Erziehungs-, Bildungs-, Und Sozialisationsansätze Für
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Miriam Smolle ERZIEHUNGS-, BILDUNGS-, UND SOZIALISATIONSANSÄTZE FÜR MÄDCHEN UND FRAUEN IM NATIONALSOZIALISMUS DIPLOMARBEIT Zur Erlangung des akademischen Grades Magistra der Philosophie Pädagogik Sozial- und Integrationspädagogik Alpen-Adria-Universität Klagenfurt Fakultät für Kulturwissenschaften Begutachter: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerald Grimm Institut: Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung Abteilung: Historische und systematische Pädagogik Oktober 2011 Ehrenwörtliche Erklärung: Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende wissenschaftliche Arbeit selbstständig angefertigt und die mit ihr unmittelbar verbundenen Tätigkeiten selbst erbracht habe. Ich erkläre weiters, dass ich keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe. Alle aus gedruckten, ungedruckten oder dem Internet im Wortlaut oder im wesentlichen Inhalt übernommenen Formulierungen und Konzepte sind gemäß den Regeln für wissenschaftliche Arbeiten zitiert und durch Fußnoten bzw. durch andere genaue Quellenangaben gekennzeichnet. Die während des Arbeitsvorganges gewährte Unterstützung einschließlich signifikanter Betreuungshinweise ist vollständig angegeben. Die wissenschaftliche Arbeit ist noch keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt worden. Diese Arbeit wurde in gedruckter und elektronischer Form abgegeben. Ich bestätige, dass der Inhalt der digitalen Version vollständig mit dem der gedruckten Version übereinstimmt. Ich bin mir bewusst, dass eine falsche Erklärung rechtliche Folgen haben wird. Einöde, am 13.10.2011 Inhaltsverzeichnis I. Einleitung 1 II. Nationalsozialismus 4 2.1 Begriffsdefinition 4 2.2 Entstehung des Nationalsozialismus 5 2.2.1 1919-1933 Aufstieg des Nationalsozialismus 5 2.2.2 1933-1945 Das Dritte Reich – Unter der Herrschaft Hitlers 10 2.3 Ideologien des Nationalsozialismus 15 2.3.1 Volksgemeinschaft 15 2.3.2 Sozialdarwinismus und Rassentheorie 17 2.3.3 Antisemitismus 20 2.4 Strategien des Nationalsozialismus 23 2.4.1 Politische Rhetorik 23 2.4.2 Führerkult 26 2.4.3 Massenkult und Rituale 28 III. Frauen im Nationalsozialismus (ab dem 21. Lebensjahr) 32 3.1 NS-Frauenorganisationen 32 3.2 Ideologische Ansichten der Frauen zur damaligen Zeit 36 3.3 Politische Maßnahmen 42 IV. Mädchen im Nationalsozialismus 49 4.1 Nationalsozialistische Erziehung 49 4.2. Schulische Erziehung 51 4.3. Außerschulische Erziehung „Bund Deutscher Mädel“ (BDM) 57 4.3.1 Entstehung des BDM 58 4.3.2 Organisation und Ideologie 60 4.3.3 Zeitzeuginnenberichte 66 V. Frauen für und gegen Hitler 72 5.1 Magda Goebbel – Vorzeigefrau des Regimes 72 5.2 Eva Braun 77 5.3 Vergessene Widerstandskämpferinnen 81 5.3.1 Dorothy Thompson 81 5.3.2 Liselotte Herrmann und Lina Haag 84 VI. Schlusswort 88 Literaturverzeichnis 89 I. Einleitung Mit meiner Diplomarbeit, welche den Titel „Erziehungs-, Bildungs-, und Sozialisationsansätze für Mädchen und Frauen im Nationalsozialismus“ trägt, möchte ich versuchen die gesellschaftliche Stellung von Mädchen und Frauen zu dieser Zeit den Lesern meiner Arbeit näher zu bringen. Ich habe mich schon mehrmals mit dieser Thematik auseinandergesetzt, sei es als ich noch zur Schule ging, aber auch während meines Studiums. Dadurch wurde mein Interesse immer mehr geweckt diese Thematik auch schwerpunktmäßig für meine Diplomarbeit aufzuarbeiten. Während meiner umfassenden Auseinandersetzung mit einschlägiger Literatur habe ich gemerkt, wie umfassend dieses Thema ist. Immer wieder sind mir sehr interessante Themenstellungen aufgefallen und bald habe ich festgestellt, dass es sehr schwierig sein wird das Thema einzugrenzen. Aber ich habe versucht, die wichtigsten Schwerpunkte herauszunehmen, um den Umfang der Arbeit nicht zu sprengen. Abschließendes Ziel meiner Arbeit ist es, die Rollenzuschreibung von Frauen und Mädchen, welche im Nationalsozialismus stets auf das Hausfrauen- und Mutterdasein beschränkt wurde, aufzuzeigen. Am Beginn meiner Diplomarbeit wird der Begriff Nationalsozialismus an sich erklärt. Danach folgt eine kurze Entstehungsgeschichte des Nationalsozialismus vom Jahr 1919 bis zum Jahr 1945. In diesem Kapitel wird auch zugleich die Entstehungsgeschichte der NSDAP angeführt. Im Anschluss daran folgen ideologische Ansätze wie beispielsweise die Volksgemeinschaft, welche im Nationalsozialismus von besonderer Bedeutung war. Als Abschluss des ersten Kapitels habe ich noch einige Strategien dieses Regimes angeführt. Das erste Kapitel soll als Einführung dienen, um die gesamte Thematik verständlicher zu machen. Die nachfolgenden Kapitel beziehen sich rein auf die Frauen und Mädchen der damaligen Zeit. Das heißt genauer auf die Erfassung dieser durch die verschiedenen Organisationen wie der NS-Frauenschaft und dem „Bund Deutscher Mädel“. Das Ziel solcher Organisationen war es zuerst die nationalsozialistischen Ideologien zu vermitteln, um so das weibliche Geschlecht für das Regime gefügig und brauchbar zu machen. Es ging hier also nicht um eine Erziehung, wie wir sie heute genießen, sondern es ging vielmehr darum, Mädchen auf die zukünftige Hausfrauen- und Mutterrolle vorzubereiten. Die Mädchen und Frauen mussten sich damit begnügen je nach Wirtschaftslage eingesetzt zu werden, denn in 1 Kriegszeiten gab es plötzlich eine Umrüstung hinsichtlich der zu erfüllenden Funktion des weiblichen Geschlechts. Zu meinem Thema hat es genügend Literatur gegeben und so fiel mir die Auswahl der Bücher, die ich schließlich für meine Arbeit verwendet habe, nicht immer leicht. Es gab materialreiche Bücher, die die Thematik umfangreich behandelten, wie beispielsweise das Buch von Dorothee Klinksiek „die Frau im NS-Staat“, indem das Mädchen- und Frauenbild im Nationalsozialismus sehr gut dargestellt wird. Ich möchte noch weitere Bücher anführen, die für meine Arbeit relevant waren. Das Werk von Ute Benz „Frauen im Nationalsozialismus“ beschreibt wichtige ideologische Ansichten der Frauen im NS-Staat. Des Weiteren war das Buch von Rudolf Benze „Erziehung im Großdeutschen Reich“ wesentlich für die Ausarbeitung meiner Diplomarbeit. Darin werden die nationalsozialistischen Erziehungsideale umfangreich behandelt. Die Bücher von Gisela Miller-Kipp „Auch Du gehörst dem Führer“ und „Der Führer braucht mich“ geben einen zentralen Einblick in die Aufgaben und Pflichten des BDM. Das Buch von Martha Schad „Frauen gegen Hitler“ und das Werk von Volker Elis Pilgrim „Du kannst mich ruhig Frau Hitler nennen“ waren ebenso wichtig für die Behandlung meines Themas, da darin das Leben berühmter Frauen wie Eva Braun oder Magda Goebbel in der NS-Zeit umfassend dargestellt wird. Zur Ausarbeitung meines Themas habe ich die historische-hermeneutische Methode herangezogen, da ich der Meinung bin, damit am besten mein Thema abhandeln zu können. Um mich jedoch nicht nur auf bereits vorhandene Literatur zu beziehen, führte ich auch ein narratives Interview mit einer Dame, die damals (1941) beim „Jungmädelbund“ gewesen war. Leider konnte ich nur ein einziges Interview führen, da es schwer war noch weitere Personen zu finden, die mir etwas dazu erzählen konnten. Deshalb habe ich mich der Literatur, welche zu meiner Thematik zum Glück ausreichend vorhanden ist, weiterhin bedient und füge dazu einige Zeitzeuginnenberichte vom „Jungmädelbund“ und vom „Bund Deutscher Mädel“ in meiner Arbeit an. Sehr interessant finde ich aber, dass es nicht nur Frauen, die gegen Hitler und den Nationalsozialismus waren, gegeben hat. Zwei der bekanntesten Frauen, die Hitler und seinem Regime positiv gegenüberstanden, waren Magda Goebbel und Eva Braun. Mir war es wichtig, neben den Frauen, die den Mut hatten sich gegen Hitler und das Regime zu stellen, auch die andere Seite anzuführen. 2 Zur Verbesserung des Leseflusses habe ich bestimmte Begriffe wie beispielsweise die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) oder den Bund Deutscher Mädel (BDM), abgekürzt. Meine besondere Dankbarkeit gilt meinem Betreuer Dr. Gerald Grimm, meiner Studienkollegin Nadja Leeb und meiner Familie, die mich allesamt tatkräftig während des Schreibens der Diplomarbeit unterstützt haben. 3 II. Nationalsozialismus 2.1 Begriffsdefinition Um den Begriff „Nationalsozialismus“ definieren zu können, ist es wichtig, zwischen den nationalsozialistischen Parteiorganisationen und zwischen der Entstehung des Begriffes „Nationalsozialismus“ zu unterscheiden. Die zwei Hauptströmungen des Begriffes „Nationalsozialismus“, die erstmals im 19. Jahrhundert erwähnt worden sind, lauten Sozialismus und Nationalismus. Aus der Verbindung dieser zwei Vorstellungen entstand die eigentliche Idee des Nationalsozialismus (vgl. Deuerlein 1974: 38). Im Jahr 1860 hatte Moses Heß, welcher Gründer des sozialistischen Zionismus gewesen war, erstmals den Begriff „national-sozial“ erwähnt (vgl. Deuerlein 1974: 38). Im Jahr 1887 hatte man dann folgende Schlagzeile von einem deutschen Adelsblatt veröffentlicht: „Der Staat ist ihm [Bismarck] nicht nach dem heutigen Parteiwesen eine Summe von Einzelwillen, sondern der Gesamtwillen als Ausdruck des Nationalgeistes. Deshalb kennt er aber, wie nur einen Gott, auch für die Gegenwart nur einen vernünftigen Parteibegriff, nämlich, so könnte man sagen, den Nationalsozialismus mit dem einen Programm des christlichen Gebots der Gerechtigkeit und der Liebe.“ (Deuerlein 1974: 38,f.) Wenn man über den Nationalsozialismus spricht, dann handelt es sich hier auch um „eine Ideologie, die sich als Weltanschauung ausgab, und eine Partei, die sich als politische Bewegung erklärte. Nationalsozialismus ist eine Erscheinung der Entwicklung des Deutschen Reiches zwischen 1919 und 1933. Nationalsozialismus ist von 1933 bis