2013 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 2013 | naturhistorisches jahresbericht

jahresbericht 2013 naturhistorisches museum wien jahresbericht 2013 © naturhistorisches museum wien 1010 wien, burgring 7 ISBN 978-3-902421-84-5

I jahresbericht 2013 naturhistorisches museum wien jahresbericht 2013 naturhistorisches museum wien Vorwort

Das Jahr 2013 war für Naturhistorische Muse- schen auf die Tier- und Pflanzenwelt unseres Planeten. um Wien ein ausgesprochen erfolgreiches Jahr. Mit Heute übertrifft der Rückgang der Artenvielfalt durch über 750.000 Besuchern konnte ein Rekordergeb- menschliches Handeln natürliche Aussterberaten nis erzielt werden. Dies ist der Neueröffnung des um ein Vielfaches. Standen Jagd, Angst und Konkur- Meteoritensaals Ende 2012, der Eröffnung der zwei renzdenken am Beginn, so sehen Experten heute den Schausäle mit einer Dauerausstellung zum Thema rasanten Verlust an Lebensräumen und die krasse „Anthropologie“ sowie den sehr erfolgreichen Sonder- Übernutzung natürlicher Ressourcen als hauptver- ausstellungen – hier vor allem der „KÖRPERWELTEN“- antwortlich für den Niedergang der Biodiversität. Ausstellung – zu danken. Die Anzahl der Führun­ Auch der viel diskutierte Klimawandel wird erheb- gen hat sich um über 1.000 gegenüber dem Vorjahr liche Auswirkungen auf die Überlebensmöglichkeiten erhöht. Die Neuerungen der letzten Jahre haben von Tier- und Pflanzenarten haben. Hinzu kommen damit das Besucherinteresse gut getroffen. Viele skrupellose Geschäftemachereien und unglaubliche weitere Ausstellungen­ haben zum guten Erfolg für Grausamkeiten gegenüber wehrlosen Tieren. Der in- 2013 beigetragen. Und bei der „Langen Nacht der ternationale Handel mit geschützten Arten ist längst Museen“ im Oktober 2013 erreichte das NHM – fixer Bestandteil organisierter Kriminalität, die Ge- mit über 14.000 Besuchern – souverän den ersten winnspannen sind oft höher als im Drogenhandel. Platz von allen beteiligten Museen. Ein besonderes Diese unbequeme aber wichtige Ausstellung hat eine Ereignis war für uns auch im Juni 2013 die Über­ sehr starke Besucherresonanz gefunden und wurde gabe von drei Mondgesteinen der 15- und 17- daher bis Ende Juni 2014 verlängert. Das Festreferat Missionen als Dauerleihgaben an das NHM durch den zur Ausstellungseröffnung hat Kurt Remele von der Chef der NASA persönlich, den früheren Astronauten Universität Graz zum Thema Tierethik gehalten; die- Charles Bolden, und den damaligen Botschafter der ses brisante Thema ist so wichtig, dass wir uns ent- Vereinigten Staaten in Österreich, William Eacho, an schlossen haben, seinen Essay auch in diesem Band das NHM. abzudrucken.

Ab Herbst 2013 gab es die Sonderausstellung „Das Die große Sonderausstellung „KÖRPERWELTEN & Der Geschäft mit dem Tod – das letzte Artensterben?“, Zyklus des Lebens“ des deutschen Anatomen Gunther eine Eigenproduktion des NHM, zu sehen. Diese Aus- von Hagens war ein Publikumsmagnet ersten Ranges. stellung beschäftigt sich mit dem Einfluss des Men- Die Reaktion unseres Publikums war praktisch einhel-

4 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 5 lig positiv und von Staunen und Ehrfurcht geprägt. Die reichen Sanierung des Gebäudes, die im Frühjahr be- in Forschungsprojekten des NHM Wien von Bedeu- jedes Museums darstellen, kann nur ein Bruchteil der Ausstellung, die von März bis August 2013 im NHM gonnen hat. Die Innenausbau- und Hofrenovierungs- tung, sondern auch Anziehungspunkt für andere Öffentlichkeit gezeigt werden. Die Forschung dient zu sehen war, befasste sich mit dem menschlichen arbeiten sollten im Sommer 2014 abgeschlossen sein, Forschungsinstitutionen. Die neuen Geräte sollen unter anderem dazu, die wertvollen Sammlungen – Leben von der Geburt bis zum Tod. Eine weitere Son- sodass mit der Renovierung der Außenfassade begon- auch für Kooperationen mit anderen Museen und die oft einzigartige Objekte und Aufzeichnungen über derschau, im Saal 50, hatte die Beziehung zwischen nen werden kann. Forschungseinrichtungen zur Verfügung stehen. Mit viele hundert Jahre beinhalten – wissenschaftlich Mensch und Mikroben zum Thema und beleuchtete dieser Neueinrichtung ist endlich wieder eine ‚state aufzuarbeiten und für die Ausstellungen vorzuberei- aktuelle Fragen zur Identität und Identifikation von Auch im Haupthaus des NHM geht die intensive Bau- of the art‘ Forschungsinfrastruktur vorhanden. Die ten, die natürlich regelmäßig nach neuesten wissen- Mikroben, zu Hygiene und Infektionskrankheiten bis und Renovierungstätigkeit weiter: Seit November Bedeutung der Forschung am NHM lässt sich auch schaftlichen Erkenntnissen verändert werden müssen. hin zu Seuchen und Pandemien. 2013 sind die Schausäle der Ur- und Frühgeschichte durch die Vielzahl an drittmittelgeförderten For- Unser Museum ist ein Ort der lebendigen Auseinan- geschlossen. Der Grund ist eine völlige Neugestaltung schungsprojekten und durch über 200 wissenschaft- dersetzung, der wissenschaftlichen Forschungsarbeit Ein künstlerischer „extraterrestrischer“ Höhepunkt der Säle und der Ausstellungen. Zwei kleine Ausstel- liche Publikationen nachweisen. und Vermittlungstätigkeit zu allgemeinen Themen war Ende 2013 die aufwendige Multimedia-Instal- lungssäle kommen noch dazu: In einem Raum wer- der geologischen und biologischen Vergangenheit, lation „Mariner 9“ der kanadischen Künstlerin Kelly den die bisher nicht gezeigten prähistorischen Gold- Das NHM ist Österreichs Kompetenzzentrum zur Gegenwart und Zukunft unseres Planeten. Das NHM Richardson: das Panorama einer Marslandschaft, wie schätze des NHM ausgestellt, und der zweite wird das Vermittlung moderner Naturwissenschaften und und seine engagierten Mitarbeiter sind bereit, ihren es in Hunderten von Jahren aussehen könnte – über- vielleicht berühmteste Objekt des NHM, die Venus von mit etwa 30 Millionen Sammlungsobjekten eines Beitrag zur Wissensvermittlung des 21. Jahrhunderts sät mit den vor sich hin rostenden Überresten zahl- Willendorf, in einem modernen und eleganten Rah- der größten und bedeutendensten Naturkundemu- zu leisten. reicher Marsmissionen. Trotz dieses angedeuteten men beherbergen. Die neue Dauerausstellung wird seen der Welt. Wie andere vergleichbare Museen mit Zustandes der Verlassenheit funktionieren einige der im Frühsommer 2015 eröffnet werden. langer Tradition und Geschichte steht auch unser Raumschiffe zumindest noch teilweise, erfüllen ihre Museum auf drei wichtigen Säulen: Sammlung, For- ursprüngliche Aufgabe und suchen nach Spuren von Ein Großereignis im Forschungsbereich des NHM war schung und Ausstellung. Von den unersetzlichen und Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl, Generaldirektor Leben – vermutlich jedoch, ohne die Daten an je- die offizielle Vorstellung der neuen Abteilung „Zentra- einzigartigen Sammlungen, die die Basis der Arbeit Dr. Herbert Kritscher, Vizedirektor manden zurückzusenden. Ein brillantes Kunstwerk, le Forschungslaboratorien“, die letztes Jahr durch eine das zum Meditieren und Nachdenken einlädt. interne Umstrukturierung eingerichtet wurde, durch Frau Bundesministerin Dr. Claudia Schmied im April Aber auch in unserer neuen Außenstelle, der Patholo- 2013. Die Abteilung umfasst vorerst die neue Elek- gisch-Anatomischen Sammlung (die zur Anthropolo- tronenmikroskopie, die Elektronenstrahlmikroanaly- gischen Abteilung des NHM gehört) im Narrenturm, tik und das renovierte und erweiterte Forschungsla- war einiges an Aktivität angesagt – allerdings vorerst bor für Molekulare Systematik. Beide Einrichtungen in Form einer dringend notwendigen und umfang- sind nicht nur für eine Vielzahl von Fragestellungen

6 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 7 Prolog

Dead as a Dodo: Tierethik ist jener Bereich der Angewandten Ethik, in dem vernünftig begründete normative Aussagen Vom Ende des Menschen darüber gemacht werden, wie wir Menschen uns als Krone der Schöpfung gegenüber Tieren verhalten sollen. Eine tierethische Perspektive bedingt, dass man sich von einer rein an- Kurt Remele1 thropozentrischen, also ausschließlich auf den Men- Festansprache bei der Eröffnung der Ausstellung schen und seine Bedürfnisse ausgerichteten Ethik „Das Geschäft mit dem Tod. Das letzte Artenster- verabschiedet. Man wendet sich einem Ethikkonzept ben“ am 22. 10. 2013 zu, das auch die nichtmenschliche Natur berücksich- tigt, und zwar die nicht-menschliche Natur im Allge- Sehr geehrte Damen und Herren, meinen, empfindungsfähige, Freude und Schmerz Albert Schweitzer, der große Theologe und Kirchen- verspürende nichtmenschliche Tiere im Besonderen. musiker, Urwaldarzt, Friedensnobelpreisträger und Viele von Ihnen erinnern sich wahrscheinlich an das Tierschützer, hat festgestellt: „Wie die Hausfrau, die Lied „Weil der Mensch zählt“, das Alf Poier vor zehn die Stube gescheuert hat, Sorge trägt, dass die Türe Jahren beim Eurovision Song Contest gesungen hat zu ist, damit ja der Hund nicht hereinkomme und und in dem es heißt: „Es sterbn bald alle Vögel / es das getane Werk durch die Spuren seiner Pfoten ent- sterbn bald alle Käfer / Nur im Bett da liegt der Adam stelle, also wachen die europäischen Denker darüber, und vermehrt sich mit der Eva.“3 Aus Sicht einer rein dass ihnen keine Tiere in der Ethik herumlaufen.“2 anthropozentrischen Ethik, in der nur der Mensch Seit Schweitzer hat sich ein bisschen was verändert. zählt, ist ein von menschlichem Bevölkerungswachs- Bisweilen werden Fußböden auch von Männern ge- tum verursachtes Vögel- und Käfersterben kein Pro- scheuert, und seit knapp vier Jahrzehnten läuft eine blem, zumindest solange es keine negativen Aus- wachsende Anzahl an Tieren in der akademischen wirkungen auf die Menschen selbst hat. Dagegen Ethik herum, an US-amerikanischen Universitäten, besitzen Vögel und Käfer in Ethikkonzepten, die die aber auch in Europa. Tierethik hat erfreulicherweise ausschließliche Orientierung am Menschen hinter an Bedeutung gewonnen. sich gelassen haben und deshalb allgemein als post- anthropozentrische Ethiken4 bezeichnet werden Der Egoismus der Menschen können, ihren eigenen Wert und ihre eigene Würde. Der Generaldirektor des Naturhistorischen Muse- Wer Tiere willkürlich tötet oder gar ausrottet, wer ums hat mich gebeten, im Rahmen der heutigen ihre Existenz und ihr Wohlergehen in seine Entschei- Ausstellungseröffnung einige Überlegungen zur dungen, Urteile und Handlungen nicht einbezieht, Tierethik anzustellen. Ich war angenehm überrascht handelt post-anthropozentrischen Ethiken zufol- und höchst erfreut über seine Bitte. Ich habe gerne ge falsch oder gar moralisch verwerflich. Der US- zugesagt, und ich bedanke mich nochmals ganz amerikanische Trappistenmönch und Schriftsteller herzlich bei Prof. Christian Köberl für seine freund- Thomas Merton hat das Verhalten von Menschen, liche und ehrenvolle Einladung. die nach einer anthropozentrischen Verzweckungs-

8 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 9 mentalität leben, wie folgt charakterisiert: „Es gibt sitzt, das vermutlich aus den Resten mehrerer Vögel Thomas von Aquin war nur der Mensch als göttliches Lassen Sie mich zwischendurch kurz anmerken, dass Menschen, für die ein Baum nur dann wirklich ist, zusammengesetzt wurde, als auch die modernste Ebenbild geschaffen und mit Verstand ausgestattet es neben dem Dodo noch zumindest zwei weitere, wenn sie daran denken, ihn umzusägen, für die ein Rekonstruktion dieses ausgerotteten Vogels. worden. Die vernunftlosen Tiere dagegen würden vor relativ kurzer Zeit ausgestorbene Tierarten hier Tier erst dann einen Wert bekommt, wenn man es Dodos waren flugunfähig und , zwei Ei- ausschließlich zum Wohle des Menschen existie- im Naturhistorischen Museum zu sehen gibt: ein in einen Schlachthof gebracht hat, Menschen, die genschaften, die ihnen nicht gerade nützlich wa- ren und seien zum Gebrauch durch den Menschen Skelett der Stellerschen Seekuh zum Beispiel, die nur jene Dinge anschauen, die sie zu missbrauchen ren, als im Jahre 1598 niederländische Seefahrer als bestimmt. Der Mensch habe keine Verpflichtungen im Jahre 1768, nur 27 Jahre nach ihrer Entdeckung, gedenken und etwas, das sie nicht zerstören wollen, erste menschliche Wesen auf Mauritius landeten. gegenüber Tieren, sondern das umfassende Recht, ausgerottet worden war und ein Präparat des Beu- gar nicht wahrnehmen.“5 Post-anthropozentrische Die Vögel waren auf die Seeleute und auf die Ratten, Tiere nach seinem Belieben zu verwenden und zu telwolfes oder Tasmanischen Tigers, dessen letztes Ethikkonzepte dagegen, in denen alle empfindungs- Hunde und Schweine, die mit ihnen auf die Insel töten. Die sich im 17. Jahrhundert anbahnende Exemplar 1936 in einem Zoo nahe Hobart, der fähigen Lebewesen, aber auch Pflanzen und unbe- gelangten, schlecht vorbereitet. In einem zeitgenös- Aufklärung brachte leider keinen tierethischen Fort- Hauptstadt Tasmaniens, starb.8 lebte Natur zählen, verbieten uns, die nichtmensch- sischen Bericht ist zu lesen: „Da die Insel nicht von schritt. Der einflussreiche französische Philosoph liche Natur vollkommen zu instrumentalisieren und Menschen bewohnt war, fürchteten sich die Vögel René beschrieb die Tiere als Maschinen Die Ausweitung der Ethik nur deshalb als wertvoll zu erachten, weil sie dem nicht vor uns und saßen still, sodass wir sie ohne oder Automaten, als Geschöpfe ohne Vernunft und Zwei Jahrhunderte bevor der Dodo ausstarb, hatten Menschen unmittelbaren Nutzen bringt. Mühe totschlagen konnten.“6 Das taten die Men- ohne Seele. Immanuel Kant, der große Aufklä- die europäischen Eroberer der so genannten Neuen schen ohne zu zögern und mit großer Intensität. rungsphilosoph des 18. Jahrhunderts, sprach Welt begonnen, die indigenen Bevölkerung Die Ausrottung des Dodo Spaß und Vergnügen standen dabei im Vordergrund, Tieren ebenfalls keinen Eigenwert und keine Nordamerikas auszurotten. Wie „Dead as a Dodo“ ist eine englische Redewendung, denn das Fleisch der Vögel war nicht besonders Würde zu. Wie für Thomas von Aquin war der Historiker Howard Zinn für die wir im Deutschen die Übersetzung „mau- schmackhaft. Vielleicht schon 1681 oder 1683, mit auch für Kant Tierquälerei ethisch darlegt, flohen auch die ame- setot“ verwenden, was ziemlich inadäquat ist, weil ziemlicher Sicherheit aber 1693 war der Dodo aus- allerdings deshalb problematisch, rikanischen Indianer nicht, als Mäuse ja gar nicht mausetot sind. Im Gegensatz gestorben, für immer mausetot, „as dead as a dodo“. weil sich aus der Grausamkeit ge- sie Christoph Kolumbus und sei- zum Dodo, der ausgerottet wurde, sind die meisten Der Mensch rottete in weniger als hundert Jahren genüber Tieren eine allgemeine nen Männern das erste Mal begegneten, Mäusearten weit verbreitet und nicht gefährdet. ein zutiefst friedfertiges Lebewesen aus, das ihm nie Neigung zur Grausamkeit ent- sondern verhielten sich lange Zeit äußerst Die Dodos, auch Dronten genannt, waren truthahn- den geringsten Schaden zugefügt hatte und das kei- wickeln könnte, die auch vor Mit- gastfreundlich. Kolumbus selbst beschrieb große Vögel, die zur Familie der Tauben gehörten nen anderen Anspruch an den Menschen stellte als menschen nicht halt- das Zusammentreffen wie folgt: „Die In- und die es nirgendwo gab außer auf der Insel Mauri- in Ruhe gelassen zu werden. macht. dianer sind so naiv und so freigebig, das tius. Sie wurden im Laufe des 17. Jahrhunderts aus- Die Ausrottung des Dodo geschah aus menschlicher niemand es glauben würde, der es nicht gerottet. Vor knapp zwei Jahrzehnten hat der „Dodo Unwissenheit und Fahrlässigkeit. Sie stellt aber auch mit eigenen Augen gesehen hat. Wenn von Oxford“ mein Interesse für diese ausgestorbene eine Folge der bis in die Gegenwart verbreiteten Auf- man sie um etwas bittet, das ihnen gehört, Vogelart und die durch ihr Schicksal vermittelte ex- fassung dar, der Mensch als Vernunftwesen sei die sagen sie niemals nein. Ganz im Gegenteil, emplarische Botschaft geweckt. Im zur berühmten Krone der Schöpfung und alle Tiere stünden unter sie sind bereit, mit allen zu teilen.“9 Doch diese englischen Universität gehörenden Naturkunde- seiner Herrschaft.7 Dies lehrten immerhin die großen Freundlichkeit der indigenen Bevölkerung wurde museum Oxfords sah ich nämlich zwei der bedeu- christlichen Theologen mit Berufung auf die Bibel, von den europäischen Eroberern mit Geringschät- tendsten Relikte des verschwundenen Dodo-Vogels: allen voran Thomas von Aquin, der Doctor angelicus, zung und Verachtung beantwortet, mit Völkermord, einen mumifizierten Kopf und ein Bein. Erst später der engelgleiche Lehrer, wie einer seiner Ehrentitel nicht mit Völkerverständigung. Die amerikanischen entdeckte ich, dass das Naturhistorische Museum lautete. Zwischen Doktor Thomas und dem lieben Indianer wurden gefangen genommen, gefoltert, in Wien sowohl ein vollständiges Dodo-Skelett be- Vieh bestand jedoch ein weiter Graben, denn nach versklavt und niedergemetzelt.

10 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 11 Im Jahre 1776 verabschiedete der Kongress der Ver- Einer der Hauptgründe, warum Menschen Tiere re- Eine große Anzahl von Tieren können Schmerz und Der Gewinn aller einigten Staaten von Amerika die Unabhängigkeits- spektvoll zu behandeln haben, liegt für Reverend Lust, in vielen Fällen auch Leid und Freude empfin- Auch in einer post-anthropozentrischen Ethik gibt es erklärung. Darin wird festgehalten, dass alle Men- Primatt in ihrer Empfindungsfähigkeit. Der anglika- den: Das gilt für Wirbeltiere wie Säugetiere, Vögel, unterschiedliche Ansätze und schwer zu entschei- schen gleich geschaffen und von ihrem Schöpfer mit nische Geistliche stellt fest: „Ein Tier ist nicht we- Amphibien, Reptilien, Fische, aber sogar für einige dende Konfliktfälle und Dilemmata. Grundlegend angeborenen, unveräußerlichen Rechten auf Leben, niger schmerzempfindlich als ein Mensch. Es hat Wirbellose, Kraken und Tintenfische zum Beispiel jedoch ist, dass nicht nur Menschen, sondern auch Freiheit und dem Streben nach Glück ausgestattet ähnliche Nerven und Sinnesorgane. Auch wenn es und – wie die Forschungsarbeiten des Belfaster Zoo­ Tiere und die sonstige nicht-menschliche Natur ei- seien. Im selben Jahr veröffentlichte Humphry Pri- sich nicht verbal oder in einer Menschenstimme logen Bob Ellwood16 nahelegen – auch für Krebse nen Eigenwert oder so genannten intrinsischen matt, ein Geistlicher der anglikanischen Kirche in beschweren kann, so zeigen uns die Schreie und das und Krabben. Einem post-anthropozentrischen tie- Wert haben. Weil wir in einer vernetzten, interde- England, einen Text mit dem Titel „Eine Abhandlung Stöhnen, die es von sich gibt, wenn ihm körperliche rethischen Hochethos zufolge ist es demnach nur pendenten Welt der gegenseitigen Abhängigkeiten über die Pflicht der Barmherzigkeit und die Sünde der Gewalt angetan wird, dennoch ganz klar, dass es in strikten Konfliktsituationen zwischen mensch- leben, sind jene, die für den Schutz der Tiere und Grausamkeit gegenüber Tieren“. Primatt tritt darin schmerzempfindlich ist, ähnlich wie es die Schreie lichem und tierischem Leben und Wohlergehen so- der übrigen Natur eintreten, auch die eigentlichen zunächst für die Gleichheit von Menschen verschie- und das Stöhnen eines Menschen tun, dessen Spra- wie zum Wohl der Tiere selbst (tierärztliche Behand- Anwälte der Menschen. Es geht nicht um isolierte dener Hautfarbe ein und stellt fest: „Es hat Gott, dem che wir nicht verstehen.“12 lung) ethisch erlaubt, Tieren Schmerzen zuzufügen menschliche Selbstverwirklichung, sondern um das Vater aller Menschen, gefallen, manche Menschen Kurze Zeit später, im Jahre 1789, hat der englische – und zwar möglichst geringe Schmerzen – oder sie Wohlergehen aller Lebewesen in intakten Ökosyste- in weiße Haut einzuhüllen und andere in schwar- Philosoph Jeremy Bentham in seiner „Einführung in gar zu töten. Anschaulicher ausgedrückt: Kein noch men, darum, dass alle Wesen glücklich sein mögen, ze Haut. Auch wenn unmenschliche Traditionen die Prinzipien der Moral und der Gesetzgebung“ fast so überzeugter Tierschützer ist verpflichtet, sich wie es in einem buddhistischen Segensspruch heißt. und Vorurteile anderes vermuten lassen, so hat ein das Gleiche gesagt: Denn nach Bentham lautet die Spulwürmern und Kopfläusen selbstlos als Wirt zur Im weltberühmten Kinderbuch „Alice im Wunderland“ Mensch mit weißer Hautfarbe aufgrund dieser Haut- entscheidende Frage, die das menschliche Verhalten Verfügung zu stellen. Doch jede echte Tierschützerin tritt ein Dodo auf. Der Autor des Buches, Lewis Carroll, farbe trotzdem nicht das Recht, einen Menschen mit gegenüber Tieren bestimmen soll, weder „Können wird sich weigern, Fleisch zu essen, das von Tieren lehrte im 19. Jahrhundert am Christ Church College in schwarzer Hautfarbe zu unterdrücken oder zu verskla- sie [die Tiere] logisch denken?“ noch „Können sie aus Intensiv- und Massentierhaltung stammt. Und Oxford Mathematik und kannte den ausgestorbenen ven, denn die Hautfarbe ist weder ein Verdienst noch sprechen?“, sondern einzig und allein „Können sie jeder Tierschützer, jede Tierschützerin wird sich die Vogel vom Universitätsmuseum her. In „Alice im Wun- ein Mangel. Ein hellhäutiger Mensch hat auch kein leiden?“13 Frage stellen müssen, ob es angesichts des Tierleids derland“ findet ein Wettrennen zwischen verschie- Recht, einen dunkelhäutigen Menschen zu verachten, Auch wenn danach immer wieder einzelne tier­ und der durch Fleischproduktion und -konsum ver- denen Tieren statt, das vom Dodo beaufsichtigt wird. zu missbrauchen und zu beleidigen. Ich glaube auch ethisch orientierte Ethiken auftauchten, so hat es ursachten massiven Umweltzerstörung und viel- Doch ganz plötzlich erklärt der Dodo das Wettrennen nicht, dass ein großgewachsener Mensch aufgrund doch zwei Jahrhunderte gedauert, bis die Argu- fältigen Gesundheitsprobleme ethisch überhaupt für beendet und ruft alle Teilnehmer zu Siegern aus: seiner Gestalt ein gesetzliches Recht hat, auf einem mente von Primatt und Bentham in der philosophi- vertretbar ist, Tiere zu konsumieren. Die Anzahl der „Alle haben gewonnen“, verkündet der Dodo, „deshalb kleinwüchsigen Menschen herum zu trampeln.“11 schen und theologischen Ethik auf breiter Basis zur Menschen, die diese Frage mit nein beantwortet, müssen auch alle einen Preis bekommen.“18 Doch Primatt geht noch einen Schritt weiter und Kenntnis genommen und auch zunehmend ernst steigt – und das ist gut so.17 Immer mehr Menschen Lewis Carrolls Dodo hat damit eine ethische Vorgabe wendet die Argumente für Gleichheit und Gerech- genommen wurden. Als Pioniere der in den siebziger sagen auch nein oder suchen nach Alternativen geliefert, die uns auf das ökologische Gemeinwohl tigkeit unter Menschen auch auf die Beziehung und achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts entstan- zur Verwendung von Tieren für menschliche Un- verpflichtet: Die Chancen des Überlebens aller und der Menschen zu Tieren an. Er schreibt: „Wenn also denen akademischen Tierethik sind die Philosophen terhaltung in Zirkussen und Stierkampfarenen, zur der Rettung des Ganzen steigen mit der Abkehr der menschliche Unterschiede in Intelligenz, Hautfarbe, Peter Singer und Tom Regan sowie der anglikanische Produktion von Pelz- und Lederbekleidung, zur Ver- Menschen von einem egoistischen Konkurrenzden- Gestalt und Schicksal keinem Menschen das Recht Theologe Andrew Linzey zu nennen.14 Später kamen gnügungs- oder Hobbyjagd, zu Tierversuchen in der ken und einem angstgetriebenen Machtstreben. geben, einen anderen Menschen aufgrund dieser noch feministische Varianten der Tierethik wie jene Kosmetikindustrie, der Medizin und beim Militär, zu Entweder gewinnen alle, Menschen und Tiere, Pflan- Unterschiede zu missbrauchen oder zu beleidigen, von Carol Adams und Marti Kheel hinzu.15 einer nicht artgerechten Haltung von Haus- oder zen und unbelebte Natur, oder keiner, wirklich gar hat auch kein Mensch ein naturgegebenes Recht, Was Primatt und Bentham vor über 200 Jahren Kumpantieren und – last not least – zum rapide fort- keiner, bekommt einen Preis. ein Tier zu missbrauchen oder zu quälen, nur weil es festgestellt haben, wird durch die heutige kogni- schreitenden Artensterben. weniger intelligent ist als ein Mensch.“11 tive Ethologie und Neurowissenschaft bestätigt. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

12 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 13 inhaltsverzeichnis

Vorwort 5 1 Ao. Univ.-Prof. Dr. Kurt Remele unterrichtet Ethik und christliche 10 Primatt, Humphry: The Duty of Mercy and the Sin of Cruelty to Gesellschaftslehre an der Karl Franzens Universität Graz, 8010 Brute . Hg. v. Richard D. Ryder. Fontwell, Sussex: Centaur Prolog 9 Graz, Heinrichstraße 78 B/II, http://ethik.uni-graz.at/de/forschen/ Press 1992 (Ersterscheinung 1776). Die englischen Zitate aus dem ao-univ-prof-dr-kurt-remele/ Buch wurden von mir ins Deutsche übersetzt. chronik 01 1.1. Chronik 2013 17 2 Schweitzer, Albert: Ehrfurcht vor den Tieren. München: C. H. Beck 11 Ebd. S. 22. highlights 02 2.1. Mensch(en) werden 39 22011, S. 75. 12 Ebd. S. 23. 2.2. Zentrale Forschungslaboratorien 42 3 Alf Poier, Weil der Mensch zählt. http://lyrics-und-ubersetzungen. 13 Bentham, Jeremy: An Introduction to the Principles of Morals and com/lied/zeigen/69577/alf-poier/songtext-und-ubersetzung- 2.3. Die neuen „Außerirdischen“ 44 Legislation. New York: Columbia University Press 1945 (Erster- weil-der-mensch-zhlt (20.10.2013). scheinung 1789), Chapter 17, Section 1, footnote to paragraph 4 2.4. Die Pathologisch-anatomische Sammlung im Narrenturm 47 4 Als „post-anthropozentrisch“ wir hier ganz allgemein ein Ethik- (meine Übersetzung). system bezeichnet, in dem es neben dem Menschen und seinen 2.5. Eine Reise zum Ursprung 50 14 Peter Singers “ Liberation” erschien 1975, Andrew Linzeys Interessen auch andere Wesen und Gegenstände gibt, die einen “Animal Rights: A Christian Assessment of Man’s Treatment of ausstellungen 3.1. Laufende Sonderausstellungen 55 Eigenwert besitzen, die um ihrer selbst willen geachtet und deren 03 Animals” 1976 und Tom Regans “The Case for Animal Rights” Interessen ebenfalls berücksichtigt werden sollten. Es gibt unter- 3.2. Ausstellungseröffnungen 2013 56 1983. schiedliche post-anthropozentrische (physiozentrische) Ethikan- sätze: das sentientistische (pathozentrische) Ethikmodell, in dem 15 Carol Adams “The Sexual Politics of Meat. A Feminist-Vegetarian publikum, förderer & freunde 04 4.1. Besucherstatistik 2013 65 nicht nur der Mensch, sondern alle empfindungsfähigen Lebewe- Critical Theory” erschien 1990, Marti Kheels “Nature Ethics. An 4.2. Eintrittspreise 69 sen, also auch (zumindest so genannte höhere) Tiere, berücksichtigt Ecofeminist Perspective” 2008. werden; das biozentrische Modell, das alle Lebewesen, also auch 16 4.3. Förderverein Freunde des Naturhistorischen Museums Wien 70 Pflanzen, einschließt, und das holistische Modell („deep ecology“), Vgl. Elwood, Robert W./Magee, Barry: Shock Avoidance by Discri- dem es vor allem um die Bewahrung von Ökosystemen inklusive mination Learning in the Shore Crab (Carcinus maenas) is Consi- abteilungen & außenstellen 05 5.1. Generaldirektion 79 der in ihnen vorhandenen unbelebten Natur geht. Zwischen diesen stent with a Key Criterion for Pain“, in: Journal of Experimental unterschiedlichen Ethikmodellen gibt es zahlreiche Übereinstim- Biology 216 (2013) 253-258; Crabs Really Do Feel Pain: Study. 5.2. Verwaltung 85 http://www.livescience.com/26338-crabs-feel-pain.html (03. 01. mungen, aber auch Spannungen. Vgl. Remele, Kurt: Animal Protec- 5.3. Fachabteilungen 90 tion and Environmentalism, in: Linzey, Andrew (Hg.): The Global 2014); Experiments Reveal that Crabs and Lobsters Feel Pain. Guide to Animal Protection. Foreword by Archbishop Desmond http://blogs.nature.com/news/2013/08/experiments-reveal- 5.4. Wissenschaftliche Abteilungen 109 Tutu. Urbana u. a.: University of Illinois Press 2013, S. 68-69. that-crabs-and-lobsters-feel-pain.html (03.01.2013). organisatorisches 6.1. Das Kuratorium 161 17 06 5 Merton Thomas: No Man is an Island, Boston: Shambala 2005 Laut einer von IFES im Auftrag des Vereins gegen Tierfabriken (Ersterscheinung 1955), S. 273 (meine Übersetzung). (VGT) durchgeführten repräsentativen Umfrage deklarieren sich 6.2. Organigramm 162 derzeit 9 % der Menschen in Österreich als Vegetarier/innen. 6 Ziswiler, Vincent: Der Dodo. Fantasien und Fakten zu einem ver- Auch die Zahl der Veganer/innen, also jener Menschen, die we- publikationen & lehrtätigkeiten 07 7.1. Publikationen 2013 167 schwundenen Vogel. Zürich: Zoologisches Museum der Universität der Tiere noch Tierprodukte wie Milch oder Eier konsumieren, ist 7.2. Lehrtätigkeiten 2013 187 Zürich 1996, S. 8. offensichtlich im Steigen begriffen. Vgl. Sensationell: Bereits 9 % VegetarierInnen in Österreich, in: Tierschutz konsequent 20, Ok- 7 Zu den Auffassungen unterschiedlicher Philosoph/inn/en und The- english summary 8.1. Natural History Museum Vienna annual report 2013 193 tober 2013, S. 33. Die Zahl ist eventuell etwas zu hoch gegriffen, 08 olog/inn/en über Tiere vgl. folgende Sammlung relevanter Texte: weil es durchaus sein könnte, dass sich nicht wenige Menschen Linzey, Andrew/Clarke, Paul Barry (Hg.): Animal Rights. A Historical bei der Beantwortung dieser Frage stärker am gesellschaftlich- Anthology. New York City: Columbia University Press 2005. moralischen Erwartungsdruck orientierten als an den Tatsachen, 8 Zu den in den letzten 500 Jahren ausgestorbenen Tieren vgl. fol- ein Verhalten, das in der Umfrageforschung als „Tendenz zur sozi- gendes informatives und künstlerisch illustriertes Werk: Flannery, alen Erwünschtheit“ bekannt ist. Allerdings wäre es auch schon Tim/Schouten, Peter: A Gap in Nature. Discovering the Word’s Ex- ein tierethischer Fortschritt, wenn eine vegetarische Lebensweise tinct Animals. New York: Atlantic Monthly Press 2001. von zunehmend mehr Menschen als „sozial erwünscht“ angese- hen wird. 9 Zinn, Howard: A People’s History of the United States, New York: Harper & Row 1980; S. 3 (meine Übersetzung). 18 Carroll, Lewis: Alice im Wunderland. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1993 (Ersterscheinung 1865), S. 34.

14 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 15 JAHRESBERICHT NHM / KAPITEL 01

chronik 2013

Das Jahr im Aufriss bedeutender Ereignisse innerhalb und außerhalb der Museumsmauern – Blitzlichter im täglichen Museumsbetrieb.

16 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 17 chronik 1.1. Chronik 2013 01

01/2013

8. Jänner In heikler Mission bewegt sich eine kleine Gruppe von NHM Mitarbeiterinnen vorsichtig über die ver­ eiste Fläche des Maria-Theresien-Platzes. Ihr Ziel ist das Fotostudio des Kunsthistorischen Museums Wien (KHM), wo für den Kinderführer durch die

neue Kunstkammer besondere Naturobjekte ab- KHM Foto: gebildet werden. Neben Schnecken-, Muschel- und Nautilusschalen werden auch ein Korallenstock, ein Naturobjekte aus dem NHM für den Kinder- Straußenei, ein Bergkristall und mehrere Nüsse ins Kunstkammerführer im KHM. rechte Licht gerückt.

11. bis 13. Jänner 16. Jänner Im Naturhistorischen Museum findet die Jahres­ Die Zoologisch-Botanische Gesellschaft (ZooBot) tagung der Österreichischen Gesellschaft für ver­anstaltet einen Workshop über wissenschaftliche Herpetologie statt, die in Kooperation mit der Sammlungen. Auf Einladung des Naturhistorischen Herpetologischen Sammlung ausgerichtet wird. Museums werden den Teilnehmern unter dem Mot- Über 150 Teilnehmer aus Österreich, Deutschland, to „Die Unerschöpflichkeit des Objekts“ mittels Füh- Italien, der Schweiz und der Tschechischen Republik rungen hinter die Kulissen die Größe und Bedeutung nehmen an dem umfangreichen Programm teil. der Sammlungen demonstriert.

Die Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft Interessierte Zuhörer beim Workshop über die für Herpetologie wissenschaftlichen Sammlungen.

18 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 19 01

15. Februar Die Explosion eines Riesenmeteors über der die Stadt Tscheljabinsk im russischen Ural mit der En- VD Kritscher, Dr. Angelina Whalley und GD Köberl ergie von ca. 30 Hiroshima-Atombomben sorgt für bei den KÖRPERWELTEN Pokerspielern GD Köberl, Bundespräsident Dr. Heinz , medialen Wirbel. Die Experten des Hauses, allen 12. März ao. Univ.-Prof. Dr. Maria Teschler-Nicola und VD Kritscher bei der Eröffnung der neuen Anthropologie-Dauerausstellung voran Generaldirektor Univ. -Prof. Dr. Christian Kö- Die Ausstellung „Gunther von Hagens´ KÖRPER- berl, sind gefragte Ansprechpartner der Medien. 03/2013 WELTEN & Der Zyklus des Lebens“ wird unter gro­ Das NHM erhält kurze Zeit später schon die ersten ßem mediale Interesse in Beisein von Kuratorin Dr. Fragmente dieses Meteoriten und beginnt intensive 3. bis 8. März Angelina Whalley und Mag. Christian Cap, dem 28. bis 31. Jänner Untersuchungen daran im Rahmen einer internatio- Täglich um 8.55 Uhr berichtet HR Prof. Mag. Christa Vorsitzenden des NHM-Kuratoriums, eröffnet. Den Wie es bereits bewährte Praxis ist, verbringen in der nalen Kooperation. Riedl-Dorn (Archiv für Wissenschaftsgeschichte) in Festvortrag hält Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Firbas, ehe- Woche vor den Semesterferien zahlreiche Schüler Ö1 in der Sendung „Vom Leben in der Natur“ über maliger Vorstand des Instituts für Anatomie an der ihre „Tage der Berufsorientierung“ am NHM. Jedes 19. bis 22. Februar die Beziehung Affe – Mensch. Die Themen sind „Ver- Medizinischen Universität Wien, vor rund 350 Gä- Jahr werden Dutzende Schüler verschiedener Al- Gemeinsam organisieren Kollegen diverser Fachab- ehrung im Alten Ägypten“, “Karikatur und Unterhal- sten. Im Publikum: die Rektorin der veterinärmedizi- tersgruppen im Rahmen der Berufsorientierung bei teilungen des NHM die zweite BioSystEU-Tagung. Zu tung“, „Die ersten Primaten in Europa“, „Die Suche nischen Universität Wien Dr. Sonja Hammerschmid, Praktika oder im Zuge der Begleitung von Fachbe- diesem gemeinsamen Treffen aller europäischen Bi- nach Darwins „Missing Link“ und „Vom Monster der deutsche Botschafter Detlev Rünger, der austra- reichsarbeiten von Mitarbeitern der wissenschaftli- osystematik-Vereinigungen reisen mehr als 420 Teil- zum Forschungsthema“. lische Botschafter Dr. David Stuart, Fotograf und Ver- chen Abteilungen des NHM betreut. nehmer aus 39 Ländern an. Während die festliche leger Lois Lammerhuber sowie ORF-Universum-Chef Eröffnung am NHM stattfindet, ist das Vortrags- und 7. März Andrew Solomon. 29. Jänner Poster-Programm, mit vier Parallelsessions, ins UZAII Kabarettist Joesi Prokopetz besucht die neue Dauer- Ende Jänner wird nach etwa zweijährigen intensiven der Universität Wien ausgelagert. ausstellung „Mensch(en) werden“, um Werbebilder 13. März Planungs-, Installations- und Bauarbeiten die neue für sein Kabarettprogramm „Die Schöpfung. Eine Dr. Gabriele Zuna-Kratky, die Direktorin des Tech- Anthropologie-Dauerausstellung in den Sälen 14 Beschwerde“ zu machen. nischen Museums Wien, und Dr. Andreas Kroh vom und 15 eröffnet. Die Feierlichkeiten finden im Bei- NHM präsentieren die Gemeinschaftsproduktion sein von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer statt, der „achtung strom. Stefan Jellinek und das Elektro- auch die Eröffnung vornimmt (vergleiche dazu Kapi- pathologische Museum“. Das Buch dokumentiert tel „Highlights“). erstmals umfassend das Leben und Wirken des Elek- tropathologen Dr. Stefan Jellinek und seine Samm- 02/2013 lung. Damals wie heute dienen diese Objekte der eindrucksvollen Demonstration der Gefahren der 6. Februar Elektrizität und der Schulung in Unfallprävention. Bürgermeister Dr. Michael Häupl besucht das NHM Heute befinden sich die Objekte teils im technischen Wien und lässt sich von der Direktorin der Anthro- Museum (technische Geräte, Fotos, Archivalien) und pologischen Abteilung, ao. Univ.-Prof. Dr. Maria teils in der Pathologisch-anatomischen Sammlung GD Köberl, Rektorin Dr. Sonja Hammerschmid, Teschler-Nicola die neu aufgestellte Anthropologie- des Naturhistorischen Museums Wien im Narren- ao. Univ.-Prof. Dr. Maria Teschler-Nicola, Ausstellung zeigen. Bürgermeister Dr. Michael Häupl und VD Kritscher Joesi Prokopetz bei unseren menschlichen Vorfahren turm (anatomische Feucht- und Trockenpräparate).

20 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 21 Foto: H. Sattmann Foto: C. Hörweg Foto:

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Teilnehmer der Tagung „Bienen und Wespen Europas“ Rund 200 Gäste beim unterhaltsamen Eröffnungsabend Cathy Zimmermann erzählt Geschichten über nette Blutsauger und unfreundliche Eingeweidewürmer. der Ausstellung „MenschMikrobe – Das Erbe Robert Kochs“

16. März 04/2013 10. April Die bekannte Moderatorin Cathy Zimmermann liest Die Kick-Off-Veranstaltung des WWF zur bundes- für Kinder spannende Texte über Blutsauger und 3. April weiten „Tiger-Tour“ findet am Maria-Theresien-Platz Eingeweidewürmer. Mitarbeiter der 3. Zoologischen Im 11. Wiener Gemeindebezirk wird im Beisein von sowie im Vortragssaal des NHM Wien statt. Den Be- Abteilung demonstrieren echte Parasiten – tote und Bürgermeister Dr. Michael Häupl sowie von Fami­ suchern wird ein erster, kleiner Vorgeschmack auf auch lebendige! li­enmitgliedern und zahlreichen Freunden die fei- die im Herbst zu eröffnende „Artensterben“-Ausstel- erliche Benennung der „Anton-Mayer-Gasse“ be- lung gegeben. 22. März gangen. Anton Mayer war im Naturhistorischen Das Herbarium (Botanische Abteilung) wird von Museum Wien viele Jahre als Tierpräparator tätig. 10. April einer Delegation der Österreichisch-Australischen Seine Liebe galt den Fledermäusen. Aufgrund seiner Über 60 Teilnehmer aus Österreich, Deutschland und Gloria Lekaj und Dr. Andreas Hantschk Gesellschaft mit dem Botschafter Australiens, Forschungstätigkeit und Aufklärungsarbeit leistete der Schweiz nehmen an der von Mitarbeitern der 2. nach der Mikrotheater-Vorstellung David Stuart, und dem Präsidenten der Gesellschaft, Anton Mayer einen bedeutenden Beitrag zur Erhal- Zoologischen Abteilung organisierten Tagung „Bie- Staatssekretär Dr. Reinhold Lopatka, besucht. tung der Lebensräume der Spezies Fledermaus. nen und Wespen Europas“ teil. Im Rahmen der Tagung verleiht die Österreichische Gesellschaft für Entomo- 25. März faunistik zwei herausragenden Hymenoptero­logen Der australische Botschafter David Stuart besucht (Experten für Hautflügler) aus Oberösterreich, Herrn die Abteilung Archiv für Wissenschaftsgeschichte, Pater Andreas W. Ebmer und Herrn Dr. Josef Gusenleit- um die in Australien 1802 bis 1805 angefertigten ner, die Ehrenmitgliedschaft. Der Abendvortrag, eine Bleistiftskizzen von Ferdinand Lukas Bauer zu be- gemeinsame Veranstaltung mit den Freunden des Na- sichtigen. turhistorischen Museums, wird von Dr. Paul Westrich gehalten, dem Autor einiger bekannter Werke über Bi- ologie, Vielfalt und Schutz von Wildbienen.

11. April Dr. Martin Lindner bei den Publikumsführungen Die Wanderausstellung „MenschMikrobe – Das Erbe Robert Kochs und die moderne Infektionsfor- schung“ wird – in Kooperation mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Robert-Koch-Institut und dem FWF Wissenschaftsfonds – in Saal 50 eröff- net. Rund 200 Gäste sind gekommen, um einen un- terhaltsamen Eröffnungsabend, dessen besonderes Highlight die Mikrotheater-Vorstellung von Gloria Lekaj und Dr. Andreas Hantschk ist, zu verbringen. Darunter: Univ.-Prof. Dr. Christoph Kratky (Präsi- dent des Wissenschaftsfonds FWF) und Dr. Martin

Der australische Botschafter David Stuart zu Gast im NHM Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Familie Mayer Lindner (Kurator der Ausstellung).

22 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 23 01

Gottfried Helnwein in der Pathologisch-anatomischen Sammlung im Narrenturm

Bundesministerin Dr. Claudia Schmied und 05/2013 GD Köberl in den Zentralen Forschungslaboratorien. 6. Mai 15. Mai 22. April Ab sofort können Tickets für das NHM Wien auch Der internationale Star-Künstler Gottfried Helnwein Die neuen Zentralen Forschungslaboratorien des Die Stiege hat sich somit über 3.350 Jahre nahezu einfach über das Internet bestellt werden. Eventu- besucht die Pathologisch-anatomische Sammlung NHM Wien werden vorgestellt. Bundesministerin unversehrt erhalten. Der Bergdruck macht eine Ver- ellen längeren Wartezeiten kann somit ganz einfach des NHM Wien im Narrenturm und zeigt sich be- Dr. Claudia Schmied lässt sich die neu angeschafften legung notwendig. Aus diesem Anlass lädt das NHM vorgebeugt werden. Dieses neue Service wird vor geistert von ihren Besonderheiten. elektronenmikroskopischen Gerätschaften sowie Wien Journalisten zur Pressereise nach Hallstatt. In allem für die „KÖRPERWELTEN“-Ausstellung sehr gut das Forschungslabor für molekulare Systematik bei Beisein von Mag. Alexander Scheutz, Bürgermeister angenommen. 21. Mai einem Besuch im Naturhistorischen Museum Wien von Hallstatt, Mag. Kurt Thomanek, Geschäftsführer Das NHM Wien und GOURMET laden am schulfrei- im Beisein zahlreicher Journalisten und von Kollegen der Salzwelten, Vizedirektor Dr. Herbert Kritscher, 8. Mai en Dienstag nach Pfingsten 40 Kinder im Alter von aus Kunstmuseen und Hochschulen live präsentie- Dr. Anton Kern, Direktor der Prähistorischen Abtei- Dr. Verena Stagl und Dr. Helmut Sattmann (3. Zoo- sechs bis zwölf Jahren ein, um an der GOURMET- ren und betont ihre Anerkennung und die weitere lung sowie Mag. Hans Reschreiter und Mag. Kerstin logische Abteilung) präsentieren ihr neues Buch: Kochwerkstatt im Haus teilzunehmen. Actionreich Unterstützung durch das von ihr vertretene Ministe- Kowarik (beide Prähistorische Abteilung) wird eine „Der Herr der Würmer – Leben und Werk des Wiener und spielerisch dreht sich an diesem Tag Vieles um rium für Unterricht, Kunst und Kultur. Führung im Prähistorischen Bergwerk organisiert. Arztes und Parasitologen Johann Gottfried Brem- das Thema Essen. Die Kinder können in Beisein von Nach rund 3000 Jahren muss die Stiege verlagert ser (1767–1827) in Anwesenheit von Univ.- Prof. Dr. Museums- und Ernährungsexperten das Haus er- 25. April werden: Durch den prähistorischen Bergbau ist das Horst Aspöck, einem international angesehen Pa- kunden und anschließend ein gemeinsames, gesun- 2003 wurde im Salzbergwerk Hallstatt eine Holz- umgebende Gebirge so instabil, dass der unver- rasitologen, und der jungen Bestseller-Autorin Vea des Mittagessen zubereiten. stiege entdeckt. Es handelt sich um die älteste er- sehrte Verbleib der Stiege nicht gewährleistet wer- Kaiser, die beide Vorträge zum Thema halten, sowie haltene Holzstiege Europas. Das Schlagdatum ihrer den kann. Zahlreiche Berichte von regionalen und vielen weiteren Gästen. Hölzer konnte mit Hilfe der Dendrochronologie jahr- überregionalen Zeitungen zeugen vom großen me- genau auf 1344 und 1343 v. Chr. bestimmt werden. dialen Interesse an dieser Aktion.

Dr. Helmut Sattmann, Dr. Verena Stagl, Vea Kaiser GOURMET-Kochwerkstatt für Kinder Die über 3.000 Jahre alte Holzstiege und Univ-Prof. Dr. Horst Aspöck mit Mag. Hans Reschreiter und Mag. Kerstin Kowarik (beide NHM)

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Workshopteilnehmer bei der alten Holzstiege im Hallstätter Bergwerk Quentin Bryce und Gatte sowie BS Dr. David Stuart (2.v.R.) Star-Filmemacher James Benning zum mit Gemahlin (links) zu Besuch bei GD Köberl kreativen Schaffen im NHM 25. bis 28. Mai 8. Juni Holzforscher und Restauratoren aus ganz Europa er- Quentyn Bryce, die Generalgouverneurin von Aus- arbeiten im Rahmen eines Workshops die besten Va- ab 28. Mai tralien, und Gatte Prof. Michael Bryce besuchen rianten zur Bergung und Dokumentation der prähis-­ Der US-amerikanische Konzeptkünstler und Filme- gemeinsam mit dem Australischen Botschafter Dr. torischen Holztreppe im Bergwerk Hallstatt. Im Rah- macher James Benning ist als „artist in residence“ David Stuart mit Gemahlin das Museum und sind zu Prähistorische Modeschau men einer Pressekonferenz werden Journalisten über bis zum 14. 6. im ganzen Hause tätig. Dabei führt Besuch beim Generaldirektor. U.a. bestaunt der hohe die geplanten Arbeiten rund um die Stiege informiert. ihn seine Kunst von den Tiefspeichern bis in die La- Besuch auch wertvolle Bauer-Bilder aus dem Archiv bors, von den Sammlungsräumen bis in die Techni- für Wissenschaftsgeschichte. 28. Mai kräume. Als Produkte seines Schaffens resultieren 06/2013 Zu Ehren des Meeresforschers und Tauchpioniers daraus einerseits die einstündige Klanginstallation 13. Juni Hans Hass, der nur wenig später am 16. Juni verstirbt, „TONSPUR 60: James Benning (USA): Infinite Dis- 1. Juni Genau 50 Jahre ist es her, dass zum ersten Mal eine findet ein Symposium unter dem Titel „Die Schöpfung placement“, welche in der „Tonpassage“ des Muse- Im Rahmen der in London stattfindenden Abschluss- Frau im Weltall war. Ein Jubiläum, das mit einer geht weiter“ statt. Der österreichische PEN-Club, des- umsquartiers in der Zeit vom 25. 11. 2013 bis zum veranstaltung des von der HERA-Organisation ge- hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion in Zusam- sen Ehrenmitglied Hans Hass war, veranstaltet eine 22. 2. 2014 zu hören war, und andererseits der Film förderten Projektes CinBA – Creativity and Craft menarbeit mit dem Office of Outer Space Affairs der Vortragsreihe, bei der Helmuth A. Niederle, Michael „natural science“, der bei der 125-Jahr-Feier des Production in Middle and Late Bronze Age UNO in der Unteren Kuppelhalle gefeiert wird. Trotz Stachowitsch, Erich Pröll, Siegfried Hermann, NHM Ende September 2014 uraufgeführt wird, da- (finanziert durch HERA – Humanities in the Europe- kurzfristiger Absage der Russin Valentina Teresh- Wuketis, Andreas Hantschk und Bernd Lötsch spre- nach als Installation am NHM zu sehen sein wird an Research Area) – wurde das NHM (Prähistorische kova, der ersten Frau im All, kommt das in Scharen chen. Hans Hass hat wichtige Dokumente aus seinem und anschließend bei der Viennale 2014 öffentlich Abteilung) eingeladen, einen „Prehistoric Catwalk“ erschienene Publikum auf seine Kosten: die Astro- Leben dem NHM Wien bereits als Vorlass übergeben; vorgeführt wird. zu zeigen. nautinnen Roberta Bodnar (Kanada), Janet L. Kavan- diese werden im Rahmen des Symposiums von HR di (USA), Chiaki Mukai (Japan) und Liu Yang (China) Prof. Mag. Christa Riedl-Dorn, Direktorin des Archivs 4. Juni sprechen in der vom rumänischen Astronauten für Wissenschaftsgeschichte, präsentiert. Die Bildungsfahrt 2013 führte 85 Kollegen des NHM Dumitru-Dorin Prunnariu moderieren Veranstaltung Wien anlässlich der Niederösterreichischen Lan- über ihre spannenden Erfahrungen im Weltall. desausstellung „BROT & WEIN“ in das Weinviertel. Des Weiteren stehen ein Besuch des Gartens und Schloss Asparn a.d. Zaya am Programm. Weiter geht es mit der Besichtigung des „NONSEUMs“. Ein Heu- rigenbesuch in Falkenstein am Weingut Jauk rundet den ereignisreichen Tag ab.

7. Juni Der US-amerikanische Filmregisseur Richard Linklater („Before Sunrise“) besucht mit seiner Familie ge- meinsam mit Direktor Alexander Horwath (Öster- Das Modell der Xarifa und (v. l. n. r.) Dr. Meta Raunig-Hass, Prof. Christa Riedl-Dorn, reichisches Filmmuseum) das NHM und die Patho­ Dr. Helmuth A. Niederle, Siegfried Hermann, Dr. Susanne Dobesch-Giese, Erich Pröll Aus dem Vorlass von Hans Hass und Dr. Michael Stachowitsch logisch-anatomische Sammlung im Narrenturm. Bildungsfahrt Weinviertel 2013

26 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 27 01

Eine der neuentdeckten Grabstätten am Hallstätter Salzberg Dr. Vera Hammer mit Teilnehmern der CORALS-Tagung Kingdom of Salt – a 7000-year history of Hallstatt, Direktor Guillaume Rousson, BS Nguyen Thiep und erste Station der int. Wanderausstellung in Alicante, Spanien Dr. Ludovic Ferrière am Dach des Museums

14. Juni 26. Juni 07/2013 Eröffnung der neu aufgestellten Wanderausstellung Der Direktor des „Institut Français de Vienne“, Guil- „Kingdom of Salt – a 7000-year history of Hallstatt“ laume Rousson, und der vietnamesischen Botschaf- 1. Juli im Museo Archeologico de Alicante, Spanien. Die ter, Nguyen Thiep, besuchen die Mineralogisch-pe- Im Sommer entdecken Forscher des NHM am Hall- neue Ausstellung präsentiert Hallstatt als „Wie- trographische Abteilung des NHM Wien und werden stätter Salzberg überraschend zwei neue Grab- ge der Europäischen Industrialisierung“, in Design von Dr. Ludovic Ferrière durch das NHM geführt. stätten. Bei den Bestatteten im Hallstätter Gräber- und Didaktik beschreitet das NHM Wien mit dieser feld (Grab 101, Grab 102) handelt es sich um zwei Schau neue Wege: Erstmals ermöglichen Gerüche – 27. Juni Frauen, eine der beiden wurde mit besonders rei- Die 200.000. Besucherin der KÖRPERWELTEN-Ausstellung neben Raumklängen, Videoprojektionen und Hands „Phylogenie kontroversiell“ feiert sein 10-jähriges chen Beigaben begraben und dürfte eine gehobene on-Objekten – Einblicke in das Leben der Hallstatt- Bestehen mit drei zündenden Vorträgen. Nikolaus soziale Stellung inne gehabt haben. Ein besonderer Kultur. Szucsich von der Universität Wien thematisiert mit Erfolg für das Team um Dr. Anton Kern, den Direktor „Gleichartig – andersartig – eigenartig“ die unter- der Prähistorischen Abteilung. 17. Juli 17. bis 27. Juni schiedlichen Zugänge und Konzepte zum Thema Eine Weinviertlerin ist die 200.000 Besucherin in der Dr. Helena V. Shaverdo von der 2. Zoologischen Ab- „Bio­logische Art“. Frank Zachos vom Naturhisto- 3. Juli KÖRPERWELTEN-Ausstellung. „Der Museumsbesuch teilung organisiert das Treffen der Internationalen risches Museum Wien spricht kritisch über „Arten Im Rahmen der an der Universität Wien veranstalteten war ein Geschenk für meine Enkelin Emily zur Erst- Gesellschaft für Wasserkäfer „Balfour-Brown Club“ und Un-Arten in der Biologie“ und Friedrich Foissner CORALS 2013 – Conference On Raman and Lumine- kommunion“, freut sich Gertrud Zimak, die 200.000. im Berezinskiy Reserve, Weißrussland. Das UNESCO von der Universität Salzburg fragt rhetorisch-provo- scence Spectroscopy – findet im Edelsteinsaal die Ice- Besucherin der „KÖRPERWELTEN & Der Zyklus des Biosphären-Reservat ist eines der ältesten Schutzge- kativ „Ist eine Einzeller-Art anders als eine Vielzeller- Breaker Party statt. Im Anschluss hält Thomas Hain- Lebens“-Ausstellung im Naturhistorischen Museum biete Weißrusslands. Es liegt am Berezina Fluss und Art?“ (Die weiteren Termine der Reihe 2013 sind der schwang vom GemLab Lichtenstein einen öffentlichen Wien. „Meine Tochter, meine Enkelin und ich sind erstreckt sich über endlose Wälder und Moore. Wäh- 14. 3. und 7. 11.) Vortrag zum Thema „When gemstones­ glow: emission heute extra aus dem Weinviertel angereist. Der Mu- rend des Treffens werden zahlreiche aquatische Le- phenomena of diamond, ruby, sapphire & Co.“ seumsbesuch ist gerade jetzt in den Sommerferien bensräume erforscht und einige für die Fauna Weiß- eine schöne Alternative zum Schwimmbad!“ NHM- russlands neue Wasserkäferarten entdeckt. 4. Juli Generaldirektor Dr. Christian Köberl überreicht der An der Fassade des NHM Wien nisteten sich im Früh- 71-Jährigen einen Blumenstrauß samt Ausstellungs- 18. Juni jahr Falken ein, die unter großer medialer Aufmerk- katalog und Freikarten und gratuliert ganz herzlich. NASA-Chef Charles Bolden und der amerikanische samkeit zur Untersuchung von Höhlenforscher Dr. Botschafter Wiliam Eacho übergeben dem NHM Lukas Plan (Geologisch-Paläontologische Abteilung) Wien drei Proben Mondgestein, die von Apollo-As- geborgen werden. Dr. Anita Gamauf, Leiterin der Vo- tronauten der Missionen Apollo 15 und 17 einge- gelsammlung des NHM (1. Zoologische Abteilung), sammelt wurden und dem NHM Wien als Dauer- und ihr Master-Student Tomislav Gaspar nehmen eine leihgabe zur Verfügung gestellt werden. Rund 300 morphometrische Messung vor und statten die Kü- Gäste und Vertreter aller wichtigen Medien kom- ken mit einem Vogelwartenring sowie einem PIT-Ring men, trotz hochsommerlicher Temperaturen, zum mit elektronischem Code aus. Nach Abschluss der Festakt ins NHM Wien. Untersuchungen werden die beiden Jungen von den Forschern wieder ins Nest zurückgebracht. Die Aktion NASA-Chef Charles Bolden zusammen mit GD Köberl, Dr. Ludovic Ferrière und Dr. Franz Brandstätter erfolgt im Rahmen des „Turmfalkenprojektes Wien“. Dr. Lukas Plan bei der Bergung der jungen Turmfalken

28 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 29 01

Der Stadtimker am Dach des NHM ORF-Team bei der prähistorischen Holzstiege im Erstaunte Gesichter bei der Langen Nacht der Museen Dr. Ludovic Ferrière mit Strahlenkegeln (makroskopische Hallstätter Bergwerk Gesteins­deformation, die man nur in Impakt-Strukturen findet) in der Luizi-Struktur, DR Congo 29. Juli 09/2013 10/2013 Dr. Manfred Jäch von der 2. Zoologischen Abteilung des NHM Wien entdeckt in Russbach, Niederöster- 5. September 5. Oktober 13. bis 27. Oktober reich eine bereits ausgestorben geglaubte Käferart: Das Dokumentieren und Zerlegen der Treppe im Wieder kann das NHM Wien im Rahmen der Langen Dr. Ludovic Ferrière (Mineralogisch-Petrographische Den Flusskrallen-Käfer. Bergwerk Hallstatt beginnt. Am 18. September Nacht der Museen einen Besucherrekord für sich Abteilung) unternimmt eine Forschungsreise zum kommt schließlich ein Filmteam des ORF, um die Ar- vermelden: Über 14.000 Gäste besuchen das Haus, Luizi-Impakt-Krater in der Demokratischen Republik 08/2013 beiten zu dokumentieren. das in diesem Jahr unter dem Motto „Alles balzt – Kongo. Zweck der Expedition ist die Detailuntersu- Sex im Naturhistorischen Museum“ seine Pforten chung dieser Einschlagsstruktur sowie das gezielte 10. August 23. September bis weit nach Mitternacht geöffnet hat. Aufsammeln von Gesteinsproben. Ab sofort beherbergt das NHM Wien auf dem Dach Der Botschafter Afghanistans, Ayoob M. Erfani, Bienenstöcke. Vorerst gibt es zwei kleinere Stöcke kommt mit Delegation, um sich über die reichen Be- 8. bis 10. Oktober 22. Oktober mit rund 15.000 Bienen; 2014 soll die Anzahl auf stände aus Afghanistan im Herbar der Botanischen Die 1. Zoologische Abteilung führt eine Monitoring- Die Eröffnung der Sonderausstellung „Das Geschäft 100.000 Bienen – und damit zwei vollwertige Bie- Abteilung zu informieren und die Möglichkeiten ei- Befischung am Neusiedler See durch. Die Fisch- mit dem Tod – das letzte Artensterben?“ findet nenvölker – erhöht werden. Die erste, geschätzt ner weiteren vertieften Zusammenarbeit zwischen sammlung ist seit Jahrzehnten in die laufende statt. Eine Ausstellung, die niemanden kalt lässt. rund 20 Kilogramm umfassende, Honigernte wird Wien und Kabul zu diskutieren. Kontrolle der Fischfauna des Nationalparks Neu- Zur Eröffnung der groß angelegten Eigenproduk- 2014 im Museumsshop zum Kauf angeboten. siedlersee/Seewinkel eingebunden, in Kooperation tion, die in Kooperation mit dem WWF Österreich 26. September mit dem Büro „DWS Hydro-Ökologie GmbH“ wer- sowie dem Bundesministerium für Finanzen (Öster- 24. August Ein Pressekonferenz zum Baufortschritt im Patho- den heuer im Auftrag des Nationalparks Elektrobe- reichischer Zoll) und mit Unterstützung der Öster- Für zwei Tage findet in der NHM Wien-Außenstelle im logisch-anatomischen Bundesmuseum im Narren­ fischungen und Netzfänge zur Bestandserhebung reichischen Lotterien zustande gekommen ist, kom- Salzbergwerk Hallstatt die Veranstaltung „Archäo-­ turm findet statt. Dr. Claudia Schmied hält ihre unternommen. men jede Menge interessierter Besucher, u.a. Mag. logie am Berg“ statt. Besonderes Highlight in diesem letzte Pressekonferenz als Bundesministerin für Beate Striebel, Stellvertretende Geschäftsführerin Jahr: die älteste Holztreppe Europas, die in den dar- Unterricht, Kunst und Kultur ab. Nach Abschluss der und Abteilungsleiterin Naturschutz des WWF, Dr. auffolgenden Monaten verlegt werden muss und ersten Bauphase (bauliche Sanierung der Innenfas- Hans-Georg Kramer, Sektionschef für Steuer- und auf reges Publikumsinteresse stößt. sade samt Fenstern und Innenhöfen) wird die Sanie- rung der Außenfassade geplant. 28. August Der Verein der Freunde des NHM begeht sein 90-jäh- riges Jubiläum mit einem großen Fest im Innenhof des Museums. Mit mehr als 355 interessierten Mit- gliedern erbringt der Verein seit 90 Jahren den Be- weis, dass Naturwissenschaften auf breites öffent- liches Interesse stoßen. In diesem Rahmen wird die Hochstetter-Medaille an Wilhelmina Rechinger (Bo- tanische Abteilung) für ihre Jahrzehnte lange Arbeit übergeben. Pressekonferenz mit Frau BM Dr. Claudia Schmied in der Pathologisch-anatomischen Sammlung im Narrenturm Bestandserhebung von Lauben Beiträge zum heimischen Artensterben

30 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 31 01

Erster “eye catcher” im Eingangsbereich zur Ausstellung Daniel Spoerri (rechts) und der Meteorit von Ensisheim 15. November Dominique Zimmermann von der 2. Zoologischen GD Köberl, Kelly Richardson und James Benning Zollverwaltung, BMF, und Sektionschef Dr. Michael P. Abteilung des NHM Wien wird zur Herausgeberin Franz, BMUKK. Den Festvortrag mit dem Titel „Dead 15. November der Deutschen Entomologischen Zeitschrift, einer as a Dodo“ hält ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Kurt Remele Vier Tage lang beherbergt das NHM den Meteoriten der drei Zeitschriften des Museums für Naturkunde vom Institut für Ethik und Gesellschaftslehre, Karl- 11/2013 von Ensisheim, der als erster bezeugter Meteoriten- in Berlin, ernannt. Der Wechsel der Herausgeber- Franzens-Universität Graz (siehe Einleitung dieses fall Europas in die Geschichte einging. Der Event schaft beginnt offiziell mit 2014 und geht mit einem Jahres­berichts). Der Vortrag erscheint wenig später 6. November wurde wesentlich von Dr. Ludovic Ferrière (NHM) Verlagswechsel einher. Der neue Verlag, Pensoft Pu- auch im Spectrum der Tageszeitung „Die Presse“. Eröffnung der Sonderausstellung „Mariner 9“: Die organisiert. Der mitsamt eigener Bruderschaft an- blishing, ist ein Wegbereiter der open data Politik in junge kanadische Künstlerin Kelly Richardson zeigt gereiste Meteorit sorgt für großen Andrang bei Pres- der Wissenschaft: Alle Artikel werden open access 30. Oktober mit ihrer Multimedia-Installation eine hypothe- sekonferenz und Eröffnung. Unter den Ehrengästen: und unter der Creative Commons Lizenz veröffent- Der „Carl von Schreibers-Preis“ wird an junge For- tische Zukunftsvision des Planeten Mars und wie der Michel Habig, Bürgermeister von Ensisheim, Stèpha- licht und darin enthaltene Daten automatisch von scher, die am NHM Wien arbeiten, verliehen. Aus- Mensch in seinem unendlichen Forschungsdrang ne Gompertz, der französische Botschafter in Wien Portalen wie der Encyclopediaof Life, Plazi, Species- geschrieben werden die mit insgesamt 5.000 Euro nicht nur den eigenen Planeten „verkonsumiert“, sowie Künstler und Meteoriten-Fan Daniel Spoerri. ID etc. eingelesen sowie mit Datenbanken wie der dotierten Preise vom Freundesverein des NHM Wien. sondern über kurz oder lang auch den Mars mit Global Information Facility verknüpft. Heuer liegen die Siegerurkunden fest in Frauen- Überresten diverser Marsmissionen „vermüllt“. Zur 15. November hand: Carina Nebel (für ihren Beitrag: „Steinadler Eröffnung spricht der prominente US-Filmemacher Den Käferspezialisten rund um Manfred Jäch des 19. November mit Migrationshintergrund“), Lea-Louisa Klement James Benning. NHM Wien gelingt die weltweit erstmalige Ent- Der Trailer zur Bewerbung der Puls4-Sendung (für ihren Beitrag: „Was Zähne und Bäume gemein- schlüsselung des Gesamtgenoms eines Wasserkä- „‘s Next Topmodel“ wird in der Oberen und sam haben“) und Michaela Haider (für: „Da ist der 7. bis 8. November fers. In den letzten drei Jahrzehnten wurden rund Unteren Kuppelhalle des NHM gedreht. Bis nach Mit- Wurm drin! Vorkommen des Amerikanischen Rie- Der Österreichische Wissenschaftsrat hält seine 600 unbekannte Wasserkäferarten von den ternacht arbeitet das Team um Top-Model Melanie senleberegels in Zwischenwirtschnecken aus Nie- hochkarätig besetzte Tagung „Exzellenz in der Wis- Museumsforschern ent- Scheriau, bis der Trailer im Agenten-Stil zur Zufrie- derösterreich“) sind die glücklichen Gewinnerinnen. senschaft“ am NHM ab. Nach einer Begrüßung deckt und wissenschaft- denheit des Regisseurs Lukas Dudzik im Kasten ist. durch Generaldirektor Univ.-Prof. Dr. Christian lich benannt. Neben Köberl sprechen unter anderem Priv.-Doz. Dr. Sabine der Erforschung der Ladstätter, Direktorin des Österreichischen Archäo­ Vielfalt, geografischen logischen Instituts, Prof. Karlheinz Töchterle, Bun- Verbreitung und der desminister für Wissenschaft und Forschung sowie Erstellung Roter Listen Prof. Anton Zeilinger, Präsident der Österreichischen werden eben auch inten- Akademie der Wissenschaften. sive genetische Studien durchgeführt.

Die Carl von Schreibers-Preis-Trägerinnen Lea-Luisa Klement, Michaela Haider und Carina Nebel mit dem Präsidenten der Der Zwergwasserkäfer Freunde des NHM Wien Dr. Joachim Meyer. Hydraenariparia Dreharbeiten zum Trailer von „Austria´s Next Topmodel“

32 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 33 01

Die neue Entfettungsanlage Gudrun Schindler-Rainbauer, Diane Leizinger, GD Köberl, Maggie Entenfellner, Dr. Jane Goodall und Lilian Klebow

Die Venus von Willendorf im historischen Ambiente von Saal 4 13. Dezember Dr. Jane Goodall hält im Vortragssaal vor rund 200 interessierten Schülerinnen und Schülern einen Vor- 25. November trag im Rahmen ihres Roots & Shoots-Projektes des Aufgrund der Neugestaltung der Prähistorischen Jane Goodall-Institutes. Prominente Unterstütze- Abteilung (Säle 11 bis 13) wird die Venus von Willen- rinnen, die ebenso wie die Kinder an den Lippen der dorf übersiedelt. Bis zur Wiedereröffnung im Früh- Vortragenden hingen: Schauspielerin Lilian Klebow jahr 2015 ist das Prunkstück des Museums in ihrer Ao. Univ.-Prof. Dr. Maria Teschler-Nicola und Krone-Tierexpertin Maggie Entenfellner. erhält den Preis der Stadt Wien für Volksbildung. Panzerglasvitrine in Saal 4 zu sehen. 16. Dezember ab 26. November Die alljährliche Jahresabschlussfeier für alle ehren- Tagungspräsidentin Anja Joachim überreicht gemeinsam Die Einzelteile der Holzstiege aus dem prähistori­ 12/2013 amtlichen Mitarbeiter findet, diesmal mit einem mit Dagmar Tschöp, der Vertreterin des Sponsors für schen Bergwerk Hallstatt werden im NHM sorgfältig Musiker, Joe Haunlieb, statt. den Junior-Award, die Urkunden an die Preisträger freigelegt und dokumentiert. 4. Dezember für die besten Vorträge und Poster. Dr. Andreas Mailath-Pokorny, Kulturstadtrat der Stadt 17. Dezember Wien, überreicht Univ.-Prof. Dr. Maria Teschler-Nicola, Die Geschäftsführung des NHM verabschiedet sich 22. November der Direktorin der Anthropologischen Abteilung des in festlichem Rahmen von all jenen Kollegen, die Der Abendempfang der 47. Jahrestagung der Öster- NHM, den Preis der Stadt Wien für Volksbildung. Da- in diesem Jahr in den Ruhestand treten. Anschlie- reichischen Gesellschaft für Tropenmedizin, Parasito­- bei handelt es sich um die höchste Auszeichnung,­ die ßend wird gemeinsam mit dem Pächter Gourmet zu logie und Migrationsmedizin (ÖGTPM) im Naturhisto- die Stadt in diesem Bereich zu vergeben hat. Eine ver- einem weihnachtlichen Buffet in die obere Kuppel- rischen Museum ist ein besonderer Höhepunkt der diente Anerkennung ihrer bisherigen Arbeit. halle geladen. Tagung. Die Tagungsteilnehmer sind besonders be- eindruckt von der wissenschaftlichen Symbolkraft des 6. Dezember Museums und von der medizinisch-parasitologischen Autor Gerhard Roth besucht die Anthropologische Vergangenheit mit großen Namen wie Johann Gott- Abteilung des NHM sowie die Schausammlung im fried Bremser und Carl Moritz Diesing. Die scheidende 2. Stock. Außerdem wirft er für die Sendung „Faszi- Präsidentin Anja Joachim und die neu gewählte Präsi- nation Heimat“ auf Servus TV einen Blick hinter die Zerlegung und Dokumentation der alten Holzstiege dentin Julia Walochnik danken dem Museum für den Kulissen des NHM. herzlichen Empfang und das tolle Ambiente. 6. Dezember 24. November 27. November Der kanadische Botschafter Mark Bailey ist zu Be- Die Klanginstallation „Infinite Displacement“ des US- Die Zoologische Hauptpräparation bekommt eine neue such bei Generaldirektor Köberl und erhält von amerikanischen Filmemachers James Benning, die Entfettungsanlage. Mit dem Ankauf der Anlage wird diesem eine persönliche Führung durch das Mu- im NHM entstanden ist, wird in der Tonspuren-Pas- eine große Lücke in der Infrastruktur der Hauptpräpa- seum und ist besonders an der Ausstellung „Mari- sage des Wiener Museumsquartiers im Beisein des ration geschlossen; sie gewährleistet einen wichtigen ner 9“ der kanadischen Künstlerin Kelly Richardson

Künstlers und GD Christian Köberls (NHM) eröffnet. Beitrag zum Erhalt der Sammlungsbestände. interessiert. GD Köberl mit Botschafter Mark Bailey

34 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 35 JAHRESBERICHT NHM / KAPITEL 02

highlights

Bedeutende Umbauten im Dauerausstellungs- bereich, Neuerwerbungen und -einrichtungen, Sanierungsarbeiten und ein Blick in die Zukunft

36 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 37 2.1. Mensch(en) werden 02 highlights Die neue Dauerausstellung der Anthropologie

Viele Jahre lang war die Anthropologie im Schaube- zu werden. Neben einem kongenialen Kernteam, reich des Naturhistorischen Museums ausschließ- das aus dem Architekten Mag. Arno Grünberger lich in Sonderausstellungen präsent. Erst mit der und Mitarbeitern, dem Grafiker Stefan Fuhrer und Etablierung der neuen Geschäftsführung im Jahr Mitarbeitern, dem phantasievollen Illustrator Ander 2010 waren die Voraussetzungen für eine Neuge- Pecher und den IT-Spezialisten der Firma Imaginati- staltung der anthropologischen Dauerausstellung on unter der Leitung Dipl.Ing. Gerald Enzingers be- gegeben. Die Ausstellungsgestaltung stellte eine stand, waren viele Museumsmitarbeiter mehrerer außerordentliche Herausforderung für das Team Abteilungen (Anthropologie, Geologie, Prähistorie, dar, da es galt, das in den letzten Jahren rapide an- Ausstellung und Bildung, Kommunikation und Me- gewachsene, in vielen Disziplinen generierte Wissen dien und EDV), renommierte internationale, an uni- zusammenzufassen und gleichzeitig einem hohen versitären oder außeruniversitären Einrichtungen ästhetischen Anspruch in der Gestaltung gerecht tätige Experten als Berater und Leihgeber (u.a. Max-

Saal 15, Raumansicht (Module: Zeitalter der Menschenaffenund Auf zwei Beinen)

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(Universität Ferrara) ein, sondern auch einen „Aus- unserer Vorfahren sowie die „Wissensvertiefungs- stellungs-Prolog“ und einen „Ausstellungs-Epilog“: tablets“ und die „virtuelle Bibliothek“ veranlassen Im Saal 13 zeigte Nicola Prutsch, eine Absolventin die Besucher zum langen Verweilen in den Räumen. Vitrinenansicht Familiengeschichten Objekte der Vitrine Hominidenkinder der Universität für angewandte Kunst in Wien, auf Im Laufe des Jahres wurden zahlreiche technische (Modul: Zeitalter der Menschenaffen) (Modul: Prominente „Südaffen“) unsere Anregung hin ihre Themen übergreifende Verbesserungen und Reparaturen durchgeführt. Die Abschlussarbeit „Maßnahme“. Hierfür wurde Archiv­ „What‘s hot in Anthropology“-Station wurde mehr- material des Departments für Anthropologie ver- mals durch Neuigkeiten aktualisiert. Die Berichte Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Tel wendet, das 1933/34 bei familienanthropologischen germeister der Stadt Wien, Dr. Michael Häupl, Erzbi- fokussierten auf Unterschiede in der Sozialgrup- Aviv Universität, Universität Ferrara, Departments Untersuchungen im ostschwäbischen Dorfe Marien- schof Kardinal Dr. Christoph Schönborn, Abordnun- pengröße bei Neandertaler und H. sapiens, auf die für Anthropologie sowie für Theoretische Biologie feld im rumänischen Banat von den österreichischen gen der Akademie der Wissenschaften, Tagungsteil- Artabgrenzung am Beispiel der Funde aus Dmanisi/ der Universität Wien, Institut für Botanik der Univer- Anthropologen akquiriert wurde. Im Nachspann zur nehmer, Verbände, Gesellschaften und renommierte Georgien und auf die bisher unerklärbaren geneti- sität für Bodenkultur, Niederösterreichisches Lan- Ausstellung, der im Saal 16 realisiert wurde, kamen Kollegen aus anderen Museen. Auch die zahlreichen schen Verwandtschaftsbeziehungen des Denisova- desmuseum) Studenten der Anthropologie, Volun- schließlich spektakuläre Originalfunde von Neander- persönlichen schriftlichen und mündlichen Rück- Menschen (Russland) und der deutlich älteren Fun- teers und Praktikanten um die Realisierung dieses talern aus Krapina (Kroatien) und für eine Zeit- meldungen und Kommentare, die aus dem Kreis der de aus Atapuerca (Spanien). Zudem wurde eine Rei- Projektes bemüht. spanne von zwei Wochen zur Aufstellung. Aus dem Fachkollegen sowie von den Museumsbesuchern bis he von populären Berichten in diversen Magazinen Nach einer etwa 1,5-jährigen Detailplanungs- und umfangreichen Fundkomplex der Neandertaler von heute eintreffen, bestätigen uns nachträglich in der (z.B. Museum Aktuell) verfasst. Ein Ausstellungska- Umsetzungsphase konnte die neue Dauerausstel- Krapina wurden drei Objekte mit Verletzungsspuren inhaltlichen Schwerpunktsetzung wie architektoni- talog ist in Vorbereitung, ebenso wurden Überle- lung, die sich nun in den Sälen 14 und 15 befindet, vorgestellt, da sie die besonderen Bürden des Nean- schen Umsetzung des Themas, die eine modulartige gungen hinsichtlich einer weiteren Präsentation von unter dem Titel „Mensch(en) werden“ am 29. Jänner dertaler-Daseins vermitteln und damit ein Subthe- Aufbereitung der Wissensinhalte in vier Textebenen, Originalfunden angestellt; renommierte Paläoan- 2013, im Beisein des Österreichischen Bundespräsi- ma der Ausstellung berührten. Aus Israel wurden die Verwendung von Weichteilrekonstruktionen thropologen wurden eingeladen und werden auch denten Dr. Heinz Fischer, der Öffentlichkeit präsen- ein 45.000 Jahre alter Neandertaler-Fund von Amud und Hands on-Stationen mit 3D-Objekten für eine 2014 mit ihren Vorträgen für Aktualität des Themas tiert werden. Mehr als 500 Gäste und Ehrengäste sowie Funde des frühen anatomisch modernen Men- haptische Erfahrbarkeit der Entwicklungsschritte „Mensch(en) werden“ am NHM sorgen. aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Kultur, darunter schen von Qafzeh präsentiert. sowie die Einbeziehung von modernen Medien Sektionschef Dr. Michael P. Franz, BMUKK; der Bot- Auch das Interesse der Medien war außerordentlich vorsah. Wie angenommen, entwickelten sich die schafter von Kroatien, Gordan Bakota, und der Bot- groß, was sich bei der offiziellen Pressekonferenz am „Morphing-Station“, die es den Besuchern erlaubt, schafter von Kanada, John Barrett, sowie prominente 29. Jänner zeigte. Die ausführliche Berichterstat- sich virtuell in einen Vorfahren zu verwandeln, der Leihgeber und Unterstützer der Ausstellung (Jakov tung in den Printmedien wie in den Rundfunk- und „CSI-Tisch“, der in das methodische Repertoire der und Davorka Radovcic, Croatian Natural History Fernsehbeiträgen war erfreulich positiv (6 Radio/TV Anthropologen und Kriminalisten einführt, und die Museum; Horst Seidler, Gerhard Weber, Harald Wil- Berichte; 26 Printmedien; 34 online Berichte/Kom- „Augmented reality“-Station, die es den Museums- fing, Universität Wien; Marco Peresani, Universität mentare), was vermutlich auch Anlass dafür gewe- besuchern ermöglicht, die ersten Aufrechtgänger Ferrara; Roberto Macchiarelli, Université de Poitiers, sen sein dürfte, dass die Ausstellung insbesondere beim Durchschreiten des Saales zu beobachten, u.a.) waren anwesend. Das umfangreiche, den Eröff- bis in den Sommer 2013 hinein vom Publikum nahe- zu den Top-Attraktionen dieser Ausstellung. Auch nungsevent begleitende Rahmenprogramm schloss zu „überrannt“ wurde. Viele Spezialführungen wur- die weiteren Hands on-Elemente, etwa die „Evolu-­ nicht nur eine faszinierende experimentell-archäo- den angefragt und ca. 50 davon von der Abteilungs- tionstheorien zum Abfragen“, die „Tool-box“ zum ver- logische Demonstration der Herstellung von Stein- direktorin selbst absolviert. Zu den Gästen zählten gleichenden Studium der für die biologische Evolu­ Objekte der Vitrine Die Sprache des Gehirns klingen und -werkzeugen durch Giorgio Chelidonio auch zahlreiche Persönlichkeiten, darunter der Bür- tion bedeutsamen kulturtechnischen Innovationen (Modul: Sprachspuren und Denkraum)

40 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 41 2.2. Zentrale Forschungslaboratorien 02 Eine Abteilung stellt sich vor

Am 22. April 2013 konnte sich das NHM einmal mehr finanzierten neuen Geräte stehen für die wissen- der Öffentlichkeit als wissenschaftliche Institution schaftliche Forschung am NHM zur Verfügung und präsentieren. Im Beisein von Bundesministerin Dr. werden Ausgangspunkt für zukünftige Drittmittel- Claudia Schmied, zahlreichen Medienvertretern so- projekte von NHM-Forschern sein. Bundesministerin Dr. Claudia Schmied und GD Köberl Dr. Dan Topa erklärt Einsatzbereiche der Jeol wie Kollegen von anderen Museen fand die öffentli- In seiner Begrüßungsansprache konnte Generaldirek­ an der Elektronenstrahlmikrosonde JXA 8530-F Elektronenstrahlmikrosonde. che Präsentation der 2012 neu eingerichteten Abtei- tor Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl die zahlreich er­ lung „Zentrale Forschungslaboratorien“ statt. schiene­ nen­ Journalisten – inklusive eines Filmteams In einem Pressegespräch und in Kurzpräsentationen des ORF – und etliche interessierte Vertreter von wurden die neue Elektronenmikroskopie und das Mi- Hochschu­ len,­ aber auch von Kunstmuseen willkom­ ­ zentralen Charakter dieser Infrastruktur für die wis- des „Mikrotheaters“ zum Einsatz kommt. Mit diesem krosondenlabor sowie das renovierte und erweiterte men heißen. Generaldirektor Köberl erklärte die wis­ senschaftlichen Projekte am NHM. Weiters wies Ge- Gerät­ kann ein weiterer Aspekt der Forschungsar- Forschungslabor für Molekulare Systematik vorge- senschaft­ liche­ Notwendigkeit und Bedeutung der neraldirektor Köberl auf Möglichkeiten von Koopera- beit am NHM dem Publikum anschaulich und ohne stellt. Die durch das BMUKK mit 1,57 Millionen Euro neu geschaffenen Zentralen Laboratorien und den tionen mit universitären Einrichtungen sowie auf das großen Aufwand näher gebracht werden. große Anwendungspotential naturwissenschaftli- In einer Führung durch die Räumlichkeiten wurden cher Metho­ den­­ hin. Beide Einrichtungen, die analyti- schließlich die technischen Einrichtungen besichtigt sche Elektro­ nen­ mikroskopie­ sowie das Forschungsla- und die Anwendungsbereiche der Geräte erklärt. Die bor für Molekulare Systematik, sind nicht nur für eine Bundesministerin und die Teilnehmer am Pressege- Vielzahl von Fragestellungen in Forschungsprojekten spräch erhielten so in Demonstrationen an den Ge- des NHM Wien von Bedeutung, sondern auch Anzie- räten Informationen zu den diversen Forschungsbe- hungspunkt für andere Forschungsinstitutionen und reichen und den jeweiligen Methoden. Diese Führung können künftig von Kunstmuseen und vergleichbaren „Hinter den Kulissen“ stieß auch bei den Medienver- Institutionen in Anspruch genommen werden. Bun- tretern auf großes Interesse, das sich in zahlreichen desministerin Dr. Schmied nahm in ihrem Statement durchwegs positiven Presseberichten widerspiegelte. zur Bereitstellung der aufgewendeten Mittel Stellung und bekundete ihre Anerkennung. Im Anschluss an das Pressegespräch wurden in kur- zen Präsentationen die Einrichtungen der Zentralen Labors vorgestellt – wobei Dr. Franz Brandstätter (stellvertretender­ Leiter der ZFL) die elektronenmikro- skopischen Gerätschaften präsentierte und Priv.-Doz. Dr. Elisabeth Haring (Leiterin der ZFL) das Forschungs- labor für molekulare Systematik. Abschließend gab es im Vortragssaal von Dr. Andreas Hantschk (Abt. Ausstellung und Bildung) mit Assistenz von Dr. Dan Topa (Abt. ZFL) eine live-Vorführung des neuentrans- portablen Tisch-Rasterelektronenmikroskops (Jeol Vorführung der Kugelschwingmühle für DNA-Extraktion Dr. Dan Topa an der FEG-Mikrosonde (engl. field emission gun) JSM 5000 Neoscope), welches seit 2012 im Rahmen aus Knochen

42 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 43 2.3. Die neuen „Außerirdischen“ 02 Mondgesteinsproben der NASA im Meteoritensaal

Unser heutiges Verständnis des Mondes wäre un- wissenschaftliche Detailuntersuchungen zur Verfü- denkbar ohne die Erkenntnisse der Mondlandungen. gung stehen. Zusätzlich können in Ausnahmefällen Einen besonderen Stellenwert nehmen in diesem und unter Erfüllung bestimmter Auflagen Mondge- Zusammenhang die von den bemannten Apollo- steinsproben an Institutionen zu didaktischen und Lunare Bodenprobe mit grünen Glaskügelchen Lunare Bodenprobe mit orange/braunen Missionen zur Erde gebrachten Mondgesteine ein. Schauzwecken verliehen werden. vulkanischen Ursprungs. vulkanischen Glaskügelchen. Erst durch die wissenschaftliche Untersuchung die- Auf Initiative von GD Köberl und nach fast zweijäh- ser einzigartigen extraterrestrischen Objekte ist es riger Vorarbeit ist es dem NHM gelungen, für die gelungen, die Entwicklungsgeschichte des Mondes Schausammlung des Hauses drei Proben von Mond- beiten mussten die besonders strikten Ausstellungs- vom Astronauten David Scott während der Apol- zu rekonstruieren und seinen inneren Aufbau zu gesteinen der Missionen Apollo 15 und 17 als lang- bedingungen und Sicherheitsauflagen der NASA lo 15-Mission aufgesammelt wurde. Diese Probe verstehen. Fast alle Mondgesteine sind älter als die fristige Leihgaben von der NASA zu erhalten. Bei den berücksichtigt werden. So darf zum Beispiel entspre- (NASA # 1555), die eine der größten je vom Mond ältesten Gesteine, die auf der Erde erhalten sind. vorausgegangenen Planungs- und Vorbereitungsar- chend den NASA-Vorgaben das Top-Objekt unter den zurück gebrachten Gesteinsproben darstellt, wurde Im Rahmen des Apollo-Programms der amerikani- Leihgaben – ein kinderfaustgroßer Mondgesteins- später für verschiedene wissenschaftliche Untersu- schen Weltraumbehörde NASA landeten zwischen brocken – nur in seinem Originalbehälter ausgestellt chungen sowie zur Herstellung von Schaustücken 1969 und 1972 insgesamt sechs bemannte Mis­ werden. Dadurch ergab sich die Notwendigkeit, den zersägt und in mehrere Einzelobjekte zerlegt. Das sionen am Mond und brachten Gesteins- und Boden­- NASA-Behälter in die bestehende Vitrineneinheit der Bruchstück (NASA-Probe #15555, 1032), das dem proben zur Erde zurück. Die erste Mondlandung, Medienstation „Mond“, die erst 2012 im Zuge der NHM Wien als langfristige Leihgabe überlassen wur- Apollo 11, erfolgte am 20. Juli 1969. Mit der Mis­ Neugestaltung des Meteoritensaals gebaut worden de, befindet sich in einem mit Stickstoff gefüllten sion Apollo 17 wurde der letzte bemannte Flug zum war, zu integrieren. Die erforderliche Adaption des Spezialbehälter und ist mit diesem auch ausgestellt. Mond durchgeführt. Bis 1972 sammelten zwölf Monddisplays stellte eine große Herausforderung Basalte sind vulkanische Gesteine, die auch auf der Astronauten fast 2.200 verschiedene Mondproben dar, die seitens der Abteilung durch Kurator Ludovic Erde weit verbreitet sind und deren chemische und mit einem Gesamtgewicht von knapp 382 kg ein. Ferrière und die Präparatoren Clemens Schalko und mineralogische Zusammensetzung innerhalb be- Im Vergleich dazu haben die unbemannten sowjeti- Goran Batic bravourös gemeistert wurde. stimmter Grenzen variieren kann. Am Mond beste- schen Raumsonden ca. 0,3 kg Gestein zur Erde zu- Am 18. Juni 2013 war es dann soweit: Im Anschluss hen die – bereits mit freiem Auge sichtbaren – dunk- rückgebracht. Abgesehen vom unschätzbaren Wert an eine, von Roland Machatschke – legendärer Jour- len Gebiete, die sogenannten Mare, hauptsächlich für die Wissenschaft sind die Steine vom Mond die nalist, Radiomacher und Kommentator der ersten aus Basaltgestein. Die Mare selbst sind bereits vor mit Abstand teuersten und wertvollsten, die auf Mondlandung im ORF – moderierten Festveranstal- rund vier Milliarden Jahren durch Einschläge (Impak- der Erde zu finden sind. Ihr hoher Wert ergibt sich tung wurden die Mondgesteinsproben von NASA- te) von großen Asteroiden entstanden und wurden zum einen aus der kleinen auf der Erde vorhandenen Administrator Charles Bolden im Beisein von US- erst später durch basaltische Gesteinsschmelzen Menge und zum anderen aus den „Transportkosten“, Botschafter William C. Eacho offiziell an das NHM aufgefüllt. Es wird angenommen, dass diese Basalte wenn man die astronomischen Summen in Be- übergeben. aus teilweise geschmolzenen Regionen in einer Tiefe tracht zieht, die allein die NASA in die Mondmissio- Die im Meteoritensaal im Monddisplay ausgestell- von 100–400 km stammen und entlang von Spalten, nen investiert hat, im Zuge derer das Mondgestein ten drei NASA-Leihgaben umfassen ein lunares die durch die gewaltigen Impakte entstanden wa- auf die Erde gebracht wurde. Heute gibt es mehr Basaltgestein und zwei verschiedene Proben von ren, aufgedrungen sind. Der ca. 3,3 Milliarden Jahre als 110.000 katalogisierte lunare Einzelproben, die Mondvulkan-Gläsern. Mondstein #1555 ist ein typischer Mare-Basalt und im NASA Johnson Space Center in Houston (Texas) Das ca. 84 g schwere Fragment eines Mondbasalts besteht hauptsächlich aus den Mineralen Pyroxen,

aufbewahrt werden und die weltweit Forschern für Das rund 84 g schwere Fragment des Mondbasalts #1555. ist Teil einer vulkanischen Gesteinsprobe, die 1971 Feldspat und Olivin.

44 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 45 2.4. Die Pathologisch-anatomische 02 Sammlung im Narrenturm

Durch die organisatorische Übernahme des ehema- die Neueinrichtung der sanitären Anlagen und den ligen Pathologisch-Anatomischen Bundesmuseums Rückbau der Räume im Bereich der so genannten mit 1. 1. 2012 ins den Verband des Naturhistorischen „Sehne“ sowie die Renovierung und Adaptierung der Museums ergab sich auch die Verpflichtung zur Sa- (zukünftigen) Arbeitsräume im obersten Stockwerk. nierung des „Narrenturm“-Gebäudes. Das Jahr 2013 Infrastrukturelle Maßnahmen betreffen u.a. auch stand ganz im Zeichen der im Herbst 2012 begon- die Erneuerung der elektrischen Anlagen und des nenen Generalsanierung des Gebäudes aus dem 18. EDV-Netzwerks. Alle aufgezählten baulichen Maß- Jahrhundert. Die zu bewältigenden baulichen Maß- nahmen erfolgen in Absprache mit den Experten des nahmen der ersten Renovierungsphase – die noch Bundesdenkmalamtes und werden voraussichtlich – in der Fertigstellung begriffen ist – umfassen die auch Dank der engagierten Mitarbeit des gesamten Fenster- und Fassadenrenovierung der Innenhöfe, PASiN-Teams – im Jahr 2014 abgeschlossen sein. Die neue Mondvitrine mit dem lunaren Basaltgestein (links) und den zwei Proben von Mondvulkangläsern (rechts).

Die Mondvulkan-Gläser sind lunare Bodenproben, schen Filmsequenzen bespielter Monitor eingebaut. die Anfang der 1970er Jahre im Rahmen der Apol- Durch abwechselndes Ein-und Auszoomen bekom- lo Missionen 15 und 17 aufgesammelt wurden und men die Besucher einen informativen Eindruck von bestehen größtenteils aus vulkanischen Glaskügel- den mikroskopischen Details der Bodenproben. chen und winzigen Fragmenten von Mare-Basalten. Probe #15426,48 besteht größtenteils aus grünen Diese Glaskügelchen sind das Produkt explosiver vulkanischen Glaskügelchen (< 0,1 mm Durchmes- vulkanischer Tätigkeit am Mond, bei der durch sehr ser) und wurde während der Apollo 15 Mission im rasches Abkühlen Gesteinsschmelzen zu feinsten Bereich des Apenninen-Gebirges aufgesammelt. Glaskügelchen zerstäubt worden sind. Probe #74220,862 besteht aus orange/braunem vul- Aufgrund der mikroskopischen Kleinheit der einzel- kanischen Glaskügelchen (< 0,1 mm Durchmesser) nen Glaskügelchen sind diese Objekte mit freiem und winzigen Gesteinsfragmenten und wurde wäh- Auge kaum erkennbar. Um die Beschaffenheit der rend der Apollo 17 Mission im Bereich des Shorty Mondgläser den Besuchern näher bringen zu kön- Kraters geborgen. nen, wurde im Monddisplay ein mit mikroskopi-

Ao. Univ.-Prof. Dr. Maria Teschler-Nicola, Direktorin Anthropologische Abteilung, GD Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl, BM Dr. Claudia Schmied und VD Dr. Herbert Kritscher

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Selbstverständlich muss auch bei allen zukünfti- gen Renovierungsmaßnahmen der Denkmalschutz gewahrt sein, und so wurden in zahlreichen Sitzun- gen mit Fachleuten des Bundesdenkmalamtes die Weichen für die Totalsanierung des Narrenturmes gestellt und auch Entscheidungen für die zu setzen- den Maßnahmen getroffen. Alle beteiligten Firmen legen besonderes Engagement in die Sanierung des Gebäudes und helfen, dass die Bauarbeiten zügig, konstruktiv und zielgerichtet voran gehen. Mit der Inbetriebnahme der neuen Büro-, Bibliotheks- und Eduard Winter, Sammlungsmanager PASiN, Verantwortlicher Architekt DI Thomas Kratschmer mit BM Dr. Claudia Schmied bei Feuchtpräparaten (im Hintergrund: BM Dr. Claudia Schmied, GD Köberl) Eingerüsteter Innenhof Präparationsräumlichkeiten ist ab Mitte 2014 zu rechnen. Die Fassadenarbeiten im Innenhof sollten auch in diesem Jahr beendet werden. Ein Höhepunkt des Jahres, der die bisherigen Bemü- dass mit der Sanierung des Narrenturms und der fol- Mit der Bereitstellung der finanziellen Mittel setzte hungen des Naturhistorischen Museums bzw. seiner genden Neukonzeptionierung und Neuaufstellung das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Entscheidungsträger um den Erhalt dieses histo- der Sammlung durch das Naturhistorische Museum Kultur den ersten wesentlichen Schritt hin zu der risch wertvollen Gebäudes und seiner darin unter- Wien die österreichische Museumslandschaft um Sanierung dieses „Baujuwels aus dem 18. Jhdt.“, das gebrachten Sammlungen verdeutlichte, war die für ein weiteres Highlight bereichert wird.“ die österreichische Museumslandschaft um einen 26. September anberaumte Pressekonferenz. Diese Trotz der der über das ganze Jahr andauernden Bau- weiteren spannenden Ort für die Präsentation und Veranstaltung fand im Beisein von Frau Bundesmini- arbeiten, die natürlich eine erhebliche Schmutz- und Diskussion medizinhistorisch relevanter Inhalte be- sterin Dr. Claudia Schmied, dem Generaldirektor des Lärmbeeinträchtigung mit sich brachten, schaffte reichern wird. NHM, Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl, dem Vizedirek- das Team der Pathologisch-anatomischen Samm- tor Dr. Herbert Kritscher, der Abteilungsleitung und lung unter großem Einsatz nicht nur den laufen- dem für die bauliche Sanierung verantwortlichen den Führungs- und Veranstaltungsbetrieb aufrecht Architekten DI Thomas Kratschmer statt. Frau Bun- zu erhalten (siehe dazu Kapitel „Anthropologische desministerin Dr. Claudia Schmid, BMUKK, meinte Abteilung“), sondern beteiligte sich auch an diver- bei dieser Pressekonferenz: „Die Sanierung des Nar- sen Publikumsaktionen1 und kooperierte mit ande- rentums ist ein wichtiger Schritt, um die weltweit ren Museen. So war die Pathologisch-anatomische einzigartige Pathologisch-anatomische Sammlung Sammlung im Jahr 2013 an folgenden Ausstellun- einem größeren Publikum bekannt zu machen. Auch gen mit Leihgaben beteiligt: Open your Mouth and aus denkmalpflegerischen Gründen ist die Erhaltung shut your eyes im Linzer Museum für Geschichte der dieses Baujuwels aus dem 18. Jahrhundert ein abso- Zahnheilkunde und Zahntechnik, Befreiungskrieg lutes Muss“, sagt Kulturministerin Claudia Schmied. in beiden Mecklenburg vor 200 Jahren im Regional­ „Mein Ministerium fördert dieses bedeutende Infra- museum Neubrandenburg sowie bei Ars Electronica: 1 „Lange Nacht der Museen“; Bezirksferienspiel (vergleiche Kapitel Abrissarbeiten ehemalige Sanitäranlagen strukturprojekt mit € 1,58 Millionen. Ich freue mich, Total Recall – The Art of Memory in Linz. „Anthropologische Abteilung“)

48 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 49 Fotos: 7reasons Fotos:

2.5. Eine Reise zum Ursprung 02 Neugestaltung der Schauräume der Prähistorischen Abteilung

2013 stand u.a. im Zeichen der Planung und Kon- graphischen Lage in Zentral-Europa und ehemaligen zeptentwicklung des bevorstehenden Umbaus der Größe der Habsburger-Monarchie verfügt die Prähi- prähistorischen Schauräume. Das Projektteam setzt storische Abteilung über bedeutende Originalfunde, sich zusammen aus DI Lamprecht, Dr. Golebiowski um dies zu vermitteln. und Mag. Ott von der Abteilung Ausstellung und Saal 11 wird in Zukunft die Altsteinzeit, die Jung- Bildung sowie Dr. Antl und HR Dr. Kern von der Prä- steinzeit und die beginnende Bronzezeit beinhal- historischen Abteilung. Schon zu Jahresbeginn 2013 ten. An der Fensterseite führen sog. „Zitatvitrinen“, führte eine erste Informationsreise die Gruppe in die neu angefertigt werden, den Besucher in die Im Saal 13 werden die späte Bronzezeit, die ältere und das Landesmuseum Halle an der Saale, um dort die Epochen mit ausgewählten Gegenständen ein. Im jüngere Eisenzeit, sowie das erste nachchristliche Neugestaltung des dortigen Museums zu „studie- Mittelteil des Raumes werden die Highlights sowie Jahrtausend, die sogenannte „Frühgeschichte“, ren“. Weiter ging die Reise nach Bibracte in Burgund, weitere Fundobjekte, die zum Verständnis der Zeit- präsentiert. Ein Großbildschirm ermöglicht eine in- wo ebenfalls das archäologische Museum neu auf- abschnitte notwendig sind, ausgestellt. In einer teraktive Zeitreise ab der Gründung Roms bis zur gestellt wird. Vor allem in technischer Hinsicht er- Raum­ecke ist ein virtueller Besuch von paläolithi- Babenbergerzeit, dem Ende des Frühmittelalters in brachten die Besuche interessante Erkenntnisse. schen Höhlen mit ihren fantastischen Malereien Österreich. An der Wandseite bieten die sensationel- Die letzte generelle Neugestaltung des Schauberei- geplant, in der anderen führt ein großes Display in len Funde und Befunde aus der keltischen Siedlung ches der Prähistorischen Abteilung liegt nun mehr die einzigartige Welt der Pfahlbauten, die seit 2012 in Roseldorf und die frühmittelalterlichen Funde aus als 40 Jahre zurück. Umgebaut werden die Schau- zum UNESCO Weltkulturerbe zählen. An der Wand Brunn am Gebirge wiederum Einblicke in die neuen räume 11 bis 13, dazu kommen noch zwei kleinere gegenüber den Fenstern zeigen Funde aus Grub/ Forschungen der Prähistoriker. Räume, einer für die zum Großteil noch nie ausge- March und Brunn am Gebirge die neueren Grabun- Seit 25. November 2013 sind die Schausäle bereits stellten archäologischen Goldfunde und ein weite- gen der Abteilung. geschlossen, der Abbau der nicht benötigten Objek- rer für die beiden ältesten Damen des Hauses, für Saal 12 wird der neue Hallstattsaal, der die 7000-jäh- te durch unsere Hausarbeiter hat bereits begonnen. die „Venus von Willendorf“ und für die „Fanny“, die rige Geschichte des Salzabbaus erzählen wird. Salz- Zu den inhaltlichen Neuerungen kommen auch in­ tanzende Figur aus Stratzing. gewinnung und Bergbau ab der Jungsteinzeit, die fra­strukturelle Umbauten wie Heizung, Licht, Si- Der Zugang für das ‚Goldkabinett‘ erfolgt vom soge- großen Salzbetriebe der Bronzezeit und Eisenzeit bis cherheitstechnik und Bodenrenovierung. In den Sä- nannten „Eiszeitgang“ im Mittelrisalit, das neue Ve- in die Moderne sind hier die Themen, die mit einzig- len 11 und 13 werden die „alten“ Vitrinen zur Gänze nuskabinett entsteht aus der Halbierung des Direk- artigen Objekten, Filmen, Animationen etc. erläutert bei­behalten und renoviert, auch im Saal 12 entlang torenzimmers der PA. Hier wird ein Raum im Raum werden. Zentralpunkt wird ein 3D-Geländemodell den Wänden verbleiben die historischen Vitrinen. geschaffen, um die beiden Venusstatuetten ihrer Be- sein, auf welches verschiedene projizierte Texturen An den Fensterseiten (Zitatvitrinen) sowie im Zen- deutung entsprechend zu präsentieren. Der Zugang Einblicke in die abwechslungsreiche Geschichte des tralbereich des neuen Hallstattsaales komplettieren führt durch eine Tür aus dem Saal 11. Hochtales erlauben. Eine transparente Seitenwand neue Schaukästen die Umgestaltung der Schauräu- Gemäß der Grundidee des Hauses soll auch in den gewährt einen räumlichen Einblick in die prähisto- me. Die Eröffnung soll im Frühjahr 2015 erfolgen. „neuen“ Schausälen Evolution gezeigt werden, näm- rischen Salzreviere. Vom berühmten Hallstätter Bis dahin steht sozusagen als Zitat für die Archäo- lich Kulturevolution – einen Überblick über die kul- Grä­berfeld werden Beigaben von Altgräbern des 19. logie unsere „Venus“ im Saal 4 der Mineralogischen

turelle Entwicklung der Menschen von der Eiszeit Jahrhunderts ebenso gezeigt, wie einige spannende Abteilung in unmittelbarer Nähe des berühmten Erste Visualisierungen der neuen prähistorischen Schausäle bis an das Ende des Frühmittelalters. Dank der geo- Grabausstattungen aus den neuen Grabungen. Edelstein-Blumenstraußes.

50 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 51 JAHRESBERICHT NHM / KAPITEL 03

ausstellungen

Ein bunter Bogen aus den Sonder­ausstellungen des Jahres

52 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 53 ausstellungen 3.1. Laufende Sonderausstellungen 03

Anfang des Jahres, am 6. Jänner 2013, endete die Kulissen aussähe. Auf einer Reise durch die weniger Laufzeit von zwei hauseignen Sonderausstellungs- prominenten Räume des NHM Wien wie Depots, produktionen, die bereits im September des Jahres Kellerräume, Tiefspeicher und Lager in den wissen- 2010 eröffnet worden waren: Es handelte sich zum schaftlichen Abteilungen entstanden so zum Teil einen um die „Schätze des Archivs“, in denen die überraschende Perspektiven und Stillleben. Die Aus- Abteilung Archiv für Wissenschaftsgeschichte be- stellung fand im Rahmen von Eyes On – Monat der sonders sehenswerte Exponate in vierteljährlichen Fotografie statt. Wechselausstellungen präsentierte, wie z.B.: die erste Eintrittskarte in das Naturhistorische Mu- Mit dem Start für den Umbau der prähistorischen seum oder Teile der historischen Galauniform der Schausäle am 25. November 2013 schlossen auch Aufseher. Zum anderen endete die Schau „Höhlen – die Pforten für die interdisziplinäre Sonderausstel- Landschaften ohne Licht“, in denen die Karst- und lung „hallstattfarben – Textile Verbindungen zwi- Höhlenkundliche Arbeitsgruppe der Geologisch- schen Forschung und Kunst“ im Saal 12, die am 1. Paläontologischen Abteilung eindrucksvolle Arbeits- Februar 2012 eröffnet worden war. Den Kern der bereiche und Forschungsergebnisse mit Hilfe tech- Ausstellung bildeten Ergebnisse von Farbstoffanaly- nischer Hilfsmittel wie interaktive Installationen sen von Textilien, die um die 3.000 Jahre im Salz der oder einen audiovisuellen Raum der Öffentlichkeit prähistorischen Bergwerke von Hallstatt konserviert zugänglich gemacht hatte. wurden, und Ergebnisse der experimentellen Archä- ologie. Dazu präsentierten Studenten der Universi- Bis 3. Februar 2013 dauerte die Ausstellung „Skele- tät für angewandte Kunst Arbeiten, die im Dialog tons in the closet – In den Depots des NHM, Foto- mit der Wissenschaft entstanden und von den prä- grafien von Klaus Pichler“ (Eröffnung: 16. November historischen Färbe- und Webetechniken inspiriert 2012). Klaus Pichler ging in dieser Ausstellung der worden waren. Frage fotografisch nach, wie ein Museum hinter den

54 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 55 3.2. Ausstellungseröffnungen 2013 03

3.2.1. Nicole Prutsch – 3.2.2. Gunther von Hagens‘ 3.2.3. MenschMikrobe. Maßnahme KÖRPERWELTEN & Das Erbe Robert Kochs und die „Der Ringturner“ (Ganzkörperplastinat) Dauer: 23. Jänner bis 17. März 2013 (Saal 13) Der Zyklus des Lebens moderne Infektionsforschung

Bei „Maßnahme“ handelte es sich um die Präsen- Dauer: 13. März bis 11. August 2013 (Säle 16 bis 18) Dauer: 12. April bis 14. Juli 2013 (Saal 50) tation einer Diplomarbeit, die in Kooperation mit Begrüßung: GD Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl Lebensgewohnheiten wie Rauchen und Alkoholkon- Begrüßung: GD Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl ao. Univ.-Prof. Dr. Maria Teschler-Nicola, Anthropo- Zur Ausstellung: Dr. Angelina Whalley, Kuratorin sum gegenübergestellt und anhand von Vergleichen Geleitworte: Dorothee Dzwonnek, logische Abteilung des NHM Wien und ao. Univ.- der Ausstellung KÖRPERWELTEN und Direktorin des von gesunden und krankhaft veränderten Körper- Generalsekretärin der Deutschen Forschungs­ Prof. Dr. Harald Wilfing, Institut für Anthropologie Instituts für Plastination in Heidelberg teilen und Organen veranschaulicht. Die ausgestell- gemeinschaft und Univ.-Prof. Dr. Reinhard Burger, an der Universität Wien, im Rahmen der Eröffnung Festvortrag: Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Firbas, ten Plastinate menschlicher Körper und Körperteile Präsident des Robert Koch-Instituts der neuen Anthropologie-Dauerausstellung durch- ehemaliger Vorstand des Instituts für Anatomie führten erstaunliche Wunderleistungen wie auch Mikrotheater: Multimediale Live-Präsentation geführt wurde. Betreut wurde die Installation und an der Medizinischen Universität Wien die häufigsten Krankheiten in unserer Gesellschaft mikroskopisch kleiner Lebewesen, Performance von Univ.-Prof. Mag.art Johanna Kandl Eröffnung: Mag. Christian Cap, Vorsitzender des eindrucksvoll vor Augen. Der Zyklus des Lebens Gloria Lekaj und Dr. Andreas Hantschk (Universität für angewandte Kunst). Gezeigt wurde Kuratoriums des Naturhistorischen Museums Wien wollte so die Menschen dazu inspirieren, bewusster Einführung: Dr. Martin Lindner, u.a. Archivmaterial des „Marienfelder Projektes“ – und gesünder zu leben. Kurator „MenschMikrobe“ Rumänien, Winter 1933: In acht Arbeitsstationen Nach den Körperwelten der Tiere 2010/2011 kam Eröffnung: Univ.-Prof. Dr. Christoph Kratky, wurden körperliche Merkmale von 1081 Personen nun auch die weltweit erfolgreichste Sonderausstel- Präsident des Wissenschaftsfonds FWF simultan vermessen. Gedacht zur Etablierung einer lung über Anatomie, Physiologie und Gesundheit Technik des Vaterschaftsnachweises, bediente die des menschlichen Körpers nach Wien an das Natur- Bei „MenschMikrobe“ handelte es sich um eine Aus- Studie bald die damals aktuelle „Rassenfrage“. Die historische Museum. 36 Millionen Besucher in 80 stellung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Ausstellung Maßnahme akzentuierte den mensch- Städten in Europa, Afrika, Amerika und Asien hatten des Robert Koch-Instituts in Kooperation mit dem lichen Vermessungsdrang als scheinbare Notwen- seit Beginn der Ausstellungsserie 1995 in Japan die NHM Wien und dem FWF Wissenschaftsfonds. Ins digkeit einer Selbstversicherung im exponentiellen mittels Plastination nicht verwesenden menschli- Leben gerufen wurde die Wanderausstellung bereits Fortschritt der technologischen Möglichkeiten. chen Exponate bestaunt. Auf rund 700 m² zeigte das im Jahr 2010 anlässlich des hundertsten Todestages NHM 200 Präparate, darunter 20 Ganzkörperplasti- von Robert Koch, dem Mitbegründer der modernen nate sowie einzelne Organe, Organkonfigurationen Bakteriologie, Entdecker des Tuberkulosebazillus und und transparente Körperquerschnitte. Unter dem Nobelpreisträger für Medizin des Jahres 1905. Titel „Zyklus des Lebens“ bot die Aufstellung in Wien Die Ausstellung vermittelte einen Einblick in das mo- eine Reise durch die einzelnen Entwicklungsstadien derne Wissen über Bakterien, Viren und Parasiten MASSNAHME des menschlichen Körpers im Laufe seines Lebens, und verdeutlichte zugleich die historische vom Zeitpunkt der Befruchtung und Heranwach- und so­ziale Dimension von Seuchen. sens über die Phase menschlicher Höchstleistungs- Als fundierte und allgemeinverständ- fähigkeit bis hin zum Alterungsprozess. Außerdem liche Schau rich­tete sich „MenschMikrobe“ „Der Basketball-Spieler“ (Ganzkörperplastinat) wurden die Auswirkungen einer gesunden Lebens- an ein breites Laien­publikum und thematisierte weise weniger günstigen und krankheitsfördernden

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3.2.4. Das Geschäft mit dem Tod – das letzte Artensterben?

Dauer: 23. Oktober 2013 bis 21. April 2014 (Säle 16 bis 18) Begrüßung: GD Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl Über die Ausstellung: Mag. Beate Striebel, „MenschMikrobe“ bediente sich einer modernen Stv. Geschäftsführung & Leitung Naturschutz WWF und abwechslungsreichen Ausstellungsdidaktik: Österreich und Dr. Reinhard Golebiowski, Leiter der Aus­stellungswände aus Glas wurden ergänzt durch Abteilung Ausstellung & Bildung des NHM Wien in zehn Stationen grundlegende Fragen etwa nach interaktive Exponate, aufwändig produzierte Audio- Festvortrag: „Dead as a Dodo: Vom Ende des der Natur der Mikroorganismen, der Funktion der Features und spezielle Kindertexte. In einer eigenen Menschen als Krone der Schöpfung“ ao. Univ.-Prof. Körperflora oder nach den ökologischen und sozia- Kinderstation wurden grundlegende Zusammen- Mag. Dr. Kurt Remele, Institut für Ethik und len Entstehungsbedingungen von Epidemien bis hin hänge für junge Besucher ab dem Grundschulalter Gesellschaftslehre, Karl Franzens-Universität Graz, zu der Bedeutung und den Grenzen der Antibiotika- aufbereitet. Fellow of the Oxford Centre for Animal Ethics therapie und den Möglichkeiten der Krankheitsver- Eröffnung: Sektionschef Dr. Michael P. Franz, hütung. Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Stationen der gemeinsam mit Architekt Mag. Martin Kohlbauer verwirklichten Ausstellung

Die hauseigene Produktion dieser Ausstellung, die in Kooperation mit dem WWF Österreich entstanden © Anna Tanczos © Anna Tanczos Wellcome Images Wellcome ist, war einer der Höhepunkte des Jahres, sieht sich verlust“, „Tödlicher Luxus“, „Aus­beu­tung der Meere“, das NHM Wien doch als Forschungszentrum und „Vergiftung“ und „Klimawandel“. Durch einen aus- Archiv der Vielfalt verantwortlich, die Öffentlichkeit stellungsdidaktischen Mix aus von der eigenen Tier- über das sechste und – im Vergleich zu den bisher präparationsabteilung aufwändig hergestellten Tier­ natürlich verursachten – massivste Artensterben exponaten, anderen dreidimensionalen Objekten, durch menschliches Handeln zu informieren und Text-, Bild- und Tonschauelementen soll der Besucher mögliche Auswege aus der Krise zu zeigen. die Problematik rasch erfassen, berührt und an- Pro Stunde sterben geleitet werden, womit er weltweit drei Tier- oder dazu beitragen kann, die- Pflanzenarten aus. ser alarmierenden Entwick- Sechs Stationen auf lung entgegenzusteuern. Der 550 m² Ausstellungs­ WWF bringt in die Ausstel- Mikrotheater mit Gloria Lekaj und Dr. Andreas Hantschk Modell eines Schnupfenvirus fläche informieren nach lung sein Fachwissen aus einem Einleitungsteil den zahlreichen öster- über die Themen „Aus- reichischen und interna­- rottung“, „Lebensraum- tio­nalen Projekten mit ein.

58 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 59 03

3.2.5. Kelly Richardson: Mariner 9

Dauer: 6. November 2013 bis 6. Jänner 2014 (Saal 50) Das kostbare Hauptstück des Ensisheim-Meteortien in seiner historischen Vitrine Begrüßung: GD Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl Über die Ausstellung: Kelly Richardson, Künstlerin Eröffnung: James Benning, Filmemacher 3.2.6. Ensisheim 1942. Die Multimedia-Installation der kanadischen Künst- Der älteste Meteoriten- lerin zeigte das Panorama einer Marslandschaft, wie es in Hunderten von Jahren aussehen könnte, näm- fall Europas. lich übersät mit den vor sich hin rostenden Über- Die Künstlerin Kelly Richardson The oldest meteorite fall in Europe. resten zahlreicher Marsmissionen. Einige Raum- La plus ancienne chute de météorite en Europe. schiffe funktionieren noch und gehen ihrer ur- sprünglichen Aufgabe, der Suche nach Spuren von Dauer: 15. bis 18. November 2013 (Saal 5) Leben, nach – doch senden sie ihre Informationen Der Künstlerin war es ein Anliegen, mit ihrer Instal- Begrüßung: GD Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl vermutlich ins Leere. lation den Mars der Zukunft als eine Art warnendes Anekdoten zum Ensisheim-Meteoriten: Jean-Marie „Mariner 9“ wurde mit einer Software zur Entwick- Beispiel für die Art und Weise zu sehen, wie wir mit Blosser, Bruderschaft der „Confrérie Saint-Georges lung von Landschaftsbildern produziert, wie sie in unserer Erde umgehen. des Gardiens de la Météorite d´Ensisheim“ der Film- und Spielindustrie verwendet wird. Diese Die Weltpremiere von Richardson „Mariner 9“ fand Zur Geschichte und Bedeutung des Ensisheim- wurde mit Daten von den NASA-Missionen zum Mars im August 2012 in Whitley Bay (Großbritannien) Meteoriten aus historisch-wissenschaftlicher Sicht: Mitglieder der Bruderschaft der „Confrérie Saint-Georges kombiniert, um eine wirklichkeitsnahe, künstlerische anlässlich der Landung des mobilen NASA-Labors Mag. Dr. Ludovic Ferrière, Kurator der Gesteins- des Gardiens de la Météorite d´Ensisheim“ Darstellung der Marsoberfläche zu erzeugen. „Curiosity“ auf dem Mars Anfang August 2012 statt. sammlung, Co-Kurator der Meteoritensammlung und Mag. Dr. Ludovic Ferrière Eröffnung: Michel Habig, Bürgermeister von Ensisheim, und Stéphane Gompertz, Botschafter der Republik Frankreich in Österreich in seiner historischen Vitrine im Meteoritensaal des NHM der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Parallel Für vier Tage wurde das 53,83 kg schwere Haupt- dazu wurden einige Originalzeichnungen sowie stück des Ensisheim-Meteoriten, des ältesten be- Faksimiles dieses ältesten Meteoritenfalls in Europa zeugten Meteoritenfalls Europas, aus seiner Heimat, zusammen mit den kleinen Stücken des Ensisheim- dem Museum des „Palais de la Régence“ in Ensis- Meteoriten aus der Sammlung des NHM Wien ge- heim, nach Wien gebracht. Der Großmeister der Bru- zeigt. Diese Objekte wurden bis zum 3. Februar 2014 derschaft der Confrérie Saint-Georges des Gardiens ausgestellt. Großes mediales Interesse erzeugte eine de la Météorite d´Ensisheim, unter deren Aufsicht Wache der Bruderschaft in traditioneller Tracht im Panorama einer „vermüllten“ Marslandschaft als Teil einer Multimediainstallation das Stück verwahrt wird, begleitete es hierher, wo es Meteoritensaal am Wochenende.

60 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 61 JAHRESBERICHT NHM / KAPITEL 04

publikum, förderer und freunde

Zahlen, Daten, Fakten zur Besucherstatistik, Preisgestaltung und über den Förderverein „Freunde des Naturhistorischen Museums Wien“

62 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 63 publikum, förderer 4.1. Besucherstatistik 04 und freunde Aufgrund verschiedener Faktoren konnte das Natur- Für die enorme Erhöhung der Besucheranzahl im historische Museum Wien samt der ihm angeschlos- Haupthaus zeichneten hauptsächlich die Erneue- senen Pathologisch-anatomischen Sammlung­ im rungen in der Schausammlung, erfolgreiche Son- Nar­renturm 2013 eine beachtliche Steigerung­ der derausstellungen und Aktionen wie die „Lange Besuchszahlen im Vergleich zum Vorjahr erzie­len Nacht der Museen“ verantwortlich. Zu Jahresbe- (von 564.512 auf 754.768). Davon entfielen 726.207 ginn, Ende Jänner 2013, wurde die neue Anthropo­ Besucher auf das Haupthaus am Ring (2012: logiedauerausstellung eröffnet. Dies schlug sich 540.249) und 28.561 auf die Pathologisch-anato- ablesbar in den Februar- und Märzbesuchszahlen mische Sammlung im Narrenturm (2012: 24.263). nieder, die deutlich höher ausfielen als im Vorjahr.

BESUCHERSTATISTIK 2013 PASiN NHM 1.617 Jan. 39.520

1.655 Feb. 46.491

1.909 März 75.793

2.651 April 71.028

2.018 Mai 82.616

3.143 Juni 72.467

2.058 Juli 58.621

1.868 Aug. 60.330

1.970 Sept. 35.791

5.215 Okt. 59.864

2.302 Nov. 49.623

2.155 Dez. 74.063

0 0 5.000 5.000 10.000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000 35.000 40.000 45.000 50.000 55.000 60.000 65.000 70.000 75.000 80.000 85.000

Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Führungs- NHM 6.527 6.731 9.855 11.220 10.774 11.661 4.476 2.472 5.007 8.234 8.033 8.292 teilnehmer PASiN 1.246 1.270 1.164 1.755 1.279 2.484 1.189 922 1.350 1.731 1.520 1.505 NHM 11.009 12.775 24.129 19.654 25.785 17.460 21.081 24.407 9.576 10.055 13.197 18.650 Vollzahler PASiN 801 760 1.225 872 1.012 882 1.024 1.265 1.071 1.027 1.225 843 NHM 15.280 18.900 30.284 29.756 32.691 36.100 18.871 18.855 15.135 20.359 22.788 37.951 U19 PASiN 415 709 377 1.378 722 1.937 816 344 592 1.087 674 972 Summe NHM 39.520 46.491 75.793 71.028 82.616 72.467 58.621 60.330 35.791 59.864 49.623 74.063 Monat PASiN 1.617 1.655 1.909 2.651 2.018 3.143 2.058 1.868 1.970 5.215 2.302 2.155

64 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 65 04

Mitte März wurde zudem die international erfolg- der Maria Theresia im gleichnamigen Park zurück VERTEILUNG UND STATISTIK reichste Sonderausstellung „Gunther von Hagens´ reichten. Allein noch im August wurden die Körper- ALLER BESUCHER KÖRPERWELTEN & Der Zyklus des Lebens“ im NHM er- welten von 20.611 Personen besucht (trotz Laufzeit­ öffnet. Diese Schau sorgte in den Monaten ihrer Lauf- ende am 12. August). Der schwächste Monat war EU-Länder Gesamt (49,99 %) Österreich Gesamt (46,27 %) zeit bis Mitte August für eine deutlich erhöhte Besu- auch 2013 wieder der September, jedoch lag die Amerika (1,19 %) cherfrequenz. Im März 2013 lag der Wert mit 75.793 Zahl mit 35.791 Besuchern immer noch deutlich Asien (2,02 %) sonstige Länder (0,52 %) massiv über dem Vorjahresergebnis von 37.866. höher als im Vorjahr (30.157). Im Oktober sorgt, wie Die Sonderausstellung Körperwelten besuchten oben schon erwähnt, jedes Jahr die „Lange Nacht der allein im März, obwohl erst in der Monatsmitte­ Museen“ für ein starkes Ergebnis hinsichtlich der Be- eröffnet, 34.445 Personen. Der besucherstärkste suchszahlen. Erfreulicher Weise lag das Naturhisto- Monat des gesamten Jahres war mit 82.616 Gästen rische Museum Wien mit 14.203 Besuchern allein der Mai 2013. Im Sommer, der gewöhnlich trotz in einer Nacht ein weiteres Mal an erster Stelle in Städtetourismus die schwächste Saison für Muse- der Beliebtheitsskala der Österreichischen Museen umsbesuche ist, konnten wohl hauptsächlich durch (vor der Albertina) und konnte das Vorjahresergeb- die international renommierte Sonderausstellung, nis noch um ca. 1.200 Besucher übertreffen. Der im aber auch durch andere Aktionen wie z.B. die stark Jahresverlauf drittstärkste Monat war der Dezember medienwirksame Übergabe des Mondgesteins 2013 mit 74.063 Besuchern, was zum einen ein für durch die NASA an das NHM, dennoch beachtliche die Vorweihnachtszeit typisches Phänomen ist, aber Besuchszahlen erzielt werden. Zu Ende der Laufzeit sicherlich auch auf die bereits im Oktober eröffnete der „Körperwelten“ bildeten sich an den Besucher- hauseigene Sonderausstellung „Das Geschäft mit kassen Menschenschlangen, die bis zum Denkmal dem Tod – das 7. Artensterben?“ zurückzuführen ist. VERTEILUNG Besonders erfreulich ist, dass auch die Pathologisch- DER BESUCHER anatomische Sammlung im Narrenturm von einer AUS ÖSTERREICH BESUCHERSTATISTIK 2012 / 2013 positiven Entwicklung betroffen ist – und dies trotz NHM Haupthaus der laufenden Renovierungsarbeiten an den Innen- Wien (63,01 %) Niederösterreich (15,98 %) hoffassaden und in den Büro- und Sanitärräumen, Oberösterreich (6,00 %) Steiermark (4,99 %) Gesamt die das ganze Jahr beansprucht haben. Dennoch 726.207 Tirol (2,70 %) 540.249 wurde der laufende Museumsbetrieb aufrechter- Kärnten (2,44 %) Burgenland (1,89 %) halten, und die Gesamtbesuchszahl konnte sogar Vollzahler Salzburg (1,53 %) 207.778 2013 von 24.263 Besuchern im Vorjahr auf 28.561 Besu- Vorarlberg (1,46 %) 139.334 2012 cher im Jahr 2013 gesteigert werden. Wohl durch

Führungsteilnehmer die erstmalige Teilnahme an der „Langen Nacht der 93.282 Museen“ konnte der „Narrenturm“ im Oktober mit 76.948 5.215 Besuchern (2.103 Besucher allein in der „Lan- 0 gen Nacht“) im Vergleich zu den übrigen Monaten 100.000 200.000 300.000 400.000 500.000 600.000 700.000 800.000 am meisten Besucher erzielen. Der zweitstärkste

66 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 67 4.2. Eintrittspreise 04

Monat war der Juni 2013 (3.143) gefolgt vom April Der Anteil der unter 19-Jährigen (gesamt) mit freiem In der Eintrittspreisgestaltung hat sich 2013 gegen- stelle der Pathologisch-anatomischen Sammlung im (2.651) und der Vorweihnachtszeit (November: Eintritt belief sich auf rund 41 %. über den Vorjahren sowohl im Haupthaus des Natur- Narrenturm nichts geändert. Auch der Preis für die 2.302, Dezember: 2.155). Rund 26 % der Besucher (gesamt) kommt aus Öster- historischen Museums Wien als auch in der Außen- Jahreskarte, der bereits am 1. 12. 2012 mit Unter- Von den 754.768 Gesamtbesuchern (NHM und PA- reich, der überwiegende Anteil aus Wien, gefolgt von stützung der Österreichischen Lotterien eingeführt SIN) waren etwas über die Hälfte zahlende Besucher. Niederösterreich und Oberösterreich. 27 % entfallen wurde, blieb mit € 27,– gleich und ist niedriger als Von den 726.207 Besuchern des NHM (Haupthaus) auf die restlichen EU-Länder; besonders stark ver- Eintrittspreise 2013 seit 1. 10. 2012 drei Einzelbesuche eines voll zahlenden Erwach- haben 93.282 Personen an Führungen teilgenom- treten sind Besucher aus Deutschland, Polen, Italien senen. Insgesamt wurde die Jahreskarte im Jahr Eintritte (NHM) men, das sind rund 13 %. In der Pathologisch-ana- und – etwas abgesetzt – aus Großbritannien und 2013 2.994mal abgegeben, davon wurden 2.685 Jahreskarte € 27,00 tomischen Sammlung im Narrenturm beläuft sich Ungarn. Aus dem asiatischen Raum kommt nur ca. Erwachsene € 10,00 Stück normal verkauft. Die restlichen 309 teilen die Zahl der Führungsteilnehmer durch die völlig 1 %, aus Amerika 0,6 % (allerdings liegen von 42 % Erwachsene – Gruppen ab 15 Personen € 8,00 sich auf 172 eingelöste, an der Besucherkassa er- anderen Gegebenheiten (wenig frei zugängliche der Besucher keine Angaben vor). Erwachsene – Ermäßigung € 8,00 worbene Gutscheine, 123 eingelöste BAWAG-P.S.K.- Schaufläche, geschützte Sammlungen, Zutritte nur (z.B. Wien Karte) Gutscheine und 14 freie Jahreskarten auf. Die Firma Senioren € 8,00 in Verbindung mit Führung) auf 61 %. BAWAG P.S.K. unterstützt als dankenswerte Spon- Studenten ab 19 Jahren € 5,00 soringinitiative bereits seit dem Herbst 2012 den Restaurantbesucher € 5,00 (Fair aus See und Meer) Vertrieb von NHM-Jahreskarten und bietet diese PR-Aktion, Sommeraktion ab 18.00 Uhr € 7,00 in Wien und Umgebung – und auf Nachfrage auch Norwegen 0,04 % VERTEILUNG DER BESUCHER 0,04 % nach LÄNDERN Sonderpreis (z.B. 26. Oktober) € 2,00 in den übrigen Bundesländern – in ihren Filialen in Schweden 0,08 % Führungen (NHM) Form von Gutscheinen zum Preis von € 25,– an. Finnland 0,12 % Öffentliche Führung € 2,50 Kroatien 0,42 % Öffentliche Spezial- oder Dachführung € 6,50 Benelux 0,78 % Spezialführung bis zu 10 Personen € 65,00 Spanien 0,90 % Eintrittspreise 2013 seit 1. 10. 2012 Dachführung bis zu 10 Personen € 65,00 Schweiz 0,92 % Gruppenführung bis zu 15 Personen € 37,50 Eintritte (PASiN) Griechenland 1,12 % Aktionsführung bis zu 15 Personen € 52,50 Erwachsene € 2,00 Rumänien 1,48 % Erwachsene – Ermäßigung € 1,00 Frankreich 1,68 % Mikrotheater bis zu 15 Personen € 52,50 Veranstaltung € 10,00 Restliches Europa 2,70 % Unterrichtsprojekte bis zu 15 Personen € 97,50 Veranstaltung – Ermäßigung € 7,00 Tschechische Republik 2,92 % Pauschalpreise (NHM) Slowakei 3,37 % Spezialführung Dach/Speicher € 19,00 Führungen (PASiN) Russland, GUS 3,79 % Mikro Treff € 17,00 Führung € 6,00 Slowenien 4,02 % Dachführung € 60,00 Führung – Ermäßigung € 4,00 Ungarn 8,15 % mit Reiseleitung bis zu 10 Personen Spezialführung 2 Stunden € 10,00 Großbritannien 9,73 % Kindergeburtstag € 150,00 Italien 16,07 % 90 Minuten bis zu 15 Personen Polen 19,11 % Deutschland 22,53 %

0 % 2,5 % 5,0 % 7,5 % 10,0 % 12,5 % 15,0 % 17,5 % 20,0 % 22,5 % Mit freundlicher und Unterstützung von

68 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 69

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Erhältlich in allen BAWAG P.S.K. Filialen in Wien und Wien Umgebung. Einlösbar an der Kassa des Naturhistorischen Museums 4.3. Förderverein Freunde des 04 Naturhistorischen Museums Wien

Mehr als 300 seltene Vogelbälge umfasst die von den FREUNDEN 500 Schlangen aus Südostasien wurden von den FREUNDEN für die erworbene Jerabek-Sammlung – eine bedeutende Aufwertung der Herpetologische Sammlung angekauft neuer Forschungsergebnisse in wissenschaftlichen Bestände der wissenschaftlichen Vogelsammlung am NHM. und populärwissenschaftlichen Publikationen.

2013 geförderte wissenschaftliche Projekte: angekauft. Sie stellen eine hervorragende Ergän- Präsident Der Förderverein FREUNDE DES NATURHISTORI­ Prähistorische Ausgrabungen am Sandberg zung zu den historischen Ankäufen des NHM dar, Dr. Joachim Meyer, Leitung des BASF Business SCHEN MUSEUMS WIEN besteht seit 1923 und un- bei Roselsdorf, Dr. Veronika Holzer die an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert Centers Europe Central in Wien terstützt die am Naturhistorischen Museum vertre- Prähistorische Ausgrabung Brunn am Gebirge, getätigt wurden. (kooptiert mit 27. 11. 2012) tenen Wissenschaftsrichtungen, die Volksbildung, DDr. Peter Stadler das Ausstellungswesen sowie den Naturschutz. Prähistorische Forschung Hallstatt, Auch die erste von drei Raten für die Käfersamm- Vizepräsidenten Auswertung Pollenproben, Mag. Kerstin Kowarik lung von Wilhelm Zelenka – 42.300 eindrucks- Dr. Helmut Sattmann, Direktor 3. Zoologischen volle und überaus gut präparierte Blatthornkäfer, Ab­teilung, Leiter der Sammlung Evertebrata Varia 4.3.1. Mitgliedschaft Durch den Ankauf von drei umfangreichen Spezial- darunter viele Typusexemplare – deren Ankauf Peter Skoumal, sammlungen durch die FREUNDE konnten die wis- 2012 beschlossen wurde, wurde 2013 getilgt. Österreichische Volksbanken AG, Prokurist, Angeboten werden je nach Höhe des Förderbei- senschaftlichen Sammlungen des NHM um wesent- Leiter Konzernmarktrisikomanagement trages folgende Formen der Mitgliedschaft: liche Komponenten bereichert werden: Gemeinsam mit dem Naturhistorischen Museum em. o. Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Fritz F. Steininger, wird seit 1976 das gedruckte Monatsprogramm ehemals Vorstand des Institutes für Paläontolo- Einzelmitglied € 25,– pro Kalenderjahr Mehr als 300 Vogelbälge aus Ost- und Südostasien,­ herausgebracht und zwölf Mal pro Jahr an die Mit- gie an der Universität Wien, von 1995 bis 2005 Partnerkarte € 30,– pro Kalenderjahr Indonesien und Neuguinea, aus Malaysia, Paraguay glieder versandt. Die Mitglieder können sich da- Direktor des Naturkundemuseums Senckenberg Förderer € 250,– pro Kalenderjahr und dem Kongo, von den Philippinen und aus rüber hinaus auf der Vereins-Homepage über das in Frankfurt am Main; Vorsitzender des Nieder­ Stifter € 2500,– einmalig Madagaskar umfasst die überaus wertvolle Kol- reichhaltige Angebot informieren: freunde.nhm- österreichischen Kultursenates; Obmann lektion, die von Ing. Jerabek zwischen 1925 und wien.ac.at der Krahuletz Gesellschaft in Eggenburg, Am 31. 12. 2013 hatte der Verein 3.233 Mitglieder, 1939 zusammengetragen wurde. Die Bälge sind Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates wobei die 2.061 Besitzer einer Partnerkarte nur ein- ausgezeichnet präpariert, hervorragend erhalten Vier mal jährlich wird außerdem das Mitglieder- der Grube Messel, Deutschland fach gezählt werden. Es gibt 9 Ehrenmitglieder, 17 und erstklassig dokumentiert. 220 Arten bzw. Un- Magazin „Das Naturhistorische“ versandt, welches ao. Univ.-Prof. Dr. Maria Teschler-Nicola, Förderer und 10 Stifter. Die erfolgreiche Werbekarte, terarten aus 58 verschiedenen Vogelfamilien sind in das UNIVERSUM Magazin integriert ist. Alle Aus- Direktorin der Anthropologischen Abteilung die seit 2010 zum Wachstum des Vereins beigetra- vertreten – etwa ein Drittel davon ist völlig neu gaben stehen auch online unter www.nhm-wien. Priv.-Doz. Dr. Elisabeth Haring, gen hat, wird demnächst neu aufgelegt. für die Sammlung des NHM; viele Taxa sind heute ac.at/information/das_naturhistorische__archi- Direktorin der Abteilung bereits selten, bedroht oder ausgestorben. Für die vierte_ausgaben zur Verfügung. Zentrale Forschungslaboratorien wissenschaftliche Vo­gelsammlung des NHM ist 4.3.2. Aktivitäten 2013 dieser Ankauf eine bedeutende Ergänzung und Kassier Aufwertung der Bestände. 4.3.3. Vereinsvorstand Mag. Johann Reschreiter, Betreuung und Ver- Ein wesentlicher Vereinszweck ist die finanzielle För- waltung der Studiensammlung (Archivierung, derung von wissenschaftlichen Projekten, von Gra- Aus der Sammlung des bekannten deutschen Der ehrenamtlich tätige Vereinsvorstand sowie die Entlehnwesen) der Prähistorischen Abteilung; bungen, Expeditionen und Sammelreisen, von Work- Schlangenforschers Gernot Vogel wurden 500 in Rechnungsprüfer wurden bei der Jahreshauptver- Leiter der Ausgrabung im Bergwerk Hallstatt, shops und Tagungen sowie von Veröffentlichungen Alkohol konservierte südostasiatische Schlangen sammlung am 28. 3. 2011 neu gewählt: Vorstandsmitglied EXARC

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Kassier Stellvertreter 4.3.4. Veranstaltungen Führungen für neue Mitglieder Dr. Herbert Summesberger, freier Mitarbeiter im Neue Mitglieder hatten im März Gelegenheit, das Ruhestand, Mitglied des „Education Committee“ Für die Vereinsmitglieder wurden auch 2013 wieder Museum im Rahmen von Exklusivführungen besser Die Förderer und Stifter der FREUNDE waren 2013 zu einer exklusi- der „European Geological Union“; Vorstands- zahlreiche Fachvorträge, Exklusivführungen, Exkur- kennenzulernen. ven Führung durch die neuen Anthropologie-Schausäle geladen. mitglied ÖGG; Leiter AG „Geowissenschaften, sionen, Kurse zu Fachthemen, Buchpräsentationen Schule und Öffentlichkeit der ÖGG“ und Ausstellungsbesuche mit Sonderführungen an- Förderer und Stifter geboten. Das reichhaltige Veranstaltungsprogramm Auch die Förderer und Stifter des NHM wurden am Schriftführerin fand in z.T. in Kooperation mit der Universität Wien, 15. Mai wiederum zur Übereichung des Jahresbe- Dr. Vera M. F. Hammer, Leiterin der Mineralien- der Geologischen Bundesanstalt, der Österreichi- richts 2012 und zu einer exklusiven Führung durch und Edelsteinsammlung, Leiterin des Staatlichen schen Geologischen Gesellschaft und dem Natur­ die neuen Anthropologie-Schausäle eingeladen. Edelsteininstituts, Schriftführer Stellvertreterin historischen Museum Wien statt. Österreichische Gemmologische Gesellschaft, Buchpräsentation National Representative bei der International Vorträge Werner Gamerith: „Mein Naturgarten – Glück und Mineralogical Association, Commission on Gem Die 9 angebotenen Vorträge umfassten einen wei- Geheimnis“ Materials und Commission on Museums ten Themenbogen – von der Evolution des mensch- lichen Gehirns über Edelsteine aus Indien und Um- Präsentation Schriftführer Stellvertreter, Vereinshomepage weltverbrechen im Namen des Klimaschutzes, über der neuen Riesenkrabbenvitrine im Saal 23 Mag. Dr. Oleg Mandic, Mitarbeiter der die faszinierende Welt der Wildbienen, Forschung Geo­lo­gisch-Paläontologischen Abteilung, auf den Spuren von Charles und Ernst Hae- Führung Forschung und Be­treu­ung der Känozoischen ckel, über Klimakatastrophen, die ihren Ursprung durch die wissenschaftliche Herpetologische Samm- Sammlung (Evertebrata) am anderen Ende der Welt haben, bis hin zur faszi- lung Buchpräsentation „Mein Naturgarten. Glück und Geheimnis von nierenden Tierwelt der Serengeti und des Pantanal, Werner Gamerith“ Monatsprogramm zu Mineralien und botanischen Besonderheiten aus Barbaramarkt Mag. Brigitta Schmid, Abteilung für Ausstellung Spanien und zu bedrohten Säugetieren. Insgesamt Am 4. Dezember fand der schon traditionelle und Bildung; Wissenschaftsredakteurin, Redaktion wurden die Vortragsabende von über 630 Personen Barbara­markt statt. Monatsprogramm des NHM; Vorstandsmitglied besucht; der Schnitt von über 70 Besuchern pro Vor- von ICOM Österreich, Vorstandsmitglied trag dokumentiert eindrucksvoll das große Interesse Exkursionen des Österreichischen Museumsbundes an fachlicher Information. in Kooperation mit Fuchs Reisen, Hartberg 30. 6. „Leoben und Arzberg“ mit Besuch der Rechnungsprüfer Workshop Ausstellung „Faszination Schädel – Ing. Dieter Schumacher und Im Jänner standen bei einem Workshop in der Reihe Der Kult um den Kopf“ und Grubenbe- Alfred Pribil, Bankangestellter „Die Bedeutung von Sammlungen in der modernen fahrung im Galenit-Silber-Bergwerk Arzberg Wissenschaft“ die Sammlungen des NHM Wien und Dr. Vera Hammer (NHM Wien), Univ.-Prof. Vereinssekretariat die unerschöpfliche Aussagekraft der Objekte im Dr. Maria Teschler-Nicola (NHM Wien), Eva Pribil-Hamberger (Versand Monatsprogramme Mittelpunkt. Univ.-Prof. Dr. Leopold Weber Gruben-Befahrung im Galenit-Silberbergwerk Arzberg mit „Spezial- und Mitgliederausweise), Mitarbeiterin 3. Zoologie Adjustierung“

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Der Ansturm auf die Exkursion ins Wildnisgebiet Dürrenstein war Das regnerische Wetter bei der Jubiläumsfeier am 28. August gewaltig; viele Interessenten mussten auf die nächsten Jahre konnte die gute Stimmung nicht trüben. vertröstet werden.

Der Verein der FREUNDE vor ca. 90 Jahren

10. „Wildnisgebiet Dürrenstein“, der flächen- und mäßig größte Naturwald Österreichs Münze Österreich (Medaillenprägung), der Firma 11. 8. Dr. Vera Hammer (NHM) Starzinger & Co KG (Getränke), der Firma Ing. Die- ter Schumacher (technischer Support) und vom 5. „Geologische Exkursion in den Ungarischen ORF Universum (Filmpräsentation) gesponsert. und Geopark Balaton“ Nachdem sich die Besucher am Buffet gestärkt 6. 10. Zoltan Sipöcz (Geopark Balaton) und hatten, wurden ein historischer Dokumentarfilm Dr. Herbert Summesberger (NHM) aus dem Jahr 1935 über die Präparationstätig- keiten im Naturhistorischen Museum sowie die Highlights erste österreichische Universum-Filmproduktion, 90 Jahre – Jubiläumsfeier „Die Gärten des Poseidon“, gezeigt. Verleihung der Ferdinand von Hochstetter Medaille an Frau Am 28. August 2013 feierten die FREUNDE im Wilhelmina Rechinger im Rahmen der 90 Jahre – Jubiläumsfeier „neugier|wissen|schafft!“ 2013 – alle Teilnehmer durften sich über Innenhof des Museums ihr 90jähriges Jubiläum „neugier|wissen|schafft“ – einen NHM-Prachtband freuen. mit einem großen Fest. 350 Gäste, darunter zahl- Carl von Schreibers Preis reiche Ehrengäste, ließen sich durch das regne- Unter dem Motto „neugier|wissen|schafft“ wur- rische Wetter nicht abschrecken und lauschten de am 30. Oktober 2013 erstmals der Carl von gespannt der Festansprache von Vizedirektor Schreibers Forschungspreis vergeben. Junge Wis­ Dr. Herbert Kritscher, die unter dem Motto „Die senschafter, deren Forschungsprojekte am NHM Freunde. Eine Erfolgsgeschichte“ stand. Im Rah- durchgeführt werden, waren eingeladen, ihre men der Jubiläumsfeier wurde von ao. Univ.-Prof. Erkenntnisse möglichst spannend und allgemein Dr. Maria Teschler-Nicola und Generaldirektor verständlich einem breiten Publikum zu präsen- Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl die Ferdinand tieren. Über 200 Interessierte kamen, um sich von Hochstetter Medaille an Frau Wilhelmina die Vorträge anzuhören, die nicht nur von einer und Karl Heinz Rechinger verliehen. Außerdem unabhängigen Jury, sondern auch durch ein Pu- wurde der langjährige ehemalige Präsident der blikumsvoting bewertet wurden. Den Jurypreis

FREUNDE, Gerhard Ellert, mit der goldenen Ehren- in der Höhe von € 2.000,– erhielt die Biologin Wissenschaftliche Erkenntnisse sollten für den Carl von Schreibers nadel ausgezeichnet. Je eine silberne Ehrennadel Michaela Haider für ihre humorvollen, selbst- Preis allgemein verständlich vermittelt werden.

wurde an Kriemhild Repp und Ing. Walter Hamp Der langjährige ehemalige FREUNDE-Präsident Gerhard Ellert gezeichneten Comics, die den Lebenszyklus des für ihre Bemühungen um den Verein vergeben, wurde bei der 90 Jahre – Jubiläumsfeier mit der Amerikanischen Riesenleberegels zum Abenteu- und zahlreiche Mitglieder, darunter eine Reihe goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. er machen. Der Posterpreis von € 1.000,– wurde Höhe von € 2.000,–, ging an Lea-Louisa Klement, von Mitarbeitern des NHM, erhielten in Anerken- von der Jury Carina Nebel für ihren Beitrag „Weit für ihre anschauliche Erklärung, wie man anhand nung ihrer jahrzehntelangen Mitgliedschaft eine gereist: Steinadler mit Migrationshintergrund“ der Zähne historischer Skelette das Sterbealter Ehrenurkunde. Die Veranstaltung wurde von der zuerkannt. Der Publikumspreis, ebenfalls in der feststellen kann.

74 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 75 JAHRESBERICHT NHM / KAPITEL 05

abteilungen und außenstellen

Das Naturhistorische Museum. Ein Haus der Naturwissenschaften, ein Haus der Menschen – der Sammler, Forscher und Vermittler – und der Seelen im Hintergrund, die den Betrieb am Laufen halten. Das „who is who“ hinter den Kulissen des Öffentlichkeitsbereiches und das Alphabet der Naturwissenschaften am Natur­historischen Museum Wien: Von A wie „Anthropologie“ bis Z wie „Zoologie“.

76 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 77 abteilungen und 5.1. Generaldirektion 05 außenstellen

Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl, Dr. Herbert Kritscher, Generaldirektor und wissenschaftlicher Geschäftsführer Vizedirektor und wirtschaftlicher Geschäftsführer

Das Naturhistorische Museum Wien inklusive der rer von Mag. Theresa Ries und Mag. Gerlinde Rattner. Pathologisch-anatomischen Sammlung im Narren- Direkt der Geschäftsführung unterstellt sind die Ab- turm – eine wissenschaftliche Anstalt öffentlichen teilung für Provenienzforschung und die Stabstelle Rechts – wird von einer dualen Geschäftsführung für Forschungskoordination und Fundraising. geleitet. Diese wurde von Frau Bundesministerin Dr. Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl ist neben seiner Tä- Claudia Schmied bestellt und mit Wirkung 1. 6. 2010 tigkeit als Generaldirektor und wissenschaftlicher eingesetzt. Generaldirektor und wissenschaftlicher Geschäftsführer auch aktiv in der Forschung auf Geschäftsführer ist der Geowissenschafter und Im- dem Gebiet der Impaktkraterforschung sowie der paktforscher Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl. Vizedi- Geo- und Kosmochemie, in Zusammenarbeit mit rektor und wirtschaftlicher Geschäftsführer ist der seiner Arbeitsgruppe an der Universität Wien, tätig. ausgebildete Anthropologe Dr. Herbert Kritscher. Im Jahr 2013 hat Generaldirektor Köberl seine For- Administrativ unterstützt werden die Geschäftsfüh- schungsarbeiten fortgesetzt. Das wichtigste Projekt

78 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 79 Foto: Jean-Luc DAUVERGNE Foto:

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Geologische Expedition in Marokko

Das Marokko-Expeditionsteam

im Rahmen eines FWF-Projektes durchgeführt. Der Hauptteil des Projektes wurde durch die Veröffent- Akademie der Wissenschaften geförderten Projektes mit Forschern aus Marokko, Deutschland (MfN Ber- lichung eines Sonderbandes der internationalen wurden mineralogische und geochemische Aspekte lin) und Frankreich die Überreste eines stark durch Fachzeitschrift „Meteoritics and Planetary Science“ der sogenannten „Snowball Earth“-Ablagerungen in Erosion zerstörten, bisher unbekannten Meteoriten- im Juli 2013 zum Abschluss gebracht; in diesem von Namibia untersucht; dabei handelt es sich um Ge- kraters gefunden, was auch zu guten Objekten für des Jahres betraf nach wie vor die Untersuchungen Prof. Köberl mitherausgegebenen Band sind sieben steine, die im Zug der vor ca. 600 bzw. 700 Millionen die NHM-Sammlung führte. Prof. Köberl ist auch an Bohrkernen des El’gygytgyn-Meteoritenkraters. wissenschaftliche Publikationen alleine von der Jahre auf der Erde herrschenden globalen Ver­ Obmann der Kommission für Geowissenschaften an Dieser in Chukotka (nordöstliches Sibirien, Russland) Wiener Gruppe enthalten. eisungen abgelagert wurden und aus deren Unter- der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. gelegene Krater ist vor etwa 3,5 Millionen Jahren In einem weiteren Projekt wurden Auswurfmateri- suchung man die Umweltbedingungen knapp nach durch einen Meteoriteneinschlag entstanden und alien der ursprünglich ca. 250 km großen und fast Ende diesen globalen Eiszeiten ableiten kann. ist sowohl für die Impaktforschung als auch für 2 Milliarden Jahre alten Sudbury-Impaktstruktur in Weitere Forschungen betreffen Meteorite (wie etwa paläoklimatische Forschungen höchst interessant. Kanada sowie eine etwas ältere Impaktauswurflage den österreichischen Meteoriten Ischgl oder den am METEORITICS Das Besondere an El’gygytgyn ist, dass er der ein- im westlichen Russland und in Grönland untersucht. 15. Februar 2013 bei einer großen Explosion in der & PLANETARY SCIENCE

EDITOR: A. J. Timothy Jull zige auf der Erde bekannte Impaktkrater in sauren Dies stellte auch den wesentlichen Teil der von Prof. Atmosphäre über Russland gefallenen Meteoriten ASSOCIATE EDITORS Natalia Artemieva Nancy Chabot Walter Huebner Gordon Osinski Edward Scott vulkanischen Gesteinen ist. Dadurch ist es möglich, Köberl beaufsichtigten Dissertation von Matthew von Tscheljabinsk),Dedication die Entstehung der geheimnis- Gretchen Benedix Alexander Christian Koeberl Carlé Pieters Gopalan Srinivasan C. KOEBERL: The special issue on the El’gygytgyn impact structure is dedicated to Evgeny (Eugene) Petrovich Gurov ...... 1107 + Adrian Brearley Christine Floss Randy Korotev Dina Prialnik John Spray Articles Donald Brownlee Ian Franchi Ingo Leya Uwe Reimold Akira Yamaguchi C. KOEBERL, L. PITTARELLO, W. U. REIMOLD, U. RASCHKE, J. BRIGHAM-GRETTE, M. MELLES, and P. MINYUK: Marc Caffee Michael Gaffey Ian Lyon Alexander Ruzicka Michael Zolensky geschockte vulkanische Gesteine zu untersuchen. Huber dar, die im August 2013 abgeschlossen wur- vollen El’gygytgyn „Carbonado“-Diamanten , Chukotka, Arctic Russia: Impact cratering aspects of the 2009 undICDP drilling projectauch ...... geoche...... 1108 - Cyrena Goodrich Scott Sandford

D. MAHARAJ, T. ELBRA, and L. J. PESONEN: Physical properties of the drill core from the El’gygytgyn impact Im Jahr 2009 wurde von Prof. Köberl in Zusammen- de. Die ebenfalls von Prof. Köberl an der Universität misch-mineralogischestructure, NE Russia ...... Untersuchungen ...... an ...... verschie ...... 1130 - U. RASCHKE, W. U. REIMOLD, P. T. ZAAG, L. PITTARELLO, and C. KOEBERL: Lithostratigraphy of the impactite and bedrock section of ICDP drill core D1c from the El’gygytgyn impact crater, Russia ...... 1143 Volume 48 Number 7 2013 July M L. PITTARELLO, T. SCHULZ, C. KOEBERL, J. E. HOFFMANN, and C. MÜNKER: Petrography, geochemistry, and arbeit mit Forschern aus Deutschland, Russland und Wien beaufsichtigte Dissertation von Anna Losiak denen Tektiten. Prof. Köberl hat im Laufe des Jahres ETEORITICS Hf-Nd isotope evolution of drill core samples and target rocks from the El’gygytgyn impact crater, NE Chukotka, Arctic Russia ...... 1160

A. WITTMANN, S. GODERIS, P. CLAEYS, F. VANHAECKE, A. DEUTSCH, and L. ADOLPH: Petrology of impactites den USA ein Tiefbohrungsprojekt im Rahmen des befasste sich mit detaillierten geochemischen Un- an einigenfrom El’gygytgyn wissenschaftlichen crater: Breccias in ICDP-drill core 1C, glassy impact melt rocks Tagungen and spherules ...... teilgenom...... 1199 - L. PITTARELLO and C. KOEBERL: Petrography of impact glasses and melt breccias from the El’gygytgyn impact structure, Russia ...... 1236 & P U. RASCHKE, R. T. SCHMITT, and W. U. REIMOLD: Petrography and geochemistry of impactites and volcanic bedrock in the

„International Continental Scientific Drilling Pro- tersuchungen der Gesteine des Bosumtwi-Kraters in men undICDP drill core D1cjeweils from Lake El’gygytgyn, wissenschaftliche NE Russia ...... Fachvorträge ...... 1251 LANETARY

H. HELLEVANG, H. DYPVIK, E. KALLESON, L. PITTARELLO, and C. KOEBERL: Can alteration experiments on gram (ICDP)“ durchgeführt. Dies bietet die einmalige Ghana und auch mit allgemeinen Untersuchungen abgehaltenimpact melts from (z.B. El’gygytgyn andLunar volcanic glasses shedand new light on Planetary the formation of the Martian surface? Science ...... Confe. . . . . 1287 - S. GODERIS, A. WITTMANN, J. ZAISS, M. ELBURG, G. RAVIZZA, F. VANHAECKE, A. DEUTSCH, and P. CLAEYS: Testing the ureilite projectile hypothesis for the El’gygytgyn impact: Determination of siderophile element abundances and S Os isotope ratios in ICDP drill core samples and melt rocks ...... 1296 CIENCE

Gelegenheit, die Impaktgesteine „in situ“ zu finden zur Schockmetamorphose von Gesteinen und Mine- rence L. in PITTARELLO Houston, and C. KOEBERL: Clast USA; size distribution andMeteoritical quantitative petrography of shocked and unshockedSociety rocks Tagung from the El’gygytgyn impact structure ...... 1325 Vol. 48, No. 7, pp. 1107–1358, July 2013 J. FORIEL, F. MOYNIER, T. SCHULZ, and C. KOEBERL: Chromium isotope anomaly in an impactite sample from the und deren Abfolge untersuchen zu können. Diese ralien. Weitere Projekte betrafen geochemische Un- in Edmonton,El’gygytgyn structure, Russia:Kanada; Evidence for a ureilite projectile?Geological ...... Society...... of ...... America ...... 1339 Untersuchungen haben eine genaue Studie der ge- tersuchungen von Schmelzgesteinen und Impakt- AnnualU. RANTZSCH, Meeting T. HABER, D. KLIMM, in and Denver, G. KLOESS: The cooling USA). rate of the El’gygytgyn Im impact November glass ...... 2013. 1351 schockten Vulkanite erlaubt; weiters wurden die Zu- gläsern aus verschiedenen Einschlagskratern, um die hat Prof. Köberl eine „Invited Keynote Lecture“ bei

sammensetzung und Entstehung von Schmelzpha- Zusammensetzung und Natur des kraterbildenden der Tagung des „International Continental Scien- The camp of the ICDP drilling project at El’gygytgyn impact crater. sen und Impaktgläsern in den Brekzien untersucht, Asteroiden ableiten zu können. Petrographische und tific Drilling Program (ICDP)“ in Potsdam gehalten; die Mischung der Ursprungsgesteine abgeleitet, geochemische Untersuchungen wurden auch an dabei ging es um die Erstellung des WissenschaftsISSN 1086-9379 - Asteroids • Comets • Craters • Interplanetary Dust • Interstellar Medium Lunar und sogar Hinweise auf die Zusammensetzung des Bohrkernproben aus dem Rieskrater in Süddeutsch- plans dieser Organisation für das nächste Jahrzehnt. Samples • Meteors • Meteorites • Natural Satellites • Planets • Tektites Origin and History of the Solar System etwa kilometergroßen Asteroiden, der den Krater ge- land in Kooperation mit Kollegen vom Museum für Weiters hat er Anfang Oktober 2013 an einer geolo- bildet hat, gegeben. Die Untersuchungen der Bohr- Naturkunde in Berlin durchgeführt und veröffent- gischenmaps_v48_i7_oc.indd 1 Expedition in den Hohen Atlas in Marokko 6/27/2013 2:36:01 PM Sonderband mit sieben wissenschaftlichen Publikationen der kerne werden in der Arbeitsgruppe von Prof. Köberl licht. Im Rahmen eines durch die Österreichische teilgenommen – dabei wurden in Zusammenarbeit Wiener Gruppe

80 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 81 05

Rückgabe von Objekten aus dem NHM Ausblick auf 2014 – künftig zwei Mitarbeiterinnen Die 2011 vom Kunstrückgabebeirat beschlossene für die Provenienzforschung Rückgabe von Objekten aus der bedeutenden Schön- Aufgrund des großen Aufgabenbereiches wird ne- brunnensia-Sammlung von Dr. Ernst Moriz Kronfeld3 ben Dr.in Claudia Spring ab Jänner 2014 auch Mag.a (176 Pflanzenbilder aus der zweiten Hälfte des 18. Lisa Frank als Provenienzforscherin im NHM tätig Jahrhunderts sowie ein Verzeichnis verschiedener, sein – sie wird die Zoologische Hauptbibliothek be- für Kaiser Franz I. (Stephan von Lothringen) angefer- arbeiten. Dr. Claudia Spring, Beauftragte für Provenienzforschung tigter, Zeichnungen) ist weiterhin in Vorbereitung. Im Herbst 2012 konnten die Mitarbeiterinnen der Israelitischen Kultusgemeinde Wien die Erben nach 5.1.1. Provenienzforschung Dr. Kronfeld ermitteln – die aufgrund von Verfol- gung und Vertreibung seiner Familie in der NS-Zeit Ziel des im Jahr 1998 beschlossenen Kunstrückgabe- heute in verschiedenen Kontinenten leben: Sie er- gesetzes (BGBl. I Nr. 181/1998) ist es, Sammlungsge- fuhren erst durch das Restitutionsverfahren von genstände aus den Österreichischen Bundesmuseen Dr. Kronfeld und ihrer Verwandtschaft miteinander. und Sammlungen, die als Folge der NS-Gewaltherr- Dementsprechend brauchten sie Zeit, um einan- schaft in das Eigentum des Bundes gelangt sind, an der kennenzulernen und in weiterer Folge auch die ursprünglichen Eigentümer oder deren Rechts- über den künftigen Verbleib der Schönbrunnensia- nachfolger zurückzugeben.1 Im NHM ist Dr.in Claudia Sammlung zu beraten. Nach ihrer Entscheidung und Spring seit 2008 für die Provenienzforschung zu- nach der dementsprechenden Beauftragung durch ständig, ihr derzeitiger Arbeitsschwerpunkt sind das BMUKK kann das NHM die Objekte an die Erben die Abteilungs- und Sammlungsbibliotheken. Zur übergeben. Anthropologischen Bibliothek2 wurden 2013 die Er- gebnisse der so genannten Buchautopsie (also die Informationsaustausch systematische Suche nach Ex Libris, Widmungen Aktuelles zur Provenienzforschung 1 www.nhm-wien.ac.at/Provenienzforschung und www.proveni- und anderen Hinweisen auf mögliche Vorbesitzer) Auch 2013 gab es zahlreiche Möglichkeiten zum In- enzforschung.gv.at

dokumentiert und mit jenen anderer österreichi- formationsaustausch mit den Provenienzforschern 2 Zu deren Sammlungspolitik vgl. Claudia Spring, Politische Brüche scher und deutscher Bibliotheken abgeglichen. Nach anderer Bundesinstitutionen: unter anderem im – Inhaltliche Kontinuitäten. Aspekte zur Bibliothek der Anthropo­ diesen aufwändigen Vorarbeiten können 2014 die Rahmen eines Workshops zum Thema Museen im logischen Abteilung des NHM in: Mitteilungen des Österreichi- schen Staatsarchivs (MÖSTA), Sonderband 12/2013, S. 409–431. ersten Dossiers abgeschlossen und dem Kunstrück- Nationalsozialismus, durch die Mitwirkung am ge- 3 Zu Kronfeld vgl. Claudia Spring, „So schön wie in Schönbrunn gabebeirat vorgelegt werden. planten Personenlexikon zur Provenienzforschung schneit es nirgends auf der Welt“. Der Sammler, Forscher und Pu- und durch einen kurzen Beitrag für das Schwer- blizist Ernst Moriz Kronfeld, in: Eva Blimlinger/Heinz Schödl (Hg), punktheft zur Provenienzforschung der österreichi- SammlerInnen und ihre Sammlungen (Arbeitstitel). Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung, Band 5 (erscheint 2014). schen Zeitschrift neues museum. 4 Vgl. Claudia Spring, Provenienzforschung im Naturhistorischen Museum Wien (NHM), in: neues museum. 15 Jahre Provenienz­ forschung, hg. vom Museumsbund Österreich, S. 50–51.

82 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 83 Katharina Wölfel, Forschungskoordination und Fundraising 5.2. Verwaltung 05

Laufzeit von drei Jahren hat bereits begonnen. Dr. Die Verwaltung des Naturhistorischen Museums Peter Stadler ist es gelungen, gemeinsam mit sei- Wien besteht aus den folgenden Unterabteilungen (in ner russischen Kollegin Dr. Nadiia Kotova im Marie alphabetischer Reihenfolge): EDV-Management, Fi- -Programm der Europäischen Union zu reüssie- nanzmanagement, Gebäudemanagement, Oberauf­ ren und so Dr. Kotova für die zweijährige Laufzeit des sicht, Personalmanagement und Wirtschaftsstelle. Projekts „NetworkEU8000: Network of the first far- mers – anticipation of the European Union 8000 ye- 5.2.1. EDV-Management 5.1.2. Forschungskoordination ars ago“ ans NHM holen zu können; es wird im Früh- und Fundraising ling 2014 beginnen. Und ebenfalls 2014 wird für Dr. Die Abteilung EDV-Management wird von Herrn Herbert Zettel das Projekt „Voluntary Self-Sacrifice in Robert Sailer geleitet. Die Stabsstelle für Forschungskoordination und Exploding : a mechanism to defend co-evolved Weitere ständige Mitarbeiter im Bereich Elektro- Fundraising wurde 2010 direkt in der Generaldirek- microbiomes?” starten, das unter der Leitung von nische Datenverarbeitung sind (alphabetisch): tion eingerichtet und ist mit Frau Katharina Wölfel Dr. Irina Druzhinina von der Technischen Universität Martin Dietler, EDV-Administrator besetzt, um zwei Aufgabenbereiche abzudecken: Wien beim Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Christian Luif, EDV-Administrator Zum einen ist es ihre Aufgabe, die Wissenschafter – und Technologiefonds WWTF in der Ausschreibung „Life Lisa Winter, Assistentin der EDV hier besonders den Nachwuchs – bei der Einwerbung Sciences 2013 – New Ventures Beyond Established von Drittmitteln für Forschungsprojekte zu unterstüt- Frontiers“ erfolgreich eingereicht wurde. Im Jahr 2013 wurde die Serveranlage grundlegend in zen, um die Forschungstätigkeit des NHM aufrecht- Auf der zweiten Ebene, dem Fundraising und Spon- Hard- und Software erneuert und, damit verbunden, erhalten und nach Möglichkeit ausbauen zu können. soring, bemüht sich das NHM laufend, Unterstüt- die Rechenleistung in der zentralen EDV erheblich Dabei werden sowohl nationale Fördergeber wie der zung für die Vielzahl an Vorhaben in den Bereichen erhöht. Mit den neuen Servern wurde damit auch Wissenschaftsfonds FWF, die Österreichische Akade- sowohl Dauerausstellungen als auch Sonderschau- eine bessere Anbindung an den für 2014 geplanten Robert Sailer, Leiter EDV-Management mie der Wissenschaften ÖAW oder die Österreichische en, für wissenschaftliche Projekte sowie für einzelne Hauptverteiler vorbereitet. Forschungsförderungsgesellschaft FFG, Bundesmini- Ankäufe und einzelne Programmpunkte des Veran- Wieder wurde knapp ein Drittel der vorhandenen sterien und Länderverwaltungen angesprochen als staltungsprogramms für Erwachsene, Kinder und Client-PCs erneuert und/oder mit neuen Software- auch die Programme internationaler Fördergeber ge- Jugendliche u.a. zu gewinnen. Die Leitung des Mu- produkten ausgestattet. nutzt, insbesondere die der Europäischen Union (7. seums bedankt sich herzlich bei allen Förderern, die In der Pathologisch-anatomischen Sammlung im EU-Forschungsrahmenprogramm 2007–2013). zum Erfolg des Jahres 2013 beigetragen haben. Zu Narrenturm wurden renovierungsbedingt Konfigu- Auch im Jahr 2013 waren die wissenschaftlichen besonderem Dank verpflichtet ist das NHM dabei den rationsänderungen am Datennetz vollzogen und Abteilungen des NHM hier wieder sehr erfolgreich. Österreichischen Lotterien als Partner des Hauses, die Adaptierungen für neue Büroräume geplant und Stellvertretend für die Vielzahl an extern geförderten die 2013 insbesondere die Sonderausstellung „Das fast fertiggestellt. Forschungsprojekten (vergleiche dazu Kapitel Wis- Geschäft mit dem Tod – Das letzte Artensterben?“ Über das Jahr verteilt fanden mehrere Veranstal- senschaftliche Abteilungen) seien hier nur drei der unterstützt haben, und der BAWAG, die nicht nur tungen der Arbeitsgruppen „KuKIT – Kunst und Kul- aktuellsten Zusagen als Beispiele genannt: Dr. Lukas Unterstützerin der Jahreskarte des NHM ist, sondern tur IT“, „ARGE Storage“ und „ARGE Security“ unter Plan als jüngerer Kollege wurde vom FWF für die Lei- darüber hinaus auch die Multimedia-Installation der Beteiligung der EDV des NHM statt. tung des Projekts „Neotektonik in den Ostalpen, un- kanadischen Künstlerin Kelly Richardson im Herbst/ tersucht in Höhlen“ bestätigt. Das Projekt mit einer Winter des Jahres besonders gefördert hat.

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5.2.2. Finanzmanagement 5.2.4. Oberaufsicht

Beschränkte sich früher der Aufgabenbereich nur Die Oberaufsicht über den Aufsichtsdienst, die Be- auf eine reine Vermittlungstätigkeit zum zustän- sucherkassa, die Hausinspektion, den Portierdienst digen Ministerium, wird seit der Ausgliederung im und den Reinigungsdienst erfüllen im Wechsel- Jahr 2003 eine selbständige Buchhaltung und Bi- dienst die folgenden Herren (alphabetisch): Christian Friedl, Oberaufseher lanzierung innerhalb des Hauses durchgeführt. Die Christian Friedl wirtschaftliche Prüfung der wissenschaftlichen An- Mag. Josef Gaschnitz, Leiter Finanzmanagement Gerhard Rochl stalt öffentlichen Rechts Naturhistorisches Museum Michael Weidner Wien wurde bisher durch die Firma Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. vorgenom- 5.2.4.1. Aufsichtsdienst men. Die Abteilung wird geleitet von Mag. Josef Gaschnitz. Ständige Mitar­beiter (alphabetisch) sind: Das hohe Besucheraufkommen der letzten Jahre Dirk Heidenbluth Leopold Fiby, Buchhaltung lässt dem Aufsichtsdienst eine wachsende Bedeu- Peter Herinek Wolfgang Granser, Buchhaltung tung zum Schutz der Ausstellungsobjekte und der Franz Hofmann Marianne Strelka, Buchhaltung gesamten Infrastruktur beikommen. Die personelle Martin Holndonner Beschränkung und teilweise räumliche Überla- Ayman Ismael, Mag. stung bedeuten aber gleichzeitig große Heraus- Peter Kraus 5.2.3. Gebäudemanagement forderungen, die vom Aufsichtspersonal bewältigt Wolfgang Lang werden müssen. Neben dem Schutz kommt diesem Wilhelm Lubenik Die Abteilung wird geleitet von Herrn Richard Saboy auch noch in der Vermittlung eine wichtige Bedeu- Helmut Macho und erfüllt alle mit dem Gebäudemanagement ver- tung zu, da es oft erste Anlaufstelle für das Publi- Thomas Maier bunden administrativen und logistischen Aufgaben. kum fungiert. Das Naturhistorische Museum Wien Michael Mester-Tonczar Dem Gebäudemanagement eingegliedert ist der beschäftigt fast nur eigenangestellte Aufsichtsper- Mohamed Mohamed sogenannte „Handwerkliche Dienst“, dem (alphabe- sonen. Tadeusz Pacak tisch) folgende Mitarbeiter angehören: Das Team setzte sich 2013 zusammen aus (alphabe- Robert Prachar Erich Baumgartner tisch): Stefan Raab Bernhard Biergl Markus Altenburger Robert Rath Michal Magusin Oliver Altenburger Drago Razgorsek Friedrich Österreicher Dieter Bullinger Giovanni Romano Leopold Österreicher Stefan Bratt Johann Siegmund Thomas Rochl Christian Fiedler, Dr. Martin Staudinger Robert Staffler Johann Gruber Karl Trummer Nikolaus Woditsch Johann Guttmann Andreas Wochinger Reinhold Haindl Klemens Wolf

Richard Saboy, Leiter Gebäudemanagement

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5.2.5. Personalmanagement

Seit der bereits beim Finanzmanagement erwähnten Ausgliederung im Jahr 2003 werden auch alle Auf- gaben im Bereich des Personalmanagements und Gerhard Rochl, Oberaufseher Michael Weidner, Oberaufseher die Lohn- und Gehaltsabrechnung intern, unter der Leitung von Frau Renate Stagl erledigt. Renate Stagl, Leiterin Personalmanagement Weiters sind in der Abteilung tätig (alphabetisch): Christian Hösch, Lohnverrechnung Carina Österreicher, administrative Assistenz Karina Pogats, Lohnverrechnung 5.2.4.2. Besucherkassa 5.2.4.4. Portierdienst

Den Verkauf der Eintrittskarten erledigen drei Voll- Den Portierdienst am Personal-, Lieferanten- und Be- beschäftigte, die Herren (alphabetisch): hinderteneingang Burgring 7 inklusive der Telefon- Anton Budin vermittlung bewerkstelligen: 5.2.6. Wirtschaftsstelle Jan Kaas Christian Bala Peter Kraus Walter Feigl Die Wirtschaftsstelle ist für den gesamten Ein- Stefan Horvath kauf sowie für den Kfz-Fuhrpark verantwortlich. 5.2.4.3. Hausinspektion Karl Quirschfeld Sie wird geleitet von Herrn Andreas Rochl. Unter- stützt wird Herr Rochl von: Das für die Sicherheit des Haupthauses zuständige 5.2.4.5. Reinigungsdienst Erich Baumgartner, Kfz-Betreuer Team besteht (alphabetisch) aus: Dieter Bullinger Das Ansteigen im Besucheraufkommen macht für Franz Lorenz Foldyna die Bewältigung der Reinigungsaufgaben das regel- Peter Gogg mäßige Zurückgreifen auf Fremdfirmen notwendig. Michael Horvath Das Naturhistorische Museum Wien beschäftigt Walter Kraus aber auch ein fix angestelltes Team aus Reinigungs- Walter Moser damen, das sich 2013 wie folgt (alphabetische Auf- Andreas Trimmel zählung) zusammensetzte: Hildegard Adamek Isabella Hammerl Anneliese Haseneker Martina Mayer Sandra Reithofer Dana Rössel Andreas Rochl, Leiter Wirtschaftsstelle

88 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 89 5.3. Fachabteilungen 05

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5.3.1. Ausstellung und Bildung Kern (Prähistorische Abteilung), Dr. Walpurga Antl- sowie die Konzeption der audiovisuellen Medien und Weiser (Prähistorische Abteilung) und Architekt DI der Gestaltung verantwortlich. Die Abteilung Ausstellung und Bildung des Natur- Rudolf Lamprecht. Zu den Schwerpunkten zählten Die Abteilung war im Jahr 2013 auch bereits für zu- historischen Museums Wien wird von Dr. Reinhard dabei die Ausarbeitung eines Textkonzepts, die künftige Ausstellungsprojekte mit der Terminkoordi- Golebiowski geleitet. Sie umfasst die Bereiche Aus- Entwicklung der grafischen Gestaltung und der nation, laufenden Recherchen, Konzeption und vorbe- stellungswesen, Wissenschaftsredaktion, Museums­- audiovisuellen Medien für den Umbau und für die reitenden Organisation befasst. Diese sind: pädagogik, Grafik, Ausstellungs- und Medientechnik Neugestaltung. sowie ein Sekretariat. Die Mitarbeiter sind (alphabe- Reichenbachs Orchideen – tisch): Ausstellungstechnische Planung und Produktion Verstecktes Erbe im Naturhistorischen Walter Hamp, Ing., Ausstellungs-, sowie grafische Gestaltung für die Präsentation Museum Wien (14. 2.–21. 4. 2014) Sicherheits- und Medientechnik „Der Meteorit von Ensisheim, 1492 – Der älteste Eigenproduktion des NHM Andreas Hantschk, Dr., Museumspädagogik Meteoritenfall Europas“ im Saal 5. Gloria Lekaj, Museumspädagogik Tschernobyl (14. 5.–31. 8. 2014) Agnes Mair, Mag., Museumspädagogik Ausstellungstechnische Planung und Produktion Fotoausstellung in Zusammenarbeit mit Edition Abteilungsdirektor Dr. Reinhard Golebiowski Josef Muhsil-Schamall, Grafik sowie grafische Umsetzung bei der Neugestal- Lammerhuber, Wien Iris Ott, Mag., Museumspädagogik tung der Parasiten-Vitrinen im Schausaal 22; das Kriemhild Repp, Grafik Konzept wurde gemeinsam mit Dr. Helmut Satt- Mammuts (Arbeitstitel, 11. 2014 –2. 2015) Michael Reynier, Ausstellungs- mann (III. Zoologische Abteilung) erarbeitet. Eigenproduktion des NHM in Zusammenarbeit und Beleuchtungstechnik mit der Russischen Akademie der Wissenschaften Sabine Rubik, Sekretariat Für sämtliche temporären Ausstellungen (verglei- und dem Zoologischen Museum St. Petersburg Brigitta Schmid, Mag., Programm- und Wissen- che dazu Kapitel 3.1 Sonderausstellungen) wurden schaftsredaktion, internationale Kooperationen während der gesamten Laufzeit von der Abteilung Footprint (12. 11. 2014–3. 2015) Gertrude Zulka-Schaller, Mag., Ausstellung & Bildung die technische und grafische Fotoausstellung in Zusammenarbeit mit Eovision, Museums­pädagogik Betreuung sowie Service und Reparaturarbeiten Salzburg übernommen. Außerdem wurden der Auf- und Ab- Arbeitsschwerpunkte 2013 bau der Ausstellungen organisiert, koordiniert und Die Gestaltung und Produktion von audiovisuellen Die Hauptschwerpunkte der Abteilungstätigkeit geleitet; weiters wurde für die Organisation sämt- Medien des NHM für Ausstellungen erfolgte in Zu- lagen auch 2013 auf Konzeption, Realisierung und licher erforderlicher Transporte gesorgt. sammenarbeit mit der Abteilung Kommunikation & Betreuung von Sonderausstellungen sowie auf der Die Abteilung Ausstellung & Bildung übernahm 2013 Medien. Mitwirkung bei der Neugestaltung von Bereichen auch die Konzeption und Szenografie der Ausstellung Die Ausstellungstechniker Ing. Walter Hamp und der Dauerausstellung. Dort konnte Folgendes umge- „Kingdom of Salt – a 7000-year history of Hallstatt“, Michael Reynier waren für die laufende ausstel- setzt werden: einer internationalen Wanderausstellung des NHM lungs- und medientechnische Betreuung, für Ser- in Kooperation mit Museumspartner GmbH (erste vice und Reparaturen in den Schausälen und bei den Mitarbeit bei Planung und Konzeption im Zuge der Station in Europa: Museo Arqueologico de Alicante, temporären Ausstellungen zuständig. In ihren Ver- Neugestaltung der Schausäle 11, 12 und 13 (Ur- Spanien, 16. 06 2013 – 6. 01. 2014). Sie zeichnete für antwortungsbereich fielen die technische Planung und Frühgeschichte) in Kooperation mit Dr. Anton die Erstellung und Redaktion der Ausstellungstexte und Organisation der Ausstellungsproduktion, die

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Licht- und Medientechnik sowie die Alarmtechnik Geschichte erarbeitet. Mit einer Schulklasse des Die Forscherbögen wurden mit vier Schulklas- und Vitrinensicherheit, genauso wie der Auf- und Das Team der Museumspädagogik plante, organi- Bundesblindeninstitutes (BBI) wurde der Pfad an sen getestet; Verbesserungsvorschläge von Abbau der Ausstellungen, inklusive der Organisation sierte und koordinierte 5.069 Führungen, Projekte drei Projekttagen gemeinsam mit Museumspä- Schülern und Lehren wurden eingearbeitet. von Transporten und handwerklichen Arbeiten. und Veranstaltungen: dagogen und dem blinden Keyworker detailliert Parallel dazu wurden von den Museumspä- ausgearbeitet und getestet. Die erarbeiteten Ob- dagogen in Zusammenarbeit mit den Wissen- Ing. Walter Hamp trug als stellvertretender Sicher- Veranstaltungen für Schulklassen, Kindergarten- jekte sollen nach Beendigung des Projekts sowohl schaftern zu jedem Objekt Infoblätter für Leh- heitsbeauftragter des NHM die volle Verantwortung gruppen und Erwachsenengruppen im Internet abrufbar sein, als auch in Form eines rerund Infoblätter „light“ für Schüler erstellt. für sämtliche die Sicherheit betreffende Belange, da Führungen und Aktionsführungen für alle Schul- Handouts in Brailleschrift aufliegen. Diese können im Museum oder in der Schule die Position des Sicherheitsbeauftragten derzeit va- stufen und für Erwachsenengruppen zur Nachbereitung genutzt werden. Mitte kant ist. Ihm oblag auch die ergänzende medientech- Führungen hinter die Kulissen für Oberstufen- Vom Urknall bis zum Homo sapiens: Ein Zeitrei- September wurde der Zeitreisepfad auf der nische Betreuung von Veranstaltungen und Events. klassen sepfad „Vom Urknall bis zum Homo sapiens“ wur- Homepage veröffentlicht. Workshops für Schulklassen de in Form einer Rallye für Schulklassen ab der 7. Die Grafiker Kriemhild Repp und Josef Muhsil- Spezialführungen für Lehrer und Multiplikatoren Schulstufe erstellt. Die gesamte Information ist Projekt Rohstoffkoffer: Im Jahr 2011 wurde von Schamall sorgten für die professionelle grafische Führungen und Vorträge im Rahmen des Öffent- allgemein zugänglich und kann von der Home- der Diplom-Geologin Britta Bookhagen der Roh- Ausstattung der temporären und permanenten lichen Programms (Monatsprogramm) in Zusam- page des Museums heruntergeladen werden. Die stoffkoffer „Was steckt im Handy“ entwickelt. Er Ausstellungen (Ausstellungsgrafik, Abbildungen, menarbeit mit den Wissenschaftern des Muse- Tour kann ohne Begleitung durch Mitarbeiter des gibt Lehrern ein Unterrichtstool in die Hand, mit Illustrationen, Texte, Vitrinen-Hintergründe, Gra- ums und externen Fachleuten Museums durchgeführt werden. dem sie Geowissenschaften auch abseits des Mu- fikvorlagen für Ausstellungsmedien etc.) sowie für Kinderprogramme und Familienprogramme an An drei Halbtagen besuchte eine Schulklasse der seums auf spannende Weise vermitteln können. sämtliche grafischen Erfordernisse im öffentlichen den Wochenenden und in den Ferien KMS Koppstraße das Museum, wählte in den Die Schüler zerlegen Handys in ihre Einzelteile Bereich (Besucherinformation und Besucherlen- Öffentliche Mikrotheatervorstellungen an den erdwissenschaftlichen und anthropologischen und können chemische Bestandteile, deren Her- kung, Programminformation, U3-Vitrine etc.). Die Wochenenden und an Feiertagen Schausälen gemeinsam mit Museumspädago- kunft und Entstehung „hands-on“ kennen lernen. wechselnde grafische Ausstattung im Rahmen von Geburtstagstouren gen 24 Objekte aus, interviewte Wissenschafter Die Themen Rohstoffknappheit und Nachhaltig- aktuellen Ausstellungen und Veranstaltungen (The- Organisation der Langen Nacht der Museen am des NHM und arbeitete kreativ zu diesen Ob- keit werden ebenfalls bearbeitet; somit wird auch menwochenenden, Lange Nacht der Museen, Tag 5. Oktober unter dem Motto „Alles balzt! Sex im jekten. Die Ergebnisse dieser Arbeit mit den Ob- die Wichtigkeit von Recycling und Wiederverwert- der Offenen Tür etc.) wurde ebenfalls vom Grafiker- Naturhistorischen Museum“ jekten nutzten die Museumspädagogen zur Er- barkeit vermittelt. Über das Projekt konnten 540 Team gewährleistet. stellung der Forscherbögen für den Zeitreisepfad. Koffer für 91 Schulen finanziert werden. Zudem wurden zahlreiche Printmedien des NHM Folgende Projekte wurden im Rahmen der Vermitt- Die Forscherbögen basieren großteils auf Lern- Die 500 Koffer, die 2012 neu aufgelegt worden wa- gestaltet: Einladungskarten, Folder, Plakate, Banner, lungsinitiative „Kulturvermittlung mit Schulen in Bun- theorien von Frau Vera Birkenbihl; danach ren, und die über den Verlag des NHM angeboten Fahnen etc. für PR und Außenwerbung in Zusam- desmuseen“, finanziert vom BMUKK, durchgeführt: sollen die Schüler die 24 Objekte der Schaus- wurden, waren bis Ende 2013 ausverkauft. 500 menarbeit mit der Abteilung Kommunikation & ammlung durch spielerische Herangehenswei- weitere Koffer werden seit Dezember 2013 von Medien, das Monatsprogramm des NHM, Kataloge Blind Date im NHM: Ein Pfad für blinde und seh- se kennenlernen. Allein durch das Suchen der der Abteilung Ausstellung und Bildung produziert. und Broschüren etc. Daneben wurden die Website schwache Schüler wurde erstellt. Die bewilligte Objekte werden schon zu Beginn die Neugier- Dank der weiteren Unterstützung der Industriel- des NHM betreut, diverse hausinterne Printmedien Fördersumme beträgt € 26.283,–. Gemeinsam mit de und der Forscherdrang geweckt. In weiteren lenvereinigung Wien, die zum zweiten Mal das Pro- hergestellt, Visitenkarten angefertigt und die Mit- einem blinden Keyworker wurden 15 geeignete Schritten werden durch Assoziationen Infor- jekt sponserte, kann der Koffer weiterhin zu einem arbeiter der wissenschaftlichen Abteilungen bei der Objekte bzw. Objektgruppen ausgewählt und ver- mationen aufgenommen und verarbeitet. günstigen Preis an Schulen verkauft werden. Gestaltung von Postern unterstützt. schiedene Zugänge zu diesen Objekten und ihrer

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Zum Thema „Weltall und Meteoriten“ wurde ein be- Ein weiteres Projekt wurde durch das ZIT (Zentrum Wie üblich wurde auch eine Reihe von Vermittlungs- Mag. Brigitta Schmid war in ihrer Eigenschaft als sonderes Vermittlungsprogramm konzipiert: für Innovation und Technologie) gefördert: Time programmen konzipiert: Wissenschaftsredakteurin befasst mit: Trips. Im Rahmen dieses Projektes hatten Jugendli- Vermittlungsprogramm für die neuen Schausäle Science-Center-Aktivität(en) in der Weltraumwoche che mit unterschiedlichem Ausbildungshintergrund der Anthropologie Redaktion des Monatsprogramms des NHM „Endlich be-greifbar: Weltraum“ (15.–24. 11. 2013) Gelegenheit, in Zusammenarbeit mit Wissenschaf- Vermittlungsprogramm zur Ausstellung „Das Ge- Redaktionelle Unterstützung für den Jahresbe- Für die Weltraumwoche, die vom ScienceCenter- tern und Pädagogen des Museums und den Ex- schäft mit dem Tod – des letzte Artensterben?“ richt 2012 des NHM Netzwerk organisiert wurde, wurden verschiedene perten der Mediaproduktionsfirma 7reasons neue Vermittlungsprogramm zur Ausstellung Redaktion der Festschrift „90 Jahre Freunde des Vermittlungsprogramme entwickelt. Der Meteori- didaktische und technische Darstellungsformen „Mensch Mikrobe“ Naturhistorischen Museums“ tensaal des NHM lud mit seinen vielen Meteoriten abstrakter Zeitbegriffe und Zeitdimensionen zu ent- Vermittlungsprogramm zur Wanderausstellung Redaktionelle Bearbeitung von Texten (inkl. eng- und interaktiven Stationen zum Staunen und Aus- wickeln. Über ein Social media-Recruiting wurden „Kingdom of Salt“ lische Übersetzungen) für permanente und tem- probieren ein. Vom 15.–18. 11. 2013 war der Ensis- Jugendliche über das Internet zur Teilnahme moti- Vermittlungsprogramm für die neuen Schausäle poräre Ausstellungen und Präsentationen in der heim-Meteorit ausgestellt, das Relikt vom ältesten viert. Auf diesem Weg konnten sechs Jugendliche der Prähistorischen Abteilung Schausammlung, für das museumspädagogische bezeugten Meteoritenfall Europas (vergleiche dazu gewonnen werden. Zusätzlich meldeten sich drei Vermittlungsprogramm anlässlich des Jahres der Projekt „Vom Urknall bis zum Homo sapiens“ so- Kapitel 3.1 Sonderausstellungen). An speziellen Füh- Schulklassen. Kristallografie 2014 wie für diverse Drucksorten rungen der Kuratoren nahmen 95 Personen teil. Die 12 im Rahmen des Projekts gestalteten Infosäu- Organisation der Besucherinformation des NHM, len zeigen in einem Parcours die Dimension ZEIT; sie Des Weiteren zeichnete die Abteilung 2013 verant- Betreuung und Schulung der ehrenamtlichen Kinder und ihre Eltern erfuhren beim Familienpro- richten sich an eine breite Besucherschicht und sol- wortlich für die Erstellung des Multimedia-Guides Mitarbeiter, die am Infostand für Informations- gramm „Steine, die vom Himmel fallen“, was pas- len im Februar 2014 vorgestellt werden. „Lebendige Urzeit“ (in Kooperation mit der Münze tätigkeit und Ausgabe der Audioguides zuständig siert, wenn Meteoriten auf die Erde treffen, was sie Österreich). Diese neue Tour führt durch die Säle 7 sind (Logbuch, Newsletter, regelmäßige Teilnah- über das Weltall erzählen und wie man sie erkennen Beim Projekt ModernMediaGuide ging es um die bis 9 und über den Eiszeitgang in den Sauriersaal. Es me an Spezialführungen, Pressekonferenzen und kann. Mit 136 Teilnehmern erfreute sich das Pro- Betreuung einer Schulklasse aus dem Gymnasium gibt 22 Hörstationen und Videos, die am Display ein- Ausstellungseröffnungen, Führungen „Hinter die gramm regen Zuspruchs. Kandlgasse und der Firma Datanet Solutions bei der gespielt werden. Kulissen“, zum Teil in Kooperation mit den „Freun- Entwicklung und Erstellung eines „Smart Guides“ den des NHM“) Die Multimedia-Installation Mariner 9 von Kelly zum Abruf multimedialer Inhalte via Smartphone Die Mitarbeiter der Abteilung waren an zahlreichen Richardson zeigte das Panorama einer Marsland- für den Sauriersaal. Publikationen in vielfältiger Weise beteiligt: Darüber hinaus vertrat Mag. Schmid das NHM wie schaft, wie es in Hunderten von Jahren aussehen Konzeption, Redaktion, Ausarbeitung und Über- auch in den vergangenen Jahren bei zahlreichen könnte – übersät mit den vor sich hin rostenden Young Science: „Rohstoffe und ihre Endlichkeit – arbeitung von museumsdidaktischen Materia­ nationalen und internationalen Museumsverei- Überresten zahlreicher Marsmissionen (vergleiche The Future we want“ ist eine Kooperation mit OeAD lien und Präsentationsformen (Arbeitsblätter, nigungen sowie bei den damit verbundenen Ak- dazu Kapitel 3.1 Sonderausstellungen). Generaldi- (Österreichischer Austauschdienst) und Goethe- Leh­rerinformationen, Arbeitsanleitungen) tivitäten und Veranstaltungen. Sie ist Mitglied im rektor Christian Köberl entführte bei einer Führung gymnasium. Die Aufgabe der Abteilung Ausstellung Redaktionelle Betreuung der Museumszeitung Vorstand von ICOM Österreich, im Vorstand des Ös- die Teilnehmer auf „eine Reise zum Roten Planeten“. & Bildung bestand in der wissenschaftlichen Be- „Das Naturhistorische“ (Schaller) terreichischen Museumsbundes und im Vorstand Ludovic Ferrière gab Einblicke in die Mars-Forschung gleitung und inhaltlichen Projektleitung des Schul- Inhaltliche Betreuung und ständige Aktualisierung der Freunde des NHM. Ihr obliegt auch die Betreu- anhand von Meteoritenfunden. Das Programm wur- Forschungsprojekts. Die Fördersumme beträgt € der Veranstaltungsseiten der NHM-Homepage ung von speziellen Gästen und Delegationen. de bei einer speziellen Führung für Lehrer vorgestellt. 20.000,–. Im Rahmen dieses Projekts fanden meh- Erstellen des Programmkalenders im Monatspro- rere Sitzungen und ein dreitägiger Schreibworkshop gramm des Naturhistorischen Museums für die Schülern statt.

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sind, sowie Öffnungszeiten und Ansprechpersonen, Im Jahr 2013 wurden von Dr. Martin Grillitsch Zeit- Privatbesitz, das für diesen Tag leihweise zur Ver- sind ebenfalls online abrufbar.2 schriftenbände ausländischer Bibliotheken im Aus- fügung gestellt wurde, konnten gezeigt werden. Die Bibliotheken der Zoologischen, der Geologisch- maß von 28 Büchertransportkartons als Ergänzung 21. August 2013: Aus der fischkundlichen Spezi- Paläontologischen und der Mineralogisch-Petrogra- für verschiedene Abteilungs-und Sammlungsbi- albibliothek: Marcus Élieser Bloch begründete phischen Abteilung werden von Bibliothekaren, die bliotheken eingearbeitet. Die Lieferung der unent- mit dem Werk „Allgemeine Naturgeschichte der übrigen Abteilungs- bzw. Sammlungsbibliotheken geltlich abgegebenen Publikationen wurde in einer Fische 1782 bis 1795“ die moderne Ichthyologie. werden von Wissenschaftern und Mitarbeitern der Kooperation mit dem Leiter der Bibliothek der Geo- Eine Veranstaltung, die gemeinsam mit der Ös- Abteilungsdirektorin Andrea Kourgli mit ihrem Team jeweiligen Abteilungen betreut. logischen Bundesanstalt, Mag. Thomas Hofmann, terreichischen Fischereigesellschaft, gegr. 1880, kostensparend in die Wege geleitet. deren Bibliothek als Dauerleihgabe im NHMW Arbeitsschwerpunkte 2013 untergebracht ist, durchgeführt wurde. 5.3.2. Bibliotheken Die Arbeitsschwerpunkte 2013 bestanden unter Regelmäßig veranstaltet die Abteilung unter dem 1. 12.: Fettwanst oder flinker Läufer: Abbildungen anderem in der elektronischen Katalogisierung. Es Motto „Bücher für Bücher“, besonders im Rahmen des Dodos, eines im 17. Jh. ausgerotteten flug- Die Mitarbeiter Abteilung Bibliotheken sind in al- wurden 1.100 neue Datensätze in die sogenannte von Veranstaltungen des Hauses, Bücherflohmärkte.­ unfähigen Vogels der Insel Mauritius, sind neben phabetischer Reihenfolge: „Micro-CDS-ISIS“-Datenbank aufgenommen. Somit einigen Skelettteilen die einzigen Zeugnisse sei- Aikaterini Anastasiou, Schriftentausch hat die Datenbank bereits über 62.100 Einträge, es Für das interessierte Publikum haben 2013 im Rah- nes Aussehens. Ob er wirklich dick und träge war, Wolfgang Brunnbauer, Bibliothekar sind sowohl alle Zeitschriftentitel erfasst als auch die men der besonders beliebten „Hinter die Kulissen- wie auf den Bildern dargestellt, ist keineswegs Martin Grillitsch, Dr., Bibliothekar Monographien, die seit 1991 erworben wurden. Die Führungen“, bei denen auch kostbare Zimelien aus gewiss. Sonja Herzog-Gutsch, Mag., Bibliothekarin älteren Titel sind über Karteikarten erschlossen, die dem Bibliotheksbestand gezeigt werden, Reg.-Rätin Bettina Müller, Mag., Schriftentausch zusätzlich für die Geologisch-Paläontologische und Andrea Kourgli, und zum „NHM Thema“ Dr. Martin NHM Thema, Dr. Martin Grillitsch: Edeltraud Vrazek, Buchbinderin die Zoologische Hauptbibliothek gescannt vorliegen. Grillitsch folgende Beiträge geleistet: 25. 8.: Von Krokodilstränen, Vogel-Strauß-Taktik Bedingt durch die fortlaufende und aus bibliotheks- und Frösche im Hals – Tiere in Redewendungen Die Abteilung, die sich in Abteilungs- und Samm- wissenschaftlicher Hinsicht diskussionswürdige Hinter die Kulissen, Andrea Kourgli: und Sprichwörtern. lungsbibliotheken gliedert, wird von Frau Regie- Praxis, wertvolle und gut erhaltende Buch- und 3. 3.: Ein Freimaurer im Banne der Schalentiere – zu rungsrätin Andrea Kourgli geleitet. Zeitschriftenbestände zu skartieren, ist es der Biblio­ Ignaz von Borns restauriertem Prachtband über Die Bibliotheksdirektorin hat darüber hinaus das Ex- Aus Zeitschriften und Monographien, die sich im theksleitung des NHMW gelungen, die eigenen Be- Schnecken und Muscheln (Testacea Musei Cae- kursionsprogramm für das Arbeitstreffen der Kom- Bestand der Bibliotheken befinden, können Kopien stände durch die Übernahme von Publikationen aus sarei Vindobonensis, 1780) mission für Buch- und Bibliotheksgeschichte der ab dem Erscheinungsjahr 1900 bzw. Scans aus allen betroffenen Bibliotheken zu ergänzen und um wert- 7. 4.: Säugetiere in Wort und Bild – Illustrationen Vereinigung Österreichischer Bibliothekare vom 1.– Erscheinungsjahren über Fernleihe bestellt werden.1 volle Stücke zu erweitern. Obwohl dem technischen aus 3 Jahrhunderten: der „veränderte“ Blick des 3. 10. 2013 geplant und organisiert, als Language- Die Bibliotheksbestände sind in zentralen, öffentlich Fortschritt positiv gesonnen, sind wir es in unserer Menschen auf das Tier. Editorin vier Mal im Jahr die Zeitschrift „Herpetozoa“ zugänglichen Fachbibliotheken sowie in dezentralen bibliothekarischen Praxis den wissenschaftlichen 7. 7.: Vom Tafelwerk auf die Tafel: Flora Danica (lat. Korrektur gelesen, im monographisch erschienenen Handbibliotheken der wissenschaftlichen Samm- Benutzern schuldig, die gewünschte Literatur jeder- „die dänische Pflanzenwelt“) ist der Name eines Werk „Priority !: The dating of scientific names in lungen des Hauses untergebracht. Es handelt sich zeit abrufbar zu haben und nach Möglichkeit im Ori- von Georg Christian Oeder begonnenen bota- ornithology, hrsg. von Edward C. Dickinson, mitgear- um Präsenzbibliotheken mit Kopiermöglichkeit. ginal bereitstellen zu können. Da wir uns etwaiger nischen Tafelwerkes und eines darauf aufbauen- beitet, die Aktivitäten der Restitutionsbeauftragten Die Bilbliothekskataloge sowie eine Liste aller Biblio­ technischer Probleme der bloßen Online-Ressource den Porzellanservice von Königlich Kopenhagen. unterstützt und als Gleichbehandlungsbeauftragte theken innerhalb des Hauses und auch jener der bewusst sind, nutzen wir gerne diese besondere Art Diese Prachtbände aus der Botanischen Abtei- die Mitarbeiter des Museums unterstützt. Abteilungen, die im Museumsquartier angesiedelt der Bestandserweiterung. lungsbibliothek und Porzellan aus königlichem

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Bibliotheken sind Orte der Bildung und Begegnung, Mitarbeiter haben im Jahr 2013 an „Brainpool-Semi- 5.3.3. Eventmanagement deshalb präsentieren sich die wissenschaftlichen Bi- naren“ der ÖNB teilgenommen: bliotheken des NHMW auch dem jungen interessier- und Tourismus ten Publikum und zukünftigen Benutzern. Mag. Sonja Herzog-Gutsch: Die Abteilung Eventmanagement und Tourismus 21. 5.: „Webrecherche = Google?“ wird geleitet von Frau Ingrid Viehberger. Ihr Team In Wien haben Schüler der Sekundarstufe die Mög- 22.–23. 5.: „Wissenschaftliche Volltext-Ressourcen“ besteht aus (alphabetisch): Abteilungsdirektorin Ingrid Viehberger lichkeit, verschiedene Arbeitsplätze im Rahmen „be- 5. 6.: „Recherche in öffentlichen und kommerziellen Aikaterini Anastasiou rufspraktischer Tage“ hautnah kennen zu lernen. Im- Datenquellen“ Verena Hedberg, Mag. mer wieder wählen Schüler hierbei das NHM Wien, 5. 11.: „Nachlässe: Umgang und Erschließung“ Wolfgang Taigner benachbarten Ländern bekannt machen soll. Inner- heuer sogar zweimal speziell die Bibliotheken des 6. 11.: „Nachlasserschließung nach RDA“ halb dieser Kooperation wurden – wie im Tourismus NHM als Praxisplatz. Die Mitarbeiter der Abteilung Tourismus 2013 – Messe- und Workshopauftritte durchgeführt. Bibliotheken betreuen diese Jugendlichen und freu- Mag. Bettina Müller: Das Naturhistorische Museum hat im Jahr 2013 Insgesamt wurden 2013 167 kleine und große Ver- en sich besonders über das positive Feedback und 20. 11.: „English for Librarians“ innerhalb der Marketingkooperation „Museums- anstaltungen betreut. Bei knapp 100 Veranstal- große Interesse ihrer jungen Gäste. highlights“ wieder an zahlreichen Messen und Tou- tungen war das NHM Veranstalter, Mitveranstalter Andrea Kourgli, Teilnahme: rismusworkshops teilgenommen. Durch den Erfolg oder Förderer, die restlichen Events waren Fremd- An folgenden Tagen wurden im Jahr 2013 Jugendli- Deutscher Bibliothekartag 2013 in Leipzig: „Wis- der Sonderausstellung Körperwelten hat die Anzahl veranstaltungen mit Durchschnittseinnahmen von che bibliothekspädagogisch betreut: 28. und 30. 1., senswelten neu gestalten“, 11.–14. März 2013 und der Besucher über Reisebüroverträge zugenommen. € 2.000,– pro Veranstaltung. Für die gelungene Ab- 12. und 21. 2., 1. 7., 7. 8., 23. 10., 25. 11. „aufhebenswert“ Konferenz „200 Jahre NÖ Landes- Ab Februar 2013 wurde von der ÖBB ein Kombiticket wicklung aller Veranstaltungen des Jahres 2013 ist bibliothek“, 18.–20. September 2013. mit zahlreichen Partnern in drei verschiedenen Ka- die Abteilung dem Aufsichtsdienst, dem Handwerk- Für die Qualität einer Bibliothek als wissenschaft- tegorien aufgelegt. In der Kategorie „Kulturgenuss“ lichen Dienst und anderen kooperierenden Abtei- liche Service- und Rechercheeinrichtung ist vor allem und der Kategorie „Familienspaß“ hat sich das NHM lungen des Hauses zu Dank verpflichtet. die laufende Schulung ihres Personals von entschei- beteiligt und war dabei sehr erfolgreich. Laut Sta- dender Bedeutung. Deshalb ist die Abteilung Bibli- tistik der ÖBB (Stand August) war das NHM beim NHM Exkursionen otheken bemüht, auch in bibliothekswissenschaft- Verkauf aller aufgelegten Kombitickets auf Platz 5. 2013 wurde keine Studienreise durchgeführt. Ab lichen Fragen auf dem neuesten Stand zu bleiben. So konnten neue Besucher aus den Bundesländern – 2014 wird es einen Wechsel des Kooperationspart- Weiterbildungen sind Teil der Qualitätssicherung v.a. Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark ners von „Dr. Meiers Studienreisen“ zu „Kneissl-Tou- des Informationsmanagements und unserer wis- – gewonnen werden. ristik“ geben. senschaftlichen Bibliotheks- und Recherchearbeit. Eventmanagement 2013 Ticketing 1 Bei älteren Publikationen wird der Buchscanner verwendet, daher Kooperationen verschiedener Kultureinrichtungen Seit April 2013 zeichnet die Abteilungsleitung auch werden höhere Kosten verrechnet. In besonderen Fällen besteht die sind wirtschaftlich sinnvoll. So ist z.B. „Viennas für die Abwicklung des Ticketing verantwortlich. Die- Möglichkeit, einen Kostenvoranschlag einzuholen. unique museum venues“, gegründet 2012, eine ser Aufgabenbereich erstreckt sich von der Erstellung 2 Bibliothekskataloge: http://koha.nhm-wien.ac.at und http://www.vifabio.de lockere Marketingkooperation von acht Partnern neuer Tickets, dem Feedback für den Online-Ticketver- Bibliotheken: (Albertina, Belvedere, Leopold Museum, KHM, Mumok, kauf, der Betreuung der Kassamitarbeiter über die Mo- http://www.nhm-wien.ac.at/museum/bibliotheken/ NHM, Österreichische Nationalbibliothek und Wien natsendbuchungen bis zur täglichen Erfassung der Be- abteilungsbibliotheken und http://www.nhm-wien.ac.at/ museum/bibliotheken/sammlungsbibliotheken Museum), die das NHM als Eventlocation v.a. in den sucherzahlen als wesentliche statistische Grundlage.

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Betreuung der Presse-Seite der Homepage, der Face- book-Seite, die Betreuung des hauseigenen Bildarchi- ves, die Verhandlung und Abwicklung von Film- und Fotoaufnahmen bis zur Verrechnung, aber auch für Marketingaktivitäten wie die Erstellung von Werbe- Das Team der Abteilung Kommunikation und Medien materialien (Einladungskarten, Folder, Plakate, Trans- parente, Inserate), für Mediaplanung (Gewista, In- Abteilungsdirektorin Mag. Irina Kubadinow foscreen) und Medienpartnerschaften zuständig. Die Abteilungsleiterin ist Mitglied im Redaktionsteam Medienkooperationen sind in diesem Jahr mit den ten des Museums können somit medienunabhän- der Hauszeitung „Das Naturhistorische“, die vier Mal Tageszeitungen „Kurier“ (Artensterben-Ausstellung) gig über Aktionen, Veranstaltungen, Neuerungen 5.3.4. Kommunikation im Jahr als Beihefter des UNIVERSUM-Magazins er- und „Der Standard“ (Forschungsseiten), ORF Studio und Services informiert werden. Im Rahmen der scheint. Der Abteilung obliegt das Beschwerdema- Wien (TV-Trailer), National Geographic Deutschland, „Artensterben“-Ausstellung wurde erstmals eine und Medien nagement über die Mailadresse info@nhm-wien. GEO Deutschland, sowie mit „Biorama“, „Schauma- Facebook-Kooperation mit dem WWF Österreich Zu den zentralen Aufgaben der von Mag. Irina ac.at, die Administration der Adressendatenbank so- gazin“ und „Schau TV“, „wien.at“, dem „VOR-Maga- und „Biorama“ umgesetzt: Wöchentlich wird eine Kubadinow geleiteten Kommunikationsabteilung wie die Erstellung eines internen Newsletters. zin“ und mehreren anderen zustande gekommen. bedrohte Tierart auf den drei Facebook-Seiten der gehört es, die Einzigartigkeit des Hauses mit seiner kooperierenden Partner vorgestellt. Mit dieser Maß- langen Geschichte, genauso wie die Funktion als Massive Verbesserung Relaunch der NHM-Startseite nahme werden rund 34.000 User erreicht und auf Kompetenzzentrum der internationalen Forschung im Rundfunk- und Online-Bereich Am 22. Oktober 2013 wurde der Relaunch der Start- die Sonderausstellung hingewiesen. mit geballtem Potenzial und Fachwissen in den Na- 2013 versandte die Abteilung 40 Presseaussen- seite der NHM-Website abgeschlossen. Ein über- turwissenschaften, noch breiter in der Öffentlichkeit dungen (zum Teil auch gemeinsam mit anderen Ko- sichtliches Gesamterscheinungsbild mit zahlreichen zu manifestieren. operationspartnern) und 27 APA-OTS-Nachrichten. Neuerungen bildet einen signifikanten Mehrwert Die Mitarbeiter der Abteilung sind (alphabetisch): Insgesamt wurden elf Pressekonferenzen abgehal- für unsere Besucher auf www.nhm-wien.ac.at. Ein Kurt Kracher, Fotograf ten und in Kooperation mit den Salzwelten/ Salinen Schwerpunkt des Relaunchs bestand in der stärkeren Hisham Momen, Fotograf, Veranstaltungstechnik Austria eine Pressefahrt nach Hallstatt organisiert. visuellen Ausprägung. Die wichtigsten Informa- Verena Randolf, Mag., Pressereferentin tions-Eckpunkte können schneller und prägnanter Theresa Ries, Mag., Assistentin Mit über 3.566 Medienclippings (gesamt) in den ver- erfasst werden. Als spezielle Neuerung wurde das Alice Schumacher, Fotografin, Repro-Rechte, gangenen 12 Monaten konnte das NHM Wien seine sogenannte „Bild der Woche“ eingeführt, das 52 Mal Foto- und Drehgenehmigungen mediale Präsenz im Vergleich zum Vorjahr um mehr als im Jahr interessante Objekte und überraschende 11,5 % steigern (Vergleich 2012: 3.200) bzw. im Rund- Motive in den Fokus stellt und auch den einzelnen Die Abteilung „Kommunikation & Medien“ ist neben funk- und Online-Bereich sogar massiv verbessern: Abteilungen des Hauses eine Plattform bieten soll, den klassischen PR-Aufgaben wie der Betreuung von ihre Inhalte prominent zu platzieren. Journalisten, Organisation von Pressekonferenzen 2.195 x nationale und internationale Printmedien und Fototerminen, Archivierung der Medienclip- (Vergleich 2012: 2.179x): + 0,7 % Social Media pings, Aktualisierung der Journalistendatenbank für 296 x Rundfunk (Vergleich 2012: 125x): +137 % 2013 konnte die Facebook- Fangemeinde von ca. ein breites Aufgabenspektrum zuständig: u.a. Einla- 1.170 x Online (Vergleich 2012: 898x): + 30,3% 4.000 Personen auf rund 7.000 erhöht werden

dungsmanagement bei Eigenveranstaltungen, die (Stand: Januar 2014). 7.000 deklarierte Interessen- Die neue Startseite der NHM Homepage

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Besondere Aktivitäten Am 25. und 26. April fand – wie oben erwähnt – in Ko-

Video, Film, Foto „Das Naturhistorische“ – Beihefter zum UNIVERSUM-Magazin operation mit Salzwelten/ Salinen Austria erstmals Die drei Fotografen hielten alle hauseigenen Ver- eine Pressereise mit Pressefrühstück und anschlie- anstaltungen mit Eröffnungsrednern und Publi- ßender Besichtigung im Prähistorischen Bergwerk kum sowie prominente Gäste im Haus am Maria Schweineschlachtung, Bronzeguss und Textilpro- statt, an der rund 20 Journalisten teilnahmen und Theresien-Platz und im Narrenturm (Michael Häupl, duktion in der Bronzezeit etc.) hergestellt. Es wur- ausführlich in vielen regionalen und überregionalen Joesi Prokopetz, Kathi Bellowitsch, Lilian Klebow, den auch diverse Kurzvideos für wissenschaftliche Medien berichteten. Anlass war die Verlagerung Lotte Tobisch, Gottfried Helnwein, Marvin Kren, Vea Zwecke (Parasiten, Mikrotheater, Mond, Zinkblende und wissenschaftliche Untersuchung der ältesten Kaiser, Gerhard Roth, Jane Goodall etc.) fest. Für jede etc.) gedreht; ebenso wurden für den Audioguide Holzstiege Europas im historischen Salzbergwerk. GOURMET-Kinderköche und Spezialführung für Hauskinder Ausstellung wurde eine Fotodokumentation der Kurzclips erstellt. Zahlreiche Sammlungsobjekte aus Präsentatoren waren Alexander Scheutz, Bürgermei- Räume, der wichtigsten Objekte sowie ein Ausstel- den diversen Abteilungen wurden im Fotolabor fo- ster von Hallstatt, Kurt Thomanek, Geschäftsführer lungsvideo zur Bewerbung in der U3-Vitrine Volks- tografiert und in die Bilddatenbank aufgenommen. der Salzwelten, Vizedirektor Dr. Herbert Kritscher, theater erstellt. Für die Wanderausstellung Hallstatt Über Reprogebühren sowie Film- und Fotogeneh- Dr. Anton Kern, Direktor der Prähistorischen Abtei- strahlten Werbetrailer aus. Im Monatsprogramm in Alicante wurden wissenschaftliche Filme (z.B. migungen wurden zusätzliche Einnahmen für das lung sowie Mag. Hans Reschreiter und Mag. Kerstin des Wien Tourismus sowie im Skylines Magazin der Landschaftsimpressionen „Mystisches Hallstatt“, Haus lukriert. Kowarik. Des Weiteren kam Dr. Michael Grabner von AUA wurden Inserate geschaltet. Mit dem Kurier der Universität für Bodenkultur, Institut für Holzfor- wurde sowohl im print- als auch im online-Bereich, schung, zu Wort. mit dem Schaumagazin sowohl in der Printausgabe Die Abteilung Kommunikation & Medien initiier- als auch im Schau TV redaktionelle Beiträge und Be- te und organisierte am schulfreien Dienstag nach werbungen vereinbart. Pfingsten (22. Mai) mit großem Publikumserfolg Für die Eigenproduktion „Das Geschäft mit dem Tod. erstmals einen kulinarischen Museumstag für Das letzte Artensterben“ wurden von der Abteilung Kinder von Mitarbeitern. Das NHM Wien und die Kommunikation & Medien umfangreiche Koopera- Gourmetgroup boten 40 Kindern den ganzen Tag tionsverträge mit dem WWF Österreich (in Zusam- die Möglichkeit zu Action und spielerischem Ler- menarbeit mit der Abteilung Ausstellung & Bildung) nen mit einem spannenden Programm der Abtei- und mit National Geographic Deutschland (Aboser- lung Ausstellung & Bildung im Haus sowie in der vice) ausgehandelt. Mit dem Bundesministerium für GOURMET-Kinderkochwerkstatt. Die Sonderausstel­ Finanzen/ Österreichischer Zoll wurden eine Bewer- lung „Gunther von Hagens Körperwelten & Der bung der Ausstellung am Flughafen Schwechat und Zyklus des Lebens“ wurde mit einem überdurch- zwei Sonderveranstaltungen mit Spürhunden auf schnittlich hohen Marketingbudget ausgestattet, der Suche nach artgeschützten Tieren im März und das von der Abteilung Kommunikation und Medien April 2014 im NHM Wien organisiert. verwaltet wurde. Es wurden rund 200 Citylights in Die Sponsoringvereinbarungen mit den Salzwelten/ Wien gestreut und 4- und 8-Bogen-Plakate an den Salinen Austria, den Österreichischen Lotterien, der U-Bahnsteigtafeln affichiert. Miniposter im 1. Bezirk Münze Österreich sowie der Bawag PSK wurden me-

Hallstatt Pressefahrt wurden eingesetzt. Infoscreen und ORF Studio Wien dientechnisch realisiert.

102 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 103 05

5.3.6. Abteilung für Ökologie und Umweltbildung

Die ständigen Mitarbeiter der Abteilung Ökologie und Umweltbildung, die von Frau Dr. Claudia Roson geleitet wird, sind in alphabetischer Reihenfolge: Leiterin Elisabeth Lang Abteilungsdirektorin Dr. Claudia Roson Silvia Adam, Mag. wissenschaftliche Mitarbeiterin Franz Kern, Nationalparkranger, Gästebetreuung Technik 5.3.5. Museumsshop Gabriele Krb, Mag., 69 Tagesexkursionen sowie 10 Betriebsausflüge Administration und Archivleitung wurden betreut. Da auch 2013 die Anfragen nach Der Museumsshop des Naturhistorischen Museums 3D Saurier-Modelle, den Sauriersaal des NHM Wien Elisabeth Sattler-Wagner, Programmen höher war, als die Kapazität der Au- Wien wird geleitet von Frau Elisabeth Lang und be- in 3D, interaktive Globen des Erdmittelalters Trias, Gästebetreuung und Hauswirtschaft ßenstelle tragen konnte, wurde die erfolgreiche Ko- schäftigt sieben Mitarbeiterinnen. Jura, Kreide und Minispiele. operation mit dem Hotel des Ortes weitergeführt. Die Sanierung des Shopbodens Anfang des Jahres Gleichfalls positiv auf die Umsatzentwicklung wirk­ Die Fachabteilung Ökologie und Umweltbildung ver- Auch 2013 fand das traditionelle Feriencamp im Au- 2013 machte den vollständigen Abbau sowie die te sich der Ankauf von qualitativ hochwertigen Ein­ fügt über, vom Naturhistorischen Museum Wien an- gust zusammen mit dem WWF statt. vorübergehende Übersiedlung in eine verkleinerte zelfossilien in unterschiedlichen Preissegmenten für gemietete, Büro- und Archivräumlichkeiten im Muse- Variante in eine der Konchen in der Eingangshalle Shopsortiment aus, die sich wachsender Beliebtheit umsquartier Wien und betreibt eine Außenstelle im Als Ehrengäste durften wir Frau Direktorin Gabriele notwendig. Nach nur einer guten Woche Schließ- bei unserem Publikum erfreuen. so genannten „Nationalparkhaus“ oder „Öko­haus“ in Zuna-Kratky mit einer kleinen Mitarbeitergruppe zeit konnte der Betrieb für die Dauer von etwa sechs Weiter gestiegen ist das Interesse der jungen Besu- Petronell-Carnuntum, Niederösterreich. des Technischen Museums, den neuen Vorstands- Wochen in der Eingangshalle aufgenommen wer- cher am vielseitigen und erweiterten Angebot an direktor der EVN Marc Hall, früher Vorsitzender der den. Obwohl aus Platzmangel nur ein Bruchteil des Mineralien und Fossilien der niedrigeren Preisklasse. Dort konnte die Abteilung auch 2013 interessante OMV und erster Sponsor der Außenstelle, die Fami- Sortiments angeboten werden konnte, waren die Der Museumsshop kann mittlerweile eine Vielzahl umweltpädagogische Programme anbieten. Neu lie Fronius (Geschäftsführer des Solarunternehmens erzielten Umsätze im „Provisorium“ dennoch sehr der Museumsbesucher aller Altersklassen zu seinen im Programm waren Spezialführungen in der Win- Fronius), und andere mehr begrüßen. zufriedenstellend. Stammkunden und Sammlern zählen. tersaison, die besonders von den Institutionen der Rechtzeitig vor der Eröffnung der Ausstellung „Kör- Umgebung besucht wurden. So standen „Bird wat- Kooperationen perwelten“ konnte der Betrieb im sanierten „neuen“ Auch 2013 gab es wieder einen vom NHM betrie- ching“ (v.a. Seeadler), Spurenwanderungen und Be- Für die Universität Wien, Fachgebiet Humanöko- Shop ohne Schließzeit wieder aufgenommen werden. benen Stand im „Radio Arabella-Weihnachtsdorf“ stimmungsübungen von Früchten im Mittelpunkt logie, fand im Juni ein 3-tägiger Kurs statt, der als Diese Ausstellung begleitend konnten im Shop eini- am Maria-Theresien-Platz, der dieses Jahr erstmals der Veranstaltungen. Über 250 Besucher im Zeit- Schwerpunkte „Ökologie in der Natur“, „erneuerbare ge Buchtitel/Ausstellungskataloge angeboten wer- bis Silvester geführt wurde und erneut sehr gute raum Jänner bis Februar schätzten diese neuen Ex- Energieformen“ und „ökologische Bauweisen“ bein- den, die auf rege Abnahme stießen. Alleine vom Aus- Einnahmen verbuchen konnte. kursionsprogramme. haltete. stellungskatalog „Körperwelten“ wurden weit über Der Jahresnettoumsatz des Museumsshops konnte Ebenfalls erfolgreich verliefen die 2-wöchigen Semi- 2500 Stück verkauft. trotz der erschwerten Situation im Handel allge- In der Hauptsaison April–September 2013 konnte nare für angehende Biologielehrer in Kooperation Die neue DVD „Dinosaurier interaktiv“ wurde eben- mein gegenüber dem Vorjahr um über € 100.000,– die Außenstelle Petronell über 2000 Besucher ver- mit der Universität Wien. Die Junglehrer in spe wur- falls sehr gut angenommen. Sie enthält interaktive gesteigert werden. zeichnen. 22 Projektwochen (3–5 Tage dauernd), den zuerst didaktisch und inhaltlich auf die Anfor-

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Mikroskopieren – Einblicke in den Mikrokosmos Freilandpädagogik beim Feriencamp

derungen einer Outdoor-Präsentation vorbereitet, ursprünglichen Wohnsitzes von Nobelpreisträger 5.3.7. Verlag des Natur­ dann mit Schülern konfrontiert und anschließend Prof. Dr. Konrad Lorenz in Altenberg soll ein Museum beurteilt. entstehen. Geplant sind Führungen, Vorträge und historischen Museums Wien Seminare, die vorrangig Verhaltensforschung zum Der Verlag des Naturhistorischen Museums Wien 2013 fanden wieder Einführungsvorträge für ange- Thema haben. Dieses Projekt soll vom Land Nieder­ verlegt wissenschaftliche Fachpublikationen, Sach- hende Ranger der österreichischen Nationalparke österreich gefördert werden, die Bedingungen, Sum- bücher und Naturführer sowie Werke mit Bezug Leiter Dr. Ernst Vitek statt. Die Hauptthemen waren „Ökologie und Um- men und Inhalte werden Themen 2014 sein. Eine zum Museum selbst (Ausstellungskataloge, Saal- weltschutz“ sowie „Ursprünge und heutige Rolle der vorerst positive Zusage liegt bereits vor. führer, Kulturführer etc…). An wissenschaftlichen Nationalparks“. Die Abteilung Ökologie und Umweltbildung wurde Periodika werden vom Verlag des NHM Wien die 2012 publiziert wurden1. Der Volltext älterer Bände um Mitarbeit bezüglich der Definition von Zielgrup- Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien in ist auch im Web auf den Seiten des Oberösterreichi- In Kooperation mit Bird Life wurde nach dem Aufbau pen, der Recherche von Führungsthemen, die di- zwei Serien herausgegeben. Serie A enthält Original- schen Landesmuseums2 und in JSTOR3 zu finden. der Musterfutterstelle im Winter, über die auch ein daktische Aufarbeitung des vorhandenen Materials arbeiten aus den Gebieten Mineralogie, Petrologie, Für alle Belange des Verlages des Naturhistorischen umfangreicher Bericht im ORF übertragen wurde, sowie die Bereitstellung und Einbringung von vor- Geologie, Paläontologie, Archäozoologie, Anthropo- Museums Wien zeichnen Herr Dr. Ernst Vitek (Leiter die Übertragungskamera im Frühling auf das Stor- handenem Archivmaterial gebeten. logie, Prähistorie (Herausgeber: Dr. Andreas Kroh), der Botanischen Abteilung) als Leiter des Verlages chennest der Außenstelle gerichtet, und so konnten Serie B Originalarbeiten aus den Gebieten Zoologie, und Herr Dr. Andreas Kroh (Wissenschaftlicher Besucher der Homepage des NHM oder von Bird Life Botanik, Geschichte der Zoologie und Botanik (He- Mitarbeiter der Geologisch-Paläontologischen Ab- den Schlupf von fünf Jungstörchen im April und de- rausgeber: Dr. Ernst Vitek). teilung) als Stellvertreter verantwortlich, die diese ren Aufzucht bis August live bebachten. Die Annalen des Naturhistorischen Museums in Funktionen ehrenamtlich neben ihren Tätigkeiten Wien haben eine weite internationale Verbreitung als Forscher und Kuratoren ausüben. Der Versand Die Abteilung Ökologie und Umweltbildung wurde und einen hohen Anteil an Beteiligung museums- wird von Katharina Jaksch erledigt. beratend nach Marchegg eingeladen, wo sowohl fremder, internationaler Autoren (ca. 70 % der Die Produkte des Verlages sind im Museumsshop, eine Besucherlehrstätte als auch ein kleines Mu- Autoren sind nicht NHMW-Mitarbeiter). Die Bei- dem Buchhandel, sowie direkt beim Verlag erhält- seum entstehen, welche Besucher in die Ökologie, träge werden in GeoRef, Biosis Previews und dem lich. Ausgewählte Titel werden seit Anfang 2011 Botanik und Zoologie des Auenumlandes einführen Zoological Record erfasst. Alle Beiträge werden von auch auf Amazon.de angeboten. sollen. mindestens zwei Fachkollegen begutachtet (Peer Die Erlöseaus dem Verlag betrugen für das Jahr 2013 Review). Neben Ihrer Funktion als wissenschaft- ca. € 50.000,–4, 5 Schaugärten der Aktion „Natur im Garten“, welche liches Publikationsorgan dienen die Annalen dem die streng geprüften Kriterien eine ganze Saison Museum für den Schriftentausch mit etwa 1.000 lang zur Gänze erfüllen konnten, wurden 2013 erst- Institutionen weltweit, wodurch eine große Zahl an 1 http://www.nhm-wien.ac.at/verlag/ mals mit einer Auszeichnung geehrt: dem „Gol- Zeitschriftenreihen(ca. 1.600, plus diversen Mono- wissenschaftliche_publikationen/annalen

denen Igel“. Die Abteilung Ökologie und Umweltbil- graphie-Serien) für die Bibliotheken des NHM Wien 2 www.landesmuseum.at/datenbanken/digilit/?serienr=1759 dung war unter den Preisträgern (s. Bild mit LH. Stv. erhalten werden können.Seit Anfang 2011 sind Me- 3 http://www.jstor.org/action/ Wolfgang Sobotka). tadaten (inklusive der Abstracts) zu allen in der Serie showPublication?journalCode=annanatumusewien

A der Annalen des NHM Wien publizierten Arbeiten 4 Vorläufiger Wert (14. 1. 2014). Des Weiteren wurde die Abteilung um Mitarbeit bei online auf der Homepage des NHM verfügbar, eben- 5 Zusätzlich gibt es einen erheblichen Gegenwert der Zeitschriften, einem neuen Projekt gebeten: Auf dem Gelände des Preisübergabe durch LH Stv. Wolfgang Sobotka so die Volltexte aller Artikel, die in dieser Reihe vor die im Schriftentausch ins Haus kommen.

106 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 107 5.4. Wissenschaftliche Abteilungen 05

Das wissenschaftliche Bereich des Naturhisto- „Impact of Oligo-Miocene climate changes on rischen Museum gliedert sich in 10 Abteilungen, in Mongolian “ untersucht die Zusam- denen rund 60 Wissenschafter in der Grundlagenfor- mensetzung und Evolution der Säugetierfaunen schung auf den verschiedensten Gebieten der Erd-, des Valleys of Lakes in der Mongolei im Zusam- Bio- und Humanwissenschaften tätig sind. Weiters menhang mit der globalen Abkühlung an der verfügt das Naturhistorische Museum Wien über Wende von Eozän zu Oligozän (Univ.-Doz. Dr. moderne Forschungslaboratorien inklusive Elektro- Gudrun Höck, Geologisch-Paläontologische Ab- nenmikroskopie und DNA-Labor. Somit ist das Muse- teilung; Fördergeber FWF). um ein wichtiges Kompetenzzentrum für öffentliche Fragen und eine der größten außeruniversitären „Neotektonik in den Ostalpen“ untersucht in Forschungsinstitutionen Österreichs. Forschungsar- Höhlen die junge Tektonik und Dynamik von Ver- beiten finden oft projektbezogen, nach Möglichkeit schiebungen an den großen Bruchsystemen der unter Gerierung von Drittmitteln, statt. Von den im Ostalpen. Geländeuntersuchungen, Erdbeben- Jahr 2013 laufenden Projekten wurden insgesamt 81 daten und GPS-Beobachtungen weisen auf eine in Teilen oder zur Gänze durch Drittmittel finanziert. junge Aktivität der g großen Störungssysteme der Publikationen des Verlags des Naturhistorischen Museums Wien im Jahr 2013: Mehr als die Hälfte davon (48) waren Forschungs- Ostalpen hin (Mag. Dr. Lukas Plan, Geologisch- projekte, der Rest setzt sich aus Auftrags- oder Pilot- Paläontologische Abteilung; Fördergeber FWF). Titel Autoren/Herausgeber ISBN studien zusammen. Das Gesamtfördervolumen der Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien, A. Kroh (Hrsg.) 978-3-902421-70-8 2013 bearbeiteten Forschungsprojekte beläuft sich „Süßwassersysteme im Neogen und Quartär Eu- Serie A, Band 115 auf rund € 3 Mio.; das Volumen der Auftragsstudien ropas: Biodiversität der , Provinzia­ Stefan Jellinek und das Elektropathologische Museum 978-3-902421-71-5 betrug rund € 330.000,–. lismus und Faunengradienten“ beschäftigt sich (Kooperation mit dem Technischen Museum Wien) mit der Erstellung einer Datenbank für alle Süß- Quadrifina, Band 10 M. Lödl (Hrsg.) 978-3-902421-72-2 Neben zentralen Einrichtungen zur Forschungs- wasserschnecken aus Seen der letzten 23 Millio- LehrerInnenbroschüre Rohstoffkoffer Handy 978-3-902421-73-9 förderung wie dem Wissenschaftsfond (FWF; 9 nen Jahre. Mehr als 600 fossile und rezente Seen Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien, E. Vitek (Hrsg.) 978-3-902421-74-6 Projekte) und der Österreichischen Forschungsför- über 7000 Arten werden erfasst (Priv.-Doz. Mag. Serie B, Band 115 derungsgesellschaft (FFG; 2 Projekte) sowie For- Dr. Mathias Harzhauser, Geologisch-Paläonto­ Festband Wilhelm Angeli zum 90. Geburtstag Anthropologische 978-3-902421-75-3 schungsträgern wie der Österreichischen Akademie logische Abteilung; Fördergeber FWF). (Online) Gesellschaft in Wien der Wissenschaften (ÖAW; 4 Projekte) unterstützen A taxonomic revision of the Astragalus L. D. Podlech & Sh. Zarre 978-3-902421-76-0 eine Vielzahl kleinerer Sponsoren und Fördergeber „Smart-Geology für das größte fossile Austernriff (Leguminosae) in the Old World (3 volumes) die Forschungsarbeit am NHM. der Welt“ testet neue Verfahren und Methoden Orchids in the life and work of Auguste R. Endrés C. Ossenbach, F. Pupulin & 978-3-902421-77-7 (Laserscanning-Systeme und bildgebende Ver- (2 volumes) R. Jenny (Hrsg.) Der folgende Ausschnitt aus der Liste der laufenden fahren zur Optimierung der 3D-Digitalisierung) Pflanzen und Tiere des Mödlinger Eichkogels. H. Kusel 978-3-902421-78-4 Projekte soll zeigen, wie groß die Bandbreite der im Zusammenhang mit der Qualität von Daten- Jahresbericht 2012 C. Koeberl& H. Kritscher (Hrsg.) 978-3-902421-80-7 geförderten Forschung am NHM ist (angegeben ist analyse und -interpretation am Austernriff der Paleornithological Research 2013 U.B. Göhlich & A. Kroh (Hrsg.) 978-3-902421-82-1 auch die am NHM für das Projekt verantwortliche Fossilienwelt Weinviertel (Priv.-Doz. Mag. Dr. Person und der/die Fördergeber): Mathias Harzhauser, Geologisch-Paläontologische­ Abteilung; Fördergeber FWF).

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„Hall-Impact“ befasst sich mit der wirtschaftli- „Holz für Salz“ behandelt mit Methoden der ex- „City Slickers – Erfolgsstrategien des Turmfalken räumlich-zeitliche Verteilung in Abhängigkeit chen und kulturellen Entwicklung der prähisto- perimentellen Archäologie alle Arbeitsschritte als Großstadtjäger“ behandelt Fragestellungen vom verfügbaren Nahrungsangebot in Fisch- rischen Salzbergwerke im Hallstätter Hochtal der für den Salzbergbau im Hallstätter Salz- zu Lebensraum- und Nahrungsverfügbarkeit bzw. teichen (Priv.-Doz. Dr. Elisabeth Haring, Zentrale und deren Umgebung (Salzkammergut, Niedere bergtal essentiellen Holzgewinnung für die Her- -nutzung im Zusammenhang mit der Reproduk- Forschungslaboratorien; Fördergeber ARGE Fisch- Tauern, Voralpenland). Landschafts- und umwelt- stellung von Grubenhölzern, Werkzeugen und tionsrate, dem Geschlechterverhältnis und dem otter). archäologische Fragestellungen stehen im Vor- Leuchtspänen (Mag. Johann Reschreiter, Prä­ Pa­-rasitenbefall des Turmfalken (Falco tinnun­ dergrund (Mag. Kerstin Kowarik, Prähistorische historische Abteilung; Fördergeber BMfWuF). culus) im urbanen Raum Wiens (Priv.-Doz. Dr. „Relationships of Old World woodpeckers (Aves: Abteilung; Fördergeber ÖAW). Anita Gamauf, 1. Zoologische Abteilung; Förder- Picidae) – new insights and taxonomic implica- “3D modelling of the Carnian Crisis. Tracing the geber ÖAW, MA22). tions“ zielt unter Einsatz genetischer Methoden „Molluskenevolution der miozänen Dinariden Genesis and History of a Triassic Ammonite Mass- (mitochondriale Gene; cyt b Gen, 12S rRNA) und Seesysteme“ hat faunistische und stratigraphi­ Occurrence“ dient der Entwicklung neuer Metho- „SYNTHESYS – access“ fördert den Austausch von der Berücksichtigung von Gefiedermerkmalen sche Untersuchung der neogenen Dinariden- den zur zerstörungsfreien Untersuchung von Fos- Forschern aus Ländern der EU und assoziierten auf neue Erkenntnisse zu den Verwandtschafts- Seen zum Ziel. Diese repräsentierten über mehr silien mittels 3D-Laser-Scans mit FARO-Scanner Staaten durch Zugang zu den wissenschaftlichen beziehungen (Phylogenie) der Gruppe ab (Priv.- als 20 Millionen Jahre ein endemisch-lakustrines und Computertomographie (Mag. Dr. Alexander Sammlungen der großen Museen (Dr. Ernst Vitek, Doz. Dr. Anita Gamauf, 1. Zoologische Abteilung Umfeld innerhalb einer sich allmählich hebenden Lukeneder, Geologisch-Paläontologische­ Abtei- Botanische Abteilung für die Koordination der Be- & Priv.-Doz. Dr. Elisabeth Haring, Zentrale For- Gebirgslandschaft zwischen Zentraler Para­tethys lung; Fördergeber FWF). teiligung des NHM [AT-TAF]; Fördergeber EU). schungslaboratorien; Fördergeber KLIVV – Konrad und dem frühen Mittelmeer (Mag. Dr. Oleg Lorenz Institut für vergleichende Verhaltungsfor- Mandic, Geologisch-Paläontologische Abteilung; „CinBA – Creativity and Craft Production in Middle „SYNTHESYS – Network Activities 2“ hat die Ent- schung). Fördergeber FWF). and Late Bronze Age Europe” beschäftigt sich mit wicklung einer Methode zur Evaluation naturwis- der Kreativität, die hinter jedem handwerklichen senschaftlicher Sammlungen zum Ziel, um den „First exploration of the ~38 km-in-diameter „Taxonomische Revision, phylogenetische Analy- Prozess liegt – behandelt wurden die Material- Zustand von Sammlungen bewerten zu können Omeonga structure, the „Eye of the Democra- se und Biogeografie der Schwimmkäfergattung gruppen Metall, Keramik und Textilien. Bronze- (Dr. Ernst Vitek, Botanische Abteilung; Förderge- tic Republic of Congo“, a possible meteorite Exocelina Broun, 1886 in Neuguinea – ein Bei- zeitliche Textilien aus ganz Europa wurden dabei ber EU). impact structure“ untersucht die Frage, ob die spiel für die Evolution einer hyperdiversen Insek- untersucht (Dr. Anton Kern, Prähistorische Abtei- so genannte Omeonga-Struktur das Ergebnis tengruppe einer tropischen Insel“ hat das Erstel- lung; Fördergeber HERA JRP Handling Agency/ „Amphibien- und Reptilienkartierung im Natio- eines Meteoriteneinschlags ist (Mag. Dr. Ludovic len einer Theorie zur Entstehung der Artenvielfalt Frankreich). nalpark Neusiedler See – Seewinkel“ zielt auf ein Ferrière, Mineralogische Abteilung; Fördergeber der Gattung unter den komplexen geologischen Update herpetologischer Verbreitungsdaten im National Geographic Society/USA, Freunde des und ökologischen Bedingungen Neuguineas zum „Studie zu Verbreitung, Habitatwahl und Popu­ Bereich des Nationalparks ab, das als Grundlage NHM). Ziel (Dr. Helena V. Shaverdo, Geologisch-Paläonto­ lationsgröße und Populationsökologie der für zukünftige Managementmaßnahmen dienen logische Abteilung; Fördergeber FWF). Bayeri­schen Kurzohrmaus (Microtus bavaricus) und auch für die Besucherinformation (Führer) “DNA extraction from alcohol preserved muco- im Rofangebirge“ dient der Erforschung der lan- herangezogen werden soll (Mag. Silke Schweiger, polysaccharide rich taxa” beschäftigt sich mit „Känozoische Biogeographie der Zehnfußkrebse ge Zeit als verschollen geltenden Art (Mag. Simon 1. Zoologische Abteilung; Fördergeber National- der Methodik zur Gewinnung von DNA aus Alko- in der Westlichen Tethys“ untersucht die Verbrei- Engelberger, 1. Zoologische Abteilung; Förderge- park Neusiedlersee/Seewinkel). holpräparaten, insbesondere von Molusken (Mag. tung der Zehnfußkrebse im Raum der westlichen ber Land Tirol). Anita Eschner 3. Zoologische Abteilung & Priv.- Tethys während der letzten 66 Millionen Jahre „Populationsgenetische Untersuchung von Fisch- Doz. Dr. Elisabeth Haring, Zentrale Forschungsla- (Mag. Dr. Andreas Kroh, Geologisch-Paläontolo- ottern (Lutra lutra) im Waldviertel“ untersucht boratorien; Fördergeber Dr. Thomas von Rintelen gische Abteilung; Fördergeber FWF). die Anzahl an Fischotterindividuen sowie deren Museum für Naturkunde Berlin).

110 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 111 Australien: 60 (0,49 %) Mongolei: 72 (0,59 %) Slowakische Republik: 78 (0,63 %) Herkunft von Gastforschern, Rumänien: 89 (0,72 %) die das NHM im Jahr 2013 Frankreich: 93 (0,76 %) besucht haben. Angaben von Rest: 591 (4,81 %) Bulgarien: 94 (0,76 %) Schweiz: 106 (0,86 %) geleisteten Arbeitstagen Argentinien: 109 (0,89 %) pro Nation. Norwegen: 110 (0,89 %) Südafrika: 114 (0,93 %) 05 Kroatien: 129 (1,05 %) Brasilien: 149 (1,21 %) Großbritannien: 161 (1,31 %) Türkei: 165 (1,34 %) Thailand: 181 (1,47 %) Spanien: 214 (1,74 %)

Tschechische Republik: 215 (1,75 %) USA: 217 (1,76 %) 5.4.1. Anthropologische Polen: 353 (2,87 %) Abteilung

Die Forschungsarbeit an der Anthropologischen Ungarn: 400 (3,25 %) Abteilung unter der Leitung von HR ao. Univ.-Prof. Dr. Maria Teschler-Nicola konzentriert sich auf die Iran: 435 (3,54 %) Beantwortung von Fragen der biologischen Anthro- pologie entweder auf der Basis der hier verwahrten, umfangreichen historischen Sammlungsbestände Italien: 491 (3,99 %) menschlicher Skelettreste oder auf der Basis gut dokumentierter Neuzugänge aus aktuellen archäo- Russland: 671 (5,46 %) logischen Grabungen.

Deutschland: 1225 (9,96 %) Die Abteilung umfasst folgende Sammlungen: Osteologische Sammlung Somatologische Sammlung „Kelten im Traisental“ untersucht die Lebensbe- Wissenschaftliche Gäste des NHM Abguss-Sammlung dingungen der keltischen Populationen, die das Internationale Vernetzung ist für die heutige For- Röntgenbildsammlung Untere Traisental zwischen ca. 450–200 v. Chr. schung unerlässlich. Ihre Bedeutung spiegelt sich Histologische Sammlung besiedelten. Erfasst werden demographische auch in der Zahl und der Herkunft von Gastforschern Photothek Parameter sowie krankhafte und traumatische wieder, die das NHM alljährlich besuchen, um die Pathologisch-Anatomische Sammlung Veränderungen in einigen Skelettpopulationen Sammlungen des Hauses zu bearbeiten und mit im Narrenturm (PASIN) zur Erfassung mikroevolutionärer Trends in der den vor Ort arbeitenden Wissenschaftlerinnen und zwischen Neolithikum und Frühmittelalter dicht Wissenschaftlern Fragen zu klären. In Summe haben Die Osteologische Sammlung umfasst zurzeit etwa besiedelten Region (Univ.-Prof. Dr. Maria Teschler- Gastforscher im Jahr 2013 knapp 12.300 Arbeitstage 40.000 Objekte und repräsentiert damit eines der Nicola, Anthropologische Abteilung; Fördergeber am NHM verbracht; die obenstehende Grafik zeigt weltweit bedeutendsten und auch von der scientific Abteilungsdirektorin HR ao. Univ.-Prof. Dr. Maria Teschler-Nicola FWF). die Herkunft dieser Gäste gewichtet nach der Dauer community meistgenutzten Archive dieser Art für der Aufenthalte in Tagen. die Beantwortung unterschiedlichster Fragen der „Guide to the aquatic Heteroptera of Singapore menschlichen Evolution. Mit der Eingliederung der and Peninsular Malaysia“ dient der Entwicklung im „Narrenturm“ untergebrachten Pathologisch- Diese Sammlungen und die bedeutende Fachbiblio­ von Bestimmungsschlüsseln zu den aquatischen anatomischen Sammlung in die Anthropologische thek werden von den Mitarbeitern der Abteilung und semiaquatischen Heteropteren (Wanzen) von Abteilung des NHM bereits im Jahr 2012 war die in Zusammenarbeit mit einem wechselnden Team Singapur und Westmalaysien und der Beschrei- Übernahme von 50.000 weiteren Objekten (darun- von Volontären kuratorisch betreut; ein Teil der bung bislang unbekannter Arten aus der Region ter menschliche und tierische Skelettreste bzw. Tro- Forschungsarbeit wird von drittmittelfinanzierten (Dr. Herbert Zettel, 2. Zoologische Abteilung; För- ckenpräparate, Feuchtpräparate, Moulagen und hi- Projektmitarbeitern sowie von Diplomanden und dergeber National University of Singapore). storische medizinische Geräte) verbunden. Doktoranden sowie den nachfolgend (alphabetisch)

112 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 113 05

Die jungpaläolithische Doppelbestattung von Krems/Wachtberg Originalfunde aus Israel: Neandertaler von Amud (links) Ankunft der Glasquader für den „Stammbusch“ Führung durch die neue Dauerausstellung in der neuen Dauerausstellung der Anthropologie und anatomisch moderner Mensch aus Ohalo II (rechts) in der neuen Dauerausstellung. der Anthropologie

aufgelisteten ständigen Mitarbeitern der Anthropo- logische wie auch medizinische und kulturhistorische Unter den laufenden Forschungsprojekten Dr. Ber- tet. Die Rekonstruktion von Ritualen, Opferbrauch- logischen Abteilung geleistet: Neuerkenntnisse zu ganz unterschiedlichen Epochen ners ist das Projekt “On the Verge of Modernity: Post- tum und Bestattungssitten steht hingegen bei der erbrachten. In einigen Beiträgen wurden, wie schon Pleistocene Evolution of the European Skeleton” (Pro- Auswertung der ungewöhnlichen Funde aus der Margit Berner, Dr., die Jahre vorher, fachhistorische und sammlungsre- jektleiter: Prof. Dr. Christopher Ruff, Johns Hopkins Zentralsiedlung von Roseldorf im Brennpunkt (Pro- Sammlungsleiterin Abguss-Sammlung levante Themen aufgegriffen. Diese vermochten zur University School of Medicine, USA) zu erwähnen; jekt in Vorbereitung). Neben zahlreichen internati- Georg Franzke, Moulageur Klärung der Provenienz und Objektgeschichte von Ziel dieses Projektes ist die Erfassung der Variation onalen Zusammenarbeiten ist es museumsintern Susanne Jurkovics, Sammlungsbetreuung PASiN Beständen der Osteologischen Sammlung und der von Körperproportionen und der Robustizität des Ske- im Zuge der engen Kooperation mit den Zentralen Ronald Mühl, Präparator Pathologisch-Anatomischen Sammlung sowie der lettes in holozänen europäischen Populationen; 2013 Forschungslaboratorien des NHM gelungen, ein Pro- Anatole Patzak, Mag., Abguss-Sammlung beizutragen. Ebenso wurde die wurde mit der Auswertung des großen Datenmateri- tokoll für die e-Sequenzierung von Mycobacterium Sammlungsmanagement PASiN Geschichte der Pathologisch-anatomischen Samm- als und mit der Vorbereitung einer Publikation begon- tuberculosis zu entwickeln und den Erreger in der Beatrix Patzak, Dr., Sammlungsleiterin PASiN (bis lung beleuchtet und im Kontext mit dem forMuse nen. Fortgeführt wurden auch andere Einzelprojekte, mittelalterlichen Serie von Gars/Thunau bei einigen 31. März) Projekt „Euphorischer Anfang – dysphorische Gegen- etwa die paläopathologischen Untersuchungen an Individuen zu identifizieren. Bettina Pospischek, Sekretariat/Bibliothek PASiN wart: Anthropologische Sammlungen im Spannungs- den römerzeitlichen Skeletten aus Halbturn sowie Zahlreiche Gastforscher wurden bei ihrer Arbeit an Wolfgang Reichmann, Fotograf feld zwischen Wissenschaft und Ethik“ (Bundesmini- an einer Kleinkinderskelettkollektion aus Michelberg. Sammlungsbeständen der Abteilung unterstützt, Dragica Simecek, Präparatorin PASiN sterium für Wissenschaft und Forschung, 2009–2011, Dies gilt auch für die historischen Forschungen zu den die Datenbanken der Abteilung (Osteologische Da- Judith Steinkellner, Leitung: Prof. Teschler-Nicola) über die Erfahrungen Beständen der Abguss-Sammlung, die sich – ähnlich tenbank, Photothek, Bibliotheksdatenbank, Abguss- Sammlungsbetreuung/Shop PASiN mit Restitutionsforderungen und Rückgaben von ausgerichtet wie das forMuse Projekt – mit Fragen der Sammlung) um neue Datensätze erweitert und Bettina Voglsinger, Sekretariat/Bibliothek menschlichen Resten an die moralischen oder recht- Objektgeschichte (Erwerb, Verwendung) und Überlie- Exponate sowie Bild- und Filmdokumente für die Hannes Steinzer, Sammlungsbetreuung PASiN lichen Eigentümer berichtet. Medizinhistorische Bei- ferungen der erforschten Menschen befasst. Beteiligung an zehn Sonderausstellungen im In- und August Walch, Präparator träge über die Etablierung der Elektropathologie und Zu den im Jahr 2013 von Dr. Wiltschke-Schrotta Ausland zur Verfügung gestellt. Karin Wiltschke-Schrotta, Dr., ihre Bedeutung sowie über die Dokumentation von durchgeführten Arbeiten zählte die Auswertung Sammlungsleiterin Röntgenbildsammlung Obduk­tionsbefunden ergänzen die Publikationstätig- von hallstattzeitlichen Leichenbränden aus Traunkir- Die Arbeit an der Pathologisch-Anatomischen Eduard Winter, Sammlungsmanagement PASiN keit der Mitarbeiter der Abteilung. Fünf Diplomanden chen, die Auswertung der awarenzeitlichen Skelett- Sammlung im „Narrenturm“ stand ganz im Zeichen der Anthropologischen Abteilung hatten sich auch kollektion von Bruckneudorf (gemeinsam mit Mag. der im Herbst 2012 begonnenen Generalsanierung Forschung um den 2013 erstmals von den „Freunden des NHM“ Pany), die Auswertung der Skelette vom Dürrnberg des Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert (vergleiche Die Forschungstätigkeit der Mitarbeiter war im Jahr ini­tiierten Nachwuchswissenschafter-Preis, den „Carl (Hexenwandfeld) sowie die Auswertung der glo- dazu Kapitel „Highlights“). Trotz der Renovierungs- 2013 auf jene Themen ausgerichtet, die bereits seit von Schreibers Preis“, im Rahmen der Veranstaltung ckenbecherzeitlichen Serie von Tödling (gemeinsam arbeiten konnten der Publikumsbetrieb weitgehend Jahren die jeweiligen Schwerpunkte bilden, d.h. auf „neugier!wissen!schafft“ beteiligt (vergleiche dazu mit Dr. Daniela Kern). Fortgesetzt wurden auch die uneingeschränkt aufrechterhalten und insgesamt die Beantwortung von evolutionsbiologischen Fra- Kapitel „Chronik“ und andere wissenschaftliche Ab- Arbeiten am Forschungsprojekt „Menschen- und 1.543 Führungen mit 17.415 Teilnehmern (davon gen, auf Aspekte der prähistorischen Anthropologie teilungen). Mit ihrem Beitrag „Was Zähne und Bäume Tierdepositionen. Opferkult in Stillfried?“ (Projektlei- 572 unter 19 Jahren) durchgeführt werden. In den sowie der Fach- und Sammlungsgeschichte. Diese Ar- gemeinsam haben“ erklärte Lea-Louisa Klement, dass tung: Dr. Hellerschmid, Mitarbeiterin: Dr. Wiltschke- Sommermonaten war es überdies interessierten beiten erfolgten in mehreren Einzelprojekten, vielfach Zahnzementringe sich ähnlich verhalten wie Bäume, Schrotta). Schülern möglich, im Rahmen des Bezirksferien- in Kooperation mit in- und ausländischen Fachkolle- indem sie jahresring-ähnliche Strukturen bilden, die Im Rahmen weiterer drittmittelfinanzierter Pro- spiels den Narrenturm und die Sammlung zu erkun- gen oder im Rahmen von Abschlussarbeiten eines Di- dem Fachmann eine präzise (Sterbe-)Altersbestim- jekte wurden die frühbronzezeitliche Population den; dieses in Kooperation mit der Bezirksvertretung plom- oder Doktorats-Studiums. Es wurden achtzehn mung ermöglichen. Dafür erhielt sie den Publikums- von Hainburg und keltische Populationen analysiert des 9. Bezirks erstellte Angebot wurde vielfach und wissenschaftliche Arbeiten publiziert, die sowohl bio- preis für den besten Vortrag. und die Ergebnisse für die Drucklegung vorberei- mit großem Interesse in Anspruch genommen. Im

114 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 115 05

5.4.2. Archiv für Wissenschaftsgeschichte Gallensteine Josef Hyrtls Schädelsammlung, (Originalgröße, MN 285, PASiN) Teilbestand Novara-Forschungsreise. Die Abteilung beschäftigt sich unter der Leitung von HR Prof. Mag. Christa Riedl-Dorn, ausgehend von den vielfältigen Sammlungen als Quellen, mit wis- Abteilungsdirektorin HR Prof. Mag. Christa Riedl-Dorn Oktober 2013 nahm die Pathologisch-anatomische senschaftshistorischen Forschungsfragestellungen, Sammlung erstmals auch an der Langen Nacht der speziell im Hinblick auf die Geschichte der Natur- Museen teil (vergleiche dazu Kapitel „Chronik“ und wissenschaften. „Besucherstatistik“). Dabei fanden knapp 2.700 Be- Die teils sehr wertvollen Sammlungen gliedern sich in: Arbeitsschwerpunkte 2013 sucher den Weg in den Narrenturm, um die Ausstel- Teilnachlässe und Nachlässe (von Personen, die Einen Höhepunkt 2013 stellte die Begeisterung aus- lung zu besichtigen. In der Sammlung wurden u.a. am Rande oder gar nicht mit dem Museum zu tralischer Gäste zur Bildersammlung dar. Sowohl der auch prominente Künstler, etwa der Maler Gottfried tun hatten, Briefe- und Autographensammlung) australische Botschafter, Dr. David Stuart, der die Helnwein oder die Filmregisseure Joe und Bildersammlung (Originalbilder und Bleistiftskizzen von Ferdinand Lukas Bauer (1760– Richard Linklater, letzterer bekannt vor allem durch Druckgrafiken)1 1826) am 25. 3. besichtigte, als auch später (8. 6) die seinen Film „Before Sunrise“, begrüßt. Die Lokation Porträtsammlung (Gemälde, Zeichnungen, Generalgouverneurin von Australien, Quentin Bryce, war auch stark nachgefragter Ort für Film- und Fern- Druckgrafiken, Fotos) zeigten sich sehr beindruckt. Der altösterreichische Präsentation des Buches „achtung strom“ im TMW sehproduktionen. Foto- und Glasplattennegativsammlung2 Künstler hatte als „Natural History Painter“ an der Das Potential der pathologisch-anatomischen Dingliche Quellen (z.B. Druckstöcke, zweiten Flinders-Expedition nach Australien teilge- Sammlung im Narrenturm wird in zunehmendem Schreibmaschinen und Fotoapparate) nommen und die Tier- und Pflanzenwelt dokumen- Maße auch von Fachkollegen wahrgenommen und Nachweis von viralen Erregern, der Entstehung von Verwaltungsarchiv (Intendanz-, später tiert. Ein gemeinsames Projekt zur Erschließung und der Narrenturm daher häufiger als Ort des fach- Morbus Paget oder der Stoffwechselerkrankung Mu- Direktionsakten, Inventare und amtliche Digitalisierung des Bestandes der Grafitstiftzeich- lichen Austausches angefragt und genutzt. So fand copolysaccharidose befassen, wurden vorbereitet Korrespondenzen zur Geschichte des NHM) nungen wird vorbereitet. im Rahmen des 7. Kongress der International Soci- und Sammlungsrecherchen bezüglich der Proveni- ety of History of Otorhinolaryngology eine Spezial- enz von Objekten aus dem Haus der Natur durchge- Die Mitarbeiter des Archivs für Wissenschaftsge- führung mit der Vorstellung und Diskussion beson- führt. Auch das in Kooperation mit dem Technischen schichte am NHM sind alphabetisch: derer, für die Mitglieder der Gesellschaft relevanter Museum Wien erstellte Buch über Stefan Jellinek Raied Kerbaci, Ing., Sammlungsmanager Sachbereiche statt: Neben den medizinhistorischen und die elektropathologische Sammlung der PASiN, Robert Pils4, Administration Geräten, Feucht- und Trockenpräparaten wurden das auch Beiträge der Mitarbeiter der PASiN enthält, auch ausgewählte Moulagen sowie Teilbestände wurde finalisiert und im März 2013 am Technischen der ins 19. Jhdt. datierenden Hyrtl‘schen Schädel- Museum Wien der Öffentlichkeit vorgestellt1. sammlung angesprochen. Darüber hinaus wurde der Narrenturm für Vorlesungszwecke aufgesucht und die Sammlung für ganz unterschiedliche wis- 1 senschaftliche Forschungsvorhaben herangezogen: „achtung strom. Stefan Jellinek und das Elektropathologische Museum in Wien“ – Hrsg. Naturhistorisches Museum Wien und Interdisziplinäre Projekte, welche sich mit dem Technisches Museum Wien. ISBN 978-3-902183-18-7. 2013, 223 S. Bleistiftskizze von Ferdinand Lukas Bauer

116 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 117 Spitzbergen – „Der Isbjören“ vor einem Gletscher verankert. (Wilhelm Burger, 1872, Albuminabzug) 05

Mönchsrobbe, erlegt am 16. Mai 1904 Platin-Magnesium-Cyanat (Ignaz Dörfler, Silbergelatineabzug) (Ferdinand Pfeiffer v. Wellheim, 1907, Autochrome)

Der österreichische Tauchpionier, Meeresforscher Die Erfassung der „Intendanzakten“ wurde fortge- aus diversen Fachkreisen konfrontiert. 2013 wurden und Filmemacher Prof. Dr. Hans Hass und seine setzt, und die Datenbanken der Nachlässe von Per- insgesamt 2.970 solcher Anfragen beantwortet. Frau Lotte überließen noch zu Lebzeiten ihren Nach- sonen, die mit dem Naturhistorischen Museum zu Dafür waren oft umfangreichere Recherchen erfor- lass 2012 bestehend aus Film- und Tonaufnahmen, tun hatten, wurden erweitert und online gestellt.5 derlich. Das Fragenspektrum erstreckte sich von der persönlicher Korrespondenz, Notizbüchern, Zeich- Alte, bereits gescannte und online gestellte Samm- Geschichte der Naturwissenschaften allgemein bis nungen, Dokumenten, Auszeichnungen, Urkunden bachs Orchideen – Verstecktes Erbe im NHM“ 2014 lungsverzeichnisse wurden ergänzt und sind von der hin zu bestimmten Forschungsreisen, Biographien sowie Büchern als Geschenk dem Archiv. Aus die- im NHM war mit besonders großem Arbeitsaufwand Homepage des Naturhistorischen Museums Wien und Illustrationen, von der Geschichte des Museums sem Anlass veranstaltete die Abteilung gemeinsam verbunden. Neben wissenschaftlichen Recherchen, abrufbar5. und der Sammlungen bis hin zu speziellen Frage- mit dem österreichischen P.E.N.-Club am 28. 3. das dem Abfassen von Texttafeln und Objektbeschrei- Aufgrund einer geplanten Umstrukturierung der Ab- stellungen betreffend Fotogeschichte, Kulturgüter- ganztägige Symposium „Die Schöpfung geht weiter. bungen, waren restauratorische Arbeiten notwendig. teilung wurde mit dem Erheben des Ist-Zustandes schutz, spezifische Theorien der Naturwissenschaf- Symposium zu Hans Hass“. Die gute Zusammenarbeit mit der Universität Wien des Archiv- und Sammlungsguts, des Erschließungs- ten, Kulturgeschichte von Tieren und Pflanzen etc. Am 30. 9. und 1. 10. fand das gemeinsam mit der Uni- und der Veterinärmedizinischen Universität hatte zur grades und der Erschließungspriorität begonnen, Darüber hinaus wurden Gutachten erstellt und versität Wien organisierte 3. Internationale Forum Folge, dass ein Seminar und mehrere Führungen in gefolgt von der Revision der Archivinventare. Im zahlreiche nationale und internationale Projekte „Tiere und Geschichte“ im Naturhistorischen Mu- den Räumlichkeiten der Abteilung abgehalten wurden. Zuge der Überprüfung der Bestände werden wenn unterstützt. Zahlreiche in Kurrentschrift verfasste seum statt. Beide Tage wurde über aktuelle Fragen Das Archiv für Wissenschaftsgeschichte bereicher- nötig auch konservatorische Maßnahmen gesetzt. Schriftstücke, darunter Intendanzakten und L. und der Human-Animal Studies im Spannungsfeld aus te auch 2013 das Vortragsangebot des Naturhi- H. G. Reichenbach6, werden aufwändig transkribiert. moderner Kulturwissenschaft und veterinärmedizi- storischen Museums Wien intern und extern (u.a. Die Mitarbeiter des Archivs für Wissenschaftsge- Außerdem wurden im Jahr 2013 von Mitarbeitern nischer Forschung diskutiert. Neben den Vorträgen an der Veterinärmedizinischen Universität C.Riedl- schichte sind laufend mit einer Vielzahl von spezi- der Abteilung 339 Fachkolleginnen und -kollegen kam es zu einem fruchtbaren interdisziplinären Aus- Dorn: „Schwein gehabt – Zur Kulturgeschichte ellen Anfragen von interessierten Besuchern und persönlich betreut. tausch zwischen Natur- und Geisteswissenschaftern. und Lernverhalten des Hausschweins“ [24. 1.]; an der Universität Wien Fakultätszentrum für Biodi- Des Weiteren unterstützte die Abteilung auch zahl- versität C. Riedl-Dorn: „Botaniker – Pflanzenjäger 1 Zu den größten Konvoluten in der Bildersammlung zählen unter 3 Robert Pils wurde 2011 als Betriebsrat wiedergewählt und betreut reiche Partnerinstitutionen und Medien mit fach- – Intriganten? Die Rolle der Pflanzenkunde bei der anderem ca. 2.500 Bleistiftskizzen von Ferdinand Lukas Bauer weiterhin das Sportreferat des NHM. (1760–1824), 3.400 Tafeln mit Aronstabgewächsen (Araceen) aus lichen Auskünften, als Co-Kuratorin, die Verfassung Weltumsegelung der Fregatte „Novara“ (1857– 4 Z.B. Führung und Vortrag von Christa Riedl-Dorn „Geschichte der der Sammlung Heinrich Wilhelm Schott (1794–1865) und mehr von Objekttexten und Katalogbeiträgen sowie 1859)“ [4. 5.]) und beteiligte sich mit zahlreichen Erforschung Lateinamerikas durch Österreicher mit dem Schwer- als 1.100 Bilder in unterschiedlichsten Techniken, angefertigt von punkt Brasilien“ für 40 ausländische Diplomaten und deren Ange- durch Bereitstellung von Leihgaben bei diversen Spe­zialveranstaltungen, insbesondere „Hinter die Friedrich Simony (1813–1896). hörige. (Welcome to Austria) 4 Ausstellungsprojekten zu historischen Themen (z.B. Kulissen“-Führungen , intensiv am Vermittlungspro- 2 In der Fotosammlung befinden sich auch Glasplattennegative und 5 http://www.nhm-wien.ac.at/forschung/archiv_fuer_ „Maximilian von Mexiko – Der Traum vom Herr- gramm des NHM. -positive, die aus konservatorischen Gründen in einer Kühlzelle wissenschaftsgeschichte/sammlungen/intendanzakten aufbewahrt werden. Die ältesten Fotos stammen aus der Mitte des schen“ Hofmobiliendepot [6. 3.–18. 8.]; Orangerie Erheblicher Aufwand floss 2013 in den Aufbau der http://www.nhm-wien.ac.at/forschung/archiv_fuer_ 19.Jahrhunderts. Viele der Aufnahmen entstanden während wis- wissenschaftsgeschichte/sammlungen/uebersicht_nachlaesse Stift Klosterneuburg „9. Internationale Orchideen- neuen Datenbank für die Fotosammlung. Diese wur- senschaftlicher Expeditionen in der ganzen Welt. Darunter befin- http://www.nhm-wien.ac.at/forschung/archiv_fuer_ Ausstellung – Kaiserliche königliche Expeditionen in de auf Basis aktueller Archiv-und Museumsstandards den sich Fotografien von Franz Antoine (1815–1886 Wien), Ludwig wissenschaftsgeschichte/sammlungen/ Grillich (1856–1926 Wien), Wilhelm J. Burger (1844–1920 Wien), die ganze Welt“ [28. 2.–17. 3.]; Garten Tulln „Pflanzen entworfen und zeigt neben den schriftlichen Infor- alte_sammlungsverzeichnisse Samuel Bourne (1834 Mucklestone–1912 Nottingham), William auf Reisen. Von Mittel- und Südamerika“ [21. 8.–15. mationen auch Bilder der Objekte an. Aufgrund der H. Jackson (1843 Keeseville–1942 New York), Ferdinand Pfeiffer von 7 Heinrich Gustav Reichenbach (1824–1889), Orchideenexperte, 9.]; „Friedrich Simony zum Gedächtnis“ im Naturpark großen Zahl an Anfragen die historische Fotosamm- Wellheim (1859–1935 Wien), Friedrich Simony (1813 Hrochow und Ludwig Reichenbach (1793–1879), Professor der Naturge- Teinitz/Böhmen–1896 Sankt Gallen), Oskar Simony (1852–1915 Steirische Eisenwurzen St.Gallen/Stmk [14.–17. 11.]). lung betreffend, wird angedacht die Datenbank zu- schichte, Direktor des Zoologischen Museums und Begründer des Wien), Raimund Stillfried von Rathenitz (1839 Komotau/Böhmen– botanischen Gartens in Dresden Die Mitarbeit an der Sonderausstellung „Reichen- künftig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 1911 Wien), Graf Hans Wilczek (1837–1922 Wien) u.v.a.m.

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Exkursion in die Türkei – eine neue Art der Gattung Gundelia, Exkursion in die Türkei – so werden noch immer geschützte die Beschreibung ist in Druck. Orchideen gesammelt, um aus den Knollen „Salep“ für die Speiseeisbereitung zu gewinnen.

5.4.3. Botanische Abteilung Die Sammlungen werden gepflegt und verwaltet von den folgenden ständigen Mitarbeitern (alpha- Die Botanische Abteilung des Naturhistorischen betisch): Museums Wien, geleitet von HR Dr. Ernst Vitek, der Franz Grimm, Präparator auch Leiter der Phanerogamen1-Sammlung und Lei- Anton Igersheim, Dr., Leiter der ter des Verlages des NHM ist, enthält viele bedeu- Kryptogamen-Sammlung Abteilungsdirektor HR Dr. Ernst Vitek tende Belege aus der ganzen Welt. Die ca. 5,5 Mil- Elisabeth Mauschitz, Präparatorin lionen wissenschaftlichen Belege der Botanischen Carina Österreicher, Präparatorin

Abteilung stammen von Expeditionsreisen der Mit- (Karenzvertretung) Exkursion in die Türkei – eine bisher namenslose Art arbeiter der Botanischen Abteilung bzw. resultieren Die geographischen Schwerpunkte der Samm- Bruno Wallnöfer, Dr., Leiter der Sammlung der Gattung Verbascum (Königskerze) aus dem seit Jahrzehnten gepflegten Tauschverkehr lungsbestände sind in Europa die Gebiete der ehe- dreidimensionaler Objekte in der Botanik mit fast 100 internationalen Partnerinstitutionen, maligen Österreichisch-Ungarischen Monarchie, (Frucht- und Samensammlung, Holzsammlung, aber auch aus zahlreichen Geschenken und Erb- Mitteleuropa und der gesamte Mediterranraum, Sammlung von Feuchtpräparaten) schaften, sowie in geringem Umfang aus dem An- davon insbesondere Griechenland und die Türkei. Andrea Wurz, Präparatorin kauf von wichtigen Ergänzungen. Obwohl rund ein Die Zentren der Bestände aus Asien sind der Orient, Sechstel des Bestandes im 2. Weltkrieg durch einen die Kaukasusregion und das Gebiet der Flora Iranica In der Botanischen Abteilung des NHM werden in- Brand am Auslagerungsort vernichtet wurde, gehört (iranisches Hochland und angrenzende Regionen). ternational geförderte Projekte mit beachtlichem die Sammlung des Naturhistorischen Museums mit Aus Afrika sind Sammlungen vor allem aus Tunesien, Subventionsumfang durchgeführt. Dafür ist eine mehr als 200.000 Typusbelegen2 zu den fünf wich- Ost- und Zentralafrika sowie aus dem Kap-Gebiet große Zahl von Projektmitarbeitern tätig. tigsten Herbarien der Welt. vorhanden. Sammlungskerngebiete in Südamerika Daneben wird die Arbeit von zahlreichen ehrenamt- sind vor allem Brasilien sowie Argentinien und Chile. lichen Mitarbeitern unterstützt. Diese spannen (= Die botanischen Sammlungen des Hauses gliedern Die Botanische Abteilung des Naturhistorischen fixieren) Herbar-Belege, entziffern Etiketten, geben Exkursion in die Türkei – das Munzurgebirge, dessen Flora in Zusammenarbeit mit der Universität Tunceli dokumentiert wird. sich in: Museums Wien bewahrt außerdem zahlreiche Be- Daten in die Datenbank ein und helfen beim Sortie- Herbarium Phanerogamen lege aus Australien und Neuseeland auf. ren und Einordnen. Herbarium Kryptogamen (Algen, Flechten, Pilze, Moose) Sämtliche Sammlungen sind für Wissenschafter Arbeitsschwerpunkte 2013 in Zusammenarbeit mit der dortigen Universität Holzsammlung jederzeit frei zugänglich, außer zu den Zeiten der Neben den täglichen Arbeiten in den Sammlungen, (Tunceli Üniversitesi) durchgeführt. Neben den Bele- Frucht- und Samensammlung regelmäßig erforderlichen Entwesungen zur Verhin- der Betreuung von mehr als 150 Besuchern der gen für die Bearbeitung von Gundelia wurde die Viel- Alkoholpräparate derung von Schäden durch Schadinsekten. Sammlungen und der Beantwortung zahlreicher An- falt des Munzur-Gebietes dokumentiert. Neben dem Diatomeenpräparate (Kieselalgen) fragen sind die Mitarbeiter mit ihren jeweiligen For- Herbarmaterial wurden Chromosomenfixierungen schungsprojekten bzw. mit der Bearbeitung diverser vorgenommen und Silicagel-getrocknete Blätter für Pflanzengruppen befasst. DNA-Untersuchungen gesammelt. Diese werden im NHM, aber auch in im Botanischen Garten und Muse- Für die Bearbeitung der Gattung Gundelia wurden um in Berlin, in der Universität Gießen und in anderen Studien im Gebiet von Tunceli (= Dersim) in der Türkei Instituten weiter bearbeitet.

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Treffen der Global Plants Initiative in Panama, E. Vitek und Jahresabschluss der ehrenamtlichen Mitarbeiter A. Drescher (Univ. Graz).

Die in Zusammenarbeit mit dem Fakultätszentrum Bio­ Weiterhin wurden in der Botanischen Abteilung drei Die Abteilung betreut außerdem eine Datenbank diversität (früher Institut für Botanik) der Universität große internationale Projekte für das Naturhistorische zur Flora Wiens, die jedes Jahr aktualisiert wird. Über 4 8 Wien entwickelte Datenbank Virtual Herbaria wurde Museum Wien geleitet: SYNTHESYS beschäftigt sich diese können der Artenbestand Wiens sowie die ex- Verleihung der Hochstetter-Medaille an Wilhemina Rechinger weiter entwickelt. In diesem Jahr haben sich Herbarien mit Forschung (inkl. DNA aus alten Sammlungen), akten Vorkommen seltener Arten im Wiener Stadt- im Rahmen der 90 Jahr Feier der Freunde des in Berlin (Deutschland), Prag (Tschechische Republik), Vernetzung (Sammlungsqualität und -management gebiet jederzeit abgefragt werden. Dieses Projekt Naturhistorischen Museums. Baku (Azerbaidjan), Lviv und Chernivtzi (Ukraine) an- und IT-Infrastruktur) und Zugang zu den Sammlungen wurde am Beginn von der Gemeinde Wien (MA 22) geschlossen. Alle diese Sammlungen präsentieren ihre (Finanzierung der Besuche von Forschern). Für das be- unterstützt und wird jetzt von der Abteilung weiter- Herbarbelege über die gemeinsame Infrastruktur. Der- reits abgeschlossene Projekt BHL-Europe9, das einen geführt. zeit können Daten von 448.000 Herbarbelegen (davon multilingualen Zugang zu Biodiversitätsliteratur über mehr als 100.000 Typusbelege) abgerufen werden. Im ein globales, frei zugängliches Internetportal anbietet, Zusätzlich bietet die Abteilung ein online-Bilderser- Hintergrund sind weitere 1.250.000 Datensätze zu wurden noch ergänzende Arbeiten durchgeführt. Der- vice mit Abbildungen der meisten Arten der öster- Nomenklatur, Taxonomie und Literatur eingebunden. zeit sind über dieses Portal 1.300.000 Seiten Literatur reichischen Flora12. Dieses wird dankenswerterweise 1 Blütenpflanzen 2013 gab es mehr als 252.000 Zugriffe auf diese Da- abrufbar. Das Projekt OpenUp!10 erschließt Multime- von einem Team engagierter ehrenamtlicher Mitar- 2 Typusbelege sind Originale, die bei der Vergabe eines Namens vor- tenbank, das sind etwa 700 pro Tag. dia-Objekte aus den naturwissenschaftlichen Diszipli- beiter um E. Horak betreut. gelegen sind. nen für das Europäische Kulturportal EUROPEANA11. 3 Dr. Ernst Vitek: Euphrasia/Orobanchaceae, Carlina und Gundelia/ Die groß angelegte internationale „Global Plants Dort finden sich derzeit 65.000 Bilder aus den bota- Besondere Ereignisse im Jahr 2013 waren die Ver- Compositae; Dr. Bruno Wallnöfer: Diospyros/Ebenaceae, Carex/ Initiative“5, an der sich die Botanische Abteilung des nischen Sammlungen des Museums und der Universi- leihung der Hochstetter-Medaille an Wilhelmina Cyperaceae; Mag. Heimo Rainer (GPI Projektmitarbeiter): Annon- aceae; Dr. Johannes Walter (GPI Projektmitarbeiter): Amarantha- Naturhistorischen Museums Wien intensiv betei- tät. Objekte aus de Geologisch-Paläontologischen und Rechinger für ihre Jahrzehnte lange Arbeit an der ceae, Chenopodiaceae; Dr. L. Pignotti (GPI Projektmitarbeiterin): ligt, wird von der A.W. Mellon-Stiftung6 finanziert. der Mineralogisch-Petrographischen Abteilung sind Flora Iranica, die im Rahmen der Feier anlässlich 90 Gramineae. Dr. Anton Igersheim: Buchprojekt: Bearbeitung von Im Rahmen dieses gemeinschaftlichen Projekts des derzeit in Vorbereitung. Jahre Freunde des NHM übergeben wurde. historischen Herbarien von F. W. Sieber (1789–1844) mit besonde- rer Berücksichtigung der Sammlungen im NHM NHM mit dem Herbarium der Universität Wien wer- Am 22. März wurde das Herbarium von einer Delega- 4 den Typusbelege in eine Datenbank aufgenommen, Die Botanische Abteilung hat aufgrund der eigenen tion der Österreichisch-Australischen Gesellschaft13 http://herbarium.univie.ac.at/database/search.php; Verantwortlicher: Mag. Heimo Rainer. gescannt und dann im Internet verfügbar gemacht. Datenbankentwicklungen die Kapazität, diese Projekte mit dem Botschafter Australiens, David Stuart, und 5 http://jstorplants.org/2012-2/ Sie können sowohl in Virtual Herbaria4, als auch über für das NHM zu leiten. Derzeit wird an einem multi- dem Präsidenten der Gesellschaft, Staatssekretär Dr. 6 JSTOR7, eine Non-Profit-Plattform zur Bereitstellung lingualen Tool für Pflanzen gearbeitet. Zu 136.000 wis- Reinhold Lopatka, besucht. Am 23. September kam Projektleitung: Dr. Ernst Vitek et al.; Fördersumme 2013 ca. € 500.000,– von wissenschaftlichen Informationen und Facharti- senschaftlichen Pflanzen-Namen sind bisher 440.000 der Botschafter Afghanistans, Ayoob M. Erfani, mit 7 http://about.jstor.org/ keln für den Lehr- und Forschungsbetrieb, abgerufen Volksnamen in 300 Sprachen erfasst worden. Delegation, um sich über die reichen Bestände aus 8 werden. Im Jahr 2013 erfassten die Mitarbeiter 9.600 Afghanistan im Herbar zu informieren und die Mög- http://www.synthesys.info/; Projektleitung: Dr. Ernst Vitek; Fördersumme 2013: € 161.500,– neue Datensätze von Typusbelegen, insgesamt sind Neben der Digitalisierung von Typusbelegen werden lichkeiten einer weiteren vertieften Zusammenar- 9 http://www.bhl-europe.eu; Projektleitung: Mag. H. Rainer et al. bereits 46.000 Typusbelege erfasst und samt Scan in vor allem von ehrenamtlichen Mitarbeitern auch beit zwischen Wien und Kabul zu diskutieren . 10 der Datenbank verfügbar. Im Jänner fand ein Treffen „normale“ Belege eingegeben. Derzeit sind aus dem http://www.open-up.eu; Projektleitung: Mag. H. Rainer et al.; Fördersumme 2013: € 57.000,– dieser Initiative in Panama statt, bei dem das Muse- Museum ca. 119.000 Belege im Internet abrufbar – 11 um durch E. Vitek und H. Rainer repräsentiert war. Bei das sind nur ca. 2,1 % der Sammlung, aber an eini- http://www.europeana.eu diesem Treffen wurde auch die zukünftige Struktur gen Beispielen kann schon gezeigt werden, welche 12 http://flora.nhm-wien.ac.at/ dieses Projektes nach Auslaufen der Finanzierung Auswertungen möglich wären, wenn die Daten 13 http://www.australia-austria.at/de

durch die A.W. Mellon Foundation diskutiert. komplett verfügbar wären. 14 http://www.afghanistan-vienna.org/2013/09/

122 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 123 05

Das weltweit größte Austernriff wird von 4D-IT GmbH in weltweit einzigartiger Auflösung digitalisiert. Erste Tests zeigen Details, die selbst vor Ort nur schwer ersichtlich sind.

Anton Englert, Präparator breiten Öffentlichkeit vermittelt. Die Kontinuität der bildgebender Verfahren zur Optimierung der 3D- Anton Fürst, Mag., Präparator wissenschaftlichen Schwerpunkte wird dadurch ge- Digitalisierung, eine Erhöhung des Automatisierungs- Ursula B. Göhlich, Priv.-Doz., Dipl. Geol., Dr., währleistet, dass mehrere große Projekte durch den grades sowie der Objektivität in der geologischen und Wissenschafterin, Kuratorin Wirbeltiere österreichischen Forschungsfonds bewilligt wurden. paläontologischen Datenanalyse und Interpretation Andreas Kroh, Mag. Dr., Wissenschafter, Diese FWF-Projekte sind nicht nur mit einer hohen sowie eine Untersuchung zur Anwendbarkeit von Kurator Echinodermata, Paläozoikum, internationalen Sichtbarkeit und Reputation ver- Smart Devices (insbesondere Tablet PCs) hinsichtlich Paläobotanik bunden, sie ermöglichen auch die Finanzierung von der Bereitstellung paläontologischer Daten vor Ort Abteilungsdirektor Priv.-Doz. Mag. Dr. Mathias Harzhauser Alexander Lukeneder, Mag. Dr., Wissenschafter, Doktoranden und Post-Docs. für wissenschaftliche Anwendungen. Kurator Ammonoidea, Mesozoikum Das Projekt unter der Leitung von Dr. Mathias Harz- Oleg Mandic, Mag. Dr., Wissenschafter, Smart-Geology für das größte hauser ist eine Kooperation zwischen dem NHM und 5.4.4. Geologisch- Kurator Mollusken, Känozoikum fossile Austernriff der Welt dem Department für Geodäsie und Geoinformation Thomas Nichterl, Mag., Collection Management FWF P 25883-N29: Laufzeit 2013–2016 der Technischen Universität Wien. Neben einer voll Paläontologische Abteilung Rudolf Pavuza, Ing. Dr., Wissenschafter (KHA) Die Einbindung moderner Technologien zur Daten- finanzierten Dissertantin sind vier Post-Docs teil- Die Aufgabenschwerpunkte der Geologisch-Paläonto- Christa Pfarr, Sekretariat, Geländearbeiten, prozessierung und Visualisierung in der Geologie und weise im Projekt angestellt. logischen Abteilung umfassen die wissenschaftliche redaktionelle Arbeiten (KHA) Paläontologie steckt noch in den Kinderschuhen. In- Erforschung der Vernetzung zwischen der Evolution Lukas Plan, Mag. Dr., Wissenschafter (KHA) nerhalb des Projektes wird ein neues Feld eröffnet – Känozoische Biogeographie der Zehnfußkrebse in des Lebens und den Veränderungen der Biosphäre ge- Franz Topka, Präparator „Smart Geology“ –, das sich durch Automatisierung der Westlichen Tethys (Liese Meitner-Programm) nauso wie deren Manifestation in wissenschaftlichen und Verarbeitung großer Datenmengen auszeichnet. FWF M 1544-B25: Laufzeit 2013–2015 Publikationen und die adäquate Vermittlung an die Öf- Die Sammlungen der Abteilung Geologie und Palä- Dies wird in einer Pionierstudie anhand des weltweit Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens untersucht fentlichkeit. Die Sammlung mit mehr als 3,5 Millionen ontologie gliedern sich in: größten fossilen Austernbiostroms initiiert, der das Dr. Matúš Hyžný gemeinsam mit Dr. Andreas Kroh Fossilien kann als Archiv für die Geschichte der Erde Mikropaläontologische Sammlung Highlight des Geotainment Parks „Fossilienwelt Wein- die Verbreitung der Zehnfußkrebse im Raum der von globaler Bedeutung betrachtet werden. Sammlung fossiler Wirbeltiere viertel“ in Stetten in Niederösterreich ist. Die Dimensi- westlichen Tethys während der letzten 66 Millionen Ähnlich wie in anderen wissenschaftlichen Abtei- Paläozoische Sammlung on dieses geschützten Naturdenkmals und die enorme Jahre. Diese Region war im älteren und mittleren lungen des Naturhistorischen Museums Wien wird Paläobotanische Sammlung Zahl einzelner Austernschalen (ca. 15.000) machen Känozoi­kum wahrscheinlich ein Zentrum der Biodi- ein erheblicher Anteil der Forschungsprojektarbeit von Mesozoische Sammlung eine klassische paläontologische Erfassung der inter- versität und stellt der Ursprungsort für viele, heute einem wechselnden Stab drittmittelfinanzierter Mit- Känozoische Sammlung nen Architektur und Orientierung sehr schwierig, zeit- in den Tropen beheimatete Meeresorganismen dar. arbeiter geleistet. Arbeiten in den wissenschaftlichen aufwendig und in hohem Maße subjektiv. Anhand moderner taxonomischer Analysen wird die Sammlungen werden wesentlich durch Volontäre un- Arbeitsschwerpunkte 2013 Die zentralen Aspekte dieses Projektes sind die terstützt. Die wissenschaftlichen Schwerpunkte werden groß- Evaluierung aktueller Laserscanning-Systeme und teils durch die Themen der laufenden, häufig durch Ständige Mitarbeiter der von Priv.-Doz. Dr. Mathias Drittmittel finanzierten Forschungsprojekte vorge- Harzhauser geleiteten Geologisch-Paläonto­logi­schen geben. In zahlreichen Publikationen, Kongressbeiträ- Krebsbau mit 2 fossilen Abteilung sind, alphabetisch aufgezählt: gen, Vorträgen, Exkursionen, Führungen und Medi- Geistergarnelen der Gattung enberichten wurden die Forschungsergebnisse der Eucalliax Abteilung sowohl dem Fachpublikum als auch einer

124 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 125 05

Speleologen in der Bärenkogelhöhle bei Mürzzuschlag Historische Bernstein-Sammlung des NHM bei ersten Messungen (© Thomas Exel). in der Ausstellung in Schloss Halbturn. aktuelle Hypothese der Westlichen Tethys als centre of origin und Diversitäts-Hotspot während des Oligo- zäns und Miozäns getestet. Das Projekt wird an der Geologisch-Paläontologischen Abteilung des NHM In einem ersten Schritt werden Aufschlüsse aktiver Ein Kooperation zwischen der GPA und anderen Wien durchgeführt, da sich hier ideale Synergieef- Störungen in ostalpinen Höhlen dokumentiert. Fachabteilungen des NHM war auch die Organisa- fekte durch die Zusammenarbeit mit den Forschern Höhlengänge, die von aktiven Störungen zerschert tion des ersten NOBIS Young Researchers‘ Day am des NHM Wien ergeben, die seit vielen Jahren aktiv wurden und von Höhlensinter überzogen sind, die 28. November im NHM. Ziel war es, biosystematisch an Fragestellungen zur känozoischen Fauna des Para- vor und nach diesem tektonischen Ereignis gewach- tätige Studierende zu fördern und die Schranken tethys- und frühen Mittelmeerraumes arbeiten. sen sind, werden mittels der Th/U-Methode datiert, zwischen den Fachrichtungen und Institutionen zu um das Alter der Verschiebung zu bestimmen. Die durchbrechen. In einem Wettbewerb wurde ein Sti- Kronenschnecken aus 10 Millionen Jahre alten See-Ablagerungen Süßwassersysteme im Neogen und Quartär Europas: von St. Margarethen (Bgld). gewonnenen Daten sind ein wichtiger Beitrag zur pendium in der Höhe von 3000 Euro ausgelobt und Biodiversität der Gastropoda, Provinzialismus und Aktualisierung des Datensatzes über historische ein Förderpreis von 500 Euro vergeben. Faunengradienten Erdbeben in den Ostalpen, was für Erdbebengefähr- Bereits ein Fixpunkt ist die Organisation und Be- FWF P 25365-B25: Laufzeit 2013–2016 dungskarten essenziell ist. treuung der Veranstaltung „Geoscience Information Seit Februar dieses Jahres beschäftigen sich For- SPELEOTECT – Neotektonik in den Ostalpen for Teachers (GIFT)“ durch Herbert Summesberger scher der Geologisch-Paläontologischen Abteilung untersucht in Höhlen Tagungen im Rahmen des jährlichen Treffens der European des Naturhistorischen Museums Wien gemeinsam FWF P 25884: Laufzeit 2013–2016 Mitarbeiter der GPA waren 2013 in die Durchführung Geoscience Union von 7. bis 10. April. Neben einer mit einem internationalen Team mit der Erstellung Unter der Leitung von Dr. Lukas Plan wird im Rahmen von drei Tagungen wesentlich eingebunden: Gemein- Führung am NHM wurde für die 80 Teilnehmer ein einer kritischen Datenbank für alle Süßwasser- dieses Projekts die erste detaillierte Untersuchung sam mit Kollegen anderer Fachabteilungen des NHM Exkursionsprogramm zum Thema Natural Hazards schnecken aus Seen der letzten 23 Millionen Jahre der jungen Tektonik und der heutigen Dynamik von wurde von 18. bis 22. Februar die zweite BioSystEU durchgeführt. bis heute. Dabei wurden bisher mehr als 600 fossile Verschiebungen an den großen Bruchsystemen der Tagung organisiert. Zu diesem gemeinsamen Tref- und rezente Seen erfasst und von 4000 Fundpunk- Ostalpen anhand von Untersuchungen in Höhlen fen aller europäischen Biosystematik-Vereinigungen Ausstellungen ten über 7000 Arten nachgewiesen. Ziel ist es, diese durchgeführt. Diverse Geländeuntersuchungen, reisten mehr als 420 Teilnehmer aus 39 Ländern an. Die Abteilung war durch Objektleihgaben oder fach- Datenfülle mithilfe statistischer Methoden zu analy- Erdbebendaten und exakte GPS-Beobachtungen Während die festliche Eröffnung am NHM stattfand, liche Beratung an mehreren Ausstellungen beteiligt. sieren und so Faunen-Gradienten, Biodiversitätsver- weisen auf eine junge Aktivität der großen Stö- musste das Vortrags- und Poster-Programm, mit 4 Besonders hervorzuheben ist die Ausstellung „Bern- teilungen, Zusammensetzungen, Endemismusraten rungssysteme der Ostalpen hin. Trotzdem gibt es Parallelsessions, ins UZAII der Universität Wien aus- stein – Gold des Nordens. Die Wiederentdeckung der und Größenverteilungen dynamisch darzustellen. nur wenige geologische Geländebefunde, die die gelagert werden. Viele Kollegen nutzten die Gelegen- Bernsteinstraße“. Rund 90 Objekte der GPA – vom Auch der Zusammenhang zwischen Faunentypus aktiven Störungen charakterisieren. Tektonisch, also heit, um während der Tagung auch intensiv die wis- Ichthyosaurier bis zum Kugelfingergecko in Bern- und Größe und geologischer Langlebigkeit der Seen durch Verschiebungen in der Erdkruste zerstörte senschaftlichen Sammlungen des NHM zu besuchen. stein – waren in der von Georg Halbgebauer kura- wird untersucht. Alle Daten werden im Laufe des oder deformierte Tropfsteine und Höhlensinter ha- Eine wesentlich kleinere Veranstaltung war die tierten Ausstellung in Schloss Halbturn (Bgld.) von Projektes in der FreshGen-Database veröffentlicht ben sich als verlässliche Anzeiger für junge tekto- 19. Jahrestagung der Österreichischen Paläontolo- 19. April bis 27. Oktober 2013 zu sehen. und frei zugänglich sein. nische Aktivitäten erwiesen. Neue hochauflösende gischen Gesellschaft, die am 19. Oktober 2013 am Am 17. März endete die Sonderausstellung „Kiesel & Neben einer Dissertantin und einem Postdoc sind in Geräte erfassen den Versatz an aktiven Störungen NHM stattfand. Unter den 40 Teilnehmern waren Klunker – Vielfalt aus Niederösterreichs Boden“ am dem internationalen Projekt zahlreiche Limnologen, im Tausendstelmillimeterbereich. besonders viele Amateure und Sammler, die durch Niederösterreichischen Landesmuseum in St. Pölten, Evolutionsbiologen und Paläontologen aus ganz Eu- diese Veranstaltung verstärkt an die wissenschaft- an der die GPA mit mehreren Objekten beteiligt war. ropa eingebunden. liche Community gebunden werden sollten.

126 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 127 05

Der 2013 neu erworbene Mondmeteorit

Neue Mitarbeiterin Mag. Anna Berger Die Sammlungen wurden im Jahr 2013 durch meh-

rere bemerkenswerte Ankäufe und Schenkungen Steinmeteorit Chelyabinsk bereichert: Besonders nennenswerte Neuzugänge sind der Ankauf eines 387 g schweren Exemplars des im Zuge diverser Expeditionen zu, die zu Zeiten der Steinmeteoriten Chelyabinsk – ein Fragment jenes Dauerausstellung Habsburgermonarchie ausgerichtet wurden. Die Himmelskörpers, der im Februar 2013 über der gleich- Im Juni 2013 wurde die Schausammlung im Me- Abteilungsdirektor HR Dr. Franz Brandstätter Meteoritensammlung ist die älteste und eine der namigen Millionenstadt in Russland explodierte – teoritensaal durch langfristige Leihgaben von drei größten der Welt. Ihr Grundstock wurde bereits zu sowie der Erwerb eines rund 80 g schweren Mond- Mondgesteinsproben der NASA um weitere High- einer Zeit gelegt, in der die außerirdische Herkunft meteoriten und einer ästhetisch ansprechenden lights bereichert. Nach intensiven Planungen und von Meteoriten wissenschaftlich noch nicht aner- Platte des Stein-Eisen-Meteoriten Sterley. Besondere Vorbereitungsarbeiten, in deren Verlauf die beson- 5.4.5. Mineralogisch- kannt war. Die Sammlung umfasst den 1751 gefal- Neuerwerbungen für die Schausammlung sind ein deren Sicherheitsauflagen der NASA berücksichtigt lenen Eisenmeteoriten Hraschina ebenso wie aktu- großer Korundkristall von Prileb in Mazedonien, der werden mussten, konnte das Monddisplay im Saal 5 Petrographische Abteilung elle Funde aus den Wüstengebieten Nordafrikas. einen mehrfachen Zonarbau Saphir-Rubin zeigt, und entsprechend umgebaut werden. Die dazu not- Die von HR Dr. Franz Brandstätter geleitete Abtei- Aus dem heutigen breit gefächerten internationalen eine mit Smaragd besetzte Großstufe aus der Provinz wendige Adaptierung stellte eine große Heraus­ lung genießt weltweit einen ausgezeichneten Ruf, Angebot an Mineralien, Gesteinen und Meteoriten Yunnan in China. Eine außergewöhnliche Schenkung forderung dar, die seitens der Abteilung durch Kura- der sich auf umfangreiche Sammlungen, eine über wird – entsprechend den eher bescheidenen finanzi- erfolgte durch Herrn Zahir Ahmad Khalid (Islamabad, tor Ludovic Ferrière und die Präparatoren Jahrhunderte gepflegte präzise systematische Ord- ellen Mitteln – nach folgenden Schwerpunkten aus­ Pakistan), der der Abteilung ein Kristallaggregat des Goran Batic und Clemens nung und auf moderne Forschungsarbeit stützt. gewählt: Alpinparagenesen weltweit, ausgewählte Minerals Epidot überließ. Die eindrucksvolle Mineral- Schalko bravourös Die Sammlung umfasst rund 150.000 registrierte Pegmatitparagenesen (z.B. Pakistan, Afghanistan stufe stammt aus dem Norden Pakistans und besteht gemeistert wurde Objekte1, deren Ursprung weit vor das Eröffnungs- und Nepal), neue Edel- und Schmucksteine, Ver- aus einem garbenförmigen grünen Kristallstock. Ein (vergleiche dazu datum des Naturhistorischen Museums 1889 zu- gleichsmaterial für das Staatliche Edelsteininstitut, wertvoller Zuwachs für Gesteinssammlung ist ein Kapitel „High- rückreicht2, und gliedert sich in folgende Teile: neue Meteoritenfunde und -fälle sowie Vervollstän- großes Stück Impaktglas vom El’gygytgyn-Krater lights“). Mineralien- und Edelsteinsammlung digung der Mineralsystematik. (Russland), das Herr Dr. Gurov (Kiew) der Abteilung Lagerstättensammlung Den Sammlungsbetrieb und alle damit verbundenen zum Geschenk machte. Gesteinssammlung (inkl. Dekor- und Baugesteine) Aufgaben bewerkstelligen wechselnde Gruppen von Auch Exkursions- und Sammelreisen innerhalb Öster- Meteoritensammlung Freiwilligen sowie vor allem die im Folgenden alpha- reichs und zu ausländischen Vorkommen lieferten in- betisch angeführten ständigen Vollzeitdienstnehmer: teressantes Material für die Sammlungen. Zusätzlich Die Bedeutung der Mineraliensammlung des Na- Goran Batic, Präparator, Technisches Labor konnten durch den Besuch nationaler und internatio­ turhistorischen Museums Wien liegt vor allem in Anna Berger, Mag., Technische Assistentin, naler Mineralienbörsen Sammlungsobjekte und Un- der großen Zahl von Objekten, besonders aus Vor- Sammlungsinventar tersuchungsmaterial für das NHM erworben werden. kommen des Staatsgebietes der ehemaligen Ös- Ludovic Ferrière, Mag. Dr., Wissenschafter terreichisch-Ungarischen Monarchie und aus dem Vera M. F. Hammer, Dr., Wissenschafterin Arbeitsschwerpunkte 2013 alpinen Bereich. Es sind aber auch viele „klassische“ Uwe Kolitsch, Priv.-Doz. Dr., Wissenschafter Schausammlung und Ausstellungen Lagerstätten Deutschlands, Russlands, Englands, Elisabeth Lorenz, Sekretärin Die Abteilung betreut die Schausäle 1 bis 53 des NHM Italiens und anderer Länder vertreten. Besondere Clemens Schalko, Präparator, Technisches Labor und sorgte im Jahr 2013 für diverse Erneuerungen, Stein-Eisen- Bedeutung kommt außerdem den Aufsammlungen Renovierungen und Neubestückungen. Meteorit Sterley

128 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 129 Smaragd aus der Provinz Yunnan, China

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Epidot, Pakistan

Sonderschauen und Ausstellungsbeteiligungen zwecke abgegeben wurden sowie ein umfangreiches Datenbank für Bau- und Dekorgesteine Vom 15. bis 18. November 2013 wurde im NHM der Bestimmungsservice für interessierte Personen, die Im Rahmen des EU-Projects „OpenUp!“ wurde An- sogenannte „Ensisheim-Meteorit“ gezeigt (vergleiche den Mitarbeitern der Abteilung zahlreiche Proben fang Oktober 2012 begonnen, die Bau- und Dekor- dazu Kapitel „Ausstellungen“). Das Zustandekommen von Mineralien, Gesteinen und (meist vermeint- gesteinssammlung der Abteilung digital zu erschlie- dieser einmaligen Präsentation ist der Initiative und lichen) Meteoriten zur Bestimmung vorlegten. ßen. Bei der Erfassung dieser Sammlung durch den dem Engagement von Ludovic Ferrière zu verdanken, Projektmitarbeiter Christian Steinwender werden der die Sonderschau mit tatkräftiger Unterstützung sowohl die Objekte selbst als auch die dazugehö- Objektdatenbanken von Mitarbeitern der mineralogisch-petrographi- renden Etikettenbelege systematisch eingescannt schen Abteilung und der Abteilung für Ausstellung Meteoritendatenbank und abgespeichert. Bis Ende 2013 wurden auf diese und Bildung kuratiert und eingerichtet hat. Im Rahmen eines Digitalisierungsprojekts zur spezi- Weise 4410 Objekte erfasst. ellen Erfassung der Bestände der Meteoritensamm- lung wurde eine Microsoft Access Datenbank er- Forschung stellt. Diese kam erstmals 2012 beim Umordnen der Die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Abteilung Sammlungsbestände im Zuge der Neugestaltung waren an mehreren Einzelprojekten (etliche davon in des Meteoritensaals zum Einsatz und wurde 2013 Form von Eigenprojekten in Zusammenarbeit mit in- durch laufende Eingaben entsprechend fortgeführt. und ausländischen Fachkollegen) beteiligt, die vor Mittelfristig sollen alle Einzelobjekte der Sammlung allem den Themen „Regionale Mineralogie“, „Kris­tall­ auch fotografisch erfasst werden. In einem weiteren strukturen neuer Minerale“, „Mineralogie und Petro- Schritt ist außerdem vorgesehen, alle Objektein­ graphie von Meteoriten“ sowie der Impaktforschung

Der Ensisheim-Meteorit zu träge mit relevanten Informationen (Archivmaterial, und gemmologischen Fragestellungen gewidmet Gast im Meteoritensaal Fach­literatur, Analysen etc.) zu verknüpfen.

Neues Monddisplay im Meteoritensaal mit NASA-Leihgaben

Weiters beriet und belieh die Abteilung Mineralogie die Mineralientage München zum Thema „Gold – 50 und Petrographie 2013 auch einige Ausstellungen Jahre Mineralientage München“ und das Maison externer Veranstalter, z.B. den Kulturverein Schloss communale de Beauvechain (Belgien). Halbturn für die Ausstellung „Bernstein-Gold des Zum Routinebetrieb zählten auch 2013 die rege Nordens – Die Wiederentdeckung der Bernstein- Teilnahme am Vermittlungsprogramm in Form von straße“, das Bergbaumuseum Leogang für die Aus- zahlreichen Fachvorträgen und speziellen Führung- stellung „Gold und Silber im Erzstift Salzburg“, das sangeboten, der wissenschaftliche Leihverkehr, in Technische Museum Wien für die Weltraumausstel- dessen Rahmen vorwiegend Untersuchungsmaterial lung „Space“ sowie über die Landesgrenzen hinaus aus den Beständen der Sammlungen für Forschungs-

130 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 131 05

Kalkphyllit Kalksinter aus der Bau- und aus der Bau- und Dekorgesteins- Dekorgesteins- sammlung sammlung HR Dr. Vera M.F. Hammer bei einem Vortrag 5.4.5.1. Das Staatliche auf Burg Forchtenstein Edelsteininstitut

Das Staatliche Edelsteininstitut, gegründet 1954, renommierte Institutionen, wie zum Beispiel die ist organisatorisch der Mineralogisch-Petrographi- Österreichische Gemmologische Gesellschaft. So schen Abteilung eingegliedert und wird von Frau konnte das Staatliche Edelsteininstitut 2013 einen HR Dr. Vera M. F. Hammer geleitet. Die Zielsetzung wesentlichen Beitrag in der Perlenanalytik leisten, des Forschungsinstitutes ist die edelsteinkundliche z.B. beim Materialgutachten für eine Schmuckbro- waren. Im Fokus der Meteoritenforschung waren Abgerundet wurde die wissenschaftliche Arbeit der Grundlagenforschung auf Basis der vorhandenen sche mit Perlenanhänger (Orientperle), welche im 2013 die interdisziplinären Studien des Marsmeteo- Abteilung durch die Teilnahme am Vortrags- und Sammlungsbestände sowie eine Erweiterung der Auktionshaus Dorotheum Wien 2013 zur Versteige- riten Tissint und des Chondriten Chelyabinsk. Posterprogramm bei unterschiedlichen Fachtagun­ Sammlungsbestände um neu hinzugekommene rung kam.1 Insgesamt wurden 2013 für diverse Ma- gen, wobei besonders das „76th Annual Meeting of Edel- und Schmucksteine, samt Synthesen und Imi- terialgutachten € 2.750,– erwirtschaftet. Im Oktober 2013 unternahm Ludovic Ferrière eine the Meteoritical Society“ in Edmonton (Kanada, 29. tationen. Dabei kann auf die größte Edelsteinsamm- weitere Forschungsreise zur Luizi-Impaktstruktur 7.–2. 8. 2013), das „Large Meteorite Impacts and lung in Österreich als Vergleichsdatenbank zurück- Neben der Teilnahme an diversen Fachveranstal- in der Demokratischen Republik Kongo. Im Zuge der Planetary Evolution V Meeting“ in Sudbury (Kana- gegriffen werden, die ein eigener Bestandteil der tungen (z.B.: Jänner 2013 FEEG-Tagung2 am Wifi geologischen Erkundung konnten dabei zahlreiche da, 4.–8. 8. 2013), die „MinPet2013-Tagung“ in Graz Sammlungen der Mineralogisch-Petrographischen Linz oder Dezember 2013 Workshop Ramanspektro- wissenschaftlich interessante Proben – darunter (19.–22. 9. 2013) sowie das „12. Erbe Symposium” Abteilung ist. Durch den guten Kontakt zu Gutach- skopie im Jüdischen Museum in Wien) hält Frau Dr. auch Kimberlitgestein (Muttergestein von Diaman- am Naturmuseum Bozen (30. 9.–4. 10. 2013) zu er- tern, Sammlern und Händlern kommt es regelmäßig Hammer für das Staatliche Edelsteininstitut auch ten) – aufgesammelt werden. wähnen sind. zu Erweiterungen der Edelsteinbestände. Unter den selbst universitäre3 und populärwissenschaftliche Zugängen 2013 waren zum Beispiel ein zweifärbiger Vorlesungen, Seminare, praktische Kurse und Vor­ Korundkristall aus Prilep in Mazedonien und ein Ne- träge und betreut Studenten.4 Es werden auch Son- phritkatzenauge aus Russland. derschauen zu gemmologisch relevanten Themen

1 Die tatsächliche Anzahl der Objekte ist wesentlich höher. Digita- konzipiert. 2013 fungierte das Institut in der Person lisierungsarbeiten zur Datenbankerfassung des Altbestandes bil- Das Staatliche Edelsteininstitut ist Anlaufstelle für Frau Dr. Hammer als Kurator der Ausstellung „Bern- deten wie in allen wissenschaftlichen Abteilungen des NHM einen Materialgutachten und -expertisen. Neben den für stein Gold des Nordens – Die Wiederentdeckung der Arbeitsschwerpunkt des Jahres 2013 und sind aufgrund des groß- en Sammlungsumfanges sowie minimaler Personalkapazitäten die gemmologische Untersuchungspraxis notwen- Bernsteinstraße“ auf Schloss Halbturn im Burgen- ein langfristiges Projekt. digen Kleingeräten steht dem Staatlichen Edel­stein­ land. Die Fachtagung CORALS–2013, a „Conference 2 Die ältesten mineralogischen Objekte im heutigen Naturhistori­ institut ein Röntgendiffraktometer mit Großpro­ ­ on Raman and Luminescence Spectroscopy in the schen Museum in Wien stammen nachweislich aus der berühmten ben­goniometer zur zerstörungsfreien Analyse­ von Earth Sciences“ wurde mit einer „Icebreaker-Party“ „Ambraser Sammlung“ Erzherzogs Ferdinand II, des Grafen von Tirol, und fanden bereits im ersten Inventar, das ein Jahr vor dem Schmuckmaterialien, eine UV-VIS-NIR-Spektropho- im Edelsteinsaal des Naturhistorischen Museums Tod des Erzherzogs angelegt wurde, Erwähnung (PRIMISSER, tometer mit Kühlzelle sowie eine Elektronen­strahl- Wien und mit einer Begrüßung der Teilnehmer 1819). Sie zählen zu den wenigen naturkundlichen Objekten, die Mikrosonde und ein Rasterelektronen­mikros­kop durch Frau Dr. Hammer eingeleitet. aus dieser frühen Sammelperiode erhalten geblieben sind. Kimberlit-Gestein aus der Luizi Impakt-Struktur zur Verfügung. Kooperationspartner bei der Bear- 3 Nur 15 % des gesamten Sammlungsbestandes können ausgestellt in der Demokratischen Republik Kongo und dem Publikum zugänglich gemacht werden. beitung der zahlreichen Anfragen sind das Mate- Daneben werden regelmäßig vor allem für das rials Center Leoben, das Institut für Mineralogie & Fachpublikum Führungen durch das Staatliche Edel- 4 für die Ausstellung „Les 150 ans de la météorite de Tourinnes-la- Grosse“ Kristallographie der Universität Wien und andere steininstitut, die Edelsteinsammlung und hinter die

132 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 133 Foto: V.M.F.Hammer

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Zweifärbiger Korund aus Prilep in Mazedonien (Ankauf 2013) 5.4.6. Prähistorische Abteilung

Kulissen abgehalten.5 Frau Dr. Hammer war vom 16. Die Prähistorische Abteilung beherbergt in den Räum- bis zum 20. 12. 2013 in der Radiosendung „Vom Le- lichkeiten des Naturhistorischen Museums Wien eine ben der Natur“ auf Ö1 zum Thema „Funkelnd, glän- der größten archäologischen Sammlungen Europas, zend und farbenprächtig – Edelsteinvorkommen in die in folgende Teilsammlungen gegliedert ist: Österreich“ zu hören. Sammlung Altsteinzeit Abteilungsdirektor HR Dr. Anton Kern

Pektorale mit Saphir- und Diamantbesatz, Sammlung Bronzezeit Aufgrund der jahrelangen Erfahrung und der Ver- Benediktinerabtei Marienberg (Foto: V.M.F. Hammer) Sammlung Ältere Eisenzeit trautheit mit zerstörungsfreier Analyse von Edel- Sammlung Jüngere Eisenzeit Arbeitsschwerpunkte 2013 steinen an historischen Objekten, besteht eine enge Sammlung Frühgeschichte Die Forschungsschwerpunkte der Abteilung reichen Kooperation mit anderen Museen wie dem Kunst- Sammlung Prähistorischer Bergbau von der Altsteinzeit über Hallstatt- und La-Téne-Zeit bis historischen Museum Wien (Kunstkammer) und hin zum Frühmittelalter. Die praktische Forschungs- 1 Weitere Gutachten 2013 von Interesse: der Schatzkammer, sowie dem Weltmuseum Wien, - „Magnatenschmuck“ von einem privaten Auftraggeber: Für die Erhaltung, Pflege und Vermehrung des Samm- arbeit der Prähistorischen Abteilung umfasst zwei wobei das Staatliche Edelsteininstitut als unabhän- mehr als 800 Diamanten lungs- und Datenbestandes sowie dessen wissen- Hauptbereiche: Die wissenschaftliche Aufarbeitung giger Gutachter fungiert. Zu den besonders interes- - 25 Objekte des „Schatzfundes Wiener Neustadt“ für das Bundes- schaftliche Aufarbeitung, für die Vermittlung und die erfolgt am Naturhistorischen Museum in Wien, wo denkmalamt santen Zertifizierungen im Jahr 2013 zählten diverse Feldforschung zeichneten 2013 unter der Leitung von der Fundus der umfassenden Sammlungen zur Ver- 2 Federation for European Education in Gemmology liturgische Objekte (Kelche, Kreuze, Pektorale und HR Dr. Anton Kern folgende fest angestellte Mitarbei- fügung steht; dem gegenüber steht die andauernde 3 Ringe) der Benediktinerabtei Marienberg in Südtirol. so zum Beispiel eine viertägige Blockvorlesung zur Edelsteinbe- ter verantwortlich (alphabetisch): Feldarbeit, hauptsächlich an der Außenstelle Hallstatt stimmung plus praktische Übungen an der Universität Innsbruck 1 Für das Weltmuseum Wien wurde der Steinbesatz im Mai 2013 (abgehalten von Frau Dr. Hammer) – siehe auch Ka- Walpurga Antl-Weiser, Dr., (über und unter Tage) , aber auch an diversen anderen von javanischen Ethnographika, darunter ein Braut- pitel „7.2. Lehrtätigkeiten“ Wissenschafterin, Kuratorin Grabungsorten, wie Roseldorf in Niederösterreich. schmuck zertifiziert.6 4 Die bereits 2012 am Staatlichen Edelsteininstitut durchgeführten Gabriele Greylinger, Assistentin Im Jahr 2013 bestand wie in den anderen wissen- edelsteinkundlichen FEMtech Praktika Nr. 834938 und Nr. 838804 Karina Grömer, Mag. Dr., schaftlichen Abteilungen eine Hauptaufgabe in wurden von den Studentinnen und freiwilligen Mitarbeiterinnen des NHM, Doris Bleimauer (Poster: Der Demantoid aus Namibia – Wissenschafterin, Kuratorin der Fortführung des Digitalisierungsprozesses: In die wertvollste und begehrteste Granatvarietät) und Martina Bertl Kurt Hantschl, Restaurator diesem Jahr wurden die Bibliotheksdatenbank um (Vortrag: Edelstein oder Fälschung? Glas im Schmuck) im Zuge der Veronika Holzer, Dr., Wissenschafterin, Kuratorin rund 700 Datensätze, die Inventardatenbank der Ab- Veranstaltung „neugier!wissen!schafft“ – Carl von Schreibers Preis einer Fachjury und dem Publikum präsentiert. Gergana Kleinecke, Mag., Restauratorin teilung um ca. 1600 und die Funddatenbank ‚Berg- Die Studentin Juliane Rudolph der HTWK Leipzig, Fach Museologie, Walter Prenner, Restaurator werk Hallstatt’ um über 100 Datensätze erweitert. verfasste eine Hausarbeit über den Edelsteinstrauß; sie wurde da- Johann Reschreiter, Mag., Neben der Publikation der Forschungserkenntnisse2 bei von Frau Dr. Hammer betreut. Wissenschafter, Kurator bestand die Indoor-Betätigung der Wissenschafter in 5 2013 z.B. zwei Gruppen der Association Française de Gemmologie der Erstellung zahlreicher Gutachten, dem Vortrags- oder die Teilnehmer und Trainer des Wiener Goldschmiedelehr- Helga Rösel-Mautendorfer, Mag., Wissenschaft- gangs „Werkstatt in der Berufsschule der Goldschmiede“ und für liche Mitarbeiterin (CinBA-Projekt bis Ende Juni) und Führungswesen sowie der Organisation von und die Trainer und Schüler der Wiener Goldschmiede Akademie (Aus- Peter Stadler, OR Priv.-Doz. DI Mag. Dr. Dr., der Teilnahme an Fachveranstaltungen. Der große und Weiterbildungsverein der Gold- & Silberschmiede) Leiter der Restaurierwerkstätte, EDV Agenden Umfang dieser Tätigkeiten im Jahr 2013 zeugt von 6 Ein weiteres Gutachten befasste sich mit Sammlungsbeständen einem stetigen, regen Publikums- und Fachinteresse Nephrit-Katzenauge der Esterházy Privatstiftung, die im Zuge der Ausstellung „Barocker aus Russland (Ankauf 2013) Schmuck der Fürsten Esterházy“ in Eisenstadt gezeigt wurden. an Fragen der Ur- und Frühgeschichte.

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Arbeiten im Gräberfeld Lage des Grabungsfeldes

Die Aussichtsplattform Rudolfsturm

Grabung Hallstatt 2013 Zentrum der Grabungs- und Feldforschungstätigkeit ist seit über fünf Jahrzehnten die Außenstelle Hall- Aussichtsplattform Rudolfsturm, Hallstatt Archäologie am Berg 2013 statt, die von Direktor Dr. Anton Kern und Mag. Hans Im August 2013 wurde in der Nähe des Ru- Im Rahmen der nunmehr zum 10. Mal stattgefun- Reschreiter geleitet wird. Die jährliche Grabungs- dolfsturmes in Hallstatt eine neue Aussichtsplatt- denen Öffentlichkeitsveranstaltung „Archäologie am kampagne wird durch die Saline Austria, deren Un- form eröffnet, die einen herrlichen Blick auf den Berg 2013“ am 24. und 25. August 2013 stellte das ternehmens-Bergtechnik auch die technische Auf- Weltkulturerbeort eröffnet. Im Vorfeld musste eine Naturhistorische Museum gemeinsam mit seinen sicht obliegt, finanziell und materiell unterstützt. kleine archäologische Untersuchung durch die Prä- Partnern die aktuellen Forschungen am Hallstätter Die Arbeiten am Gräberfeld wurden an der gleichen historische Abteilung durchgeführt werden, weil Salzberg vor. Gezeigt wurde, wie Archäologen, Bio- Stelle wie seit 2009 fortgesetz, wo die bestehenden diese exponierte Stelle einen interessanten Sied- und Geowissenschafter sowie Informatiker und Ar- Grabungsschnitte weiter abgetieft, aber auch nach In einem Lehmbett steckende Rundhölzer lungsreizpunkt darstellt. Bei den Arbeiten kamen chivare gemeinsam das Umfeld der prähistorischen Norden hin erweitert wurden. Neben interessanten vorwiegend Keramikbruchstücke aus der Bronzezeit Bergwerke erforschen und Einblick in das Leben der Befunden aus der Bronzezeit wie bearbeitete Rund- sowie der Hallstattkultur und La Tène-Kultur zum Hallstätter Bergleute vor über 3000 Jahren erhalten. hölzer, die in einem Lehmbett steckten, kamen in Vorschein. Bereits vor 3500 Jahren fanden die Hallstätter Berg- der Norderweiterung zwei neue Frauengräber der leute äußerst intelligente Lösungen für die beson- frühen Eisenzeit zu Tage. Beide stehen zeitlich in der Grabung Bergwerk 2013 deren Anforderungen des alpinen Salzbergbaus. Sie späten Belegungsphase des Friedhofes, ca. um 600 v. Dank der maßgeblichen Unterstützung durch die entwickelten einmalige Konstruktionen und setzten Chr. Während ein Grab teilweise alt gestört war und Salinen Austria AG und der Salzwelten war es auch sie im Arbeitsprozess ein. Ein beeindruckendes Bei- dadurch nur zur Hälfte erhalten blieb, zeigte sich das 2013 wieder möglich, den prähistorischen Salzberg- spiel hierfür ist die oben erwähnte älteste Holzstiege andere in seiner ganzen Pracht. Auffallend waren die bau in Hallstatt weiter zu erforschen. Aus konser- Europas, die im Jahr 2003 im Christian von Tusch- reichen Schmuckbeigaben wie zwei Kleiderfibeln, vatorischen Gründen war es notwendig geworden, Werk gefunden wurde. Fragen um ihre Konstruktion, zwei Armreife, Fußringe, ein Gürtelblech, alles aus die älteste bekannte Holztreppe Europas von ihrem Entdeckung, Ausgrabung und Erforschung und be- Bronze und über 400 Bernsteinperlen zwischen 2 mm Fundort in 100 Metern Tiefe im Salzberg Hallstatt zu vorstehende Übersiedlung wurden von Archäologen, und 3 cm. bergen. Nach umfangreichen Vorarbeiten und einem Holzforschern und Restauratoren beantwortet. international besetzten Workshop im Mai, wurde die Treppe sorgfältig dokumentiert und in ihre Einzelteile zerlegt. Bis Ende 2013 konnte die Originaloberfläche aller Teile durch Restauratoren freigelegt werden. Be- vor die Treppe in einer neu gestalteten Schaustelle im Bergwerk Hallstatt im Frühling 2015 wieder auf- gebaut wird, werden alle Teile noch dreidimensional aufgenommen, getrocknet und es werden compu- tertomographische Schnitte angefertigt.

Zwei neuentdeckte Frauengräber in der Über 400 Bernsteinperlen Norderweiterung Großer Andrang bei „Archäologie am Berg 2013“

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Objekt Nr. 41 – Ein weiteres kleineres Heiligtum Begeisterte Schüler beim Projekt Sparkling Science

Ausgrabungen in Roseldorf 2013 Projekt Sparkling Science Ziel der dreizehnten Ausgrabungssaison am Sand- „Holz für Salz – das prähistorische Salzbergwerk berg bei Roseldorf war die Freilegung eines weiteren von Hallstatt und seine Arbeitsabläufe“ kleineren Heiligtums, Objekt Nr. 41 in unmittelbarer Das Ziel des interdisziplinären Projekts ist es, die Nähe zu dem großen Heiligtum, Objekt 30, am Berg- Hall-Impact: komplexen Arbeitsabläufe im prähistorischen Hall- plateau. Durch diese Maßnahme können die Kultbe- Mensch, Landschaft, Umwelt in einer Salzregion4 stätter Bergbau zu erforschen und der Versorgung zirke I und II, bei denen sich schon jetzt wesentliche Das Projekt befasst sich mit der wirtschaftlichen dieses Großbetriebs mit Betriebsmitteln vor über Unterschiede aufzeigen, besser verglichen werden. und kulturellen Entwicklung der prähistorischen 3000 Jahren nachzugehen. Dieses Projekt hat im An Opfergaben fanden sich als Eisenfunde mehre- Salzbergwerke im Hallstätter Hochtal und in dessen Jahr 2012 begonnen und wurde 2013 fortgesetzt. re Waffen- und Wagenteile, darunter ein verziertes Opfergaben beim freigelegten Heiligtum Umgebung (Salzkammergut, Niedere Tauern, Voral- Mit den Partnerschulen und den Salzwelten Hall- Schwertscheidenstück mit Schlaufenrand. Auffal- penland). Der chronologische Rahmen umfasst die statt werden im Sinn der Experimentellen Archä- lend ist im Gegensatz zu den bisher untersuchten Bronze- und die Ältere Eisenzeit (20.–4. Jh. v. Chr.). ologie rekonstruierte Arbeitsschritte nachgestellt. Heiligtümern das offenbar gänzliche Fehlen von Das Projekt ist stark interdisziplinär ausgerichtet. Partnerschulen: Welterbe-Neue Mittelschule Bad Pferdeschirrungen. Zu den Knochenfunden zählen Anthropologische, dendrochronologische, dendro­ Goisern, Höhere land- und forstwirtschaftliche Schu- neben einzelnen Tier- und wenigen einzelnen Men- klima­tologische und palynologische Untersuchun­ le für Forstwirtschaft Bruck/Mur. schenknochen mehrere kleinere Tierskelette (wahr- gen bilden neben landschaftsarchäologischen Ana- Projekt SPA 04/182 Holz für Salz; Projektleitung: Mag. scheinlich Ferkelskelette – also nicht Pferde wie lysen das Fundament der Modellbildung. Hans Reschreiter, jährliche Fördersumme € 57.250,– in Objekt 30) in der West-, Nord- und Ostseite des Heiligtums und in der Südostecke der Südseite ein Projekt CinBA6 Isowood (Projektnummer P23647) komplettes menschliches Skelett (vermutlich eines Creativity and Craft Production in Middle Ein vom FWF gefördertes Projekt, das gemeinsam Mannes, genaue Bestimmungen sind noch ausstän- and Late Bronze Age Europe (2010–2013) mit der Universität für Bodenkultur durchgeführt dig) direkt auf der Grabensohle. Das menschliche Das Projekt wurde von der Universität Southamp- wird, begann im Jahr 2012 und wurde 2013 fortge- Menschliches Skelett bei Objekt Nr. 41 Skelett ist als Opferbestattung zu verstehen und ton geleitet und beschäftigte sich mit dem Aspekt setzt. Dieses transdisziplinäre Projekt, das in Zusam- war mit einer unter dem Kinn liegenden eisernen der Kreativität, die jedem handwerklichen Prozess menarbeit zwischen dem Naturhistorischen Muse- Fibel (Kleiderspange) aus dem 2. Jhdt. v. Chr. verse- zugrunde liegt. Behandelt wurden die Materialgrup- um Wien, dem Austrian Institute of Technology und hen. Weitere unmittelbare Beigaben fehlten. Der pen Metall, Keramik und Textilien. Bronzezeitliche der Universität für Bodenkultur Wien) durchgeführt „Tag der offenen Grabung“ am 15. August 2013 war Textilien aus ganz Europa wurden dabei untersucht wird, hat das Ziel, analytische Werkzeuge und Tech- wie immer gut besucht und dient vor allem als wich- und mittels Datenbank erfasst. Als zentrales Fund- niken für die Interpretation von Artefakten, die bei tiges Instrument der Öffentlichkeitsarbeit. material diente der Studiengruppe ‚Textil’ das Fund- Ausgrabungen im Salzbergwerk Hallstatt gefunden material aus den bronzezeitlichen Bergbauen von wurden, hinsichtlich der Herkunft prähistorischer Folgende, teils fremdfinanzierte, Projekte wurden Hallstatt, das mit neuen optischen und mikrosko- Waren zu entwickeln. Dadurch soll das Verständnis auch im Jahr 2013 fortgesetzt und sind im Rahmen pischen Methoden untersucht wurde. Das Projekt der ökonomischen und sozialen Strukturen zu vor- der Aktivitäten der Prähistorischen Abteilung beson- fand bei der großen Abschlussveranstaltung an- geschichtlichen Zeiten erhöht werden. Die Interpre- ders zu erwähnen: fangs Juni in London mit einer prähistorischen Mo- tation der Ergebnisse wird Einsicht gewähren in die

„Tag der offenen Grabung“ deschau einen beindruckenden Ausklang. Organisation und Infrastruktur des prähistorischen

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Verein Kuratorium Pfahlbauten Erste 3D-Darstellung eines neugestalteten Saales Seit Juni 2012 ist der Verein „Kuratorium Pfahl- bauten“ in den Räumen der Prähistorischen Abtei- lung angesiedelt. Das Kuratorium Pfahlbauten ist die Bergbaus bezüglich der Versorgung des Betriebs und große Regionalmuseum in Alicante, Spanien, ab Juni Trägerorganisation für das nationale Management Handelsrouten. Im Mittelpunkt des Projekts steht 2013. Über 300 Exponate zeigen 7000 Jahre Kultur- des UNESCO Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten die Untersuchung ausgewählter prähistorischer geschichte des Salzes aus Hallstatt, belegt durch die um die Alpen“. Aufgaben sind die Entwicklung von Holzartefakte, die in Hallstatt von Archäologen des einmaligen Funde aus dem urgeschichtlichen Berg- Strategien und Kontrolle der Ziele des Manage- Naturhistorischen Museums ausgegraben wurden. werk und den außerordentlichen Grabbeigaben aus ments der österreichischen Welterbestätten am Es sollen Analysen von Isotopenverhältnissen (C, dem Gräberfeld. Mondsee, Attersee und Keutschacher See. Am 20. N, H, O, Sr) ebenso wie Multi-Elementanalysen und September 2013 wurden durch den oberösterreichi- dendrochronologische Untersuchungen durchge- schen Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer in den führt werden. Die erhaltenen Daten werden zur Gemeinden Seewalchen am Attersee, Attersee und Entschlüsselung der Herkunft des Rohstoffes Holz Mondsee jeweils ein sogenannter Pfahlbau-Pavillon zu regionalen Isotopenkarten in Relation gesetzt, eröffnet. Mit diesen frei zugänglichen Informations- welche aus analytischen Daten rezenten Materials stellen sollen sowohl Einheimische wie auch Gäste erarbeitet werden. Die Endergebnisse werden zur In- der Region auf das UNESCO Weltkulturerbe „Pfahl- terpretation der Infrastruktur des Industriebetriebs bauten“ aufmerksam gemacht werden. und zur Offenlegung prähistorischer Handelsrouten während der Bronzezeit und Frühen Eisenzeit ver- wendet.

Neugestaltung der Schauräume

Einen gewichtigen Anteil der Jahresarbeit nahm be- Beim Aufbau der Wanderausstellung in Alicante 1 Hallstatt ist neben dem Nationalparkinstitut („Ökohaus“) Petronell- reits die Planung und Konzeptentwicklung des be- Carnuntum und dem Narrenturm auf dem Gelände des Alten AKH vorstehenden Umbaus der Schauräume ein (siehe eine der Außenstellen des Naturhistorischen Museums Wien.

dazu den Bericht im Kapitel „Highlights“). 2 Siehe „Publikationsliste“ unter „Prähistorische Abteilung“!

3 Die Holzstiege wurde 2003 am unteren Ende eines verstürzten Hallstattausstellung in Alicante, Spanien Schachtes aus dem 14. Jh. entdeckt und ist der älteste europäische Gemeinsam mit den Ausstellungsorganisatoren Beleg für gezimmerte Holztreppen. Wissenschafter der Universität für Bodenkultur Wien haben die Stiege auf 1344 v.Chr. datiert. Museumspartner aus Innsbruck haben Mitarbei- 4 Projektleitung: Mag. Kerstin Kowarik, Fördersumme € 44.780,– ter des NHM aus den Abteilungen Ausstellung und Eröffnung des Pfahlbau-Pavillons 5 Bildung sowie der Prähistorischen Abteilung eine „Grant Agreement Nr. 2007-1765/001-001 CTU COOPMU, Project Dress ID (Dress and Identities) große Wanderausstellung mit dem Titel “Kingdom 6 of Salt – The White Gold of the Celts“ erstellt. Die Projektnummer 09-HERA-JRP-CI-FP-020, Projekt CinBA (Creativity and Craft Production in Middle and Late Bronze Age Europe), jähr- erste Station dieser Wanderausstellung war das Einmalige Funde aus dem Bergwerk liche Fördersumme € 43.140,–

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Marsmeteorit Tissint – elektronenmikroskopische Aufnahme Steinmeteorit Chelyabinsk – elektronenmikroskopische (chemisches Mapping) eines Einschlusses mit Pyroxenkristallen Aufnahme mit rückgestreuten Elektronen. Die verschiedenen (rot und blau) in Glasmatrix (grün). Bestandteile des Meteoriten werden dabei in unterschiedlichen Grautönen dargestellt.

Studentenbetreuung im DNA-Labor

Bei der Elektronenstrahlmikrosonde lag der Arbeits- Labor für Molekulare Systematik schwerpunkt auf der Erstellung von Messprogram- Im Forschungslabor für Molekulare Systematik wer- Abteilungsdirektorin Dr. Elisabeth Haring aber auch von Gastforschern sowie für Auftragsar- men zur routinemäßigen Analyse meteoritischer den mittels DNA-Analysen Fragen zur Systematik, beiten genutzt. Die Geräte erlauben Analysen und Mineralkomponenten. Weiters wurde auch intensiv Phylogenie, Phylogeographie und Populationsgene- mikroskopische Aufnahmen für eine Vielzahl von An- an der Erstellung hochaufgelöster Verteilungskarten tik verschiedenster Organismengruppen behandelt. wendungsbereichen. Mit der FEG-Mikrosonde (engl. (Mappings) gearbeitet, um sowohl die räumliche Die Mitarbeiter des „DNA-Labors“ kooperieren in 5.4.7. Zentrale field emission gun) mit Feldemissionskanone wer- Konzentration einzelner chemischer Elemente als gemeinsamen Projekten mit den wissenschaftli- den mikroskopische Aufnahmen sowie eine präzise auch die Verteilung der Mineralphasen bis in sub- chen Abteilungen am NHM. Darüber hinaus wer- Forschungslaboratorien Mikroanalyse und Elementanalytik verschiedenster Mikrometerbereich darzustellen. den Forschungsprojekte zu evolutionsbiologischen Die Abteilung „Zentrale Forschungslaboratorien“ um­ Materialien (Meteoriten, Mineralien, Gesteine, Edel- Themenkomplexen mit Partnern in internationalen fasst die elektronenmikroskopisch-analytischen Ein- steine etc.) durchgeführt.­ Im neuen Rasterelektro- Aktuelle Beispiele für den erfolgreichen Einsatz der Forschungseinrichtungen, die sich mit Systematik richtungen sowie das Forschungslabor für Mole- nenmikroskop (JEOL JSM-6610LV) können Objekte Mikrosonde sind die (noch laufenden) Untersu- und Evolutionsforschung beschäftigen, durchge- kulare Systematik. Die von Priv.-Doz. Dr. Elisabeth mit bis zu 300.000-facher Vergrößerung untersucht chungen des Marsmeteoriten Tissint und des Stein- führt. Neben wissenschaftlichen Projekten werden Haring geleitete Abteilung hatte 2013 folgende werden. Durch die extragroße Probenkammer und meteoriten Chelyabinsk. Die komplexe Geschichte auch Artbestimmungen und individuelle genetische ständige Mitarbeiter: Niedervakuumfunktion bietet das JEOL JSM-6610LV des Tissint-Meteoriten – von seiner Kristallisation Typisierungen, sei es als reine Auftragsarbeiten oder Barbara Däubl, technische Assistentin einen breiten Anwendungsbereich und erlaubt eine bis zum Entweichen vom Mars – spiegelt sich in in Monitoring-Studien, durchgeführt. Eine weitere Josef Harl, Mag., technischer Assistent Untersuchung von biologischen Proben ohne vorhe- verschiedenen Typen von Silikateinschlüssen wider, Aufgabe der Zentralen Forschungslaboratorien ist Luise Kruckenhauser, Dr., rige Präparation. von denen ein Großteil bereits mit der Mikrosonde die Betreuung der Gewebe- und DNA-Sammlung wissenschaftliche Mitarbeiterin untersucht wurde. Die Kenntnis der chemischen Zu- mit derzeit über 22.000 Einzelproben. Julia Schindelar, technische Assistentin Arbeitsschwerpunkte 2013 sammensetzung und Verteilung der einzelnen Mi- Im Jahr 2013 wurde der neu errichtete Reinraum im Dan Topa, Dr., Operator, Elektronenmikroskopie in der Analytischen Elektronenmikroskopie neralkomponenten in den verschiedenen Einschlüs- Labor für Molekulare Systematik in Betrieb genom- Im Laufe des Jahres 2013 wurden sukzessive die sen liefert wichtige Basisdaten zur Interpretation men. Dadurch ist es nun möglich, Untersuchungen Darüber hinaus trägt eine Reihe freier Dienstneh- peripheren Zusatzeinrichtungen zum Rasterelektro- der Entstehungsgeschichte dieses Marsmeteoriten. an altem Material unter den besten technischen mer, Projektmitarbeiter (u.a. Diplomanden, Disser- nenmikroskop (EDS-Analytik, Kathodolumineszenz, Chelyabinsk ist jener Meteorit, der im Februar 2013 Voraussetzungen durchzuführen. Viele unserer tanten) und ehrenamtlicher Mitarbeiter wesentlich EBSD-Einheit) in einer ersten Testphase überprüft. nach einer spektakulären atmosphärischen Explosion Projekte wurden und werden anhand von Proben zum Erfolg der laufenden Projekte bei. Zusätzlich gab es seitens der involvierten Geräte- über der gleichnamigen Millionenstadt in Russland durchgeführt, deren DNA stark abgebaut ist (z.B. hersteller (JEOL, BRUKER, GATAN) nachträgliche Ein- in Form eines Meteoritenschauers gefallen ist. Im Museumsmaterial). Durch langjährige Erfahrung Analytische Elektronenmikroskopie schulungen für die diversen Spezialanwendungen. Rahmen einer interdisziplinären Studie konnte mit- auf diesem Gebiet hat das Labor für Molekulare Sy- Die Infrastruktur der „Analytischen Elektronenmi- Bezüglich EDS-Analytik konnte 2013 für die internen tels der Mikrosonde der Chemismus der Mineral- stematik eine hohe Expertise für DNA-Analysen aus kroskopie“ steht sämtlichen Abteilungen für wis- und externen Gerätenutzer der Routinebetrieb eta- phasen im Chelyabinsk-Meteoriten charakterisiert altem Material bzw. Spuren mit geringen DNA-Kon- senschaftliche Untersuchungen zur Verfügung, wird bliert werden. und detailliert bestimmt werden. zentrationen. Durch die Ausbildung von Studenten

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Der Reinraum

Im DNA-Reinraum kann auch aus alten Museumsproben DNA Trochulus oreinos, ein Bewohner der Höhlenbewohnende Populationen von Garra barreimiae Marcia Sittenthaler beim Sammeln von Losungsproben kontaminationsfrei extrahiert werden. österreichischen Nordostalpen zeichnen sich durch fehlende Augen und Pigmente aus. eines Fischotters für die genetischen Analysen.

und die Betreuung von Diplomanden und Disser- gen an einer umfangreichen Testserie aus Ma- Kooperation zwischen dem Institut für Wildbiologie tanten stellt das Labor für Molekulare Systematik terial der Molluskensammlung durchführte. Im und Jagdwirtschaft (BOKU Wien) und den Zentralen eine wichtige Verbindung zur Universität Wien her Mittelpunkt dieses, im Museum für Naturkunde Forschungslaboratorien (NHM) eine nichtinvasive und deckt Bereiche der organismischen Biologie ab, Berlin koordinierten, Projektes steht die Optimie- Methode (die Sammlung sowie die genetische Ana- die an Universitäten immer weniger gelehrt werden. rung von DNA-Extraktionen aus alkoholfixiertem lyse von Fischotterlosungen zur Identifizierung von Das NHM bietet mit seiner großen Zahl an Wissen- Material in Museumssammlungen. Individuen) konzipiert und eingesetzt. Nach der voll- schaftern und vielfältigen Fachgebieten und Exper- ständigen Analyse des Probenmaterials können die- tisen eine ideale Möglichkeit für integrative Ansätze. Evolution von Höhlenfischen se Ergebnisse dem Datenmaterial zum verfügbaren Die Kombination verschiedener methodischer An- Das Projekt „Höhlenbewohnende und freileben- Nahrungsangebot gegenübergestellt werden. sätze – z.B. genetischer und morphologischer Un- Suche nach Trochulus oreinos am Hochmölbing der Populationen der Fischart Garra barreimiae im tersuchungen an denselben Organismen – zeichnet Sultanat Oman“ ist eine Kooperation zwischen der Phylogeographie des Steinadlers viele der Projekte aus, die im DNA-Labor des NHM 3. Zoologischen Abteilung (Dr. Helmut Sattmann) Eine der beiden größten Adlerarten Eurasiens, den durchgeführt werden. (http://snails.nhm-wien.ac.at/), in dem Studenten und den Zentralen Forschungslaboratorien. Schwer- Steinadler (Aquila chrysaetos) steht im Mittelpunkt Praktika, Projekte, Diplomarbeiten und Disserta­ punkt im letzten Jahr war die praktische Auswer- der Diplomarbeit von Carina Nebel, die von Anita Arbeitsschwerpunkte 2013 tionen durchführ(t)en. Im Jahr 2013 konnten zwei tung der Daten einer Genomsequenzierung (Next- Gamauf und Frank Zachos (1. Zoologische Abtei- im Labor für Molekulare Systematik Projektmitarbeiter ihr Diplom bzw. Dissertationsstu- Generation-Sequencing). Unter Leitung von Dr. Luise lung) sowie Elisabeth Haring (ZFL) betreut wird. Ca- Aus den 2013 laufenden Projekten werden im Fol- dium erfolgreich abschließen: Dr. Michael Duda, der Kruckenhauser führte Mag. Sandra Kirchner die Pi- rina Nebel untersucht mitochondriale DNA-Sequen- genden vier vorgestellt, die im letzten Jahr im Vor- die Systematik und Variabilität der Haarschnecken lotstudie zur Etablierung des DNA-Fingerprintings zen, um zur Aufklärung der phylogeographischen dergrund standen. (Gattung Trochulus) untersuchte, und Mag. Sandra durch. Dies stellt eine wichtige Grundlage für die Geschichte, das heißt, der Verbreitungsgeschichte Kircher, die sich mit der Phylogeographie der Pyra- genetischen Populationsanalysen dar, die Sandra und demographischen Entwicklung der Art beizu- Biodiversität alpiner Landschnecken midenschnecken im den Ostalpen beschäftigte. In Kirchner im Rahmen ihrer geplanten Dissertation tragen. Wie hat sich die genetische Variabilität und Im Rahmen des großen Projektes „Alpine Land- einer weiteren Dissertation befasste sich Mag. Josef durchführen wird. geographische Verteilung genetischer Linien in und schnecken“ (gemeinsam mit der 3. Zoologischen Harl mit den Tönnchenschnecken der Gattung Orcu- seit der letzten Eiszeit entwickelt? Wie stark sich der Abteilung, Dr. Helmut Sattmann) untersuchen wir la, die eine Vielzahl von österreichischen Endemiten Genetisches Monitoring des Fischotters Einbruch durch direkte Verfolgung und den Einsatz die oft unbemerkten Arten der alpinen Schnecken- hervorgebracht hat. Mag. Katharina Jaksch bereitete im Waldviertel von DDT auf den Genpool ausgewirkt? Das Unter- fauna, viele davon bisher kaum wissenschaftlich nach ihrer 2012 abgeschlossenen Diplomarbeit über Im Rahmen des Projektes „Fischteichmanagement suchungsmaterial (Federn und Haut ausgestopfter bearbeitet. Die Themen sind zum Teil systematisch- die innerartliche Differenzierung der gitterstreifigen und Fischotter Lutra lutra – Fallstudie Teichgebiet Tiere) stammt dabei zu einem Großteil aus den wis- taxonomischer Natur, betreffen aber auch die Frage Schließmundschnecke Clausila dubia ihre Dissertati- Romaubach, Waldviertel NÖ“ wird die Anzahl an senschaftlichen Sammlungen des NHM und ande- nach den Ursachen der erstaunlichen Formenvielfalt on über die Systematik und Stammesgeschichte der Fischotterindividuen sowie deren räumlich-zeitliche rer Museen. Für die Präsentation ihrer Ergebnisse bei und geographischen Variation, die in vielen Arten zu Gattung Clausilia vor, während sie „nebenbei“ im Verteilung im Untersuchungsgebiet in Abhängigkeit der Veranstaltung „neugier!wissen!schaf(f)t“ erhielt finden ist. Das Projekt entwickelte sich zum Kristal- Rahmen eines transnationalen Projektes (Joint Re- vom verfügbaren Nahrungsangebot in Fischteichen Carina Nebel den Posterpreis. lisationspunkt für die Gruppe „Alpine Land Snails“ search Activity/SYNTHESYS 2) Reihenuntersuchun­ untersucht. Dafür wurde im Jahr 2013 im Zuge einer

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Als Direktor der Abteilung koordiniert Dr. Ernst Mikschi die vielfältigen Tätigkeiten eines großen Stabes von Ehrenamtlichen, Projektmitarbeitern so- wie fest angestellter Kollegen, die im Folgenden in alphabetischer Reihenfolge angeführt sind: Seeadler Steinadler

Gerald Benyr, Mag., wissenschaftlicher Mitarbeiter Abteilungsdirektor Dr. Ernst Mikschi Hans-Martin Berg, Sammlungsmanager Arbeitsschwerpunkte 2013 Arbeiten ist einerseits eine Abschätzung der gene- Alexander Bibl, Sammlungsmanager Die 1. Zoologische Abteilung unterstützte auch 2013 tischen Variabilität der Bestände und, wie stark sich Thorsten Eder, Präparator ein breites Spektrum an nationalen und internatio- der Einbruch der Bestände durch direkte Verfolgung Anita Gamauf, Priv.-Doz. Dr., Sammlungsleiterin nalen Ausstellungsvorhaben mit Leihobjekten und und Umweltbelastung (etwa den Einsatz von DDT) 5.4.8. 1. Zoologische Abteilung Georg Gaßner, Sammlungsmanager (ab Juni 2013) beteiligte sich am reichhaltigen Führungsprogramm auf den Genpool ausgewirkt hat. Andererseits gilt Richard Gemel, Sammlungsmanager Mit einem Gesamtbestand von über 1,7 Millionen des NHM. Dabei wurde auch auf die Inhalte lau- das Interesse der Studien auch der Frage nach der (bis Juni 2013) Belegexemplaren zählen die Sammlungen der fender Forschungsprojekte Bezug genommen. Als geographischen Verteilung verschiedener gene- Heinz Grillitsch, Dr., Sammlungsleiter 1. Zoologischen Abteilung zu den größten und be- Beispiele für aktuelle Forschungsarbeiten des Jahres tischer Linien (Phylogeographie), die Rückschlüsse Eduard Hofbauer, technischer Assistent deutendsten musealen Wirbeltiersammlungen der Gerhard Hofmann, Präparator 2013 seien genannt: auf die Verbreitungsgeschichte der Arten erlaubt. Welt und bilden daher eine wesentliche Basis für die Robert Illek, technischer Leiter der Präparation Eine besondere Bedeutung kommt hierbei musealen systematisch-wirbeltierkundliche Forschung. Von Viktoria Niemann, Lehrling Präparation Genetische Untersuchungen Sammlungen zu, da ein Großteil der analysierten der breiten Öffentlichkeit seltener wahrgenommen Anja Palandacic, Dr., Sammlungsmanagerin an Seeadlern und Steinadlern Federproben von Bälgen und ausgestopften Tieren als die hohe Zahl an Stopf- und Alkoholpräparaten, (ab Juli 2013, Bibliothek) Seeadler (Haliaeetus albicilla) und Steinadler (Aquila stammen. aber ebenso von großer Relevanz, sind die zu der Mirjana Pavlovic, Präparatorin chrysaetos) sind die beiden größten Adlerarten Sowohl See- als auch Steinadler zeigen eine Tren- Abteilung gehörenden Fachbibliotheken und die Christian Pollmann, Laborant Eurasiens. Sie haben ein vergleichbares Verbreitungs­ nung in zwei große geographisch unterschiedliche faunistischen Datenbanken. Christa Prenner, Bibliothekarin (bis Februar 2013) muster und kommen oft auch im selben Lebens- genetische Linien (Dichotomie), die ihren Ursprung Die Sammlungen sind gegliedert in: Erich Pucher, Mag. Dr., Sammlungsleiter raum vor. Im Allgemeinen bevorzugt der Seeadler vermutlich in jeweils zwei verschiedenen Rückzugs- Fischsammlung Matthias Reithofer, Laborant aber eher gewässerreiche Areale in den Tiefländern, gebieten während der letzten Eiszeit hatten. Beim Herpetologische Sammlung Iris Rubin, Mag., Modellbau während der Steinadler bevorzugt in höheren Lagen Seeadler gibt es eine westliche Linie in Grönland und Vogelsammlung Manfred Schmitzberger, Mag. Dr., wissenschaft- anzutreffen ist. Auch in Österreich sind beide Arten auf Island und eine östliche Linie in Asien. In Euro- Säugetiersammlung licher Mitarbeiter (bis September 2013) heimisch. Der Steinadler ist trotz starker Verfolgung pa kommen beide Linien vor; diese Durchmischung Archäologisch-Zoologische Sammlung Silke Schweiger, Mag., nie ganz aus den Alpen verschwunden, und der See- bewirkt vor allem in Mitteleuropa (gerade in Öster- wissenschaftliche Mitarbeiterin adler ist nach 50 Jahren Abwesenheit seit Beginn reich!) eine besonders hohe genetische Diversität, Der Abteilung angeschlossen sind auch die Zoolo- Martin Vitek, Lehrling dieses Jahrtausends wieder Brutvogel im Land. Am wodurch dieser Region für den Schutz der Art eine gische Hauptpräparation und der Modellbau, die Nathalie Wallner, Präparatorin NHM werden in Kooperation von Vogelsammlung, herausragende Rolle zukommt. nicht nur für die Aufbereitung und Instandhaltung Helmut Wellendorf, Sammlungsmanager Säugetiersammlung und den Zentralen Forschungs- Die beiden genetischen Linien des Steinadlers zei- der Bestände der Wirbeltierabteilung sorgen, son- (bis Dezember 2013) laboratorien die beiden Adlerarten unter Einbin- gen ein anderes Muster. So sind die rezenten Popu- dern für alle Einheiten des Hauses wesentliche Ar- Johannes Wicke, Präparator dung ausländischer Kollegen in u. a. Deutschland, lationen in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes – beiten, insbesondere für den Schaubereich, leisten. Frank Zachos, Priv.-Doz. Dr., Sammlungsleiter Frankreich und Ungarn genetisch analysiert. Ziel der Nordamerika, Japan, Asien und Nordeuropa – gene-

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Feldarbeit in Indien während der Monsunzeit Anfertigung eines Tigers für die Ausstellung „Das Geschäft mit dem Tod“

tisch homogen und bilden eine holarktische Linie, während die Populationen im Mittelmeerraum eine Neuzugang südasiatische Schlangen davon deutlich unterschiedliche Linie darstellen. In Dank der Unterstützung der Freunde des Natur­ den Alpen kommen beide Linien gemeinsam vor. historischen Museums konnte 2013 der Ankauf ei- Vereinzelt wandern Steinadler aus nördlichen und ner wertvollen Sammlung südasiatischer Schlangen östlichen Populationen in den Alpenraum ein. Auch getätigt werden. Über 500 bestens dokumentierte Die Zoologische Hauptpräparation leistete 2013 für diese Art ist Österreich somit ein Hotspot der Exemplare konnten zum geradezu symbolischen umfangreiche Sanierungsarbeiten für die Wissen- genetischen Vielfalt. Insgesamt erfreulich ist, dass – Kaufpreis von € 3.500,– der Sammlung einverleibt schaftlichen Sammlungen der 1. Zoologischen Abtei- vermutlich bedingt durch die langen Generations- werden. Es handelt sich um Material aus der Samm- lung, aber auch für andere Abteilungen des Hauses. zeiten großer Greifvögel – beide Adlerarten eine vor lung des deutschen Schlangenforschers Gernot Vogel Die Präparatoren waren mit der Anfertigung von

dem Hintergrund ihrer Bestandsgeschichte hohe ge- Der Indische Tigerfrosch erreicht eine Größe von bis zu 20 cm. (Heidelberg), der sein umfangreiches Forschungsma- rund 550 Skeletten, 150 Bälgen, 60 Häuten und 50 netische Diversität zeigen, was sich positiv auf ihre terial in namhaften Museen sicher deponiert wissen Neuaufstellungen beschäftigt, über 1000 Exponate zukünftige Entwicklung auswirken wird. wollte. Die Neuzugänge sind eine einmalige Ergän- wurden gereinigt. Ein wichtiger Schwerpunkt war frosch, gehört zu den so genannten Explosivlaichern, zung zu den Beständen aus historischen Ankäufen 2013 die Betreuung der Ausstellung „Das Geschäft Forschungsarbeiten im Swampy relict forest einer Gruppe von Arten, bei denen alle Individuen und Aufsammlungen und ein enormer Input für die mit dem Tod“, für die eine Reihe von Exponaten an- of Kathalekan nahezu gleichzeitig zum Laichgewässer kommen. Forschung der Herpeto­logischen Sammlung. gefertigt bzw. saniert wurde. Der spektakulärste Im Sommer 2013 besuchte Mag. Silke Schweiger Der Dichromatismus bei Explosivlaichern kann die Neuzugang war sicher ein Tiger, der nach dem Ende (Herpetologische Sammlung) mit Kollegen der Uni- Partnerfindung erleichtern, da er eine sofortige Ge- der Sonderausstellung in die dauernde Präsentation versität Wien und des Tiergarten Schönbrunn die schlechtserkennung ermöglicht. Ziel des Projekts ist der Schausammlung übersiedeln wird. Eine beson- „Swampy relict forest of Kathalekan“ in den Western es, das lückenhafte Wissen zur Fortpflanzungsbio­ dere Herausforderung für Mag. Rubin, unsere Mo- Ghats, Indien, um den auffälligen Dichromatismus logie von H. tigerinus zu erweitern und insbesondere dellbauerin, war die Anfertigung eines Proconsul für der Geschlechter beim Indischen Tigerfrosch Hoplo­ die Rolle der Körperfärbung als visuelles Signal zu un- die neue Schausammlung der Anthropologischen batrachus tigerinus während der Paarungszeit zu tersuchen. Im Zuge des Aufenthalts in den Western Abteilung. untersuchen. Die normalerweise grünlich-braun Ghats wurden auch Versuche zum Verhalten einer Die Hauptpräparation ist auch ein gern besuchtes gefärbten Männchen dieser Art färben sich zu Be- Winkerfroschart (Micrixalus saxicol) durchgeführt, Ziel von Besuchern, die im Rahmen von Führungen ginn der Paarungszeit knallgelb. Der Zweck dieses Begegnungen mit Giftschlangen wie der Malabar- hinter die Kulissen die Möglichkeit haben, eine Ein- Farbwechsels ist weitgehend ungeklärt. Die aus Grubenotter, der Indischen Nasenotter und einer führung in die Geheimnisse des Präparierens zu er- europäischer Sicht wohl bekannteste Froschart mit Königskobra zählten zu den Highlights der während halten. Über 230 Besucher haben diese Möglichkeit

ähnlich auffälliger Hochzeitsfärbung, der Moor- des Monsuns durchgeführten Feldarbeiten. Proconsul für die Anthropologische Schausammlung im abgelaufenen Jahr wahrgenommen.

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Königin von Camponotus cylindricus, mit ihrem Neben Ehrenamtlichen und Projektmitarbeitern charakteristischen stöpselförmigen Kopf be­schäftigte die 2. Zoologische Abteilung 2013 folgen­de ständige Mitarbeiter (alphabetisch ange- führt): In der Schmetterlingssammlung wurde die Bearbei- Der von unserem Museum angekaufte Holotypus Ernst Bauernfeind, HR Dr., Kurator tung der Vartian-Sammlung mit der Herausgabe des von Baltorussus velteni, Schedl 2011, einer fossilen Gabriele Fuchs, Sekretärin zweiten Bandes einer Buchserie weitergeführt. Die ursprünglichen Wespe in Baltischem Bernstein, Sabine Gaal-Haszler, Mag. Dr., Kuratorin Erfassung des Hering-Minenherbars wurde durch wurde von Dominique Zimmermann in Zusam- Abteilungsdirektor HR Mag. Dr. Martin Lödl Manfred Jäch, HR Dr., Kurator die Bearbeitung der Pflanzenfamilien „B-E“ weiter- menarbeit mit Lars Vilhelmsen vom Natural History Stefanie Jovanovic-Kruspel, Mag. Dr., Kuratorin geführt. Die Publikation ist für 2014 geplant. Die hi- Museum of Denmark neu beschrieben. Dank micro- 5.4.9. 2. Zoologische Abteilung Susanne Randolf, Mag., Kuratorin storische Porträtsammlung von Entomologen wurde computertomographischer Bilder, die an der Univer- Harald Schillhammer, Dr., Kurator digital erfasst und bearbeitet. Auch hier ist eine Pu- sität Wien angefertigt worden sind (Brian Metscher, Die 2. Zoologische Abteilung unter der Leitung von Peter Sehnal, Kurator blikation im Jahr 2014 geplant. Stefanie Jovanovic- Dept. für theoretische Biologie), konnte die Art sehr HR Dr. Martin Lödl ist eine Forschungsinstitution für Helena Shaverdo, Dr., technische Assistentin Kruspel bereitete eine umfassende Darstellung der ausführlich beschrieben und gemeinsam mit den entomologische Grundlagenforschung, vor allem in Manuela Vizek, technische Assistentin historischen Architektur und Ausstattung des Na- rezenten Vertretern der Familie phylogenetisch ana- den Bereichen Systematik und Taxonomie, Morpho- Herbert Zettel, Dr., Kurator turhistorischen Museums anlässlich der bevorste- lysiert werden. logie, Biodiversitätsforschung, Biogeographie und Dominique Zimmermann, Mag., Kuratorin henden 125-Jahr-Feier vor. Das daraus resultierende Phylogenetik. Sie ist in sieben Sammlungen gegli- Buch wird 2014 erscheinen. Darüber hinaus hat sie Im April 2013 nahmen über 60 Teilnehmer aus Ös- edert, welche mehr als 10 Millionen Präparate auf Aufgabenschwerpunkte 2013 die Vorbereitungsarbeiten für die Aktualisierung des terreich, Deutschland und der Schweiz an der von über 1000 m² beherbergen. Zu den Hauptaufgaben der Entomologischen Abtei- Museumsführers begonnen. Dominique Zimmermann und Herbert Zettel orga- Die Sammlungen sind als internationale Referenz­ lung zählen die Erhaltung und die Wertsteigerung nisierten Tagung „Bienen und Wespen Europas“ teil. sammlungen konzipiert und umfassen einen re- der Sammlungen sowie die Aufbereitung der in Die 2011 neu erstellte Objektdatenbank der Hemi- Im Dezember 2013 wurde Dominique Zimmermann präsentativen Querschnitt durch die gesamte In- ihnen enthaltenen Informationen. Diese Informa- ptera-Sammlung wurden 2013 weiter ausgebaut. zur Herausgeberin der Deutschen Entomologischen sektenfauna der Erde. Sie sind äußerst reich an tionen sind für die wissenschaftliche Arbeit inter- Die wissenschaftliche Bearbeitung konzentrierte Zeitschrift, einer der drei Zeitschriften des Museums historischem Typusmaterial. national bereitzustellen und dienen vor allem der sich auf die aquatischen Heteropteren Süd- und für Naturkunde in Berlin ernannt. Der Wechsel der Die Sammlungen sind: Gewinnung neuer Erkenntnisse und der Verifizier- Südostasiens. Das vierjährige Forschungsprojekt Herausgeberschaft beginnt offiziell mit 2014 und Lepidoptera-Sammlung (Schmetterlinge) barkeit publizierter Daten. Eine wichtige Aufgabe er- „Voluntary self-sacrifice in exploding ants: a mecha- geht mit einem Verlagswechsel einher. Der neue Ver- Coleoptera-Sammlung (Käfer) füllt die Abteilung auch für den Naturschutz durch nism to defend co-evolved microbiomes?“ wird vom lag, Pensoft Publishing, ist ein Wegbereiter der open Diptera-Sammlung (Zweiflügler) begleitende Bestandsdokumentation. Wiener Wirtschafts- und Technologie Fond (WWTF) data Politik in der Wissenschaft: alle Artikel werden -Sammlung (Schnabelkerfe, mit einer Gesamtsumme von € 785.000,– gefördert. open access veröffentlicht und darin enthaltene Da- z.B.: Pflanzenläuse, Zikaden, Wanzen) Ein Schwerpunkt bestand 2013 in der geforderten Das fächerübergreifende Projekt mit den Partnern ten automatisch mit Datenbanken wie beispielswei- -Sammlung (Hautflügler) Datenbankerfassung der unzähligen Objekte. Die Technische Universität Wien (Hauptantragsteller), se GBIF, EOL und Wikispecies vernetzt. Insecta varia-Sammlung (verschiedene Digitalisierung der Sammlung wurde nach Maß- Universität für Bodenkultur Wien und NHMW be- Insektenordnungen, u.a. Netzflügler, Fang- gabe der Personalressourcen vorangetrieben. Etwa fasst sich mit der Evolution der „Stöpselkopfamei- Im Zuge ihrer Untersuchungen zur Kopfanatomie und Springschrecken) 14.000 Datensätze konnten unseren Datenbanken sen“ in Südostasien. Herbert Zettel wird sich mit der Netzflügler () konnten Susanne Ran- Odonata / Ephemeroptera-Sammlung hinzugefügt werden. der komplexen Taxonomie dieser Ameisenarten be- dolf, Dominique Zimmermann und Ulrike Aspöck ein (Libellen / Eintagsfliegen) schäftigen. bisher unbekanntes Speichelsystem bei Schwamm-

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5.4.10. 3. Zoologische Abteilung Portrait einer Ameisenjungfer aus dem Hohen Atlas von Marokko Dr. Helena Shaverdo am Berezina Fluss Als eine der Gründungsabteilungen des Naturhi- storischen Museums Wien blickt die 3. Zoologische Abteilung unter der Leitung von HR Dr. Helmut haften (Sisyridae) rekonstruieren. Aus einem Re- Im Juni 2013 organisierte Helena V. Shaverdo das Sattmann (gleichzeitig Kurator der Sammlung Ever- servoir wird bei Bedarf Speichel gedrückt, der über Treffen der Internationalen Gesellschaft für Wasser- tebratavaria) auf eine jahrhundertelange Tradition Abteilungsdirektor HR Dr. Helmut Sattmann einen verlängerten Kanal bis an die Spitze der Mund- käfer „Balfour-Brown Club“ im Berezinskiy Reserve, und auf eine ereignisreiche Geschichte wissen- werkzeuge geleitet wird. Mit dieser Konstruktion ist Weißrussland. Das UNESCO Biosphären-Reservat ist schaftlicher Betätigung zurück. es möglich, den Speichel gezielt auf eingetrockne- eines der ältesten Schutzgebiete Weißrusslands. tem Honigtau abzugeben und diesen so als Nah- Die Abteilung beherbergt Sammlungen von Wirbel- Die Sammlungen gliedern sich nach den biosyste- rung verfügbar zu machen. Weiters resultiert aus Die Odonata/Ephemeroptera-Sammlung führte den losen Tieren (exklusive Insekten). Zweck der Samm- matischen Schwerpunkten in der phylogenetischen Analyse der Kopfmerkmale, Aufbau einer Sammlung der taxonomisch wesent- lungen ist die Dokumentation von Tieren und deren dass Schwammhafte (Sisyridae) die ursprünglichste lichen Larvenstadien (Ephemeroptera) inkl. Mikro- Merkmale als Basis für die zoologische Systematik, Evertebratavaria-Sammlung (diverse Wirbellose) Netzflügler-Familie sind, was eine neue Interpreta- präparaten weiter. Die Kooperationen für zwei wei- aber auch für die Morphologie, Tiergeographie, Öko- Mollusken-Sammlung (Weichtiere) tion der Evolution einiger Merkmale mit sich zieht. tere Projekte (Eph 2: Philippinen, Eph 3: S-C-Europa) logie, Biodiversitätsforschung und Genetik. Überdies Arachnoidea-Sammlung (Spinnentiere) Die Erfassung der Neuroptera, Sammlung „Hölzel“, wurden fortgeführt. sind die Sammlungen Grundlage für zahlreiche wei- Crustacea-Sammlung (Krebstiere) Schwerpunkt arabischer und afrotropischer Raum, tere verwandte Forschungs- und Wissensgebiete. Myriapoden-Sammlung (Tausendfüßer) konnte um 10.000 Datensätze erweitert werden. Durch gewachsene Sammlungs- und individuelle Forschungsschwerpunkte haben sich mehrere Ar- Folgende ständige Mitarbeiter (alphabetisch) be- Die Erforschung der Wasserkäfer ist einer der wissen- beitsgebiete herauskristallisiert, die sammlungs- wältigten 2013 in Kooperation mit Freien Dienst- schaftlichen Schwerpunkte der Insekten-Abteilung bezogene taxonomische, wissenschaftshistorische nehmern, Projektmitarbeitern und Ehrenamtlichen des NHM Wien. In den letzten drei Jahrzehnten wur- und methodische Arbeiten sowie phylogenetische das Aufgabenspektrum aus Sammlungsadministra- den rund 600 unbekannte Arten von den Museums- und evolutionsbiologische Fragestellungen umfas- tion und Erhaltung, Wissensvermittlung und For- forschern entdeckt und wissenschaftlich benannt. sen. Die Abteilung hat auch Kompetenz in der an- schung in der 3. Zoologischen Abteilung: Neben der Erforschung der Vielfalt, geografischen­ gewandten Forschung, zum Beispiel im Naturschutz Elisabeth Belicic, Verbreitung und der Erstellung Roter Listen werden sowie im Monitoring von Parasiten und will diese Biologisch-Technische Assistentin auch intensive genetische Studien durchgeführt. weiter ausbauen. Die Administration der Samm- Peter Dworschak, Dr., Kurator Krebstiere Am 15. November gelang den Käferspezialisten rund lungen und die Gewährleistung ihrer Verfügbarkeit Anita Eschner, Mag., Kuratorin Weichtiere um Manfred Jäch im NHM Wien die weltweite erst- für die Fachwelt zählen ebenso zu den Aufgaben wie Christoph Hörweg, Mag., Kurator Spinnentiere malige Entschlüsselung des Gesamtgenoms eines die Organisation von und Beteiligung an Ausstel- Michael Koglbauer, Präparator Wasserkäfers. lungen und Fachveranstaltungen. Kooperationen Eva Pribil-Hamberger, Abteilungsadministratorin innerhalb des Museums sowie mit anderen wissen- Verena Stagl, Dr., Kuratorin Tausendfüßer, schaftlichen Institutionen und im Rahmen internati- Abteilungsleiter-Stellvertreterin onaler Programme werden besonders forciert. Stefan Szeiler, Biologisch-technischer Assistent

152 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 153 Foto: H. Sattmann Foto:

05 Foto: Eschner A.

Die Praktikanten Anna-Sophia Feix und Stefan Kittler in den Leitha-Auen

Arbeitsschwerpunkte 2013 Projekt Riesenleberegel in den Leitha-Auen Gefährliche Fauna im Libanon Projekt Biosphärenpark Wienerwald (BPWW): Eingeschleppte Würmer: Der Riesenleberegel Fascio- Im Auftrag des Österreichischen Bundesheeres wur- mit der 3. Zoologischen Abteilung auf der Suche loides magna ist ein aus Nordamerika eingeschlepp- de eine Datenbank über Tiere, die für den Soldaten im nach Schnecken und Pseudoskorpionen ter Parasit, der in der Leber von Hirschen und Rehen Auslandseinsatz gefährlich oder beeinträchtigend Das im Jahr 2012 begonnene und 2013 fortgesetzte wohnt. Der Befall kann zu Schwächung der Tiere und sein könnten, erstellt. Das vorliegende Pilotprojekt Projekt zum Monitoring verschiedener Organismen- sogar zum Tod führen. Menschen sind nicht gefähr- behandelt die gefährliche Fauna des Libanon. Die Janina Morawek beim Aufarbeiten des Materials gruppen (Fledermäuse, Vögel, Amphibien, Käfer, det. Die Larven der Parasiten entwickeln sich in klei- Datenbankstruktur wurde auf Access-Basis erstellt Spinnentiere und Schnecken sowie Pflanzen, Flech- Foto: Eschner A. nen Wasserschnecken (v.a. in der Leberegelschnecke und mit Informationen über die jeweiligen Tierarten ten und Pilze) soll einen Überblick über die in den Galba truncatula). Mitarbeiter der 3. Zoologischen befüllt. Dabei wurde besonderer Wert auf für Laien Kernzonen des Biosphärenpark vorkommenden Ar- Abteilung befassen sich mit Fragen der Epidemio­ verständliche Angaben gelegt. Parameter wie Trivi- ten geben und die Basis für künftige Vergleiche bil- logie und Verbreitung des Parasiten, der in Öster­ alnamen, ökologische Präferenzen, geographische den. Ermöglicht wird das Projekt durch die Zusam- reich derzeit nur in den Donau-Auen östlich von Verbreitung, Beschreibung von Form und Größe, Art menarbeit und Finanzierung von Biosphärenpark Wien nachgewiesen wird. Allerdings besteht die Ge- der Gefährlichkeit und Angaben zur Vermeidung von Wienerwald, den Ländern Wien und Niederöster­ fahr, dass sich der Parasit mit Wanderbewegungen Schädigungen sind in der Datenbank enthalten. In reich, dem Lebensministerium und der EU. Neben der Hirsche oder durch Verschleppung der infestier- erster Linie handelt es sich um Tiere, die entweder den Österreichischen Bundesforsten, dem Forstamt ten Schnecken, in anderen Gebieten etabliert. Daher Verletzungen, Vergiftungen oder Infektionskrank- der Stadt Wien (MA 49), einigen Stiften und Gemein- gilt es, die Voraussetzungen für die Ausbreitung in heiten hervorrufen können. Das Pilotprojekt wurde den in NÖ ist auch die Mithilfe und Unterstützung umliegenden Lebensräumen zu prüfen und die Ri- 2013 erfolgreich abgeschlossen und den Auftrag- zahlreicher privater Waldbesitzer Voraussetzung siken abzuschätzen. In diesem Zusammenhang gab gebern übergeben. Das Projekt wurde von Helmut Aufbereitetes Projektmaterial zum Gelingen dieser Großinventur. es 2012/2013 ein Forschungsprojekt in den Leitha- Sattmann geleitet und von Mitarbeitern mehrerer Das NHM-Projektteam rund um die Landschnecken Foto: C. Hörweg Auen im Auftrag des Niederösterreichischen Lan- Abteilungen in Kooperation durchgeführt (Stefan besteht aus: Anita Eschner (Leiterin der Weichtier- desjagdverbandes und des Vereins Grünes Kreuz. Czerny, Heinz Grillitsch, Christoph Hörweg, Maria sammlung), Katharina Jaksch, Michael Duda und Vergleichend wurden auch die nahe gelegenen Do- Marschler, Silke Schweiger, Peter Sehnal, Dominique Robert Nordsieck; Christoph Hörweg (Leiter der nau-Auen beprobt. Die Ergebnisse lassen vermuten, Zimmermann). Spinnentiersammlung) untersucht die Pseudo­ dass sich der Parasit derzeit nicht rasch ausbreitet, skorpione. das Potential dazu jedoch durchaus vorhanden ist. Helicopsis-Pilotprojekt 2013 wurden die Freilandarbeiten abgeschlossen Überdies wurden andere interessante parasitische Die burgenländischen Populationen der in Steppen le- und mit den Bestimmungs- und Auswertungs­ Würmer in Schnecken nachgewiesen, wie zum Bei- benden Gestreiften Heideschnecke Helicopsis striata arbeiten begonnen. Anfang 2014 werden die Unter- spiel die Erreger der Bade- oder Zerkariendermati- sollen genetisch untersucht werden. Es gibt drei be- suchungsergebnisse den Auftraggebern vorgelegt tis. Die Thematik invasiver Parasiten wurde bei den kannte Unterarten – Helicopsis striata striata, H.s. und anschließend publiziert. „Helminthological Days 2013“ in Tschechien, beim austriaca (endemisch/nur in Österreich lebend) und In einigen Jahren sollen alle Organismengruppen auf World Congress of Malacology auf den Azoren, bei H.s. hungarica (gilt in Österreich als ausgestorben) –, denselben Flächen nach gleicher Methodik erneut un- Frisch gefangener Pseudoskorpion der 3. Österreichischen Neobiota-Tagung und bei der die anhand der Schalenmorphologie schwierig zu tersucht und verglichen werden. Das besondere Inter­ Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Tro- unterscheiden sind. Daher sollen molekulargeneti­ esse gilt der Artenvielfalt und der Zahl seltener Arten penmedizin, Parasitologie und Migrationsmedizin sche Methoden eine bessere Übersicht über die der- in diesen von Menschen unbeeinflussten Gebieten. 2013 in Wien referiert. zeitige Situation geben.

154 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 155 Foto: Mrkvicka A. Foto: Plan L. Foto: H. Sattmann Foto:

05

Michael Duda, Georg Bieringer und Anita Eschner Die Gestreifte Heidschnecke beim Aufsammeln. Helicopsis striata

Ziel des Pilotprojektes ist es, die Lage der gefähr- cherweise konnten aber auch bei sehr altem Samm- deten Gestreiften Heideschnecke im Burgenland lungsmaterial durchaus positive Ergebnisse erzielt besser einschätzen zu können und den Naturschutz- werden. Insgesamt lieferte dieses Projekt einen Lukas Plan, Luise Kruckenhauser, Sandra Kirchner, Lisi Haring, Robert Illek und Helmut Sattmann auf Fischfang in der Muqalhöhle behörden mit dem neugewonnenen Wissen bessere wichtigen Einblick in die Qualität der Konservierung Schutzmaßnahmen zu ermöglichen. der Sammlungen; ein Vergleich der Ergebnisse mit Das Projekt wird von Anita Eschner geleitet und zusam­ den anderen kooperierenden Museen ist für das der Konservierung. In einer großangelegten Mess- Blinde Fische in der Wüste men mit Georg Bieringer, Michael Duda, Katharina nächste Jahr vorgesehen. reihe wurden erstmals in unserem Museum Alko- Gemeinsam mit dem Labor für molekulare Syste- Jaksch und Alexander Mrkvicka durchgeführt.­ holdichte sowie Formaldehydgehalt und die Nach- matik (Zentrale Forschungslaboratorien) und der Messungen in den Nass-Sammlungen der 3. Zoo weisbarkeit von DNA in Messreihen getestet. Die Sammlung für Karst- und Höhlenkunde am NHM Joint Research Activity5 Projekt Messungen von Alkoholdichte, Formaldehydgehalt Konzentration von wässrigen Alkohollösungen wird wird an der Phylogenie und Phylogeographie blin- im Rahmen von SYNTHESYS 2 und DNA in einer repräsentativen Stichprobe der naturgemäß, bei nicht dichten Gefäßen, durch Ver- der Höhlenfische und ihren oberirdischen Verwand- Im Rahmen eines gemeinsamen Forschungspro- Nass-Sammlungen der 3. Zoologischen Abteilung dunstung schwächer. Keines der Verschlusssysteme ten der Art Garra barreimiae im Oman geforscht. In jektes, unter der Leitung des Museums für Na- wurden durchgeführt. Die zoologischen Feuchtprä- ist hundertprozentig dicht. Formalinreste können diesem Zusammenhang sind sechs Mitarbeiter des turkunde in Berlin (Projektleitung Thomas von parate in wissenschaftlichen Sammlungen werden erwartet werden, da früher häufig in Formaldehyd NHM dieses Jahr zu einer Sammelexkursion in den Rintelen), wurden an mehreren europäischen Mu- zumeist in 70- bis 80-prozentigem Ethanol konser- fixiert wurde. Und die Frage nach der Verwertbarkeit Oman gereist. Die Proben versprechen interessante seen vergleichende Untersuchungen durchgeführt. viert und aufbewahrt. Als Gefäße dienen in unseren der DNA, etwa für phylogenetische Untersuchungen Aufschlüsse mit evolutionsbiologischer­ wie biogeo- Im Frühjahr 2013 hat Katharina Jaksch für das NHM Sammlungen Glasflaschen mit Schliffstopfen oder oder für das DNA-Barcoding von Museumsmaterial graphischer Relevanz. DNA-Proben analysiert. Hierfür wurde Material aus mit Schraubverschlüssen. Größere Gläser werden ist eine brennend aktuelle, die unmittelbar mit der der Molluskensammlung (Leitung Anita Eschner) in mitunter mit Wachs verschlossen. Da unsere Nass- Fixierungs- und Konservierungsqualität zusammen- Ausblick Kooperation mit den Zentralen Forschungslaborato- Sammlungen auf ein Alter von mehr als 200 Jahren hängt. Die Details der Studie werden in den Anna- Besondere Herausforderungen für die Zukunft be­ rien (Leitung Elisabeth Haring) genetisch analysiert. zurückgehen, stellt sich die Frage um die Qualität len des Naturhistorischen Museums 2014 publiziert stehen in der Erarbeitung von zeitgemäßen Lösun­ Von insgesamt 576 Individuen wurden DNA-Proben (Schiller et al. 2014). Die Essenz aus der Untersu- gen für die Sammlungsdatenbanken und in der Erar- genommen und untersucht. Das Alter der konser- chung ist positiv. Ein großer Teil der Sammlung ist beitung von tauglichen Konzepten im Umgang mit vierten Weichtiere lag zwischen 5 und 120 Jahren. in gutem Konservierungszustand, DNA kann selbst der pressanten Raumknappheit. Foto: Kruckenhauser L. Ziel dieses Projektes war es, die Auswirkungen jah- bei manchen sehr alten Proben noch nachgewiesen relanger Konservierung von Weichtieren in Alkohol werden. Allerdings gibt es einzelne Sammlungsteile/ auf die Qualität der vorhandenen DNA für moderne Gläser, wo der Konservierungszustand zu wünschen Foto: C. Hörweg Analyseverfahren zu ermitteln – und das in unter- übrig lässt. Hier müssen wir in der Betreuung und schiedlichen europäischen Museen, an verschie- im Management der Sammlungen Korrekturen vor- denen Weichtiergruppen. nehmen. Weitere Tests über die pH-Werte und ihren Die Ergebnisse für das NHM zeigten, dass es sehr Einfluss auf die Qualität der Objekte sind in Planung. wohl zu groben Einbußen der DNA-Qualität kommt, wenn die Proben älter als 100 Jahre sind, erfreuli-

Edmund Schiller bei den Alkoholmessungen, kontrolliert von einem unserer Ausstellungsstücke Sammlungsglas (Puppe von Baron Eugen von Ransonnet).

156 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 157 JAHRESBERICHT NHM / KAPITEL 06

organisatorisches

Die Zusammmensetzung des Kuratoriums sowie das Organigramm des Naturhistorischen Museums Wien

158 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 159 organisatorisches 6.1. Das Kuratorium 06

Das Kuratorium, das sich aus neun Mitgliedern zu- Zusammensetzung des Kuratoriums 2013 sammensetzt, führt die wirtschaftliche Aufsicht (in alphabetischer Reihenfolge): über die Geschäftsführung des NHM Wien. Dabei kommen die entsprechenden Bestimmungen des 1. Mag. Christa Bock, GmbH-Gesetzes über den Aufsichtsrat sinngemäß Bundesministerium für Finanzen zur Anwendung. Rechte und Pflichten des Kurato- 2. Mag. Christian Cap, riums ergeben sich aus dem Bundesmuseengesetz Vorsitzender und der Museumsordnung des Naturhistorischen 3. Gerhard Ellert, Museums1 in der jeweils geltenden Fassung. Das Kreis der Förderer Kuratorium tritt mindestens einmal vierteljährig zu- des Naturhistorischen Museums Wien sammen. Die Sitzungen werden vom Kuratoriums- 4. Monika Gabriel, vorsitzenden einberufen und fanden 2013 am 22. Gewerkschaft Öffentlicher Dienst April, 6. Juni, 30. September und 27. November statt. 5. Dr. Sonja Hammerschmid, Es gilt die Geschäftsordnung für das Kuratorium des Veterinärmedizinische Universität Wien Naturhistorischen Museums Wien in der letzten 6. Ing. Walter Hamp, Neufassung vom 6. Juli 2011, veröffentlicht auf der Betriebsrat NHM Homepage des Naturhistorischen Museums Wien2. 7. Dr. Gerhard Hesse, Bundeskanzleramt 8. MR DI Michael Hladik, Bundesministerium für Wirtschaft, Arbeit und Familie 9. Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Katrin Schäfer, Universität Wien

1 http://www.nhm-wien.ac.at/museum/ kuratorium__rechtsgrundlagen

2 Ebd.

160 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 161 06 6.2. Organigramm Stand: 31. 12. 2013

GENERALDIREKTION Generaldirektor und wissenschaftlicher Geschäftsführer: Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl Vizedirektor und wirtschaftlicher Geschäftsführer: Dr. Herbert Kritscher

SEKRETARIAT PROVENIENZFORSCHUNG FORSCHUNGSKOORDI­ Mag. Gerlinde Rattner Dr. Claudia Spring NATION & FUNDRAISING Mag. Theresa Ries Katharina Wölfel

V E R W A L T U N G Dr. Herbert Kritscher FACHABTEILUNGEN WISSENSCHAFTLICHE ABTEILUNGEN

PERSONALMANAGEMENT OBERAUFSICHT KOMMUNIKATION AUSSTELLUNG & BILDUNG BIBLIOTHEKEN ANTHROPOLOGISCHE BOTANISCHE MINERALOGISCH-PETRO- 1. ZOOLOGISCHE 2. ZOOLOGISCHE 3. ZOOLOGISCHE Renate Stagl Gerhard Rochl, Christian & MEDIEN Dr. Reinhard Golebiowski Andrea Kourgli ABTEILUNG ABTEILUNG GRAPHISCHE ABTEILUNG ABTEILUNG ABTEILUNG ABTEILUNG Friedl, Michael Weidner Mag. Irina Kubadinow Dr. Maria Teschler-Nicola Dr. Ernst Vitek Dr. Franz Brandstätter Dr. Ernst Mikschi Dr. Martin Lödl Dr. Helmut Sattmann Christian Hösch wissenschafts­- Periodika Carina Österreicher AUFSICHTSDIENST Assistenz redaktion zentralkatalog Osteologische PHANEROGAMEN- METEORITENSAMMLUNG Fischsammlung Lepidopterasammlung Evertebrata varia Karina Pogats Markus Altenburger Mag. Verena Randolf Mag. Brigitta Schmid Dr. Martin Grillitsch Sammlung Sammlung Dr. Franz Brandstätter Dr. Ernst Mikschi Dr. Sabine Gaal-Haszler sammlung Oliver Altenburger Mag. Theresa Ries Dr. Maria Teschler-Nicola Dr. Ernst Vitek Dr. Ludovic Ferrière Mag. Gerald Benyr Dr. Martin Lödl Dr. Helmut Sattmann Stefan Bratter museumspädagogik Schriftentausch Dr. Bruno Wallnöfer Sammlungsmanagement Stefan Szeiler Gloria Lekaj Mag. Bettina Müller Coleopterasammlung GEBÄUDEMANAGEMENT Karl Engl Medien Somatologische Gesteins-, Bau- & Helmut Wellendorf Mag. Agnes Mair, Karenz kryptogamen- Richard Saboy Dr. Christian Fiedler Kurt Kracher Sammlung Dekorsteinsammlung Labor, Präparation, Dr. Manfred Jäch molluskensammlung Johann Gruber Hischam Momen Mag. Susanne Lukeneder Zoologische Dr. Maria Teschler-Nicola sammlung Dr. Ludovic Ferrière Erhaltung Dr. Harald Schillhammer Dr. Anita Eschner Bibliotheken Erich Baumgartner Johann Guttmann Alice Schumacher Mag. Iris Ott Dr. Anton Igersheim Christian Pollmann Elisabeth Belicic Dipterasammlung Bernhard Biergl Reinhold Haindl Mag. Gertrude Zulka-Schaller Wolfgang Brunnbauer Abguss-Sammlung Mineraliensammlung Matthias Reithofer Eva Pribil-Hamberger Präparation Friedrich Österreicher Dirk Heidenbluth Dr. Margit Berner Dr. Vera Hammer Bibliothek Peter Sehnal Mikrotheater Geologische Bibliothek Leopold Österreicher Peter Herinek Franz Grimm Dr. Uwe Kolitsch Dr. Anja Palandacic arachnoidea- EVENTMANAGEMENT & Mag. Sonja Herzog-Gutsch Hemipterasammlung Franz Hofmann Dr. Andreas Hantschk RöntgenbildSammlung Elisabeth Mauschitz Sammlung Thomas Rochl TOURISMUS Martin Holndonner Dr. Karin Wiltschke-Schrotta Carina Österreicher Lagerstätten- Herpetologische Dr. Herbert Zettel Mag. Christoph Hörweg Robert Staffler Ingrid Viehberger Grafik Buchbinderei Mag. Ayman Ismail Andrea Wurz sammlung Sammlung Nikolaus Woditsch Edeltraut Vrazek Pathologisch-anato- Hymenoptera- Peter Kraus Josef Muhsil-Schamall Dr. Uwe Kolitsch Dr. Heinz Grillitsch Crustacea-Sammlung Michal Magusin Wolfgang Taigner mische Sammlung sammlung Wolfgang Lang Kriemhild Repp Mag. Silke Schweiger Dr. Peter Dworschak Mag. Verena Hedberg, StaatlICHES Mag. Dominique Wilhelm Lubenik Sammlungsmanagement Karenz Ausstellungstechnik Sammlungsmanagement GEOLOGISCH-PALÄONTO- Edelsteininstitut Zimmermann Myriapoden-Sammlung Helmut Macho VERLAG Georg Gaßner FINANZMANAGEMENT Ing. Walter Hamp Susanne Jurkovics LOGISCHE ABTEILUNG Dr. Vera Hammer Thomas Maier Dr. Ernst Vitek Präparation Dr. Verena Stagl Mag. Josef Gaschnitz Michael Reynier Mag. Anatol Patzak Dr. Mathias Harzhauser Odonata-/Ephemer- Michael Mester-Tonczar Thorsten Eder Bettina Pospischek Sekretariat & Bibliothek opterasammlung Präparation Mohamed Mohamed MUSEUMSSHOP Johannes Wicke Leopold Fiby Sekretariat Renate Schirmbrand Mikropaläontolo- Elisabeth Lorenz Dr. Ernst Bauernfeind Michael Koglbauer Tadeusz Pacak Elisabeth Lang gische Sammlung Wolfgang Granser Sabine Rubik Dragica Simecek Vogelsammlung Johann Pamer Präparation & Labor Insecta varia Marianne Strelka Alina Gaugg Judith Steinkellner Dr. Mathias Harzhauser Dr. Anita Gamauf Robert Prachar Sammlung Katrin Holzer, Karenz Hannes Steinzer Goran Batic Stefan Raab Sammlung fossiler Sammlungsmanagement Gerda Hoppner Eduard Winter Clemens Schalko Mag. Susanne Randolf ZENTRALE FORSCHUNGS- Robert Rath ÖKOLOGIE & Wirbeltiere Hans-Martin Berg Brigitte Koderbauer LABORATORIEN WIRTSCHAFTSSTELLE Giovanni Romano UMWELTBILDUNG Datenverarbeitung & Sekretariat Bettina Mangold Sekretariat Dr. Ursula Göhlich Säugetiersammlung Dr. Elisabeth Haring Andreas Rochl Johann Siegmund Dr. Claudia Roson Inventar Gabriele Fuchs Martina Weiss Bettina Voglsinger Dr. Frank Zachos Martin Sitter Paläozoische Mag. Anna Berger Sammlungsmanagement Molekular-System. KFZ-Lenker Martin Staudinger Mag. Silvia Adam Präparation Sammlung Sammlungsmanagement Untersuchungsstelle Erich Baumgartner Alexander Bibl Karl Trummer Franz Kern Ronald Mühl Dr. Andreas Kroh Manuela Vizek Dr. Luise Kruckenhauser Andreas Wochinger Mag. Gabriele Krb Technische Assistenz Dr. Stefanie August Walch Eduard Hofbauer Klemens Wolf Elisabeth Sattler-Wagner Mesozoische PRÄHISTORISCHE Jovanovic-Kruspel Technische Assistenz ABTEILUNG EDV-MANAGEMENT Moulageatelier Sammlung Dr. Helena Shaverdo Barbara Däubl BESUCHERKASSA Dr. Anton Kern Archäologisch-Zoo­ Robert Sailer Georg Ernst Franzke Dr. Alexander Lukeneder logische Sammlung Julia Schindelar Anton Budin Sammlung Dr. Erich Pucher Martin Dietler Jan Kaas Fotografie Känozoische Analytische Ältere Eisenzeit Christian Luif Martin Sitter Wolfgang Reichmann Sammlung Elektronenmikroskopie Dr. Anton Kern ZOOLOGISCHE Lisa Winter Dr. Oleg Mandic Dr. Dan Topa PORTIERDIENST HAUPTPRÄPARATION Sammlung Christian Bala KARST- UND Dr. Ernst Mikschi Jüngere Eisenzeit Walter Feigl ARCHIV FÜR WISSEN- HÖHLENKUNDE Dr. Veronika Holzer Präparation Stefan Horvath SCHAFTSGESCHICHTE Dr. Rudolf Pavuza Karl Quirschfeld Mag. Christa Riedl-Dorn Robert Illek Dr. Lukas Plan Sammlung Altsteinzeit Gerhard Hoffmann Dr. Walpurga Antl-Weiser HAUSINSPEKTION Sekretariat Sammlungsmanagement Viktoria Niemann, Lehrling Mirjana Pavlovic Dieter Bullinger Robert Pils Mag. Thomas Nichterl Norbert Fitz Sammlung Bronzezeit Martin Vitek Sammlungsmanagement Dr. Anton Kern Franz Lorenz Foldyna Präparation Nathalie Wallner Peter Gogg Ing. Raied Kerbaci Anton Englert Sammlung Michael Horvath Modellbau Mag. Anton Fürst Frühgeschichte Mag. Iris Rubin Walter Kraus Franz Topka Walter Moser Dr. Karina Grömer Andreas Trimmel Sekretariat & Bibliothek Sammlung prä- REINIGUNGSDIENST Christa Edith Pfarr historischer Bergbau Hildegard Adamek Mag. Johann Reschreiter Sandra Reithofer Sekretariat Isabella Hammerl Gabriele Greylinger Anneliese Haseneker Martina Mayer Präparation Dana Rössel Kurt Hantschl Mag. Gergana Kleinecke Walter Prenner DDr. Peter Stadler 162 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 163 JAHRESBERICHT NHM / KAPITEL 07

publikationen und lehrtätigkeiten

Publikationen („peer-reviewte“ Publikationen), gegliedert nach Abteilungen, sowie eine Übersicht über die Hochschul-Lehrtätigkeit von Wissenschaftern des Naturhistorischen Museums Wien

164 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 165 publikationen & 7.1. Publikationen 2013 07

lehrtätigkeiten Anthropologische Abteilung Leeb, A. (2013): Das magyarenzeitliche Gräberfeld von Gattendorf: Demographie und Paläopatho- Monografien, Beiträge in Monografien logie. – 464 pp. Diplomarbeit: Wien (Universität Berner, M. (2013): Paul Schebesta – Anthropo- Wien). logisches Sammeln im missionarischen Kon- Marschler, M. (2013): Paläopathologie und De- text. – In: Sammeln, Erforschen, Zurückgeben? mographie des römerzeitlichen Gräberfeldes Menschliche Gebeine aus der Kolonialzeit in Albertina in Wien. – 271 pp. Diplomarbeit: Wien akademischen und musealen Sammlungen. 1st (Universität Wien). Edition. Studien zur Kolonialgeschichte, 5. – pp. Pimmingsdorfer, H. (2013): Zahn- und Kieferpatho- 146–169, Berlin (Ch. Links Verlag). logien des awarischen Gräberfeldes von Zwölf­ Berner, M., Hoffmann, A. & Lange, B. (2013): Sensib- axing/Niederösterreich. – 172 pp. Diplomarbeit: le Sammlungen. – In: ARGE Schnittpunkt (ed.): Wien (Universität Wien). Handbuch Ausstellungstheorie und -praxis. – Teschler-Nicola, M. (2013): Das forMuse-Projekt p. 188, Wien, Köln, Weimar (Böhlau). und die Beforschung und Restitution über- Bickle, P., Bentley, A., Blesl, C., Fibiger, L., Hamilton, seeischer menschlicher Skelettreste in Wiener J., Hedges, R., Lenneis, E., Neugebauer-Maresch, C., Sammlungen. – In: Stoecker, H., Schnalke, T. & Stadler, P., Teschler-Nicola, M., Tiefenböck, B. & Winkelmann, A. (eds): Sammeln, Erforschen, Zu- Whittle, A. (2013): Austria. – In: Bickle, P. & Whittle, rückgeben? Menschliche Gebeine aus der Koloni- A. (eds): The first farmers of central Europe. Di- alzeit in akademischen und musealen Sammlun- versity in LBK Lifeways. – pp. 159–202, Oxford, gen. 1st Edition. Studien zur Kolonialgeschichte, UK (Oxbow Books). 5. – pp. 259–278, Berlin (Ch. Links Verlag). Keller, C. (2013): Differentialdiagnose von Frak- Tiefengraber, G. & Wiltschke-Schrotta, K. (2013): Der turen am Beispiel des frühbronzezeitlichen Grä- Dürrnberg bei Hallein. Die Gräbergruppe Moser- berfeldes Franzhausen I: Überlegungen zum feld Osthang. – 356 pp. Rahden/Westfahlen (Lei- Phän­omen „Grabraub“. – 104 pp. Diplomarbeit: dorf). Wien (Universität Wien). Wiltschke-Schrotta, K. (2013): Spätantike Bestat- Krenn-Leeb, A. & Teschler-Nicola, M. (2013): Facet- tungen auf der Keplerwiese. – In: Vom Kelten- ten der Gewalt: Konflikt, Ritual und Gesellschaft. schatz zum frühen Linze. Linzer Archäologische Fallbeispiele aus Neolithikum, Kupfer- und Forschungen, 43. – pp. 155–161, Linz (Nordico Bronzezeit. – In: Lauermann, E. & Trebsche, P. (eds): Stadtmuseum Linz). Beiträge zum Tag der Niederösterreichischen Winter, E. (2013): Vom Blitz getroffen. – In: Na- Landesarchäologie 2013. Katalog des Nieder­ turhistorisches Museum Wien & Technisches österreichischen Landesmuseums, N.F.513 – pp. Museum Wien (eds): Achtung Strom: Stefan 36–46, Heidenreichstein (Janetschek). Jellinek und das Elektropathologische Museum. – pp. 94–103, Wien (Technisches Museum Wien).

166 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 167 07

Peer-reviewte Artikel Abteilung Archiv für Wissenschaftsgeschichte Botanische Abteilung Di Pietro, R., Kuzmanović, N., Iamonico, D., Pignotti, L., Alt, K.W., Benz, M., Müller, W., Berner, M.E., Schultz, Barina, Z., Lakušić, D. & Alegro, A. (2013): Typifica- M., Schmidt-Schultz, T.H., Knipper, C., Gebel, H.-G.K., Monografien, Beiträge in Monografien Monografien, Beiträge in Monografien tion of names in the Sesleria juncifolia species Nissen, H.J. & Vach, W. (2013): Earliest Evidence Riedl-Dorn, C. (2013a): “In der unbeschreiblichen Ossenbach, C., Pupulin, F., Jenny, R. & Vitek, E. (2013a): complex (Poaceae). – Phytotaxa, 152/1: 18–32. for Social Endogamy in the 9,000-Year-Old- Tropenwelt” – Maximilian in Brasilien. – In: Barta, Endrés’ legacy at the Reichenbach Herbarium, http://dx.doi.org/10.11646/phytotaxa.152.1.2. Population of Basta, Jordan. – PLoS ONE, 8/6: I. (ed.): Maximilian von Mexiko. Der Traum vom Natural History Museum in Vienna. – In: Ossenbach, Ranjbar, M., Mahmoudian, B. & Vitek, E. (2013): A e65649. http://dx.doi.org/10.1371/journal.pone. Herrschen. Museen des Mobiliendepots; Eine C., Pupulin, F. & Jenny, R. (eds): Orchids in the life and synopsis of genus Astragalus L. sect. Stereothrix 0065649. Publikationsreihe der Museen des Mobilien­ work of August R. Endrés, vol. 1.– pp. 255–278, Bunge (Fabaceae). – Biological Diversity and Con- Breibert, W. & Wiltschke-Schrotta, K. (2013): Früh- depots, 31. – pp. 132–136, Wien (Museen des Wien (Verlag des Naturhistorischen Museums). servation, 6/1: 114–133. mittelalterliche Hügelgräber auf der Schan- Mobiliendepots). Ossenbach, C., Pupulin, F., Jenny, R. & Vitek, E. Schönswetter, P. & Berger, A. (2013): Ein weiteres ze von Thunau am Kamp, Niederösterreich. – Riedl-Dorn, C. 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Medizinische Wochenschrift, 163/13-14: 322–326. 279–304, Wien (Verlag des Naturhistorischen The catalogue. – In: Ossenbach, C., Pupulin, F. & Vitek, E. (2013b): Contributions to the flora of http://dx.doi.org/10.1007/s10354-013-0210-8. Museums). Jenny, R. (eds): Orchids in the life and work of Madeira: Epimedium pinnatum (Berberidaceae) Patzak, B., Winter, E. & Feigl, W. (2013): Lorenz Riedl-Dorn, C. (2013c): Steindachner, Franz Zoo- August R. 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(2013): Die Elektro- Karl), Benediktiner, Botaniker und Entomologe. of names of taxa belonging to Festuca arundina- . – Rostaniha, 14/1: 43–47. pathologie in Wien – eine Sammlung zur Unfall- – In: Bayerische Akademie der Wissenschaften cea Schreb. (= Schedonorus arundinaceus) aggre- Wallnöfer, B. (2013): A revision of neotropical verhütung. – Wiener Medizinische Wochenschrift, (ed.): Neue deutsche Biographie, 25. – pp. 565– gate (Poaceae) in Hackel’s herbarium (W). – Phy- Diospyros (Ebenaceae): part 6. – Annalen des Na- 163/17-18: 420–425. http://dx.doi.org/10.1007/ 566, Berlin (Duncker & Humblot). totaxa, 84/2: 55–59. http://dx.doi.org/10.11646/ turhistorischen Museums in Wien, Serie B, 115: s10354-012-0146-4. phytotaxa.84.2.2. 219–235. Winter, E., Höflmayer, D., Patzak, B. & Feigl, W. Fayvush, G., Tamanyan, K., Kalashyan, M. & Vitek, E. (2013): Obduktionsbefunde in Wien seit Lorenz (2013): “Biodiversity Hotspots” in Armenia. – An- Generaldirektion Biermayer – eine durchgehende 195jährige Do­ nalen des Naturhistorischen Museums in Wien, ku­mentation. – Wiener Medizinische Wochen­ Serie B, 115: 11–20. Monografien, Beiträge in Monografien schrift, 163/13-14: 316–321. http://dx.doi.org/ Koeberl, C. (2013a): Impact Ejecta. – In: Bobrowsky, 10.1007/s10354-013-0206-4. P.T. (ed.): Encyclopedia of Natural Hazards. – pp. 523–524, Dordrecht (Springer Netherlands).

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(2013): Geo- Hellevang, H., Dypvik, H., Kalleson, E., Pittarello, L. & Pittarello, L., Schulz, T., Koeberl, C., Hoffmann, J.E. Daxner-Höck, G., Badamgarav, D., Erbajeva, M. & chemical record of Late Devonian to Early Car- Koeberl, C. (2013): Can alteration experiments & Münker, C. (2013): Petrography, geochemistry, Göhlich, U.B. (2013): Miocene Biostra- boniferous events, Palaeozoic of Graz, Eastern on impact melts from El’gygytgyn and volca- and Hf-Nd isotope evolution of drill core samples tigraphy of Central Mongolia (Valley of Lakes): Alps, Austria. Gąsiewicz, A. & Słowakiewicz, M. (eds) nic glasses shed new light on the formation and target rocks from the El’gygytgyn impact New Results. – In: Wang, X., Flynn, L.J. & Fortelius, – Geological Society, London, Special Publications of the Martian surface? – Meteoritics & Plan- crater, NE Chukotka, Arctic Russia. – Meteoritics M. 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170 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 171 07

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176 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 177 07

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180 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 181 07

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(2013): Dating of papers opterologische Rundschau, 83: 53–71. pines. – Asian Myrmecology, 5: 5–9. füßer im Naturhistorischen Museum in Wien published in the “Annalen des Naturhistorischen Jäch, M.A., Skale, A. & Delgado, J.A. (2013): The Zettel, H. (2013b): Interessante Grabwespenfun- erinnern an Maximilian von Mexiko. Museen Museums in Wien“, Austria, vols. 33 / 1919 – vol. Hydraenidae (Coleoptera) of the Republic of de (Hymenoptera: Sphecidae und Crabronidae) des Mobiliendepots; Eine Publikationsreihe der 83 / 1979. – Zoological Bibliography, 2/4: 15–22. Singapore. – The Raffles Bulletin of Zoology, 61: aus Retz, Niederösterreich. – Beiträge zur Ento- Museen des Mobiliendepots, 31. – In: Barta, I. Freitag, H. & Zettel, H. (2013): Aquatic Heterop- 51–69. mofaunistik, 13: 75–79. (ed.): Maximilian von Mexiko. Der Traum vom tera of the Lake Manguao Catchment, Palawan Liu, X.Y., Aspöck, H., Bi, W. & Aspöck, U. (2013): Dis- Zettel, H. (2013c): Two new Hebridae (Insecta: Herrschen. – pp. 128–131, Wien (Museen des and new rank of Rhagovelia kawakamii hober- covery of Raphidioptera (Insecta: Neuropterida) Hemiptera: Heteroptera) from Madhya Pradesh, Mobiliendepots). landti Hungerford & Matsuda 1961. – Philippine in Hainan Island, China, with description of a India, with a discussion on Neotimasius. – Anna­ Stagl, V. & Sattmann, H. (2013): Der Herr der Wür- Journal of Systematic Biology, 6: 54–80. http:// new species of the genus Inocellia Schneider. – len des Naturhistorischen Museums in Wien, Serie mer: Leben und Werk des Wiener Arztes und dx.doi.org/10.3860/pjsb.v6i0.2807. Deutsche Entomologische Zeitschrift, 60/1: 59–64. B, 115: 27–36. Parasitologen Johann Gottfried Bremser (1767– Hänel, C. & Jäch, M.A. (2013): Beetles of the http://dx.doi.org/10.1002/mmnd.201300007. Zettel, H. (2013d): Two new species of the enig- 1827). – 240 pp. Wien (Böhlau). Tristan da Cunha Islands: Poignant new fin­ Pantaleoni, R.A., Badano, D., Aspöck, U. & Aspöck, H. matic genus Aquulavelia (Hemiptera: Heterop- dings, and checklist of the archipelagos species, (2013): Ascalaphus festivus (Rambur, 1842) in Sar- tera: ) from Nepal and Bhutan. – Acta Peer-reviewte Artikel mapping an exponential increase in alien com- dinia, a new genus of for Europe Musei Moraviae, Scientiae biologicae (Brno), 98: Dworschak, P.C. (2013): Axiidea and Gebiidea position (Coleoptera). – Koleopterologische Rund- (Neuroptera). – Biodiversity Journal, 4/1: 179–182. 327–334. (Crustacea: Decapoda) of Costa Rica. – Annalen schau, 83: 275–282. Randolf, S., Zimmermann, D. & Aspöck, U. (2013): Zettel, H. & Bruckner, H. (2013): Four new species des Naturhistorischen Museums in Wien, Serie B, Hollier, J., Bruckner, H. & Heads, S. (2013): An Head anatomy of adult Sisyra terminalis (Insec- of Dilobocondyla (Hymenoptera: Formicidae) 115: 37–55. annotated list of the Orthoptera (Insecta) species ta: Neuroptera: Sisyridae) – Functional adapta- described by Henri de Saussure, with an account tions and phylogenetic implications. –

184 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 185 7.2. Lehrtätigkeiten 2013 07

Gerecke, R. & Hörweg, C. (2013): Water mites of Lehrtätigkeiten von Wissenschafterinnen und Wis- Ausstellung und Bildung the genus Atractides (: Hydrachnidia: Hy- senschaftern des NHM Wien an Universitäten/ grobatidae) from the Gesäuse National Park Hochschulen (nach Abteilungen alphabetisch; WS: Mag. Iris Ott – Universität Wien (Austria, Styria). – Lauterbornia, 76: 69–76. Wintersemester, SS: Sommersemester): SS 060164 VU Museologie II Seiter, M. & Hörweg, C. (2013): The whip spider collection (Arachnida, Amblypygi) held in the Anthropologische Abteilung Botanische Abteilung Natural History Museum Vienna, Austria. – Arachnologische Mitteilungen, 46: 47–53. http:// Dr. Margit Berner – Universität Wien Dr. Pedro Escobar Garcia – Universität Wien dx.doi.org/10.5431/aramit4606. WS 300236 SE Forschungsseminar SS 300026 UE+EX Botanische „Wiener Anthropologien“ Mittelmeerexkursion

Ao Univ.-Prof. Dr. Maria Teschler-Nicola – Generaldirektion Universität Wien WS 300399 UE Osteologische Präparierübungen Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl – Universität Wien inclusive makroskopische Untersuchungs­ WS 280001 VO STEOP: System Erde: Einführung methoden und Ausblick des Studiums (NPI) WS 300697 VO Geschichte der Anthropologie WS 450000 SE DoktorandInnen-Seminar WS 300037 SE Seminar für Master-Studierende, SS 280062 SE PM Seminar zur Bachelorarbeit (PI) DiplomandInnen und DissertantInnen im Fach- SS 280125 VO Kosmochemie und Planetare bereich Anthropologie Geologie (NPI) SS 300274 SE Seminar für Master-Studierende, SS 280126 UE+SE+PR Kosmochemie und DiplomandInnen und DissertantInnen im Fach- Planetare Geologie (PI) bereich prähistorische und Paläoanthropologie SS 450000 SE DoktorandInnen-Seminar II SS 300358 SE Seminar für Master-Studierende, DiplomandInnen und DissertantInnen im Fach- Geologisch-Paläontologische Abteilung bereich Anthropologie Priv.-Doz. Dr. Dipl.geol. Ursula B. Göhlich – Dr. Karin Wiltschke-Schrotta – Universität Wien Universität München (Deutschland) WS 060072 VO STEOP: BA VO aus: Naturwissen- SS 20304 VO+UE Collection Management and schaftliche Methoden in der Archäologie – Public Relations/Sammlungswesen und Öffent- Geo- und Bioarchäologie lichkeitsarbeit WS 260310 IK Zwei Fallstudien zur naturwissen- schaftlichen Erkenntnis mit Vertiefung Evolution

186 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 187 07

Priv.-Doz. Mag.Dr. Mathias Harzhauser – Mag. Kerstin Kowarik – Universität Bern (Schweiz) Doz. Dipl. Ing. DDr. Peter Stadler – 1. Zoologische Abteilung Universität Graz SS 13F 103288 UE Prähistorische Universität Tübingen (Deutschland) WS Geo.750 VO Biosphärengekoppelte Wirtschaftsstrukturen am Beispiel Hallstatt SS UE Workshop Montelius Priv.-Doz. Dr. Anita Gamauf – Universität Wien Stoffkreisläufe WS 300213 SE Seminar für Master-Studierende, SS Geo.870 KS Paläontologische Mag. Johann Reschreiter – Universität Wien Doz. Dipl. Ing. DDr. Peter Stadler – DiplomandInnen und DissertantInnen im Gelände-/Labormethoden WS 060038 VO STEOP: BA VO aus: Grundlagen Universität München (Deutschland) Fachbereich Evolutionsbiologie, Ornithologie, der Experimentellen Archäologie WS 12029 UE Merowingerzeitliche Gräberfelder Mammalogie Priv.-Doz. Mag.Dr. Mathias Harzhauser – in Bayern WS 300448 UE Morphologie und Präparation Universität Wien Mag. Johann Reschreiter – Universität Graz WS UE Frühmittelalterlich Grabfunde und ihre heimischer Vögel (Nonpasseres und Passeres) WS 300525 SE+UE Forschung am Naturhistori- SS 507.085 VO Interdisziplinäre Ringvorlesung. Auswertung mit Text- und Bilddatenbank WS 300159 VO Evolutionsbiologie der Vögel schen Museum – Die Bedeutung wissenschaftli- Archäologie jenseits von Athen und Rom. SS 300213 SE Seminar für Master-Studierende, cher Sammlungen für die Evolutionsforschung Österreichische Forschung im In- und Ausland Zentrale Forschungslaboratorien DiplomandInnen und DissertantInnen im Fachbereich Evolutionsbiologie, Ornithologie, Mineralogisch-Petrographische Abteilung Mag. Johann Reschreiter – Universität Brünn Priv.-Doz. Dr. Elisabeth Haring – Universität Wien Mammalogie (Tschechische Republik) WS 300055 VO Einführung in die Evolutions­ Dr. Vera M.F. Hammer – Universität Innsbruck SS PAPVA_57 VO+UE Experimentelle Archäologie genetik – ausgewählte Kapitel der Vertebraten­ Priv.-Doz. Dr. Frank E. Zachos – Universität Lodz (Polen) SS 714033 VU „Edelsteinpraktikum“ systematik SS SE Conservation and Biodiversity Mag. Johann Reschreiter – Universität Bern (Schweiz) WS 300527 UE Molekulare Phylogenie auf der Abteilung für Ökologie und Umweltbildung SS 13F 103288 UE Prähistorische Basis von Museumsmaterial Priv.-Doz. Dr. Frank E. Zachos – University Wirtschaftsstrukturen am Beispiel Hallstatt WS 300613 SE Seminar für Master-Studierende, of the Free State in Bloemfontein (Südafrika) Dr. Claudia Roson – Universität Wien DiplomandInnen und DissertantInnen SS VO+UE „Applied Conservation Genetics“ WS 330021 VO Humanökologie – Doz. Dipl. Ing. DDr. Peter Stadler – Universität Wien im Fachbereich Evolutionsbiologie, Mensch und Biosphäre WS 060068 VO Quantitative Methoden Molekulare Systematik Priv.-Doz. Dr. Frank E. Zachos – Universität Wien SS 330024 SE Humanökologie II (Lebensraumge- in der Ur- und Frühgeschichte WS 300525 SE+UE Forschung am Naturhistori­ WS 300525 SE+UE Forschung am Naturhistori­ staltung unter humanökologischen Aspekten) – WS 060069 SE Quantitatives Seminar schen Museum – Die Bedeutung wissenschaft- schen Museum – Die Bedeutung wissenschaft- Stadtökologie bzw. Humanökologie einer WS 060070 PV Privatissimum licher Sammlungen für die Evolutionsforschung licher Sammlungen für die Evolutionsforschung Nationalparkregion WS 060098 SE Quantitative Methoden mit SS 300159 VO Conservation Genetics – Prähistorische Abteilung Bilddatenbank Montelius und Programmpaket Dr. Luise Kruckenhauser – Universität Wien Genetik in Natur- und Artenschutz – WinSerion WS 300527 UE Molekulare Phylogenie auf der Konzepte und Anwendungen am Beispiel ausge- Mag. Dr. Karina Grömer – Universität Brünn WS 060101 PV Privatissimum Basis von Museumsmaterial wählter Arten, z.B. Wölfe, Tiger, Seeadler, Kondore (Tschechische Republik) WS 060106 VO Quantitative Methoden in der SS PAPVA_57 VO+UE Experimentelle Archäologie Archäologie (mit Bilddatenbank Montelius und Programmpaket WinSerion) Mag. Dr. Karina Grömer – Universität Wien SS 060098 PV Privatissimum WS 060038 VO STEOP: BA VO aus: Grundlagen der Experimentellen Archäologie

188 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 189 JAHRESBERICHT NHM / KAPITEL 08

english summary

190 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 191 8.1. Natural History Museum Vienna 08 english summary annual report 2013 English summary

The Natural History Museum in Vienna (NHM) is sions to the Danube wetlands. The newest addition one of the largest and most significant natural sci- to the “NHM family” is the pathological-anatomical ence museums in the world. Today it houses a coll- collection in the so-called “Narrenturm”-building, in ection of about 30 million specimens and artifacts. the ninth district of Vienna. This collection used to The collections of the NHM were founded in 1750 be a (very small) federal museum until 2011; 2012 it by Emperor Franz I. Stephan of Lorraine, the hus- was integrated into the anthropological department band of Maria Theresa. The current building was of the Natural History Museum. The NHM succee- completed in 1889. The museum has a total staff of ded, with the dedicated help with the Ministry of around 330, including about 60 scientists. Research Education and Culture, to raise funds for renovating departments and collections include anthropology, the building. In 2012, planning, permitting, and botany, geology,­ meteorites, mineralogy, petrology,­ preparations were successfully concluded, and the paleonto­logy, prehistory, and zoology, as well as an actual construction and renovation work started in archive and extensive libraries. Several technical 2013. The interior façade and the core of the buil- departments, scientific laboratories, and taxidermy ding should be completed in 2014; these steps will facilities complete the portfolio of the museum. The be followed by work on the outer façade. NHM Vienna is one of the largest and most impor- In 2012, the scientific laboratories of the museum tant research institutions in the geological and bio- were merged into The Central Research Laboratories, logical sciences in Austria. Since 2010, the museum which comprise the Laboratory of Molecular Syste- has been led by Prof. Dr. Christian Köberl as director matics (DNA-laboratory) and the electron micro­ general and CEO and Dr. Herbert Kritscher as vice scopy facilities. In the DNA-laboratory research pro- director and CFO. jects on various evolutionary topics are performed. In 2013, the museum had more than 750,000 visitors – In addition, the DNA-laboratory houses a tissue- and a significant increase in comparison to the previous DNA-collection. The electron microscopy facilities, years. This was the result of reopening some renova- which were installed in 2012, consist of state-of-the- ted permanent collections, and of showing very suc- art scanning electron microscope and field-emission cessful temporary exhibits. The museum has three electron microprobe facilities. After installation and branches: one is in Hallstatt (Upper Austria), where testing, these laboratories were officially opened in archaeological excavations have been done by NHM April 2013 by the Minister of Culture and Education, staff for more than 50 years. Every year the Hallstatt Dr. Claudia Schmied. These facilities, which include branch organizes outreach activities, often in colla- the most modern electron microprobe in Austria, are boration with the “Salinen Austria”, which operate used not only for internal NHM research, but also the salt mines in the area. Another branch of the in a number of national and international collabo- NHM is the ecological station in Petronell (Lower rations. Austria), near the Danube, where during the warm After the successful reopening of the famous Meteo­ season hundreds of groups and school classes par- rite Hall, which contains the world‘s largest meteo- ticipate in a variety of ecological courses and excur- rite display, in November 2012 – which aroused a lot

192 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 193 08

of public and media attention – the most important some 3.6 million years ago in what is now Tanzania, Numerous special exhibits and events also took In addition, research activities progressed well at the event for the museum in 2013 was the opening of have been recreated­ in the floor of the Museum of place in 2013. The most successful special exhibit NHM. Scientists published about 200 peer-reviewed the two new Anthropology Halls, which concen­ Natural History. At the NHM these footprints lead was Gunter von Hagens’ “Body Worlds & the Cycle scientific papers in international journals, were trate on the origin and evolution of , in late directly to the life-size reconstructions of Lucy and a of Life”, which was on display at the NHM from Mar- involved in dozens of externally funded research January 2013. This is the first time since about 16 male member of the same species, Australopithecus ch to August 2013 and drew hundreds of thousands projects, gave hundreds of presentations at mee- years that the NHM has a permanent display on afarensis. An augmented reality station vividly repli­ of visitors. In April, a special show on microbes and tings and conferences, organized a fair number of anthropology. The new permanent anthropology ex­- cates the transitional stage from four to two legs. hygiene began. In June, we hosted NASA Administra- research gatherings at the NHM, and contributed to hibition deals with the general theme of hominid Another hands-on station comprises the sensational­ tor Charles Bolden, who together with US Ambassa- teaching activities at various Austrian universities. evolution and looks at the evolution of mankind find of the Wachtberg twins near Krems, a 27,000- dor to Austria, William Eacho, delivered three lunar As noted in previous reports, the coming years will through to the Neolithic period. Bipedalism and year-old double burial site of two newborn babies samples collected during the Apollo missions 15 and be a challenge, because federal funds are stagnating, brain evolution are the two main topics addressed discovered in 2005. An opening in the floor contai- 17. These were added as special attractions to our yet costs are increasing, sponsorship is difficult to in Hall 14 and 15. Starting with our closest living ning the flickering simulation of a prehistoric hearth display in the meteorite hall. In October 2013, obtain due to ongoing economic uncertainty, and the relatives, a trail of several palaeoanthropological the- complete with fire is certain to be a particularly vivid we opened a special exhibition, entitled “Trading in public expects new facilities and updated exhibits matic modules leads back in time to the emergence experience, especially for children. The permanent Death – the Final Mass Extinction?”, which was pro- as well as interesting special exhibitions. A major of modern humans. Visitors have the opportunity not anthropology exhibitions were officially opened by duced by the NHM. This exhibition, dealing with the effort in 2014 will be dedicated to celebrating the only to see the evolution of hominids as a historical the Federal President of Austria, Dr. Heinz Fischer, current decrease in biodiversity which is caused by 125th anniversary of the NHM building on the Ring- and biological process, but also to perceive cultural and led to a marked increase in the number of visi- habitat destruction, by blatant overuse of natural re- straße, by opening a major new facility in September development as a significant component of humani- tors during the subsequent months. sources, but also by climate change and illegal trade 2014 as part of the festive anniversary events: a digi- zation. A modular approach was chosen for the exhi- In late 2013, Halls 11, 12 and 13, which house the with protected species, was designed in collabora- tal planetarium. We continuously strive to maintain bition, enabling both a playful, interactive access and permanent prehistory exhibitions, were closed for a tion with the WWF Austria, and will be on display the high quality of research and outreach at NHM the option of an in-depth look at more complex issues. complete renovation and modernization. In addition, until June 2014. From November 2013 to January Vienna, while trying to modernize and improve the A total of six hands-on stations have been created to two new cabinets – one for display of the Venus of 2014, the multimedia installation “Mariner 9” by the facilities and the displays. make the different stages of humanization accessible Willendorf in the setting she deserves, and one for Canadian artist Kelly Richardson presented a pano- for the visitors through interactive technologies. the prehistoric gold treasures of the NHM – will be ramic view of a Martian landscape set hundreds of (English text by C. Köberl) One of the highlights is the CSI table. Inspired by added to the public displays. The new prehistory years into the future, littered with the rusting re- synonymous TV series, the CSI table gives visitors halls and cabinets will be opened to the public in late mains from various missions to the planet. Also in the opportunity to determine the age, gender, spring of 2015. In the meantime, our new travelling November 2013, the Grand Master of the Brother- and cause of death of a virtual skeleton by using a exhibition, entitled “Kingdom of Salt – White Gold hood of the Ensisheim meteorite brought the main microscope, magnifying glass, and isotopic inves­ of the Celts”, which was designed in cooperation mass of this historic meteorite to Vienna. For an ex- ti­gations. Visitors can also use a photo booth and with the exhibition company “Museumspartner”, tended weekend, this precious meteorite, which fell morph themselves into prehistoric men or women and which is presenting the settlement of Hallstatt in 1492, was on display in its historic showcase in and send the images by e-mail. Other stations allow (located in the Austrian Alps) as a “cradle of Europe’s the newly renovated famous Meteorite Hall. visitors to detect the difference between the skull industrialization”, was first shown to the public at of a Neanderthal and that of a Homo sapiens by the MARQ – the Archaeological Museum in Alicante touching the skulls. Also, the footprints left behind () – from June 2013 to January 2014 and will in volcanic ash by three already bipedal hominids travel to other locations in 2014.

194 jahresbericht 2013 | naturhistorisches museum wien 195 Impressum:

F.d.I.v.: © Naturhistorisches Museum Wien, Burgring 7, 1010 Wien, Austria, www.nhm-wien.ac.at

Herausgeber: Univ.-Prof. Dr. Christian Köberl und HR Dr. Herbert Kritscher Redaktion: Mag. Gerlinde Rattner Redaktionelle Unterstützung: Josef Muhsil-Schamall und Mag. Brigitta Schmid

Fotos und Visualisierungen (falls nicht anders angegeben): Abteilung Kommunikation und Medien (Kurt Kracher, Hischam Momen, Alice Schumacher), Abteilung Ausstellung und Bildung (Josef Muhsil-Schamall) und diverse wissenschaftliche Mitarbeiter des NHM.

Grafische Gestaltung und Layout: Josef Muhsil-Schamall Druck: Druckerei Walla Ges.m.b.H.

Stand: Wien, 31. Dezember 2013 ISBN 978-3-902421-84-5

Gender-Hinweis Im Sinne einer besseren Lesbarkeit der Texte wurde von uns entweder die männliche oder weibliche Form von personen­ bezogenen Hauptwörtern gewählt. Dies impliziert keinesfalls eine Benachteiligung des jeweils anderen Geschlechts. Die Begriffe Besucher, Wissenschafter, Kollegen, Mitarbeiter beispielsweise beziehen sich also gleichzeitig und selbstverständlich in gleicher Wertung auf Besucherinnen, Wissenschafterinnen, Kolleginnen und Mitarbeiterinnen.