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Prinz Paribatra Sukhumbandhu von Nakorn Sawan

Als 13. Sohn König Chulalongkorns ( V) absolvierte HRH Paribatra, Prinz von Nakhon Sawan (1818-1944), seine gesamte militärische Ausbildung bei der Preußischen Armee. Er war einer von bis zu 27 thailändischen Prinzen, die in den unterschiedlichsten Einrichtungen des Deutschen Kaiserreichs zwischen 1898 und 1907 studierten.1903 kehrte Prinz Paribatra nach Siam zurück um dann einer der mächtigsten Persönlichkeiten der Chakri-Dynastie zu werden.Paribatra Sukhumbandh war das 33. Kind (und der 13. Sohn) von König (Rama V.) und wurde von Königin Sukhamal Marasri im Großen Palast geboren, wo er auch zunächst ausgebildet wurde. Hier entwickelte er eine Liebe zur traditionellen thailändischen Musik, doch ging er 1897 mit seinem Vater auf dessen mehrere Monate währende Europareise. Hier kam er in das preußische Kadettenkorps in Potsdam und absolvierte zunächst eine Voranstalt, wechselte später auf die Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde. Hier wurden nicht nur militärische Kenntnisse und Fähigkeiten, sondern auch Themen aus dem Allgemeinwissen, wie sie in den preußischen Real-Gymnasien vermittelt wurden. Der Prinz wohnte zu jener Zeit am Halleschen Tor, so dass er wohl kaum den üblichen Tagesablauf wahrnehmen hat können; vielmehr stellte man einen Offizier zu seiner privaten Ausbildung, Hauptmann Albert Pasquay. Am 22. März 1900 wurde er dem Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4 "Königin Augusta" am Tempelhofer Feld in Berlin als Fähnrich zugewiesen, bevor er sechs Monate an die Kriegsschule in Kassel ging. Hier wurden die eigentlichen militärischen Themen in einem etwa fünfmonatigen Kursus behandelt: u. a. Taktik, Heeresorganisation, Waffenlehre, Befestigungslehre, Geländelehre, und Aufnehmen mit Planzeichnen, Militärgeschäftsstil und Dienstkenntnis. 1901 wurde der Prinz zum Leutnant befördert, kehrte dann zum 4. Garde-Grenadier-Regiment zurück und wurde anlässlich seiner Entlassung am 10. März 1903 zum Hauptmann gemacht. Nach seiner Rückkehr nach Siam wurde Paribatra Sukhumbandh zum Generalstabschef der siamesischen Streitkräfte ernannt, doch reiste er mit seinem ein zweites Mal nach Deutschland, wo ihn Kaiser Wilhelm II. à la suite des Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4 stellte, so dass zwar keine dienstlichen Verpflichtungen hatte, jedoch die preußische Uniform tragen durfte. Der Prinz wurde unter König (Rama VI.) Oberkommandierender siamesischen Marine, Marineminister und Armeeminister, später überhaupt Verteidigungsminister des Landes und Innenminister. Unter König Rama VII. war er Mitglied des Kronrats, somit bestens vertraut mit der Militärführung und deren Strukturen. Dies war auch der Anlass für seine Ausweisung durch die neuen Machthaber, die im Juni 1932 die absolute Monarchie in Siam stürzten und eine konstitutionelle Monarchie einführten. Viele Mitglieder des Hauses Chakri mussten Siam verlassen, so auch der Prinz. Die letzte Zeit seines Lebens verbrachte Paribatra Sukhumbandh in Bandung auf der niederländisch- ostindischen Insel Java, die 1942 von den Japanern erobert und bis 1945 gehalten wurde. Am 18. Januar 1944 starb Paribatra Sukhumbandh in Bandung, doch konnte seine Leiche nicht nach Siam überführt werden. Erst 1950 wurde er, kurz vor der Hochzeit von König mit Königin Sirikit, im Sanam Luang in nach buddhistischem Ritus eingeäschert.