KIRCHHEIMER K ONZERTWINTER

Protestantische Kirche | Kirchheim / Weinstraße

Liederabend Orgel plus zwei Flöte & Orgel Bach-Kantatenkonzert Lautenlieder Köthener Tafelkonfekt

www.konzertwinter.de 2013 | 14 Saisonkalender 2013/14

Sonntag 17:00 Uhr Liederabend 20. R. Schumann | F. Schubert | A.G. Rubinstein u.a. Oktober Sarah Wegener | Sopran Dominik Wörner | Bassbariton Christoph Hammer | Hammerflügel

Sonntag 17:00 Uhr Orgel plus zwei 10. O. di Lasso | G.P. Palestrina | F. Rognoni November H. Carmichael | R. Rogers | J.-I. Wijk Andreas Böhlen | Blockflöte, Saxophon Masato Suzuki | Orgel Sonntag 15:00 Uhr Weihnachtskonzert 29. J.S. Bach | C.Ph.E. Bach Dezember G.F. Händel | W.A. Mozart Tatjana Ruhland | Flöte Christian Schmitt | Orgel Samstag 19:00 Uhr Bach-Kantatenkonzert Sonntag 15:00 Uhr Epiphanias-Kantaten BWV 13, 73, 156, 81 11./12. Hana Blažíková | Sopran Januar Elvira Bill | Alt Georg Poplutz | Tenor Dominik Wörner | Bassbariton Kirchheimer BachConsort Rudolf Lutz | Dirigent Sonntag 17:00 Uhr Lautenlieder 16. G. Dufay | H. Newsidler | J. Dowland Februar T. Campion | J. Hildebrand | G. Grandi u.a. Franz Vitzthum | Countertenor Julian Behr | Laute Sonntag 17:00 Uhr Köthener Tafelkonfekt 30. J.S. Bach Violinsonaten BWV 1014 – 1019 März Ryo Terakado | Barockvioline Sungyun Cho | Cembalo

2 Konzertreihe

Zu Beginn des Kirchheimer Konzertwinters im Jahre 1990 war er ein zartes Pflänzchen, das sich nur dank des stetig wachsenden Zuspruchs von Künstlern und Zuhörern zur heutigen Größe entwickeln konnte. Heute ist die Konzertreihe nicht mehr aus dem kulturellen Leben der Pfalz wegzudenken. Künstler aus aller Welt kommen gerne nach Kirchheim, um in der hervorra- genden Akustik der St. Andreas-Kirche mit ihrer stimmungs- vollen Atmosphäre zu musizieren. Thematische Schwer- punkte geben dem Konzertwinter sein künstlerisches Profil. Dies alles wäre ohne den 1996 ins Leben gerufenen Freundes- kreis für Kirchenmusik in Kirchheim/Wstr. e.V. nicht möglich. Der gemeinnützige Verein sorgt für die finanzielle und ideelle Basis der Konzerte. Um das musikalische Kleinod dauerhaft erhalten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung ange- wiesen. Mit einer Mitgliedschaft oder einer Spende können Sie die Konzertinitiative aktiv fördern. Eine Beitrittserklärung zum Freundeskreis finden Sie am Ende des Heftes. Wir freuen uns auf Sie!

Grünstadt

B 271

Koblenz

Frankfurt L 520 Bissersheim Wiesbaden Offenbach L 520 Kleinkarlbach Mainz Darmstadt

Trier Bad Dürkheim

Mannheim Kirchheim

Kaiserslautern Ludwigshafen Heidelberg Saarbrücken

Heilbronn

Karlsruhe

Pforzheim 3 Stuttgart Dialoge

Liebe Konzertwinterfreunde, unsere 23. Saison trägt den Titel „Dialoge“: Wechselreden. Musik als Klangrede ist nicht erst seit Nicolaus Harnoncourt eine Grundlage des rhetorischen Verständnisses von Musik. Schon im 18. Jahrhundert hat Johann Mattheson in seinem Werk „Der vollkommene Capellmeister“ diesen Begriff als Form- und Gestaltungsprinzip geprägt. Im Wechsel zwischen Instrumenten oder Singstimmen ent- steht ein musikalisches Gespräch. Ratio und Emotio suchen nach klingendem Ausdruck, teilen sich mit, ringen um eine Form und stehen dabei im Kontrast zueinander oder ver- schmelzen zu etwas Neuem. Dabei wird das tönende Ganze mitunter durch eine rhetorische Struktur überhöht, so im Sinne Matthesons exemplarisch als Spiegel einer klugen Rede. Wie spannend, klug und vielschichtig Dialoge zu sein ver- mögen, können wir mit unseren international renommierten musikalischen Gästen aus neun Nationen in sieben Konzerten – darunter ein aktueller ECHO-Klassik-Preisträger 2013 – auf vielfältige Weise erfahren. Zur Eröffnung führen Sopran und Bassbariton ein Zwiege- spräch von Frau und Mann mit einem historischen Ham- merflügel. Es folgen zwei Wind-Dialoge eines bzw. mehrerer Blasinstrumente mit der Orgel als Königin der Instrumente, zuerst im Spannungsfeld von Alter Musik und Jazz, alsdann auf klassische Art. Nach der Jahreswende widmet sich das Kirchheimer BachConsort in barocker Klangrede einem Bachschen Kantatenprojekt zum Epiphaniasfest, gefolgt von einem kostbar intimen Zwiegespräch von Countertenor und Laute, ehe zum Abschluss der diesjährigen Reihe das rheto- risch reichhaltig gewürzte Köthener Tafelkonfekt in Form von sämtlichen Sonaten für Violine und Cembalo aus der Feder des späteren Thomaskantors Johann Sebastian Bach serviert wird. Wir freuen uns mit Ihnen auf besondere musikalische Dialoge mit außergewöhnlichen Musikerinnen und Musikern in der wunderbaren Atmosphäre der gotisch-barocken Kirchheimer Kirche!

Dominik Wörner Corinna Wörner Künstlerischer Leiter Projektmanagement

4 Grusswort

„Dialoge“ – unter diesem Motto steht der diesjährige Kirchheimer Konzert- winter. Dialoge gibt es viele: Gesprä- che im Alltag, Berührungen in der Kunst. Und so ist auch Musik eine Form von Sprache, Kommunikation und Verbindung. Seit über 20 Jahren bereichert der Kirch- heimer Konzertwinter die Klassikszene in der Region und das Kulturleben im Kreis Bad Dürkheim. Über die Region hinaus zieht er Freunde der Musikkultur an. So freuen wir uns auch in dieser 23. Saison auf Begegnungen – und Dialoge – im einzigartigen Ambiente der St. Andreas-Kirche. Den Anfang macht ein Liederabend, bei dem die Romantik im Mittelpunkt steht: Sarah Wegener, von der Zeitschrift Fono Forum als herausragende Nachwuchskünstlerin der jüngeren Generation bezeichnet, und Dominik Wörner treten im Ok- tober in einen Dialog über Frau und Mann mit Werken von Schumann bis Schubert, begleitet von Christoph Hammer am historischen Hammerflügel. Das Kirchheimer BachConsort erweckt in seinem Kantaten- konzert im Januar das 18. Jahrhundert zum Leben: Internatio- nal gefragte Künstler der Alte-Musik-Szene, die alle in renom- mierten europäischen Ensembles gewirkt haben, musizieren unter der Leitung des Bachspezialisten Rudolf Lutz in einer ausgewogenen Welt zwischen Soli und Kammerorchester. Der Kirchheimer Konzertwinter versammelt bedeutende Musiker aus aller Welt. Sie alle versprechen ein vielseitiges Programm, das uns auch in diesem Jahr mit hochwertiger Klassik durch den Winter führt. Unser Dank und Respekt geht an Dominik Wörner, der als künstlerischer Leiter seit vielen Jahren mit seinem Engage- ment musikalischen Glanz in die Region bringt. Außerdem danke ich allen Helferinnen und Helfern, die die Kultur im Landkreis und speziell im Leiningerland fördern. Hans-Ulrich Ihlenfeld Landrat des Landkreises Bad Dürkheim

5 Grusswort

Liebe Freunde des Kirchheimer Konzertwinters, ich glaube, es bedarf wenig Über- zeugungsarbeit, um Sie wieder in der St.Andreas-Kirche in Kirchheim zur kommenden Konzertwinter-Saison begrüßen zu dürfen. Das Motto „Dialoge“ verspricht inte- ressante Begegnungen zwischen den Künstlerinnen und Künstlern untereinander wie auch ihren Instrumenten zueinander. Eingeladen sind Musiker, die zum einen dem Kirchheimer Publikum bereits ans Herz gewachsen sind, andererseits aber auch erstmals hier auftreten. Bestimmte Künstler dabei besonders hervorzuheben, hieße zugleich andere abzuwerten, befinden sich darunter doch auch Shootingstars, die gerade im Begriff sind, sich internationale Anerkennung zu erwerben. Allen ist zu eigen, dass ihr Name für Qualität und hohen künstlerischen Anspruch steht. Werke berühmter und unbe- kannter Komponisten mit spannenden Musikern versprechen einen wunderbaren Konzertreigen. Vielleicht ist gerade diese kurzweilige und gekonnte Mischung Anlass dafür, dass unsere treuen und regelmäßigen Besucher des Konzertwinters ihre Freunde, Bekannten und Musikbe- geisterte einladen, mit ihnen gemeinsam den Konzertwinter zu besuchen. Allen Mitarbeitern, den Interpreten und Künstlern des Kon- zertwinters sowie der Protestantischen Kirchengemeinde möchte ich meinen herzlichen Dank für ihr besonderes En- gagement aussprechen. Dem Konzertwinter 2013/2014 wünsche ich viel Erfolg und all seinen Besuchern und Gästen musikalisch unvergessliche Stunden in der St. Andreas-Kirche sowie einen angenehmen Aufenthalt in unserer Gemeinde. Wir freuen uns sehr auf Ihr Kommen.

Robert Brunner Ortsbürgermeister von Kirchheim an der Weinstraße

6 Liederabend

Im Lied entsteht ein Dialog zwischen Dichtung und Musik. In diese zauberhaft-intime Welt des romantischen Liedes wollen Sie Sarah Wegener und Dominik Wörner entführen. Christoph Hammer begleitet beide auf einem Hammerflügel der damaligen Zeit (Bösendorfer 1854). Die klanglichen Mög- lichkeiten und subtilen Facetten des Instrumentes wird er mit ausgewählten Klavierwerken der Zeit vorstellen. Die Drei haben zahlreiche entdeckenswerte Schätze ausge- wählt. Pate stand dabei das Motto „unbekannt und doch bekannt“. Heinrich Heines berühmte Lotusblume aus dem Buch der Lieder regte viele Komponisten an. Die berühmteste Fassung stammt wohl aus Robert Schumanns Myrten op. 25. Anton G. Rubinstein vertonte das Gedicht ebenfalls, jedoch als Duett. Weitere Duette von ihm u.a. auf Texte von Uhland werden Sololiedern von Schumann und Schubert gegenüber- gestellt. Franz Schuberts Der Tod und das Mädchen steht neben weiteren romantischen Lieder-Perlen mit Dialogen zwischen Frau und Mann auf dem Programm.

Sonntag | 20. Oktober 2013 | 17:00 Uhr Sarah Wegener | Sopran Dominik Wörner | Bassbariton Christoph Hammer | Hammerflügel Eintritt frei, Spenden erbeten

7 Sarah Wegener wurde binnen kurzer Zeit zu einer international gefragten Interpretin mit einem breit gefächerten Repertoire in Oper, Konzert, Lied und Neuer Musik. Die britisch-deutsche Sop- ranistin war in den vergangenen Jahren u.a. bei der Salzburg Biennale, dem Bachfest Leipzig, bei La Folle Journée in Nan- tes, in der Tonhalle Düsseldorf, am De Doelen Rotterdam, im Bozar Brüssel, im Konzerthaus Berlin, am De Singel Antwer- pen, der Styriate Graz und an der Opéra Garnier Paris zu Gast. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie mit Frieder Bernius und Michael Hofstetter. Unter Letzterem gab sie ihr hochge- lobtes Debüt als Agathe in Webers Freischütz. Zahlreiche CDs und Rundfunkproduktionen dokumentieren ihr Schaffen. Für die Interpretation der Nadja in Georg Friedrich Haas’ Oper Bluthaus bei den Schwetzinger Festspielen 2011 wurde sie als „Sängerin des Jahres“ von der Zeitschrift Opernwelt nominiert. 2009 hatte sie beim WDR Köln einen für sie kom- ponierten Liederzyklus des Komponisten uraufgeführt. 2013 setzte sie die Zusammenarbeit mit Haas in Schwetzingen mit der Oper Thomas erfolgreich fort. Nach einem Schulmusikstudium mit Hauptfach Kontrabass studierte sie Gesang mit Auszeichnung bei Bernhard Jaeger- Böhm in Stuttgart und besuchte die Klasse für Liedinter- pretation von Cornelis Witthoefft. Meisterkurse bei Dame Gwyneth Jones und Renée Morloc gaben ihr wichtige Im- pulse. 2007 gewann sie den 1. Preis des Internationalen Max- Reger-Wettbewerbs für Lied in Weiden/Oberpfalz.

8 Dominik Wörner legte mit dem Gewinn des 1. Preises beim Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig 2002 den Grundstein für seine internationale Karriere. Der Bassbariton studierte Kirchen- musik, Musikwissenschaften, Cembalo, Orgel und Gesang in Stuttgart, Fribourg und Bern. Sein maßgeblicher Lehrer in Gesang war Jakob Stämpfli. Die Meisterklasse für Lied bei Irwin Gage in Zürich schloss er mit Auszeichnung ab. Mit den großen Oratorienpartien seines Fachs trat er in den wichtigsten Konzertsälen der Welt unter Dirigenten wie Carl Saint Clair, Christophe Coin, Olari Elts, Claus Peter Flor, Thomas Hengelbrock, Philippe Herreweghe, Michael Hofstetter, Manfred Honeck, Tõnu Kaljuste, Sigiswald Kui- jken, Peter Neumann, Philippe Pierlot und Helmuth Rilling auf. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem und . Mittlerweile dokumentieren zahlreiche CD- und DVD-Pro- duktionen Alter und Neuer Musik bei verschiedensten Labels – darunter auch preisgekrönte CDs (ECHO-Klassik, Diapa- son d’Or de l’Année, Jahrespreis der Deutschen Schallplatten- kritik) sowie TV/Rundfunkübertragungen vieler europäischer Sender – sein außergewöhnliches Können. Daneben gilt seine besondere Leidenschaft dem Liedgesang. Als Artistic Director des Deutsch-Japanischen Liedforums Tokyo und Mitbegründer der Biennale Kirchheimer Lieder- sommer setzt er sich aktiv für die Pflege des Kunstlieds ein. Er ist Mitbegründer von Sette Voci sowie Künstlerischer Leiter des Kirchheimer Konzertwinters.

9 Christoph Hammer genießt als Solist, Liedbegleiter und Kammermusiker an Hammerflügel und Cembalo einen ausgezeichneten inter- nationalen Ruf und zählt zu den vielseitigsten Musikern im Bereich der Alten Musik. Er konzertierte mit Barockorches- tern wie Concerto Köln oder L’Orfeo ebenso wie auch mit modernen Orchestern, renommierten Ensembles und Solisten (u.a. Richard Croft, Emma Kirkby, Heinrich Schiff, Anton Steck, Rüdiger Lotter). Neben etabliertem Konzertrepertoire widmet sich Hammer vor allem auch der Wiederentdeckung weniger bekannter Komponisten und der Erforschung und Edition ihrer Werke. Er ist regelmäßiger Gast bei internati- onalen Festivals wie dem Festival de Piano International de Roque d’Anthéron, dem Boston Early Music Festival, bei Tage Alter Musik Herne, beim Barockpfingstfestival Melk, bei den Barockfestspielen Arolsen, bei dem Mozart-Fest Würzburg, bei der Styriarte Graz, bei den Festwochen für Alte Musik Innsbruck und bei La Folle Journée Nantes. Er gastierte u.a. im Beethovenhaus Bonn, dem Konzerthaus Wien, der Alten Oper Frankfurt sowie der Tonhalle Zürich. Als Dirigent leitete Hammer Opern und Oratorien von Hän- del, Carissimi, Cavalli, Steffanis, Purcell, Conti, Keiser, Tele- mann, Ferrandini, Mecello, Leo und Mozart und gastierte u. a. bei den Händelfestspielen Karlsruhe, im Prinzregententheater München, am Bremer Staatstheater und bei der Ruhrtriennale. Zahlreiche Rundfunk- und CD-Produktionen zeugen von seiner Vielseitigkeit. Er bekleidet eine Professor für historische Tasteninstrumente an der University of North Texas, USA.

10 Orgel plus zwei

Drei Instrumente unterschiedlicher Art treffen aufeinander und gehen einen reizvollen Dialog miteinander ein. Die Orgel mit unerschöpflichem Klangreichtum, die Blockflöte mit ihrer filigranen Virtuosität und schließlich das Saxophon, Holzblas- instrument im metallenen Gewand, welches mehr mit dem Jazz als mit klassischer Musik in Verbindung gebracht wird. In ihrem Programm stellen die beiden jungen Musiker Vari- ationszyklen der Renaissance wie von Lasso oder Palestrina, Jazzimprovisationen über Melodien von Carmichael oder Rogers sowie eigenen Improvisationen gegenüber. Verbin- dendes Element dieser reichhaltigen Verzierungskunst ist die Improvisation, der sowohl in der Alten Musik als auch im Jazz eine hohe Bedeutung zukommt und eine Brücke zwischen diesen beiden scheinbar fernen Welten schlägt. Es findet ein Dialog zwischen den ausführenden Musikern, ihrer Verzierungs- und Improvisationskunst sowie mit der Vorlage der Komponisten statt. Freuen Sie sich auf eine äußerst unge- wöhnliche Kombination, die gerade durch ihre Gegensätze ihren besonderen Reiz erfährt. Sonntag | 10. November 2013 | 17:00 Uhr Andreas Böhlen | Blockflöte, Saxophon Masato Suzuki | Orgel Eintritt frei, Spenden erbeten

11 Andreas Böhlen ist Spezialist für Alte Musik und Jazz. Er ist mehrfacher erster Preisträger bei den Int. Blockflötentagen Engelskirchen, dem Vriendenkrans Concours (Amsterdam) und dem Van Wassena- er Concours (Den Haag). Seinen ersten Blockflötenunterricht bekam er bei Adele Weikelt und an der HdK Bremen bei Ulrike Petritzki. 2001 wechselte er als Jungstudent an die Musikhoch- schule Köln zu Günther Höller und Dorothee Oberlinger. Von 2003 bis 2007 studierte er in Amsterdam bei Walter van Hauwe und Paul Leenhouts und schloss mit Auszeichnung ab. Neben der Blockflöte widmete er sich dem Jazzsaxophon; er studierte am Conservatorium Amsterdam bei Jasper Blom, Ferdinand Povel und Dick Oatts. In der deutschen Jazz Big Band Bujazzo war er der Lead-Saxophonist. Nach seinem Musikwissenschaftsstudium in Bologna schloss er an der Schola Cantorum Basiliensis seinen Master „histori- sche Improvisation“ unter Rudolf Lutz mit Auszeichnung ab. An der Musikakademie Basel absolvierte er erfolgreich den Studiengang Jazzsaxophon bei Domenic Landolf. Aus seiner Zusammenarbeit mit Komponisten gingen einige Uraufführungen und Widmungen von neuen Werken her- vor. Seine bisherigen Konzerte führten ihn durch Europa, Japan, Australien und die USA. Er arbeitete mit verschiede- nen Orchestern wie dem Residentieorkest Den Haag oder La Cetera Basel zusammen und produzierte Einspielungen für verschiedene Radio- und TV-Sender in Europa, Japan, Australien und den USA.

12 Masato Suzuki erhielt seinen ersten Musikunterricht von seinem Vater Ma- saaki, dem Gründer des Bach Collegium Japan. In Tokio stu- dierte er Komposition, Orgel, Cembalo und Dirigieren. Nach seinem Bachelor zog es ihn zurück an seinen Geburtsort Den Haag, um dort bei Jos van der Kooy Orgel und Improvisation zu studieren, was er mit Auszeichnung abschloss. In Amster- dam setzte er seine Cembalostudien bei Bob van Asperen fort. Seit 2002 ist er ständiges Mitglied des Bach Collegium Japan und nimmt regelmäßig als Cembalist und Organist an Konzer- ten, Tourneen sowie den Aufnahmen der Gesamteinspielung der Bach-Kantaten teil. Zusammen mit der Geigerin Yukie Yamaguchi gründete er 2005 das Ensemble Genesis, welches Cross-Programme von der Alten Musik bis hin zur Moderne mit jeweiligen Origi- nalinstrumenten realisiert. Er musiziert regelmäßig mit Ensembles wie Sette Voci, En- semble Vin Santo, Maro Welt und Vox Luminis, mit dem er 2012 einen Grammophone Award gewann. Seine vielfältigen Interessen spiegeln sich in seinen weit gefächerten Aktivi- täten und Konzertprogrammen, sei es als Cembalist eines historischen japanischen Kabuki-Theaters, als Solist mit den Goldberg-Variationen in Gegenüberstellung mit eigenen Kompositionen, als Rekonstrukteur verschollener Bach- Kan- taten-Sätze oder als Mitbegründer des Deutsch-Japanischen Liedforums. 2013 wurde er zum ersten Dirigenten des Yoko- hama Sinfonietta Orchesters ernannt.

13 Weihnachtskonzert

Zwar wäre eine Orgel als Königin der Instrumente mit ihren vielen Klangfarben und den verschiedenen Manualen durch- aus in der Lage, auch einen Dialog mit sich selbst zu führen. Dennoch ergibt sich aus dem Zusammenspiel der Kirchheimer Hartung-Orgel, welche sogar drei unterschiedliche Flöten- Register aufweist, und einer Solo-Flöte ein besonderer Reiz. Tatjana Ruhland und ECHO-Klassik-Preisträger Christian Schmitt haben dazu Kompositionen von Johann Sebastian Bach, seinem Zeitgenossen Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart – der beide Barockmeister schätzte und verehrte – und weihnachtliche Musik ausgewählt. Bachs Sohn, Carl Philipp Emanuel, darf natürlich nicht fehlen, schließlich war er am Hofe Friedrichs des Großen tätig und komponierte einige Glanzstücke für den Flöte spielenden Fürsten. Freuen Sie sich auf einen besinnlichen Jahresausklang mit zwei Künstlern, die bei zahlreichen bedeutenden internati- onalen Wettbewerben mehrfach ausgezeichnet wurden und nun regelmäßig als Solisten in die Musikzentren der Welt eingeladen werden.

Sonntag | 29. Dezember 2013 | 15:00 Uhr Tatjana Ruhland | Flöte Christian Schmitt | Orgel Eintritt frei, Spenden erbeten

14 Tatjana Ruhland zählt seit ihrem Debüt in der Carnegie Hall New York zu den profiliertesten Flötistinnen. Von der Presse als „Paganini auf der Flöte“ umjubelt, tritt sie regelmäßig als Solistin auf, wie mit dem RSO Stuttgart des SWR, dem Orchester der Bayerischen Staatsoper München, den Berliner und Prager Symphonikern, dem Bach Collegium Stuttgart und dem Kobe Chamber Orchestra. Zu ihren Kammermusikpartnern zählten u.a. Hilary Hahn, Wen-Sinn Yang, Emmanuel Pahud, Angela Hewitt, Matthias Goerne, Christine Schäfer, Christina Landshamer, Eckart Heiligers, Yaara Tal. In München studierte sie bei Paul Meisen und András Ad- orján, in New York bei Jeanne Baxtresser, wo sie 1998 mit dem Titel „Master of Music in Orchestral Performance“ ab- schloss, sowie an der Accademia Chigiana in Siena bei Aurèle Nicolet. Sie ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe, u.a. Prager Frühling, Kobe/Japan, Deutscher Musikwettbewerb sowie East&West International Auditions. Seit 2000 ist sie Soloflötistin des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR. Konzertreisen führen die Flötistin regelmäßig in die bedeu- tenden Konzertsäle der Welt, wie z.B. in die Suntory Hall in Tokyo, in das Concertgebow Amsterdam, in die Royal Albert Hall London, in die Philharmonie und in das Konzerthaus Berlin, in die Philharmonie Köln, in den Wiener Musikverein und in das dortige Konzerthaus wie in die Tonhalle Zürich. In Rezitals, Orchester- und Solokonzerten sowie mit Kam- mermusik war sie zu Gast bei vielen Festivals.

15 Christian Schmitt konzertiert in den bedeutenden Konzertsälen, wie im KKL Luzern, der Tonhalle Zürich, der Berliner Philharmonie, dem Leipziger Gewandhaus, der Kölner Philharmonie und im Konzerthaus Wien. 2012 gab er sein Debüt bei den Salzburger Festspielen (Duo mit Magdalena Kožená). Als Solist musiziert er mit den führenden Rundfunkorches- tern der ARD, mit dem Orchester der Beethovenhalle Bonn und der Staatskapelle Weimar. Einladungen als Continuo- spieler führten ihn u.a. zum RSO Stuttgart, zur Deutschen Radiophilharmonie, zu den Berliner Philharmonikern und zur Bachakademie Stuttgart. Regelmäßig arbeitet er mit Juliane Banse, Sibylla Rubens, Martin Grubinger, Cornelius Meister, Wen-Sinn Yang, Fabrice Bollon, Leopold Hager, Reinhard Goebel, Roy Goodman, Christoph Poppen, Sir Roger Nor- rington, Helmuth Rilling oder Marek Janowski zusammen. Seine Diskographie umfasst CD-Einspielungen als Solist so- wie Rundfunkmitschnitte der ARD. Seit 2011 wirkt er als Or- gelsachverständiger für die Stiftung Berliner Philharmoniker. Er studierte Kirchenmusik (A-Examen) und Konzertreife (mit Auszeichnung) in Saarbrücken sowie Orgel bei James David Christie (Boston) und Daniel Roth (Paris). Er errang Preise bei mehr als zehn nationalen und internationalen Orgel- und Musikwettbewerben, so in Atlanta, Brügge, Calgary, Phila- delphia und Tokio sowie 2001 beim Deutschen Musikwettbe- werb. 2003 wurde er mit dem Solistenpreis der Europäischen Kulturstiftung „Pro Europa“ ausgezeichnet.

16 Kantatenkonzert

Johann Sebastian Bach komponierte mehr als fünfhundert Kantaten, wobei nur zweihundert überliefert sind. Ein Schatz voller Vielfalt und unerschöpflichen Einfallsreichtums. Johan- nes Brahms brachte es auf den Punkt: „Studiert Bach, dort findet Ihr alles!“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Vier Kantaten aus den ersten Leipziger Jahren Bachs wurden passend zum Kirchenjahr ausgewählt: Meine Seufzer, meine Tränen BWV 13 für den 2. Sonntag nach Epiphanias stammt aus dem dritten Kantatenjahrgang von 1726, Herr, wie du willt, so schickʼs mit mir BWV 73 wurde für den 3. Sonntag nach Epiphanias 1724 komponiert, Ich steh mit einem Fuß im Grabe BWV 156 entstand für den gleichnamigen Sonntag um 1729 und Jesus schläft, was soll ich hoffen BWV 81 ist für den 4. Sonntag nach Epiphanias 1724 gedacht. Samstag | 11. Januar 2014 | 19:00 Uhr Sonntag | 12. Januar 2014 | 15:00 Uhr Hana Blažíková | Sopran Elvira Bill | Alt Georg Poplutz | Tenor Dominik Wörner | Bass Kirchheimer BachConsort Rudolf Lutz | Dirigent Eintritt frei, Spenden erbeten

17 Rudolf Lutz wurde 2006 zum künstlerischen Leiter der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen berufen. Im Hinblick auf die geplante Gesamtauf- führung von Bachs Vokalwerk hat er in Zusammenarbeit mit erfahrenen Musikern der historischen Aufführungspraxis Chor und Orchester der Stiftung sowie ein ständiges Ensem- ble von Solisten aufgebaut. Sämtliche Aufführungen dieses auf zwanzig Jahre angelegten Projektes erscheinen auf DVD. Er ist Dozent für Improvisation an der Schola Cantorum Basiliensis und für Generalbass an der Hochschule für Musik Basel. Zudem unterrichtete er zehn Jahre Oratoriumskunde an der Hochschule Zürich. Lutz erhält zahlreiche Einladun- gen zu Konzerten und Kongressen über Improvisation und Aufführungspraxis. Der vielseitige Musiker ist außerdem re- gelmäßig als Klavierbegleiter, Cembalist und Komponist tätig. In St. Gallen wirkt er seit 1973 als Organist an der ev. Stadt- kirche St. Laurenzen. Er leitete lange Jahre den dortigen Bach-Chor und den Kammerchor Vocales Basilienses. Ferner stand er dem St. Galler Kammerensemble vor. 2006 erhielt er den Kulturpreis des Kantons St. Gallen. Lutz erfuhr seine musikalische Ausbildung am Konservato- rium Winterthur und in Zürich sowie an der Musikakademie Wien. Er studierte Orgel bei Jean-Claude Zehnder und Anton Heiller, Klavier bei Christoph Lieske und Dirigieren bei Karl Oesterreicher. In Kirchheim stellt er sich nach zwei Improvi- sationskonzerten an der Orgel nun als Dirigent und profunder Kenner des Bachschen Kantatenwerkes vor.

Kirchheimer BachConsort wurde 2008 gegründet und setzt sich aus Musikern der Alte Musik-Szene zusammen, die in solistischer Formation auftre- ten. Alle Mitglieder bringen einen reichen Erfahrungsschatz mit aus der Zusammenarbeit mit renommierten europäischen Ensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Aura musicale (Budapest), dem London Baroque, dem Freiburger Barockorchester, der Wiener Akademie, den Musiciens du Louvre (Paris), dem Orchestra of the 18th century (Ams- terdam), der Nederlandse Bachvereniging, dem Ensemble Weser-Renaissance oder der Neuen Münchner Hofkapelle. Credo dieses Originalklangensembles ist eine sensibel ausge- lotete Balance zwischen solistischem und kammermusikali- schen Musizieren.

18 Hana Blažíková wurde in Prag geboren, wo sie ihr Diplom am Konservatori- um bei Jiří Kotouč erlangte. Meisterkurse bei Poppy Holden, Peter Kooij, Monika Mauch und Howard Crook gaben ihr wichtige Impulse. Schon recht früh spezialisierte sie sich auf die Musik des Mittelalters, der Renaissance- und Barockzeit. Die junge Sopranistin ersang sich schnell einen ausgezeich- neten Ruf und wurde bald von Dirigenten wie Philippe Her- reweghe und Masaaki Suzuki für Konzerte in Europa, Asien und Nordamerika eingeladen. Als Solistin sang sie bereits mit zahlreichen Ensembles und Orchestern von internationalem Rang wie dem , dem Bach Collegium Japan, Sette Voci, Gli Angeli Geneve, La Fenice, Tafelmusik, Collegium 1704, Collegium Marianum, Musica Florea, Ca- pella Regia und dem Boston Symphony Orchestra. Sie gastierte bei zahlreichen Festivals wie dem Prager Früh- ling, dem Oude Muziek Utrecht, den Resonanzen in Wien, den Tagen Alter Musik Regensburg, dem Festival de Sablé, der Musique de La Chaise-Dieu oder dem Hong Kong Arts Festival. Ihr Debüt in der Carnegie Hall gab sie unter Masaaki Suzuki mit Bachs h-moll Messe 2011. Daneben spielt sie gotische Harfe und konzertiert mit mit- telalterlichen Programmen als Sängerin mit eigener Harfen- begleitung. Mittlerweile sind mehr als 20 CDs mit ihr erschienen, darun- ter zahlreiche im Rahmen der Gesamteinspielung der Bach- Kantaten des Bach Collegium Japan.

19 Elvira Bill studierte Gesang bei Christoph Prégardien an der Kölner Musikhochschule, wo sie 2010 ihr Diplom ablegte. Meister- kurse bei Reinhard Becker, Ingeborg Danz, Thomas Heyer, Kai Wessel und Michael Gees ergänzten ihre Ausbildung. Ihr Repertoire reicht von alten Meistern bis zur zeitgenössi- schen Musik. Zudem gestaltet sie Liederabende und solistische Konzertprogramme mit unterschiedlichen thematischen und musikalischen Schwerpunkten. Als Solistin sang sie unter Lei- tung von Peter Neumann, Marcus Creed, Sylvain Cambreling und Helmuth Rilling. Die junge Künstlerin war bereits in der Berliner, in der Kölner und der Essener Philharmonie, der Düsseldorfer Tonhalle sowie beim Rheingau Musikfestival zu erleben. Konzertreisen führten sie durch Europa, nach Russland, China und in den Oman. Im Rahmen der Donaueschinger Musiktage sang sie mit dem SWR Sinfonieorchester in der prämiierten Uraufführung der Installation Opera Batsheba. Eat the History! von Manos Tsangaris. Händels Brockes-Passion unter Leitung von Peter Neumann und Robert Schumanns Der Rose Pilgerfahrt mit Michael Gees am Flügel spielte sie auf CD ein. Am Theater Münster übernahm sie in der Spielzeit 2010/11 die Rolle des Pharao in der Oper Moses muss singen von Prasqual. 2012 führte sie eine Tournee mit Arnold Schönbergs Oper Moses und Aron und dem SWR Sinfonieorchester unter Lei- tung von Sylvain Cambreling u.a. in die Berliner Philharmo- nie, das Teatro Real Madrid und zum Lucerne Festival.

20 Georg Poplutz Man kennt ihn als ausdruckstark und empfindsam inter- pretierenden Lieder- wie Oratoriensänger. Er konzertiert regelmäßig bei namhaften Festivals, Konzerthäusern in Eu- ropa und arbeitet u.a. mit Philippe Couvert, Marcus Creed, Ludwig Güttler, Gerhard Jeneman, Tõnu Kaljuste, Sir Roger Norrington, Ralf Otto, Ralf Popken, Ludger Rémy, Wolfgang Schäfer, Michael Schneider, Masaaki Suzuki, Winfried Toll und Roland Wilson zusammen. Im Johann Rosenmüller Ensemble von Arno Paduch sowie in Konrad Junghänels Cantus Cölln widmet er sich der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Seit Herbst 2012 wirkt er an der Heinrich-Schütz-Gesamt- aufnahme unter Hans-Christoph Rademann mit. Rundfunk-, CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren sein Wirken. Sein Gesangsstudium begann der im westfälischen Arnsberg aufgewachsene Poplutz nach seinem Staatsexamen für das Lehramt in Englisch und Musik. Er studierte in Frankfurt a.M. bei Berthold Possemeyer und in Köln bei Christoph Prégardien bis zum Konzertexamen 2007. Seit 2010 verfeinert er seine Gesangstechniken bei Carol Meyer-Bruetting. 2013/14 ist er u.a. im Berliner Konzerthaus, in der Dresdner Frauenkirche, in der Kölner Philharmonie, bei der Bachwoche Ansbach, beim Bachfest Leipzig, beim Alte-Musik-Festival Knechtsteden, beim Rheingau-Musik-Festival und bei den Weilburger Schlosskonzerten sowie in Dänemark, Lettland, Russland und Spanien zu hören.

21 Lautenlieder

Die 1645 während des Dreißigjährigen Krieges entstandene Komposition Ach Gott! von Johann Hildebrand stand Pate für das Recital. Vielfältig und vielseitig war damals Europa. Dies spiegelt sich im Programm in einer knapp zweihundert- fünfzigjährig dauernden Reise quer durch den Kontinent wider. Aus verschiedensten Sammlungen und Songbooks von der Vorreformationszeit über die Renaissance bis hin zur frühen Barockmusik haben die beiden Künstler wahre Perlen und Schätze ausgegraben. Wie der Programmtitel Ach Gott! je nach Lesart unterschiedliche Ausdeutung zulässt, so überraschen einige Stücke durch ihre Vielschichtigkeit, ihre versteckte zweite Ebene. So entsteht nicht nur ein Dialog zwischen den beiden Musikern, sondern auch innerhalb der einzelnen Kompositionen. Bei solch einem Ausflug ins 16. Jahrhundert darf der Meister der Laute, John Dowland, selbstverständlich nicht fehlen. Er soll sich selbst auf der Laute begleitet und somit eher ein Selbstgespräch als einen Dialog geführt haben.

Sonntag | 16. Februar 2014 | 17:00 Uhr Franz Vitzthum | Countertenor Julian Behr | Laute Eintritt frei, Spenden erbeten

22 Franz Vitzthum geboren in der Oberpfalz, sammelte seine ersten musikali- schen Erfahrungen bei den Regensburger Domspatzen. Sein Gesangsstudium absolvierte er bei Kai Wessel in Köln. Bereits früh erhielt er zahlreiche Preise und Stipendien. Die Presse lobt seine Stimme als intonationssicheren, linear geführten Countertenor, der mühelos in die Mezzolage reicht und durch außergewöhnliche Klangschönheit überzeugt. Es folgten Einladungen zu Solo-Abenden beim Rheingau Musik Festival, den Händel-Festspielen in Halle, Karlsruhe und Göttingen, zu La Folle Journée in Nantes und dem Bach Festival Philadelphia. Er arbeitete mit Dirigenten wie Nicolas McGegan, Hermann Max, Marcus Creed, Christoph Poppen, Peter Neumann und Philippe Herreweghe zusammen. In Opern- und Oratori- enproduktionen wirkte er mit bei Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung (Glanert), Jephta und Solomon (Händel), Orfeo (Gluck) und Orlando generoso (Steffani) und zuletzt in Spartaco (Porsile) an der Winteroper in Schwetzingen. Als Kammermusikpartner konzertiert er regelmäßig mit dem Lautenisten Julian Behr, dem Capricornus Consort Basel und singt mit dem von ihm gegründeten Vokalensemble Stimmwerck Musik der Renaissance. Einladungen erhielt er von führenden Vokalensembles wie Singer Pur, Weser Renaissance Bremen, Gesualdo Consort Amsterdam oder Cantus Cölln. Diese vielseitige Tätigkeit spiegelt sich in seiner Diskographie wider.

23 Julian Behr absolvierte zunächst ein Studium in klassischer Gitarre und Laute bei Mario Sicca und Robert Barto an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart. Nach einem Aufbaustudium in Laute bei Joachim Held am Hamburger Konservatorium studierte Julian Behr Alte Musik und Lau- teninstrumente an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel bei Hopkinson Smith. Von 2007 bis 2011 unterrichtete der Lautenist an der Musikhochschule Nürnberg. Es erfolgten Auftritte bei Festivals in den meisten Ländern Europas und in Südamerika u.a. in der Wigmore Hall in London und auf der Schubertiade in Schwarzenberg. Behr musiziert u. a. mit dem belgischen Ensemble Ausonia, mit der Akademie für Alte Musik Berlin, mit Al Ayre Espagnol, Peter Kooij und Sette Voci sowie mit den Altisten Franz Vitzthum und Andreas Scholl. Er ist Mitglied des Barockorchesters La Cetera Basel unter Andrea Marcon. Neben solistischen und kammermusikalischen Projekten ist die Mitwirkung an Barockopern-Produktionen ein Bestand- teil seiner Arbeit, u.a. an der Hamburgischen Staatsoper (Alessandro De Marchi), der Deutschen Oper Berlin (Attilio Cremonesi), den Opernhäusern Amsterdam, Ferrara und Brüssel oder beim Festival Winter in Schwetzingen. Seine Tätigkeit ist dokumentiert auf CDs bei Alpha, cpo (Heinrich Schütz Italienische Madrigale op. 1 mit Sette Voci), Harmonia Mundi (mit Andreas Scholl), ORF Alte Musik und Capriccio.

24 Köthener Tafelkonfekt

Bach spielte nicht nur Orgel, sondern galt auch als ein ver- sierter Geiger. Diesem Instrument widmete er zwei Sonaten- Zyklen, darunter die sechs Sonaten für Violine und obligates Cembalo BWV 1014 – 1019, wovon fünf am Hofe in Köthen entstanden, wo Bach als Leiter der Hofkapelle des Fürsten Leopold sich hauptsächlich der weltlichen Instrumentalmusik widmete. Dieses „Köthener Tafelkonfekt“ besteht aus experimentellen, Maßstäbe setzenden und zukunftsweisenden Kompositionen. Carl Philipp Emanuel Bach bezeichnete 1774 das Sonaten- opus gegenüber dem Bach-Biographen Forkel, als die „besten Arbeiten des seeligen lieben Vaters. Sie klingen noch jetzt sehr gut, u. machen mir viel Vergnügen, ohngeachtet sie über 50 Jahre alt sind. Es sind einige Adagii darin, die man heut zu Tage nicht sangbarer setzen kann.“ Das Besondere an diesen Sonaten ist die Emanzipation des Cembalos von einem reinen Begleitinstrument zu einem gleichberechtigten Partner der Violine. Bach wandelte damit auf musikalisch neuen Pfaden und setzte den bis heute gültigen Maßstab für höchstes künst- lerisches Zusammenspiel. Sonntag | 30. März 2014 | 17:00 Uhr Ryo Terakado | Barockvioline Sungyun Cho | Cembalo Eintritt frei, Spenden erbeten

25 Ryo Terakado geboren in Santa Cruz/Bolivien, begann bereits als Vierjähriger mit dem Geigenspiel. Er studierte an der Toho-Gakuen Mu- sikhochschule Tokyo Geige, Kammermusik und Dirigieren. Mit neunzehn Jahren erwachte sein Interesse für die Ba- rockvioline. Er nahm ein Studium bei am Koninklijk Conservatorium Den Haag auf, das er 1989 mit dem Solistendiplom erfolgreich abschloss. Er wirkte bei führenden Barockorchestern als Konzertmeister, so wie bei Les Arts Florissants, , Colle- gium Vocale Gent oder dem Tokyo Bach-Mozart Orchestra. Als Dirigent trat er erstmals 1994 beim Hokutopia Internatio- nal Music Festival in Tokyo auf. Er dirigierte Opern von Mon- teverdi, Purcell, Rameau, Lully, Gluck, Haydn und Mozart. Derzeit unterrichtet er Barockvioline und Barockorchesterlei- tung am Koninklijk Conservatorium Den Haag. Er ist einer der Konzertmeister der Ensembles Bach Collegium Japan, , Mitglied des Kuijken-Quartetts und des Ensembles il Gardellino. Seit einigen Jahren widmet er sich auch dem Spiel des Violoncello da spalla, einem Schultercello, welches in naher Verwandtschaft zur Viola pomposa steht. Zahlreiche Einspielungen sowie Rundfunkmitschnitte doku- mentieren sein vielfältiges Schaffen. In Kirchheim war Ryo Terakado bereits als Konzertmeister zu Gast: Beim Weih- nachtsoratorium mit dem BachCollegium Japan/Europe unter Masaaki Suzuki und mit Bachs Solokantaten für Bass zusam- men mit il Gardellino.

26 Sungyun Cho begann bereits als Fünfjährige mit dem Klavierspiel und wurde mit dem ersten Preis des koreanischen Jugendwettbewerbs ausgezeichnet. Als Teenager lernte sie Orgel an der Seoul Arts High School. Mit einem Stipendium begann sie 1997 an der Yonsei University mit dem Kirchenmusikstudium bei Kwak Dong. Nach ihrem Examen setzte sie ihre Studien am Koninklijk Conservatorium Den Haag fort, wo sie 2011 ihren Abschluss als Cembalistin und in Kammermusik bei Jacques Ogg mit der höchsten Auszeichnung erwarb. Außerdem wurde ihr die Volksmedaille als Beste ihres musikalischen Jahrgangs verliehen. Als Solistin und Continuospielerin war Sungyun Cho u.a. in den Niederlanden, Belgien, Italien, Frankreich, Spanien, Korea und Bolvien zu hören. So war sie beim bedeutenden Utrechter Oude Muziek Festival, dem Festival Les Éphémères in Rennes, dem Early Music Festival Bolivien oder dem korea- nischen Händel-Festival zu Gast. Sie musiziert regelmäßig mit führenden Spezialisten der historischen Aufführungspraxis wie Jacques Ogg, Ryo Terakado, Frank de Bruine, Donna Agrell, Jan Kleinbussink, Peter Kooij, Peter van Heyghen oder Emilio Moreno. Bachs Goldberg-Variationen führte sie in den Niederlanden, Belgien, Korea sowie in Spanien auf Einladung der Kulturstiftung La Caixa auf. Zur Zeit unterrichtet sie in Den Haag als Assistentin von Jacques Ogg und ist Cembalistin des Ensembles Animaccord unter Leitung von Ryo Terakado.

27 Impressum

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