Einst und jetzt… Lukas Flüeler Langsam aber stetig hatte der junge Lukas Flüeler den grossen Ari Sulander als Franchise-Keeper der ZSC Lions abgelöst. Heute ist schon fast vergessen, dass der 27-jährige Pfäffiker eigentlich aus dem Nachwuchs des Lokalrivalen stammt. Sein früherer Trainer Andreas Baumann erinnert sich an einen «Vollblut-Goalie».

Fotos: Pius Koller, zVg und Goalietrainer beim EHC Kloten, bestätigt die- sen Eindruck: «Lukas ist nie aus der Reihe getanzt, Lukas Flüeler ist nicht nur zweifacher Meister und sondern immer völlig im Team aufgegangen. Er (sofern er denn gesund ist) die unumstrittene war einer, der es mit allen gut hatte.» Sowieso Lukas Flüeler als neunjähriger Junior. Nummer 1 bei den grossen ZSC Lions – der Zür- sei Flüeler, den er ab dem Moskito-Alter gute fünf cher ist mit seiner kommunikativen und sympathi- Jahre lang betreute, ein einfach zu führender mehr Spezialist. Und er war der erste, den wir schen Art auch zu einem echten Aushängeschild Bursche gewesen: aufgestellt, trainingsfleissig wirklich von Beginn weg auf Buttefly ausgebildet des Stadtklubs geworden. Das ist be- und gegen aussen stets gelassen. «Er wollte von hatten», so Baumann. Ebenfalls begünstigend merkenswert, schliesslich gelten Beginn weg ins Tor, für ihn gab es gar nichts hinzugekommen ist, dass Flüelers Vater Daniel Goalies ja in der Regel eher als anderes», blickt der mittlerweile 54-jährige Bau- sich als Teamleiter auf der Stufe Moskito/Mini «spezielle» Typen. Andreas Bau- mann zurück. Und: «Ich glaube nicht, dass Lukas dafür eingesetzt hatte, dass die Torhütertrainer mann, Flüelers früherer Team- eine so grosse Karriere als Feldspieler gemacht auch regelmässig in den regulären Teamtrainings hätte. Er war einfach ein echter Vollblut-Goalie, aufkreuzten. geboren für diese Position.» Wie gut die Rechnung letztlich aufgegangen ist, Das Talent, das wussten sie in Kloten schnell, erstaunt auch den mittlerweile nicht mehr im Eis- brachte der Junge aus Pfäffikon durchaus mit. hockey aktiven Informatiker Baumann ein wenig. Genauso wie u.a. die beiden heutigen NLA- Mit einem Schmunzeln erinnert er sich an einen Keeper (32, EV Zug) und Pascal Aufsatz mit dem Titel «Mein Traum als Torhüter», Caminada (29, Lausanne) konnte er über- den Flüeler im Alter von neun Jahren auf seinen dies stark von der Pionierarbeit, die Auftrag hin verfasste. Darin beschrieb der heutige Baumann zusammen mit Mirek ZSC-Star, wie er vor 5000 Leuten spielt und Kloten Hybler im Nachwuchs verrichtete, – notabene mit Reto Pavoni als Ersatztorhüter – profitieren. Inspiriert durch mehre- zum Meistertitel hext. «Die Leute rufen ‹Lukas, re Besuche der kanadischen Goalie- Lukas, du bist die Nummer 1›», schrieb Flüeler da. Trainerlegende François Allaire hat- Und: «Ich war der Profi. In jeder Zeitung stand ten die beiden nämlich schon seit ‹Luki, der Profi›. Ich musste 50 Interviews machen. Mitte der 1990er-Jahre auf die Es war mein Tag.» Die Worte rühren seinen ehe- Ausbildung im Butterfly-Stil maligen Torhüter-Trainer noch heute, schliesslich gesetzt. Flüeler, der in Sachen konnte Flüeler seine Vision – abgesehen von der Körpergrösse seinen Alters- Zuschauerzahl, dem Klub und dem Namen des genossen immer ein wenig voraus Backups – praktisch vollständig umsetzen: «Es ist war, war dafür wie gemacht. «Er war wohl poly- schon erstaunlich, wie manche ihren Traum so sportiv nicht so gut wie andere, dafür aber umso zielstrebig anpeilen können.» (mmu) l

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