<<

Ausgabe März 2003, Nr. 8 2

Christian Haschke, Vierhausstraße 21, 41236 Mönchengladbach, Germany Tel: 021 66 - 610 565 , Fax: 0 21 66 - 61 05 81 email: [email protected] http://www.mountvernonandfairway.de

EDITORIAL und VERWALTUNG Christian Haschke VERWALTUNG Christian Haschke, Konto Nr. 72 36 093, BLZ 200 90 500, NetBank Hamburg DRUCK Bernd Jansen COVERGESTALTUNG Griso von Harlessem MITARBEITER / BEITRÄGE Günter Gries ; Manfred Schmidt ; Alexander Knoll ; Martin Lohausen ; Wolfgang Karrer ; Ronny Schütz JAHRESABO (4 AUSGABEN) Euro 15,- AUFLAGE 180 ANZEIGEN und INSERATE kostenlos; angebotene Raubdrucke unterliegen nicht der Verantwortung des Herausgebers Zusendung von Artikeln und Fotos: Wenn ihr eure Artikel am PC schreibt bevorzuge ich die Zusendung als email oder als Diskette im .doc oder .txt Format (Word 97 & Pagemaker 6.5). Gescanntes Bildmaterial bitte als Diskette oder CD im .tif; .bmp; jpg. oder .gif Format zusenden. Copyright Alle Artikel, die in Saga erscheinen, sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigungen, Veröffentlichungen und Abdrucke in jeder Form sind nur mit der Genehmigung des Herausgebers gestattet.  California Saga

INHALTSANGABE Editorial ...... Seite 03 Meeting Informationen ...... Seite 05 Celebrate The News ...... Seite 07 CD Review ...... Seite 21 Wie ich zu den BB kam ...... Seite 21 The long lost of Brian ...... Seite 22 Jeff Foskett Interview ...... Seite 23 Die Geburt des Surf ...... Seite 27 Die sollte man mal wieder auflegen Seite 34 Trader ...... Seite 35

2 California Saga • September Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe von “California Saga”

Hallo Freunde der musikalischen Zunft. Wie Ihr seht ist das Heft wie versprochen etwas früher erschienen, um euch mit genügend Informationen zum Meeting und dem Jeff & Billy Konzert auch in schriftlicher Form zu geben. Die Idee mit der Infoseite im Internet ist anscheinend doch recht grandios in die Hose gegangen oder es wollen einfach keine CSler zum diesjährigen Meeting kommen... DAS KANN JA NICHT SEIN !!!! Also Leute, diesmal wird noch besser als beim letzten Mal. Das Konzert wird mit Sicherheit noch um einiges länger, Billy will Homevideos mit den Beach Boys zeigen, die Frage und Antwort Runde soll gemacht werden und und und. Wer sich also diese Gelegenheit entgehen läßt ist selber Schuld. Denn das wird mit Sicherheit ein Super Abend !!!

Mein Aufruf sich zu melden bzgl. einem Nachfolger für Bernd Jansen (Druck) und als Meetingausrichter des nächsten, jetzt 2004 stattfindenen Meetings ist leider ziemlich auf der Strecke geblieben. Als Ausrichter hatte sich nur einer gemeldet (Danke nochmals Eva !!! ) und als „Drucker“ zwei (Danke Dietmar und Eva !! ), die dies zwar machen wollen, was schonmal eine tolle Sache ist, aber es nicht so günstig machen können wie Bernd bisher. Also, wenn sich kein anderer jetzt noch meldet, wird es dann hoffentlich einer von den Beiden dann machen und ggf. muß CS dann teurer werden.

Und noch etwas aus der Verwaltung (muß leider sein): Ich bitte euch dringendst darum, daß ALLE sich, wenn schon nicht den Umschlag (dort steht über eurer Adresse „Abo bis ... „), dann doch wenigstens die beigefügten Zettel zu bemerken. Da dies ja der Fall sein wird und ihr feststellt, daß auch im letzten oder sogar vorletzten CS so ein Zettel war, dann überweist bitte nicht unedingt für nur weitere 4 Ausgaben, denn dann habe ich die Arbeit mit den Zetteln direkt beim übernächsten Mal wieder und das muß ja nicht sein. Ich würde mich über diese Aufmerksamkeit wahnsinnig freuen, da es wirklich einiges an Zeit erspart, da im Schnitt 35 Mahnungen pro Heft zu drucken, zu falten und einzutüten gilt. DANKE !

So, jetzt mal endlich zu den Inhalten oder den Nicht-Inhalten..... Die Audio DVD findet eine größere Nische mit zwei Artikeln über das „Making Of“ mit Mark Linett, der wie schon häufiger sich für die technische Seite eines Beach Boys Produktes verantwortlich zeichnete.

California Saga • September 2000 Brian wird eine Tour DVD/ Video im März veröffentlichen, leider gibt es zunächst nur die Infos dazu. Eine Besprechnung findet im nächsten Heft statt. Ebenso wie die für dieses Heft angekündigte Besprechung der neuen CD. Außerdem findet ihr ein Jeff Foskett Interview im Heft, das dankenswerter Weise Alexander Knoll übersetzt hat (DANKE !! ).

Eine kleine Preview auf CS 83: Review vom Meeting, ausführliche Bootlegbesprechnung des neuesten Materials, Mitgliederliste 2003, Review der neuesten DVDs, und noch vieles mehr.

Deadline für CS 83 wird der 15. Mai sein.

Bis zum Meeting

Euer

4 California Saga • September JEFF FOSKETT UND BILLY HINSCHE BEIM CS MEETING (22. MÄRZ)

Da nicht nur das Publikum, sondern auch Billy und Jeff selbst von der Veranstaltung hier im letzen Jahr begeistert waren, kommen sie dieses Jahr wieder zu uns. Dieses Mal wollen wir die Veranstaltung jedoch etwas größer aufziehen und das Konzert mit unserem Meeting verknüpfen. Damit möglichst viele kommen können, haben wir das Ereignis dieses Mal nicht in die Osterferien gelegt. Das wird dann folgendermaßen aussehen: Nachdem ihr 35 Euro abgedrückt habt (alles inklusive ausser Getränke) beginnt unser Meeting um 15 Uhr. Zwischen Kaffee/ Kuchen und Abendessen mit kaltem und warmen Buffet gibt es offiziell wie letztes Jahr die nicht stattgefundene Frage und Antwortrunde mit Billy und Jeff und privaten Kontaktmöglichkeiten. Billy möchte auch gerne euch ein paar Videos zeigen.

Ab 19.30 ist Einlass für Fremdpublikum, so dass um 20 Uhr mit dem Konzert begonnen werden kann. Wie viele wissen sind die Beiden für Musikwünsche (bis auf Dennis´ Drums, damals von Manfred vorgeschlagen) ziemlich offen.

Freut auf ein hoffentlich geiles Meeting!

Veranstaltungsort: Bergischer Hof, Aufderhöher Str. 132, Solingen

Datum: 22.März 03

Beginn Meeting: 15 Uhr

Beginn Jeff & Billy Konzert: ca. 20 Uhr

Kosten: 40 € (inkl. Meetinggebühren, Eintritt Konzert, warmes Buffet, Kaffee & Kuchen OHNE Getränke) Die Kosten sind vorsichtshalber etwas höher angesetzt. Wenn wir mit den Kosten am Ende zu hoch lagen, werden die Teilnehmer mit entsprechend längeren Abos „ausgezahlt“.

Anmeldung: Wegen Essensbestellung (wir machen’s dieses Mal nicht selber) und um die Kosten zu kontrollieren und somit ggf. Euch das Event billiger zu machen, ist eine Anmeldung bei uns bis zum 11.3. ZWINGEND notwendig !!!! Spätere Anmeldungen für das Essen können nicht mehr berücksichtigt werden.

Wer dann noch spontan kommen will, muß den normalen Eintrittspreis für Nichtmitglieder zahlen ! California Saga • September 2000 Ich weiß, das dies neu ist für euch, aber durch das Konzert sind wir im Prinzip dazu gezwungen. Ich hoffe auf euer Verständnis.

Anfahrt: Am einfachsten ist es von der A3 kommend die Abfahrt Solingen Langenfeld zu nehmen. Dann Richtung Solingen und immer auf der B229 bleiben ,die nach ca. 4 Kilometer Auf der höher str. heißt.

Unterkunft: Um Hotels müsst ihr euch dieses Mal leider selber kümmern !!!

Eure Gastgeber Gunter Gries und Sabine Bohn e-mail:[email protected] Telefon:0102/10516 Fax:0212/202072

6 California Saga • September Celebrate The News

Ende Januar hat ein Gericht nun das endgültige Urteil über den Namensstreit zwischen Al und Mike gesprochen – zugunsten von Mike. Al darf seine Band also defintiv ncht mehr Beach Boys Family and Friends nennen. Das Gericht meinte, dass Organisatoren manchmal durch die Namen irritiert waren und nicht wußten, wen sie denn da jetzt buchen würden oder gebucht hätten.

* * * * *

Brian Statement zum Tode von : „Maurice Gibb was one of my favorite Bee Gee’s because his voice was so expressive. It made me feel happy and feel really good to hear him sing. His voice had a joy to it that touched one’s soul. On a personal level, I loved his sense of humor and his spirit. He was a real friend to me. I remember when I inducted the Bee Gees into the Rock ‚n Roll Hall of Fame, and I sang „Too Much Heaven.“ I was blown away by the experience only to find out later that Maurice was feeling the same sentiments. I will truly miss him. At a time like this, all my love and prayers go out to his family, and of course, his brothers.“

* * * * *

Die Knebworth DVD soll am 17. Februar erscheinen. Schaun mer mal.Laut Mark Linett soll die Pet Sounds 5.1 Audio DVD am 25.2.03 erscheinen.

* * * * *

Brian Wilson „On Tour“ Video/ DVD

Anfang März wird es endlich die langersehnte Dokumentation zu Brian´s Tour auf Sancturary geben. Ersten Angaben zufolge soll es folgende Sachen beinhalten: • Unveröffentlichte Liveauftritte inklusive eines noch niemals performten Song überhaupt • Exklusive Interviews mit Brian von den letzten vier Jahren • Paul McCartney’s Rede über Brian bei dessen Aufnahme in die Hall of Fame • Brian´s Auftritt beim Bridge School Benefit Concert sowie seine „Lehrertätigkeit“ für , als er ihm einen Crash Kurs für „“ gibt • Einen Backstage Überraschungsauftritt von von den Ronettes • Interviews mit Pete Townshend, Sheryl Crow, Neil Young und Patti Smith • Extramaterial zusätzlich auf DVD

Track listing:

California Saga • September 2000 Fun Fun Fun This Isn’t Love Don’t Worry Baby Ruby Baby Saturday Morning In the City Surfin’ USA Do It Again Kiss Me, Baby Sail On, Sailor Darlin’ Good Vibrations On Wisconsin Little GTO Vegetables Help Me Rhonda Lay Down Burden Back Home Caroline No Barbara Ann Viva Las Vegas Auld Lang Syne I’m So Young California Girls Add Some Music To Your Day

* * * * *

Am 17.1. nahm Brian Teil bei dem NAMM Tribute Concert („The 2003 NAMM Concert Honoring Sir Elton John: A Benefit For Music Education“) in Anaheim, Kalifornien. Weitere musikalische Gäste waren u.a. Ray Charles, Jewel, Norah Jones, Michael McDonald, John Mayer, Randy Newman, Bruce Hornsby, Vanessa Carlton, Brian McKnight, Amy Grant, Diana Krall, Take 6, Rufus Wainwright, Nikka Costa und natürlich Elton John. Phil Ramone war wie bei Brian´s Tribute musikalischer Direktor. Elton John erhielt den Yamaha’s 2003 Lifetime Achievement In Musical Excellence Award.

* * * * *

Hier ein kleiner Interviewausschnitt mit Vince Gill Mitte Dezember 2002, der uns ja vom Brian Tribute Konzert bekannt ist. Es geht hier um seine Performance speziell bei dem Song „Surf´s Up“.

Hast du „Surf´s Up“ zum aller ersten Mal gesungen?

Ich fühlte mich in meiner Haut absolut unwohl! Ich denke, dass dies das schwerste war, das ich jemals musikalisch zu lernen hatte.

Es schien, als ob Deine Stimme am Anfang etwas dünn war…

8 California Saga • September Ich hatte Angst. Ich dachte nur „Dies ist die höchste Note die ich jemals gehört habe und ich muß sie singen !“. Ich hatte den Song niemals zuvor gehört und als sie dann zu mir sagten, dass ich „Surf´s Up“ singen sollte, sagte ich „OK“. Ich dachte es wär einer dieser „Ba-Ba-Ba...“ - Du weißt schon - , der halt „Surf´s Up“ hieß. Einer dieser „fun little rockin’ tunes“. Als ich ihn dann hörte dachte ich nur „Oh mein Gott! Der hat ja sieben oder acht verschiedene Melodien! Ich weiß nicht ob ich das lernen kann.“. Ich hatte ernsthaft in Erwägung gezogen nicht zu Erscheinen, als ich herausfand, was sie von mir verlangten. Ich arbeitete und arbeitete und arbeitete dann daran, und ich hatte eine Note, die so unglaublich hoch war.

Mein Lieblingspart dieser Performance war, dass Amy [ED: Entweder meint er hier seine Frau oder Aimee Mann] mit dem Baby da war sowie ein Mann Backstage und sie hatten einen großen Bildschirm und jeder sah zu. Die Musik fing an und dieser Mann, der ein totaler Fan und Fachman der Beach Boys Musik war fragte, ob ich „Surf´s Up“ singen würde. Sie antwortete „Ja“ und er meinte dann „Niemand hat jemals „Surf´s Up“ live gesungen. Niemals! Brian hat ihn niemals gesungen, selbst nachdem sie ihn aufgenommen hatten.“ [ED: Fachman?? Natürlich wurde Surf´s Up schon live performt von den Beach Boys]. Und dann sagte er „Wird er die alternative Melodie singen?“. Und sie antwortete „Ich... denke... nicht.“. Ddann kam ich zu dieser wahnsinnig hohen Note und er sagte nur „Ohhh“.

* * * * *

Carnie hat sich für den Playboy ausgezogen, wie es schon das ein ums andere Mal angekündigt worden ist. Ein Veröffentlichungstermin ist nicht bekannt.

* * * * *

Mike und Bruce kommen im Sommer nach Europa auf Tour. Deutschlandtermine sind (bisher) nicht bekannt.

* * * * *

Pet Projects (The Productions) So heißt eine Compilation von Ace Records, die jetzt veröffentlicht wurde. Nettes Cover und gutes Booklet, leider ist sie für die meisten von uns keine besondere CD, da wir all diese Songs inklusive einiger mehr vor ein paar Jahren schon einmal auf CD gepresst bekamen (Brian Wilson: Still I Dream Of You, Japan Import). Interessant ist sie für all diejenigen, die die Songs noch nicht kennen oder die mittlerweile recht schwer zu bekommende Still I Dream nirgends finden oder zu teuer ist. Hier die Tracklist der CD:

RUNAROUND LOVER (SHARON MARIE) THINKIN’ ABOUT YOU BABY (SHARON MARIE) SUMMERTIME (SHARON MARIE) STORY OF MY LIFE (SHARON MARIE) PAMELA JEAN (SURVIVORS) AFTER THE GAME (SURVIVORS) SACRAMENTO (GARY USHER) THAT’S THE WAY I FEEL (GARY USHER) THE ONE YOU CAN’T HAVE (HONEYS) California Saga • September 2000 SURFIN’ DOWN THE SWANEE RIVER (HONEYS) PRAY FOR SURF (HONEYS) SHOOT THE CURL (HONEYS) HIDE GO SEEK (HONEYS) HE’S A DOLL (HONEYS) TONIGHT YOU BELONG TO ME (HONEYS) GOODNIGHT MY LOVE (HONEYS) SHYIN’ AWAY () FALLIN’ IN LOVE (AMERICAN SPRING) VEGETABLES (THE LAUGHING GRAVY) THE REVOLUTION (RACHEL & THE REVOLVERS) NUMBER ONE (RACHEL & THE REVOLVERS) SHE RIDES WITH ME (PAUL PETERSEN) GUESS I’M DUMB ()

* * * * *

Wenn ihr Infos habt bzgl. Beach Boys Daten, speziell Tourdaten bis 1976 in Deutschland (auch mehr, aber lest selbst), freut sich ein zukünftiger Beach Boys Buchauthor. Die Infos könnt ihr direkt ihm zukommen lassen, notfalls aber auch an mich. Hier zur Info eine email von ihm:

„What I am doing is writing a defintive guide to ’ career up until 1976, taking in their concert appearances, personal apparances, recording sessions, TV and radio shows etc.etc. Do you have any other dates/ venues of their European shows up until 1976? This info is particularly of interest to me at this moment, thanks! I really do aim to make this book the best ever Beach Boys book and with help from people like you all around the world, I’m sure it will be. Please keep in touch and if you’ve got any other pieces of info, that would be marvellous, thanks! Best Wishes, Keith email: [email protected]

* * * * *

The Beach Boys Mono Classic Pet Sounds Now in 5.1

Anfang März wird Pet Sounds auf DVD-Audio (abspielbar auf allen DVD Playern) herausbringen (wie in CS angekündigt). Dies wird das erste Mal sein, dass man das Album in Mono, Stereo und 5.1 Surround bekommen kann.

Diese DVD ermöglicht fünf verschiedene Abspielmodi: Advanced Resolution Surround, Advanced Resolution Stereo, Advanced Resolution Mono, DTS 5.1 Surround Sound sowie DVD-Video Compatible Dolby Digital 5.1.

Die DVD enthält zusätzlich zu den 13 Original Tracks noch 7 Bonus Tracks, Auflistung der Sessions, Track-by-Track Notizen, Liner Notes von David Leaf, Discography sowie eine Fotogallerie mit einem Pet Sounds Promofilm (featuring drei Songs von dem Album). Diese DVD wurde produced und engineered von Grammy-winning Producer Mark Linett. 10 California Saga • September TRACK LISTING: 1. Wouldn’t It Be Nice 2. You Still Believe In Me 3. That’s Not Me 4. Don’t Talk (Put Your Head On My Shoulder) 5. I’m Waiting For The Day 6. Let’s Go Away For Awhile 7. Sloop John B 8. God Only Knows 9. I Know There’s An Answer 10. Here Today 11. I Just Wasn’t Made For These Times 12. Pet Sounds 13. Caroline No

BONUS TRACKS: 14. Unreleased Backgrounds (unused intro for Don’t Talk) 15. Wouldn’t It Be Nice (session highlights) 16. Wouldn’t It Be Nice (Alternative mix without lead vocal) 17. God Only Knows (session highlights) 18. God Only Knows (master track mix with a cappella tag) 19. I Just Wasn’t Made For These Times (a cappella mix) 20. Summer Means New Love 21. Pet Sounds Promo Film

Hier der erste von insgesamt zwei Artikel über dieses Projekt:

Mark Linett arbeitet in seinem Studio in Glendale, Kalifornien, das unter anderem mobile Aufnahmemöglichkeiten anbietet.

Linett ist ein Veteran als Toningenieur und Produzent mit 25jähriger Arbeitserfahrung, er wurde 1998 für seine Arbeit am „Pet Sounds Sessions Box Set“ für einen Grammy nominiert. Er erläutert dass die Aufbereitung von „Pet Sounds“ für das neue 5.1 System gewisse Herausforderungen bot, unter anderem wegen Brian Wilsons damaliger Aufnahmeweise.

„Ich hab so meine Vergangenheit mit „Pet Sounds““ kichert Linett in seinem Studio. „Es hat angefangen mit meiner Arbeit an der ersten CD-Version, 1990, in der digitalen Steinzeit. Das war der Anfang vom Sonic Solutions No Noise System, ich weiß noch wie ich in San Francisco in Sonic’s Büros gesessen hab und drauf gewartet hab mir 15 überarbeitete Sekunden eines Titels über Kopfhörer anzuhören. Dann sagte ich ‚Zu viel!!!!!’. So ging das mit einer Anzahl von Titeln, Sachen zurechtrücken, verbessern. Dann bin ich in mein Hotelzimmer gegangen, und über Nacht haben sie vielleicht drei Songs fertiggestellt. Es war wirklich zeitraubend. Dann, später, 1997 kam das „Pet Sounds Sessions Set“, und dafür haben wir die erste Stereo-Version erstellt. Damals hab ich zum ersten Mal mit den Multitracks gearbeitet...um die Stereo-Version zu erstellen. Einige der Multitracks hab ich bereits so um 1988 angehört, als wir an der „Brian Wilson“ LP gearbeitet haben. Sie haben 8-Spur Master geschickt, ungefähr die Hälfte des „Pet Sounds“ Albums, ich weiß noch wie ich 8-Spur Maschinen gemietet habe....wir haben nur dagesessen, zugehört und California Saga • September 2000 gestaunt.....’Hör dir die Vocals von „Wouldn’t it be nice“ an, und jetzt nur den Track...’ Es war ein Erlebnis das zu hören, es ist immer noch eines.“ Linett erklärt weiter: „Zuerst wurde immer der Backing-Track als 3-oder 4-Spur Aufnahme fertiggestellt, das wurde dann in Mono abgemischt, aufgenommen wurden sie meistens in den Western Studios, Studio Nr.3 (heute Cello Studios) oder in den Gold Star Studios. Ungefähr die Hälfte dieser Mono-Mixe wurde dann auf einer anderen 4-Spur Maschine weiterbearbeitet, oder auf einer 8-Spur Maschine in den CBS-Studios, für weitere Overdubs. Und der Mono-Mix der Backingtracks erschien dann auch auf der fertigen Mono-LP in 1966".

Linett meint, Brian Wilsons Fixierung auf Mono sei sehr interessant. „Es ist nicht weil er auf einem Ohr taub ist-später hat er einige tolle Stereo-Platten produziert. Es war hauptsächlich wegen seiner Bewunderung für und der Tatsache dass das was man in Mono produziert exakt das ist was die Leute später zu hören bekommen. Die Zuhörer konnten den Mix nicht mehr verändern indem sie mit den Stereo-Lautsprechern experimentierten.“ Linett ergänzt dass die Platten damals weitgehend für den Radio-Einsatz in Mono produziert wurden. „Rückblickend kann man sagen dass Brian mit „Pet Sounds“ wirklich auf dem Zenit seines Schaffens war, und wenn er einen Track aufgenommen hat wußte er schon ziemlich genau was er hören wollte, deshalb brauchte er sich damit während der Aufnahme nicht mehr herumzuschlagen. Auf „Caroline No“ haben sie die Vocal Overdubs während des Abmischens gemacht!!! Naja, ‚Abmischen’ hieß damals, man hatte drei Regler am Mischpult. Während sie’s abgemischt haben hat Brian seine gedoppelte Gesangsspur live eingesungen“.

„Auf den 3-und 4-Spur Tapes gibt’s noch weitere Instrumental-Overdubbs, am deutlichsten auf „Sloop John B“. Die Streicher auf „Don’t Talk“ sind Overdubbs, aber das ist es auch schon. Die Streicher auf „God only knows“ wurden live während der Session eingespielt. Es ist sehr beeindruckend sich die Session Tapes anzuhören....die Streicher kommen erst in der Hälfte des Songs zum Einsatz, die Musiker sitzen einfach nur da und warten auf ihren Einsatz.“

„Die Musiker spielten als Ensemble und hörten das fertige Produkt nicht, solange sie es sicht nicht im Control Room angehört haben“.

„99,9 %“ der Multitracks existieren noch. „„Pet Sounds“ ist vollständiger als jede andere Beach Boys-LP, vor allen Dingen aus der Capitol-Periode. Wir sind sehr glücklich dass wir so gut wie alle Bestandtteile eines Albums erhalten konnten das für seine Zeit sehr schwierig aufzunehmen war“.

Da der Timecode 1966 noch nicht erfunden war bestand Linetts größte Herausforderung darin, die einzelnen Elemente miteinander zu synchronisieren. Aufbauend auf seine Erfahrung mit dem Stereo- Remix, benutzte er diesmal einen Lucid SSG 192 Studio Sync Generator und „Apogee’s Native Tools“, eine Kopplung aus Apogee Konvertern und Steinberg’s Nuendo Software. Er entschied sich für dieses System nachdem er es mit den Pro Tools HD verglichen hatte. Linett: „Ich habe das Native Tools System mit Nuendo bevorzugt, aber beide Systeme haben sehr gut mit den Apogee AD-16 und DA-16 Konvertern (Konvertoren???) geklungen.“

Dann wurden die Instrumentalspuren auf 24/96 Spuren transferiert. „Wir haben den Mono-Mix als Richtlinie genommen und haben die unterschiedlichen Geschwindigkeiten synchronisiert für den Transfer. Dann haben wir wenigstens angefangen zu phrasieren, wir haben mit der Geschwindigkeit rumgespielt damit wir schließlich 15 oder 20 Sekunden Übereinstimmung der beiden Tracks hatten, auf mehr konnte man nicht hoffen.“

12 California Saga • September Jeder Song wurde dann in Nuendo editiert, um die einzelnen Sektionen aufeinander abzustimmen. Dann, so Linett „brauchst Du den kopierten Track nicht mehr, du hast dann die ursprünglichen drei oder vier Instrumentalspuren und rudimentäre Vocals“.

Der schwierigste Song war der älteste, „Sloop John B“. Dieser Song besteht aus einem 3-Spur Backing Track der von Brian Wilson zweimal hintereinander auf 4-Spur kopiert wurde, damit schließlich 7 oder 8 Spuren dabei herauskamen. „Es ist einer der am impossantesten abgemischten Songs“, sagt Linett.

Songs bei denen die Lead Vocals in den Strophen und die Backing Vocals im Refrain auf derselben Spur lagen, wurden in Nuendo auf verschiedene Spuren aufgeteilt. „Wouldn’t it be nice“, „I just wasn’t made....“, „Here Today“ und andere enthalten nur Gesangs-Overdubs, keine zusätzlichen Instrumental-Overdubs. Linett: „Brian war zum ersten Mal in der Lage, die Lead Vocals und die Gesangsharmonien zu trennen. Also hast Du einzelne Stimmen auf ihrer eigenen Spur. Manchmal hatte er sieben Spuren benutzt, aber ziemlich selten. Meistens hat er fünf oder sechs Spuren für die Vocals benutzt.

Linett’s Absicht mit dem neuen 5.1 Mix war, einen größeren Sourround-Effekt zu erzielen. „Man muß wirklich versuchen den Zuhörer einzuhüllen, anstatt nur ein paar Tricks und etwas Echo zu benutzen. Ich habe drei Instrumentalspuren und fünf oder sechs mit Gesang. Ich habe etwas Echo das ich verwenden könnte, und dann könnten wir noch die Laufzeit ganz sacht angleichen um einen größeren Raum zu bekommen, aber nichts radikales, weil diese Tracks so gut klingen“.

Das verwendete Echo stammt auch aus der Ära der ursprünglichen Aufnahme. Linett’s Studio ist eine Zeitkapsel mit 60’s Equipment, alles in vorzüglichem Zustand. „Ich mache den Mix mit einer aufgemotzten API 2488, manchmal noch mit externen Modulen der gleichen Universal Audio Konsole auf der „Pet Sounds“ aufgenommen wurde. Ich hab eine sehr gut erhaltene EMT, und wir haben einige Springs und Echo verwendet. Das einzige Digital-Tool war etwas Sony DSP-777 Sampling Reverb mit mittlerer Hall-Stärke.“

„Es ist schon komisch, „Pet Sounds“ war als Mono-LP gedacht, dann wurde Stereo draus und jetzt 5.1. Meine Zielsetzung ist, es so original wie möglich zu belassen, obwohl wir es auf eine andere Art und Weise machen. Einer der Punkte dieser Veröffentlichung ist es, sowohl den Mono-Mix als auch den Stereo-Mix in 24/96 zu bekommen. Das ist ein großer Schritt nach oben. Wir kommen immer näher an die originalen Aufnahmen, und das ist einfach toll“.

Der zweite Artikel: „For the stereo mix, I had to create discrete multitracks to work from, because the standard practice of the day in ’66 was when you had a track, you just bounced it from machine to machine and off you went. On Pet Sounds , the basic tracks were done on 3- or 4-track, and if it was a live session, no more than three tracks were ever used, because even though they had 4-track machines at Western [Studios], the fourth track was usually just a mono reference mix for playback. Then Brian would mix that to mono and use another 4-track to overdub; or, in the case of about half of the songs, he took it over to CBS Recording Studios, where the only 8-track in town was at that point, and dubbed the California Saga • September 2000 track down to mono on one track of the 8-track, and then he’d use as many as seven tracks for vocals, although they almost never did use seven tracks. I think on ‘God Only Knows,’ they’re actually using seven tracks, though not all of them got used on the finished record.“

Linett says that although a number of Beach Boys multitracks are missing from the group’s extensive tape archives, „in the case of Pet Sounds, more than 99 percent is there. The tracking date for ‘Don’t Talk’ is missing, although we do have the dubdown, with the overdub strings and the two lead vocals, so that was okay. The only thing of any significance that we’re missing is the double lead vocal for ‘You Still Believe in Me.’ Now, typically, the way they worked back then, like on a song such as ‘Caroline No,’ you’ve got a 3-track — the basic tracking date — and then Brian put a lead vocal on track 4, and then as Chuck Britz mixed that down to mono, Brian sang live and doubled it. So the mix reel was done that way: You had three tracks of playing plus vocal and now you have a mono master with a doubled vocal. That would have been a problem for us [on „Caroline No“], because we wouldn’t have had the discrete doubled vocal, except for some reason — and I assume it was just a patching mistake — right before the final master, there was a take where the only thing that got on the mono machine was Brian’s two lead vocals, so I was able to use that plus the 4-track master to create a discrete master we could mix from.

„You have to remember that, in those days, nobody believed the multitrack tapes served any purpose other than to get you to the finished master. And that thinking permeated all the way to the record companies that, if they saved this stuff, it was almost pure luck. They usually threw away all of the outtakes from a session, at the very least.“

When Linett worked on the stereo release of Pet Sounds back in 1996, his first step was to transfer and synchronize the multitrack elements using a pair of Sony DASH multitracks. For the 5.1 release, he switched to a DAW system that allowed him to work at 24 bit, 96kHz: an enhanced Apogee Native Tools system, which combines Apogee’s AD-16 and DA-16 converters with Steinberg’s Nuendo software and 96/52 PCI-based digital I/O card. „The 24/96 really does make a difference,“ Linett says. „If consumers only hear one format — 16/44 — they probably think it sounds good, and it does, but if you compare it to 24/96, you can really tell that [the higher bit and sampling rate] makes a huge difference. It’s almost like taking a whole layer of dirt off of a picture. It’s never sounded better, and we’ve also remastered the mono and stereo mixes at 24/96 for the DVD-A [which will be released in January].“

For Linett, the first challenge was getting the material from the different multitrack sessions — usually the 3-track basic plus a 4- or 8-track overdub reel — in sync for the transfer to Native Tools, a task that required him to make minute adjustments on the varispeed of one of the two playback machines „until you can find the point where the two tracks will stay synchronous for at least 15 or 20 seconds if you line them up. You’re trying to find a speed that is accurate enough for that period of time. Then I’d do the transfer. After the vocal transfer was done, the mono track mix was used as a reference to get the vocals in perfect sync with the original 3-track instrumental master. The vocals would be shifted several times during each song to keep them in alignment with the backing track, using the mono track mix as a guide. But that mono instrumental track wasn’t used in the final mix.“

Once everything was in Native Tools, „I mixed from Nuendo but mixed analog through my API 2488, and in some cases, also fed through tube outboard modules that are the same as the ones they used in the console at United Western,“ Linett says. „As on the stereo mix, I tended to feed the basic tracks, and in some cases, vocals back through the console just because the sonic footprint it would impart. The main plug-ins we used were the Universal Audio UAD-1 emulations of the LA-2A and the 1176 14 California Saga • September and the Pultec. And I used the [Forssell Technologies] CS-1 input channel strip quite a lot — it’s got an EQ and a compressor and delays, which we didn’t use. The nice thing about the UAD-1 is it doesn’t soak up any DSP from the program.

„The other thing that made a big difference in this project,“ he continues, „is my Lucid external clock generator [the SSG-92]. I’m a total convert to using the best external clock source you can get, because we did some tests that prove that, especially when you’re dealing with coincident material, it makes an enormous difference in the depth of the soundfield.

„We transferred everything at 24/96 and mixed back to Nuendo and also to analog [Studer] at 15 [ips] SR, which is where 90 percent of what we used came from. We used six tracks of a 2-inch 16-track.“

Taking advantage of the extensive sonic real estate that 5.1 affords was more difficult than it would be on 16- or 24-track projects, because most of the individual tracks featured ganged instruments or vocals, rather than discrete parts. „A typical split-out for the 3-track [basic] would be horns on one track, maybe one of the basses and some of the percussion on another, and then everything else on the third track,“ Linett explains. „For vocals, before the advent of the 8-track, the requirement was pretty much to do the lead and the backgrounds all together. But by the time of Pet Sounds , there are more multiple parts being done rather than an entire ensemble. On the 8-track, you might find you’ll have the whole group singing a background part, but then you might have some extra discrete vocals or answer lines or third parts. But the main thing is the leads have now been removed from that for the most part. There were a couple of exceptions, including ‘Sloop John B,’ which is the oldest track, recorded in ’65. That was done first on a 3-track, then bounced to 4-track, then bounced to another 4-track. The main lead and main backgrounds are on one pair of tracks, having been sung like that. Then there’s another set of background vocals that were added on the final 4-track — the very, very high parts — and on that there’s also actually a 12-string picking part that was also added at the end.

„The way we make records today, the instruments are usually isolated because they’re going on separate tracks and everyone’s wearing headphones. What I started to realize when I listened to the full sessions from ’66 — it was cut mostly at Western 3, with two songs cut at Gold Star and one at Sunset Sound — is the musicians were in the room playing together and nobody was wearing headphones. You had all of these musicians playing in the room, and in the control room, you’ve got Brian and Chuck Britz [at Western] or Larry Levine [at Gold Star] combining all of this and adding reverb and adding tape slap and making the sound we all know, live. And nobody playing it heard that unless they walked into the control room and heard a playback. I realized when I was listening to the tracking date for ‘Wouldn’t It Be Nice’ that the only person who’s wearing headphones is drummer , because the 12-string guitar lick [that opens the song] was played directly into the board. So Hal had to hear it so he knew when to bring in. But no one else who wasn’t in the control room could hear the 12-string.

„Leakage was everything. Not only did you work with it, it was a huge part of the sound. And that’s why those smaller rooms were so popular for rock. You hear these huge records that Brian and Phil Spector made and you think it must be an enormous space. Well, no, it’s a very small space, because that allowed the coincident information to be useful. If you were in a huge room like Studio 1 at Western, the bounceback from instruments to the other mics would have been objectionable, whereas in a small room, it added another dimension to the sound.

California Saga • September 2000 „What’s ironic about all of this is that in the ’60s, when Brian was doing these records, he greatly preferred mono, to stereo even, because, philosophically, the idea that you work that hard on something and present it in mono there’s no question of how it’s supposed to sound. There isn’t much a listener can do to alter what you’ve created. In stereo, there are all these other variables: How far apart are the speakers? Are they in phase? In addition, the main outlet for this music in 1966 was still mono AM radio, and that’s what Brian mixed for.

„So, in a way, it’s strange that we did a stereo version of Pet Sounds and now we’re doing 5.1. You’ve got so much latitude in what the playback environment is going to do to your mix that it’s really tricky. There are an awful lot of variables, because now you’re dealing in a more three- dimensional space. How do you place these same elements in that space and still keep the same vibe, but not have it sound like things are missing? The object was to make it feel like the original record but in this new format.“

Not surprisingly, Linett opted to keep most of the vocals spread across the front of the surround mix, „and we have instruments and backgrounds that are predominantly in the rear, and also a lot of stuff to the sides between the front and the back, to try to make it a real surround experience. Of course, if I’d had everything on separate tracks, it would have been a completely different kind of mix. We would have probably pushed things much further into the corners so things were really popping out.“

Asked about which song was best suited to the surround experience, Linett says, „Probably ‘I Just Wasn’t Made for These Times,’ because in the B sections and in the chorus, there are all these vocal parts that come in, and they work really well when you can separate them out and move them — it increases the depth of awareness of what Brian was really doing. You’ve got a double lead vocal and in the chorus, there’s a background part sung in Spanish that I never even realized was there until we worked on the stereo album. On the DVD-A, when the chorus comes in, the Spanish vocals are actually behind you and then the first part of the round comes in on the left, the second part comes in on the right and then there’s a third part that’s playing in the center. „‘Sloop John B’ also worked really well because of those extra little tracks Brian put on. It’s amazing.“What are Linett’s feelings about the proper use of the center channel? „My center channel philosophy is ‘No center channel,’“ he says with a laugh. „I don’t like to use it. I went back and forth over whether to put nothing in it or put a tiny bit in it. I ended up putting a teeny-tiny amount in it, just so people won’t think their system is broken. We’ve done fine with a phantom center all these years.“

The mastering was done by Joe Gastwirt and Steve Hall at Futuredisc. „I can’t thank them enough,“ Linett says. „They worked really hard to get this new version of the album onto the disc, and 5.1 mastering is a lot harder than stereo mastering, believe me.“

Linett has done a magnificent job of maintaining the integrity of the original recording while adding the depth and dimension we’ve come to expect from surround mixes. There’s nothing gimmicky about the way voices and instrumental groupings have been placed in the surround field; rather, it all sounds like a natural extension of the mono mix — a heightened reality, if you will. Particularly effective are „God Only Knows,“ „I Know There’s an Answer,“ „Pet Sounds“ and „I Just Wasn’t Made for These Times“; but it all sounds amazingly fresh. A bonus for hardcore fans is the inclusion of a number of extra tracks — session excerpts of „God Only Knows“ and „Wouldn’t It Be Nice“ (where we get to hear Brian instructing Hal Blaine how to enter the song after the 12-string intro); a beautiful, vocals- only mix of „I Just Wasn’t Made For These Times“; the instrumental „Summer Means New Love,“

16 California Saga • September originally released in mono on Pet Sounds’ predecessor, Summer Days (And Summer Nights) and more.

With the completion of the Pet Sounds DVD-A, Linett has gone as far with those masters as he’s likely to go for a while, but that does not conclude his involvement with the music from that album: This past year, he engineered a live album of Brian Wilson and his 10-piece band re-creating the album onstage, and it’s likely that a DVD-Video of that concert — in 5.1 surround, of course — will be on his plate in 2003.

And beyond that? „Well, I’d love to see what I could do with Wild Honey and Smiley Smile ,“ he says. „Those would be a really interesting records to mix in 5.1. If only we could find the multitrack for ‘Good Vibrations.’ If anyone knows where that one is, I’d love to hear from you!“

Fast schon Ebbe The Beach Boys: „Live At Knebworth 1980“ © Mannheimer Morgen – 27.12.2002

Es war kalt und regnerisch an diesem 21. Juni 1980 im Knebworth Park, Herfordshire. Wahrlich kein Wetter für Strandjungs, sollte man meinen. Statt 100 000 kamen dann auch nur knapp 43 000 Zuschauer, doch trotzdem vermittelten die Beach Boys mit ihrem prallen Best-Of-Programm jede Menge Spielfreude und Sommerlaune. Fast als hätten , Bruce Johnstone, , Brian, Dennis und geahnt, dass dies ihr letztes gemeinsames Live-Konzert sein würde, das Toningenieure konserviert haben. Warum diese historische Aufnahme 22 Jahre im Archiv schlummerte, ahnt man, wenn man Dennis Wilsons bemitleidenswertes Gejaule bei „“ hört - rein gesanglich kündigte sich für die dereinst so geschliffenen Vokalakobaten also längst die Ebbe an. Es gibt noch ein paar ähnliche stimmliche Abstürze, die aber allesamt gar nicht so negativ ins Gewicht fallen. Schließlich waren die Bedingungen mies und vor den Anforderungen des Songmaterials hätten wesentlich jüngere Kollegen von vornherein kapituliert (oder wie viele Beach-Boys-Coverversionen kennen Sie so?). Das letzte von insgesamt nur drei Live-Alben der Kalifornier überzeugt trotzdem - durch seine Authentizität und die Wucht, mit der „Good Vibrations“, „Barbara Ann“ und „Fun Fun Fun“, die letzten der 22 Songs, jeden Zweifel an der Klasse von Brian Wilson und Co. vom Surfbrett wischen. (Eagle) jpk

California Saga • September 2000 Bay of Plenty -Solo CD von Billy Hinsche Von Günther Gries

Aufgenommen als unplugged version in Neuseeland mit akkustischer Guitarre und Klavier demonstriert uns Billy hier einen Querschnitt durch seine Songwriting Talente. Die gesamte CD zeichnet sich vorwiegend durch ruhige und feinfühlige Liebeslieder aus, wobei uns bekanntes Material aus seinen Auftritten mit seiner Gruppe Ricky, Desi and Billy entgegentritt. Bekannt ist uns auch das für Carl geschriebene wunderschöne One more night alone und Lady Love, für das sich Brian mitverantwortlich zeigt. Unterbrochen wird die countryhafte und z.T. an alte Eagles Platten erinnernde Darbietung von einem neuen Surfsong „Ride that wave“ und einem treibendem „Under a Beach Boy moon“, das Erinnerungen an zuläßt.

„Liner Notes“ finden wir von Robert Lamm von Chicago, Jeff Foskett, Van Dyke Parks und . Meine „Liner Notes“: Jackson Browne und einer von den Righteous Brothers waren begeistert von Sabine Bohns CD Artwork. Allein der Umschlag ist den Kauf wert.

Wie ich zu den Beach Boys kam Von Ronny Schütz

Ich versuche mich kurz zu fassen ,was mir allerdings schwer fällt. Ich bin noch recht jung ,nämlich Jahrgang ´80. In der Beach Boys Geschichtsskala ist das Jahr wohl eher einer Ihrer Tiefpunkte gewesen. So weit ich mich erinnern kann habe ich schon immer gerne Oldies gehört. Ich mochte z.B. die „Eis am Stiel“ Filme vor allen Dingen wegen der Musik. Ich hörte schon als kleines Kind Oldies. Ich liebte die Melodien und die meisten Stücke hatten einfach dieses gewisse etwas. Ich hatte mich damals allerdings noch nicht auf eine Band festgelegt, sondern es war so mehr oder weniger eine Randerscheinung. Es dominierten erst mal Modern Talking (in den 80- ern) und dann Bands wie Die Toten Hosen ,Green Day oder The Beastie Boys(in meiner Pubertät ). Sicher verleumde ich diese Bands auch heute nicht - höre sie mir auch weiterhin an.

Ich glaube es war 1995 als ich aus Neugier meine erste Beach Boys CD kaufte. Sie hieß „20 Golden Greats“. Einige Lieder („Surfin´ USA“; „I get around“ oder „Fun Fun Fun“) kannte ich schon aus dem Radio. Aber es waren auch viele neue („Hereos and Villains“, „When i grow up“ oder „Breakaway“). Ich hörte die CD noch 4 oder 5 mal ohne das jetzt die große Liebe entfacht war. Damals glaubte ich noch 18 California Saga • September das es meine einzige Platte von den Beach Boys bleiben sollte ,da ich meinte ,dass das dann wohl das Beste war was die Band zu bieten hatte. Ich wusste da auch noch nicht was für eine aufregende und bewegende Geschichte die Band hatte. Es war 1997 als ich im TV sah ,dass ein Film über die Band kommen sollte. Er hieß „Der Traum der Beach Boys“ (heute muss ich sagen ,dass der Film nicht doll ist). Als ich den Film sah wurde meine Interesse wieder neu belebt. Ich kaufte mir „Good Vibrations — 30 years of the Beach Boys“. Ich war nicht schlecht überrascht ,was dieses große Sammelwerk so alles zu bieten hatte. Songs wie „Barbara Ann“ oder „Cotton Fields“ kannte ich zwar ,staunte aber nicht schlecht, dass sie von den Beach Boys waren. Am meisten allerdings überraschte mich „Kokomo“. Was ??? Das haben die Beach Boys gesungen ??? Dieser Song war doch noch gar nicht sooo alt. Das Interesse für die Beach Boys nahm immer mehr zu. Tag für Tag , Woche für Woche und Monat für Monat. Ende 2001 trat ich dann den Fanclub California Saga bei. Ich verschlang alles über die Beach Boys, kaufte mir alle möglichen Bücher ,CDs , Videos, DVDs und Souvernirs. Vor allen Dingen hatte mich Brian Wilsons Lebens- (wohl eher Leidens-) geschichte interessiert und gefesselt. Für mich waren und sind die beiden Deutschlandkonzerte des Brian Wilson eines meiner schönsten Erlebnisse in meinen Leben. Das war Februar 2002. Aktuell halte ich mich mit Sammlerstücken wie „Smile-the second Edition“, „Slightly American Music“ oder „Landlocked“ und „Adult Child“ überm Wasser.

Ich könnte noch so viel schreiben,aber es soll ja im Rahmen bleiben und ich hoffe das ich die Eckpfeiler genannt habe.

The long lost Brian Oder Notizen aus der Psychiatrie Von Martin Lohausen

Als im November das Lauffeuer die Runde machte, Brian Wilson käme nach Großbritannien und Deutschland war ich hellauf begeistert - wie wohl jeder Brian - Fan. Ich hatte schon ein paar tolle Ideen, unter anderem wollte ich Christian Haschke dazu motivieren, so viele Handzettel wie möglich verteilen zu lassen- wegen der zu erwartenden ca. 3000 neuen Leser. Ein Riesending! Und dann das Konzert - ( ich wollte nach Hamburg) „a celebration of being together“ und natürlich Brian live hören und sehen, d.h. Nervenkitzel, kalte Schauer über den Rücken und Gänsehaut. Vielleicht wäre da sogar die Möglichkeit eines Backstage - Besuchs gewesen. Einmal dem „Master Of Melody“ die Hand schütteln und einige Texte von mir als Zugabe - man träumt ja sonst so schlecht. In der Tat habe ich unter Brians Solotexten zwei Favoriten: „Solar System“ und „There‘ s So Many“. Zufällig habe ich einige schnuckelige Texten zu den denselben Themen geschrieben und war so vermessen zu denken, sie würden ihm gefallen. Jedenfalls, das letzte an was ich mich erinnere ist, dass ich noch mit einer netten Dame vom Konzertbüro gesprochen habe und dann stürzte ich plötzlich in eine tiefe psychische Krise. Das war nichts neues. Ich teile komischerweise oder leider gerade mit Brian Wilson viele Krankheitsbilder. Mal Depressionen, mal Stimmen hören und auch Panik vor Leuten. Zum CS-Treffen in Solingen im California Saga • September 2000 Mai 2001 traute ich mich nur, nachdem ich mir in Dennis - Manier schwer die Kante gegeben habe. Dabei ist die CS- Szene eine nette, aufgeschlossene Gemeinschaft. Ich freue mich immer Leute wie Manfred, Griso, Roland, Armin, Christian oder auch mal ein paar neue Leute zu treffen. Es war wunderschön sich zu unterhalten, die neuesten alten BB-Sachen zu hören und bei angenehmem Wetter am Lagerfeuer zu sitzen. Seitdem habe ich keinen von Euch mehr gesehen außer Günter Gries, der auch in Solingen wohnt. Er und seine Freundin Sabine hielten zu mir in der Klinik Kontakt. Es gibt eine Geschichte, wo Brian in Amsterdam so verzweifelt war, dass er aus dem Fenster springen wollte aber es glücklicherweise nicht konnte. Nun, ich bin gesprungen. Ich landete nicht im Rollstuhl und kann heute wieder prima gehen. Als ich wieder halbwegs genesen zu Hause war, kam gerade die Brian - Tour und ich erneut in die Klinik. Ich durfte aus CS von Euren Abenteuern erfahren und habe mit Euch mitgefiebert. Dann kam die Solinger Fete von Günter und Sabine mit Billy Hinsche und Jeff Foskett für Euch veranstaltet. Ich, als Solinger, war wieder nicht dabei. Das gleiche galt für die nächste CS-Fete. Mist. Da blieb mir nur noch das wunderschön aufgemachte und liebevoll gestaltete CS-Heft. Nun, seit kurzem bin ich wieder entlassen worden und freue mich auf ein Wiedersehen mit allen. Mal abwarten, wie das Leben so spielt.

Jeffrey Foskett Interview Übersetzt von Alexander Knoll

Jeffrey, kannst Du beschreiben wie Du Brian Wilson zum ersten Mal getroffen hast?

Ich hab ihn 1976 kennengelernt, das war mein Geburtstagsgeschenk von mir selbst an mich. Am 17.Februar, meinem 20.Geburtstag, habe ich beschlossen nach Bel Air zu fahren und sein Haus zu suchen. Ich wusste dass er in der Bellagio Road wohnte, und ich kannte das Cover der „Wild Honey“ LP mit dem berühmten Fenster an der Vorderfront. Und jetzt musste ich nur die Bellagio Road rauf-und runter fahren bis ich das Fenster sehen würde. Ich habe es gefunden, bin dann zu dem weissen Zaun gefahren und habe das Tor aufgemacht, und dann bin ich links reingefahren. Ich bin einfach reingegangen, ich habe ihn gefunden, er war irgendwo im Haus beschäftigt. Ich hab mich über Intercom angemeldet und Brian hat mich an der Haustür begrüsst. Ich konnte es nicht fassen, man glaubt das vielleicht jetzt nicht mehr weil ich so oft mit Brian zusammen gesehen werde, aber ich bin immer noch sein grösster Fan. Es war wirklich einer der Höhepunkte meines Lebens. Er war sehr grosszügig und hat mich zum Lunch mit ihm und Marilyn eingeladen. Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes von der Strasse aus reingekommen, vor nur 15 Minuten. Innerhalb einer halben Stunde haben wir im Music Room gejammt. Das muss wirklich Gottes Wille gewesen sein. Wie all die anderen Leute die dies hier lesen liebe ich Brians Musik immer noch und ich bin so glücklich, weil ich den besten Job der Welt habe und diese Musik jeden Abend spielen darf.

Schnitt zum Jahr 1999 und der gemeinsamen Tour mit Brian. Wie ist das entstanden, wie seit ihr zwei wieder zusammengekommen?

Ich hab Brian und Melinda bei John Stamos’ Hochzeit getroffen und habe Brian zur Veröffentlichung 20 California Saga • September von „Imagination“ gratuliert. Ich habe ihm angeboten ihm zu helfen, falls er mit dem Album touren wollte. Er sagte „Ich glaube Du bist da auf was gestossen“. Melinda hat mich dann einige Tage später angerufen und hat mir einige Daten vorgeschlagen, und schon waren wir auf dem Weg.

Einer der Hauptgründe für den Erfolg von Brians Tourneen war die unglaubliche Tiefe und das sagenhafte Talent der Band. Es ist fast so als ob die Platten selbst auf der Bühne lebendig werden. Brian selbst sagte, die Band sei eine viel bessere Live-Gruppe als es die Beach Boys jemals gewesen sind, wie erklärst Du dir das?

[Anm.d.Übers.: ich denke die einzige Live-Inkarnation der Beach Boys an die sich Brian bewusst erinnern kann wird die klassische 5-Mann Besetzung mit ihm als Bassisten sein …. alle anderen Formen der Beach Boys sind ja wohl gnädig an ihm vorbeigenebelt….viel kann er ja später auf der Bühne nicht mitbekommen haben J]

Jeder in der Band ist ein grosser Fan von Brians Musik. Es ist eine Sache rauszugehen und einfach ein Konzert zu spielen um Geld zu verdienen, aber es ist etwas ganz anderes wenn man wirklich Leidenschaft für das empfindet was man da tut. Jeder auf der Bühne hat diese Leidenschaft. Wir üben mehr als ich das mit den Beach Boys je erlebt habe, und das ist ein grosser Teil des Erfolges. Aber das Hauptmotiv ist es, der Musik Ehre und Respekt zu erweisen während man sie spielt, und ich glaube jeder in der Band tut es aus diesem Grund, und nicht wegen des Gehalts das man bezieht.

Dein Talent als Bandleader, Gitarrist und Sänger ist erstaunlich-es muss toll sein endlich die Aufmerksamkeit zu bekommen die Du verdient hast, nach all den Jahren in diesem Geschäft…

Das ist sehr freundlich, und wenn ich vielleicht auch wirklich der Bandleader bin, so arbeitet jeder so hart wie der andere um die „beste Show“ zu präsentieren. Naja, und ich mache diese Sache nicht wegen der Anerkennung….ich mache es weil ich Brian und seine Musik liebe. Ich habe eine tolle Stimme, aber ich möchte keine Anerkennung dafür. Gott hat mir dieses wundervolle Instrument gegeben, und Brian und Carl haben mir gezeigt wie man es benutzt. Und jetzt freue ich mich darüber wie alle anderen auch.

In den letzten drei Jahren hat sich Brians Auftreten dramatisch verbessert. Er scheint sich nun vor Publikum sehr wohl zu fühlen, es zeigt sich in seinem Gesang und seinem Auftreten. Was sagst Du dazu?

Ich stimme zu. Ich glaube es ist einfach natürliches Wachstum. Je öfter man etwas tut desto wohler und sicherer fühlt man sich dabei. Es ist wirklich eine Freude ihn auf der Bühne zu beobachten. Auf den früheren Tourneen war ich definitiv nicht so entspannt.

Die alten Fans sind begeistert weil die Band zwar auch viele der bekannten Hits spielt aber auch unbekanntere, brillante Songs wie „“, „You’re welcome“, „The Night is still young“ und viele andere. Wer bestimmt die Songauswahl, und studiert ihr die Songs ein indem ihr euch die alten Platten anhört?

Wir geniessen es, die mehr esoterischen Songs zu spielen und sind begeistert von den Reaktionen des Publikums. Jeder in der Band und aus dem „innern Kreis“ (David Leaf, Melinda usw…) macht Vorschläge für die Setlist. Brian hat das letzte Wort. Es ist immerhin sein Name auf dem Plakat. Wir hören uns die Originale an um die Songs notengetreu zu lernen. Darian ist eine grosse Hilfe mit den Vocals. Er fabriziert CDs für die einzelnen Bandmitglieder (auch für mich) mit dem Part den der jeweilige Musiker singen soll. Das macht den Job sehr einfach. Er ist ein grosser Trumpf für den Erfolg California Saga • September 2000 der Band.

Offensichtlich bist Du seit langer Zeit ein grosser Fan und Kenner von Brians Musik. Gab es da irgendwas was Dich noch überrascht hat als Du es live gespielt hast?

Schon früh in meinen Beach Boy-Tagen habe ich gelernt dass Brian komponiert und lebt „outside the box“. Die Komplexität macht diese Musik so ansprechend. Es ist so paradox dass es komplex in seiner Schlichtheit ist. Ich bin nicht überrascht, ich bin begeistert, überwältigt.

Jeder hat seine persönliche „Brian-Story“, möchtest Du eine lustige zum Besten geben?

Naja, er kann schon sehr unterhaltend sein, das ist klar. Ich erzähle Dir die letzte lustige Story die passiert ist. Wir spielten die Zugabe beim Queen Jubilee Concert. Zu unserer aller Überraschung entschied sich Ihre Majestät dazu auf die Bühne zu kommen und die Künstler zu begrüssen. Wir hatten eine Liste von Sachen die wir zu tun oder zu lassen hätten falls wir ihr begegneten. Eine der Sachen die nicht sein sollten: sie nicht mit „Queen“ anreden. Naja, als sie sich Brian und mir näherte hab ich mich zu ihm gebeugt und gesagt „Denk dran Bri, nenn’ sie nicht „Queen“, sag ‚Ihre Hoheit’ oder ‚Ihre Majestät’“ [Anm.d.Übers.: nanana…..Jeffrey E. Landy? Eugene Foskett???] Naja, und als sie direkt vor uns stand hat Brian mit der Hand gewunken und gesagt „Hi Queen!“ Was für ein Charakter….sie war sehr herzlich. [Anm.d.Übers.: Brian hatte schon während des Auftritts Schwierigkeiten mit der Anrede…mal widmete er den Auftritt „for you……Queen“, dann wieder „performing for Her Majesty“, und da er auf der Bühne nichts sagt was nicht über seine Teleprompter gelaufen ist wurde er einfach von seinen tollen Betreuern falsch gebrieft. Und da wird dann Belustigung draus].

Auf Deinen Tourneen und Reisen in den letzten drei Jahren hast Du einige der grössten Namen im Musikgeschäft getroffen und mit ihnen gearbeitet. Ich kann mich erinnern dass Du während einer der Shows im letzten Sommer backstage lange mit Paul Simon geredet hast. Welcher Künstler hat Dich am meisten beeinflusst, musikalisch oder persönlich?

Musikalisch Jimmy Webb, persönlich Eric Clapton und Sir Paul McCartney und Vince Gill auf beiden Gebieten. Das sind die die mir aus dem Stehgreif einfallen, aber da gibt’s Unmengen andere. Und ich lerne genauso gerne die Fans kennen. Für mich sind alle gleich. Einige sind halt mehr in der Öffentlichkeit, sind reicher oder was auch immer, aber wir dienen alle demselben Meister.

Du hast eine lange und interessante Solo-Karriere-Du hast einige Alben unter Deinem Namen herausgebracht. Deine letzte Platte „12x12“ ist ganz erstaunlich und beinhaltet Arbeiten mit Brian, Doug Feiger (The Knack), Marshall Crenshaw, Andy Kim und Bill Lloyd. Erzähl uns was über die Sessions zu diesem Album.

Ich hatte die Idee schon lange. Ich wollte eine Platte aufnehmen mit Gästen auf jedem Stück. Ich bin sehr glücklich dass diese coolen Leute mit mir zusammengearbeitet haben. Es hat sehr viel Spass gemacht mit diesen verschiedenen Persönlichkeiten zu arbeiten und sie bei ihrer Arbeit im Studio zu beobachten. Naja, und dann konnte ich noch eine Menge von ihnen lernen, weil ich sie aus erster Hand über ihre Arbeitsweisen befragen konnte.

Leute die die CD nicht haben können sie auf Deiner Homepage www.new-surf.com ordern. Es ist eine coole Seite, da findet man unter anderem auch eine Liste mit Songs bei denen Du mitgesungen hast… 22 California Saga • September Danke für die Werbung, Michael. Mein Partner Jeff Larson und ich kennen diesen tollen Typen namens Corky Clark, der den ganzen Kram für uns managed. Tja, leider….wenn die Wellen gut sind…dann ist er draussen, surfen. Hey Corky, ich glaube es ist langsam Zeit für ein Update, falls Du das liest.

Und jetzt die Millionen-Dollar-Frage: Wann geht Brian mit seiner Band ins Studio? Ein Album mit neuen Brian-Originalen, gespielt von der modernen Wrecking Crew, das wäre ein todsicherer Klassiker. Bitte sag uns dass es passiert, Jeff!

Ja….die Millionen-Dollar-Frage, OK. Es wird passieren. So, jetzt hab ich’s in die Welt losgelassen, mal sehen was passiert. Ich hoffe genauso darauf wie jeder andere auch. Ich habe keine Antwort darauf, aber ich weiss dass Brian an neuen Songs arbeitet, und er möchte ins Ocean Way Studio und damit arbeiten. Drück die Daumen.

Jeff, im Namen unzähliger Fans aus der ganzen Welt möchte ich Dir danken, dafür dass Du dazu beiträgst Brians Konzerte so aussergewöhnlich zu machen. Wir hoffen Dich bald wiederzusehen!!

Du bist sehr freundlich. Ich möchte dass Du weißt…..ich habe genauso viel Freude daran die Songs zu spielen wie die Fans wenn sie sie hören. Ich hoffe ich sehe Euch alle bald!

Eingesandt von Wolfgang Karrer Die Geburt des Surf (1975) Von Greg Shaw

Es gehört inzwischen zu den allgemein anerkannten Lebenstatsachen, daß der Surf jedes Jahr zu Sommeranfang fröhliche Urständ feiert. Das Stärkerwerden dieser Surf-Renaissance ist im Lauf der letzten drei Jahre in diesem Blatt und auch im Phonograph Record Magazine so ausführlich besprochen worden wie die neuesten Aktivitäten ihrer wichtigsten Protagonisten - Beach Boys, Jan &Dean und . Die Beach Boys scheinen zu guter Letzt auf breiter Front als das akzeptiert worden zu sein, was sie sind - die Gründerväter dieser Musik -, während sich der Surf selbst allmählich auch bei denen widerwilligen Respekt erwirbt, die ihn einmal in Bausch und Bogen abgelehnt haben.

Was uns hier bei WPTB natürlich immens freut. Manchmal scheint mir, daß die Überwindung der Vorurteile gegenüber den sogenannten «Oldies» (ein Wort, das selbst dann, wenn es von Fans benutzt wird, immer ein bißchen herablassend wirkt, aber nun allmählich von der Bildfläche verschwindet), die noch vor wenigen Jahren verhindert haben, daß eine ganze Menge guter Musik (Surf inklusive) ernst genommen wurde, eines der größten Verdienste der Rock-Presse in den letzten Jahren war. Ein gutes Zeichen - es zeigt, daß die große Masse der Rock-Fans bewußter und anspruchsvoller wird.

Und doch - trotz aller musikkritischer und musikhistorischer Anstrengungen, die dem Ansehen des Surf California Saga • September 2000 in letzter Zeit aufgeholfen haben: Die Betonung liegt nach wie vor fast ausschließlich auf den vokalen Formen dieser Musik, die 1961 von den Beach Boys eingeführt und zwischen. 1963 und 1965 dann von vielen populär gemacht wurde. Diese Zeit, die zugegebenermaßen interessanter ist, was ihre kulturellen Wirkungen betrifft, und überdies aus der Sicht der heutigen musikalischen Standards leichter zugänglich ist, macht aber nur die zweite Hälfte der Surf-Story aus. Statt dieses vielbeackerte Feld nochmals abzugrasen, meinen wir, wäre es doch spannender, ein bißchen weiter zurückzugehen und einen Blick darauf zu werfen, wo diese Musik herkommt - denn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist sie nicht an einem schicksalhaften Tag am Strand von Huntington in voller Blüte dem Kopf von Brian Wilson entsprungen.

Der Begriff «» bezeichnet ursprünglich einen von eingeführten, instrumentalen Rock-Stil (mit dem fruchtbaren Wirken von Dick Dale werden wir uns in einem eigenen Artikel ausführlicher beschäftigen), der von einer Unzahl hauptsächlich in Südkalifornien und im San Joaquin Valley im mittleren Kalifornien ansässiger Gruppen bekannt gemacht wurde, aber auch in den anderen Landesteilen zu finden war, besonders (und überraschenderweise) im küstenfernen Mittelwesten der USA. Die aus Colorado stammenden Astronauts zählten zu den erfolgreichsten frühen Surf-Gruppen.

Dick Dale behauptet, er hätte seinen intensiven, Zupf-Stakkato-Gitarrenstil entwickelt, um das Gefühl nachzuahmen, das man beim Wellenreiten empfindet - und das tat seine Musik auch wirklich. Gleich wichtig aber war der Gebrauch von Tremolo- und Hall-Effekten, um einen charakteristischen Sound zu erzielen, der die Surf-Musik von den älteren Formen des instrumentalen Rock abhob, denen sie ansonsten recht ähnlich war.

Der instrumentale Rock - übrigens auch ein Sub-Genre, dessen Anerkennung längst überfällig ist – stellt in gewissem Sinn das weithin übersehene Bindeglied zwischen dem Rockabilly der fünfziger und den Garagen Bands der sechziger Jahre dar. In einer Zeit, in der der Trend in Richtung auf im Studio fabrizierte Sänger-Idole lief, die die Charts im Sturm eroberten, hielten die örtlichen Tanzmusik-Bands die Wurzeln des Rock’n’Roll am Leben.

1959 war der instrumentale Rock der neue Trend, der am stärksten Verbreitung fand. Die ersten Instrumental-Hits wurden noch unter Novelty - «Schlager» - geführt, etwa Rebel Rouser von oder Green Mosquito von den Tune Rockers, aber schon 1959 hatte die unbändige Vitalität dieses Sounds Hunderte von Amateur-Bands angesteckt, die vorher Rockabilly gespielt hatten, aber wegen der rückläufigen Beliebtheit dieses Genres keine kommerzielle Anerkennung gefunden hatten. Das Bindeglied zwischen Rockabilly und instrumentalem Rock (auf das meines Wissens bisher noch niemand hingewiesen ha) läßt sich in Gruppen wie den Fendermen und den Rock-A-Teens sehen, die sowohl Rockabilly wie Instrumental-Hits hatten und deren LPs beide Stile in gleichem Umfang enthielten. Die meisten Instrumental-Gruppen spielten allerdings nur Instrumentals; und die Stärke dieses Stils lag darin, daß er die Qualitäten des Hard-Rock in einer Zeit weiterpflegte, in denen alles auf Soft stand. Die besten Aufnahmen von Johnny & The Hurricanes, Link Wray und den Royaltones (um wenigstens ein paar zu nennen) waren Ton für Ton so wild und kompromißlos hart wie jeder beliebige Hard-Rock- Song, den man sonst noch nennen könnte.

Die zweite Kardinaltugend des instrumentalen Rock war seine Aufnahme- und Anpassungsfähigkeit. Viele Gruppen benutzten als Ausgangsmaterial Standards oder Klassiker, die sie «verrockten» (man denke an Red River Rock oder Beatnik Fly). Auf diese Weise konnten auch Gruppen, die selber keine Songs zuwege brachten, dennoch mit «eigenständigen» Produktionen aufwarten. Zudem war es auch einfacher, nur zu spielen, als zugleich zu singen und zu spielen,ein zusätzlicher Faktor, der viele 24 California Saga • September tausend Halbwüchsige ermunterte, überall im Land Instrumental-Combos aufzumachen. Und natürlich kann alles, was mehr Leute auf der Basis-Ebene an den Rock ‚n‘ Roll heranführt, die lokalen Szenen und Stile aktiviert, für die Entwicklung dieser Musik nur gut sein. Und wegen der Anpassungsfähigkeit dieses instrumentalen Stils war es für diese Bands ein leichtes, auf den Twist oder andere, vom R&B beeinflußte Stilarten umzuschwenken, als 1960/61 die große Tanz-Ära begann. Es war diese Vorläufer- Szene der Jahre von 1959 bis 1961, die dem Surf die Bühne bereitete. Die örtlichen Tanz-Bands, die aus den Instrumental-Gruppen hervorgegangen waren, bildeten das Modell für die späteren Surf-Bands, setzten sie den Einflüssen und musikalischen Grundlagen der verrockten Klassiker aus, nahmen R & B- Stile auf - und vor allem der Texas-Shuffle-Blues-Stil von Freddie King, Bill Doggett und anderen wurde von diesen weißen Bands adaptiert, die die Grundstrukturen eines großen Teils des Surf schufen.

1961 war dann das entscheidende Übergangsjahr, in dem eine ganze Anzahl irgendwo recht undefinierbarer Platten die Chärts erklommen, beispielsweise LSD 25 l Moon Dawg von den Gamblers (eine Platte, die ihrer Zeit in mehr als nur einem Punkt voraus war; es handelte sich um die erste Einspielung des Moon Dawg, der später auch von den Surfaris und den Challengers aufgenommen wurde), oder Stick Shift von den Duals (ein Song, der seiner Zeit als ausgesprochener Instrumental-Hit noch mehr voraus war), und Mr. Moto von den Bel-Airs mit Richard Delvy (die Platte wurde zwar nie ein landesweiter Hit, aber in manchen Gegenden war sie ein Verkaufsschlager). Diese und einige weitere Platten kamen viel.zu spät heraus, als daß man sie noch zur Instrumental-Ära rechnen könnte, aber andererseits auch viel zu früh, um sie schon als echte Surf-Aufnahmen einstufen zu können, obwohl sie stilistisch eindeutige Vorläufer dieses Stils waren.

Diese Gruppen schufen 1961/62 neben Dick Dale einen Instrumental-Stil, der aus der vorherigen Ära abgeleitet, aber spezifisch auf das südkalifornische Publikum zugeschnitten war, dessen Gier nach einer Musik, die seiner neuen Lebensweise, die in den frühen Sechzigern entstand, einer Mischung aus Sommer, Sonne, Wohlstand und dem Auto für jedermann, gerecht wurde und sich in der Heldenverehrung um Dick Dale und die Beach Boys ausdrückte.

Wegen der besonderen Bedingungen in Südkalifornien - hier nämlich schossen, praktisch über Nacht, ganze Vorstädte und neue Siedlungen aus dem Boden, und hier entstand eine neue Wohlstandsgeneration, die nach dem Krieg geborenen Kinder jener Millionen, die erst seit einer Generation in lebten - wozu noch das günstige Klima und die Geographie dieser Gegend kamen, wurde Südkalifornien unausweichlich zur Heimstätte der Surf-Musik und die einzige Gegend der USA, die sich mehr als nur einer oder zweier Surf-Bands rühmen konnte. Eine Zeitlang gab es Dutzende, und sie nahmen derart viele Platten auf (meist auf unbedeutenden und schnellebigen örtlichen Labels), daß sie wohl nie vollständig katalogisiert werden können. 1963 hatte die Surf-Szene schon mehrere nationale Hits gelandet - Pipeline von den Chantays, Wipe Out / Surfer Joe von den Surfaris, Penetration von den Pyramids usw. Diese Platten, ursprünglich auf kleinen kalifornischen Labels erschienen und dann von größeren Firmen aufgekauft und landesweit vertrieben, stellten die letzte Blütezeit des ursprünglichen - rein instrumentalen - Surf-Sounds dar. Trotz vieler späterer Anläufe - etwa von den Superstocks und vielen anderen - war der Surf 1964 beinahe ausschließlich zum Vokal-Sound geworden, zumindest für das amerikanische Massenpublikum. Meiner Meinung nach tendierte auch das kalifornische Publikum zur vokalen Beach-Boys-Seite, und sei es auch nur deshalb, weil die Surf-Welle eine Menge von Leuten angelockt hatte, die zwar nicht surften, sich aber gern auf dieser Szene herumtrieben. Die übriggebliebenen Instrumental-Bands nahmen viel für Del-Fi auf, ein Label, das eine unglaubliche Zahl von Surf-Alben herausbrachte - aber es handelte sich dabei nur noch um ein örtliches Phänomen, und die Platten wurden nur noch von einem kleinen Kern unentwegter Fans gekauft.

Es ist, wie ich schon gesagt habe, praktisch unmöglich, die vielen Surf-Plattenerscheinungen dieser Zeit California Saga • September 2000 komplett zu erfassen. Obwohl der Surf nur kurze Zeit florierte, inspirierte dieser Trend unzählige Gruppen dazu, eigene Aufnahmen für ihre lokale Anhängerschaft herauszubringen. Wir werden so viele aufführen, wie wir können, und alle Hinweise dankbar entgegennehmen, aber es ist unwahrscheinlich, daß der wahre Umfang der instrumentalen Surf-Platten jemals endgültig feststehen wird.

Die sollte man mal wieder auflegen Still Cruisin’ Von Manfred Schmidt

26 California Saga • September Was haben wir uns damals geärgert, dass es ein neues Beach Boys Album mit nur 5 neuen Titeln gab ! Das war ja wohl voll die Verlade ! Gekauft haben wir’s natürlich trotzdem, ist doch klar. Ich habe Carl damals - auf der Loreley glaube ich - darauf angesprochen and ge-fragt „Warum nur 5 neue Songs ?“ Er antwortete darauf, daß die Gruppe, insbesondere er selbst, darauf gedrängt haben, wenigstens 5 neue Titel unterzubringen, Capitol habe nur 3 ha-ben wollen ! So war das also. Eine schöne Plattenfrma ! Das Album verschwand damals bei den meisten schnell im Regal and setzte Staub an, auch bei mir. Kürzlich jedoch, als ich morgens zur Arbeit fuhr and ich mir irgendeine CD schnappen wollte um unterwegs den verheerenden Radioprogramm etwas entgegensetzen zu können, fiel mir auf, daß ich schon seit ein paar Tagen immer ,,Make it big“ im Kopf hatte. Nun denn, her damit and noch mal ‚reinhören. Und siehe da, es kam gut an. Erstaunlich gut sogar. Schließlich ist es die letzte Beach Boys Platte mit neuen Songs and Brian Beteiligung, wenn auch ein Mini-Album.

STILL CRUISIN’ hieß die neue Single and gefiel mir beim ersten mal als ich sie im Radio hörte nicht so toll, aber doch besser als Kokomo, irgendwie wieder typischer. Heute mag ich sie recht gerne. Sie beginnt mit einem Rückwärtshall auf Mike’s Stimme, den Effekt gab es schon bei Carl auf Feel flows vom Surf’s up Album. Dazu musste man nach der Gesangsauf-nahme das ganze 24 Spur-Band

California Saga • September 2000 herumdrehen, dann war Spur 2 quasi Spur 22 und dann wurde der Hall auf die rückwärts zu hörende Stimme gegeben. Dreht man das Tape nun wieder richtig herum, ist der Hall natürlich immer schön knapp vor der eigentlichen Stimme da, ein toller Effekt. Wer macht heute noch so etwas ? Heute wird nur noch mit Computerprogrammen herumgespielt. Dann taucht der vertraute Beach Boys Chor auf und schöne Byrds-ähnliche Gitarrenklänge - kein Wunder, Terry Melcher war ja mit im Spiel, und der hatte ja früher die Byrds produziert. Mir gefallen diese Gitarren sehr gut, schön hell und durchsichtig. Die Strophe des Songs gefällt mir sehr gut mit den kleinen Stoppern drin, die Melodie ist gut und der Bass ist gut arrangiert. Eine schöne Sologitarre liegt im Hintergrund. Dann Carl’s Einsatz, ein etwas seltsamer Effekt auf der Stimme, aber doch eben Carl, das reißt sowieso immer alles raus. Schade, dass Brian nicht dabei ist. Live hat er’s schon mal mitgesungen, wenn er denn dabei war, aber hier nicht. Dann kommen die Gitarren im Vordergrund zum Einsatz. Wer spielt die eigentlich ? Jeff Foskett ? Den werde ich jedenfalls mal fragen. Ein schöner Sommersong und die richtige Wahl für die Single. Auf der CD Single gab es übrigens noch das unvermeid-liche Kokomo, Rock ‚n‘roll to the rescue und das seltene Lady Liberty (Lady Linda mit ande-rem Text).

SOMEWHERE NEAR JAPAN ist für mich persönlich der Hammer der CD. Das so etwas Gutes noch

28 California Saga • September kommen sollte haben wir damals kaum noch geglaubt. Nach einem fernlöstlichen Intro - gelungen - wieder sehr Byrdsmäßige Gitarren, einfach schön. Guter, klarer Solosound. Schöner Gesang von Mike, einfühlsam, dann kommt Bruce dazu, gefolgt von Carl. Sehr schöne Melodie, auch der Text gefällt mir. Immer wieder schöne Gitarreneinwürfe, kristallklar und locker, dann ein unaufdringliches Solo. Dann kommt Al etwas agressiver rein - warum eigentlich ? Man gewöhnt sich aber daran. Und wieder Solo, plätschert so dahin, aber ange-nehm. Kam in Australien als Vinylsingle heraus mit Wipe out (!) als Rückseite. In den USA wurde nur eine Promosingle (Vinyl) und eine Promo CD mit einer zusätzlichen anderen Version hergestellt - keine offizielle Singleveröffentlichung. Die andere Version ist kürzer und beginnt gleich mit einem Drumbeat, Don’t worry Baby nicht unähnlich. Klarere Linie.Wenn ich mich recht erinnere, hat Mike den Song auf irgendeiner Party mit wichtigen Leuten zur Sau gemacht, sehr zum Leidwesen von Bruce, der großes damit vorhatte. Denn auch das Management wollte den Song zur Single machen (klar, warum sonst die Promos ?). Damit hatte er sich dann einige Sympathien verscherzt, einschließlich derer von Bruce, der damals Stinksauer darüber war. Das hat er mal geaüßert.

Mit ISLAND GIRL konnte ich damals (1989) nicht viel anfangen, heute gefällt mir der Song doch wesentlich besser. Da ist ja auch Brian zu hören ! A capella Intro und dann ein Reggae-Feeling - das hatten wir ja noch nie ! Steht ihnen gut. Hätten sie ruhig öfter mal machen können. Und damit’s noch karibischer wird, kommt ein Steeldrumsolo, auch eine Premiere. Schön gesetzte Stimmen, schöner Gesang von Carl und auch sonst, nur Al gefällt mir nicht immer, irgendwie war der damals agressiv, er stand ja auch auf der Bühne immer so lustlos herum.Und er klingt auch so. Trotzdem insgesamt gut

IN MY CAR lud Brian dann ein.Wen eigentlich ? Melinda ? Egal. Er spielt mal wieder mit Synthesizern herum. Nur Carl ist mit von der Partie glaube ich. Damals war Landy ja noch an der Macht und der Song wurde separat produziert. Klingt auch ganz anders. Brian ist stimmlich nicht auf der Höhe, geht gerade so, aber wir waren froh, dass er mitbeteiligt war. Dennoch hätte man alle Beach Boys Stimmen nutzen sollen. Brian alleine in seinen Chören ist immer etwas einseitig und die hohen Stimmen sind ihm zumindest hier nicht gut gelungen. Aber ein positiver, abgehender Song.

Wollen wir WIPE OUT als neuen Song betrachten ? Na gut. Er war zwar zuvor schon als Single auf dem Markt, aber tun wir so, als wüssten wir das nicht. Kokomo findet diese Gnade nicht ! Eine seltsame Geschichte ist mit diesem Titel verknüpft. Gary Usher, der 1987 noch damit beauftragt war Brian’s Soloalbum zu produzieren, erhielt einen Anruf von Dr. Landy, der ihn fragte, ob er Wipe out mit den Beach Boys und den Fat Boys produzieren wolle. Dann kam heraus, dass aber auch Beach Boys Produzent Terry Melcher damit hantierte und Usher war nicht von der Idee zweier Produzenten begeistert.Er ließ sich trotzdem über-reden und ging zur Session. Terry Melcher tauchte dann dort aber nicht auf. Als Mike und Al eintrudelten fragten die jedoch sofort nach Melcher und waren von Gary Usher ganz und gar nicht angetan. Es bedufte erst einiger Diskussionen um das zu akzeptieren. Man wurde sich jedoch einig. Brian kam dann und sang jedem seinen Part vor, ab da ging alles ganz fix. Der Gesellschaft war laut Gary’s Tagebuch (,,The Wilson Project“) deutlich anzumerken, dass sie so wenig Zeit wie nötig miteinander verbringen wollte. Gary dachte, die Firma Paramount hätte diese Session angesetzt, da das Ganze in einem Film eingebaut werden sollte. Dann stellte sich heraus, dass Paramount die Beach Boys aber nicht mit den Fat Boys, sondern mit der Gruppe Run DMC haben wollte. Mike Love hatte aber mit den Fat Boys verhandelt, nur niemandem davon erzählt. Als Paramount dann von der Session mit den Fat Boys hörte, flippten die Leute dort aus und schmissen die Beach Boys aus dem geplanten Film raus !

Seltsam ist, dass ich persönlich auf dem Titel abgesehen von den Fat Boys Stimmen eingent-lich nur Brian höre, vielleicht - aber nur vielleicht - noch Mike, das könnte aber auch Brian sein. Wo sind denn da die anderen Jungs überhaupt ? Hat man die etwa wieder gelöscht ? Fragen über Fragen. California Saga • September 2000 MAKE IT BIG ist dann leider schon der letzte neue Song. Dafür ist er aber auch besonders schön. Vielleicht ein bißchen viel Hall und Synthi, aber eine schöne Melodie und Carl singt. Das ist doch schon die halbe Miete. Der B-Teil von Mike gesungen gefallt mir auch gut. Da passt auch Al gut rein. Auch dies hätte eine Single sein können. Positiver Song. Es gab im Film (,,Troop Beverly Hills“) noch eine etwas längere Version mit einem Zeichentrickvideo beim Abspann. Apropos Zeichentrickvideo, wieso hat man denn hier nicht noch Happy Endings unterge-bracht ? Falsche Firma ? Den Song, den ich persönlich sehr mag, gibt es meines Wissens bis heute nicht offiziell auf CD.

Bis zum Meeting, Alt-Edi Manfred

30 California Saga • September