Hier Gezeigte Ausstellung Wurde Von Der Japanischen IHK Zu Düsseldorf E.V
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WAN IM D E L SPARTN FT ER A D H C E S R T ZEIT R I W W R N D N JAPAN U 160 JAHRE www.jihk.de 160 Jahre Wirtschaftspartner Wirtschaftsbeziehungen zwischen Japan und Nordrhein-Westfalen im Wandel der Zeit Japanische IHK zu Düsseldorf Service für japanische Unternehmen in Deutschland www.jihk.de Die Gründung der Japanischen Industrie- und Handelskammer hatte einen ganz wichtigen Grund: Man wollte vermeiden, dass japanische Firmen doppelt besteuert werden. Heute, 55 Jahre nach ihrer Gründung, ist sie die Ansprechpartnerin für alle Belange der japanischen Unternehmen in Deutschland und größte ihrer Art in Europa. Eigeninitiative lohnt sich 1966 schlossen sich 66 japanische Unternehmen, die sich in Düsseldorf und Umgebung niedergelassen hatten, zur Japanischen Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf e.V., kurz JIHK, zusammen 1967 wurde das Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung von beiden Staaten ratifiziert 1971 reifte auch die Idee, einen japanischen Garten im Nordpark anzulegen, der vollständig von japanischen Firmen finanziert und 1975 feierlich eröffnet wurde 1978 folgte der Umzug ins Deutsch-Japanische Center. Von damals 265 stiegen die Mit- Erster dt.-jap. Mittagstisch im Restaurant gliedszahlen der JIHK stetig an. Nippon-Kan, 1960er Jahre ©Stadtarchiv Düsseldorf Heute ist die Japanische IHK zu Düsseldorf e.V. mit deutschlandweit 537 Mitgliedern der mitgliederstärkste japanische Unternehmerverband in Europa. 160 Jahre Wirtschaftspartner Wirtschaftsbeziehungen zwischen Japan und Nordrhein-Westfalen im Wandel der Zeit 2 Japanische IHK zu Düsseldorf Ein bleibender Mehrwert Die JIHK setzt sich seit ihrer Gründung für die Überwindung von Handelsbarrieren ein. Ge- meinsam mit weiteren Akteuren engagierte sie sich beispielsweise für den Abschluss des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Japan, das am 01.02.2019 in Kraft trat. Ihren Mitgliedsunternehmen bietet die JIHK umfassende Informationen und Seminare an, die diese für ihr Business in Deutschland benötigen - und das stets in japanischer Sprache. JIHK-Exkursion zum DCC Aachen mit japanischen Durch verschiedene Veranstaltungen soll zudem das Netzwerken der Mitglieder untereinander Managern ©JIHK gefördert werden. Wichtigstes Ziel der JIHK ist seit jeher, die deutsch-japanischen Wirtschaftsbeziehungen zu stärken, indem sie die Geschäftstätigkeiten ihrer Mitglieder unterstützt. Zusammen mit der japanischen Gemeinde gründete die JIHK 1988 die „Stiftung Studien- fonds Düsseldorf-Japan“, die bis heute in Zusammenarbeit mit der Stadt Düsseldorf deutsche Nachwuchskräfte nach Japan entsendet. Die JIHK ist Mitveranstalter des seit 2002 jährlich stattfindenden Japan-Tags sowie des Wirtschaftstags Japan. Die hier gezeigte Ausstellung wurde von der Japanischen IHK zu Düsseldorf e.V. konzipiert. Sie geht zurück auf die Ausstellung „150 Jahre Wirtschaftspartner – Wirtschaftsbeziehungen zwischen Japan und NRW im Wandel der Zeit“, die 2011 von der JIHK gemeinsam mit der Vortragsveranstaltung für NRW.Invest GmbH (jetzt: NRW.Global Business GmbH) entwickelt und im NRW-Forum Mitglieder der JIHK ©JIHK Düsseldorf gezeigt wurde. 10 Jahre später soll sie in aktualisierter Form einen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis leisten. 160 Jahre Wirtschaftspartner Wirtschaftsbeziehungen zwischen Japan und Nordrhein-Westfalen im Wandel der Zeit 3 1861 unterzeichneten Japan und Preußen in Edo, dem heutigen Tokyo, einen Freundschafts- und Handelsvertrag. 1861 Damit wurde die Grundlage für die intensiven Wirtschaftsbeziehungen zwischen Japan, Deutschland und Nordrhein-Westfalen gelegt. Der Handelsvertrag zwischen Japan und Deutschland Im Herbst 1860 erreichten die Schiffe mit der preußischen Delegation unter Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg (1815-1881) die Bucht von Edo. Ziel der Mission war es, die Wirtschaftsbeziehungen mit Japan vertraglich zu regeln. Die SMS Arcona, das Schiff der preußischen Delegation, in der Bucht von Edo ©Nachlass Trautz, Bibliothek der Abteilung für Japanologie und Koreanistik der Universität Bonn 160 Jahre Wirtschaftspartner Wirtschaftsbeziehungen zwischen Japan und Nordrhein-Westfalen im Wandel der Zeit 4 Am 24. Januar 1861 gelang schließlich der Abschluss des „Freund- 1861 schafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrags“ zwischen Preußen und Japan. Dem waren schwierige Verhandlungen vorangegangen: Die japani- sche Seite war aufgerieben zwischen den Forderungen des Westens und den Gegnern einer Öffnung Japans im Inneren. Japan hatte sich über zwei Jahrhunderte isoliert und lange nur über einen niederlän- dischen Handelsposten in der Bucht von Nagasaki europäischen Waren und Informationen den Zugang ins Land gewährt. Nachdem die USA 1854 die Öffnung des Landes er- zwungen hatten, war unter den westlichen Mächten ein Wettlauf entbrannt, um in den Handel mit Japan einzusteigen. Mit dem Vertrag erreichte Eulenburg, dass sich nun auch preußische Staatsangehörige in Japans Häfen für Handelsgeschäfte niederlassen durften. Portrait Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg 160 Jahre Wirtschaftspartner Wirtschaftsbeziehungen zwischen Japan und Nordrhein-Westfalen im Wandel der Zeit 5 Bunkyu-Mission: Japans erster Gegenbesuch 1862 Ein Jahr nach Vertragsunterzeichnung verließ eine japanische Delegation, die so- genannte Bunkyu-Mission, unter der Leitung von Yasunori Takeuchi (1806-1867) den Hafen von Nagasaki, um erste Verhandlungen über die Revision der Verträge mit den europäischen Mächten zu führen. Dolmetscher der Delegation war der japanische Gelehrte Yukichi Fukuzawa (1835- 1901). Nach seiner Rückkehr spielte er eine wichtige Rolle in der Modernisierung Japans. Sein Portrait ist heute noch auf dem 10.000-Yen-Geldschein zu sehen. Der Handelsvertrag zwischen Preußen und Japan vom Portrait von Yukichi Fukuzawa, Dolmetscher der Bunkyu-Mission von 1861, 24.01.1861 ©GStA PK, III. HA MdA, I Nr. 7998 S und II Nr. auf 10.000 Yen-Geldschein ©Bank of Japan 5101 S; GstA PK/Joachim Kirchmair 160 Jahre Wirtschaftspartner Wirtschaftsbeziehungen zwischen Japan und Nordrhein-Westfalen im Wandel der Zeit 6 Ein Spektakel im Rheinland 1862 Am 17. Juli 1862 erreichte die 38-köpfige Mission Düsseldorf und wurde von vertrauten Gesichtern, wie dem Neffen Eulenburgs, begrüßt. Wenig später reiste die Delegation per Sonderzug weiter nach Köln-Deutz. Über die Deutzer Eisenbahnbrücke, der einzigen Eisenbahnbrücke über den Rhein zwischen Schweiz und Nordsee, fuhren die Japaner zum noch unvollendeten Dom. Sie waren sichtlich beeindruckt von diesen beiden Zeugnissen rheinischer Baukunst. Für die Kölner Bevölkerung war die Ankunft der exotischen Gäste ein Spektakel. Die Kölnische Zeitung berichtet 1862 Die japanischen Gäste mischten sich unter das Volk, vom Besuch der japanischen Delegation verteilten Visitenkarten und plauderten mit den Ein- ©Universitäts- und Stadtbibliothek Köln heimischen. Am 18. Juli 1862 reisten sie für weitere Vertragsverhandlungen Richtung Berlin ab. Bau des Doms, Köln, um 1855 ©Münchner-Stadtmuseum, Kölner Dom kurz vor der Fertigstellung 1880 Johannes Franciscus Michiels Quelle: Wikipedia Quelle: Wikipedia 160 Jahre Wirtschaftspartner Wirtschaftsbeziehungen zwischen Japan und Nordrhein-Westfalen im Wandel der Zeit 7 Die Anfänge - Zwei Pioniere in Japan. Die Partnerschaft zwischen Japan und Nordrhein- 1859 Westfalen wird seit 160 Jahren von Machern und Visionären vorangetrieben. Zwei deutsche Pioniere des Japanhandels sowie der Wirtschafts- und Wissenschaftsbeziehungen waren Louis Kniffler und Curt Adolph Netto. Louis Kniffler: Pionier des deutschen Japanhandels Der Düsseldorfer Kaufmann Louis Kniffler (1827-1888) war ein bedeutender Pionier des deutschen Japanhandels. Über eine Anstellung in Hamburg gelangte er 1853 nach Batavia, dem heutigen Jakarta. Dort erlitt er große finanzielle Verluste, woraufhin er seine Chancen im Japanhandel suchte. Am 1. Juli 1859 gründete Kniffler in Nagasaki die japanische Handelsgesell- schaft Louis Kniffler & Co. Er war der erste Deutsche mit einem Unterneh- men in Japan, wenn auch noch unter niederländischem Protektorat. Für deutsche Kaufleute in Japan war die Situation entsprechend schwierig. Deshalb setzte sich Kniffler sowohl in Japan als auch in Preußen für eine Portrait Louis Kniffler ©C. ILLIES & Co. offizielle Regelung der Handelsbeziehungen ein. 160 Jahre Wirtschaftspartner Wirtschaftsbeziehungen zwischen Japan und Nordrhein-Westfalen im Wandel der Zeit 8 Seine Bemühungen gaben schließlich den Anlass für die Ostasien- 1859 Expedition von Graf zu Eulenburg. Nach dem Abschluss des Handels- vertrags wurde Kniffler als Vizekonsul in Nagasaki einbestellt. 1865 kehrte er nach Düsseldorf zurück und ließ sich in der Goltstein- straße nieder. Die Düsseldorfer Filiale wurde Einkaufshaus für das Japangeschäft und europäische Koordinationszentrale. 1868 übernahm Carl Illies die Filiale in Yokohama, die daraufhin zum Hauptsitz der Firma wurde. Kurze Zeit später baute Kniffler das Japangeschäft für die Firma Krupp auf. Unter dem Namen C. ILLIES & Co. besteht das Handelshaus in Hamburg noch heute. Firmenschild des Unternehmens Louis Kniffler & Co., 1859 ©Yokohama Archives of History 160 Jahre Wirtschaftspartner Wirtschaftsbeziehungen zwischen Japan und Nordrhein-Westfalen im Wandel der Zeit 9 Curt Adolph Netto: 1871 Geistreicher Ingenieur im Japan des 19. Jahrhunderts 1871, also ungefähr zur gleichen Zeit, in der Kniffler mit seiner Handelsgesellschaft das Japangeschäft von Krupp aufbaute, kam Curt Adolph Netto (1847-1909) vermutlich mit einer Gesandtschaft der japanischen Regierung in Kontakt. Zwei Jahre später machte sich der Absolvent der Bergakademie