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Filmmuseum Mai 2017 Kinoprogramm Ausstellungen · Projekte 2

Information & Ticketreservierung Tel. 069 - 961 220 220

Impressum

Herausgeber: SPECIAL Deutsches Filminstitut – DIF e.V. SALT AND FIRE Schaumainkai 41 ≥ Seite 48 60596 Frankfurt am Main

Vorstand: Claudia Dillmann, Dr. Nikolaus Hensel

Direktorin: Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.)

Presse und Redaktion: Frauke Haß (Ltg.), Manfred Riepe

Texte: Andreas Beilharz, Amos Borchert, Marie Brügge- mann, Jonas Ebling, Natalie Filipark, Natascha Gikas, Winfried Günther, Kira Katthagen, Sebastian Krehl, Hans-Peter Reichmann, Jasper Sharp, Svetlana Svyatskaya, Markus Reuter, Manfred Riepe, Leonie Schiffbauer, Daniel Ruh, Urs Spörri, Treppe 41

Vorführer/innen: Christian Appelt, Michael Besser, Pramila Chenchanna, Hans-Peter Marbach, Günther Volkmann

Gestaltung: Optik — Jens Müller www.optik-studios.de

Druck: FISSLER & SCHRÖDER GbR – Kompetenz in Print und Medien, 63571 Gelnhausen

Anzeigen (Preise auf Anfrage): Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 069 - 961 220 222 E-Mail: [email protected]

Abbildungsverzeichnis: Alle Abbildungen stammen aus dem Bildarchiv des Deutschen Filminstituts, sofern nicht anders verzeichnet.

Titelmotiv: AMERICAN BEAUTY (US 1999) INHALT 3

15 Jahre Zusammenarbeit mit den Kubricks 4 Multimediaguide für das Filmmuseum 6 Projekt Bildermaschinen 8 Filmclub Treppe 41 wird zwei Jahre alt 10 Alles auf Rot 13

Filmprogramm Die Farbe Rot im Film 17 Werkschau: Jean-Marie Straub 20 goEast im Deutschen Filmmuseum 26 Nippon Retro 28 Lecture & Film: Ernst Lubitsch 34 Oberhausen on Tour 39 Kinderkino 40 Klassiker & Raritäten: Luther im Film 42 Late Night Kultkino 44

Specials Peter Zadek 45 Kino & Couch 46 We Are Family 47 Ein Abend mit Veronica Ferres 48 Was tut sich: Frank Griebe 49 Stummfilm-Konzert: Peter Pichler am Trautonium 50 Britfilms 51

Service Programmübersicht 52 Eintrittspreise/Anfahrt 56 Der Nachlass von Maximillian Schell 58

KLASSIKER & RARITÄTEN LUTHER ≥ Seite 43 4 Aktuelles

Do it like a …

15 Jahre Zusammenarbeit mit der Familie Kubrick – und zwei runde Geburtstage

Christiane Kubrick und Jan Harlan: Ließe sich dieser gewaltige Fundus zwei besondere Geschwister. Sie erschließen und in einer Ausstellung war Schauspielerin, ist Malerin, der Öffentlichkeit präsentieren? Kunstvermittlerin, Tierschützerin und Christiane Kubrick war zurück- als Witwe des britischen Regisseurs haltend. Nach einigen Monaten Stanley Kubrick geachtetes Ober- änderte sich jedoch ihre Haltung, haupt der Kubrick-Familie. Er wirkte und die Ausstellungsidee konnte im bei den letzten fünf großen Kubrick- Deutschen Filmmuseum umgesetzt Filmen als ausführender Produzent werden. Die Zusammenarbeit mit, ist Dokumentarfilmregisseur, verlief äußerst produktiv und in einer international gefragter Filmdozent herzlichen Atmosphäre. Ohne die und Nachlassverwalter. Doch diese Zustimmung und die Mitwirkung Aufzählungen werden beiden nur der Kubrick-Familie wäre das Projekt annähernd gerecht. nicht zu realisieren gewesen.

Erstmals im Deutschen Filmmuseum Im März 2004 eröffnete schließlich zu Gast waren beide im September in Frankfurt am Main die Ausstel- 2002 anlässlich der Finissage lung Stanley Kubrick: Erstmals einer Ausstellung mit Arbeiten des konnten Museumsbesucher den Production Designers Ken Adam. künstlerischen Nachlass eines der Im Vorgespräch erzählte Christiane bedeutendsten Regisseure der Kubrick von Materialien im Nachlass Filmgeschichte sehen. Seit 13 Jah- ihres drei Jahre zuvor verstorbe- ren ist die Ausstellung nun on tour. nen Mannes zu dessen realisierten Christiane Kubrick war meist dabei. und nicht realisierten Projekten: Unermüdlich in Pressekonferenzen technisches Equipment, Kameras, und bei Interviews, Mittelpunkt Objektive, Requisiten, Kostüme, von Empfängen (auch wenn sie Fotografien und Produktionsunterla- diese nur leidlich mag), immer eine gen – zahllose Dokumente aus rund eloquente Eröffnungsrednerin. Sie 50 Jahren Filmarbeit. kennt (fast) jedes Detail der Kubrick- Filme. Mittlerweile haben weltweit

Christiane Kubrick in Krakau, 2014 Foto: Beata Majka Aktuelles 5

Jan Harlan und Christiane Kubrick in São Paulo, 2013 Foto: Hans-Peter Reichmann

mehr als 1,2 Millionen Besucher/in- nen die Stanley-Kubrick-Ausstellung gesehen. Aktuell gastiert sie in der Cineteca Nacional in Mexico City, der 16. Station. Anschließend kehrt sie zurück nach Europa, wo sie von September an in Kopenhagen zu sehen sein wird.

„Do it like a Mentsch“ – eine jiddisch-­ englische Redewendung, die dem Deutschen Filmmuseum für das Ku- brick-Projekt zum Leitspruch urde. Am 10. Mai feiert Christiane Kubrick ihren 85. Geburtstag, fünf Tage vor- her, am 5. Mai, wird Jan Harlan 80 Jahre alt. Das Deutsche Filmmuseum bedankt sich bei den beiden für ihr Vertrauen sowie für ihre langjährige Unterstützung und gratuliert ganz herzlich zum Geburtstag!

Am 2. Juni ist Jan Harlan zu Gast im Kino des Deutschen Filmmuseums, wo er die Filmauswahl zu seiner Carte blanche vorstellen wird.

Für 2018, zum 50. Jubiläum der Ur- und Erstaufführung von Kubricks Opus magnum 2001: A SPACE ODYSSEY (GB/US 1968), bereitet das Deutsche Filmmuse- um eine Ausstellung vor, die von März bis September zu sehen sein wird. 6 Aktuelles

Ein Multimediaguide durch das Deutsche Filmmuseum

Zwölf- bis 15-Jährige produzieren Beiträge über ihre Lieblings­ exponate. Wotan Wilke Möhring spricht vertiefende Texte ein.

Kineab ist die Erleichterung anzu- eine Aufnahme auch schon einmal sehen. Die knappe Stunde, die er wiederholt werden, weil jemandem im Tonstudio der Oper Frankfurt zu- der Magen brummt. Beim nächsten sammen mit Tonmeisterin Margit Ba- Take passt dann alles. ruschka und Schauspielerin Rebecca Lenaerts sowie den Mitarbeiter/- Für die letzten Aufnahmen an innen des Deutschen Filminstituts diesem Tag stehen Lara, Annika und verbracht hat, war anstrengender als Emese zusammen vor dem Mik- erwartet. Aber, so wie die anderen rofon. Das macht es nicht leichter, zwölf Projektteilnehmer/innen, war denn wenn eine Person redet, dürfen auch er erfolgreich und hat den die anderen keinen Ton von sich selbstverfassten Text zur Camera ob- geben. Ihr Text, der als Gesprächs- scura, seinem Lieblingsexponat aus situation aufgenommen wird, soll der Dauerausstellung des Deutschen den späteren Zuhörer/innen die Filmmuseums, eingesprochen. Eine Besonderheiten des Panoramathea- ganz schöne Herausforderung. ters erklären.

Als nächstes ist Helena dran. Sie Die Jugendlichen im Alter von zwölf ist die jüngste Teilnehmerin der bis 15 gehören zur dritten Gruppe Projektgruppe, aber kaum nervös, des Multimediaguide-Projekts (siehe wie sie selbst sagt. Vielleicht hilft es Kasten) im Deutschen Filmmuseum. ihr, dass sie schon einmal bei einem Sie setzten sich in den vergange- Lesewettbewerb teilgenommen nen Monaten mit dem ersten Teil hat und gelernt hat, langsam zu der Dauerausstellung auseinander, sprechen. Noch ein paar Hinweise der sich entlang der Themenfelder von Lenaerts und Helena findet den „Schaulust“, „Bewegung“, „Aufnah- richtigen Rhythmus. Nach einer me“, „Projektion“, „Laufbild“ und ersten Probe kann es direkt losge- „Kino“ dem „Filmischen Sehen“ hen. Die hochsensiblen Mikrofone widmet. Zu Exponaten, die die nehmen jeden Ton auf. Da muss Jugendlichen besonders faszinierten, Aktuelles 7

Im Tonstudio der Oper Frankfurt: Kineab spricht seinen Text über die Camera obscura ein.

recherchierten sie Hintergrundinfor- Filminstituts in Frankfurt-Rödelheim mationen und erarbeiteten Texte, die auf dem Plan. Für einen Work- sie Anfang April im Tonstudio der shop zum Thema „Bewegung und Oper Frankfurt selbst einsprachen. Wahrnehmung“ war der Oscar®- Die Audiobeiträge, die mit Fotos und prämierte Trickfilmer Thomas Stell- Bewegtbild unterlegt werden, sind mach zu Gast. Zudem vertonten die vom 2. September an im Multime- Jugendlichen drei frühe Stummfil- diaguide abrufbar. Sie ergänzen die me. vertiefenden Texte zu den Samm- lungen, Ausstellungen, Archiven Ermöglicht wird das Projekt durch und zum Kino des Hauses, die der die Unterstützung der Art Mentor Schauspieler Wotan Wilke Möhring Foundation Lucerne, der Stiftung eingesprochen hat. Polytechnische Gesellschaft Frank- furt am Main sowie eXperimente In Workshops wurden die Jugendli- – eine Kulturinitiative der Aventis chen zuvor bei ihrer Recherchearbeit Foundation. unterstützt. So standen etwa eine Laterna-magica-Aufführung sowie ein Besuch im Archiv des Deutschen

Das Projekt beiden Projektschritten mit Kindern Wie würden junge Menschen ihre einer vierten Klasse aus dem Frank- Altersgenoss/innen durch das furter Gallus, und im Folgenden einer Deutsche Filmmuseum führen, Gruppe von 16- bis 18-Jährigen, und welche Exponate sprechen erarbeiteten in Phase III Zwölf- bis sie besonders an? Diese Fragen 15-Jährige von September 2016 bis standen im Zentrum des im Sommer April 2017 Audiobeiträge zum ersten 2015 gestarteten Modellprojekts Teil der Dauerausstellung. Vom „Von jungen Menschen für junge 2. September 2017 an steht der Mul- Menschen: Multimediaguide durch timediaguide als Tabletanwendung die Dauerausstellung“. Gemeinsam den Besucher/innen zur Verfügung mit Jugendlichen entstand seither und macht mit Bewegtbild, Text- und ein elektronischer Guide durch die Audiobeiträgen sowie Fotos den Dauerausstellung. Nach den ersten Besuch des Hauses noch attraktiver. 8 Aktuelles

Von der Laterna magica bis zum Smartphone: Die Bildermaschinen-Werkstatt

Junge Leute erforschen die Bewegtbild-Maschinen des 19. Jahrhun- derts und erzählen damit eigene Bild-Geschichten.

Mit Maschinen wie dem Mutos- herausfinden. Im laufenden Schul- kop, dem Thaumatrop oder dem jahr 2016/17 waren rund 20 Schüler/ Praxinoskop erschlossen sich die innen der 12. Klassenstufe aus der Menschen des 19. Jahrhunderts Fachoberschule Gestaltung alle 14 neue Bildwelten und brachten die Tage zu Gast im Filmmuseum oder Bilder in Bewegung. Wie sich das erhielten Besuch von den Pädagog/ Kino im (vor-)vorigen Jahrhundert innen des Museums. Eng begleitet aus einfachen Apparaten wie der wurde das Projekt von dem profi- Laterna magica entwickelte, ist in lierten Frankfurter Künstler Vollrad der Dauerausstellung des Deutschen Kutscher, einem Vermittler zwischen Filmmuseums zu sehen. Tradition und Innovation, der sich Was geschieht, wenn junge Men- in seinen Arbeiten intensiv mit schen, die mit Hilfe ihrer Smart- Wahrnehmung und Bildermaschinen phones Zugang zu einer Überfülle auseinandersetzt. von Bildern haben, sich mit den Bildermaschinen des 19. Jahrhun- Zu Beginn des Projekts im Sep- derts beschäftigen, sich ihre Funkti- tember 2016 lernten die 18- bis on erschließen und die Maschinen 20-jährigen Schüler/innen zunächst selbst nachbauen? Lassen sich mit das Filmmuseum und seine Dauer- diesen Apparaten eigene Visionen ausstellung kennen. Sie erfuhren, entwerfen und Bildgeschichten aus welche Bildermaschinen es gab, der Welt von heute erzählen? Das bevor das Kino 1895 erfunden wollten das Deutsche Filmmuseum wurde, und bauten schon mal ein und das Projekt „Kunstvoll“ des eigenes Daumenkino, das beim Kulturfonds Frankfurt RheinMain Abblättern eine kurze Geschichte zusammen mit der berufsbilden- erzählt. In einem zweiten Schritt den Eugen-Kaiser-Schule in Hanau erforschten sie, wie Daumenkino, Aktuelles 9

Vollrad Kutscher gibt Hilfestellung im Klassenzimmer.

Praxinoskop, Wundertrommel und sie nachzubauen und mit ihr eine andere Maschinen mit Hilfe einfa- eigene Bildgeschichte zu erzählen. cher mechanischer Methoden Bilder So bestückte eine Teilnehmerin in Bewegung versetzen: Wie werden das durch schnelle Drehung zwei die Grundlagen des menschlichen Bilder miteinander verschmelzende Sehens genutzt, damit wir statische Thaumatrop mit einem Selbstporträt Einzelbilder als fortlaufende Bewe- und einem Bild ihres Handys mit gung wahrnehmen? Welche Mittel Selfie-Stange: Im schnellen Wechsel und Tricks fanden zeitgenössische der Bilder zauberte sie so ihr Porträt Künstler/innen, um schon vor der auf das fotografierte Handy – nur Erfindung des Kinos die Schaulust ein Beispiel für eine Reihe von ihres Publikums zu befriedigen? Bildgeschichten, die im Mai auf einer Abschlussfeier und in einer Gemeinsam mit den Schüler/innen begleitenden kleinen Ausstellung im fand Vollrad Kutscher heraus, dass Deutschen Filmmuseum präsentiert jene Bewegungsschleifen, mit denen werden. schon historische Bildermaschinen ihre kurzen Geschichten erzählten, wieder aufgenommen werden im Abschluss­präsentation: digital animierten GIF (Graphics Samstag, 27.05., 15:00 Uhr Interchange Format): Einige Grund- prinzipien der Bilderzeugung ziehen sich offenbar durch die Medienge- schichte und sind bis heute aktuell. Auf der Grundlage dieser Erkenntnis entschieden Schüler/innen sich für eine bestimmte Bildermaschine, um 10 Kino

Happy Birthday, Treppe 41, HAPPY BIRTHDAY!!!

Treppe 41 feiert 2. Geburtstag! Danke an alle die ihren Film mit Vorführer für makellose Projektionen. uns geteilt haben. Danke für die Danke an die Kasse für die langen Gespräche nach den Filmen. Danke Nachtschichten. Danke an das Kino an Artemis für die schönen Bilder. des Deutschen Filmmuseums. Auf Danke an die Vorführerin und die weitere 41 Jahre!

SPRING BREAKERS × Johannes Lehnen POSSESSION × Tobias Schönrock BOY MEETS GIRL × Sarina Lacaf PRINCE AVALANCHE × Eva Salomon SINGIN' IN THE RAIN × Anne Stadtmüller HAROLD AND MAUDE × Alice Radlmaier BAD LIEUTENANT × Pramila Chenchanna TO LIVE AND DIE IN L.A. × Julian Bodewig π × Julia Pirzer RUBBER × Moritz Dechert WHO’S AFRAID OF VIRGINIA WOOLF × Elisabeth Hergt FISH TANK × Artemis Manouki RATCATCHER × Eva Salomon ARCHIPELAGO × Eva Szulkowski VAMOS A MATAR COMPAÑEROS × Julian Bodewig BLACK CHRISTMAS × Artemis Manouki SHADOW OF THE VAMPIRE × Torgil Trumpler LÅT DEN RÄTTE KOMMA IN × Dave Gutschmidt × Sarina Lacaf LA NUIT AMÉRICAINE × Rainer Deul PINK FLOYD – THE WALL × Oliver Bachert INTERSTELLA 5555 × Torgil Trumpler MULHOLLAND DRIVE × Yavuz Say LA LEGGENDA DI KASPAR HAUSER × Marie Freise SPRING BREAKERS × T41 SPELLBOUND × Joseph Möller THERE WILL BE BLOOD × Roy van Landschoot BAD TIMING × Julian Bodewig THE EXPLODING GIRL × Jan Adamec TOTAL RECALL × Eva Szulkowski ICH LIEBE DICH, ICH TÖTE DICH × Torgil Trumpler SCARFACE × Johannes Lehnen FLESH + BLOOD × Wolf Mross HOLUBICE × Sarina Lacaf BLUE COLLAR × Julian Bodewig EVENT HORIZON × Artemis Manouki KASABA × Kerim Dogruel DIE AUSGESPERRTEN × Julia Pirzer FACE/OFF × Paul Thurlow ANGRY VIDEO GAME NERD: THE MOVIE × Torgil Trumpler KIDS × Nick Brown + Johannes Lehnen ERASERHEAD × Jens-Peter Kutz THE LATE SHOW × Gregor Ries LA MONTAÑA SAGRADA × Nils Bestehorn IMMENSEE × Artemis Manouki + Torgil Trumpler CECIL B. DEMENTED × Pramila Chenchanna AFTER HOURS × Julian Bodewig TENGU: GOD OF MISCHIEF × Jonny Breitkopf SPRING BREAKERS × T41 DIE GEIERWALLY × Kerim Dogruel Kino 11 12 Treppe 41 ist ein offener Filmclub. Alle sind willkommen, an zwei Freitagen pro Monat den besten Film vorzustel- len, gemeinsam zu sehen und anschließend darüber zu reden. Bei Limo, Bier, Wasser oder Wein auf Spenden- basis. Wenn es warm ist, draußen auf der Treppe (Schau- mainkai 41).

„Ein Film beginnt, wenn er am Ende ist. Er beginnt in Gesprächen, im Austausch der Meinungen. Da kristallisiert sich der Traum, den wir gerade gesehen haben. Und in dieser seelischen Arbeit wirst du ein bisschen besser, freier und offener.“ — Naum Klejman

SPRING BREAKERS USA 2012. R: Harmony Korine. D: Vanessa Hudgens, Selena Gomez, Ashley Benson, Rachel Korine. 94 Min. DCP. OF

Vorgestellt von: Johannes Lehnen

T41 feiert Geburtstag! Nach dem Film: Sekt und Torte

„300 years from now, when people want to look back Freitag, 05.05. 22:30 Uhr at this time, they won't look at the Obama inauguration speech, they will look at SPRING BREAKERS.“ (Werner Herzog)

DIE GEIERWALLY BRD 1987. R: Walter Bockmayer. D: Samy Orfgen, Elisabeth Volkmann, Ralph Morgenstern. 91 Min. 35mm.

Vorgestellt von: Kerim Dogruel

Nach dem Film: Austauschen und trinken

Zum Glück hat sich Bockmayer der Geierwally an- Freitag, 19.05. 22:30 Uhr genommen. Die Geiermutti – genau genommen ein Trut- hahn - explodiert. Samy Orfgen jodelt auf Englisch mit Joy Flemings Stimme. Elisabeth Volkmann samt ihrem Gefolge aus halbnackten Lederhosenbürschchen verteilt Würste und bezirzt dabei den strammen Bärenjosef. Für alle, die Heimatfilme lieben. Und hassen. Ein umgekehr- ter Exorzismus. Gott sei Dank. AUSSTELLUNG 13

ROT im Film Aktuelle Sonderausstellung: Wie Rot im Film seine Wirkung entfaltet

Ganz im Zeichen der aktuellen Son- Was wäre der rebellierende Teen- derausstellung ROT im Film steht ager Jim Stark in Nicholas Rays die Nacht der Museen am Samstag, REBEL WITHOUT A CAUSE (US 6. Mai, für die das Deutsche Film- 1955) ohne seine rote Pilotenjacke? museum auch die Quizshow „Alles Die Rolle machte James Dean, der auf Rot!“ organisiert. Dabei dreht kurz nach den Dreharbeiten zu sei- sich alles um die farbliche Gestal- nem dritten Spielfilm auf tragische tung von Filmkostümen, Masken Weise ums Leben kam, zur niemals und mehr. Das Erscheinungsbild von alternden Ikone – und sein ausdrucks- Filmcharakteren hat großen Einfluss starkes Kleidungsstück zum ewigen darauf, wie diese wahrgenommen Symbol der wütenden, aufbegehren- und erinnert werden. Auch die den Jugend. Farbgebung spielt hierbei eine Rolle, und wenn rote Kleidungsstücke, ein Und Lola? Während Franka Potente unverkennbarer „Rotschopf“ oder in LOLA RENNT (DE 1998) in einer auch ein von roten Narben gezeich- atemlosen Tour de Force durch netes Gesicht auf der Leinwand Berlin eilt, scheinen sämtliche Ereig- erscheinen, transportieren diese nisse dieses Sprints bestimmt durch visuellen Reize meist eine Botschaft, die Chaostheorie. Nur eine verlässli- bereiten das Kinopublikum auf den che Größe bleibt dem Kinopublikum: weiteren Verlauf der Handlung vor Lolas leuchtend rote Haare, die so oder unterstreichen Stimmung und vieles verheißen: Not, die Lola dazu Charakter der Person. veranlasst, loszurennen. Bedrohung, 14 AUSSTELLUNG

weil etwas Schlimmes passieren Gewalt gezeichneten Vergangen- wird, wenn sie nicht schnell genug heit. Gleichzeitig verleihen sie dem ist. Und natürlich Liebe, weil Lola Krieger aber auch etwas Stolzes, das alles nur auf sich nimmt, um Erhabenes, denn auf seinem Kreuz- ihrem Freund Manni den Allerwer- zug ins Ungewisse verliert One Eye testen zu retten… keinen Kampf.

One Eye sieht rot. Vor seinem Viel mehr rote Zeichen, die Filmcha- inneren Auge spielen sich blutrot raktere an ihren Körpern und in ihren gefärbte Szenen aus der Zukunft Gesichtern tragen, sind in der Film- ab, im Hier und Jetzt umgeben ihn reihe zur Sonderausstellung im Mai Feinde, entfalten sich martialische zu entdecken, etwa in PRETTY WO- Wikingerszenen. Wann und wie MAN (US 1990, R: Garry Marshall), die von Nicholas Winding Refn für MAUVAIS SANG (Die Nacht ist VALHALLA RISING (DK/GB 2010) jung, FR/CH 1986, R: Leos Carax), geschaffene und von Mads Mikkel- TWIN PEAKS: FIRE WALK WITH sen gespielte Figur ihr linkes Auge ME (US/FR 1992, R: David Lynch), verloren hat, erfahren wir nicht. Aber PULP FICTION (US 1994, R: Quentin die roten Wunden und Narben in Tarantino), AMERICAN BEAUTY (US ihrem Gesicht erzählen Geschichten 1999, R: Sam Mendes). einer von harten Kämpfen und purer 15

Rote Nacht: Nacht der Museen 2017 Samstag, 6. Mai, 19 bis 2 Uhr

Das ganze Wirkungsspektrum der ein Vorläufer des heutigen Synthesi- vielschichtigen Filmfarbe ROT zeigt zers, große Bekanntheit. Peter Pich- die aktuelle Sonderausstellung ROT ler beherrscht das rare Instrument im Film. Passend dazu hält die Quiz- wie kaum ein anderer und gibt in der show im Museumsfoyer Fragen zu Nacht der Museen sein Film-Medley roten Kostümen und Masken im Film live zum Besten. Wer sich selbst in und tolle Preise bereit. Mit dem Ein- einem roten Filmsetting fotografie- satz für die Filmmusik zu Alfred Hitch- ren lassen möchte, kann das in der cocks THE BIRDS (Die Vögel, US Bluebox tun. Das Bild gibt es gratis 1963) erlangte das Mixtur-Trautonium, mit nach Hause.

Das Programm im Überblick:

In den Ausstellungen Im Museumsfoyer 20, 22, 24 Uhr: 19:30, 21:30, 23:30, 1:30 Uhr: Kurzführungen „Filmisches Sehen“ Film-Medley von Peter Pichler (1. OG) (Live-Vertonung am Mixtur-Trautoni- um) 21, 23 Uhr: Kurzführungen „Filmisches Erzählen“ 20:30, 22:30, 0:30 Uhr: (2. OG) Quizshow: „Alles auf ROT“

Im Kino Specials 20:30 Uhr: 19:00 bis 2:00 Uhr: „Rote Rolle“ (Kurzfilme in Rot) Rot werden in der Bluebox (Erinnerungsfoto zum Mitnehmen) 22:30 Uhr: BRAM STOKER’S DRACULA 19:00 bis 2:00 Uhr: (USA 1992, R: Francis Ford Coppola) Drinks und Fingerfood im filmcafé

16 AUSSTELLUNG

ROT: BEGLEITPROGRAMM IM MAI

Rotes Museumsufer Freitag, 12. Mai, 20:00 Uhr Primetime-Führung im Städel Museum: I see red!

Zum Wochenausklang lädt das Städel Museum dazu ein, Kunst aus verschiedenen Perspektiven kennen zu lernen. Passend zur Sonderausstellung im Deutschen Filmmuseum widmet sich diese inspirierende Führung der Farbe Rot in der Kunst.

Die Teilnahme ist im Eintrittspreis des Städel Museums enthalten, Tickets sind auch über den Onlineshop erhältlich unter: tickets.staedelmuseum.de

Filmmuseum after work: AbendROT Mittwoch, 10. Mai, 19:00 Uhr

Eine Einführung in das rote Universum der Filme und ein anschließender Rundgang läuten den Feierabend ein. Bei einem Glas Wein lässt sich im Anschluss der Blick auf die Frankfurter Skyline vor abendrotem Himmel genießen.

Eintritt: 7 Euro (5 Euro ermäßigt) Mit freundlicher Unterstützung von Weindepot in der Schweizer Straße, Frankfurt-Sachsen- hausen

Filmmuseum am Mittag: PausenbROT Donnerstag, 18. Mai, 12:30 Uhr

Eine kleine Tour durch die aktuelle Sonderausstel- lung entlang der zahlreichen Filmausschnitte, die die Wirkungsvielfalt der Farbe Rot im Film entfalten, bietet das Deutsche Filmmuseum einmal im Monat kombiniert mit einem PausenbROT: Besucher/innen erhalten gegen Vorlage des Tickets im filmcafé ein leckeres Sandwich und ein Kaffeegetränk.

Eintritt: 10 Euro

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Die Farbe Rot im Film Anknüpfend an die Hauptreihe im März sind im Mai weitere Filme zur aktuellen Sonderausstellung ROT im Film im Kino des Deutschen Filmmuseums zu sehen.

PRETTY WOMAN USA 1990. R: Garry Marshall D: Richard Gere, Julia Roberts, Jason Alexander. 119 Min. 35mm. OF

Die Prostituierte Vivian trifft eines Abends zufällig auf Freitag, 05.05. den skrupellosen Geschäftsmann Edward Lewis. Nach 18:00 Uhr einer gemeinsamen Nacht fragt er, ob sie eine Woche für ihn als Escort-Dame arbeiten wolle. Vivian willigt ein Sonntag, 07.05. und wird im Handumdrehen in eine respektable Dame 20:30 Uhr samt rotem Abendkleid verwandelt. Fasziniert von ihrer Lebenslust und Vitalität, spürt Edward, dass sich zwischen ihnen mehr als nur eine Geschäftsbeziehung anbahnt. Die zeitgemäße Neuinterpretation des Aschen- puttel-Märchens, von Garry Marshall schnörkellos und charmant inszeniert, gilt als Prototyp der modernen romantischen Hollywood-Komödie.

MAUVAIS SANG Die Nacht ist jung Frankreich/Schweiz 1986. R: Leos Carax. D: Michel Piccoli, Juliette Binoche, Denis Lavant, Julie Delpy. 116 Min. 35mm. OmeU

Mit seinen Filmen verliert Leos Carax sich gerne in Mittwoch, 10.05. romantisch-surrealen Parallelwelten. In MAUVAIS 20:30 Uhr SANG, irgendwo zwischen Heist-Movie, Liebes- und Science-Fiction-Film angesiedelt, erzählt er von zwei Samstag, 13.05. alten Gangstern. Sie sollen das Gegenmittel zu einem 20:15 Uhr Virus stehlen, das allein jene Menschen befällt, die miteinander schlafen, ohne sich aufrichtig zu lieben. Der Plot spielt dabei eine weniger wichtige Rolle als die Ästhetik. Jede Pose der Darsteller/innen steht im Dienst der Bildkomposition. Jede Einstellung ist ein Ereignis aus Farben und Formen. Ein Film der Extreme, gleicher- maßen statisch und dynamisch. 18 Die Farbe Rot im Film

TWIN PEAKS: FIRE WALK WITH ME USA/Frankreich 1992. R: David Lynch D: Sheryl Lee, Ray Wise, Mädchen Amick. 135 Min. 35mm. OF

Die beiden Special Agents Chester Desmond und Sam Freitag, 12.05. 18:00 Uhr Stanley können den mysteriösen Mord an der Prosti- tuierten Teresa Banks nicht aufklären. Ein Jahr später Sonntag, 14.05. treiben dieselben finsteren Mächte im idyllischen Städt- 20:30 Uhr chen Twin Peaks ihr Unwesen. Die junge Laura Palmer gerät dabei in einen tödlichen Strudel aus Drogen, Sex und surrealen Albträumen. David Lynch erzählt die Vorgeschichte zur gleichnamigen Kultserie. Symbolis- men, Charaden und Absurditäten steigern sich zu einem verstörenden Bilderrausch. In den berühmt gewordenen Szenen im Nachtclub oder dem enigmatischen Red Room wird die Farbe Rot zum Symbol des Bösen.

PULP FICTION USA 1994. R: Quentin Tarantino. D: John Travolta Uma Thurman, Samuel L. Jackson, Bruce Willis. 154 Min. 35mm. OF

Zwei Auftragskiller, die über einen „Quarterpounder Mittwoch, 17.05. 20:30 Uhr with cheese“ und Fußmassagen diskutieren, ein Boxer mit einer sentimentalen Beziehung zu einer Armband- Mittwoch, 24.05. uhr, ein Twist-Tanzwettbewerb und ein Koffer, dessen 20:30 Uhr Inhalt rätselhaft bleibt, sind nur einige der Zutaten zu diesem stilbildenden Kultfilm. Die Episoden um Liebe, Verrat, groteske Zufälle und moralische Fragen sind mit lakonisch-skurrilen Dialogen und schwarzem Humor gewürzt. Virtuos bürstet Quentin Tarantino Motive aus Trivialkultur und B-Movies gegen den Strich. Die Farbe Rot spielt dabei immer wieder eine prägnante Rolle. 19

VISKNINGAR OCH ROP Schreie und Flüstern Schweden 1972. R: Ingmar Bergman D: Harriet Andersson, Ingrid Thulin, Liv Ullmann. 91 Min. 35mm. OmeU

Schweden, Ende des 18. Jahrhunderts. Karin und Maria Freitag, 19.05. kehren auf den elterlichen Landsitz zurück, um sich von 18:00 Uhr ihrer krebskranken Schwester Agnes zu verabschie- den. Doch die Familienangehörigen sind vor allem auf Samstag, 20.05. ihre eigenen Ängste und Enttäuschungen fixiert. Trost 20:30 Uhr und Liebe können sie der Schwester nicht schenken. Bergmans Drama setzt motivische Schwerpunkte auf die Themen Vergänglichkeit und Tod und überzeugt mit prägnanten Nahaufnahmen sowie einer ausgefeilten Farbdramaturgie rund um die zentrale Farbe Rot, mit der er das Seelenleben seiner Protagonistinnen ausleuchtet.

PULP FICTION AMERICAN BEAUTY USA 1994. R: Quentin Tarantino. D: John Travolta USA 1999. R: Sam Mendes Uma Thurman, Samuel L. Jackson, Bruce Willis. 154 Min. 35mm. OF D: Kevin Spacey, Annette Bening, Thora Birch. 122 Min. 35mm. OmU

Lester und Carolyn führen ein scheinbar perfektes Mittwoch, 31.05. Leben. Doch ihr wundervolles Haus und die liebens- 20:30 Uhr würdige Nachbarschaft sind nur die Fassade eines bigotten Lebensstils, hinter der Lester ein trostloses Dasein fristet. Als er sich in die Freundin seiner Tochter verliebt, bricht er aus dem starren Gerüst aus. Nicht nur die Tagträume, in denen rote Blütenblätter als Vorboten der Sünde auf ihn niederregnen, sondern auch Kevin Spaceys eindrucksvolles Mienenspiel machen Sam Mendes‘ Oscar®-prämiertes Werk zu einer hypnotisieren- den Erfahrung.

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JEAN-MARIE STRAUB Eine Werkschau mit selten gezeigten Filmen von Jean-Marie Straub und Danièle Huillet

Die letzte größere Reihe mit Filmen von Jean-Marie Straub im Deutschen Filmmuseum wurde vor zehn Jah- ren anlässlich des Todes von Danièle Huillet gezeigt, der Ehefrau, über Jahrzehnte hinweg Mitarbeiterin und seit 1975 auch offiziell Koregisseurin aller Filme von Straub. Etliche Nachrufe auf Danièle Huillet lasen sich damals ein wenig auch wie solche auf Straub, jedenfalls auf Straub als Filmemacher, so als würde er nie mehr allein einen Film realisieren.

Tatsächlich hat er aber in den vergangenen zehn Jahren 19 weitere Filme gedreht, die in diesem Monat komplett im Kino des Deutschen Filmmuseums zu sehen sind – Filme von einer Länge zwischen zwei und 70 Minuten, teilweise direkter als die früheren, teilweise auch intimer, im unmittelbaren Umfeld des Regisseurs entstanden.

Dazu der letzte gemeinsame Film mit Danièle Huillet von 2006 – ein kurzer Ciné-tract. Ergänzt werden diese Filme um einige Klassiker aus den Jahrzehnten zuvor – zum Wiedersehen und Kennenlernen. Filme, die allesamt radikale Akte des politischen Widerstands gegen die herrschenden Verhältnisse und radikale Akte des ästhe- tischen Widerstands gegen das dominierende Kino der Beliebigkeit sind – und allesamt Filme von außerordentli- cher Schönheit. Jeder Augenblick in ihnen zählt!

Mit Dank an Barbara Ulrich (Belva Film) und Klaus Volk- mer (Filmmuseum München). 21

LE GENOU D’ARTÉMIDE Frankreich 2008. R: Jean-Marie Straub. 26 Min. 35mm. ital. OmU LE STREGHE. FEMMES ENTRE ELLES Frankreich 2009. R: Jean-Marie Straub. 21 Min. 35mm. ital. OmU L’INCONSOLABLE Frankreich/Schweiz 2011. R: J.-M. Straub. 15 Min. Digital. ital. OmU LA MADRE Schweiz 2012. R: Jean-Marie Straub. 20 Min. DCP. ital. OmU

Wie QUEI LORO INCONTRI (2006) zuvor beruhen Donnerstag, 04.05. die vier Filme dieses Programms auf Cesare Paveses 18:00 Uhr „Gesprächen mit Leuko“ von 1947 und entstanden im italienischen Buti mit Mitgliedern des dortigen Thea- ters. Die Leiden und Konflikte der Menschen werden in diesen Dialogen aus der Sicht der antiken Götter gesehen. Fremdartige und doch zwingend erscheinende Texte werden in der Natur gesprochen, Sonnenlicht und Vegetation sind genauso wichtig.

NICHT VERSÖHNT ODER ES HILFT NUR GEWALT, WO GEWALT HERRSCHT BRD 1965. R: Jean-Marie Straub D: Henning Harmssen, Georg Zander. 55 Min. 35mm DER BRÄUTIGAM, DIE KOMÖDIANTIN UND DER ZUHÄLTER BRD 1968. R: Jean-Marie Straub D: Lilith Ungerer, Rainer Werner Fassbinder. 23 Min. 35mm

NICHT VERSÖHNT … es gibt keinen anderen westdeut- Freitag, 05.05. schen Film der 1950er und 1960er Jahre, der so sehr zu 20:30 Uhr Recht diesen Titel tragen dürfte. Eine Adaption des Ro- mans „Billard um halb zehn“ von Heinrich Böll und eine radikale Reduktion aufs Wesentliche, die Kontinuität der deutschen Geschichte von der Nazi- bis zur Nachkriegs- zeit betonend. DER BRÄUTIGAM … beruht auf Straubs Inszenierung des Stücks „Krankheit der Jugend“ von Ferdinand Bruckner am Münchner action-theater. Ein Schlüsselfilm auch für Rainer Werner Fassbinder. 22 Jean-Marie STRAUB

ITINÉRAIRE DE JEAN BRICARD Frankreich 2008. R: Danièle Huillet, Jean-Marie Straub. 40 Min. 35mm. frz. OmU DIALOGUE D’OMBRES Schweiz/Frankreich 2013. R: Danièle Huillet, Jean-Marie Straub. 28 Min. DCP. frz. OmU POUR RENATO Schweiz 2015. R: Jean-Marie Straub. 8 Min. Digital. OmU OÙ EN ÊTES-VOUS, JEAN-MARIE STRAUB? Frankreich 2016. R: Jean-Marie Straub. 9 Min. Digital. OF

Noch gemeinsam mit Danièle Huillet vorbereitet, Freitag, 12.05. 20:30 Uhr erkundet ITINÉRAIRE DE JEAN BRICARD eine Insel in der Loire zu Off-Texten eines ihrer früheren Bewohner. Dienstag, 16.05. DIALOGUE D’OMBRES ist die Adaption einer Erzählung 20:30 Uhr von Bernanos und Straub/Huillets erstes gemeinsames Filmprojekt aus den 1950er Jahren. Dazu eine Hom- mage an den Kameramann Renato Berta zu dessen 70. Geburtstag und die filmische Antwort auf die Titelfrage des Centre Pompidou zur Straub-Retrospektive 2016.

GESCHICHTSUNTERRICHT Italien/BRD 1972. R: Danièle Huillet, Jean-Marie Straub D: Gottfried Bold, Johann Unterpertinger. 88 Min. 16mm

Vorfilm LOTHRINGEN! DE/FR 1994. R: Danièle Huillet, Jean-Marie Straub. 21 Min. 35mm. DF

Eine Adaption von Brechts Romanfragment „Die Ge- Sonntag, 14.05. 18:00 Uhr schäfte des Herrn Julius Caesar“. Ein junger Mann von heute sucht einen Bankier, einen Bauern, einen Anwalt und einen Dichter aus dem alten Rom auf. Die von Hu- illet/Straub ausgewählten Passagen des Buchs beleuch- ten das Verhältnis von Macht und Geschäft und stellen ein Stück historisch-materialistischer Geschichtsanalyse dar. Als Vorfilm LOTHRINGEN!, Straubs erste filmische Auseinandersetzung mit einem Text des aus Lothringen stammenden Schriftstellers Maurice Barrès. 23

O SOMMA LUCE Frankreich 2010. R: Jean-Marie Straub. 18 Min. DCP. ital. OmU UN CONTE DE MICHEL DE MONTAIGNE Frankreich/Schweiz 2013. R: Jean-Marie Straub. 34 Min. DCP. frz. OmU L’AQUARIUM ET LA NATION Schweiz/Frankreich 2015. R: Jean-Marie Straub. 31 Min. DCP. frz. OmU

In O SOMMA LUCE rezitiert Giorgio Passerone Verse aus der „Göttlichen Komödie“ von Dante. Die „Erzählung Donnerstag, 18.05. 18:00 Uhr von Michel de Montaigne“, das ist dessen Essay II/6, „Über das Üben“, und die Worte vermögen eine Statue zum Leben zu erwecken. L’AQUARIUM ET LA NATION besteht aus drei Teilen: Man sieht ein Aquarium, einen Mann, der einen Text von Malraux liest, und einen Aus- schnitt aus Jean Renoirs LA MARSEILLAISE (1938). Ein Film über Kultur und Nation, Begrenzung und Freiheit.

CORNEILLE-BRECHT Frankreich 2009. R: Jean-Marie Straub. 26 Min. Digital. teilw. frz. OmU SCHAKALE UND ARABER Schweiz 2011. R: Jean-Marie Straub. 11 Min. Digital UN HÉRITIER Republik Korea/Frankreich/Schweiz 2011. R: Jean-Marie Straub. 21 Min. Digital. frz. OmU LA MORT DE VENISE Italien 2013. R: Jean-Marie Straub. 2 Min. Digital. frz. OmeU À PROPOS DE VENISE, GESCHIchtsunterricht Schweiz/Frankreich 2014. R: Jean-Marie Straub. 23 Min. DCP. frz. OmU

In CORNEILLE-BRECHT liest Cornelia Geiser zwei kurze Freitag, 19.05. Texte von Corneille und den Anfang des „Verhörs des 20:30 Uhr Lukullus“ von Brecht. SCHAKALE UND ARABER ist die Adaption eines Textes von Kafka. Mit UN HÉRITIER und À PROPOS DE VENISE setzte sich Straub nach LOTHRINGEN! (1994) erneut mit dem nationalistischen Schriftsteller Maurice Barrès auseinander, einmal mit dessen Buch „In deutschen Heeresdiensten“, das ande- re Mal mit einem Text über Venedig. 24 Jean-Marie STRAUB

KLASSENVERHÄLTNISSE BRD/Frankreich 1984. R: Danièle Huillet, Jean-Marie Straub D: Christian Heinisch, Nazzareno Bianconi, Mario Adorf. 127 Min. 35mm

Gewissermaßen der „kommerziellste“ Film von Huillet/ Sonntag, 21.05. 18:00 Uhr Straub. Eine Adaption von Franz Kafkas Amerika-Roman „Der Verschollene“, mit Bildern, die an die Kriminalfilme von Fritz Lang erinnern. Wie in diesen wird auch hier die Hauptfigur als anonymen Mächten und Strukturen unterworfen gezeigt. Ohne jede Psychologisierung, aber nicht ohne Humor (und Kafka völlig angemessen) zeigt der Film, wie sich Karl Roßmann, der „Verschollene“, durch ein Amerika bewegt, das wie eine Albtraumwelt völliger Entfremdung erscheint.

EUROPA 2005. 27 OCTOBRE Frankreich 2006. R: Danièle Huillet, Jean-Marie Straub. 11 Min. Digital. o.D. JOACHIM GATTI Frankreich 2009. R: Jean-Marie Straub. 2 Min. Digital. frz. OmU LA GUERRE D’ALGÉRIE! Frankreich 2014. R: Jean-Marie Straub. 2 Min. DCP. frz. OmU KOMMUNISTEN Frankreich/Schweiz 2014. R: Jean-Marie Straub. 70 Min. DCP. teilw. frz. OmU

Was ist ein kommunistischer Film? Auf jeden Fall einer, Dienstag, 23.05. der die Utopie des Kommunismus wachhält – im Fall von 20:30 Uhr KOMMUNISTEN anhand der Adaption einer Erzäh- Donnerstag, 25.05. lung von André Malraux aus dem Jahre 1935 und von 18:00 Uhr Ausschnitten aus fünf früheren Filmen Straubs. Eine Art filmisches Testament. Zuvor drei kurze „Ciné-tracts“: ein Kino der Empörung und des direkten politischen Aufrufs. 25

DIE ANTIGONE DES SOPHOKLES NACH DER HÖLDERLINSCHEN ÜBERTRAGUNG FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON BRECHT 1948 (SUHRKAMP VERLAG) Deutschland/Frankreich 1992. R: Danièle Huillet, Jean-Marie Straub D: Astrid Ofner, Ursula Ofner. 100 Min. 35mm

Den Vermittlungsschritten, die der Titel benennt, kann Dienstag, 30.05. noch hinzugefügt werden, dass Huillet/Straub das Stück 20:30 Uhr an der Berliner Schaubühne inszeniert und dann im griechischen Theater von Segesta auf Sizilien verfilmt haben. Eigentlicher Ausgangspunkt des Films war aber tatsächlich dieses antike Theater und dessen Szenerie unter freiem Himmel. Die Geschichte ist leider immer noch von hoher Aktualität: Es geht um einen Angriffs- krieg, um die Kollaboration mit der Macht und den nötigen Widerstand gegen sie.

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… im Deutschen Filmmuseum Ob für Firmenjubiläum, Tagung, Galaveranstaltung, gemütliches Get Together oder private Veranstaltung – wir bieten für jeden Anlass ein exklusives und individuelles Konzept am Frankfurter Museumsufer.

Sprechen Sie uns an! Tel. 069 - 961 220 540 [email protected] 26

goEast im Kino des Deutschen Filmmuseums goEast begeistert für Film aus Mittel- und Osteuropa: Vom 26. April bis 2. Mai findet das Festival in Wiesba- den statt. Das Deutsche Filmmuseum zeigt im Mai vier Beiträge als Deutschlandpremiere.

ŠPINA Schmutzig Tschechische Republik/Slowakische Republik 2017. R: Tereza Nvotová D: Dominika Morávková, Anna Rakovská. 87 Min. DCP. OmeU

Zu Gast: Tereza Nvotová (Regisseurin, Miloš Lochman (Produzent)

Schmutzig weiß ist das Gebäude der Psychiatrie, wo die Montag, 01.05. 18:00 Uhr 17-jährige Lena nach ihrem Suizidversuch eingeliefert Deutschlandpremiere wird. Schmutzig geht es auch in ihrem Innern zu: Eine unfähige Ärztin lässt die Gruppentherapie eskalieren, die Patient/innen werden mit Medikamenten vollgestopft. Elektroschocks sollen ihnen helfen. Kein Wunder, dass Lena niemandem von ihrer Vergewaltigung durch einen Lehrer erzählt. Dominika Moráková glänzt als Hauptdar- stellerin in diesem Coming-of-Age-Drama über den Um- gang mit psychisch kranken Menschen in der Slowakei.

EXILED Im Exil Lettland/Litauen 2016. R: Dāvis Sīmanis. D: Ulrich Matthes, Agnese Cirule, Dmitrijs Jaldovs. 100 Min. DCP. OmeU

Zu Gast: Dāvis Sīmanis, Roberts Vinovskis (Produzent)

Am Ende des Ersten Weltkriegs inspiziert der deutsche Montag, 01.05. 20:30 Uhr Armeearzt Ulrich (Ulrich Matthes) ein lettisches Sanato- Deutschlandpremiere rium. Die Patient/innen leiden unter „shell shock“, einem Kriegstrauma, das durch die Druckwellen von Granaten entsteht. Mitgefühl und Umarmungen helfen diesen Menschen mehr als die wissenschaftlichen Methoden Ulrichs. Mit seinem Kriegsdrama begibt Dāvis Sīmanis sich auf die Suche nach Menschlichkeit in der Barbarei. 27

UČITEĽKA Die Lehrerin Slowakische Republik/Tschechische Republik 2016. R: Jan Hřebejk. D: Zuzana Mauréry, Peter Bebjak, Martin Havelka. 102 Min. DCP. OmeU

Bratislava in den 1980ern. Am ersten Schultag nach den Ferien interessiert sich die neue Lehrerin Drazděchová, Dienstag, 02.05. 20:30 Uhr eine linientreue Parteigenossin, vor allem für die Berufe Deutschlandpremiere der Eltern ihrer Schüler/innen. Als einige Kinder aufgrund unterlassener Gefälligkeiten Nachteile hinnehmen müs- sen, wagen deren Eltern die Revolte. Jan Hřebejks Film kann beides: Unterhalten und zur Reflexion anregen.

DOBRA ŽENA Eine gute Ehefrau Serbien/Bosnien und Herzegowina/Kroatien 2016. R: Mirjana Karanović. D: Mirjana Karanović, Boris Isaković. 90 Min. DCP. OmeU

Milena lebt mit ihrer Familie nahe Belgrad. Sie kocht, Mittwoch, 03.05. trifft sich mit Freunden zur Chorprobe und schläft mit 18:00 Uhr ihrem Ehemann Vlada. Doch dann findet sie beim Putzen ein Videoband, auf dem zu sehen ist, wie Vlada im Bos- nien-Krieg Kriegsverbrechen begeht. Mirjana Karanovićs Debütfilm erzählt von einer Frau mit Zivilcourage.

ANE GLEDAJ Mi u Pijat Glotz nicht auf meinen Teller Kroatien/Dänemark 2016. R: Hana Jušić. D: Mia Petričević, Arijana Čulina, Nikša Butijer, Zlatko Zlatko. 105 Min. DCP. OmeU

Die junge, aufmüpfige Marijana arbeitet in einem Me- Samstag, 03.05. dizinlabor. Gemeinsam mit ihrem Vater sichert sie den 20:30 Uhr Unterhalt ihrer vierköpfigen Familie. Als dieser erkrankt, Deutschlandpremiere muss sie alle allein durchfüttern. Auf nächtlichen Streif- zügen bricht sie aus der beengten Wohnung ebenso aus wie aus den engmaschigen Moralvorstellungen der Ge- sellschaft – ein virtuoses Spielfilmdebüt von Hana Jušić. 28

Nippon Retro Ecstasy and Desire – In the Realm of Roman Porno Im November 1971 begründete das japanische Film- studio das Genre des Roman Porno. Bis 1988 wurden mehr als 1.000 dieser Hochglanz-Erotikfilme produziert, die alle erdenklichen Stilrichtungen abde- cken. Beinahe undenkbar, dass sich irgendwo sonst auf der Welt eine Firma von vergleichbarer Größe und Weitere historischer Bedeutung so eifrig der Produktion von Informationen unter nipponconnection.com Erotikfilmen widmet. Doch genau dafür ist Nikkatsu mittlerweile wohl bekannter als für seine bahnbre- chenden Historiendramen aus der Stummfilmzeit. In Kooperation mit Im Gegensatz zum sogenannten Pink-Film verfügten Roman-Porno-Produktionen über die Ressourcen eines großen Studios und höhere Budgets.

Ein Stab erfahrener Techniker sorgte für glanzvolle Bilder auf der Leinwand, die in Scope und in sinnlichen Farben erstrahlten, während die meisten Pink-Filme noch in Schwarzweiß gehalten waren. Nikkatsu warb auch die attraktivsten Schauspielerinnen von der Konkurrenz ab und brachte eine neue Welle junger Filmemacher ins Rennen, darunter und . Die Kritik feierte ihre Filme für ihren visuellen Einfallsreichtum und ihre narrative Komplexi- tät. Als Teil der Retrospektive des japanischen Filmfesti- vals Nippon Connection werden neun Filme der beiden Regisseure gezeigt.

Mit Einführungen von Jasper Sharp und Akihiko Shiota.

Leider standen zu einigen Farbfilmen nur Filmstills in Schwarzweiß zur Verfügung. 29

SHALL WE DANsu? Shall wie dance? 1996. R: Masayuki Suo. D: Koji Yakusho, Tamiyo Kusakari, Naoto Takenaka, Eriko Watanabe. 119 Min. 35mm. OmeU

Im Rahmen des Nippon Honor Awards

Obwohl er mit seiner Familie, einem guten Job und Donnerstag, 25.05. einem Haus alles hat, was sich der typische Durch- 20:30 Uhr schnittsjapaner erhofft, fühlt sich der Geschäftsmann Shohei, gespielt vom diesjährigen NIPPON HONOR AWARD-Preisträger Koji Yakusho, im Alltag gefangen. Als er eines Tages die schöne Tanzlehrerin Mai durch das Fenster einer Tanzschule sieht, nimmt er all seinen Mut zusammen und meldet sich für einen Anfängerkurs an. Mit ihrer warmherzigen Geschichte, dem charmanten Humor und den schrulligen Charakteren ist die Komödie längst zum international gefeierten Kultfilm geworden.

MESUNEKOTACHI NO YORU Night of the Felines Japan 1972. R: Noboru Tanaka. D: Tomoko Katsura, Hidemi Hara, Keiko Maki, Ken Yoshizawa, Hidetoshi Kageyama. 68 Min. OmeU. DCP

Drei Prostituierte, die in einem Badehaus-Bordell Freitag, 26.05. arbeiten, bedienen auch die ausgefalleneren Wünsche 18:00 Uhr ihrer Kunden. Nebenbei versucht eine von ihnen, einem unglücklich verliebten bisexuellen Callboy auszuhel- fen, der ausgerechnet bei seiner Angebeteten im Bett versagt. Diese frivole Komödie wartet mit für das Genre erstaunlich starken Frauenrollen auf. Noch erstaunlicher ist allerdings, dass in diesem Wunderwerk zwischen all den fröhlichen Ausschweifungen noch genügend Platz für melancholische Momente von geradezu poetischer Schönheit bleibt. 30 NIPPON retro

ICHIJO SAYURI: NURETA YOKUJO Following Desire Japan 1972. R: Tatsumi Kumashiro. D: Hiroko Isayama, Sayuri Ichijo, Kazoku Shirakawa, Go Awazu, Akira Takahashi. 69 Min. 35mm. OmeU

Harumi arbeitet im selben Stripclub wie Sayuri Ichijuko. Freitag, 26.05. 20:00 Uhr Während die berühmte Kollegin mit immer neuen Ideen auf der Bühne aufwartet und es sogar ins Fernsehen schafft, muss sich Harumi mit Standardshows abfinden. Um nicht länger in Sayuris Schatten zu stehen, will sie die eigene Performance perfektionieren. Für seinen ers- ten Roman Porno Film bekam Kumashiro den Kinema- Junpo-Preis für das beste Drehbuch, Isayama wurde als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Ichijo spielt sich selbst und vermittelt einen Eindruck ihrer ausgefallenen Darbietungen, die ihr immer wieder Ärger mit dem Gesetz einbrachten.

KOIBITOTACHI WA NURETA Twisted Path of Love Japan 1973. R: Tatsumi Kumashiro. D: Tetsu Oe, Rie Nakagawa, Koichi Hori, Kunio Shimizu, Moeko Ezawa. 76 Min. 35mm. OmeU

Katsu kehrt nach längerer Abwesenheit in seinen Freitag, 26.05. 22:00 Uhr Heimatort zurück, verleugnet jedoch seine Identität. Er beginnt eine Affäre mit der Besitzerin des Kinos, in dem er arbeitet, beobachtet ein Liebespaar beim Sex und versucht, eine Freundin dieses Paars zu vergewaltigen. In diesem nihilistischen Drama zeichnet Kumashiro nicht nur ein düsteres Bild menschlicher Interaktion. Er persifliert auch vorherrschende Zensurpraktiken, indem er sie besonders betont, sei es durch überdimensionier- te schwarze Balken oder manuell eingefügte Kratzer im Filmbild. 31

YOJOHAN FUSUMA NO URABARI The World of Japan 1973. R: Tatsumi Kumashiro. D: , Eimei Esumi, Go Awazu, Moeko Ezawa, Naomi Oka. 72 Min. 35mm. OmeU

Vor dem Hintergrund von Unruhen im Land werden Samstag, 27.05. Episoden aus dem Alltag eines Geisha-Hauses gezeigt. 16:00 Uhr Im Vordergrund steht Sodeko, die sich allen Ratschlä- gen zum Trotz in ihren ersten Kunden verliebt. Der Film erzählt sowohl von Bürgern aus der Oberschicht, die von profanen Ereignissen unberührt bleiben, als auch von der Lebensrealität junger , deren Aufgaben sich von denen gewöhnlicher Prostituierter kaum unterschei- den. Dabei ignoriert Kumashiro lineare Erzählstrukturen. Extradiegetische Mittel wie das Ausstreichen von Zwi- schentiteln verweisen auf staatliche Zensurpraktiken.

AKASEN TAMANOI: NUKERAREMASU Tamanoi, Street of Joy Japan 1974. R: Tatsumi Kumashiro. D: Junko Miyashita, Meika Seri, Naomi Oka, Aoi Nakajima, Keizo Kanie. 78 Min. 35mm. OmeU

Neujahr, 1955: der Tag vor Inkrafttreten des Gesetzes Samstag, 27.05. zur Abschaffung lizenzierter Bordelle. Angesichts ihrer 18:00 Uhr ungewissen Zukunft gehen Prostituierte ein letztes Mal ihren üblichen Tätigkeiten nach. Naoko will diese Gelegenheit nutzen, um den bestehenden Rekord von 26 Kunden an einem Tag zu brechen. Der Film fokus- siert sich ganz auf die Geschichten dieser Frauen, zeigt ihren Arbeitsalltag und ihre privaten Probleme und vermeidet es dabei zu werten oder zu romantisieren. Aufgebrochen wird das Geschehen immer wieder durch eingestreute Cartoons und begleitende Enka-Lieder. 32 NIPPON retro

JITSUROKU: ABE SADA Sada and Kichi Japan 1975. R: Noboru Tanaka. D: Junko Miyashita, Eimei Esumi, Ikunosuke Koizumi, Nagatoshi Sakamoto. 76 Min. 35mm. OmeU

Nach einer kurzen, aber intensiven Affäre stranguliert Samstag, 27.05. 20:00 Uhr im Mai 1936 ihren Geliebten, schneidet des- sen Genitalien ab und trägt sie bis zu ihrer Festnahme als Andenken bei sich. Dieser Vorfall verschafft ihr sofort landesweite Bekanntheit und bietet Stoff für zahlreiche künstlerische Bearbeitungen. Bereits ein Jahr vor Nagisa Oshimas wohl bekanntester Verfilmung, IM REICH DER SINNE (JP/FR 1976), inszeniert Noboru Tanaka diese Amour fou als erotisches Kammerspiel in knalligen Rottönen: ein ekstatischer Rausch, in dem sich beide Liebenden verlieren und sich der Außenwelt fast völlig entziehen.

KUROBARA SHOTEN Ecstasy of the Black Rose Japan 1975. R: Tatsumi Kumashiro. D: Shin Kishida, Naomi Tani, Meika Seri, Hajime Tanimoto, Akira Takahashi. 72 Min. 35mm. OmeU

Juzo muss den Dreh seines Sexfilms unterbrechen, weil Samstag, 27.05. 22:00 Uhr die Hauptdarstellerin schwanger geworden ist. Als er Tonaufnahmen abhört, die er heimlich in einer Zahn- arztpraxis gemacht hat, stößt er auf das Stöhnen einer Frau, das ihn sofort in seinen Bann zieht. Er setzt alles daran, sie zu finden und für die Hauptrolle in seinem Film zu gewinnen. Dabei verfällt er ihr stärker als ihm aus professioneller Sicht lieb ist. Dieser Porno über das Pornomachen wirft einen ironischen Blick auf die Branche, in der für die Tonspur auch mal leidende Zahn- arztpatient/innen oder keuchende Zootiere herhalten müssen. 33

YANEURA NO SANPOSHA The Stroller in the Attic Japan 1976. R: Noboru Tanaka. D: Junko Miyashita, Renji Ishibashi, Hiroshi Osa, Tokuko Watanabe, Koji Yashiro. 76 Min. 35mm. OmeU

Lady Minako betreibt im Tokio der 1920er Jahre eine Privatpension, in der sich zahlreiche exzentrische Gäste Sonntag, 28.05. 18:00 Uhr einfinden. Goda, einer der Hausbewohner, beobachtet regelmäßig vom Dachboden aus die grotesken Vor- gänge in den Zimmern der Pension. Als er Zeuge eines Mordes wird, ist dies erst der Anfang einer bizarren Reihe von Todesfällen. Tanakas Verfilmung einer Ge- schichte von Edogawa Rampo schwelgt in prachtvollen Farben und sollte mit seiner karnevalesk anmutenden Ausstattung stilbildend für kommende Adaptionen des Meisters der erotisch-grotesken Literatur sein.

AKAI KAMI NO ONNA The Woman with Red Hair Japan 1979. R: Tatsumi Kumashiro. D: Renji Ishibashi, Junko Miyashi- ta, Ako, Kai Ato, Miyako Yamaguchi. 73 Min. 35mm. OmeU

Die beiden Bauarbeiter Kozo und Takao vergewaltigen Sonntag, 28.05. Kazuko, die Tochter ihres Chefs. Während Kazuko 20:00 Uhr schwanger wird und von Takao die Hochzeit fordert, stürzt sich Kozo in die Affäre mit einer mysteriösen rothaarigen Frau. Mehr aus Verzweiflung als aus Lust verbringt das Paar Tage in seiner schäbigen Wohnung, während draußen der Regen an die Scheibe prasselt. Das düstere Drama, das viele Kumashiros besten Film nennen, wurde mit zahlreichen Preisen und Nominie- rungen bedacht, darunter zwei Auszeichnungen für Junko Miyashita in der Titelrolle. 34

LECTURE & FILM Schnell wie der Witz. Die Filme von Ernst Lubitsch

Die Filme von Ernst Lubitsch reißen das Publikum im Nu „[…] außerdem wa- ren ihm in seinen in ihren Bann. Das fängt schon mit den ungewöhnlichen Filmen die Türen Titeln an: DER BLUSENKÖNIG (DE 1917), KÄSEKÖNIG immer wichtiger HOLLÄNDER (DE 1917) oder DER G.M.B.H.-TENOR (DE als die Menschen“ 1916) – und das sind nur drei seiner mehr als 70 Werke; Aus dem Essay Was alle drei Filme sind leider verschollen. Lubitsch arbeitete Lubitsch berührt (Schnell wie der schnell. Allein 1915 in Berlin drehte er elf Filme, 1932 in Witz) von Frieda Hollywood fünf, darunter TROUBLE IN PARADISE. Als Grafe (1990) Asta Nielsen sich beklagt, sie habe in seinem Film gar nicht richtig weinen können, antwortet Lubitsch 1920 in einem Brief an die Schauspielerin: „Sie können es mir immer noch nicht verzeihen, dass ich Sie bei einer Groß- aufnahme statt 5 nur 2 Meter haben weinen lassen. Aber glauben Sie mir, Ihre Tränen kullerten so echt aus den Augen über die Backen auf die Bluse, dass das Publikum nach 2 Metern vollauf ergriffen war.“

Lubitsch ist gewitzt, und das meint nicht einfach nur, Alle Veranstaltungs- Mitschnitte sind dass es etwas zu lachen gibt. Gewitzt ist jemand, der zu finden unter wach ist, der scharf beobachten kann, jemand, der filmportal.de und Einfälle hat und einen präzisen Humor. In der Militärzu- ernst-lubitsch.de ckerbäckergarnison der BERGKATZE (DE 1920) isst der Trompeter im ovalen Rähmchen gerade eine Wurst, als er zum Morgenappell bläst. In vier Hochbetten nebenein- ander räkeln sich Soldaten im Nachthemd. Einer klettert müde aus dem Bett, schlurft zum Fenster, macht es zu. Der Zuckerbäckerkommandant kommt in den Schlafsaal, zwirbelt an seinem Schnurrbart und brüllt irgendetwas, was keiner versteht. Das Tempo zieht an, die Soldaten beeilen sich mit der Katzenwäsche. Der Kommandant geht wieder – die Soldaten springen zurück ins Bett. Bis Juli 2017 widmet sich die Reihe Lecture & Film mit Vorträgen von Expert/innen und einem thematischen Begleitprogramm Ernst Lubitsch und seinen Filmen. Im April und Mai stellt das Begleitprogramm einige ausge- wählte Regiearbeiten Lubitschs vor – allesamt Klassiker.

Nennung der an der Veranstaltung beteiligten Institutionen auf Seite 57. –

35

LUBITSCH-KITSCH und LUBITSCH TOUCH Lecture von Dirk Schaefer (Berlin)

THE MAN I KILLED – der Originaltitel klang dem Studio zu sehr nach Ernst und zu wenig nach Lubitsch. Aber auch als BROKEN LULLABY ist dieser „Teutonic tearjerker“, der von Krieg und Musik, Versöhnung und Vergessen erzählt, bei Publikum und Kritik durchge- fallen – noch deutlicher als später die Komödie TO BE OR NOT TO BE, bei der es ja auch hieß, der Regisseur habe sich im Ton vergriffen. Neben der Frage, wieviel beide Filme miteinander zu tun haben, soll es darum gehen, wie das klingt: Lubitsch. Wie arbeitet er mit der Tonspur? Wie reimt sich Lubitsch-Kitsch auf Lubitsch Touch – nicht nur in BROKEN LULLABY?

Dirk Schaefers Name steht im Filmabspann gemein- hin für die Gesamtkonzeption und Gestaltung aller Klangereignisse (Musik, Geräusche, Sprache). Seit 1983 hat er auf diese Weise zahlreiche preisgekrönte künstlerische Kurzfilme, Videos und Installationen mitgestaltet, zuletzt etwa COMING ATTRACTIONS von Peter Tscherkassky, ausgezeichnet mit dem Golde- nen Löwen in Venedig 2010. Neben Vorträgen und Aufsätzen zu Film, Musik und Bildender Kunst gestaltet er Filmprogramme, zuletzt eine Reihe zum Ersten Welt- krieg im Film. Er lebt als Bielefelder in Berlin und Köln.

BROKEN LULLABY/THE MAN I KILLED Der Mann, den sein Gewissen trieb USA 1932. R: Ernst Lubitsch. D: Lionel Barrymore, Nancy Carroll, Phillips Holmes. 76 Min. 16mm. OF

Während Paris den Jahrestag des Endes des Ersten Donnerstag, 04.05. Weltkriegs feiert, wird der junge Franzose Paul Renard 20:15 Uhr von seinem Gewissen geplagt. Er hat einen deutschen Filmbeginn: Soldaten erschossen und reist nach Deutschland, um ca. 21:15 Uhr dessen Familie zu treffen. Er gibt sich als einstiger Kommilitone ihres toten Sohnes aus. So erlangt er das Samstag, 06.05. 18:00 Uhr Vertrauen der Familie und der trauernden Verlobten, die (nur Film) durch den Gast aus Paris ihren Hass auf den „Erbfeind“ Frankreich überwinden. Aber Paul kann nicht mit der Lüge leben. François Ozon hat das Thema in seinem Melodram FRANTZ (FR/DE 2016) neu interpretiert. –

36 LLECTectuUreRE & FFILMilm

DER SANFTE ORIENTALISMUS IN CARMEN Lecture von Ewa Mazierska, Lancashire (in englischer Sprache) CARMEN zählt zu den ersten Kollaborationen zwischen Ernst Lubitsch und Pola Negri. In vielerlei Hinsicht handelt es sich hierbei um einen klassischen Film des Duos, unter anderem aufgrund der Tatsache, dass die polnische Schauspielerin einen orientalischen Charakter und eine Außenseiterin spielt, die durch ihre Verführungskünste und sexuelle Anziehungskraft das Leben eines ehrbaren Mannes zerstört. Mazierska rückt Orientalismus als eine Strategie der Vermeidung kultureller und nationaler Verankerung in den Fokus und legt dar, dass im Film ein „sanfter Orientalis- mus“ zu erfahren ist. Dabei handelt es sich um eine Repräsentation ausländischer Charaktere und fremder Orte, die zugleich exotisch und vertraut wirken. Dieser „sanfte Orientalismus“ wurde zu Negris Spezialität in Hollywood.

Ewa Mazierska ist Professorin für Filmwissenschaft an der University of Central Lancashire. Sie veröffent- lichte mehr als zwanzig Monographien, unter anderem über Roman Polanski, Jerzy Skolimowski und Nanni Moretti. Sie ist Herausgeberin zahlreicher Sammel- bände über Film- und Populärmusik und außerdem Hauptherausgeberin des Routledge Journals, „Studies in Eastern European Cinema“.

CARMEN Deutschland 1918. R: Ernst Lubitsch. D: Pola Negri, Harry Liedtke, Leopold von Ledebur. 70 Min. 35 mm. Stumm mit dt. Zwischentiteln

Klavier- begleitung: Uwe Oberg

Der Dragoner José Navarro lernt Carmen kennen, die in Donnerstag, 18.05. 20:15 Uhr einer Zigarettenfabrik in Sevilla arbeitet. Als es dort zu einer Schlägerei kommt, wird Carmen festgenommen. Filmbeginn: José erliegt ihren Liebesbeteuerungen und verhilft ihr zur ca. 21:15 Uhr Flucht. Zur Strafe wird er degradiert und muss Wache schieben. Hier wird er abermals von Carmen betört, die ihn ablenken will, damit ihre Schmugglerbande unbemerkt passieren kann. Als José einen Offizier tötet, schließt er sich Carmens Bande an. Carmen unterschätzt seine Eifersucht und bringt sich in tödliche Gefahr. 37

ONE HOUR WITH YOU Eine Stunde mit Dir USA 1932. R: Ernst Lubitsch, George Cukor. D: Maurice Chevalier, Jeanette MacDonald, Genevieve Tobin. 80 Min. 16mm. OF

Eigentlich ist Doktor Bertier glücklich verheiratet. Doch Mittwoch, 10.05. als er eine Affäre beginnt, betrügt auch seine Gattin ihn 18:00 Uhr mit einem Liebhaber… Lubitschs Musical war ein voller Erfolg. Dabei kam der Film heraus, als das Publikum an Samstag, 13.05. Musicals kaum noch Interesse hatte. Denn der auf die 18:00 Uhr Einführung des Tonfilms folgende Siegeszug des Mu- sicals führte rasch zu einem Überangebot. ONE HOUR WITH YOU brachte die Wende: auch weil Lubitsch als einer der ersten nicht mehr bloß einen Song nach dem anderen abspulte, sondern die Lieder zu einem Bestand- teil der erzählten Geschichte machte.

DESIGN FOR LIVING Serenade zu dritt USA 1933. R: Ernst Lubitsch D: Fredric March, Gary Cooper, Miriam Hopkins. 91 Min. 16mm. OF

Die Zeichnerin Gilda lernt George und Tom kennen, Mittwoch 17.05. zwei Künstler, die um ihre Gunst wetteifern. Gilda flirtet 18:00 Uhr zunächst mit beiden, flieht jedoch, als ihr die Situation zu brenzlig wird, in eine Ehe mit dem biederen Max. Die Samstag, 20.05. gesellschaftlichen Zwänge engen sie aber bald so sehr 18:00 Uhr ein, dass sie sich erneut in eine Dreiecksbeziehung mit George und Tom stürzt. Mit dieser Adaption des Broad- wayerfolgs von Noël Coward stellte Lubitsch einmal mehr sein Talent unter Beweis, moralisch heikle Themen taktvoll – aber dennoch doppelbödig und anspielungs- reich – umzusetzen: der berühmte Lubitsch-Touch. 38 Lecture & Film

CLUNY BROWN Cluny Brown auf Freiersfüßen USA 1946. R: Ernst Lubitsch. D: Charles Boyer, Jennifer Jones, Peter Lawford. 100 Min. 35mm. OF

Auf der sonntäglichen Cocktail-Party von Hilary Ames Mittwoch, 24.05. 18:00 Uhr bahnt sich eine Katastrophe an: Der Abfluss ist verstopft. Als seine patente Nichte Cluny das Problem im Nu besei- Mittwoch, 31.05. tigt, ist der distinguierte Brite nicht amüsiert: Eine junge 18:00 Uhr Frau sollte nicht mit Rohren hantieren! Auch der junge Apotheker, in den Cluny sich verliebt, ist ziemlich irritiert von ihrer Leidenschaft für Zangen und Abflussrohre. Allein der tschechische Exil-Schriftsteller Adam Belinski hat Verständnis für Clunys unkonventionelle Vorlieben. In dieser Romanverfilmung gelingt Lubitsch einmal mehr das Kunststück, Indiskretion diskret zu verpacken.

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OBERHAUSEN ON TOUR Kurzfilme nur noch auf YouTube? Nicht ganz: Ober- hausen on Tour zeigt, dass Kurzfilme Leinwände und Nischen abseits der traditionellen Kinoauswertung erobern. Dieses Jahr in der 10. Ausgabe.

HIER UND DA

Das Programm beleuchtet die Lebensverhältnisse von Dienstag, 02.05. Migrant/innen: In GLÜCK (DE 2011) beobachtet Irfan Akça- 18:00 Uhr dags seinen Vater beim Versuch, ein Foto zu machen. In Mehmet Akif Büyükatalays VOR DEM TOR DES IJTIHAD (DE 2013) verhandeln vier junge Kölner Muslime religiöse Fragen im deutschen Wald. In ALI SEIN GARTEN (DE 2010) wirft Undine Siepkers einen liebevollen Blick auf einen multikulturellen Schrebergarten. Jeannette Gaussi fokussiert sich auf Fotos aus ihrer afghanischen Kindheit (THREE NOTES, DE 2006). Khaled Mzher schließlich findet außergewöhnliche Bilder für WADA (DE 2014) über einen in Deutschland lebenden Syrer.

Internationaler Wettbewerb 2016

Die vorliegende Auswahl versammelt einige der inter- Dienstag, 30.05. essantesten Arbeiten des Internationalen Wettbewerbs 18:00 Uhr 2016. Lav Diaz, gefeiert für seine achtstündigen Arbeiten, genügen diesmal 17 Minuten, um mit William Shake- speare den absurden philippinischen Alltag offen zu legen (ANG ARAW BAGO ANG WAKAS, PH 2015). Mit eleganten Bildern führt ELEGANSSI (FI 2015) das Kino- publikum in die Parallelwelt der finnischen Oberschicht. In AKULA DREAM (GB 2015) geht es um den Stapellauf eines russischen Atom-U-Boots. CIPKA (PL 2015) ist ein polnischer Animationsfilm von Renata Gasiorowska. MA- LEVOLENT MOUNTAINS (GB 2015) von Helen Michael vervollständigt das Programm, das vor Augen führt, welch ungewöhnliche Formen der internationale Kurzfilm heute für seine Geschichten wählt. 40

KINDERKINO Ein echter Klassiker, ein Fuche, ein Bär und Kurzfilme aus Oberhausen: das Kinderkino im März.

DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER BRD 1945. R: Kurt Hoffmann D: Paul Dahlke, Paul Klinger. 88 Min. DCP. Empfohlen ab 6 Jahren

KLASSIKER

Schüler/innen des Sigismund-Internats proben für die Freitag, 05.05. 14:30 Uhr Weihnachtsfeier das Theaterstück „Das fliegende Klas- senzimmer“. Gleichzeitig tragen die Jungs eine erbitterte Sonntag, 07.05. Fehde mit den Schülern der örtlichen Realschule aus. 15:00 Uhr Als sie zudem entdecken, dass der liebenswerte Außen- seiter „Nichtraucher“ der verloren geglaubte Jugend- freund ihres Klassenlehrers Herrn Böck ist, häufen sich die Herausforderungen. Jeder Junge hat dabei seine ganz eigenen Sorgen und Nöte. Wie sollen die Schüler das alles schaffen, bevor das Schuljahr zu Ende geht?

DER FANTASTISCHE MR. FOX USA 2009. R: Wes Anderson Animationsfilm. 87 Min. DCP. DF. Empfohlen ab 10 Jahren.

Eigentlich führen Mr. und Mrs. Fox mit ihrem Sohn und Freitag, 12.05. dem Neffen ein beschauliches Familienleben im Fuchs- 14:30 Uhr bau. Doch Mr. Fox schafft es nicht, seinen Jagdtrieb Sonntag, 14.05. zu kontrollieren, und zieht so den Zorn dreier gemeiner 15:00 Uhr Bauern auf sich, als er zusammen mit dem Hausmeister Opossum in deren Fabriken einbricht. Die Bauern wollen dem kleinen Dieb mit dem roten Fell den Garaus ma- chen und bringen dabei nicht nur dessen Familie, son- dern die gesamte Tiergemeinschaft in tödliche Gefahr. 41

KURZFILME: OBERHAUSEN on Tour „Das Richtige tun“ 62 Min. Deutsch eingesprochen. Empfohlen ab 10 Jahren.

Das Programm beleuchtet eine Phase im Leben, in der man eindeutig noch Kind ist, aber alt genug, um mit Freitag, 19.05. 14:30 Uhr Dingen konfrontiert zu werden, die Größe abverlangen. Gezeigt werden: THE MOLE AT THE SEA, SHOPPING, Sonntag, 21.05. MY SOCKS, LOSERS - A FILM ABOUT LOSS, HUG, 15:00 Uhr FOUL, APPROACHING THE PUDDLE und DIVE.

PADDINGTON Großbritannien 2014. R: Paul King. D: Nicole Kidman, Hugh Bonneville. 95 Min. DCP. DF. Empfohlen ab acht Jahren.

PADDINGTON ergänzt die Sonderausstel- lung ROT. Eine Filminstallation im Raum

Als sich der Bär Paddington auf die Reise aus Peru in Freitag, 26.05. das laute London macht, hat er keine Vorstellung vom 14:30 Uhr Leben in der Großstadt. Die Enttäuschung bleibt nicht aus. Alles ist zu schnell und zu groß. Er findet nicht Sonntag, 28.05. einmal einen Platz zum Schlafen. Die Familie Brown wird 15:00 Uhr schließlich zu seiner Rettung. Sie bietet ihm ein Zuhause, in dem ihm alles erklärt wird, was er nicht kennt. Sein blauer Mantel und sein roter Hut werden bald zu seinen Markenzeichen. Das Happy End scheint perfekt – wäre da nicht eine herzlose Tierpräparatorin, die es auf das Fell des seltenen Bären abgesehen hat. 42

Mit Einführung Zu den Filmen gibt es jeweils eine wissen- schaftliche Einführung. KLASSIKER & RARITÄTEN Filmreihe zum Reformationsjahr Martin Luther veränderte die Glaubenswelt Europas. Auch die Filmwelt setzte sich mit dem Leben des großen Reformators auseinander. Neben mehr als zehn Spielfil- men entstanden zahlreiche Dokumentationen. Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt in Kooperation mit dem Haus am Dom und der Evangelischen Akademie Frankfurt den wieder entdeckten Stummfilm LUTHER – EIN FILM DER DEUTSCHEN REFORMATION aus dem Jahr 1927. Außerdem sind Eric Tills Historiendrama LUTHER sowie DER GEHORSAME REBELL zu sehen.

LUTHER – EIN FILM DER DEUTSCHEN REFORMATION Deutschland 1927. R: Hans Kyser. D. Eugen Klöpfer, Theodor Loos ca. 120 Min. 35mm

Klavier- begleitung: Florian Hauck

Mit Einführung Karsten Visarius, Gemeinschaftswerk der evangelischen Publizistik Der in den Berliner UfA-Studios entstandene Film wurde Dienstag, 09.05. 18:00 Uhr durch Spenden finanziert. Auftraggeber war die „Luther- Filmdenkmal. Zentralstelle für die Schaffung eines Lu- therfilms“. In den Zensurunterlagen ist überliefert, dass es bei der Vorpremiere in Nürnberg zu „schweren Ausei- nandersetzungen zwischen Vertretern des katholischen und des protestantischen Religionsbekenntnisses“ kam. Im Berliner Tageblatt schrieb der Filmkritiker Leo Hirsch: „Glücklicherweise hat man, obwohl der Film ‚historisch‘ ist, den Holzschnittstil vermieden und dafür kernig satte Gemälde gestellt, die ein Augenschmaus sind“. 43

DER GEHORSAME REBELL BRD 1952. R: Curt Oertel. Dokumentarfilm. 82 Min. 35mm.

Mit Einführung Norbert Grob, Uni- versität Mainz

Curt Oertels Dokumentarfilm widmet sich dem Leben Dienstag, 16.05. und den Lehren des Reformators. Gezeigt werden 18:00 Uhr Gemälde, Dokumente und Orte seines Wirkens. Der Film wurde nicht nur in Westdeutschland, sondern auch in der damaligen DDR gedreht. So sind unter anderem auch Bilder von der Wartburg sowie aus Eisleben zu se- hen. DER GEHORSAME REBELL ist der erste Film über Martin Luther nach dem Zweiten Weltkrieg.

LUTHER Deutschland / USA 2003. R: Eric Till D: Joseph Fiennes, Jonathan Firth. 123 Min. 35mm. DF

Mit Einführung Alexander Thies, (Deutscher Produ- zent von LUTHER)

Mit der Furcht vor dem Fegefeuer ließen sich gute Ge- Dienstag, 23.05. schäfte machen. In Form von Ablassbriefen verkauften 18:00 Uhr geistliche Würdenträger im Mittelalter eine schriftlich verbriefte Garantie, in den Himmel zu kommen. Dem aufrechten Mönch Martin Luther war dieser Betrug so zuwider, dass er eine christliche Gegenbewegung zum Katholizismus ins Leben rief. Der Zwei-Stunden-Film, üppig inszeniert und chronologisch erzählend, zeichnet die historisch akkurate Biografie des ewig zweifelnden und schwermütigen Reformators. Eric Till gelingt eine würdevolle und spannende Geschichtslektion. 44

LATE NIGHT KULTKINO Im Mai und Juni sind ausgewählte Kultfilme des Thril- ler- und Horrorgenres zu sehen, die in der ROT-Ausstel- lung am häufigsten vertreten sind.

4 MOSCHE DI VELLUTO GRIGIO Vier Fliegen auf grauem Samt Italien/Frankreich 1971. R: Dario Argento D: Michael Brandon, Mimsy Farmer, Bud Spencer. 103 Min. 35mm. DF

Der Schlagzeuger Roberto wird von einem mysteriösen Freitag, 12.05. 22:30 Uhr Mann verfolgt, den er in einem Handgemenge unwil- lentlich tötet. Fortan wird er von einem weiteren Unbe- Samstag, 20.05. kannten bedroht, der Fotos des vermeintlichen Mordes 22:30 Uhr geschossen hat. Roberto sieht sich einem perfiden Spiel ausgeliefert. Ein Musterbeispiel des italienischen Giallo- Genres, das mit ausgefeilter Farbdramaturgie und viel Gespür für Architektur, Atmosphäre, schaurige Szena- rien, mit verschrobenem Humor und melancholischen Morricone-Musikeinsätzen besticht. In Technicolor- Kopie!

DRACULA Bram Stokers Dracula USA 1992. R: Francis Ford Coppola. D: Gary Oldman, Winona Ryder, Anthony Hopkins. 128 Min. 35mm. OmU

Der Anwaltsgehilfe Harker reist nach Transsylvanien, um Samstag, 06.05. 22:30 Uhr für Graf Dracula Geschäfte zu regeln. Dabei entdeckt der Graf, dass Harkers Verlobte Mina seiner verstorbenen Samstag, 13.05. Frau ähnelt. Das lockt den Vampir nach London und ruft 22:30 Uhr den Spezialisten van Helsing auf den Plan, der Harker im Kampf gegen den Blutsauger unterstützt. Francis Ford Coppola schuf die wohl erfolgreichste Neuinterpretation des Vampirmythos. Dabei entpuppt er sich als Meister der visuellen Gestaltung und Connaisseur der Techniken der frühen Filmgeschichte, die den klassischen Stoff mit postmodernem Kino verschmelzen lassen. SPECIALS 45

Peter Zadek Film und Fernsehen Im vergangenen Jahr hätte der Theater-, Film- und Fernsehregisseur Peter Zadek (1926 – 2009) seinen neunzigsten Geburtstag gefeiert. Das Filmkollektiv Frankfurt e.V. widmet seinen Film- und Fernsehproduk- tionen erstmals eine Retrospektive. Die Reihe findet von Freitag, 5. bis und Sonntag, 7. Mai im Kino des Deutschen Filmmuseums und in der basis e.V. statt.

Eiszeit BRD 1975. R: Peter Zadek D: O. E. Hasse, Ulrich Wildgruber, Hannelore Hoger. 115 Min. 35mm

Eine Veranstaltung des

Ein 90-jähriger Nobelpreisträger wartet kurz nach dem Samstag, 06.05. Zweiten Weltkrieg in einem norwegischen Altersheim auf 13:00 Uhr seinen Prozess als Kollaborateur der Nazi-Besatzung. Der ehemalige Partisan Oswald will Rache üben und plant ein Attentat auf ihn. Der Film basiert auf Tankred Dorsts gleichnamigem Theaterstück. Die Figur des „Alten“ ist vom norwegischen Literaturnobelpreisträger Knut Hamsun inspiriert.

DIE WILDEN FÜNFZIGER BRD 1983. R: Peter Zadek D: Jurai Kukura, Boy Gobert, Peter Kern, Nora Barner. 126 Min. 35mm.

Aus Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, gründet Jacob Samstag, 06.05. Formann mit 40.000 Eiern aus den Beständen der ame- 15:30 Uhr rikanischen Armee eine Hühnerzucht. Gelegen auf dem ehemaligen Himmler-Hof, entwickelt sich diese rasant zu einem blühenden Unternehmen und verschafft dem Be- sitzer einen ungewohnt-luxuriösen Lebensstil. Doch dann brechen die Siebziger Jahre an. Die bunte satirische Komödie über das bundesrepublikanische Wirtschafts- wunder entstand frei nach dem Roman Hurra, wir leben noch von Johannes Mario Simmel. 46 SPECIALS

KINO & COUCH 2017 Die „Wiederkehr des Verdrängten“ In Kooperation mit Das Kino ist eine Affektmaschine, der es primär um Erlebnis und Unterhaltung geht. Das Böse ist im Kino besonders gegenwärtig. Die Bilder auf der Leinwand konfrontieren das Publikum dabei stets auch mit sich selbst, mit eigenen Wünschen und Träumen. Unbewusste Vorgänge, verdrängte Konflikte und verborgene Bezie- hungskonstellationen können durch den analytischen Blick im Nachgang der Filmvorführung erhellt werden.

In der Reihe „Kino & Couch“ zeigt das Kino des Deut- schen Filmmuseums zusammen mit dem Frankfurter Psychoanalytischen Institut in diesem Jahr insgesamt sie- ben Filme, die sich mit der „Wiederkehr des Verdrängten“ auseinander setzen. Zum Auftakt im Mai findet Kino & Couch an einem Dienstag statt, im Juni und von August bis Dezember wird die Reihe jeweils an einem Donners- tag monatlich fortgesetzt.

MYSTIC RIVER USA 2003. R: Clint Eastwood. D: Sean Penn, Kevin Bacon, Tim Robbins. 138 Min. 35mm. OF

Die drei Jugendfreunde Dave, Jimmy und Sean Dienstag, 09.05. 20:30 Uhr treffen nach Jahren wieder aufeinander. Sean ist inzwischen Polizist, und Jimmy führt, nachdem er Filmkritischer eine Haftstrafe abgesessen hat, einen Kiosk. Dave Kommentar: Martina Elbert kämpft immer noch mit den Folgen einer Vergewal- tigung, die er als Kind erleben musste. Clint East- Psychoanalytischer Kommentar: woods MYSTIC RIVER ist konzentriertes Erzähl- und Klaus Kocher Schauspielerkino ohne die üblichen Stilübungen wie etwa eine komplizierte Rückblendendramaturgie und hektische Schnitte. Sein Drehbuchautor Brian Hel- geland bewies bereits im Oscar®-gekrönten Thriller L.A. CONFIDENTIAL (US 1997, R: Curtis Hanson), wie man viele Figuren und Erzählstränge unter einen Hut kriegt. 47

WE ARE FAMILY WE ARE FAMILY ist der Titel der Veranstaltungsreihe, Infos unter mit der das Amt für multikulturelle Angelegenheiten im www.vielfalt- Rahmen des internationalen Tages gegen Homophobie bewegt-franfurt.de und Transfeindlichkeit (IDAHOT - 17. Mai) Kindheit, Ju- gend, Elternschaft und Familie unter dem Regenbogen In Kooperation sichtbar machen möchte. Thematisiert wird das Schick- mit dem Amt für sal von Kindern, deren geschlechtliche Identität von der Multikulturelle Angelegenheiten Norm ihres biologischen Geschlechts abweicht. und der Kinothek Asta Nielsen.

HOE KY NIELS WERD Aus Ky wird Niels Niederlande 2013. R: Els van Driel Dokumentarfilm. 20 Min. DCP. OmU. FSK (Festivalfreigabe ab 6 Jahren)

MÄDCHENSEELE Deutschland 2017. R: Anne Scheschonk Dokumentarfilm. 37 Min. DCP. FSK 6

Die Regisseurin und Autorin Anne Scheschonk sowie Gäste von der Organisation Kim & Alex sind zum anschließenden Gespräch anwe- send.

Niels merkte schon früh, dass er als Junge im Körper Montag, 22.05. eines Mädchens geboren wurde: Der Dokumentarfilm 18:00 Uhr AUS KY WIRD NILS über den berührenden Weg eines Transgenderkindes machte auf internationalen Festivals Eintritt frei Furore. Nori wurde im Körper, der als der eines Jungen gilt, geboren. MÄDCHENSEELE erzählt die Geschichte der heute Siebenjährigen. Bis hierher war es bereits ein schwieriger Weg. Darüber spricht ihre Mutter im Film. Sie rekapituliert die vergangenen Jahre, schildert ihre Emotionen und ihren alltäglichen Kampf, den sie für ihre Tochter kämpft, damit deren Mädchenseele nicht zer- bricht. Beide Dokumentationen geben einen aufschluss- reichen Einblick in den Alltag von Transgenderkindern und deren Eltern. 48 SPECIALS

Ein Abend für Veronica Ferres Das Kino des Deutschen Filmmuseums ehrt Veronica Ferres mit einem Filmabend, der mit ihrem Wunschfilm Zu Gast: UNTER BAUERN – RETTER IN DER NACHT (DE/FR Veronica Ferres 2009) beginnt. Anschließend präsentieren wir mit SALT AND FIRE das jüngste Werk Werner Herzogs, in dem Veronica Ferres an der Seite von Gael García Bernal die Hauptrolle übernommen hat.

Veronica Ferres (geboren 1965 in Solingen) spielte nach ihrem Studium eine wichtige Rolle in DIE ZWEITE HEIMAT von Edgar Reitz, ehe ihr 1992 mit Helmut Dietls oscarnominierter Komödie SCHTONK! der endgültige Durchbruch gelang. Seither ist sie aus dem deutschen Kino und Fernsehen nicht wegzudenken – ausgezeich- net mit dem Grimme-Preis in Gold, dem Deutschen Fernsehpreis, zwei Bambis und zwei Goldenen Kameras.

UNTER BAUERN – RETTER IN DER NACHT Deutschland/Frankreich 2009. R: Ludi Boeken D: Veronica Ferres, Armin Rohde, Louisa Mix. 100 Min. Blu-ray

Westfalen 1943: Die Jüdin Marga Spiegel lebt während Donnerstag, 11.05. 18:00 Uhr des Zweiten Weltkriegs in Deutschland. Statt zu fliehen, taucht sie gemeinsam mit ihrer Familie unter. Auf dem Vor dem Film Land wird sie mit ihrer kleinen Tochter vor den Nazis spricht Urs Spörri versteckt. Es beginnt eine zermürbende Zeit in ständiger (Deutsches Angst vor Entdeckung. UNTER BAUERN ist die Verfil- Filminstitut)­ mit Veronica Ferres mung der Autobiographie von Marga Spiegel und feierte über ihre Karriere. seine Uraufführung 2009 beim Filmfestival in Locarno.

SALT AND FIRE Deutschland/USA/Frankreich/Mexiko 2016. R: Werner Herzog D: Veronica Ferres, Gael García Bernal, M. Shannon. 98 Min. DCP. OmU

Eine Umweltkatastrophe droht: Im Südwesten Boliviens Donnerstag, 11.05. 20:30 Uhr breitet sich ein Salzsee unaufhaltsam aus. Die Forsche- rin Laura Sommerfeld soll das rätselhafte Phänomen Nach dem Film: im Auftrag der UN untersuchen. Doch dann wird ihre Publikumsgespräch Delegation von einer Guerillagruppe gekidnappt. Für mit Veronica Ferres konventionelle Dramaturgie hat Werner Herzog sich noch nie interessiert. Mit SALT AND FIRE inszenierte er einen Tagtraum, der seinen eigenen Regeln folgt. 49

Ein Abend für Veronica Ferres WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM? In der Reihe „Was tut sich – im deutschen Film?“ In Kooperation mit präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums einmal im Monat ein aktuelles Werk. Im Mai stellt Kameramann Frank Griebe den auf der diesjährigen Berlinale gefeierten Dokumentarfilm DENK ICH AN DEUTSCHLAND IN DER NACHT vor, bei dem Ro- muald Karmakar Regie führte.

Frank Griebe gilt als einer der bedeutendsten Kamera- männer Deutschlands. Bekannt wurde er durch seine Zusammenarbeit mit Tom Tykwer. Bei LOLA RENNT (DE 1998) prägte er mit experimenteller Clip-Ästhetik einen hochmodernen Stil, der international für Furore sorgte. Der mehrfach ausgezeichnete Kameramann fotografierte Kultfilme wie Sebastian Schippers ABSOLUTE GIGANTEN (DE 1999) und die Kassen- hits THE INTERNATIONAL (US/DE/GB 2009, R: Tom Tykwer) und DAS PARFUM – DIE GESCHICHTE EINES MÖRDERS (DE/FR/ES/US 2006, R: Tom Tykwer). Auch Sönke Wortmann, Helmut Dietl und Franka Potente drehten bereits mit ihm. DENK ICH AN DEUTSCH- LAND IN DER NACHT ist Griebes dritte Zusammenar- beit mit Romuald Karmakar.

DENK ICH AN DEUTSCHLAND IN DER NACHT Deutschland 2017. R: Romuald Karmakar Kamera: Frank Griebe. 105 Min. DCP. OmU

Vorfilm BLÖDES ORCHESTER D 2011. R: Karsten Wiesel. 3 Min. digital

In seinem neuen Dokumentarfilm porträtiert Romuald Sonntag, 21.05. Karmakar fünf Pioniere der Frankfurter Techno-Szene, 20:15 Uhr für die elektronische Musik zum Lebensinhalt gewor- den ist. Zwischen eloquenten Reflexionen der Musik- Nach dem Film schaffenden in Interviewpassagen, still beobachteten spricht Rudolf Arbeitsprozessen und Bildern von schwitzenden Men- Worschech gen bei Raves entspinnt sich allmählich und ruhig das (epd film) mit Frank Griebe. Bild einer Musikszene im Wandel. Dabei verzichtet Karmakar auf einen lückenlosen historischen Abriss. Stattdessen lässt er Frank Griebes Bilder sprechen. Es entsteht so ein poetisch-philosophischer Techno- Dokumentarfilm. 50 SPECIALS

STUMMFILM-Konzert Live-Vertonung am Trautonium Mit dem Einsatz für die Filmmusik zu THE BIRDS (US 1963) erlangte das Trautonium, ein Vorläufer des Synthe- sizers, Bekanntheit über die Musikszene hinaus. Der Mu- siker und Komponist Peter Pichler kennt das komplexe Instrument in- und auswendig und vertont damit neben Alfred Hitchcocks Horror-Klassiker viele weitere Werke.

Bei der Nacht der Museen am Samstag, 6. Mai, gibt Peter Pichler in einem Film-Medley eine Kostprobe des vielseitigen Instruments. Am Tag darauf, Sonntag, 7. Mai, vertont er im Kino des Deutschen Filmmuseums erstmals Charles Bryants Stummfilm SALOMÉ (US 1922). Im Anschluss an die Vorführung erfährt das Publikum mehr über die Funktionsweise und Geschichte des Trautoniums.

SALOMÉ USA 1922. R: Charles Bryant. D: Alla Nazimova, Mitchell Lewis, Rose Dione. 73 Min. 35mm. Engl. ZT

Live-Musik­ begleitung am Trautonium: Peter Pichler

Eintrittspreise 11,- Euro ermäßigt: 9,- Euro

Salomé, Stieftochter des judäischen Tetrarchen Hero- Sonntag, 07.05. 17:30 Uhr des Antipas, will den gefangen gehaltenen Propheten Jochanaan sehen und verliebt sich in ihn. Weil dieser auf ihre Verführungsversuche nicht eingeht, sinnt Salomé auf Rache: Sie will für Herodes, der für sie mehr als nur stiefväterlich empfindet, den „Tanz der sieben Schleier“ tanzen, dafür fordert sie den Kopf Jochanaans in einer silbernen Schüssel. Einer der progressivsten und experimentierfreudigsten US-Filme der 1920er Jahre, gestaltet in faszinierenden Art-Déco-Sets und -Kostümen. Getreu der Vorlage von Oscar Wilde löste die ungewohnt offene Darstellung von Bi- und Homose- xualität einen Skandal aus. 51

In Zusammenarbeit mit der AG Kino

Das Programm läuft parallel am 08.05. BRITFILMS und 09.05. auch im CineStar Metropolis Eine vielseitige Auswahl englischsprachiger Filme im mit freundlicher Original mit deutschen Untertiteln zeigt das Schulfilm- Unterstützung der festival BritFilms, das von Donnerstag, 4., bis Mitt- Saalbau GmbH woch, 10. Mai, im Kino des Deutschen Filmmuseums stattfindet. Das Programm bietet ein breites Spektrum, das vom Oscar®-nominierten Animationsfilm SONG OF Informationen THE SEA, dem bunten Musikfilm SING STREET bis hin und Programm­ zum Dokumentarfilm TOMORROW reicht, der sich mit daten unter Lösungsansätzen für aktuelle ökologische, politische britfilms.deutsches- und gesellschaftliche Brennpunkte auseinandersetzt. Die filmmuseum.de überwiegend aktuellen Produktionen kommen größ- tenteils aus Irland und Großbritannien und eignen sich für verschiedene Altersstufen. Die Originalfassungen ermöglichen einen Einblick in die englischsprachige Ki- nokultur und bieten den Schüler/innen die Gelegenheit, ihr Sprachverständnis zu testen und zu verbessern. So- fern freie Plätze verfügbar sind, stehen die Vorführungen auch Interessierten außerhalb des Schulkontextes offen.

SONG OF THE SEA Irland/Luxemburg/Belgien/Frankreich/Dänemark 2014. R: Tomm Moore 93 min. OmU, Altersempfehlung: ab 6

YOU’RE UGLY TOO Irland 2015. R: Mark Noonan. 81 min. OmU. Altersempfehlung: ab 11

TOMORROW Frankreich 2015. R: Cyril Dion und Mélanie Laurent 118 min. eng./frz. OmU. Altersempfehlung: ab 13

SING STREET Irland/GB/USA 2016. R: John Carney. 106 min. OmU Altersempfehlung: ab 13

AMY GB 2015. R: Asif Kapadia. 127 min. OmU. Altersempfehlung: ab 13

MACBETH USA/GB/Frankreich 2014. R: Justin Kurzel. 113 min. OmU Altersempfehlung: ab 16 52 Im Kino 01.-16. Mai 2017

tagsüber 18:00 Uhr

Mo ŠPINA ≥ S. 26 Schmutzig 01 CZ/SK 2017. Tereza Nvotová. 87 Min. OmeU. Mit Gästen

Di OBERHAUSEN ON TOUR ≥ S. 39 02 Kurzfilmprogramm „Hier und Da“ DE 2006-2014. 70 Min. OmeU

Mi DOBRA ŽENA ≥ S. 27 03 Eine gute Ehefrau RS/BA/HR 2016 Mirjana Karanović. 90 Min. OmeU

LE GENOU D’ARTEMIDE ≥ S. 21 Do 04 und andere Kurzfilme von Jean-Marie Straub. FR/CH 2008-2012. 82 Min. OmU

DAS FLIEGENDE KLASSEN- PRETTY WOMAN S. 17 Fr ≥ 05 ZIMMER ≥ S. 40 BRD 1954 US 1990. Garry Marshall Kurt Hoffmann. 88 Min. 14:30 Uhr 119 Min. OF

Sa EISZEIT ≥ S. 45 BRD 1975 BROKEN LULLABY/ 06 Peter Zadek. 115 Min. 13:00 Uhr THE MAN I KILLED ≥ S. 35 Der Mann, den sein Gewissen trieb DIE WILDEN FÜNFZIGER ≥ S. 45 US 1932. Ernst Lubitsch BRD 1983. P. Zadek. 123 Min. 15:30 Uhr 76 Min. OF

So DAS FLIEGENDE SALOMEÉ ≥ S. 50 USA 1922. 07 KLASSENZIMMER ≥ S. 40 BRD 1954 Charles Bryant. 73 Min. 17:30 Uhr Kurt Hoffmann. 88 Min. 15:00 Uhr Musikbegleitung am Trautonium

08 Mo KEINE VORSTELLUNGEN

Di LUTHER – EIN FILM DER 09 DEUTSCHEN REFORMATION ≥ S. 42 DE 1927. Hans Kyser. 120 Min. Mit Klavierbegleitung und Einführung

Mi ONE HOUR WITH YOU ≥ S. 37 10 Eine Stunde mit Dir US 1932 Ernst Lubitsch. George Cukor. 80 Min. OF

Unter Bauern - Rettet die Do 11 Nacht ≥ S. 48 DE/FR 2009. Ludi Boeken. 98 Min. DCP. OmU Zu Gast: Veronica Ferres

Fr DER FANTASTISCHE MR. FOX TWIN PEAKS: FIRE WALK 12 ≥ S. 40 US 2009. Wes Anderson WITH ME ≥ S. 18 87 Min. DF 14:30 Uhr US/FR 1992. David Lynch. 135 Min. OF

Sa ONE HOUR WITH YOU ≥ S. 37 13 Eine Stunde mit Dir. US 1932. Ernst Lubitsch, George Cukor 80 Min. OF

So DER FANTASTISCHE MR. FOX GESCHICHTSUNTERRICHT ≥ S. 22 14 ≥ S. 40 US 2009. Wes Anderson IT/BRD 1972. Jean-Marie Straub, 87 Min. DF 15:00 Uhr Danièle Huillet. 88 Min. Mit Vorfilm

15 Mo KEINE VORSTELLUNGEN

Di DER GEHORSAME REBELL ≥ S. 43 16 BRD 1952. Curt Oertel 82 Min. Mit Einführung

ROT J.-M. Straub goEast Nippon Retro Lecture und Film

OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT OmeU Original mit englischen UT OmfrU Original mit französischen UT 53

20:30 Uhr 22:30 Uhr

EXILED ≥ S. 26 Im Exil Mo LV/LT 2016. Dāvis Sīmanis. 100 Min. OmeU 01 Mit Gästen

UČITEĽKA ≥ S. 27 Di Die Lehrerin SK/CZ 2016. Jan Hřebejk 02 102 Min. OmeU

NE GLEDAJ MI U PIJAT ≥ S. 27 Mi Glotz nicht auf meinen Teller 03 HR/DK 2016. Hana Jušić. 105 Min. OmeU

BROKEN LULLABY/ Do THE MAN I KILLED ≥ S. 35 04 Der Mann, den sein Gewissen trieb US 1932. Ernst Lubitsch 76 Min. OF 20:15 Uhr Lecture: Dirk Schaefer

NICHT VERSÖHNT S. 21 SPRING BREAKERS S. 12 ≥ ≥ Fr BRD 1965. Der Bräutigam... BRD 1968. US 2012. Harmony Korine 05 Jean-Marie Straub. 78 Min. 94 Min. OF T41 Geburtstag!

Nacht der Museen: DRACULA ≥ S.44 Sa Kurzfilmprogramm zu ROT. Eine Bram Stokers Dracula 06 Filminstallation im Raum ≥ S. 15 US 1992 Francis Ford Coppola ca. 100 Min. 128 Min. OmU

PRETTY WOMAN ≥ S. 17 So US 1990. Garry Marshall 07 119 Min. OF Mo 08

MYSTIC RIVER ≥ S. 46 Di US 2003. Clint Eastwood 09 138 Min. OF Mit Gespräch

MAUVAIS SANG ≥ S. 17 Mi Die Nacht ist jung 10 FR/CH 1986. Leos Carax. 116 Min. OmeU

SALT AND FIRE ≥ S. 48 Do FR/US/DE/MX 2016. Werner Herzog 11 98 Min. 20:00 Uhr Zu Gast: Veronica Ferres

ITINÉRAIRE DE JEAN BRICARD 4 MOSCHE DI VELLUTO GRIGIO Fr ≥ S. 22 u.a. Kurzfilme von Danièle Huillet ≥ S. 44 Vier Fliegen auf grauem Samt 12 und Jean-Marie Straub IT/FR 1971. Dario Argento FR/CH 2008-2016. 85 Min. OmU 103 Min. DF

MAUVAIS SANG ≥ S. 17 DRACULA ≥ S. 44 Sa Die Nacht ist jung FR/CH 1986. Leos Bram Stokers Dracula US 1992. 13 Carax. 116 Min. OmeU 20:15 Uhr Francis Ford Coppola. 128 Min. OmU

TWIN PEAKS: So FIRE WALK WITH ME ≥ S. 18 14 US/FR 1992. David Lynch. 135 Min. OF

Mo 15

ITINÉRAIRE DE JEAN BRICARD Di ≥ S. 22 u.a. Kurzfilme von Danièle Huillet 16 und Jean-Marie Straub FR/CH 2008-2016. 85 Min. OmU

Late Night Klassiker Treppe 41 Kinderkino Specials

OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT OmeU Original mit englischen UT OmfrU Original mit französischen UT 54 Im Kino 17. - 31. Mai 2017

tagsüber 18:00 Uhr

Mi DESIGN FOR LIVING ≥ S. 37 17 Serenade zu Dritt US 1933. Ernst Lubitsch. 91 Min. OF

Do UN CONTE DE MICHEL DE 18 MONTAIGNE u. a. ≥ S. 23 FR/CH 2010-2015. Jean-Marie Straub 83 Min. OmU

Fr OBERHAUSEN ON TOUR ≥ S. 41 VISKNINGAR OCH ROP ≥ S. 19 19 Kurzfilmprogramm „Das Richtige tun“ Schreie und Flüstern 62 Min. DF 14:30 Uhr SE 1972. Ingmar Bergman. 91 Min. OmeU

Sa DESIGN FOR LIVING ≥ S. 37 20 Serenade zu Dritt US 1933. Ernst Lubitsch. 91 Min. OF

So OBERHAUSEN ON TOUR ≥ S. 41 KLASSENVERHÄLTNISSE ≥ S. 24 21 Kurzfilmprogramm „Das Richtige tun“ BRD/FR 1984. Danièle Huillet, 62 Min. DF 15:00 Uhr Jean-Marie Straub. 127 Min.

Mo HOE KY NIELS WERD ≥ S. 47 NL 2013. 22 Els van Driel. 20 Min. OmU MÄDCHENSEELE DE 2017. Anne Scheschonk. 37 Min. Mit Gästen

Di LUTHER ≥ S. 43 23 DE/US 2003. Eric Till 123 Min. Mit Einführung

Mi CLUNY BROWN ≥ S. 38 24 Cluny Brown auf Freiersfüßen US 1946. Ernst Lubitsch. 100 Min. OF

Do KOMMUNISTEN ≥ S. 24 25 FR/CH 2014. Jean-Marie Straub 70 Min. OmU Mit Vorfilmen

Fr PADDINGTON ≥ S. 41 MESUNEKOTACHI NO YORU 26 GB 2014. Paul King ≥ S. 29 Night of the Felines 95 Min. DF 14:30 Uhr JP 1972. Noboru Tanaka 68 Min. OmeU

Sa YOJOHAN FUSUMA NO URABARI AKASEN TAMANOI: 27 ≥ S. 31 The World of Geisha NUKERAREMASU ≥ S. 31 JP 1973. Tatsumi Kumashiro Tamanoi, Street of Joy 72 Min. OmeU 16:00 Uhr JP 1974. Tatsumi Kumashiro. 78 Min. OmeU

So PADDINGTON ≥ S. 41 YANEURA NO SANPOSHA ≥ S. 33 28 GB 2014. Paul King The Stroller in the Attic 95 Min. DF 15:00 Uhr JP 1976. Noboru Tanaka. 76 Min. OmeU

29 Mo KEINE VORSTELLUNGEN

Di OBERHAUSEN ON TOUR ≥ S. 39 30 Kurzfilmprogramm „Internationaler Wettbewerb“ 2015. 81 Min. OmeU

Mi CLUNY BROWN ≥ S. 38 31 Cluny Brown auf Freiersfüßen US 1946. Ernst Lubitsch. 100 Min. OF

ROT J.-M. Straub goEast Nippon Retro Lecture und Film

OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT OmeU Original mit englischen UT OmfrU Original mit französischen UT 55

20:30 Uhr 22:30 Uhr

PULP FICTION ≥ S. 18 Mi US 1994. Quentin Tarantino 17 154 Min. OF

CARMEN ≥ S. 36 Do DE 1918. Ernst Lubitsch. 70 Min. 20:15 Uhr 18 Lecture: Ewa Mazierska Klavierbegleitung: Uwe Oberg

CORNEILLE-BRECHT ≥ S. 23 DIE GEIERWALLY ≥ S. 12 Fr u.a. FR/CH/IT 2009-2014 Jean-Marie Straub BRD 1987. Walter Bockmayer 19 83 Min. OmU 91 Min. Vorgestellt von: Kerim Dogruel

VISKNINGAR OCH ROP ≥ S. 19 4 MOSCHE DI VELLUTO GRIGIO Sa Schreie und Flüstern ≥ S. 44 Vier Fliegen auf grauem Samt 20 SE 1972. Ingmar Bergman. 91 Min. OmeU IT/FR 1971. Dario Argento. 103 Min. DF

DENK ICH AN DEUTSCHLAND So IN DER NACHT ≥ S. 49 21 DE 2017. Romuald Karmakar. 105 Min. OmU 20:15 Uhr Zu Gast: Frank Griebe Mo 22

KOMMUNISTEN ≥ S. 24 Di FR/CH 2014. Jean-Marie Straub 23 70 Min. OmU Mit Vorfilmen

PULP FICTION ≥ S. 18 Mi US 1994. Quentin Tarantino 24 154 Min. OF

SHALL WE DANSU? ≥ S. 29 Do Shall we dance? JP 1996. Masayuki Suo 25 119 Min. OmeU

ICHIJO SAYURI: NURETA YOKUJO KOIBITOTACHI WA NURETA Fr ≥ S. 30 Following Desire ≥ S. 30 Twisted Path of Love 26 JP 1972. Tatsumi Kumashiro JP 1973. Tatsumi Kumashiro 69 Min. OmeU 20:00 Uhr 76 Min. OmeU 22:00 Uhr

JITSUROKU: ABE SADA ≥ S. 32 KUROBARA SHOTEN ≥ S. 32 Sa Sada and Kichi Ecstasy of the Black Rose 27 JP 1975. Noboru Tanaka JP 1975. Tatsumi Kumashiro 76 Min. OmeU 20:00 Uhr 72 Min. OmeU 22:00 Uhr

AKAI KAMI NO ONNA ≥ S. 33 So The Woman with Red Hair 28 JP 1979. Tatsumi Kumashiro 73 Min. OmeU 20:00 Uhr

Mo 29

ANTIGONE ≥ S. 25 Di DE/FR 1992. Danièle Huillet, 30 Jean-Marie Straub. 100 Min.

AMERICAN BEAUTY ≥ S. 19 Mi US 1999. Sam Mendes 31 122 Min. OmU

Late Night Klassiker Treppe 41 Kinderkino Specials

OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT OmeU Original mit englischen UT OmfrU Original mit französischen UT 56 SERVICE

Kino des Deutschen Filmmuseums Schaumainkai 41 · 60596 Frankfurt am Main Information & Ticketreservierung: Tel.: 069 - 961 220 220

Kino · kino-des-deutschen-filmmuseums.de

Eintrittspreise Regulär: 7,- Euro Ermäßigt (Schüler/Studenten – gilt nicht für Studierende der Universität des 3. Lebensalters U3L): 5,- Euro, Schwerbehinderte: 3,50 Euro Filme mit Gästen, Musikbegleitung, Lecture, 3D: 2,- Euro Zuschlag Für Frankfurt-Pass-Inhaber/innen ermäßigen sich die Preise um die Hälfte.

Kinderkino Für Kinder und begleitende Erwachsene: 3,50 Euro; 3D: 1,- Euro Zuschlag

Kinocard Ermäßigter Eintritt zu allen Kinoveranstaltungen Jahresbeitrag: 30,- Euro · ermäßigt: 20,- Euro Ticket: je 4,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro Für Sonderveranstaltungen: 1,50 Euro Zuschlag

Freundeskreis

Freunde des Kinos erhalten die Kinocard, Vorzugskarten bei ausgewählten Filmveranstaltungen und bekommen das aktuelle Programm sowie den wöchentlichen Newsletter zugeschickt. · Jahresbeitrag: 35,- Euro / Unter-30-Jährige: 25,- Euro

Freunde des Museums erhalten freien Eintritt in alle Ausstellungen, Einladungen zu den Eröffnungen, den Newsletter und exklusive Informationen zu den Ausstellungen. Jahresbeitrag: 65,- Euro · unter 30-Jährige: 55,- Euro. Informationen: freunde-deutsches-filmmuseum.de [email protected]

Freunde von Kino und Museum erhalten zusätzlich: Einladungen zu exklusiven Veranstaltungen und zehn Prozent Ermäßigung auf Kataloge zu aktuellen Ausstellungen Jahresbeitrag: 95,- Euro · unter 30-Jährige: 80,- Euro Special für zwei Personen: 160,-Euro · unter 30-Jährige: 130,- Euro

Förderkreis Die Mitglieder des Förderkreises tragen entscheidend dazu bei, dass das Deutsche Filminstitut neue attraktive Projekte initiieren kann. Bisher sind im Förderkreis rund 70 Persönlichkeiten engagiert, die die Vermittlung von Filmkultur im Haus am Schaumainkai besonders großzügig unterstützen. Förderkreis-Mitglieder erhalten freien Eintritt in die Ausstellungen und ins Kino. Der Jahresbeitrag beträgt für Privatpersonen 500 Euro, für Unternehmen mindestens 1000 Euro. Kontakt: 069 - 961 220 226 oder [email protected]

Newsletter Unser wöchentlicher Newsletter informiert per E-Mail über Kino- und Ausstellungs-Programme. Anmeldung unter newsletter.deutsches-filmmuseum.de

Programmheft Das monatlich erscheinende Programmheft liegt aus im Deutschen Filmmuseum sowie an ausgewählten Orten in Frankfurt und der Region.

Mobilitätspartner des Deutschen Filminstituts

Gegen Vorlage eines ŠKODA-Autoschlüssels erhält der Autobesitzer freien Eintritt in unsere Dauer- und Sonderausstellung. Museum · deutsches-filmmuseum.de Di /Do-So 10:00 - 18:00 Uhr · Mi 10:00 - 20:00 Uhr · Mo geschlossen

Am Maifeiertag (Mo, 1. Mai) sowie an Christi Himmelfahrt (Do, 25. Mai) ist das Museum von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Dauerausstellung: Eintrittspreise: 6,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro

Sonderausstellung: ROT im Film 08. März - 13. August 2017 · Eintrittspreise: 7,- Euro · ermäßigt: 5,- Euro

Kombiticket: Dauerausstellung und Sonderausstellung: 10,- Euro · ermäßigt: 7,- Euro

Für Studierende der Goethe-Universität Frankfurt sowie für Kinder unter 6 Jahren ist der Eintritt in die Ausstellungen frei

Museumspädagogik und Filmvermittlung

Offenes Filmstudio am Wochenende (Ort: 4. Stock) Samstags und sonntags von 14:00 bis 18:00 Uhr Kostenfreies Angebot, Anmeldung nicht erforderlich

Aktiv im Filmmuseum Nach Absprache: Führungen für Privatpersonen und Unternehmen (60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro), Filmanalyse (60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro), Seminare, Workshops (35,- bis 120,- Euro) und Kindergeburtstage (90,- Euro), jeweils plus ermäßigter Eintritt pro Person

Nähere Informationen, Preise und Anmeldung unter: [email protected] Tel.: 069 - 961 220 223 · mupaed.deutsches-filmmuseum.de

Öffentliche, kostenfreie Führungen (Anmeldung nicht erforderlich; die Teilnehmer/innen bezahlen den reg. Eintritt) Dauerausstellung: jeden Sonntag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: 1. Stock Sonderausstellung: jeden Samstag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: 3. Stock

Service filmcafé Das filmcafé ist bis zum Beginn der letzten Kinovorstellung geöffnet. Flaschengetränke können mit ins Kino genommen werden.

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln U1, U2, U3, U8 (Schweizer Platz) · U4, U5 (Willy-Brandt-Platz) Straßenbahn 15/16 (Schweizer-/Gartenstraße) Buslinie 46 (Museumsuferlinie 46)

Lecture & Film: Eine Veranstaltungsreihe des Deutschen Filmmuseums, des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität und des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ im Rahmen der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA), mit finanzieller Unterstützung der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe Universität und des Kulturamts der Stadt Frankfurt.

Kontakt zu den Archiven Filmarchiv und Filmverleih: 0611 - 9700 010 [email protected] · [email protected] Bildarchiv: 069 - 961 220 454 · [email protected] Sammlungen und Nachlässe / Plakat- und Musikarchiv: 069 - 961 220 451 [email protected] · [email protected]

Mitglieder und Förderer 58 SPECIALS INTERNATIONALER MUSEUMSTAG Der künstlerische Nachlass von Maximilian Schell – ein erster Einblick

Anlässlich des Internationalen Museumstags bietet das Sonntag, 21.05. 11:00 bis 12:30 Uhr Deutsche Filminstitut eine Führung durch das Samm- und lungsarchiv in Frankfurt-Rödelheim an. Interessierte 15:00 bis 16:30 Uhr erhalten einen ersten Einblick in den künstlerischen Nachlass von Maximilian Schell. Im vergangenen Jahr konnte sich das Deutsche Filminstitut Drehbücher, Film- und Tondokumente und den Schriftverkehr des in- ternational renommierten Schauspielers, Filmregisseurs und Schriftstellers sichern. Darunter befindet sich unter anderem das Drehbuch zu seinem Dokumentarfilm MARLENE (BRD 1984), einem einzigartigen Filmdoku- ment über die legendäre Marlene Dietrich. Ermöglicht wurde der Ankauf durch eine Förderung der Hessischen Kulturstiftung.

Anmeldung über [email protected] Die Adresse wird bei Anmeldung mitgeteilt. Kristina Herzog und Dr. Marc Herzog „Meisterstück“-Stiftung Kunden seit 2013

Stifter

„Wir lieben die Frankfurter Tradition des Bürgers als Stifter. Des- halb haben wir unser ,Meisterstück‘ gegründet, eine Stiftung, mit der wir Begabte dabei unterstützen möchten, ihre handwerkliche Ausbildung mit einer Meisterprüfung abzuschließen. So fördern wir die Tradition und halten wertvolles Wissen lebendig. Gemeinsam mit unserem Partner, der Frankfurter Sparkasse.“

Engagement mit Tradition. Das Stiftungs- und Nachlassmanagement der Frankfurter Sparkasse.

Seit 1822. Wenn’s um Geld geht. frankfurter-sparkasse.de

1822_Az_Stiftung_Nachlass_Herzog_105x210_4c.indd 1 20.03.17 10:49 60

Deutsches Filmmuseum Deutsches Filminstitut Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main www.deutsches-filmmuseum.de