Die Künste Im Gespräch. Zum Verhältnis Von
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Caduff · Gebhardt Fink · Keller · Schmidt Die Künste im Gespräch CCaduff-Gespraaduff-Gespräcch.inddh.indd 1 116.08.20076.08.2007 111:21:021:21:02 UhrUhr CCaduff-Gespraaduff-Gespräcch.inddh.indd 2 116.08.20076.08.2007 111:21:031:21:03 UhrUhr Corina Caduff · Sabine Gebhardt Fink Florian Keller · Steffen Schmidt Die Künste im Gespräch Zum Verhältnis von Kunst, Musik, Literatur und Film Wilhelm Fink CCaduff-Gespraaduff-Gespräcch.inddh.indd 3 116.08.20076.08.2007 111:21:031:21:03 UhrUhr Gedruckt mit freundlicher Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Dies betrifft auch die Vervielfältigung und Übertragung einzelner Textabschnitte, Zeichnungen oder Bilder durch alle Verfahren wie Speicherung und Übertragung auf Papier, Transparente, Filme, Bänder, Platten und andere Medien, soweit es nicht §§ 53 und 54 URG ausdrücklich gestatten. © 2007 Wilhelm Fink Verlag, München (Wilhelm Fink GmbH & Co. Verlags-KG, Jühenplatz 1, D-33098 Paderborn) Internet: www.fi nk.de Einbandgestaltung: Evelyn Ziegler, München Herstellung: Ferdinand Schöningh GmbH & Co. KG, Paderborn ISBN 978-3-7705-4524-7 CCaduff-Gespraaduff-Gespräcch.inddh.indd 4 116.08.20076.08.2007 111:21:031:21:03 UhrUhr INHALT VORWORT . 7 HIGH | LOW. HOCH- UND ALLTAGSKULTUR IN DEN KÜNSTEN . 9 Kunst 9 · Literatur 13 · Musik 17 · Kino 19 DIE ZERSTÜCKELTE STIMME: LACAN KARAOKE . 23 Das Präludium des Spiegelstadiums 24 · Sprechgesang als Wiederkehr der zerstückelten Stimme: Schönbergs Pierrot 25 · Vom Stummfi lm zum Tonfi lm: Die abgetrennte Stimme 26 · Playback, Falschsingen 28 · Die gespiegelte Stimme: David Bowies Thursday’s Child 29 · Karaoke 31 XTC . 33 Zuckung/Verzückung: Ekstase im Zwischenraum von Tanz und Musik 34 · Pop, Video, Ekstase 38 · Musik als Ekstase in der Literatur 46 · Bildinszenierungen 50 · Die Künste und die ekstatische Erfahrung heute 54 SPORT IN DEN GEGENWARTSKÜNSTEN . 57 I WETTBEWERBE ZWISCHEN SPORT UND KUNST . 58 Literarische Wettbewerbe zwischen high und low 58 · Zeit und Leistung: Der Musikwettbewerb 61 · Das Turnier 62 · Zwischen Sport und darstellender Kunst: Wrestling 63 II LEKTÜREN: SPORT IN KUNST, LITERATUR, FILM UND OPER . 66 Der Sport in Malerei und Fotografi e 67 · Hollywood: Sport als Erfolgs- versprechen 71 · Der Sportkörper als Kriegskörper: Elfriede Jelineks Sportstück 73 · Ausweitung der Kampfzone: Helmut Oehrings Tanzoper Das D’Amato System 75 III DER SPORT UND DIE KÜNSTE ZWISCHEN ANGLEICHUNG UND KRITIK . 78 CCaduff-Gespraaduff-Gespräcch.inddh.indd AAbs1:5bs1:5 116.08.20076.08.2007 111:21:041:21:04 UhrUhr 6 INHALT RHETORIK DES REALEN: DIE TRÄNE . 81 Reality: Die Träne am Bildschirm 82 · David Lynch und die Wahrheit inszenierter Tränen 84 · Die Träne als transgressives Element 87 DIE KÜNSTE IM GESPRÄCH: INTERMEDIALITÄT . 91 I MATERIALITÄT UND MEDIUM . 93 Musik 94 · Sprache/Literatur 98 · Visuelle Künste 99 · Film 101 II BIMEDIALITÄT: DOMINANZBILDUNG . 102 Musik und Bild 103 · Text und Bild 106 · Text und Musik 115 III MONOMEDIALITÄT . 117 Musik und Kunst in der Literatur 118 · Literatur und Musik in der Kunst 123 · Literatur und Kunst in der Musik 131 HIGH | LOW. STANLEY KUBRICKS EYES WIDE SHUT . 139 Crossing the Border: Stanley Kubrick und seine literarischen Vorlagen 139 · Drinnen high und außen low: Musik und Räume 141 · Bildzitat: Das Schlingern der Bilder zwischen high und low 144 · Couple Trouble: Cruise – Kidman 148 BILDNACHWEISE . 151 ZU DEN AUTORINNEN UND AUTOREN . 155 CCaduff-Gespraaduff-Gespräcch.inddh.indd AAbs1:6bs1:6 116.08.20076.08.2007 111:21:041:21:04 UhrUhr VORWORT In den Künsten der Gegenwart gehört die Überschreitung herkömmlicher Kunst- und Mediengrenzen längst zum Alltag. Im vorliegenden Band refl ektieren wir diese Tendenzen zur Überschreitung, indem wir uns mit verschiedensten Aspek- ten von Kunst, Musik, Literatur und Film befassen. So gehen wir der Frage nach, wie bestimmte Themen und Motive quer durch die genannten Kunstdisziplinen aufscheinen, wir zeigen die ästhetischen Differenzen und Analogien dieser unter- schiedlichen Ausprägungen, und wir schildern die geschichtlichen Diskontinuitä- ten, die sich dabei im Vergleich der Künste ergeben; denn die Künste stehen auch dann in einem gegenseitigen Verhältnis, wenn sich dieses nicht unmittelbar in einer multimedialen Liaison von Ton, Bild und Sprache ausdrückt. Methodischer Ausgangspunkt für die hier versammelten Beiträge ist unsere spe- zifische Ko-Autorschaft: Sämtliche Texte haben wir gemeinsam konzipiert und ver- fasst. Dabei spiegelt sich in unserem Fokus auf die verschiedenen Künste unsere jeweilige Herkunftsdisziplin: Literaturwissenschaft (Corina Caduff), Kunstwissen- schaft (Sabine Gebhardt Fink), Kultur- und Filmwissenschaft (Florian Keller) sowie Musik- und Tanzwissen schaft (Steffen Schmidt). Interdisziplinarität ergibt sich in unserem Fall also nicht aus dem Blick einer Einzelperson auf verschiedene Diszi- plinen, sondern sie ereignet sich zwischen mehreren Personen – dort, wo wir uns in gemeinsamer Arbeit mit den Schnittstellen der Künste auseinandergesetzt haben. Thematisch bewegen sich die folgenden Artikel weitgehend im Spannungs- feld von Hoch- und Alltagskultur. Der Eröffnungstext bietet einen allgemeinen Überblick über die historische Ausformung der Dichotomie von high und low in den Künsten. Die weiteren Beiträge drehen sich um Schönberg und Karaoke, um Wettbewerbe in Sport und Kunst, um Verzückung und Tränen. In unserer verglei- chenden Perspektivierung von Kunst, Musik, Literatur und Film erproben wir ver- schiedene Zugänge: Wir gehen von bestimmten Themen oder Motiven wie Sport, Ekstase oder Tränen aus, um deren Geschichte und Ästhetik in den genannten Künsten zu untersuchen. Oder wir setzen eine theoretische Figur an den Anfang und befragen diese im Hinblick auf die verschiedenen Künste – wie im Aufsatz über die „zerstückelte Stimme“, in dem wir eine Denkfigur der Psychoanalyse zum Ausgangspunkt nehmen, um unterschiedlichen Ausprägungen der abgetrennten Stimme zwischen Musik und Film nachzugehen. Im Weiteren präsentieren wir einen längeren Aufsatz zur Intermedialität, in dem wir Fragen nach Medium und Materialität der Künste wie auch intermediale Kunstformen umfassend diskutie- ren. Diese methodische Vielfalt in der Entwicklung von Fragestellungen ist auch als Experiment zu betrachten, mit dem wir versuchen wollen, die besondere Situation CCaduff-Gespraaduff-Gespräcch.inddh.indd AAbs2:7bs2:7 116.08.20076.08.2007 111:21:041:21:04 UhrUhr 8 VORWORT der Ko-Autorschaft so produktiv wie möglich zu gestalten. Auf eine einzige Arbeit konzentrieren wir uns abschließend in dem Essay über Stanley Kubricks Film Eyes Wide Shut: Hier spüren wir dem vielschichtigen Dialog zwischen Musik, Kunst und Literatur nach, um zu zeigen, wie dezidiert sich dieser Film auf der Grenzlinie zwischen high und low bewegt. Der Band versteht sich als kulturwissenschaftlicher Beitrag zum Gespräch der Künste und richtet sich an Interessierte aus allen genannten Disziplinen. Wo sich die jeweilige Fachterminologie als Barriere oder als interdisziplinär nicht dialogfä- hig erwiesen hat, haben wir sie gemieden; wo sie dagegen zu einer Differenzierung beiträgt, die auch für die anderen Künste relevant ist, suchen wir sie über die jewei- ligen Fachgrenzen hinweg geltend zu machen. Die Arbeit ist im Rahmen eines vom Schweizerischen Nationalfonds geförder- ten Projektes am Institute for Cultural Studies in the Arts der Zürcher Hochschule der Künste entstanden. Corina Caduff, Sabine Gebhardt Fink, Florian Keller, Steffen Schmidt CCaduff-Gespraaduff-Gespräcch.inddh.indd AAbs2:8bs2:8 116.08.20076.08.2007 111:21:051:21:05 UhrUhr HIGH | LOW. HOCH- UND ALLTAGSKULTUR IN DEN KÜNSTEN Die Problematik von high art und low culture ist in den verschiedenen Künsten zu verschiedenen Zeiten virulent geworden. Was die Musik betrifft, so hat die Musik- industrie um 1900 offi ziell eine bis heute gültige Scheidung zwischen dem U- und E-Bereich vollzogen – eine Scheidung allerdings, die den fl ießenden Übergängen zwischen high und low in der musikalischen Praxis selbst selten gerecht wird. In den visuellen Künsten hat man den Einfl uss der low culture bereits um 1850 als Gefahr debattiert, bevor ihr Einbezug im 20. Jahrhundert für ein neues Kunstverständnis (Beuys, Warhol u. a.) geradezu konstitutiv wurde. In der Literatur hat sich die Tren- nung von Unterhaltungs- und Hochliteratur im 18. Jahrhundert etabliert, wobei sie im Anschluss an die deutschsprachige Popliteratur der 1990er Jahre gegenwärtig neu zu diskutieren wäre. Nachträglich und rückblickend lassen sich in der Geschichte der Künste man- nigfache Verhältnisse zwischen high und low neu rekonstruieren. Dabei sind ins- besondere die wechselseitigen Übergänge zu beleuchten: Durch welche Umwer- tungsverfahren wird eine „niedere“ Kunst in high art transformiert, und wie wird etwas, das heute der Hochkultur zugewiesen wird, morgen schon zum Kultobjekt der Alltags- und Massenkultur? So wie etwa der Jazz, der zunächst als nahezu anrü- chige Unterhaltungsmusik galt, im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einem allgemein angesehenen Musikgenre avanciert ist und seit 1970 auch Eingang in die akade- mische Lehre findet. Die folgenden Ausführungen bieten einen