Rote Liste Und Artenliste Sachsens 3 4 E-Mail: [email protected] Autor: Marienkäfer Prof
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
1 2 Herausgeber: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Pillnitzer Platz 3, 01326 Dresden Telefon: + 49 351 2612-0 Telefax: + 49 351 2610-1099 E-Mail: [email protected] www.smul.sachsen.de/lfulg Diese Veröffentlichung wird fi nanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes. Redaktion: Abteilung Naturschutz, Landschaftspfl ege Telefon: + 49 3731 294-2001 Telefax: + 49 3731 294-2099 Rote Liste und Artenliste Sachsens 3 4 E-Mail: [email protected] Autor: Marienkäfer Prof. Dr. sc. nat. Dr. h. c. Bernhard Klausnitzer Mitglied des Senckenberg Deutschen Entomologischen Instituts Lannerstraße 5, 01219 Dresden Fotos: Titelbild: Schöner Marienkäfer (Sospita vigintiguttata) 1) Fichten-Marienkäfer (Adalia conglomerata) 2) Teich-Marienkäfer (Anisosticta novemdecimpunctata) 3) Blattfl oh-Marienkäfer (Calvia quatuordecimguttata) 4) Siebenpunkt Larve (Coccinella septempunctata) 5) Dreizehnpunktiger Flach-Marienkäfer (Hippodamia tredecimpunctata) 6) Wärmeliebender Marienkäfer (Oenopia lyncea agnatha) 7) Tannen-Zwergmarienkäfer (Scymnus impexus) 8) Bogen-Zwergmarienkäfer (Clitostethus arcuatus) Bildautoren: I. Altmann (7), E. Wachmann (Titelbild 1-6, 8) Gestaltung und Satz: Serviceplan Solutions 1 GmbH & Co KG 5 6 Druck: Druckerei Thieme Meißen GmbH Redaktionsschluss 05.05.2020 Aufl age: 1.500 Exemplare Papier: Gedruckt auf 100 % Recycling-Papier Bezug: Diese Druckschrift kann kostenfrei bezogen werden bei: Zentraler Broschürenversand der Sächsischen Staatsregierung Hammerweg 30, 01127 Dresden Telefon: + 49 351 2103-671 Telefax: + 49 351 2103-681 E-Mail: [email protected] www.publikationen.sachsen.de 7 8 Verteilerhinweis Diese Informationsschrift wird von der Sächsischen Staatsregierung im Rahmen ihrer verfassungsmäßigen Verpfl ichtung zur Information der Öffentlichkeit herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von deren Kandidaten oder Helfern im Zeitraum von sechs Monaten vor einer Wahl zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für alle Wahlen. Ausführliche Legende zur Kommentierten Artenliste RL Rote Liste mh mäßig häufig Hauptgefährdungen LW Laubbäume, Weichholz HGef. (Gefährdungsursachen-Komplexe RL SN Rote Liste Sachsens h häufig N Nadelbäume nach GÜNTHER et al. (2005)) RL D Rote Liste Deutschlands sh sehr häufig art- und arealbezogene Spezifika, G Gehölze: Laub- und Nadelbäume ART 0 Ausgestorben oder verschollen ? unbekannt biologische Risikofaktoren K Krautpflanzen bauliche Maßnahmen und Roh- 1 Vom Aussterben bedroht lang Trend langfristiger Bestandstrend BAU m monophag stoffgewinnung 2 Stark gefährdet <<< sehr starker Rückgang syn synanthrop direkte Entnahme und Besei- 3 Gefährdet << starker Rückgang ENT tigung (nicht jagdliche, nicht Komm. Artspezifischer Kommentar Gefährdung unbekannten < mäßiger Rückgang fischereiliche Nutzung) Sammlungen G Ausmaßes = gleich bleibend FOW Forstwirtschaft Senckenberg Museum für MNG R extrem selten Landwirtschaft, Garten-, Obst- Naturkunde Görlitz > deutliche Zunahme LAW und Weinbau, Imkerei Senckenberg Naturhistorische V Vorwarnliste – keine Gef.-Kategorie (<) Rückgang, Ausmaß unbekannt MTD NAT Naturschutzmaßnahmen Sammlungen Dresden ?/* Daten ungenügend/Neuansiedlung Daten unzureichend – keine t. teste = bezeugt D NPR natürliche Prozesse und Ereig- Gef.-Kategorie kurz Trend kurzfristiger Bestandstrend nisse, Klimaeinflüsse Ungefährdet – keine Gef.-Kate- * ↓↓↓ sehr starke Abnahme SCH Schadstoff-, Nährstoff-, Licht- gorie und Lärmeinflüsse ↓↓ starke Abnahme Grund Gef. Nutzung von Truppenübungs- Ursache für Kategorieänderung mäßige Abnahme oder Ausmaß TRU +/- ( ) plätzen ↓ unbekannt (entfällt, da erste Sächsische Rote Liste der St. Status Marienkäfer) = gleich bleibend I Indigene, Ureinheimische Vw Verantwortlichkeit Sachsens ↑ deutliche Zunahme A Archäozoen, Altbürger in besonders hohem Maße ? Daten ungenügend !! N Neozoen, Neubürger verantwortlich RF Risikofaktoren U Unbeständige, Vermehrungsgäste ! in hohem Maße verantwortlich - negativ wirksam Irrgäste, (Gefangenschafts-) in besonders hohem Maße für nicht vorhanden oder Daten Y (!) = Flüchtlinge isolierte Vorposten verantwortlich ungenügend AR Arealrand gS gesetzlicher Schutz RF (K) Risikofaktoren (Kürzel) Arealrand verläuft durch Sachsen, § besonders geschützt Bindung an stärker abnehmende N/O/S/W z. B. NW - nordwestlicher Arealrand §§ streng geschützt A Arten, Lebensräume bzw. Wirts- arten Exklave, isolierter/isolierte Kriterien -e Vorposten in Sachsen Kriterien für Gefährdungsanalyse D direkte Einwirkungen GefA (Zusatz zur Himmelsrichtung) F Fragmentierung/Isolation akt B aktuelle Bestandssituation nahe Arealrand, disjunkte ( ) ex ausgestorben I Indirekte Einwirkungen Verbreitung nicht gesicherte Naturschutz- Ökol. Ökologie es extrem selten N maßnahmen ss sehr selten L Laubbäume R Reproduktionsreduktion s selten LH Laubbäume, Hartholz Artikel-Nr. L V-2-2/41 W Wiederbesiedlung Inhalt Vorwort 3 1 Einleitung 4 2 Defi nition der Kategorien 7 3 Grundlagen der Gefährdungsanalyse 8 4 Kommentierte Artenliste 12 5 Rote Liste 30 6 Gefährdungssituation 32 7 Literatur 34 8 Anhang 46 Vorwort Kommentierte Artenlisten bieten eine Über- Vorkommen gefährdeter Arten zu bewerten. sicht über die in Sachsen vorkommende Arten- Bei der Einstufung der Gefährdung innerhalb vielfalt einer Organismengruppe. Sie vermitteln der Artengruppen werden feste Bewertungskri- grundlegende Informationen zu den Arten, bei- terien angelegt, die den Vergleich mit anderen spielsweise zum Status. Auch die Fakten zu Bundesländern ermöglichen. einer Gefährdungsanalyse sind hier aufgeführt, deren Ergebnis in der Roten Liste zusammenge- Rote Listen gefährdeter Tier- und Pfl anzenar- fasst wird. ten Sachsens werden in Verbindung mit kom- mentierten Artenlisten entsprechend dem Be- Rote Listen gefährdeter Organismen dokumen- arbeitungsstand in loser Folge und nach tieren den Kenntnisstand über die Gefährdung einheitlicher Gliederung herausgegeben. Für der einzelnen Arten und über den Anteil gefähr- die Artengruppe der Marienkäfer gab es bisher deter Arten der betrachteten Sippe. Sie sind noch keine Rote Liste. Hier liegt somit eine Erst- damit sowohl ein Instrument der Umweltindi- bearbeitung einer Roten Liste der Marienkäfer kation als auch der Fachplanung des Natur- Sachsens vor. Eine Aktualisierung der Roten Lis- schutzes, beispielsweise Grundlage für Arten- te ist auch weiterhin notwendig. Anregungen und Biotopschutzprogramme. Nicht zuletzt für die künftige Weiterführung nimmt das dienen sie zur Information der Öffentlichkeit. Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirt- Rote Listen erleichtern es ebenfalls, Landschaf- schaft und Geologie gern entgegen. ten, Landschaftsteile und Biotope anhand der Norbert Eichkorn Präsident des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Vorwort | 3 1 Einleitung Obwohl zu den Marienkäfern (Coccinellidae) vie- Sachsen gefunden werden, z. B. Nephus bisig- le auffällige und bekannte Arten gehören, fehlen natus und Scymnus suffrianoides apetzoides. auch bei dieser Familie fl ächendeckende Erhe- bungen im Freistaat Sachsen. Die Kenntnisse Die Angaben zum Gefährdungsgrad für Sach- konzentrieren sich auf einige gut untersuchte sen-Anhalt (WITSACK et al. 2004) und Bayern Landschaften, z. B. Elbsandsteingebirge, Elbtal (GEISER 1992) stammen aus den aktuellen Roten um Meißen, Oberlausitz, Erzgebirge, Vogtland, Listen. Für Brandenburg und Thüringen liegen Chemnitz, Leipzig, Dresden und Umgebung. keine Angaben vor. Die Rote Liste Deutschland (GEISER 1998) wird in der Tabelle nicht herange- Bisher wurden im Freistaat Sachsen 71 Arten zogen, weil sie nicht mehr dem aktuellen Stand aus der Familie Coccinellidae sicher nachgewie- entspricht. Eine neue Rote Liste ist in Vorberei- sen (hinzu kommen zwei allochthone Arten tung (ESSER & BÜCHE, in Vorb.). Die Gefährdungs- und eine verschleppte Art). einstufungen sind abgeschlossen und wurden von den Autoren dankenswerter Weise bereits Grundlage unserer Kenntnisse über die Marien- zur Verfügung gestellt. käfer-Fauna Sachsens sind zusammenfassende faunistische Literatur (DIETRICH 2018, ERMISCH Unsere heutigen Kenntnisse zur Marienkäfer- 1953, ERMISCH & LANGER 1934, 1935, 1936, 1937, Fauna Sachsens beruhen auf dem Wirken bedeu- HAUSOTTE & DÄBRITZ 2017, HORION 1961, KLAUSNITZER tender Koleopterologen, die von Mitte des 19. bis 1960, 1961b, 1997, 2019d, 2020, KLAUSNITZER et Mitte des 20. Jahrhunderts gewirkt haben. Sie al. 2009, 2018, KÖHLER & KLAUSNITZER 1998) und geben uns vor allem durch ihre Sammlungen die über 100 weitere publizierte Einzeldarstellun- Möglichkeit, überhaupt Aussagen zur histori- gen und kurze Mitteilungen. Hinzu kommen die schen Situation treffen zu können, ohne die eine Sammlungen der Museen, eine große Zahl von Beurteilung langfristiger Entwicklungstrends Meldungen in ihrer Freizeit tätiger Entomolo- nicht möglich wäre. Genannt seien: Theodor gen – zumeist Mitglieder der Entomofaunisti- Franz Wilhelm Kirsch (29.09.1818 – 08.07.1889), schen Gesellschaft e. V. – und die Zentrale Art- Hermann Wiessner (31.01.1862 – 13.03.1949), datenbank des Sächsischen Landesamtes für Robert Fuchs (1868 – 18.07.1934), Friedrich Karl Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sowie Hänel (13.02.1870 – 29.03.1945), Paul Franz Au- eigene Erhebungen (seit 1956) und die Ergeb- gust Detzner (04.12. 1872 – 1946), Kurt Her- nisse von Bestimmungssendungen, die in um- mann Gustav Otto Noesske (09.11.1873 – 1946), fangreichen Notizen niedergelegt sind. Es wur- Herbert Schmidt (25.06.1905 – 08.07.1951), Karl den