwap- tereinteilung. Spielkarten, englisches Bier und Branntwein. pen der revolutionären Stimmung auf die Eine beachtliche Genauigkeit der Karte Eine weitere Steuerreform löste 1793 die ca- Länder jenseits der französischen Grenzen NRPPW LQ GHU 'DUVWHOOXQJ NOHLQHU ZHOÀVFKHU lenbergische Kopfsteuer durch eine Perso- verhindern und zuletzt schlicht Frankreichs Einschlüsse im Hildesheimischen zum Aus- nensteuer in sechs Abstufungen und besonde- militärische Angriffe abwehren. druck: südwestlich der Stadt Hildesheim die als re Abgaben der Gutsherren ab. Nach französischer Kriegserklärung führte calenbergisch bezeichneten Orte Neuhof und 1795 stimmte im Lüneburgischen die Ritter- der braunschweigische Herzog Karl Wilhelm Marienrode, südlich von Peine der als braun- schaft tatsächlich ihrer eigenen, wenn auch be- Ferdinand in preußischem Dienst 1792 eine schweigisch gekennzeichnete Ort Olsburg und im abseits gelegenen Amt Hunnesrück westlich fristeten Besteuerung zu. Eine Morddrohung österreichisch-preußische Armee zusammen von Einbeck der als hannoversch bezeichnete gegen ihren Syndikus war vorausgegangen. PLW(LQKHLWHQIUDQ]|VLVFKHU5HYROXWLRQVÁFKW- Ort Relliehausen. linge nach Frankreich. Mit ihm zogen der wei- marische Herzog Carl August als preußischer General und in dessen Begleitung sein „Künst-

150 151 lerfreund“ Johann Wolfgang von Goethe. Der gegen Österreich folgte 1797 der Friedensver- Abb. 65 Marsch auf Paris blieb im September in einem trag von Campo Formio. Österreich trat die Homännische Erben: Eichsfeld Artillerieduell bei Valmy auf halbem Wege habsburgischen Niederlande und Besitzungen 49,5 x 39,5 cm (Kat.Nr. 81) zwischen Verdun und Reims stecken. in Italien an Frankreich ab. Die Vertragspar- Die folgenden Kämpfe, an denen sich auch teien einigten sich auf einen nach Rastatt ein- Der Verlag der Homännischen Erben veröf- fentlichte seine Karte des Eichsfeldes ab 1759. zahlreiche Hannoveraner beteiligten, führten zuberufenden Kongreß zum Abschluß eines Der Autor stellte die Titelregion in zwei Land- zur Besetzung des ganzen linken Rheinufers Friedensvertrages zwischen dem Deutschen schaften dar: das rot kolorierte Obereichsfeld und der Niederlande durch Frankreich. Im Reich und Frankreich. und das grün kolorierte Untereichsfeld. Leider Frühjahr 1795 schloß Preußen mit Frankreich In einem geheimen Anhang zu diesem Ver- vertauschte er die entsprechenden Beschrif- einen Sonderfrieden. Es gab seine Besitzungen WUDJ YHUSÁLFKWHWH VLFK GHU .DLVHU DXI  GHP tungen. links des Rheines preis und zog sich für mehr Rastatter Kongreß für die Ausdehnung Frank- Eine Anmerkung unter dem Titel des Blattes als ein Jahrzehnt aus dem Krieg zurück. Für reichs bis an den Rhein und für eine „schick- besagt, das Eichsfeld liege geographisch zwar in seine verlorenen Gebiete erwartete Preu- liche Entschädigung“ der davon betroffenen Thüringen, gehöre rechtlich aber zum Kurfür- ßen Entschädigungen im rechtsrheinischen Fürsten im rechtsrheinischen Deutschland stentum Mainz. Hinter dieser Feststellung ver- birgt sich eine wechselvolle Geschichte. Deutschland. einzutreten. Entschädigt werden sollte durch Der nordwestliche Teil des Eichsfeldes gehör- Dieser Friedensschluß vertrieb die franzö- Säkularisation und Verteilung geistlicher Für- te zunächst den sächsischen Herzögen und spä- sischen Emigranten vom Rhein. Sie suchten stentümer sowie durch Mediatisierung, also ter zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Schutz vor allem in Hannover und Braun- die Übernahme kleinerer Landesherrschaften Bereits im 11. Jahrhundert begann das Erzstift schweig. Den französischen Thronanwärter durch größere. Eine derartige Umstrukturie- Mainz, sich in das Eichsfeld auszudehnen. Im und späteren König Ludwig XVIII. ließ der rung des Reiches entsprach durchaus einer seit 14. Jahrhundert erwarb es vom Fürstentum braunschweigische Herzog im Blankenburger langem geführten öffentlichen Diskussion. Grubenhagen dessen Besitz um Duderstadt Schloß hofhalten. Vor die Verwirklichung dieser Vorhaben und Gieboldehausen. Für Norddeutschland etwa bis zum Main sah schob sich 1798 der zweite Koalitionskrieg, Nach Jahrhunderten unter Mainzer Regie- rung geriet das eher beschauliche Eichsfeld in der Vertrag Neutralität innerhalb einer Demar- an dem sich Österreich, Großbritannien und eine turbulente Phase seiner Geschichte. Diese kationslinie vor. Für Niedersachsen bildete im Rußland gegen Frankreich beteiligten. Er begann mit militärischer Besetzung durch preu- wesentlichen die Ems diese Linie. Die Graf- mündete 1800/01 in den Friedensschluß von ßische Truppen im August 1802 im Vorgriff schaft Bentheim blieb folglich ausgeschlossen. Lunéville zwischen Frankreich einerseits sowie auf die Regelungen des Reichsdeputations- Ihr einstiger Landesherr hatte sich im Jahr zu- Österreich und dem Deutschen Reich anderer- hauptschlusses. vor ohnehin schon mit Frankreich verbündet. seits. Dieser Vertrag bestätigte den Talweg des Die Einheit des Eichsfeldes ging jedoch ver- Auch Kurhannover schloß sich mit Zustim- Rheins von der Schweiz bis an die Niederlande loren, als nach der Franzosenzeit der ehemals mung Georgs III. der Neutralität zwischen als Grenze zwischen Frankreich und Deutsch- DOWVlFKVLVFKHXQGZHOÀVFKH$QWHLOYRQ3UHX‰HQ Preußen und Frankreich an, obwohl Großbri- land sowie die Rastatter Entschädigungsgrund- an Hannover abgetreten wurde. Seitdem teilt wieder eine politische Grenze das Eichsfeld. tannien selbst seit 1793 gegen Frankreich Krieg sätze. Heute orientiert sich die Grenze Niedersach- führte. Hannover mußte sich in den Folgejah- Im Frühjahr 1801 besetzte Preußen als Mit- sens mit Thüringen etwa an einer Linie von ren mit erheblichen Mitteln an der Sicherung glied eines gegen England gerichteten Bünd- Silkerode im Nordosten über Teistungenburg der Demarkationslinie beteiligen. nisses Kurhannover, Oldenburg und Bremen, bis in die Südwestecke des grün kolorierten Ge- Nach Siegen Napoléon Bonapartes als Ober- um neben der Ems auch die Elbe und die Weser bietes. befehlshaber der französischen Italienarmee für englische Schiffe zu sperren. In Hannover

152 153 blieben die Besatzer, auch als der Kriegsgrund ner Burg über der Ahr in der Eifel herleitete. Abb. 66 entfallen war, insgesamt ein halbes Jahr. Den südlich benachbarten oberstiftischen Ge- Tardieu/Dumas: Invasion Kurhannovers Um die Vereinbarungen von Campo Formio bietsstreifen erhielt der belgische Herzog von 46,5 x 37 cm (Kat.Nr. 141) und Lunéville zu erfüllen, setzte der Reichstag Looz-Corswarem als Fürstentum Rheina-Wol- einen außerordentlichen Ausschuß mit vier beck. Der General Guilleaume Mathieu Dumas gab 1820 ein Mappenwerk mit Plänen und Karten kurfürstlichen und vier weiteren fürstlichen Hannover erhielt das Hochstift Osnabrück heraus, die dem Verständnis zurückliegender Mitgliedern ein: eine Reichsdeputation. Sie er- und mußte dafür Ansprüche auf Hildesheim, militärischer Ereignisse dienen sollten. Die Ab- öffnete am 24. August 1802 in Regensburg ihre Corvey und Höxter aufgeben, den Hansestäd- bildung zeigt die Karte zur Erläuterung der In- Beratungen und faßte am 25. Februar 1803 ten Hamburg und Bremen die ehemals fürst- vasion des Kurfürstentums Hannover aus der nach kräftiger französischer und russischer ELVFK|ÁLFKHQ'RPHEHUWUDJHQXQGGDV$PW Mappe über die Feldzüge von 1803 und 1804. Einwirkung ihren endgültigen Beschluß, den Wildeshausen an Oldenburg abtreten. Schon Der Feldzug von 1803 führte nach der Kapitu- Hauptschluß. Dieser ging weit über die ur- im Oktober 1802 hatte der Fürstbischof von lation der hannoverschen Regierung bei Sulin- sprünglich beabsichtigten Entschädigungen Osnabrück, Friedrich von York, das Hochstift gen zur Besetzung Kurhannovers durch Frank- hinaus und erwies sich als der Anfang vom an seinen Vater, Georg III., abgegeben. reich. Im wesentlichen gibt das Blatt einen Eindruck Ende des Deutschen Reiches. An Braunschweig-Wolfenbüttel gingen die von den Ergebnissen des Reichsdeputations- Auch für den niedersächsischen Raum brach- Reichsabtei Gandersheim und das Kloster hauptschlusses im nördlichen Niedersachsen: te der Reichsdeputationshauptschluß erheb- Sankt Ludgeri in Helmstedt über. Osnabrück gehört laut Kolorierung zu Hanno- liche Veränderungen: ver, die Ämter Cloppenburg und Vechta sowie Preußen erhielt das Hochstift Hildesheim, Zwischen Frankreich, England und Wildeshausen laut Beschriftung zu Oldenburg. das Eichsfeld als Teil des Erzstiftes Mainz und Preußen Westlich anschließend zeigt sich als neues die Reichsstadt Goslar. Aus dem Hochstift Territorium das Herzogtum Arenberg-Meppen. Münster erhielt es den Löwenanteil des Ober- Der Friede, der mit den aufeinander fol- Entgegen der Aussage der Karte erstreckte es stiftes und fand damit Anschluß an seine Graf- genden Verträgen gesichert werden sollte, hielt sich über das Bourtanger Moor bis an die nie- derländische Grenze. Nach Süden folgt das neu schaften Lingen und Tecklenburg. Preußen nicht lange. Bereits im Mai 1803 erklärte Eng- eingerichtete Herzogtum Rheina-Wolbeck. hatte diese Gebiete mit französischem Einver- land in einem Streit um Malta Frankreich wie- Die einheitlich dargestellten preußischen ständnis schon Monate vor dem Abschluß der der den Krieg. Sofort ließ Napoleon, nunmehr Grafschaften Lingen und Tecklenburg fanden Verhandlungen in Regensburg besetzt. Konsul auf Lebenszeit, Bentheim, Meppen Anschluß an das ebenfalls preußisch gewordene Oldenburg bekam hauptsächlich aufgrund und Osnabrück besetzen. Seine Armée de Ha- Oberstift Münster. seiner russischen Beziehungen vom Hoch- novre unter General Eduard Mortier besetzte Unverändert blieben das preußische Ostfries- stift Münster die Ämter Vechta und Clop- auch den Kurstaat Hannover. land und die Grafschaft Bentheim. Die Graf- penburg, heute das Oldenburger Münsterland, Eine hannoversche Regierungsdelegation ka- schaft stand zwar unter hannoverscher Pfand- dazu von Hannover das Amt Wildeshausen, pitulierte schon bei Sulingen auf halbem Weg schaft, doch hatte sie der frühere Landesherr mit Hilfe aus Frankreich wieder besetzt. außerdem das Hochstift Lübeck. Dafür mußte zwischen Diepholz und Nienburg. Hannover Westlich der deutschen Grenze erscheint ein HVYRUDOOHPLQGLH$XIKHEXQJGHV(OVÁHWKHU konnte sich infolge seiner Abhängigkeit von neues Staatsgebilde: die Batavische Republik. Weserzolls einwilligen. England und der Unentschlossenheit seiner 'LHVHZDUVFKRQXQWHUGHP(LQÁX‰GHU Das niederstiftische Amt Meppen an der Regierung nicht mehr verteidigen. Diese Ohn- Französischen Revolution aus der Republik der mittleren Ems ging an Herzog Ludwig Engel- macht führte zur anschließenden Kapitulation Vereinigten Niederlande, den 17 Nordprovin- bert von Arenberg, der seinen Namen von ei- von Artlenburg am linken Ufer der Elbe ge- zen der alten Niederlande, hervorgegangen.

154 155 genüber Lauenburg: Die hannoversche Regie- Die französischen Soldaten mußten Hanno- nigreiche Bayern und Württemberg, schlossen rung mußte ihre eigenen Truppen entwaffnen, ver verlassen. Preußische Regimenter rückten sich unter dem Protektorat Napoleons zu ei- das Kriegsmaterial den Franzosen übergeben im Oktober dort wieder ein. Im November ner Konföderation mit dem Namen „Rheini- und die Soldaten entlassen. folgten ihnen die Koalitionstruppen. Sie lösten sche Bundesstaaten“ zusammen. Sie verein- Georg III. jedoch fühlte sich an diese Ab- die provisorische französische Regierung auf, barten mit Frankreich ein Militärbündnis und machungen nicht gebunden. Er ließ die Solda- und Georg III. nahm wieder Besitz von sei- erklärten zum 1. August ihren Austritt aus dem ten wieder anwerben und bildete in England nem deutschen Land. Reich. Niedersächsische Territorien, insbeson- eine „Königliche Deutsche Legion“ unter dem Währenddessen gewann Napoleon, seit dere Oldenburg und Schaumburg-Lippe, tra- Oberbefehl seines jüngsten Sohnes Adolph einem Jahr Kaiser der Franzosen, auch diesen ten dem Rheinbund unter dem Druck Napole- Friedrich, des Herzogs von Cambridge. Diese dritten Koalitionskrieg, vornehmlich in einer ons erst später bei. Legion kämpfte in den folgenden Jahren auf „Dreikaiserschlacht“ im Dezember 1805 bei Am 6. August 1806 legte Kaiser Franz II. fast allen Kriegsschauplätzen Europas gegen Austerlitz in Mähren. Neben anderen Kriegs- nach einem entsprechenden französischen Ul- die Franzosen und ihre Verbündeten. folgen mußte der deutsche Kaiser Bayern und timatum seine deutsche Kaiserkrone nieder. Er Um die Angelegenheiten seines Kurfürsten- Württemberg als Königreiche anerkennen. blieb als Franz I. nur Kaiser von Österreich. tums in bessere Hände als die der verjagten Kurz darauf gab Preußen seine Neutralität Das alte Deutsche Reich existierte nicht mehr. hannoverschen Regierung zu legen, stellte auf, schloß ein Bündnis mit Frankreich und Georg III. Ernst Friedrich Herbert Graf von ließ sich Hannover gegen sein Herzogtum Münster 1805 an die Spitze der Deutschen Kleve sowie seine Fürstentümer Ansbach und Kanzlei in London. Neuchâtel abtreten. Auch die Franzosen warben eine „Hanno- Unter der Drohung eines französischen Trup- versche Legion“ an, und zwar auf Kosten des penaufmarsches in den Niederlanden verließen Kurfürstentums. In ihre Regimenter traten die Koalitionstruppen Hannover Anfang 1806. VRJDU HLQLJH KDQQRYHUVFKH 2IÀ]LHUH HLQ LQV- Sofort besetzte Preußen das Land wieder, gab gesamt aber nur relativ wenige Hannoveraner. vor, es in „Verwahrung“ nehmen zu wollen bis Massenhafte Desertionen waren an der Tages- zu einem allgemeinen Friedensvertrag. Wenig ordnung. Diese Truppe kämpfte vor allem ab später jedoch ließ der preußische König Fried- 1807 in Spanien und Portugal, wo sie gelegent- rich Wilhelm III. verkünden, er habe mit Zu- lich sogar auf die Deutsche Legion Georgs III. stimmung Frankreichs endgültig von Hanno- traf. 1811 löste Napoleon seine hannoversche ver Besitz ergriffen. Legion auf. Preußen glaubte, auf diese Weise die Lücke Eine neue europäische Koalition fand sich zwischen seinen westlichen und seinen öst- 1805 zusammen: Rußland, Österreich, Eng- lichen Landesteilen geschlossen zu haben. land und Schweden kämpften gegen Frank- Doch zunächst führte seine Herausforderung reich. Auf der französischen Seite standen Georgs III. zu einer britischen Kriegserklä- auch die nunmehr mit ihm verbündeten süd- rung an Preußen. deutschen Staaten Bayern, Württemberg und Im Sommer des Jahres 1806 erhielt das Baden sowie die von ihm abhängigen Nieder- Deutsche Reich seinen Todesstoß. Sechzehn lande. deutsche Staaten, allen voran die neuen Kö-

156 Niedersachsen im 19. Jahrhundert (ab 1806)

Franzosenzeit ]XQlFKVW HUVSDUW ZHLO UXVVLVFKHU (LQÁX‰ HV poleon dem von ihm geschaffenen und seinem schützte. Zwar wollte der König von Holland Schwager Murat übertragenen Großherzog- Napoléon Bonaparte, als Kaiser von Frank- das Land in Besitz nehmen und ließ seine tum Berg ein. reich Napoléon I., vollendete die Eroberung Truppen schon im November 1806 dort ein- Der militärische und politische Zusammen- Norddeutschlands bis an die Elbe. In einer marschieren, doch blieb dies ein kurzfristiges bruch Preußens führte im Juli 1807 in Tilsit Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt in Zwischenspiel. zu Friedensverträgen zwischen Frankreich Thüringen im Oktober 1806 besiegte er Preu- Der Herzog behielt seinen innenpolitischen und Rußland sowie Frankreich und Preußen. ßen entscheidend. Der alte braunschweigische Freiraum und nutzte diesen zum Beispiel mit Hierbei gestand Napoleon dem Zaren die fast Herzog Karl Wilhelm Ferdinand erlitt dabei einer systematischen Modernisierung der land- völlige Souveränität Oldenburgs zu, bean- als preußischer Feldherr eine tödliche Verwun- wirtschaftlichen Besitzverhältnisse. Doch war spruchte nur die oldenburgischen Nordseehä- dung. er zum Erhalt seiner Selbständigkeit gezwun- fen zur Sicherung der kurz zuvor angeordne- Wenige Tage später zog erneut der franzö- gen, 1808 als letzter deutscher Fürst dem ten Sperre des europäischen Kontinents gegen sische Marschall Mortier in Hannover ein, Rheinbund beizutreten und diesem 800 Solda- englische Handelswaren. Der Zar mußte je- um das Land für seinen Kaiser in Besitz zu ten zu stellen. doch Jever an das napoleonische Königreich nehmen. Bald darauf nahm Preußen Groß- Schaumburg-Lippe blieb relativ unbehel- Holland abtreten. britannien gegenüber alle Ansprüche auf das ligt und jedenfalls formell selbständig. Nach Der englische König und hannoversche Kur- Kurfürstentum Hannover zurück. Außerdem dem Beitritt zum Rheinbund konnte Graf fürst Georg III. griff in diese Ereignisse nicht verlor Preußen Ostfriesland an das von Napo- Georg Wilhelm im Mai 1807 die Regierung mehr ein, weil eine Krankheit ihn zunehmend leons Bruder Louis regierte Königreich Hol- seines Landes übernehmen und sich inneren regierungsunfähig gemacht hatte. Anfang 1811 land. Reformen vor allem der Landwirtschaft wid- schließlich setzte das Parlament in London sei- Die Franzosen besetzten auch das Herzog- men. So regelte er die Erbfolge im bäuerlichen nen ältesten Sohn Georg als Regenten für den tum Braunschweig und setzten seinen Landes- Grundbesitz und hob 1810 die letzten Reste Vater ein. herrn ab. Als Herzog Karl Wilhelm Ferdinand der Leibeigenschaft auf. im November an seiner Kriegsverletzung starb, Die Mitgliedschaft im Rheinbund ersparte „Königreich Westfalen“ konnte sein Sohn und Nachfolger, Herzog der Grafschaft jedoch nicht die im französi- Friedrich Wilhelm, die Herrschaft nicht antre- schen Machtbereich üblichen Opfer an Solda- In Tilsit mußten Rußland und Preußen das ten. ten, Sondersteuern und anderen Kriegslasten. „Königreich Westfalen“ anerkennen, ein Land, Hessen-Kassel einschließlich seiner Graf- Andererseits gab sie dem Landesherrn Gele- das es noch gar nicht gab. Ein kaiserliches schaft Schaumburg besetzten die Franzosen genheit, Schaumburg-Lippe zum Fürstentum Dekret bestimmte erst später, welche Gebiete ebenfalls, obwohl es im Krieg neutral geblie- zu erklären. dieses Königreich ab dem folgenden Septem- ben war, und verjagten seinen Kurfürsten. Auch Auch das neue Herzogtum Arenberg-Mep- ber ausmachen sollten. die Hansestädte Lübeck, Hamburg und Bre- pen und die Grafschaft Waldeck mit Pyrmont Auf heute niedersächsischem Gebiet um- men erhielten französische Besatzungen. blieben als Mitglieder des Rheinbundes von faßte das „Königreich Westfalen“ das Her- Oldenburg und seinem Herzog Peter Fried- französischer Militärverwaltung frei. Die Graf- zogtum Braunschweig mit Blankenburg, die rich Ludwig blieb ein ähnliches Schicksal schaften Bentheim und Lingen gliederte Na- Fürstentümer Göttingen, Grubenhagen, Os-

157 nabrück und die Grafschaft Hohnstein des rund 2,6 Millionen Einwohner. Doch hielt die- Abb. 67 Kurfürstentums Hannover, die preußischen ser Zustand nicht einmal ein ganzes Jahr. Walch: Hannover und Braunschweig Territorien Hildesheim, Goslar und Eichsfeld, Schon im Dezember 1810 annektierte Frank- 46,5 x 52 cm (Kat.Nr. 128) die hessische Grafschaft Schaumburg. Hinzu reich weite Teile Nordwestdeutschlands bis kamen im Osten und im Westen preußische zu einer Linie südlich von Münster, Minden, Diese Karte des Augsburger Kartographen und Verlegers Johannes Walch datiert von 1806. Länder: hauptsächlich die Altmark, Magde- Nienburg, Lüneburg und über Lübeck hinaus. Sie zeigt in der Hauptsache das Kurfürstentum burg, Halle und Paderborn, Minden, Ravens- Dem hierdurch wieder verkleinerten „König- Braunschweig-Lüneburg und das Herzogtum berg. Im Süden vervollständigte vor allem das reich Westfalen“ blieb nur das zusätzliche De- Braunschweig in ihrem Bestand nach dem Kurfürstentum Hessen dieses künstliche Ge- partement der Aller mit der Hauptstadt Han- Reichsdeputationshauptschluß und vor der bilde. nover. Franzosenzeit. Der Rest Kurhannovers blieb unter franzö- Bereits ein halbes Jahr zuvor hatten Holland Osnabrück gehört jetzt als Fürstentum zu sischer Militärverwaltung. und Ostfriesland das Schicksal der Annekti- Hannover, Wildeshausen ist nach Oldenburg Zur Hauptstadt des Königreichs Westfalen on erlitten. So gehörten jetzt von niedersäch- hin ausgegrenzt, die kleine Grafschaft Spiegel- bestimmte Napoleon Kassel und zum König sischem Gebiet neben Ostfriesland das Ems- berg um Coppenbrügge noch als hessennassau- isch bezeichnet. Der Zugewinn Preußens von seinen zwar nicht für das Regieren ausgebil- land, die Territorien Bentheim und Osnabrück, 1803 (Hildesheim, Goslar, Eichsfeld) geht aus deten, dafür aber umso leichtlebigeren Bruder Oldenburg und Wildeshausen, Hoya und Diep- der Karte nicht hervor. Jérôme. holz, Bremen und Verden, der Nordteil Lüne- Als kurbraunschweigische Staaten nannte Nach französischem Vorbild teilte die neue burgs, dazu Lauenburg zu Frankreich. Walch in der Legende unten links das Fürsten- Regierung das „Königreich Westfalen“ ohne Der Herzog von Oldenburg ging mit seiner tum Calenberg mit vier Quartieren, das Fürsten- Rücksicht auf überkommene Grenzen in Familie nach Rußland ins Exil. In Ostfries- tum Lüneburg mit vier Quartieren, das Herzog- acht Departements ein, diese in Distrikte und land kam es infolge von Truppenaushebungen tum Bremen mit sechs Zirkeln, das Fürstentum Kantone. Die unterste Verwaltungstufe bil- zu schweren Unruhen, die ein französisches Grubenhagen, das Herzogtum Sachsen-Lauen- deten die Stadt- und Landgemeinden. So lag Kriegsgericht mit Hinrichtungen unterdrück- burg, die Fürstentümer Verden und Osnabrück, die Grafschaften Hoya und Diepholz, einen zum Beispiel die Gemeinde Gittelde am west- te. Teil der Grafschaft Hohenstein (der andere Teil lichen Harzrand im Kanton Seesen, dieser im Frankreich teilte seine neuen deutschen Län- lag bei Preußen) und das Land Hadeln. Distrikt Einbeck und dieser im Departement der in vier Departements ein: das der Öst- Zu den herzoglich-braunschweigischen Staa- der Leine mit der Hauptstadt Göttingen. Ins- lichen Ems mit Aurich, der Oberems mit Os- ten zählte er die Fürstentümer Wolfenbüttel gesamt umfaßte das napoleonische Königreich nabrück, der Wesermündung mit Bremen und und Blankenburg. in Deutschland fast zwei Millionen Einwohner der Elbemündung mit Hamburg als Hauptort. Im Nordosten verdeutlicht die Karte die Ver- in 3.400 Gemeinden. Die Annektionen zielten auf den Besitz der zahnung lüneburgischen und lauenburgischen Die neuen Herren veränderten die politische Flußmündungen von der Schelde bis zur Tra- Gebiets diesseits und jenseits der Elbe. Landkarte Niedersachsens in schneller Abfol- ve zur Verstärkung der Kontinentalsperre ge- Bemerkenswert erscheint das relativ dichte Straßennetz über das gesamte Kartenbild. ge. Ein kaiserliches Dekret vom Januar 1810 gen England. dehnte das „Königreich Westfalen“ auf den Die innenpolitischen Verhältnisse der von Rest des ehemaligen Kurfürstentums Hanno- Frankreich beherrschten niedersächsischen ver mit Ausnahme Lauenburgs rechts der Elbe Länder sollten theoretisch nach den Ergebnis- aus und richtete dabei drei neue Departements sen der Französischen Revolution umgestaltet ein. Dieser künstliche Staat umfaßte nunmehr werden. Das erwies sich allerdings nur noch

158 159 begrenzt als möglich, war doch Frankreich GLHGDXHUQGHÀQDQ]LHOOH6FKZlFKHGHVÅZHVW Abb. 68 selbst Kaiserreich geworden. Napoleon grün- fälischen“ Staates. Geographisches Institut: Deutschland 1807 dete nicht mehr Republiken, sondern Monar- 31,5 x 32 cm (Kat.Nr. 131) chien, und vergab diese vorzugsweise an Fa- Ein Modellstaat? milienangehörige. Das Geographische Institut in Weimar ent- warf diese Deutschlandkarte unmittelbar im Doch vor allem mit dem „Königreich West- Genau die Landschenkungen hinderten den Anschluß an die Tilsiter Friedensschlüsse zwi- falen“ wollte Napoleon einen liberalen Ver- Staat auch daran, im Königreich die grund- schen Frankreich und Preußen sowie Frank- fassungsstaat auf der Grundlage von Freiheit herrschaftliche Eigentumsordnung zu beseiti- reich und Rußland. Die Verträge entsprachen und Gleichheit aller Bürger schaffen. „West- gen. Eine derartige Maßnahme hätte die Land- weitgehend dem Diktat Napoleons. falen“ sollte ein Modellstaat und Vorbild für geschenke wertlos gemacht, denn des Kaisers Der Rhein bildete die Grenze zwischen Frank- die übrigen deutschen Staaten insbesondere Günstlinge waren die neuen Grundherren. reich und Deutschland. Koblenz, Bonn und des Rheinbundes sein. Machtpolitisch sollte es Aus diesem Grunde mußte Napoleon darauf Köln lagen auf französischem Gebiet. Der dadurch auch als ein Bollwerk gegen Preußen verzichten, durch eine Agrarreform die brei- rechtsrheinische Streifen zwischen Bonn und wirken. te Masse der bäuerlichen Bevölkerung für das Kleve stellte das napoleonische Großherzogtum Berg um Düsseldorf dar. Preußen war auf sei- Der französische Kaiser stand sich aber bei neue Regime zu gewinnen. Von einem revo- nen Landesteil rechts der Elbe zurückgedrängt. der Verwirklichung dieser Absichten selbst im lutionären Modellstaat konnte insoweit keine In Norddeutschland breitet sich zwischen Wege. Vorrangig war ihm an der Festigung sei- Rede sein, eher von einem Satellitenstaat. Rhein und Elbe ein großer weißer Fleck aus: die ner inneren Machtbasis gelegen, die sich auf Die neue Verfassung für das Königreich in den Friedensverträgen „noch unbestimmten eine vom Kaiser abhängige Führungsschicht, Westfalen enthielt auch keine demokratischen Besitzungen“, die wie die drei rot markierten einen neuen Militär- und Verdienstadel, grün- Elemente. Anstelle der alten Landstände Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck dete. Dafür brauchte er in den eroberten Ge- schrieb die Verfassung neue Reichsstände mit französischer Besatzung unterlagen. Dieses bieten Bauernland mit seinen Erträgen, das er lediglich beratender Funktion vor. Nur der Kö- Gebiet bestand im wesentlichen aus Hanno- verdienten Militärs und Zivilbeamten schen- QLJNRQQWHVLHHLQEHUXIHQXQGDXÁ|VHQ'LH ver, Braunschweig und Hessen-Kassel sowie ehemals preußischen Territorien, zum Beispiel ken konnte. se Reichsstände bestanden zu siebzig Prozent Ostfriesland und Lingen. Deshalb verfügte Napoleon in seiner Ver- aus Grundeigentümern, zu fünfzehn Prozent Die Verträge sprachen insoweit nur vage von fassung für das „Königreich Westfalen“ vom DXV)DEULNDQWHQXQG.DXÁHXWHQVRZLH]XZHL- einem „Königreich Westfalen“, das der franzö- November 1807: „Wir behalten Uns die Hälf- teren fünfzehn Prozent aus Gelehrten und ver- sische Kaiser für seinen Bruder Jérôme einrich- te der Allodial-Domänen (Privatgüter) der dienten Bürgern. Sie wurden von den ähnlich ten wollte. Die Legende unten rechts enthält Fürsten vor, um solche zu den Belohnungen zusammengesetzten Departementsräten beru- bereits eine Farbe für Königlich Westfälisches ]XYHUZHQGHQGLH:LUGHQ2IÀ]LHUHQ8QVHUHU fen. Diese Räte ernannte der König selbst, und Gebiet. Armee versprochen haben, welche Uns im zwar ganz überwiegend aus der besitzenden Wie Inseln heben sich aus dem unbestimm- gegenwärtigen Kriege die meisten Dienste lei- Oberschicht. ten Gebiet einige ältere Territorien hervor: Ol- denburg, Arenberg-Meppen, Bentheim, Lippe, steten.“ Die neuen Herren begingen den Fehler, die Schaumburg-Lippe und Waldeck-Pyrmont. So entzog der Kaiser dem jungen Staats- erste Regierung dieses Staates fast nur aus Fran- Der Ort der Friedensverträge, Tilsit, liegt im wesen von vornherein einen Großteil seiner zosen zu bilden, Fremdherrschaft also über- äußersten Nordosten des preußischen Rest- Haushaltseinnahmen. Umso höher mußte die deutlich zu demonstrieren. Erst später kamen staates an der Memel. Steuerlast der Bevölkerung ausfallen. In dieser in die Regierung auch deutsche Beamte, die Schenkungspolitik lag eine Hauptursache für wie die Amtsträger auf den unteren Ebenen

160 161 zum Teil dem Regime bedingungslos dienten, schaftlicher Niedergang und Teuerung als Fol- Abb. 69 zum Teil aber der Bevölkerung das Leben zu JHQGHU.RQWLQHQWDOVSHUUH Geographisches Institut: Leine-Depar- erleichtern suchten. $OV 3ÁLFKWPLWJOLHG GHV 5KHLQEXQGHV PX‰ tement Die Verfasssung führte allerdings auch fort- WHGDVÅ.|QLJUHLFK:HVWIDOHQ´VWlQGLJ [FP .DW1U schrittliche Neuerungen ein und orientierte 0DQQ IU GLH IUDQ]|VLVFKHQ .ULHJV]JH EH- sich insoweit an der Französischen Revolu- reithalten. Als Grundlage hierfür diente eine ,P$XIWUDJGHVÅ:HVWIlOLVFKHQ´.|QLJVIHU- tion: Alle Untertanen sollten ohne Standes- DOOJHPHLQH :HKUSÁLFKW IU DOOH 0lQQHU YRP tigte das Geographische Institut in Weimar  HLQH hEHUVLFKWVNDUWH GHV Å.|QLJUHLFKV unterschiede vor dem Gesetz gleich sein, die ELV]XP/HEHQVMDKU)UDQNUHLFKVHW]WH :HVWIDOHQ´ XQG .DUWHQ VHLQHU HLQ]HOQHQ 'H- Leibeigenschaft wegfallen, die Bauern sich von diese Truppe unter großen Verlusten vorwie- partements an. Aus dieser Serie stammt die vor- ihren Abgaben an den Grundherrn freikaufen gend an den gefährlichsten Fronten ein: in OLHJHQGH.DUWHGHV/HLQH'HSDUWHPHQWV können. Alle religiösen Bekenntnisse sollten Spanien und Rußland. Das Aufgebot mußte Das Leine-Departement umgaben die Depar- gleichberechtigt nebeneinander bestehen. GHVKDOE VWlQGLJ HUJlQ]W ZHUGHQ  (LQ- tements der Fulda, der Oker, der Werra und Die Verfassung schaffte zwar den Adel nicht ZRKQHU GHV .|QLJUHLFKV VROOHQ LQ GHQ QDSR- GHV+DU]HV$X‰HUGLHVHQJHK|UWHQGHPÅ.|- ab, doch sollte dieser keine Vorrechte mehr leonischen Eroberungskriegen umgekommen QLJUHLFK:HVWIDOHQ´]XQlFKVWGLH'HSDUWHPHQWV haben beim Zugang zu Ämtern und bei der sein. der Elbe und der Saale an. Besteuerung. Der französische Code Napo- Im Norden grenzte das Leine-Departement auch an das Fürstentum Calenberg. Hieran und léon, das Bürgerliche Gesetzbuch, führte die Aufbegehren und Befreiung an der Datierung ist zu erkennen, daß sich die persönliche Freiheit aller Bürger und die Ga- .DUWHDXI GDVÅ.|QLJUHLFK:HVWIDOHQ´LQVHLQHU rantie ihres privaten Eigentums ein. Das Han- Mehr und mehr entwickelte die Bevölke- ursprünglichen Form bezieht. In diesem Rah- delsrecht führte zur Abschaffung der Mono- rung im Widerstand gegen das militaristische, men bestand das Departement aus den Bezir- polstellung von Zünften, zur Gewerbefreiheit. auf ein Spitzelnetz gestützte fremde Herr- NHQ*|WWLQJHQXQG(LQEHFNPLW]XVDPPHQ Im Strafrecht sollten Geschworenengerichte schafts- und Ausbeutungssystem patriotische *HPHLQGHQLQ.DQWRQHQ urteilen. Gerichtsverfahren sollten öffentlich und nationale Gefühle. Sie lehnte sich inner- $QOl‰OLFKGHU$XVGHKQXQJGHVÅ.|QLJUHLFKV und die Richter unabhängig sein. lich auf, leistete oftmals passiven Widerstand :HVWIDOHQ´ LP -DQXDU  HUIXKU GDV /HLQH Doch an der rechten Würdigung dieser ver- und suchte sich durch Steuerverweigerung und Departement eine Vergrößerung um den Bezirk Rinteln. Es erfaßte nunmehr die Weser über fassungsrechtlichen Fortschritte hinderten die )DKQHQÁXFKW]XZHKUHQ'HU6WDDWPX‰WHVR- Hameln hinaus bis kurz unterhalb von Rinteln. Bevölkerung schwere Bedrückungen durch gar mit Waffengewalt gegen spontane und lo- 9JOKLHU]XGLH.DUWH$EE ÀQDQ]LHOOH%HODVWXQJHQXQGULJRURVHQ.ULHJV- kale Widerstandsaktionen eingreifen, um seine dienst. Das auferlegte Steuersystem umfaßte Ziele durchzusetzen. neben anderen Abgaben Grund- und Per- Zum allgemeinen bewaffneten Aufstand sonensteuern, Verbrauchssteuern und Zölle, kam es aber nicht. Einige Militärs, die mit ih- .ULHJVGLHQVWDEJDEHQ HLQH *HQGDUPHULH.D- ren Freischaren derartige Versuche wagten, VHUQLHUXQJVVWHXHU HLQH 7UXSSHQYHUSÁHJXQJV- konnten keine Massenbewegung entfachen. VWHXHUXQG.RPPXQDODEJDEHQ+LQ]XNDPHQ Sie blieben letztlich erfolglos. %HODVWXQJHQ GHU %HY|ONHUXQJ GXUFK KlXÀJH Auch Herzog Friedrich Wilhelm von Braun- Einquartierungen, Truppendurchmärsche und VFKZHLJ:ROIHQEWWHO ULHI  LP -XQL  ]XP damit verbundene erzwungene Sach- und .OHLQNULHJJHJHQGHQ)HLQGDXI9RQVHLQHP Dienstleistungen, ferner allgemeiner wirt- Herzogtum Oels in Schlesien aus durchquer-

162  WHHUGDQQDOVÅ6FKZDU]HU+HU]RJ´PLWHLQHU Hamburg und Lüneburg. Bereits im Februar Abb. 70 Schar von Freiwilligen Deutschland, eroberte hatte ein Aufstand in Hamburg und der ge- Streit/Geographisches Institut: Königreich Halberstadt, zog in Braunschweig ein, kämpfte VDPWHQ.VWHQUHJLRQGLHIUDQ]|VLVFKH9HUZDO- Westfalen erfolgreich gegen übermächtige Besatzungs- WXQJ]XP5FN]XJJH]ZXQJHQ.|QLJ-pU{PH [FP .DW1U truppen und schlug sich bis zu rettenden eng- ÁRK YRU UXVVLVFKHQ .RVDNHQ YRUEHUJHKHQG Der Chefkartograph des Geographischen In- lischen Schiffen auf der Weser durch. Bei al- DXVVHLQHU.DVVHOHU5HVLGHQ]3UHX‰HQNHKUWH stituts, Oberleutnant Friedrich Wilhelm Streit, ledem unterstützte ihn die Bevölkerung nur sich endlich von Frankreich ab und schloß sich EH]RJVLFKPLWVHLQHU*HQHUDONDUWHYRPÅ.|- insgeheim. Doch taugte diese Unternehmung ZLH6FKZHGHQXQGgVWHUUHLFKGHP.DPSI JH- QLJUHLFK:HVWIDOHQ´DXI HLQH$QRUGQXQJYRP gegen die Franzosen wenigstens als Symbol gen Napoleon an. Die niedersächsischen Län- -DQXDU'DPLWKDWWHGHUIUDQ]|VLVFKH.DL- des nationalen Widerstandswillens. GHU IROJWHQ GLHVHP 6FKULWW MHZHLOV QDFK LKUHU ser das Land seines Bruders um den Rest des Je länger die französische Herrschaft in Nie- Befreiung. hannoverschen Gebietes vergrößert. Dieser Zu- dersachsen dauerte, desto stärker sehnten sich Doch war Frankreich noch nicht besiegt. Bis wachs gliederte sich in die Departements der die Menschen nach der alten Zeit, nach ihren in den Herbst wogten die Fronten hin und her. Weser, der Aller, der unteren Elbe und ein früheren Landesherren zurück. Unter diesen Die Stadt Lüneburg nahmen Freund und Feind Norddepartement. 'DVYHUJU|‰HUWHÅ.|QLJUHLFK:HVWIDOHQ´XP- Voraussetzungen konnten auch die liberalen innerhalb weniger Tage mehrfach einander ab. gab die nicht von Frankreich eroberten Länder Reformen nach der Franzosenzeit nicht von Der Wald der Göhrde sah im September eine Lippe, Waldeck-Pyrmont und Schaumburg- Dauer sein. große Schlacht, in der sich die Hannoveraner Lippe völlig. Napoleons Niedergang begann, als Rußland und das Lützowsche Freikorps mit zahlreichen In dieser Form bestand der napoleonische Sa- sich gegen ihn stellte. Nicht zuletzt die Ver- Studenten und dem Freiheitsdichter Theodor tellitenstaat allerdings nur elf Monate bis zum treibung seines Verwandten, des Oldenburger .|UQHUEHVRQGHUVKHUYRUWDWHQ 'H]HPEHU Herzogs, infolge der französischen Annekti- $XV GHU 6WDGW 2OGHQEXUJ ÁRK GHU IUDQ]| on verstärkte die Abneigung des Zaren gegen sische Präfekt mit seinen Beamten vor der un- Frankreich. Im Juni 1812 führte der franzö- ruhigen Bevölkerung zunächst nach Bremen. VLVFKH.DLVHUPHKUDOVHLQHKDOEH0LOOLRQ6RO- Später hatte er noch Gelegenheit, zwei olden- daten in das Zarenreich und marschierte be- EXUJLVFKH .DQ]OHLUlWH ZHJHQ 9RONVDXIUXKUV UHLWVHLQ9LHUWHOMDKUVSlWHULQ0RVNDXHLQ erschießen zu lassen, bevor russische Truppen Die russische Führung und Bevölkerung hat- das Land befreiten. Braunschweig befreiten WHQMHGRFKGLH6WDGWYHUODVVHQ1DSROHRQZDU- preußische Truppen mit Hilfe der einheimi- tete einen Monat lang vergeblich auf russische schen Bevölkerung. $EJHVDQGWH ]X .DSLWXODWLRQVYHUKDQGOXQJHQ ,QGLHVHU3KDVHGHVXQHQWVFKLHGHQHQ.ULHJHV Schließlich mußte er sich im harten russischen schlossen Großbritannien und Preußen im Winter, verfolgt von den Truppen des Zaren, -XQLGHQ9HUWUDJYRQ5HLFKHQEDFK 6FKOH- unter großen Verlusten seiner Armee zurück- VLHQ  *HJHQ EULWLVFKH +LOIVJHOGHU EHNUlIWLJWH ziehen. Auch mehr als dreitausend Hannovera- Preußen, daß das Welfenhaus in Hannover ner kamen bei diesem Feldzug als französische wieder eingesetzt werden solle, und erklärte Hilfstruppen um. VLFK]XVlW]OLFKEHUHLWGDV.XUIUVWHQWXPXP ,P 0lU]  EHIUHLWHQ GLH 5XVVHQ %HUOLQ HLQ*HELHWPLWPLQGHVWHQVELV und erreichten die Elbe, besetzten Lauenburg, Einwohnern einschließlich der Provinz Hildes-

  heim zu vergrößern. Hildesheim nahm der te im November in seine Residenz zurück, YRQ:DWHUORRIQI]HKQ.LORPHWHUVGOLFKYRQ hannoversche General von Wallmoden bereits übernahm neben seinem Stammland aus der Brüssel. Der Herzog von Wellington entschied LP1RYHPEHUIUVHLQHQ.XUIUVWHQLQ Hand des Zaren auch die Verwaltung von Je- sie an der Spitze seiner alliierten Armee mit Besitz. YHUXQG.QLSKDXVHQ,Q2VWIULHVODQGHUQHXHU Hilfe preußischer Truppen unter Generalfeld- (LQH EHGHXWHQGH 9RUHQWVFKHLGXQJ ÀHO 0LW- te Preußen seine Herrschaft ebenfalls bereits marschall Blücher für sich und nunmehr end- WH2NWREHULQHLQHUJUR‰HQ6FKODFKWGHU LP'H]HPEHU gültig gegen Napoleon. Russen, Preußen, Österreicher und Schweden Den Landesherren stellte sich nach dem JHJHQ GLH )UDQ]RVHQ EHL /HLS]LJ 6HLW  .ULHJGLHHQWVFKHLGHQGH)UDJHREVLHGLHSROL Ein deutscher Bund kündet dort das große Völkerschlachtdenkmal WLVFKHQ 9HUKlOWQLVVH YRQ  XQYHUlQGHUW von diesem Ereignis. Infolge der Niederlage wieder herstellen oder in ihrer Politik die neu- (LQ9LHUWHOMDKUKXQGHUWGDXHUWHQ)UDQNUHLFKV 1DSROHRQV ÀHO GHU 5KHLQEXQG DXVHLQDQGHU en Erfahrungen der Menschen, die bei den Angriffe auf fast das gesamte übrige Europa. 'DVÅ.|QLJUHLFK:HVWIDOHQ´O|VWHVLFKDXI'LH Franzosen nicht mehr nur Untertanen gewe- Die Französische Revolution löste sie aus. Spä- Franzosen räumten Deutschland. sen waren, berücksichtigen sollten. Hannover ter motivierte sie der Eroberungsdrang Napo- In der letzten Phase dieses Befreiungskrieges und Braunschweig kehrten unverzüglich zu leons im Rahmen seines Wirtschaftskrieges gegen die französische Fremdherrschaft be- den alten Verhältnissen zurück. JHJHQ(QJODQG'DV'HXWVFKH5HLFKÀHOGHQ freiten sich vielerorts vor allem die einfachen Die hannoversche Regierung hob bereits Attacken ebenso zum Opfer wie fast alle Län- Leute selbst von ihren unmittelbaren Unter- LP1RYHPEHUGLH7UHQQXQJYRQ5HFKW der auf niedersächsischem Gebiet. drückern, den mißliebigen örtlichen Beamten, sprechung und Verwaltung wieder auf. Die Im Anschluß an die erste Abdankung Na- Steuereintreibern und Militärbehörden. Sie braunschweigische Regierung folgte bald dar- poleons verhandelten die europäischen Mäch- meldeten sich auch in großer Zahl freiwillig zu auf, stellte allerdings die Gerichte der Grund- WHYRQ1RYHPEHUELV-XQLDXI HL den alliierten Armeen, um als begeisterte Sol- herren nicht wieder her. Auch der Oldenbur- QHP.RQJUH‰LQ:LHQEHUGLH1HXRUGQXQJ daten an der Befreiung ihres Landes mitzuwir- ger begnügte sich im wesentlichen mit der der politischen Verhältnisse. Viel Zeit nahm ken. Das Volk hoffte auf bessere Zeiten und Erneuerung der alten Verfassung. dabei Deutschland in Anspruch. Für das un- setzte dabei auf seine angestammten Landes- Die gegen Frankreich verbündeten Mächte tergegangene Reich sollte und mußte Ersatz herren. ]RJHQLP0lU] LQ 3DULV HLQ1DSROHRQ geschaffen werden. Eine Wiederherstellung Hannoversche Truppen rückten in ihre zur Abdankung gezwungen und auf die Insel des Reiches, für die unter anderem der han- Hauptstadt ein, die kurfürstliche Regierung (OEDYHUEDQQWHUKREVLFKMHGRFKLPIROJHQGHQ QRYHUVFKH.XUIUVWHLQWUDWOLH‰VLFKJHJHQGLH nahm ihre Tätigkeit wieder auf und kümmerte Jahr noch einmal. Die Alliierten mußten erneut Großmächte Österreich und Preußen nicht sich vordringlich um den Aufbau einer Land- gegen eine von ihrem Führer begeisterte fran- durchsetzen. wehr auf der Grundlage der neu eingeführten zösische Armee antreten. Mit an vorderster Stattdessen arbeitete ein Ausschuß, dem auch DOOJHPHLQHQ:HKUSÁLFKW'HU3ULQ]UHJHQWYRQ Front kämpften Braunschweiger, Hannove- Hannover angehörte, einen Rahmenvertrag England ernannte seinen Bruder Adolph UDQHU HLQVFKOLH‰OLFK GHU .|QLJOLFK 'HXWVFKHQ für einen deutschen Fürstenbund aus. Gemäß Friedrich, den Herzog von Cambridge, Ende Legion und Ostfriesen. GLHVHP9HUWUDJGHU%XQGHVDNWHYRQXQG ]XP0LOLWlUJRXYHUQHXUGHV.XUIUVWHQ In einer vorentscheidenden Schlacht bei einem weiteren Grundgesetz des Bundes, der tums. 4XDWUH%UDV GUHL‰LJ .LORPHWHU VGOLFK YRQ :LHQHU6FKOX‰DNWHYRQELOGHWHQGLHVRX- Der Herzog von Braunschweig, Friedrich Brüssel fand Herzog Friedrich Wilhelm von veränen Fürsten und die verbliebenen Freien Wilhelm, betrat sein Herzogtum im Dezem- Braunschweig den Soldatentod. Zwei Tage 6WlGWH'HXWVFKODQGVLQVJHVDPW6WDDWHQHL- ber wieder. Der oldenburgische Herzog kehr- VSlWHU DP  -XQL  IROJWH GLH 6FKODFKW nen Deutschen Bund. Dieser schloß die deut-

166 Abb. 71 Lapié/C. Malte-Brun: Rheinbund [FP .DW1U

Mehr als zwanzig Jahre nach der deutschen Franzosenzeit erschien in Paris ein Atlas mit der KLHUDEJHELOGHWHQ.DUWHGHUIUDQ]|VLVFKHQ2VW grenze und des Rheinbundes deutscher Fürsten. Das Blatt stellt den Höhepunkt napoleonischer Macht in Deutschland dar. Zunächst fällt die Grenze des Französischen .DLVHUUHLFKV PLW 'HXWVFKODQG DXI GHU 5KHLQ und die Linie Wesel-Lübeck. Östlich und süd- östlich dieser Grenze gruppieren sich die von Frankreich politisch und militärisch abhängigen Rheinbundstaaten einschließlich des relativ gro- ‰HQÅ.|QLJUHLFKV:HVWIDOHQ´LP1RUGHQ'LH Liste oben links zählt alle beteiligten Fürsten auf. Von alten niedersächsischen Ländern er- scheint dort nur noch Schaumburg-Lippe. Das freie Deutschland zeigt sich lediglich am UHFKWHQ.DUWHQUDQGDOV.|QLJUHLFK3UHX‰HQXQG .DLVHUUHLFK gVWHUUHLFK $Q GHU 2VWVHH ÀQGHW sich außerdem der schwedische Anteil an Pom- mern um Rügen, Stralsund und Greifswald. Die dargestellte Situation dauerte vom De- ]HPEHUELV]XP+HUEVW

 schen Länder enger zusammen, als es das alte GHVVWDDWHV RGHU GHV JHVDPWHQ 'HXWVFKODQGV´ Abb. 72 5HLFKMHJHWDQKDWWH nicht in Gefahr geriete. Geographisches Institut: Frankreich Als Zwecke des Bundes nannten die Doku- Adelsprivilegien besonders hinsichtlich der – Sektion Weser/Aller mente die Erhaltung der äußeren und inneren Rechtsprechung und der Besteuerung schrieb [FP .DW1U Sicherheit Deutschlands sowie der Unabhän- die Bundesakte fest. Insgesamt wirkte der Das Geographische Institut brachte sei- gigkeit und Unverletzlichkeit der einzelnen Deutsche Bund in äußerst konservativer und ne „Topographisch-militärische Charte von deutschen Staaten. Bei Streit zwischen Bun- im Vergleich mit den zeitgenössischen poli- 7HXWVFKODQG LQ  6HNWLRQHQ´ LQ GHQ -DKUHQ GHVPLWJOLHGHUQVFKOR‰GHU9HUWUDJ.ULHJRGHU tischen Strömungen reaktionärer Weise auf ELVKHUDXV'LHYRUOLHJHQGH6HNWLRQ sonstige Gewalt aus, schrieb stattdessen Ver- seine Mitgliedsstaaten ein. HUVFKLHQQDFKGHQQVLH]HLJWPLWWHQLQ mittlung und notfalls Gerichtsentscheid vor. Positiv für die Innenpolitik fällt in den Do- Niedersachsen einen Teil von Frankreich, an- Mit der inneren Sicherheit meinte der Bund kumenten auf, daß der Bund die christlichen nektiertes Gebiet also. vor allem die Abwehr liberaler und demokra- .RQIHVVLRQHQ JOHLFKVWHOOWH XQG ZHQLJVWHQV LQ Der Stromverlauf der Weser von Süden nach tischer Regungen, die einen deutschen Natio- Aussicht nahm, über eine Verbesserung der Stel- Norden und anschließend nach Nordwesten nalstaat mit politischer Beteiligung aller Be- lung der Juden zu beraten. Auch gewährte der EHKHUUVFKW GDV .DUWHQELOG 5HFKWV GHU :HVHU ÁLH‰W GLH /HLQH YRQ 6GHQ QDFK 1RUGHQ XQG völkerungskreise anstrebten und die vor allem Bundesvertrag den Untertanen eine begrenzte die Aller nach Nordwesten. Den Zusammen- während der Freiheitskriege gegen Napoleon Freizügigkeit zwischen den Bundesstaaten. ÁX‰YRQ/HLQHXQG$OOHUNDQQGHU%HWUDFKWHU Auftrieb erhalten hatten. Schon bald konkreti- Für die praktische Arbeit richtete der Deut- NDXPHUNHQQHQZHLOGHU.RORULVWGHQ9HUODXI sierte sich die Abwehr des Bundes gegen „re- sche Bund in Frankfurt am Main eine Bundes- GHU$OOHUREHUKDOE(VVHOELV]XPUHFKWHQ.DU- volutionäre Umtriebe und demagogische Ver- versammlung ein, in der bevollmächtigte Ge- tenrand vernachlässigte. ELQGXQJHQ´ LQ *HVHW]HQ JHJHQ 8QLYHUVLWlWHQ VDQGWHGHU%XQGHVVWDDWHQDE6HSWHPEHU 'HU .DUWHQWLWHO Å7KHLO YRQ )UDQNUHLFK´ und die Presse. In Hannover folgte man diesen unter dem Vorsitz Österreichs über die ge- führt ein wenig in die Irre. Nicht der ganze Vorschriften allerdings nur halbherzig. meinsamen Angelegenheiten berieten. Öster- dargestellte Raum gehörte zu Frankreich. Die Der Bund schrieb allen seinen Mitgliedern reich und Preußen beherrschten den Bund. Grenze zwischen Frankreich und Deutschland verlief hier, von Süden kommend, östlich der vor, sich landständische Verfassungen zu ge- Österreich umfaßte über dreißig Prozent Weser auf Nienburg zu, schwenkte dann mit ben, überwachte die Erfüllung dieser Vor- der Fläche und der Einwohner des Deutschen einer Ausbuchtung zugunsten Frankreichs nach schrift und wollte die auf rechtlichem Wege %XQGHV 3UHX‰HQ MHZHLOV NQDSS GUHL‰LJ 3UR Nordosten und querte die Aller etwa zwischen zustandegekommenen Verfassungen garantie- zent. Daneben gab es eine Reihe von mittle- Eilte und Bosse. ren. Nähere Ausführungen hierzu machte er ren Mächten, darunter Hannover mit fast sechs Die südöstliche Ecke des dargestellten Ge- nicht, doch waren liberale oder gar demokra- Prozent Anteil an der Fläche, aber weniger als bietes gehörte demnach zum Departement der tische Grundgesetze mit Sicherheit nicht ge- fünf Prozent Anteil an den Einwohnern. Die $OOHU GHV Å.|QLJUHLFKV :HVWIDOHQ´ XQG GDPLW meint. übrigen niedersächsischen Länder, nämlich Ol- formell zu Deutschland. Entsprechend dem monarchischen Prinzip denburg, Braunschweig und Schaumburg-Lip- VROOWHGLHJHVDPWH6WDDWVJHZDOWEHLPMHZHLOLJHQ pe, erreichten nur Anteile unter einem Prozent Landesherrn verbleiben, die Stände sollten nur XQGJHK|UWHQLQGLHJUR‰H5LHJHGHU.OHLQVW in bestimmten Angelegenheiten Mitwirkungs- XQG.OHLQVWDDWHQ rechte haben. Öffentliche Verhandlungen der 1LFKWJDQ]VRNUD‰JHVWDOWHWHQVLFKGLH.UlI- Landtage versah der Bund mit Einschrän- teverhältnisse bei Abstimmungen im Plenum kungen, damit die „Ruhe des einzelnen Bun- der Bundesversammlung. Hier besaß Hanno-

168  ver wie fünf weitere große und mittlere Staa- Die ehemaligen Landesherren, der Fürst von Abb. 73 ten vier Stimmen. Braunschweig gehörte zu Bentheim, der Herzog von Arenberg und der Fembo: Königreich Hannover HLQHU *UXSSH YRQ DFKW /lQGHUQ GLH MH GUHL Herzog von Looz-Corswarem, fanden sich im [FP .DW1U oder zwei Stimmen in die Waagschale werfen KDQQRYHUVFKHQ6WDDWDOVÅ6WDQGHVKHUUHQ´PLW konnten. Oldenburg und Schaumburg-Lippe besonderen Rechten wieder. Spätere hanno- Der Nürnberger Verleger Christoph Fembo YHU|IIHQWOLFKWHHLQHGHUHUVWHQ.DUWHQYRP verfügten, wie der ganze Rest der Mitglieds- versche Verfassungen erklärten diese Standes- QHX JHVFKDIIHQHQ .|QLJUHLFK +DQQRYHU 'DV OlQGHUQXUEHUMHHLQH6WLPPH herren neben den königlichen Prinzen zu ge- vorliegende Blatt zeigt die auf Niedersachsen ERUHQHQ0LWJOLHGHUQGHU(UVWHQ.DPPHUGHU bezogenen territorialen Ergebnisse des Wiener Neuordnung in Niedersachsen Allgemeinen Ständeversammlung. Der Bent- .RQJUHVVHV+LOGHVKHLP*RVODUXQGGDVXQWH- KHLPHUEHKLHOWVRJDUQRFKELV+RKHLWV- re Eichsfeld gehörten zu Hannover, ebenso im Die hannoverschen Interessen vertrat auf rechte über seine Grafschaft. Westen Ostfriesland und das Emsland, Bent- GHP:LHQHU.RQJUH‰GHULQ/RQGRQEHZlKU Zum Ausgleich für Ostfriesland trat Han- heim, Lingen und Emsbüren. WH 0LQLVWHU *UDI  0QVWHU ,P 2NWREHU  nover das rechtselbische Herzogtum Sach- Im Osten fehlen die an Preußen abgetretenen erklärte er im Auftrag des englischen Prinz- sen-Lauenburg ohne das isoliert gelegene Amt Gebiete: der Hauptteil von Lauenburg und die OQHEXUJLVFKH([NODYH.O|W]H'HQELVKHULJHQ UHJHQWHQ *HRUJ GDV .XUIUVWHQWXP %UDXQ- Neuhaus und auch die rechts der Elbe gele- verzahnten Grenzverlauf zwischen Lauenburg VFKZHLJ/QHEXUJ]XP.|QLJUHLFK'LH)XQN- genen lüneburgischen Dörfer an Preußen ab. XQG/QHEXUJZLHLKQGLH.DUWH$EEGHXW- WLRQ GHU .XUIUVWHQ ZDU PLW GHP (QGH GHV Preußen gab Lauenburg sofort an Dänemark lich macht, löste eine glatte Grenze entlang der Deutschen Reiches ohnehin entfallen. Die eu- weiter im Tausch gegen dänische, ehemals (OEH DE 'DJHJHQ YHU]HLFKQHW GLH .DUWH GHQ ropäischen Mächte und die deutschen Fürsten schwedische Besitzungen in Pommern. hEHUJDQJ GHU RVQDEUFNLVFKHQ ([NODYH 5HN- erkannten diese Rangerhöhung Hannovers an. Im Sinne einer Flurbereinigung überließ kenberg an Preußen noch nicht. 'HP QHXHQ .|QLJUHLFK JHVWDQGHQ GLH LQ Hannover Preußen ferner die im Brandenbur- 'LHKHVVLVFKHQ(QNODYHQLPHKHPDOLJHQ.XU Wien versammelten Staaten zum Teil auf Be- JLVFKHQOLHJHQGH([NODYH.O|W]HXQGGLH]ZL- hannover um Göttingen sowie in den Grafschaf- treiben Englands erhebliche Gebietszuwächse schen den preußischen Herrschaften Rheda ten Hoya und Diepholz sind verschwunden. Der oldenburgische Gebietszuwachs zu Lasten zu. Preußen trat aufgrund des erwähnten Ver- und Rietberg im Westfälischen eingeklemmte Hannovers am Dümmer und bei Goldenstedt trages von Reichenbach seine niedersäch- RVQDEUFNLVFKH([NODYH5HFNHQEHUJ HUIROJWHHUVWQDFK)HUWLJVWHOOXQJGHU.DUWH sischen Erwerbungen aus dem Reichsdeputa- Hannover erhielt von Hessen die Herrschaft ,P (UJHEQLV YHUPLWWHOW GLH +DQQRYHU.DUWH WLRQVKDXSWVFKOX‰ YRQ  DQ +DQQRYHU DE Plesse und das Amt Neuengleichen bei Göt- von Fembo einen ersten annähernden Eindruck Hildesheim, Goslar und das Untereichsfeld, tingen sowie die in den hannoverschen Graf- vom Umriß des heutigen Bundeslandes Nieder- dazu Ostfriesland mit dem Harlingerland und schaften Hoya und Diepholz gelegenen Ämter sachsen. die Niedergrafschaft Lingen. Auburg, Uchte und Freudenberg, dazu von Ol- Ferner erhielt Hannover endgültig die Graf- denburg das in der Grafschaft Hoya gelegene schaft Bentheim, das erst durch den Reichs- Twistringen. Zu diesen Gebietsveränderungen deputationshauptschluß entstandene Herzog- DXI GLSORPDWLVFKHP:HJHWUDWGHUNlXI- tum Arenberg-Meppen, also das Emsland, liche Erwerb der Grafschaft Spiegelberg von und als Landbrücke zwischen Bentheim und den Niederlanden. Lingen den nördlichen Teil des ebenso ent- 'HU:LHQHU.RQJUH‰YHUOLHKGHPROGHQEXU- standenen Fürstentums Rheina-Wolbeck um gischen Herzog den Rang eines Großherzogs. Emsbüren am linken Ufer der Ems. Zur Gebietsvergrößerung erhielt Oldenburg

  die in der Vergangenheit zwischen Münster te, als Georg IV. die beiden Throne. Er gab Abb. 74 und Osnabrück bzw. Münster und Lüneburg sofort einen Befehl zur Landesvermessung sei- Gauß/Hartmann/Tomforde: Amt Duder- XPVWULWWHQHQ .LUFKVSLHOH 'DPPH 1HXHQNLU- QHVGHXWVFKHQ.|QLJUHLFKVXQWHUGHP%UDXQ- stadt FKHQXQG*ROGHQVWHGWIROJWHGDVQHXHU- schweiger, später Göttinger Mathematiker und [FP .DW1U ULFKWHWH.OHLQIUVWHQWXP%LUNHQIHOG]ZLVFKHQ Astronomen Carl Friedrich Gauß. Georg re- 1DFKGHU%LOGXQJXQG(UZHLWHUXQJGHV.| Hunsrück und Oberlauf der Nahe mit rund JLHUWHZHLWHUH]HKQ-DKUHDOV.|QLJXQGVWDUE QLJUHLFKV+DQQRYHUGXUFKGHQ:LHQHU.RQJUH‰ zwanzigtausend Einwohnern um die Edel- dann kinderlos. bezog die hannoversche Regierung die neu er- steinstadt Idar. Infolgedessen kam der zweite Sohn als Wil- worbenen Gebiete in die schon recht alte kur- 1818 trat der russische Zar das Jeverland helm IV. in London und Hannover an die Re- hannoversche Landesaufnahme ein. Insbeson- auch förmlich an Oldenburg ab. Später konnte gierung. Diesen Wilhelm ehrte Göttingen mit dere beauftragte sie ihren Hofrat Carl Friedrich 2OGHQEXUJGLH+HUUVFKDIWHQ9DUHOXQG.QLS einem Denkmal vor dem alten Universitätsge- Gauß, die notwendigen trigonometrischen Ver- hausen von der Familie Bentinck erwerben. bäude. Bei seinem Tod ohne legitime Nachkom- messungen einzurichten und zu leiten. Braunschweig und Schaumburg-Lippe er- men im Jahr des hundertsten Geburtstages der Der Mathematiker und Astronom Gauß aus IXKUHQ GXUFK GHQ :LHQHU .RQJUH‰ NHLQH 8QLYHUVLWlW  ZLUNWH VLFK HLQ 8QWHUVFKLHG Braunschweig bekleidete in Göttingen die Äm- ter eines Professors der Universität und des Gebietsveränderungen. Insoweit blieb das in den Thronfolgeregelungen Großbritanniens Direktors der Sternwarte. Auf der Grundlage hEHUJHZLFKW+DQQRYHUVLQ1LHGHUVDFKVHQXQ- und Hannovers entscheidend aus. VHLQHU9HUPHVVXQJVDUEHLWHQHQWVWDQGXP geschmälert. In London stand als Thronanwärterin die DXFK HLQH Å7RSRJUDSKLVFKH .DUWH GHV (LFKV- 'DV.|QLJUHLFKXPID‰WHPHKUDOVGUHL9LHU- Tochter Victoria eines bereits verstorbenen IHOGHV´LQ%OlWWHUQ'DVDEJHELOGHWH%ODWW tel des niedersächsischen Raumes mit ebenfalls Sohnes bereit. In Hannover wäre diese weibli- zeigt den südöstlichen Teil des Amtes Duder- mehr als drei Vierteln der Einwohnerschaft. che Erbfolge erst nach gänzlichem Erlöschen stadt. Diese belief sich nach verschiedenen Zäh- des Mannesstammes im Welfenhaus möglich Das Blatt dokumentiert die Rückkehr des Un- OXQJHQ LQ GHQ 'UHL‰LJHUMDKUHQ GHV  -DKU- gewesen. Deshalb übernahm dort der nächste WHUHLFKVIHOGHV LQ GHQ ZHOÀVFKHQ 0DFKWEHUHLFK KXQGHUWVDXI JXW]ZHL0LOOLRQHQ.|SIH$XI  Sohn, Ernst August, mit schon 66 Jahren die nach rund fünfhundert Jahren Trennung. Spie- gelbildlich zeigt es aber auch die erneute Tei- 2OGHQEXUJ HQWÀHOHQ HWZD GUHL]HKQ 3UR]HQW .URQH6RO|VWHVLFKQDFK-DKUHQGLH3HU lung des Eichsfeldes nach fast ebenso langer der Fläche und zwölf Prozent der Einwohner, sonalunion zwischen Hannover und Großbri- Landesherrschaft durch das Erzstift Mainz und auf Braunschweig acht bzw. elf Prozent und tannien. einigen Jahren preußischer Regierung. DXI 6FKDXPEXUJ/LSSHMHZHLOVHLQ3UR]HQW Das Herzogtum Braunschweig stand nach Die von Gauß vermessene und von hanno- Nach der Verfassung des Deutschen Bun- GHP :LHQHU .RQJUH‰ RKQH HLJHQHQ /DQGHV YHUVFKHQ 2IÀ]LHUHQ DXIJHQRPPHQH *UHQ]H des kam den Landesherren der Mitgliedsstaa- herrn da. Zwei Generationen seiner Herzöge des niedersächsischen Eichsfeldes überstand ten die entscheidende politische Macht zu. Ver- ZDUHQ LP .DPSI  JHJHQ 1DSROHRQ JHIDOOHQ alle politischen Systeme, die seither über das WUHWHUGHVHQJOLVFKHQ.|QLJVLQ+DQQRYHUZDU  LQIROJH GHU 6FKODFKW YRQ -HQD XQG $X- Land gingen. Sie bildet heute die Landesgrenze nach wie vor der Herzog von Cambridge, seit HUVWHGW .DUO :LOKHOP )HUGLQDQG  EHL Niedersachsens mit Thüringen. 1816 als Generalgouverneur. Als Georg III. Quatre-Bras sein Sohn Friedrich Wilhelm. Weil 9JO.DUWH$EE  QDFK VHFK]LJMlKULJHU 5HJLHUXQJV]HLW JH- dessen Söhne nach der Franzosenzeit noch storben war, regierten in London und Hanno- PLQGHUMlKULJZDUHQEHUQDKPGHU3ULQ]UHJHQW ver nacheinander seine älteren Söhne. XQGVSlWHUH.|QLJ*HRUJ,9YRQ(QJODQGGLH Zunächst bestieg der Älteste, der bereits Vormundschaft über sie und damit die vorläu- zehn Jahre lang die Regentschaft ausgeübt hat- ÀJH5HJLHUXQJLQ%UDXQVFKZHLJ

  'HUEUDXQVFKZHLJLVFKH+HU]RJ.DUO,,WUDW gerfreiheit und Demokratie nicht als Einbahn- Abb. 75 die Herrschaft mit der Vollendung seines straße, er führte zeitweise scharf rückwärts. Renner/Müller: Landdrostei Aurich und  /HEHQVMDKUHV LP -DKUH  DQ EWH GLH Dennoch standen am Ende dieses Weges Oldenburg Regierung aber erst ab 1826 tatsächlich aus. in fast allen deutschen Staaten geschriebene, [FP .DW1U In Oldenburg und Schaumburg-Lippe gab es wenn auch aus heutiger Sicht unzureichende Der Verlag der Müllerschen Buchhandlung Verfassungen. QDFKGHP:LHQHU.RQJUH‰ELVE]Z LQ(UIXUWJDEHLQHQÅ$WODVYRQGHQGHXW- keine Regierungswechsel. In der hessischen Im Königreich Hannover bestand die Not- VFKHQ%XQGHVVWDDWHQ´KHUDXV'DUDXVVWDPPHQ Grafschaft Schaumburg trat insofern eine Än- wendigkeit, das Land nach der Franzosenzeit GLH KLHU DEJHELOGHWH .DUWH GHU KDQQRYHUVFKHQ GHUXQJHLQDOV.XUIUVW:LOKHOP,,YRQ+HV- ÀQDQ]LHOO ]X VDQLHUHQ 'DV VROOWH GXUFK HLQ- Landdrostei Aurich und Oldenburgs sowie die VHQ.DVVHOGLH6HOEVWlQGLJNHLWGHV/DQGHV heitliche Steuer- und Schuldenverwaltung er- .DUWHQ$EEELVXQG aufhob und es in die neu geschaffene Provinz reicht werden. Auch mußten die beim Wiener Das vorliegende Blatt des Artillerieleutnants Niederhessen eingliederte. .RQJUH‰HUZRUEHQHQQHXHQ/DQGHVWHLOHGXUFK Renner enthält auf der rechten Seite das Groß- zentrale Gesetzgebung und Verwaltung in den herzogtum Oldenburg als Staat im Deutschen Reform, Reaktion, Revolution Staat eingegliedert werden. Dabei standen die %XQG,P9HUJOHLFKPLWGHU.DUWH$EE]HLJW VLFK2OGHQEXUJVWDUNYHUJU|‰HUW(VSURÀWLHUWH selbständigen Landtage in den Provinzen des vor allem vom Reichsdeputationshauptschluß, Schon vor der Franzosenzeit gab es auch in .|QLJUHLFKVPLWLKUHQKHUJHEUDFKWHQ=XVWlQ- der ihm die Ämter Vechta und Cloppenburg Niedersachsen Bestrebungen aus dem Bürger- digkeiten im Wege. des Münsterlandes und das hannoversche Amt tum und den Universitäten, Politik und Gesell- ,PPHUKLQJDEHVXPGLHVH=HLWLP.|QLJ Wildeshausen zusprach. schaft freier zu gestalten, auch Adelsprivilegien reich Hannover sieben Landesteile mit eige- Ein weiterer neuer Landesteil Oldenburgs, vor allem bei der Besteuerung und bei dem nen Landtagen: das säkularisierte und in ein Fürstentum umge- Zugang zu höheren Ämtern abzuschaffen. – die Fürstentümer Calenberg, Göttingen und wandelte Stift Lübeck, erscheint nicht auf die- An den Befreiungskriegen gegen Napoleon Grubenhagen einschließlich der ehemals hes- VHU.DUWH'HU9HUOHJHUEUDFKWHHVEHL+ROVWHLQ schließlich beteiligten sich neben den regulären sischen Gebietsteile im Göttinger Raum und unter. 'HU:LHQHU.RQJUH‰EHVFKHUWH2OGHQEXUJ Truppen zahlreiche Studenten und breitere Be- des Untereichsfeldes, weiteren Zuwachs: die lange umstrittenen Ge- völkerungskreise. Begeistert rückten sie Patrio- – das Fürstentum Lüneburg mit dem bei Han- biete um Goldenstedt und um Damme-Neuen- tismus und nationale Einstellungen im Sinne nover verbliebenen Rest des Herzogtums Lau- kirchen am Dümmer, ferner als dritten Landes- eines gemeinsamen deutschen Nationalstaates enburg, teil das Fürstentum Birkenfeld am Oberlauf der in den Vordergrund. Die Nationalstaatsbewe- – die Grafschaft Hoya mit der Grafschaft Diep- Nahe. Dieses Zwergfürstentum erscheint auf JXQJYHUEDQGVLFKLQGHQ)ROJHMDKUHQLPPHU holz und den in diesen gelegenen vormals hes- der Nebenkarte unten links. Außerdem erfolgte stärker mit einer Verfassungsbewegung. sischen Gebietsteilen, die vollgültige Einbeziehung der Herrschaften Demgegenüber empfanden viele Menschen – die Herzogtümer Bremen und Verden, -HYHU.QLSKDXVHQXQG9DUHOLQGDV/DQG GHQ:LHQHU.RQJUH‰XQGGHQ'HXVFKHQ%XQG – das Fürstentum Osnabrück, 'HQEULJHQ7HLOGHU.DUWHQLPPWYRP'RO DOV (QWWlXVFKXQJ ,P SROLWLVFKHQ .OLPD GHV – das Fürstentum Hildesheim mit der Stadt lart bis Oldenburg die Landdrostei Aurich des .|QLJUHLFKV +DQQRYHU HLQ 6LH XPID‰WH GDV Bundes erwies es sich in der Tat als schwierig, Goslar und Fürstentum Ostfriesland und das Harlinger- liberale und demokratische Reformen durch- – das Fürstentum Ostfriesland einschließlich des ODQGGLHPLWGHP:LHQHU.RQJUH‰YRQ3UHX‰HQ zusetzen. Wo Landesherren Reformen unter- Harlingerlandes. an Hannover übergegangen waren. Eine etwas stützten, gingen sie eher taktisch und vorsichtig Hinzu kam noch eine besondere Vertretung VSlWHUHhEHUVLFKW]lKOWHLQGLHVHU/DQGGURVWHL zu Werke. Auch erwies sich der Weg zu Bür- des Landes Hadeln. fünf selbständige, unter eigenem Magistrat ste- hende Städte und vierzehn Ämter auf.   Im Interesse einer Vereinheitlichung der Po- deversammlung bestand in der Schaffung einer Abb. 76 litik ordnete der Prinzregent Georg schon im Ständischen Generalsteuerkasse neben der Renner/Müller: Landdrostei Osnabrück 6RPPHUGHV-DKUHVDQHLQH3URYLVRULVFKH 'RPlQHQNDVVHGHV.|QLJV [FP .DW1U Allgemeine Ständeversammlung aus gewählten Durch Reforminitiativen machte sich die Vertretern der Provinziallandstände zu bilden. Ständeversammlung bei der Regierung unbe- Bei der Landdrostei Osnabrück handelte es sich um eine Zusammenfassung mehrerer Län- Sie sollte über allgemeine Landesangelegen- liebt. Das führte zu einem ersten Rückschlag. der, die zu verschiedenen Zeitpunkten und auf heiten beraten. Die erste Allgemeine Stände- Der Landesherr bevorzugte wieder die Ritter- unterschiedliche Weise an die Welfenfamilie ge- versammlung trat schon im Dezember dessel- schaft und teilte deshalb die Ständeversamm- langt waren. ben Jahres in Hannover zusammen. OXQJLQ]ZHLJOHLFKEHUHFKWLJWH.DPPHUQ Die ältesten Verbindungen bestanden mit Os- Die Landtage der Provinzen blieben zwar =XU(UVWHQ.DPPHUZlKOWHQHWZDQHXQKXQ QDEUFNGDVVHLWGHP'UHL‰LJMlKULJHQ.ULHJDE- bestehen, aber mit verminderten Zuständig- GHUW 5LWWHUJXWVEHVLW]HU  $EJHRUGQHWH XQG wechselnd von einem katholischen Bischof und keiten. Dagegen protestierten vor allem die damit die Mehrheit. Dazu kamen die Angehö- einem Welfenfürsten regiert worden war. Schon ostfriesischen Stände, die ihre hergebrachten rigen des königlichen Hauses, Geistliche und YRUKHUKDWWHQZHOÀVFKH/LQLHQJHOHJHQWOLFKGLH Sonderrechte behalten wollten. Die Regierung die Standesherren. Landesherren gestellt. Mit dem Reichsdeputa- tionshauptschluß gelangte Osnabrück ganz an aber mußte nun über die wichtigsten Themen  ,Q GHU =ZHLWHQ .DPPHU ELOGHWHQ  $E .XUKDQQRYHU QLFKWPHKUPLWMHGHP/DQGWDJHLQ]HOQYHUKDQ- geordnete der Städte, zumeist von den Ma- Die Verbindung mit Bentheim ging in das Jahr deln. gistraten und Bürgervorstehern bestimmt, die ]XUFNDOVGLH*UDIVFKDIWXQWHUKDQQRYHU- In der Ständeversammlung stellte die Rit- Mehrheit. Daneben saßen Abgeordnete der sche Pfandschaft geriet. Weil die Bentheimer terschaft nach den hannoverschen Gebiets- 6WLIWHGHU8QLYHUVLWlW*|WWLQJHQGHV.LUFKHQ Grafen nicht vermocht hatten, ihr Land aus der HUZHLWHUXQJHQ  YRQ  $EJHRUGQHWHQ und Schulwesens. Nach und nach zogen auch 3IDQGVFKDIW]XO|VHQVSUDFKGHU:LHQHU.RQ- ,Q  6WlGWHQ ZlKOWHQ GLH 0DJLVWUDWH ZHLWHUH 22 von Wahlmännern gewählte Abgeordnete JUH‰GLH*UDIVFKDIWGHP.|QLJUHLFK+DQQRYHU Abgeordnete. Neben diesen Abgeordneten GHUIUHLHQ%DXHUQLQGLH=ZHLWH.DPPHUHLQ zu. des Adels und der Städte sowie Vertretern ,QVJHVDPW EHVD‰HQ YRQ HWZD  0LOOLRQHQ Im Zuge der damaligen territorialen Neuord- nung erhielt Hannover auch die Landbrücken der Geistlichkeit gehörten der Provisorischen (LQZRKQHUQ GHV .|QLJUHLFKV +DQQRYHU QXU zwischen Osnabrück, Bentheim und Ostfries- Allgemeinen Ständeversammlung auch „neue UXQG   HLQ :DKOUHFKW $XFK XQWHU %H land. Als solche dienten das aus dem Nieder- (OHPHQWH´DQQlPOLFK$EJHRUGQHWHGHUIUHL- UFNVLFKWLJXQJHLQHVKRKHQ$QWHLOVYRQ.LQ stift Münster entstandene Herzogtum Aren- en Bauern im Land Hadeln, in den Weser- und dern und Jugendlichen blieb demnach eine berg-Meppen, die preußische Niedergrafschaft Elbemarschen sowie in Ostfriesland. große Mehrheit der Bevölkerung vom Wahl- Lingen und die Vogtei Emsbüren. Die Versammlung besaß im wesentlichen recht ausgeschlossen. Darüber hinaus reprä- In der Landdrostei Osnabrück zählte man das Recht der Steuerbewilligung und der bera- sentierte die Ständeversammlung Stadt und fünf Städte und zwanzig Ämter. tenden Mitwirkung bei der Gesetzgebung. Be- Land sehr ungleich. ratungen über eine Verfassung standen nicht 'LH 5HFKWVJUXQGODJHQ XQG GLH :DKOSUD[LV auf ihrer Tagesordnung. Abgeordnete durften VLFKHUWHQ GLH 0DFKW GHV $GHOV XQG GHV .|- der Öffentlichkeit gedruckte Informationen nigs mit seiner Regierung. Generell war es dem über die Verhandlungen in der Versammlung Adel möglich, Reformvorschläge der Zweiten zukommen lassen. Eine Zulassung von Zuhö- .DPPHU]XEORFNLHUHQZDVVLFKLQVEHVRQGHUH rern oder gar der Presse lehnte die Versamm- auf Anträge zur Entlastung der Bauern aus- lung ab. Die wichtigste Leistung dieser Stän- wirkte.

  Im Herzogtum Braunschweig sorgte zu- freien Bauern und vier der Städte und Flecken Abb. 77 nächst die Londoner Vormundschaftsregierung den Landtag. Die Versammlung durfte über Renner/Müller: Landdrostei Hannover und in ihrem Auftrag Graf Münster für eine 6WHXHUQ EHÀQGHQ XQG ]X *HVHW]HVYRUKDEHQ und Schaumburg-Lippe Verfassung. Diese „Erneuerte Landschafts- Stellung nehmen. Tagungen dieser Ständever- [FP .DW1U RUGQXQJ´YRQVDKZLHGDVKDQQRYHUVFKH sammlung fanden nur sehr selten statt. Die Landdrostei Hannover bestand aus dem 9RUELOG]ZHL.DPPHUQRGHU6HNWLRQHQYRU,Q )UVHLQH6WDDWVÀQDQ]HQIDQGGHU)UVWHLQH Fürstentum Calenberg um die Landeshaupt- der Ersten Sektion besaßen die braunschwei- besonders originelle Regelung. Er übernahm stadt Hannover sowie den westlich anschlie- gischen und blankenburgischen Ritter die ab- die auf dem Land lastenden Schulden persön- ßenden Grafschaften Hoya und Diepholz. Auf solute Mehrheit. In der Zweiten Sektion saßen lich und ließ sich dafür die Forderungen der GHU DEJHELOGHWHQ .DUWH WUlJW VLH HQWJHJHQ GHU vorwiegend Vertreter der Städte und der freien Landeskasse abtreten. Damit machte er sein Legende grüne Farbe. Bauern. Fürstentum schuldenfrei. &DOHQEHUJ ZDU  DXV HLQHU 7HLOXQJ GHV ,QVJHVDPW EHUXKWH GDV 0DQGDW IU QXU  Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel ent- YRQ  $EJHRUGQHWHQ DXI  :DKOHQ )UHLH 1830 und die Folgen VWDQGHQ 'LH EHLGHQ *UDIVFKDIWHQ MHQVHLWV :DKOHQJDEHVMHGRFKDXFKIUGLHVH:HQLJHQ GHU :HVHU KDWWHQ LQ GHQ $FKW]LJHUMDKUHQ GHV 16. Jahrhunderts zu den Welfen gefunden. Die nicht. Die Ständeversammlung beschloß die 'DV-DKUEUDFKWHLQ(XURSDUHYROXWLR hessischen Einsprengsel in diesen Grafschaften Steuern, bei den übrigen Gesetzen durfte sie näre Bewegungen: Die Franzosen stürzten ZDUHQLP=XJHGHV:LHQHU.RQJUHVVHVDQ+DQ- nur gutachtlich Stellung nehmen. LKUHQ.|QLJGLH%HOJLHUO|VWHQVLFKLQHLQHP nover übergegangen. Dennoch gelangen Reformen. Die Stän- Aufstand von den Niederlanden. In der Landdrostei Hannover zählte man deversammlung hob die Gerichtsbarkeit der Im Königreich Hannover kam es ebenfalls ]HKQ6WlGWHXQGbPWHU Grundherren und die Befreiung des Adels von zu Unruhen. Sie entstanden vor allem aus so- Als weiteren niedersächsischen Staat im Deut- öffentlichen Abgaben auf. Auch trennte sie die zialen Notständen infolge mehrerer Mißernten VFKHQ%XQG]HLJWGLH.DUWHGDVJHOEXPJUHQ]WH 5HFKWVSÁHJHYRQGHU9HUZDOWXQJ und drastischer Preiserhöhungen für das Brot- Fürstentum Schaumburg-Lippe. Dieses Land $OV .DUO ,,  VHLQH 5HJLHUXQJVJHVFKlI getreide. Mangel an Erwerbsmöglichkeiten bei ist das Ergebnis einer lippisch-hessischen Aus- einandersetzung und Landesteilung nach dem te aufnahm, erkannte er die Maßnahmen der wachsender Bevölkerung verschärfte die Situa- Aussterben der schaumburgischen Fürstenfa- Vormundschaftsregierung nicht an und hob tion. Die Regierung versuchte, mit Zollfreiheit PLOLHLP-DKUKXQGHUW die Verfassung wieder auf. für Getreide und Arbeitsbeschaffungsmaß- Mit roter Grenze hebt sich das Fürstentum Im Großherzogtum Oldenburg gab es kei- nahmen gegenzuhalten. Lippe-Detmold hervor. Die kleine Nebenkarte ne ständische Tradition. Auch nach dem Wie- Zu den sozialen Problemen kamen aber bür- unten rechts schließlich zeigt das detmoldische QHU .RQJUH‰ XQG HQWJHJHQ GHU 9RUJDEH GHV gerliche Unzufriedenheit mit den politischen Amt Lipperode mit dem Hauptort Lippstadt. Deutschen Bundes erhielt Oldenburg keine Verhältnissen. Man verlangte nach einer ge- landständische Verfassung. schriebenen Verfassung. Doch wandten sich In Schaumburg-Lippe bestanden schon seit GLH8QUXKHQLQNHLQHP)DOOJHJHQGHQ.|QLJ dem 18. Jahrhundert keine starken Landstände in London oder gegen seinen Vertreter in Han- mehr. Im Deutschen Bund gab der Fürst als ei- nover, den Herzog von Cambridge. ner der ersten deutschen Landesherren seiner In Osterode sorgte eine „Anklage des Mi- Grafschaft bereits 1816 eine sehr konservative nisteriums Münster vor der öffentlichen Mei- landständische Verfassung. Danach bildeten QXQJ´ $QIDQJ  IU $XIUXKU (LQH %U drei Abgeordnete der Ritterschaft, sechs der gerversammlung wählte einen revolutionären

  *HPHLQGHUDW XQG ELOGHWH HLQH Å.RPPXQDO Der Herzog von Cambridge sicherte der Be- Ein Staatsgrundgesetz JDUGH´ 'LH 2VWHURGHU ZROOWHQ .|QLJ :LO völkerung besonders im Hinblick auf die so- helm IV. in London die miserable Situation der zialen Forderungen zu, „gerechten Beschwer- ,P )UKMDKU  EHVFKOR‰ GLH 6WlQGHYHU Bürger darstellen. den, nach angestellter Untersuchung, so weit sammlung, eine neue Verfassung auszuarbei- In Göttingen besetzten Studenten und Bür- GLH 0LWWHO UHLFKHQ DE]XKHOIHQ´ 'HU .|QLJ WHQ6FKOLH‰OLFKJDEHVHLQ6WDDWVJUXQG- ger das Rathaus, wählten einen eigenen Ge- brachte ein Bauernopfer und entließ seinen JHVHW]IUGDV.|QLJUHLFK+DQQRYHU(VEDQG PHLQGHUDWXQGELOGHWHQHLQHÅ1DWLRQDOJDUGH´ Minister Graf Münster. Auch erhöhte er die GHQ.|QLJXQGGLH5HJLHUXQJDQGLH9HUIDVVXQJ die Ruhe und Ordnung aufrecht erhielt. Die Autorität seines im Lande beliebten General- und machte die Minister der Ständeversamm- kleine königliche Garnison zog aus Göttingen gouverneurs durch die Ernennung zum han- lung gegenüber verantwortlich. Jede Verfügung ab. Eine politische Hauptforderung richtete noverschen Vizekönig. GHV .|QLJV EHGXUIWH ]X LKUHU *OWLJNHLW GHU sich auf die Ausarbeitung einer Verfassung Nach neuem Wahlrecht zogen in die Zweite Gegenzeichnung eines Regierungsmitglieds. GXUFK HLQH DXV DOOHQ .ODVVHQ GHV 9RONHV JH- .DPPHU  VWlGWLVFKH $EJHRUGQHWH HLQ 6LH Die Ständeversammlung erreichte nun- wählte Ständeversammlung. YHUWUDWHQJXW(LQZRKQHU,QMHGHU6WDGW mehr die Zusammenführung der Ständischen Die Regierung reagierte hart aus Furcht wählte ein Gremium aus den Mitgliedern des XQGGHU.|QLJOLFKHQ6WHXHUNDVVHXQWHULKUHP vor Pariser Verhältnissen und unter dem Ein- Magistrats, Bürgervorstehern und Wahlmän- %XGJHWUHFKW 'HU .|QLJ HUKLHOW DXV VHLQHQ druck des gerade erfolgten Fürstensturzes in nern die Abgeordneten. Nur wer das Bürger- verstaatlichten Domänen einen festen Betrag Braunschweig. Das Militär unterdrückte die recht besaß, durfte die Wahlmänner wählen. für seinen Unterhalt. Die Ständeversammlung lokalen Aufstände schnell. Einige der Aufrüh- 'LH%DXHUQZlKOWHQZHLWHUH$EJHRUGQH- bekam auch ein Initiativrecht für die Gesetz- rer, aus anderer Perspektive Freiheitskämpfer, WH GHU =ZHLWHQ .DPPHU XQG ]ZDU DXFK QXU gebung. Gesetze bedurften ihrer Zustimmung HUKLHOWHQ ODQJMlKULJH =XFKWKDXVVWUDIHQ ,KUH indirekt und bei stark eingeschränktem akti- zwar nicht in allen Einzhelheiten, aber in be- )RUGHUXQJHQMHGRFKZXUGHQLQGHQ)ROJHMDK ven und passiven Wahlrecht. Die ländlichen zug auf die wesentlichen Grundsätze. ren weitgehend erfüllt. $EJHRUGQHWHQ UHSUlVHQWLHUWHQ PHKU DOV  Darüber hinaus beschrieb die Verfassung Zahlreiche Eingaben an die Regierung aus Millionen Einwohner. Das Land war also im- HLQH 5HLKH YRQ Å5HFKWHQ XQG 3ÁLFKWHQ GHU dem ganzen Land, begleitet von Unruhen und mer noch weitaus schlechter vertreten als die 8QWHUWKDQHQ´DOOHQYRUDQGLH*ODXEHQVXQG Flugschriften über soziale Mißstände, forder- Städte. Gewissensfreiheit. Das bedeutete im evange- WHQ 9HUlQGHUXQJHQ %HUHLWV LP )HEUXDU  Im übrigen blieb es in etwa bei den Bestim- OLVFKHQ .|QLJUHLFK +DQQRYHU YRU DOOHP GLH beschrieb die hannoversche Regierung in ei- PXQJHQ YRQ  'LH (UVWH .DPPHU EOLHE $QHUNHQQXQJ GHU .DWKROLNHQ ,P HLQ]HOQHQ QHPXPIDQJUHLFKHQ%HULFKWDQ.|QLJ:LOKHOP von adeligen Großgrundbesitzern beherrscht. hing der Inhalt der Grundrechte von gesetzli- die Beschwerden und formulierte vorsichtige 'LH 6WlQGHYHUVDPPOXQJ HUUHLFKWH MHGRFK GLH chen Einschränkungen und Bedingungen ab. Vorschläge zur Beruhigung der Situation: Öffentlichkeit ihrer Verhandlungen. Auswanderung gestand die Verfassung unter 'HU.|QLJVROOWHVLFKJHJHQ%HYRU]XJXQJHQ 'LH 6WlGWH HUKLHOWHQ MH QDFK GHQ |UWOLFKHQ Beachtung der gesetzlichen Vorschriften über GHV$GHOVlX‰HUQXQG7UDQVSDUHQ]VHLQHU.DV- Verhältnissen über dreißig verschiedene Stadt- GLH0LOLWlUSÁLFKW]X sen zulassen, das Wahlrecht sollte erweitert verfassungen. Allen gemeinsam war die Tren- Vier Jahre später erhielt Hannover einen und die Zulassung der Öffentlichkeit zu den nung von Rechtsprechung und Verwaltung in neuen, eigenen Landesherrn: Ernst August. Verhandlungen in der Ständeversammlung den Magistraten und eine stärkere Beteiligung Dieser vertagte die Ständeversammlung sofort ausgedehnt werden. Schließlich sollte auch die der wohlhabenderen Bürger an den städti- nach seiner Ankunft im Land und kündigte SHUV|QOLFKH XQG ÀQDQ]LHOOH /DJH GHU %DXHUQ schen Angelegenheiten. eine Verfassungsrevision an. In dem Staats- verbessert werden. grundgesetz vermochte er keine „hinreichende

 Abb. 78 Renner/Müller: Landdrostei Hildesheim und Berghauptmannschaft Clausthal 33,5 x 38 cm (Kat.Nr. 166)

Die Landdrostei Hildesheim bestand aus den Fürstentümern Göttingen, Grubenhagen und Hildesheim sowie der Grafschaft Hohnstein. Damit stellte sie eine Mischung aus ältesten und MQJVWHQZHOÀVFKHQ%HVLW]XQJHQGDU Göttingen und Grubenhagen entstanden be- reits 1290 aus einer Teilung des Fürstentums %UDXQVFKZHLJ:ROIHQEWWHO +LOGHVKHLP NDP HUVWQDFKGHP:LHQHU.RQJUH‰YRQ3UHX‰HQDQ GDV.|QLJUHLFK+DQQRYHU Die Grafschaft Hohnstein stellte den Rest HLQHV JU|‰HUHQ 7HUULWRULXPV GDU 'LH :HOIHQ KDWWHQHVZlKUHQGGHV'UHL‰LJMlKULJHQ.ULHJHV HUZRUEHQPX‰WHQDEHULP:HVWIlOLVFKHQ)ULH- GHQGLHJUR‰HQ+HUUVFKDIWHQ/RKUDXQG.OHW- WHQEHUJDQ3UHX‰HQDEJHEHQ 'LH /DQGGURVWHL +LOGHVKHLP XPID‰WH ]Z|OI  Städte und 37 Ämter. ,QGHU%HUJKDXSWPDQQVFKDIW&ODXVWKDOID‰WH +DQQRYHUVHLQH%HUJEDXUHYLHUHDXI GHP2EHU- KDU] ]XVDPPHQ 'LHVH 5HJLRQ HUVWUHFNWH VLFK YRQ/DXWHQWKDOLP1RUGZHVWHQEHU=HOOHUIHOG &ODXVWKDO$OWHQDXXQG6DQNW$QGUHDVEHUJELV nahe an Sachsa. 'HU%HUJKDXSWPDQQVFKDIWXQWHUVWDQGHQ]ZHL Städte und drei Ämter.

181 *HZlKUIUGDVGDXHUQGH*OFN8QVHUHUJH- PlQHQNDVVHNRQWUROOLHUHQQLFKWPHKU0LQLVWHU Abb. 79 WUHXHQ 8QWHUWKDQHQ´ ]X HUNHQQHQ :HQLJH ]XU9HUDQWZRUWXQJ]LHKHQ'RFKEOLHELKUGDV Renner/Müller: Landdrostei Lüneburg 0RQDWHVSlWHUO|VWHHUGLH6WlQGHYHUVDPPOXQJ Recht der Steuerbewilligung. [FP .DW1U DXI HUNOlUWH GLH 9HUIDVVXQJ IU UHFKWVZLGULJ 'LH )XUFKW YRU UHYROXWLRQlUHQ XQG QDWLR XQGNHKUWH]XQlFKVW]XGHPUHDNWLRQlUHQ9HU- QDOHQ5HJXQJHQEUDFKWH.|QLJ(UQVW$XJXVW %HL GHU /DQGGURVWHL /QHEXUJ KDQGHOWH HV VLFK XP VlFKVLVFKHV XQG DOWZHOÀVFKHV .HUQ- IDVVXQJV]XVWDQGYRQ]XUFN  GD]X GHQ DXV 3UHX‰HQ DXVJHZLHVHQHQ ODQG6RJHK|UWHGDV/DQG]ZLVFKHQ(OEHXQG 0LW GLHVHP 9HUIDVVXQJVEUXFK O|VWH (UQVW 'LFKWHUGHV'HXWVFKODQGOLHGHV+RIIPDQQYRQ $OOHU DOV ZHOÀVFKHV 3ULYDWJXW ]XU (UVWDXVVWDW- $XJXVWODQGHVXQGEXQGHVZHLWH3URWHVWHDXV )DOOHUVOHEHQEHUZDFKHQ]XODVVHQDOVGLHVHU WXQJGHV+HU]RJWXPV%UDXQVFKZHLJ/QHEXUJ 'DEHL WDWHQ VLFK EHVRQGHUV VLHEHQ 3URIHVVR sich in seinem Geburtsort niederlassen wollte. bei dessen Gründung im Jahre 1235. UHQGHU8QLYHUVLWlW*|WWLQJHQKHUYRUGLHKHX 0LW GLHVHU 0D‰QDKPH YHUWULHE HU LKQ QDFK (LQLJHIUKH(UZHUEXQJHQNDPHQKLQ]X=X WH QRFK EHNDQQWHQ *|WWLQJHU 6LHEHQ GDUXQ- %UDXQVFKZHLJ diesen gehörten im Norden Harburg als Rest WHU GLH *HEUGHU *ULPP XQG GHU +LVWRULNHU 'LH%UDXQVFKZHLJHULKUHUVHLWVYHUERWHQ+HL GHU *UDIVFKDIW 6WDGH LP 2VWHQ /FKRZ XQG )ULHGULFK &KULVWRSK 'DKOPDQQ 'HU .|QLJ QHV*HGLFKW]\NOXVÅ'HXWVFKODQG(LQ:LQWHU- 'DQQHQEHUJXQGMHQVHLWVGHU(OEH1HXKDXVDOV HQWOLH‰DOOHVLHEHQDXVLKUHQbPWHUQXQGZLHV PlUFKHQ´ GHQ +HLQH DXV $QOD‰ HLQHU 5HLVH 5HVWGHV+HU]RJWXPV6DFKVHQ/DXHQEXUJ $EJHVHKHQ YRP $PW 1HXKDXV IROJWH GLH GUHLYRQLKQHQVRJDUDXVGHP/DQG*|WWLQJHU auch durch Niedersachsen geschrieben hatte. *UHQ]H /QHEXUJV YRQ 6FKQDNHQEXUJ ELV YRU 6WXGHQWHQTXLWWLHUWHQGLHVHVVFKDUIH9RUJHKHQ Im Herzogtum Braunschweig hatte sich GLH7RUH+DPEXUJVGHP9HUODXIGHU(OEH PLW3URWHVWGHPRQVWUDWLRQHQ .DUO,,GXUFKGLH$XIKHEXQJGHU/DQGHVYHU- 'LHOQHEXUJLVFKH([NODYH.O|W]HLP%UDQ ,Q GHP IROJHQGHQ 9HUIDVVXQJVVWUHLW WDWHQ IDVVXQJ XQG DQGHUH UDGLNDOH 0D‰QDKPHQ EHL GHQEXUJLVFKHQWUDW+DQQRYHUQDFKGHP:LHQHU VLFK ]ZHL 0lQQHU EHVRQGHUV KHUYRU DXI  GHU GHQ 6WlQGHQ XQG EHL GHU EUJHUOLFKHQ 2EHU- .RQJUH‰DQ3UHX‰HQDE 6HLWHGHU5HIRUPHU-RKDQQ&DUO%HUWUDP6W VFKLFKW DX‰HURUGHQWOLFK XQEHOLHEW JHPDFKW 'LH/DQGGURVWHL/QHEXUJ]lKOWHQHXQ6WlGWH YH9HUWUHWHUGHU6WDGW2VQDEUFNLQGHU=ZHL- =XGHPVFKUWHQ$UEHLWVORVLJNHLWXQGVWHLJHQGH und 39 Ämter. WHQ .DPPHU GHU VFKRQ ]XP 6WDDWVJUXQGJH- /HEHQVPLWWHOSUHLVH GHQ 8QPXW GHU XQWHUHQ VHW] YRQ  ZHVHQWOLFK EHLJHWUDJHQ KDWWH %HY|ONHUXQJVVFKLFKWHQ 'LH EHLGHQ %HY|ONH- DXI  GHU DQGHUHQ 6HLWH GHU UHDNWLRQlUH *HRUJ UXQJVJUXSSHQYHUEDQGHQVLFKYRUEHUJHKHQG 9LFWRU )ULHGULFK )UHLKHUU YRQ 6FKHOH 9HUWUH- JHJHQGHQ+HU]RJZREHLGLH2EHUVFKLFKWGLH WHUGHU2VQDEUFNHU5LWWHUVFKDIWLQGHU(UVWHQ +DQGZHUNVJHVHOOHQXQG7DJHO|KQHUZRKOHKHU .DPPHUGHQGHU.|QLJ]XP0LQLVWHUPLWEH- IULKUHHLJHQHQ=ZHFNHEHQXW]WH VRQGHUHQ9ROOPDFKWHQHUQDQQWKDWWH $OV GHU +HU]RJ GHQ %UJHUQ GLH (LQEHUX 'LH$XVHLQDQGHUVHW]XQJHQIKUWHQ]X IXQJ GHU /DQGVWlQGH YHUZHLJHUWH NDP HV LP HLQHP/DQGHVYHUIDVVXQJVJHVHW]'DVUHODWLYOL- 6HSWHPEHULQ%UDXQVFKZHLJ]XVFKZHUHQ EHUDOH:DKOJHVHW]EOLHE]ZDUHUKDOWHQXQGGLH 8QUXKHQ 7DXVHQGH YHUVDPPHOWHQ VLFK YRU 6WlQGHYHUVDPPOXQJVHW]WHVLFKLP*UXQGHVR GHP 6FKOR‰ $XIVWlQGLVFKH GUDQJHQ HLQ GHU ]XVDPPHQZLHELVKHU,KUH*HVFKlIWVRUGQXQJ +HU]RJ ÁRK YHUNOHLGHW 'HPRQVWUDQWHQ VHW] EHVHLWLJWHDEHUGLHgIIHQWOLFKNHLWGHU9HUKDQG- WHQ GDV 6FKOR‰ LQ %UDQG XQG SOQGHUWHQ (V lungen. JDEVLHEHQ7RGHVRSIHU'DV0LOLWlUJULII QLFKW 'LH QHXH /DQGHVYHUIDVVXQJ VFKUlQNWH DEHU HLQ'LHVLVWGHUHLQ]LJH)DOOLQGHPYRU GLH %HIXJQLVVH GHU 6WlQGHYHUVDPPOXQJ VWDUN HLQQLHGHUVlFKVLVFKHU/DQGHVKHUUDXIUHYROXWLR ein. Sie durfte nicht mehr die Königliche Do- QlUHP:HJHXPVHLQHQ7KURQNDP

182 183 ,Q%UDXQVFKZHLJVXFKWHQJHZDOWEHUHLWH$XI- UXQJHQ VWHOOWHQ DOOHUGLQJV NDXP XQPLWWHOEDU Abb. 80 VWlQGLVFKHQHXH$QJULIIV]LHOH'LH%UJHUDEHU JHOWHQGHV5HFKWGDUVRQGHUQKLQJHQYRQJH- Renner/Müller: Landdrostei Stade IUFKWHWHQ XP 5XKH 2UGQXQJ XQG (LJHQ- VHW]OLFKHQ(LQVFKUlQNXQJHQXQG%HGLQJXQJHQ [FP .DW1U WXP6LHELOGHWHQHLQHEHZDIIQHWH%UJHUZHKU DE'DV5HFKWDXI $XVZDQGHUXQJPDFKWHGLH XQG XQWHUGUFNWHQ GHQ $XIVWDQG GHU 8QWHU- 9HUIDVVXQJDXFKLQ%UDXQVFKZHLJYRQGHU$E- 'LH/DQGGURVWHL6WDGHVHW]WHVLFK]XU+DXSW VDFKHDXVGHQ+HU]RJWPHUQ%UHPHQXQG9HU- VFKLFKWHQVFKQHOO'DPLWYHUKLQGHUWHQVLHQLFKW leistung des Militärdienstes abhängig. GHQ ]XVDPPHQ GLH .XUKDQQRYHU  YRQ ]XOHW]WGD‰GHU'HXWVFKH%XQGXQGGLH1DFK- Die nur noch aus einer Kammer bestehen- 'lQHPDUN XQG 6FKZHGHQ HUZHUEHQ NRQQWH EDUVWDDWHQ LKUHUVHLWV ]XJXQVWHQ GHV YHUMDJWHQ GH6WlQGHYHUVDPPOXQJXPID‰WH$EJHRUG $X‰HUGHP JHK|UWH GDV /DQG +DGHOQ VGOLFK +HU]RJVHLQJULIIHQ QHWH'LH5LWWHUJXWVEHVLW]HUZlKOWHQ]HKQ9HU- GHU (OEHPQGXQJ DOV 5HVW GHV +HU]RJWXPV %HUHLWV GUHL 7DJH QDFK GHP $XIUXKU EH WUHWHULQGLUHNWHU:DKOGLHIUHLHQ%DXHUQZHL- 6DFKVHQ/DXHQEXUJGD]X'LH:HOIHQHUZDUEHQ JU‰WHGLH%HY|ONHUXQJLQ%UDXQVFKZHLJ.DUOV WHUH]HKQXQGGLH6WlGWHU]Z|OI $EJHRUGQHWH es erst 1731. %UXGHU :LOKHOP DOV QHXHQ +HU]RJ 6LH JDE LQLQGLUHNWHU:DKOEHU:DKOPlQQHU$OOH]X- 'LH /DQGGURVWHL 6WDGH XPID‰WH IQI  6WlGWH GDPLW ]X HUNHQQHQ GD‰ VLH VLFK QLFKW JHJHQ VDPPHQ ZlKOWHQ QRFK  9HUWUHWHU GHU ÅK|- und 26 Ämter. GLH0RQDUFKLHDOVVROFKHJHZDQGWKDWWH:LO KHUHQ *HLVWHVELOGXQJ´ HEHQIDOOV LQ LQGLUHNWHU 'LH.DUWH]HLJW]ZHLIDUEOLFKJHVRQGHUWDXV JHZLHVHQH 1DFKEDUWHUULWRULHQ GDV 6WDGWJHELHW KHOPHUKLHOW]XQlFKVWYRQVHLQHP%UXGHUHLQH :DKO YRQ %UHPHQ XQG ]ZDU ]XWUHIIHQG QRFK RKQH 5HJLHUXQJVYROOPDFKW DOV *HQHUDOJRXYHUQHXU 'DV :DKOUHFKW KLQJ YRP 9HUP|JHQ DE %UHPHUKDYHQXQGGDVKDPEXUJLVFKH$PW5LW- 6SlWHUHUNOlUWHGHU'HXWVFKH%XQGLP(LQYHU So durften in den Städten nur Magistrats- ]HEWWHOXP&X[KDYHQHLQVFKOLH‰OLFKGHU,QVHO QHKPHQPLWGHU:HOIHQIDPLOLH.DUO,,IUUH mitglieder, Händler, Gewerbetreibende und 1HXZHUN JLHUXQJVXQIlKLJXQGEHVWlWLJWHGDPLW:LOKHOP *UXQGVWFNVEHVLW]HUZlKOHQ9RQGLHVHQNDP als Landesherrn. QXUGDVREHUH)QIWHODOV:DKOPDQQXQGQXU 0LW+HU]RJ:LOKHOPJHODQJDXI ,QLWLD GDV REHUH =HKQWHO DOV $EJHRUGQHWHU LQIUDJH WLYH GHU 5HJLHUXQJ GLH 9HUDEVFKLHGXQJ HLQHU bKQOLFKYHUKLHOWHVVLFKDXI GHP/DQG QHXHQ9HUIDVVXQJ$XVGUFNOLFKVROOWHVLHGLH 'LH 6WlQGHYHUVDPPOXQJ PX‰WH ]X *HVHW /DQGVFKDIWVRUGQXQJ YRQ  QXU YRUVLFKWLJ ]HVYRUKDEHQJHK|UWZHUGHQLKUH=XVWLPPXQJ ZHLWHUHQWZLFNHOQ JHULHW DEHU GHQQRFK UHODWLY ZDUQXUEHLEHVRQGHUVZLFKWLJHQ*HVHW]HQHU fortschrittlich. IRUGHUOLFK 6LH EHVD‰ GDV 6WHXHUEHZLOOLJXQJV 'LH Å1HXH /DQGVFKDIWVRUGQXQJ´ IU GDV UHFKW DEHU NHLQH %HIXJQLVVH IU GLH 0LWWHO +HU]RJWXP %UDXQVFKZHLJ YHUSÁLFKWHWH GHQ YHUZHQGXQJ LP HLQ]HOQHQ (LQ ,QLWLDWLYUHFKW +HU]RJXQGGLH5HJLHUXQJDXI GLH9HUIDVVXQJ IUQHXH*HVHW]HVWDQGLKUQLFKW]X'LH5H 6LHWUHQQWHGLH(LQNQIWHGHV/DQGHVKHUUQYRQ JLHUXQJZDUJUXQGVlW]OLFKYRQGHU6WlQGHYHU GHQ|IIHQWOLFKHQ)LQDQ]HQVFKULHEGLH8QDE- VDPPOXQJ XQDEKlQJLJ GRFK GXUIWH GLH 9HU KlQJLJNHLWGHU*HULFKWHXQGGLH*OHLFKKHLWYRU VDPPOXQJ 0LQLVWHU EHL 9HUVW|‰HQ JHJHQ GLH GHP*HVHW]YRU 9HUIDVVXQJ DQNODJHQ ,Q LKUHQ *UXQG]JHQ 'LH9HUIDVVXQJHQWKLHOWDXFKHLQ.DSLWHOYRQ blieb diese Landschaftsordnung bis 1918 gül- GHQÅ$OOJHPHLQHQ5HFKWHQXQG3ÁLFKWHQGHU tig. 8QWHUWKDQHQ´'D]XJHK|UWHQ5HOLJLRQVXQG In OldenburgEOLHEHVLP-DKUHUHODWLY 0HLQXQJVIUHLKHLW3UHVVHIUHLKHLW6LFKHUKHLWGHU UXKLJ]XPDOGLH5HJLHUXQJYHUKLQGHUQNRQQWH 3HUVRQ XQG GHV (LJHQWXPV 'LHVH =XVLFKH- GD‰DXV+DQQRYHUXQG%UDXQVFKZHLJ]XZDQ-

 185 GHUQGH +DQGZHUNVJHVHOOHQ 8QUXKH LPSRU- ]XP%HLVSLHO'LHQVWERWHQXQG+DQGZHUNVJH- Abb. 81 tierten. sellen, Frauen schon gar nicht. Papen: Land Kehdingen 'HU*UR‰KHU]RJNRQQWHVHLQH3RVLWLRQPLW 'LH DXV GHU :DKO KHUYRUJHJDQJHQH 1DWLR- [FP .DW1U 9HUVSUHFKXQJHQEHKDXSWHQGLHXQHUIOOWEOLH- QDOYHUVDPPOXQJWUDWLP0DLLQGHU3DXOV- ben. Insbesondere berief er sich auf seine NLUFKH LQ )UDQNIXUW DP 0DLQ ]XVDPPHQ 6LH =ZLVFKHQ  XQG  YHU|IIHQWOLFKWH $GROI 3DSHQDOV2IÀ]LHUGHV.|QLJOLFKKDQQR- 9HUZDQGWHQDXI GHQ7KURQHQYRQ'lQHPDUN DUEHLWHWHHLQH9HUIDVVXQJGHV'HXWVFKHQ5HL- YHUVFKHQ,QJHQLHXU&RUSVGLHHLQ]HOQHQ%OlWWHU XQG 5X‰ODQG GLH VHLQHQ 9HUIDVVXQJVHQWZXUI ches mit umfassenden Grundrechten aus und VHLQHVJUR‰HQ:HUNHVÅ7RSRJUDSKLVFKHU$WODV angeblich ablehnten. Stattdessen gewährte er VHW]WHHLQHSURYLVRULVFKH=HQWUDOUHJLHUXQJHLQ GHV .|QLJUHLFKV +DQQRYHU XQG +HU]RJWKXPV GHQ/DQGJHPHLQGHQZHLWJHKHQGHNRPPXQDOH 'LH 1DWLRQDOYHUVDPPOXQJ ZDQGWH VLFK DEHU %UDXQVFKZHLJ´ $XI  GHP 7LWHOEODWW EH]RJ HU 6HOEVWYHUZDOWXQJ nicht gegen die Monarchie, sondern schlug sich auf die früheren Landesaufnahmen und auf HLQHQÅ.DLVHUGHU'HXWVFKHQ´DOV6WDDWVREHU- GLHYRQGHP%UDXQVFKZHLJHUVSlWHU*|WWLQJHU 1848 und die Folgen KDXSWYRU 0DWKHPDWLNHUXQG$VWURQRPHQ&DUO)ULHGULFK 'RFK GLH 5HYROXWLRQ VFKHLWHUWH LQVJHVDPW *DX‰JHOHLWHWHYROOVWlQGLJH7ULDQJXODWLRQ (LQHQQHXHQ$QODXI ]X)UHLKHLWXQG'HPR- QDFKGHPgVWHUUHLFKXQG3UHX‰HQGLH2SSR- 'DVDEJHELOGHWH%ODWW1UYRP/DQG.HK GLQJHQ VWHOOW ZHJHQ GHU VHOWHQHQ 9ROONRORULH- NUDWLH XQWHUQDKPHQ GLH OLEHUDOHQ XQG GHPR- VLWLRQLQLKUHQ/lQGHUQ(QGHPLOLWlULVFK UXQJ HLQ EHVRQGHUV VFK|QHV %HLSLHO DXV GHP NUDWLVFKHQ .UHLVH DE 0lU]  :LHGHUXP EHVLHJW KDWWHQ $XI  JHVDPWVWDDWOLFKHU (EHQH 3DSHQ$WODV GDU 'HU %ODWWDXVVFKQLWW XPJUHLIW ZDU HLQ IUDQ]|VLVFKHV (UHLJQLV YRUDXVJHJDQ- EOLHEHQ GLH 1DWLRQDOYHUVDPPOXQJ LKU (QW GDV*HELHW]ZLVFKHQGHU2WWHUQGRUIHU6FKOHXVH JHQGLH)HEUXDUUHYROXWLRQGLH]XP6WXU]GHU ZXUI HLQHU5HLFKVYHUIDVVXQJXQGGLH*UXQG LP 1RUGZHVWHQ XQG %RUVÁHWK LP 1RUGRVWHQ 0RQDUFKLH XQG ]XU =ZHLWHQ )UDQ]|VLVFKHQ UHFKWHGHU%UJHUHLQ=ZLVFKHQVSLHO,QYLHOHQ /DQJHOLP6GZHVWHQXQG7KXQYRU6WDGHLP 5HSXEOLN JHIKUW KDWWH ,Q DOOHQ /lQGHUQ GHV (LQ]HOVWDDWHQ NDVVLHUWHQ GLH /DQGHVKHUUHQ OL Südosten. 'HXWVFKHQ %XQGHV IRUGHUWH GLH 2SSRVLWLRQ EHUDOH(UUXQJHQVFKDIWHQZLHGHUHLQ 9RPXQWHUHQ5DQGGHV.DUWHQELOGHVVFKOlQ SROLWLVFKH7HLOKDEHQDWLRQDOH(LQKHLWXQGVR- 'LHPHLVWHQGHXWVFKHQ/lQGHUZROOWHQNHLQH JHOWVLFKGLH2VWHLQJUR‰HQ:LQGXQJHQEHU ]LDOH 9HUEHVVHUXQJHQ /LEHUDOHV %UJHUWXP 6RXYHUlQLWlWVUHFKWH DQ HLQH =HQWUDOUHJLHUXQJ 1HXKDXVGHU(OEHHQWJHJHQ9RQGLHVHUVHOEVW LVWUHFKWVREHQHLQ$EVFKQLWWPLWGHPQRFKDOV 8QLYHUVLWlWVNUHLVHXQGHUVWH$UEHLWHURUJDQLVD- abgeben, auch die liberale Regierung in Han- ,QVHO HUNHQQEDUHQ .UDXWVDQG XQG *OFNVWDGW WLRQHQVWDQGHQDQGHU6SLW]HGHU%HZHJXQJ QRYHUQLFKW'HUSUHX‰LVFKH.|QLJOHKQWHGLH ]XVHKHQ $XIJHVDPWVWDDWOLFKHU(EHQHOLH‰GHU'HXW- DQJHERWHQH .DLVHUNURQH DE (U ZROOWH QLFKW $P5DQGHGHV.HKGLQJHU0RRUHV]HLJWVLFK VFKH %XQG HUKHEOLFKH 5HIRUPHQ LQ VHLQHQ .DLVHU YRQ *QDGHQ HLQHU 9RONVYHUVDPPOXQJ SDUDOOHO]XU(OEHHLQHPDUNDQWH/LQLH3DSHQEH 0LWJOLHGVOlQGHUQ ]X $OOH GHXWVFKHQ /lQGHU VHLQ'LHGHXWVFKH(LQKHLWOLH‰VLFKDXI GHP VFKULIWHWH VLH GUHLIDFK DOV /DQGZHKU ]ZLVFKHQ JHZlKUWHQ LKUHQ %UJHUQ 3UHVVH XQG 9HU HLQJHVFKODJHQHQ:HJHYRQXQWHQQLFKWKHUVWHO- GHP/DQG.HKGLQJHQXQGGHU2VWHPDUVFKDOV VDPPOXQJVIUHLKHLW$XFKNDPGLH%XQGHVYHU len. *HULFKWVJUHQ]H ]ZLVFKHQ GHP $PW .HKGLQ- sammlung den Nationalen soweit entgegen, Im Königreich HannoverHUOHEWH(UQVW$X- JHQXQG+LPPHOSIRUWHQVRZLHDOV*UHQ]HGHV GD‰ VLH GHQ DOWHQ GHXWVFKHQ 5HLFKVDGOHU XQG gust ungewohnte Situationen in den Städten, KHUUVFKDIWOLFKHQSULYDWHQ$QWHLOVDP.HKGLQJHU 0RRUJHJHQGLH(OEHG|UIHU GLH)DUEHQ6FKZDU]5RW*ROGDOV6\PEROHGHV EHVRQGHUV HLQH %UJHUYHUVDPPOXQJ LQ VHLQHU 'HXWVFKHQ%XQGHVHLQIKUWH +DXSWVWDGWXQGHLQHQJUR‰HQ9RONVDXÁDXIYRU )HUQHU HUOLH‰ GLH %XQGHVYHUVDPPOXQJ HLQH VHLQHP6FKOR‰'LH%UJHUELOGHWHQSROLWLVFKH 9HURUGQXQJEHUGLH%HUXIXQJHLQHVJHVDPW- 9HUHLQH9RUOlXIHUGHUKHXWLJHQ3DUWHLHQ$U- GHXWVFKHQ 3DUODPHQWV 'DV :DKOUHFKW KLHU]X EHLWHUELOGXQJVYHUHLQHGLHMHW]WHQWVWDQGHQXQG VWDQG DOOHQ VHOEVWlQGLJHQ 0lQQHUQ ]X QLFKW VLFKKDXSWVlFKOLFKPLWGHU(UWHLOXQJYRQ8Q-

186 187 WHUULFKW GHU %HUHLWVWHOOXQJ YRQ %LEOLRWKHNHQ 'D]XNDPHQ'HSXWLHUWHYRQ+DQGHOXQG Abb. 82 XQG/HVH]LPPHUQEHVFKlIWLJWHQQDKPHQDXFK *HZHUEHGHU.LUFKHXQGGHU8QLYHUVLWlWGHU Blume/Müller: Herzogtum Braunschweig SROLWLVFKH=LHOHLQLKU3URJUDPPDXI Schulen und der Gerichte, ferner mindestens 38,5 x 33,5 cm (Kat.Nr. 169) $XIGHP/DQGHNDPHV]X7XPXOWHQ'LHVH ]Z|OI  JHERUHQH RGHU YRP .|QLJ HUQDQQWH ULFKWHWHQVLFKDEHUNDXPJHJHQGHQ6WDDWXQG Mitglieder. 'LH URWHQ *UHQ]OLQLHQ GHV +HU]RJWXPV %UDXQVFKZHLJ]HLJHQGHXWOLFKGLH=HUULVVHQKHLW GHQ/DQGHVKHUUQVRQGHUQYRUZLHJHQGJHJHQ 'DV :DKOUHFKW ]XU =ZHLWHQ .DPPHU HU GLHVHV]ZHLWHQZHOÀVFKHQ6WDDWHVLP'HXWVFKHQ ZLUWVFKDIWOLFKH XQG VR]LDOH %HQDFKWHLOLJXQJ KLHOWHQ DOOH YROOMlKULJHQ XQG ZLUWVFKDIWOLFK %XQG6LHELHWHQHLQ%LOGZHOÀVFKHU+DXVXQG /LEHUDOH ELOGHWHQ HLQH %UJHUZHKU PLW GHU VHOEVWlQGLJHQ0lQQHUZHOFKHGLUHNWH/DQGHV )DPLOLHQSROLWLNLQ1LHGHUVDFKVHQ $XIJDEH EHL DOOHQ 8QUXKHQ |IIHQWOLFKHV XQG VWHXHUQ ]DKOWHQ 'LHVH ZlKOWHQ LQ GHQ /DQG 'LHIQI 'LVWULNWHGHV/DQGHVYHUWHLOWHQVLFK SULYDWHV(LJHQWXP]XVFKW]HQ JHPHLQGHQXQGNOHLQHQ6WlGWHQLQGHQJU|- DXI GUHLYRQHLQDQGHUJHWUHQQWH*HELOGH'D]X 'HU .|QLJ UHDJLHUWH  EHVRQQHQ XQG NDP ‰HUHQ6WlGWHQ$EJHRUGQHWH NDPHQ([NODYHQZLH&DOY|UGHLP3UHX‰LVFKHQ GHQ %UJHUQ HQWJHJHQ (U ELOGHWH GLH 5H- ,QVJHVDPWGXUIWHQ]ZDULPPHUQRFKQXUHWZD XQG7KHGLQJKDXVHQEHL%UHPHQ gierung um, ernannte sechs neue Mini- IQI]HKQ3UR]HQWGHU(LQZRKQHUZlKOHQDEHU 'HU'LVWULNW%UDXQVFKZHLJXPID‰WHGLH6WDGW VWHU XQG JDE GHP 9RUNlPSIHU GHU 2SSR LPPHUKLQ ]HKQPDO VRYLHO ZLH  *HQHUHOO JHULFKWH%UDXQVFKZHLJXQG:ROIHQEWWHOVRZLH IQI  .UHLVJHULFKWH GHU 'LVWULNW 6FK|QLQJHQ VLWLRQ GHP HUZlKQWHQ 2VQDEUFNHU %UJHU ZRJ HLQH :lKOHUVWLPPH GHU 5HLFKHUHQ PHKU GUHLGHU+DU]'LVWULNW]ZHLGHU/HLQH'LVWULNW PHLVWHU 6WYH GDV ,QQHQPLQLVWHULXP ,Q GHU als eine der Ärmeren. Frauen durften nach wie ]ZHL GHU :HVHU'LVWULNW YLHU XQG GHU 'LVWULNW 6DFKHHUNOlUWHVLFK(UQVW$XJXVWPLWGHU0L- YRUZHGHUZlKOHQQRFKZDUHQVLHZlKOEDU,P %ODQNHQEXUJ GUHL .UHLVJHULFKWH &DOY|UGH JH- QLVWHUYHUDQWZRUWXQJJHJHQEHUGHU6WlQGHYHU- (UJHEQLV NRQQWH GHQQRFK YRQ HLQHU 6WlQGH- K|UWH ]XP .UHLVJHULFKW 9RUVIHOGH LP 'LVWULNW VDPPOXQJ PLW GHUHQ gIIHQWOLFKNHLW XQG PLW YHUVDPPOXQJ LP EHUNRPPHQHQ 6LQQH QLFKW Schöningen. Thedinghausen bildete ein eigenes GHU=XVDPPHQIKUXQJVHLQHU'RPlQHQNDVVH PHKUGLH5HGHVHLQHKHUYRQHLQHPYRURGHU .UHLVJHULFKWLP:HVHU'LVWULNW PLW GHU 6WlQGLVFKHQ 6WHXHUNDVVH HLQYHUVWDQ- IUKGHPRNUDWLVFKHQ3DUODPHQW 'HU'LVWULNW%ODQNHQEXUJIlOOWGXUFKVHLQHEH den. Doch bestieg 1851 der schon in seiner Ju- VRQGHUH)RUPDXI'DV.UHLVJHULFKW:DONHQULHG (LQ *HVHW] YRP 6HSWHPEHU  EUDFKWH JHQG HUEOLQGHWH .|QLJ *HRUJ 9 GHQ 7KURQ XP%UDXQODJHXQG:DONHQULHGYHUEDQGQXUHLQ schmaler Landstreifen mit den Kreisgerichten XQWHUDQGHUHPGLH3UHVVH9HUHLQLJXQJVXQG LQ+DQQRYHU(UZDUIHVWYRPPRQDUFKLVFKHQ %ODQNHQEXUJXQG+DVVHOIHOGH 9HUVDPPOXQJVIUHLKHLW*ODXEHQVXQG*HZLV 3ULQ]LS GXUFKGUXQJHQ *HRUJ ZDQGWH VLFK 'DV$PW%RGHQZHUGHULP:HVHU'LVWULNWJH VHQVIUHLKHLW*OHLFKVWHOOXQJGHUUHOLJL|VHQ%H- scharf gegen die liberalen Neuerungen und bil- K|UWHQDFKZLHYRU]X+DQQRYHU NHQQWQLVVH JUXQGVlW]OLFK JOHLFKPl‰LJH %H GHWHGLH5HJLHUXQJLQUHDNWLRQlUHP6LQQHXP VWHXHUXQJ$OOH$GHOVSULYLOHJLHQKREHVDXI $XFKGHU'HXWVFKH%XQGZDQGWHVLFKXQWHU 'LH5HJLHUXQJlQGHUWHGLH:DKORUGQXQJQDFK GHU(LQZLUNXQJGHVSUHX‰LVFKHQ*HVDQGWHQEHL DOOJHPHLQHQ 9RUJDEHQ GHU 6WlQGHYHUVDPP- GHU%XQGHVYHUVDPPOXQJ2WWRYRQ%LVPDUFN OXQJ 'LH (UVWH .DPPHU UHSUlVHQWLHUWH QXQ JHJHQGLHKDQQRYHUVFKHQ5HIRUPHQ'DVQHXH QLFKWPHKUDOOHLQGLH5LWWHUVFKDIW-HW]WZlKOWHQ :DKOUHFKWOHKQWHGHU%XQGDEZHLOGLH(UVWH UXQG  YRQ  *UXQGEHVLW]HUQ  .DPPHU HLQHU ODQGVWlQGLVFKHQ 9HUIDVVXQJ $EJHRUGQHWH,QGHQHLQ]HOQHQ:DKOEH]LUNHQ QLFKWJHQJHGLH=ZHLWH.DPPHU*HIDKUODX- EHVD‰HQQXUGLHMHQLJHQ%DXHUQ:DKOUHFKWZHO- IH YRQ 1LFKWEHVLW]HQGHQ EHKHUUVFKW ]X ZHU- FKHGLHK|FKVWHQ*UXQGVWHXHUQ]DKOWHQ,QIRO- GHQXQGEHLGH]XVDPPHQGLHJHERWHQH5XKH JH GHU %DXHUQEHIUHLXQJ JHK|UWHQ GLHVH QXQ XQG 2UGQXQJ LP /DQGH XQG GDPLW DXFK LP QLFKWPHKUEHUZLHJHQGGHP$GHODQ 'HXWVFKHQ%XQGQLFKWJDUDQWLHUHQN|QQWHQ

188 189 *HRUJ9QDKPGLH:DKOUHFKWVUHIRUP In Oldenburg EUDFKWHQ VR]LDOH 8QUXKHQ Abb. 83 ]XUFNXQGVWHOOWHGLHUFNVFKULWWOLFKH9HUIDV- XQG(LQJDEHQOLEHUDOHU.UHLVHHUVWHLQHQ Niebour: Hannoverscher Steuerverein VXQJYRQZLHGHUKHU'HU$GHOHUKLHOWVHL- 9HUIDVVXQJVSUR]H‰LQ*DQJ(LQH'HOHJDWLRQ [FP QHEHKHUUVFKHQGH6WHOOXQJLQGHU(UVWHQ.DP- DXV -HYHU XQWHUVWULFK LKUH 9RUVWHOOXQJHQ PLW DX‰HUKDOEGHU6DPPOXQJ.DW1U,5HSURGXN- PHU XQG LQ GHQ 3URYLQ]LDOODQGWDJHQ ]XUFN GHU $QGURKXQJ HLQHU 0DVVHQGHPRQVWUDWLRQ WLRQ GHU .DUWH PLW GHU 6LJQDWXU .DUW /  GHU 6WDDWVELEOLRWKHN ]X %HUOLQ ² 3UHX‰LVFKHU =HLWJHQRVVHQ HPSIDQGHQ GLHVH 9RUJlQJH DOV (UVWHSROLWLVFKH9HUHLQHHQWVWDQGHQ .XOWXUEHVLW] HUQHXWHQ9HUIDVVXQJVXQG:RUWEUXFK 8QWHU GLHVHQ (LQGUFNHQ EHZLOOLJWH GHU 'LHKHIWLJH2SSRVLWLRQLP/DQGHVXFKWH*H- *UR‰KHU]RJGLH(LQEHUXIXQJHLQHU9HUVDPP 'DV .|QLJUHLFK +DQQRYHU EHWULHE LQ GHQ RUJ9PLWSROL]HLVWDDWOLFKHQ0LWWHOQ]XXQWHU- OXQJGLHEHUHLQH9HUIDVVXQJEHUDWHQVROOWH 'UHL‰LJHUMDKUHQ GHV  -DKUKXQGHUWV GLH (U- GUFNHQ )UVSUHFKHU HLQHV JHVDPWGHXWVFKHQ (UKREGLHRKQHKLQVFKRQOD[GXUFKJHIKUWH ULFKWXQJ HLQHU =ROOXQLRQ DOV *HJHQJUQGXQJ 3DUODPHQWV XQG 1DWLRQDOVWDDWHV EHVWUDIWH HU =HQVXUDXI XQGHUNOlUWHVLFKJUXQGVlW]OLFKPLW ]XP SUHX‰LVFK EHKHUUVFKWHQ =ROOYHUHLQ %LV PLWGHP$XVVFKOX‰YRQ$QVWHOOXQJHQ%HI|U- HLQHP DOOJHPHLQHQ :DKOUHFKW XQG HLQHU OLEH  KDWWHQ VLFK +DQQRYHU %UDXQVFKZHLJ GHUXQJHQ XQG *HKDOWVHUK|KXQJHQ E]Z YRQ UDOHQ9HUIDVVXQJHLQYHUVWDQGHQ 2OGHQEXUJXQG6FKDXPEXUJ/LSSHXQWHUGHP |IIHQWOLFKHQ$XIWUlJHQ 'DV YHUDEVFKLHGHWH :DKOJHVHW] HQWVSUDFK 1DPHQ 6WHXHUYHUHLQ LQ HLQHP JHPHLQVDPHQ =ROOJHELHW]XVDPPHQJHIXQGHQ Im Herzogtum Braunschweig ]LHOWH GLH MHGRFK EHL ZHLWHP QLFKW GHQ GHPRNUDWLVFKHQ .XU]GDUDXI IHUWLJWHGHUROGHQEXUJLVFKH/HXW 0lU]UHYROXWLRQYRQYRUDOOHPDXI QDWLR- $XIIDVVXQJHQGHU=HLW(VVDKQXUHLQLQGLUHN QDQW1LHERXUGLH]XJHK|ULJHKLHUDEJHELOGHWH QDOH(LQKHLWXQGOLEHUDOH5HIRUPHQ$XFKHQW- WHV:DKOYHUIDKUHQXQGGHQ$XVVFKOX‰GHUXQ .DUWH 6LH ID‰WH GLH YLHU 9RUOlXIHUVWDDWHQ GHV VWDQGLQGLHVHP-DKULQGHU6WDGW%UDXQVFKZHLJ WHUHQ %HY|ONHUXQJVVFKLFKWHQ YRU 'LH HUVWHQ %XQGHVODQGHV 1LHGHUVDFKVHQ ]X HLQHP :LUW- GHU HUVWH $UEHLWHUYHUHLQ 'LH UHYROXWLRQlUH 2OGHQEXUJHU/DQGWDJVZDKOHQLP-XOLHU VFKDIWVUDXP]XVDPPHQ'LH$X‰HQJUHQ]HQGLH 6LWXDWLRQEHUXKLJWHVLFKDOV+HU]RJ:LOKHOP IROJWHQGHVKDOEXQWHUKHIWLJHQ3URWHVWHQXQG ses Gebietes stimmen weitgehend mit denen des VHLQH 5HJLHUXQJ XQG GLH 6WlQGHYHUVDPPOXQJ PLWJHULQJHU:DKOEHWHLOLJXQJ(LQQHXHV:DKO- KHXWLJHQ%XQGHVODQGHV1LHGHUVDFKVHQEHUHLQ /LEHUDOLVLHUXQJYHUVSUDFKHQXQG]ZHL0LQLVWHU JHVHW]PX‰WHVFKRQEDOGIU(UOHLFKWHUXQJHQ $QGHU2VWJUHQ]HHUJLEWVLFKGLHVHhEHUHLQ ]XUFNWUDWHQ VRUJHQ(VGHKQWHGDVLQGLUHNWH:DKOUHFKWDXI  VWLPPXQJYRUDOOHPGXUFKGLH$EWUHQQXQJYRQ 5DQGJHELHWHQ GLH DXV SUDNWLVFKHQ *UQGHQ 'LH5HJLHUXQJKREGLH=HQVXUDXI XQGOLH‰ alle wirtschaftlich selbständigen erwachsenen ]XP=ROOYHUHLQJHK|UWHQ&DOY|UGHXQG%ODQ- GLHgIIHQWOLFKNHLWGHU/DQGWDJVYHUKDQGOXQJHQ Männer aus. NHQEXUJ YRQ %UDXQVFKZHLJ (OELQJHURGH XQG ]X5HJLHUXQJXQG/DQGWDJYHUHLQEDUWHQ*H- 'DV 2OGHQEXUJHU 6WDDWVJUXQGJHVHW] YRQ +RKQVWHLQ YRQ +DQQRYHU ,P %ODQNHQEXU- VHW]H]XU3UHVVHIUHLKHLWXQG]XP9HUHLQVUHFKW VWHOOWHGDQQHLQHQ.RPSURPL‰]ZLVFKHQ JLVFKHQ YHUOlXIW GLH KHXWLJH *UHQ]H DOOHUGLQJV (LQH9RONVZHKUHQWVWDQGXQGVFKOLH‰OLFKDXFK GHU KHU]RJOLFKHQ NRQVHUYDWLYHQ 5HJLHUXQJ |VWOLFKYRQ%UDXQODJHXQG:DONHQULHG HLQGHPRNUDWLVFKHUHV:DKOJHVHW] GHQ JHPl‰LJWHQ /LEHUDOHQ GHU 0LWWH XQG GHU Niebour trug alle möglichen bestehenden und 'LHVHV *HVHW] HQWVSUDFK MHGRFK LPPHU UDGLNDOHUHQ GHPRNUDWLVFKHQ /LQNHQ GDU (V SURMHNWLHUWHQ9HUNHKUVZHJHLQVHLQH.DUWHHLQ QRFKQLFKWGHQIRUWVFKULWWOLFKHQ9RUVWHOOXQJHQ VFKDIIWHXQWHUDQGHUHPGHQ$GHODOV6WDQGDE QHEHQ 6WUD‰HQ YHUVFKLHGHQHU .DWHJRULHQ DXFK GHU =HLW =ZDU VDK HV HLQ DOOJHPHLQHV ZHQQ VDK*UXQGUHFKWHIUDOOH(LQZRKQHUXQGGLH .DQlOHZLH]XP%HLVSLHOYRQ(PGHQQDFK$X- ULFKXQGGLHJHUDGHHUVWHU|IIQHWH(LVHQEDKQOL- DXFK LQGLUHNWHV DNWLYHV :DKOUHFKW YRU DEHU 7UHQQXQJYRQ.LUFKHXQG6FKXOHYRU*HVHW QLHYRQ%UDXQVFKZHLJQDFK:ROIHQEWWHO HVVFKUlQNWHGDVSDVVLYH:DKOUHFKW]XU+lOIWH ]H VROOWH GHU *UR‰KHU]RJ QXU QRFK LQ hEHU (LQH %HVRQGHUKHLW VWHOOHQ GLH =ROO:DFKW DXI 6HOEVWlQGLJHXQG(LJHQWPHU]XUDQGHUHQ einstimmung mit dem Landtag erlassen. VFKLIIHGDUGLHGHU$XWRUYRU(PGHQLQGHU:H Hälfte auf die Höchstbesteuerten ein. Doch 'HU 'HXWVFKH %XQG IRUGHUWH MHGRFK GLH VHUEHL(OVÁHWKXQGREHUKDOE%UHPHQVVRZLHLQ DXFKGLHVHV:DKOUHFKWEHUGDXHUWHGLH5HYR- 5FNQDKPHHLQHU5HLKHOLEHUDOHU%HVWLPPXQ GHU(OEHPQGXQJYRUGHU2VWHHLQ]HLFKQHWH OXWLRQV]HLWQLFKW JHQ2OGHQEXUJIROJWHGLHVHP$QVLQQHQVHKU

190 191 ]XUFNKDOWHQG XQG VHLQ ÅUHYLGLHUWHV 6WDDWV (LQ 6RQGHUSUREOHP VWHOOWH GDV YRP 6WDDW Abb. 84 JUXQGJHVHW]´ YRQ  EHKLHOW GLH OLEHUDOH YHUZDOWHWH HKHPDOLJH .ORVWHUYHUP|JHQ GDU Radefeld/Bibliographisches Institut: Kö- *UXQGWHQGHQ]EHL(VEOLHEELVJOWLJ 'LH $XIQDKPH YRQ 2VQDEUFN XQG +LOGHV nigreich Hannover ,P*HJHQVDW]GD]XEHGHXWHWHGDVJOHLFK]HL- KHLPKDWWHHVYHUYLHUIDFKW'HVKDOEHUULFKWHWH 35 x 29 cm (Kat.Nr. 159) WLJ YHUDEVFKLHGHWH /DQGWDJVZDKOJHVHW] HLQHQ GLHKDQQRYHUVFKH5HJLHUXQJKLHUIUHLQH 0DMRU5DGHIHOG]HLFKQHWHGLHDEJHELOGHWH.DU - HUKHEOLFKHQ 5FNVFKULWW LQGHP HV HLQ 'UHL EHVRQGHUH %HK|UGH GLH .ORVWHUNDPPHU 6LH WH GHV .|QLJUHLFKV +DQQRYHU  DOV /HLWHU NODVVHQZDKOUHFKWIUGLH:DKOYRQ:DKOPlQ- besteht heute noch. GHUNDUWRJUDSKLVFKHQ$EWHLOXQJGHV%LEOLRJUD- nern einführte. 8QWHUKDOEGHU/DQGGURVWHLHQODJHQGLH9HU- SKLVFKHQ ,QVWLWXWV IU 0H\HUV +DQGDWODV (U Schaumburg-Lippe HUKLHOW  HLQ GH- ZDOWXQJVXQG-XVWL]DXIJDEHQXPGLH-DKUKXQ VWHOOWH GLH YLHU 8UVSUXQJVOlQGHU GHV %XQGHV- PRNUDWLVFKHUHV :DKOJHVHW] PLW GLUHNWHP XQG GHUWPLWWHEHLNQDSSbPWHUQUHFKWXQWHU- landes Niedersachsen in ihrer damaligen Form JOHLFKHP :DKOUHFKW IU IDVW DOOH PlQQOLFKHQ VFKLHGOLFKHU*U|‰HXQGVHOEVWlQGLJHQ6WlG- XQGHLQLJH$QUDLQHUVWDDWHQGDU %UJHU'RFKYHUWDJWHGHU)UVWGHQ/DQGWDJ WHQ'LH5HJLHUXQJJOLHGHUWHGDV/DQGMHW]WLQ Der Kolorist erlaubte sich allerdings den Feh- EHUHLWVHLQ-DKUVSlWHUXQGEHULHI LKQ]ZDQ]LJ bPWHUGLHVLHZHQLJH-DKUHVSlWHUDEHU]X OHU GLH *UDIVFKDIW %HQWKHLP ]X YHUQDFKOlVVL- -DKUHODQJQLFKWPHKUHLQ/LEHUDOH=XJHVWlQG- bPWHUQ]XVDPPHQ]RJ JHQ'LH$XIVWHOOXQJXQWHUGHU.DUWHQHQQWGLH Grafschaft aber richtig als Teil der Landdrostei QLVVH EHUGDXHUWHQ QLFKW ODQJH $XFK GLH DQ- 1DFK GHP  HUVWULWWHQHQ *UXQGVDW] 2VQDEUFN JHNQGLJWHQHXH9HUIDVVXQJOLH‰]ZDQ]LJ-DKUH GHU 7UHQQXQJ YRQ 9HUZDOWXQJ XQG 5HFKW 'HU3ODQYRQ+DQQRYHUXQG8PJHEXQJXQ lang auf sich warten. VSUHFKXQJ ELOGHWH GHU KDQQRYHUVFKH 6WDDW HL WHQOLQNVZHLVWDOVPDUNDQWH/LQLHGLHHUVWZHQLJH JHQH$PWVJHULFKWVEH]LUNH$XFKIKUWHHUGLH -DKUH]XYRUHU|IIQHWH%DKQVWUHFNHDXI6LHIKUW Fortschritte 0QGOLFKNHLW XQG GLH gIIHQWOLFKNHLW GHU *H GXUFKGHQ%DKQKRI LP1RUGHQGHU,QQHQVWDGW ULFKWVYHUIDKUHQHLQ'DVKDQQRYHUVFKH-XVWL] ,P GDQHEHQVWHKHQGHQ 3ODQ YRQ *|WWLQJHQ 'LH *HELHWVYHUlQGHUXQJHQ LQIROJH GHV ZHVHQJDOWGDPLWLQJDQ]'HXWVFKODQGDOVYRU XQG8PJHEXQJIHKOHQGDJHJHQ%DKQOLQLHXQG :LHQHU.RQJUHVVHVYHUODQJWHQYRUDOOHPYRQ bildlich. %DKQKRI QRFK +DQQRYHU $QSDVVXQJHQ GHU /DQGHVYHUZDO (LQ *HULFKWVYHUIDVVXQJVJHVHW] YRQ  WXQJ1HEHQGHUN|QLJOLFKHQ5HJLHUXQJLQGHU VFKDIIWH]XGHPGLH$GHOVJHULFKWHDEXQGEH +DXSWVWDGW EHVWDQGHQ ZHLWHUKLQ 5HJLHUXQJHQ HQGHWHGDPLWGLH5HFKWVSUHFKXQJGHU*UXQG LQ 6WDGH 2VQDEUFN XQG $XULFK 'LH 9HU- KHUUHQEHULKUH%DXHUQ'LHVH5HFKWVSUHFKXQJ JU|‰HUXQJ GHV /DQGHV IKUWH ]X WHFKQLVFKHQ ZDU DOOHUGLQJV EHUHLWV VHLW GHP YHUJDQJHQHQ 6FKZLHULJNHLWHQLP*HVFKlIWVYHUNHKUGHUbP Jahrhundert nicht mehr unmittelbar erfolgt, WHUPLWGHU=HQWUDOUHJLHUXQJ(LQH=ZLVFKHQ VRQGHUQ MXULVWLVFK JHELOGHWHQ 3HUVRQHQ EHU- HEHQHLP9HUZDOWXQJVDXIEDXIHKOWH tragen worden. WUDWHLQH9HUZDOWXQJVJOLHGHUXQJLQVHFKV ,P +HU]RJWXP %UDXQVFKZHLJ ULFKWHWH GLH /DQGGURVWHLHQDOV0LWWHOEHK|UGHQLQ.UDIW$Q 5HJLHUXQJ]XQlFKVWVHFKV'LVWULNWHHLQ LKUHQ6LW]HQOl‰WVLFKGLHWHUULWRULDOH(QWZLFN- IRUPWH GLH 6WlQGHYHUVDPPOXQJ GDV VHOEVWlQ OXQJGHV/DQGHV+DQQRYHUDEOHVHQ+DQQRYHU GLJH)UVWHQWXP%ODQNHQEXUJLQHLQHQEUDXQ /QHEXUJ6WDGH2VQDEUFN$XULFKXQG+LO- VFKZHLJLVFKHQ/DQGNUHLVXP'XUFKHLQH9HU- GHVKHLP'DQHEHQWUDWDEGLH%HUJKDXSW- ZDOWXQJVUHIRUP HQWVWDQGHQ VSlWHU GLH .UHLVH PDQQVFKDIW &ODXVWKDO IU GLH KDQQRYHUVFKHQ %UDXQVFKZHLJ:ROIHQEWWHO+HOPVWHGW*DQ- %HUJEDXUHYLHUHLP+DU] GHUVKHLP+RO]PLQGHQXQG%ODQNHQEXUJ'LH

192 193 XQWHUH 9HUZDOWXQJVHEHQH ELOGHWHQ GLH EHLGHQ :LUWVFKDIWOLFKKLQJHQGLHQLHGHUVlFKVLVFKHQ Abb. 85 6WDGWJHPHLQGHQ %UDXQVFKZHLJ XQG :ROIHQ- /lQGHU QDFK ZLH YRU ZHLWJHKHQG YRQ GHU Klindworth: Königreich Hannover – Ein- büttel sowie 23 Ämter. /DQGZLUWVFKDIW DE 'HQ 5HFKWV XQG (LJHQ- wohner 'DV*UR‰KHU]RJWXP2OGHQEXUJHUKLHOWHUVW WXPVYHUKlOWQLVVHQDXI GHP/DQGHXQGGDPLW 36,5 x 31 cm (Kat.Nr. 179) QDFK GHU )UDQ]RVHQ]HLW HLQH 5HJLHUXQJ DOV GHQElXHUOLFKHQ3URGXNWLRQVEHGLQJXQJHQNDP 'HU .OLQGZRUWK9HUODJ LQ +DQQRYHU EUDFK- ]HQWUDOH%HK|UGH$XFKKLHUPDFKWHGLH9HU LQIROJHGHVVHQEHUUDJHQGH%HGHXWXQJ]X WH  HLQH )HVWVFKULIW ]XU +XQGHUWMDKUIHLHU JU|‰HUXQJ GHV /DQGHV HLQH 1HXRUGQXQJ GHU $XV IUKHUHQ -DKUKXQGHUWHQ EHUNRPPHQH der Königlichen Landwirtschaftsgesellschaft 9HUZDOWXQJHUIRUGHUOLFK(LQH9HURUGQXQJYRQ (LQULFKWXQJHQ ZLH JHPHLQVDPH %HZLUWVFKDI- ]X &HOOH KHUDXV $XV GHP EHLJHJHEHQHQ $WODV WUXJGHP5HFKQXQJLQGHPVLHGLHPLWWHO- WXQJ JUR‰HU 7HLOH GHV QXW]EDUHQ %RGHQV GLH VWDPPWGLHYRUOLHJHQGH.DUWHEHUGLH%HY|O- DOWHUOLFKHQ9RJWHLHQGXUFKbPWHUHUVHW]WH $EKlQJLJNHLW GHU %DXHUQ YRQ *UXQGKHUUHQ NHUXQJGHV.|QLJUHLFKV+DQQRYHU XQGGLHVHVLHEHQ.UHLVHQDOV-XVWL]EH]LUNHPLW ELVKLQ]XU/HLEHLJHQVFKDIWLKUH9HUSÁLFKWXQJ 'LH URWHQ )DUEVLJQDWXUHQ NHQQ]HLFKQHQ GLH HLQHP/DQGJHULFKW]XRUGQHWH9HUZDOWXQJXQG ]X+DQGXQG6SDQQGLHQVWHQ]X1DWXUDODEJD- %HY|ONHUXQJVGLFKWH'LHVHUHLFKWHYRQPHKUDOV 5HFKWVSUHFKXQJODJHQQRFKELV]XU0LWWHGHV ben und Geldleistungen erwiesen sich als Fort- siebentausend Seelen je Quadratmeile im Raum Jahrhunderts in einer Hand. VFKULWWVEUHPVHQ6LHYHUWUXJHQVLFKDXFKQLFKW +DQQRYHU+LOGHVKHLPXQGLP$OWHQ/DQGXP -RUNELVXQWHUWDXVHQG6HHOHQLQ7HLOHQGHU/- (UVWWHLOWHGHU/DQGHVKHUUVHLQ+HU]RJ- PLW GHU ]XQHKPHQGHQ :DKUQHKPXQJ XQ]X- neburger Heide. WXP IU GLH 5HFKWVSUHFKXQJ LQ GUHL 2EHUJH- WUlJOLFKHU VR]LDOHU 9HUKlOWQLVVHDXI  GHP SODW- Die Tabelle auf der rechten Seite gibt eine ULFKWVEH]LUNHPLWVLHE]HKQ$PWVJHULFKWVEH]LU- WHQ/DQG,P-DKUKXQGHUW]XYRUKDWWHHVQXU (LQZRKQHUVWDWLVWLN DXIJHVFKOVVHOW QDFK 6WlG- NHQHLQIUGLH9HUZDOWXQJLQVLHE]HKQbPWHU ]DJKDIWH$QVlW]H]X9HUEHVVHUXQJHQJHJHEHQ WHQ bPWHUQ XQG /DQGGURVWHLHQ $OV *HVDPW- =ZDQ]LJ-DKUHVSlWHUYHUULQJHUWHHUGLH$Q]DKO HUJHEQLVZHLVWGLHhEHUVLFKWIDVW0LOOLRQHQ GHUbPWHUZLHGHU$PWVJHULFKWHXQGID‰WHGLH Wirtschaft und Verkehr (LQZRKQHUGHV.|QLJUHLFKV+DQQRYHUDXV 2EHUJHULFKWVEH]LUNH]XHLQHPHLQ]LJHQ/DQG- 'LH EODXH %HVFKULIWXQJ LP .DUWHQELOG EH- JHULFKWVEH]LUN]XVDPPHQ 0LW GHU $XIWHLOXQJ YRQ $OOPHQGHQ DXI  QHQQW GLH HWKQLVFKH $EVWDPPXQJ GHU EHWUHI- $XI GHP /DQGH EHUQDKP GLH VWDDWOLFKH (LQ]HOHLJHQWPHU XQG GHU =XVDPPHQOHJXQJ IHQGHQ %HY|ONHUXQJVWHLOH 'DQDFK VLHGHOWH LP 1RUGZHVWHQ ELV QDFK 2OGHQEXUJ KLQHLQ GHU 9HUZDOWXQJ GLH $EJUHQ]XQJHQ GHU .LUFKHQ YRQ *UXQGVWFNHQ GHU 9HUNRSSHOXQJ VXFK IULHVLVFKH9RONVVWDPP6GOLFKGDYRQQDKPGHU JHPHLQGHQLP1RUGHQGHUHYDQJHOLVFKHQXQG WHQ GLH /DQGHVKHUUHQ XQG 5HJLHUXQJHQ MHW]W :HVWIlOLVFKH6WDPPGHQ5DXPELVDQGLH:HVHU LP QHXHQ 6GHQ GHU NDWKROLVFKHQ 9RU GHP YHUVWlUNW EHVVHUH 9RUDXVVHW]XQJHQ IU GLH HLQ *DQ] LP 2VWHQ ORNDOLVLHUWHQ GLH $XWRUHQ Hintergrund der Konfessionsmischung führte ODQGZLUWVFKDIWOLFKH (U]HXJXQJ ]X VFKDIIHQ GHQ:HQGLVFKHQ9RONVVWDPP 2OGHQEXUJ  GLH =LYLOHKH LQ .RQNXUUHQ] )UGLHVHJUR‰HQ)OXUEHUHLQLJXQJHQNDPGHQ Im übrigen breiteten sich sächsische Stäm- ]XUNLUFKOLFKHQ7UDXXQJHLQ NDUWRJUDSKLVFKHQ/DQGHVDXIQDKPHQHQWVFKHL PHDXVLQGHQ5DQGJHELHWHQGLIIHUHQ]LHUWQDFK 9RQGHPVHOEHQ-DKUDEVRUJWHHLQHPRGHUQH GHQGH%HGHXWXQJ]X VlFKVLVFKIULHVLVFK HQWODQJ GHU XQWHUHQ (OEH 'HLFKRUGQXQJ XQWHU GHU 5HJLH GHV *UR‰KHU- $OVEHVRQGHUVVFKZLHULJHUZLHVVLFKGLH%H- VlFKVLVFKIUlQNLVFK DXI  GHP +DU] XQG VlFK- ]RJV 1LNRODXV )ULHGULFK 3HWHU IU HLQH SODQ- IUHLXQJ GHU %DXHUQ YRQ /DVWHQ XQG $EKlQ VLVFKWKULQJLVFK VGOLFK GDYRQ %HL 0QGHQ Pl‰LJH )LQDQ]LHUXQJ GHU QRWZHQGLJHQ :DV- JLJNHLWHQ ZHLO VLH LQ EHUNRPPHQH 5HFKWH YHUYROOVWlQGLJWGHU9RONVVWDPPGHU+HVVHQGDV %LOG VHUVFKXW]PD‰QDKPHQ LP 0DUVFKODQG *HJHQ XQG $QVSUFKH GHU LQ GHU 5HJHO DGHOLJHQ 'DV QRFK VHKU ZHLWPDVFKLJH KDQQRYHUVFKH (QGH GHU 6HFK]LJHUMDKUH VFKXI  HLQH :DVVHU- Grundherren eingriff. Im Königreich Han- (LVHQEDKQQHW] HUVFKOLH‰W GDV /DQG YRQ 0Q- RUGQXQJGLH*UXQGODJHIU(QWZlVVHUXQJVHLQ- QRYHU HUKLHOWHQ GLH %DXHUQ  GDV 5HFKW GHQ LP 6GHQ ELV (PGHQ *HHVWHPQGH XQG ULFKWXQJHQ XQG %HULHVHOXQJVDQODJHQ DXI  GHU LKUH =DKOXQJV XQG /HLVWXQJVYHUSÁLFKWXQJHQ Harburg im Norden. Geest. JHJHQEHUGHQ*UXQGKHUUHQGXUFKHLQH(QW

 195 VFKlGLJXQJ LQ *HOG DE]XO|VHQ 6LH PX‰WHQ VHGXUFKZHLWHUHQ%DXYRQ+HHUVWUD‰HQRGHU Abb. 86 GDIU GHQ IDFKHQ :HUW LKUHU -DKUHVOHLVWXQJ &KDXVVHHQ+DQQRYHUYHUHLQKHLWOLFKWHGDV3RVW Gotthard/Bibliographisches Institut: Her- ]DKOHQ ZHVHQLQHLQHP6WDDWVPRQRSROXQGJDE zogtum Braunschweig $EO|VXQJGXUFK/DQGDEJDEHXQWHUEDQGGLH GLHHUVWH%ULHIPDUNHKHUDXV2OGHQEXUJEHJDQQ 36 x 29,5 cm (Kat.Nr. 160) 5HJLHUXQJVRGD‰LP*HJHQVDW]]XGHQ|VW- XPGLH0LWWHGHV-DKUKXQGHUWVPLWGHPSODQ- (EHQIDOOVXPGLH0LWWHGHV-DKUKXQGHUWV OLFKHQSUHX‰LVFKHQ3URYLQ]HQGDVEHUFKWLJWH Pl‰LJHQ$XVEDXVHLQHV6WUD‰HQQHW]HVEHUGDV HUVFKLHQLP%LEOLRJUDSKLVFKHQ,QVWLWXWGLHYRU- Å%DXHUQOHJHQ´HQWÀHO6WDWWGHVVHQHUOHLFKWHUWH JDQ]H/DQG OLHJHQGH.DUWHGHV+HU]RJWXPV%UDXQVFKZHLJ VLHGXUFKHLQHHLJHQVJHJUQGHWH%DQNGLHVSl- 9RU DOOHP DEHU UHJWH GHU EHJLQQHQGH (L LQ0H\HUV*UR‰HP+DQGDWODV'HU,QJHQLHXU WHUHÅ+DQQRYHUVFKH/DQGHV&UHGLWDQVWDOW´DE VHQEDKQEDX GDV 9HUNHKUVZHVHQ DQ 'LH 5H /HXWQDQW*RWWKDUGUHLFKHUWHVLHPLW1HEHQNDU- GLH*HOG]DKOXQJHQGHU%DXHUQ JLHUXQJHQ KLHOWHQ HLQH %HWHLOLJXQJ DQ GLHVHP WHQXQGNOHLQHQ6WDGWSOlQHQDQ Darüber hinaus ordnete die Regierung an, QHXHQ9HUNHKUVPLWWHOGDVYRUDOOHPGHP* (LQH1HXHUXQJELHWHWGLH1HEHQNDUWHUHFKWV EHL(UEIlOOHQGLH7HLOXQJGHU+|IH]XYHUPHL WHUYHUNHKU GLHQHQ VROOWH  QLFKW YRQ YRUQKHU LQGHU0LWWH6LH]HLJWGLHVFKOHVLVFKH6WDQGHV- GHQ,QVJHVDPWVFKXI GLH$EO|VHJHVHW]JHEXQJ HLQ IU VHOEVWYHUVWlQGOLFK GLVNXWLHUWHQ MDKUH KHUUVFKDIW+HU]RJWXP2HOV'LHVHVNOHLQH7HU- GLH 9RUDXVVHW]XQJHQ IU GLH (QWVWHKXQJ HL- ODQJ EHU VHLQH =ZHFNPl‰LJNHLW XQG ZROOWHQ ULWRULXP KDWWHQ GLH %UDXQVFKZHLJHU +HU]|JH GXUFK+HLUDWHUZRUEHQXQGELV]XLKUHP QHU LQ VROLGHQ ZLUWVFKDIWOLFKHQ 9HUKlOWQLVVHQ YRU DOOHP GDV ÀQDQ]LHOOH 5LVLNR QLFKW WUDJHQ $XVVWHUEHQ  EHKDOWHQ ,Q GHU )UDQ]RVHQ- OHEHQGHQ ElXHUOLFKHQ 2EHUVFKLFKW 'DJHJHQ $EHU SULYDWH ,QLWLDWLYH UHJWH VLFK QRFK QLFKW ]HLWGLHQWHHVGHPYRQ1DSROHRQYHUWULHEHQHQ HQWVWDQG LP (LFKVIHOG GXUFK LPPHU ZHLWHUH 'HVKDOEEHJDQQGHU(LVHQEDKQEDXLQ1LHGHU EUDXQVFKZHLJLVFKHQ/DQGHVKHUUQ)ULHGULFK:LO- (UEWHLOXQJHQlUPOLFKHV.OHLQEDXHUQWXP sachsen dann doch mit Staatsbahnen. Diese KHOPDOV$XVJDQJVEDVLVIUVHLQHQYHUZHJHQHQ ,P+HU]RJWXP%UDXQVFKZHLJEHJDQQGLH$E- EUDFKWHQGHQ|IIHQWOLFKHQ+DXVKDOWHQEDOG(U- =XJGXUFK1LHGHUVDFKVHQ O|VXQJGHUElXHUOLFKHQ/DVWHQIDVWJOHLFK]HLWLJ träge ein. $OVÅ8QWHUKDU]´EH]HLFKQHWHGHU$XWRUQXQ LP9HUJOHLFKPLW+DQQRYHUDOOHUGLQJV]XHWZDV 'DV+HU]RJWXP%UDXQVFKZHLJHU|IIQHWH PHKUHQWJHJHQIUKHUHP6SUDFKJHEUDXFK YJO HUOHLFKWHUWHQ %HGLQJXQJHQ (WZD ]HKQ -DKUH PLWGHU%DKQOLQLH]ZLVFKHQ%UDXQVFKZHLJXQG .DUWH $EE   GDV *HELHW XP %ODQNHQEXUJ VSlWHU ]RJ 6FKDXPEXUJ/LSSH QDFK EHUOLH‰ :ROIHQEWWHOGLHHUVWHQLHGHUVlFKVLVFKH(LVHQ- und Hasselfelde. 'LH6WDGWSOlQHZHLVHQXQWHUDQGHUHPDXI GLH DEHU GLH )HVWOHJXQJ GHU (QWVFKlGLJXQJVK|KH EDKQXQGJOHLFK]HLWLJGLHHUVWHGHXWVFKH6WDDWV- IUKH(LVHQEDKQKLQ%UDXQVFKZHLJREHQOLQNV GHQ%HWURIIHQHQVHOEVWQRWIDOOVGHQ*HULFKWHQ EDKQ EHUKDXSW 'LH :HLWHUIKUXQJ GLHVHU ]HLJWDPVGZHVWOLFKHQ6WDGWUDQGHLQHQ.RSI 6FKDXPEXUJOLSSLVFKH $EO|VHJHVHW]H IROJWHQ 6WUHFNHELV+DU]EXUJHUVFKOR‰GHQ+DU]DXFK EDKQKRIYRQGHPGLH*OHLVHGHUHU|IIQH- gar erst 1870. für den beginnenden Tourismus. Sie berührte WHQ%DKQOLQLHQDFK:ROIHQEWWHOHWZDVGZlUWV 2OGHQEXUJ EHUOLH‰ GLH $EO|VXQJ ]XQlFKVW DOOHUGLQJV KDQQRYHUVFKHV *HELHW XQG VHW]WH gerichtet sind. VRJDU Y|OOLJ HLQ]HOYHUWUDJOLFKHQ 5HJHOXQJHQ GHVKDOEHLQHQ6WDDWVYHUWUDJ]ZLVFKHQGHQEHL- 'HUNRUUHVSRQGLHUHQGH%DKQKRI LQ:ROIHQ ,P =XJH GHU 5HYROXWLRQ YRQ  JULII  GHU GHQZHOÀVFKHQ1DFKEDUOlQGHUQYRUDXV büttel liegt ebenfalls im Südwesten der Stadt 6WDDWDEHUHLQOLH‰HLQLJH$EKlQJLJNHLWHQXQG )QI  -DKUH VSlWHU EHJDQQ GDV .|QLJUHLFK und stellt sich als Durchgangsbahnhof dar. Die %HODVWXQJHQHQWVFKlGLJXQJVORVDXVODXIHQXQG +DQQRYHU 7HLOVWUHFNHQ VHLQHU 6WDDWVEDKQ LQ LQ VG|VWOLFKHU 5LFKWXQJ ZHLWHUJHIKUWH %DKQ VHW]WH IU DQGHUH XQWHUVFKLHGOLFKH (QWVFKlGL- %HWULHE ]X QHKPHQ $OV HUVWHV JU|‰HUHV 3UR GHXWHWDXI GLH9HUOlQJHUXQJGHU6WUHFNH ELV+DU]EXUJXQGEHUHLWVEHU0DJGHEXUJ JXQJVK|KHQ IHVW $E  GXUIWHQ DXFK GLH MHNW HQWVWDQG HLQH 1RUGEDKQ YRQ +DQQRYHU QDFK%HUOLQKLQ GHP/DQGHVKHUUQDOV*XWVKHUUQ]XVWHKHQGHQ durch die Lüneburger Heide nach Harburg. $EJDEHQDEJHO|VWZHUGHQ ,QGHQ)QI]LJHUMDKUHQIROJWHQHLQH6GEDKQ 'DV 9HUNHKUVZHVHQ HUIXKU LQ GHQ QLHGHU YRQ +DQQRYHU EHU +LOGHVKHLP XQG *|WWLQ VlFKVLVFKHQ /lQGHUQ HQWVFKHLGHQGH ,PSXO- JHQQDFK.DVVHOIHUQHUHLQH:HVWEDKQGXUFK

196 197 6FKDXPEXUJ/LSSHEHU2VQDEUFNQDFK/HHU ULFKWHWHQHLQLJHGHXWVFKH/lQGHUYRQKLHU Abb. 87 XQG(PGHQ DXVHLQH3RVWGDPSIHUOLQLHQDFK1HZ

198 199 Industrialisierung und damit die Schaffung ,QGXVWULDOLVLHUXQJDXFKWURW]EHJLQQHQGHUVR  -DKUKXQGHUWV LQ GHQ 'UHL‰LJHUMDKUHQ GHV YRQ $UEHLWVSOlW]HQ 1LFKW ]XIlOOLJ HUJULII  GLH ]LDOHU 9HUEHVVHUXQJHQ EOLHE GRFK GLH ZLUW  -DKUKXQGHUWV ]X HLQHP Å$XVZDQGHUXQJV- 5HJLHUXQJLKUHQHXHQ0D‰QDKPHQEDOGQDFK VFKDIWOLFKH/DJHJUR‰HU7HLOHGHU%HY|ONHUXQJ ÀHEHU´ DQ ,P 2OGHQEXUJLVFKHQ VHW]WHQ VLFK GHQVR]LDOHQ8QUXKHQGHU-DKUH LP +DQQRYHUVFKHQ XQG DQGHUHQ 7HLOHQ 1LH- XPGLHVH=HLWGLHHUVWHQ$XVZDQGHUHUJUXSSHQ  EHJDQQ HLQH 0DVFKLQHQIDEULN LQ /LQ- dersachsens dramatisch schlecht. Die Situation LQ%HZHJXQJ,QGHQ)QI]LJHUMDKUHQHUUHLFKWH den als eine der ersten in Deutschland mit dem GHU EHVLW]ORVHQ /DQGEHY|ONHUXQJ YHUVFKlUI- GLH$XVZDQGHUXQJKLHUHLQHQ+|KHSXQNW %DXYRQ/RNRPRWLYHQ8PEHVFKlIWLJWHQ WH VLFK GXUFK GLH %DXHUQEHIUHLXQJ 6FKOHFKWH $XV GHQ VHFKV KDQQRYHUVFKHQ /DQGGUR LP.|QLJUHLFK+DQQRYHU)DEULNHQXQG (UQWHQ IKUWHQ ]X 7HXHUXQJ XQG +XQJHUND- VWHLHQ ZDQGHUWHQ DE  LQQHUKDOE YRQ JXW lKQOLFKH%HWULHEHUXQG3HUVRQHQ WDVWURSKHQ IQI]LJ-DKUHQPHKUDOV3HUVRQHQDE 6R]LDOH%HWUHXXQJGHU$UEHLWHUVHW]WHHLQPLW Das Hausgewerbe, insbesondere Leinen- +|KHSXQNWH HUUHLFKWH GLH (PLJUDWLRQ LQ GHQ .UDQNHQXQG6WHUEHNDVVHQ9RONVNFKHQXQG weberei und Garnherstellung, litt unter den -DKUHQELVPLWMHIDVW]HKQWDXVHQG .LQGHUEHZDKUDQVWDOWHQ/HEHQVYHUVLFKHUXQJV- ,PSRUWHQPDVFKLQHOOHU]HXJWHUXQGGDPLWELO $XVZDQGHUHUQ=HLWJHQRVVHQIKUWHQGLHVH=X XQWHUQHKPHQ HQWVWDQGHQ LQ +DQQRYHU XQG OLJHUHU:DUHQ'HUEHJLQQHQGH=XFNHUUEHQ nahme auch auf die drohende längere Militär- %UDXQVFKZHLJ DQEDX NRQQWH GLH (LQNRPPHQVYHUOXVWH QXU GLHQVWSÁLFKWLQ3UHX‰HQ]XUFN )U GDV +DQGZHUN EOLHE GDV HLQHQJHQGH DXI JHHLJQHWHQ%|GHQXQGQXUWHLOZHLVHDXV 9RQ GHP %HY|ONHUXQJVYHUOXVW HQWÀHO DOOHLQ =XQIWZHVHQ LP .|QLJUHLFK QRFK EHVWHKHQ gleichen. DXI GLH/DQGGURVWHL2VQDEUFNHLQ$QWHLOYRQ ZlKUHQG %UDXQVFKZHLJ *HZHUEHIUHLKHLW HLQ 'LH/DQGEHY|ONHUXQJZXFKVDXIJUXQGVWHL- 3UR]HQWVLFKHUHLQ*UDGPHVVHUIUGLHYHU- führte. JHQGHU /HEHQVHUZDUWXQJ XQG VLQNHQGHU .LQ- ]ZHLIHOWH/DJHYLHOHU0HQVFKHQLPKDQQRYHU- 8QPLWWHOEDUH :LUWVFKDIWVI|UGHUXQJ GHV GHUVWHUEOLFKNHLW 'LH EHUVFKVVLJH %HY|ONH- VFKHQ :HVWHQ,QVJHVDPWZDQGHUWHQELV ]XP 6WDDWHV NRQ]HQWULHUWH VLFK DXI  EHUJEDXQDKH UXQJGUlQJWHLQGLH6WlGWH'LHQXU]|JHUOLFK (QGH GHV  -DKUKXQGHUWV QDFK DPWOLFKHQ %HWULHEH'LH%UDXQNRKOHI|UGHUXQJLP+HOP HQWVWHKHQGHXQGGXUFKGLH:LUWVFKDIWVSROLWLN =lKOXQJHQPLQGHVWHQV+DQQRYHUDQHU VWHGWHU5HYLHUEHJDQQXQGWUXJZHVHQW HKHUEHKLQGHUWH,QGXVWULHNRQQWHDEHUEHLZHL- aus. OLFK ]XU (QHUJLHYHUVRUJXQJ GHU IUKHQ ,QGX tem nicht alle Menschen beschäftigen. 'LH $XVZDQGHUHU VWUHEWHQ KDXSWVlFKOLFK strie bei. 'LH5HJLHUXQJHQYHUVXFKWHQPLWGHU$QOD- LQ GLH DXIEOKHQGHQ 9HUHLQLJWHQ 6WDDWHQ YRQ 'LH KDQQRYHUVFKH 5HJLHUXQJ JUQGHWH GLH JHYRQ 0RRUNRORQLHQ ]XVlW]OLFKH ([LVWHQ] $PHULND'LHLQ.DOLIRUQLHQHQWGHFNWHQ *HRUJVPDULHQKWWH VGOLFK YRQ 2VQDEUFN JUXQGODJHQ]XVFKDIIHQ1HEHQDQGHUHQJUQ *ROGYRUNRPPHQEWHQ]HLWZHLVHHLQH]XVlW] LP-DKUHXQGGLH,OVHGHUKWWH]ZHL-DKUH GHWH+DQQRYHU*HRUJVIHKQXQG.ORVWHUPRRU OLFKH 6RJZLUNXQJ DXV ,Q %UDVLOLHQ JUQGHWH VSlWHU'LHGDULQYHUZHQGHWHQ.RNVKRFK|IHQ LP 6GHQ 2VWIULHVODQGV 2OGHQEXUJ HUVFKOR‰ GHU%UDXQVFKZHLJHU+HUPDQQ%OXPHQDX0LW DQVWHOOHGHUDP+DU]EOLFKHQ+RO]NRKOHKRFK- VHLQH +RFKPRRUH GXUFK ]DKOUHLFKH .DQlOH te des Jahrhunderts eine nach ihm benannte |IHQNRQQWHQGHU.RQNXUUHQ]GHV5XKUJHELHWV ]XP%HLVSLHOGDV9HKQHPRRUGXUFKGHQ+XQ .RORQLHLQGHUVLFK$XVZDQGHUHUDQVLHGHOWHQ standhalten. Georgsmarienhütte überliefert bis WH(PV.DQDOXQGJUQGHWHGDUDQ+XQGHUWH Der norddeutsche Schriftsteller Friedrich KHXWH GLH 1DPHQ GHV OHW]WHQ KDQQRYHUVFKHQ YRQ$QVLHGOXQJHQZLH$XJXVWIHKQXQG(OLVD *HUVWlFNHUEHVFKULHEDXVHLJHQHU$QVFKDXXQJ .|QLJVSDDUHV bethfehn östlich des Saterlandes. LQ 5RPDQHQ XQG 6DFKEFKHUQ DE  GLH 'RFK NRQQWH GHU 6WDDW GHU XP VLFK JUHL =LHOJHELHWHGHU$XVZDQGHUHUORFNWHGDPLWXQG Armut und Auswanderung IHQGHQ9HUDUPXQJXQGGHUGDUDXVIROJHQGHQ ZDUQWH]XJOHLFK'HU%XQGHVVWDDW$UNDQVDVLQ ([LVWHQ]lQJVWH QLFKW +HUU ZHUGHQ $OV $XV GHQ86$YHUOLHKLKPQRFKKXQGHUW-DKUHVSl- %HLDOOHQ)RUWVFKULWWHQGHU7HFKQLNXQGGHU ZHJEOLHEYLHOHQQXUGLH$XVZDQGHUXQJ'LH- WHU GLH (KUHQEUJHUZUGH IU VHLQH SXEOL]L /DQGZLUWVFKDIW LQ GHU ,QIUDVWUXNWXU XQG GHU VHZXFKVDXVNOHLQHQ$QIlQJHQDE0LWWHGHV stischen Darstellungen des Landes.

200 Abb. 88 Gotthard/Bibliographisches Institut: Ol- denburg 29,5 x 36 cm (Kat.Nr. 161)

Die Oldenburg-Karte von Gotthard aus dem Jahre 1851 veröffentlichte das Bibliographische Institut ebenfalls in seinem Großen Zeitungs- atlas. Sie zeigt denselben Gebietsstand wie die Karte Abb. 75. Darüber hinaus läßt sie die Ver- waltungseinteilung des Landes erkennen mit den Hauptorten Jever, Varel und Brake im Nor- den, Oldenburg und Delmenhorst im Zentrum, Cloppenburg (versehentlich unterstrichen das benachbarte Crapendorf) und Vechta im Sü- den. Der Stadtplan von Oldenburg unten rechts, der in eine kleine Karte der Umgebung einge- paßt ist, geht auf eine Arbeit des Deich-Con- ducteurs Heinrich Hüner von 1792 zurück (vgl. Kat.Nr. 125). Im Südosten des Stadtgrundrisses ist der Schloßbezirk zu erkennen, diesem nach Nordwesten vorgelagert die Altstadt mit der Lambertikirche am Markt und im Anschluß daran bis zum alten Stadtgraben die Neustadt. Auf einen Bahnhof mußte Oldenburg beson- ders lange warten. Erst 1867 erhielt die Stadt Bahnanschluß. Die Nebenkarte oben links zeigt die Anfänge des bremischen Hafens Bremerhaven. Zwei- einhalb Jahrzehnte zuvor hatte Bremen das betreffende Gelände an der Weser nördlich der Geestemündung von Hannover erworben. Zur Bekräftigung der fortbestehenden Landesho- heit hatte Hannover am Platz der alten Carls- burg ein Fort hineingesetzt und nach seinem in London residierenden König Wilhelm genannt. Auf der anderen Seite der Geeste liegt der von Hannover kurz zuvor gegründete Ort Geeste- münde. Auch hier sollte ein Hafen entstehen. Zur früheren Situation vgl. die Karte Abb. 27.

201 Der hannoversche Staat war an der Aus- Preußen, das die nationale Einheit Deutsch- Abb. 89 wanderung als Ventil für den sozialen Druck lands unter liberalen und demokratischen Vor- Woerl/Herder: Königreich Preußen vor durchaus interessiert. Er wollte überschüssige zeichen vehement bekämpfte, suchte doch die 1866 Bevölkerung loswerden. Doch die wochen- wirtschaftliche Einheit unter seiner Führung 30,5 x 21,5 cm (Kat.Nr. 172) lange Überfahrt von Bremen, Cuxhaven oder voranzutreiben. Mit Lockungen und Drohun- Aus kleinen Anfängen des Kurfürstentums auch Brake in außerordentlich beengten Ver- gen gelang es ihm, seinem Zollsystem immer Brandenburg, um Berlin herum zwischen Elbe hältnissen an Bord kostete zunächst einmal neue Mitglieder zuzuführen. Schließlich ging und Oder gelegen, entwickelte sich Preußen seit Geld. Das konnten gerade die Ärmsten nicht um die Mitte der Dreißigerjahre ein Deutscher Beginn des 15. Jahrhunderts innerhalb von vier aufbringen. Zollverein seiner Vollendung entgegen. Ab- Jahrhunderten zu einem Großstaat mit sechs Schließlich förderte die Regierung die Aus- seits standen um diese Zeit fast nur noch die deutschen und zwei außerdeutschen Provinzen. wanderung von Oberharzer Berg- und Hüt- niedersächsischen Länder. Die vorliegende Karte aus einem Schulatlas des WHQOHXWHQ VRJDU PLW ÀQDQ]LHOOHQ  XQG RU- 1834 schlossen Hannover und Braunschweig Herder-Verlages aus dem zweiten Viertel des ganisatorischen Maßnahmen. Auch Arme, einen Vertrag über eine Zollunion, der sie den 19. Jahrhunderts zeigt seine Ausdehnung nach Landstreicher und Kriminelle suchte sie in die Namen „Steuerverein“ gaben. Damit hoben dem Wiener Kongreß. Hannover, Braunschweig und Hessen trenn- Neue Welt auszusiedeln. sie die Zölle an den Grenzen zwischen die- ten die östlichen und westlichen preußischen Heute stehen zahlreiche Ortsnamen wie Ha- sen beiden Staaten ganz auf. Drei Jahre später Provinzen voneinander. Südniedersachsen fas- nover und Brunswick in einigen Staaten der schloß sich Oldenburg diesem System an, ein sen die Provinz Sachsen von Osten und die USA, in Kanada, Chile und Australien dafür, weiteres Jahr später Schaumburg-Lippe. Provinz Westfalen von Westen ein. daß die Auswanderer ihre Herkunft nicht ver- Doch wirkte sich die Übermacht des preu- In dieser Situation versuchte Preußen mehr- gaßen. ßisch geführten Zollvereins dahin aus, daß fach, durch Einverleibung Hannovers eine Braunschweig bereits 1842 zu diesem übertrat. Landbrücke zwischen seinen getrennten Pro- Preußen vorn Die jetzt noch mehr isolierte Lage des Steuer- vinzen zu gewinnen. Die militärischen Erfolge vereins führte in den frühen Fünfzigerjahren Napoleons machten diesen Versuchen zunächst ein Ende. Der Deutsche Bund richtete seine Bestre- zum Anschluß an den Zollverein. Die halbrunde Nebenkarte unten in der Mitte bungen nicht in erster Linie auf wirtschaftliche Um diese Zeit strebte Preußen einen eige- enthält einen Stadtplan von Berlin. Links da- Fragen. Die Schaffung einer gesamtdeutschen nen Hafen an der Nordsee an, und der neue neben erscheint der kleine Schweizer Kanton Zollunion scheiterte an der Unterschiedlich- oldenburgische Landesherr trat ihm 1853 ein Fürstentum Neuenburg oder Neuchâtel, über keit der wirtschaftlichen Interessen, vor allem geeignetes Gelände bei Heppens am Jadebu- den der König von Preußen Hoheitsrechte be- am Widerstand der Großmächte Österreich VHQDE3UHX‰HQYHUSÁLFKWHWHVLFKLP*HJHQ- saß. und Preußen. zug zum Schutz des oldenburgischen Übersee- Ersatzweise entstanden in den folgenden handels und der oldenburgischen Küsten, zur Jahrzehnten in Deutschland verschiedene Zoll- Hilfe beim Eisenbahnbau und beim Erwerb und Wirtschaftsgebiete: im Norden unter der der Herrschaft Kniphausen. So kam Preußen Führung Preußens, im Süden mit Bayern und zu seinem Kriegshafen Wilhelmshaven. Württemberg, dazwischen ein Mitteldeutscher In diesem Geschäft zeigte sich die politische Handelsverein unter Beteiligung der nieder- Anlehnung des vom Königreich Hannover sächsischen Länder Hannover, Braunschweig ganz umgebenen Großherzogtums Olden- und Oldenburg. burg an Preußen. In der Folgezeit verzichte-

202 203 te Oldenburg zugunsten Preußens sogar auf Er sammelte seine Truppen bei Göttingen, er- Abb. 90 eine eigene Außenpolitik. Hannover sah das zielte am 27. Juni bei Langensalza in Thürin- Hozier/Mackenzie: Preußen nach 1866 Ausgreifen des übermächtigen Nachbarn nach gen einen militärischen Erfolg gegen einen Teil 28,5 x 23 cm (Kat.Nr. 181) Niedersachsen mit Mißtrauen. der preußischen Streitkräfte, mußte sich aber Der preußisch-hannoversche Gegensatz am nächsten Tag dem übermächtigen Gegner Die hier abgebildete Karte von Preußen nach dem Krieg von 1866 stammt aus einem zeitge- führte in Berlin sogar zu Überlegungen, das beugen. nössischen englischen Buch über den „Fran- Land Braunschweig bei dem erwarteten Aus- Georg ging nach Wien ins Exil, weil auch sei- zösisch-Preußischen Krieg“ von 1870/71. Sie sterben der dortigen Fürstenlinie an Preußen ne Hauptstadt Hannover von den Preußen be- stellt das Königreich als den einzigen bedeu- anzuschließen, jedenfalls eine hannoversche setzt war. Die Hannoveraner hätten ihren Kö- tenden Staat in Deutschland bis zur Mainlinie Erbfolge zu verhindern. Das Streben Preu- nig trotz aller früheren Kritik lieber behalten. dar. ßens nach Vormacht mindestens in Nord- Am 3. Juli 1866 besiegte Preußen in einem 1866 annektierte Preußen nach militärischen deutschland bekam zusätzlichen Antrieb, als „Deutschen Krieg“ die Österreicher bei Kö- Erfolgen Hannover, Kurhessen, Nassau und König Wilhelm I. Otto von Bismarck zum niggrätz in Böhmen. Damit drängte es Öster- Frankfurt. Von den niedersächsischen Ländern preußischen Ministerpräsidenten ernannte. reich aus Deutschland hinaus, sprengte den blieben Braunschweig, Oldenburg und Schaum- burg-Lippe nominell frei. Weiße Flecken auf Die beiden Großmächte Österreich und Deutschen Bund endgültig und festigte seine der preußischen Landkarte bildeten sonst im Preußen trugen ihren Kampf um die Vorherr- Vorherrschaft in Deutschland. wesentlichen nur noch Mecklenburg, das schon schaft im Deutschen Bund zunächst mit di- verkleinerte Sachsen, Hessen-Darmstadt, Wal- plomatischen Mitteln aus. Entscheidende Be- Annektion deck und Lippe. deutung erlangte im Frühjahr 1866 ein Antrag Außer den politischen Veränderungen zeigt Preußens auf Reform der Bundesverfassung Annäherungsversuche des hannoverschen die Karte ein schon um 1870 recht weit aus- in Richtung auf einen Bundesstaat unter sei- Königs halfen nun nicht mehr. Der preußische greifendes Eisenbahnnetz in Norddeutschland ner Führung und mit einem aus allgemeinen König und Bismarck gingen nicht darauf ein. und angrenzenden Ländern. Die erst kurz zu- und gleichen Wahlen hervorgegangenen Par- Im September 1866 annektierte Preußen das vor entstandenen oldenburgischen Linien sind noch nicht aufgenommen. lament. Daraufhin beantragte Österreich die Königreich Hannover, wie es Bismarck von Mobilisierung des Bundesheeres gegen Preu- Anfang an vorgesehen hatte, und bezog es als ßen. Provinz in seinen Staat ein. Ein Jahr später trat Gleichzeitig rüstete Preußen zum Krieg. dort die preußische Verfassung in Kraft. Hannover suchte sein Heil in der Neutralität Für Ostfriesland, Lingen, Hildesheim und zwischen den beiden Großmächten. Im Juni das Untereichsfeld, die bis zum Wiener Kon- verlangte Preußen von Hannover jedoch ulti- greß mehr oder weniger lange zu Preußen ge- mativ die Zustimmung zu einem Bündnisver- hört hatten, bedeuteten diese Vorgänge kleine trag, praktisch also die Unterwerfung. Georg V. Wiedervereinigungen. Die Ostfriesen begrüß- lehnte dies als unzumutbar ab, Preußen erklär- ten den Wechsel nachdrücklich, doch fand ein te Hannover den Krieg und marschierte sofort Vorschlag, Ostfriesland von Hannover abzu- in das Land ein. trennen und dem preußischen Westfalen an- Der blinde hannoversche König versuchte, zugliedern, keine Mehrheit. an der Spitze einer Armee von rund zwanzig- Wie Hannover erging es dem Kurfürsten- tausend Mann eine Katastrophe abzuwenden. tum Hessen, dem Herzogtum Nassau und der

204 205 Freien Stadt Frankfurt. Bei dieser Gelegenheit Untergang des Königreiches einen Wähleran- Abb. 91 wurde die hessische Grafschaft Schaumburg teil von fast vierzig Prozent und noch gegen V. A. Malte-Brun/Erhard: Hannover Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Ende des Jahrhunderts sogar im Reichstag bis 32,5 x 23,5 cm (Kat.Nr. 182) Preußen erreichte somit sein Ziel, seine östli- zu drei Prozent der Mandate. chen und westlichen Landesteile zusammen- Bismarck zeigte Hannover gegenüber keine Unter den schlichten Titel „Hannover“ stellte der Pariser Kartograph und Herausgeber Victor zuschließen. Es erwarb auch ganz Schleswig- Siegermentalität. Mit 23 hannoverschen Ver- Adolphe Malte-Brun seine Karte von der preu- Holstein und kaufte danach dem Großherzog trauensmännern ließ er über die künftige Pro- ßischen Provinz Hannover. Die übrigen Terri- von Oldenburg Ansprüche auf diese Herzog- vinzialverfassung beraten. Einige von ihnen, so torien dieses Raumes blieben weiß. Die Karte tümer ab. die nationalliberalen Politiker Rudolf von Ben- stammt aus Malte-Bruns Werk „L’Allemagne Historiker führen das unglückliche Ende des nigsen und Johannes Franz von Miquel, taten illustrée“ aus den Jahren 1885 bis 1888. Königreichs Hannover nicht nur auf die Ex- sich später auch im preußischen Staat und im Die aus den sechs hannoverschen Landdro- pansionsbestrebungen Preußens und dessen ei- Reich hervor. Zu diesen hannoverschen Politi- steien entstandenen preußischen Regierungs- gene Nationalstaatsvorstellungen zurück, son- kern gehörte auch Ludwig Windthorst als gei- bezirke sind farblich voneinander abgesetzt. dern auch auf Unbeweglichkeit, mangelnden stiger Führer der katholischen Zentrumspartei Preußische Verwaltungsreformen kommen in den roten Grenzlinien der Landkreise zum Aus- Realitätssinn und mangelhafte Diplomatie der im Reichstag. druck. hannoverschen Regierung, vor allem des Lan- Preußen gestand Hannover einen eigenen Im übrigen zeigt auch diese Karte ein gut desherrn. In Hannover wollte man im Gegen- Landtag aus je 25 Abgeordneten der größeren ausgebautes Eisenbahnnetz. Es erschließt nun- satz zu Preußen und anderen Ländern nicht Grundbesitzer, der Städte und der Landge- mehr auch Oldenburg und den nördlichen Teil erkennen, daß eine Antwort auf die große meinden zu. Dessen Zuständigkeiten lagen Ostfrieslands. Entlang der Elbe verbindet es politische Frage nach der nationalen Einheit auf kulturellem und sozialem Gebiet, später Hamburg und Harburg mit dem Auswanderer- Deutschlands überfällig war. auch im Verkehrswegebau. Ein von Berlin be- hafen Cuxhaven. Georg V. gab seine Thronansprüche nie auf. reitgestellter Provinzialfonds stattete die han- Er starb am 12. Juni 1878 in Paris. noversche Verwaltung mit den erforderlichen Die Bevölkerung des vormaligen König- ÀQDQ]LHOOHQ0LWWHOQDXV reichs Hannover fand sich mit dem Aufgehen Die Verwaltungsgliederung in Ämter und in Preußen weitgehend ab. Doch bildeten sich Landdrosteien blieb auf hannoverschen Wunsch DXFK VWDUNH ZHOÀVFKH :LGHUVWDQGVNUlIWH GLH erhalten. Nur legte man die Berghauptmann- sich bereits 1866 in einer Deutschhannover- schaft Clausthal mit der Landdrostei Hildes- schen Partei zusammenfanden. Diese setzte heim zusammen. Erst 1883 wandelte Preußen sich zunächst für die Wiederherstellung des die Landdrosteien in Regierungsbezirke um Königreichs Hannover, später dann für ein und führte kurz darauf mit der preußischen eigenständiges Land Niedersachsen im Deut- Kreisordnung auch eine vorbildliche Kreis- schen Reich ein. einteilung ein, die länger als ein halbes Jahr- In der Auseinandersetzung vor allem mit hundert hielt. Eine neue Provinzialordnung den Nationalliberalen, die für die Einheit ersetzte die ständische Zusammensetzung des Deutschlands unter liberalen Vorzeichen ein- Provinziallandtages durch ein Gremium aus traten, erreichte die Welfenpartei in der Pro- 99 Abgeordneten der Kreise und Gemeinden. vinz Hannover noch fünfzehn Jahre nach dem Bismarck schreckte jedoch auch vor unange-

206 207 messenen Maßnahmen nicht zurück. So ver- Ein neues Reich Abb. 92 trieb er die Ehefrau des letzten hannoverschen Herkt/Geographischer Verlag: Provinz Königs, Maria von Altenburg, aus dem Lande. =XJXP=XJPLWGHU$XÁ|VXQJGHV'HXW Hannover Auch beschlagnahmte er das Privatvermögen schen Bundes schuf Preußen einen neuen 41 x 34 cm (Kat.Nr. 185) der Königsfamilie und verwandte es teilweise Bund unter seiner Führung. Schon im Juni Alle niedersächsischen Länder versammelte als „Reptilienfonds“ dazu, die Presse preußen- 1866 forderte es die norddeutschen Staaten der Geographische Verlag in Leipzig kurz vor freundlich zu stimmen. auf, einen Bundesstaat zu bilden, alle Truppen 1900 auf der vorliegenden Karte aus seinem Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg- dem preußischen König zu unterstellen, eine „Allgemeinen Handatlas über sämtliche Teile /LSSH YHUKLHOWHQ VLFK LP .RQÁLNW YRQ  Bundesverfassung auszuarbeiten und zu deren der Erde“. Hannover, Oldenburg und Braun- klüger als Hannover, willigten in Bündnisse Beratung einen Reichstag als Parlament des schweig erscheinen neben Bremen im Titel. mit Preußen ein und bewahrten damit wenig- Bundes wählen zu lassen. Schaumburg-Lippe fehlt zwar im Titel wie stens ihre formale Selbständigkeit. Oldenburg Schließlich umfaßte dieser Bund 22 Mit- auch in der statistischen Übersicht unten links, und Schaumburg-Lippe verloren dabei ihre glieder, darunter Braunschweig, Oldenburg doch ist es auf der Karte selbstverständlich be- Militärhoheit und andere Souveränitätsrechte und Schaumburg-Lippe. Hannover gehörte als rücksichtigt. Die kleine Grafschaft war neben Lippe und Waldeck-Pyrmont völlig von Preu- an Preußen. Zwischen Braunschweig und Bestandteil des preußischen Staates dazu. Die- ßen eingefaßt. Preußen gab es bereits seit 1849 einen entspre- sen Norddeutschen Bund trennte der Main Die ehemalige hessische Grafschaft Schaum- chenden Militärvertrag. von Süddeutschland. burg gehörte als Kreis Rinteln zum preußischen Der braunschweigische Herzog Wilhelm Die Verfassung vom April 1867 übertrug Regierungsbezirk Kassel. starb 1884 nach mehr als einem halben Jahr- dem Bund die Zuständigkeit für Wirtschaft In der Erläuterung zu den Farben treten alle hundert erfolgreicher Regierungszeit ohne Er- und Verkehr, eine Reihe innenpolitischer Fra- ehemaligen hannoverschen Landdrosteien in ben. Die jetzt an sich fällige Nachfolge aus der gen und das Militärwesen. Außenpolitik ein- ihren überkommenen Zuschnitten als Regie- hannoverschen Linie der Welfen verhinderte schließlich der Fragen von Krieg und Frieden rungsbezirke der preußischen Provinz Hanno- Bismarck auf diplomatischem Wege. Das Reich sollte allein Preußen zustehen unter seinem ver auf. Eine Änderung hatte es nur auf dem Harz gegeben: Die ehemalige Berghauptmann- setzte in Braunschweig gegen den Widerstand König als Oberfeldherrn. schaft Clausthal gehörte jetzt als Kreis Zeller- der Bevölkerung eine preußische, später eine Die Mitgliedsstaaten entsandten Vertreter feld dem Regierungsbezirk Hildesheim an. Ins- mecklenburgische Regentschaft ein. in einen Bundesrat als Gesetzgebungsorgan gesamt umfaßten die sechs Regierungsbezirke Erst 1913 dokumentierte die Verheiratung neben dem Reichstag. Von den 43 Stimmen neun Stadtkreise, neun Landkreise und sechzig der preußischen Königstochter Viktoria Lui- im Bundesrat besaßen Preußen 17, Braun- übrige Kreise. se mit dem Enkel Georgs V., Ernst August, schweig zwei, Oldenburg und Schaumburg- Zu Oldenburg zeigt die Karte die Landesteile die preußisch-hannoversche Aussöhnung. Lippe je eine Stimme. Die niedersächsischen Birkenfeld auf der Nebenkarte unten links und Gleichzeitig trat Ernst August fast ein halbes Länder übertrugen also dem Norddeutschen Lübeck auf der Nebenkarte oben rechts. Links Jahrhundert nach dem Ende des Königreichs Bund nicht nur erhebliche Souveränitätsrech- neben letzterer ist die Stadt Lübeck auch in ih- Hannover und nach dreißigjähriger Fremd- te, sondern sahen sich in diesem Bündnis auch rer maßstäblich richtigen Entfernung von Ol- denburg eingetragen. herrschaft im Herzogtum Braunschweig die in einer außerordentlich schwachen Position. An der Wesermündung erscheint jetzt der Nachfolge an. Preußen führte die nationale Einigung Ortsname Bremerhaven. Deutschlands konsequent weiter. Bismarck nutzte eine provozierte Kriegserklärung Frank- reichs vom Juli 1870 zu einem deutsch-franzö-

208 209 sischen Krieg, an dem sich auch die süddeut- Die Hochstimmung führte allerdings auch zu völkerungsschichten auf die Regierung. Da- schen Staaten aufgrund von Militärbündnissen Übertreibungen und infolgedessen zu Rück- YRQ SURÀWLHUWHQ GLH .RQVHUYDWLYHQ XQG GLH mit Preußen beteiligten. Die deutschen Trup- schlägen in der Wirtschaft. Liberalen, in Hannover auch die Welfenpartei. pen marschierten schnell in Paris ein. Im Janu- 1878 zählte die Statistik der Stadt Hanno- Erschwerend kam das sogenannte Sozialisten- ar 1871 proklamierten die deutschen Fürsten ver fast 60.000 Fabrikarbeiter in rund 9.000 gesetz hinzu, das im Deutschen Reich Vereine in Versailles den preußischen König Wilhelm I. Betrieben. Um 1900 betrug in Niedersachsen mit sozialdemokratischen, sozialistischen oder zum deutschen Kaiser und errichteten damit insgesamt der Anteil der in der Industrie Be- kommunistischen Bestrebungen von 1878 bis das zweite Deutsche Reich. schäftigten an allen Erwerbstätigen fast drei- 1890 verbot. Die Reichsverfassung vom April 1871 ori- ßig Prozent und lag damit nur knapp unter Das preußische Abgeordnetenhaus setzte entierte sich weitgehend an der Verfassung dem Reichsdurchschnitt. Eine Arbeiterschaft sich nach einem indirekten Dreiklassenwahl- des Norddeutschen Bundes, doch bedeutete war entstanden, die der Sozialdemokratie poli- recht zusammen, das auf der relativen Steuer- sie einen weiteren Schritt vom Fürsten- oder tischen Auftrieb gab. Gewerkschaftsgründun- leistung der Wähler in den einzelnen Wahlkrei- Staatenbund in den Bundesstaat. Dabei ver- gen folgten. sen beruhte. So wählten die wenigen Wähler ringerte sich das Gewicht der selbständigen Für die Provinz Hannover galt das vor al- in Klasse I ebenso ein Drittel der Wahlmänner niedersächsischen Länder im Reich durch den lem für das aufstrebende Industriegebiet um wie die große Mehrzahl der Wähler in Klas- Beitritt der größeren süddeutschen Staaten die Stadt Hannover sowie um die Hafenstädte se III. noch weiter. Harburg und Geestemünde. Auch in der Stadt Bis zum Ende des Jahrhunderts entsandte Von den 58 Stimmen der nunmehr 25 im Braunschweig entwickelte sich im Zuge eines die Provinz Hannover wie auch alle anderen Bundesrat vertretenen Staaten kamen nach bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwunges Provinzen keinen einzigen sozialdemokrati- wie vor Braunschweig zwei Stimmen, Olden- ein Schwerpunkt der politischen Linken. schen Politiker in das preußische Abgeordne- burg und Schaumburg-Lippe je eine Stimme Der preußische und seit 1873 zur Provinz tenhaus. Die Beteiligung der Hannoveraner an zu. Doch behielten sie auch als Glieder des Hannover gehörende Kriegshafen Wilhelms- diesen Wahlen blieb allerdings bis in das zwan- Reiches Zuständigkeiten für eigene innere An- KDYHQ EHHLQÁX‰WH PLW VHLQHU ]DKOUHLFKHQ $U zigste Jahrhundert hinein relativ gering. gelegenheiten wie Verfassung und Wahlrecht, beiterschaft in der heranwachsenden Stadt In Braunschweig galt ab 1899 ebenfalls ein Justiz und Verwaltung, Finanzen, Bildung und Rüstringen sein oldenburgisches Umland. Das Dreiklassenwahlrecht. Einen Teil der Abge- Kultur. wirkte sich nicht nur wirtschaftlich, sondern ordneten wählten aber auch Berufsstände, die Die nationale Einheit Deutschlands wurde auch politisch aus. In Schaumburg-Lippe konn- Geistlichkeit und andere Gruppen nach den zwar erreicht, aber mit dem Ausschluß Öster- ten die Sozialdemokraten bei den Arbeitern alten ständischen Regeln. Das unangemessene reichs aus dem deutschen Staatsverband er- des Kohlebergbaus um Stadthagen und bei den Wahlrecht führte im Herzogtum zur Radikali- kauft. Sie war verbunden mit dem Wechsel der Kleinbauern Anhang gewinnen. sierung der Arbeiterschaft und ihrer Führer. Kaiserfamilie von den österreichischen Habs- Oldenburg gab die Dreiklassenwahl 1868 burgern zu den preußischen Hohenzollern. Wahlrecht gegen Links auf, nicht aber die indirekte Wahl. So gelangte Die Reichsgründung führte zu einem bemer- erst 1899 ein Sozialdemokrat in den Olden- kenswerten wirtschaftlichen Aufschwung und Das Wahlrecht und die Wahlpraxis in den burger Landtag. In Schaumburg-Lippe präg- raschem Bevölkerungswachstum. Deutschland drei niedersächsischen Staaten und der Pro- ten die überkommenen ständischen Elemente holte die Industrielle Revolution nach. Man vinz Hannover privilegierten jedoch die wohl- das Wahlrecht noch stark und sicherten dem sprach von den Gründerjahren. Das Reich mo- habenderen Bürger und verhinderten eine bürgerlich-konservativen Lager einen ent- dernisierte sich mit zunehmender Dynamik. DQJHPHVVHQH (LQÁX‰QDKPH GHU QHXHQ %H VFKHLGHQGHQ(LQÁX‰6RNRQQWHQ9HUWUHWHUGHU

210 Arbeiterschaft nur vereinzelt in den kleinen aus, wie es andere Länder längst vorgemacht Landtag einziehen. hatten. Diese Entwicklungen im Deutschen Bei den zehn Reichstagswahlen bis zum Reich und in Europa prägten das nächste Jahr- Ende des Jahrhunderts erzielte in Niedersach- hundert in verhängnisvoller Weise. sen in allgemeiner, gleicher, geheimer und di- rekter Wahl die Nationalliberale Partei zwi- schen knapp 29 und 51 Prozent, die Welfen zwischen knapp 21 und fast dreißig Prozent, letztere in der Provinz Hannover allein bis zu fast 39 Prozent. Daneben hatten es die niedersächsischen Sozialdemokraten schwer. Von 1871 bis 1887 erzielten sie Stimmenanteile zwischen vier und gut neun Prozent, in den drei folgenden Wah- len des Jahrhunderts, nach Aufhebung des Sozialistengesetzes, Anteile zwischen zwanzig und fast dreißig Prozent. Das entsprach etwa dem Trend im Reich. Doch führte das Wahl- recht, das in zahlreichen Fällen Stichwahlen in den Wahlkreisen erforderlich machte, zu einem weitaus geringeren Anteil der Sozialde- mokraten an den Mandaten im Reichstag. Wie sehr die Erfolgsaussichten der Parteien vom Wahlrecht abhingen, wurde in Oldenburg deutlich. Dort unterlagen bei den Wahlen über Wahlmänner meistens die SPD-Kandidaten. Als Oldenburg dann 1909 die direkte Wahl ein- führte, errangen die Sozialdemokraten und die mit ihnen verbündeten Linksliberalen bei au- ßerordentlich hoher Wahlbeteiligung den Sieg. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts führten Übertreibungen der nationalen Einstellung, durch das lange Warten auf die Einheit eher verstärkt und auch anderen europäischen Län- dern nicht fremd, schließlich zum Nationalis- mus. Der daraus auch in Deutschland erwach- sende Imperialismus drückte sich besonders im Erwerb von Kolonien vor allem in Afrika

211

Niedersachsen im 20. Jahrhundert

Seit der Reichstagsswahl von 1912 stellten Die deutsche Führung konnte sich zunächst 1HEHQ GLH ÀQDQ]LHOOHQ /DVWHQ GXUFK 6WHX die Sozialdemokraten mit 35 Prozent der Stim- auf breite patriotische Unterstützung durch ern und Kriegsanleihen traten bald die Opfer men, 28 Prozent der Mandate und 110 Abge- das Volk verlassen. Ein „Burgfrieden“ beende- an Menschen. Die Anzahl der Gefallenen und ordneten die größte Fraktion im Reichstag. te vorübergehend den innenpolitischen Streit Verwundeten ging in die Millionen. Nieder- Zusammen mit anderen oppositionellen Par- zwischen den Konservativen und der SPD. Er sachsen beklagte in den Jahren 1914 bis 1919 teien bildeten sie sogar die Mehrheit. Von den bewirkte, daß die SPD-Fraktion im Reichstag fast 120.000 Todesfälle von Militärpersonen, niedersächsischen Staaten trug das Herzogtum unter Fraktionszwang geschlossen den ersten etwa vierzehn Prozent der männlichen Ein- Braunschweig mit fast 49 Prozent SPD-Stim- Kriegskrediten zustimmte. wohner zwischen achtzehn und 45 Jahren. men zu diesem Ergebnis bei. Niedersachsen Die niedersächsischen Landesherren zogen Lebensmittelverknappung führte zur Ra- insgesamt entsandte nur Abgeordnete der Op- mit ihren Truppen in das Feld, allen voran der tionierung durch Marken. Die Preise für position in den Reichstag. preußische König und deutsche Kaiser Wil- Grundnahrungsmittel stiegen während der helm II. als oberster Kriegsherr. Herzog Ernst vier Kriegsjahre in der Stadt Hannover auf das Krieg August von Braunschweig eilte ebenso an die Doppelte bis Dreifache. Die ebenfalls erheb- Front wie Fürst Adolf von Schaumburg-Lip- lich steigenden Löhne konnten damit nicht Zunehmende internationale Spannungen SHGHUDP.ULHJDOV2IÀ]LHUWHLOQDKP einmal in der kriegswichtigen Industrie Schritt zwischen europäischen Bündnissystemen Eine technische Errungenschaft machte sich halten. Viele hungerten, besonders im „Hun- führten schließlich zum Ersten Weltkrieg. Er die deutsche Kriegsmarine zunutze, indem sie gerwinter“ 1916/17. begann im August 1914. Die Ermordung des über der Nordsee Luftschiffe, besser bekannt Die innen- und außenpolitischen Proble- österreichischen Thronfolgerpaares in Saraje- XQWHU GHP 1DPHQ LKUHV (UÀQGHUV =HSSHOLQ me, die der Krieg mit sich brachte, deckten die wo löste ihn aus. Einer Kriegserklärung Öster- zur Beobachtung und Bekämpfung englischer Mängel des Obrigkeitsstaates mit kaiserlicher reich-Ungarns an Serbien und Deutschlands Schiffe einsetzte. Der erste Luftschiffhafen ent- Regierung und kaiserlichem Militär auf. Der an Rußland folgten Kriegserklärungen Frank- stand auf der Wurster Heide bei Cuxhaven. große Widerspruch zwischen der Teilnahme reichs und Englands an Deutschland. 1917 An vielen Orten in Niedersachsen entstan- des Volkes an Opfern, Leiden und Entbeh- veranlaßte der deutsche U-Boot-Krieg gegen den Kriegsgefangenenlager, die Neugierigen rungen einerseits und seinem weitgehenden Handelsschiffe auch die USA zum Kriegsein- EHL6RQQWDJVDXVÁJHQDOV:DQGHU]LHOHGLHQWHQ Ausschluß von politischen Entscheidungen tritt gegen Deutschland. In der Provinz Hannover gab es gegen Kriegs- des Kaisers und seiner Regierung andererseits Die Rechtsparteien zeigten große Kriegsbe- ende 21 Lager mit fast 150.000 Kriegs- und drängte zu einer gewaltsamen Lösung. reitschaft. Vor Kriegsausbruch gab es öffent- Zivilgefangenen. Fast alle Gefangenen mußten liche Kundgebungen für einen Waffengang, bei der Kultivierung von Mooren oder in der Revolution aber auch Friedensdemonstrationen der SPD. Industrie arbeiten. In Hannover und Braunschweig unterstütz- Die konservative Presse berichtete zumeist Die Gründung des revolutionär eingestell- ten über zwanzigtausend Menschen Friedens- tendenziös vom Frontgeschehen und brachte ten Spartakusbundes Anfang 1916 signalisierte resolutionen. Die Kritik verstummte jedoch, gern Siegesmeldungen. Die Presse der Kriegs- eine Radikalisierung der Politik, die in Braun- als russische Truppen die deutsche Grenze in gegner, so der „Volksfreund“ in Braunschweig, schweig in Maiunruhen zum Ausdruck kam. Richtung Königsberg überschritten. sah sich Zensur und Verboten ausgesetzt. Fast neuntausend Menschen streikten, etwa die

213 Hälfte der Belegschaft der 35 Braunschweiger kommene Gesellschaftsordnung mit dem Kai- Abb. 93 Rüstungsbetriebe. ser an der Spitze dem Frieden im Wege. Debes: Deutschland 1918 Zudem zerbrach die SPD an der Haltung zum Ende Oktober brach auf den vor Wilhelms- 23 x 19 cm (Kat.Nr. 186) „Burgfrieden“ und damit zum Krieg. Im April haven liegenden Kriegsschiffen eine Meuterei 1917 spaltete sich eine Unabhängige Sozialde- aus, weil die Flotte in aussichtsloser Situation Die vorliegende Deutschlandkarte stammt aus einem Schulatlas von 1918. Sie läßt deutlich ein mokratische Partei (USPD) ab, die den Krieg noch zu einem „Endkampf“ gegen England Strukturproblem erkennen, das die Deutschen notfalls auch mit Hilfe des Generalstreiks so auslaufen sollte. Die Heizer verhinderten dies in der Weimarer Republik intensiv beschäftigte: schnell wie möglich beenden wollte. durch Befehlsverweigerung. Anfang Novem- Preußen besaß im Vergleich mit der Gesamtheit Während die neuen Gruppierungen in Han- ber folgten die Matrosen in Kiel. Seeleute und der zahlreichen übrigen deutschen Länder ein nover kaum eine Rolle spielten, errangen +HL]HU HQWPDFKWHWHQ GLH 2IÀ]LHUH QDKPHQ viel zu großes Gewicht. USPD und Spartakus in Braunschweig das Verbindung mit Werft- und Fabrikarbeitern Deutschland reichte in Gestalt des preußi- Übergewicht, auch weil sich ein großer Teil der auf und bildeten mit ihnen Arbeiter- und Sol- schen Staates tatsächlich „von der Maas bis an Parteijugend dem Spartakusbund zuwandte. In datenräte. die Memel“ und im Norden bis an den Kleinen einem großen Streik im August 1917 stellten Der Aufruhr breitete sich schnell an den Belt, wie es im Lied von 1841 heißt. Der süd- liche Teil des alten Deutschen Reiches, Öster- sie umfassende politische Forderungen. Küsten und in das Binnenland aus. In fast al- reich mit ganz Tirol, fehlte seit dem „Deutschen In einigen Küstengebieten waren die Radi- len größeren Städten des Reiches entstanden Krieg“ von 1866. kalen ebenfalls stärker als die traditionelle SPD. Arbeiter- und Soldatenräte als Träger der Re- Vor dem Hintergrund des preußischen Über- In Hannover folgten in den Kriegsjahren nur volution. Sie wollten die alten Gewalten ent- gewichts sind die vielfältigen Bestrebungen zu bis zu zehn Prozent der Arbeiter Streikaufru- machten und den Krieg beenden. In allen verstehen, Preußen aufzuteilen, zum Beispiel fen, in Braunschweig dagegen bis zu sechzig Einzelstaaten des Reiches zwangen die Räte ein eigenes Land Niedersachsen zu schaffen. Prozent. die Landesherren zum Thronverzicht und bil- Preußen widersetzte sich jedoch allen Plänen Im Sommer 1918 mußte die deutsche Re- deten in der Regel die Ordnungsmacht bis zur zu seiner Teilung. Andererseits gelang es mit gierung um Waffenstillstand nachsuchen. Die Einsetzung demokratisch legitimierter Regie- Ausnahme von Thüringen auch nicht, kleinere Länder zusammenzulegen. Gegner einschließlich der Vereinigten Staaten rungen. Im Südwesten gehörte Elsaß-Lothringen seit von Amerika unter ihrem Präsidenten Tho- In der Stadt Hannover übernahmen am dem Krieg von 1870/71 wieder zum Deut- mas Woodrow Wilson verlangten im Oktober 7. November dreißig bewaffnete Matrosen das schen Reich. Der Friedensvertrag nach dem neben einer bedingungslosen Kapitulation Regiment. Der dort kommandierende General von Deutschland verlorenen Ersten Weltkrieg auch eine Demokratisierung der deutschen und der Stadtdirektor hatten sich bereits aus schlug es erneut Frankreich zu. Regierung.. dem Staube gemacht. Revolutionäre Kreise um Karl Liebknecht In Oldenburg drangen ebenfalls bewaffne- und Rosa Luxemburg drängten auf sofortigen te Matrosen am 8. November in das Schloß Waffenstillstand. Eine Verfassungsänderung ein. Drei Tage später verzichtete Großherzog erweiterte die Befugnisse des Reichstages und Friedrich August auf den Thron. Der Landtag machte die bisherige kaiserliche Regierung zu arbeitete weiter, sorgte für einen geordneten einer „Volksregierung“. Diese nahm die Be- Übergang auf die neuen Verhältnisse und ver- dingungen der Kriegsgegner für den Waffen- hinderte dadurch eine Radikalisierung. stillstand an. Darüber hinaus entstand weithin In Schaumburg-Lippe gab es ab dem 11. No- der Eindruck, als stehe vor allem die über- vember einen gemäßigten, sozialdemokratisch

214 215 beherrschten Volks- und Soldatenrat, doch visorische Reichsregierung ein, den „Rat der Abb. 94 dachte der weder an einen gewaltsamen Um- Volksbeauftragten“. Der SPD-Vorsitzende Gaebler: Hannover, Oldenburg, Braun- sturz noch an die Absetzung des Fürsten. Des- Friedrich Ebert übernahm den Vorsitz. Die schweig halb mußte der Anstoß zur Abdankung des radikale USPD war beteiligt. Zu den ersten 44 x 27 cm (Kat.Nr. 187) Grafen Adolf von außen kommen. Erst am Amtshandlungen gehörte die Einführung des Die abgebildete Karte aus Gaeblers Hand- 15. November ging die Regierungsgewalt vom gleichen, geheimen, direkten und allgemeinen atlas von 1928 verdeutlicht das Gewicht der Fürsten auf die „Revolutionäre“ über. Verhältniswahlrechts für alle mindestens zwan- preußischen Provinz Hannover im Nordwesten Im Herzogtum Braunschweig besetzten zig Jahre alten Männer und Frauen. Deutschlands. Ihr Titel weist auf das künftige Matrosen und Arbeiter am 7. November die Noch vor der ersten Wahl gründeten die Bundesland Niedersachsen hin. Allerdings ist öffentlichen Gebäude der Landeshauptstadt, Linksradikalen die Kommunistische Partei das Ländchen Schaumburg-Lippe nicht er- hißten auf dem Schloß die rote Fahne und Deutschlands (KPD). Diese versuchte sofort wähnt. zwangen Herzog Ernst August zur Abdan- zusammen mit anderen revolutionären Kräf- Pyrmont gehörte bereits seit 1922 zur Pro- kung. Die radikalen Revolutionäre riefen eine ten, durch einen Aufstand in Berlin das Deut- vinz Hannover. Die ehemalige Grafschaft „sozialistische Republik Braunschweig“ aus sche Reich in eine Rätediktatur umzuwandeln. Schaumburg wechselte als Kreis Rinteln 1932 dorthin. Im Norden weist die Karte neben dem und bildeten eine „Regierung der Volkskom- Freikorps schlugen im Auftrag der Reichsre- bremischen Bremerhaven die erst kurz zuvor missare“. gierung diesen Aufstand wie auch Aufstände gegründete preußische Stadt Wesermünde aus. In Berlin riefen am 9. November 1918 der des Spartakusbundes in Cuxhaven und Wil- Am Jadebusen ist neben dem preußischen Sozialdemokrat Philipp Scheidemann die Re- helmshaven nieder. Soldaten ermordeten die Kriegshafen Wilhelmshaven die oldenburgische publik und nur wenige Stunden später der verhafteten Rädelsführer Karl Liebknecht und Stadt Rüstringen herangewachsen. Die beiden Radikale Karl Liebknecht eine „Freie Soziali- Rosa Luxemburg. kleinen Karten unten links zeigen die oldenbur- stische Republik Deutschland“ aus. Daraufhin In Braunschweig bildeten die USPD und die gischen Nebenländer Birkenfeld an der oberen ging der deutsche Kaiser, preußische König KPD zusammen mit einer „Volksmarinedivi- Nahe und Lübeck. und hannoversche Landesherr, Wilhelm II., sion“ und einer „Volkswehr“ als bewaffneten Das in Haupt- und Nebenlinien rot gedruckte Eisenbahnnetz weist Schwerpunkte in den Städ- vom Großen Hauptquartier seiner Truppen aus Truppen einen „Revolutionären Aktionsaus- ten Hannover, Oldenburg und Osnabrück auf. nach Holland ins Exil. Von dort aus verzichte- schuß“. Dieser versuchte im April 1919, durch 2EHQOLQNVDXI GHU.DUWHEHÀQGHQVLFKYRUGHQ te er am 28. November „für alle Zukunft“ auf einen Generalstreik die Macht an sich zu rei- Mündungen der Ems, der Weser und der Elbe die preußische und die deutsche Krone. ßen, und forderte den Anschluß Deutschlands Zeichen für Leuchttürme und Leuchtschiffe. an die russische Sowjetrepublik. Die Reichsre- Weimarer Republik gierung verhinderte diesen Umsturz mit Mili- täreinsatz. Viele Deutsche sahen hoffnungsvoll einer Oldenburg wählte im Februar eine Landes- demokratischen Zukunft entgegen. Doch die versammlung. Vier Monate später verabschie- Demokratie hatte ungünstige Startchancen. dete diese eine Verfassung und wählte eine Sie mußte sich unter den bedrückenden Bedin- Regierung auf vier Jahre. Dort herrschten de- gungen der Niederlage im Krieg aus einer zum mokratische Verhältnisse. Teil radikalen Revolution entwickeln. Die erste Wahl im Reich nach neuem Recht Bereits am 12. November 1918 setzte der galt im Januar 1919 einer Verfassunggebenden Berliner Arbeiter- und Soldatenrat eine pro- Nationalversammlung. Diese trat wegen der

216 217 Berliner Unruhen in Weimar zusammen. Fast allem das übergewichtige Preußen in seine terri- Abb. 95 38 Prozent der Abgeordneten stellte die SPD. torialen Bestandteile aufzugliedern. Die Natio- Freytag & Berndt: Deutschland 1940 Ihre Koalition mit dem katholischen Zentrum nalversammlung schaffte es jedoch lediglich, 42 x 34 cm (Kat.Nr. 188) und der linksliberalen Deutschen Demokra- den einschlägigen Artikel 18 der Verfassung als tischen Partei verfügte über rund drei Viertel Soll-Vorschrift mit Verfahrensregelungen zu Diese 1940 in Wien veröffentlichte Deutsch- landkarte dokumentiert die aggressive Außen- der Stimmen. Die USPD blieb weit abgeschla- formulieren. Eine Abstimmung in der Provinz politik des nationalsozialistischen Regimes vor gen zurück. Das deutsche Volk traute den So- Hannover über eine Loslösung von Preußen und nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges. zialisten offenbar nicht. Auch rechtsextreme scheiterte aber 1924 kläglich. Hannover war Schon der Anschluß Österreichs an das Deut- Parteien spielten in der Nationalversammlung gut zwei Generationen nach der Annektion sche Reich im März 1938 beruhte auf militä- keine Rolle. preußisch geworden. rischer Machtdemonstration und Erpressung. In Niedersachsen mit drei Wahlkreisen zur Niedersachsen betreffende Umgliederun- Österreich verlor sogar seinen Namen. Die Nationalversammlung schnitt die Weimarer gen fanden lediglich in preußischem Zusam- Nationalsozialisten bezeichneten es mit dem Koalition schlechter ab als im Reich, weil hier menhang statt: Pyrmont kam 1922 an die mittelalterlichen Namen „Ostmark“, die Lan- die Welfenpartei noch einmal fast 18 Prozent Provinz Hannover. 1924 entstand die preu- desteile Ober- und Niederösterreich tauften sie in Ober- und Niederdonau um. der Stimmen auf sich vereinen konnte. Die ßisch-hannoversche Stadt Wesermünde aus Der Übergang des vorwiegend deutsch be- USPD erreichte nur im Wahlkreis Südhanno- den Gemeinden Lehe und Geestemünde. Der siedelten Sudetenlandes an den Rändern Böh- ver mit Braunschweig einen überdurchschnitt- hessische Kreis Grafschaft Schaumburg ging mens und Mährens von der Tschechoslowakei lichen Stimmenanteil von acht Prozent. Von 1932 an die Provinz Hannover, dafür der han- an Deutschland im September/Oktober 1938 den rechten Parteien erreichte nur die mon- noversche Kreis Ilfeld an die Provinz Sachsen. vollzog sich dagegen der Form nach auf der archistische Deutsche Volksparei überdurch- 1928 gab der hannoversche Provinzialland- vertraglichen Grundlage des Münchener Vier- schnittliche Werte; ihr Vorsitzender, der spä- tag eine Denkschrift über ein „Niedersäch- PlFKWH$ENRPPHQV 3D]LÀVPXV LQ (QJODQG tere Reichskanzler und Außenminister Gustav sisches Wirtschaftsgebiet“ in Auftrag, um im und Frankreich hatte dieses Abkommen er- Stresemann, kandidierte in Aurich. Rahmen einer Neugliederung des Reiches für möglicht. Der Einmarsch deutscher Truppen in die Nach der Weimarer Verfassung vom Au- ein eigenständiges Land Niedersachsen argu- Resttschechei im März 1939 aber und deren gust 1919 bestand das Deutsche Reich aus mentieren zu können. Er griff damit eine in Umwandlung in ein deutsches Protektorat stell- den Gebieten seiner Länder. Diese Länder der niedersächsischen Bevölkerung verbreitete te sich als nackte Gewalt dar. mußten ein Wahlrecht wie im Reich einführen Stimmung auf. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und sich freistaatliche Verfassungen geben. So Zum niedersächsischen Wirtschaftsgebiet mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Po- entstanden aus der Revolution von 1918 Ol- zählte die Schrift die Provinz Hannover, die len bildete die deutsche Regierung dort schon denburg, Braunschweig, Schaumburg-Lippe Freistaaten Braunschweig, Oldenburg, Schaum- 1939 einen Reichsgau Wartheland. Weiter öst- und Preußen mit seiner Provinz Hannover als burg-Lippe und Lippe, den Kreis Grafschaft lich entstand das Generalgouvernement Polen Freistaaten. Schaumburg, die Freie Hansestadt Bremen, mit deutscher Kontrolle über die lokale pol- nische Verwaltung. Das Reich umfaßte achtzehn Länder. Von westfälische Randgebiete und Teile der Freien Elsaß-Lothringen an der Südwestgrenze des diesen machte allein Preußen mehr als zwei und Hansestadt Hamburg. Die Bemühungen Reiches geriet nach der Niederlage Frankreichs Drittel des Reichsgebietes aus. Ein Entwurf des Landtages führten jedoch ebensowenig Mitte 1940 zwar erneut unter deutsche Verwal- zur Weimarer Verfasssung hatte vorgesehen, zum Erfolg wie zahlreiche andere heftig dis- tung, blieb aber rechtlich bei Frankreich. im Interesse einer ausgewogenen Reichsstruk- kutierte Reformvorschläge in der Weimarer tur kleinere Länder zusammenzulegen und vor Republik.

218 219 Die Partei bezirk Niedersachsen von 1930 bis 1932 auf Abb. 96 annähernd zwanzig Prozent. Das Reich zählte Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft: Begünstigt durch die harten Bedingungen im Februar 1932 über sechs Millionen Arbeits- NSDAP des Versailler Friedensvertrages auf wirt- lose. 34,5 x 28,5 cm (Kat.Nr. 189) schaftlichem, politischem und militärischem Mit anderen Rechtsparteien bildete die Die Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft Gebiet, radikalisierte sich die Politik weiter. NSDAP eine „nationale Opposition“, die sich zum Studium Niedersachsens argumentierte Rechtsextreme gründeten 1920 in München im Oktober 1931 in zu einer schon in der Weimarer Republik im Sinne eines die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter- „Harzburger Front“ zusammenzuschließen einheitlichen Wirtschaftsgebietes Niedersach- partei (NSDAP). An deren Spitze trat bald suchte – mit wenig Erfolg. Hitler ließ sich da- sen. Das Niedersachsen-Bild dieser hannover- darauf der österreichische Gelegenheitsarbei- durch nicht in eine parteiübergreifende rech- schen Gesellschaft kommt auf der abgebildeten ter, Postkartenmaler und Weltkriegsteilnehmer te Politik einbinden und demonstrierte seine Karte in der grauen Fläche zum Ausdruck. Die- Adolf Hitler. Das Parteiprogramm umfaßte Eigenständigkeit mit einem Aufmarsch von se greift insbesondere gegenüber Westfalen weit die Schaffung eines tausendjährigen „Dritten 104.000 SA-Männern in Braunschweig. über die alten Grenzen der niedersächsischen Reiches“ und die Weltmachtstellung Deutsch- Niedersachsen entzog sich dem reichswei- Länder hinaus. Mit der politischen Entmachtung der Län- lands. Hinzu kam aggressiver Antisemitismus. ten Trend zum parlamentarischen Aufstieg der derparlamente durch die nationalsozialistische Diese Partei legte sich sofort eine „Sturm- nationalsozialistischen Partei nicht. Im Ge- Reichsregierung ging die Einrichtung von Par- abteilung“ (SA) zu, einen militärähnlichen genteil. Seit dem Einzug der NSDAP in den teigauen einher. Dabei nahm die Partei auf Wehrverband als Saalschutz bei politischen Reichstag 1924 lagen ihre Stimmenanteile hier überkommene Grenzen keine Rücksicht. Veranstaltungen, für Saalschlachten, Straßen- bis zu rund sieben Prozentpunkte höher als im So umfaßte der Gau Weser-Ems neben han- kämpfe und Terrormaßnahmen gegen politi- Reich. Bei der letzten Reichstagswahl im März noverschem Gebiet auch Oldenburg und Bre- sche Gegner. Daraus ging eine „Schutzstaffel“ 1933, schon unter Hitlers Reichskanzlerschaft, men. Der Gau Südhannover-Braunschweig (SS) hervor, eine Elitetruppe für den persönli- erreichte die NSDAP in Niedersachsen fast schloß das Land Braunschweig mit Teilen Han- chen Schutz Hitlers, zur Störung gegnerischer fünfzig Prozent der Wählerstimmen. novers zusammen. Nur der Gau Hannover-Ost war rein hannoversch. Parteiversammlungen und als politische Par- Hierzu trugen insbesondere auch Jung- und Der angestrebten Ausdehnung Niedersach- teipolizei. (UVWZlKOHUEHL:HOÀVFKH:lKOHUVDKHQLQGHU sens nach Westfalen folgte die Gaueinteilung Neben den Nationalsozialisten hatten auch NSDAP einen Ersatz für ihre verlorene poli- nicht. Im Gegenteil: Nicht nur den ehemals andere Parteien Kampfverbände: die Deutsch- tische Heimat. Die rein katholischen Gebiete hessischen Kreis Grafschaft Schaumburg teilte nationalen ihren „Stahlhelm“, die Kommu- Niedersachsens, in denen die Rechtspartei die NSDAP dem Gau Westfalen-Nord mit Sitz nisten ihren „Rotfrontkämpferbund“, die SPD QLFKW HQWVFKHLGHQG )X‰ IDVVHQ NRQQWH ÀHOHQ in Münster zu, sondern auch das eng mit Han- ihre „Eiserne Front“. Politische Morde und für das Gesamtergebnis nicht stark genug ins nover verbundene Land Schaumburg-Lippe. Todesopfer bei Straßenschlachten von rechts- Gewicht. Die mächtigen Gauleiter residierten in Ol- und linksextremer Seite waren an der Tages- Erfolgreich machte sich die Propaganda der denburg, Hannover und Lüneburg. Unterhalb ordnung. rechtsextremen Partei die Gedankenwelt der dieser Ebene sorgten Kreisleitungen für die nationalsozialistische Ausrichtung aller Lebens- Die NSDAP verdankte ihren Aufstieg auch bäuerlich und mittelständisch geprägten Be- bereiche. GHUJUR‰HQ,QÁDWLRQYRQXQGGHU:HOW- völkerung Niedersachsens zunutze. Zu die- wirtschaftskrise ab 1929 mit schnell steigender sem Zweck stellte sie auch die prähistorische Arbeitslosigkeit. Zum Beispiel verdoppelte und mittelalterliche Geschichte der Germanen sich die Arbeitslosigkeit im Landesarbeitsamts- und Sachsen in den Dienst ihrer Ideologie.

220 221 Den Braunschweiger Dom St.Blasii mit der stehenden Wahl des Reichspräsidenten kandi- Abb. 97 Grabstätte Heinrichs des Löwen enteigneten dieren konnte. Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft: die Nationalsozialisten der Kirche, gestalteten In Oldenburg gewann die NSDAP im Ju- SA ihn für ihre Zwecke um und eröffneten ihn ni 1932 in einer durch Volksabstimmung er- 34,5 x 28,5 cm (Kat.Nr. 190) dann neu als nationale Weihe- und Wallfahrts- zwungenen Neuwahl sogar die absolute Mehr- Die SA (Sturmabteilung), der Gewaltarm der stätte. Den Sachsenherzog erklärten sie zum heit und damit die volle Regierungsgewalt im NSDAP, überzog das ganze Land mit einem Vorläufer ihres Dranges nach Osten. Lande. dichten Netz ihrer Gliederungen. Die nieder- Die Nationalsozialisten fanden in Nieder- VlFKVLVFKH5HJLRQLQVJHVDPWGHÀQLHUWHVLH]ZDU sachsen allerdings kaum ausgeprägte antisemi- Diktatur wie die Partei, teilte sie aber anders ein. tische Neigungen vor. Keiner der antijüdischen Ein großer westlicher Teil Niedersachsens bil- Wortführer ging aus Niedersachsen hervor. Die krisenhaften letzten Jahre der Weima- dete das Tätigkeitsfeld der SA-Gruppe Nordsee Dennoch nahmen hier mit dem Aufstieg der rer Republik beendete Reichspräsident Hin- mit Sitz in Bremen. Im östlichen Teil wirkte die NSDAP Ausschreitungen gegen Synagogen denburg am 30. Januar 1933 mit der Berufung SA-Gruppe Niedersachsen mit Sitz in Hanno- und jüdische Friedhöfe zu. Die Pogromnacht Adolf Hitlers zum Reichskanzler. Dieses Da- ver. Die schaumburgischen Gebiete gehörten zur SA-Gruppe Westfalen. vom 8. auf den 9. November 1938 hinterließ tum markiert das Ende der ersten deutschen Unterhalb dieser Gruppen bestanden zahlrei- vor allem in den westlichen und südlichen Re- Demokratie und den Beginn einer Parteidikta- che Brigaden und Reiterstandarten. gionen Niedersachsens ihre Spuren. tur der NSDAP unter dem „Führer“. Von den niedersächsischen Ländern tat sich Die Nationalsozialisten empfanden ihren Braunschweig besonders unrühmlich her- Erfolg als „Machtergreifung“. Sie wußten so- vor: Die NSDAP erreichte schon im Oktober fort, wie sie regieren wollten: ohne andere Par- 1930 als stärkste Fraktion im Landtag die Re- teien, ohne Parlamente und ohne Verfassung. gierungsbeteiligung. Ideologische Gegensät- Bis zur Jahresmitte verbot das Regime alle ze zwischen den Bürgerlichen und der SPD Parteien außer der NSDAP oder trieb sie zur spielten hierbei eine große Rolle. Die scharfe 6HOEVWDXÁ|VXQJ Rechtswendung mag aber auch als Reaktion Schon Ende Februar trat eine „Verordnung vieler Menschen auf den Linksradikalismus in zum Schutz von Volk und Staat“ in Kraft. Braunschweig während des Ersten Weltkrieges Sie berief sich auf einen Notstandsartikel der und der Novemberrevolution unter Führung Reichsverfassung, wendete sich gegen kommu- des Spartakusbundes zu deuten sein. nistische staatsgefährdende Gewaltakte, hob Der Braunschweiger NS-Anführer wollte das Bürgerrechte auf und schrieb für Terrorakte Land zu einem nationalsozialistischen Vorbild die Todesstrafe vor. Nach der letzten Reichs- machen. Dazu gehörte die Verfolgung und tagswahl im März 1933 übertrug der Reichstag Einschüchterung politischer Gegner aus SPD gegen die Stimmen der SPD durch ein „Er- und KPD durch Terror und andere kriminelle mächtigungsgesetz“ sein Gesetzgebungsrecht Aktivitäten. 1932 ernannte die braunschwei- weitgehend auf die Reichsregierung. gische Landesregierung Adolf Hitler zum Re- Auch die Reichsländer erreichte der neue gierungsrat. Auf diesem Wege bürgerte sie ihn Politikstil schnell. Aufgrund mehrerer Ge- nach Deutschland ein, damit er bei der bevor- setze zur Gleichschaltung der Länder mit dem

222 223 Reich mußten sie ihre Parlamente ohne Rück- der Arbeitslosigkeit durch öffentliche Arbei- Abb. 98 sicht auf Wahlergebnisse nach dem Muster des ten und den Ausbau der Rüstungsindustrie. Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft: Reichstages zusammensetzen. Darüber hinaus Die Regierung führte eine allgemeine Arbeits- Hitler-Jugend erreichte Braunschweig durch erzwungene GLHQVWSÁLFKW LP 5DKPHQ GHV EHUHLWV EHVWH 34,5 x 28,5 cm (Kat.Nr. 191) Mandatsverzichte der SPD-Abgeordneten und henden Reichsarbeitsdienstes ein. Den traditio- Ihre Jugendorganisationen Hitler-Jugend Übertritte zur NSDAP schon im April einen nell von den Arbeitnehmern gefeierten 1. Mai (HJ) für die Jungen und Bund Deutscher Mädel rein nationalsozialistischen Landtag. machte sie schon 1933 als „Tag der nationalen (BDM) für die Mädchen gliederte die NSDAP Das Reich setzte in den Ländern Statthalter Arbeit“ zum gesetzlichen Feiertag. in Niedersachsen auf eine dritte Weise. Die Na- ein. Diese ernannten die Länderregierungen. Von der Wirtschafts- und Sozialpolitik des men für die oberste Organisationsstufe, die Ge- Dadurch verloren die Volksvertretungen ihre 5HJLPHV SURÀWLHUWH 1LHGHUVDFKVHQ LQ EHVRQ biete und Obergaue, übernahm sie von der SA, politische Bedeutung und die Länder ihre Selb- derem Maße. Zu den ersten Autobahnen ge- den Zuschnitt jedoch von der Partei selbst. ständigkeit. hörten die Verbindung zwischen Bremen und Das HJ-Gebiet und der BDM-Obergau Im Oktober 1933 löste das Regime den Hamburg (A 1), die Strecke quer durch Süd- Nordsee mit Sitz in Oldenburg umfaßten die- Reichstag auf, ein Vierteljahr später die Län- niedersachsen (A 2) und ein Abschnitt von selbe Fläche wie die Parteigaue Weser-Ems und Hannover-Ost zusammen. Das HJ-Gebiet und derparlamente und den Reichsrat. Schließlich Göttingen südwärts (A 7). der BDM-Obergau Niedersachsen mit Sitz in beseitigte der nationalsozialistische Staat durch Der Mittellandkanal ging in Niedersachsen Hannover war identisch mit dem Parteigau Süd- eine neue Gemeindeordnung auch die kom- mit Abzweigungen nach Salzgitter und Braun- hannover-Braunschweig. munale Selbstverwaltung. schweig seiner Vollendung entgegen. Der Kü- Unterhalb dieser Ebene gab es für die Jun- Die NSDAP überzog das Reich mit einer stenkanal durch Ostfriesland nach Olden- gen die HJ-Banne und für die Mädchen die dichten Organisationsstruktur, deren oberste burg entstand. Ausbaumaßnahmen machten BDM-Untergaue, die beide allerdings nicht Stufe sie Gaue nannte. Niedersachsen bestand die Unterweser zur Reichswasserstraße. Der so zahlreich waren wie die Kreisleitungen der aus den drei Gauen Weser-Ems mit Olden- Reichsarbeitsdienst befaßte sich mit Neuland- NSDAP. burg, Hannover-Ost mit Lüneburg und Süd- gewinnung und Moorkultivierung im Emsland In der Stadt Braunschweig errichtete die Par- tei eine Reichsakademie für Jugendführung. hannover-Braunschweig mit Hannover als Sitz und im Ostenholzer Moor nordwestlich von Deren Monumentalbau steht heute noch an der der Gauleitungen. Den Freistaat Schaumburg- Celle. Wolfenbütteler Straße. Lippe und den Kreis Grafschaft Schaumburg Für Rüstung und Kriegsvorbereitung kam Die Karten Abb. 96 bis 98 spiegeln den Stand teilte die Partei ihrem Gau Westfalen-Nord mit Niedersachsen Bedeutung zu durch U-Boot- vom 15. Januar 1940. Auf den Karten Abb. 97 dem Sitz der Gauleitung in Münster zu. und Flugzeugbau, durch Eisenerzeugung, und 98 bringt die Durchnumerierung der Glie- Die Gauleiter waren zum Teil auch die %UDXQNRKOH XQG (UG|OI|UGHUXQJ gOUDIÀQH derungen die Parteibürokratie zum Ausdruck. Reichsstatthalter in den Ländern, ein Signal rien. An vielen Orten gab es Waffen- und Mu- für die Verschmelzung von Staat und Partei. nitionsfabriken. Besonders wichtige Betriebe Unterhalb der Gaue standen die überkomme- verlegte die Regierung später in ländliche Ge- nen Kreise jeweils mit einer Kreisleitung der biete oder in stillgelegte Bergwerke, um sie vor Partei. Bomben zu schützen. Zustimmung in der Bevölkerung und ins- 1937 begann die „Reichswerke AG für Erz- besondere bei der Arbeiterschaft fand die na- bergbau und Eisenhütten“ mit dem Abbau tionalsozialistische Reichsregierung zunächst und der Verhüttung der Eisenerzlager bei Wa- vor allem aufgrund erfolgreicher Bekämpfung tenstedt. 1942 entstand dort durch Zusam-

224 225 menfassung von 28 Gemeinden der Kreise setz untersagte für bestimmte Höfe die Erb- Abb. 99 Goslar-Land und Wolfenbüttel die Stadt Wa- teilung und die Belastung durch Kredite. In Pischke/Grothus: Niedersachsen 1933 bis tenstedt-Salzgitter. 1LHGHUVDFKVHQHQWÀHOPHKUDOVGLH+lOIWHGHU 1945 Ab 1938 baute das Reich am Mittellandka- landwirtschaftlichen Fläche auf die „Erbhö- 43 x 36,5 cm (außerhalb der Sammlung Nr. IV) nal bei Fallersleben eine Automobilfabrik ein- fe“. Diese Karte aus dem „Geschichtlichen schließlich einer dazu gehörenden Stadt. Weil Im Gegenzug wertete die Partei die Bauern Handatlas von Niedersachsen“ führt die feste hier ein Auto für das Volk im Rahmen des im Rahmen einer Blut-und-Boden-Ideologie Einbindung Niedersachsens in die nationalso- Ferienprogramms „Kraft durch Freude“ ge- als Träger völkischer Erbgesundheit und Le- zialistische Gewaltherrschaft, in die Kriegsvor- baut werden sollte, erhielt der Ort den Namen bensquell der nordischen Rasse auf, besonders bereitung und schließlich den Bombenkrieg vor „Stadt des KdF-Wagens“. Nach dem Zwei- im „bäuerlichen Kernland“ Niedersachsen. Bis Augen. Die Nebenkarten am rechten Rand zei- ten Weltkrieg übertrugen die Stadtväter den zum Krieg richtete sie Reichserntedankfeste gen die Regionen Bremen, Salzgitter und Han- Namen der nahe gelegenen mittelalterlichen mit mehr als einer Million Teilnehmern und nover vergrößert. Wolfsburg auf die Volkswagenstadt. einer großen Hitler-Rede auf dem Bückeberg Die schwarzen Kreise markieren die Stand- Preußen setzte auch unter den Nationalsozia- bei Hameln aus. Goslar erhob sie 1934 zur orte früher Konzentrationslager zum Beispiel im Emsland, bei Bremen und in Moringen. listen seinen Ländertausch fort: 1937 trat es „Reichsbauernstadt“. Schwarze Punkte stehen für die übrigen Kon- von ehemals lüneburgischem Gebiet Harburg ]HQWUDWLRQVODJHU%HVRQGHUVKlXÀJWUHWHQDXFK und die Elbeinsel Wilhelmsburg an Hamburg Gewalt, Krieg und Vernichtung sie im Emsland auf. Bei Bergen in der Lünebur- ab, erwarb dafür das alte hamburgische Amt ger Heide lag das Hauptlager Bergen-. Ritzebüttel und die Stadt Cuxhaven für den Re- Widerstand gegen die nationalsozialistische Die grauen Punkte kennzeichnen Lager für gierungsbezirk Stade. Ein Rest des Cuxhavener Diktatur regte sich vielfach. Zum Teil kam er Kriegsgefangene und Zivilarbeiter. Daneben +DIHQV ÀHO MHGRFK HUVW  DQ 1LHGHUVDFK- von linksextremer Seite, in Hannover von ei- gab es Arbeitserziehungslager. Die Insassen sen. Preußen übertrug ferner Wilhelmshaven ner „Sozialistischen Front“, in Südniedersach- mußten Zwangsarbeit leisten. Deshalb massier- mit seinem Kriegshafen an Oldenburg. Von sen von einem „Internationalen Sozialistischen ten sich die Lager in industriellen Schwerpunk- ten wie Salzgitter und Hannover. Oldenburg gingen die entlegenen Landesteile Kampfbund“. Diese traten in Untergrundzei- Rot markiert ist die Rüstungsindustrie. Die Lübeck-Eutin und Birkenfeld an preußische tungen für eine sozialistische, ebenfalls unde- gelb gekennzeichnete kriegswichtige Industrie Provinzen. mokratische Staatsform ein. diente vor allem der Förderung und Verarbei- Wenig später tauschte Preußen mit Bremen Am Bürgerlichen Widerstand beteiligte sich tung von Erdöl, Erzen und Kohle. einige Grenzgemeinden nördlich der Lesum reichsweit vor allem die katholische Kirche mit Lila Punkte zeigen militärische Anlagen an. gegen Bremerhaven, wobei der Hafen bei Bre- ihren Hirtenbriefen, Predigten, Zeitungen und Sie betreffen Flug- und Seehäfen, Öllager, Ka- men blieb. Im Zusammenhang mit der Schaf- Zeitschriften. Die evangelische Kirche spaltete sernen und Übungsplätze. fung eines Salzgitter-Gebietes schließlich er- sich auch in Niedersachsen. Die „Deutschen Die Kehrseite dieses Szenarios bringt die warb Preußen 1941 den braunschweigischen Christen“ bekannten sich zum nationalsozia- Karte durch die Bombenschäden zum Aus- Kreis Holzminden, wobei der Stadt- und der listischen Staat. Deutliche kritische Worte da- druck, die schon ab 1939 eintraten. Schwarze Kästen weisen besonders stark betroffene Orte Landkreis Goslar an Braunschweig gelangten. gegen fand der Bischof der hannoverschen und Regionen aus. Die Bauern erfaßte die NSDAP in einem Landeskirche. Innerhalb der Kirche bildete „Reichsnährstand“, um die Ernährungswirt- sich eine oppositionelle „Bekenntnisgemein- schaft auch im Hinblick auf einen künftigen schaft“. In allen niedersächsischen Landeskir- Krieg kontrollieren zu können. Ein Erbhofge- chen gab es Widerstand.

226 227 Geheime Staatspolizei und Politische Polizei Blankenburg und anderswo in Niedersachsen Abb. 100 spürten Oppositionelle auf. SA- und SS-Männer befanden sich Einrichtungen zur Tötung be- Wertgen: Besatzungszonen im Februar erhielten polizeiliche Befugnisse und erpreßten hinderter Kleinkinder. 1946 Geständnisse mit Folter. In Braunschweig rich- Die aggressive Außenpolitik des Deutschen 41,5 cm breit – Ausschnitt (Kat.Nr. 192) teten SA und SS im Gewerkschaftshaus und in Reiches zielte auf ein „Großgermanisches Diese Karte aus Köln konnte in der ersten der Allgemeinen Ortskrankenkasse Folterkeller Reich“ als bestimmende Kraft eines neu ge- Nachkriegszeit selbstverständlich nur mit Ge- ein. Im Juli 1933 ermordete die SA in einem RUGQHWHQ (XURSDV 3D]LÀVWLVFKH %HVFKZLFKWL- nehmigung der Militärregierung erscheinen. Gewerkschaftsheim bei Rieseberg östlich von gungspolitik der Westmächte begünstigte diese Sie zeigt mit dem Stand vom 1. Februar 1946 Braunschweig zehn Arbeiterführer. Absichten. Eroberung von „Lebensraum“ im die Grenzen der vier Besatzungszonen, in wel- Sondergerichte sorgten für die Ausschal- Osten spielte für die Nationalsozialisten eine che die vier Siegermächte Deutschland nach tung politischer Gegner, vor allem von Kom- große Rolle. Eroberungen nutzten sie auch zur Abtrennung der sowjetischer und polnischer munisten und Sozialdemokraten. In Hannover, Vernichtung der Juden und anderer Bevölke- Verwaltung unterstellten Ostgebiete unter sich Braunschweig und Oldenburg befanden sich rungsgruppen in den betroffenen Ländern. aufgeteilt hatten. derartige Gerichte. Auf die Verurteilten oder Am 1. September 1939 marschierten deut- Die britische Besatzungszone nahm Nord- westdeutschland ein. Weitgehend bestand sie auch nur Verdächtigten warteten polizeiliche sche Truppen in Polen ein und begannen da- aus den preußischen Provinzen Schleswig-Hol- Schutzhaft, Konzentrationslager und Zwangs- mit den Zweiten Weltkrieg. Ohne Kriegser- stein, Hannover, Westfalen und dem nördlichen arbeit. klärung griff Deutschland seine Nachbarn an, Teil Rheinpreußens. Darin eingeschlossen la- Frühe Konzentrationslager gab es an der Mitte 1941 auch die Sowjetunion. Ein halbes gen die niedersächsischen Länder Oldenburg, Küste Butjadingens, im Emsland und in Vech- Jahr später erklärte es zusammen mit Japan Braunschweig und Schaumburg-Lippe. ta. In Moringen bestand seit April 1933 ein den USA den Krieg. Am Ende stand fast die Südlich schlossen sich die französische und Schutzhaftlager für politische Häftlinge, das ganze Welt gegen das Deutsche Reich und sei- die amerikanische Zone an, östlich die Sowjet- später für „asozial und kriminell belastete“ Ju- nen asiatischen Verbündeten. zone. gendliche als „Jugendschutzlager“ diente. Da- Im Gegensatz zum Ersten Weltkrieg spiel- Einige braunschweigische Landesteile lagen in der sowjetischen Zone. Zum Zweck von neben existierten Lager für Zigeuner, später te sich der Zweite in verheerender Weise auch Grenzbegradigungen gaben die Engländer die auch für Kriegsgefangene. in Deutschland selbst ab. Der Bombenkrieg Exklave Calvörde und den großen östlichen Teil An Industriestandorten entstanden Außen- begann in Niedersachsen schon 1939 mit An- des Kreises Blankenburg ab. Bad Sachsa kam in kommandos von Großlagern zum Arbeitsein- griffen auf Rüstungsbetriebe und Verkehrsan- diesem Zusammenhang nach Niedersachsen. satz der Häftlinge. Die Zwangsarbeit vollzog lagen. Er weitete sich im Verlauf des Krieges An der Elbe jedoch ist eine derartige Begra- VLFKKlXÀJXQWHU%HGLQJXQJHQGLHYLHOHQ0HQ- aus bis hin zu Flächenbombardements militä- digung noch nicht zu erkennen. Der rechtsel- schen den Tod brachten. Hinrichtungsstätten rischer und ziviler Ziele rund um die Uhr. bische Kreis Neuhaus gehörte zunächst weiter- gab es in Oldenburg, Lingen, Celle, Hannover, Hannover und sein Umland erlitten etwa hin zu Lüneburg. Braunschweig und Wolfenbüttel. 125 Fliegerangriffe, Wilhelmshaven 98, Osna- Zu den Großlagern gehörte ab 1943 auch das brück 78, Braunschweig 40, Hildesheim 11. Lager Bergen-Belsen auf halbem Wege zwi- Die Bomben legten große Stadtquartiere, In- schen Celle und Soltau. Bergen-Belsen wurde dustrieanlagen, Verkehrswege in Schutt und zum Todeslager unter anderem für fünfzig- Asche, kosteten zigtausend Menschenleben. tausend Kriegsgefangene und dreißigtausend Im April 1945 rückten britische, kanadi- Juden. In der Nähe dieses Lagers sowie in sche und amerikanische Armeen von Westen

228 229 her nach Niedersachsen ein. Am 15. April Rheinpreußen, dazu die kleineren niedersäch- Abb. 101 befreiten Engländer das Konzentrationslager sischen Territorien, Hamburg und Bremen. Atlanta: Besatzungszonen im September Bergen-Belsen, in das die SS kurz zuvor noch Ein Gebiet um Bremen und Bremerhaven ging 1946 zahlreiche Häftlinge in „Todesmärschen“ ge- Anfang 1947 an die Amerikaner, um ihnen als 36,5 cm breit – Ausschnitt (Kat.Nr. 193) trieben hatte. Die Soldaten fanden dort rund Nachschubbasis zu dienen. In diesem Zusam- Die vorliegende Karte über die Besatzungs- sechzigtausend halbverhungerte Menschen menhang gelangte die Stadt Wesermünde we- zonen in Deutschland genehmigte die Militärre- und über dreizehntausend unbeerdigte Lei- nig später unter dem Namen Bremerhaven an gierung in ihrem Hauptquartier im „Land North- chen vor. das Land Bremen. Rhine-Westphalia“ am 27. September 1946, also Der erste Strafprozeß über die Lagerverbre- Nach Osten schloß sich die sowjetische Be- relativ kurz nach der Karte Abb. 100. Das Land chen führte zu Todesurteilen gegen den Lager- satzungszone an. Die 564 Kilometer lange Nordrhein-Westfalen hatten die Engländer erst kommandanten und zehn weitere Personen, Grenze zwischen Niedersachsen und der So- einen Monat zuvor gegründet. die im Dezember 1945 in Hameln hingerichtet wjetzone entwickelte sich schon bald zu ei- Auch in Niedersachsen waren bedeutende wurden. Heute ist Bergen-Belsen der wich- nem Teil des „Eisernen Vorhanges“, der die Veränderungen eingetreten. An der Elbe galt tigste Gedenkort in Niedersachsen. Welt in den demokratischen Westen und den das Flußbett nunmehr als Grenze zwischen britischer und sowjetischer Zone. Den rechts- Am 4. Mai kapitulierten die deutschen Trup- kommunistisch-sozialistischen Osten teilte. elbischen Kreis Neuhaus gaben die Engländer pen an der britischen Front bei Die Abgrenzung der Besatzungszonen er- folglich an die Russen ab. südöstlich von Lüneburg. Vier Tage später folgte in mehreren Schritten. Zuerst gaben die An der Unterweser deuten Pfeile bei Bremen erfolgte die Gesamtkapitulation des Reiches. Engländer von Niedersachsen nur die braun- und Wesermünde darauf hin, daß ein Gebiet Zu diesem Zeitpunkt hielten deutsche Solda- schweigische Exklave Calvörde und den gro- um diese beiden Hafenstädte den Amerikanern ten außer Schleswig-Holstein nur noch einen ßen östlichen Teil des braunschweigischen als Nachschubbasis vorbehalten blieb. schmalen Küstenstreifen Niedersachsens von Kreises Blankenburg im Sinne einer Grenzbe- Im übrigen zeigt die Karte die neuen Post- Emden bis Stade. gradigung an die Sowjetzone ab. Eine weitere leitgebiete. Insgesamt kostete der von Deutschland aus- Korrektur ließ die Grenze ab 1946 dem Lauf gelöste Krieg schätzungsweise fünfzig Millio- der Elbe folgen, wodurch auch der lüneburgi- nen Menschen, darunter 16 Millionen Solda- sche Kreis Neuhaus an den Ostblock geriet. ten, das Leben. Luftangriffe führten zu rund Im Gegenzug kam Bad Sachsa am südlichen eineinhalb Millionen Opfern unter der Zivilbe- Harzrand mit seinem Umland an die britische völkerung, darunter fast 600.000 in Deutsch- Zone. land. Über elf Millionen deutsche Soldaten Der Bombenkrieg zerstörte in Niedersachsen gerieten in Kriegsgefangenschaft. Der Zusam- rund 175.000 Wohnungen, 12,5 Prozent des menbruch Deutschlands war vollkommen. Wohnungsbestandes. Emden verlor fast drei Viertel, Wilhelmshaven, Osnabrück, Braun- Nachkriegszeit schweig und Hannover mehr als die Hälfte und Hildesheim mehr als zwei Fünftel aller Die Siegermächte teilten Deutschland in Be- Wohnungen. Die Anzahl der Personen je ver- satzungszonen ein. Die britische Besatzungs- fügbare Wohnung erhöhte sich um mehr als zone umfaßte die preußischen Provinzen die Hälfte. Noch 1953 lebten in Niedersachsen Schleswig-Holstein, Hannover, Westfalen und fast 150.000 Menschen in Barackenlagern.

230 231 Es gab eine Reihe von Internierungslagern Durchmischung der Bevölkerung, als es je ge- Abb. 102 für erkannte Kriegsverbrecher, die auf ihre kannt hatte. Brüning/Westermann: Niedersachsen- Aburteilung warteten. Außerdem mußten mo- Zahlreiche und schwierige Probleme der Projekt ralisch außerordentlich anspruchsvolle und im Unterbringung, Ernährung und Integration in 45 x 36,5 cm (Kat.Nr. 194) Laufe der Zeit durch fragwürdige Ergebnisse Schulen und auf dem Arbeitsmarkt folgten den Bereits in der Weimarer Republik trat der belastete Aufgaben erledigt werden: „Entna- Flüchtlingen auf dem Fuße. Niedersachsen hannoversche Provinziallandtag für die Schaf- ]LÀ]LHUXQJ´ LQ PHKU DOV  )lOOHQ XQG schuf für Flüchtlinge fast 39.000 bäuerliche fung eines Landes Niedersachsen ein. Diese Be- „Wiedergutmachung“ nationalsozialistischen Siedlerstellen durch verstärkte Ödlandkultivie- strebungen setzten sich während des „Dritten Unrechts in 188.000 Fällen. rung und die Aufteilung von Staatsdomänen. Reiches“ fort, wie die Karten Abb. 96 bis 98 Der Krieg hinterließ in Niedersachsen Die Versorgung der stark gewachsenen Be- erkennen lassen. Sie gelangten in ein entschei- 280.000 ausländische Zivil-Arbeitskräfte und völkerung mit den notwendigsten Gütern des dendes Stadium, als die britische Militärregie- Kriegsgefangene, die in der Industrie und Land- täglichen Bedarfs stellte sich als eine fast unlös- rung Vorschläge für die Aufteilung ihrer Zone wirtschaft eingesetzt waren. In manchen Land- bare Aufgabe. Schmale Rationen auf Lebens- verlangte. kreisen im Lüneburgischen machten diese mittelkarten und Knappheit an allen Ecken Die abgebildete Karte diente als Bestandteil eines Gutachtens, das Hannover im September Menschen die Hälfte der Bevölkerung aus. und Enden kennzeichneten die Lage. Es kam 1946 dem Zonenbeirat für die Britische Besat- Aufgrund der Kriegs- und Nachkriegsereig- zu Hungerstreiks und -revolten. Diebstahlsde- zungsbehörde vorlegte. Das zum Teil englisch nisse strömten zahlreiche Flüchtlinge und Ver- likte vervielfachten sich. beschriftete Blatt zeigt „Niedersachsen, wie es triebene aus den Ostgebieten des Deutschen sein muß“. Reiches und noch jahrelang aus der sowje- Ein Land entsteht Die großzügigen, grün eingefärbten Abrun- tischen Besatzungszone nach Westen. Nach dungen sollten das Land vor allem zu Lasten Niedersachsen kamen sie vor allem über Uel- Anfang 1946 stellte die britische Militärre- der preußischen Provinzen Westfalen und Sach- zen, Helmstedt und Friedland. Dadurch stieg gierung die alten Länder wieder her, welche sen ausdehnen. Auch sollte Lippe dazu gehören. die Einwohnerzahl von 4,5 Millionen im Jahre die Reichsregierung durch die Gleichschaltung Für Bremen erwog das Gutachten eine Verwal- tungsgemeinschaft auf bestimmten Gebieten. 1939 auf 6,7 Millionen im Frühjahr 1947, also beseitigt hatte. Sie setzte Landtage und Regie- Dagegen wollte Hannover nur relativ kleine um fünfzig Prozent. rungen ein, in Schaumburg-Lippe statt eines Gebiete abgeben, hier rot markiert und mit aus- In manchen Gegenden, vor allem im Osten Landtages einen Landesrat. wärts gerichteten Pfeilen versehen. Fragezei- und Norden der Provinz Hannover und im Zum Regierungschef in Braunschweig er- chen bei dem osnabrückischen Glandorf und Braunschweigischen, trat zeitweise sogar eine nannte die Besatzungsmacht den Industrie- bei Neuhaus an der Elbe deuten Unsicherheiten Verdoppelung der Bevölkerung ein. Nach den kaufmann und SPD-Politiker Alfred Kubel aus an. .RPPXQDOZDKOHQ YRQ  HQWÀHOHQ LQ GHQ Braunschweig. Kubel bekleidete in späteren Als die britische Militärregierung das Land Gemeindevertretungen der Bezirke Lüneburg niedersächsichen Regierungen mehrere Mini- Niedersachsen tatsächlich zum 1. November und Braunschweig mehr als ein Drittel der sterämter. 1946 errichtete, hatte sie zu berücksichtigen, Sitze auf Flüchtlinge. Noch 1961 betrug deren In Oldenburg setzte die Militärregierung daß das Land Nordrhein-Westfalen einschließ- lich Lippe bereits seit gut zwei Monaten bestand Anteil an der Gesamtbevölkerung Niedersach- den FDP-Politiker Theodor Tantzen aus dem und eine Einwirkung jenseits der Zonengrenze sens fast ein Viertel. Rüstringer Stadland als Ministerpräsidenten nicht möglich war. Nicht zuletzt erlebte Niedersachsen durch ein. Dieser verstarb bereits kurz nach der den Zuzug katholischer Menschen vor allem Gründung des Bundeslandes Niedersachsen. aus Schlesien eine stärkere konfessionelle Schaumburg-Lippe teilten die Engländer zu-

232 233 nächst Westfalen zu, dann aber auf Wunsch die Bode und obere Aller, im Südwesten durch Abb. 103 der Bevölkerung im Mai 1946 Hannover. Teile Westfalens etwa nördlich einer Linie von Kaemling: Niedersachsen – DDR – Ber- %HLGHU$XÁ|VXQJ3UHX‰HQVXQGGHU(UKH- Rheine bis Holzminden. lin bung der preußischen Provinzen zu Ländern Einige kleine Randgebiete und Calvörde 23,5 x 22 cm (außerhalb der Sammlung Nr. III) erhielt auch Hannover im August 1946 den wollten die Hannoveraner abgeben. Den Ver- Die Grenze, welche Werner Kaemling auf Länderstatus. Ernannter Ministerpräsident bleib von Neuhaus jenseits der Elbe und des dieser Karte in seinem kleinen „Atlas zur Ge- wurde der Jurist und SPD-Politiker Hinrich osnabrückschen Zipfels um Glandorf ließen schichte Niedersachsens“ darstellte, trennte zu- Wilhelm Kopf. Er stammte aus dem Land sie offen. Auch bei Bremen blieb das Gutach- nächst nur die britische Besatzungszone von der Hadeln und war als Flüchtling aus Schlesien ten unentschieden. Sowjetzone, Niedersachsen von Mecklenburg, gekommen. Vorher war Kopf bereits im Mai Im Land Lippe stießen die Vorstellungen Sachsen-Anhalt und Thüringen. Infolge der po- 1945 zum Präsidenten des Regierungsbezirks aus Hannover vor allem in Wirtschaftskrei- litischen Entwicklung standen sich hier jedoch Hannover und im September zum Oberprä- sen durchaus auf Gegenliebe. Die Abrun- bald die weltumspannenden Machtblöcke Ost sidenten der Provinz Hannover ernannt wor- dungswünsche scheiterten jedoch insgesamt. und West im Kalten Krieg gegenüber. den. Er blieb in seinem neuen Amt auch nach Erstens gründete die Militärregierung Nord- Die „Zone“, später Deutsche Demokratische Republik (DDR), baute ihre Westgrenze immer demokratischen Wahlen in Niedersachsen mit rhein-Westfalen einige Monate früher als Nie- stärker aus. Umfangreiche Einheiten der Natio- einer Unterbrechung bis zu seinem Tode im dersachsen und zweitens verfestigte sich die nalen Volksarmee bewachten sie. Ihre abschrek- Dezember 1961. östliche Zonengrenze auf Jahrzehnte zum kende Wirkung sollte sich nach innen richten. Hinrich Wilhelm Kopf trat von Anfang an „Eisernen Vorhang“. In der Hauptsache aber Sie sollte Menschen, die dem sozialistischen für ein Land Niedersachsen ein. Die Militär- setzte sich das hannoversche Gutachten gegen Regime der DDR entkommen wollten, an der regierung kam diesem Bestreben schon im andere Vorschläge durch. Flucht in den Westen hindern. Herbst 1945 entgegen. Sie bildete aus der Unmittelbar nach dem Zusammenbruch Zwischen Niedersachsen und der DDR gab Provinz Hannover sowie den Ländern Olden- des NS-Regimes begannen niedersächsische es drei Grenzübergänge: im Norden bei Bergen burg und Braunschweig eine „Hannover-Re- Männer und Frauen mit der Neugestaltung an der B 71, in der Mitte bei Helmstedt-Mari- enborn an der B 1 und im Süden bei Teistun- gion“ mit einem Gebietsrat aus den betref- des politischen Lebens. Ab September 1945 genburg an der B 247. Im Interesse der grenz- fenden Länderchefs. Darüber hinaus forderte ließ die Militärregierung in ihrer Zone Parteien nah wohnenden Menschen gelang es, für einen die Besatzungsmacht die Länder im Juli 1946 zu, wenn auch zunächst nur auf Kreisebene. Kleinen Grenzverkehr gewisse Erleichterungen auf, Vorschläge für eine Gliederung der Be- Ab Januar 1946 durften wieder deutsche Zei- auszuhandeln. satzungszone in selbständige Länder auszuar- tungen erscheinen. Dem Personen- und Güterverkehr nach dem beiten. Die Linksparteien SPD und KPD konnten isoliert liegenden Westberlin dienten bestimm- Die hannoversche Regierung konnte auf an die Vorkriegszeit anknüpfen, die SPD ins- te festgelegte Transitwege: die Autobahn von die Denkschrift von 1929 zurückgreifen und besondere mit Kurt Schumacher in Hannover. Hannover über Helmstedt-Marienborn, die Ei- legte im September 1946 dem Zonenbeirat Ebenso lebte die katholische Zentrumspartei senbahn – entgegen der Karte – über Oebis- ein entsprechendes Gutachten vor. Danach in ihren niedersächsichen Hochburgen zu- felde östlich von Wolfsburg und der Mittelland- kanal, der die Grenze im Großen Giebelmoor sollte Niedersachsen aus Hannover, Olden- nächst wieder auf. nordöstlich von Wolfsburg kreuzte. burg, Braunschweig und Schaumburg-Lippe Neu bildete sich die CDU als überkonfes- Luftkorridore vervollständigten die Reisemög- bestehen. Dieses Gebiet sollte jedoch „abge- sionelle bürgerliche Partei. Ihre niedersächsi- lichkeiten. Die Flüge von Hannover-Langenha- rundet“ werden: im Harz bis zu einer Linie Il- sche Gründungsversammlung im November gen nach Berlin ersetzten für viele Menschen feld-Thale, im anschließenden Vorland bis an 1945 bezog sich zunächst nur auf die (noch die sonst üblichen Landreisen.

234 235 preußische) Provinz Hannover. Daneben trat ausreichenden Mehrheiten von mehr als zehn Abb. 104 die FDP als Erbin der liberalen Parteien aus Prozent für eine Änderung der Landeszuge- Kaemling: Gebietsreform 1972 bis 1978 GHU:HLPDUHU=HLW$XVGHUZHOÀVFKHQ7UDGL hörigkeit. Als dann das Grundgesetz für die 23,5 x 22 cm (außerhalb der Sammlung Nr. II) tion entstand unter dem späteren niedersäch- Bundesrepublik Deutschland entsprechende sischen Ministerpräsidenten und Bundespoli- Volksentscheide zuließ, sprachen sich Anfang Die hier abgebildete Karte zur niedersächsi- schen Gebietsreform in den Jahren 1972 bis tiker Heinrich Hellwege eine Niedersächsische 1975 in Schaumburg-Lippe fast vierzig Pro- 1978 weist auf eine eindrucksvolle Dauerhaf- Landespartei als Vorläuferin der Deutschen zent und in Oldenburg über dreißig Prozent tigkeit von Verwaltungsgrenzen hin. Partei (DP). Später kam der Block der Hei- der Stimmberechtigten für die Selbständigkeit Die dicken roten Grenzlinien zeichnen im- matvertriebenen und Entrechteten (BHE) hin- ihrer Länder aus. mer noch die Konturen der 1823 im Königreich zu. Beobachter führten dieses für Hannover ent- Hannover eingerichteten sechs Landdrostei- Den demokratischen Aufbau leiteten die täuschende Ergebnis allerdings in erster Linie en nach (vgl. Karten Abb. 75 bis 80). Preußen Engländer mit der Einführung einer Gemein- auf politische Ungeschicklichkeiten der Lan- übernahm nach der Annektion 1866 diese Ge- deordnung auf der Basis der Selbstverwaltung desregierung bei der anstehenden Bezirks- und bietseinteilung für seine Regierungsbezirke. und der Ansetzung von Wahlen zu den Ge- Kreisreform zurück. Letztlich bewahrte der Bei der Gründung des Landes Niedersachsen kamen die Landesteile Oldenburg und Braun- meindevertretungen im Oktober 1946 ein. Deutsche Bundestag die Einheit Niedersach- schweig als besondere Verwaltungseinheiten Zum 1. November 1946 löste die britische sens, weil er einer Neugliederung der Bundes- hinzu. Schaumburg-Lippe schloß sich dem Re- Militärregierung die vier niedersächsischen länder nicht zustimmte. gierungsbezirk Hannover an. Länder auf, errichtete das Land Niedersach- Die Gebietsreform in den Siebzigerjahren des sen mit der Hauptstadt Hanover, ernannte die Im Bundesland Niedersachsen 20. Jahrhunderts teilte das Land in vier Regie- Mitglieder einer Allparteienregierung unter rungsbezirke ein: Im Westen entstand aus den Ministerpräsident Kopf und des ersten Land- Die erste Landtagswahl fand im April 1947 alten Einheiten Oldenburg, Aurich und Osna- tages. Oldenburg und Braunschweig wurden statt. Als stärkste Kraft erwies sich dabei die brück der neue Bezirk Weser-Ems, im Osten Verwaltungsbezirke, Schaumburg-Lippe ein SPD mit über 43 Prozent Wählerstimmen in aus Lüneburg und Stade der Regierungsbezirk Lüneburg. In den Süden teilten sich die Bezirke Landkreis. Das gemeinsame Aufgehen der ehe- Niedersachsen insgesamt und absoluter Mehr- Braunschweig und Hannover. maligen Grafschaften Schaumburg-Lippe und heit im Bezirk Braunschweig. Die CDU folgte Im Jahre 2005 schaffte Niedersachsen die Schaumburg in dem neuen Land beseitigte die mit fast zwanzig Prozent in Niedersachsen Mittelinstanz der Regierungsbezirke ganz ab. genau dreihundert Jahre alte Staatsgrenze zwi- und Hochburgen in Osnabrück und Olden- Auch manche Kreisgrenzen lassen sich bis in schen den beiden schaumburgischen Landes- burg mit mehr als dreißig Prozent. Die DP er- das Königreich Hannover zurückverfolgen (vgl. teilen. reichte insgesamt fast achtzehn Prozent und Karte Abb. 85). Preußen verringerte mit seiner Historisch führte die Gründung Nieder- über 46 Prozent im Bezirk Stade. Kreisreform zwar die Anzahl der Kreise, be- sachsens zurück auf Heinrich den Löwen und Die Wirtschafts- und Währungsreform im hielt Grenzen aber so weit wie möglich bei (vgl. seine Vorgänger als Sachsenherzöge. Unter Juni 1948 mit der Einführung der Deutschen Karte Abb. 91). Diese hielten bis 1972. In der Reform der Siebzigerjahre ging die An- deren Herrschaft standen fast alle niedersäch- Mark und der Weichenstellung in Richtung zahl der Kreise erneut zurück. Auf der Karte sischen Gebiete bis 1180. Unter diesem Ge- Marktwirtschaft führte zunächst einmal zum ist dieser Vorgang an den dünnen roten Lini- sichtspunkt fand 1946 eine Wiedervereinigung Emporschnellen der Preise und der Arbeitslo- en zu erkennen, denen keine schwarzen Linien nach fast achthundert Jahren statt. sigkeit. Mit ihrer Demontagepolitik erschwer- entsprechen. Besonders gute Beispiele hierfür 1956 jedoch stimmten die Oldenburger und ten die Siegermächte den Wiederaufbau. zeigen sich im Emsland und im Südzipfel Nie- die Schaumburg-Lipper in Volksbegehren mit Neben die Kriegszerstörungen von Industrie- dersachsens.

236 237 kapazitäten stellten sie bis in den Herbst 1950 bisfelde und der Mittellandkanal. Während der Abb. 105 den Abbau und die Zerstörung weiterer Indu- fast einjährigen sowjetischen Berlinblockade Westermann: Niedersachsen 1995 strieanlagen, um Deutschland die Fähigkeit zur ab Juni 1948 dienten niedersächsische Flughä- 42 x 28,5 (Kat.Nr. 197) Wiederaufrüstung zu nehmen. 166 niedersäch- fen als Ausgangspunkte der Luftbrücke. sische Betriebe standen auf der Demontage- Darüber hinaus gab es nur noch zwei Grenz- Die voliegende Karte aus dem Westermann Schulbuchverlag von 1995 stellt das heutige liste. In Watenstedt-Salzgitter demonstrierten übergänge: im Norden auf der Strecke von Bundesland Niedersachsen dar, wie es aus sei- und protestierten die Arbeiter auch handgreif- Uelzen nach Salzwedel und im Süden bei Tei- ner jahrhundertelangen Vorgeschichte entstan- lich gegen die Demontage ihres Werkes. stungenburg im Eichsfeld. Dort hält heute ein den ist. Die Konturen seiner äußeren Grenze Später setzte in ganz Westdeutschland ein Museum die Erinnerung an das Grenzregime und seiner Küstenlinie sind aus älteren Land- nicht für möglich gehaltener wirtschaftlicher wach. karten weitgehend vertraut. Aufschwung ein. Niedersachsen brauchte als Der Niedersächsische Landtag beteiligte sich Nach der Entstehung der Karten Abb. 103 Flüchtlings- und Zonengrenzland jedoch noch mit seinen Delegierten am Parlamentarischen und 104 ergab sich jedoch eine bedeutende Ver- lange Zuwendungen aus dem Finanzausgleich Rat, der das Grundgesetz für die Bundesre- änderung in den Außengrenzen. Mitte 1993 kam des Bundes. publik Deutschland ausarbeitete, und stimmte das rechtselbische Neuhaus nach längeren Ver- handlungen von Mecklenburg-Vorpommern in Wohnungsbau, Ödland- und Moorkultivie- diesem zu, bevor es am 23. Mai 1949 im Bun- seinen historischen lüneburgischen Zusammen- rung, Flußregulierung, Deichbau, Talsperren- desgesetzblatt verkündet werden konnte. hang zurück. So konnte Niedersachsen einige bau im Harz, die Erschließung des nieder- 'DV *UXQGJHVHW] YHUSÁLFKWHWH GLH /lQGHU Jahre nach der großen deutschen Wiederverei- sächsischen Westens mit seinen Erdöl- und auf Verfassungen im Sinne eines republikani- nigung eine eigene kleine Wiedervereinigung Erdgasvorkommen sowie Anfänge einer in- schen, demokratischen und sozialen Rechts- feiern. dustriellen Wiederbelebung boten den Men- staates sowie auf ein allgemeines, unmittelba- Bestrebungen der Bevölkerung im Altkreis schen Arbeit. Ab 1950 leistete die Emsland res, freies, gleiches und geheimes Wahlrecht. Blankenburg, in das Braunschweigische zurück- GmbH notwendige Entwicklungsarbeit. Dem Bundescharakter Deutschlands trug das zukehren, schlugen dagegen fehl. So ist auf dem Die Herstellung des Volkswagens vom Typ Grundgesetz dadurch Rechnung, daß die Län- Harz die Grenze Niedersachsens zugunsten Sachsen-Anhalts zurückgenommen. Und auch „Käfer“ trug schon bald zur Besserung der der durch den Bundesrat an der Gesetzgebung die alte braunschweigische Exklave Calvörde ist Lage bei. Ab 1947 gab es die bis heute außer- und Verwaltung des Bundes mitwirken. dauerhaft an das Nachbarland abgetreten. ordentlich erfolgreiche Hannover-Messe. $P0DLWUDWGLH9RUOlXÀJH1LHGHU- Langsam wandelte sich Niedersachsen vom VlFKVLVFKH9HUIDVVXQJLQ.UDIWYRUOlXÀJZHLO Agrar- zum Industrieland. Zwischen 1950 und sie – wie das Grundgesetz – nur bis zur Wie- 1961 nahm die Anzahl der Erwerbstätigen in dervereinigung Deutschlands gelten sollte. Die der Landwirtschaft um mehr als 35 Prozent ab. Einheit Niedersachsens kam darin zum Aus- Gleichzeitig vollzog sich ein Strukturwandel: druck, daß alle Abgeordneten aus den ehema- Die Anzahl der Betriebe unter zehn Hektar Flä- ligen Ländern der Verfassung zustimmten. Ihr che nahm um 26 Prozent ab, die der Betriebe Artikel 56, wonach die kulturellen und histo- über zehn Hektar um fast zehn Prozent zu. rischen Belange der vier Ursprungsländer Nie- Für den Verkehr nach Berlin gingen wich- dersachsens zu wahren und zu fördern sind, tige Transitwege auch von Niedersachsen aus: erleichterte die Zustimmung. die Autobahn A 2 über Helmstedt, die etwa Doch weiterhin unterstand Niedersachsen parallel verlaufende Eisenbahnlinie über Oe- der Militärregierung. Erst der Deutschlandver-

238 239 trag beendete 1955 das Besatzungsregime und den ersten Platz im Lande. Später zogen es die beiden Teile Deutschlands östlich und westlich brachte zugleich mit der Souveränität der Bun- Wähler vor, ihre politischen Neigungen gele- der alten Zonengrenze am 3. Oktober 1990 desrepublik Deutschland auch dem Bundes- gentlich zu ändern. befreiten Niedersachsen aus seiner viereinhalb land Niedersachsen volle Handlungsfreiheit. Das liberale Element blieb in Gestalt der Jahrzehnte andauernden schwierigen Randla- Sieben Jahre später bezog der Landtag das FDP grundsätzlich vertreten, wenn es auch ge. Diese Vorgänge hätten auch Anlaß geben Leineschloß, das Herzog Georg von Calen- manchmal nicht für den Einzug in den Land- können für mehrere niedersächsische Wieder- berg während des Dreißigjährigen Krieges zu tag reichte. Die ökologische Bewegung erhielt vereinigungen. Aber nur das alte lüneburgische seiner Residenz erwählt hatte, und nahm damit in Niedersachsen durch die Auseinanderset- Amt Neuhaus kehrte auf Wunsch der dortigen gleichzeitig eine Tradition des ersten Landtages zungen über Umweltschutz, den Bau von Einwohner und mit Zustimmung der Landes- des Königreichs Hannover auf. Atomkraftwerken und die Endlagerung von regierung Mecklenburg-Vorpommerns Mitte Nach der Gründung ihres Bundeslandes Atommüll besonders bei Gorleben an der El- 1993 in seinen historischen Zusammenhang lernten die niedersächsischen Wähler ihr de- be Auftrieb. Im Dezember 1977 bildete sie als zurück. mokratisches Einmaleins etwas mühsam. Zu- Grüne Liste Umweltschutz (GLU) eine Lan- Auch im großen östlichen Teil des Kreises nächst führten die Nachkriegsverhältnisse auch despartei und konnte 1982 in das hannoversche Blankenburg sprach sich die Bevölkerung fast zur Bildung rechtsradikaler Parteien mit Hoch- Parlament einziehen. Diese beiden kleineren einhellig für die Rückkehr ihrer Gemeinden burgen in Orten mit besonderen wirtschaft- 3DUWHLHQ HUUHLFKWHQ KlXÀJ VR YLHOH 6WLPPHQ in das Braunschweigische aus. Doch die nie- lichen Schwierigkeiten. Diese Parteien konnten daß sie in Regierungskoalitionen einbezogen dersächsische Landesregierung griff diesen sogar in den Landtag einziehen. Sie scheiterten werden mußten. Wunsch nur sehr zögerlich auf. Das Land Sach- jedoch an Verboten der Militärregierung und Seit 1965 bemühte sich die Landesregierung sen-Anhalt sah seinerseits keinen Anlaß, dem später des Bundesverfassungsgerichtes. um eine Gebiets- und Verwaltungsreform. Im Begehren der Menschen nachzukommen. 1954 zählte der Landesinnenminister 125 Verlauf von knapp zehn Jahren faßte sie 4.072 Der Verbleib der ehemaligen braunschwei- rechts- oder linksradikale Tarnorganisationen. Gemeinden zu 425 Einheiten zusammen. Da- gischen Exklave Calvörde bei Sachsen-Anhalt Vertreter rechts- und linksextremer Parteien nach verringerte sie die Anzahl der Kreise verstand sich von selbst. Die Zeit der Ex- und schickten die Wähler nach 1959 aber nur noch von 48 auf 38. Auf der mittleren Ebene des Enklaven war vorbei. So zeigen sich die östli- einmal in den Landtag. Der Erfolg der 1964 Verwaltungsaufbaus suchte die Regierung die chen Konturen Braunschweigs heute nur noch in Hannover gegründeten Nationaldemokrati- geerbte Gliederung in sechs hannoversche in den Grenzen der braunschweigischen Lan- schen Partei (NPD) drei Jahre später blieb ein Regierungsbezirke, die ehemaligen Landdro- deskirche, die sowohl Calvörde als auch das bisher einmaliges Zwischenspiel. steien von 1823, sowie die Verwaltungsbezirke ganze Blankenburg umfaßt. Die Wähler konzentrierten sich, unterstützt Braunschweig und Oldenburg zu überwinden. Im Mai 1993 verabschiedete der Niedersäch- durch die Fünf-Prozent-Klausel im Wahlrecht, Am Ende dieses Prozesses standen ab Febru- sische Landtag eine neue, moderne Verfassung. immer mehr auf zwei große Volksparteien. ar 1978 die Regierungsbezirke Braunschweig, Diese führte eine direkte Beteiligung der Bür- Neben der SPD sammelten sich die bürger- Hannover, Lüneburg und Weser-Ems. In letz- ger an der Politik in Form von Volksinitiativen, lichen Kräfte in der CDU. Ab 1970 bildeten terem kam Oldenburg mit den alten Bezir- Volksbegehren und Volksentscheiden ein. Den die beiden Großen zwei Wahlperioden lang al- ken Aurich und Osnabrück zusammen. Diese „Traditionsartikel“, der die kulturellen und hi- lein den Landtag. Struktur fand jedoch mit der Abschaffung der storischen Belange der alten Länder Hannover, Die aus der Gründungsphase des Landes Regierungsbezirke zum Januar 2005 ein Ende. Oldenburg, Braunschweig und Schaumburg- herrührende Vorherrschaft der SPD blieb nicht Der Fall des „Eisernen Vorhanges“ am 9. No- Lippe schützt, behielt sie bei. dauerhaft erhalten. 1974 rückte die CDU auf vember 1989 und die Wiedervereinigung der

240 6FKPXFNHOHPHQWHDXI QLHGHUVlFKVLVFKHQ/DQGNDUWHQGHVELV-DKUKXQGHUWV

Von Egon Klemp

'HU(LQÁX‰GHU.XQVWVWLOH sächlich zur Verzierung des Kartentitels, der Die geschweiften Bänder, typische Orna- Maßstabsleiste oder der freien Meeresräume. PHQWHGHU=HLWEHÀQGHQVLFKDXI YLHOHQ.DU- Landkarten des 16. bis 19. Jahrhunderts sind Die Darstellung einzelner Objekte auf der ten, oft in Verbindung mit bizarren Figuren und fast alle mehr oder weniger stark verziert. Ihre Karte erfolgte noch lange aus Schrägsicht von Masken, so auf Gerhard Mercators Nieder- Dekoration steht in enger Beziehung zum vor- einer Anhöhe oder einem Bauwerk. Jetzt wurde sachsen-Mecklenburg-Karte (Abb. 11) und sei- herrschenden Kunststil der jeweiligen Zeit. zum Beispiel die Größe und Bedeutung einer ner Braunschweig-Magdeburg-Karte (Abb. 12), Die ältesten Karten stammen aus der Renais- Stadt durch ein stilisiertes Stadtbild mit Mauern auf der Braunschweig-Lüneburg-Karte von sance. Sie beruhen auf antiken Vorbildern, sind und Türmen abgebildet. Diese Darstellungs- Abraham Ortelius (Abb. 14) sowie auf den von mittelalterlicher Konvention und Symbo- weise war also sachlich bedingt. Auch andere beiden Mascop-Karten von Münster und Os- lik befreit und stellen die reale Welt dar. War es Abbildungen, etwa Wappen oder Schiffe, be- nabrück bei de Jode (Abb. 8) und Ortelius bei älteren Landkarten oft nicht leicht, Karte sitzen einen Informationsgehalt. Gleichzeitig (Abb. 20). und Bild zu unterscheiden, änderte sich dies tragen diese Beigaben zur Dekoration bei. Der Die Ornamentik des Früh- und Hochbarocks bei den Karten des 16. Jahrhunderts. Durch Autor der Karte wird so in vielen Fällen zum setzte sich bereits auf den Karten Anfang des genauere Meßmethoden und die Zunahme Graphiker oder zum Inspirator des topographischen Wissens wurde der Platz der Illustration. auf der Karte immer enger. So mußten die viel Sind die vorherrschenden Or- Raum beanspruchenden Abbildungen durch namente der Frührenaissance abstrakte Signaturen ersetzt werden. Von nun SÁDQ]OLFKH )RUPHQ KDXSW- an diente die bildliche Ausschmückung haupt- sächlich Akanthus, Eichenlaub und Blumenranken in symme- trischer Anordnung (Abb. 9), ist ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in den Nieder- ODQGHQGLH)RUPVSUDFKHGHUÁl- mischen Renaissance dominie- rend. Das Hauptkennzeichen dieses Stils ist im ornamentalen Bereich das Roll- und Beschlag- werk, wobei ersteres stark pla- stisch wirkt und die Tendenz hat, aus der zweidimensionalen Fläche durch Vorwölbungen herauszutreten. Ausschnitt a aus Abb. 23 Ausschnitt b aus Abb. 42 * Die Beschreibung bezieht sich auf die in diesem 241 Buch abgebildeten Landkarten. 17. Jahrhunderts durch. Typisch für diese Zeit ristische Merkmale der Zeit. Beispielhaft für zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts veröffent- ist das Knorpel- und Ohrmuschelwerk, das GLHVHV .XQVWHPSÀQGHQ VLQG GLH .DUWHQ DXV lichten Karten, besonders ausgeprägt auf der besonders auf den Karten der Blaeuschen Homanns Verlag in Nürnberg (Abb. 45, 52, Eichsfeld-Karte von 1759 (Abb. 65), auf der 2IÀ]LQ DXVJHSUlJW LVW $EE      56, 57) und die prachtvoll gestalteten Stiche Karteder Grafschaft Hohnstein von 1761 Charakteristisch für diese Stilepoche ist das GHU $XJVEXUJHU .DUWHQRIÀ]LQ YRQ 0DWWKlXV (Abb. 50) und der Oldenburg-Karte von 1761 Gekünstelte und Bizarre. Das Ornament ver- Seutter (Abb. 42). (Abb. 54). VHOEVWlQGLJWVLFKSSLJHSÁDQ]OLFKH)RUPHQ Zur gleichen Zeit wandten sich volksver- $OV *HJHQVWU|PXQJ ]XP K|ÀVFKHQ 5RNR- reiche Frucht- und Blütengehänge ergänzen bundene Künstler auch realistischen Themen ko entwickelte sich um 1760 von Frankreich die Verzierung und demonstrieren den satu- zu. So wählten sie zum Gegenstand ihrer Kar- ausgehend der Klassizismus, eine Rückbesin- rierten Reichtum des Handelsbürgertums. tendekoration wirklichkeitsgetreue Szenen nung auf die Antike. Besonders durch J. Win- Im Spätbarock erfolgte eine Verschmelzung aus dem täglichen Leben. Dabei ging es dem kelmanns Auffassung der griechischen Kunst von Arabesken und Grotesken. Monströse Künstler weniger um modische Effekte, son- als „edle Einfalt und stille Größe“ und durch Fabelwesen und Allegorien, Ornamente aus dern um Darstellungen des Volksschaffens sein Wirken erhielt der Klassizismus die gei- Ranken, Blättern und Blüten sind charakte- (Abb. 49). stige Grundlage. Es setzte sich die Auffassung An das Barockzeitalter schloß sich ab etwa des aufstrebenden Bürgertums durch, die all- 1735 das Rokoko, der Kunststil des späten Ab- gemein mit den Werten einfacher Formen solutismus, an. Das Leitmotiv dieser Epoche verbunden war,waszur Beschränkung des ist auch auf den Landkarten das Rocaille, das Schmuckwerkes, klarer Gliederung und ein- im Rahmen der Groteskendekoration bild- facher Gestaltung führte. haft eingesetzt wurde und auf asymmetrisch Der Verzicht auf runde Formen und die Be- manieristisches Rollwerk sowie auf barockes vorzugung rechter Winkel wurde nun auch in italienisches Muschelwerk zurückgeht. Durch der Kartographie bestimmend. So gelangten die weite Verbreitung solcher Dekorationsvor- der Natur treu nachgebildete Formen zur An- lagen im Kupferstich fanden diese aus eigen- wendung. Ein Beispiel dafür ist die von Tobi- tümlichen Bogenformen zusammengesetzten as Conrad Lotter 1784 veröffentlichte Karte Gebilde schnelle Verwendung auch auf zahl- des Osnabrücker Bistums mit der Wiederga- reichen Karten der Zeit. So weichen Größe und Pathos des Barock während des Ro- koko dem Gefälligen, das zur Verniedlichung der Darstel- lungen auf den Karten führ- WH (V LVW PLW ÀJUOLFKHP RGHU anderem Schmuck verbunden und steht auch als Umrahmung von Inschriften. Solche Verzie- UXQJHQ EHÀQGHQ VLFK DXI  GHQ von Homanns Erben in der Ausschnitt c aus Abb. 54 Ausschnitt d aus Abb. 71 242 be eines klar gegliederten Schloßkomplexes, hen, bieten diese Karten einen bescheidenen Das Stilgefühl der Zeit fand seinen Ausdruck während der Titel ohne Verzierung blieb Schmuck, wie er sich auf der Fembo-Karte im Kartendekor, selbst in der Ausführung des (Abb. 53). des Königreichs Hannover von 1816 darbietet Titels, des Kartenrahmens, auch im Schriftbild Zum klassizistischen Ornament, das sich (Abb. 73). Noch sachlicher, nur mit seiner be- sowie in den Eigenheiten der Kartenzeichen. DXI HLQLJHQ.DUWHQGHU=HLWEHÀQGHW]lKOWGDV tont breiten Umrahmung und mit Hervorhe- Dabei spielen die Relationen und Proportionen Bukranion, eine Girlande aus reinen Frucht- bung des Blattitels durch schattierte Versalien, der einzelnen Elemente und die Aufteilung der und Blumengehängen, deren zentraler Teil von erscheint das Kartenblatt des Landes Kehdin- Flächen eine große Rolle. Sie bedingen eine einem Stierschädel gebildet wird. Dieser ist auf gen aus August Papens Topographischem At- optimale Darstellungsform, die graphische vorliegenden Karten allerdings durch einen las aus den Jahren 1832 bis 1848 (Abb. 81). Einheit der Karte als Grundlage für die Klar- Hirschschädel mit Geweih (Abb. 43) und einen heit der Aussage. Löwenkopf mit Fell (Abb. 51) ersetzt. 'LH.RPSRVLWLRQGHU.DUWHQXQGLKUH Das älteste hier angewandte Druckverfah- Die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 'UXFNWHFKQLN ren, der europäische Holzschnitt, entstand be- veröffentlichten Karten wirken dagegen recht reits im 15. Jahrhundert und entwickelte sich nüchtern. Meist sind sie ohne bildhafte Aus- Die Komposition der Karte, das heißt die etwa gleichzeitig mit der Buchdruckerkunst. schmückung. Nur bei den für das breite Publikum geschickte Einfügung des geographischen Bei diesem Verfahren werden alle nicht druk- bestimmten Karten verzichtete man unter dem Sachverhalts, bildet die Voraussetzung für die kenden Teile einer Holzplatte weggeschnitten. (LQÁX‰GHV%LHGHUPHLHUQLFKWJDQ]DXI ZRKOSUR- künstlerische Gestaltung und ihren speziellen Die Umrisse und Linien des dargebotenen portionierte Formen. Durch Verwendung zahl- künstlerischen Charakter. Objekts bleiben stehen, um anschließend mit reicher Schriftgrößen und -typen mit Schnör- Wie die hier abgebildeten Karten verraten, Druckfarbe eingeschwärzt zu werden. Sie er- keln für den Titel und durch Hervorhebung verfügten ihre Zeichner und Stecher über ein zeugen wie beim Buchdruck durch die Bleilet- des Kartenrahmens, oft mit Palmetten verse- hohes Maß an Gestaltungsvermögen. Dabei tern leichte Vertiefungen im Papier. Beispiele standen ihnen solche Elemente von Holzschnittkarten stammen aus Seba- zur Verfügung wie die Kartusche, der Meilenanzeiger, die Kom- paßrose, die Schrift, die Legende, bildliche Kleindarstellungen und der Kartenrahmen. Diese dispo- niblen Einzelteile wirken nicht nur kompositorisch, sondern bil- den selbst die Kartenverzierung. Dazu kommen solche Faktoren wie die geschickte Reproduktion des Kartenbildes mit Hilfe des Holzschnitts, des Kupferstichs oder der Radierung. Diese druck- technischen Veränderungen be- HLQÁX‰WHQ LQ KRKHP 0D‰H GLH Komposition. Ausschnitt e aus Abb. 43 Ausschnitt f aus Abb. 73 243 stian Münsters Ptolemäus-Ausgaben ab 1540 Korrektur des Stichs erzielt werden. Die Kup- Da die Radierung gegenüber dem Kupfer- (Abb. 2) und seiner „Cosmographia univer- ferplatten wurden mit verschiedenen Grabin- stich eine freiere Linienführung erlaubt, weil salis“ ab 1550 (Abb. 6, 7) sowie aus Johannes strumenten so bearbeitet, daß vertiefte Linien die Harz- beziehungsweise Teerschicht der Stumpfs Landtafel-Werk, das 1548 in erster und Striche entstanden. Anschließend kam auf zeichnenden Hand keinen Widerstand entge- Ausgabe erschienen ist (Abb. 9). die Platte die Druckerschwärze, die sich in den gensetzt, stellten besonders Homann in Nürn- Bereits im 15. Jahrhundert wurde ein anderes Rillen und Linien verteilte und dann von der berg (Abb. 30, 56, 57) und Seutter in Augsburg Druckverfahren, der Kupferstich, als Tiefdruck JODWWHQ2EHUÁlFKHVRUJIlOWLJDEJHZLVFKWZXU- (Abb. 42) mit dieser Technik hervorragend ge- erfunden, der gegenüber dem Holzschnitt meh- de. Beim Druckvorgang saugte das Papier die staltete Bilder und Kartuschen her. rere Vorzüge aufweist, vor allem eine feinere Farbe aus den Vertiefungen heraus. Bei der Komposition der einzelnen Karten XQGÁH[LEOHUH/LQLHQIKUXQJ'DPLWNRQQWHQ Alle seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhun- gibt es natürlich Unterschiede. Die meisten Kar- eine größere Genauigkeit und eine reichhal- derts bis weit in das 19. Jahrhundert hinein ten stellen aber geradezu kleine Meisterwerke tigere Wiedergabe von Einzelheiten, schärfere erschienenen und hier abgebildeten Karten GDU LQVEHVRQGHUH GLH DXV GHQ 2IÀ]LQHQ YRQ Abzüge, die Verwendung größerer Druckplat- sind mit Hilfe des Kupferstichs hergestellt, die Blaeu und Homann. Genügend Raum zur ten, ihre längere Nutzung und eine leichtere meisten in hervorragender Qualität. Da aber Schaffung kompositorischer Gegengewichte bei jedem Druckgang die Kupferplatte einer bieten die freien Flächen des Kartenbildes, leichten Abnutzung unterlag, verringerte sich zum Beispiel die der Meeresgebiete, wozu die Tiefe des Stichs, der dann weniger Farbe Schiffe, Windrosen, ornamentale Schrift, aber aufnehmen konnte, so daß die Kartenabzüge immer blasser und undeutlicher wurden. Von einem guten Kupferstich ließen sich auf diese Weise bis 1.000, maximal bis 2.000 vollkom- mene Abdrucke gewinnen. Dann mußte die Platte durch Aufstechen regeneriert werden. Ein anderes Tiefdruckverfahren, die Radie- rung, kam im Barockzeitalter zur Anwendung, bei Karten hauptsächlich zur Wiedergabe der bildlichen Teile, wodurch eine Hell-Dunkel- Wirkung erzielt wurde. Bei diesem Verfahren ritzte der Künstler in die mit einer säurefesten Schicht - ursprünglich ein Firnis aus Wachs und Harz, mit Ruß geschwärzt – versehene Kupferplatte mit der Radiernadel seine Zeich- nung derart ein, daß der Metallgrund freigelegt wurde. Die Platte gab man anschließend in ein Bad mit Salzsäure oder Eisenchlorid. Die Säure ätzte jetzt das durch die Radierung freigelegte Metall und vertiefte diese in der Platte.

Ausschnitt g aus Abb. 9 Ausschnitt h aus Abb. 10 244 auch Wappen, Adler oder Stadtansichten bei- schmückung noch recht bescheiden und bil- ell für Kunsthandwerker geschaffenen Mu- trugen. Zur Unterscheidung oder Unterstrei- dete nur ein einfaches oder wenig dekoriertes sterbüchern entnommen. Oft benutzten die chung der Gestaltungselemente dienten die 5HFKWHFN $EE 8QWHUGHP(LQÁX‰GHU Kupferstecher nur einen Teil der Originalvor- graphische sowie malerische Technik und die ÁlPLVFKHQ5HQDLVVDQFHNDPGDV5ROOXQG%H- lage und paßten diese im übrigen der Karten- Kolorierung. schlagwerk zur Anwendung. So bestehen die thematik an. meisten Kartuschen auf den Karten von Orte- Anfang des 17. Jahrhunderts wurden die lius, Mercator und de Jode (Abb. 18, 17, 8) aus Kartuschen mit Ornamenten des Frühba- (LQ]HOQH(OHPHQWHGHV.DUWHQELOGHV geschweiften und durchlochten Bändern, die rocks, dem Knorpel- und Ohrmuschelwerk, in der Folgezeit mit gleichfalls für die Zeit cha- versehen. In der Folgezeit traten weitere bild- .DUWXVFKHQ rakteristischen bizarren Figuren und Masken hafte Elemente hinzu, so zum Beispiel Tier- $EE VRZLH7LHUXQG3ÁDQ]HQDEELO- und menschliche Figuren (Ausschnitt a aus Das italienische Wort „cartoccio“ bezeichne- dungen (Abb. 11, 12, 21) verknüpft wurden. Abb. 23; Abb. 32, 36) oder Waffentrophäen te die schnörkelhafte Verzierung, die den Ti- Die so kunstvoll gestalteten Kartuschen ent- (Abb. 31). Dagegen vermitteln die Kartu- tel einer Landkarte oder einer Texterläuterung warfen die Kartographen im Einzelfall selbst, schen auf spätbarocken Karten von Homann umgibt. In der Frührenaissance war die Aus- in der Mehrzahl aber wurden sie den spezi- (Abb. 30) und Seutter (Ausschnitt b aus Abb. 42)

Ausschnitt i aus Abb. 36 Ausschnitt j aus Abb. 49 245 durch Licht und Schatten plastisch wirkende (LQHP DQGHUHQ .XQVWHPSÀQGHQ GHU =HLW wappen, die sogenannten Territorialwappen, allegorische und naturalistische Bilder. dem „Deutschen Zopfstil“, unterliegen die bei zu sehen. Die Karten aus der zweiten Hälfte des Homanns Erben in Nürnberg veröffentlichten 8QWHU IUKEDURFNHP (LQÁX‰ VWHKW :LOOHP 18. Jahrhunderts enthalten Kartuschen, die Karten der Braunschweigischen Lande (Aus- Blaeus Deutschland-Karte von 1631. Auf ihr aus Formelementen des Rokoko bestehen. schnitt e aus Abb. 43; Abb. 46). Ihre Kartu- erscheint der Doppeladler des Heiligen Rö- Ihr charakteristisches Ornament ist die Mu- schen sind mit Girlanden versehen; eine zeigt mischen Reiches mit dem Habsburgischen VFKHOGLHPLWSÁDQ]OLFKHPXQGDQGHUHPÀJU- einen Hirschschädel mit Geweih. Wappen auf dem Brustbild, in den Fängen lichen Schmuck versehen ist (Ausschnitt c aus Den Stilelementen des Biedermeier unterliegt Schwert und Zepter, umkränzt mit einem Lor- Abb. 54; Abb. 41, 48, 50, 65). Christoph Fembos „Charte vom Königreich EHHUNUDQ] 'DUEHU EHÀQGHW VLFK GLH .DLVHU- Im Gegensatz zu den in verspielter und ge- Hannover“ (Ausschnitt f aus Abb. 73), deren krone (Ausschnitt h aus Abb. 10). Gleichfalls künstelter Form gestalteten Kartuschen des einzige Verzierung aus der besonderen Titelge- aus dieser Zeit stammen die Wappen auf den Rokoko besitzen die Karten zur Zeit des Klas- staltung durch Verwendung mehrerer Schrift- von Johannes Gigas entworfenen Karten von sizismus meist klar gegliederte Formen. Die größen in Fraktur und Antiqua im schlichten Hildesheim und Osnabrück mit den Bischofs- Dekorateure der Karten verzichten nun auf Kreis besteht. Dem gleichen Zeitgeschmack und Erzbischofswappen sowie ins Kartenbild runde Formen und bevorzugen rechte Winkel. unterliegt Papens „Topographischer Atlas“; eingezeichneten Territorialwappen (Abb. 32, Typisch für diese Zeit ist die Rheinbund-Kar- sein einziger dekorativer Anstrich besteht in 33). Auf der Ostfriesland-Karte von Ubbo te von Piere Lapié von 1837 (Ausschnitt d aus den Versalien des Blattitels, die der zeitgenös- Emmius ist außer dem Reichswappen auch das Abb. 71), deren Titel sich auf einem schlichten sischen Werbeschrift entlehnt sind, und einem Landeswappen mit dem sogenannten Jungfrau- 6WHLQEHÀQGHW*DQ]RKQH9HU]LHUXQJLVWGHU einfachen Schmuckrahmen (Abb. 81). enadler zu sehen (Ausschnitt i aus Abb. 36). Titel der von Tobias Conrad Lotter in Augs- 6SlWEDURFNHQ (LQÁVVHQ XQWHUOLHJHQ GLH burg herausgegebenen Karte des Osnabrücker :DSSHQ Wappen auf Johann Baptist Homanns Braun- Episkopats von 1784 (Abb. 53). schweig-Karte von ca. 1750 mit allegorischen Der Ursprung der Wappen reicht weit in Figuren, links mit Bischofshut, rechts mit die Zeit des Mittelalters zurück, in der Schild den Leoparden von Braunschweig (Abb. 45). und Helm mit Wappenzier getragen wurden. Gleiches gilt für die von allegorischen Figuren Im 15. Jahrhundert, dem Ende des Rittertums, und Putten getragenen Wappen auf der Kar- begann die Zeit der „toten“ oder „bildlichen te von Lauenburg (Abb. 30), auf der Heinrich Heraldik“. Seitdem besitzen die Wappen die Form eines Schildes, dem eigentlichen Wap- penträger, und sind mit einem Helm sowie zu- sätzlichen Verzierungen versehen. Das älteste der hier abgebildeten Wappen entstammt der Hochrenaissance. Im Wap- SHQELOGEHÀQGHWVLFKHLQJHlVWHWHU3IDKOGDV Kennzeichen für Johann Stumpf, den Autor der „Teutschland“-Karte von 1546 (Ausschnitt g aus Abb. 9). Außerdem sind in der Karte selbst Länder- beziehungsweise Herrschafts- Ausschnitt k aus Abb. 14 Ausschnitt l aus Abb. 29 246 der Löwe als Ritter in Begleitung eines Löwen Auf den vom Klassizismus geprägten Kar- alle sind sie mit Meileneinteilung und Ziffern erscheint, sowie für die prächtig gestaltete ten fehlen die Wappen oder sie sind sehr versehen. Hauptsächlich handelt es sich um Kartusche auf Seutters Karte von Lüneburg schlicht und stellen lediglich das Schildbild die Deutsche Meile, von der 15 auf einen Grad (Abb. 42). In dieser Zeit erschienen aber auch dar (Abb. 53). Auf den Karten des 19. Jahr- des Äquators gerechnet werden. Einige Kar- manche Kartenkartuschen mit realistischen hunderts fehlen die Wappen gänzlich. ten enthalten daneben auch andere Entfer- Szenen, sichtbar auf der von Homanns Erben nungsangaben, zum Beispiel die Französische veröffentlichten Bergbau-Karte des Harzes 9HU]LHUXQJGHU0D‰VWDEVOHLVWHQ 0HLOH'LH0D‰VWDEVOHLVWHQEHÀQGHQVLFKMHW]W (Abb. 49), auf der sich in der linken unteren einzeln am Kartenrand oder bilden in Kom- Ecke das Wappen des Kurfürsten und rechts Auf vielen Karten sind die Maßstäbe ge- bination mit der Titelkartusche deren Sockel unten die Wappen der Harzer Bergstädte be- schmückt, in den meisten Fällen jedoch nicht (Abb. 32). ÀQGHQ $XVVFKQLWWMDXV$EE  so kunstvoll wie die Titelkartuschen. Auf zwei Während des Hochbarocks bildeten die 9RQGHU.XQVWGHV5RNRNREHHLQÁX‰WVLQG Karten von Sebastian Münster (Abb. 2, 7) fehlt Maßstabsleisten den Sockel der Titelkartusche in diesem Buch nur zwei Wappen, auf der Pyr- sogar die Maßstabsangabe noch ganz. Auf sei- (Ausschnitt m aus Abb. 52), deren Abschluß mont-Karte (Abb. 48) das Stadtwappen und ner Deutschland-Karte (Abb. 6) ist die Maß- auf der Oldenburg-Karte das Wappen der auf stabsleiste vertikal angeordnet, ohne Verzie- den dänischen Thron gelangten Linie des Ol- rung, aber mit unterschiedlicher Kolorierung denburger Hauses (Abb. 54). Beide Wappen der Abstände. Auf Stumpfs Deutschland-Kar- sind mit dem charakteristischen Rocaille, dem WHYRQ $EE EHÀQGHWVLHVLFKXQWHUKDOE Muschelzierat, versehen. des Familienwappens. Beigegeben ist ein Zir- kel als Instrument zur Ent- fernungsbestimmung. Auch auf der bei de Jode 1593 veröffentlichten Karte von Gottfried Mascop (Abb. 8) ist die Maßstabsleiste am rechten unteren Rand mit einem gespannten Zirkel für die Distanzmessung verse- hen. Stärkere Verzierung er- fuhren die Maßstabsleisten in der Spätrenaissance durch das Roll- und Beschlagwerk bei Ortelius (Ausschnitt k aus Abb. 14) und im Früh- barock durch das Knorpel- werk bei Blaeu (Ausschnitt l aus Abb. 29; Abb. 23). Fast Ausschnitt m aus Abb. 52 Ausschnitt n aus Abb. 53 247 (Abb. 45) oder den Sockel der Zeichenerläute- 6FKLIIHDOV.DUWHQGHNRU JDEHQXQGELVLQVJHVDPW$XÁDJHQLQ rung (Abb. 42). In der folgenden Epoche stel- sechs verschiedenen Sprachen. len die Maßstabsleisten meistens eine Einheit Auf einigen Karten mit Teilen der Nord- und Weniger verziert sind die Karten seines be- mit den Zeichenerklärungen her (Abb. 65). Ostsee sind auch Wasserfahrzeuge abgebildet. rühmten Zeitgenossen Gerhard Mercator. Ihr Ihre Kartuschen sind mit Muschelzierat und Dabei handelt es sich um wirklichkeitsgetreue Wert liegt auf einem gründlich erarbeiteten ERJHQI|UPLJHP RGHU ÀJUOLFKHP 6FKPXFN Darstellungen verschiedener Schiffstypen der Karteninhalt, für den Mercator natürlich viel versehen. Zeit. Ihre Aufnahme erfolgte aus dekorativen mehr Zeit benötigte, wodurch der komplette In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Gründen, denn mit ihrer Abbildung wollten Atlas erst nach seinem Tod vollendet werden sind die Maßstabsangaben in schlichter Form die Kartographen insbesondere die sonst leer konnte. Äußeren Glanz erhielt sein Karten- als Sockel oder ohne jegliche Verzierung aus- HUVFKHLQHQGHQ0HHUHVÁlFKHQÅEHOHEHQ´ ZHUNHUVWGXUFKGLHVSlWHUHQ$XÁDJHQYRQ-R- geführt (Abb. 43). Eine sinnvolle Stelle nimmt Die älteste Darstellung eines Wasserfahr- docus und Henricus Hondius, in die auch viele die Maßstabsleiste auf der Karte des Episko- ]HXJHVQDFK$UWHLQHV:LNLQJHUVFKLIIHVEHÀQ- Wasserfahrzeuge Aufnahme fanden. Mehre- SDWV2VQDEUFNYRQHLQVLHEHÀQGHWVLFK det sich auf Sebastian Münsters Deutschland- re Großsegler auf der Germania-Karte aus hier auf der Postmeilensäule (Ausschnitt n aus Karte von 1554 (Abb. 6). Zu erkennen sind einem Hondius-Atlas von 1636 (Ausschnitt o Abb. 53). Aus ganz schlichten linearen Angaben aber nur der hochgezogene Vordersteven, ei- aus Abb. 22) zeigen dies. bestehen schließlich die Maßstabsangaben des nige Riemen mit den Ruderern sowie das Tau- Eine große Rolle spielten die Schiffsabbil- 19. Jahrhunderts. werk eines Mastes. dungen ferner auf den prächtig gestalteten In der zweiten Hälfte .DUWHQ GHU %ODHXVFKHQ 2IÀ]LQ $OV 9HUOHJHU des 16. Jahrhunderts nahm von Segelhandbüchern und Seekarten sowie die Zahl der abgebildeten PLWVHLQHU(UQHQQXQJ]XPRIÀ]LHOOHQ.DUWHQ- Schiffe beträchtlich zu. macher der Vereinigten Ostindischen Kom- Der Antwerpener Karto- panie war Willem Blaeu die Abbildung der graph Abraham Orteli- Seefahrzeuge ein besonderes Anliegen. Auf us legte großen Wert auf VHLQHQ.DUWHQEHÀQGHQVLFKQHEHQ]DKOUHLFKHQ schön kolorierte, mit bild- Hochseeschiffen viele kleine Fahrzeuge der lichem Zierat versehene Küsten- und Binnengewässer, einmastige Seg- Karten. Auf seinen Stichen ler und kleine Fischerboote (Abb. 23, 36). EHÀQGHQ VLFK YLHOHXQWHU- Mit der Versachlichung der Karten im schiedliche Schiffstypen, 18. Jahrhundert nahm auch die Zahl der Schiffs- selbst auf der Regionalkar- abbildungen auf Karten immer mehr ab. So te Oldenburgs (Abb. 15). ÀQGHWPDQDXI +RPDQQV:DVVHUÁXWNDUWHYRQ Nicht zuletzt mit Hilfe der 1718 und auf seiner Ostfriesland-Karte von Schiffsverzierungen er- 1730 nur allegorische Abbildungen und über- schienen von seinem At- haupt keine Schiffe mehr (Abb. 57, 56). las, dem „Theatrum orbis terrarum“, bereits 1570, dem ersten Jahr seiner Pu- blikation, allein vier Aus- Ausschnitt o aus Abb. 22 248 Näheres zu den Landkarten

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Katalog der Kartensammlung

Schema der Kartenbeschreibung und stat(istischen) Inhalten Nr. 1 Ptolemäus/Münster: Germania (Abb. 2) k) Beischriften, Widmungen, Erläuterungen, Sta- a) R-o Tabula Europae IIII (Vierte Europakarte); Nr. 000 Überschrift aus Personennamen und tistiken u. ä. auf der Karte pauschal im Kartenbild: Germania Magna (Großgerma- kurzem Sachtitel, ggf. Nummer der Abbildung l) Schmuckelemente: K(artuschen), Bildszenen, nien) a) Haupttitel und ggf. Zweittitel im Original, fall- Portraits, Medaillons, Wappen, Schmuckschrift und b) Blatt 41 x 32,5; Bild 33,5 bis 28 (Trapez) x 26 weise abgekürzt, ggf. Wortergänzungen in Klam- -rahmen pauschal, ggf. kol(oriert); ohne Windrose d) geogr Quelle Ptolemäus von Alexandrien mern, bei Fremdsprachen Übersetzung in Klam- m) Neben- oder Insetkarten, Pläne, Ansichten: um 150, älteste bekannte zeichnerische Vorlage mern Originaltitel, bei Fremdsprachen Übersetzung in 13. Jahrhundert; Zeichner Sebastian Münster, zu- b) Breite mal Höhe des Kartenblattes, des Karten- Klammern, Breite mal Höhe des Bildes, Inhalt erst als Abzeichnung aus der Ulmer Ptolemäus- bildes bis zum äußeren Rahmen, horizontal und ver- pauschal, fallweise weitere Beschreibung nach die- Ausgabe von Nicolaus Germanus 1486 tikal in der Mitte gemessen, gerundet auf 0,5 cm sem Schema e) aus dem Buch „Geographiae Claudii Ptolemaei c) Angabe von Personen, Institutionen, Verlagsor- n) Rückseite: Numerierung und Kennzeichnung; Alexandrini, Philosophi ac Mathematici praestan- ten, Druckprivileg, Datierung, Numerierung auf äußere Form eines Textes, Sprache, Inhalt pau- tissimi, Libri VIII ...“ (Acht Bücher Geographie der Karte; Fremdsprachen übersetzt schal, Textübergänge (Kustoden); Schmuckele- des hervorragenden Philosophen und Mathemati- d) Autor und Hersteller von Vorlagen und des vor- mente kers Claudius Ptolemäus aus Alexandrien), bearbei- liegenden Blattes mit Zeitstellung, soweit nicht un- o) eingesehene Originalexemplare, dabei verwen- tet von Sebastian Münster, gedruckt von Heinrich ter c) angegeben dete Abkürzungen: Berlin = Staatsbibliothek zu Petri, Basel 1552 e) Einzelblatt; Atlas, Buch o.ä. mit Verfasser, Ver- Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Bonn = Univer- f) Hsch leger, Drucker, Ort und Zeit der Veröffentlichung; sitäts- und Landesbibliothek, Göttingen = Nieder- i) auf allen Seiten jeder volle Grad beschr, KA 27° Sachtitel im Original, fallweise abgekürzt, bei sächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Han- bis 51° Fremdsprachen Übersetzung in Klammern, alles nover = Niedersächsische Landesbibliothek, Köln k) r-m Kasten mit Aufzählung germanischer Os in übrige nur übersetzt = Universitäts- und Stadtbibliothek, München = Latein, r-u Parallelkreis (zum Äquator) 15, R-r Par- f) Herstellungsart der Karte: Holzschnitt (Hsch), Bayerische Staatsbibliothek, Wolfenbüttel = Her- allelkreise 16 bis 19 Kupferstich (Kst), Stahlstich (Stst), Lithographie zog-August-Bibliothek; Literatur abgekürzt l) R-o Zierblättchen vor und hinter dem Titel (Litho), ohne moderne Herstellungsverfahren; n) rechte Blatthälfte u-r 6, gestalteter lateinischer ÁlFKHQ JUHQ] WHLONRO RULHUW  /DQGVFKDIWVPHUN Für Positionen innerhalb des Kartenrahmens ste- Text zur geogr und astronomischen Beschreibung male (Lm), Ortschaften (Os) kol hen die Abkürzungen o = oben, u = unten, r = Germaniens, Zierrahmen mit Jahreszahl 1523 g) Längenmaße und Maßstäbe (graphisch, nume- rechts, l = links, m = Mitte. Positionen auf dem o) eingesehene Exemplare aller vier Ptolemäus- risch), Meilen = M, Maßangaben in Zentimetern, Blattrand außerhalb des Kartenrahmens kenn- Ausgaben von Sebastian Münster in Göttingen; fremdsprachige Bezeichnungen übersetzt zeichnet ein vorgesetztes R. Mehrere Buchstaben Hantzsch 1899, S. 88 Nr. 6; Wolkenhauer 1908, h) Ausrichtung des oberen Kartenrandes in den sind mit Bindestrich verbunden, z.B. R-o-m = S. 40 ff.; Burmeister 1964; Imago Germaniae 1996, Himmelsrichtungen, falls von Norden abweichend; Rand oben Mitte. Nr. 1 Haupthimmelsrichtungen (Hh) beschr(iftet), Wind- rose Nr. 2 Waldseemüller/Münster: Deutschland i) Randgraduierung, Kartenausschnitt (KA) am Katalog (Stand Oktober 2006) 1540 (Abb. 6) Nordrand in Grad und Minuten östlicher Länge, a) R-o Germanicae Nationis Descriptio (Darstel- Gradnetz, Suchnetz Karten mit a- und b-Nummern sind nach Redak- lung des germanischen Volkes) j) Legende: Anzahl der Signaturen (Sign), unter- tionsschluß des Katalogs in die Sammlung gekom- b) Blatt 39,5 x 31; Bild 34,5 x 25 schieden nach topogr(aphischen), pol(itischen) men. d) von Sebastian Münster, hauptsächlich als Aus- 251 zug aus der „Carta itineraria Europae“ (Wegekarte „Wie die Sachsen des Glaubens halb bestritten sind rard de Jode, u-l Stecher Joannes van Deutecum Europas) von Waldseemüller 1511 und nach der worden durch die König von Franckreich.“, zwei d) Auszug aus Sgrootens Germania-Wandkarte modernen Deutschlandkarte in der Ptolemäus- Miniaturen, u-r gur der von 1566 Ausgabe von Waldseemüller 1513, Südorientierung o) Hantzsch 1899, S. 188 Nr. 33; Burmeister 1964 e) Blatt V aus dem Atlas „Speculum Orbis Terra- nach der Karte für Rompilger und der Mitteleu- rum“ (Spiegel des Erdkreises), 2. Teil „Speculum ropakarte von Erhard Etzlaub; zuerst gedruckt Nr. 4 Stumpf/Vogtherr: Deutschland 1546 Geographicum Totius Germaniae Imperium Re- in Münsters Ptolemäus-Ausgabe von 1540; Holz- (Abb. 9) präsentans“ (Geographischer Spiegel über das gan- schnitt von Conrad Schnitt a) R-o Germania Teütschland ze Deutsche Reich) von Gerard de Jode, gedruckt e) aus dem Buch „Cosmographia universalis li- b) Blatt 40 x 32,5; Bild 39 x 28 von Gerard Smits, Antwerpen 1578 bri VI ...“ ( Sechs Bücher allgemeine Weltbeschrei- d) von Johannes Stumpf um 1545 nach der mo- f) Kst bung ...) von Sebastian Münster, gedruckt von dernen Deutschlandkarte in der Ptolemäus-Aus- g) u-l 15 kleine deutsche M = 6,3; 15 große deut- +HLQULFK3HWUL$XÁDJH%DVHO gabe von Sebastian Münster 1540, Holzschnitt un- sche M = 9,2 f) Hsch, Lm und Os kol ter der Verantwortung von Heinrich Vogtherr dem h) alle Hh beschr g) r 130 gewöhnliche deutsche M = 20,6 Älteren 1546 i) jeder volle Grad markiert und beschr, KA 27° 27’ h) Süden e) aus dem Buch „Gemeiner loblicher Eydgno- bis 39° i) l und r jeder Breitengrad beschr schafft Stetten, Landen und Völckeren Chro- l) o-l Meeresungeheuer, o-r Segelschiff, u-l Zirkel l) r-u Teil eines Wikingerschiffes, r senkrecht ste- nick...“ von Johannes Stumpf, zuerst gedruckt und auf dem Maßstab hender Maßstab, beide kol verlegt von Christoph Froschauer dem Älteren, n) vierspaltiger lateinischer Text über „Saxonia Re- n) rechte Blatthälfte 6, halbseitiger gestalteter la- =ULFKYRUOLHJHQG$XÁDJHYRQ gio“ (Sachsenland); rechte Seite o-r V, u-r E nes: teinischer Text über die neue Auffassung von I +VFKÁlFKHQNRO o) Koeman II 1969, S. 205 ff. (208); Krogt 2003, Deutschland im Gegensatz zu Ptolemäus g) r-m Längenmaß nicht beschr Teil A S. 257 ff. (260), Teil B S. 744 Nr. 2100:32 o) Hantzsch 1899, S. 97 Nr. 34; Wolkenhauer 1908, h) Süden S. 44 ff.; Ruland 1962, nach S. 96; Burmeister 1964; i) r und l unbeschr Randgraduierung Nr. 5 Mascop/de Jode: Münster und Osna- Imago Germaniae 1996, Nr. 7 und 8; Meurer 2001, k) o-r Beschreibung des zeitgenössischen Um- brück (Abb. 8) S. 192 ff. Tab. 2-7 fangs Deutschlands im Vergleich mit dem ptole- a) l-m Reiterata Episcopatus Monasteriensis geo- mäischen Germanien, r-u Anmerkung zu den im graphica descriptio cui addita est et Osnabrugensis Nr. 3 Münster: Sachsenland (Abb. 7) Kartenbild verteilten Wappen (Wiederholte geographische Darstellung des Hoch- a) R-o Titel gleich Kapitelüberschrift: Von dem l) r-o Textk, r-m Wappen von Johannes Stumpf, stifts Münster mit dem Hochstift Osnabrück) Sachsen Landt, altem und newem, sampt allen darunter Maßstab mit Zirkel, r-u Textk, im Karten- b) Blatt 47 x 37 (beschnitten); Bild 45 x 35 Herrschafften so darinnen ligen bild verteilt zahlreiche Territorialwappen, alles kol c) l-m Autor Godefried Mascop, Kosmograph aus b) Blatt 19,5 x 32; Bild 13,5 x 7 o) Weisz 1941; Weisz 1942, S. 10, 14 f.; Fauser 1978, Emmerich, u-l 1569, u-r Stecher Brüder Joannes d) Sebastian Münster als Auszug aus seiner S. LXXI f.; Imago Germaniae 1996, Nr. 13; Meurer van Deutecum und Lucas van Deutecum Deutschlandkarte (Kat.Nr. 2) 2001, S. 198 ff. Tab. 2-8 G QDFKGHU]ZHLWHQ$XÁDJHHLQHUQHXQEOlWWULJHQ e) Seite MXXIII (1023) aus dem Buch „Cosmo- Karte von Mascop von 1568 graphey oder Beschreibung aller Länder, Herr- Nr. 4 a Sgrooten/de Jode: Alt-Sachsen e) Blatt 37 aus dem Atlas „Speculum Orbis Ter- schafften und fürnemsten Stetten des gantzen Erd- a) o Saxonum regionis quatenus eius gentis impe- rae“ (Spiegel des Erdkreises), zweiter Teil mit ei- bodens ...“ von Sebastian Münster, gedruckt von rium nomenque olim patebat, recens germanaque genem Titel „Germania Geographicis Tabulis Illu- Heinrich Petri, Basel, nach 1556 delineatio (Neue und wahre Zeichnung des Sach- strata“ (Deutschland in Landkarten) von Cornelis f) Hsch, Lm und Os kol senlandes, soweit Herrschaft und Name seines de Jode, herausgegeben von der Witwe und den h) Süden Volkes einst reichten) Erben Gerard de Jodes, gedruckt von Arnold Co- n) Buchseite MXXIIII (1024) mit der Seitenüber- b) Blatt 55,5 x 41,5; Bild 45 x 33 ninx, Antwerpen, 1593 schrift „Das Dritte Buch“, der Kapitalüberschrift c) o Autor Christian Sgrooten, Herausgeber Ge- I .VWJUHQ]XQGÁlFKHQNRO/PNRO 252 g) u-r 2 große M = 5,8; 2 mittlere M = 4,4; 3 kleine Nr. 7 Mascop/Ortelius: Münster und Osna- n) rechte Seite u-r 43, lateinischer Text unter der M = 5,3 (Beschriftungen vertauscht) brück (Abb. 20) Überschrift „ orientalis“ (Ostfriesland) h) etwa Osten, alle Hh beschr a) o-l Monasteriensis et Osnaburgensis Episcopa- o) Behrmann 1909, S. 124 f.; Lang 1962 a, S. 28; k) u-l lateinische Mitteilung Mascops an den Be- tus descriptio (Darstellung der Hochstifte Münster Leerhoff 1985, S. 14 f.; Meurer 1991, S. 82 Nr. 84, trachter über Westfalen und die Herstellung der und Osnabrück) S. 145 f.; Broecke 1996, S. 126 Nr. 82; Krogt 2003, Karte b) (halbes) Blatt 29,5 x 45; Bild 25 x 36,5 S. 750 Nr. 2310:31 A, S. 87 ff. l) u-l Titel- und Textk, u-r drei Maßstäbe mit Zir- c) o-l Autor Gottfried Mascop aus Emmerich, u-r kel, im Kartenbild zwei Territorialwappen, alles mit Privileg Nr. 9 Florianus/Ortelius: Ostfriesland II kol d) wie Kat.Nr. 5, im Ortelius-Atlas ab 1570 (Abb. 16) n) rechte Seite u-r Ppp, rechts zwei volle und e) halbes Blatt aus dem Atlas „Theatrum Orbis a) o-m Frisia Orientalis (Ostfriesland) links zwei halbe Spalten lateinischer Text unter Terrarum“ (Schauplatz des Erdkreises) von Abra- b) Blatt 55 x 46, Bild 50 x 37,5 der Überschrift „Westphaliae Tabula“ (Karte von ham Ortelius, Antwerpen vor 1579 c) u-m Autor Johannes Florianus, u-r mit zehnjäh- Westfalen), linke Seite u-r Waldec f) Kst kol rigem Privileg o) Prinz 1948, S. 251 ff. (256); Engel 1957, S. 100; g) u-l 5 große M = 9,6; 7 gewöhnliche M = 10,5; 9 d) veränderter Neustich der Karte Kat.Nr. 8, im Koeman II 1969, S. 212, Jod 2 Nr. 71; Krogt 2003, kleine M = 10,1 Ortelius-Atlas ab 1595 Teil B S. 751 Nr. 2330: 32 h) Nordnordosten, u-r Kompaßscheibe kol e) wie Kat.Nr. 7, Blatt 47 einer lateinischen Aus- j) u-l 7 topogr Sign gabe entweder Antwerpen 1595 oder Antwerpen Nr. 6 Michaelis/de Jode: Ostfriesland l) o-l Titelk, u-l Maßstäbe, alles kol 1601, jeweils gedruckt von Joannes Moretus a) o-r Frisiae Orientalis nova et exacta descriptio o) Prinz 1948, S. 251 ff.; Engel 1957, S. 100 ff.; f) Kst kol (Neue und genaue Darstellung Ostfrieslands) Meurer 1991, S. 80 Nr. 24 b; Broecke 1996, S. 146 g) u-l 5 gewöhnliche friesische M = 15 b) Blatt 56 x 41,5; Bild 49,5 x 36,5 f. Nr. 100 b h) alle Hh beschr c) o-r Autor Laurentius Michaelis aus Hohenkir- j) l-m 5 topogr Sign chen, 1579, Herausgeber Gerard de Jode Nr. 8 Florianus/Ortelius: Ostfriesland I k) lateinische Erläuterungen bei den Inseln Bor- d) gestochen von Gerard de Jode a) o-m Frisiae orientalis descriptio (Darstellung kum, Juist und Bant sowie bei Norden e) wie Kat.Nr. 5, Blatt 45 Ostfrieslands) l) o-m, u-l und u-r Kart, u-l Friesenpaar in Tracht, f) Kst kol b) Blatt 54,5 x 46; Bild 44,5 x 31 alles kol g) u-l 3 kleine = 7; 3 mittlere = 8,4; 3 große M = 9,7 c) l-u Autor Johannes Florianus, l-m zehnjähriges m) u-r Rideriae Portionis facies, ante inundatio- (graphische Maßstäbe nicht beschr) Privileg des Kaisers und Königs, 1579 nem, qui postea sinus maris factus est (Teil des h) alle Hh beschr d) vermutlich nach einer Vorlage von Laurentius Rheiderlandes vor der Überschwemmung, die spä- i) alle 10’ markiert und beschr, Breiten von 20 bis Michaelis und eigenen Aufnahmen, Stecher ver- ter die Bucht aufgerissen hat); 14,5 x 14,5; Vorlage 80, Längen von 10 über 60 bis 40, volle Grade mutlich Frans Hogenberg, im Ortelius-Atlas seit von Jacob van Meersch, kol, Hinweise auf das Da- nicht beschr 1580 tum der Überschwemmung „25. Dezember etwa k) westl der Ems Hinweis auf antikes Römerlager e) wie Kat.Nr. 7, Blatt 43 einer lateinischen Aus- 1277“ und einen Weg König Redberts l) Titelk, Maßstäbe mit Zirkel, zwei Segelschiffe, gabe, gedruckt von Christopher Plantijn, Antwer- n) rechte Seite u-r 47, lateinischer Text über Ost- alles kol pen 1584 friesland n) rechte Seite o-r 45, u-r Zzz, Übergang Emde- I .VWJUHQ]XQGÁlFKHQNRO/PXQGHLQ]HOQH2V o) Broecke 1996, S. 127 Nr. 83; Lang 1962 a, nam, linke Seite Übergang HOLLAN-, zweispalti- kol S. 28, 31; Meurer 1991, S. 84 Nr. 135 I; ger lateinischer Text über Ostfriesland, Schmuck- g) l-m 6 Wegstunden = 15,8 Krogt 2003, S. 750 Nr. 2310:31 B, S. 102 ff., initiale h) Nordwesten, Windrose mit Zeiger Richtung S. 108 ff. o) Lang 1962 a, S. 26 f.; Krogt 2003, Teil A S. 261 Westen kol ff. (265) Nr. 73, Teil B S. 750 Nr. 2310:32, 32:02 l) o-m Titelk, l-u Maßstab, daneben Autorenk, l-o Fischerboot mit Netz, r-o Segelschiff, alles kol 253 Nr. 10 Michaelis/Ortelius: Oldenburg o) Engel 1957, S. 103 ff.; Meurer 1991, S. 82 usw., Duisburg 1585 (Abb. 15) Nr. 85; Broecke 1996, S. 135 Nr. 91; Krogt 2003, S. 749 f) Kst kol a) o Oldenburg comit(atus) (Grafschaft Olden- Nr. 2300:31, S. 230 ff. g) u-r 2 gewöhnliche westfälische M = 3,5 burg) h) alle Hh beschr b) (halbes) Blatt 28,5 x 45,5; Bild 24 x 34 Nr. 12 Mercator/Ortelius: Braunschweig-Lü- i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 27° 50’ c) u-r Autor Laurentius Michaelis neburg (Abb. 14) bis 31° 29’ d) entstanden 1579 als Teil einer Ostfrieslandkarte a) o-r Braunsvicensis et Luneburgensis ducatuum n) rechte Seite r-m E, Titel wie a), Aufzählung der von Michaelis, erste Fassung ab 1584, vorliegende vera delineat(io) (Wahre Zeichnung der Herzogtü- dargestellten Grafschaften und Bistümer, teilweise zweite Fassung ab 1595 im Ortelius-Atlas, Stecher mer Braunschweig und Lüneburg) mit ihren Ämtern, die meisten mit Koordinaten; u- vermutlich Frans Hogenberg b) Blatt 28,5 x 47; Bild 23,5 x 30,5 m Schmuckraute kol e) wie Kat.Nr. 7, halbes Blatt, ab 1595 d) Vorlagen waren die Mercator-Karten von 1585 o) Koeman II 1969, S. 287 ff. Me 9 Nr. E (36); I .VWJUHQ]XQGÁlFKHQNRO/PNRO (Kat.Nrn. 14 und 17) , bei Ortelius ab 1590 Krogt 1995, S. 30 ff. (32) g) u-l 3 M: kleine = 7,5; mittlere = 8,6; große = e) wie Kat.Nr. 7, halbes Blatt 65 einer lateinischen 9,9 Ausgabe entweder Antwerpen 1609, gedruckt von Nr. 14 Mercator: Niedersachsen und Meck- h) alle Hh beschr Joan Baptist Vrients, oder Antwerpen 1612, ge- lenburg (Abb. 11) l) o Titelk, darunter Segelschiff, u-l drei Maßstäbe, druckt von Joannes Moretus a) o-l Saxonia inferior et Meklenborg Duc(atus) alles kol I  .VW JUHQ] XQG ÁlFKHQNRO /P XQG HLQLJH 2V (Niedersachsen und Herzogtum Mecklenburg) o) Sello 1895, S. 363; Behrmann 1909, S. 123; kol b) Blatt 51 x 40; Bild 44,5 x 34 Meurer 1991, S. 83 Nr. 101 b, S. 201 f.; Broecke g) u-r 6 gewöhnliche deutsche M = 5,4 c) u-l wie Kat.Nr. 13 1996, S. 134 Nr. 90 B h) alle Hh beschr d) wie Kat.Nr. 13 l) o-r Titelk, u-r Maßstabk, beide kol e) wie Kat.Nr. 13, Blatt L Nr. 11 Sgrooten/Ortelius: Westfalen (Abb. 18) n) zwei lateinische Texte mit den Überschriften I .VWÁlFKHQNRO/PXQG2VNRO D  RU :HVWSKDOLDH WRWLXV ÀQLWLPDUXPTXH UHJLR „Brunsvici et Luneburgensis Ducatus“ (Herzog- g) u-r 4 gewöhnliche deutsche M = 4,2 num accurata descriptio (Genaue Darstellung ganz tümer Braunschweig und Lüneburg) und „Nuren- h) wie Kat.Nr. 13 Westfalens und angrenzender Gebiete) bergensis agri descriptio“ (Darstellung des Nürn- i) alle 2’ markiert, alle 20’ beschr, KA 30° 36’ bis b) Blatt 54,5 x 43; Bild 50 x 34,5 berger Gebietes) 35° 10’ c) u-l Autor Christian Sgrooten aus Sonsbeck mit o) Leerhoff 1985, S. 12 f.; Meurer 1991, S. 37, l) o-l Titelk, u-r einfacher Maßstab, beide kol Privileg, o-r mit zehnjährigem Privileg 1579 83 Nr. 123 a, S. 199; Broecke 1996, S. 144 n) rechte Seite r-m L, knapp halbseitige Aufzäh- d) Sgrootens Zeichnung von 1564/1565 für Phil- Nr. 99 a; Krogt 2003, S. 748 Nr. 2262: 31, S. 122 lung der geistlichen und weltlichen Reichsstän- ipp II. von Spanien, im Ortelius-Atlas ab 1579 ff., S. 129 ff. de sowie der Reichsstädte in Niedersachsen, u-m e) wie Kat.Nr. 7, Blatt 54 einer englischen Ausga- Schmuckraute be, gedruckt von John Norton, London 1606 Nr. 13 Mercator: Westfalen II o) Krogt 1995, S. 30 ff. (32); Krogt 1997, S. 599 f) Kst kol a) auf der Rückseite: Westfaliae secunda tabula Nr. 2200:1A.1, 1:001/11; Bolland 1985 g) u-r 5 große westfälische M = 7 mittlere (westf.) (Zweite Westfalenkarte) M = 11 Wegstunden = 8,9 b) Blatt 50 x 40; Bild 46 x 35,5 Nr. 15 Mercator/Hondius: Braunschweig und h) Osten, alle Hh beschr c) u-l von Gerard Mercator mit Privileg Magdeburg j) u-l und l-m 12 Ziffern für Orte d) Stecher Gerard Mercator D XO%UDXQVZLNHW0H\EXUJFXPFRQÀQLLV %UDXQ- k) o-l lateinische Erörterung über die Namen der e) Blatt E aus dem Atlas „Gallia – Belgia – Ger- schweig und Magdeburg mit angrenzenden Län- Ostfalen und Westfalen mania“ (Frankreich – Belgien – Deutschland), Teil dern) l) o-l, o-r und u-l K, u-r Maßstäbe, alles kol Deutschland „Germaniae tabule geographicae“ b) Blatt 22 x 17; Bild 17,5 x 13,5 n) rechte Seite u-r 54, ganzseitiger englischer Text (Landkarten von Deutschland) von Gerard Merca- d) verkleinerter Nachstich der entsprechenden über Westfalen, sechszeilige Initiale kol tor, Kosmograph des Herzogs von Jülich, Kleve Mercator-Karte (Kat.Nr. 17) von Jodocus Hondius 254 dem Älteren Nr. 17 Mercator/Hondius: Braunschweig und o) Engel 1957, S. 109 ff.,119; Krogt 1997, S. 602 e) aus dem „Atlas Minor Gerardi Mercatoris ...“ Magdeburg (Abb. 12) Nr. 2301:1.2, 1:114 (Gerard Mercators Kleiner Atlas ...) von und bei a) u-l Braunswyck & Meydburg cum ceteris adia- Jodocus Hondius dem Älteren, Amsterdam 1610 centibus (Braunschweig und Magdeburg mit an- Nr. 19 Mercator/Hondius: Deutschland 1631 f) Kst grenzenden Ländern) (Abb. 22) g) u-r 5 deutsche M = 1,9 b) Blatt 56,5 x 47; Bild 45 x 35,5 a) u-l Germaniae nova et accurata delineatio (Neue h) alle Hh beschr c) u-r wie Kat.Nr. 13 und genaue Zeichnung Deutschlands) i) alle 6’ markiert, jeder volle Grad beschr, u-r bei d) zuerst bei Mercators Deutschlandkarten von b) Blatt 57,5 x 46,5; Bild 48 x 35 51° Fehler, KA 30° 36’ bis 35° 10’ 1585, Vorlage mögl von Godfried Mascop c) u-l Herausgeber Henricus Hondius, Amsterdam l) u-l Titelk, u-r Maßstabk e) wie Kat.Nr. 16, 1619 1631 n) u-r Restae, volle Seite lateinischer Text zur Ge- f) Kst grenzkol d) nach der Deutschlandkarte von Willem Blaeu schichte g) u-r 2 gewöhnliche deutsche M = 2,0 (Kat.Nr. 34), fünfter Zustand einer Hondius-Karte o) Koeman II 1969, S. 519 Me 189 B h) alle Hh beschr von 1617 i) alle 2’ markiert, alle 20’ beschr, KA 30° 36’ bis e) aus einer englischen Ausgabe des Atlasses wie Nr. 16 Mercator/Hondius: Ostfriesland und 35° 10’ Kat.Nr. 16, bei Johannes Janssonius und Henricus Oldenburg (Abb. 17) l) u-l Titelk, u-r Maßstabk, beide kol Hondius (Reihenfolge der Namen fallweise geän- a) o-l Emden & Oldenborch Comit(atus) (Graf- n) rechte Seite u-r Qqqqq, zwei Seiten 255 und dert), Amsterdam 1636 schaften Emden und Oldenburg) 256 französischer Text unter der Überschrift f) Kst grenzkol, Lm und Os kol b) Blatt 54,5 x 47; Bild 43 x 34 „Brunswyck Duché.“ (Herzogtum Braunschweig), g) u-l 25 gewöhnliche deutsche M = 5,8 c) u-l wie Kat.Nr. 13 u-r noines. h) o-l Windrose mit Nord- und Ostzeiger kol d) zum Teil nach Michaelis (Kat.Nr. 10), zuerst bei o) Pitz 1967, S. 12; Krogt 1997, S. 600 i) alle 10’ markiert, jeder volle Grad beschr, KA 22° Mercators Deutschlandkarten von 1585 Nr. 2260:1A.1, 1:113 bis 46° 20’, Gradnetz mit 2°-Abständen e) aus einer französischen Ausgabe des Atlasses j) in der Titelk ein Sternchen als Signatur für Uni- „Gerardi Mercatoris Atlas sive cosmographicae Nr. 18 Mercator/Hondius: Westfalen und versitätsstädte PHGLWDWLRQHVGHIDEULFDPXQGLHWIDEULFDWLÀJXUD´ Bremen (Abb. 21) l) u-l Titel- und Maßstabk, o-l zwei Segelschiffe mit (Gerard Mercators Atlas oder kosmographische a) o-l Westfalia Cum Dioecesi Bremensi (Westfa- Geschützqualm, darunter ein Segelschiff, o-r ein Betrachtungen über die Erschaffung der Welt und len mit dem Erzstift Bremen) Segelschiff, daneben ein Meeresungeheuer, alles die Gestalt der Schöpfung) von Jodocus Hondius b) Blatt 56 x 47; Bild 46,5 x 36 kol dem Jüngeren, Amsterdam 1613/16 c) u-l wie Kat.Nr. 13, u-r Herausgeber Henricus n) rechte Seite u-r DDD, zwei volle Seiten 121/122 f) Kst grenzkol, Lm und einzelne Os kol Hondius Amsterdam englischer Text unter der Überschrift „Germanie“, g) o-r 1 M = 3,3 d) zuerst bei Mercators Deutschlandkarten von linke Seite u-r That h) alle Hh beschr 1585 als erste von drei Westfalenkarten o) Krogt 1997, S. 594 Nr. 2000:1D.1, 1:341; Schilder i) jede Minute markiert, alle 10’ beschriftet, KA e) wie Kat.Nr. 16, von Henricus Hondius, 1628 VI 2000, S. 192 ff. Nr. 35 28° 3’ bis 30° 17’ I .VWJUHQ]XQGWHLOZHLVHÁlFKHQNRO l) o-l Titelk, o-r Maßstabk, beide kol g) o-l 2 gewöhnliche westfälische M = 3,7 Nr. 20 Gigas/Janssonius: Münster (Abb. 38) n) rechte Seite u-m Zzzz, zwei volle Seiten 227 und h) alle Hh beschr a) o-r Monasteriensis Episcopatus (Hochstift Mün- 228 französischer Text unter dem Titel „Emden et i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 27° 50’ ster) Oldenbourg Comtez“ (Grafschaften Emden und bis 31° 29’ b) Blatt 58 x 49; Bild 48,5 x 37 Oldenburg) l) o-l Titelk, darunter Maßstabk, beide kol c) u-r Amsterdam bei Johannes Janssonius o) Sello 1895, S. 364; Behrmann 1909, S. 125 ff.; n) rechte Seite u-r Ppppp, zwei volle Seiten 425 und d) nach den Münsterkarten von Johannes Gigas Krogt 1997, S. 602, Nr. 2305:1, 1:112 428 französischer Text unter der Überschrift „Pre- von 1616/18 mière Table de Westphalie“ (Erste Westfalenkarte) e) aus einer lateinischen Ausgabe des Atlasses wie 255 Nr. 16, bei Johannes Janssonius und Henricus r ähnliches Segelschiff mit Beiboot und feuernder Bussemacher 1593 Hondius (Reihenfolge der Namen fallweise geän- Kanone, alles kol d) Auszug aus der Mercatorkarte von Braun- dert), Amsterdam 1638 n) rechte Hälfte u-r 9, lateinischer Text mit der schweig-Magdeburg (Kat.Nr. 17) f) Kst grenzkol Überschrift „Saxonia“ (Sachsen) e) Blatt 33 des Buches „Fasciculus geographicus g) u-l 4½ gewöhnliche deutsche M = 6 Wegstun- R HLQJHVHKHQHV([HPSODU]XH $XÁDJH KLHU complectens praecipuarum totius orbis regionum den = 7,2 Blatt 11), in Göttingen; Behrmann 1909, S. 129 tabulas circiter centum ...“ (Geographisches Hand- h) Westen, alle Hh beschr Fußnote; Meurer 1988, Qua 9 in QUA 4 buch mit rund hundert Landkarten der bedeu- i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 27° 50’ tendsten Regionen des Erdkreises ...) von Matthias bis 30° 10’ Nr. 22 Nagel/Quad/Bussemacher: Westfalen Quad, bei Johann Bussemacher, Köln 1608 j) u-l 4 topogr Sign (Abb. 19) f) Kst k) im Kartenbild zahlreiche Hinweise auf histo- a) im Kartenbild: Westphalia(e) descriptio (Dar- g) u-l 4 gewöhnliche deutsche M = 4,2 rische Begebenheiten, politische Besonderheiten stellung Westfalens) h) Norden und Süden beschr u.a. b) Blatt 36,5 x 27; Bild 26,5 x 18,5 l) u-l Titelk, darunter Maßstab mit einfacher K l) Titel- und Maßstabk, zahlreiche Territorialwap- c) u-r gestochen von Heinrich Nagel, herausgege- n) rechte Hälfte o-r 33, lateinischer Text mit der pen, alles kol ben von Johann Bussemacher in Köln, u-l 1590 Überschrift „Brunsvicum“ (Braunschweig) n) rechte Seite u-r VVV, zweiseitiger lateinischer d) nach Mascop (Kat.Nr. 5) o) eingesehenes Exemplar zu e) in Göttingen; Text zum Hochstift Münster mit siebenzeiliger In- e) Blatt 35 aus dem „Geographischen Handbuch Meurer 1988, S. 207, 222 f.; Qua 20 in QUA 7 itiale W, Übergang 33 Otto, linke Seite Ornament ...“ von Matthias Quad, bei Johann Bussemacher, unter dem Text Köln 1600 Nr. 24 Ptolemäus/Magini: Gallien (Abb. 1) o) Engel 1959, S. 45 ff.; Krogt 1997, f) Kst kol a) R-o Tabula Europae III. (Dritte Europakarte) S. 213 ff., 603 Nr. 2330:1, 1:401 g) u-l kleine, mittlere und große M (graphische b) Blatt 20,5 x 30; Bild 16,5 bis 11,5 (Trapez) x 12,5 Maßstäbe nicht plausibel) d) kartographische Quelle Ptolemäus um 150, Be- Nr. 21 Sgrooten/Nagel/Bussemacher: Alt- h) Osten, alle Hh beschr arbeiter Giovanni Antonio Magini, zuerst 1596, Sachsen (Abb. 5) k) u-l lateinische Mitteilung an den unbekannten wahrscheinlich nach einer Karte von Gastaldi 1561, a) o wie Kat.Nr. 4 a Betrachter über Inhalt und Nutzen der Karte: Stecher Girolamo Porro b) Blatt 36 x 26; Bild 26,5 x 18,5 „Habes hic candide lector ...“ e) Blatt 4 (Vorderseite) aus dem zweiten Teil des c) o-r Autor Christian Sgrooten, Herausgeber Jo- l) u-l K kol %XFKHV Å*HRJUDÀD FLR q GHVFULWWLRQH XQLYHUVDOH hann Bussemacher, u-l Stecher Heinrich Nagel n) rechte Seite o-r 35, zweiseitiger deutscher Text della terra. Partita in due volumini. Nel primo d) wie Kat.Nr. 4 a über das Hochstift Münster, u-r Textübergang: hal- de’quali si contengono gli Otto Libri della Geo- e) Blatt 9 des Atlasses „Europae totius orbis terra- ben JUDÀDGL&O7RORPHR1HO6HFRQGRVLVRQRSRVWH rum partis praestantissimae universalis et particu- o) eingesehenes Exemplar zu e) in Göttingen; Engel XXVII. Tavole Antique di Tolomeo, & XXXVII. laris descriptio“ (Allgemeine und besondere Dar- 1957, S. 106 ff.; Meurer 1988, Qua 22 in QUA 6 altre Moderne...“ (Ptolemäus-Ausgabe unter dem stellung des hervorragenden europäischen Teils Titel „Geographie oder allgemeine Darstellung der des Erdkreises) von Matthias Quad, bei Johann Nr. 23 Quad/Bussemacher: Braunschweig, Erde ...“ mit 27 ptolemäischen und 37 modernen Bussemacher, Köln 1594 Hildesheim, Halberstadt (Abb. 13) Karten) von Giovanni Antonio Magini, bei Gebrü- I .VWJUHQ]XQGÁlFKHQNRO a) u-l Braunswick Ducatus. Hildesheim Epis- dern Giovanni Battista und Giorgio Calignani, Ve- g) u-l 7 kleine deutsche M = 3,8; drei weitere Maß- cop(atus) & Halberstat Episcop(atus) cum caeteris nedig 1597/98 stäbe nicht beschr adiacentib(us) (Herzogtum Braunschweig, Hoch- f) Kst h) alle Hh beschr stifte Hildesheim und Halberstadt mit angren- i) alle 10’ markiert, jeder volle Grad beschr, KA 11° k) o lateinischer Hinweis, daß aus Platzmangel eini- zenden Ländern) bis 30° ge Orte ausgelassen sind b) Blatt 36 x 26,5; Bild 30,5 x 21 k) R-l und R-r für die Parallelkreise 13 bis 17 An- l) u-l vier Maßstäbe mit Zirkel, o-l Segelschiff; o- c) u-l Stecher Matthias Quad, Herausgeber Johann gabe der längsten Tageslänge (Sommersonnen- 256 wende) renberge am 27. August 1626) darunter dasselbe in Griechisch, zwei Spalten la- n) Karte Kat.Nr. 25 b) Blatt 35 x 29,5; Bild 27 x 20 teinisch und griechisch geschriebene Ortsliste mit o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin; Meine c) R-u-r handschr Numerierung 418 Angabe der Koordinaten in römischen und ara- 1982, S. 28, 68 f.; Meurer 1988 d) entstanden nach einem schriftlichen Kriegsbe- bischen Ziffern richt 1626 in der Werkstatt von Abraham Hogen- o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin; Meurer Nr. 25 Ptolemäus/Magini: Germanien berg und Peter von Brachel in Köln im Rahmen 1983, S. 105 ff. a) R-o Tabula Europae IIII. Germania Magna einer zweiten Folge der Hogenbergschen Ge- (Vierte Europakarte. Großgermanien) schichtsblätter zur Illustration des Buches „Fama Nr. 29 Mellinger/Janssonius: Lüneburg b) Blatt 20,5 x 30; Bild 16,5 bis 12 (Trapez) x 12,5 Austriaca“ (Österreichische Überlieferung) von (Abb. 28) d) wie Kat.Nr. 24 Caspar Enß, Köln 1627, dort aber nicht enthalten a) o-l Ducatus Luneburgensis adiacentiumque re- e) wie Kat.Nr. 24, Blatt 4 (Rückseite) f) Kst gionum delineatio (Zeichnung des Herzogtums f) Kst, Lm und einzelne Os kol h) etwa Norden Lüneburg und benachbarter Regionen) i) alle 15’ markiert, jeder volle Grad beschr, KA 28° k) auf dem Blatt verteilt kurze Erläuterungen zum b) Blatt 55 x 43; Bild 49 x 38 bis 51° Kampfgeschehen c) o-l Autor Johannes Mellinger, u-l Herausgeber k) R-l für sechs Parallelkreise Angabe der Entfer- l) auf dem Blatt verteilt marschierende und kämp- Johannes Janssonius in Amsterdam nung zwischen den Längengraden, R-r für die Par- fende Truppen als Fußvolk und Reiterei, Bagage- d) Mellinger nach eigenen Vermessungen, zuerst allelkreise 15 bis 19 Angabe der längsten Tages- wagen und feuernde Kanonen 1592, vorliegender Nachstich etwas vereinfacht länge o) eingesehene Exemplare der „Fama Austriaca“ in e) entweder aus „Atlantis Maioris Appendix ...“ n) Karte Kat.Nr. 24 Berlin, Göttingen, Köln und Wolfenbüttel; Fauser (Anhang zum Großen Atlas ...) von Johannes Jans- o) wie Kat.Nr. 24 1978, S. 452 Nr. 8127; Hellwig 1983, S. 43 Nr. 456 sonius, Amsterdam 1630, oder aus „Theatrum Imperii Germanici ...“ (Schauplatz des Deutschen Nr. 26 Custos/Bellus: Braunschweig Nr. 28 Ptolemäus/Bertius: Germanien (Abb. 3) Reiches ...) von Johannes Janssonius, Amsterdam a) u-l Typus oder Abriß des Herzogthumbs Brun- a) r-m Germaniae descriptio Ptolemaica (Ptolemä- 1632 schwig und unliegenden Landschaffen ische Darstellung Germaniens) f) Kst grenzkol, Lm kol b) Blatt 38 x 33,5; Bild 31 x 26 b) Blatt 23 x 18; Bild 19,5 x 14 g) o-r 5 gewöhnliche deutsche M = 7,8; 7 gewöhn- c) u-r Stecher David Custodis c) R-o-l 102 liche französische M = 8,1 d) vereinfachter, verkleinerter und veränderter d) wahrscheinlich nach Gerard Mercators „Tabu- h) alle Hh beschr Nachstich der entsprechenden Mercatorkarte (Kat. lae geographicae Cl. Ptolemaei“ (Landkarten von i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 30° 48’ Nr. 17) Cl. Ptolemäus) bei Gottfried von Kempen, Köln bis 34° 7’ e) aus dem Buch „Oesterreichischer Lorbeer- ab 1578 l) o-l Titelk, o-r Maßstabk, beide kol krantz“ von Nicolaus Bellus (Pseudonym für Mi- e) Seite 102 aus dem Werk „Commentariorum re- o) Jäger 1996, S. 129 ff.; Krogt 1997, S. 600 chael Kaspar Lundorp), zweite Ausgabe, gedruckt rum Germanicarum libri tres“ (Drei Bücher deut- Nr. 2265:1.1, 1:202 oder 1:221; Ohainski 2000, von Erasmus Kempffer, erschienen bei Johann sche Chronik), erstes Buch, von Petrus Bertius, bei S. 204 ff.; Aufgebauer 2001, passim und Anlage 2 Theobald Schönwetter, Frankfurt am Main 1626 Johannes Janssonius, Amsterdam 1632 f) Kst I .VWÁlFKHQNRO/PXQG2VNRO Nr. 30 Janssonius: Westfälischer Reichskreis h) alle Hh beschr i) jeder Grad markiert, jeder zweite Grad beschr, (Abb. 40) l) u-l Titelk KA 22° bis 52° a) o-r Totius Circuli Westphalici accurata descrip- o) eingesehenes Exemplar zu e) in Köln k) R-o abgekürzter Buchtitel tio (Genaue Darstellung des ganzen Westfälischen l) r-m Titelk kol Kreises) Nr. 27 Hogenberg: Schlacht bei Lutter am n) r-o 101, r-u N 3, Seitenüberschrift „Liber pri- b) Blatt 57,5 x 45,5; Bild 54,5 x 40,5 Barenberge 1626 (Abb. 24) mus“ (Erstes Buch), Überschrift der linken Spalte c) o-r Herausgeber Johannes Janssonius, Amster- a) ohne Titel (zeigt die Schlacht bei Lutter am Ba- „Germaniae (magnae) situs“ (Orte Germaniens), dam 257 e) aus „Joannis Janssonii Novus Atlas... Pars pri- b) Blatt 59,5 x 51; Bild 49,5 x 37,5 daneben zwei Segelschiffe, u-l Titel- und Auto- ma in qua regiones septentrionales & Germania“ c) u-l Herausgeber Willem Blaeu Amsterdam, da- renk, daneben Maßstabk, u-r K der Nebenkarte, (Neuer Atlas von Johannes Janssonius... Erster Teil neben Stecher E. Sijmonsz. Hamersveldt alles kol mit den nördlichen Regionen und Deutschland), e) Blatt 22 aus dem Atlas „Le Theatre du Monde ou m) u-r wie Kat.Nr. 9, Vorlage von Florianus; 9,5 1658, veröffentlicht nach 1680 (entspricht dem At- Nouvel Atlas ...“ (Schauplatz der Welt oder Neu- x 11,5 las Major von 1675, aber ohne Rückseitentext) er Atlas ...) von und bei Willem und Joan Blaeu, n) rechte Hälfte o-r 41, u-l Allemagne, u-r N; beide f) Kst grenzkol, Lm und Os kol Amsterdam 1638, oder aus dem ersten Band der Seiten mit französischem Text über Ostfriesland g) u-l 6 gewöhnliche deutsche M = 5,6; 7 gewöhn- dreibändigen Ausgabe bei Joan und Willem F. Blaeu o) Lang 1962 b, S. 31 ff.; Koeman I 1967, S. 117 liche französische M = 5,3 1640-43, Amsterdam 1643 Bl 16 A Nr. 33 und S. 122 Bl 16 B Nr. 33; Leerhoff h) Westen, alle Hh beschr f) Kst grenzkol, Lm und einzelne Os kol 1985, S. 15 f, 76 ff.; Sonntag 1994, S. 143; Broe- i) alle 2’ markiert, alle 20’ beschr, bei den Längen- g) o-l 2 gewöhnliche deutsche M = 7,7; 2 gewöhn- cke 1996, S. 127, Nr. 83; Krogt 2000, Nr. 2310:2.2, JUDGHQ 0LQXWHQ UFNOlXÀJ JH]lKOW .$ ƒ ELV liche französische M = 5,8 2:113 oder 2:211.1, S. 68, 139 f., 513 43° 36’ h) Westen, alle Hh beschr, r-m Windrose mit Nord- l) o-r Titelk, u-l Maßstabk, in der Nordsee zwei Se- und Ostzeiger kol Nr. 34 Mercator/Blaeu: Deutschland 1631 gelschiffe, alles kol. i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 30° 30’ (Abb. 10) o) van der Krogt 1997, Nr. 2300:1A.2, 1:408.1, bis 31° 33’ a) o Nova totius Germaniae descriptio (Neue Dar- S. 276, 601 k) r-m bei Mellum Hinweis auf eine frühere Burg stellung ganz Deutschlands) der oldenburgischen Grafen b) Blatt 56,5 x 46; Bild 49,5 x 39,5 Nr. 31 Dauthendey/Janssonius: Braunschweig l) o-l Maßstabk, u-r Titelk, beide kol d) bei Blaeu zuerst 1606 nach den Deutschland- a) u-l anstelle eines Titels Widmung (siehe unter k) n) rechte Seite o-r 22, u-l Allemagne., u-r S und karten von Gerard und Rumold Mercator, verbes- b) Blatt 58 x 49,5; Bild 49 x 40 qu’on, eineinhalb Seiten französischer Text über sert, vorliegend dritter Zustand (1631) einer Karte c) u-l gewidmet von Johannes Janssonius die Grafschaft Oldenburg, links unter dem Text von 1609 d) Vorlage von Caspar Dauthendey 1623 nach teil- dreieckiges Rankenmuster e) wahrscheinlich aus einem Weltatlas ohne Titel weise eigenen Vermessungen, bei Janssonius erst- o) Sello 1895, S. 370 f., 1896, S. 41 ff.; Krogt 2000, und ohne Text von etwa 1640 mit Karten aus frü- mals 1641 S. 513 Nr. 2320:2.2, 2:212-3 hen Ausgaben des „Theatrum Orbis Terrarum“ e) wie Kat.Nr. 30 (Schauplatz des Erdkreises) ab 1635 f) Kst grenzkol, Lm und einzelne Os kol Nr. 33 Emmius/Blaeu: Ostfriesland (Abb. 36) f) Kst grenzkol, Lm und Os kol g) u-l 3 gewöhnliche deutsche M = 5,6 a) u-l Typus Frisiae orientalis (Bild Ostfrieslands) h) o-l Windrose mit Nordzeiger kol h) alle Hh beschr b) Blatt 59,5 x 49; Bild 49 x 37,5 i) alle 10’ markiert, jeder volle Grad beschr, KA 34° i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 30° 20’ c) u-l Autor Ubbo Emmius, Herausgeber Willem bis 58° 20’, Gradnetz mit 2°-Abständen bis 33° Blaeu Amsterdam O  XO JUR‰HV 5HLFKVZDSSHQ PLW GRSSHON|SÀJHP k) u-l Widmungstext von Johannes Janssonius an d) Vorlage von Ubbo Emmius aufgrund eigener Adler, Kaiser- und Königskrone, Zepter, Schwert Herzog Christian von Braunschweig-Lüneburg Vermessungen Anfang der 1590er Jahre, Nach- und einem Spruchband mit Wahlspruch, alles kol l) u-l Widmungsk mit dem großen Wappen der stich bei Blaeu zuerst 1630 o) Goss 1990, S. 50 f.; Krogt 2000, S. 507 Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, darunter e) wie Kat.Nr. 32, Blatt 41 Nr. 2000:2 B.2, S. 464; Schilder IV 1993, S. 69 f. Maßstabk, alles kol f) Kst grenzkol, einzelne Lm kol Nr. 26.3, 253 ff.; Schilder VI 2000, S. 183 ff. o) Krogt 1997, S. 600 Nr. 2261:1B.2, 1:408 g) u-l 1 gewöhnliche deutsche M = 3,0 Nr. 32.3; Imago Germaniae 1996, Nr. 18 h) l-m Windrose mit Nord- und Ostzeiger kol Nr. 32 Hamersveldt/Blaeu: Oldenburg i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 29° 23’ Nr. 35 Westenberg/Blaeu: Bentheim und (Abb. 34) bis 31° 6’ Steinfurt (Abb. 39) a) u-r Oldenburg Comitatus (Grafschaft Olden- l) o-l Kaiserwappen, darunter Segelschiff, o-r Wap- a) o-l Comitatus Bentheim et Steinfurt (Grafschaf- burg) pen der Grafen Cirksena mit „Jungfrauenadler“, ten Bentheim und Steinfurt) 258 b) Blatt 60 x 51; Bild 50 x 38 sung ab 1595 Vorlage der vorliegenden Karte berge auf die dortige Schlacht (fälschlich) 1627, im c) o-l Autor Johannes Westenberg, Doktor der Me- e) Blatt 71 aus dem Atlas wie Kat.Nr. 35, bei Joan Harz auf Metallvorkommen, bei Homburg und dizin und der Mathematik und Wilhelm F. Blaeu, 1644 Everstein auf die ehemalige Grafschaft bzw. Burg d) Zeichnung sehr wahrscheinlich entstanden zwi- f) Kst grenzkol, Lm und einzelne Os kol O XU7LWHONPLW3HUVRQLÀ]LHUXQJGHU.DUWRJUDSKLH schen 1620 und 1625 h) alle Hh beschr o-l großes Wappen des Erzbischofs und Kurfür- e) Blatt 34 aus dem Atlas „Theatrum orbis terrarum, i) alle 30’ markiert, jeder volle Grad beschr, KA 23° sten von Köln, über die Karte verteilt 16 Territori- sive Atlas novus; in quo tabulae et descriptiones bis 46° 30’ alwappen, alles kol omnium regionum“ (Schauplatz des Erdkreises k) u-l Liste mit Ortschaften zweifelhafter Lage, dar- n) rechte Seite o-r 28, u-l Germania, u-r Dd; zwei oder Neuer Atlas mit Landkarten und Beschrei- unter in Latein der Hinweis auf das Fehlen später Seiten zweispaltiger lateinischer Text zum Hoch- bungen aller Regionen), hrsg. von Willem und entstandener Orte, u-r Widmung an den Breslauer stift Hildesheim mit Bischofsliste, Textübergang Joan Blaeu, Band 1, bei Joan und Cornelis Blaeu, Patrizier Jakob von Monau; im Kartenbild verteilt, tus, zehnzeilige Initiale E Amsterdam 1640 z.B. in der Ostsee, an Weichsel und Oder, Hinweise o) Hellwig 1987, S. 10; Krogt 2000, S. 512 f) Kst grenzkol, Lm und Os kol auf antike Autoren Nr. 2270:2, S. 132 f. Nr. 2:203.1 g) u-r 3 Wegstunden = 10,4; 2 deutsche M = 9,2 l) o-l Titelk, u-l Textk, u-r Widmungsk, alle kol h) Osten, alle Hh beschr n) rechte Seite o-r 71, u-l Germania, u-r Yyy, Text- Nr. 38 Gigas/Blaeu: Osnabrück (Abb. 33) i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 24° 43’ übergang Neo-; linke Seite Textübergang Inter, a) u-l Osnabrugensis Episcopatus (Hochstift Os- bis 25 ° 34’ vier Spalten lateinischer Text unter der Überschrift nabrück) j) u-r 6 topogr Sign „Germania vetus“ (Altes Germanien); neunzeilige b) Blatt 62,5 x 51; Bild 48,5 x 37 l) o-l Titelk mit Wappen der Titelterritorien, u-r Le- Initiale A c) l-u Herausgeber Willem Blaeu Amsterdam, Au- gendenk, über die Karte verteilt 6 Territorialwap- o) Meurer 1991, S. 86 Nr. 19 P; Broecke 1996, tor Johannes Gigas pen, alles kol bis auf das Wappen in Steinfurt S. 251 f. Nrn. 199, 200; Krogt 2000, S. 507 Nr. 2000 e) Blatt 19 aus der dreibändigen deutschen Ausga- n) rechte Seite o-r 34, u-l Germania, u-r Kk, etwa H:2, S. 120 ff. Nr. 2:202.1; Meurer 2001, S. 46 f. be des „Novus Atlas“ (Neuer Atlas), Band 1: „Das halbseitiger zweispaltiger lateinischer Text zu den ist Weltbeschreibung mit schönen newen außführ- Grafschaften, neunzeilige Initiale B, siebenzeilige Nr. 37 Gigas/Blaeu: Hildesheim (Abb. 32) lichen Land-Taffeln“ von Willem und Joan Blaeu Initiale C a) u-r Episcopatus Hildesiensis descriptio novis- bei Joan und Cornelis Blaeu, Amsterdam 1641 o) Lingenberg 1972, S. 7 ff.; Voort 1972, S. 40; sima (Neueste Darstellung des Hochstifts Hildes- f) Kst grenzkol, Lm und Os kol Krogt 2000, S. 514 Nr. 2342:2, S. 109 f. heim) g) u-r 3 gewöhnliche deutsche M = 9,5; 4 Fußweg- Nr. 2:201.1, S. 132 f. Nr. 2:203.1 b) Blatt 63 x 53,5; Bild: 49,5 x 41 stunden = 9,5 c) u-r Autor Johannes Gigas, Doktor der Medizin h) alle Hh beschr Nr. 36 Ortelius/Blaeu: Germanien (Abb. 4) und der Mathematik i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 28° 45’ a) o-l Germaniae veteris typus (Das Bild des alten e) Blatt 28 aus dem Atlas wie Kat.Nr. 35, bei Joan bis 30° 23’ Germanien) und Wilhelm F. Blaeu, 1649, aber Rückseitentext k) am Dümmer die Hinweise, daß die Kirchspiele b) Blatt 63 x 53,5; Bild 48 x 38 aktualisiert bis nach 1650 Damme und Neuenkirchen gemischter Rechtspre- c) u-l Herausgeber Willem Blaeu Amsterdam, u-r f) Kst grenzkol, Lm und Os kol chung mit Münster unterliegen und daß hier die gewidmet von Abraham Ortelius g) u-r 2 große sächsische M zu 10 auf einen Grad besten Falken gefangen werden, r-m Widmung des d) Abraham Ortelius 1587 nach antiken Autoren, = 7,0; 2 mittlere sächsische M = 5,9; 3 gewöhnli- Autors an den Osnabrücker Bischof Franz Wil- zeitgenössisches Kartenbild nach der Germania- che deutsche M = 7,0; 3 Fußwegstunden = 5,3 helm von Wartenberg karte von Frans Hogenberg 1576, „antikisiert“ h) r und l Hh beschr l) u-l Titelk, o-r Wappen des Bischofs von Osna- durch starke Bewaldung und Weglassen der gro- i) r und l jede Minute markiert, alle 10’ beschr brück, darunter Spruchband mit Wahlspruch, r-m ßen Meereseinbrüche des Mittelalters an der Nord- k) Hinweise beim lüneburgischen Sievershausen Widmungsk, auf der Karte verteilt sieben Territo- see, ab 1590 in Ortelius’ Atlas „Theatrum Orbis auf die Schlacht von 1553 und den Tod des Kur- rialwappen, alles kol Terrarum“ (Schauplatz des Erdkreises), zweite Fas- fürsten Moritz von Sachsen, bei Lutter am Baren- m) u-r Districtus Reckenbergensis (Amt Recken- 259 berg); 7,5 x 8,4; u-l Ansicht von Osnabrück, 17,5 x burgensis, Cum adjacentibus Episcopatibus, Co- e) aus Band 2 Deutschland des „Atlas Major“ 6, nach Braun/Hogenberg mit(atibus), Domin(atibus) etc(etera) descriptio (Großer Atlas) von und bei Joan Blaeu, Amster- n) rechte Seite o-r 19, l-u Teutschlandt, r-u S, zwei- geographica (Geographische Darstellung des Her- dam 1667 spaltiger deutscher Text über das Bistum Osna- zogtums Braunschweig ohne Lüneburg mit anlie- f) Kst grenzkol, Lm und einzelne Os kol brück, zwölfzeilige Initiale D genden Bistümern, Grafschaften, Herrschaften g) u-m 8 deutsche M = 6,0 o) Prinz 1948, S. 262 ff.; Broekema 1971, S. 154; usw.) h) Westen, u-r Windrose mit Nord- und Ostzeiger Bach 1999, S. 18 f.; Krogt 2000, Nr. 2340:2, 2:231, b) Blatt 62 x 52; Bild 52,5 x 41,5 kol S. 513 c) u-l Autor und gewidmet von Caspar Dauthen- i) Breitengrade jede Minute, Längengrade alle dey, Architekt und Mathematiker 2’ markiert, beide alle 20’ beschr, KA 25° 12’ bis Nr. 39 Gorries/Blaeu: Bremen und Verden d) Vermessungsarbeiten des Autors 1620/23 im 31° 6’ (Abb. 26) Braunschweigischen, Ursprungskarte 1623, erster k) o-l Widmung des Herausgebers an Herzog a) o-r Ducatus Bremae & Ferdae (Herzogtümer Nachstich von Willem Blaeu 1640 Christian Ludwig als Kreisoberst Bremen und Verden) e) aus dem „Atlas Major“ von Joan Blaeu, Band 3: l) o-l Wappen der Herzöge von Braunschweig-Lü- b) Blatt 62 x 51,5; Bild 60 x 50 „Geographiae Blavianae volumen tertium quo neburg, daneben Widmungsk, u-l Titelk, u-m Maß- c) o-r Autor Johann Gorries, schwedischer Haupt- Germania“ (Dritter Band der Geographie von stabk, o-r und u-r je ein Segelschiff, alles kol. mann, im Auftrag des Johann Christoph von Kö- Blaeu über Deutschland), bei Joan Blaeu, Amster- o) Krogt 2000, Nr. 2200:2, 2:631, S. 407 ff., 510 nigsmarck dam 1662 d) Vorlage von 1651/53, wohl nicht auf der Grund- f) Kst kol, Lm und Os kol Nr. 42 Merian: Deutschland 1637 lage genauer Vermessungen g) u-l 3 gewöhnliche deutsche M = 6,1 a) u-l Nova totius Germaniae descriptio (Neue e) aus dem „Atlas Major Sive Cosmographia Bla- i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 26° 33’ Darstellung ganz Deutschlands). Teutschland viana qua Solum, Salum, Coelum accuratissime de- bis 29° 16’ b) Blatt 40 x 33,5; Bild 36,5 x 27 scribuntur“ (Großer Atlas oder Kosmographie von k) unter dem Titel Text über den Autor und seine c) u-l Stecher Matthaeus Merian Blaeu, in der Erde, Meer und Himmel genauestens kartographischen Arbeiten, Widmung an die Her- d) Karte vom Mercator-Typ mit den Verbesserun- dargestellt werden), Band 3 Deutschland, von und zöge von Braunschweig-Lüneburg gen von Blaeu (Kat.Nr. 34) bei Joan Blaeu, Amsterdam 1662 l) u-l Titelk, über die Karte verteilt sechs Territori- e) aus einer frühen Ausgabe des „Theatrum Eu- f) Kst grenzkol, einige Os kol alwappen, alles kol ropaeum“ (Europäischer Schauplatz), u.a. zweite g) o-l 4 deutsche M zu 2000 rheinische Ruten = n) Seiten 217 und 218, rechte Seite u-l Germania, Ausgabe des zweiten Bandes von Johann Philipp 22,2 u-r Xxxx, Textübergang eam; linke Seite Textüber- Abelin und Johann Flittner, bei Matthäus Merian, h) etwa Nordosten gang non; vierspaltiger lateinischer Text zum Für- Frankfurt am Main 1637 j) u-l 9 topogr Sign stentum Braunschweig, zehnzeilige Initiale B f) Kst, Lm und einzelne Os kol l) o-r Titelk, o-l Maßstabk, u-l Legendenk, u-r zwei o) Pitz 1967, S. 133 ff., 136; Hellwig 1987; Krogt h) o-l Windrose mit Nordzeiger kol leere K, alles kol 2000, Nr. 2261:2, 2: 601-3.3, S. 322 ff., 511 i) alle 10’ markiert, jeder volle Grad beschr, KA 34° n) Seiten 211 und 212, rechte Seite u-l Germania., bis 58° 10’ u-r Ssss, lateinischer Text über das Erzbistum Bre- Nr. 41 Blaeu: Niedersächsischer Reichskreis l) u-l Titel- und Namensk, R-o Wappen des Kai- men, Textübergang numque (Abb. 23) sers und der sieben Kurfürsten, alles kol o) Eichberg 1976, S. 184, 225, 274 a 1 bis a) u-l Inferioris Saxoniae Circulus (Niedersächsi- o) eingesehenes Exemplar zu e) in München 3; Goss 1990, S. 54 f.; Krogt 2000, S. 511 scher Kreis) Nr. 2240:2.1, 2:601 b) Blatt 57 x 45,5; Bild 52 x 42 Nr. 43 Cappi/Merian: Belagerung von Ein- c) u-m Herausgeber und o-l gewidmet von Joan beck 1641 Nr. 40 Dauthendey/Blaeu: Braunschweig Blaeu a) o Grundriß der Statt Eynbeck und wie die vo(n) (Abb. 29) d) mindestens im südlichen Teil nach Gerard Mer- der Kay(serlichen) und Bayr(ischen) Armata belä- a) u-l Ducatus Brunsvicensis fereq(ue) Lunae- cator (Kat.Nr. 17) gert, unter Ihr(er) Hoch Fürstlich(en) Durchl(aucht) 260 Ertzhertz(og) Leopoldo Wilhelmo, und Direction läuterungen zum Kampfgeschehen Streifen zu 53,5 x 18 (oben, Weserlauf) und 53,5 x Ihr(er) Exc(ellenz) General Veldmarsallen Duca l) o-r breiter gestalteter Rahmen um Titel und Er- 29 (unten, Außenweser und -jade) Piccolomini den 20./10. Octobr 1641 läuterungen c) u-l Stecher J(an) van Loon b) Blatt 39 x 32,5; Bild 34,5 x 27,5 o) eingesehene Exemplare zu e) in Göttingen, Köln d) nach der Zeichnung wie Kat.Nr. 45 c) u-l Autor Ingenieur Carlo Cappi und Berlin; Wüthrich 1972, S. 53 f.; Wüthrich 1993, e) Atlaskarte aus dem „Nieuwen Atlas“ (Neuer At- e) aus „Theatrum Europaeum“ (Europäischer S. 129 f., 182 Nr. 37 las) von Joannes Janssonius, Amsterdam 1658, aber Schauplatz), vierter Band, vermutlich von Hein- überarbeitet für eine Ausgabe nach 1664, insbeson- ULFK 2UDHXV HUVWH $XÁDJH EHL 0DWWKlXV 0HULDQ Nr. 45 Merian: Jadebusen und Wesermün- dere Hinzufügung von Randgraduierung und eines Frankfurt am Main 1643 dung (Abb. 35) Gradnetzes, Tilgung des Namens Janssonius aus f) Kst a) u-r Nobilis Saxoniae Fl(uvius) Visurgis cum der Widmung h) etwa Westen Terris adjacentib(us) Ab Inclyta Brema. ad Osti- I .VWJUHQ]XQGÁlFKHQNRO j) r-m Buchstaben A bis Q mit Erläuterungen zum XP0DULV 'HUEHNDQQWHVlFKVLVFKH:HVHUÁX‰PLW g) u-r 1 M = 7 dargestellten Geschehen anliegenden Ländern von der ruhmreichen Stadt h) zwei Windrosen, sonst wie Kat.Nr. 45 l) u-l Reiter, darunter ein Trompeter; r-u Reiter mit Bremen bis zum Meer) i) Randgraduierung am oberen Streifen im Süden, kaiserlicher Fahne und Pferdewagen b) Blatt 75,5 x 31,5; Bild 71,5 x 29,5 am unteren Streifen im Norden, jede Minute mar- o) eingesehenes Exemplar zu e) in Göttingen; d) Stecher Caspar Merian nach Jan van Loon bei kiert, alle 5’ beschr, KA 23° 20’ bis 23° 59’, Grad- Bingel 1909, S. 6, 121 f.; Bachmann 1939, S. 40 f., Joannes Janssonius, van Loon nach einer vermut- netz mit 5’-Abständen 106/107 Nr. 0702; Fauser 1978, S. 193 Nr. 3513; lich nach 1643 entstandenen Zeichnung von un- j) oberer Streifen u-m wie Kat.Nr. 45 Wüthrich 1993, S. 128 f., 182 Nr. 40 bekannter Hand (Oldenburgisches Staatsarchiv, k) unterer Streifen u-r Widmung an den Bremer Bestand 298Z214a) Senat; Name des Widmers, vermutlich Joannes Nr. 44 Kluge/Merian: Belagerung von Wol- e) aus dem Buch „Topographia Saxoniae Inferio- Janssonius, unvollkommen getilgt; Benennung von fenbüttel 1641 ris“ (Topographie Niedersachsens) von Martin Tonnen auf der Außenweser und in der Nordsee a) o-r Eigentliche Abbildung der Belägerung Wol- Zeiller, M. Merians Erben, Frankfurt am Main, zu- l) unterer Streifen u-r Widmungs- und Maßstabk, fenbüttel, sampt dem treffen so zwischen den erst 1653, nach S. 50 u-m Titelk, oberer Streifen u-m Legendenk Kays(erlichen) und Schwedischen den 19./29. Junij f) Kst o) eingesehenes Exemplar (lateinische Ausgabe) anno 1641 sich zugetragen; o-l Obsidio Wolferbyti g) u-l 1 M = 5,6 zu e) in Berlin; Krogt 1995, S. 595 Nr. 2080:1A; S. 442 f. (Belagerung Wolfenbüttels) h) etwa Westsüdwesten, r-m Windrose mit Nord- b) Blatt 42 x 41,5; Bild 37,5 x 37 und Ostzeiger, mit Richtungsstrahlen auf der Was- Nr. 45 b J. van Loon/Schenk und Valck: c) u-r Autor Thomas Kluge, Oberleutnant der Ar- VHUÁlFKH Weser tillerie j) o-l Buchstaben a bis q mit topogr Bezeichnun- (Zusammensetzbare Karte aus zwei Blättern zu je e) aus „Theatrum Europaeum“ (Europäischer gungen zwei Streifen, östliches Blatt unterer Streifen: Au- Schauplatz), vierter Band, vermutlich von Heinrich k) Benennung von Tonnen auf der Außenweser; ßenweser und -jade mit Titel und Widmung, obe- 2UDHXVGULWWH$XÁDJHEHL0DWWKlXV0HULDQ im Oldenburgischen bei Hude, „Blanckenborg“ rer Streifen: Weserlauf etwa von Bremen abwärts RGHUYLHUWH$XÁDJHEHL0DWWKlXV0HULDQV(U- und Rastede Hinweise auf die ehemaligen Klöster mit Legende; westliches Blatt unterer Streifen: an- ben, letztere gedruckt von Johann Görlin, oder aus l) o-l Legendenk, u-l Maßstabk, u-r Titelk liegendes Jeverland, auf den Kopf gestellt, oberer „Rerum Germanicarum Libri LXII“ (62 Bücher o) Faksimile-Ausgabe zu e), Kassel 1962; Sello Streifen: anliegendes Oldenburger Land. Die fol- deutsche Chronik) von Johann Peter Lotichius, 1896, S 43; Wüthrich 1967, S. 59, 86; Beutin 1982, genden Angaben beziehen sich, wenn nicht anders zweiter Band, bei Matthäus Merian, Frankfurt am S. 630; Krogt 1995, S. 595 Nr. 2080:1B angegeben, auf die zusammengesetzte Karte.) Main 1650 a) u-r wie Kat.Nr. 45 f) Kst sw Nr. 45 a J. van Loon/Janssonius: Weser b) östliches Blatt 61 x 53,5; westliches Blatt 61,5 x h) Südosten, u-r Windrose mit Nordzeiger a) u-m wie Kat.Nr. 45 53,5; Bild 106,5 x 38,4 (einschlließlich bis zu 1 cm j) o-r Buchstaben A bis Z und AA bis DD mit Er- b) Blatt 62,5 x 50,5; Bild 53,5 x 47, geteilt in zwei Überlappung an den Fugen 261 c) u-m Stecher J(an) van Loon, u-r bei Petrus b) Blatt 38 x 32; Bild 34,5 x 28,5 Nr. 49 Mellinger/Merian: Lüneburg Schenk und Gerard Valck in Amsterdam mit Pri- c) u-r Autor Erich Jönson, gewidmet von Matthae- a) r-o Ducatus Luneburgensis (Herzogtum Lüne- vileg, o-m dasselbe us Merian burg) d) wie Kat.Nr. 45 a d) gezeichnet von Erik Jönsson Dahlberg, der auch b) Blatt 42 x 32,5; Bild 35,5 x 28 e) aus einem Atlas nach 1696 als Erich oder Erik Jönson signierte, zuerst 1648, d) Stich von Caspar Merian nach der Lüneburg- f) wie Kat.Nr. 45 a gestochen von Caspar Merian Karte von Mellinger bei Janssonius (Kat.Nr. 29) g) wie Kat.Nr. 45 a e) wie Kat.Nr. 45, nach S. 232 e) wie Kat.Nr. 48, nach S. 12 h) wie Kat.Nr. 45 a f) Kst f) Kst i) Randgraduierung im Süden, Westen und Nor- h) etwa Südwesten g) o-l 5 gewöhnliche deutsche M = 5,7; 7 gewöhn- den, KA 23° 8’ bis 23° 59’, sonst wie Kat.Nr. 45 a j) o-r Buchstaben von A bis Z und Ziffern von 1 liche französische M = 6,0 j) u-l wie Kat.Nr. 45 bis 4 mit topogr Erläuterungen i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 30° 48’ k) u-r Widmung wie Kat.Nr. 45 a, Benennung von k) u-r Widmung an Graf Karl Gustav von Wran- bis 34° 5’ Tonnen wie Kat.Nr. 45 a, im Oldenburgischen gel u.a. als Freiherr von Bremervörde l) o-r Titelk Hinweise auf ehemalige Klöster wie Kat.Nr. 45 l) o-l in Lorbeer- und Federkranz gekröntes Wap- o) Faksimile-Ausgabe zu e), Kassel 1961; Wüthrich l) u-r, l und m K wie Kat.Nr. 45 a pen vermutlich der Familie von Wrangel, u-l Land- 1967, S. 39, 86 f. o) Krogt 1995, S. 595 Nr. 2080:1A und schaftsbild, u-r Widmungsk Nr. 2080:1B o) Faksimile-Ausgabe zu e), Kassel 1962; Nisser Nr. 50 Buno/Merian: Wolfenbüttel und 1939, S. 80; Wüthrich 1967, S. 19, 86; Eichberg Braunschweig Nr. 46 Gigas/Merian: Hildesheim 1976, S. 228, 274 Bremervörde 1; Fauser 1978, a) R-o Eigentlicher grundtriß, abbildung, und Si- a) u-r wie Kat.Nr. 37 S. 104 Nr. 1897 tuation der Fürstl(ichen) Residentz und Haubtve- b) Blatt 38,5 x 31,5; Bild 32,5 x 29,5 stung Wolfenbüttel, und der Stat Braunshweig, d) von Matthäus Merian d.Ä. nach der Hildes- Nr. 48 Dauthendey/Merian: Braunschweig samt umbliegender gegent. heimkarte von Gigas (Kat.Nr. 37) bei Janssonius a) u-l wie Kat.Nr. 40 b) Blatt 41 x 32,5; Bild 34,5 x 23,5 e) wie Kat.Nr. 45, nach S. 140 b) Blatt 42 x 32; Bild 35 x 27,5 c) u-r Stecher Conrad Buno f) Kst d) Stich von Caspar Merian nach der Braunschweig- d) Autor Conrad Buno um 1652, vermutlich nach g) u-r 3 große sächsische M zu zehn auf einen Karte von Dauthendey bei Blaeu (Kat.Nr. 40) Vorlage von Elias Holwein 1616 Himmelsgrad = 8,6; 3 mittlere sächsische M = 7,6 e) aus dem Buch „Topographia. Eigentliche Be- e) wie Kat.Nr. 48, nach S. 208 h) alle Hh beschr schreibung der vornembsten Stäte, Schlösser auch f) Kst i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 30° 56’ anderer Plätze und Örter in denen Hertzogthü- h) Nordwesten, o-m Windrose mit Hh beschr bis 32° 56’ mern Braunschweig und Lüneburg ...“, bei Mat- j) u-r Buchstaben A bis H zur Beschreibung Wol- k) wie Kat.Nr. 37 thäus Merians Erben, Frankfurt am Main, zuerst fenbüttels, Buchstaben A bis Y zur Beschreibung l) u-r Titelk, o-l Wappen des Erzbischofs und Kur- 1654, nach S. 4 Braunschweigs fürsten von Köln, darüber Spruchband mit Wahl- f) Kst l) u-r einfacher Rahmen für die Legende spruch; Territorialwappen wie bei Kat.Nr. 37, aber g) u-l 3 gewöhnliche deutsche M = 4,1 o) Faksimile-Ausgabe zu e), Kassel 1961; Wüthrich sw i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 26° 34’ 1967, S. 61, 86 f.; Pitz 1967, S. 131, 166; Hellwig o) Faksimile-Ausgabe zu e), Kassel 1962; Wüth- bis 29° 15’ 1987, S. 12 f. rich 1967, S. 32, 86; Krogt 1997, Nr. 2270:1, l) u-l Titelk, über die Karte verteilt sechs Territori- S. 601 alwappen Nr. 51 Dauthendey/Visscher: Braunschweig o) Faksimile-Ausgabe zu e), Kassel 1961; Wüthrich a) u-l wie Kat.Nr. 40 Nr. 47 Dahlberg/Merian: Bremervörde 1967, S. 19, 86 f. b) Blatt 62 x 51; Bild 53 x 42 D  RU (LJHQWOLFKH $EELOWXQJ GHV *UHÁ OLFKHQ  c) u-l Autor Nicolaus Johannes Piscator 1650, u-m Hauses und Vestung Bremervörde Herausgeber Claes Janszoon Visscher 262 d) Vorlage ursprünglich von Caspar Dauthendey Westerems; o-r 6 Buchstabensign für dasselbe im der Welt ...) von und bei Hubert Jaillot, Paris 1684 1623, Titel nach Blaeu (Kat.Nr. 40) Niederländischen f) Kst grenzkol e) aus dem “Atlas Contractus Orbis Terrarum l) o-l und u-r K, m Segelschiff, alles kol g) u-r 10 nichtgeometrische oder italienische M = Praecipuas ac Novissimas Complectens Tabulas“ o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin; Koeman 6,3; 2 gewöhnliche deutsche M = 5,0; 2 große deut- (Zusammengefaßter Atlas des Erdkreises mit her- IV 1970, S. 237 Jac 19 B Nr. (5) 5, S. 239 Jac 21 sche M = 6,3; 4 gewöhnliche französische M = 6,3; vorragenden und neuesten Landkarten), herausge- 3 große französische M oder Wegstunden = 5,6 geben von Nicolaus Johannes Visscher, Amster- Nr. 53 Mercator/van Waesbergen: Braun- h) alle Hh beschr dam zwischen 1656 und 1677 schweig und Magdeburg i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 27° 56’ I .VWJUHQ]XQGÁlFKHQNRO/PXQG2VNRO a) u-l Braunswyck & Meydburg cum ceteris adia- bis 30° 24’ g) u-l 4 deutsche M zu 15 auf einen Grad = 8,0; centibus (Braunschweig und Magdeburg mit an- j) u-r 3 topogr Sign 5 Fußwegstunden = 7,5 grenzenden Ländern) l) u-r Titelk, daneben K für Maßstäbe und Le- h) alle Hh beschr b) Blatt 67 x 54,5; Bild 44 x 35 gende i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 30° 16’ c) u-m Herausgeber Janssonius Waesberg, Moses o) Pastoureau 1984, S. 235 ff. JAI I, 242 f. JAI I B; bis 33° Pitt und Stephan Swart, o-r XV Bach 1999, S. 23, 39 l) u-l Titelk kol d) Nachdruck der entsprechenden Karte (Kat. o) Koeman III 1969, S. 150 ff. Nr. Vis 5 bis Vis 8, Nr. 15) von Gerard Mercator, wahrscheinlich in Nr. 55 Cantelli/de Rossi: Braunschweig-Lü- S. 176 Nr. 21 Amsterdam neburg e) Karte XV aus „The English Atlas“ (Der engli- a) o-r Li Ducati di Brunswick e Luneburg che Nr. 52 Theunisz (Jacobsz): Nordseeküste sche Atlas), Band 2 Nord- und Ostdeutschland, constituiscono parte della Bassa Sassonia descritti (Abb. 37) Oxford 1681 come presentemente Sono divisi tra Pr(inci)p(at)i. a) o-l Pascaerte vande Eems, Elve, Weser, Eyder, f) Kst grenzkol, Lm kol Della Casa di Brunswich (Die Herzogtümer Braun- en de Hever: als mede hoe die selvighe gaten van g) u-r 2 gewöhnliche deutsche M = 2,0 schweig und Lüneburg als Teil Niedersachsens und Heylighelant gheleghen syn (Passagekarte von der h) alle Hh beschr ihre gegenwärtige Einteilung in die Fürstentümer Ems, Elbe, Weser, Eider und Hever in der Helgo- i) alle 2’ markiert, alle 20’ beschriftet, KA 25° 22’ des Hauses Braunschweig) länder Bucht) bis 29° 56’, Gradnetz mit 20’-Abständen b) Blatt 46,5 x 60; Bild 45 x 57 b) Blatt 54 x 43,5; Bild 52,5 x 42,5 l) u-l Titelk, u-r Maßstabk, beide kol c) o-r Autor Giacomo Cantelli aus Vignola, Geo- c) o-l Amsterdam bei Jacob Theunisz op’t water o) Wawrik 1982, S. 137 ff.; Krogt 1997, graph des Herzogs von Modena; Herausgeber Do- inde Lootsman, u-r 5 S. 600 Nr. 2260:1A.3, 1:451 menico de Rossi, Erbe von Giovanni Giacomo de e) Karte 5 aus „Nieuw’ en groote Loots-Mans Zee- Rossi, Rom 1691, mit Privileg des Senats (S..P.) Spiegel ...“ (Neuer und großer Lootsman-Seespie- Nr. 54 Sanson/Jaillot: Münster und Bent- H P|JODXVGHP$WODVÅ0HUFXULR*HRJUDÀFR´ *HR gel ...), von und bei Jacob und Caspar Loots-Man heim graphischer Merkur), Rom 1669 bis 1703, Band 1 (Jacobsz), Buchhändler, op’t Water inde Loots- a) u-r Basse Partie de l’Evesché de Munster et le Karte Nr. 27 Man, Amsterdam 1674 Comté de Benthem (Niederstift Münster und I .VWJUHQ]XQGÁlFKHQNRO/PXQGHLQ]HOQH2V f) Kst grenzkol Grafschaft Bentheim) kol g) u-r 7 deutsche M zu 15 auf einen Grad = 13,9; b) Blatt 63,5 x 47; Bild 57,5 x 43 g) u-r 30 italienische M = 10,4; 7 gewöhnliche deut- 8 spanische M zu 17½ auf einen Grad = 13,6; c) u-r Autor Sanson, Ordentlicher Geograph des sche M = 9,8; 12 gewöhnliche französische M = 9 englische und französische M zu 20 auf einen (französischen) Königs, Herausgeber H. Jaillot mit 10,4 Grad = 13,4 Privileg des Königs, 1681 h) alle Hh beschr h) Süden, 2 Windrosen kol d) Zeichner Nicolas Sanson vor 1667, Stecher i) alle 5’ markiert, jeder volle Grad beschr, KA j) o-l 28 Buchstabensign für Baken, Tonnen, Bal- wahrscheinlich Hubert Jaillot 30° 50’ bis 34° 10’ jen, Sande auf Jade, Weser, Elbe und Eider; o-m e) aus dem „Atlas Nouveau contenant toutes les j) u-r 9 topogr. und pol Sign 16 Buchstabensign für dasselbe auf Oster- und parties du monde...“ (Neuer Atlas über alle Teile l) o-r Titel- und Namensk, u-r Legenden- und 263 Maßstabk, beide kol (Politische Geographie oder geographische Ge- j) o-r 11 topogr Sign o) Verga 1901, Nr. 27 schichte ...) von Pater Heinrich Scherer S.J., Band 1, l) um die Titelk bekrönte Wappen der im Titel ge- bei Johann Caspar Bencard, München ab 1699 nannten Territorien kol Nr. 56 Dahlberg/Richer: Schanze bei Lehe f) Kst o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin; Koeman 1657 g) o-l 10 deutsche M = 4,5; 10 französische M = III 1969, S. 200 f. Wit 13 Nr. 49 a) o-m Castellum ad Pagum Lehe post quatridui 3,3; 30 italienische M = 3,3 Obsidionem supremi Exercitus Ducis Dn. Comi- h) alle Hh beschr Nr. 59 De Wit/Covens & Mortier: Bremen ti Carolo Gustavo Wrangel arbitrio se subiicere i) alle 10’ markiert, alle 30’ beschr, KA 31° 40’ bis und Verden coactum d(en) 2 Aug(ust) 1657 (Die Schanze bei 40° 10’, Gradnetz mit 1°-Abständen a) o-r Ducatus Bremae & Ferdae Maximaeque par- dem Dorf Lehe, nach viertägiger Belagerung auf l) o-r Titelk = Wappenschilde mit Kurfürstenhut tis Fluminis Visurgis descriptio (Darstellung der Befehl des obersten Feldherrn, Graf Carl Gustav E]ZIUVWELVFK|ÁLFKHQ,QVLJQLHQ Herzogtümer Bremen und Verden mit dem größ- von Wrangel am 2. August 1657 zur Übergabe ge- o) eingesehenes Exemplar zu e) in Göttingen, ten Teil der Weser) zwungen) Sandler 1979, S. 49, 57 b) Blatt 60 x 52,5; Bild 57 x 49 b) Blatt 42,5 x 35,5; Bild 34 x 28 c) o-r Autor Frederic de Wit, Amsterdam bei J. Co- c) u-m Autor Dahlberg, Stecher Richer, R-u-r Nr. 58 Dauthendey/De Wit: Fürstentum vens & C. Mortier N. 60 Braunschweig d) ursprüngliche Vorlage vermutlich von Gorries e) aus dem Buch „De Rebus a Carolo Gustavo Sue- a) u-l Ducatus Brunsvicensis in eiusdem tres Prin- aus dem Jahr 1653, vorliegend veröffentlicht nach ciae Rege Gestis Commentariorum Libri Septem“ cipatus Calenbergicum scilicet et Grubenhagen- 1721 (Sieben Bücher über die Taten des Schwedenkö- sem (sub Electoro B.L. Hannoverano) et in Guel- e) Atlaskarte nigs Carl Gustav) von Samuel von Pufendorf, bei pherbitanum (sub Duce B.L. Guelpherbitano) dis- f) Kst, Titelterritorien kol Christoph Riegel, Nürnberg 1696, nach S. 332 tincte divisi ... nova tabula (Neue Karte des Her- g) u-l 3 gewöhnliche deutsche M zu 15 = 3½ ge- f) Kst zogtums Braunschweig, unterteilt in drei Fürsten- wöhnliche spanische M zu 17½ = 4 gewöhnliche h) etwa Südwesten tümer, nämlich in Calenberg und Grubenhagen französische M oder Wegstunden zu 20 auf einen j) o-m Buchstaben A bis F Erläuterungen zum dar- unter dem hannoverschen Kurfürsten von Braun- Grad = 6,2 gestellten Geschehen schweig-Lüneburg und in Wolfenbüttel unter dem h) o-l Windrose k) entlang der Weser Hinweis auf Überschwem- braunschweig-lüneburgischen Herzog von Wol- i) alle 5’ markiert, alle 10’ beschr, KA 27° 15’ bis mungsgebiet fenbüttel ...) 30° l) insgesamt Barockrahmen, o-m K um Titel- und b) Blatt 63 x 52; Bild 52,5 x 41,5 l) Titel- und Maßstabk kol Legende, darüber Monogramm CGW (Carl Gu- c) u-l Herausgeber F. de Wit Amsterdam mit Privi- stav von Wrangel), u Geestendorf mit Reitern und leg der holländischen und westfriesischen Stände, Nr. 60 Wells/Moxon: Skandinavien und Ruß- anderem Kriegsvolk, darunter K mit Impressum R-o-r handschriftl 49 land (Abb. 25) R  HLQJHVHKHQHV([HPSODU ]X H  DOV 0LNURÀOP LQ d) Vorlage ursprünglich von Caspar Dauthendey a) o-l A New Map of , Norway, Sweden Göttingen; Eichberg 1976, S. 276 Nr. 1 1623 & Moscovy (Eine neue Landkarte von Dänemark, e) im „Atlas maior“ (Großer Atlas) von und bei Norwegen, Schweden und Rußland) Nr. 57 Scherer: Sachsen und Westfalen Frederick de Wit, Amsterdam um 1700 b) Blatt 52,5 x 40; Bild 51,5 x 37 a) o-r Saxonia 1699 – Westphalia 1699 (Sachsen f) Kst grenzkol, Lm kol c) u-r Stecher Joseph Moxon 1699 – Westfalen 1699) g) u-l 3 deutsche oder geometrische M zu 15 auf d) Autor Edward Wells 1701/4 mögl mit Anre- b) Blatt 43 x 27; Bild 35 x 22 einen Grad = 6,1; 4 französische M oder Wegstun- gungen von Sanson durch dessen Skandinavien- d) Autor ist Heinrich Scherer, Stecher mögl Jo- den zu 20 auf einen Grad = 6,2 karte mit dänischen und schwedischen Besitzun- hann Baptist Homann h) o-l Windrose mit Nord- und Ostzeiger gen in Deutschland im „Atlas Nouveau“ (Neuer e) aus dem „Atlas Novus ...“ (Neuer Atlas ...), Teil 4 i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 26° 32’ Atlas) bei Jaillot 1681 „Geographia politica sive Historia geographica ...“ bis 29° 6’ e) aus dem Werk „A new sett of maps both of 264 antient and present geography ...“ (Ein neuer Satz SULQFLSDOHVYLOOHV$YHFOHXUVIRUWLÀFDWLRQV´ 'LH l) u-l wie Kat.Nr. 58, aber sw Landkarten der alten und der gegenwartigen Geo- Festungen Europas oder Beschreibung der wich- o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin graphie ...) von Edward Wells, gedruckt „at the thea- tigsten Städte mit ihren Befestigungen ...), Teil 8, ter“, Oxford 1704 EHL1LFRODVGH)HU3DULV$XÁDJHYRQRGHUQDFK Nr. 63 Van der Aa: Braunschweig I  .VW JUHQ] XQG ÁlFKHQNRO /P XQG HLQLJH 2V 1705; alternativ „Cartes nouvelles et particulières a) u-l Le Duché de Brunswick (Das Herzogtum kol pour la guerre d’Allemagne“ (Neue und besondere Braunschweig) g) u-r 240 englische Meilen nach allgemeiner Be- Karten zum Krieg in Deutschland), bei Nicolas de b) (halbes) Blatt 44 x 26; Bild 29,5 x 22; mit um- rechnung = 5,5; 278 englische Meilen nach Nor- Fer, Paris 1705 laufendem Schmuckrahmen 38 x 26 woods Berechnung = 5,5 f) Kst c) u-l Nach den neuen Erkenntnissen der König- i) jeder Grad markiert, alle 5° beschr, KA 17° w.L. g) o-m 200 Klafter = 3,2 (1 Klafter = 1,95 m) lichen Akademie der Wissenschaften usw. Erneut bis 86° ö.L., Gradnetz mit 5°-Abständen, nörd- h) etwa Osten, m Windrose mit Nord- und Ost- verbessert. Leiden. Bei Pieter van der Aa. Mit Pri- licher Polarkreis farblich hervorgehoben, gesamtes zeiger vileg. Netz als Suchnetz beschr waagerecht mit a bis m, i) o-r in der Titelk die Koordinaten von Carlsburg: d) alle Karten des Atlasses zu e) von der Akade- senkrecht mit A bis F 53° 25’ (nördlicher) Breite und 29° 50’ (östlicher) mie der Wissenschaften zu Paris erarbeitet j) u-l 4 Sign für Universitäten und kirchliche Ein- Länge e) obere Blatthälfte (untere Lüneburg) aus „Le nou- richtungen, u-m 13 erläuterte Abkürzungen l) u-m Segelschiffe mit Kanonenqualm veau Théatre du Monde ou la Géographie Royale“ k) o-l Widmung an den Herzog (William) von o) Eichberg 1976, S. 234, 276 Carlsburg Nr. 8; Pas- (Der neue Schauplatz der Welt oder Die königliche Gloucester, im Gebiet von Deutschland Hinweis toureau 1984, S. 197 ff. FER VI Nr. 55, 203 ff. Geographie) bei Pierre van der Aa, Leiden 1713, auf die schwedischen und dänischen Städte, im FER IX C nach S. 54 Gebiet von Nowaja Semlja Hinweis auf die um- f) Kst grenzkol, Lm und Os kol strittene geogr Lage Nr. 62 Dauthendey/Schenk: Braunschweig g) u-l 3 deutsche M zu 15 auf einen Grad = 4 fran- l) o-l Titel- und Widmungsk mit dem britischen a) u-l wie Kat.Nr. 58 mit dem Zusatz „correcte“ zösische M zu 20 auf einen Grad = 2,9 Wappen, u-m Rahmen um die Erläuterungen, u-r (richtig) h) o-r Windrose mit Nord- und Ostzeiger kol Maßstabk, alles kol b) Blatt 61 x 52; Bild 55,5 x 48,5 i) alle 2’ markiert, alle 10’ beschr, KA 26 ° 36’ bis o) eingesehenes Exemplar zu e) in Göttingen; c) u-l P. Schenk mit Privileg 1707 29° 24’, Gradnetz mit 30’-Abständen Mingroot 1987, S. 105 d) wie Kat.Nr. 58 l) u-l um den Titel Wappen und Landschaft kol; R e) Atlaskarte, u. a. im „Atlas Contractus sive Map- umlaufend bis zu 4 cm breiter Schmuckrahmen Nr. 61 Mell/de Fer: Carlsburg (Abb. 27) parum Geographicarum Sansoniarum auctarum o) eingesehenes Exemplar zu e) in München a) o-r Carls-Bourg, Ville Nouvellement Bastie par et correctarum Nova Congeries (Zusammenge- le Svedois, Située en Allemagne dans le Duché de faßter Atlas oder Neue Sammlung vermehrter und Nr. 64 Van der Aa: Lüneburg %UHPHVXUOD5LYLHUHGX:HVHUDXFRQÁDQWGX*HH verbesserter Landkarten von Sanson), bei Petrus a) o-r Le Duché de Lunebourg (Das Herzogtum ste (Carlsburg, von den Schweden neu erbaute Schenk aus Amsterdam, mit Privileg der holländi- Lüneburg) Stadt in Deutschland im Herzogtum Bremen an schen und westfriesischen Stände b) Blatt 43 x 36,5; Bild 29 x 22,5 der Einmündung der Geeste in die Weser) I  .VW 7LWHOWHUULWRULHQ JUHQ] XQG ÁlFKHQNRO 2V c) o-r wie Kat.Nr. 63 b) Blatt 31,5 x 22; Bild 25,5 x 18,5 kol d) wie Kat.Nr. 63 c) o-m Paris bei De Fer mit Privileg des Königs g) u-l 3 gewöhnliche deutsche M zu 15 auf einen e) nach dem Format für das Werk „La Galerie 1705; u-r Stecher H(erman) van Loon Grad = 5,9; 4 französischen M oder Wegstunden agréable du Monde ...“ (etwa: Der angenehme Bil- d) Vorlage wahrscheinlich eine Projektzeichnung zu 20 auf einen Grad = 6,0 dersaal der Welt), Karten- und Ansichtenwerk in des schwedischen Generalquartiermeisters Johan h) o-m kleine Windrose mit Nord- und Ostzeiger 66 Bänden, Band 40 Deutschland, hrsg. von Pierre Mell von 1672, Zeichnung von Nicolas de Fer zu- i) alle 2’ markiert, alle 20’ beschr, KA 28° 42’ bis van der Aa, Leiden 1729, doch ohne den Dekorrah- erst 1693 31° 38’, Gradnetz mit 10’-Abständen men; auch in dem Buch „La Géographie moderne e) aus „Les forces d’Europe ou description des j) u-l 5 topogr Sign ...“ (Die moderne Geographie ...) in vier Bänden, 265 Band 2 Übriges Europa, von Abraham Du Bois, o) Bauer 1984 Verbesserungen von B. Ripking enthalte; bei Lam- bei Jacques van den Kieboom und Gerard Block, ein Hinweis auf die englischen Katholiken Den Haag 1736; und in dem Atlas wie Kat.Nr. 63 Nr. 66 Moll: Braunschweig-Lüneburg l) u-l große Titelkartusche mit Kriegsgerät, u.a. er- unter e) (Abb. 31) beutete türkische Feldzeichen; darüber das große f) Kst, Lm und Os kol a) u-l A New & Exact Map of the Electorate of britische Wappen mit dem Wahlspruch des Hosen- g) o-r wie Nr. 63, aber 3,2 Brunswick-Lunenburg and the rest of the Kings bandordens, l-m das Wappen des hannoverschen h) u-r Windrose kol Dominions in Germany (Eine neue und genaue Kurfürsten mit demselben Wahlspruch; darunter i) alle 2’ markiert, alle 10’ beschr, KA 27° 1’ bis Karte des Kurfürstentums Braunschweig-Lüne- die Medaille zur Ernennung Georg (Ludwigs) zum 29° 40’, Gradnetz mit 30’-Abständen burg und der übrigen Besitzungen des Königs in Erzschatzmeister des Reiches im April 1710 l) o-r um Titel und Impressum Landschaft mit lü- Deutschland) m) o-l A Map of Part of England and the United neburgischem Wappen kol b) Blatt 107,5 x 63; Bild 101,5 x 61 Provinces ... (Karte eines Teils von England und n) o-r handschr Numerierung 51 c) u-l Autor und gewidmet von Herman Moll Geo- der Vereinigten Niederlande ...), zeigt den Seeweg o) eingesehene Exemplare zu e) in Göttingen graph; l-o zwei Verleger- oder Händleradressen in von London nach Harburg und die Reiseroute des London, nämlich Moll selbst und Philip Overton Königs von London in die Niederlande, 29 x 15; Nr. 65 Ripking: Harzbergbau d) Stecher Herman Moll, vorliegende aktualisierte o-r The Duche of Saxon Lauwenburg (Das Her- a) R-o Sylvae Herciniae Tabula (Karte des Harz- Fassung 1716/19, Verbesserungen nach der Harz- zogtum Sachsen-Lauenburg), 14 x 11,5; Text über waldes) - Accurate geographische Delineation karte von Bernhard Ripking 1715/16 (Kat.Nr. 65) den Erwerb Lauenburgs durch die Welfen vom Einseitig-Grubenhagischen und Communion e) zwei zusammenhängende Blätter aus dem Atlas o) Tooley 1961, S. 55, 113; Bauer 1984, S. 87; Rein- Haartze, o-l Hercynia Metallifera sive Metallifodi- „The World Described“ (Darstellung der Welt) von hartz 1997 narum Hartzicarum accurata delineatio (Der erz- Herman Moll, London zwischen 1716 und 1719 führende Harz oder Genaue Zeichnung der Erz- f) Kst grenzkol Nr. 67 C. Weigel/Kauffer: Lüneburg und gruben im Harz) g) o-l 30 britische M zu 60 auf einen Grad = 11,1; Dannenberg b) Blatt 52,5 x 42; Bild 37 x 33,5 8 deutsche M zu 15 auf einen Grad = 11,9 a) o-r Ducatus Luneburgensis et Comitatus Dan- c) R-o entworfen von Bernhard Ripking, o-l Autor h) u-m Windrose mit Nord- und Ostzeiger nebergensis nova tabula (Neue Karte des Herzog- Bernhard Ripking, Geodät und Mechaniker i) Breitengrade l und r alle 5’ markiert und beschr, tums Lüneburg und der Grafschaft Dannenberg) d) Entstehungszeit 1715/16 Längengrade o „östlich von London“ alle 5’ mar- b) Blatt 42,5 x 35; Bild 37,5 x 32,5 e) Einzelblatt kiert und jeder volle Grad beschr, Längengrade u c) o-r Autor Christoph Weigel f) Kst „Zeitminuten östlich von London“ alle 20’’ mar- d) Stecher Michael Kauffer g) u-r 1 deutsche M zu 15 auf einen Grad = 1600 kiert und alle 4’ beschr, KA 5° 35’ bis 13° 5’ e) enthalten in „Bequemer Schul- und Reisen-Atlas Ruten zu 16 Fuß (nach Pascal) = 6,1 j) r-u Zahlen 1 bis 50 für Wälder und Forsten ...“, derselbe Titel lateinisch „Atlas manualis scho- i) jede Minute markiert, alle 5’ beschr, KA 32° 43’ k) o-l Beschreibung der Bischofsalternation in Os- lasticus et itinerarius“, von Johann David Köhler bis 33° 20’, Gradnetz und Suchnetz mit 5’-Abstän- nabrück mit dem Zusatz, daß dort gegenwärtig der bei Christoph Weigel, Kunsthändler in Nürnberg, den, Suchnetz wagerecht a bis g, senkrecht h bis Bruder des Königs Bischof sei; u-l unter dem Titel PLW NDLVHUOLFKHP 3ULYLOHJ  $XÁ  JHGUXFNW m der Hinweis, daß die Landkarte mit Hilfe mehrerer YRQ/RUHQ]%LHOLQJ$XÁJHGUXFNWYRQ-R- j) R-r-u 18 topogr Sign, Hinweis auf Ziffern für Sachkenner aus den gezeigten Ländern sehr ver- hann Ernst Adelbulner Gruben und Berghöhen, alles in Deutsch und bessert worden sei; dort auch Widmung von Her- I .VW7LWHOWHUULWRULHQÁlFKHQXQGJUHQ]NRO Französisch man Moll an König Georg (I.); u-r Hinweis auf den g) u-l 5 gewöhnliche deutsche M zu 15 auf einen k) R-l Ortsverzeichnis, R-r Verzeichnis der Erzzü- +DU]EHUJEDX XQG GLH GDUDXV ÁLH‰HQGHQ (LQQDK- Grad = 6,6; 6½ französische M oder Wegstunden ge und -gruben, R-u Anleitung zum Suchnetz, alles men des Königs sowie auf den Waldreichtum im zu 20 auf einen Grad = 6,5 in Deutsch und Französisch Harz; darüber die Bemerkung, daß der König dem i) alle 5’ markiert, alle 10’ beschr, KA 26° 55’ bis l) l-u Grube Dorothea im Vertikalschnitt, r-u Wap- Autor für die Landkarte eine Goldmedaille verlie- 30° pen der sieben Bergstädte vor Harzlandschaft als K hen habe, und der Zusatz, daß die Karte auch die l) o-r um den Titel Landschaft mit Jagdszene 266 o) eingesehene Exemplare zu e) in Berlin; Anti- Grad = 6½ (richtig 62/3) französische M oder Weg- auf die Lippoldshöhle als ehemaliges Räubernest quariat Struck Berlin, Katalog LXXXIII Nr. 2993; stunden zu 20 auf einen Grad = 9,5 l) u-l um Titel und Impressum bekrönte Wappen Bauer 1982, Sp. 1050 Nr. 40, Sp. 1094 Nr. 40 h) alle Hh beschr, o-m Windrose GHU GDUJHVWHOOWHQ 7HUULWRULHQ XQG 3HUVRQLÀ]LHUXQ i) alle 2’ markiert, alle 10’ beschr, KA 28° 32’ bis gen u.a. des Krieges und des Wassers, im Karten- Nr. 68 J. C. Weigel: Niedersächsicher Reichs- 31° 38’ bild zahlreiche Regionalwappen kreis l) u-l Titel mit Wappen der dargestellten Territorien o) Sandler 1979, S. 59 Nr. 74, S. 71, S. 129 Nr. 115; a) u-r Teutschlandes Niedersaechssischer Creis o) Hauber 1727, S. 145 ff.; Sandler, S. 59 Nr. 74, Heinz 2002 a; Heinz 2002 b 2, S. 127, 225 samt dazu gehörigen Provintzen S. 71, 96 b) Blatt 22,5 x 19; Bild 16 x 14 e) enthalten in „Continuierter Atlas portatilis Ger- Nr. 70 Dauthendey/Homännische Erben: Nr. 71 Dauthendey/Homännische Erben: manicus oder compendieuse Vorstellung Teutsch- Braunschweig II Braunschweig III (Abb. 45) landes ...“, bei Johann Christoph Weigel, gedruckt a) u-l Ducatus Brunsuicensis in tres suos Principa- a) u-l wie Kat.Nr. 70 YRQ-RKDQQ(UQVW$GHOEXOQHU1UQEHUJ$XÁ tus Calenbergicum sc(ilicet) Grubenhag(ensem) et b) Blatt 63,5 x 52,5; Bild 58,5 x 50,5 $XÁ Guelpherbitanum distincte divisi, nec non Episco- c) u-l wie Kat.Nr. 70, aber ohne Privileg I .VW7LWHOUHJLRQÁlFKHQXQGJUHQ]NRO patus Hildesiensis, Principatus Halber(stadiensis), d) wie Kat.Nr. 70, aber veröffentlicht nach 1750 g) u-l 1 Grad oder 15 gewöhnliche deutsche M = &RPLWDWXV 6FKDXHQEXUJLFL DOLRUXPTXH FRQÀQL- unter Homännische Erben 3,8 orum exacta Tabula (Genaue Karte des Herzog- e) wie Kat.Nr. 70, aber Ausgabe zwischen 1750 h) alle Hh beschr tums Braunschweig, geteilt in seine drei Fürsten- und 1762 i) alle 10’ markiert, jeder volle Grad beschr, KA 27° 20’ tümer Calenberg, Grubenhagen und Wolfenbüttel, f) wie Kat.Nr. 70, aber Os kol bis 34° 30’, Gradnetz mit 30’-Abständen, auch als sowie des Bistums Hildesheim, des Fürstentums g) u-l wie Kat.Nr. 69 Suchnetz waagerecht A bis O, senkrecht a bis g Halberstadt, der Grafschaft Schaumburg und an- h) wie Kat.Nr. 70 j) u-l 5 topogr Sign derer benachbarter Länder) i) wie Kat.Nr. 70 l) u-r Titelk kol b) Blatt 62,5 x 53; Bild 59 x 51 k) wie Kat.Nr. 70 o) eingesehene Exemplare zu e) in Köln und Ber- c) u-l herausgegeben von Johann Baptist Homann, l) wie Kat.Nr. 70, aber alles kol lin kaiserlicher Geograph, mit kaiserlichem Privileg o) wie Kat.Nr. 70 d) Aktualisierung und Neustich der Karte Kat. Nr. 69 Dauthendey/J. B. Homann: Braun- Nr. 69 auf größerer Kupferplatte, Stecher mögl Jo- Nr. 72 Hauber/J. B. Homann: Religionen in schweig I hann Baptist Homann, entstanden zwischen 1715 Deutschland a) u-l wie Kat.Nr. 58 und 1724, veröffentlicht zwischen 1729 und 1750 a) o-l Tabula geographica totius Germaniae qua dif- b) Blatt 62 x 54; Bild 56,5 x 48 unter Johann Christoph Homann oder Homänni- ferentium Imperii trium Religionum ... (Deutsch- c) u-l von und bei Johann Baptist Homann in sche Erben landkarte mit den drei Religionen des Reiches …) Nürnberg e) enthalten im „Atlas Geographicus Major“ (Gro- b) Blatt 59 x 50,5; Bild 57 x 49 d) entstanden zwischen 1707 und 1712 nach einer ßer geographischer Atlas), Band 2 Atlas Germa- c) o-l von Johann Baptist Homann, kaiserlicher YRQ'DXWKHQGH\EHHLQÁX‰WHQ9RUODJHP|JO%ODHX niae specialis (Spezialatlas von Deutschland) Geograph und Mitglied der preußischen Akademie (Kat.Nr. 40) oder Visscher (Kat.Nr. 51), wahr- I .VWWHLOZÁlFKHQXQGJUHQ]NRO der Wissenschaften, u-l mit kaiserlichem Privileg scheinlicher de Wit (Kat.Nr. 58) oder Schenk (Kat. g) u-l wie Kat.Nr. 69 d) gestochen von Johann Baptist Homann zwi- Nr. 62) wegen des gleichlautenden Titels h) alle Hh beschr schen 1715 und 1724, koloriert nach Vorgaben von e) Atlaskarte, zuerst im „Atlas von hundert Char- i) alle 2’ markiert, alle 10’ beschr, KA 28° 30’ bis Eberhard David Hauber ten“, von und bei Johann Baptist Homann, Nürn- 31° 40’ e) Atlaskarte, veröffentlicht nach 1729 berg 1712 k) am und im Harz Hinweise auf einen Abgott Cro- f) Kst kol I .VW7LWHOWHUULWRULHQÁlFKHQXQGJUHQ]NRO do, König Heinrichs Vogelherd und die Schlacht bei g) o-r 20 gewöhnliche deutsche M = 16 große deut- g) u-l 5 gewöhnliche deutsche M zu 15 auf einen Lutter am Barenberge; westlich von Alfeld Hinweis sche M = 6,2 267 h) alle Hh beschr Ovid; Hinweise: im Dollart auf eine Flutkatastro- en und allegorische Landschaft, o-r Legende auf i) alle 10’ markiert, Längen alle 2°, Breiten an je- phe 1277 (vgl. Kat.Nr. 9 und Kat.Nr. 33), vor dem Schmucktuch dem Grad beschr, KA 19° 30’ bis 40° 40’ Land Wursten auf einen großen Deichbruch, vor m) u-l Ichnographia Hildesiae (Stadtplan von Hil- j) u-l 7 pol Farbsign dem Land Hadeln auf ein gestrandetes Schiff desheim), 10,3 x 7,2; u-m Scenographia Urbis Hil- l) o-l und u-l K l) o-m große Darstellung überschwemmter Land- desiae (Ansicht von Hildesheim), 20,1 x 5,3 o) Hauber 1724, S. 157 Anm. r; Sandler 1979, S. 60 VFKDIWXQG3HUVRQLÀ]LHUXQJHQGHU1DWXUJHZDOWHQ o) Sandler 1979, S. 93 Nr. 11, S. 129 Nr. 117, S. 147; Nr. 148, S. 89, 96 UP 5XLQHQODQGVFKDIW PLW 3HUVRQLÀ]LHUXQJ GHU Heinz 2002 a, S. 36; Heinz 2002 b 2, S. 127, 259 trauernden Stadt; u-m Abbildung eines Deich- 1U-%+RPDQQ:HLKQDFKWVÁXWDQGHU bruchs, u-r Schöpfrad und Sieltore, alles kol Nr. 75 J. C. Homann/Schneider: Lauenburg Nordsee 1717 (Abb. 57) m) o-l Nort-Holland; 20,5 x 22,5 (Abb. 30) a) R-o Geographische Vorstellung der jämer- o) Lang 1963, S. 39 ff., 44; Sandler 1979, S. 61 a) u-l Typus Geographicus Ducat(us) Lauenburgici lichen Wasser-Flutt in Nieder-Teutschland, welche Nr. 191, S. 89, 97; Heinz 2002 b 2, S. 114, 257 Novus in suas Praefecturas ...pe probatorum docu- den 25. Dec(ember) A(nn)o 1717, in der heiligen mentorum divisus (Neue Landkarte des Herzog- Christ-Nacht, mit unzählichen Schaden, und Ver- Nr. 74 Arenhold/J. C. Homann: Hildesheim tums Lauenburg, nach bewährten Dokumenten in lust vieler tausend Menschen, einen großen theil (Abb. 52) seine Ämter eingeteilt) derer Herzogth(ümer) Holstein und Bremen, die a) u-r Episcopatus Hildesiensis nec non vicinorum b) Blatt 52 x 59,5; Bild 47,5 x 56 Grafsch(aft) Oldenburg, Frislandt, Gröningen und statuum delineatio geographica (Geographische c) u-l ausgeschmückt und gezeichnet vom Sohn Nort-Holland überschwemmet hat. Zeichnung des Hochstifts Hildesheim und be- des kaiserlichen Geographen Johann Baptist Ho- b) Blatt 62 x 53,5; Bild 58 x 47,5 nachbarter Staaten) mann, Nürnberg, mit kaiserlichem Privileg, 1729; c) R-o-r herausgegeben von Johann Baptist Ho- b) Blatt 63,5 x 56,5; Bild 56 x 48 R-u-l Stecher Ruprecht Adam Schneider Fürth mann, kaiserlicher Geograph in Nürnberg c) u-r von Gerhard Justus Arenhold, Student der d) Zeichner Johann Christoph Homann d) Autor Johann Baptist Homann 1718, kartogra- Rechtswissenschaft und der Mathematik in Hil- e) wie Kat.Nr. 70 phisch hinsichtlich Ostfriesland an Nicolas San- desheim; herausgegeben vom Erben des kaiser- I .VWWHLOZÁlFKHQXQGJUHQ]NRO son, hinsichtlich Schleswig-Holstein an Johannes lichen Geographen Johann Baptist Homann in g) r-m 2 große deutsche M = 9,1; 3 dänische M zu Mejer orientiert Nürnberg; R-u-l Stecher Ruprecht Adam Schnei- 12 auf einen Grad = 10,5; 4 kleine deutsche M zu e) aus einem Homann-Atlas, Karte im Inhaltsver- der, Fürth 1727 15 auf einen Grad = 11,2; 5 französische M oder zeichnis mit dem lateinischen Titel „Tabula In- d) angeblich eine „gemessene“ Karte, von Gigas Wegstunden = 11,3 undationis maritimae 1717 in inferiori Germania Beischriften übernommen, dabei die Jahreszahl bei h) alle Hh beschr factae“ (Karte der Meeresüberschwemmung in Lutter am Barenberge in 1626 berichtigt, Kartenin- i) alle 2’ markiert, alle 10’ beschr, KA 32° 14’ bis Niederdeutschland 1717) halt jedoch aktualisiert (vgl. Kat.Nr. 37); Herausge- 34° 6’ f) Kst teilkol, Os kol ber Johann Christoph Homann k) u-l Hinweis unter dem Titel, daß nebenbei ein g) u-m 5 deutsche M zu 15 auf einen Grad = 6,3 e) wie Kat.Nr. 70 historischer Rückblick gegeben werden soll; bei h) alle Hh beschr I .VWJUHQ]XQG7LWHOWHUULWRULXPÁlFKHQNRO HLQHU3HUVRQLÀ]LHUXQJGHV)ULHGHQVGD‰QDFKYHU- i) alle 5’ markiert, alle 10’ beschr, KA 25° 5’ bis g) u-r 4 gewöhnliche deutsche M zu 15 auf einen schiedenen Auseinandersetzungen Verträge ge- 30° Grad = 10,2; 5 französische M oder Wegstunden schlossen worden seien k) l-m Belehrung des Lesers über das gefährliche zu 20 auf einen Grad = 9,6 l) u-l neben dem Titel Ritter mit einem Löwen am Leben am Meer in Niederdeutschland im Gegen- i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 27° 56’ Fuß, wohl als Heinrich der Löwe zu deuten; dar- satz zur Situation am Mittelmeer, darunter ein ent- bis 30° 20’ EHU 3HUVRQLÀ]LHUXQJ GHV 7RGHVPLW GHP VlFKVL sprechender lateinischer Text aus dem 15. Buch j) o-r 10 topogr Sign, u-l 4 pol Sign schen Wappen und ein Putto mit einem stark ver- der Metamorphosen von Ovid, o-r Bericht über k) wie Kat.Nr. 37, dazu bei Gittelde Hinweis auf HLQIDFKWHQ ZHOÀVFKHQ :DSSHQ QHEHQ GHP 7LWHO GLH:HLKQDFKWVÁXWPLW$XI]lKOXQJYRQ3HU- König Heinrichs Vogelherd eine Stadt, die mit Kanonen beschossen wird, dar- sonen- und Sachschäden, m ein weiteres Zitat von l ) u-r um Titel und Impressum Bischofsinsigni- EHU)ULHGHQVÀJXUPLWGHQ:DSSHQGHUEHWHLOLJWHQ 268 6WUHLWSDUWHLHQGDUXQWHU3HUVRQLÀ]LHUXQJGHU(OEH (vgl. Kat.Nr. 9 und Kat.Nr. 33) mit Text zu Flutka- mit Krone, daneben Figur halb Ritter mit Zepter m) o-l Hadulorum Regio (Land Hadeln), 14 x 11,5 tastrophen seit 1277 und halb Arbeitsmann mit Sense und Bergbaugerä- o) Sandler 1979, S. 94, 129 Nr. 120; Heinz 2002 b n) o-r LVI. gestempelt ten, u-r senkrechter Schnitt durch eine Grube un- 2, S. 128, 259 o) Lang 1962 a, S. 39; Sandler 1979, S. 93 Nr. 18, ter einem Göpelhaus, umrahmt von den Wappen S. 94, 129 Nr. 111; Schumacher 1992; Heinz 2002 der sieben Bergstädte Nr. 76 Coldewey/J. C. Homann: Ostfriesland b 2, S. 129, 259 n) o-r handschr No 88. (Abb. 56) o) Bauer 1984, S. 87 f.; Sandler, S. 129 Nr. 116, a) u-l Tabula Frisiae Orientalis (Karte von Ost- Nr. 77 Böse/Homännische Erben: Harzberg- S. 135 (1737); Heinz 2002 b 2, S. 127, 261 friesland) bau (Abb. 49) b) Blatt 62,5 x 55; Bild 58,5 x 49 a) o-r Delineatio aureae Sterilitatis Herciniensis, i(ta) Nr. 78 Overheide/Homännische Erben: c) u-l nach Ubbo Emmius, Sanson und Allard ... e(st) Herciniae Metalliferae accurata Chorographia, Pyrmont (Abb. 48) von Dr. Ehrenreich Gerhard Coldewey, Rat, An- omnes simul fodinas et loca nativa minerarum, a) o-l Die Grafschaft Pyrmont mit den umliegen- walt des Fiskus und Archivar beim Fürsten von quae ibi effodiuntur, addita nomenclatura, distincte den Hannoverischen, Braunschweig(ischen) und Ostfriesland; herausgegeben von Dr. med. Jo- exhibens. (Darstellung der goldenen Unfruchtbar- Lippischen auch Paderbornischen Graenzlaen- hann Christoph Homann in Nürnberg im Jahre keit des Harzes oder Genaue Beschreibung des dern, o-r dasselbe in Französisch des zweiten Jubiläums der Augsburger Konfession metallreichen Harzes mit den Namen aller Gruben b) Blatt 60,5 x 53; Bild 56 x 45,5 1730, mit Privileg des Kaisers und des polnischen und Erzgänge, die dort ausgebeutet werden) c) o-l gezeichnet von Hauptmann Overheide, her- Königs (= des sächsischen Kurfürsten August der b) Blatt 61,5 x 53,5; Bild 56 x 49 ausgegeben von den Homännischen Erben 1752, Starke) c) o-r herausgegeben von den Homännischen Er- o-r dasselbe in Französisch mit dem Zusatz: be- d) ursprüngliche Vorlage von Ubbo Emmius, un- ben. Nürnberg. Mit kaiserlichem Privileg richtigt vom Autor 1753 mittelbar hauptsächlich nach Carel Allard, vorlie- d) weitgehend nach der Harz-Karte von Bernhard d) angeblich eine „gemessene“ Karte gend überarbeitete Fassung einer von Ruprecht Ripking von 1715/16 (Kat.Nr. 65), Zeichnung für e) wie Kat.Nr. 70 Adam Schneider gestochenen Platte Homann von dem hannoverschen Forstbeamten I  .VW 7LWHOWHUULWRULXP ÁlFKHQ VRQVW JUHQ]NRO e) wie Kat.Nr. 70 Christian Böse um 1730 einige Os kol I .VW7LWHOWHUULWRULHQÁlFKHQXQGJUHQ]NRO e) wie Kat.Nr. 70, zuerst 1737 g) o-l 1¼ Wegstunden = 10,8 g) o-m 2½ deutsche M zu 15 auf einen Grad = I .VW7LWHOUHJLRQÁlFKHQNRO2VNRO k) mehrere Schlachtensymbole mit Jahreszahlen 3 1/3 belgische M oder Wegstunden = 2 große g) o-l 800 Harzer Ruten zu je 16 Fuß, von denen aus der Geschichte: zwischen Pyrmont und Barn- deutsche Meilen = 8,8 1600 eine deutsche 15er-M ausmachen sollen = trup IX vor Christus, bei Emmern IX und XVI vor h) alle Hh beschr ½ deutsche M zu 15 auf einen Grad = 4,9 Christus, bei Frenke XVI vor Christus mit dem Zu- i) jede Minute markiert, Längen alle 10’, Breiten h) o-r Kompaß mit Nordzeiger und der Mißwei- satz „Campus Idistavisus“, nördlich von Grohnde alle 5’ beschr, KA 26° 44’ bis 28° 30’ sung 1421; viele Dörfer mit Familiennamen versehen k) südlich von Aurich Hinweis auf die frühere Be- i) jede Minute markiert, alle 5’ beschr, KA 27° 48’ l) o-l Maßstabk kol deutung des Upstalsbooms bis 28° 25’, u-m Nullmeridian von Paris 20° nach m) o-l Stadtansicht: Gegend des Schlosses und l) u-l Titel auf gestalteter Giebelarchitektur, u-r Westen verschoben Neustadt Pyrmont, mit dem Mineralbrunnen, etwa allegorisches Landschaftsbild mit Neptun auf Mu- j) u-l Liste der Züge und Gruben mit den Sign ih- 17,5 x 9, kol, o-r Kartusche mit 6 Ziffern Erklä- schelwagen und Figur der trauernden Stadt, dane- rer Metalle: 13 Buchstaben für Bergbaureviere, 86 rungen zur Stadtansicht kol ben Hirtenidyll, darüber Figuren mit Krone, Wap- Ziffern für die Gruben, 4 Sign für die Metalle, da- o) Sandler 1979, S. 129 Nr. 112, S. 138 (1752), 147; pen und Lobspruch auf den ostfriesischen Fürsten neben 12 topogr Sign, kol Heinz 2002 b 2, S. 268 Georg Albrecht k) o-m Hinweis auf eine ehemalige Hühnenburg m) o-l Stadtplan von Emden, 9 x 10; o-r Stadtplan an der Stelle des heutigen Glockenberges Nr. 79 Gigas/Meusch/Mayer/Homännische von Aurich; 9,5 x 6,5; u-r Ansicht des Dollart-Ge- l) o-r Titelk, u-l Umrahmung der Legende mit Berg- Erben: Osnabrück ELHWHVYRUGHUhEHUÁXWXQJQDFKYDQGHU0HHUVFK bau- und Hüttengeräten, darüber Welfenwappen a) R-o Territorii Episcopatus Osnabrugensis tabu- 269 la geographica (Landkarte des Hochstifts Osna- 26° 40’ Zeichnung der Grafschaft Hohnstein und der brück) k) Erläuterungen zum Burtanger Moor und zur Herrschaften Lohra und Klettenberg nach echtem b) Blatt 63,5 x 53,5; Bild 42 x 47,5 Obergrafschaft Lingen; bei Klöstern Hinweise auf Original mit zahlreichen Straßen und Postrouten) c) R-o von Johannes Gigas aus Lügde 1631 ge- Orden b) Blatt 60 x 51, Bild 50 x 45 zeichnet, von Johann Heinrich Meusch aus Osna- l) l-m K c) u-r herausgegeben von den Homännischen Er- brück verbessert und in Ämter eingeteilt, von Tobi- o) Sandler 1979, S. 138 (1757) ben 1761 as Mayer nach „unseren“ Zeichenregeln reduziert, e) Atlaskarte Homännische Erben 1753 Nr. 81 Homännische Erben: Eichsfeld I  .VW ÁlFKHQ XQG JUHQ]NRO /P XQG HLQLJH 2V e) wie Kat.Nr. 70, 1763 (Abb. 65) kol f) Kst, Titelterritorien kol a) o-r Tractus Eichsfeldiae in suas Praefecturas di- g) o-l 1 deutsche M = 7,3 g) u-r 2 deutsche gewöhnliche M zu 15 auf einen visas nec non Territorii Muhlhusani Chorographia i) jede Minute markiert, alle 5’ beschr, KA 28° 24’ Grad = 9,2; 2 Wegstunden oder 1 osnabrückische FXPFRQÀQLLV+DVVLDHHW3ULQFLSDWXV&DOHQEHUJLFL bis 29° 5’, u-l Längengrade ab Insel Hierro M = 6,5; 3000 osnabrückische Ruten zu 16 Fuß quo ad partem Goettingensem (Beschreibung des j) o-l 11 topogr Sign = 8,2; Anmerkung zur Umrechnung osnabrücki- Eichsfeldes mit seinen Ämtern und des Mühl- l) u-r Titelk, über dem Titel Medaillen auf den Lan- scher Fuß in Pariser Fuß hauser Gebietes einschließlich der Grenzregionen desherrn der Titelterritorien, o-l K um Legende i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 24° 56’ Hessens und des göttingenschen Teils des Fürsten- und Maßstab, alles kol bis 25° 55’, Gradnetz mit 10’-Abständen, u-l Län- tums Calenberg) o) Sandler 1979, S. 131 Nr. 12; Heinz 2002 b 2, gengrade ab Insel Ferro, 20° westlich von Paris b) Blatt 64,5 x 53,5; Bild 49,5 x 39,5 S. 125, 270 j) o-r 10 topogr Sign, Unterscheidung katholischer c) o-r bei den Homännischen Erben 1759 und evangelischer Dörfer e) Atlaskarte Nr. 83 Hunrichs/Homännische Erben: Ol- l) l-m Szene aus dem Landleben und Wappen von I .VW7LWHOWHUULWRULHQÁlFKHQXQGJUHQ]NRO/P denburg und Delmenhorst (Abb. 54) Osnabrück und Os kol a) Comitatuum Oldenburg et Delmenhorst pro m) u-l Ditio Reckenbergensis (Amt Reckenberg); g) u-l 2½ gewöhnliche deutsche M zu 15 auf einen recentissimo Statu uti est Sub Regno Potentissimi 13,5 x 15; Titelterritorium kol Grad = 11,5 Regis Friderici V. delineatio (Zeichnung der Graf- o) Sandler 1979, S. 129 Nr. 110, S. 138 zu 1753 h) Norden beschr schaften Oldenburg und Delmenhorst nach neue- i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 27° 22’ stem Stand unter der Regierung des mächtigsten Nr. 80 Homännische Erben: Münster bis 28° 29’, Gradnetz mit 10’-Abständen Königs Friedrich V.) a)Territorium Seculare Episcopatus Monasterii, j) u-l 7 topogr Sign b) Blatt 60,5 x 52,5; Bild 50 x 50 Munster Germanis dicti. Ubi una cum Episcopa- k) o-r unter dem Titel die Notiz, daß das Eichsfeld c) o-l nach Vermessungen von Dr. von Münnich, tu Osnabr(ugensis) simul integri Comitatus Bent- zwar in Thüringen liegt, politisch aber zum Kur- Ramus, Schmidt, von Witken zu Wittenheim und heim, Steinfurt, Teklenburg, Lingen, Diepholz, fürstentum Mainz gehört eigenen Vermessungen hergestellt von Johann Gemen conspiciuntur. (Weltliches Territorium des l) o-r Titelk, u-l K um Legende und Maßstab, alles Wilhelm Anton Hunrichs, herausgegeben von den Hochstifts Münster mit dem Hochstift Osnabrück kol Homännischen Erben 1761, o-l Titelk von J. M. und den Grafschaften ...) o) Sandler 1979, S. 131 Nr. 8, S. 139 (1759); Hüther Stock b) Blatt 65,5 x 53,5; Bild 47,5 x 49,5 1997, S. 34, 36 f.; Heinz 2002 b 2, S. 270 d) die Breitenangabe zu Bremen soll von Witken c) l-m veröffentlicht von Homännischen Erben beigetragen haben 1757 Nr. 82 Homännische Erben: Hohnstein e) Atlaskarte, vorliegend in zweiter, verbesserter e) Atlaskarte (Abb. 50) $XÁDJH f) Kst, Titelterritorien kol a) u-r Comitatus Hohnstein nec non Dynasti- I .VW7LWHOWHUULWRULXPÁlFKHQXQGJUHQ]NRO2V g) l-m 3 westfälische M zu 10 auf einen Grad = 8,0; arum Lohra et Klettenberg Geographica delinea kol 5 deutsche M zu 15 auf einen Grad = 9.0 tio ex Originali authentico desumta, viarumque g) u-l 2 deutsche M zu 15 auf einen Grad = 8,9; i) alle 5’ markiert, alle 10’ beschr, KA 23° 45’ bis et postarium cursibus locupletata (Geographische 1 oldenburgische M zu 11¼ auf einen Grad = 5,9 270 h) o-m Windrose mit Nord- und Ostzeiger kol o) Heinz 2002 a, S. 42 f.; Heinz 2002 b 2, S. 271 10½ auf einen Grad = 10,5; 8 Fußwegstunden zu i) jede Minute markiert, alle 5’ beschr, KA 25° 16’ 20 auf einen Grad = 11 bis 26° 27’, Gradnetz mit 10’-Abständen Nr. 85 Güssefeld/Homännische Erben: Südli- i) alle 5’ markiert, alle 15’ beschriftet, KA 25° 45’ k) u-l Anleitung zur Umrechnung verschiedener che Braunschweigische Länder (Abb. 46) bis 29° 15’, u-l Nullmeridian 20° westlich von Pa- Längenmaße a) u-r Die Fürstenthümer Grubenhagen, Calen- ris l) o-l Titelk, darüber Monogramm des Königs im berg, Wolfenbüttel und Blankenburg, welche den j) o-r 9 topogr Sign, 4 Abkürzungen für Ämter Strahlenkranz, darunter dänisch-oldenburgisches südlichen Theil der Chur- und Fürstl(ichen) Braun- l) o-r Titelk mit Schmucktuch und Jagdtrophäe vor Wappen, u-l um Maßstabk, alles kol schweig-Lüneburg(ischen) Reichsländer begreifen, Wald o) Sello 1896, S. 47 ff.; Rüthning 1898; Sandler R-o dasselbe in Kurzform in Französisch o) Heinz 2002 a, S. 43 f.; Heinz 2002 b 2, S. 274 1979, S. 131 Nr. 11; Heinz 2002 b 2, S. 270 b) Blatt 63,5 x 55; Bild 58 x 46,5 c) u-r entworfen von Franz Ludwig Güssefeld, Nr. 87 Güssefeld/Homännische Erben: Ost- Nr. 84 Cnopf/Homännische Erben: Südliche Nürnberg, bei den Homänischen Erben 1786. Mit friesland Braunschweigische Reichsgebiete kaiserlichem Privileg, R-o dasselbe in Französisch a) o-l Charte von dem Fürstenthum Ostfriesland, a) u-r Geographische Lage der südlichen Braun- e) Atlaskarte R-o dasselbe in Französisch schweigischen Reichsgebiete, darinnen: Das Her- I .VW7LWHOWHUULWRULHQÁlFKHQXQGJUHQ]NRO b) Blatt 62,5 x 52,5; Bild 55,5 x 45 zogthum Braunschweig-Wolfenbüttel mit seinem g) u-r 3 deutsche oder geogr M zu 15 auf einen c) o-l nach den trigonometrischen und astrono- Fürstenth(um) Blankenburg und Amt Walkenried, Grad = 5 Stunden zu 2 auf eine große M oder 25 mischen Messungen der Herren Caspar Wessel Das Fürstenth(um) Calenberg mit seinem abgele- auf einen Grad = 6,8 und Georg Christian von Oeder im Herzogtum genen Göttingischen Quartier, Das Herzogthum i) alle 5’ markiert, alle 10’ beschr, KA 26° 20’ bis Oldenburg und verschiedenen Zeichnungen von Grubenhagen mit seinen außerhalb liegenden 29° 5’, u-l Nullmeridian 20° westlich von Paris. einzelnen Gegenden dieses Fürstentums neu be- Theilen, und endlich Der Hartzwald; R-o dasselbe j) u-l 3 pol Farbsign, 12 topogr Sign arbeitet von Franz Ludwig Güssefeld, Nürnberg, in Kurzform in Latein k) u-l Statistik mit 84 Ziffern für Ämter der Ti- bei Homännische Erben 1790, R-o entsprechend b) Blatt 60 x 53,5; Bild 54,5 x 47,5 telterritorien, Anmerkungen zu einigen kleineren in Französich, o-l mit kaiserlichem Privileg c) u-r herausgegeben von den Homannischen Er- Territorien e) Atlaskarte ben.1762, R-o dasselbe in Latein l) u-r über dem Titel Säulenfuß mit Girlande I .VW7LWHOWHUULWRULXPÁlFKHQXQGJUHQ]NRO d) Zeichner Matthäus Ferdinand Cnopf aus Nürn- m) o-m Nördlicher Theil von Calenberg, 11 x 5,5 g) u-l 4 deutsche oder geogr M zu 15 auf einen berg o) Heinz 2002 a, S. 43 f.; Heinz 2002 b 2, S. 274 Grad = 12,3; 6 Wegstunden zu 20 auf einen Grad e) Atlaskarte = 13,8; 9000 rheinländische Ruten zu 29.552½ auf I .VW7LWHOWHUULWRULHQÁlFKHQXQGJUHQ]NRO/P Nr. 86 Güssefeld/Homännische Erben: Nörd- einen Grad = 14 und Os kol liche Braunschweigische Länder (Abb. 43) i) jede Minute markiert, Längen alle 10’, Breiten g) u-l 2 gewöhnliche deutsche M = 5,5 a) o-r Charte über den nördlichen Theil der Chur- alle 5’ beschr, KA 24° 2’ bis 26° 1’, u-l Länge von i) jede Minute markiert, alle 10’ beschriftet, KA und Fürstlichen Braunschweigischen Lande: die Paris 20° ö. L. 26° 49’ bis 28° 52’, Gradnetz mit 10’-Abständen Herzogthümer Bremen und Sachsen-Lauenburg, k) r und u-r Statistiken zum Land, zur Bevölke- j) u-r 12 topogr Sign die Fürstenthümer Lüneburg u. Verden, und die rung und zur Wirtschaft k) u-r unter der Legende Hinweis auf Homann- Grafschaften Hoya u. Diepholz, R-o dasselbe in l) o-l Titelk Karten über angrenzende Länder, u-l Erläuterung Kurzform in Französisch zu Braunschweig-Wolfenbüttel und Hinweis auf b) Blatt 64 x 55,5; Bild 60 x 46,5 Nr. 88 Güssefeld/Homännische Erben: Jever weitere Informationen in der Geographie von Bü- c) wie Kat.Nr. 85 (Abb. 55) sching e) Atlaskarte a) o-r Charte von der Herschaft Jever l) u-r Titelk mit braunschweigischem Wappen, I .VW7LWHOWHUULWRULHQÁlFKHQXQGJUHQ]NRO b) Blatt 54,5 x 65,5; Bild 45 x 56 daneben K um die Legende, u-l K um Texte und g) o-m 6 deutsche oder geogr M zu 15 auf einen c) o-r nach astronomischen Bestimmungen und im Maßstab, alles kol Grad = 11; 4 kurbraunschweigische Polizeim zu Lande selbst gemachten Zeichnungen und anderen 271 Hilfsmitteln entworfen von F. L. Güssefeld, Nürn- o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin, Koeman (Neuer Atlas oder Landkarten ...), mögl mit dem berg, bei Homännische Erben mit kaiserlichem III 1969, S. 126 ff. Tir 1 zweiten Titel „Großer Atlas ...“, gestochen und Privileg, 1801 verlegt von Matthäus Seutter, Kaiserlicher Geo- e) Atlaskarte Nr. 90 Delisle/Tirion: Niedersächsischer JUDSKLQ$XJVEXUJ$XÁDJHQDFK f) Kst, Titelterritorium kol Reichskreis I .VW7LWHOWHUULWRULHQÁlFKHQXQGJUHQ]NRO g) u-l 1 geogr M zu 15 auf einen Grad = 8,1; 1 a) u-r Nieuwe Kaart van de Neder Saxise Kreits, g) u-r 3 gewöhnliche deutsche M zu 15 auf einen Seem zu 20 auf einen Grad = 6,1; 1 oldenburgi- vervattende des selfs Landen als Mekelenburg, Lau- Grad = 4 französische M oder Wegstunden zu 20 sche M zu 11¼ auf einen Grad = 10,8 wenburg, Holstein, Bremen en Verden, Brunswyk auf einen Grad = 6,6 i) jede Minute markiert, alle 5’ beschr, KA 25° 27’ en Lunenburg, Hanover, Hildesheim, Halberstad en h) alle Hh beschr, u-r Kompaß mit Nord- und Ost- bis 26° 2’, Gradnetz mit 5’-Abständen, l-u Länge Maagdenburg (Neue Karte des Niedersächsischen zeiger kol von Ferro Kreises mit seinen Ländern Mecklenburg ...) i) alle 2’ markiert, Breiten alle 5’, Längen alle 10’ l) o-r einfache Titelk b) Blatt 49,5 x 41,5; Bild 33,5 x 28,5 beschr, KA 31° 7’ bis 33° 57’, Gradnetz mit 5‘-Ab- c) u-r Amsterdam bei Isaak Tirion ständen = Suchnetz waagerecht A bis R, senkrecht Nr. 89 Delisle/Albrizzi: Westfälischer Reichs- d) wie Kat.Nr. 89, niederländisches Original a bis s kreis e) enthalten als Karte Nr. 22 in „Nieuwe en be- j) u-r 7 topogr Sign a) u-r Circulo di Westfalia diviso ne’ suoi Vesco- knopte Hand-Atlas ... na de alderlaatste ontdek- O  RU 3HUVRQLÀ]LHUXQJHQ GHU /DQGZLUWVFKDIW GHU vadi, Principati, Contée, &c. (Westfälischer Reichs- kingen van de L’Isle en anderen ...“ (Neuer und Jagd und der Kriegskunst, darüber ein bekröntes kreis mit seinen Hochstiften, Fürstentümern, Graf- kurzgefaßter Handatlas ... nach den allerneuesten lüneburgisches Wappen schaften usw.) Erkenntnissen von de L’Isle und anderen ...), bei o) eingesehene Exemplare zu e) in München; Sand- b) Blatt 47 x 37,5; Bild 33 x 27,5 Isaak Tirion, Amsterdam 1744 ler 1979, S. 9 Nr. 135 d) Vorlage wahrscheinlich von Guilleaume Delisle, I  .VW 7LWHOWHUULWRULHQ ÁlFKHQ XQG JUHQ] VRQVW kopiert von Tirion für seinen „Nieuwe en beknop- nur grenzkol, Os kol Nr. 92 A. C. Seutter/Lotter: Calenberg und te handatlas“ (Neuer und kurzgefaßter Handatlas), g) u-r wie Kat.Nr. 89, in niederländischer Sprache; Grubenhagen Amsterdam vor 1740, vorliegend italienische Ko- 7,3 a) u-l Principatus Calenberg et Grubenhagen, Co- pie i) wie Kat.Nr. 89, KA 26° 20’ bis 33° mitatus Schauenburg, Episcopatus Hildesiani et ad- e) als Blatt Nr. 30 mit dem Titel „Nuova Carta del j) u-r 6 topogr Sign jacentium terrarum descriptio geographica (Geo- Circulo di Westfalia ...“ (Neue Karte des Westfäli- l) u-r K für Titel, Maßstäbe und Legende kol graphische Darstellung der Fürstentümer Calen- schen Kreises) mit der Bezugnahme auf die Ver- o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin, Koeman berg und Grubenhagen, der Grafschaft Schaum- öffentlichung von Isaak Tirion in Amsterdam ent- III 1969, S. 126 Tir 2 ff. burg, des Hochstifts Hildesheim und anliegender halten in „Atlante Novissimo del Sigr Guglielmo Länder) de l’Isle“ (Neuester Atlas des Herrn Guillaume Nr. 91 M. Seutter: Lüneburg und Dannenberg b) Blatt 22 x 28,5; Bild 18,5 x 25 Delisle), Band 1, bei Giambatista Albrizzi, Vene- (Abb. 42) c) u-l herausgegeben von Albert Carl Seutter, kai- dig 1740 a) o-r Ducatus Luneburgicus cum Comitatu Dan- serlicher Geograph in Augsburg, R-u jetzt im Ver- I .VW7LWHOWHUULWRULHQÁlFKHQXQGJUHQ]NRO2V nebergensi juxta praefecturas suas (Herzogtum lag von Tobias Conrad Lotter, Geograph in Augs- kol Lüneburg und Grafschaft Dannenberg mit ihren burg g) u-r 15 deutsche M zu 15 auf einen Grad = 60 Ämtern) d) wahrscheinlich von Tobias Conrad Lotter aus englische M zu 60 auf einen Grad = 20 französi- b) Blatt 62,5 x 53,5; Bild 57,5 x 50 den Jahren 1740 bis 1745 als Mitarbeiter Matthäus sche M oder Wegstunden = 7,8 c) o-r gezeichnet und herausgegeben von Mat- Seutters i) alle 10’ markiert, jeder Grad beschr, KA 24° bis thäus Seutter, kaiserlicher Geograph in Augsburg, e) als Karte Nr. 49 (im Inhaltsverzeichnis unter dem 30° 45’ u-m Privileg des Reichsvikars in den rheinischen, Titel „Chur-Fürstenthum Hannover“) im „Atlas l) u-r Titel- und Maßstabk kol schwäbischen und fränkischen Reichsteilen Minor“ (Kleiner Atlas) von Tobias Conrad Lotter, n) o-r 30 e) aus „Atlas Novus sive Tabulae Geographicae ...“ Kupferstecher und Geograph in Augsburg, mit 272 Privileg des Reichsvikars, vorliegend nach 1757 Suchnetz mit 5’-Abständen waagerecht A bis L, u-l Textk mit Bergmann, auf Steinbrocken Symbo- I  .VW 7LWHOWHUULWRULHQ ÁlFKHQ XQG JUHQ]NRO 2V senkrecht a bis o le von Metallen kol k) südlich des Jadebusens Basislinie der Vermes- o) eingesehenes Exemplar zu e) in München; g) u-r 5 gewöhnliche deutsche M = 4,8 sungen, zahlreiche weitere Meßlinien im Karten- Grenacher 1968 zu Lotter 1760; Zögner 1977; h) alle Hh beschr bild, R-r-l Ortsregister, R-u Unterrrichtung des Sandler 1979, S. 9 Nr. 136 i) Längen alle 10’, Breiten alle 5’ markiert und be- Lesers über Rizzi Zannoni und die Karte schr, KA 30° 15’ bis 32° 35’ l) Titelk, zahlreiche Schiffe Nr. 95 Reinhold/Lotter: Osnabrück (Abb. 53) l) u-l Titelk, darüber bekröntes Wappen des Kur- o) Sandler 1979, S. 9 Nr. 110; Harms 1981, S. 36 f.; a) o-r Delineatio Episcopatus Osnabrugensis fürsten, u-r Maßstabk Harms 2004, S. 77 f. (Zeichnung des Hochstifts Osnabrück) o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin; Zögner b) Blatt 55,5 x 63,5; Bild 47 x 52,5 1977, S. 173 ff.; Sandler 1979, S. 9 Nr. 136, S. 15 Nr. 94 Lotter: Hannover c) o-r nach Mascop (Kat.Nrn 5 und 7), Gigas (Kat. f., 18 a) o-r L’Electorat de Hannover ou Les Duchés du Nr. 38) und Meusch 1774 von Freiherrn von Bus- Lunebourg, de Bremen et de Ferden etc. c’est à sche und Benoit nach eigenen Vermessungen ge- Nr. 93 Rizzi Zannoni/Seutter: Oldenburg und dire Les Domaines du Roi de la Grand Bretagne zeichnet (Kat.Nr. 96), 1776 erneut verbessert von Delmenhorst en Allemagne (Das Kurfürstentum Hannover oder Christian Ludolph Reinhold, bei Tobias Conrad a) u-l Comitatus Oldenburgici ac Delmenhorsta- die Herzogtümer Lüneburg, Bremen, Verden usw., Lotter, Augsburg 1784 ni Sceptro Danico parentis Mappa specialissima d.h. die Besitzungen des Königs von Großbritan- d) vgl. Kat.Nr. 96; von Reinhold inhaltlich nur Chorographica novaque recentissima in qua Prae- nien in Deutschland) leicht verändert 1776 angefertigt und 1778 veröf- fectura Jeverensis & Dynastia Kniphusiana … b) Blatt 55 x 63,5; Bild 50 x 58 fentlicht; Stecher Tobias Conrad Lotter (Neue und aktuelle chorographische Spezialkarte c) o-r Augsburg bei Tobias Conrad Lotter Geo- e) aus einem Lotter-Atlas, hrsg. von den Söhnen als der dänischen Grafschaften Oldenburg und Del- graph 1762 Erben des Verlages menhorst mit Jever und Kniphausen ...) d) wahrscheinlich aus dem Verlagsbestand von I .VW7LWHOWHUULWRULXPÁlFKHQXQGJUHQ]NROHL- b) Blatt 54 x 62; Bild 39 x 56,5; mit Register 49,5 Matthäus Seutter nige Os kol x 57 e) aus „Atlas Novus sive Tabulae Geographicae g) u-l 2 Wegstunden oder 1 westfälische M = 6,1 c) u-l und R-u nach trigonometrischen Vermes- ...“ (Neuer Atlas oder Landkarten ...), gestochen i) jede Minute markiert, alle 10’ mit Grad und Mi- sungen und astronomischen Beobachtungen des und verlegt von Tobias Conrad Lotter, Kupferste- nuten beschr, KA 25° 6’ bis 26° 6’, Gradnetz mit Herrn I. A. Rizzi Zannoni, Mathematiker und cher und Geograph in Augsburg, Ausgabe nach 10’-Abständen; zusätzlich Koordinaten der Stadt Cosmograph, außerordentlicher Professor, veröf- 1758/60 Osnabrück, berechnet von Georg Christoph Lich- fentlicht von Albert Carl Seutter, Kaiserlicher Geo- I  .VW 7LWHOWHUULWRULHQ ÁlFKHQ XQG JUHQ]NRO 2V tenberg graph in Augsburg kol j) u-r 15 topogr und pol Sign d) Vermessungen von Giovanni Antonio Rizzi g) u-r 16 englische M = 5,3; 6 französische M = k) o-l lateinischer Text zur Landeskunde mit Hin- Zannoni angeblich 1757, dessen Anteil an der Kar- 5,8; 5 gewöhnliche deutsche M = 6,7 weisen auf von Bussche und Justus Mösers „Pa- te aber umstritten h) alle Hh beschr, l-m Windrose mit Nordzeiger triotische Phantasien“ sowie auf die Koordinaten- e) Atlaskarte von 1758 kol messung durch Lichtenberg; im Amt Hunteburg f) Kst, Titelterritorien kol i) alle 5’ markiert, alle 10’ beschr, KA 26° 5’ bis Notiz über eine Niederlage Widukinds gegen Karl g) u-l deutsche M zu 15 auf einen Grad (ohne Zah- 29° 25’, Gradnetz mit 1°-Abständen den Großen lenangabe), 4754 Pariser Sechsfuß zu 57.050 auf j) u-l Buchstabe B (= Bailliage) für Ämter l) l-m Stadtwappen von Osnabrück einen Grad = 3,9 k) u-l Aufzählung der Länder des Kurfürsten mit m) u-l Districtus Reckenbergensis (Amt Recken- h) alle Hh beschr, o-m Windrose kol ihren Ämtern; Text bei Lutter am Barenberge wie berg), 16 x 18, Text zur Umrechnung von Längen- i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 29° 35’ Kat.Nr. 70 maßen mit Hinweis auf ein Mathematikbuch von bis 30° 29’, auf dem äußeren Rahmen abweichende O RU7LWHONPLW3HUVRQLÀ]LHUXQJHQYHUVFKLHGHQHU Reinhold, l-m Prospetus Palatii Osnabrug(ensis) Koordinaten für 53° und 54° n.B. sowie 26° ö.L., Künste und Wissenschaften, Jagdgerät und -szene, (Ansicht des Osnabrücker Schlosses), 16 x 6, R-u 273 Prospekt der Stadt Osnabrück 47 x 5 1959, S. 14 Nr. 19 b; Kleinn 1964, S. 64 minden & Bevern (Ein Abschnitt der Weser mit o) Prinz 1948, S. 281 ff.; Israel und Borchers 1959, den Feldlagern von Corvey ...) S. 14 f. Nr. 19 a ff.; Flaskamp 1976, S. 159, 162 Nr. 97 Schreiber: Braunschweig und Hildes- b) Blatt 58,5 x 28; Bild 54,5 x 24 heim c) u-l gezeichnet von J. Dubois, gestochen unter Nr. 96 Bussche/Benoit/Pingeling: Osna- a) u-r Das Herzogthum Braunschweig und das der Direktion von Jakob van der Schley, R-o-l brück Bissthum Hildesheim Nr. 18.19.20.21. a) Osnabrugensis Episcopatus nova delineatio b) Blatt 30 x 22; Bild 21,5 (mit Erläuterungssspalte e) Blatt mit den Nummern 18 bis 21 in „Camps (Neue Zeichnung des Hochstifts Osnabrück) 25,5) x 18 topographiques de la Campagne de MDCCLVII b) Blatt 51 x 66,5; Bild 45 x 55 c) u-r bei Johann Georg Schreibers Witwe in Leip- en Westphalie ...(Feldlager des Feldzuges von 1757 c) o-r freie Arbeit von Georg Wilhelm Freiherr von zig in Westfalen ...) von dem Ingenieur-Geographen J. Bussche, Obristleutnant in der Armee des Königs d) Zeichner und Stecher Johann Georg Schreiber Dubois, bei Witwe van Duren, Den Haag 1760 von Großbritannien und Kurfürsten von Braun- e) aus „Atlas selectus von allen Königreichen und f) Kst schweig-Lüneburg, und Franz Christian von Be- Ländern der Welt ...“ von Johann Georg Schreiber g) u-m 1500 Klafter (Toises) = 10,5 (1 Toise etwa noit, Kapitänleutnant der Ingenieure in derselben in Leipzig, Ausgabe nach 1750 1,95 m) Truppeneinheit, nach den Regeln der Geographie I .VWWHLOZÁlFKHQXQGJUHQ]NRO h) etwa Südosten, o-m Windrose mit Nordzeiger zusammen ausgeführt; den Längengrad der Stadt g) u-l 6 deutsche M zu 15 auf einen Grad = 4,3 k) u-l Information über die Kommandanten und Osnabrück hat im Oktober 1772 durch verschie- h) o-r Windrose kol die Dauer der vier Lager dene Beobachtungen Georg Christoph Lichten- i) alle 4’ markiert, alle 20’ beschr, KA 28° 36’ bis l) u-l Titelk berg, Professor der Philosophie und der Mathe- 31° 48’ o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin matik in Göttingen, bestätigt; R-u-r gestochen von j) R-r 25 pol Buchstabensign Pingeling, Hamburg l) u-r und u-l K kol Nr. 100 Le Rouge: Schlacht von Hastenbeck d) Grundlage ist die „Topographische Karte des o) eingesehene Exemplare zu e) in Berlin 1757 (Abb. 60) Hochstifts Osnabrück“ in 19 Blättern aus der er- a) o-r Bataille de Hastenbeck près de Hanover du sten, in Osnabrück von den hannoverschen Mili- Nr. 98 Schreiber: Öls 26. Juillet 1757 (Schlacht von Hastenbeck bei Han- tärangehörigen von dem Bussche und Benoit 1766 a) u-l Das Fürstenthum Oelsa nebst den Freyen nover am 26. Juli 1757) und 1767 vorgenommenen exakten Landesvermes- Standes Herrschafften Miltisch und Wartenberg b) Blatt 55 x 38,5; Bild 47 x 31,5 sung, vorliegend die Generalkarte von 1774 b) Blatt 30 x 21,5; Bild 21,5 x 16,5 c) o-r Paris bei Le Rouge, königlicher Ingenieur- e) Einzelblatt c) u-l Leipzig bei Johann Georg Schreibers Erben Geograph I .VWJUHQ]XQGÁlFKHQNRO d) wie Kat.Nr. 97 f) Kst teilkol g) o-r 2 Meilen oder 4 Wegstunden = 4000 calen- e) wie Kat.Nr. 97 g) u-l ½ M = 9,3 bergische Ruten zu 16 Fuß = 12,6 f) wie Kat.Nr. 97 h) Nordosten, R-o-m beschr Nord i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 25° bis g) u-r 5 gewöhnliche deutsche M = 4,4 k) u-l längerer Bericht über die Schlacht in Fran- 26° 6’, Gradnetz mit 10’-Abständen, zusätzliche i) alle 3’ markiert, alle 15’ beschr, KA 34° 36’ bis zösisch Koordinaten für die Stadt Osnabrück 36° j) u-r 14 topogr Sign j) u-r 8 topogr Sign, o-r 12 pol Buchstabensign Nr. 101 Dubois/Schley: Kapitulation von k) R-u Ein calenbergischer oder hannoverscher l) u-l, o-r und u-r K kol Kloster Zeven 1757 Fuß verhält sich zum Pariser Fuß wie 1299 zu o) wie Kat.Nr. 97 a) o-m Carte des Limites des Hannovriens, pre- 1440. Siehe Hausvater Münchhaus, Band I, dritte scrites par les François consequemment a la Capi- $XÁDJH6 Nr. 99 Dubois/Schley: Feldlager an der Weser tulation de Closter Seven du mois de Septembre m) u-l Amt Reckenberg 14 x 19; KA 25° 47’ bis 1757 1757 (Karte der Grenzen der Hannoveraner, von 26° 4’ a) u-l Carte d’une Partie du Cours du Weser con- den Franzosen vorgeschrieben als Folge der Ka- o) Prinz 1948, S. 281 ff. (285); Israel und Borchers tenant les Camps de Corvey, Luttringen, Holtz- pitulation von Kloster Zeven im September 1757) 274 b) Blatt 40 x 20; Bild 31,5 x 10,5 PHHGXUFKGLH'HÀOHHV (QJSlVVH EH\2EHUVFKH- 1761 zwischen einem Alliirten Hanöverischen und c) R-o-l handschriftlich: No. 54.55 den zwischen Dransfeld und Münden und der von einem Königlich Französischen Corps bey Erichs- d) Zeichner und Stecher wie Kat.Nr. 99 unter c) des Erbprinzen von Braunschweig Durchl(aucht) burg ohnweit Eimbeck vorgefallen; R-o dasselbe in e) wie Kat.Nr. 99, Blatt Nr. 58, Morceau (Stück) II am 10. Aug(ust) 1759 auf ihre Arrier Garde (Nach- Französisch f) Kst hut) gemachte Attaque. b) Blatt 31 x 20,5; Bild 22,5 x 17 g) u-l 3 M = 11,6 b) Blatt 39,5 x 24,5; Bild 37 x 22,5 c) u-r No. 60 h) etwa Norden c) R-u-r Nürnberg in der Raspischen Buchhand- e) als Plan 60 in „Jetziges Kriegs-Theater oder l) o-m Titel im Schmuckband lung Vorstellung derer Lager, Schlachten, Belagerun- o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin d) Verleger Gabriel Nikolaus Raspe gen, Marchen (Märsche) und anderen merckwür- e) als Plan Nr. 49 in „Schau-Platz des gegenwärti- digen Begebenheiten des gegenwärtigen Kriegs Nr. 102 Dubois/Schley: Kapitulation von Klo- gen Kriegs durch accurate Plans von den wichtig- in Deutschland“, von geschickten Ingenieurs ge- ster Zeven 1757 (Abb. 61) sten Bataillen und Belagerungen“, Dritter Teil zum ]HLFKQHWLQ.XSIHUJHVWRFKHQXQG]XÀQGHQEHL a) wie Kat.Nr. 101 Jahre 1759, Raspische Buchhandlung Nürnberg, Jacob Andreas Friderich (vermutlich Erben), Augs- b) Blatt 38 x 18,5 bis 19 (unregelmäßig); Bild wie sowohl in der zweibändigen als auch in der ein- burg 1760, erschienen jedoch nach Oktober 1761; Kat.Nr. 101 bändigen Ausgabe Wiederholung des Titels in Französisch mit dem d) wie Kat.Nr. 101 f) Kst teilkol Zusatz: Paris bei Rosselin f) Kst kol, Lm und Os kol h) o-r Windrose mit Nordzeiger kol f) Kst teilkol g) wie Kat.Nr. 101 j) o-m wie Kat.Nr. 103, 9 Buchstaben h) etwa Nordnordosten, o-l Windrose mit Nord- h) wie Kat.Nr. 101 l) o-m K um Titel und Legende, u-r Landschafts- zeiger kol l) wie Kat.Nr. 101, kol bild j) R-l wie Kat.Nr. 103, 5 Buchstaben; R-u dasselbe o) eingesehene Exemplare zu e) in Berlin in Französisch Nr. 103 Le Rouge: Schlacht von Minden 1759 l) u-r Titelk (Abb. 62) Nr. 105 Raspe: Aktion bei Einbeck 1761 o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin a) R-o Bataille de Minden ou de Tonhausen du 1er a) u-l Plan der Action bey Eimbeck den 14 August d’Aoust 1759 (Schlacht von Minden oder Tonhau- Ao 1761 Zwischen einen Französischen Corps un- Nr. 107 Wendler: Einnahme von Wolfenbüttel sen am 1. August 1759) ter Commando des Vicomte de Belsunce und einen 1761 b) Blatt 55,5 x 39; Bild 45,5 x 33 Alliirten unter Befehl des Generals von Luckner a) o-r Plan der Belagerung und Einnahme der Stadt c) R-o Paris bei Le Rouge b) Blatt 39 x 24,5; Bild 37 x 22,5 und Vestung Wolfenbüttel in Mon(at) Octob(er) f) Kst teilkol c) R-u-r Nürnberg in der Raspischen Handlung, R- 1761 g) u-r 1 M = 10 o-r No. 90. b) Blatt 34,5 x 23; Bild 24 x 17 h) etwa Ostsüdosten, o-l einfache Windrose mit d) wie Kat.Nr. 104 c) o-r No 42 Nordzeiger e) wie Kat.Nr. 104, Plan Nr. 90 im Fünften Teil e) als Plan 42 in „Neues Kriegs-Theater oder j) u zu 27 Buchstaben auf der Karte Informatio- zum Jahre 1761 Sammlung der merkwürdigsten Begebenheiten des nen über Truppenstellungen und -bewegungen f) Kst teilkol gegenwaertigen Krieges in Teutschland“, bei Carl k) u-l Hinweis auf die Generäle Marschall von Con- g) o-l 1 M = 11,1 Wendler, Leipzig 1758; Vorwort datiert 16. 9. 1759, tades und Herzog Ferdinand von Braunschweig h) etwa Nordnordosten, o-m Nordzeiger erschienen nach Oktober 1762 P XOXQWHUGHP7LWHO(UJlQ]XQJGHU.DUWHÁX‰ j) wie Kat.Nr. 103, 6 Buchstaben f) Kst teilkol abwärts 9 x 9,5 l) u-l wie Kat.Nr. 104 h) etwa Norden, o-l Windrose mit Nordzeiger o) wie Kat.Nr. 104 j) R-l wie Kat.Nr. 103, 3 Buchstaben Nr. 104 Raspe: Franzosen bei Oberscheden l) o-r Titelk 1759 Nr. 106 Friderich: Aktion bei Erichsburg 1761 o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin a) o-m Plan. Von der Retraite der Französischen Ar- a) u-r Plan der Action, welche d(en) 15. Aug(ust) 275 Nr. 108 Julien: Bremen Nr. 110 Le Rouge: Lauenburg k) bei den Dörfern Anzahl der Feuerstellen (Fami- a) Blatt ohne Titel (zeigt im wesentlichen das Her- a) u-l Duché de Lavembourg (Herzogtum Lauen- lien) eingetragen zogtum Bremen) burg) l) o-r Schmuckschrift b) Blatt 46 x 30; Bild 37,5 x 25 b) Blatt 24,5 x 35; Bild 20,5 x 27,5 o) Wolkenhauer 1911, S. 15 Nr. 57; Voges 1922; c) R-o-r Paris bei Roch Joseph Julien, Hotel de c) u-l Paris Le Rouge, R-u-r 9 Kleinn 1964, S. 66 Nr. 21; Pitz 1967, S. 370 ff.; Soubise, mit königlichem Privileg 1758 d) nach der Karte von J. C. Homann (Kat.Nr. 75) Grothenn 1997, S. 24, 26 d) gezeichnet von Roch J. Julien nach unbekannter e) aus „Atlas portatif des militaires et des voya- Vorlage geurs“ (Taschenatlas für Militärs und Reisende), Nr. 112 Ohsen/Rausch: Hannoversche Post- e) aus dem „Atlas topographique et militaire ...“ Band 2 über Deutschland, nach den Karten von routen (Topographischer und militärischer Atlas ...), bei Mayer und Homann, bei Le Rouge, Paris 1759 a) u-l Neü vermehrte Post Charte der Chur Braun- Roch J. Julien, Paris 1758; abweichender Titel über f) Kst grenzkol schweigischen und angrenzenden Lande der Generalkarte „Atlas Géographique et Topogra- g) u-l 5 M = 4,9 b) Blatt zusammengesetzt 97,5 x 115,5; Bild zu- phique de la Guerre d’Allemagne“ (Geographischer i) alle 5’ markiert, alle 30’ beschr, KA 27° 40’ bis sammengesetzt 93 x 108 und topographischer Atlas vom Krieg in Deutsch- 29° 23’ c) u-l von Friedrich Wilhelm Ohsen, Cancellist bei land); nordwestliches Blatt einer vierblättrigen Son- k) u-l dem Kurfürsten von Hannover gewidmet der Königlichen Geheimen Ratsstube zu Hanno- derkarte von den hannoverschen Staaten und ihren m) o-l Land Hadeln und Amt Ritzebüttel; 6,5 x ver, privatim entworfen im Jahr 1774, verbessert Anrainern von Hannover und Braunschweig bis zu 6,5 1805 den Mündungen der Elbe und der Weser und bis o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin; Sandler d) Kupferstich ursprünglich von Johann Lorenz Rostock in Mecklenburg, noch ohne eigenen Titel 1979, S. 140 Jakob Rausch o-l auf diesem NW-Blatt und ohne Numerierung e) Einzelblatt in vier Teilen, vorliegend alle vier 58 bis 61 auf den Karten Nr. 111 Gerlach: Calvörde (Abb. 47) Teile aus einem Atlas f) Kst a) o-r Plan des zum Schöningischen District ge- f) Kst; Lm, Os und Postrouten kol g) u 5 gewöhnliche deutsche M = 9,6; 2 große deut- hörigen Amts Calvörde im Herzogthum Braun- g) u-l 5 gewöhnliche deutsche M = 15,8; Meilen- sche M = 4,8; 5 große französische M = 7,2 schweig Lüneb. Wolfenbüttel, wozu folgende angaben an den Postrouten i) jede Minute markiert, alle 5’ beschr, KA 25° 43’ Dörfer gehören: Berenbrock, Flecken Calvörde, h) o-l Windrose kol bis 27° 51’, Suchnetz waagerecht a bis d, senkrecht Elsebeck, Hühnerdorff, Jeseritz, Lossewitz, Par- j) o-r 11 topogr Sign, 4 Sign für Postverbindungen E bis H leib, Uthmöden, Velsdorff, Zobbenitz, die Horst- l) u-l Titelk kol, darüber Landszenen, daneben k) R-o Anmerkung zur Qualität der Karte Mühle, der Dorst, und der Bornkrug Postreiter; u-r Szene mit Poststation o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin b) Blatt 45 x 51; Bild 41,5 x 47 c) o-r aufgenommen und herausgegeben 1772 von Nr. 113 Rausch: Stadt Hannover Nr. 109 Julien: Verden dem Ingenieur-Hauptmann Johann Heinrich Da- a) o-r Gegend um die Stadt Hannover auf fünf a) ohne Titel (zeigt im wesentlichen das Herzog- niel Gerlach Quadrat-Meilen tum Verden) d) entstanden nach den Feldrissen der braun- b) Blatt 33,5 x 28,5; Bild 23,5 x 22,5 b) Blatt 46,5 x 30,5; Bild 37,5 x 25 schweigischen Generallandesvermessung und eige- c) R-u-r Stecher Rausch Hannover c) R-u-l mit königlichem Privileg 1758 nen ergänzenden Vermessungen Gerlachs als Blatt d) dem Landkartenstecher Johann Lorenz Jakob d) wie Kat.Nr. 108 der „Gerlachschen Karte“ Rausch zugeschrieben, entstanden um 1780 e) wie Kat.Nr. 108, südwestliches Blatt e) Einzelblatt I .VWJUHQ]XQGWHLOZÁlFKHQNRO/PXQG2VNRO f) Kst f) Kst teilkol g) o-r 1 M zu 15 auf einen Grad = 4,2 g) wie Kat.Nr. 108 g) o-r 1000 rheinländische Ruten = 8,7; 1000 h) etwa Norden i) wie Kat.Nr. 108, Suchnetz senkrecht J bis M braunschweigische Ruten = 10,5; 6000 gewöhn- k) o-r Positionsangabe für Hannover 52° 22’ 20’’ o) wie Kat.Nr. 108 liche Schritte = 10,6 n.B. und 7° 22’ 30’’ ö.L. vom Pariser Meridian h) o-m Pfeil mit Nordzeiger l) o-r Titelk kol 276 o) IKAR Frisia Orientale e le Contee d’Oldenburg, e Del- l) o-l Titelschild mit Symbolen und Gegenständen menhorst (Die Hochstifte Münster und Osna- der Architektur, des Handels und der Schiffahrt, Nr. 114 Bonne: Deutschland um 1780 brück mit Ostfriesland und der Grafschaft Olden- o-m schaumburgisches Wappen (Abb. 63) burg mit Delmenhorst) m) u-l Das Amt Freudenberg in der Grafschaft a) o-r Empire d’Allemagne, avec le Royaume de b) Blatt 39 x 48,5; Bild 31 x 40,5 Hoya, 18,5 x 19; o-l Plan von Rinteln, 14 x 10,5 Boheme, la Silesie, &c. (Deutsches Reich mit dem c) o-r Venedig 1781 bei Antonio Zatta mit Privileg Königreich Böhmen, Schlesien usw.) des Senats, R-o-r F. XIX, R-u-l Stecher G. Zuliani, Nr. 118 Reilly: Eichsfeld b) Blatt 38,5 x 29; Bild 34 x 23 R-u-r Schriftstecher G. Pitteri a) o-r Das zum Erzstift und Kurfürstenthume c) o-r von Rigobert Bonne, Ingenieur-Hydrograph e) enthalten in „Atlante Novissimo illustrato ed Maynz gehörige Gebiet Eichsfeld der Marine, R-u-r Stecher Scattaglia, R-o-r 60 accresciuto sulle osservazioni e scoperte di più ce- b) Blatt 51,5 x 33,5; Bild 26,5 x 22,5 d) um 1780 OHEULHSLUHFHQWLJHRJUDÀ´ 1HXHVWHULOOXVWULHUWHU c) o-r Nro. 231 e) Atlaskarte und vermehrter Atlas nach den Beobachtungen d) nach einer Zeichnung zu Büsching XVII 53 bis f) Kst grenzkol und Entdeckungen der berühmtesten und aktuell- 67, Stecher Ignatz Albrecht g) u-r 180 geogr M zu 60 auf einen Grad = 75 sten Geographen), Band 2, bei Antonio Zatta mit e) enthalten als Blatt 231 in „Schauplatz der fünf JHZ|KQOLFKH IUDQ]|VLVFKH XQG ÁDQGULVFKH 0 ]X Privileg des Senats, Venedig 1785 Theile der Welt nach und zu A. F. Büschings gro- 25 auf einen Grad = 60 gewöhnliche polnische M f) Kst grenzkol, einige Os kol ßer Erdbeschreibung“, zweiter Teil, erste Abtei- zu 20 auf einen Grad = 57 holländische M zu 19 g) u-r 7½ deutsche M zu 15 auf einen Grad = 30 lung: Deutschland und die Schweiz mit den Land- auf einen Grad = 45 gewöhnliche deutsche M zu gewöhnliche italienische M zu 60 auf einen Grad karten Nr. 92 bis Nr. 427, ohne Titelblatt, hrsg. 15 auf einen Grad = 36 ungarische, böhmische, = 8,6 von Franz Johann Joseph von Reilly im artistisch- schweizer und sächsische M zu 12 auf einen Grad h) alle Hh beschr geographischen Verschleiß-Comptoir, Wien 1789 = 6,5 i) alle 10’ markiert, jeder volle Grad beschr, KA und ff. i) alle 15’ markiert, jeder Grad beschr, R-o-m Län- 24° 5’ bis 26° 45’, Gradnetz mit 1°-Abständen I .VW7LWHOWHUULWRULXPJUHQ]XQGÁlFKHQNRO gengrade nach dem Meridian der Insel Ferro/Hier- k) o-r Hinweis auf die neue Projektion g) u-l 2½ deutsche M zu 15 auf einen Grad = 7,4 ro, R-u-m Längengrade nach dem Meridian von l) o-r Titel und Impressum in einem Landschafts- i) Breitengrade r und l unklar markiert, 51¼° und Paris, Differenz 20°; KA 18° bis 44°, Gradnetz mit bild kol 51½° beschr, Längengrade o und u alle 4’ markiert, 1°-Abständen o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin 27° und 27½° beschr, KA 26° 58’ bis 27° 50’ l) o-r Titelk Nr. 115 NN: Elbdeiche Nr. 117 Müller: Schaumburg (Abb. 51) o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin; Hüther a) u-r Generale Strohm und Deich Carte der vier a) o-l Carte der Grafschaft Schaumburg samt de- 1997, S. 40 f. Amter Lauenburg, Winsen an der Luhe, Harburg nen, dem Hessischen Antheil, Einverleibten Aem- und Wilhelmsburg tern, Ucht, Freudenberg u. Auburg Nr. 119 Reilly: Pyrmont b) Blatt 81 x 26; Bild 75,5 x 21 b) Blatt 77 x 55 (unbeschnittener Bogen); Bild 63 a) u-r Die Grafschaft Pyrmont Waldeckischen und d) mögl um 1780 x 48,5 Paderbornischen Antheils e) Einzelblatt c) o-l verfertigt und verlegt von Johann Jakob Mül- b) Blatt 42 x 29,5; Bild 26 x 20,5 f) Federzeichnung aquarelliert ler in Hanau 1789 c) u-r Nro. 275 h) Nordosten e) Einzelblatt d) Autor Hauptmann Overheide (Kat.Nr. 78) i) Raster aus Hilfslinien für das Zeichnen, waage- I .VWWHLOÁlFKHQXQGJUHQ]NRO2VNRO zu Büsching XVI 602 bis 608, Stecher wie Kat. recht 1 bis 48, senkrecht 1 bis 14 g) u-l 2 Stunden = 9,7 Nr. 118 h) etwa Nordnordosten e) wie Kat.Nr. 118, Blatt 275 Nr. 116 Zuliani/Zatta: Münster und Osna- i) alle 5’ markiert und beschr, KA 26° 37’ bis I .VW7LWHOWHUULWRULHQJUHQ]XQGÁlFKHQNRO brück (Abb. 58) 27° 21’ g) u-l ½ deutsche M zu 15 auf einen Grad = 6,3; a) o-r I Vescovati di Munster, e d’Osnabruk con la j) o-m 2 pol Farbsign, 9 topogr Sign ½ westfälische M zu 10 auf einen Grad = 9,4 277 L %UHLWHQJUDGHUXQGOXQUHJHOPl‰LJPDUNLHUWȷƒ 1½ westfälische M zu 10 auf einen Grad = 8,9 bis 36°, Gradnetz mit 1°-Abständen und 52° beschr; Längengrade o und u unregelmä- i) alle 4’ markiert, Breitengrade bei 52½°, Längen- j) u-l Sternchen für Freie und Reichsstädte ßig markiert, 26¾° und 27° beschr, KA 26° 45’ grade bei 24½° und 25° beschr, KA 24° 22’ bis l) u-r Titelk bis 27° 10’ 25° 2’ k) beim Pyrmonter Schloß sechs Jahreszahlen aus k) bei Bentheim Jahreszahl aus dem Siebenjährigen Nr. 124 Elwe: Niedersächsischer Kreis dem Dreißigjährigen Krieg mit Schlachtensymbol Krieg mit Schlachtensymbol, bei Nordhorn Hin- a) u-l Nieuwe Kaart van de Neder Saxise Kreits l) u-r Titelk weis auf die Schiffbarkeit der Vechte (Neue Karte des Niedersächsischen Kreises) o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin l) u-l Titel auf Sockel mit Baum und Ranken b) Blatt 26 x 21; Bild 23 x 17 o) wie Kat.Nr. 119 c) u-l Amsterdam bei Jan Barend Elwe Nr. 120 Reilly: Hoya und Diepholz (Abb. 44) e) enthalten als Karte Nr. 32 in „Volkomen Reis- a) o-r Die Grafschaft Hoya mit den Grafschaften Nr. 122 Reilly: Grubenhagen und Blanken- Atlas van geheel Duitsland ... op nieuw vervaar- Diepholz und Spiegelberg burg digd naar de laatste verbeteringen van Bachine ...“ b) Blatt 41,5 x 29,5; Bild 28 x 23,5 a) u-l Die Fürstenthümer Grubenhagen und Blan- (Vollständiger Reiseatlas von ganz Deutschland ... c) o-r Nro. 289 kenburg mit der freyen Reichsstadt Nordhausen neu hergestellt nach den letzten Verbesserungen d) nach Angaben der Berliner Akademie der Wis- b) Blatt 41,5 x 29,5; Bild 28,5 x 22 von Bachiene ...), bei Jan Barend Elwe, Amster- senschaften zu Büsching XVI 554 bis 580, Stecher c) u-l Nro. 315 dam 1791 wie Kat.Nr. 118 d) nach Homännische Erben (Kat.Nrn. 71 und 85) I .VWWHLOZJUHQ]XQG7LWHOWHUULWRULHQÁlFKHQNRO e) wie Kat.Nr. 118, Blatt 289 zu Büsching XXI 283 bis 326 und XXII 247 bis g) u-l 15 deutsche M = 25 französische M = 4,3 I .VW7LWHOWHUULWRULHQJUHQ]XQGÁlFKHQNROHLQL 251, 273 bis 275 i) alle 10’ markiert, jeder volle Grad beschr, KA ge Os kol e) wie Kat.Nr. 118, Blatt 315 24° 10’ bis 33° 10’ g) u-l 4 deutsche M zu 15 auf einen Grad = 9,8; f) Kst, grenzkol o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin; Koeman 2 westfälische M zu 10 auf einen Grad = 7,2 g) u-r 4 deutsche M zu 15 auf einen Grad = 8,9 II 1969, S. 104 ff. El 1 i) alle 4’ markiert, jeder ganze und halbe Grad be- i) alle 4’ markiert, jeder volle und halbe Grad be- schr, KA 25° 48’ bis 26° 59’; Längengrade nach- schr, KA 27° 20’ bis 28° 39’ Nr. 125 Hüner/Tischbein: Stadt Oldenburg träglich eingezogen bei 26° 1’ 26’’ und bei 26½° l) u-l Titel auf Sockel mit Blumenschmuck a) o-r Oldenburg mit seiner umliegenden Gegend k) bei Hoya und Nienburg Jahreszahlen aus dem o) wie Kat.Nr. 119 b) Blatt 30 x 39,5; Bild 16 x 22 Siebenjährigen Krieg mit Schlachtensymbol c) u-r vermessen und gezeichnet von Heinrich Hü- l) o-r Titelk Nr. 123 Desnos: Obersächsischer und Nieder- ner 1792, R-u-m gestochen von Georg Heinrich m) u-r Grafschaft Spiegelberg; 3,5 x 3,5 sächsischer Kreis Tischbein o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin; Bach a) u-r Cercles de Haute et Basse Saxe, divisés, en d) entstanden auf der Grundlage von Vermessun- 1999, S. 26 f. toutes leurs Principautés et Provinces, tant Séculi- gen und Zeichnungen im Zusammenhang mit der ères qu’Ecclésiastiques (Ober- und Niedersächsi- oldenburgischen Landesvermessung ab 1781 Nr. 121 Reilly: Bentheim (Abb. 59) scher Kreis mit allen ihren weltlichen und kirch- e) Einzelblatt, moderner Abdruck von der origi- a) u-l Die Grafschaft Bentheim lichen Fürstentümern und Provinzen) nalen Kupferplatte b) Blatt 41,5 x 29,5; Bild 26 x 22 b) Blatt 51 x 32; Bild 26 x 23 f) Kst c) u-l Nro. 290 c) u-r Paris, bei Ingenieur-Geograph Louis-Charles g) u-r 2000 Rheinische Fuß = 5,2 d) aus verschiedenen Karten zusammengesetzt Desnos, 1790 h) u-l Kompaßscheibe mit Mißweisung zu Büsching XVI 525 bis 538, Stecher wie Kat. I .VW7LWHOWHUULWRULHQJUHQ]XQGÁlFKHQNRO j) o-r 6 Buchstaben mit topogr Erläuterungen Nr. 118 g) u-r 15 gewöhnliche deutsche M = 20 Wegstun- o) Harms 1961, S. 2 ff. (34); Harms 1981, S. 39 ff.; e) wie Kat.Nr. 118, Blatt 290 den = 4,5 Harms 2004, S. 102 ff. I .VW7LWHOWHUULWRULXPJUHQ]XQGÁlFKHQNRO h) alle Hh beschr g) l-m 2 deutsche M zu 15 auf einen Grad = 7,9; i) alle 15’ markiert, jeder volle Grad beschr, KA 26° 278 Nr. 126 NN: Übungslager Lüneburg l) o-r Titelk kol j) u-l 4 pol Farbsign, 22 Ziffern und Buchstaben a) o-l Uebungs Lager der Lüneburgischen Division zur Kennzeichnung von Teilstaaten und Verwal- unter dem Befehl Sr. Durchlaucht General der In- Nr. 127 a Lecoq: Nordwestdeutschland tungseinheiten fanterie Prinz Ernst Herzog zu Mecklenburg Stre- a) o-l Trigonometrische Karte von einem Teil des l) o-l Titel in Schmuckschrift, einfacher Rahmen litz vom 17ten bis 26ten May 1792 nordwestlichen Deutschlands kol b) Blatt 48 x 28; Bild 44,5 x 23 b) Blatt = Bild 41,5 x 49 (beschnitten) e) wahrscheinlich Buchblatt c) o-l vom Königlich-Preußischen Generalmajor Nr. 129 Landes-Industrie-Comptoir: Weser f) Kst teilkol von Le Coq 1801 a) o-r Charte von dem Laufe der Weser und ihrem g) u-m 4000 Schritt = 14.5 e) Einzelblatt als Übersichtskarte zu der topogra- Flußgebiet h) Osten, alle Hh beschr phischen Karte in XXII Blättern, die 1795 bis 1805 b) Blatt 18,5 x 28; Bild 13,5 x 19 j) r-u zehn Ziffern für Truppenteile aufgenommen wurde c) o-r Weimar im Verlage des Landes-Industrie- k) u-r unter der Überschrift „Ordre de Bataille“ f) Kst Comptoirs 1803 (Schlachtordnung) Benennung der Truppenteile g) u-r 18.000 rheinländische Ruten = 8,6 f) Kst teilkol und ihrer Kommandeure h) alle Hh beschr i) an allen Rändern jeder Längen- und Breiten- i) alle 10’ markiert, jeder Grad beschr, KA 22° 50’ grad beschr, KA 24° 35’ bis 29° 25’, Gradnetz mit Nr. 127 Jefferys: Hannover und Braunschweig bis 27° 40’; zusätzlich ein Netz mit dem Nullpunkt 1°-Abständen (Abb. 41) Oldenburg, das den Schnitt der 22 Blätter mit je- j) u-l Zollstädte an der Weser unterstrichen a) o-r The German Dominions of the King of weils 20.600 Ruten Breite und 12.800 Ruten Höhe l) o-r Titel in Schmuckschrift Great Britain; Comprized under the name of Elek- ergibt; trigonometrische Meßlinien und –dreiecke o) Karte erwähnt in „Allgemeine Geographische torate of Brunswick-Luneburg and including the zwischen Meßpunkten Ephemeriden“, verfaßt von einer Gesellschaft von Duchies of Bremen, Verden, Luneburg-Zell, Ca- j) m-l 18 Meßpunkte, u-m 4 topogr Schriftsign, auf Gelehrten, hrsg. von Friedrich Justin Bertuch und lenberg and Grubenhagen. With the Counties of der Karte verteilt Numerierung der 22 Blätter und Christian Gottlieb Reichard im Verlag des Landes- Danneberg, Diepholt and Hoya to which are added Abkürzungen für die berührten Territorien Industrie-Comptoirs in Weimar, Band 12, Heft the Dominions of Brunswick-Wolfenbuttel (Die k) o-l Erläuterungen zur Vermesssung Oktober 1803, S. 515; Arnhold 1984, S. 92 deutschen Besitzungen des Königs von Groß- l) o-l einfacher runder Rahmen um den Titel britannien unter dem Namen des Kurfürstentums o) Kleinn 1965, S. 45 f. Nr. 51 Nr. 130 Geographisches Institut: Hildesheim Braunschweig-Lüneburg mit den Herzogtümern (Abb. 64) Bremen ..., mit den Grafschaften Dannenberg ... Nr. 128 Walch: Hannover und Braunschweig a) o-r Specialkarte vom Fürstenthum Hildesheim und die Besitzungen von Braunschweig-Wolfen- (Abb. 67) b) Blatt 47 x 46,5; Bild 44 x 40,5 büttel) a) o-l Karte von den Kurfürstlich und Herzoglich c) o-r nach den neuesten astronomischen Ortsbe- b) Blatt 53,5 x 69,5; Bild 51 x 57 Braunschweigischen Ländern stimmungen entworfen 1805. Weimar, im Verlage c) o-r von Thomas Jefferys, königlicher Geograph, b) Blatt 56 x 59,5; Bild 46,5 x 52 des Geographischen Instituts London, herausgegeben von Laurie & Whittle c) o-l entworfen nach trigonometrischen und astro- d) für die Zeichnung verantwortlich das Geogra- 1794 nomischen Ortsbestimmungen u. a. aus der Mo- phische Institut, Initialen H. D. d) 1760/61 aus teilweise recht alten Vorlagen natlichen Correspondenz von Zach, bei Johannes e) aus der Zeitschrift wie Kat.Nr. 129 unter o), e) mögl enthalten in „An English Atlas“ Walch, Augsburg 1806 Band 17, Heft Juni 1805 I .VW7LWHOWHUULWRULHQJUHQ]XQGÁlFKHQNRO e) Atlaskarte I .VWJUHQ]XQGWHLOZÁlFKHQNRO2VNRO g) o-r 16 britische M = 4,3; 3 deutsche M = 3,8 I .VW7LWHOWHUULWRULHQJUHQ]XQGÁlFKHQNRO g) o-r 2 geogr M zu 23.661 rheinländische Fuß i) alle 5’ markiert, alle 10’ beschr, Längengrade g) u-l 10 deutsche oder geogr M zu 15 auf einen oder 1.971¾ Ruthen = 7,4; 2 deutsche M zu 24.000 im Norden östlich von Ferro, im Süden östlich Grad = 12,7 rheinländische Fuß oder 2.000 Ruthen = 7,6; 2 ca- von London (Greenwich), Differenz 17° 30’, KA i) alle 5’ markiert, jeder Grad beschr, KA 25° 10 lenbergische Meilen zu 2.000 calenbergische Ru- 25° 50’ bis 30° 10’ bis 29° 10’ then = 9,4 279 i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 27° 15’ Einzelkarten erschienen 1807 bis 1820, Überarbei- lin; Steiner/Kühn-Stillmark 2001, S. 129 bis 28° 31’; Gradnetz mit 10’-Abständen tung des westlichen Teils 1831/32 j) o-r 19 topogr, 16 pol Sign f) Kst Nr. 134 Streit/Geographisches Institut: Kö- l) o-r Titel in Schmuckschrift i) Suchnetz waagerecht A bis F, senkrecht 1 bis 4 nigreich Westfalen (Abb. 70) o) eingesehenes Exemplar zu e) in der Universi- k) auf dem Rand nach allen vier Hh Hinweise auf a) o-r General-Charte von dem Königreiche West- täts- und Forschungsbibliothek der Universität Er- die anschließenden Blätter phalen furt in Gotha; dort auch S. 213 bis 216 l) R-o Titel in Schmuckschrift, Schmuckrahmen b) Blatt 64 x 70 Bild 56 x 63,5 o) Geographisches Institut 1813; Arnhold 1984, c) o-r entworfen im Jahre 1807, als Generalkarte Nr. 131 Geographisches Institut: Deutschland S. 15 f., 61, 93; Steiner/Kühn-Stillmark 2001, für die acht Departementskarten berichtigt, nach 1807 (Abb. 68) S. 130 dem Erweiterungstractat vom 14. Januar 1810 an- a) u-r Charte von Teutschland und den angrän- gepaßt von Oberleutnant Friedrich Wilhelm Streit. zenden nordöstlichen Ländern. Nach den, durch Nr. 133 Smalian/Geographisches Institut: Weimar im Verlag des Geographischen Instituts den Frieden zu Tilsit vom 9. July 1807 theils be- Leine-Departement (Abb. 69) 1810. Berichtigt im Juli 1810 stimten, theils noch unbestimten Besitzungen a) o-l Charte von dem Departemente der Leine des d) wie Kat.Nr. 133 b) Blatt 52 x 40; Bild 31,5 x 32 Königreichs Westphalen, dasselbe in Französisch e) Generalkarte wie zu Kat.Nr. 133, revidiert auf- c) u-r entworfen im August 1807. Weimar im Ver- b) Blatt 63 x 55; Bild 52,5 x 45 grund der Grenzänderungen vom Januar 1810 lage des Geographischen Instituts 1807 c) o-l entworfen und herausgegeben in Weimar im I .VW7LWHOWHUULWRULXPJUHQ]XQGÁlFKHQNRO2V e) Einzelblatt; auch veröffentlicht in der Zeitschrift Verlage des Geographischen Instituts 1809, R-u-l kol wie Kat.Nr. 129 unter o), hrsg. von Friedrich Justin entworfen von Smalian, gezeichnet von demselben, g) u-r 7 geogr M = 8,1; 12 französische M = 8,3 Bertuch, Band 24, Heft September 1807 Jahn, Ilse und Gockel, u-r Stecher A. Buirck (A.G. i) an allen Rändern alle 5’ markiert, jeder Grad be- I .VWWHLOZJUHQ]XQGÁlFKHQNRO Bürck) schr, KA 24° 55’ bis 30° 5’, Gradnetz mit 1°-Ab- g) u-r 40 geogr M zu 15 auf einen Grad = 7,1 d) nach einer napoleonischen Landesvermesssung ständen i) alle 15’ markiert, jeder Grad beschr, KA 23° bis e) Karte 6 aus dem Special-Atlas des Königreichs j) u-r 9 topogr Sign, Ziffern für die Bezirke, be- 43°, Gradnetz mit 1°-Abständen, u-l östlich von Westphalen, bestehend aus acht Departements- sondere Schrift für Kantonshauptorte Ferro und einer General-Karte, auf höchsten König- l) o-r Titel in Schmuckschrift, u-r Kasten um die j) u-r 16 pol Farbsign OLFKHQ%HIHKOQDFK2IÀFLDO4XHOOHQHQWZRUIHQXQG Legende kol l) u-r Titel in Schmuckschrift herausgegeben im Verlag des Geographischen In- o) Steiner/Kühn-Stillmark 2001, S. 129 o) eingesehenes Exemplar zu e) im Geographi- stituts Weimar 1809 schen Institut der Universität Bonn I .VW7LWHOWHUULWRULXPJUHQ]XQGÁlFKHQNRO Nr. 135 Geographisches Institut: Frankreich g) u-r 5 Myriameter zu 10 auf einen neuen franzö- – Sektion Aller/Weser (Abb. 72) Nr. 132 Geographisches Institut: Königreich sischen Grad = 17,7; 5 geogr M zu 15 auf einen a) R-o Theil von Frankreich, dasselbe in Franzö- Westfalen – Sektion Leine/Harz Breitengrad = 13,1; 10 M zu 25 auf einen Breiten- sisch a) R-o Theil des Königreichs Westphalen, dasselbe grad = 15,8 b) Blatt 53 x 40,5; Bild 40,5 x 30,5 in Französisch i) Breitengrade jede Minute, Längengrade alle 2’ c) R-o-m Sect(ion) 36, R-u-m wie Kat.Nr. 132, b) Blatt 56 x 49,5 (unbeschnitten) Bild 40,5 x 30,5 markiert; alle 10’ beschr, KA 26° 28’ bis 28° 28’, R-u-r R. c) R-o-m Sect(ion) 57, R-u-m Weimar im Verlag Gradnetz mit 10’-Abständen d) Entstehung des Blattes 1811/13 des Geographischen Instituts j) o-r 38 topogr Sign e) wie Kat.Nr. 132, Blatt 36 (= Nienburg) d) Entstehung des Blattes 1807/13 k) u-l Statistik zu den Departementsbezirken Göt- f) Kst, Lm und Os kol e) Blatt 57 (= Goslar) aus dem Mappenwerk „To- tingen und Einbeck i) wie Kat.Nr. 132 pographisch-militärische Charte von Teutschland l) o-l Titel in Schmuckschrift, Schmuckrahmen, in- k) wie Kat.Nr. 132 in 204 Sektionen“ von Friedrich Wilhelm Streit, nerer Rahmen kol l) wie Kat.Nr. 132, kol aus dem Geographischen Institut Weimar 1807, o) eingesehene Departementskarten zu e) in Ber- o) wie Kat.Nr. 132 280 Nr. 136 Weiland/Geographisches Institut: hannes Lehmann kol Hannover d) nach der Generalkarte im Maßstab 1:160.000 der o) Espenhorst 1994, S. 308 ff. a) u-l General Charte von dem Königreiche Han- oldenburgischen Landesvermessung von 1782 bis nover, dem Großherzogthume Oldenburg, dem 1799 (Zeichnung von Christoph Friedrich Mentz Nr. 139 Hogrewe/Heiliger: Königreich West- Herzogthume Braunschweig, den Fürstenthümern von 1802, Kupferstich von Georg Heinrich Tisch- falen und Frankreich Lippe-Detmold und -Schauenburg, nebst den Ge- bein von 1804) a) u-l Geographische Karte der Länder zwischen bieten der freien Staedte Bremen, Hamburg und e) Atlaskarte Elbe und Weser auch Trave und Hunte, besonders Lübeck. f) Kst grenzkol der vormaligen Churfürstlich- und Herzoglich- b) Blatt 67 x 55,5; Bild 59 x 49,5 g) u-l 90.000 rheinländische Schuh = 17,4; 4 geogr Braunschweig-Lüneburgischen Lande, nach ihrer c) u-l entworfen von Carl Ferdinand Weiland, Wei- M = 18; 3 oldenburgische M = 16,6 gegenwärtigen Vertheilung zwischen dem Kaiser- mar, Verlag des Geographischen Instituts 1820, u-l i) jeder Grad markiert, alle 10’ beschr, KA 25° 22’ thume Frankreich und dem Königreiche Westpha- gestochen von Johann Carl Ausfeld bis 26° 25’, Gradnetz mit 10’-Abständen len: enthaltend die Französischen Departements d) Stich mögl von 1816/17 j) o-r 25 topogr Sign der Elb-Mündung ganz, und der Weser-Mündung e) aus „Allgemeiner Handatlas der ganzen Erde“, l) u-l einfache Titelk auch Ober-Ems zum Theil, ferner die Westphä- nach den besten astronomischen Bestimmungen, o) Harms 1961, S. 2 ff. (16), 24 ff.; Kleinn 1964, lischen Departements der Aller, Oker und Leine neuesten Entdeckungen und kritischen Untersu- S. 58 Nr. 6, S. 61 Nrn. 14, 14a; Harms 1981, S. 54 völlig, des Harzes fast ganz, auch die der Elbe und chungen entworfen und zu A. C. Gaspari Vollstän- ff.; Harms 2004, S. 102 ff. Saale zum Theil, desgleichen die Fürstenthümer digem Handbuche der neuesten Erdbeschreibung Lippe-Detmold und Lippe-Bückeburg, wie auch bestimmt, von Adam Christian Gaspari, Verlag des Nr. 138 Sotzmann/Schneider und Weigel: die Grafschaft Pyrmont; dasselbe in Französisch Geographischen Instituts, Weimar 1822 Königreich Westfalen b) Blatt = Bild 127 x 153,5 f) Kst, Titelterritorien grenzkol a) o-r Charte vom Königreich Westphalen nebst c) u-l aus topogr Messungen und Karten zusam- g) o-r 6 geogr oder deutsche M = 6,5 den mit Frankreich vereinigten Hanseatischen mengetragen und herausgegeben von Ingenieur- i) alle 5’ markiert, alle 30’ beschr, KA 24° bis Departements, den Besitzungen der Herzoge von Oberst Johann Ludwig Hogrewe und Johann Fried- 29° 50’, Gradnetz mit 1°-Abständen Anhalt, der Fürsten von Schwarzburg, Lippe und rich Wilhelm Heiliger, General-Inspecteur der in- j) o-r 18 topogr Sign, 5 Schriftsign für die Größe Waldeck. direkten Steuern, 1812; dasselbe in Französisch von Städten, 3 Abkürzungen für Länder, u-r 19 pol b) Blatt 65,5 x 57; Bild 61 x 54 d) Stecher J. F. Saltzenberg Farbsign c) o-r aus Daniel Friedrich Sotzmanns Deutsch- e) Faltkarte auf Leinen aus 90 Rechtecken zu je l) u-l Titel in Schmuckschrift, innerer Rahmen kol, landkarte, herausgegeben in Nürnberg in Adam 12,5 x 17, in drei horizontalen Streifen zu je drei äußerer Schmuckrahmen Gottlieb Schneider u. Weigels Kunst- Buch und mal zehn Rechtecken o) Arnhold 1984, S. 18 f., 58, 87, 89, 93; Espen- Landkartenhandlung 1812 f) Kst horst 1994, S. 14 ff. e) Einzelblatt g) u-l 5 geogr M zu 15 auf einen Grad des Meridi- f) Kst grenzkol ans = 18,8; 4 Miriametre zu 10 auf einen neuen Nr. 137 Mentz/Tischbein/Lehmann: Olden- g) o-l 10 deutsche M zu 15 auf einen Grad des Grad des Meridians = 20,3; 8 französische M zu 25 burg Äquators = 8,3; 20 gewöhnliche Reisestunden auf einen alten Grad des Meridians = 18,1 a) u-l Karte von dem Herzogthum Oldenburg. oder kleine französische M zu 25 auf einen Grad i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 25° 34’ Nördlicher Theil mit den angrenzenden Herr- = 10,1 bis 29° 13’, Gradnetz mit 10’-Abständen schaften Jever und Kniphausen und den Mün- i) alle 5’ markiert, jeder Grad beschr, KA 24° 30’ j) u-r 34 topogr Sign; o-r, m-l, m-r, u-l und u-r ins- dungen der Weser und Jahde bis 32° 30’, Gradnetz mit 1°-Abständen gesamt 36 Lagebezeichnungen zu den Departe- b) Blatt 54,5 x 65,5; Bild 45,5 x 59,5 j) R-u-l 5 pol Farbsign ments und Distrikten c) u-l nach den trigonometrischen und topogr k) u-r Statistik zu den acht Departements des Kö- k) o-r Hinweis auf die Kennzeichnung der Kan- Vermessungen und den neuesten astronomischen nigreichs Westfalen tonshauptorte und Bürgermeistereien in den fran- Ortsbestimmungen 1808, R-u-r gestochen von Jo- l) o-r Titel in Schmuckschrift, einfacher Rahmen zösischen Departements gemäß einem franzö- 281 sischen Bulletin bei Perthes und Besser, Hamburg 1820 b) Blatt 34 x 26; Bild 26 x 19,5 m) o-r Anschlußkarte für den nördlichen Teil des I .VWWHLOVJUHQ]XQGÁlFKHQNROHLQLJH2VNRO c) R-u-l Initialen O. H. I. (I. unsicher) Distrikts Lübeck, 15 x 7,5 g) u-l 10 gewöhnliche französische M = 6,8 e) wie Kat.Nr. 143 n) auf jedem Streifen Vorder- und Rückendeckel k) im Oldenburger Münsterland Hinweis auf den f) wie Kat.Nr. 143 für die gefaltete Karte, auf dem Vorderdeckel Eti- Vertrag von Regensburg, d. h. den Reichsdeputa- g) u-m 6 geogr M zu 15 auf einen Grad = 8,9 kett mit Numerierung 1 für den Nordstreifen, 2 für tionshauptschluß; in anderen Territorien Hinwei- i) wie Kat.Nr. 143, KA 26° 40’ bis 28° 40’ den Mittelstreifen, 3 für den Südstreifen se auf die Zugehörigkeit zu bestimmten Landes- j) u-m 4 Ziffern für braunschweigische Distrikte herren m) o-r Thedinghausen; 4,5 x 5,5 Nr. 140 Fembo: Hannover (Abb. 73) l) o-l Titel in Schmuckschrift kol, Rahmen kol o) wie Kat.Nr. 143 a) u-l Charte vom Königreich Hannover. o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin b) Blatt 61 x 50,5; Bild 50 x 44,5 Nr. 145 Gauß/Hartmann/Tomforde: Eichs- c) u-l Neu entworfen und herausgegeben von Nr. 142 Leining/Schultz: Harz feld Christoph Fembo, Nürnberg 1816. Mit Königlich- a) u-l Reise-Charte vom Harz und angrenzenden (Mappe 42 x 49,5 mit 14 numerierten Blättern 1 bis Bayerischem Privileg Ländern 14) e) Atlaskarte b) Blatt 60,5 x 43,5; Bild 50 x 34,5 a) auf dem Deckel „Topographische Karte des f) Kst, Titelterritorium, sonst teilw. grenzkol c) u-l Zeichner Adolph Leining, Braunschweig im Eichsfeldes“ g) u-m 10 geogr M zu 15 auf einen Grad = 10,3; Kunst und Geographischen Bureau. 1821, R-u-r b) alle 14 Blätter 48 bzw 48,5 x 40 bzw. 40,5; Qua- 20 französische M zu 25 auf einen Grad = 12,1 Stecher Schultz drat der Zeichnung auf allen Blättern etwa 33,5 x i) alle 5’ markiert, jeder Grad beschr, KA 24° 5’ e) Einzelblatt, Faltkarte 33,5 bis 29° 30’, u-l östlich von Ferro; Gradnetz mit f) Kst grenzkol c) auf allen Blättern u-r gezeichnet von F. Hart- 1°-Abständen g) an den Straßen Ortsentfernungen in Fußweg- mann und C. Tomforde, u-m bzw. u-l revidiert im j) o-r 10 topogr Sign, 4 pol Farbsign stunden Jahre 1842 l) u-l Titel in Schmuckschrift, Rahmen kol i) jeder Grad beschr, KA 27° 52’ bis 29° 11’ d) nach den 1828/29 durchgeführten trigonome- o) Heinz 2002 b2, S. 114, 279 j) o-r 26 topogr Sign, 7 pol Farbsign trischen Vermessungen von Hauptmann G. W. l) u-l Titel in Schmuckschrift Müller und Leutnant Carl Joseph Gauß unter der Nr. 141 A. Tardieu/Dumas: Invasion Hanno- Leitung von Carl Friedrich Gauß vers (Abb. 66) Nr. 143 Schlieben: Hannover Süd f) alle Blätter Litho, Überdruck auf Zink, von Hand a) o-l Carte pour l’intelligence de l’invasion de a) R-o-m Hannover teilkol l’Electorat d’Hanovre (Karte zum Verständnis der b) Blatt 26 x 34; Bild 19,5 x 26,5 g) auf Blättern 2 bis 14 R-u 500 Ruten = 3000 Invasion in das Kurfürstentum Hannover) e) aus „Schliebens Atlas von Europa“ in vier Bän- Schritt zu 2 2/3 Fuß = 11,1 b) Blatt 54,5 x 42; Bild 46,5 x 37 den, Band Nord- und Süddeutschland, von Wil- l) Titel der Mappe in Goldprägedruck c) o-l gezeichnet und gestochen von Ambroise Tar- helm Ernst August Schlieben, 1829 o) Niedersächsische Vermessungs- und Kataster- dieu, R-o-r Feldzüge von 1803 und 1804, Tafel 1 f) Kst grenzkol verwaltung 1955, S. 83 ff.; Kleinn 1964, S. 73 f. e) aus der Mappe „Précis des événemens militai- g) o-r 5 geogr M zu 15 auf einen Grad = 5,5 Nr. 35; Großmann 1955, S. 34 ff.; Grothenn 1997, res“ (Übersicht über die militärischen Ereignisse) i) alle 6’ markiert, jeder Grad beschr, KA 26° 55’ S. 20 f. von General Graf Mathieu Dumas. „Campagnes bis 28° 45’ de 1803 et 1804. Recueil de plans et de cartes, pour j) o-r 5 Ziffern für hannoversche Provinzen Nr. 145.1 Titelblatt servir a l’intelligence des operations militaires dé- o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin a) o Topographische Karte der Herrschaft Plesse, crites dans le texte“ (Feldzüge von 1803 und 1804. der Gerichte Alten- und Neuengleichen und des Sammlung von Plänen und Karten zum Verständ- Königlich Hannoverschen Antheils des Eichsfeldes nis der im Text beschriebenen militärischen Ope- Nr. 144 Schlieben: Braunschweig Süd c) R-o-m Bl(att) 1, o nach den trigonometrischen rationen), bei Treuttel und Würtz, Paris 1820, und a) R-o-m Braunschweig Vermessungen des Hofrats Gauß aufgenommen 282 YRQ 2IÀ]LHUHQ GHV .|QLJOLFKHQ ,QJHQLHXU&RUSV Nr. 145.8 Gieboldehausen und Duderstadt Nr. 146 Papen: Cuxhaven und der Artillerie-Brigade in den Jahren 1829 bis a) R-o-m A(mt) Gieboldehausen. A(mt) Duder- a) R-o-m Cuxhaven 1832 stadt. b) Blatt 51 x 40,5; Bild 38,5 x 31,5 g) m Die Seite des Quadrats eines jeden Blattes c) R-o-m Bl(att) 8, u-l aufgenommen 1830 c) R-o-m von August Papen, Premier-Leutnant im beträgt 7000 Meter. Der Maßstab ist derjenige der Königlich-Hannoverschen Ingenieur-Corps, R-o-r älteren Landesaufnahme: 1 Meile von 2000 Ruten Nr. 145.9 Duderstadt und Gieboldehausen 1, R-u-l aufgetragen und radiert von August Papen, 1 auf 18 Calenberger Zoll = 1:21.333 /3 der wahren a) R-o-m A(mt) Duderstadt. A(mt) Gieboldehau- R-u-r Terrain gestochen von C. Fischer, Schrift von Größe. 600 Ruten Calenberger Maß = 13,4. sen. Heinrich Wild j) u-l und u-r 22 topogr Sign, u-m Bergsign und c) R-o-m Bl(att) 9, u-l aufgenommen 1832 d) hauptsächlich nach Seekarten und ähnlichen Böschungsmaßstab Quellen, hrsg. zwischen 1833 und 1835 m) u-m Fortsetzung der Zeichnung von Blättern Nr. 145.10 Reinhausen, Altengleichen und e) Blatt 1 aus „Topographischer Atlas des König- 3 und 4 Duderstadt reichs Hannover und Herzogthums Braunschweig a) R-o-m A(mt) Reinhausen. G(ericht) Altenglei- nach einem Maasstabe von 1:100.000 der wahren Nr. 145.2 Bovenden chen. A(mt) Duderstadt Länge“, aufgrund der von dem Geheimen Hofrat a) R-o-m A(mt) Bovenden. c) R-o-m Bl(att) 10, u-l aufgenommen 1832 Gauss geleiteten vollständigen Triangulation aus c) R-o-m Bl(att) 2, u-l aufgenommen 1831 den großen topographischen Landesaufnahmen Nr. 145.11 Duderstadt und Reinhausen und mehreren anderen Vermessungen reduziert Nr. 145.3 Katlenburg-Lindau, Bovenden und a) R-o-m A(mt) Duderstadt. A(mt) Reinhausen. und bearbeitet von August Papen, Kapitän im Kö- Gieboldehausen c) R-o-m Bl(att) 11, u-l aufgenommen 1832 niglich-Hannoverschen Ingenieur-Corps. Grundie- a) R-o-m A(mt) Catlenburg-Lindau. A(mt) Boven- rung und Auftragen der Dreieckspunkte, auch auf den. A(mt) Gieboldeh(ausen). Nr. 145.12 Duderstadt (Abb. 74) den Kupferplatten, durch Leutnant der Artillerie c) R-o-m Bl(att) 3, u-l aufgenommen 1830 a) R-o-m A(mt) Duderstadt. Carl Joseph Gauss. Einzelblätter erschienen zwi- c) R-o-m Bl(att) 12, u-l aufgenommen 1830 schen 1832 und 1848, vertrieben von der Hahn- Nr. 145.4 Gieboldehausen und Katlenburg- schen Hofbuchhandlung in Hannover Lindau Nr. 145.13 Altengleichen f) Rad und Kst, Grenze kol a) R-o-m A(mt) Gieboldehausen. A(mt) Catlen- a) R-o-m G(ericht) Alten-Gleichen. g) R-u-m 1 geogr M zu 15 auf einen Grad des burg-Lindau. c) R-o-m Bl(att) 13, u-l aufgenommen 1832 Äquators = 1969,05 rheinische Ruthen = 7,3 c) R-o-m Bl(att) 4, u-l aufgenommen 1830 i) jede Minute markiert, alle 5’ beschr, KA 25° 59’ Nr. 145.14 Reinhausen bis 26° 33’, Hinweis auf Carl Friedrich Gauß, Nr. 145.5 Bovenden a) R-o-m A(mt) Reinhausen. Gradnetz mit 10’-Abständen a) R-o-m A(mt) Bovenden. c) R-o-m Bl(att) 14, u-l aufgenommen 1831 k) o-r Inventar- und Ausscheidestempel eines c) R-o-m Bl(att) 5, u-l Kopie der Landeskarte m) u-l Uebersichtsblatt zur topographischen Kar- Kriegsministeriums/Kartenarchiv in Französisch te der Herrschaft Plesse, der Gerichte Alten- und l) Titel in Schmuckschrift, Schmuckrahmen Nr. 145.6 Bovenden Neuen-Gleichen und des Königlich Hannover- o) eingesehenes gebundenes Exemplar zu e) in a) R-o-m A(mt) Bovenden. schen Antheils des Eichsfeldes, u-r Maßstab für Hannover; Großmann 1955, S. 34 ff.; Grothenn c) R-o-m Bl(att) 6, u-l aufgenommen 1830 das Übersichtsblatt: 1:200.000 der wahren Größe, 1997 3 geogr M zu 1587½ Ruten = 11,3; auf der Süd- Nr. 145.7 Gieboldehausen, Bovenden, Du- westecke des Blattes 6 Hinweis auf die Göttinger Nr. 147 Papen: Kehdingen (Abb. 81) derstadt und Reinhausen Sternwarte, den Nullpunkt des Gauß’schen Ver- a) R-o-m Land Kehdingen a) R-o-m A(mt) Gieboldeh(ausen). A(mt) Boven- messungssystems b) Blatt 48 x 38,5; Bild wie Kat.Nr. 146 den. A(mt) Duderst(adt). A(mt) Reinhausen. c) R-o-m wie Kat.Nr. 146, R-o-r 7, R-u-l aufgetra- c) R-o-m Bl(att) 7, u-l aufgenommen 1831 gen und radiert von August Papen, R-u-r Terrain 283 gestochen von C. Fischer, Schrift von H. Wild Nr. 150 Papen/Wolff: Aurich e) wie Kat.Nr. 146, Blatt 13 d) nach der Kurhannoverschen Landesaufnahme a) R-o-m Aurich f) wie Kat.Nr. 146, Grenzen und Chaussee kol von 1764/86, hrsg. zwischen 1833 und 1835 b) Blatt 49,5 x 40,5; Bild wie Kat.Nr. 149 g) wie Kat.Nr. 146 e) wie Kat.Nr. 146, Blatt 7 c) R-o-m von August Papen, Capitain im König- i) wie Kat.Nr. 146, KA 26° bis 26° 34’ f) wie Kat.Nr. 146, vollständig kol lich-Hannoverschen Ingenieur-Corps, R-o-r 11, k) l-m wie Kat.Nr. 146 g) wie Kat.Nr. 146 R-u-l aufgetragen und radiert von H. Wolff, R-u-r l) wie Kat.Nr. 146 i) wie Kat.Nr. 146, KA 26° 33’ bis 27° 7’ Ausführung von Wild jr. (= L. Wild), Schrift gesto- o) wie Kat.Nr. 146 l) wie Kat.Nr. 146, Rahmen kol chen von Wilhelm Brose, Hannover 1844 o) wie Kat.Nr. 146 d) wie Kat.Nr. 149 Nr. 153 Papen/Wolff: Bahrenburg e) wie Kat.Nr. 146, Blatt 11 a) R-o-m Bahrenburg Nr. 148 Papen: Stade f) wie Kat.Nr. 146, Grenzen und Chausseen kol b) Blatt 45,5 x 37,5; Bild wie Kat.Nr. 149 a) R-o-m Stade g) wie Kat.Nr. 146 c) wie Kat.Nr. 149, R-o-r 38, R-u.l aufgetragen und b) Blatt 47,5 x 39; Bild 39 x 31,5 i) wie Kat.Nr. 146, KA 24° 53’ bis 25° 27’ radiert von H. Wolff, R-u-r Berge gestochen von c) wie Kat.Nr. 146, R-o-r 8, R-u-l aufgetragen und k) r-m wie Kat.Nr. 146 Wilhelm Brose, Schrift von Hermann Bormann, radiert von August Papen, R-u-r Ausführung von l) wie Kat.Nr. 146 Terrain von Wild jr. (= L. Wild) und Itzerott, Han- C. Fischer, Schrift von H. Wild o) wie Kat.Nr. 146 nover 1840 d) wie Kat.Nr. 147 d) hauptsächlich nach der Kurhannoverschen Lan- e) wie Kat.Nr. 146, Blatt 8, auf Leinen Nr. 151 Papen/Wolff: Neustadt Gödens desaufnahme von 1764/86 und der Gaußschen f) wie Kat.Nr. 146, Grenzen kol a) R-o-m Neustadt-Gödens Landesaufnahme seit 1828 sowie preußischen g) wie Kat.Nr. 146 b) Blatt 46 x 37,5; Bild wie Kat.Nr. 149 Quellen i) wie Kat.Nr. 146, KA 27° 7’ bis 27° 41’ c) wie Kat.Nr. 149, R-o-r 12, R-u-l aufgetragen und e) wie Kat.Nr. 146, Blatt 38 l) wie Kat.Nr. 146 radiert von H. Wolff, R-u-r Wasser gestochen von f) wie Kat.Nr. 146, Grenzen, Chaussee, Os und Lm o) wie Kat.Nr. 146 Carl Jättnig, Schrift von Wilhelm Brose, Hannover kol 1843 g) wie Kat.Nr. 146 Nr. 149 Papen/Wolff: Emden d) wie Kat.Nr. 149 i) wie Kat.Nr. 146, KA 26° 2’ bis 26° 35’ a) R-o-m Emden e) wie Kat.Nr. 146, Blatt 12 k) wie Kat.Nr. 151 b) Blatt 51 x 41; Bild 39 x 32 f) wie Kat.Nr. 146, Grenzen kol l) wie Kat.Nr. 146 c) wie Kat.Nr. 146, R-o-r 10, R-u-l aufgetragen und g) wie Kat.Nr. 146 o) wie Kat.Nr. 146 radiert von Heinrich Wolff, R-u-r Situation und i) wie Kat.Nr. 146, KA 25° 27’ bis 26° Deiche gestochen von Wild jr. (= L. Wild), Wasser k) R-u-r Inventarmarke einer Herzoglichen Ei- Nr. 154 Papen/Wolff: Calvörde von Carl Jättnig, Schrift von Wilhelm Brose, Han- senbahn- und Post-Direktion. Büreau für Posten. a) R-o-m Calvoerde. nover 1840 Tit. XIV. Littr. - Nr. 6 b) Blatt 44 x 37; Bild wie Kat.Nr. 149 d) nach der Karte des preußischen Generalma- l) wie Kat.Nr. 146 c) wie Kat.Nr. 149, R-o-r 51, R-u-l aufgetragen und jors von Lecoq von Nordwestdeutschland von o) wie Kat.Nr. 146 radiert von H. Wolff, R-u-r gestochen von W. Bro- 1797/1813 und eigenen Aufnahmen se und Wild jr. (= L. Wild), Hannover 1842 e) wie Kat.Nr. 146, Blatt 10 Nr. 152 Papen: Bremerhaven d) nach der braunschweigischen Generallandes- f) wie Kat.Nr. 146, Landesgrenze kol a) R-o-m Bremer-Hafen vermessung von 1746/84 und weiteren braun- g) wie Kat.Nr. 146 b) Blatt wie Kat.Nr. 146; Bild wie Kat.Nr. 149 schweigischen sowie preußischen Quellen i) wie Kat.Nr. 146, KA 24° 20’ bis 24° 53’ c) wie Kat.Nr. 146, R-o-r 13, R-u-l aufgetragen und e) wie Kat.Nr. 146, Blatt 51; Faltkarte auf Leinen k) u-r wie Kat.Nr. 146 radiert von August Papen, R-u-r Terrain gestochen aus 4 Rechtecken zu je 22 x 18,5; in einem Stück zu l) wie Kat.Nr. 146 von C. Fischer, Schrift von H. Wild zwei mal zwei Rechtecken o) wie Kat.Nr. 146 d) wie Kat.Nr. 147, hrsg. 1832 f) wie Kat.Nr. 146 284 g) wie Kat.Nr. 146 Nr. 157 Sporer/Bibliographisches Institut: bis 29° 40’, Gradnetz mit 1°-Abständen i) wie Kat.Nr. 146, KA 28° 46’ bis 29° 19’, ohne Harz k) u-l Statistik zu den hannoverschen Landdrostei- Hinweis auf Gauß a) o-r Charte vom Harz en und Städten, Höhenangaben l) wie Kat.Nr. 146 b) Blatt 21,5 x 15; Bild 14 x 9 l) wie Kat.Nr. 157 n) Etikett handschr: d. 51 Calvörde. c) R-u-m aus der Geographischen Anstalt des Bi- o) wie Kat.Nr. 157 o) wie Kat.Nr. 146 bliographischen Instituts in Hildburghausen und Neu York, R-u-r Stahlstich von F. Sporer Nr. 159 Radefeld/Bibliographisches Institut: Nr. 155 Papen/Wolff: Brocken d) erschienen um 1835 Hannover (Abb. 84) a) R-o-m Brocken e) 46. Lieferung zum „Atlas zum Handgebrauche a) r-o Hannover b) Blatt 47,5 x 40,5; Bild wie Kat.Nr. 149 für die gesamte Erdbeschreibung in 116 Karten“ b) Blatt 45,5 x 36,5; Bild 35 x 29 c) wie Kat.Nr. 150, R-o-r 62, R-u-l aufgetragen und (Meyers Pfennig-Atlas), gezeichnet von Haupt- c) R-o-l Meyers Handatlas, R-o-r Nr. 136, o-r ent- radiert von H. Wolff, R-u-r Berge, Schrift und Wald mann Radefeld und Premier-Leutnant Renner, worfen und gezeichnet von Major Radefeld. 1851, gestochen von Wilhelm Brose, Hannover 1844 in Stahl gestochen für den Verlag des Bibliogra- R-u-l Pläne und Schrift gestochen von A. Mädel, d) nach der Kurhannoverschen Landesaufnahme phischen Instituts Hildburghausen, Hildburghau- R-u-m Stich, Druck und Verlag des Bibliogra- von 1764/86, der braunschweigischen General- sen & New York, 1834 bis 1841 phischen Instituts in Hildburghausen. landesvermessung von 1746/84 sowie weiteren f) Stst grenzkol d) Karte erschienen 1854/56 braunschweigischen und preußischen Quellen g) R-u-m 4 geogr M = 2,9 e) 136. Lieferung zu „Großer Hand-Atlas über alle e) wie Kat.Nr. 146, Blatt 62 i) Breitengrade alle 10’, Längengrade alle 5’ mar- Theile der Erde in 170 Karten“, herausgegeben f) wie Kat.Nr. 146, Grenzen und Os kol kiert, beide alle 30’ beschr; KA 27° 35’ bis 29° 30’, von Joseph Meyer, Bibliographisches Institut Hild- g) wie Kat.Nr. 146 teilw Gradnetz burghausen, etwa 1843 bis 1860; als 86. Lieferung i) wie Kat.Nr. 146, KA 28° 13’ bis 28° 45’ l) Titel in Schmuckschrift auch im Großen Zeitungs-Atlas k) R-l-m Angabe der Brockenhöhe über der Nord- P XPGDVJHVDPWH.DUWHQELOG/DQGVFKDIWVSURÀOH f) Stst grenzkol see mit 3.901,48 hannoverschen Fuß nach Gauß mit Höhenangaben in Pariser Fuß und Ortslagen g) o-r 6 geogr M = 4,3; 1:1.000.000 l) wie Kat.Nr. 146, Rahmen kol o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin; Behr- i) alle 6’ markiert, alle 30’ beschr, KA 24° 6’ bis o) wie Kat.Nr. 146 mann 1942, S. 20 f.; Bibliographisches Institut 29° 24’, Gradnetz mit 30’-Abständen 1963, S. 105; Sarkowski 1976, S. 214; Arnhold j) r-o 6 topogr Sign, R-u 3 pol Farbsign Nr. 156 Papen: Eichsfeld 1984, S. 90; Espenhorst 1994, S. 180 f. k) R-u Statistik zu den hannoverschen Landdro- a) R-o-m Eichsfeld steien b) wie Kat.Nr. 154 Nr. 158 Kleinknecht/Bibliographisches Insti- l) o-r Titel in Schmuckschrift c) wie Kat.Nr. 146, R-o-r 64, R-u-l aufgetragen und tut: Hannover m) u-l Plan von Hannover mit Umgebung 8,2 x radiert von August Papen, R-u-r Terrain gestochen a) o-r Uebersichts Karte vom Königreich Han- 6,5; daneben Plan von Göttingen mit Umgebung von Borger und C. Fischer, Schrift von Heinrich nover 6,5 x 6,5 Wild, 1835 b) Blatt 22 x 14,5; Bild 14,5 x 9,5 o) Behrmann 1942, S. 25 ff., 55 f.; Bibliographi- d) wie Kat.Nr. 153 c) R-u Stahlstich (Direktion von Kleinknecht) aus sches Institut 1963, S. 105; Sarkowski 1976, S. 225; e) wie Kat.Nr. 146, Blatt 64, Faltkarte wie Kat. der Schweinfurter Geographischen Graviranstalt Arnhold 1984, S. 91; Espenhorst 1994, S. 182 Nr. 154 zu Hildburghausen, Amsterdam und New York f) wie Kat.Nr. 146 d) Karte von Carl Christian Franz Radefeld, er- Nr. 160 Gotthard/Bibliographisches Institut: g) wie Kat.Nr. 146 schienen 1838 Braunschweig (Abb. 86) i) wie Kat.Nr. 146, KA 27° 40’ bis 28° 13’ e) wie Kat.Nr. 157, 94. Lieferung a) R-o-m Herzogthum Braunschweig l) wie Kat.Nr. 146 f) wie Kat.Nr. 157 b) Blatt 46 x 37; Bild 36 x 29,5 n) wie Kat.Nr. 154, Eichsfeld. g) o-r 8 geogr M = 1,7 c) R-o-l Meyers Handatlas, R-o-r Nr. 151, R-u-m o) wie Kat.Nr. 146 i) alle 10’ markiert, jeder Grad beschr, KA 23° 20’ Stich, Druck und Verlag des Bibliographischen 285 Instituts in Hildburghausen, R-u-r gezeichnet von m) o-l Plan von Bremerhaven und südöstlicher Um- Fürstenthum Ostfriesland B. d(as) Herzogthum A. Gotthard. gebung 5,9 x 13,9; o-r Plan von Bremen 7,5 x 13,3; Oldenburg a. Herzogthum Oldenburg b. Fürsten d) wie Kat.Nr. 159 u-r Plan von Oldenburg und Umgebung 7,5 x 9,5 thum Birkenfeld c. Fürstenthum Lübeck e) wie Kat.Nr. 159, 151. Lieferung; als 129. Liefe- o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin; Behr- b) Blatt 37 x 44,5; Bild 34 x 39 rung auch im Großen Zeitungs-Atlas mann 1942, S. 28 f.; Bibliographisches Institut c) R-u-l Zeichnung Artillerie-Leutnant Renner, R- I 6WVW7LWHOWHUULWRULXPJUHQ]XQGÁlFKHQNRO 1963, S. 105; Sarkowski 1976, S. 214; Arnhold u-m Druck C. Hellfarth in Gotha, R-u-r Gravur g) R-u-m 10 geogr M = 17,5 1984, S. 88; Espenhorst 1994, S. 183 Max Frommann, R-u-m Prägestempel mit Mono- i) alle 2’ markiert, alle 10’ beschr, KA 7° bis 9° 8’, gramm MB Längengrade am Nordrand von Paris, am Südrand Nr. 162 Gotthard/Bibliographisches Institut: e) aus dem „Atlas von den deutschen Bundesstaa- von Ferro, Gradnetz mit 10’-Abständen Harz (Abb. 87) ten in 55 Blättern“, Folio-Ausgabe, Verlag der Mül- l) Rahmen kol a) r-u Der Harz lerschen Buchhandlung, Erfurt 1836 m) r-m Die Schlesische Standesherrschaft Her- b) Blatt 44,5 x 36; Bild 37 x 28,5 f) Litho grenzkol zogth. Oels 5,3 x 4,7; r-u Thedinghausen 3,5 x 4,2; c) R-o-l Meyers Großer Zeitungsatlas, R-o-r g) R-u-m 6 geogr M = 10,2 o-l Plan von Braunschweig 7,4 x 8,5; u-m Plan von Nr. 110, u-r gezeichnet von Premier-Leutnant i) alle 5’ markiert, alle 30’ beschr, KA 24° 20’ bis Wolfenbüttel 8,3 x 5,3 Gotthard 1852, R-u-m Stich, Druck und Verlag des 26° 30’, Gradnetz mit 30’-Abständen o) wie Kat.Nr. 159 Bibliographischen Instituts in Hildburghausen, R- j) u-r 16 topogr Sign u-r gestochen von G. Rottmann und C. Fuchs k) r-u Anmerkung zum Fürstentum Lübeck, das Nr. 161 Gotthard/Bibliographisches Institut: d) wie Kat.Nr. 161 VLFKDXI GHU.DUWHYRQ+ROVWHLQEHÀQGH Oldenburg und Bremen (Abb. 88) e) wie Kat.Nr. 161, 110. Lieferung m) u-l Oldenburgisches Fürstenthum Birkenfeld 10 a) u-l Großherzogthum Oldenburg und Gebiet der f) Stst grenzkol x 10,5 freien Stadt Bremen g) R-l-o 2 geogr M = 6,4 o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin b) Blatt 36 x 45; Bild 29,5 x 36 i) alle 10’ beschr, KA 7° 50’ bis 9° 10’, Gradnetz c) R-o-l Meyers Großer Zeitungsatlas, R-o-r Nr. 82, mit 10’-Abständen Nr. 164 Renner/Müller: Hannover, Schaum- u-l Entworfen u. gezeichnet von Ingenieur-Leut- j) R-r 8 pol Farbsign, l-u 3 Symbole für Wirt- burg und Schaumburg-Lippe (Abb. 77) nant A. Gotthard 1851, R-u-m Stahlstich, Druck schaftsbetriebe a) u-l Königreich Hannover und Fürst(entum) und Verlag des Bibliographischen Instituts in Hild- k) u-l Erklärung der Höhenangaben Lippe. Charte der Landdrostei Hannover a. Für- burghausen, R-u-r Stecher W. Feuerstein l) u-r Titel in Schmucklinien stenth(um) Calenberg b. Grafschaft Hoya c. Graf- d) Karte erschienen 1849/52 m) o-r Pläne von Wernigerode, , Blan- schaft Diepholz. Fürstenth(um) Lippe Detmold. e) 82. Lieferung zu „Meyer’s Kriegs- und Friedens- kenburg und Elbingerode 3,5 x 3,5 und 4,5 x 3,5; Fürst(entum) Schauenburg Lippe oder Großer Zeitungs-Atlas in 148 Karten von al- u-l Plan von Zellerfeld und Clausthal 6,5 x 4,5; dar- b) Blatt 37 x 41,5; Bild 34 x 39 len Staaten der Erde nach den neuesten politischen über Plan von Goslar und Umgebung 4,5 x 4,5; c) wie Kat.Nr. 163, Gravur Ed. Wagner, ohne Prä- Abgrenzungen“, herausgegeben von Joseph Mey- daneben Karte des Brockengebietes 12,5 x 9 bis gestempel er, Geographische Anstalt des Bibliographischen 5,5; u-r Karte des Selketales 16,5 x 6,5 bis 5,5; R- e) wie Kat.Nr. 163 Instituts, Hildburghausen & New York, etwa 1849 X +|KHQSURÀO GHV +DU]HV PLW 2UWVDQJDEHQ XQG f) wie Kat.Nr. 163 bis 1860 Höhenlinien, Höhenangaben in Pariser Fuß über g) wie Kat.Nr. 163 f) Stst, Titelterritorien grenzkol Nordseespiegel i) wie Kat.Nr. 163, KA 25° 40’ bis 27° 50’ g) u-m 5 geogr M zu 15 auf einen Grad = 7,6 o) wie Kat.Nr. 161 j) wie Kat.Nr. 163, dazu drei vertauschte pol Farb- i) alle 2’ markiert, alle 10’ beschr, KA 4° 52’ bis 6° sign 52’, o-l Längengrade von Paris, Gradnetz in 10’- Nr. 163 Renner/Müller: Aurich und Olden- m) u-r Fürstl(ich) Lippe Detmold’sches Amt Lip- Abständen unvollständig burg (Abb. 75) perode 3,8 x 3,5 j) l-m 4 pol Farbsign a) u-r Königreich Hannover u(nd) Herzogthum Ol- o) wie Kat.Nr. 163 l) u-l Titel in Schmuckschrift denburg. Charte A. d(er) Landdrostei Aurich – das 286 Nr. 165 Renner/Müller: Lüneburg (Abb. 79) i) wie Kat.Nr. 163, KA 24° bis 26° 25’ serreich Frankreich und Königreich Italien) a) u-r Königreich Hannover. Charte der Landdro- j) wie Kat.Nr. 163 b) Blatt 36,5 x 27,5 (zwei Ränder unbeschnitten); stei Lüneburg l) o-r Titel in Schmuckschrift Bild 30 x 22 b) Blatt 43,5 x 36; Bild 39 x 34 c) R-u-l Stecher B. Tardieu, Rue Poupée No 9; R-u- c) R-u-l Zeichnung Artillerie-Leutnant Renner, Li- Nr. 168 Renner/Müller: Stade und Bremen r Schriftstecher Giraldon thographie C. Dathe; R-u-r Steindruck A. Kneisel (Abb. 80) d) gezeichnet von Pierre Lapié, Ingenieur-Kapitän in Leipzig; R-r-m Prägestempel mit Monogramm a) u-l Königreich Hannover und freie Stadt Bre- für Geographie MB men. Charte A. der Landdrostei Stade a. das Her- e) aus „Atlas complet du précis de la géographie e) wie Kat.Nr. 163 zogthum Bremen. b. das Herzogthum Verden. universelle“ (Vollständiger Atlas zum Überblick f) wie Kat.Nr. 163 c. das Land Hadeln. B. der freien Stadt Bremen über die gesamte Geographie) von Conrad Mal- g) wie Kat.Nr. 163 b) Blatt 37 x 45; Bild 34 x 39 te-Brun, bei dem Verlags-Buchhändler François i) wie Kat.Nr. 163, KA 26° 50’ bis 29° 20’ c) R-u-l Zeichnung Artillerie-Leutnant Renner, R- Buisson, Paris 1837 j) u-r 17 topogr Sign u-r Steindruck A. Kneisel in Leipzig, R-u-m Prä- f) Kst, Titelterritorien grenzkol l) u-r Titel in Schmuckschrift gestempel mit Monogramm MB g) u-l 20 Myriamètres (zehntausend Meter) = 3,5; o) wie Kat.Nr. 163 e) wie Kat.Nr. 166 30 gewöhnliche französische M = 40 Seem = 3,8 f) wie Kat.Nr. 163 i) alle 10’ markiert, jeder Grad beschr, KA 9° 50’ Nr. 166 Renner/Müller: Hildesheim und g) wie Kat.Nr. 163 w.L. bis 13° 30’, R-o-m Längengrade nach dem Clausthal (Abb. 78) i) wie Kat.Nr. 163, KA 25° 45’ bis 27° 55’ Meridian von Paris, Gradnetz mit 1°-Abständen a) u-r Königreich Hannover. Charte der Land- j) u-l wie Kat.Nr. 165 l) Titelkartusche drostei Hildesheim a. Fürstenthum Hildesheim m) o-r Anschlußkarte mit den französischen De- b. Fürstenthum Göttingen c. Fürstenthum Gru- Nr. 169 Blume/Müller: Braunschweig partements in den Niederlanden und in Nord- benhagen d. Grafschaft Hohnstein. Berghaupt- (Abb. 82) westdeutschland 9 x 6 mannschaft Clausthal. a) u-r Charte von dem Herzogthume Braun- o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin b) Blatt 36,5 x 44; Bild 33,5 x 38 schweig c) R-u-l wie Kat.Nr. 163, R-u-r Steindruck C. Hell- b) Blatt 44 x 36,5; Bild 38,5 x 33,5 Nr. 171 Lapié/C. Malte-Brun: Rheinbund fart, Gravur M. Frommann in Gotha c) R-u-l Zeichnung L. Blume, Lithographie C. Da- (Abb. 71) e) wie Kat.Nr. 163, Quart-Ausgabe the; R-u-r Steindruck A. Kneisel in Leipzig, R-r-m a) u-l Confédérat(ion) du Rhin (Rheinbund) f) wie Kat.Nr. 163 Prägestempel mit Monogramm MB b) Blatt 25,5 x 34; Bild 22 x 29,5 g) wie Kat.Nr. 163 e) wie Kat.Nr. 163 c) R-u-l Stecher Jean Baptiste Marie Chamouin, i) wie Kat.Nr. 163, KA 26° 45’ bis 28° 55’ f) wie Kat.Nr. 163 R-u-r Schriftstecher Pelicier j) u-r 13 topogr Sign g) wie Kat.Nr. 163 d) lt. Angaben des Autors nach den besten deut- i) wie Kat.Nr. 163, KA 26° 55’ bis 29° 20’ schen Spezialkarten gezeichnet, u. a. Darmstadt Nr. 167 Renner/Müller: Osnabrück (Abb. 76) j) u-r 12 topogr Sign, o-m Ziffern I bis VI für die von Haas, Schwaben von Bohnenberger, Sachsen a) o-r Königreich Hannover. Charte der Land- braunschweigischen Distrikte, Sign für Kreisorte, von Güssefeld, Westfalen von Lecoq drostei Osnabrück a. Fürst(en)th(um) Osnabrück 5 Abkürzungen für benachbarte Territorien e) wie Kat.Nr. 170 b. Kreis Meppen c. Kreis Emsbühren d. Niedere k) o-m Aufzählung der 21 Stadt- und Kreisgerichte f) Kst, Titelterritorium grenzkol Grafsch(aft) Lingen e. Grafsch(aft) Bentheim l) u-r Titel in Schmuckschrift g) u-r 6 Myriamètres (10.000 m) = 1,5; 15 gewöhn- b) Blatt 44,5 x 37,5; Bild 39 x 34 m) o-l Thedinghausen 4 x 4,5 liche französische M = 1,7; 10 deutsche M = 1,9 c) wie Kat.Nr. 165 o) wie Kat.Nr. 163 i) alle 10’ markiert, jeder Grad beschr, KA 2° 10’ e) wie Kat.Nr. 166 bis 14° 50’, R-o-m Längengrade nach dem Meridi- f) wie Kat.Nr. 163 Nr. 170 Lapié/C. Malte-Brun: Frankreich an von Paris, Gradnetz mit 1°-Abständen g) wie Kat.Nr. 163 a) l-m Empire Français et Royaume d’Italie (Kai- j) o-l 22 Ziffern als pol Sign 287 l) u-l um den Titel Gegenstände einer kartographi- Special-Karte von Deutschland, Schweiz, Ostfrank f) Litho grenzkol, Os kol schen Werkstatt und Kriegs- oder Revolutionsszene reich, Belgien, Niederlande, u. Polen“, fortgesetzt g) wie Kat.Nr. 173 o) wie Kat.Nr. 170 durch C. W. Oesfeld, Königlich Preußischer Oberst- i) wie Kat.Nr. 173, KA 27° 2’ bis 28° 2’, leutnant und Director des trigonometrischen Büros j) wie Kat.Nr. 174 Nr. 172 Woerl/Herder: Preußen (Abb. 89) und F. Handtke, Verlag von C. Flemming, Glogau k) wie Kat.Nr. 173 a) R-o-m Das Königreich Preußen 1844 bis 1875 o) wie Kat.Nr. 173 b) Blatt 40,5 x 31,5; Bild 30,5 x 21,5 f) Litho grenzkol c) R-o-l Woerl’s Schulatlas, R-o-r 14, R-u-r Litho- g) R-u-r 1 geogr M = 1.969,05 preußische oder Nr. 176 Poyda/Jäck/Flemming: Birkenfeld graphie von Bartholomäus Herder in Freiburg im rheinische Ruthen = 3,7 a) R-o-r Birkenfeld Breisgau i) jede Minute markiert, alle 15’ beschr, KA 24° 54’ b) Blatt 46 x 38; Bild 35,5 x 24,5 e) Karte 14 aus dem „Hand- und Schulatlas über bis 25° 55’, Gradnetz mit 15’-Abständen c) R-o-l Reymann’s Special-Karte, R-o-m 198, R- alle Theile der Erde“ von Joseph Edmund Woerl, j) R-u-l 2 pol Farbsign u-l gezeichnet von H. von Poyda, R-u-r gestochen im Verlag der Herderschen Kunst- und Buchhand- k) an allen Rändern Hinweise auf Anschlußblätter von Jäck, R-u-m Druck und Verlag von C. Flem- OXQJ.DUOVUXKHXQG)UHLEXUJ$XÁDJHQDFK o) eingesehenes Übersichts- und Kartenblatt zu e) ming in Glogau, R-u-r Prägestempel „Flemmings oder aus dem „Atlas über alle Theile der Erde in 28 in Berlin Separat-Conto“ Blättern“ von Joseph Edmund Woerl, Herdersche e) wie Kat.Nr. 173, Blatt 198 9HUODJVKDQGOXQJ )UHLEXUJ LP %UHLVJDX $XÁDJH Nr. 174 Berghaus/Flemming: Hannover f) wie Kat.Nr. 173 vor 1850 a) R-o-r Hannover g) wie Kat.Nr. 173 f) Litho, Titelterritorium grenzkol b) Blatt 46,5 x 38; Bild 35 x 25 i) wie Kat.Nr. 173, KA 24° 20’ bis 25° 16’ g) R-u-m 1:4.000.000, 15 geogr M = 2,7 c) R-o-l Reymann’s Special-Karte, R-o-m 88, R-u- j) wie Kat.Nr. 174 i) alle 15’ markiert, jeder Grad beschr, KA 22° bis l Entwurf Heinrich Berghaus, Zeichnung Ludwig k) wie Kat.Nr. 173 41° 10’, Gradnetz mit 1°-Abständen Grimm, R-u-r Stich Carl Jättnig jun., R-u-m Druck o) wie Kat.Nr. 173 j) u-r 33 Ziffern zur Kennzeichnung der Provin- und Verlag Carl Flemming in Glogau zen und Regierungsbezirke, 7 topogr Sign d) Zeichnung vor 1866 Nr. 177 Diederich/Holle: Stade k) u-r Erläuterung zum Fürstentum Lichtenberg e) wie Kat.Nr. 173, Blatt 88 a) ohne Titel, zeigt die Landdrostei Stade, auf der m) u-l Fürstentum Neuenburg (Neuchâtel/ f) wie Kat.Nr. 173 Rückseite handschr „Hamburg“ Schweiz) 3,1 x 2,4; u-m fast halbkreisförmiger Plan g) wie Kat.Nr. 173 b) Blatt = Bild 66 x 47,5 von Berlin und Umgebung 7,7 x 5,5 i) wie Kat.Nr. 173, KA 27° bis 28° d) entworfen, gezeichnet und graviert von Ru- o) eingesehene Exemplare und Einzelkarten zu e) j) R-u 4 pol Farbsign dolph Diederich im Archiv des Herder Verlages in Freiburg im k) wie Kat.Nr. 173 e) Sektion 2 der „Special-Karte von Deutschland, Breisgau; Espenhorst 1994, S. 468 f. o) wie Kat.Nr. 173 Niederlande und Belgien“, Abteilung 1 „Das Kö- nigreich Hannover, Großherzogthum Oldenburg, Nr. 173 Berghaus/Flemming: Oldenburg Nr. 175 Brokk/Flemming: Einbeck Herzogthum Braunschweig, die Fürstenthümer a) R-o-r Oldenburg a) R-o-r Eimbeck Lippe und die freien Städte Hamburg, Bremen und b) Blatt 46,5 x 38; Bild 35 x 25 b) Blatt 46 x 38,5; Bild 35,5 x 25 Lübeck“, gezeichnet und graviert im geographisch- c) R-o-l Reymann’s Special-Karte, R-o-m 53, R-u-l c) R-o-m 106., R-u-l Zeichnung Brokk, Revision F. lithographischen Institut Louis Holle, Wolfenbüttel Entwurf und Zeichnung Heinrich Berghaus, R-u- Handtke, R-u-r Stich Heinrich Brose, Schrift Jäck, Hollesche Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung; m Druck und Verlag Carl Flemming in Glogau, R- R-u-r Prägestempel „Flemmings Separat-Conto“ Hannover Hornemannsche Hof-Kunsthandlung; u-r Stich Carl Jättnig, R-u-m Prägestempel „Verlag d) Zeichnung 1848, Revision nach 1866 infolge vorliegend Faltkarte auf Leinen aus 18 Rechtecken von C. Flemming Glogau“ der Annektion Hannovers und Kurhessens durch zu je 11 x 16, in einem Stück zu sechs mal drei d) Zeichnung von 1822/23 Preußen Rechtecken, im Schuber, um 1855 e) Blatt 53 von „G. D. Reymann’s topographische e) wie Kat.Nr. 173, Blatt 106 f) Litho grenzkol 288 i) jede Minute markiert, alle 10’ beschr, KA 6° 1’ Nr. 180 Klindworth: Wendland e) Blatt 34 aus dem Atlasband des Werkes bis 7° 59’, Gradnetz mit 10’-Abständen a) o-m Zeichnung eines Theiles des Wendlandes „L’Allemagne illustrée“ (Deutschland in Bildern), o) IKAR nach der Landesvermessung von 1775/78. Paris 1885 bis 1888 b) Blatt 43,5 x 36; Bild 36 x 30 f) Litho teilkol Nr. 178 Bomsdorff/Holle: Hannover c) wie Kat.Nr. 179 g) R-u-l 1:1.230.000, 50 km = 4,1; R-u-r a) ohne Titel, zeigt einen großen Teil der Land- e) wie Kat.Nr. 179 6 deutsche M = 3,7 drostei Hannover, auf der Rückseite handschr f) Litho, Lm kol i) alle 30’ beschr, KA 3° 50’ bis 9° 50’, Gradnetz „Hannover“ g) o-m 500 Ruthen = 7,2 mit 30’-Abständen b) Blatt 66,5 x 48; Bild 66,5 x 47,5 l) o-m Titelk c) R-u-r Zeichner und Lithograph von Bomsdorff, o) wie Kat.Nr. 179 Nr. 183 V. A. Malte-Brun/Erhard: Elbemün- R-u-l gedruckt im Geo-Lithographischen Institut dung Louis Holle in Wolfenbüttel Nr. 181 Hozier/Mackenzie: Preußen (Abb. 90) a) R-o-m Embouchure de l’Elbe (Mündung der e) wie Kat.Nr. 177, Sektion 5, ohne Schuber, um a) u-l Prussia (after the war of 1866) (Preußen nach Elbe) 1850 dem Krieg von 1866) b) Blatt 39 x 28; Bild 32,5 x 24,5 f) wie Kat.Nr. 177 b) Blatt 35,5 x 26,5; Bild 28,5 x 23 c) wie Kat.Nr. 182, Blatt 35 g) R-u-m 2 geogr M = 7,2 e) aus dem Buch „The Franco-Prussian War: its e) wie Kat.Nr. 182, Blatt 35 i) wie Kat.Nr. 177, KA 6° 2’ bis 7° 58’ causes, incidents, and consequences“ (Der franzö- f) wie Kat.Nr. 182 o) wie Kat.Nr. 177 sisch-preußische Krieg: seine Ursachen, Ereignisse g) R-u-l 1:250.000, 15 km = 6, R-u-r 2 deutsche und Folgen), herausgegeben von Captain Henry M = 6 Nr. 179 Klindworth: Hannover - Einwohner Montague Hozier, Band 1 Teil 2, bei Mackenzie, i) unbeschr Gradnetz (Abb. 85) London 1871/72 k) l-o Erläuterung des Watts a) u-l Uebersichtskarte des Königreichs Hanno- f) Litho, Titelterritorium kol ver zur Vergleichung der Einwohnerzahl nach der g) u-l 140 englische M = 5,4 Nr. 184 V. A. Malte-Brun/Erhard: Braun- Zählung vom Decbr. 1861 mit dem Flächeninhal- i) alle 20’ markiert, jeder 2. Grad beschr, KA 4° 40’ schweig te der Bezirke bis 23° 20’, u-m Längengrade östlich von Green- a) R-o-m Carte du Duché de Brunswick (Karte des b) Blatt 43,5 x 39,5; Bild 36,5 x 31 wich, Gradnetz mit 2°-Abständen Herzogtums Braunschweig) c) R-u-r Hannover, Klindworths Hof-Druckerei. j) u-l Sign für Eisenbahn b) Blatt 38,5 x 28; Bild 33 x 24 e) aus dem Atlas „Zeichnungen als Beigabe zu k) R-o Größenvergleich zwischen England und c) wie Kat.Nr. 182, Blatt 78 der Festschrift zur Säcularfeier der Königlichen Preußen, l-u Hinweis auf das ebenfalls preußische e) wie Kat.Nr. 182, Blatt 78 Landwirthschafts-Gesellschaft zu Celle am 4. Juni Territorium Hohenzollern, R-r-m Hinweis auf 51° f) wie Kat.Nr. 182 1864“, herausgegeben auf Befehl des Königlich n. B. als Breitengrad von Greenwich g) R-u-l 1:730.000, 40 km = 5,4; R-u-r 5 deutsche Hannoverschen Ministeriums des Innern, Klind- o) eingesehenes Exemplar zu e) in Bonn M = 5 worth Verlag und Lithographie, Hannover 1864 i) wie Kat.Nr. 182, KA 6° 15’ bis 9° 45’ f) Litho, Titelterritorium kol Nr. 182 V. A. Malte-Brun/Erhard: Hannover g) u-l 1:1.000.000, 10 geogr M = 7,2 (Abb. 91) Nr. 185 Herkt/Geographischer Verlag: Han- j) u-m 8 stat Farbsign a) R-o-m Carte du Hanovre (Karte von Hanno- nover, Oldenburg und Braunschweig k) u-r Einwohnerstatistik nach Landdrosteien, Städ- ver) (Abb. 92) ten und Ämtern; in das Kartenbild eingeschrieben b) Blatt 39 x 28; Bild 32,5 x 23,5 a) R-o Provinz Hannover, Großherzogtum Ol- die im Hannoverschen lebenden Volksstämme c) R-o-m von Victor Adolphe Malte-Brun, R-o-l denburg, Herzogtum Braunschweig und Freie o) eingesehenes Exemplar zu e) in Berlin Allemagne illustrée, R-o-r Blatt 34, R-u-l Gravur Stadt Bremen. Gebrüder Erhard, R-u-r Druck Erhard, R-u-m b) Blatt 45,5 x 38,5; Bild 41 x 34 Herausgeber J. Rouff et Cie c) R-o-r Nr. 13 289 e) Karte 13 aus „Allgemeiner Hand-Atlas über b) Blatt 48 x 30,5; Bild 44 x 27 Nr. 189 Wirtschaftswissenschaftliche Gesell- sämtliche Teile der Erde. 48 Kartenblätter mit 184 c) R-u-r Eduard Gaeblers geogr. Institut, Leipzig schaft: NSDAP (Abb. 96) Karten, Diagrammen, Tabellen und Stadtplänen“, e) Seite 35/36 aus “Eduard Gaeblers Handatlas a) o-r Niedersachsen, u-l NSDAP (Nationalsozia- herausgegeben von Otto Herkt, Geographischer über alle Teile der Erde“, hrsg. von Eduard Gaeb- listische Deutsche Arbeiter-Partei) und angeschlos- Verlag GmbH, Leipzig vor 1910 OHU  $XÁ *HRUJ 'ROOKHLPHU 9HUODJ /HLS]LJ sene Verbände I /LWKR7LWHOWHUULWRULHQÁlFKHQNRO C 1, 1928 b) Blatt 40,5 x 33,5; Bild 34,5 x 28,5 g) u-m 1:950.000; 40 km = 4,1 f) kol c) R-o-l Verwaltungsatlas für Niedersachsen, R- i) alle 5’ markiert, alle 30’ beschr, KA 6° 10’ bis 12°, g) R-u-l Maßstab 1:1.000.000, 100 km = 10 o-r NSDAP Gliederungen und angeschlossene u-m östliche Länge von Greenwich, Gradnetz mit i) alle 30’ beschr, KA 6° 15’ bis 12° 45’, o östl Län- Verbände, Kartengruppe N Blatt 1 Stand: 15. Jan. 30’-Abständen ge von Greenwich, Gradnetz mit 30’-Abständen = 1940, R-u-l Veröffentlichungen der Wirtschafts- j) u-l 9 pol Farbsign, u-m 6 topogr Schriftsign, 15 Suchnetz waagerecht 3 bis 14, senkrecht E bis J wissenschaftlichen Gesellschaft zum Studium Nie- sonstige topogr Sign j) o-l 2 Sign für Leuchttürme und Leuchtschiffe, dersachsens E.V., Reihe C (Kartenwerke), Band k) u-l Statistik zu den dargestellten Ländern bis auf R-u-l 6 Abkürzungen für Länder, R-u-r 3 topogr 21; R-u-r Auslieferung: Verkaufsstelle von Karten- Kreisebene Sign werken Chr. Hinck, Hannover, Georgstr. 20; r-u m) o-r Fürstentum Lübeck 5,2 x 5,5; u-l Fürsten- k) R-u-r Hinweis auf ein Namensverzeichnis Göhmannsche Buchdruckerei, Hannover, daneben tum Birkenfeld 7,5 x 5,5 m) u-l Landesteil Birkenfeld 4 x 4,5 mit Längengra- A.f.L. R HLQJHVHKHQHV([HPSODUHLQHUVSlWHUHQ$XÁDJH den und Suchnetz; daneben Landesteil Lübeck 3,5 e) Blatt 1 aus dem „Atlas der Verwaltungsbezirke zu e) in Berlin, frühere Karte 13 als Karte 17; Es- x 4,5 mit Koordinaten und Suchnetz von Behörden und Körperschaften im Wirtschafts- penhorst 1994, S. 230 Nr. 4.3.3 o) eingesehenes Exemplar zu e) im Privatbesitz; gebiet Niedersachsen – Verwaltungsatlas“, hrsg. Espenhorst 1994, S. 392 von Landeshauptmann Dr. Ludwig Geßner Han- Nr. 186 Debes: Deutschland 1918 (Abb. 93) nover, bearbeitet unter Leitung von Kurt Brüning a) R-o-m Deutsches Reich, politische Übersicht Nr. 188 Freytag & Berndt: Deutschland 1940 Hannover, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. b) Blatt 27 x 22,5; Bild 23 x 19 (Abb. 95) 1940 c) R-r-o 96 (Alte No. 88) a) o-l Deutsches Reich f) kol e) aus „E. Debes’ Schulatlas für die obere Unter- b) Blatt 52,5 x 38; Bild 42 x 34 g) o-r Maßstab 1:1.000.000, 50 km = 5,1 ULFKWVVWXIH´$XÁDJH9HUODJYRQ+:DJQHU  c) R-o-l 3, R-o-r 4, r-u 1940, R-u-r Kartogr. Anstalt i) jeder Grad beschr, KA 6° 35’ bis 11° 40’, u-l östl E. Debes, Leipzig 1918 G. Freytag & Berndt A.G. Wien Länge von Greenwich, Gradnetz mit 1°-Abständen f) Litho kol e) Seite 3/4 aus „Atlas zum Zeitgeschehen“, Kar- j) u-l 4 topogr und 10 pol Sign g) R-u-m 1:6.000.000, R-u-l 200 km = 3,4; R-u-r tographische Anstalt G. Freytag & Berndt A.G., k) u-l Hinweis auf zehn Verbände mit derselben 100 km in der Natur = 17 mm. auf der Karte $XÁ:LHQXQG/HLS]LJ Verwaltungseinteilung wie die NSDAP, R-u-m i) alle 20’ markiert, jeder Grad beschr, KA 2° 20’ f) kol „Nur für den Dienstgebrauch“ bis 23° 20’, Gradnetz mit 1°-Abständen, o-m und g) o-l Maßstab 1:4.000.000, 200 km = 5,1 o) eingesehenes Exemplar zu e) im Institut für u-m östl von Greenwich i) alle 15’ markiert und alle 2° beschr, KA 30’ westl Historische Landesforschung der Universität Göt- j) r-u 5 topogr, 9 pol Sign o-l 1 topogr Sign L bis 26°; u-l östl L von Greenwich, Gradnetz mit tingen n) östl Teil der Karte Seite 94/95 (Alte No. 86/87) 2°-Abständen = Suchnetz waagerecht A bis N, „Mittel-Europa, Fluß- & Gebirgskarte – südlicher senkrecht 1 bis 7 Nr. 190 Wirtschaftswissenschaftliche Gesell- Teil“ mit zwei Nebenkarten j) R-u-l 8 topogr Sign schaft: SA (Abb. 97) o) eingesehenes Exemplar zu e) im Privatbesitz n) o-m 3-4 Deutsches Reich a) o-r Niedersachsen, u-l SA (Sturm-Abteilung) der o) eingesehenes Exemplar zu e) im Privatbesitz NSDAP Nr. 187 Gaebler: Hannover, Oldenburg und b) wie Kat.Nr. 189 Braunschweig (Abb. 94) c) wie Kat.Nr. 189, Blatt 3 a) R-o-m Hannover, Oldenburg und Braunschweig e) wie Kat.Nr. 189, Blatt 3 290 f) wie Kat.Nr. 189 lisch, darunter dasselbe in Französisch und Brüning 1929 und 1946 im Verzeichnis der Litera- g) wie Kat.Nr. 189 Russisch tur zur Landesgeschichte i) wie Kat.Nr. 189 b) Blatt 39,5 x 54,5; Bild 36,5 x 52 j) u-l 4 topogr und 12 pol Sign c) o-l Gestaltung und Vertrieb im Auftrage und Nr. 195 Brüning: Niedersachsen-Projekt k) R-u-m wie Kat.Nr. 189 mit Genehmigung der Alliierten Militär-Regierung a) o-r Niedersachsen o) wie Kat.Nr. 189 durch Atlanta-Service Frankfurt-Main, Berlin, b) Blatt 23 x 24,5; Bild 20 x 17 Düsseldorf, Mainz; R-u-l E. Holterdorf RESD/F. c) u-r VI 46 Nr. 191 Wirtschaftswissenschaftliche Gesell- 13 D 1056 A. Oelde - 2295, 300.000; R-u-m Ap- d) wie Kat.Nr. 194 schaft: HJ (Abb. 98) proved by Mil.Gov. Land North-Rhine-Westphalia e) Karte 1 aus „The Land Nethersaxony – Das a) o-r Niedersachsen, u-l Hitler-Jugend der NSDAP H.Q. 35 vom 27.9.1946; R-u-r Copyright by Atlan- Land Niedersachsen. Als Gutachten dem Zonen- b) wie Kat.Nr. 189 ta-Service, Frankfurt-M., alle Rechte vorbehalten beirat für die Britische Besatzungszone am 17. Sep- c) wie Kat.Nr. 189, Blatt 6 e) Einzelblatt tember 1946 vorgelegt“ (Auszug nur für den e) wie Kat.Nr. 189, Blatt 6 f) kol Dienstgebrauch), Hannover September 1946 f) wie Kat.Nr. 189 j) u 3 topogr, 6 pol Sign, 4 pol Farbsign I ÁlFKHQXQGJUHQ]NRO g) wie Kat.Nr. 189 k) o-l Hinweise auf Vertretungen des Atlanta-Ser- g) u-r 50 km = 2,9 i) wie Kat.Nr. 189 vice in den vier Besatzungszonen i) wie Kat.Nr. 194 j) wie Kat.Nr. 189 m) u-l Stadtgrundriß von Berlin mit Besatzungs- j) l-m 4 topogr, 8 pol Sign u-l 5 pol Farbsign, k) wie Kat.Nr. 190 sektoren, Berliner Wappen und Fahnen der Besat- Hauptgrenze „Nethersaxony as it must be” o) wie Kat.Nr. 189 zungsmächte kol o) wie Kat.Nr. 194

Nr. 192 Wertgen: Besatzungszonen Februar Nr. 194 Brüning/Westermann: Niedersach- Nr. 196 Harms/Schroedel: Niedersachsen 1946 (Abb. 100) sen-Projekt (Abb. 102) 1993 a) o-l Die Grenzen der vier Besatzungszonen a) o-r Niedersachsen a) auf dem Titelteil der gefalteten Karte: Nie- Deutschlands, Wiederholung auf dem Titelteil der b) Blatt 46 x 39,5; Bild 45 x 36,5 dersachsen Rückseite mit dem Zusatz: genaue sechsfarbige c) u-r VII 46, R-u-l Herausgegeben vom Provin- b) Blatt 56,5 x 52; Bild 52,5 x 48 Übersichtskarte zialinstitut für Landesplanung u. niedersächsische c) auf dem Titelteil der gefalteten Karte: Harms b) Blatt 42,5 x 60; Bild 41,5 x 59 Landeskunde, Hannover-Göttingen. Nachdruck Handkarte, Schroedel; auf der Rückeseite der ge- c) u-r Hans Wertgen, auf dem Titelteil der Rücksei- verboten; R-u-r Druck: Georg Westermann, Braun- falteten Karte: 3-507-00029-6, © Schroedel Schul- te: nach dem neuesten Stande vom 1. Febr. 1946, schweig EXFKYHUODJ *PE+ +DQQRYHU  $XÁDJH  mit Genehmigung der Militärregierung herausge- d) Die Karte geht weitgehend auf Arbeiten des Herstellung: Wenschow, München geben von Hans Wertgen Köln, Druck: Buchdruk- in Göttingen und Hannover tätigen Geographen e) Einzelblatt als Faltkarte kerei Wilh. Metz Aachen Kurt Brüning zurück. f) kol e) Einzelblatt als Faltkarte e) Karte 1 aus dem Heft „Das Land Niedersachsen -– g) u-r Maßstab 1:600.000, 25 km = 4,2 f) kol als Gutachten dem Zonenbeirat für die Britische i) jeder Grad beschr, KA 6° 39’ bis 11° 26’, Grad- g) o-l Maßstab 1:1.400.000, 14 km = 1 Besatzungszone am 17. September 1946 vorge- netz mit 1°-Abständen, o östl Länge von Green- j) o-l 4 pol Farbsign legt“, Hannover September 1946 wich n) Titelteil der gefalteten Karte I ÁlFKHQXQGJUHQ]NRO j) u-l 26 topogr, 5 pol Sign, u-r 14 Farbsign für Hö- g) o-r Maßstab 1:800.000, 50 km = 6,2 henschichten und Meerestiefen Nr. 193 Atlanta: Besatzungszonen September i) jeder Grad beschr, KA 6° 37’ bis 11° 42’, Grad- n) Titel und Rückentext der gefalteten Karte 1946 (Abb. 101) netz mit 1°-Abständen, u-l östl L. von Greenwich a) o-l Atlanta-Karte Besatzungszonen mit neu- j) u-l 4 topogr und 8 pol Sign, 6 pol Farbsign en Postleitgebieten, daneben dasselbe in Eng- o) eingesehenes Exemplar zu e) im Privatbesitz, 291 Nr. 197 Westermann: Niedersachsen 1995 j) u-l 8 pol Farbsign, 12 topogr Sign, 11 Abkürzun- Rüstungsindustrie, kriegswichtige Industrie; Kon- (Abb. 105) gen zentrationslager, Kriegsgefangenenlager, Zivilar- a) R-o-l Niedersachsen – physisch k) u-r Vorbesitzerstempel: Ex Bibl. Regia Berolina beiterlager; militärische Anlagen; Bombenschäden b) Blatt 48 x 32; Bild 42 x 28,5 (aus der königlichen Bibliothek Berlin) und: Ver- b) 49,5 x 40; Bild 43 x 36,5 c) R-o-m Westermanns Handkarte ISBN 3-14-14 mächtnis des Baron J. B. Nothomb 1881, dazu o-l c) R-o-r 41, R-u-r Entwurf Gudrun Pischke 0416-X, R-o-r westermann®, R-u-l © Westermann handschr Noth. I,352. 1986/87, R-u-l Kartographie Grothus Verlag Kas- Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig 1995 l) Schmuckrahmen sel e) Einzelblatt; Handkarte Niedersachsen phy- o) Reproduktion zu e) im Privatbesitz e) Karte 41 in dem Atlas „Geschichtlicher Hand- sisch/Wirtschaft, © Bildungshaus Schulbuchver- atlas von Niedersachsen“, bearbeitet von Gudrun lage Westermann Schroedel Diesterweg Schöningh Nr. II Kaemling: Gebietsreform 1972 bis 1978 Pischke, hrsg. vom Institut für Historische Landes- Winklers GmbH, Braunschweig (Abb. 104) forschung der Universität Göttingen, Neumünster f) kol a) u-l Gebietsreform 1972-1978 1989 g) R-u-r Maßstab 1:1.000.000, 1 cm in der Karte b) Blatt 24 x 22; Bild 23,5 x 22 f) grenz- und teilkol entspricht 10 km in der Natur, 50 km = 5 c) u-l 110 g) u-m 1:800.000, 40 km = 5 i) jeder Grad beschr, KA 6° 11’ bis 12° 22’, Grad- d) Kartographie und Zeichnung von Werner i) jeder Grad beschr, KA 6° 30’ bis 11° 44’ netz mit 1°-Abständen, o-l Ost Kaemling j) u-l zahlreiche Symbole mit Erläuterungen j) R-r 17 topogr und 3 pol Sign, 12 Farbsign für e) Seite 110 in dem „Atlas zur Geschichte Nieder- m) r-o Bremer Region 9 x 6,5; r-m Region Salzgit- Landhöhen und Meerestiefen VDFKVHQV´YRQ:HUQHU.DHPOLQJ$XÁ%UDXQ ter-Watenstedt 5,5 x 6,5; r-u Region Hannover 6,5 l) R-r-o niedersächsisches Landeswappen kol schweig 1988 x 6 m) R-r-o Bundesrepublik Deutschland mit Länder- f) grenzkol n) Karten 42, 43/1, 43/2 und 43/3 grenzen 3,9 x 4,6 j) u-l 4 pol Sign o) wie Nr. II n) Niedersachsen – Landschaften/Wirtschaft mit k) u-r Erläuterung zur niedersächsischen Gebiets- Nebenkarte über Niederschläge reform n) auf Seite 109 Stadtplanausschnitte von Hanno- ver mit Erläuterungen Nicht in der Sammlung o) Exemplar zu e) in Privatbesitz

Nr. I Niebour: Hannoverscher Steuerverein Nr. III Kaemling: Niedersachsen – DDR – (Abb. 83) Berlin (Abb. 103) (Reproduktion der Karte mit der Signatur Kart. L a) u-l Niedersachsen – DDR – Berlin 4720 der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer b) wie Nr. II Kulturbesitz) d) wie Nr. II a) o-r Karte von Hannover, Oldenburg, Braun- e) wie Nr. II, Seite 118 schweig und Schaumburg-Lippe als Steuer-Verein I WHLOÁlFKHQNRO mit Rücksicht auf den Deutschen Zollverein etc. j) u-l 4 topogr, 2 pol, 1 sonstige Sign b) Blatt = Bild 58 x 48,5 n) auf Seite 117 zwei Karten zum „Waldsterben“ c) o-r Entwurf und Stich Leutnant Niebour, Ol- mit Erläuterungen denburg 1839 o) wie Nr. II e) Einzelblatt f) Kst grenzkol Nr. IV Pischke/Grothus: Niedersachsen und i) alle 5’ markiert, jeder Grad beschr, KA 23° 55’ Bremen 1933 bis 1945 (Abb. 99) bis 29° 50’ a) o-r Niedersachsen und Bremen 1933-1945, u-l 292 Kleines Lexikon der Kartenmacher

Viele der aufgeführten älteren Personennamen Lithograph, Stecher für das Geographische Institut bis 1673, Kartograph, Drucker und Verleger in erscheinen in der Literatur in mehr oder weniger in Weimar (siehe dort), Nr. 136 Amsterdam, Kartenmacher der Ostindischen zahlreichen Varianten. Angegeben ist in der Regel Kompanie, Nrn. 32, 33, 34, 35, 37, 38, 40, 41 nur die heute vermutlich gängigste Namensform. Willem Albert Bachiene aus Leerdam/Nieder- Cornelis Blaeu aus Amsterdam (Sohn des Wil- Die Nummern beziehen sich auf den Katalog. lande, 1712 bis 1783, Professor für Astronomie in lem), um 1610 bis 1642, Verleger in Amsterdam, Maastricht, Nr. 124 Nrn. 35, 38, 39 Pieter van der Aa aus Leiden/Niederlande, 1659 Johann Caspar Bencard aus Würzburg, geb. 1721, Willem F. Blaeu (Sohn des Joan), geb. 1635, bis 1733, Universitäts- und Stadtdrucker, Verleger Verlagsbuchändler in Dillingen/Donau und Augs- Nrn. 32, 33, 37 und Buchhändler in Leiden, Nrn. 63, 64 burg, Inhaber der Akademischen Buchdruckerei in Gerard Block (18. Jh.), Verleger in Den Haag, Nr. 64 Johann Ernst Adelbulner (18. Jh.), Drucker in Dillingen, Verleger in München, Nr. 57 L. Blume (19. Jh.), als Kartenzeichner tätig für den Nürnberg, Nrn. 67, 68 Franz Christian von Benoit, 1729 bis 1812, Capi- Verlag der Müllerschen Buchhandlung in Erfurt Akademie der Wissenschaften zu Berlin, ge- tain-Leutnant in der hannoverschen Armee, Mili- (siehe dort), Nr. 169 gründet 1700 als Sozietät der Wissenschaften durch tärkartograph, Nrn. 95, 96 Johann Gottlieb Friedrich Bohnenberger, 1765 den späteren preußischen König Friedrich I. nach Heinrich Berghaus aus Cleve, 1797 bis 1884, Kar- bis 1831, Kartograph insbesondere für Südwest- Plänen des hannoverschen Gelehrten Gottfried tograph und Geograph in Berlin, Nrn. 173, 174 deutschland, Nr. 171 Wilhelm Leibniz, ab 1946 Deutsche Akademie zu Petrus Bertius aus Flandern, 1565 bis 1629, nie- Von Bomsdorff (19. Jh.), Zeichner und Litho- Berlin nach sowjetischem Vorbild, 1993 Neugrün- derländischer Geschichtsschreiber, Bibliothekar graph für das Geographisch-Lithographische In- dung als Berlin-Brandenburgische Akademie der und Professor an der Universität Leiden, Kosmo- stitut Louis Holle in Wolfenbüttel (siehe dort), Wissenschaften, Nr. 120 graph Ludwigs XIII., Nr. 28 Nr. 178 Ignaz Albrecht aus der Schweiz, nachgewiesen tä- Friedrich Justin Bertuch aus Weimar, 1747 bis Rigobert Bonne aus Raucourt/Ardennen, 1727 bis tig von 1780 bis 1801, Zeichner und Kupferstecher 1822, Schriftsteller, Staatsbeamter, Unternehmer, 1795, Mathematiker, Kartograph, Ingenieur-Geo- mit Werkstatt in Wien, Stecher für das Artistisch- hauptsächlich Verleger, Gründer des Landes-In- graph der französischen Marine in Paris, Nr. 114 Geographische Verschleiß-Comptoir in Wien (sie- dustrie-Comptoirs in Weimar (siehe dort) und des Borger (19. Jh.), Kupferstecher für den Papen-At- he dort), Nrn. 118, 119, 120, 121 Geographischen Instituts in Weimar (siehe dort), las, Nr. 156 Giovanni Battista Albrizzi (18. Jh.), Verleger in Ve- Nrn. 129, 131 Hermann Bornemann (19. Jh.), Schriftstecher für nedig, Nr. 89 Bibliographisches Institut,Verlag, 1826 von den Papen-Atlas, Nr. 153 Carel Allard aus Amsterdam, 1648 bis 1707, Kup- Joseph Meyer (siehe dort) in Gotha gegründet, ab Christian Böse aus dem Hildesheimischen, 1680 ferstecher, Kartenverleger und -händler in Am- 1828 in Hildburghausen mit angegliederter arti- bis um 1754, hannoverscher Forstbeamter in Zel- sterdam, Nr. 76 stisch-geographischer Anstalt zur Kartenherstel- lerfeld, Nr. 77 Gerhard Justus Arenhold aus Hildesheim, bis lung, ab 1874 in Leipzig, seit 1953 in Mannheim, Peter von Brachel, bis 1650, zusammen mit Abra- 1775, Studium der Rechtswissenschaft und Mathe- Nrn. 157, 158, 159, 160, 161, 162 ham Hogenberg (siehe dort) Kupferstecher und matik, Nr. 74 Lorenz Bieling (18. Jh.), Drucker in Nürnberg, Verleger in Köln, Nr. 27 Artistisch-Geographisches Verschleiß-Comp- Nr. 67 Georg Braun, 1541 bis 1622, Verleger in Köln, toir (18. Jh.), Werkstatt zur Kartenherstellung und Willem Janszoon Blaeu aus Uitgeest/Niederlan- zusammen mit Frans Hogenberg (siehe dort) Her- Verlag in Wien, Nrn. 118, 119, 120, 121, 122 de, 1571 bis 1638, Globenbauer, Kartograph, Druk- ausgeber des sechsbändigen Städtebuches „Civita- Atlanta-Service (20. Jh.), Verlag in Frankfurt am ker und Verleger in Amsterdam, Kartenmacher der tes Orbis Terrarum“ 1572 ff., Nr. 38 Main, Berlin, Düsseldorf und Mainz, Nr. 193 Ostindischen Kompanie, Nrn. 19, 32, 33, 35, 36, Brokk (19. Jh.), Zeichner für den Verleger Carl Johann Carl Ausfeld aus Jena, 1782 bis 1851, Inge- 38, 40 Flemming in Glogau (siehe dort), Nr. 175 nieur-Geograph, Kartograph, Kupferstecher und Joan Blaeu aus Alkmaar (Sohn des Willem), 1598 Heinrich Brose der Ältere, nachgewiesen tätig von 293 1805 bis 1868, Stecher für den Verleger Carl Flem- nach 1828, Kupferstecher in Paris, Nr. 171 und Verleger in Deventer und Antwerpen, Karto- ming in Glogau (siehe dort), Nr. 175 Matthäus Ferdinand Cnopf aus Hersbruck bei graph in Haarlem, Nrn. 4a, 5 Wilhelm Brose (19. Jh.), Kupferstecher für den Pa- Nürnberg, 1715 bis 1771, Gerichtsschreiber am Lucas van Deutecum (auch Doetecum) aus De- pen-Atlas, Nrn. 149, 150, 151, 153, 154, 155 Nürnberger Stadt- und Ehegericht, Kartenzeich- venter/Niederlande (Bruder des Johannes), nach- Kurt Brüning aus Magdeburg, 1897 bis 1961, ner für den Verlag der Homännischen Erben (sie- gewiesen 1538 bis 1593, Kupferstecher in Deven- Geograph im Staatsdienst, Dozent in Braun- he dort), Nr. 84 ter und Antwerpen, Nr. 5 schweig, Hannover und Göttingen, Verfasser der Ehrenreich Gerhard Coldewey aus Oldenburg i.O., Rudolf Diederich (19. Jh.), als Kartograph, Zeich- Niedersachsendenkschrift von 1929/1931 und des 1702 bis 1773, Jurist, Beamter der ostfriesischen ner und Graveur tätig für das Geographisch-Litho- entsprechenden Gutachtens für den Zonenbeirat Grafschaft in Aurich, Nr. 76 graphische Institut Louis Holle in Wolfenbüttel von 1946, ab 1927 geschäftsführender Schriftwart Arnold Coninx (16. Jh.), Drucker in Antwerpen, (siehe dort), Nr. 177 der Wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft Nrn. 5, 6 Georg Dollheimer (20. Jh.), Verleger in Leipzig, zum Studium Niedersachsens (siehe dort), Nrn. J. Covens & C. Mortier, Kartenverlag in Amster- Nr. 187 189, 190, 191, 194, 195 dam von 1721 bis um 1780, Nr. 59 J. Dubois (18. Jh.), Ingenieur-Geograph, Zeichner François Buisson (19. Jh.), Verleger in Paris, David Custos (auch Custodis) aus Augsburg, nach- im Siebenjährigen Krieg, Nrn. 99, 101, 102 Nrn. 170, 171 gewiesen tätig von 1610 bis 1620, Kupferstecher in Guilleaume-Mathieu Comte Dumas aus Montpel- Conrad Buno aus Frankenberg/Hessen, um 1616 Augsburg, Nr. 26 lier, 1753 bis 1837, Militärkartograph, Herausge- bis 1671, Zeichner, Kupferstecher und Verleger in ber von Karten zu den Napoleonischen Kriegen, Braunschweig und Wolfenbüttel, im Dienst Her- Erik Jönsson Dahlberg aus Stockholm, 1625 bis Nr. 141 zog Augusts des Jüngeren, Nr. 50 1703, Historiker und Kartograph, schwedischer Van Duren (18. Jh.), Verlegerin in Den Haag, A. G. Bürck (auch Buirck), tätig 1807 bis 1846, Militärbeamter, 1693 Generalgouverneur von Bre- Nrn. 99, 101 Kupferstecher für das Geographische Institut in men und Verden, Nrn. 47, 56 Weimar (siehe dort), Nr. 133 C. Dathe (19. Jh.), als Lithograph tätig für den Ver- Jan Barend Elwe, nachgewiesen tätig von 1785 bis Anton Friedrich Büsching aus Stadthagen/ lag der Müllerschen Buchhandlung in Erfurt (siehe 1809, Verleger und Buchhändler in Amsterdam, Schaumburg-Lippe, 1724 bis 1793, Theologe, Phi- dort), Nrn. 165, 167, 169 Nr. 124 losoph, Geograph, Gymnasialdirektor in Berlin Caspar Dauthendey aus Friedrichsroda/Thürin- Ubbo Emmius aus Greetsiel, 1547 bis 1625, Hi- und Göttingen, Nrn. 118, 119, 120, 121, 122 gen, um 1578 bis nach 1639, Mathematiker, Astro- storiker, Mathematiker, Kartograph, tätig in Ro- Georg Wilhelm von dem Bussche aus Minden, nom, Kartograph und Architekt, im Dienst der stock, Leer und Groningen/Niederlande, Nrn. 33, 1726 bis 1794, Karriere bis zum General in der Herzöge Friedrich Ulrich und August der Jüngere 76 hannoverschen Armee, Militärkartograph, Nrn. 95, von Braunschweig-Wolfenbüttel, Nrn. 31, 40, 48, Gebrüder Erhard, nachgewiesen tätig von 1880 96 51, 58, 62, 69, 70, 71 bis 1917, Lithographen und Drucker in Paris, Johann Bussemacher,nachgewiesen tätig von Ernst Debes aus Neukirchen bei Eisenach, 1840 Nrn. 182, 183, 184 1580 bis 1613, Kupferstecher, Kartograph, Kunst- bis 1923, Kartograph in Leipzig, Mitinhaber des Erhard Etzlaub aus Erfurt, um 1460 bis 1532, Ma- drucker und Verleger in Köln, Nrn. 21, 22, 23 Verlages H. Wagner & E. Debes (siehe dort), thematiker, Astronom, Feldmesser und Kompaß- Nr. 186 macher in Nürnberg, Nr. 2 Gebrüder Giovanni Battista und Giorgio Caligna- Guillaume Delisle aus Paris, 1675 bis 1726, Geo- ni (16. Jh.), Verleger in Venedig, Nrn. 24, 25 graph und Kartograph, Nrn 89, 90 Georg Christoph Franz Fembo aus Vohenstrauß/ Giacomo Cantelli aus Vignola/Italien, 1643 bis Louis-Charles Desnos, 1725 bis 1805, Ingenieur- Oberpfalz, 1781 bis 1848, Verleger in Nürnberg, 1695, Kartograph, Geograph des Herzogs von Geograph, Globenfabrikant, Herausgeber, Verle- Nr. 140 Modena, Nr. 55 ger und Buchhändler in Paris, Nr. 123 Nicolas de Fer aus Paris, 1646 bis 1720, Kupfer- Carlo Cappi (17. Jh.), Ingenieur-Hauptmann im Joannes van Deutecum (auch Doetecum) aus De- stecher, Kartograph, Verleger in Paris, Geograph Dreißigjährigen Krieg, Zeichner, Nr. 43 venter/Niederlande (Bruder des Lucas), nachge- des Kronprinzen von Frankreich und des Königs Jean Baptiste Marie Chamouin aus Paris, 1768 bis wiesen tätig von 1559 bis um 1600, Kupferstecher von Spanien, Nr. 61 294 W. Feuerstein (19. Jh,) Kupferstecher für das Bi- phisch-kartographischer Betrieb, von Friedrich Verlag des Bibliographischen Instituts in Hildburg- bliographische Institut in Hildburghausen (siehe Justin Bertuch (siehe dort) 1804 aus dem Landes- hausen (siehe dort), Nrn. 160, 161, 162 dort), Nr. 161 Industrie-Comptoir (siehe dort) ausgegründet, ver- Ludwig Grimm (19. Jh.), Zeichner für den Verle- C. Fischer (19. Jh.), Kupferstecher für den Papen- einte unter einem Dach alle Stufen der Landkar- ger Carl Flemming in Glogau (siehe dort), Nr. 174 Atlas, Nrn. 146, 147, 148, 152, 156 tenproduktion (Kartenstecherei, Kupferdruckerei, Grothus Verlag (20. Jh.), kartographischer Verlag Carl Flemming aus Gröbers bei Leipzig, 1806 bis Buchdruckerei, Schriftgießerei und Steindruckerei), in Kassel, Nr. IV 1878, Kartograph und Inhaber des gleichnamigen 1905 aufgelöst, Nrn. 130, 131, 132, 133, 134, 135, Franz Ludwig Güssefeld aus Osterburg/Sachsen- Verlages (ab 1833) und graphischer Betriebe in 136 Anhalt, 1744 bis 1806, Forstrat, Kartograph, To- Glogau/Schlesien, Nrn. 173, 174, 175 Geographisch-Lithographisches Institut (19. Jh.), pograph, Nrn. 85, 86, 87, 88, 171 Johannes Florianus aus Antwerpen, 1522 bis 1585, Lithographieranstalt und Kartenverlag von Louis Lehrer in Norden, Prediger in Pilsum, Kartograph, Holle (siehe dort) in Wolfenbüttel, Nrn. 177, 178 Johann Heinrich Haas aus Sichenhausen/Hessen, Nrn. 8, 9, 33 Johann Heinrich Daniel Gerlach aus Braunschweig, 1758 bis 1810, Militär, Kartograph insbesondere G. Freytag & Berndt, kartographische Anstalt 1735 bis 1798, Hauptmann im braunschweigischen des Raumes Rhein-Main-Neckar, Nr. 171 in Wien seit 1885, heute Verlag mit Verlagsbuch- Ingenieurkorps, Kartograph in Braunschweig, Evert Sijmonszoon van Hamersveldt, 1591/92 handlungen, Nr. 188 Nr. 111 bis 1653, Holzschneider und Kupferstecher in Jacob Andreas Friderich aus Nürnberg, 1684 bis Ludwig Geßner (20. Jh.), preußischer Landes- Amsterdam, Nr. 32 1751, Kupferstecher und Verleger in Augsburg, hauptmann in Hannover, Förderer Kurt Brünings Friedrich Handtke aus Pförten/Niederlausitz, Nr. 106 (siehe dort) bei dessen Arbeit für Niedersachsen, 1815 bis 1879, Kartograph beim Verleger Carl Max Frommann (19. Jh.), Kupferstecher in Gotha, Herausgeber für die Wirtschaftswissenschaftliche Flemming in Glogau (siehe dort), Nrn. 173, 174, tätig für den Verlag der Müllerschen Buchhandlung Gesellschaft zum Studium Niedersachsens (siehe 175 in Erfurt (siehe dort), Nrn. 163, 166 dort), Nrn. 189, 190, 191 Heinrich Harms aus Brackrade bei Eutin, 1861 bis Christoph Froschauer der Ältere aus Bayern, um Johann Michael Gigas aus Lügde/Westfalen, 1933, Schulkartograph, Nr. 196 1490 bis 1564, Drucker und Verleger in Zürich, Nr. 4 1580 bis 1633, Doktor der Medizin und Mathe- F. Hartmann (19. Jh.), Kartenzeichner bei der matik, Leibarzt des Erzbischofs und Kurfürsten Gaußschen Landesaufnahme, Nr. 145 C. Fuchs (19. Jh.), Stecher für das Bibliographische von Köln, tätig in Helmstedt und Münster, 1607 Eberhard David Hauber aus Hohenhaslach/ Institut in Hildburghausen (siehe dort), Nr. 162 bis 1615 Professor der Medizin und Mathematik Baden-Württemberg, 1695 bis 1765, lutherischer am Gymnasium in Burgsteinfurt, dort Lehrer von Theologe, Geograph in Stadthagen und Kopenha- Eduard Gaebler aus Pegau bei Leipzig, 1842 bis Johannes Westenberg (siehe dort), Kartograph, gen, Nr. 72 1911, Kartograph und Verleger, Nr. 187 Nrn. 20, 37, 38, 46, 74, 79, 95 Johann Friedrich Wilhelm Heiliger (19. Jh.), Steu- Jacobo Gastaldi aus Villafranca/Piemont, 1500 Gockel (19. Jh.), Zeichner beim Geographischen erinspekteur und Kartenzeichner, Nr. 139 bis 1566, Astronom, Ingenieur und Kartograph, Institut in Weimar (siehe dort), Nr. 133 C. Hellfahrt (19. Jh.), Steindrucker in Gotha für Nrn. 24, 25 Goehmannsche Buchdruckerei (20. Jh.), Han- den Verlag der Müllerschen Buchhandlung in Er- Carl Friedrich Gauß aus Braunschweig, 1777 bis nover, Drucker für die Wirtschaftswissenschaft- furt (siehe dort), Nrn. 163, 166 1855, Mathematiker, Astronom, Physiker, Pro- liche Gesellschaft zum Studium Niedersachsens Herder Verlag, gegründet 1801 in Meersburg von fessor an der Universität Göttingen, Landmesser, (siehe dort), Nrn. 189, 190, 191 Bartholomäus Herder (1774 bis 1839) aus Rott- Nrn. 145, 146, 147, 148, 149, 150, 151, 152, 153, Johann Gorries von Gorgas, 1650 bis 1654 schwe- weil/Neckar, ab 1808 bis heute in Freiburg im 154, 155, 156 GLVFKHU ,QJHQLHXU2IÀ]LHU LQ GHQ +HU]RJWPHUQ Breisgau, Nr. 172 Carl Joseph Gauß (Sohn des Carl Friedrich), 1806 Bremen und Verden, Kartograph, Nrn. 39, 59 Otto Herkt, nachgewiesen tätig von 1885 bis nach bis 1873, Leutnant der Artillerie in der hannover- Johann Görlin (17. Jh.), Drucker in Frankfurt, Zu- 1924 als Geograph und Kartograph in Glogau, schen Armee, Landmesser, Kartograph, Nrn. 145, sammenarbeit mit Merian, Nr. 44 Nr. 185 146, 147, 148, 149, 150, 151, 152, 153, 154, 155, 156 A. von Gotthard, nachgewiesen tätig von 1852 bis Frans Hogenberg aus Mechelen, 1535 bis 1590, Geographisches Institut in Weimar, geogra- 1867, Militär, Zeichner und Kartograph für den Kupferstecher, Kartograph und Verleger in Köln, 295 mit Georg Braun Herausgeber des sechsbändigen Ilse (19. Jh.), Zeichner für das Geographische In- Werner Kaemling aus Hannover, 1928 bis 2004, Städtebuches „Civitates Orbis Terrarum“ 1572 ff, stitut in Weimar (siehe dort), Nr. 133 Graphiker und Historiker in , Nrn. II, Nrn. 8, 10, 36, 38 Institut für Historische Landesforschung der III Abraham Hogenberg (Sohn des Frans), um 1585 Universität Göttingen, errichtet 1958, bis heute tä- Michael Kauffer der Ältere, 1673 bis 1756, Kup- bis um 1653, Kupferstecher und Verleger in Köln, tig auch als kartographischer Herausgeber, Nr. IV ferstecher in Augsburg, Nr. 67 Nr. 27 Itzerott (19. Jh.), Kupferstecher für den Papen-At- Gottfried von Kempen, nachgewiesen tätig von Johann Ludwig Hogrewe, bis 1814, Militärkarto- las, Nr. 153 1578 bis 1584, Drucker und Verleger in Köln, graph in Göttingen und Hannover, Dozent in Göt- Nr. 28 tingen, Nr. 139 Jäck (19. Jh.), Lithograph für den Verleger Carl Erasmus Kempffer (17. Jh.), Drucker in Frankfurt Louis (Gottfried Friedrich Ludewig) Holle, 1817 Flemming in Glogau (siehe dort), Nrn. 175, 176 am Main, Nr. 26 bis 1895, Verleger und Lithograph, Inhaber des Jahn (19. Jh.), Zeichner für das Geographische Jaques van den Kieboom (18. Jh.), Verleger in Den Geographisch-Lithographischen Instituts in Wol- Institut in Weimar (siehe dort), Nr. 133 Haag, Nr. 64 fenbüttel (siehe dort), Nrn. 177, 178 Alexis-Hubert Jaillot aus Saint-Claude/Frank- L. V. Kleinknecht (19. Jh), Kupfer- und Stahlste- E. Holterdorf (20. Jh.), Nr. 193 reich, 1632 bis 1712, Kupferstecher, Kartograph cher, Zeichner in der kartographischen Abteilung Elias Holwein (17. Jh.), Nr. 50 und Verleger in Paris, Nrn. 54, 60 des Bibliographischen Instituts (siehe dort), Direk- Johann Baptist Homann aus Oberkammlach/ Joannes Janssonius aus Arnheim/Niederlande, tor der Schweinfurter Geographischen Gravieran- Schwaben, 1664 bis 1724, Kupferstecher, Karto- um 1588 bis 1664, Drucker, Verleger und Buch- stalt des Bibliographischen Instituts, Nr. 158 graph und Verleger in Nürnberg, Nrn. 57, 69, 70, händler in Amsterdam, Nrn. 19, 20, 28, 29, 30, 31, Klindworths Hof-Druckerei (19. Jh.), Verlag, li- 71, 72, 73, 122 46, 49 thographische Werkstatt und Druckerei in Hanno- Johann Christoph Homann (Sohn des Johann Joannes Janssonius van Waesbergen aus Rotter- ver, Nrn. 179, 180 Baptist) aus Nürnberg, 1703 bis 1730, Mediziner, dam, um 1616 bis 1681, Verleger und Buchhändler Thomas Kluge (17. Jh.), Oberleutnant der Artille- Kupferstecher und Verleger in Nürnberg, Nrn. 70, in Amsterdam und London, Nr. 53 rie im Dreißigjährigen Krieg, Zeichner, Nr. 44 74, 75, 76, 110 Carl Jättnig,nachgewiesen tätig von 1796 bis A. Kneisel (19. Jh.), Steindrucker in Leipzig für Homännische Erben, Kartographischer Verlag 1835, Kupferstecher in Berlin für den Papen-Atlas den Verlag der Müllerschen Buchhandlung in Er- in Nürnberg 1730 bis 1804/13, Nrn. 70, 71, 77, und den Verleger Carl Flemming in Glogau (siehe furt (siehe dort), Nrn. 165, 167, 168, 169 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88 dort), Nrn. 149, 151, 173 Johann David Köhler aus Colditz bei Leipzig, 1684 Jodocus Hondius der Ältere aus Wakken/Belgien, Carl Jättnig junior, nachgewiesen tätig von 1824 bis 1755, Professor für Geschichte an der Univer- 1563 bis 1612, Kupferstecher, Kartograph und bis 1850, Lithograph in Berlin für den Verleger sität Altdorf bei Nürnberg, Kartenbearbeiter und Verleger in Amsterdam, Nr. 15 Carl Flemming in Glogau (siehe dort), Nr. 174 -herausgeber, Nr. 67 Jodocus Hondius der Jüngere (Sohn des Jodocus Thomas Jefferys aus London, um 1710 bis 1771, Königliche Akademie der Wissenschaften zu d. Ä.), 1594/95 bis 1629, Kupferstecher, Karto- Topograph, Kupferstecher, Verleger in London, Paris, 1635 durch Umwandlung einer privaten Ge- graph und Verleger in Amsterdam, Nrn. 16, 17 Geograph König Georgs III., Nr. 127 lehrtengesellschaft in eine staatlich geförderte Aka- Henricus Hondius (Sohn des Jodocus d. Ä.), 1597 Gerard de Jode aus Nijmegen, 1509 bis 1591, demie entstanden, ab 1672 unter dem Protektorat bis 1651, Verleger in Amsterdam, Nrn. 18, 19, 20 Kupferstecher, Kartograph, Drucker und Verleger der französischen Könige, im Zuge der Franzö- Henry Montague Hozier (19. Jh.), Militär, Heraus- in Antwerpen, Nrn. 4a, 6, 21 sischen Revolution 1793 aufgehoben, Nrn. 63, 64 geber, Nr. 181 Cornelis de Jode (Sohn des Gerard), 1568 bis 1600, Kunst und Geographisches Bureau (19. Jh.), Johann Wilhelm Anton Hunrichs aus Oldenburg Verleger in Antwerpen, Nrn. 5, 6 Verlag in Braunschweig, Nr. 142 i. O., 1718 bis 1787, Jurist, Mathematiker, 1752 bis Jöns(s)on, siehe Dahlberg 1766 Deichgraf, ab 1755 Vermessungen, Nr. 83 Roch Joseph Julien, vor 1740 bis 1777, Militärgeo- Landes-Industrie-Comptoir, 1791 von Fried- Heinrich (auch Hinrich) Hüner aus Hannover graph, Kartenzeichner, Verleger in Paris, rich Justin Bertuch (siehe dort) unter anderem als (18. Jh.), Landmesser, Deichhauptmann in Olden- Nrn. 108, 109 Verlag mit geographischen und kartographischen burg, Nr. 125 Schwerpunkten gegründet, tätig bis 1868 (siehe 296 auch Geographisches Institut), Nr. 129 Mackenzie (19. Jh.), Verleger in London, Nr. 181 Belgien und Duisburg, Nrn. 12, 13, 14, 15, 16, 17, Pierre Lapié aus Mézière/Frankreich, 1779 bis A. Mädel (19. Jh.), Stahlstecher für das Bibliogra- 18, 19, 23, 26, 28, 34, 41, 42, 53 1850, Königlicher Geograph, Militärkartograph, phische Institut in Hildburghausen (siehe dort), Rumold Mercator aus Löwen/Belgien (Sohn des Kartenzeichner in Paris, Nrn. 170, 171 Nr. 159 Gerard), 1546/48 bis 1599, Kartograph in Duis- Laurie & Whittle, nachgewiesen tätig von 1794 Giovanni Antonio Magini aus Padua, 1555 bis burg, Nr. 34 bis 1812, Verleger in London, Nr. 127 1617, Mediziner, Mathematiker, Astronom und Matthäus Merian der Ältere aus Basel, 1593 bis Karl Ludwig von Lecoq aus Eilenburg bei Leip- Kartograph in Bologna, Nrn. 24, 25 1650, Zeichner, Kupferstecher, Drucker, Verleger zig, 1754 bis 1829, Militärkartograph in Potsdam, Conrad Malte-Brun aus Thisted/Dänemark, 1775 und Buchhändler in Frankfurt am Main, Nrn. 42, Stabschef der Demarkationsarmee in Minden, bis 1826, Geograph und Herausgeber in Paris, 43, 44, 46 Nrn. 127 a, 149, 150, 151, 171 Nrn. 170, 171 Caspar Merian aus Frankfurt am Main (Sohn des Johannes Lehmann (19. Jh.), Kupferstecher, Victor Adolphe Malte-Brun aus Paris (Sohn des Matthäus d. Ä.), 1627 bis 1688, Kupferstecher, Druk- Nr. 137 Conrad), 1816 bis 1889, Kartograph und Heraus- ker und Verleger in Frankfurt am Main, Nrn. 45, Adolf Leining (19. Jh.), Kartograph, Nr. 142 geber in Paris, Nrn. 182, 183, 184 47, 48, 49 Georges-Louis Le Rouge (auch Lerouge) aus Han- Godfried Mascop aus Emmerich, etwa 1535 bis Matthäus Merians Erben, Verlag in Frankfurt am nover, um 1722 bis 1779, Königlicher Geograph in 1577, Landmesser, Kartograph, seit 1575 Geo- Main von 1650 bis 1702/07, Nrn. 44, 45, 46, 47, Paris, Nrn. 100, 103, 110 graph des Kurfürsten von Mainz, Nrn. 7, 17, 22, 48, 49, 50 Georg Christoph Lichtenberg aus Ober-Ram- 95 Wilhelm Metz (20. Jh.), Buchdrucker in Aachen, stadt/Hessen, 1742 bis 1799, Mathematiker, Phy- Johann Tobias Mayer der Ältere aus Marbach/ Nr. 192 siker, Schriftsteller, Professor der Philosophie und Neckar, 1723 bis 1762, Astronom, Mathematiker, Johann Heinrich Meusch aus Osnabrück (18. Jh.), Mathematik in Göttingen, Nr. 96 Kartograph in Nürnberg und Göttingen, Nrn. 79, praktischer Arzt und naturwissenschaftlicher Herman van Loon, geb. um 1649, niederländi- 110 Sammler, Kartograph in Osnabrück, Nrn. 79, 95 scher Kupferstecher und Verleger in Amsterdam Jacob van Meersch (16. Jh.), Landmesser in Em- Joseph Meyer aus Gotha, 1796 bis 1856, Publi- und Paris, Nr. 61 den, Nrn. 9, 33 zist und Verleger, Gründer des Bibliographischen Jan van Loon aus Leeuwarden, 1611/14 bis 1686, Johannes Mejer aus Husum, 1606 bis 1674, Ma- Instituts in Hildburghausen (siehe dort), Nrn. 157, Seekartograph, Kupferstecher und Verleger in thematiker, Landmesser und Kartograph in Ko- 158, 159, 160, 161, 162 Amsterdam, Nr. 44 a, 45 penhagen, Nr. 73 Laurentius Michaelis aus Bremen, 1520/25 bis Caspar Lootsman aus Amsterdam, 1635 bis 1711, Johann Mell aus Dieppe/Frankreich (17. Jh.), 1584, Notar in Hohenkirchen/Jeverland, Sekretär Seekartograph, Drucker und Verleger in Amster- VFKZHGLVFKHU ,QJHQLHXU2IÀ]LHU  ELV  der Landesherrin Maria von Jever, Kartograph, dam, Nr. 52 Generalquartiermeister in Bremen und Verden; Nrn. 6, 8, 10, 16 Jacob Lootsman (Bruder des Caspar) aus Amster- Planer, Bauleiter und erster Kommandant von Herman Moll mögl aus Bremen, um 1655 bis dam, bis 1679, Seekartograph, Drucker, Verleger in Carlsburg, Nr. 61 1732, Kupferstecher, Kartograph und Verleger in Amsterdam, Nr. 52 Johannes Mellinger aus Halle/Saale, 1540 bis London, Nr. 66 Tobias Conrad Lotter aus Augsburg (Schwieger- 1603, Mediziner, Kartograph, ab 1578 Leibarzt der Joannes Moretus aus Antwerpen, 1543 bis 1616, sohn des Matthäus Seutter, siehe dort), 1717 bis Herzöge Wilhelm und Ernst von Lüneburg in Cel- Drucker, Verleger, Buchhändler in Antwerpen, 1777, Zeichner, Kupferstecher, Geograph und le, Nrn. 29, 49 Nrn. 9, 12 Verleger in Augsburg, Nrn. 92, 94, 95 Christoph Friedrich Mentz aus Berne/Oldenburg, Joseph MoxonDXV:DNHÀHOG

Die fett gedruckten Nummern der ausgewählten Dollart 16, 17, 21, 36, 56, 75 Lappland 25 Abbildungen beziehen sich auf Karten größerer Duderstadt 74 Lauenburg 11, 23, 30, 41, 43, 67 Maßstäbe. Dümmer 8, 19, 20, 33 Leine 29 32, 52, 72 Lingen 8, 18, 19, 20, 33, 38, 40, 58, 66 Eichsfeld 12, 23, 29, 45, 65, 74 Lippe 18, 77 Aller 11, 12, 14, 28, 29, 42, 72 Einbeck 69 Lohra 50 Altmark 11, 12, 13, 28 Elbe 2, 3, 4, 11, 14, 23, 26, 28, 30, 42 Lübeck 30, 92, 94 Alvensleben 11, 12, 23 (s. auch Calvörde) Ems, Emsland 2, 3, 4, 8, 18, 19, 20, 38, 76 Lüneburg 11, 14, 23, 28, 41, 42, 43, 79 Anhalt 12, 23, 29, 31 Lüneburger Heide 28, 79 Aremberg 66 Finnland 25 Lutter am Barenberge 24 Auburg 51 Frankreich 1, 71, 72 Luxemburg 93, 95 Aurich 75 Freudenberg 51 Magdeburg 12, 13, 23, 29 Belgien 93, 95 Gallien 1 Mansfeld 12, 29 Bentheim 8, 19, 38, 39, 40, 59, 66, 76 Germanien 2, 3, 4 Mecklenburg 11, 23 Berlin 103 Göttingen 32, 69 Minden 18, 23, 40, 58, 62 Birkenfeld 75, 92, 94 Grubenhagen 12, 13, 23, 29, 32, 41, 45, 46 Mühlhausen 65 Blankenburg 41, 45, 46, 67 (s. auch Regenstein) Münster 8, 18, 19, 20, 21, 38, 39, 40, 58 Böhmen 6, 9, 63, 93, 95 Hadeln 21, 23, 26, 30, 40, 41, 43, 67, 80 Braunschweig 12, 13, 14, 23, 29, 32, 41, 45, 46, 67, Halberstadt 12, 13, 23, 29, 45, 46 Niederlande 3, 4, 6, 9, 10, 22, 31, 63, 93, 95 70, 73, 82, 83, 84, 86, 92, 94 Hannover 66, 67, 70, 73, 77, 83, 84, 85, 91, 92, 94 Niedersachsen 96, 97, 98, 99, 102, 103, 104, 105 Braunschweig-Lüneburg 14, 31, 41, 67, 70 Harlingerland 18 Norddeutschland 5, 7, 31, 100, 101 Bremen 11, 15, 16, 17, 21, 23, 26, 40, 41, 43, 80, 99 Harz 29, 32, 49, 78, 87 Nordhausen 50 Bremerhaven 27, 88 Hastenbeck 60 Nordseeküste 37, 57 Bremervörde 61 Hildesheim 12, 13, 23, 29, 31, 32, 41, 45, 46, 52, Norwegen 25 Butjadingen 16, 18 64, 78 Hohnstein 12, 23, 29, 31, 41, 45, 46, 50 Oldenburg 8, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 23, 34, 35, Calenberg 12, 23, 32, 41, 45, 46 Horneburg 61 40, 54, 58, 66, 75, 83, 84, 88, 92, 94 Calvörde 29, 42, 45, 46, 47, 86 (s. auch Alvensleben) Hoya 11, 12, 13, 18, 21, 23, 28, 31, 40, 41, 43, 44, Öls 86 Carlsburg 27 66, 67, 72 Osnabrück 8, 18, 19, 20, 31, 33, 38, 40, 53, 58, 66, Corvey 23, 29, 31, 32, 40, 41 Hümmling 21, 38, 40, 75 67, 76 Österreich 6, 9, 10, 22, 63, 93, 95 Dänemark 2, 3, 4, 25, 95 Jadebusen 15, 16, 17, 21, 34, 35, 36, 55, 56, 75 Ostfriesland 16, 17, 18, 21, 36, 40, 56, 58, 66 Dannenberg 11, 14, 23, 31, 41, 42 Jever 15, 16, 17, 18, 21, 34, 36, 40, 55, 56 Delmenhorst 8, 19, 20, 58 Plesse 12, 23 Deutsche Demokratische Republik 103 Kehdingen 81 Polen 5, 6, 7, 10, 22, 25, 93, 95 Deutschland 2, 3, 4, 6, 9, 10, 22, 25, 63, 68, 71, 93, 95 Klettenberg 50 Preußen 89, 90 Diepholz 8, 18, 19, 21, 28, 31, 40, 41, 43, 44, 58, Kniphausen (-Inhausen) 15, 17, 34, 36, 55, 56 Pyrmont 32, 40, 48 66, 67 301 Quedlinburg 12, 23

Reckenberg 33, 53 Regenstein 12, 13, 23, 29, 31 (s. auch Blankenburg) Rhein 1, 2, 3, 4 Ritzebüttel 26, 30, 41, 43, 80 Rußland 25

Saterland 17, 21, 36 Schaumburg 12, 13, 23, 28, 29, 31, 32, 40, 41, 43, 45, 51 Schaumburg-Lippe 31, 41, 51, 77, 83, 84, 94 Schleswig-Holstein 23 Schweden 25 Schweiz 6, 9, 10, 22, 63, 93, 95 Slowakei 95 Solling 29, 32, 78 Spiegelberg 12, 23, 29, 40, 44 Stade 80 Steinfurt 39, 40 Steinhuder Meer 29, 45, 51 Stollberg 12, 23, 29, 50

Tecklenburg 8, 18, 19, 20, 33, 38, 58, 66 Thedinghausen 44, 82, 86 Thüringen 12

Uchte 51 Ungarn 10, 22, 93, 95

Verden 11, 14, 21, 23, 26, 28, 31, 40, 41, 42, 43, 80

Waldeck 40 Wernigerode 12, 23, 29, 31, 41, 45 Weser 2, 3, 4, 21, 23, 26, 28, 29, 35, 62, 72 Westfalen 8, 18, 19, 20, 21, 38, 40 Wildeshausen 38, 66 Wolfenbüttel 12, 23, 32, 41, 45, 46

302 Ausgewählte Literatur zur Kartographie

Lexika und Übersichtswerke Im Katalog abgekürzt zitierte Literatur Bibliographisches Institut %LEOLRJUDSKL VFKHV,QVWLWXW +UVJ -DKUH.DUWRJUDSKLHLP Wilhelm Bonacker: Kartenmacher aller Länder Arnhold   +HOPXW $UQKROG 'DV *HRJUD- %LEOLRJUDSKLVFKHQ,QVWLWXW0DQQKHLP und Zeiten, Stuttgart 1966 phische Institut zu Weimar. Wissenschaft und In- Bingel   +HUPDQQ  %LQJHO 'DV 7KHD Leo Bagrow und Raleigh Ashlin Skelton: Meister GXVWULH:HLPDU WUXP(XURSDHXP(LQ%HLWUDJ]XU3XEOL]LVWLNGHV GHU.DUWRJUDSKLH$XÁDJH%HUOLQ Aufgebauer 3HWHU$XIJHEDXHU +UVJ -R- XQG-DKUKXQGHUWV/EHFN1DFKGUXFN Ingrid Kretschmer,Johannes '|UÁLQJHU und KDQQHV0HOOLQJHU$WODVGHV)UVWHQWXPV/QHEXUJ :LHVEDGHQ Franz Wawrik %HDUEHLWHU /H[LNRQ]XU*HVFKLFK- XP%LHOHIHOG Bolland -UJHQ%ROODQG'LH+DPEXUJHU WHGHU.DUWRJUDSKLHYRQGHQ$QIlQJHQELV]XPHU (OENDUWHDXVGHP-DKUHJH]HLFKQHWYRQ0HO- VWHQ:HOWNULHJ%lQGH&$/XQG&0=GHU Bach   2WWR %DFK +HLPDWJHVFKLFKWH LP FKLRU/RULFKV0LWHLQHU(LQOHLWXQJEHUGHQ=ZHFN (Q]\NORSlGLHÅ'LH.DUWRJUDSKLHXQGLKUH5DQG- 6SLHJHO GHU .DUWH $OWH .DUWHQ ]XP *HELHW GHV GHU.DUWHXQGGLH7lWLJNHLWYRQ0HOFKLRU/RULFKV JHELHWH´KUVJYRQ(ULN$UQEHUJHU:LHQ $OWNUHLVHV *UDIVFKDIW 'LHSKRO] DXV YLHU -DKUKXQ- LQ+DPEXUJYRQ-UJHQ%ROODQG+DPEXUJ Ivan Kupcik$OWH/DQGNDUWHQ9RQGHU$QWLNHELV GHUWHQ'LHSKRO] Broecke   0DUFHO 3 5 YDQ GHQ %URHFNH ]XP(QGHGHV-DKUKXQGHUWV$XÁDJH+DQDX Bachmann )ULHGULFK%DFKPDQQ'LHDOWHQ 2UWHOLXV$WODV0DSV$Q,OOXVWUDWHG*XLGH:HVW  6WlGWHELOGHU(LQ9HU]HLFKQLVGHUJUDSKLVFKHQ2UWV- renen 1996 Tooley’s'LFWLRQDU\RI 0DSPDNHUV5HYLVHG(GL DQVLFKWHQYRQ6FKHGHOELV0HULDQ/HLS]LJ Broekema &%URHNHPD'HXWVFKODQGYRU tion Bauer   0LFKDHO %DXHU &KULVWRSK :HLJHO GUHL-DKUKXQGHUWHQ6HLQH6WlGWH)OVVHXQG:lO- %DQG  $' KUVJ YRQ -RVHSKLQH )UHQFK 7ULQJ   .XSIHUVWHFKHU XQG .XQVWKlQGOHU LQ GHUEHWUDFKWHWYRQ:LOOHPXQG-RDQ%ODHX*HRUJ 1999 $XJVEXUJXQG1UQEHUJLQ$UFKLYIU*HVFKLFK %UDXQ)UDQ]+RJHQEHUJXQG-RULV+RHIQDJHOPLW %DQG  (- KUVJ YRQ 9DOHULH 6FRWW 5LYHUVLGH WHGHV%XFKZHVHQV%DQG;;,,,6SDOWHQ HLQHP 1DFKZRUW YRQ & %URHNHPD $PVWHUGDP  ELV XQG%HUOLQ %DQG  .3 KUVJ YRQ 9DOHULH 6FRWW 5LYHUVLGH Bauer   +DQV %DXHU %HUQKDUG 5LSNLQJV Burmeister .DUO+HLQ]%XUPHLVWHU6HED  +DU]NDUWHLQ+DU]=HLWVFKULIW6ELV VWLDQ 0QVWHU (LQH %LEOLRJUDSKLH :LHVEDGHQ %DQG  4= KUVJ YRQ 9DOHULH 6FRWW 5LYHUVLGH Behrmann   :DOWHU %HKUPDQQ 'LH (QW 1964  ZLFNOXQJGHV.DUWHQELOGHV2OGHQEXUJVXQGVHLQHU Franz Wawrik%HUKPWH$WODQWHQ.DUWRJUDSKL .VWHLQ-DKUEXFKIUGLH*HVFKLFKWHGHV+HU]RJ- Eichberg +HQQLQJ(LFKEHUJ0LOLWlUXQG VFKH .XQVW DXV IQI  -DKUKXQGHUWHQ 'RUWPXQG WXPV2OGHQEXUJ%DQG;9,,6ELV 7HFKQLN6FKZHGHQIHVWXQJHQGHV-DKUKXQGHUWV  Behrmann   :DOWHU %HKUPDQQ 'LH (QW- LQGHQ+HU]RJWPHUQ%UHPHQXQG9HUGHQ'V- ZLFNOXQJGHUNDUWRJUDSKLVFKHQ$QVWDOWGHV%LEOLR VHOGRUI  JUDSKLVFKHQ ,QVWLWXWV LQ -DKUEXFK GHU .DUWRJUD Engel   -RVHI  (QJHO .DUWHQ GHV ZHVWIl- Elektronisches Medium SKLH6ELV]LWLHUWQDFKGHP1HX- lischen Raumes aus dem 16. Jahrhundert. Eine GUXFN LQ %LEOLRJUDSKLVFKHV ,QVWLWXW +UVJ   NULWLVFKH %HVSUHFKXQJ PLW 8QWHUVXFKXQJHQ EHU ,.$5 $OWNDUWHQGDWHQEDQNGHU/DQGNDUWHQGUXN- -DKUH.DUWRJUDSKLHLP%LEOLRJUDSKLVFKHQ,QVWLWXW GLH *HQDXLJNHLW GHU .DUWHQ LQ :HVWIlOLVFKH )RU- NH ELV  GHV *HPHLQVDPHQ %LEOLRWKHNVYHU- 0DQQKHLP6ELV VFKXQJHQ6ELV EXQGHV]XHUUHLFKHQ]XP%HLVSLHOEHUGLH6WDDWV Beutin -UJHQ%HXWLQ'LH0HULDQ.DUWH Espenhorst   -UJHQ (VSHQKRUVW $QGUHH ELEOLRWKHN ]X %HUOLQ ² 3UHX‰LVFKHU .XOWXUEHVLW] YRQGHU:HVHUPQGXQJDXVGHU=HLWGHV*UDIHQ 6WLHOHU 0H\HU  &R +DQGDWODQWHQ GHV GHXWVFKHQ ZZZVEEVSNEHUOLQGH $QWRQ *QWKHU LQ 0XVHHQ XQG 6DPPOXQJHQ LQ 6SUDFKUDXPV  QHEVW9RUOlXIHUQXQG$E- 2OGHQEXUJ KUVJ YRP .XOWXUGH]HUQDW GHU 6WDGW N|PPOLQJHQLP,QXQG$XVODQG%LEOLRJUDSKLVFKHV 2OGHQEXUJELV +DQGEXFK6FKZHUWH1DFKWUDJ 303 Fauser $ORLV)DXVHU5HSHUWRULXPlOWHUHU 2OGHQEXUJHU/DQGHVYHUPHVVXQJ2OGHQEXUJ :DOWHU %RUFKHUV LQ 6WlGWLVFKHV 0XVHXP 2VQD 7RSRJUDSKLH 'UXFNJUDSKLN YRQ  ELV  6ELV EUFN 'DV 2VQDEUFNHU /DQG LQ DOWHQ .DUWHQ %lQGH:LHVEDGHQ Harms   +DQV +DUPV 2OGHQEXUJLVFKH 3OlQHQXQG%LOGHUQ.DWDORJ2VQDEUFN Flaskamp )UDQ])ODVNDPS'LH+RFKVWLIW .DUWRJUDSKLHLQIQI-DKUKXQGHUWHQKUVJYRQGHU 2VQDEUFNHU 2UWVSURVSHNWH 5HLQKROGV LQ 2VQD- 2OGHQEXUJLVFKHQ/DQGVFKDIW2OGHQEXUJ Jäger (FNKDUG-lJHU-RKDQQHV0HOOLQJHU EUFNHU 0LWWHLOXQJHQ  %DQG  6  ELV Hauber  (EHUKDUG'DYLG+DXEHU9HUVXFK XQGGLHHUVWH/DQGHVYHUPHVVXQJGHV)UVWHQWXPV 164 HLQHU XPVWlQGOLFKHQ +LVWRULH GHU /DQG&KDUWHQ /QHEXUJ (LQ %HLWUDJ ]XU 5HQDLVVDQFHNDUWRJUD 8OP SKLHLPQRUGGHXWVFKHQ5DXPLQ.DUWRJUDSKLH Geographisches Institut   5HSHUWRULXP Hauber (EHUKDUG'DYLG+DXEHU1W]- KLVWRULVFKHV&ROORTXLXP 'XLVEXUJHU)RU DOOHU2HUWHUXQGDQGHUHU*HJHQVWlQGHLQGHUWRSR- OLFKHU 'LVFRXUV YRQ GHP JHJHQZlUWLJHQ =XVWDQG VFKXQJHQ%DQG 'XLVEXUJ JUDSKLVFKPLOLWlULVFKHQ&KDUWHYRQ'HXWVFKODQGLQ GHU*HRJUDSKLH8OP %OlWWHUQGULWWH$EWHLOXQJ1RUGZHVWOLFKHU7HLO Heinz  D  0DUNXV +HLQ] 'LH *HVFKLFKWH Kleinn   +DQV .OHLQQ 1RUGZHVWGHXWVFK PLWGHP7DEOHDX1U,,,:HLPDU GHV+RPlQQLVFKHQ9HUODJHVLQÅDXVHUOHVHQHXQG ODQGLQGHUH[DNWHQ.DUWRJUDSKLHGHUOHW]WHQ Goos -RKQ*RRV%ODHX'HUJUR‰H$WODV DOOHUQHXHVWH /DQGNDUWHQ´ 'HU 9HUODJ +RPDQQ -DKUH (LQ %HLWUDJ ]XU /DQGHVNXQGH LQ :HVWIlOL 'LH :HOWLP  -DKUKXQGHUW /RQGRQ XQG :LHQ LQ 1UQEHUJ  $XVVWHOOXQJVNDWDORJ GHV VFKH)RUVFKXQJHQ%DQG6ELV 1990 6WDGWDUFKLYV1UQEHUJKUVJYRQ0LFKDHO'LHIHQ Koeman,  &RUQHOLV .RHPDQ $WODQWHV Grenacher )UDQ]*UHQDFKHU*XLGHWRD EDFKHU0DUNXV+HLQ]XQG5XWK%DFK'DPDVNLQRV 1HHUODQGLFL%DQG,$PVWHUGDP cartographic history of the imperial city of Augs- 1UQEHUJ6ELV Koeman ,,   &RUQHOLV .RHPDQ $WODQWHV EXUJLQ,PDJR0XQGL;;,,6ELV Heinz  E  0DUNXV +HLQ] 0RGHOO HLQHV 1HHUODQGLFL%DQG,,$PVWHUGDP Großmann :*UR‰PDQQ1LHGHUVlFKVL :HUNVNDWDORJHVGHVNDUWRJUDSKLVFKHQ9HUODJHV+R- Koeman ,,,   &RUQHOLV .RHPDQ $WODQWHV VFKH9HUPHVVXQJVJHVFKLFKWHLPXQG-DKU PDQQ+RPDQQV(UEHQXQG)HPERLQ1UQEHUJ 1HHUODQGLFL%DQG,,,$PVWHUGDP KXQGHUW LQ 1LHGHUVlFKVLVFKH 9HUPHVVXQJV XQG   %DQG  9HUODJVJHVFKLFKWH %HVFKUHL- Koeman ,9   &RUQHOLV .RHPDQ $WODQWHV .DWDVWHUYHUZDOWXQJ +UVJ  & ) *DXVV XQG GLH EXQJGHU3URGXNWH0HWKRGLN/LWHUDWXUOLVWH%DQG 1HHUODQGLFL%DQG,9$PVWHUGDP /DQGHVYHUPHVVXQJ LQ 1LHGHUVDFKVHQ +DQQRYHU  XQG  $XV]XJ DXV GHP :HUNVYHU]HLFKQLV Krogt 3HWHU&-YDQGHU.URJW*HUKDUG  %HQXW]XQJVKLQZHLVHFKURQRORJLVFKH3URGXNWOLVWH 0HUFDWRUV$WODVLQ+DQV:ROII +UVJ 9LHUKXQ- Grothenn   'LHWHU *URWKHQQ 'HU 7RSR 'LVV:LHQ GHUW-DKUH0HUFDWRU9LHUKXQGHUW-DKUH$WODVÅ'LH JUDSKLVFKH $WODV GHV .|QLJUHLFKV +DQQRYHU XQG Hellwig   )ULW] +HOOZLJ +RJHQEHUJV *H JDQ]H:HOW]ZLVFKHQ]ZHL%XFKGHFNHOQ´(LQH*H- +HU]RJWXPV%UDXQVFKZHLJYRQ$XJXVW3DSHQ(U- VFKLFKWVEOlWWHUKUVJXQGHLQJHOHLWHWYRQ)ULW]+HOO- VFKLFKWHGHU$WODQWHQ:HL‰HQKRUQ6ELV OlXWHUXQJVKHIW]XU1HXDXVJDEH+DQQRYHU ZLJ1|UGOLQJHQ  Hellwig )ULW]+HOOZLJ&DVSDU'DXWKHQ Krogt   3HWHU & - YDQ GHU .URJW %HDU- Hantzsch 9LNWRU+DQW]VFK0QVWHUDOV GH\V .DUWH GHV +HU]RJWXPV %UDXQVFKZHLJ ² 0LW EHLWHU  .RHPDQ·V $WODQWHV 1HHUODQGLFL %DQG , .DUWRJUDSK LQ $FWD &DUWRJUDSKLFD ;,,  HLQHU )DNVLPLOHEHLODJH LQ 2ULJLQDOJU|‰H 4XHOOHQ ·W*R\+RXWHQ 6ELV ]XU*HVFKLFKWHGHV9HGXWHQVWLFKVXQGGHU.DUWR- Krogt   3HWHU & - YDQ GHU .URJW %HDU- Harms 2WWR+DUPV'LHDPWOLFKH7RSR JUDSKLH%DQG,,%DG1HXVWDGWDQGHU6DDOH EHLWHU  .RHPDQ·V $WODQWHV 1HHUODQGLFL %DQG ,, JUDSKLH LQ 2OGHQEXUJ XQG LKUH NDUWRJUDSKLVFKHQ Hüther .DUO-+WKHU'DV(LFKVIHOGLP ·W*R\+RXWHQ (UJHEQLVVH 7HLO , 'LH /DQGHVYHUPHVVXQJ YRQ %LOGDOWHUXQGQHXHU.DUWHQ'XGHUVWDGW Krogt 3HWHU&-YDQGHU.URJW %HDUEHL- LQ2OGHQEXUJHU-DKUEXFK6ELV WHU .RHPDQ·V$WODQWHV1HHUODQGLFL%lQGH,,,$  Imago*HUPDQLDH ,PDJR*HUPDQLDH'DV XQG%·W*R\+RXWHQ Harms 2WWR+DUPV$XIJDEHQXQG2U 'HXWVFKODQGELOG GHU .DUWHQPDFKHU LQ IQI  -DKU JDQLVDWLRQGHV9HUPHVVXQJVZHVHQVLQ2OGHQEXUJ KXQGHUWHQ $XVVWHOOXQJVNDWDORJ GHU 6WDDWVELEOLR Lang  D  $UHQG /DQJ .OHLQH .DUWHQJH LQ 'HXWVFKHU 9HUHLQ IU 9HUPHVVXQJVZHVHQ %H WKHN]X%HUOLQ3.1):HL‰HQKRUQ schichte Frieslands zwischen Ems und Jade. Ent- ]LUNVJUXSSH2OGHQEXUJ%UHPHQ +UVJ -DKUH Israel und Borchers 2WWRNDU,VUDHOXQG ZLFNOXQJ GHU /DQG XQG 6HHNDUWRJUDSKLH YRQ LK- 304 UHQ$QIlQJHQELV]XP(QGHGHV-DKUKXQGHUWV Mingroot (ULNYDQ0LQJURRW(GXDUGYDQ IU GLH *HVFKLFKWH GHV +HU]RJWXPV 2OGHQEXUJ 1RUGHQ (UPHQ 7RQ\ 0DFNULOO 6FDQGLQDYLD LQ 2OG 0DSV %DQG6ELV LangE $:/DQJ'LH(UVWDXVJDEHGHU DQG3ULQWV.QRNNH Ruland +DUDOG/5XODQG$6XUYH\RI WKH 2VWIULHVODQGNDUWHGHV8EER(PPLXV  1RUG- 'RXEOHSDJH0DSVLQWKH7KLUW\)LYH(GLWLRQVRI  VHHNVWH+HIW-XLVW Niedersächsische Vermessungs- und Kata- WKH &RVPRJUDSKLD 8QLYHUVDOLV  RI  6H- Lang   $ : /DQJ 'LH Å:HLKQDFKWVÁXW´ sterverwaltung   1LHGHUVlFKVLVFKH 9HU- EDVWLDQ0QVWHUDQGLQKLV(GLWLRQVRI 3WROHP\·V YRP'H]HPEHU(UOlXWHUXQJHQ]XU/LFKW- PHVVVXQJVXQG.DWDVWHUYHUZDOWXQJ +UVJ &) *HRJUDSKLD  LQ ,PDJR 0XQGL ;9, GUXFNDXVJDEH GHU .DUWH Å*HRJUDSKLVFKH 9RU- *DXVVXQGGLH/DQGHVYHUPHVVXQJLQ1LHGHUVDFK- 6ELV VWHOOXQJ GHU MlPPHUOLFKHQ :DVVHU)OXWW LQ 1LH- VHQ+DQQRYHU GHU7HXWVFKODQG´ GHV - % +RPDQQ YRQ  Nisser :LOKHOP1LVVHU(ULN-|QVRQ'DKO- Sandler   &KULVWLDQ 6DQGOHU -RKDQQ %DS 1RUGVHHNVWH+HIW-XLVW EHUJV GHXWVFKH %LOGHU (LQH 6WXGLH EHU HLQLJH WLVWD +RPDQQ GLH KRPlQQLVFKHQ (UEHQ 0DW Leerhoff +HLNR/HHUKRII1LHGHUVDFKVHQ 6WDGWDQVLFKWHQLP6NL]]HQEXFKHLQHVVFKZHGLVFKHQ WKlXV 6HXWWHU XQG LKUH /DQGNDUWHQ %HLWUlJH ]XU in alten Karten. Eine Auswahl von Karten des 7RSRJUDSKHQ GHV  -DKUKXQGHUWV LQ 'LH *UD- *HVFKLFKWH GHU .DUWRJUDSKLH $PVWHUGDP  ELV-DKUKXQGHUWVDXVGHQQLHGHUVlFKVLVFKHQ SKLVFKHQ.QVWH1)%DQG,96ELV 1DFKGUXFN XQG =XVDPPHQGUXFN GHU $XIVlW]H 6WDDWVDUFKLYHQ1HXPQVWHU -RKDQQ %DSWLVWD +RPDQQ LQ =HLWVFKULIW GHU *H Lingenberg +HLQ]/LQJHQEHUJ'DVNDUWR- Ohainski 8ZH2DLQVNL-RKDQQHV0HOOLQ VHOOVFKDIWIU(UGNXQGH]X%HUOLQ6 JUDSKLVFKH$EELOGGHU*UDIVFKDIWHQ%HQWKHLPXQG JHUXQGGHUbPWHUDWODVGHV)UVWHQWXPV/QHEXUJ ELV  'LH KRPlQQLVFKHQ (UEHQ LQ =HLWVFKULIW 6WHLQIXUWDP%HJLQQGHV-DKUKXQGHUWVLQ-DKU- DXVGHP-DKUKXQGHUWLQ6WDGW²/DQG²6FKOR‰ IU ZLVVHQVFKDIWOLFKH *HRJUDSKLH   6  EXFKGHV+HLPDWYHUHLQVGHU*UDIVFKDIW%HQWKHLP &HOOH DOV 5HVLGHQ] %HJOHLWEDQG ]XU $XVVWHOOXQJ ELVXQG6ELV0DWWKlXV6HXWWHUXQG 6ELV %LHOHIHOG6ELV VHLQH/DQGNDUWHQLQ0LWWHLOXQJHQGHV9HUHLQVIU (UGNXQGH]X/HLS]LJ6ELV Meine .DUO+HLQ]0HLQH'LH8OPHU*HR Pastoureau 0LUHLOOH3DVWRXUHDX/HVDWODV Sarkowski +HLQ]6DUNRZVNL'DV%LEOLR JUDSKLDGHV3WROHPlXVYRQ=XU:LHGHU- IUDQoDLV;9,H;9,,HVLqFOHV5pSHUWRLUHELEOLRJUD- JUDSKLVFKH,QVWLWXW9HUODJVJHVFKLFKWHXQG%LEOLR NHKUGHUHUVWHQ$WODVGUXFNOHJXQJQ|UGOLFKGHU$O- SKLTXHHWpWXGH3DULV JUDSKLH0DQQKHLP:LHQ=ULFK SHQ$XVVWHOOXQJXQG.DWDORJ.DUO+HLQ]0HLQH Pitz   (UQVW 3LW] /DQGHVNXOWXUWHFKQLN Schilder,9 *QWHU6FKLOGHU0RQXPHQWD :HL‰HQERUQ 0DUNVFKHLGHXQG9HUPHVVXQJVZHVHQLP+HU]RJ- &DUWRJUDSKLFD1HHUODQGLFD6LQJOHVKHHWPDSVDQG Meurer   3HWHU + 0HXUHU 'DV GHXWVFKH WXP%UDXQVFKZHLJELV]XP(QGHGHV-DKUKXQ- WRSRJUDSKLFDO SULQWV SXEOLVKHG E\ :LOOHP -DQV] 6WlGWHEXFK YRQ %HUWLXV.DHULXV $PVWHUGDP GHUWV 9HU|IIHQWOLFKXQJHQ GHU 1LHGHUVlFKVLVFKHQ %ODHX QLHGHUOlQGLVFK XQG HQJOLVFK $OSKHQ DDQ  LQ %XUJHQ XQG 6FKO|VVHU  -J +HIW $UFKLYYHUZDOWXQJ+HIW*|WWLQJHQ den Rijn 1993 ,,'H]HPEHU6ELV Prinz   -RVHSK 3ULQ] 'LH lOWHVWHQ /DQG- Schilder 9,   *QWHU 6FKLOGHU PLW .ODXV Meurer 3HWHU+0HXUHU$WODQWHV&ROR NDUWHQ.DWDVWHUXQG/DQGHVDXIQDKPHQGHV)U- 6WRSS 0RQXPHQWD &DUWRJUDSKLFD 1HHUODQGLFD QLHQVHV'LH.|OQHU6FKXOHGHU$WODVNDUWRJUDSKLH VWHQWXPV2VQDEUFNLQ0LWWHLOXQJHQGHV9HUHLQV 'XWVFKIROLRVL]HGVLQJOHVKHHWPDSVZLWKGHFRUD- %DG1HXVWDGWDQGHU6DDOH IU*HVFKLFKWHXQG/DQGHVNXQGHYRQ2VQDEUFN WLYHERUGHUV$OSKHQDDQGHQ5LMQ Meurer 3HWHU+0HXUHU)RQWHV&DUWRJUD- %DQG6ELV Schumacher   +HLQULFK 6FKXPDFKHU 'LH SKLFL2UWHOLDQL'DVÅ7KHDWUXP2UELV7HUUDUXP´ 2VWIULHVODQG.DUWH GHV (KUHQUHLFK *HUKDUG &RO YRQ $EUDKDP 2UWHOLXV XQG VHLQH .DUWHQTXHOOHQ Reinhartz 'HQQLV5HLQKDUW]7KH&DUWR GHZH\  LQ2VWIUHHVODQG.DOHQGHUIU-HGHU- Weinheim 1991 JUDSKHUDQGWKH/LWHUDWL+HUPDQ0ROODQGKLV,Q- PDQ1RUGHQ6ELV Meurer 3HWHU+0HXUHU&RUSXVGHUlO- WHOOHFWXDO&LUFOH/DPSHWHU Sello  XQG   *HRUJ 6HOOR 'LH RO- WHUHQ *HUPDQLD.DUWHQ (LQ DQQRWLHUWHU .DWD- Rüthning   *XVWDY 5WKQLQJ +XQULFKV GHQEXUJLVFKH .DUWRJUDSKLH ELV ]XP (QGH GHV ORJ GHU JHGUXFNWHQ *HVDPWNDUWHQ GHV GHXWVFKHQ .DUWHGHU*UDIVFKDIWHQ2OGHQEXUJXQG'HOPHQ-  -DKUKXQGHUWV LQ 'HXWVFKH *HRJUDSKLVFKH 5DXPHVYRQGHQ$QIlQJHQELVXPEHDUEHLWHW KRUVW1DFKHLQHU$NWHGHV*UR‰KHU]RJOLFK2OGHQ- %OlWWHU%DQG6ELVXQG%DQG YRQ3HWHU+0HXUHU$OSKHQDDQGHQ5LMQ EXUJLVFKHQ+DXVXQG=HQWUDO$UFKLYVLQ-DKUEXFK 6ELV  Sonntag 1994 = Reiner Sonntag: Zur Ostfries- VWHQEHUJ$U]W0DWKHPDWLNHU.DUWRJUDSKLQ-DKU Wüthrich  /XFDV+HLQULFK:WKULFK5H- ODQG.DUWHGHV8EER(PPLXVXQGLKUHU=XVWDQGV- EXFKGHV+HLPDWYHUHLQVGHU*UDIVFKDIW%HQWKHLP JLVWHU]X0HULDQVÅ7RSRJUDSKLD*HUPDQLDH´9HU- IROJH%HNDQQWHVXQGQHXH(UNHQQWQLVVHLQ8EER 6ELV ]HLFKQLVGHUDEJHELOGHWHQ2UWHGHU$XVJDEHQXQG (PPLXV (LQ RVWIULHVLVFKHU *HOHKUWHU LQ *URQLQ- GHU.QVWOHU.DVVHOXQG%DVHO JHQ*URQLQJHQ6ELV Wawrik )UDQ]:DZULN%HUKPWH$WODQ Wüthrich /XFDV+HLQULFK:WKULFK'DV Steiner/Kühn-Stillmark   :DOWHU 6WHLQHU WHQ.DUWRJUDSKLVFKH.XQVWDXVIQI -DKUKXQGHU GUXFNJUDSKLVFKH :HUN YRQ 0DWWKDHXV 0HULDQ XQG8WD.KQ6WLOOPDUN)ULHGULFK-XVWLQ%HUWXFK WHQ'RUWPXQG G$H%DQG'LHZHQLJHUEHNDQQWHQ%FKHUXQG (LQ/HEHQLPNODVVLVFKHQ:HLPDU]ZLVFKHQ.XO Weisz  /HR:HLV]'LHÅ/DQGWDIHOQ´GHV-R- %XFKLOOXVWUDWLRQHQ%DVHO WXUXQG.RPPHU].|OQ:HLPDU:LHQ KDQQ6WXPSILQ'LH$OSHQ;9,,6ELV Wüthrich /XFDV+HLQULFK:WKULFK'DV  GUXFNJUDSKLVFKH :HUN YRQ 0DWWKDHXV 0HULDQ Tooley   5RQDOG 9HUH 7RROH\ 0DSV DQG Weisz 'LH/DQGNDUWHQGHV-RKDQQ6WXPSI  G $H %DQG  'LH JUR‰HQ %XFKSXEOLNDWLRQHQ , 0DS0DNHUV$XÁ/RQGRQ KUVJYRQ/HR:HLV]%HUQ +DPEXUJ Wolkenhauer   $XJXVW :RONHQKDXHU 6H Verga (WWRUH9HUJD,O0HUFXULR*HRJUD EDVWLDQ0QVWHUVKDQGVFKULIWOLFKHV.ROOHJLHQEXFK Zögner   /RWKDU =|JQHU 7RELDV &RQUDG ÀFR(GLWRDURPDGD**LDFRPRH'RPHQLFRGH DXV GHQ -DKUHQ  XQG VHLQH .DUWHQ LQ /RWWHU.DUWHQPDFKHULQ$XJVEXUJLQ 5RVVL0DLODQG $FWD&DUWRJUDSKLFD9,6ELV .DUWRJUDSKLVFKH1DFKULFKWHQ6ELV Voges +9RJHV'LH*HUODFKVFKH.DUWH Wolkenhauer   $XJXVW :RONHQKDXHU +L  GHV+HU]RJWXPV%UDXQVFKZHLJLQ%UDXQVFKZHLJL VWRULVFKNDUWRJUDSKLVFKH$XVVWHOOXQJYRQ1LHGHU VFKHV0DJD]LQ%DQG6ELV VDFKVHQXQGYRQ3OlQHQGHU6WDGW%UDXQVFKZHLJ Voort +HLQULFK9RRUW'U-RKDQQHV:H %UDXQVFKZHLJ

306 Ausgewählte Literatur zur Landesgeschichte

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Reformationsversuch von 1543 Zweiter Band Teil 1: Politik, Verfasssung, Wirt- zum Jahre 1806, München 1984 und seine Folgen bis 1620. Quellen und Beiträge schaft vom 9. bis zum ausgehenden 15. Jahrhun- Richard Drögereit: Quellen zur Geschichte Kur- zur Kirchengeschichte des Oldenburger Landes, dert, begründet von Hans Patze, hrsg. von Ernst hannovers im Zeitalter der Personalunion mit Eng- Band 2, Vechta 1997 Schubert, Hannover 1997 land 1714-1803, Hildesheim 1949 Dritter Band Teil 1: Politik, Wirtschaft und Gesell- Imanuel Geiss: Geschichte griffbereit. 6 Bände: schaft von der Reformation bis zum Beginn des 1 Epochen, 2 Daten, 3 Personen, 4 Schauplätze, Atlanten 19. Jahrhunderts, begründet von Hans Patze, hrsg. 5 Begriffe, 6 Staaten, Dortmund 1993 von Christine van den Heuvel und Manfred von Hans-Werner Goetz und Karl-Wilhelm Welwei Topographischer Atlas Niedersachsen und Bre- Boetticher, Hannover 1998 (Hrsg.): Altes Germanien. 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310 Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen

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Band 46: Harald Storz Als aufgeklärter Israelit wohlthätig wirken Der jüdische Arzt Philipp Wolfers (1796-1832) 2005. ISBN-10: 3-89534-546-6 ISBN-13: 978-3-89534-546-3 *E[FP6VZ$EE½

Band 47: Kirstin Casemir/ Franziska Menzel/ Uwe Ohainski Die Ortsnamen des Landkreises Northeim 2005. ISBN-10: 3-89534-607-1 ISBN-13: 978-3-89534-607-1 *E[FP6VZ$EE½