THE JOURNAL ISSUE 06

THE THE JOURNAL

SPIRIT OF SPIRIT OF GSTAAD

CHF 12, EUR 12 — ISSUE 06

1 THE WORLD’S FIRST MASTER CHRONOMETER 12.09.2016 300mm x 460 FORMAT: PDF FTP Proven at the industry’s highest level, the OMEGA Globemaster has been rigorously tested and officially certified by the Swiss Federal Institute of Metrology (METAS). Along with exquisite design, it combines superior precision with anti-magnetic resistance of 15,000 gauss, proudly setting a new standard in watchmaking. For OMEGA, this is just the beginning.

www.omegawatches.com / globemaster GM12 SUJET: Cde No: 14123 The Journal Palace Gstaad

2 VERFÜGBAR BEI: VISCONTI AG • Güterstrasse 2 • Gstaad • 033 748 31 63 WEIL ZUKUNFT EIN FUNDAMENT HAT

Wir danken unseren langjährigen Partnern, ohne deren Unterstützung das Magazin in dieser Form nicht denkbar wäre. Qualität, Authentizität und Leidenschaft verbinden uns. Zusammen bürgen wir für Geschichte — und schreiben diese begeistert fort.

Andrea Scherz

Umschlag: das Gander-Haus aus dem Jahre 1660 im Saali bei Gsteig — fotografiert von Yannick Andrea

IMPRESSUM «THE JOURNAL» N° 6, 2017 — HERAUSGEBERIN Gstaad Palace, www.palace.ch KONZEPT & REDAKTION Andrea Scherz, Stefanie Krisch (sk), Reto Wilhelm (rw) ASSISTENZ Barbara Kernen GASTBEITRAG Taki Theodoracopulos DESIGN & LAYOUT Sonja Studer — FOTOGRAFIE Yannick Andrea; Seiten 63, 76, 83: Archiv Gstaad Palace; Seiten 1, 4–17: Christian Schwager; Seiten 26–29: Quintessence Yachts/Aston Martin; Seiten 52–55: Bugatti; Seiten 64–73: Esther Haase; Seiten 74/75: Peter Knup; Seite 77: Jean-Bernhard Sieber; Seite 87: Pierre Khim-Tit; Seite 89: Forte Village; Seite 92: Beatrice Straubhaar; Seiten 3, 76, 91, 94–97: Andrea Scherz. ILLUSTRATION SCHLUSSSTRICH Oliver Preston — KORREKTORAT Esther Hürlimann DRUCK Kromer Print, gedruckt auf Planojet Papier, white, Offset, FSC© — AUFLAGE 7500 Ex. — SCHUTZGEBÜHR CHF 12, EUR 12 Sicher schön: die von den 1930er-Jahren bis zum Ende des Kalten Krieges erstellten Schweizer Bunker führen ihre Betrachter nicht selten perfekt getarnt als eidgenössisch-biederes Idyll optisch aufs Glatteis.

SCHÖNER SCHEIN Falsche Chalets sind echte Schweizer Bunker 4 THE JOURNAL IN FAHRT DJ Jim Leblanc gibt Gas im Pistenbully 20 SOMMELIER Vodka pur ― in Variationen 31 HIGHLIGHTS OUTDOORS Im Element: in Wasser, Luft und am Boden 32 REZEPT Nidlechueche vom Chefpâtissier 43

TRADITION Aus feinem Holz geschnitzt ― von Hans-Ruedi Steiner 44

AUSFLUG Kunst im Freien ― in der Fondation Gianadda 48

ARCHITEKTUR Ein neues Nest für Nestlé ― in Vevey 56

SPOTLIGHT Bühne frei: Gstaad Palace als Shootingstar 64

PALACE SPA Träume aus Schaum: die Experience 74

OFF THE RECORD Les Rendez-vous de Gstaad mit André Blattmann 76

WANDERTIPP Von Gstaad nach Gsteig ― Flurnamen auf der Spur 78

TAKI TALK High Society ― Fight Society (in Originalsprache englisch) 83

LOVE AFFAIR Vier Traumpaare hinter und vor den Kulissen des Palace 84

ANEKDOTE Auf den Hund gekommen 90

LES NOUVELLES DE GSTAAD In-house, local news, suggestions 92

VOR DER LINSE GM’s Collection ― mein Saanenland 94

1 EDITORIAL

Der Berg ruft! Mehr auf Seite 94.

ch gebe es zu: Ich bin verknallt, über beide Ohren Hecke ausgefräst hat. Come up, slow down: Tempo 30. sogar.I Und das in fortgeschrittenem Alter, werden Sie Das ist Gstaad: sauber und ordentlich, aber nie klinisch mitleidig lächelnd sagen. Aber zum Glück kennt Liebe und langweilig. ja keine Grenzen, schon gar nicht Altersgrenzen. Und so bin ich verliebt, stets auf ein Neues: in mein Gstaad, Erinnern Sie sich noch ― ich werde alt ― an die Wer- in mein Saanenland. Die Vielfalt und Schönheit dieser bekampagne «Gstaad My Love» aus den 70er-Jahren? Region sind einzigartig. Sie verzaubern mich seit Kinds- Dieser Abziehkleber prangt heute noch in meinem Büro. beinen, als ich ― noch ganz und gar unschuldig ― Es ist eine Liebeserklärung an eine Heimat für alle, an durch den Garten unseres Chalets huschte, auf der einen kosmopolitischen Ort, der nie viel Aufhebens Suche nach Walderdbeeren und Himbeeren. darum gemacht hat, wer wieviel Heu, Geld oder Gold besitzt. Hier sind alle gleich ― schön demokratisch. Die intakte Natur ist für mich ein Ort der Kraft, wenn Der Bauer und der Businessman, der Schreiner und ich abschalten will. Dann schwinge ich mich auf mein die Chaletbesitzerin, die Platzanweiserin und der Kon- Bike und entdecke jenes schöne Fleckchen Erde, von zertbesucher. Es ist ein Geben und Nehmen. Und so dem man sagt, dass sich der liebe Gott am siebten Tag nehmen wir Sie mit, an die verwegensten Plätzchen ― der Schöpfung ausgeruht und deshalb mit seiner Hand vom Holzschnitzer in der Bissen bis zum Geheimnis diese fünf herrlichen Täler geformt habe. Immer wie- von Feutersoey, von der wilden Videmanette bis zum der flippe ich aus: ob einer behelfsmässig befestigten romantischen Lauenensee. Und für einmal gebe ich Wäscheleine, die sich von Telefonmast zu Telefonmast noch mehr preis: Ab Seite 94 finden Sie meineBest-ofs . zieht. Ich springe vom Sattel und ab ins Feld, wenn Ganz subjektiv, mit einer Prise Humor. Denn wir mich ein Kälbli mit struppigem Fell anlacht. Und ich Scherzens gehören einfach zu Gstaad. schmelze komplett dahin, wenn ich sehe, wie ein An- wohner in Saanen sein Temposchild liebevoll aus der Herzlich, Ihr Andrea Scherz (oder: #gstaadpalace)

2 3 Es sind falsche Chalets, aber es sind echte Bunker. Um die 26 000 gibt es in der Schweiz, mehr als 100 hat der Winterthurer Fotograf Christian Schwager über zwei Jahre lang auf einer etwas anderen Reise durch das ganze Land dokumentiert. Es entstand ein absurdes wie amüsantes Kaleidoskop bizarrer Bauten und Relikten einer nicht allzu weit zurückliegenden Epoche. «Berghütte»: Infanteriebunker (1936), Passo di San Giacomo/Tessin

DIE SCHWEIZ SCHÖNER SCHEIN

4 5 Berge, durchlöchert wie der Käse des Landes: Nicht nur das Réduit in den Schweizer Alpen hätte es zu verteidigen gegolten —― die falschen Chalets entstanden flächendeckend in der ganzen Eidgenossenschaft. Heute ist wohl kaum ein Land so verbunkert wie die Schweiz. «Hühnerstall»: Panzerturm (1939–45), Furggels/Sankt Gallen

6 7 Berghütte, Hühnerstall, Bootshaus: Ganz unschweizerisch wurden die falschen Chalets nicht gemäss festgelegter Richtlinien, sondern vielmehr nach individuellem Gutdünken und mit treuherziger Liebe zum Detail gestaltet. So fügen sie sich unauffällig in den Baustil der jeweiligen Landesgegend ein. «Bootshaus»: Werkgebäude Campingplatz/Infanteriebunker (1939), Feuerthalen/Zürich

8 9 Schöner Schein: Hinter der Fassade dieser «Villa» verbirgt sich ein Massivbau, der heute die Fortification Villa Rose beherbergt. Das 2000 eröffnete Museum zeigt die gesamte Einrichtung und Bewaffnung — unter anderem eine Panzerabwehrkanone und Maschinengewehre — wie sie um 1940 existierten. «Villa»: Infanteriebunker (1940), Gland/Waadt

10 11 Bei einer Wanderung stiess der fotografische Chronist Schwager auf «sein» erstes falsches Chalet und war fortan fasziniert von der Geschichte der getarnten Bunker. Seit den 90er-Jahren unterstehen diese nicht mehr der Geheimhaltung, und so entstand während Recherchen in der Eidgenössischen Militärbibliothek sowie mithilfe des Militärhistorischen Vereins ein praktisch vollständiges Inventar dieser ehemaligen Protagonisten der schweizerischen Verteidigungsstrategie. «Stall»: Infanteriebunker (1938–39), Füllinsdorf/Basel-Landschaft

12 13 Dank einer möglichst getreuen Illusion ziviler Gebäude nahm das Alpenidyll optisch keinen Schaden, und aus der Ferne waren die Verteidigungslinien aus Pappmaché und Co. nur schwer auszumachen — vielmehr aber der Eindruck gut schweizerischer Gemütlichkeit. «Werkgebäude»: Infanteriebunker (1940–41), Näfels/Glarus

14 15 Mit dem Ende des Kalten Krieges waren viele Festungsbauten für das Militär nutzlos geworden. Immer mehr Festungswerke wurden ausgemustert, zurück- gebaut oder dienen nun — wie sie seit jeher den Anschein machen wollten — endgültig zivilen Zwecken. A propos Bunker: Im Gstaader Oberbort unweit vom Palace entfernt befindet sich der einst nur Eingeweihten unter dem Tarn- namen «Schweizerhof» bekannte Bunker der Kaderorganisation P-26, die mehr als zehn Jahre unter höchster Geheimhaltung den Widerstand im Falle einer Besetzung der Schweiz vorbereitete. Nach seiner Enttarnung Anfang der 90er-Jahre —―weder Bundesrat noch Parlament wussten von seiner Existenz — wurde das Projekt 26, begleitet von einem medialen Skandal, aufgelöst. (sk) «Bahnwärterhaus»: Infanteriebunker (zirka 1940), Rochefort/Neuchâtel

Christian Schwager: Falsche Chalets, Edition Patrick Frey, 5. Auflage 2004, ISBN 978-3-905509-49-6

16 17 IN EINER anderen WELT

MY CHOICE

richtet, herrscht eine ganz besonders heimelige Atmo- sphäre, für die sich viele Gäste schon seit Jahren nach enn Palacedirektor Romuald Bour und Per- Albeuve aufmachen. Auf den Tisch kommt nur, was sonalverantwortlicheW Sabrina Di Iorio auswärts essen, Region und Saison zu bieten haben: eine rundum ehr- sind auch die vier Sprösslinge Alessia, Gioia, Nicolas lich-schmackhafte Küche à lʼancienne, angereichert mit und Lea meist mit von der Partie. Kinderfreundliche einem Hauch feiner französischer Cuisine. Zu verdan- Gastgeber sowie Platz zum Malen, Spielen und Herum- ken ist dies Koch Laurent Antoine, dessen Wurzeln im tollen mit dem vierbeinigen Familienzuwachs Luna Perigord sind und der dem Kleinod seit mehreren Jah- kommen vor allem bei den beiden Jüngsten an. Ganze ren die Treue hält. 14 Hektar gibt es hiervon bei La Renardière inmitten des Naturschutzgebiets Gruyère Pays-d'Enhaut, wo Nicole Unser Dreigänger besteht aus Wildlachscarpaccio, Ferreux ihre table dʼhôte das ganze Jahr über ― auf Re- Bressehuhn mit Morcheln und Gartengemüse sowie servation und nur 40 Minuten von Gstaad ― deckt. Bayerischer Erdbeercreme. Kaum ausgelöffelt, hält es Hier hat sich die gebürtige Genferin vor 20 Jahren ih- die Kinder nicht mehr länger auf der Kirchenbank, ren Traum vom wahrlich ländlichen Idyll mit ihren schliesslich wollen die Tiere entdeckt sein, und Nest- Tieren ― darunter Katzen, Hunde, Ziegen, Schweine, häkchen Alessia muss Mama Sabrina unbedingt die Esel und Pferde ― erfüllt. Draussen wie im Innern der kleine Hexe auf der Gästetoilette zeigen. Wenn das drei Gebäude, von der Hausherrin selbst liebevoll mit nicht Liebe zum Detail ist! ( s k ) alpinen Schätzen aus umliegenden Brocantes einge- La Renardière, Les Prés d’Albeuve, www.la-renardiere.ch

18 19 JIM gibt GAS

Er nennt sich selbst einen «Oiseau de nuit», einen Nachtvogel. Und ein Paradiesvogel ist er sowieso: Jim Leblanc, der langjährige Discjockey im Kultclub GreenGo. Für einmal dreht er nicht an den Knöpfchen und Hebelchen seiner Sound Machine, sondern hat statt- dessen den Joystick eines Pistenbullys fest im Griff.

20 21 IN FAHRT

Noch darf Jim seinem Lehrer bloss auf die Finger schauen, wie dieser «seine Perle» wie er die Maschine liebevoll nennt, mit dem Joystick sanft dreht und wendet.

a bleibt auch abgebrühtesten Autofreaks die Los geht’s. Jim klettert auf das Ungetüm und versinkt SpuckeD weg, wenn zwei mächtige Pisten-Ferraris den im komfortablen Beifahrersitz. Angurten ist auch hier Steilhang bei der Talstation Eggli in Rübeldorf runter- Pflicht, denn die regulären Gesetze aus dem Strassen- brettern. Die feuerroten Kässbohrer rattern in einem verkehr gelten auch für Pistenbullys. Der Kässbohrer Höllentempo näher, die Scheinwerfer voll auf uns ge- hängt aktuell an einem Drahtseil einer Seilwinde, die richtet. Ein kleiner Vorgeschmack nur dessen, was ihn auf Kurs hält, gerade in abschüssigem Gelände. noch folgen soll. Denn die eigentliche Lektion wollen Sinnigerweise hatten Ernst Andrea Scherz und ein sie Jim Leblanc erst noch erteilen. Der agile Franzose, Gstaader Mitstreiter die Idee für diese geniale Vorrich- der sonst als Resident DJ dem Partyvolk im GreenGo tung. Bis zu vier Tonnen mag die Winde tragen. «Sie einheizt, ist startklar ― für einen nächtlichen Sonder- gelangt vor allem beim Verschieben von grossen einsatz auf den Gstaader Pisten. Kunstschneemengen zum Einsatz, weil sie dann dem Gefährt die nötige Stabilität gibt», erläutert Arnold Ein bisschen angespannt wirkt der Mann aus Lyon Müllener, der seit 16 Jahren als Pistenbully-Fahrer im schon. Denn nächstens schlägt die Stunde der Wahr- Einsatz steht. heit: Jim ist drauf und dran, seinen Führerschein für das Pistenbully-Fahren zu erwerben. «Ein bisschen Als erstes wird der Blinker gestellt. Über Funk werden Fun muss sein. Schliesslich ist die Nacht mein Element. die Kollegen informiert, welchen Kurs man einschlägt. Wenngleich ich sonst nur einen Peugeot fahre…», Dann setzt sich das 600-PS-Ungetüm in Bewegung. schmunzelt der Testfahrer. Mit hellwachen Augen folgt Die Raupen drehen regelmässig und schrauben den er den Instruktionen von Walter Reichenbach, Chef schweren Brocken mit dem breiten Schneeschild an Pisten- und Rettungsdienst Gstaad-Rougemont. Seit der Schnauze und der Walze am Hintern den Abhang der Wintersaison 2015 bieten die Bergbahnen Destina- hoch. Rund zehn Stundenkilometer fährt er in der Re- tion Gstaad dieses Abenteuer für grosse und kleine gel. Einen Tachometer sucht man vergeblich im Cock- Jungs und Mädels an. pit, man fährt im Pistenbully nach Tourenzähler ―

22 23 Beim Rückwärtsfahren ist besondere Vorsicht angebracht, denn plötzlich landet man im Abseits, wo versteckte Wurzeln oder Felsformationen im Untergrund lauern. Alles bleibt im grünen Bereich, sauber weicht Jim den Gefahrenzonen aus — und sonst hilft Pilot Müllener sanft nach.

und natürlich nach Gefühl. Normalerweise stehen Ein letzter Blick auf die Fräse, ob alles intakt ist. Nun drei Fahrer am Eggli im Einsatz. Sie legen unmittelbar ist der grosse Moment für Jim da: Er hält das Zepter in nach Pistenschluss um 17.30 Uhr los ― und normaler- der Hand. Langsam drückt er den Hebel nach vorn. weise dauert die Schicht bis 2 Uhr in der Früh. Nun Der Kässbohrer bewegt sich. Mittels Geosat-Ortungs- erhält Jim eine Schnellbleiche, wie man den Schild system überwachen Jim und sein Fahrlehrer, wo sie hebt und senkt. Insgesamt sind 12 Varianten im Reper- wieviel Schnee unter den Raupen haben. GPS sei toire, zum Beispiel das Auslüften, sprich das Befreien dank, werden diese Messdaten zur Schneehöhe von vom Schnee. Oder da ist die Rede vom Tilten, was so- Snowsat laufend ins Cockpit auf den Display live viel heisst wie Verstellen des Schilds im Winkel zur übertragen. Fahrbahnebene. Und auch das Ein- und Ausklappen der «Ohren», der Aussenteile des Schilds, will geübt Auch die Wende gelingt perfekt ― und nun folgt also sein. «Bereits kleinste Bewegungen am Steuerknüppel die Talfahrt. Aber wie bremst man einen Mehrtönner? zeigen grosse Wirkung. Feingefühl ist das Geheimnis Ganz einfach: Fuss weg vom Pedal und am Temporad, eines guten Bullyfahrers», verrät Jims Fahrlehrer. das am Joystick angebracht ist, drehen. Auch dieses Manöver gelingt. Jim hat ein paar zusätzliche Schweiss- Dann geht Müllener vom Gas, denn es ist höchste Zeit, perlen auf der Stirn, als er dem Gefährt ― heil im Tal dass Jim das Ruder übernimmt. Die zwei tauschen angekommen ― den Dieselhahn abdreht. den Sitz ― sprich sie klettern aus dem dröhnenden Pistenross und inspizieren vorerst dessen Raupen. Al- Geschafft: Jim erhält sein wohlverdientes Diplom aus les scheint intakt zu sein. Zu Pannen kommt es bei die- den Händen von Walter Reichenbach. «Das war super- sen Hightech-Geräten selten. Trotzdem kann mal ein megacool. Das ist das wahre Gstaad, draussen in der Hydraulikproblem auftreten, weil ein Schlauch bei Natur, so wie ich es liebe», stellt der sichtlich bewegte Wind und Wetter schlapp macht. Und wer hätte es ge- DJ fest. Nur einen Wunsch hätte er noch: Am liebsten dacht: «Auch einen Platten kann man einfangen bei würde er seinen Sound in voller Lautstärke in der Ka- einem Pistenbully, denn die Raupen laufen über Rä- bine des Pistenbully laufen lassen. Was nicht ist, kann der, die mit Pneus versehen sind», klärt Müllener auf. ja noch werden... ( r w )

24 25 DAS BESTE NOCH BESSER GEMACHT

SAMMLERSTÜCKE

1001 PS brummen im Schritttempo majestätisch die Bolide soll tatsächlich einen Nachfolger haben, der ihn Auffahrt des Gstaad Palace hoch. Am Hoteleingang in vielerlei Hinsicht nochmal übertrifft? 500 PS Mehr- zücken die ersten Gäste, sichtlich interessiert, ihr Smart- leistung, eine 100-km/h-Marke in unter 2,5 Sekunden phone und halten die Linse auf das seltene Gefährt. und nicht zuletzt der fast doppelte Startpreis ― klingt Page Fernando öffnet devot die Fahrertür, aus der ge- schwer danach, dass das Beste noch besser gemacht lassen ein schlanker Herr um die 50 steigt. Die Foto- wurde. «Der neue Bugatti Chiron ist der leistungs- session bricht nicht ab, als mir Erich Pichler den Bei- stärkste, schnellste, luxuriöseste und exklusivste Se- fahrersitz zuweist und wir mit hellem Anlassersirren rien-Supersportwagen der Welt», fasst Pichler treffend und 16 Zylindern im Nacken galant davonrollen. zusammen, als wir beim von ihm und seinem Bruder Othmar geführten Autohaus vorfahren. Auf der Gsteigstrasse Richtung Col du Pillon beschleu- nigt Pichler den Bugatti Veyron in unter drei Sekunden Mercedes-Benz, Porsche, Bentley und Bugatti: Die von null auf hundert Stundenkilometer. Und dieser Schmuckstücke in ihren beiden Showrooms können

26 27 sich sehen lassen. Der Zuwachs aus dem elsässischen Drittel der Gesamtproduktion war bei seiner Weltpre- der Fahnenstange. Der Chiron hat sich in Stellung ge- Wer sich im Zuge der Anschaffung einesVeyron schon Molsheim kam 2011, als sich ein Stammkunde der miere am Internationalen Automobil-Salon in Genf bracht als künftiger Geschwindigkeitsweltrekordler einmal mit Bugatti und seinen besonderen Alleinstel- Pichlers einen Veyron zulegen wollte. Auch Bugatti bereits verkauft; mittlerweile sind es über 40 Prozent mit einer Höchstgeschwindigkeit, die deutlich über lungsmerkmalen beschäftigt hat, der kommt am Chiron selbst war schnell vom distinguierten Gstaader Ziel- der Gesamtauflage des Chiron, die auf 500 Fahrzeuge dem von Bugatti aktuell gehaltenen Rekord liegen nicht vorbei.» Im Übrigen besitzen diese Kunden durch- publikum überzeugt, sodass man heute nicht nur in streng limitiert ist. Offensichtlich sprechen die harten wird. schnittlich 41 weitere Autos, 2,7 Privatjets, 3,2 Heli- Zürich und Genf, sondern eben auch im beschaulichen Fakten für sich: Mit einer nie zuvor von Serienfahr- kopter, 1,2 Yachten und 4,6 Luxusresidenzen. An einem Saanenland solche Boliden kaufen kann. A propos: zehn zeugen erbrachten Leistung von 1500 PS, einem sa- Also ein Leichtes, seinem Namensgeber Louis Chiron, Bugatti reizen sie vor allem die technischen Superlative, Prozent aller 450 weltweit verkauften Veyron gingen in genhaften Drehmoment von 1600 Nm bei 2000 bis dem einst besten Rennfahrer der Welt und erfolg- die zum einfachen Handling des Supersportwagens in die Schweiz, einige davon düsen mittlerweile durchs 6000 U/min. und zahlreichen technischen Innovatio- reichsten Bugatti-Piloten seiner Zeit, gerecht zu werden. keinster Weise in Widerspruch stehen ― schliesslich Berner Oberland, und bald dazu kommen etliche nen wie einem komplett neu entwickelten Achtliter- Wer sind denn nun die potenziellen Käufer dieses ist man mit diesem ultimativen Gran Turismo vor der Chiron ― über zehn wurden bislang vor der Markt- W16-Motor setzt der Chiron in jeder Hinsicht neue Supersportwagens? Erich Pichler erinnert sich an die Oper genauso gut aufgehoben wie auf einer Renn- einführung nämlich schon von den Eidgenossen ins- Massstäbe. Die für den Strassenverkehr zugelassene Worte des Bugatti-Präsidenten Wolfgang Dürheimer: strecke oder den sanft geschwungenen Strassen des gesamt bestellt, noch bevor die Käufer das Ausnahme- Höchstgeschwindigkeit von 420 km/h ist für das neue «Unsere Kunden bilden einen exklusiven Kreis von Saanenlands. (sk) fahrzeug überhaupt probefahren konnten. Ein ganzes Ausnahmefahrzeug aber noch lange nicht das Ende Automobilsammlern, die das Beste vom Besten suchen. — WWW.PICHLERGFGAG.CH

28 29 VODKA PUR

SOMMELIER

m seinen Ruf steht’s nicht immer zum Besten. Oft wird er wild gemixt, mit Red Bull undU anderen Soft Drinks: Vodka, der vermeintlich farblose Alles-Begleiter. Davon wollen wir hier nicht sprechen. Denn im GreenGo, dem ältesten, noch original erhaltenen Nachtclub der Schweiz, hat er in dieser Form nichts zu suchen. Stattdessen werden hier von erprobten Bar- men ― es sind dies: Adriano Malu, Simone Tosin und ihre Equipe ― handverlesene Vodkas gereicht. Ihre Namen klingen magisch: Beluga Gold Line, Stolichnaya elit oder Kauffman. Es sind feine Wässerchen, diese Vodkas aus Russland. Wobei man Vodka korrekterweise mit «Eau de Vie» übersetzt, korrigiert mich Simone. Alle sind sie aus Getreide ― Weizen oder Gerste ― hergestellt, speziell und vielfach filtriert, meistens mittels Carbon, Quarzsand oder gar Gold. Das Entscheidende ist jedoch das Terroir der Quelle, sprich die Qualität des Was- sers, das zum Destillieren verwendet wird. In Russland, wo man den Vodka seit über 500 Jahren kennt, werden sieben verschiedene Zonen unterschieden, vergleichbar mit der Katego- risierung von Bordeaux-Weinen oder Cognac. Typisch für einen perfekten Vodka ist seine to- tale Transparenz, seine runde Nase und die differenzierten Parfums im Abgang. Da dringen dann Noten von Kamille, Vanille oder Pfeffer durch. Vodkas konsumiert man am besten als Shots und sec, begleitet von einem Glas Wasser. Und vor allem: nie auf Eis! «Wer Vodka trinkt, folgt nicht einfach einer Mode. Vodka steht für einen bestimmten Lebensstil», bestätigt Simone, der nun die zehnte Saison an der GreenGo-Bar tätig ist. Und er muss es ja wissen ― denn vor seiner Arbeit im Palace war er acht Jahre lang als Chef de Bar im legendären Venice Simplon- Orient-Express durch ganz Europa unterwegs. (rw)

PFEFFRIG: VOATSIPERIFERY ELIT MARTINI. Dieser Cocktail, parfümiert mit einem edlen Wildpfeffer von der Ostküste Madagaskars, entstand dank Davide und Max an einem Abend, an dem nicht allzu viel lief, im GreenGo. Seither läuft er, dieser Vodka Martini Special. 2–3 Pfefferkörner, zerstossen. 5 cl Vodka Stolichnaya elit, damit parfümieren. 1 cl Noilly Prat, dazugeben. Alle Zutaten in www.adler.ch Schüttelbecher, kurz shaken, dann in gekühltem Martiniglas servieren.

GENÈVE . GSTAAD . LONDON . HONGKONG 31

Brocéliande 210x297.indd 1 19.09.16 15:51 IM ELEMENT: ZU WASSER, IN DER LUFT, AM BODEN

OUTDOORS

32 33 Nina und Diego sind «Best Friends of Friends». Sprich: die zwei befreundeten Familien sind regelmässig im Saanenland zu Gast. Und mit ihnen die junge Generation. Während die älteren Herrschaften auf dem Golfplatz das Weite suchen, wagt der Nachwuchs das Abenteuer. Wohl dosiert mit den Profis vom Alpinzentrum Gstaad.

ters ein wenig Schub ― und schon gleiten sie in Kau- erstellung davon. Nun geht’s ans Eingemachte: das ac Retaud, 1685 m.ü.M. Aufstehen ist das Pièce de Resistance. Vorsichtig erhe- NinaL hat spanische Wurzeln. Daher wohl auch ihr ben sich die zwei Anfänger. Und machen sich ganz gut Temperament, wenn es darum geht, endlich in See zu bei den ersten Balancierversuchen auf dem Board. stechen. Der spiegelglatte Lac Retaud am Col du Pillon «Geht ein wenig in die Knie, packt das Paddel fest am kommt ihr wie gelegen ― für eine Schnupperlektion Griff und wechselt die Hand, damit ihr gleichmässig im Stand Up Paddling vor hochalpiner Kulisse. Dort gleitet.» Die Empfehlungen der erfahrenen Instrukto- der letzte Schnee auf den Diablerets, hier das kühle rin wirken. Es vergehen zehn, zwanzig Minuten ― Nass unter dem wackligen Untergrund. «Pumpt ge- ganz ruhig ist es auf dem Bergsee, hochkonzentriert nug Luft ins Board, sonst steht ihr noch instabiler», paddeln Nina und Diego von einem Ende zum ande- empfiehlt Anna, die Expertin des Alpinzentrum Gstaad. ren. Elegant weichen sie den Wellen aus, die von den Sie weiss, wovon sie spricht, die Neuseeländerin, denn anderen Boards ausgehen. Dann passiert’s: Diego, vom sie hat den Trendsport gewissermassen ab Stunde Null Übermut angetrieben, plumpst vom Brett. Und die miterlebt. schadenfreudige Nina bleibt auch nicht lange trocken, denn zum Abschluss gibt’s die obligate Wasserschlacht, Unterdessen hat sich auch Diego in den Neopren- Paddel gegen Paddel. anzug gestürzt und ist startklar für den ersten Ausflug aufs Wasser. «Kniet euch langsam nieder, haltet das Steilwand bei Gérignoz, 959 m.ü.M. Paddel quer zum Board, mit beiden Händen», lautet Nun ist Diego in seinem Element. Der Sohn einer Ho- das Kommando. Dann gibt Anna den beiden Youngs- teliersfamilie und aktuell selbst Student dieses Metiers

34 35 «Die Gäste wollen das Echte erleben, nicht einfach ein virtuelles Broschürenfeeling. Sich Zeit nehmen für ein gemeinschaftliches se Klippe meistert Diego mustergültig. Stolz tauscht er fahren, bevor sie nicht die Basisregeln des Downhill- Abenteuer ist wieder in.» Simon Bolton die Rolle und Aufgabe mit Nina. Auch sie kennt kein Fahrens kennen. Da ist zum einen das Auf- und Ab- Halten und klettert, fast wie ein Profi, den Steilhang steigen mit Schwung. «Fixiert mit Kraft die Vorder- hinauf. Einmal nur verheddert sie sich kurz. «Vorsicht: bremse, steht mit eurem Standbein auf die Pedale und Beweg dich zurück ― unter dem Seil hindurch. Und schwingt das andere Bein über den Sattel ― und dies war einst als Flight Attendant unterwegs. Nun hat er ihren besten Freund ab. «Schau, mit diesem Knoten, bitte nie an den Ösen festhalten, das kann fatal sein für bitte ohne das Gleichgewicht zu verlieren.» Zwei-, Aufwind, beim Schnupperkletterkurs in Gérignoz bei dem Halbmastwurf ― auch Karabiner-Bremsschlinge deine Finger, wenn du ausrutschst», gibt Simon mit dreimal tun Nina und Diego, wie ihnen geheissen. Das Rougemont. Hier stehen die zwei Best Friends und genannt ― kann nichts passieren. Halte mit der einen fester Stimme zu bedenken. Ein letzter Blick zurück: klappt. Dann geht’s um das Thema Bremsen. «Auch klettern in die Sicherungshose, derweil der Guide, Hand das verbleibende Stück, mit der anderen ziehst «Halte mich fest, gell!». Breitbeinig und mit kleinen hier sind keine abrupten Manöver angezeigt. Bremst Simon Bolton ― zugleich Inhaber des Alpinzentrums du laufend das Seil nach, damit Diego stets mit ge- Hüpfern geht’s abwärts, bis Nina sanft am Ausgangs- in Etappen, lasst immer wieder den Hebel fahren, da- ― als erstes die fingerdicken Seile von Mammut aus- spanntem Seil unterwegs ist», bläut Simon Nina ein. punkt landet. mit es euch nicht überstellt», mahnt Simon. Und den rollt und entwirrt. Dann macht’s klick, er schnallt sich Es kann losgehen. Zuerst muss Diego ― testhalber ― nassen Stellen weiche man besser aus, denn hier wür- einige Karabinerhaken um und erklimmt im Eilzugs- ins Seil hängen; die Sicherung hält, Nina hat ihren Job Downhill am Vordereggli, 1650 m.ü.M. den Lehm, gepaart mit Rollsplit, zu einer Art Glatteis. tempo ― gut gesichert von seiner Co-Guide ― die im Griff. Nun sucht Diego nach Griffen auf seiner Ex- Es folgt der dritte und letzte Akt im Abenteuerpro- «Helm auf», lautet das Kommando. Langsam fahren Gneiswand hoch. Und klinkt hier und dort die Karabi- pedition durchs ruppige Gestein. Sorgfältig zieht er gramm der zwei Best Friends. Für einen halben Tag sie ab, in einer Reihe, Lenk- an Hinterrad, mit dem ge- ner in die vorbereiteten Ösen im Berg ein, zieht sorg- sich hoch ― in einem ganz schön ambitiösen Tempo. geht’s auf eine lockere Biketour ― wiederum ange- hörigen Sicherheitsabstand und Respekt. Immer klei- fältig das Seil nach und bereitet so den Weg durch die Immer höher geht’s, fast ohne Pause. Der junge Mann führt von Simon Bolton. Zurecht kann man sich fra- ner werden die Silhouetten, und verschwinden rassig Wand vor. bewegt sich behende, fast wie ein echter Bergfloh. Si- gen, weshalb man einen Guide zum Biken braucht. im Talgrund. Geschafft: durchatmen, ein Schluck Was- mon ist beeindruckt: «Das hab’ ich selten gesehen, dass Nur geht’s dieses Mal nicht nur bergauf, sondern auch ser, wieder fester Boden unter den Füssen! (rw) Nun sind die Jungen am Zug. Diego macht den An- ein Anfänger so sicher ans Werk geht. Mal sehen, wie einigermassen steil bergab. Und genau dies will geübt — WWW.ALPINZENTRUM.CH fang. Nina bildet das Gegengewicht, denn sie sichert er sich anstellt, wenn er sich abseilen muss.» Auch die- sein. So lässt Simon seine zwei Gäste gar nicht erst los-

36 37 ZU GAST

Da steht sie also wieder, die rollende Werkstatt von Erwin Grütter. Jeweils zum Saisonstart ist er im Gstaad Palace zu Gast, aber nicht in einer Suite, sondern draussen vor der Tür.

Genau genommen stellt er jeweils vor dem Lieferanteneingang seinen Anhänger ab und wetzt dann die Messer. Denn er ist Herr des feinen Schliffs für unzählige Küchen- und Speisemesser. Sofort zücken die Köche ihre Klingen und liefern sie buchstäblich ans Messer in der kleinen feinen Werkstatt. Picobello aufgeräumt ist es im Innenraum. «Niemand traut einem Messer- schleifer über den Weg, dessen Arbeitsort unordentlich daherkommt. Schliesslich sind Messer so etwas wie ein Heiligtum für meine Kundschaft», umschreibt Grütter sein Credo.

Eigentlich ist der bodenständige Handwerker aus Brügg bei Biel von Haus aus gar nicht Messerschleifer. Zwar war sein Vater in diesem Metier tätig und hatte ihm die Feinheiten dieses Berufs näher gebracht. Dann aber war Grütter lange Jahre Weibel beim Betreibungsamt der Gemeinde Biel. «Irgendwann hatte ich genug von dieser belastenden Arbeit. Und besann mich auf das, was mir Freude bereitet: das Messerschleifen.» Und so fährt er mit seinem An- DIE MESSER hänger von Ort zu Ort ― ein Service und Handwerk, das vom Aussterben bedroht ist. Ein Stromanschluss mit 220 Volt genügen Grütter. Und los geht die Arbeit: Zehn Franken kostet der Schliff eines Stahlmessers für die Küche, drei Franken sind fällig pro Tafelmesser, Reini- SCHLEIFEN gung inklusive. Für den feinen Schliff investiert Grütter nur in beste Materialien. So kostet seine High-Tech- Schleifmaschine gut und gern 5000 Franken. Darauf trimmt er mittels einer Korundscheibe jede Klinge auf Vordermann ― unter Wasser. «Damit die Substanz der wertvollen Instrumente nicht durch die Hitze angegriffen wird.» Für den Wellenschliff bei Tafel- und Brotmessern setzt er auf eine Maschine, deren Schleifstein mit Diamanten besetzt ist. Das ergibt einen haar- scharfen Schliff, vorausgesetzt man hat ein ruhiges Händchen. Geschnitten hat Grütter sich in seiner Karriere nur ein einzig’ Mal ― und zwar beim Aufpolieren eines Rasenmähermessers. Merke: Hetzen ist beim Wetzen nicht angezeigt. (rw) — WWW.MICROSCHLIFF.CH

38 39 SAVOIR-VIVRE

Ein Hauch von as haben Charlie Chaplin, Friedrich Dürrenmatt, Sherlock Holmes und Winston ChurchillW wohl gemeinsam? Sie waren allesamt grosse Geniesser guter Zigarren. Grosse Ge- niesser verschlägt es auch immer wieder auf die Promenade von Gstaad, wo Hans-Alexander Fuhrer bereits in dritter Generation sein gleichnamiges Tabakwarengeschäft führt. Eine be- achtliche Vielfalt an kubanischen Zigarren lässt nicht nur das Herz der Amerikaner höher schlagen, Pfeifenraucher wiederum schwören vor allem auf die «Gstaad Magic Mixture» oder die neue «Züglete Mischung» ― schliesslich gehört die Schweiz seit Jahren zu den grössten Importeuren der weltbesten Zigarren und ist eines der wenigen Länder, in dem Tabak noch uba offen verkauft werden darf. Nebst einem erlesenen Angebot, das andernorts meist gar nicht zu finden ist, nimmt manch ein Zigarrenliebhaber für die ganz individuelle Beratung von Hans-Alexander Fuhrer und seinem Team gerne auch einen weiteren Weg nach Gstaad auf sich. «Eine Zigarre ist ein edles Produkt, zu dem nur Wenige einen Zugang finden. Im Gespräch mit meinen Kunden und ihrem Feedback finden wir gemeinsam heraus, welche am besten passt», so Fuhrer. Laufend neue Impulse holt sich der gebürtige Gstaader auf dem jährlichen Habanos Festival sowie auf Messen zwischen Nicaragua und der Dominikanischen Republik. Und was raucht der Fach- mann selbst am liebsten? «Immer wieder eine gute Longfiller Zigarre verschiedenster Prove- nienzen, im Winter aber auch gerne eine Pfeife, die mich beim Spaziergang mit meinem klei- nen Hund warmhält.» (sk) Fuhrer Cigares-Tobacco, Promenade 65, 3780 Gstaad

40 41 GANZ SCHÖN SÜSS

REZEPT

KULINARISCHES ERBSTÜCK: NIDLECHUECHE

Seinen Ursprung hat er in Murten, längst jedoch ist er weit über die Grenzen des Dreiseenlandes hinaus bekannt und schaffte es sogar bis ins «Kulinarische Erbe der Schweiz», dem gedruck- ten Schaufenster der hiesigen Esskultur. Dabei verdankt der «Nidlechueche» seine Existenz dem puren Zufall: als man in den Ofenhäusern noch keine Temperaturanzeigen hatte, testete man mit einem flach ausgerollten Teigrest die Hitze im Ofen. Irgendwann bestrich man die dünnen Fladen mit etwas Nidle und Zucker ― und der fein karamelisierte Nidlechueche war geboren. An der mittlerweile aufwändigen Rezeptur aus Hefeteig und fünf Schichten Rahm- guss biss sich schon mancher Bäckermeister die Zähne aus ― nicht so Palace-Chefpâtissier Thomas Sporrer, der auf die Variante aus geriebenem Mürbteig schwört. «Die eigentliche Kunst ist, dass die Füllung beim Backen keine Luftblasen bekommt und der Kuchen nicht zu hart wird ― also auf keinen Fall zu lange im Ofen lassen!» Die wenigen, einfachen Zutaten hat man immer parat, und der Nidlechueche macht auf jedem Parkett eine gute Figur: zum Dessert mit einer Kugel Glacé, zum Apéro mit einem Glas Weisswein oder mit frisch gepflück- HIGH JEWELLERY RING ten Beeren oben auf der Walig Hütte. ( s k ) SET WITH TWO 8.21 CT OVAL-CUT BURMA RUBIES 222 EMERALDS, 100 RUBIES AND 56 BAGUETTE-CUT RUBIES REZEPT FÜR ZWEI KLEINE NIDLECHUECHE: FÜR DEN TEIG: 140 gr Mehl, 5 gr Backpulver, 1 Prise Salz, UNIQUE PIECE 10 gr Zucker, 60 gr gewürfelte weiche Butter, 0,5 dl kalte Milch. FÜR DIE FÜLLUNG: 100 gr Zucker, 1 Messer- spitze Mehl, 2,5 dl Doppelrahm, 2 gr Zimtpulver, 30 gr Butter. ZUBEREITUNG: Mehl, Backpulver, Butter, Salz und Zucker in eine Schüssel geben. Kurz kneten, bis sich eine krümelige Masse bildet. Milch dazugeben und 15 Minuten ruhen lassen. Teig 2 mm dünn und 20 cm rund ausrollen. In eine Backform geben und mit einer GSTAAD BOUTIQUE - GSTAAD PALACE - TEL. +41 (0)33 744 14 60 Gabel kleine Löcher in den Teig stechen. Doppelrahm und Zucker gut vermischen und auf ausgelegten Teig geben. Zimt und gewürfelte Butter über den Kuchen verteilen. Bei 200°C für zirka 30 Minuten backen. CANNES • CAPRI • COURCHEVEL • DUBAI • • GSTAAD • KUWAIT LONDON • NEW YORK • PARIS • PORTO CERVO • ROME • ST MORITZ

42 www.degrisogono.com 43

DG_PALACE-JOURNAL_sept2016.indd 1 19.09.16 16:28 HÖLZERNES von STEINERS

TRADITION

erstohlen nähern wir uns seiner Werkstatt. Und man fühlt sich in einen Film aus ver- gangenenV Zeiten versetzt, bei diesem winterlichen Besuch auf den Bissen. Der Blick fällt durchs hellerleuchtete Fenster: Da ist er mit Spachtel und Schmirgelpapier zugange, der Holz- künstler Hans-Ruedi Steiner.

Einen Moment lang meine ich Meister Gepetto, Pinocchios Vater, vor mir zu sehen. So habe ich mir immer dessen Werkstatt vorgestellt, wo Späne fliegen, wo sich Holz in Staub auflöst und ungeahnte Formen annimmt. Aber spätestens, wenn einem Hans-Ruedi Steiner die sonnengegerbte Hand reicht, dann ist man zurück, in der Realität des Holzhandwerkers. Der eigentlich gar nicht selbiges gelernt hat, sondern von Hause aus Bauer mit abgeschlossener Meisterprüfung ist. Bis vor knapp drei Jahren hatte er Tag für Tag seine wenigen Kühe gewei- det, das Land bearbeitet und Milchwirtschaft betrieben. Irgendwann wurde dann das Einkom- men immer kleiner und die Last immer grösser.

Aber eigentlich träumte Steiner sowieso immer davon, Holzkünstler zu werden. Sein Herz schlug nämlich seit eh und je eigentlich für die Küferei, das feinstoffliche Arbeiten mit Holz. 1978 schon, kurz nachdem er die Schule abgeschlossen hatte, begann er mit der Arbeit an ei- nem «Melchterli» ― diesem Milchbottich, in dem die Bauern die frisch gewonnene Milch aufbewahrten. Offiziell erlernt hatte er dieses Handwerk nie. Zum Glück kannte er aber Kari, einen Kollegen aus Steffisburg bei Thun. Dieser brachte ihm den tückischen Bau dieser Milchbehälter bei ― in einer Art Schnellbleiche. Er könne ihn ja anrufen, wenn er nicht

44 45 weiterkomme. Und so erlernte der vife Gstaader im Fern- und Eigenstudium dieses Metier. An drei, vier Nachmittagen wurde Hans-Ruedi Steiner in die Geheimnisse eingeweiht. «Die Radien müssen haargenau stimmen, warnte mich Kari. Sonst kannst du gleich wieder von vorne beginnen. Ein fehlender Zehntel Millimeter pro Stück macht am Schluss 3,2 Millime- ter», rechnet Steiner vor. Aus 16 Einzelelementen, jedes konisch geformt, besteht ein solches Melchterli. Dieses wird durch einen Bodenring gefasst. 32 Fugen müssen dabei nahtlos über- einstimmen, damit der Bottich sauber verleimt werden kann. Was als Hobby begann, wurde bald zum willkommenen Zusatzbusiness. Aus einem Melchterli wurden 12, dann 70 Stück. Bald schon beschäftigte Steiner zwei Mitarbeiter. Während 20 Jahren lief es super, bis zu 700 Exemplare gingen jährlich über den Ladentisch.

Doch irgendwann waren diese Relikte aus der Mode geraten. Die klassischen Souvenirs aus der Weissküferei waren nicht mehr gefragt. Da sattelte Steiner erneut um ― nun auf die Pro- duktion von geschnitzten Treicheluhren, seine Cash Cow im Moment. Das Lindenholz be- sorgt ihm ein Kollege aus Hasle-Rüegsau im Emmental. Ebenso hat sich Steiner auf Stabellen ― handgefertigte Holzstühle aus Linde und Ahorn, die meistens auf die Geburt oder Taufe verschenkt werden ― spezialisiert. Diese prächtig verzierten Stücke stellt Steiner bis heute her ― und dies in gehörigen Mengen. «Alles ist Massarbeit, alles sind Einzelstücke. Meistens bestellen die Leute heute über Internet. Oder dann rasch per Telefon ― und natürlich immer 5 vor 12», schmunzelt Steiner. Normalerweise verziert er mit seinem Kerbschnitzmesser die dekorativen Gegenstände mit Initialen des Beschenkten, Lieblingsmotiven der Besteller oder Jahreszahlen. Daneben stellt er jährlich noch rund 1000 hölzerne Käsehobel her, für die loka- len Molkereien, die den weltberühmten Hobelkäse aus dem Saanenland im Sortiment führen. Die Arbeit geht dem 67-jährigen also nicht aus. Und dennoch wird er etwas wehmütig, wenn er an die Zukunft denkt. Denn es kann durchaus sein, dass mit ihm dieses Handwerk ver- schwindet. Es sei denn, eines der 12 Grosskinder möchte es genauer wissen… den Grossvater tät’s freuen. Gewaltig sogar. ( r w ) www.ateliersteiner.ch

46 47 KUNST- PARCOURS im FREIEN

KUNST

Man fühlt sich wie im Süden, hier in Martigny. Sein römisches Amphitheater zeugt noch heu- te von mediterranen Einflüssen, auf dem Marktplatz wähnt man sich in einem romantischen Städtchen im Piemont. Vielleicht sind es aber auch die italienischen Wurzeln von Léonard Gianadda, der an diesem Ort zu Ehren seines tödlich verunglückten Bruders Pierre 1978 ein Privatmuseum errichtete. Ausstellungen renommierter Künstler von Picasso über Van Gogh bis Miró gingen seither ein und aus.

An diesem heissen Sommertag hat es uns aber vor allem der Skulpturenpark angetan ― und wir verstehen sofort, warum es seinem Gründervater genauso geht: «C’est le parc de sculptures dont je suis le plus fier.» Peu à peu entstand ein wahrer Parcours des Künstler-«Who is Who» aus dem 20. Jahrhundert. Im Schatten von Zedern, Magnolien und Mandelbäumen schlendern wir vorbei an Werken von Eduardo Chillida, Niki de Saint Phalle und Auguste Rodin. Vom Chemin-Dessous aus, 300 Meter oberhalb von Martigny, bestimmte einst Gianadda persönlich per Walkie-Talkie den Platz der Schaustücke. Schon immer war er begeistert von Skulpturen, wie sie mit ihrer Masse Raum einnehmen und wie sie immer wieder andere Facetten offen- baren, sobald man nur die Perspektive wechselt. Auf diese Entdeckungsreise begeben wir uns nur zu gerne ― schliesslich ist das Betreten des Rasens hier ausdrücklich erlaubt. (sk)

Kommende Ausstellungen: HODLER, MONET, MUNCH — In Zusammenarbeit mit dem Musée Marmottan Monet (Paris), 3. Februar bis 11. Juni 2017, CÉZANNE — 16. Juni bis 19. November 2017. www.gianadda.ch

48 49 HAUTE SCHMUCK

ostalgische Behaglichkeit macht sich am Rande der sonst recht nüchtern anmuten- HORLOGERIE denN Uhrmacherstadt von La Chaux-de-Fonds breit. In einem typischen Berner Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert, damals wie heute umgeben von saftigen Wiesen und grünen Wäl- dern, frönt man seit 2014 alter, besonderer und fast schon vergessener Handwerkskunst.

AUF DIE Nur einen Steinwurf von seiner Hightech-Manufaktur entfernt kommt das Haus Cartier mit der Maison des Métiers dʼArt seiner Vision, seltenes Savoir-faire für die Uhrmacherei zu be- wahren und weiterzuentwickeln, ein grosses Stück näher. Hier entstehen in höchster Konzen- tration und durch feinste Handgriffe Unikate, die wohl nur wenige jemals besitzen werden. ZIFFER GENAU Wie Chirurgen bei einer Operation wirken die rund 30 Artisans in ihren weissen Mänteln, wenn sie in einer stoischen Ruhe durch spezielle Mikroskope blicken oder ihre winzigen Bun- senbrenner anzünden. Der untere Teil der zwei lichtdurchfluteten Stockwerke widmet sich dem Schmuckhandwerk: Feinjuweliere besetzen Zifferblätter mit Edelsteinen, ihre Kollegen verweben dünne Goldfäden zu aufwendigen Ornamenten und stellen winzige Goldkugeln in der jahrtausendalten etruskischen Granulationstechnik her. Eine Etage höher befindet sich die Werkstätte der Emailleure und Intarsienkünstler, die es mit ihren Stroh- und Blütenblätter- intarsien sowie Steinmosaiken schaffen, der Tierwelt Cartiers das Laufen und Fliegen bei- zubringen. Wie es die junge Tradition will, verlässt so jedes Jahr ein neues Métier dʼArt sein Watch Valley, um auf dem Salon International de la Haute Horlogerie in Genf Uhrenliebhaber aus aller Welt ins Staunen zu versetzen ― in streng limitierter Auflage, versteht sich. (sk) www.cartier.ch

50 51 ASTON MARTIN CONQUERS the SEA POWER

It is 37-foot long. It is pure power. And it is the rising star of the luxury British brand in the nautical world: the Aston Martin AM37 powerboat. The new day-cruiser reaches speeds up to 50 knots.

It took two years of research and development ― and here is the result: the AM37, challenging the status quo of the nautical world. Aston Martin’s master craftsmen who worked on cars such as One-77, Aston Martin Vulcan and the new DB11, provided their automotive experien- ce, which was reinterpreted onto the boat with outstanding results. The design team collabo- rated closely with naval architect Mulder Design to ensure every element of the project was carefully considered.

Sharing creative expertise and specialist skills, Quintessence Yachts ― headquartered in the ― engineered the Aston Martin design into an innovative powerboat for the yachting world. “The AM37 is a truly hand-built boat and the vast majority has been construc- ted in-house. In addition to our own highly skilled team, we’ve chosen to work with a few key Aston Martin suppliers in order to get the same level of handcrafting and technical know- how. Moreover, the materials we use such as leather, metal, glass and wood are all authentic to reflect the brand values,” summarizes Mariella Mengozzi, CEO at Quintessence Yachts.

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«It’s been an exciting journey to create a true revolution on the water and an extraordinary powerboat. The AM37 is a new way of experiencing life at sea." Mariella Mengozzi, CEO for Quintessence Yachts

Since 2016 the Dutch company is a proud partner of the prestigious Gstaad Yacht Club, foun- ded in 1998 by a group of sailing enthusiasts with strong links to Gstaad with over 400 mem- bers from more than 20 countries today. The AM37 is set apart by the attention to detail in every element of its exterior design. The wraparound windscreen has been created from one single piece of sculpted glass fluidly draped over the AM37’s foredeck. With extreme double curvature it sets a new industry standard. Sliding deck technology allows owners to cover the cockpit of the boat completely at the touch of a button. The three lightweight carbon panels, operated by the AM37 key, fold under the aft deck when the cockpit is uncovered. An electro-hydraulic carbon fibre bimini top is stowed under the aft deck when not in use and, extending from the stern, a swim platform allows for easy access to the water. At the helm, the AM37’s carbon fibre dashboard echoes styling elements from Aston Martin’s most advan- ced sports cars. It includes fine leather with functional features, such as the steering wheel, throttle handles and joystick in polished metals. The boat’s navigation, control monitor and entertainment systems are all integrated, with advanced multimedia functions. Crafted from the finest leathers, elegantly laid out rear seating is available for up to six people. A bespoke champagne cooler in carbon fibre and leather will please all the guests.

The AM37 is a multi-talent: the powerboat is a day cruiser that can be transformed to allow for an overnight stay by simply transforming the sofa in the cabin into a comfortable bed. The cabin is exceptionally well appointed with exquisite cabinetry, custom designed mood lighting, a microwave oven and the option to fit a coffee machine and 48” TV should one wish. With a small en-suite adjoining the cabin, absolute comfort is guaranteed. The 37-foot model AM37 — THE NEW STAR AT SEA is available in two bathroom ― the AM37 with a choice of two 370 hp Mercury diesel or two CRUISING SPEED 32 knots 430 hp Mercury petrol engines, respectively with an estimated top speed of 45 knots and 42 PERFORMANCE up to 50 knots knots. And the AM37S version with an estimated 50 knots derived from its twin 520 hp Mer- LENGTH 11.10 m BEAM 3.68 m cury petrol engines. DRAFT 0.65 m 6.7 tonnes DISPLACEMENT Owners of the AM37 have the benefit to select from the Aston Martin colour palette. And cer- FUEL CAPACITY 800 litres FRESH WATER CAPACITY 100 litres tainly some clients will enjoy having a matching Aston Martin car to go with the Aston CERTIFICATION CE Category B Martin AM37. (rw) — WWW.QUINTESSENCEYACHTS.COM

54 55 EIN NEUES NEST FÜR NESTLÉ

ARCHITEKTUR

56 57 Wo ist es bloss, das nest, in Vevey? Gleich hinter den sieben Gleisen, beim Bahnhof sei es, das neue Bijou von Nestlé. Dort, wo die Erfolgs- geschichte dieses Global Players begann.

ein neues Nest ― just dort, wo vor 150 Jahren die Pro- ehr per Zufall passiere ich ein frisch reno- duktion des Kindermehls begann. Henri Nestlé, der viertesM Haus, terracottafarben ist es. Hier habe Henri eingewanderte Apothekenhelfer aus Süddeutschland, Nestlé, der Namensgeber, einst gewohnt, erfahre ich hatte erkannt, dass mit dieser wertvollen Substanz un- später. Und auch Max Morgenthaler ― Lebensmittel- terernährte Säuglinge sinnvoll ernährt werden können. techniker und Erfinder von Nescafé ― habe in diesem Die alten Grundmauern des verlotterten Areals stan- Gässchen gelebt. Vor nicht allzu langer Zeit lag hier den noch, als Catherine Saurais und ihr internationales alles brach, im Quartier der «Bosquets». Die Industrie Team von Ausstellungsmachern das Terrain abschrit- war weggezogen und mit ihr Nestlé. Im Vorfeld zum ten ― zusammen mit David Linford, dem Architekten. 150-jährigen Bestehen des Unternehmens 2016 begann man die Archive zu sichten. Unzählige Pläne und viel Es sollte ein mehrstöckiges, mehrdimensionales Pro- sehenswertes Material traten zu Tage. Nur was damit jekt werden, das neue nest. Es sollte die Werte des Un- tun? Ein Museum errichten? Kaum, schliesslich besitzt ternehmens und dessen Wirken greifbar machen, in Vevey ― am ersten Firmensitz der Nestlé & Anglo- einem Setting, das die Substanz der Geschichte auf- Swiss Condensed Milk Company ― bereits ein eben- nimmt und weiterträgt, ins 21. Jahrhundert hinein. solches: das Alimentarium, in dem sich Nestlé mittels «Wir wollen die DNA von Nestlé zeigen. Wir gehen einer Stiftung einbringt. den Sachen im Detail nach, wir zeigen Hintergründi- ges, und wir wollen zur Auseinandersetzung mit den So setzte sich ein Team um Direktorin Catherine Sau- grossen gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit wie rais sowie Archivar und Historiker Albert Pfiffner an Umweltschutz, Wasserknappheit, Kinderarbeit oder einen Tisch. Sie, die bereits dem Maison Cailler ― Lebensmittelverschwendung anregen», erklärt Sau- ebenfalls im Besitz des Konzerns ― in Broc das Laufen rais. Die Fachleute rund um Szenograf Erik Bär von beigebracht hatte, wollte im historischen Gemäuer in tinker aus Holland waren es, die dem Projekt Leben Vevey nun einen neuen Akzent setzen. In der Ge- einhauchten. Ihr feinstoffliches Gespür für Inszenie- schichte des Unternehmens ebenso wie in städtebauli- rung und Technologie machen den vierstufigen Rund- Im Lichthof steht der Baum des Lebens, cher Hinsicht. Der Plan war gefasst: Nestlé baut sich gang zum Erlebnis für alle Sinne. ein faszinierendes «Recycling»-Projekt der holländischen Künstlerin Rina van der Weij.

58 59 Da dampft und raucht es, im alten Gemäuer, den Fon- Gerät die unterschiedlichsten Themen ansteuert, indi- macher alles auf, was modernes Storytelling und Mu- wird gestillt, im schicken Café Henri, das durch die dations, wo das magische Kindermehl entstand. Da viduell und in allen Präsentationsformen aufbereitet: seumsdidaktik zu bieten haben. 45 Sujets rotieren per- freigelegten Ziegelmauern des alten Fabrikgebäudes dreht sich in einer multidimensionalen Erlebnisshow Filme, Objekte, Plakate, Symbole, Requisiten. In Zieh- manent, man greift sich ein Thema ― und taucht ein abgesteckt wird. Im Lichthof schliesslich ― faszinie- alles, Kopf inklusive, um die grossen Errungenschaf- schubladen, auf Screens und grossen Paneelen ange- in die Learning Experience. Oder wussten Sie, dass ein rend ausgeleuchtet dank dem facettenreichen Licht- ten von Nestlé: Kindermehl, Nescafé, Nestea oder ordnet, erfährt man beispielsweise, dass Nestlé genau Drittel aller Lebensmittel weggeworfen wird? spiel der gefalteten Dachkonstruktion ― steht der Baum auch Nespresso. Da wird mit liebevoller Poesie die In- einmal in seiner Geschichte einen Verlust einfuhr: 1921 des Lebens. Ein weiterer Zeitzeuge. Fünf Monate Ar- dustriegeschichte dieser einst bäuerlich geprägten Re- nämlich, nach dem 1. Weltkrieg. Oder man kann die Der schwebende Übergang von Alt zu Neu bildet die beit stecken in diesem Werk der holländischen Künst- gion am Genfersee nachgezeichnet, die mit der Indus- Kaskade von klugen Übernahmen in der Firmenge- Zukunft, ein mit weissen Segeln bestücktes Brücken- lerin Rina van der Weij, der mit über 1200 Papierblu- trialisierung, für die Henri Nestlé und seine Nach- schichte mitverfolgen: Maggi, Francke, San Pellegrino konstrukt, das mittels Virtual-Reality-Installationen men aus historischen Nestlé-Etiketten bestückt ist. Ein fahren stehen, ihre Blüte erlangte. und viele mehr. Und man begegnet dem Prototypen die Besucher mitnimmt, in die Visions. Projektionen prächtiges Symbol für den fein verzweigten Weltkon- der Nespresso-Maschine, der sage und schreibe 30 aller Art sind es, die zum Nachdenken und Philoso- zern, der seine Wurzeln hier hat: an der Chaussée de Im zweiten Stock des nest taucht man in den Zeitgeist Jahre alt ist. Erstaunliches fördert auch der runde phieren anregen sollen. Bevor man ganz profan einen la Guinguette 10. (rw) ein. Und lernt viel, wenn man mit seinem Touchscreen- Tisch im Forum zu Tage. Hier fahren die Ausstellungs- Stock tiefer steigt. Der Magen knurrt ― und der Hunger www.das-nest.ch, www.alimentarium.org

60 61 FOREVER YOUNG

Alle Grossen waren hier: , Ella Fitzgerald, Marlene Dietrich oder Gilbert Bécaud ― an den rauschenden Soirées Extraordinaires von Ernst Scherz senior in den 50er- und 60er-Jahren. Besonders oft zog es Chansonier ins Gstaader «Chez Maxim’s», wie die «Salle Baccarat» damals noch hiess. Zu seinem neuen Namen kam der frisch renovierte Ballsaal ― benannt nach den weltberühmten Kristallglasleuchtern ― im Winter 1991. Nebst Kostüm-Galas für wohltätige Institutionen war die «Baccarat» immer wieder Schauplatz für Extravagantes. So mutierte sie 2006 anlässlich der Hochzeit eines bekannten Bankiers zu einer Luxus-Skihütte. Ein anderer Gentleman liess hier detailgetreu das Lieblingsrestaurant seiner asiatischen Freundin nachbilden: für ein Dîner à la japonaise. Vollgas gab auch Bonhams an zehn Auktionen für heisse Boliden. Seit der Sommersaison 2016 geht der beliebte Showroom in neuem Gewand an den Start. (rw)

62 63 BÜHNE FREI

im Vorhang auf: Seit jeher ist die Grande Dame gefragte Kulisse für Film- produktionen, Werbekampagnen und Fotoshootings aus aller Welt. Ende GSTAAD 2015 zog es das deutsche Lifestyle- Magazin PETRA für ihre Winter- modestrecke nach Gstaad. Fotografiert von Esther Haase, die bereits Persön- PALACE lichkeiten wie Vivienne Westwood, Anna Netrebko und Angela Merkel porträtierte, entstand ein visueller Krimi über die «Spionin in Schwarz».

SPOTLIGHT

64 65 Requisiten inklusive: Der hauseigene Rolls-Royce Silver Wraith chauffierte schon Catherine Schell durch Gstaad ― zu sehen im Filmklassiker «The Return of the Pink Panther», für den das Palace 1975 als Drehort diente. Lediglich die Aufnahmen vom ruum (Kenner erinnern sich!) mit erfolgten im Studio ― und prompt trudelten nach der Film- premiere unzählige Gästeanfragen ein für das Zimmer, das es nie gab.

66 67 Mitmachen erwünscht! Die Palace- Familie kennt bekanntlich ja kein Nein, und so durfte schon manches Mitglied unverhofft Modelluft schnup- pern ― ein Einsatz mit Folgen: Chauffeur Manolo wurde nicht nur in der PETRA, sondern auch in einem Bildband des New Yorker Verlags Assouline zum Fotomodell.

68 69 Für ihren Job als «Spionin in Schwarz» flog Nastya Belochkina eigens aus Moskau ein. Das Covermodel ziert regelmässig die Titelseiten von VOGUE, COSMOPOLITAN und Marie Claire. Eine Koryphäe in ihrem Metier ― wie bald ihre Gstaader Statisten auch.

70 71 Geboren und aufgewachsen in einer Bremer Künstlerfamilie, widmet sich Esther Haase nach einer klassischen Tanzausbildung dem Studium der Fotografie. Nach ihrem Abschluss im Jahr 1993 macht sich die selbststän- dige Fotografin schnell einen Namen in der internationalen Kunst- und Medienszene. Magazine von Madame Figaro über Stern bis VOGUE India, berühmte Designerlabels im Kundenportfolio sowie Ausstellungen in Stockholm und New York dokumen- tieren ihr Schaffen. Vielleicht ist es Esther Haases künstlerisches Credo, das ihre Arbeit so erfolgreich macht: «Das Wichtigste für mich ist es, einen spontanen Eindruck zu erzeugen ― eine Spur der Bewegung.» Die mehr- fach ausgezeichnete Fotografin lebt heute mit ihrer Familie in Hamburg und London.(sk) — www.estherhaase.com

72 73 SCHÄUME zum TRÄUMEN

PALACE SPA

Es war einmal… Vor mindestens 25 Jahren, in Istanbul. Ich gönnte mir erstmals ein türkisches Bad, standesgemäss im legendären Cağaloğlu Hamam, diesem Monument aus den Zeiten Sultan Mahmut I, erbaut 1741. Geblieben ist die Erinnerung an diesen imposanten Kuppel- bau, in dem es eigentümlich hallte: nach schlurfenden Männern in karierten Lendentüchern, scheppernden Schöpfbechern und Unmengen rauschenden Wassers.

Szenenwechsel: Ich sitze ― das «Pestemal»-Tuch um die Hüften geschwungen ― auf einem Thron aus Stein in einem dunklen Raum im flackernden Kerzenlicht. Meine Füsse baumeln in warmem Wasser. Cécile, die Therapeutin, die mich für die kommenden zwei Stunden durch die Hammam Experience begleiten wird, massiert Füsse, Fesseln und Sprunggelenke. Wenig später schreite ich in einen mit violett-bläulichem Licht erleuchteten Raum. In dessen Mitte stehen zwei sanft geschwungene, weisse Steinliegen. Ich staune Löcher in die unendliche De- cke, völlig losgelöst. Bis mich Cécile zur Schaummassage bittet: Zuerst auf dem Bauch, dann auf dem Rücken liegend werde ich von warmem Wasser umflossen und in grosse Wolken von marrokanischer Schwarzseife für ein Peeling eingehüllt. Und wie von Geisterhand fallen sie ab, die Gedanken, die einen durch den Alltag jagen. Ein paar Schritte nur entfernt empfängt mich das Dampfbad. Eukalyptus liegt in der Luft. Ich sitze still, minutenlang, atme tief, bevor ich mich dusche und dann treiben lasse: in meinem Privatpool mit loderndem Cheminée- Feuer hinter Scheiben. Das Plätschern, kombiniert mit dem Schillern der Wasseroberfläche, x-fach gebrochen und reflektiert, versetzt einen in Trance. Definitiv verschwimmen Raum und Zeit im angrenzenden Ruheraum: Bei der Ganzkörpermassage mit wohlduftenden und -temperierten Ölen muss ich eingeschlafen sein. Denn irgendwann weckt mich eine Stimme: aus diesem Traum aus 1001 Nacht. (rw)

Die Hammam Experience dauert zwei Stunden und besteht aus einer harmonischen Abfolge von sieben Räumen. Sie steht auch Gästen ausserhalb des Hotels offen. Der Klassiker in Istanbul: Cag˘alog˘lu Hamam, www.cagalogluhamami.com.tr. Der Klassiker in der Schweiz: www.palace.ch

74 75 LES RENDEZ-VOUS DE GSTAAD

OFF THE RECORD

Was Davos sein WEF, ist Gstaad sein Rendez-vous. Be- Wird die Schweiz als neutraler Ort und Hort in Zeiten vierte Macht im Staat sind. Doch diese Frage konnte Was ist Ihr Wunschthema für das nächste Rendez-vous reits zum dritten Mal trafen sich vergangenen März mehr internationaler politischer Unruhen im Tourismus also natürlich nicht abschliessend bejaht oder verneint wer- de Gstaad? Vor dem Hintergrund der aktuellen inter- als 100 Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik, um wieder an Zuwachs gewinnen? Die Lage ausserhalb den. Eines ist aber sicher: Die Pressefreiheit ist ein nationalen Lage wäre es sicherlich interessant zu er- sich in diskreter Atmosphäre auszutauschen. Chef der unseres Landes hat sich in der Tat deutlich verschlech- Grundpfeiler jeder Demokratie. örtern, was ein Land wie die Schweiz zu ihrer Verbes- Schweizer Armee André Blattmann verriet uns das Fa- tert: die Kriege im Nahen Osten, der Konflikt in der serung beitragen kann. Was die Auswirkungen von zit des diskutierten Leitthemas «Medien ― die vierte , Unsicherheiten im Südchinesischen Meer und Nebst dieser inhaltlichen Auseinandersetzung, was bringt weniger Sicherheit auf unser aller Wohlergehen sind, Macht?» ― und was solche Treffen besonders wertvoll kriegerische Auseinandersetzungen in Zentralafrika Ihnen der Austausch mit anderen Teilnehmern? Was kann darüber müssen wir uns ohnehin grundsätzlich Ge- machen. sind hierfür leider sehr traurige Beispiele. Ich glaube ein André Blattmann von einem Paul Bulcke lernen? Paul danken machen ― aufgrund der zunehmenden Un- durchaus, dass viele auch vor diesem Hintergrund Bulcke steht an der Spitze eines global tätigen Unter- ruhen auf unserer Welt kann ich da leider nicht opti- Sie nehmen bereits zum zweiten Mal am Rendez-vous de gerne in die Schweiz kommen. Sicherheit ist allerdings nehmens. Er hat mehrmals erwähnt, dass er bezie- mistisch sein. Gstaad teil ― wie kam es dazu? Ich folgte der erneuten nur eine Basis und nicht Selbstzweck: Wir wollen der hungsweise Nestlé vom Vertrauen der Konsumenten Einladung von Andrea Scherz. Für ihn ist Sicherheit ein Wirtschaft und dem Tourismus ermöglichen, erfolg- lebt. Ich lebe vom Vertrauen der Schweizer Bürger ― Im Januar in Davos, im März in Gstaad ― wo sind Sie wichtiges Gut: Seine Gäste wollen sich sicher fühlen reich operieren zu können. Unsere Bürger und Gäste und schon haben wir einen ersten gemeinsamen Nen- denn im Mai? Am WEF bin ich natürlich auch präsent, können, und dafür ist eine entsprechende Infrastruktur sollen sich überall frei und ohne Angst bewegen kön- ner. Dieser Austausch ist aber auch aus anderen Grün- weil wir dort mit 5000 Soldaten im Einsatz sind und unerlässlich. Die Schweizer Armee trägt ihren Teil zur nen. Oder wie der frühere Bundesrat Willi Ritschard den spannend: Ich habe Interesse, dass seine Schweizer gewährleisten, dass wir eine gute Arbeit zugunsten Sicherheit des Landes bei, sie bildet als einzige strategi- einst treffend formulierte: «Heimat ist dort, wo man Mitarbeiter in der Armee Dienst leisten, er wiederum dieser Organisation und der reibungslosen Abwicklung sche Reserve sozusagen das Fundament ― Ähnliches be- keine Angst haben muss.» weiss um den Mehrwert unserer Milizkader. Die Wirt- dieses wichtigen Anlasses erbringen. Das Besondere wirkt aber auch der Austausch mit Enablern aus Wirt- schaft ist für uns ein wichtiger Partner ― und so gilt es an diesen Treffen ist ― sei es im Mai oder irgendwann schaft und Politik, die sich für den Standort Schweiz Das dritte Rendez-vous de Gstaad ist Geschichte ― was einen Modus vivendi zu finden, wie wir unsere Inter- ― dass man sich in kleiner Runde offen austauschen stark machen. ist denn Ihr Fazit des Treffens? Nun, es wurde intensiv essen in Übereinstimmung bringen können. kann. Und dass man gar nicht darüber spricht. Und diskutiert, ob die Medien wirklich so etwas wie die das möchte ich auch weiterhin so pflegen.(sk)

76 77 ÜBER STOCK UND STEIN von GSTAAD BIS GSTEIG

WANDERTIPP

Was um Himmels Willen heisst Feutersoey? Woher stammt eigentlich der Flurname Ledi? Und was bedeutet wohl Senggi? Eine wandernde Spurensuche mit Marianne Lupi, Saanenland-Guide, von Gstaad bis Gsteig.

Die einen behaupten, Feutersoey heisse so, weil ein Herr Feuter hier im 14. Jahrhundert Säue hielt, die munter in der damaligen Gletschermoräne wühlten und so den Boden fruchtbar machten. Die anderen sehen es nüchterner und wohl auch richtig: «Feutersoey ist die Au, die dem Geschlecht der Feitir gehörte», weiss Marianne Lupi, die versierte Saanenland-Guide, zu berichten. Und schon sind wir mittendrin, im Thema ― auf unserer Wanderung entlang spre- chender Flurnamen von Gstaad nach Gsteig.

78 79 ber der Reihe nach: Gstaad ist der Ausgangspunkt. Und in Gstaad steckt der Wort- stammA Stat ― was soviel bedeutet wie Gestade. Gstaad ― mit seinem Ober- und Unterbort ― steht stellvertretend für die vielen Orte im Saanenland, die über dem Talboden lagen, der damals zuerst ein See und dann ein reiner Sumpf war, als sich die Gletscher zurückgezogen hatten. Nur die Borte und Ränder waren für die Landwirtschaft nutzbar. Von Gstaad zieht’s uns der Saane entlang nach Rütti (dem Ort, wo gerodet wurde) und weiter zum Senggi (Scheu- ergut). Hier wurden ebenfalls Baumreste entsorgt. Und so liess man die Nadeln von Rot- und Weisstannen singen, mit diesem typischen Geräusch, wenn diese versengen.

Nach einer guten halben Stunde winkt das Chlösterli ― ein Ort, den alle Partyfans und Gour- mands genossen, als im uralten Holzhaus ennet des Flusses noch Leben war. Verlassen ruht es nun, das Chlösterli, das im Mittelalter eine Herberge für missionierende Mönche war, die un- terwegs rasten wollten. Bald schon passieren wir die engste Stelle im Tal, das Löuweli ― wo immer wieder mal die grosse Lawine niederdonnerte und bisweilen gar die Saane zu einem See staute, zuletzt 1930 und dann 1990. Die Schweizer Armee machte sich die Enge ebenfalls zunutze und errichtete dort im 2. Weltkrieg noch immer sichtbare Panzersperren. Dahinter liegt die Ledi ― jener Umschlagsplatz, wo Schiffe oder Karren beladen und entladen wurden.

Vorbei an Feutersoey zieht es uns am rechten Abhang des Flusses ins Saali ― was soviel be- Gstaad (Talstation Eggli) — Feutersoey — Grund —―Gsteig 3 Stunden — 12 Kilometer — leichte Wanderung — deutet wie Heimat oder feuchtes Land. Über Weiden geht’s durchs Rohr weiter nach Gsteig, Rückfahrt mit Postauto (auch Teilstrecken möglich) dessen Bedeutung sich vom französischen Chastalet oder Châtelet (Wachturm) herleitet. Wer so weit gewandert ist, der hat definitiv einen Bärenhunger. Auf einen währschaften Zmittag im Unbedingt lohnt sich ein Abstecher zum Gander-Haus, (rw) vermutlich aus dem Jahre 1660. Es soll einem Hotel Bären, beispielsweise. Säckelmeister gehört haben, der die Fassade und das Guides Gstaad Saanenland, [email protected] Vordach in den schönsten Farben schmücken liess.

80 81 Those were the magical days of youth, and because I knew almost every person that lived in the Palace, which was everyone that was anyone, TAKI TALK uh… sorry about that.

HIGH SOCIETY — FIGHT SOCIETY

Among my first memories of the Palace back in the early Sixties was hearing Joaquin Rodrigo’s haunting piano Concerto De Aranjuez played every afternoon in the great lounge by the pia- nist. Sounds and smells never leave one. The sweet, simple pleasures of this long ago period also involved the odd fistfight among us youngsters. There was an almost smiling aspect to those altercations, innocent and almost non-violent. Mostly over girls, naturally, and one punch settled the issue. The most famous one took place at the old Grill when Johnny Hallyday, the French Elvis, played at the Palace and then moved his great entourage to the Grill. The rocker sent a gofer to ask the French deb of the year to join him, but Cristina de Caraman refused. The rock star came over to our table and a riot ensued. No one got hurt as Andre and Luigi, the legendary barmen, played referee. We all ended up having drinks together and Cristina did dance with Johnny after all. My favourite fight took place at the GreenGo, the first year it opened. Someone pushed the girl I eventually married, Princess Alexandra Schoenburg, and she fell against the banquet. I objected, he pushed me, and I grabbed him in a headlock rather hard. That’s when the room suddenly went quiet. While I swung him to the floor, his head came off his shoulders and remained in the crook of my arm. I thought I had decapitated him. Even the DJ stopped play- ing. Then everyone began to laugh hysterically. Upon closer inspection, his head was still attached but his toupee had come off. A good sport, he also laughed and asked for it back. I handed it back to him and everyone resumed dancing.

Taki Theodoracopulos (born August 11, 1936), best known as TAKI, is a Greek-born journalist and writer living in New York City, London and Gstaad. www.takimag.com 5N 18kt rose gold case and bracelet, baguette hand-wound movement in 18kt gold Promenade/Güterstrasse 82 Tel Nr 033 748 31 63 83 [email protected] www.corum.ch LOVE AFFAIR Unsere Grande Dame hat schon einige verkuppelt ― Gäste wie Mitarbeitende. Wir stellen Ihnen hier einige Palace-Paare vor …

PALACE FAMILY

Eleonora & Andrea ― ehemalige Chef de Rang (33) & 2. Maître d'Hôtel (42) ― Wohnort: : Gstaad während der Saison, Piemont während der Zwischensaison ― Ein Paar seit: 2002, verheiratet seit: September 2010 ― Kinder: zwei Söhne ― Hat den ersten Schritt gemacht: Eleonora beim Swiss Tennis Open Gstaad ― Das kann Alexandra & Mario ― Verantwortliche Palace-Wäscherei (36) & Page (41) er gut: «mich zum Nachdenken bringen, Wohnort: Saanen ― Ein Paar seit: 2002, verheiratet seit: 2008 ― Kinder: eine Tochter bevor ich etwas Falsches tue.» ― Das schätzt sie an ihm am meisten: «seine Seelenruhe. Die Welt kann untergehen, ― Das schätzt er an ihr am meisten: «ihre er findet immer eine Lösung.» ― Das muss sie laut ihm noch lernen: «weniger Natürlichkeit, Genauigkeit und Lebenslust.» Süssigkeiten essen» ― Wir sind: «sehr unterschiedlich! Die eine temperamentvoll, der ― Gemeinsame Passion: andere gelassen ― so ergänzen wir uns perfekt.» ― Wir haben: «viel Glück: sind gesund, «gutes Essen und Trinken, Reisen» haben tolle Freunde und eine ganz herzige Tochter.» ― Unser Leben nach dem Palace: ― Das Palace: «werden wir zuhause in in der Sonne verbringen ― das hat aber noch Zeit!» «ist Teil unseres Lebens.»

84 85 Deborah & Victor ― ehemalige Green- Go-Empfangsdame (50) & ehemaliger Vize- direktor (55) ― Wohnorte: Lauenen, Genf, Malta ― Ein Paar seit: 1993, verheiratet seit: 1999 ― Der erste Schritt: «passierte im Palace im gegenseitigen Barbara & Luis ― Guest Relation Manager (46) & Artisans-Allrounder (45) Einverständnis.» ― Er kann, sagt sie, ― Wohnort: Lauenen ― Ein Paar seit: 2000, verheiratet seit: 2004 besonders gut: kochen ― Sie kann, ― Erstes Date: bei der Country Night Gstaad ― Hat die Hosen an: zu Hause meint er, besonders gut: fotografieren Barbara, ausser Haus Luis ― Er bringt sie zum Lachen: ― Wenn wir könnten: «würden wir wieder «wenn er mir etwas vorsingt» ― Das muss er noch lernen, sagt sie: «kochen mit alles genau gleich machen» ― Ein Leben Kochbuch! Steht er am Herd, kommen nur Freestyle-Kreationen auf den Tisch.» nach dem Palace: «haben wir schon ― und ― Das schätzt er an ihr am meisten: «ihren Charme und ihre direkte Art.» geniessen es in vollen Zügen.» (sk)

86 87 PORZELLAN mit PERSÖNLICHER HANDSCHRIFT

AUFGETISCHT

Man nehme eine langjährige Freundschaft, eine gemeinsame Vision und ein gutes Stück Gross- zügigkeit. Genau so entstand das neue Porzellan des beliebtesten Restaurants im Palace, für das bereits im Oktober die ersten Reservationen auf die Wintersaison getätigt werden.

Jean-Jacques Miauton, seines Zeichens ehemaliger Generaldirektor und Referenzaktionär der Gruppe CRH Gétaz-Miauton, dem grössten Baulieferant der Schweiz sowie guter Freund der Familie Scherz, liess es sich nicht nehmen, sämtliches Geschirr der Fromagerie zu sponsern. Sein Ariane Fine Porcelain ist dem internationalen Gastgewerbe schon länger ein Begriff, be- liefert der Waadtländer doch regelmässig grosse Häuser wie Hyatt und Westin und ist welt- weit der drittgrösste Händler für Porzellan und Kacheln.

Qualitativ hochwertig, beständig, kreativ und dennoch zeitlos musste der neue Service sein ― und schnell war die Entscheidung auf die Kollektion Brasserie gefallen. Für das visuelle Finish sorgte Isabelle Auvray, die sich seit dem Ende ihres Studiums der Dekorativen Malerei hauptsächlich dem alpinen Chaletstil widmet und somit prädestiniert war für die Bemalung, die rustikal-schön, aber nicht kitschig-banal Teller und Tassen zieren sollte. Nach wenigen Entwürfen auf Papier und Geschirr waren die an lokale Bauernmalerei angelehnten Verzie- rungen gefunden und in der Fromagerie konnte wieder frisch aufgetischt werden ― zur Feier des gelungenen Teamworks! ( s k ) www.arianeporcelain.com, www.isabelleauvray.com

88 89 AUF DEN HUND gekommen

ANEKDOTE

Endlich war es geschafft, die Hündin im Haus. Und so rstens kommt es anders ― und zweitens kam es, wie es kommen musste. Andrea verabschiedet als manE denkt. Ideen nehmen bisweilen ihren eigenen sich von Andrea, die eine oder andere Träne kullert. Lauf. Alles ist geplant wie am Schnürchen ― für den Und noch ein paar mehr, als Luna mit einer roten Ma- Abschied von Nachtportier Andrea Gambardella, der sche um den Hals die Szene betritt. Das zauberhafte nach 43 Jahren in die wohlverdiente Pension geht. Und Wesen trägt diesen sinnigen Namen, weil ihr künftiger seit vielen, vielen Jahren hat die treue Seele des Hau- Besitzer ― ein Nachtmensch durch und durch ― bei ses sich nichts sehnlicher gewünscht, als wieder einen jedem Mondstand an der Conciergerie auf Posten war. Hund zu besitzen. Genau genommen einen Golden Die zweite Überraschung jedoch, die war so nicht ge- Retriever. Denn nun, wo er Zeit für sich und seine Fa- plant: Denn Andrea Gambardella, ein Meister der milie hat, will er in Bewegung bleiben, dank eines tie- Organisation, hatte im Hinblick auf sein Rentnerda- rischen Begleiters an seiner Seite. Dieser heimliche sein längst vorgesorgt und für sich in einer anderen Wunsch sollte in Erfüllung gehen, das war sonnenklar französischen Zucht bereits einen Welpen reserviert ― für Hausherrn Andrea Scherz. Und so setzte er die gehabt. Natürlich einen Golden Retriever, aber ein Aktion Golden Retriever mit seinem Team in Gang. Männchen. Sabrina Di Iorio, ihres Zeichens Personalverantwortli- che und Partnerin von Direktor Romuald Bour, spürte Da standen sie nun alle, Andrea und die ganze Palace- die beste Zucht für diese britische Hunderasse in Familie. Und wussten einen Moment lang nicht, ob sie Frankreich, wo Andrea Gambardella lebt, auf. Bald nun lachen oder heulen sollten. Die goldene Luna je- war ein zauberhafter Welpe gefunden, ein schönes doch, sie rettete allesamt. Denn mit ihrem Charme hat- Weibchen. Romuald Bour setzte sich sofort ins Auto, te sie längst alle Herzen erobert. Und so war der Be- um das lebendige Geschenk höchstpersönlich abzu- schluss rasch gefasst: Fortan soll Luna das Maskottchen holen. Vier Stunden hin, eine Menge Papiere für den des Gstaader Hauses sein ― als neues, treues Mitglied Zoll ausfüllen, dann vier Stunden zurück, so lautete der sechsköpfigen Patchworkfamilie Bour-Di Iorio. Und das tierische Tagesprogramm. «Nie wieder», dachte selbstverständlich wird Andrea Gambardella «seine» sich Romuald Bour. Schliesslich hatte er sich schon in Luna mit seinem Hund Neo Jahr für Jahr heimsuchen. den Welpen ein wenig verliebt … In seiner zweiten Heimat: im Palace. (rw)

90 91 LES NOUVELLES de LOCAL NEWS bleme, die nun mithilfe eines Darleh- delt. Getreu diesem vielversprechend- ens der Gemeinde Saanen und pri- schweizerdeutschen Namen soll sich GSTAAD vater Spenden angepackt werden der Gast wie zuhause fühlen, wenn er LET IT SNOW: Es geht vorwärts bei können. Dem geplanten Ausbau der im weiterhin grössten Hotel der den Bergbahnen Destination Gstaad. «JFK», die zukünftig bis zu 60 Schüle- Region logiert. Mit seinen im Über- Nachdem ihre stille Sanierung Anfang rinnen und Schüler aufnehmen soll, nachtungspreis inbegriffenen Zusatz- 2016 vollzogen werden konnte, sind steht somit nichts mehr im Wege. leistungen wie einer hauseigenen nun die Plangenehmigungsverfahren Ebenfalls hat ihr neuer Präsident, Skischule, täglich geführten Wande- IN-HOUSE für die neue Saanerslochbahn sowie Philippe Gudin, die Nutzung des sich rungen und vielem mehr setzt das die Ersatzbahn Gstaad — Eggli einge- im Bau befindenden Rosey-Gebäudes HUUS auf ein in der Schweizer leitet. Der Spatenstich für die bislang am Bahnhof Saanen zugesichert. Hotellandschaft bislang einmaliges PALACE RENOVATION: Unser Haus PALACE FAMILY: fehlende Beschneiung auf der Pisten- Konzept. ist zumindest in den beiden, jeweils Es sind vor allem verbindung zwischen Rossfälli und ALTBEWÄHRTER TREFFPUNKT, dreimonatigen Zwischensaisons eine unsere langjährigen Chalberhöni im Skigebiet Eggli-La NEUER LOOK: Es gehört für Ein- vermeintlich ewige Baustelle. Im Früh- treuen Mitarbeiterin- Videmanette hingegen erfolgte bereits heimische und Gäste gleichermassen jahr wurde unser grösster Bankettsaal nen und Mitarbeiter, letzten August. zu den beliebtesten Treffpunkten SUGGESTIONS Baccarat einem sorgfältigen Facelift die das Palace zu von Gstaad. Nach umfangreicher Reno- unterzogen. Neben der üblichen einem besonderen AUF NEUEN SCHIENEN: Sie gilt als vation präsentiert sich das an der SCHWEIZER GOLD IM PAYS - optischen Veränderung investierten und einzigartigen Ort eine der schönsten Panoramastrecken Promenade und neben dem Eisenbahn- D’ENHAUT: In der Schaukäserei wir vor allem in High-Tech-Equipment. machen. Vergangenen der Schweiz. Nun baut die Montreux- areal gelegene Charly’s im heimeligen Château-d’Oex wird der Hartkäse So wurde die hochauflösende Lein- März trat unser König Oberland Bernois, vielen besser be- Alpen-Chic. Sein bis dato erfolgreiches Le Chalet Bio noch in ursprünglicher wand für unseren 4K-Beamer eigens der Nacht, Andrea kannt unter ihrer Abkürzung MOB, eine Konzept mit einer Vielfalt an warmen Manier auf Holzfeuer ganzjährig aus den USA importiert, da sie in Gambardella, nach gut 40 Umspuranlage für eine Bahnverbindung und kalten Getränken und Speisen, hergestellt. Aus 160 bis 200 Litern Europa noch nicht erhältlich ist. Kern- Jahren als Nachtconcierge in ohne Umsteigen von Montreux nach Backwaren und Confiserieprodukten Biomilch entsteht so immer von stück unseres Baccarat bleiben seinen wohlverdienten Ruhestand. Interlaken. Auf seinen neuen Schienen bleibt wiederum bestehen — und auch Mittwoch bis Sonntag ein Käselaib weiterhin die Kristallleuchter aus der Giovanni Tufano ist als ehemaliger rollt der Goldenpass mit dem Fahrplan- die beste heisse Schoggi von Gstaad von 16 bis 20 Kilogramm. Nach gleichnamigen Stadt, nach denen der GreenGo-Garderobier und langjähriger wechsel ab November 2018. wird weiterhin hier serviert. einem knappen halben Jahr Reifung Saal einst benannt wurde. Rezeptionsleiter eines Hotels auf Gästen. Am 1. Oktober 2016 übernahm im Keller ist dieser bereit zum Ischia geradezu prädestiniert für seine Franz Faeh zusammen mit seinem WILLKOMMEN ZURÜCK: Mit PROMENADE-ZUWACHS: Vergange- Verzehr — so lange gilt es aber nicht Auch unser drittgrösster Veranstal- Nachfolge, kennt er doch bereits viele Souschef Luca Gatti die Leitung seinen sage und schreibe 101 Jahren nen Juli eröffnete an der Stelle des zu warten, denn nach getaner Arbeit tungsraum Salle Piero wurde im Herbst unserer Palace-Nachtschwärmer. unserer Hotelküche und schlägt damit gehört das «Wimbledon der Alpen» zu ehemaligen Café Pernet/Richi’s Pub locken Fondue und Rösti im angren- renoviert. Zu der neuen Holzdecke nach über 30 Jahren ein neues kuli- den traditionsreichsten Tennisturnie- Le 3780. Das im alpinen Ambiente ein- zenden Restaurant zum geselligen gesellen sich ein neues Lichtkonzept Auch Jon und Ana Cincar, Etagenportier narisches Kapitel auf — bleiben Sie ren der Schweiz. Im vergangenen Juli gerichtete Restaurant mit gemütlichem Zmittag. und weitere technische Gadgets so- und Zimmermädchen aus Serbien, gespannt! wurde nach 33 Jahren erstmals wieder Cheminée und viel verarbeitetem wie — direkt gegenüberliegend — zwei verabschieden sich nach über 30 Jahren ein Damenturnier in Gstaad ausge- Altholz bietet das ganze Jahr über eine HIKE AND DINE AM LAC RETAUD: neue stille Örtchen. treuester Dienste im Housekeeping PALACE KIDS: Draussen zwischen tragen, passend unter dem Motto entspannte französische Küche. Im Seit Dezember 2015 präsentiert sich von uns. Palace-Garten und Olympischem Frei- «The Girls Are Back In The Alps». And durchgehend geöffneten Barbereich das Restaurant du Lac Retaud am A propos: Der wahrscheinlich belieb- bad wurde das Terrain unseres Aussen- the girls will be back! Der nächste hat man die Qual der Wahl zwischen Fusse des Diableretmassivs nach über teste Selfie-Spot des Palace wird noch Abschied fällt ja bekanntlich meist spielplatzes im vergangenen Frühjahr Ladies Championship Gstaad findet verschiedenen Bieren vom Fass und zweijähriger Renovation im neuen beliebter. Die Damentoilette im Erd- schwer. Unser langjähriger Küchen- komplett neu gestaltet. Unsere kleinen vom 15. bis zum 23. Juli 2017 statt. einer Weinkarte, die sich sehen lassen Gewand. Letztes Frühjahr übernahm geschoss hat sich im Herbst dank chef Peter Wyss hielt somit einige Gäste haben seither die Qual der kann. hier Fabrizio Adamo, vielen bereits grossen Spiegeln, Dielenböden und Saisons nach seinem vorgesehenen Wahl zwischen Baumhaus, Rutsche MEILENSTEIN FÜR JFK: Es ist eine bekannt aus dem Comptoir d’Enhaut anderen Raffinessen in eine schloss- Pensionsalter unserem Palace und und Schaukel sowie Kletterparcours. Schule wie aus dem Bilderbuch: die HOTEL-ZUWACHS: Seit Dezember in Rougemont, die Funktion des Gast- artige Fotokulisse verwandelt. Wir seinem Team weiterhin die Treue. 1971 gegründete John F. Kennedy ist das Saanenland um ein 4* Superior gebers. Feinschmecker von beiden freuen uns schon jetzt auf weitere Mit seiner rechten Hand Hugo Weibel International School ist heute die ein- Hotel reicher. Das ehemalige Steigen- Seiten des Col du Pillon schätzen die

Momentaufnahmen unter dem hash- verabschiedet er sich während der Der Scherenschnitt stammt von der Künstlerin zige internationale Ganzjahresprivat- berger Hotel oberhalb von Saanen regionale Küche und eine gute Auswahl tag #gstaadpalace. Wintersaison bei verschiedenen Beatrice Straubhaar. Erfahren Sie mehr schule im Saanenland. Kleine Klassen hat sich nach umfangreichen Umbau- an italienischen Gerichten. (as) über dieses alte faszinierende Kunsthandwerk: kulinarischen Anlässen von seinen www.scherischnitt.ch bereiteten aber auch finanzielle Pro- arbeiten in das neue HUUS verwan-

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Von Santa Margherita di Pula nach Gstaad: In der Wintersaison gastieren erstmals Alessandro Cocco und sein Restaurantteam aus dem Forte Village in Gildo’s Ristorante. Reservation empfohlen! — WWW.FORTEVILLAGE.COM

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