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Oberholzer Anita

ASFINAG: modernes Dienstleistungsunternehmen 100 % Service für Österreichs Autofahrer

Auf ca. 2.000 km Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich werden jährlich mehr als 20 Mrd. Kilometer gefahren. Eine Distanz, für die man 26.000 mal zum Mond und zurück reisen könnte. Vom österreichischen Straßennetz profitieren Wirtschaft, Tourismus und Handel. Dafür sorgt die ASFINAG, Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-AG. >> Als kundenorientiertes Dienstleistungsunternehmen gehen die Aufgaben der AS- FINAG weit über die reine Finanzierung des österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßennetzes hinaus. Herausforderungen wie die EU-Erweiterung oder die Einführung der fahrleistungsabhängigen Maut für Lkw und Busse verlangen mod- ernstes Straßen- und Infrastrukturmanagement. Alle Mittel und Einnahmen aus Maut und Vignette und ab 1. Jänner 2004 auch aus dem Lkw Road Pricing werden für den Bau, die Erhaltung und den Betrieb der Autobahnen und Schnellstraßen verwendet. Im Mittelpunkt steht dabei der Kunde: Österreichs Straßenbenutzer.

DAS JAHR DER Aufgaben und Kernbereiche der ASFINAG

2003 hat die ASFINAG zum “Jahr der > Bauen: Die Aufgaben im Bereich Planung, Bau und bauliche Erhaltung beste- Autobahn” ausgerufen. Um eine Mrd. hender Strecken und künftiger Netzerweiterungen reichen von der Erstellung Euro wird dieses Jahr das Straßen- von Bauprogrammen über Planung und Projektmanagement bis zur Kosten- netz ausgebaut und erweitert. Wichti- kontrolle. ge Projekte sind beispielsweise die > Betreiben: Rund 1.530 Mitarbeiter sind im Auftrag der ASFINAG an 53 Be- Fertigstellung der A9 Pyhrn Auto- triebsstandorten verantwortlich für Fahrbahninstandhaltung, Brückenüberwa- bahn, der Bau der A8 Welser West- chung, die Sicherung von Tunnels sowie für den Winterdienst oder die Pflege spange, zweiten Tunnelröhren für Am- von Grünflächen. berg- und Plabutschtunnel oder die > Bemauten: Die ASFINAG hebt an den Autobahnen und Schnellstraßen Mau- Generalsanierungen der West- und ten und Benützungsgebühren ein. Die Einnahmen fließen in Straßenbau und Südautobahn. Im November 2003 Erhaltung. startet der Probebetrieb für die fahr- > Beeinflussen: Mit professionellem Informationsmanagement und modernen leistungsabhängige Maut für Fahrzeu- Kommunikationstechniken lassen sich Verkehrsströme beeinflussen und opti- ge über 3,5 Tonnen höchstzulässigem mieren. So wird die “intelligente” Straße zur Realität. Gesamtgewicht. Systemstart ist der 1. Jänner 2004. Die erwarteten Ein- nahmen von ca. 600 MillionenEuro dienen unter anderem Investitionen in moderne Kommunikationstechniken wie Verkehrstelematik. Elektronische Daten sollen helfen, mit modernster Technologie Verkehrsströme zu be- einflussen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen oder Umweltbelastungen zu reduzieren. Der Bau der ersten öster- reichischen Verkehrsinformationszen- trale in Inzersdorf wurde im Sommer 2003 abgeschlossen. Nun folgt die In- stallation der Software, die Vernet- zung der Daten.

Details und weitere Informationen finden Sie unter www.asfinag.at. Abb. 1: Eingehauste Traunbrücke im Zuge der A 8, Innkreis Autobahn, Welser Westspange 71 NETZWERK BAU > Nr. 02/03 ASFINAG

ÖSAG: ASFINAG-TOCHTER MIT BAU- seitens der ÖSAG mit Hochdruck voran- wesentlichen Beitrag zur Erschließung KOMPETENZ getrieben. Für 2004 sind folgende Ver- des ostösterreichischen Raumes dar. Vor kehrsfreigaben geplant: allem im Hinblick auf die bevorstehende Das Aufgabengebiet der Österreichi- Osterweiterung der Europäischen Union schen Autobahnen- und Schnellstraßen- > A 9 , Inzersdorf – werden dadurch besonders günstige Gesellschaft m.b.H. (ÖSAG) im Rahmen Schön, 9,4 km Entwicklungschancen geboten. der ASFINAG-Gruppe (ASFINAG-ÖSAG- > S 6 Semmering Schnellstraße, Maria ASG) umfasst das breite Spektrum von Schutz – Spital/S., 6,8 km Mit Übernahme des Einreichprojektes Planung und Errichtung hochrangiger > S 6 Semmering Schnellstraße, Voll- von den Bundesländern Niederöster- Straßen (Autobahnen und Schnellstra- ausbau Kindberg – St. Marein, 7 km reich und Burgenland im Frühjahr 2003 ßen) über Instandsetzung, Mauteinhe- > S 31 Burgenland Schnellstraße, Neu- ist die ÖSAG von der Durchführung der bung und Abwicklung der Vignette (Pro- tal – Oberpullendorf inkl. Zubringer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) bis duktion, Vertrieb, Inkasso). Stoob, 9,9 km hin zum Bau der A 6 verantwortlich. Die- ser Straßenzug ist als vierstreifige Auto- Rund 250 Kilometer bzw. 12,5 % der ins- Darüber hinaus sollen im kommenden Jahr bahn mit baulicher Mitteltrennung und gesamt 2000 Kilometer Autobahnen und wichtige Planungsprojekte baureif gemacht Abstellstreifen geplant. Schnellstraßen in ganz Österreich stehen werden. Die Finanzierung sämtlicher Pla- im direkten Erhaltungsbereich der nungs- und Bauprojekte erfolgt zur Gänze Im Oktober 2002 begannen unter der ÖSAG. Für die betriebliche Erhaltung aus den Einnahmen aus Maut und Vignette. Leitung des Bundesdenkmalamtes erste dieses Straßennetzes gibt die ÖSAG im Nachstehend ein Überblick über die der archäologische Grabungen im Trassen- Jahr 2003 rund 64 Mio. Euro aus. Die In- ÖSAG übertragenen Straßenprojekte. bereich der A 6. Seit Mitte 2003 läuft das vestitionen für Planung und Neubau lie- Umweltverträglichkeitsprüfungsverfah- gen heuer bei rund 293 Mio. Euro. Die PLANUNGSPROJEKTE ren (UVP-Verfahren). jährlichen Einnahmen aus Maut und Vig- nette von knapp 400 Mio. Euro werden A 3 Südost Autobahn, Knoten Eisen- > Geplanter Baubeginn: 2004 direkt an die ASFINAG abgeführt und flie- stadt – Klingenbach > Geplante Verkehrsfreigabe: 2007 ßen zur Gänze in Ausbau und > Gesamtkosten: ca. 157 Mio. Euro Erhaltung des hochrangigen österreichi- Die A 3 Südost Autobahn stellt eine schen Straßennetzes. hochrangige Straßenverbindung vom A 10 , 2. Röhren Tau- Knoten Guntramsdorf bis zum Knoten Ei- ern- und Katschbergtunnel inkl. Um- Insgesamt 20 Planungs- und Neubau- senstadt dar. Der gegenständliche Stra- weltentlastungsmaßnahmen projekte bzw. rd. 188 Kilometer Auto- ßenabschnitt umfasst die rund zehn Ki- bahnen und Schnellstraßenprojekte be- lometer lange Weiterführung der A 3 vom Die beiden einröhrigen Tunnel der A10 treibt die ÖSAG derzeit im Auftrag der Knoten Eisenstadt bis zur Staatsgrenze durch Tauern und Katschberg wurden in ASFINAG. Ca. 135 Kilometer davon sind Klingenbach und damit den Anschluss den Jahren 1970 bis 1975 errichtet und in Planung, 53 km bereits in Bau (siehe an Ungarn mit dem Großraum Sopron. In im Juni 1975 als Gegenverkehrstunnel Österreichgrafik “Planungs- und Bauvor- weiterer Folge schließt diese Straßenver- eröffnet. Außer diesen Tunnelröhren ist haben von Autobahnen und Schnellstra- bindung an die in Planung befindliche die gesamte Strecke zwischen Walser- ßen”). Im heurigen Jahr wurden rund 35 großräumige Umfahrung Sopron an. Da- berg in Salzburg und Villach in Kärnten von der ÖSAG errichteten Autobahn- mit wird die dort bestehende 20 t Ge- mit jeweils zwei Richtungsfahrbahnen und Schnellstraßenkilometer für den Ver- wichtsbeschränkung für Lkw auf ungari- voll ausgebaut. kehr freigegeben, darunter der erste Teil- scher Seite entfallen. abschnitt der S 6 Semmering Schnell- Angesichts kilometerlanger Stauungen straße (Umfahrung Spital/S. (7,8 km), die > Geplanter Baubeginn: 2007 an vielen Sommerwochenenden wurde Welser Westspange auf der A 8 Innkreis > Geplante Verkehrsfreigabe: 2010 in den 90er Jahren die Forderung nach Autobahn (11,1 km), die Tunnelkette > Gesamtkosten: ca. 44 Mio. Euro dem Bau der zweiten Tunnelröhren wie- Klaus im Zuge der A 9 Pyhrn Autobahn in der laut. Nicht zuletzt eine umfassende Oberösterreich (rd 14 km) sowie die zwei- A 6 , Parndorf – Kitt- Diskussion um die Tunnelsicherheit nach te Röhre des Gräberntunnels auf der A 2 see (Spange Kittsee) einem verheerenden Unfall im Tauern- Süd Autobahn im Kärntner Packabschnitt tunnel mit 12 Toten im Mai 1999 trug da- (2,2 km). Sämtliche bereits in Bau befind- Mit einer Länge von ca. 22 Kilometern zu bei, dass von der österreichischen lichen Lückenschlussprojekte werden stellt die A 6 Nordost Autobahn einen Bundesregierung und den Landtagen in 72 ASFINAG NETZWERK BAU > Nr. 02/03

Salzburg und Kärnten die Wiederaufnah- > Gesamtkosten der zweiten Tunnelröh- Schwechat – Knoten Lobau insbesonde- me der Planungen der zweiten Tunnel- ren: ca. 253 Mio. Euro re auf die bau- und verkehrstechnischen röhren beschlossen wurde. Möglichkeiten der Donauquerung. Ver- S 1 Wiener Außenring Schnellstraße, glichen werden neben einer Brückenlö- Mit Beschluss der österreichischen Knoten Schwechat – Knoten Deutsch sung auch verschiedene Tunnelvarian- Bundesregierung wurde die ÖSAG von Wagram ten, wobei die geologischen Rahmenbe- der ASFINAG 1999 beauftragt, die Rea- dingungen wesentliche Rückwirkungen lisierung der zweiten Tunnelröhren für Zu einem der größten Straßenbauvorha- auf die bautechnische Machbarkeit ha- Katschberg- und Tauerntunnel inklusive ben in der Ostregion Österreichs zählt ben werden. Eine weitere verkehrstech- der notwendigen Umweltentlastungs- die S 1 Wiener Außenring Schnellstraße. nische Herausforderungen bildet die An- maßnahmen durchzuführen. Besonderes Interesse kommt hier dem bindung der künftigen Donauquerung an Abschnitt zwischen Schwechat und Sü- die zu verlängernde A 22 (Raffineriestraße). Ziel des Projektes ist die Errichtung der ßenbrunn zu, der eine Verlängerung der zweiten Tunnelröhren inklusive der Rea- in Bau befindlichen S 1 zwischen Vösen- Den Kernpunkt der laufenden Untersu- lisierung begleitender Umweltentla- dorf und Schwechat darstellt und eine chungen im Abschnitt Lobau – Deutsch stungsmaßnahmen für die anrainenden durchgehende Straßenverbindung über Wagram bildet die Gegenüberstellung ver- Gemeinden. Dabei ist die Einbindung der die Donau bis Korneuburg bilden soll. schiedener Trassenkorridore in Bezug auf Bevölkerung in den Planungsprozess ein eine bestmögliche Beibehaltung der wesentlicher Bestandteil der Arbeit. Die Ausgangssituation ist angesichts der Schutz- und Erholungsziele in diesem sen- Charakteristik des Planungsraumes rela- siblen Landschaftsraum. In den Abschnit- Die Umweltuntersuchungen entlang der tiv komplex. Noch nicht genutzte städte- ten nördlich der Lobau werden jene Tras- Gesellschaftsstrecke sind mittlerweile ab- bauliche Potentiale, aktuelle Verkehrs- sierungsoptionen geprüft, die bezüglich ih- geschlossen und wurden an die Anrainer- probleme sowie ökologisch sensible rer umweltrelevanten Folgen die gering- gemeinden bzw. die Ämter der Landesre- Landschaftsräume bildeten schon in den sten Auswirkungen auf Siedlungsgebiete gierungen Salzburg und Kärnten ausgelie- vergangenen Jahren den Hintergrund und Naturraum aufweisen. Angesichts der fert. Seit November 2000 liegt die beauf- verschiedenster fachspezifischer Studien derzeitigen Verkehrssituation ist durch das tragte Verkehrsstudie vor, welche das Ver- in diesem Raum. Zusätzlich wurde zur Projekt eine weitreichende Entlastung be- kehrsaufkommen für das Prognosejahr Abschätzung der künftigen Raumentwik- stehender Siedlungsgebiete vom Durch- 2020 mit und ohne zweite Tunnelröhren für klung im Nordosten von Wien seitens der zugsverkehr realistisch. Gegenstand der Katschberg und Tauern aufzeigt. Seit dem Stadt Wien eine „Strategische Umwelt- Untersuchung ist schließlich ein Vergleich Sommer 2001 liegt eine ebenfalls beauf- prüfung“ („SUPerNOW“) durchgeführt, der Raumentwicklungspotentiale der ver- tragte detaillierte Lärmevaluierung für die deren Ergebnis nunmehr vorliegt. schiedenen Trassenkorridore. gesamte Gesellschaftsstrecke der ÖSAG zwischen Hüttau und Gmünd vor, welche Im Auftrag der ASFINAG werden seitens A 22 Donauufer Autobahn, Knoten Lo- als Basis für die Planung von entspre- der ÖSAG derzeit Vorschläge zu mög- bau – Knoten Kaisermühlen chenden Lärmschutzmaßnahmen dient. lichen Donauquerungen und Trassenver- läufen dieser „Nordostumfahrung“ von Zur Entlastung der Praterbrücke ist es Ende Jänner 2003 stellte das Bundesmi- Wien untersucht. Die in den vergangenen erforderlich, die A 22 bis zum Standort ei- nisterium für Verkehr, Innovation und Jahren in verschiedenen Studien und ner künftigen Donauquerung zu verlän- Technologie (BMVIT) per Bescheid fest, Konzepten erarbeiteten Trassenvarian- gern. Zu diesem Zweck wird die Mög- dass keine UVP-Pflicht für zweite Tunnel- ten sollen bei diesem Vergleich in Form lichkeit eines Ausbaus der Raffineriestra- röhren besteht. Damit kann das §4-Ver- eines einheitlichen Bewertungsschemas ße geprüft. Ein weiteres Ziel ist die Ent- ordnungserlassungsverfahren nach Bun- einander gegenübergestellt und bewer- koppelung des Durchzugsverkehrs vom desstraßengesetz vorbereitet werden. tet werden. Ziel dieser vertiefenden Aus- Besucherverkehr der Donauinsel. Die wertung ist die Bündelung sämtlicher Trassierung soll zu einer wesentlichen Er- Nach Fertigstellung der zweiten Tunnel- bisher gewonnenen Erkenntnisse und höhung der Verkehrssicherheit in diesem röhren werden die Ersten einige Monate die Schaffung einer einheitlichen Beur- Bereich beitragen und bietet zudem die für eine umfassende Sanierung gesperrt. teilungsbasis für eine Vorauswahl geeig- Gelegenheit zu einer ökologischen Ver- neter Trassen- und Querungsvarianten. netzung der Erholungsgebiete Donauin- > Geplanter Baubeginn: 2004 sel und Lobau. Die derzeitige Trennwir- > Geplante Verkehrsfreigabe: Katsch- Die derzeit laufenden Voruntersuchun- kung der Raffineriestraße könnte somit bergtunnel 2007, Tauerntunnel 2009 gen konzentrieren sich beim Abschnitt künftig wesentlich verringert werden. 73 NETZWERK BAU > Nr. 02/03 ASFINAG >>asfinag

S 2 Wiener Nordrand Schnellstraße, Zwischenzeit eingetretenen geänderten M 8 auf ungarischem Staatsgebiet vor Umfahrung Süßenbrunn gesetzlichen, räumlichen und techni- allem hinsichtlich eines gesamteuropäi- schen Rahmenbedingungen machten ei- schen Erweiterungsgedankens einen Der Prognoseverkehr 2020 der B 8 im ne Neubearbeitung erforderlich. Im Zuge wichtigen Ost-West Korridor erschließen. Ortsbereich Süßenbrunn übersteigt ein- eines bereits fertiggestellten Vorprojekts Das Bestreben der Aufnahme der Ver- deutig die Grenzen der Leistungsfähig- wurden die verschieden Trassenvarian- bindung Klagenfurt/Graz (A 2, S 7) - Bu- keit einer zweistreifigen Ortsdurchfahrt. ten untersucht. Das UVP-Verfahren soll dapest (M 8) in das TEN- bzw. TINA-Netz Daraus ist die Notwendigkeit einer Um- bis Ende 2004 abgeschlossen werden. soll diesen Umstand verdeutlichen. fahrung des Siedlungsgebietes von Sü- ßenbrunn abzuleiten. > Geplanter Baubeginn: 2005 Einen wesentlichen Kernpunkt der Arbei- > Geplante Verkehrsfreigabe: 2007 ten stellt die Adaptierung der teilweise Die B 302 wurde 1986 als nördliche, halb- > Gesamtkosten: 110 Mio. Euro bestehenden Planungen im Verlauf der kreisförmige Verbindung von der A23 B319 (ehem. B65), die vor allem in Form Hirschstätten, bis zur A22 bei Strebersdorf S 7 Fürstenfelder Schnellstraße, Rie- von lokalen Ortsumfahrungen vorliegen, vorgesehen. 1993 wurde der Trassenverlauf gersdorf – Heiligenkreuz zu einer durchgehenden höchstrangigen der B 302 in eine Süd-Ost-Umfahrung von Straßenverbindung zwischen der A 2 und Süßenbrunn und im weiteren Verlauf in eine Basierend auf dem Ergebnis der GSD- Heiligenkreuz unter besonderer Berück- Ortsumfahrung von Gerasdorf mit der einer Studie 1999 (Gestaltung des Straßennet- sichtigung der regionalen bzw. lokalen Einbindung in die B 7 südlich von Eibesbrunn zes im Donaueuropäischen Raum) und Bedürfnisse und Anforderungen dar. geändert. Im Jahre 1999 wurde die B 302 der dortigen funktionellen Einstufung als teilweise durch die B 305 Wiener Nordost- höchstrangige Verbindung vom Typ I Mit der Aufnahme der S 7 in das Bundes- randstraße ersetzt, sodass die B 302 nun bei wird die S 7 Fürstenfelder Schnellstraße straßengesetz im April 2002 wurde die Süßenbrunn in diese einmündet. Seit dem zwischen der A 2 Südautobahn (im Be- Zuständigkeit für Planung und Betrieb Jahr 2002 wird die B 302 als S 2 bezeichnet. reich des bestehenden Knoten Ilz bzw. dieser Verbindung an die ASFINAG- des projektierten Knoten Riegersdorf, ÖSAG übertragen und die Planungen für Bereits 1993 wurde für die Süd-Ost-Um- Steiermark) und dem Grenzübergang einen 4-streifigen Ausbau der Verbin- fahrung ein generelles Projekt erstellt, Heiligenkreuz (Burgenland) als höchs- dung in vier Abschnitten in enger Koope- welches auch die Genehmigung durch trangige Straßenverbindung geplant. ration mit den zuständigen Ämtern der das Bundesministerium für wirtschaftli- Dieser vierstreifige Ausbau der bisheri- Landesregierungen Steiermark und Bur- che Angelegenheiten erlangte. Die in der gen B 65 soll durch die Anbindung an die genland begonnen

Abb. 2: S 6 Schnellstraße Abb. 3: A 9, Pyhrn Autobahn –Tunnelkette Klaus im Bereich St. Pankraz

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Aufbauend auf einer Korridoruntersu- Im Jahr 2002 wurde unter der Federfüh- zum ca. 10 km langen Teilstück der S 31 chung aus dem Jahr 1999 ist geplant, das rung der zuständigen Abt. 8 des Amtes Burgenland Schnellstraße von Neutal Vorprojekt im dritten Quartal des Jahres der Burgenländischen Landesregierung nach Oberpullendorf statt. Eine Verkehrs- 2004 abzuschließen und Anfang 2005 mit der Ausarbeitung des Vorprojektes be- freigabe für diesen Straßenzug ist für Mit- das §4-Trassen-Verordnungsverfahren gonnen. Nach der Übernahme des Pro- te 2004 vorgesehen. Mit der weiterge- sowie das UVP-Verfahren einzuleiten. jektes durch die ÖSAG im Jänner 2003 henden Planung der Verlängerung der S wird das vorliegende Projekt im Rahmen 31 Richtung Rattersdorf wurde bereits > Geplanter Baubeginn: 2007 eines offenen Planungsprozesses unter begonnen. Diese hochrangige Straßen- > Geplante Verkehrsfreigabe: 2010 Einbindung der ortsansässigen Bevölke- verbindung im Sinne des GSD Netzes > Gesamtkosten: ca. 220 Mio. Euro rung bis Mitte des nächsten Jahres für die (Gestaltung des Straßennetzes im Do- Erwirkung der § 14 Verordnung nach naueuropäischen Raum), als Typ II einge- S 31 Burgenland Schnellstraße, Schüt- Bundesstraßengesetz ausgearbeitet. stuft, soll unter anderem dazu dienen, die zen – Eisenstadt B 50 in Richtung Oberwart zu entlasten Wesentlicher Inhalt des Vorprojekts ist der und auch in weiterer Folge einen An- Dieser Straßenabschnitt stellt die Weiter- Vergleich von möglichen Trassenvarianten. schluss an die Ost-Umfahrung Güns führung der S 31 Burgenland Schnellstra- Dazu werden unter zu Hilfenahme von Nut- (Köszeg) und somit eine Verbindung nach ße von der S 31 südlich von Eisenstadt zen-Kosten-Untersuchungen (Einbezie- Steinamanger (Szombathely) zu schaffen. bis zur B 50 Burgenland Straße - östlich hung wichtiger räumlicher, umweltbezoge- von Schützen/Geb. dar. Damit wird eine ner und finanzieller Beurteilungsaspekte) Mit der Aufnahme der S 31 Burgenland wesentliche Verkehrsentlastung der Orts- zunächst mögliche Trassenvarianten ent- Schnellstraße „Oberpullendorf – Ratters- durchfahrt von Schützen / Geb. (B 50) er- wickelt und anschließend beurteilt. dorf“ in das Bundesstraßengesetz im reicht. Als Grundlage für alle folgenden April 2002 wurde die Zuständigkeit für Planungen wird eine Verkehrsuntersu- > Geplanter Baubeginn: 2007 Planung und Betrieb dieser Verbindung chung erstellt, auf deren Basis die Vari- > Geplante Verkehrsfreigabe: 2010 an die ASFINAG/ÖSAG übertragen und antenfindung aufbaut. Im Rahmen eines > Gesamtkosten: ca. 36 Mio. Euro die Planungen für einen Ausbau der Ver- offenen Planungsprozesses wird die be- bindung in enger Kooperation mit der zu- troffene Bevölkerung in die Variantenfin- S 31 Burgenland Schnellstraße, Ober- ständigen Abt.8 der Burgenländischen dung miteinbezogen. Diese soll mit Fer- pullendorf – Rattersdorf Landesregierung begonnen. Derzeit läuft tigstellung des Vorprojektes bis Mitte das § 14 – Verfahren. Das UVP-Verfahren 2004 abgeschlossen sein. Am 5. Oktober 2001 fand der Spatenstich soll 2004/2005 durchgeführt werden.

Abb. 4: S 6, Semmering Schnellstraße – Portalphoto Tunnel Steinhaus Abb. 5: S 6, Knoten Maria Schutz 75 NETZWERK BAU > Nr. 02/03 ASFINAG >>asfinag

> Geplanter Baubeginn: 2007 Süd Autobahn im Abschnitt Wolfsberg A 9 Pyhrn Autobahn, Inzersdorf-Schön > Geplante Verkehrsfreigabe: 2010 Nord bis Bad St. Leonhard. Das 9,3 km > Gesamtkosten: ca. 47 Mio. Euro lange Baulos umfasst als Großobjekte Mit dem Baubeginn der Kremsbrücken die Herstellung der zweiten Röhre Grä- Nord und Süd Ende September 2001 fiel S 35 Brucker Schnellstraße, Stausee - berntunnel sowie zehn Brückentragwer- der Startschuss für den Abschnitt In- Röthelstein ke, das längste davon der Talübergang zersdorf-Schön – das letzte noch nicht Lavant (900 m). ausgebaute Teilstück der A 9 Pyhrn Der rund elf Kilometer lange Lücken- Autobahn in Oberösterreich. schluss wurde in zwei Abschnitte geteilt, Mit dem Vollausbau des Packabschnit- da für den ca. vier Kilometer langen Süd- tes auf Kärntner Landesgebiet zwischen Die gesamte Strecke wird von vornherein abschnitt die § 4-Verordnung gemäß Bad St. Leonhard und Wolfsberg Nord im Vollausbau, also vierspurig bzw. in Bundesstraßengesetz bereits vorliegt wird ein unfallträchtiges Nadelöhr auf der den Tunneln zweiröhrig errichtet. Rund und somit der Bau in diesem Bereich be- A 2 Süd Autobahn wesentlich entschärft. ein Drittel verläuft unter Tag in den Unter- gonnen werden kann. Dies kommt dem Allein in den vergangenen fünf Jahren er- flurtrassen Tretter, Ottsdorf, im Kremsur- starken Verlangen der Bevölkerung nach eigneten sich in diesem Bereich etwa sprungtunnel und unter der Grünbrücke Entschärfung dieses unfallträchtigen Be- 250 Unfälle mit rund 50 Verletzten (Tote Hinterburg. Im Herbst 2002 begannen reiches entgegen. Im Jahr 2002 wurden waren in dieser Zeit erfreulicher Weise die Bauarbeiten für die 1,9 km lange ein Großteil der erforderlichen Grundein- nicht zu beklagen). Unterflurtrasse Ottsdorf. Mittlerweile lösen durchgeführt und die benötigten steht der gesamte Abschnitt Inzersdorf – Behördenverfahren eingeleitet. Seit Okt- Ende Oktober 2003 wurde die Gräbern- Schön voll in Bau. Einen reibungslosen ober 2003 laufen die Baumaßnahmen im tunnel-Weströhre nach dreijähriger Bau- Vortrieb im Kremsursprungtunnel vor- Abschnitt Mautstatt – Röthelstein. zeit für den Verkehr freigegeben. Seit No- ausgesetzt, kann der geplante Fertigstel- vember läuft die Sanierung der rund 20 lungstermin für das Teilstück Inzersdorf – > Geplante Bauzeit Südabschnitt: Ende Jahre alten Oströhre. Schön eingehalten werden. 2003 – Ende 2006 > Gesamtkosten Südabschnitt: ca. 42 Um die Bauzeit möglichst kurz zu halten, > Geplante Verkehrsfreigabe: Dezem- Mio. Euro erfolgen die Sanierungsarbeiten im ber 2004 Durchlaufbetrieb (sieben Tage und rund > Gesamtkosten: ca.133 Mio. Euro Für den rund sieben Kilometer langen um die Uhr). Diese Generalsanierung inkl. Nordabschnitt wurde nach einer Opti- elektrotechnischer Aufrüstung der Grä- S 1 Wiener Außenring Schnellstraße, mierung der Halbanschlussstelle Kirch- berntunnel-Oströhre wird rund acht Mo- Vösendorf – Schwechat dorf Nord das Einreichprojekt fertigge- nate in Anspruch nehmen, sodass noch stellt und zur Durchführung der Umwelt- vor dem Sommerreiseverkehr 2004 bei- Am 25. Oktober 2001 fand in Schwechat verträglichkeitsprüfung beim BMVIT ein- de Tunnelröhren dem Verkehr unbehin- der Spatenstich für den Bau der S 1 Wie- gereicht. Derzeit wird das Umweltver- dert zur Verfügung stehen werden. ner Außenring Schnellstraße, Abschnitt träglichkeitsprüfungsverfahren durchge- Vösendorf – Schwechat, statt. Es ist dies führt. Für die Verbreiterung des restlichen, das erste große Straßenprojekt, welches bislang halbausgebauten Abschnittes gemäß Umweltverträglichkeitsprüfungs- > Geplante Bauzeit Nordabschnitt: En- Bad St. Leonhard – Wolfsberg Nord auf gesetz (UVP-G) einer Umweltverträglich- de 2005 – Ende 2008 vier Fahrstreifen (Herstellung der Rich- keitsprüfung (UVP) unterzogen wurde. > Gesamtkosten Nordabschnitt: ca. 153 tungsfahrbahn Klagenfurt) laufen sei- Mio. Euro tens der Kärntner Landesregierungen Die rund 16 Kilometer lange Verbindung bereits die Planungen. Mit der Projek- der A 2 Süd Autobahn mit der A 4 Ost tumsetzung des Bauvorhabens (Pro- Autobahn wird im Vollausbau, also vier- BAUPROJEKTE jektleitung, Projektmanagement, ÖBA spurig bzw. im Tunnelbereich zweiröhrig etc) wurde seitens der ASFINAG die errichtet. Ca. vier Kilometer bzw. 25 % A 2 Süd Autobahn, Vollausbau Grä- ÖSAG beauftragt. der gesamten Trasse verlaufen unter Tag bern in fünf Tunnels. Weitere Großbauwerke > Geplante Verkehrsfreigabe: Ende 2007 sind 13 Brücken, sechs Grünbrücken Das Straßenbauvorhaben Vollausbau > Gesamtkosten: rd. 104 Mio. Euro, da- und acht Anschlussstellen. Alle wichti- Gräbern umfasst die Errichtung der Rich- von Errichtung Gräberntunnel-West- gen Abschnitte der S 1 sind mittlerweile tungsfahrbahn Klagenfurt auf der A 2 röhre: ca. 33 Mio Euro in Bau. Die Arbeiten für den Tunnel Ran- 76 ASFINAG NETZWERK BAU > Nr. 02/03

nersdorf, die Querung von Aspangbahn nen, sodass der Vortrieb hier eine große Vom Knoten Oberpullendorf verläuft die und Ostbahn bei Schwechat sowie für Herausforderung darstellte. Haupttrasse zweistreifig in südlicher die Tunnel Rustenfeld und Vösendorf Richtung um die östlich der Trasse gele- sind voll im Gange. Finanziert wird die Am 26. Juni dieses Jahres wurde der er- genen zusammenhängenden Waldge- 420 Mio. Euro teure Strecke zur Gänze ste Teilabschnitt von Spital/S. bis zum biete zu erhalten. Die Trasse verläuft ent- aus Maut- und Vignetteneinnahmen. Mit Ganzsteintunnel für den Verkehr freige- lang der Hottergrenze zwischen Ober- den Einnahmen aus der Lkw-Maut ab geben. Derzeit wird mit Hochdruck an pullendorf und Dörfl und bindet mit ei- 2004 ist auch die Fortführung der S 1 als der Umfahrung Semmering (Maria nem Kreisverkehr an der B 50 ein. Schnellstraßen-Ring um Wien gesichert. Schutz – Spital/S.) gearbeitet. Die ge- samte Strecke wird vollausgebaut, also Eine wesentliche Aufgabe der Weiter- Für die Bürger der anrainenden Gemein- vierstreifig im Freiland bzw. zweiröhrig führung der S 31 von der Anschlussstel- den bringt die B 301 Wiener Südrand in den Tunneln. Dadurch entfällt sowohl le Neutal bis zur Anschlussstelle Ober- Straße eine wesentliche Verkehrsentla- der gefürchtete „Nadelöhr-Effekt“ als pullendorf ist die Entlastung der Sied- stung. Jene Ortsdurchfahrten, wo derzeit auch die unangenehme Blendung im lungsgebiete und die Entflechtung der große Verkehrsmengen mit einem erheb- Tunnel durch entgegenkommende Verkehrsströme in Oberpullendorf. Die lichen Anteil von Schwerverkehr die Fahrzeuge. Funktion von Oberpullendorf als regio- Siedlungsgebiete direkt durchfahren, nales Bezirkszentrum sowie die Be- werden nach der Verkehrsfreigabe der B > Geplante Verkehrsfreigabe Abschnitt triebsstandorte erfordern einen An- 301 wesentlich beruhigt werden; den Semmering: Herbst 2004 schluss an das übergeordnete Straßen- Verkehrsprognosen zufolge werden sich > Gesamtkosten: ca. 370 Mio. Euro netz mit Verbindungen zu anderen re- bis 2015 ca. 38.000 bis 49.500 Kraftfahr- gionalen Zentren und zur Landes- und zeuge auf die B 301 verlagern. S 6 Semmering Schnellstraße, Kind- Bundeshauptstadt. berg – St. Marein > Geplante Verkehrsfreigaben: Zum größtmöglichen Schutz der Um- Abschnitt Ost (Knoten Schwechat – Mit dem Vollausbau dieses ca. sieben Ki- welt wurden 25 Ersatzlaichgewässer für Anschlussstelle Schwechat Süd): En- lometer langen Abschnittes auf der S 6 die in diesem Gebiet bei Voruntersu- de 2004 wurde im Jahr 2002 begonnen. Parallel chungen festgestellten acht heimischen Abschnitt West (Anschlussstelle dazu werden auch umfangreiche Lärm- Amphibienarten (Erdkröte, Wechselkrö- Schwechat Süd – Vösendorf): Ende schutzmaßnahmen errichtet, wodurch te, Springfrosch, Grasfrosch, Teich- 2006 sich die Lärmbelastung der anrainenden molch, Kammolch, Gelbbauchunke, > Gesamtkosten: ca. 430 Mio . Euro Bevölkerung erheblich verbessern wird. Laubfrosch) errichtet. Diese Amphi- Die Fertigstellung des Vollausbaus soll bienarten stehen alle auf der roten Liste S 6 Semmering Schnellstraße, Maria parallel mit der Verkehrsfreigabe der Um- der gefährdeten Tierarten des Landes Schutz - Ganzstein fahrung Semmering erfolgen. Burgenland. Zum Schutz von Amphi- bien und anderen Kleinlebewesen wäh- Der Ausbau der gesamten Semmering- > Geplante Verkehrsfreigabe: Herbst rend der Bauzeit wurden Amphibien- Querung zwischen Maria Schutz und 2004 schutzzäune entlang der Baustelle auf- dem Ganzsteintunnel Ost begann im > Gesamtkosten: ca. 20 Mio Euro gestellt. Jahr 1997 mit der Errichtung des Son- dierstollens Semmering. Die Gesamt- S 31 Burgenland Schnellstraße, Neutal > Geplante Verkehrsfreigabe: Mitte länge des Projektes beträgt 14,6 km, - Oberpullendorf inkl. Zubringer Stoob 2004 davon verlaufen 7,8 km, also mehr als Süd > Gesamtkosten: ca. 30 Mio Euro die Hälfte, unter Tag in den Tunneln Spi- tal, Semmering und Steinhaus. Die Im Oktober 2001 begannen die Bauar- Komplexität dieses Bauloses liegt zum beiten für den knapp zehn Kilometer lan- Einen in der Erreichung der erforder- gen Abschnitt Neutal – Oberpullendorf lichen behördlichen Genehmigungen inkl. Zubringer Stoob Süd. Der vierstrei- und zum Anderen in der höchst an- fige Ausbau dieses Teilstückes umfasst spruchvollen Geologie. Insbesondere als Großbauwerke 12 Brückenobjekte Details und weitere Informationen zu der Tunnel Spital befindet sich in extrem sowie je drei Wildbrücken und Wild- den Projekten finden Sie unter: zerscherten, weichen, von tektonischen durchlässe. Die längste Brücke ist der www.asfinag.at Störungslinien begleiteten Gebirgszo- 235 m lange Talübergang Harlingbach.