daniel behle & schnyder trio 1 Prelude 0:22 10 Grog & Rum – Schluckauf Trio 1:47 (Behle/anonym) (Behle)

2 Auf der Reeperbahn 3:50 11 Kennt ihr schon 4:34 (Behle/Roberts) (Behle/Lara)

3 Meine kleine Elbeschleuse 3:29 12 Der Walfischfänger 4:07 (Behle/Dvorak) (Behle/Neuendorff)

4 Ob blond ob braun 2:49 13 FC St. Pauli 3:51 (Behle/Stolz) (Behle)

5 Schlicht an der Waterkant 3:51 14 Ich bin stolz auf meinen Steinway 4:57 (Behle/Offenbach) (Behle)

6 HAmBurG – Handel & Hafen Trio 2:59 15 Honey Pie 3:42 (Behle) (Behle/Lennon/McCartney)

7 Klaus Störtebeker 4:12 16 Ein Tor zur weiten Welt 3:31 (Behle/Adam) (Behle/May)

8 GrüSSe von der Mole 4:49 17 Kleine Möwe, flieg nach Helgoland 2:05 (Behle) (Behle/Cowler/Balz)

9 Komm in die Gondel 4:26 18 Klabautermann Quintett 7:04 (Behle/StrauSS) (Behle) AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS ...

... war ich früher auch mal. Allerdings nicht besonders oft. Ich bin kein Partymensch! Mit »Mein Hamburg« möchte ich also mein persönliches Bild über meine Stadt zeichnen Nachts am Hafen oder besser am Elbstrand und die Lichter der Großstadt von der Ferne und mit großer Emphase über den Norden reflektieren – so wie wir es als Tenöre gern betrachten, das waren die Momente, wo ich mich in meine Heimatstadt verliebt habe. machen. Die Idee: Ein abwechslungsreiches Potpourri zusammen mit einem international Obwohl ich jetzt schon seit einigen Jahren nicht mehr in Hamburg lebe, ist dieses Gefühl, renommierten Ensemble, technisch anspruchsvollen Kompositionen, Arrangements und dieser Stolz, in dieser wunderschönen Stadt aufgewachsen zu sein, nie erloschen. Im interessanten Texten. Eine Mischung von berühmten Gassenhauern aus Oper, Operette, Herzen bin und bleibe ich ein »Hamburger Jung«. Film und Seemannskajüte, garniert mit eigenem Neuem. Wobei ich versucht habe, Kli- Die ersten Ideen zu diesem Projekt hatte ich dennoch nicht in Hamburg, sondern schees zu vermeiden und die Bearbeitungen zeitgemäß und spannend zu gestalten. In während meiner Zeit an der Wiener Volksoper. Für jeden, der das erste Mal in Wien als dieser Besetzung mischt sich Wiener Kaffeehaus mit Hamburger Bauhaus im Rahmen Künstler arbeitet, ist diese Stadt eine echte Herausforderung. Die Art und Weise, wie eines gehobenen Kammerkonzertes. Nach meinem Geschmack in der Reduzierung auf Kunst und Kultur präsent sind und prägend den Alltag begleiten, ist wohl einzigartig. das musikalisch Wesentliche. Viele Komponisten haben dieser Besonderheit ein Denkmal gesetzt. Konfrontiert mit un- Dieses Projekt ist besonders spannend, weil es nach meiner Bearbeitung der Win- zähligen Hymnen über Wetter, Frauen, Liebe, Kutschen oder Straßen wurde ich schon terreise noch einen Schritt weiter geht und Musik thematisiert, die in einer klassischen etwas neidisch, dass es so etwas in diesem Stil über meine Stadt im Norden nicht gibt. Na- Kammermusikbesetzung vielleicht nicht ihre Idealbesetzung erwarten lässt. Damit dem türlich hat Hamburg auch seine Lieder, aber wie gesagt nicht in einer Art, die von einem Publikum dabei nichts fehlt und ich dieser Musikerkonstellation gerecht werde, geben die »klassischen Sänger« glaubwürdig oder sogar ausschließlich interpretiert werden könn- Kompositionen , Andreas Janke, Benjamin Nyffenegger und mir, neben ten. Dabei fielen mir einige Gemeinsamkeiten zwischen Wien und Hamburg ein. Der den schönen Melodien, viele Möglichkeiten auch technisch zu brillieren. Wiener »Schmäh« ist in seiner subtilen Gemeinheit für mich als Norddeutscher sofort In den letzten 3 Jahren sind auf Konzertreisen und in Probenperioden vieler Opern- verständlich. Auch der Hamburger feiert gleich dem Wiener gern mit Champagner oder produktionen insgesamt 15 Lieder und 3 Klaviertrio-Solostücke entstanden, die dem Hörer etwas günstiger mit Prosecco in der Hand und hört Streichquartette von Mozart bei der hoffentlich genauso viel Freude machen wie uns beim Musizieren – und mir persönlich Schiffstaufe bzw. bei der Eröffnung der Kreissparkasse Wien-Südwest. Natürlich »raunzt« beim Komponieren, Arrangieren und Texten. Als besonderen Bonus für dieses Album der Wiener mehr und in Hamburg regnet es dauernd, aber oberflächlich betrachtet war konnte ich das Blechbläserquintett »Elbeblech« gewinnen. Diese spielen eine Bearbeitung mein Gedanke: Donau und Elbe – im Grunde dasselbe! meiner ihnen gewidmeten Komposition »Wiesn« unter dem Titel »Klabautermann«.

Daniel Behle Ich musste einige Stücke so weit verändern, dass man ein Klaviertrio und einen klassischen DANIEL BEHLE EIN I NTERVIEW M IT ANNE NOVÁK Sänger als ideale Besetzung für diese Version akzeptiert. Die Bearbeitungen dürfen uns als Musiker einerseits nicht unterfordern und andererseits die Essenz der originalen Werke nicht Moin, Herr Behle. Moin, Moin! zerstören. Das war viel Arbeit, immer den richtigen Ton zu finden. »Auf der Reeperbahn Sie leben jetzt in der Schweiz ... Was vermissen Sie am meisten an Ihrer Heimatstadt nachts um halb eins« ist das Eröffnungsstück dieses Albums. Trotz »Ges-Dur«, »Modula- Hamburg? Ganz klar: das Wasser. tion«, hohen »B«s und »betrunkenen« Streichern, bleibe ich aber recht nahe am Original. Sie sind in Hamburg aufgewachsen. Butter bei die Fische: Wie hanseatisch sind Sie? Genaues Hinhören lohnt sich, um auch die versteckten Bezüge zu entdecken? Meine Mutter ist aus der Steiermark und mein Vater aus dem Rheinland. Ich bin zwar in Unbedingt. Manche neu getexteten Stücke setzen einen Bezug zum Originaltext. Da wird Niendorf aufgewachsen, aber ein Ur-Hamburger bin ich wohl nicht. aus »Kummer und Sorgen« zum Beispiel »Hummer und Fjorden«. Oder »Wird Dir zum Warum ist Hamburg die schönste Stadt der Welt? Ruhm erklingen« ändert zu »Wird dir beim Rum erklingen. Musikalisch habe ich – wie bei Hamburg ist das Venedig des Nordens. Für mich stimmt einfach die Mischung. Viel meiner Bearbeitung der auch – versucht, motivische Querverweise zu setzen. Grün, viel Wasser. Alster und Elbe. Die Fleete, Landungsbrücken, Jungfernstieg, Blanke- Im ersten Trio-Solostück geht es um die Tonarten H-A-B-G – »HAmBurG«. Man hört das nese und so weiter – es gibt sehr viele Gründe. tutende Schiff und im Kontrapunkt erscheint die Melodie aus dem Prelude. Und so weiter. Der Albumtitel »Mein Hamburg« klingt sehr persönlich. Lassen Sie uns da in Ihr eigenes Familienalbum gucken? Wie klingt Hamburg für Sie? Der Titel »Hamburger Lieder für einen klassisch singenden « würde es vielleicht Der Freiheits-Gedanke, der oft besungen wurde, macht Hamburg aus. Wenn man nach besser beschreiben. Ein neuer Weg, meine Heimatstadt musikalisch zu würdigen, mög- Hamburg kommt, hat man das Gefühl: Die Welt steht einem offen. Man atmet durch und lichst ohne Klischees, um dem Ganzen eine Frische zu geben. Das Akkordeon wurde das Leben ist schön. So klingt Hamburg. deshalb gleich ausgeklammert. Transportieren Sie dieses Lebensgefühl auch auf dem Album? Ich hoffe, dass sich das Was war für Sie musikalisch so reizvoll an einem Hamburg-Album? transportiert. Wir hatten bei den Aufnahmen jedenfalls sehr viel Freude. Ich wollte in erster Linie ein humorvolles Album machen, wo ich mich auch als Kom- Franz- oder Fischbrötchen? Franz. ponist, Arrangeur und Texter einbringen kann. Etwas Neues sollte es sein, mit einem Hummel, hummel oder mors, mors? Hummel, hummel. gewissen Anspruch an die Musiker und den Zuhörer. Über meine Heimatstadt zu singen, Große Hafenrundfahrt oder paddeln auf der Alster? Paddeln auf der Alster. hat mir die emotionale Basis geschaffen für dieses Herzensprojekt, an dem ich drei Jahre Schietwedder oder Sonnenschein? Also ich mag Schietwedder auch. geschrieben habe. HSV oder St. Pauli? Ganz klar: St. Pauli! Wie heikel ist es denn, solche Klassiker wie »Auf der Reeperbahn nachts um halb eins« Staatsoper oder ? Im Moment noch die Staatsoper. für klassischen Gesang umzuschreiben? Das Beste am Norden...... ist Hamburg. AUF DER REEPERBAHN TEXT: RALPH ARTHUR ROBERTS

Silbern klingt und springt die Heuer, schwarz gefärbt, vielleicht auch rot. heut’ speel ick dat feine Oos. Grüßt dich dann mal ein fremder Jung’, Heute ist mir nix zu teuer, und du gehst vorüber und kennst ihn nicht, morgen geht die Reise los. kommt dir vielleicht die Erinnerung wieder, MEINE KLEINE ELB ESCHLEUSE TEXT: DANIEL BEHLE Langsam bummel ich ganz alleine wenn leis’ er zu dir spricht. die Reeperbahn nach der Freiheit rauf, Komm doch, liebe Kleine, sei die meine, treffe ich eine Blonde, recht Feine, sag nicht nein! Meine kleine Elbeschleuse alle Freud‘ vernichtet in einer Nacht. die gabel ich mir auf. Du sollst bis morgen früh um neune schickt ein Schiffchen auf die Reise Längst noch sind verstummt nicht alle Vöglein auf den Komm doch, liebe Kleine, sei die meine, meine kleine Liebste sein. in die schöne weite Welt hinaus. Zweigen, sag nicht nein! Ist dir’s recht, na dann bleib ich dir Dort, wo andre Menschen leben, auch die Falter tanzen noch ihren Reigen. Du sollst bis morgen früh um neune treu sogar bis um zehn. wo die Leute nicht im Regen Doch die alten Bäume rauschen frierend und sie neigen meine kleine Liebste sein. Hak’ mich unter, wir woll’n zusammen mal sich erheben, gehen aus dem Haus. sich den Blümlein zu, die so traurig zumut. Ist dir’s recht, na dann bleib ich dir bummeln geh’n. Still, ohne Sorgen frag ich verborgen, Da bewegt sich leise, leise treu sogar bis um zehn. Auf der Reeperbahn nachts um halb eins, liegt dort die Welt im Sonnenschein? meine kleine Elbeschleuse, Hak’ mich unter, wir woll’n zusammen mal ob du’n Mädel hast oder ob keins, Würd es sich lohnen? Die Planten und Blomen und die bis die Tore offen sind, und macht bummeln geh’n. amüsierst du dich, Vögel zwitschern fröhlich drein. mich so glücklich und im Fieber Auf der Reeperbahn nachts um halb eins, denn das fi ndet sich Alle Mücken mich entzücken, träume ich vom Reisen wieder, ob du’n Mädel hast oder ob kein’s, auf der Reeperbahn nachts um halb eins. soll mein Leben ich verrücken, das vergessen lässt die kalte Nacht. amüsierst du dich, Wer noch niemals in lauschiger Nacht, bunte Bilder fl immern hier am Strand. Freut euch, denn Leben denn das fi ndet sich einen Reeperbahnbummel gemacht, Die Natur in diesen Wogen lebt durch den Regen, auf der Reeperbahn nachts um halb eins. ist ein armer Wicht, lässt mich träumen ungelogen ist auch das Wetter schlecht im Mai. Wer noch niemals in lauschiger Nacht denn der kennt dich nicht, und die Rosen welken hier an Land. Seht die Schönheit im Nebel einen Reeperbahnbummel gemacht, mein St. Pauli, St. Pauli bei Nacht. Ach, wie bald ist all eure Kraft entschwunden, von Farmsen bis Wedel ist ein armer Wicht, Wer noch niemals in lauschiger Nacht, die ein schöner Tag euch im Mai gebracht, und die steife Brise geht doch schnell vorbei. denn der kennt dich nicht, einen Reeperbahnbummel gemacht, denn ein kalter Sturm hat in nebelgrauen Stunden mein St. Pauli, St. Pauli bei Nacht. ist ein armer Wicht, Kehr ich ein im nächsten Jahre, denn der kennt dich nicht, braungebrannt wie so’n Hottentott; mein St. Pauli, St. Pauli bei Nacht. hast du deine blonden Haare SCHL ICHT AN DER WATER KANT TEXT: DANIEL BEHLE

Ja, am Vesuv, da ist es heiter Sind Hormone auch mal schwierig OB BLOND, OB B RAUN TEXT: ERNST MARISCHKA alles balzt und ist charmant. und zu gierig ist der Mann, Männer, die Frauen locken, schauen, dann hat der Friese eine Krise Ein Ideal hat jede Frau, jeder Mann. Ist er blond, liebt er braun, hier im Norden sehn sie kein Land. geht zu vielen ab und an. Und jeder Mann hat seinen Liebesroman. ist er braun, bei ihm nur blond gewinnt. Evoe – um zu gefallen Evoe – um zu gefallen Aber ich, aber ich – habe zehn bis zwölf Aber ich im Vertrau’n, einer schönen jungen Maid einer anderen jungen Maid und mehr beinah. bin in punkto Haare farbenblind. Evoe – sie zu beschallen geht der Friese, dieser Miese, Denn für mich, ja für mich sind die Mädels nur zum Tra-la-la-la-la-la nimmt im Norden Mann die Zeit sich, auf in seiner Umtriebigkeit. Küssen da. Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau’n, nimmt Mann im Norden sich die Zeit. Doch das Liebchen schwört auf Rache, schleift das Beil Tra-la-la-la-la-la mein Herz ist groß! Testosteron, das ist verborgen und geht zu weit. Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau’n, mein Herz ist Doch was ich tu´, ich denke immer zu an eine bloß! hier im Norden ist man passiv. Evoe – um zu gefallen groß. Und diese Eine, diese Kleine, die hat Beine! Doch wenn der Reiz sich nicht verloren, steht auf seinem eigenen Stein, Doch was ich tu´, ich denke immer zu an eine bloß. Und einen Mund hat die Kleine, ja, das eine ist mir ändert das den Zustand massiv. steht auf seinem eigenen Stein. Und diese Eine, diese Kleine, die hat Beine! sonnenklar: Wenn solche Friesen auf den Wiesen Nun in der Öde, war das blöde, Und einen Mund hat die Kleine, ja, das eine ist mir Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau’n, mein Herz ist sich mit ganzem Herze verschau’n, was er tat, und gar nicht klug. sonnenklar: groß. tun sie mit Eiche auf dem Deiche Erst hat er Zeit und ist die Ruhe, Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau’n, mein Herz ist Und doch gehörts nur einer offenbar! ihrem Liebchen ein Nestlein bau’n. na, jetzt hat er davon genug. groß. Denn die Eine, die ich meine, küsst ja famos. Evoe – um zu gefallen Evoe – um zu gefallen Und doch gehörts nur einer offenbar! einer schönen jungen Maid auf dem schönen platten Land Denn die Eine, die ich meine, küsst ja famos. Evoe – sie zu beschallen Evoe – handelt der Mann Das ist mein Typ, sagt jede Frau, jeder Mann. nimmt im Norden Mann die Zeit sich, auch hier im Norden, hier im Norden Im Leben ganz genauso wie im Roman. nimmt Mann im Norden sich die Zeit. auch mal schlicht an der Waterkant. GRÜSSE VON DER MOLE TEXT: DANIEL BEHLE

Die Rose rot am Wege liegt und ich sage »Moin Moin, KLAUS STÖRTEBEKER TEXT: DANIEL BEHLE ein Vögelchen im Winde fl iegt Prost, zum Wohle«. und scheint zu hadern gar nicht leise, Mein Mädel ist mir gut Freunde, vernehmet die Geschichte, Ho ho ho ho – so herzhaft lacht vielleicht hat es ja eine Meise. darum hab ich auch den Mut. welche im Norden ist bekannt. Jo, der Pirat, vor dem nehmt euch in Acht. Im taubedeckten Morgenlicht Ich sende Grüße von der Mole Von einem Räuber ich berichte, Ho ho ho ho – euch ärmer macht da fl iegt es also nur für mich und ich sitze bei der Boje. der stiehlt auf Wasser, nicht an Land. Jo, euch ärmer macht es klingt sein Fiepen und sein Leid, Komm, lach mit mir am Riff, Scheu durch die Wogen seine Bahnen vor dem Pirat nehmt euch in Acht ein hoher Ton im Federkleid. erst Montag baust du Schiff. sah man die Flagge seiner wehn vor dem Pirat nehmt euch in Acht. Ich sende Grüße von der Mole Die Ruhe hier am Elbestrand, und diesen Unhold unsre Ahnen Nur eine List hat es ergeben, und ich sage »Moin Moin, sie nimmt die Menschen bei der Hand. wollten auf keinen Falle sehn. dass man den Störtebeker dann Prost, zum Wohle«. Der Vogel ist gefl ogen Ho ho ho ho – so herzhaft lacht auf seiner Kogge unter Wehren Mein Mädel hat mich lieb mit ´nem Wurm hier aus dem Boden. Jo, der Pirat, vor dem nehmt euch in Acht. schließlich in Eisenketten zwang. darum sing ich hier mein . Er fl iegt vorbei an Fischerreusen Ho ho ho ho – euch ärmer macht Nun, da die Angst der Freude weiche, Ich sende Grüße von der Mole und an vielen, vielen Elbeschleusen, Jo, euch ärmer macht dass dieser Schurke liegt im Sand, und ich sitze bei der Boje. bis sein Zwitschern uns verstummt vor dem Pirat nehmt euch in Acht heut die Geschicht zur Fabel reiche, Du kleines Vöglein, lass und wir sitzen Mund an Mund. vor dem Pirat nehmt euch in Acht. wie alles war vor Helgoland. dein Schreien hier am Nass. Ich sende Grüße von der Mole Klaus Störtebeker war sein Name, Ho ho ho ho – und auf der Wacht Der Mann, er baut bei Blohm und Voss und ich sage »Moin Moin, was nur bedeutet »er trinkt viel«. Jo, hier in Hamburg war dann gute Nacht und bei der Arbeit hoch zu Ross, Prost, zum Wohle«. Und falls du störtest ihn im Wahne, Ho ho ho ho – und schaurig lacht dem Alltag fehlt die Leichtigkeit, Mein Mädel sagte ja warst du ganz schnell mal hinter Kiel. Ah, und schaurig lacht die Freude und die Heiterkeit. darum sitzen wir jetzt da. Es machte Händlern große Sorgen, er, als die Axt ihn kürzer macht Die Wellen wiegen und allein Ich sende Grüße von der Boje schwierig die Fracht zu transportiern, er, als die Axt ihn kürzer macht. sucht er die Welt im Sonnenschein. und wir liegen auf der Mole. denn diese mussten seinen Horden So wie das Vöglein hat er Sorgen Dem Kusse folgt die Nacht öfters mal den Verlust quittiern. diese bleiben nicht verborgen. so hat uns Gott gemacht. Ich sende Grüße von der Mole KOMM IN DIE GONDEL TEXT: FRANZ ZELL & RICHARD GENÉE

Komm in die Gondel, Kaum, dass mein Liebchen K ENNT IHR SCHON HAMBURG TEXT: DANIEL BEHLE mein Liebchen, o steige nur ein; die schwankende Gondel entführt; allzu lang schon fahr ich trauernd hat auch bald schon sich´s umfangen Kennt ihr schon Hamburg der Tag erwacht und feurig die Mannschaft vertäut ihre so ganz allein. vom Schlaf gespürt. bei Nacht? Fracht. Hab ich an Bord dich, Schwankende Wogen, sie lullen Es grüßen von Ferne Hamburg, Handel von Fern und nach Weit. dann stoße ich freudig vom Land, so leise dich ein, die silbernen Kräne Deine Schönheit lockt wie vor vielen hundert Jahren noch führe eilig dich hinüber und mein Lied klinge dir süß in Hamburg! heut. zum schönern Strand. in den Traum hinein: Der Seemann singt Lieder, Dieses Lied will ich für Dich heut singen. Der dort lockend winkt Dich umfächle lind berauscht sind die Glieder Dieses Lied soll Dir beim Rum erklingen. fern im Mondlicht blinkt, kühler Abendwind, in Hamburg! Kennt ihr schon Hamburg bei Nacht? wo uns deckt schweigende Nacht, Fischlein stumm lächelnd lauscht, Auf der Reeperbahn um eins Wo einst hoch im Norden wo kein Späherauge wacht. Welle kaum vernehmbar rauscht: sucht ein Mädel, hat keins die wildernden Horden Dort sollst du mir sagen Schlaf wohl, süßes Kind, für eine lauschige Nacht! in Hamburg! ein süßes, beglückendes Wort, ruhe still in die Gondel gestreckt, Er sucht sie im Scheine der Kerze Schon lebten im Regen sehnsüchtig Klagen bis dich zu neuem Leben und macht sich bereit mit dem Herze, unter Dächern deswegen fi ndet Erhörung dort. ein Kuss erweckt. das brennend erwacht! in Hamburg! Ho a ho ho a ho Ho a ho ho a ho Da lacht ihm die eine Es lieben noch heute die Leute im Alstervereine den Morgen am Sonntag in Hamburg! um 5 in der Frühe – Beim spanischen Weine wenn über dem Michel am Marktplatz bleibt er nicht alleine die Sonne, der Tag erwacht in Hamburg! in strahlender Pracht! Es liegen im dunstigen Morgen hinüber Kennt ihr schon Hamburg bei Nacht? die Zeugen durchfeierter Nächte – wenn über dem Hafen DER WALFISCHFÄN GER TEXT: DANIEL BEHLE FC ST. PAULI TEXT: DANIEL BEHLE Der Mensch tritt genetisch gesehen im Fall du bist ja im Grunde genau wie die Frau, die, Auf allen Meeren, Tand allerlei, immer allein. von Potsdam bis Herne ganz gerne den Ball. wie ich für mich hier konstatier, selten an Land, dann die Makrele, Dank Hummer und Fjorden, Will er damit sich messen, im Leben ich nie mehr verlier. zu dezimieren wo sie auch sei. fröhlich mein Sinn, geht er nach Bayern essen. Mein St. Pauli, FC St. Pauli ihren Bestand. Solch kleine Spröde, gehe mit Freuden Im Stadion, im Fernseher, da ist es präsent mit dir hab, mit dir hab, mit dir hab ich Gaudi. Hummer und Hering, lieblich und zart, die letzte Fahrt hin. und jeder die Spieler beim Vornamen kennt. Und wenn auch nur zum Schein die ich gekannt, freudig zu essen, Die Himmelstüre, Frohlockt der schnelle Schuh, denn ihm jubeln alle zu. schieß ich ein Tor für dich allein, über die Reling ist meine Art. die Petrus bewacht, Bis einer Meister ist, dann ist hier Ruh. mein St. Pauli! durch meine Hand. Fühl ich erglühen, wird mir mit Freuden FC St. Pauli, mein St. Pauli, Der Weltpokalsiegerbesieger ist schnell Nicht Heimat, nicht Liebe das Herz mir so warm weit auf gemacht. du bist ja im Grunde genau wie die Frau die, und wird es am Millerntor abends ganz hell, ward mir zuteil, seh ich sie schwimmen Was willst du Seemann? wie ich für mich hier konstatier, dann zeigen wir den anderen Fans, reisen nach Flandern, in ihrem Schwarm. Was dein Begehr? im Leben ich nie mehr verlier. wie man das Leder ins Tor hinein schlenzt. rastlos in Eil. Genieße ich leise, Ei, ruf ich Petrus, Mein St. Pauli, FC St.Pauli, Denn David ist mächtig und Goliath ist doof, Ich kenne den Norden, bin auch nicht bang fi schen im Meer! mit dir hab, mit dir hab, mit dir hab ich Gaudi. das hat sich bewiesen auf unserem Hof. genieße den Fang. und eine Gräte Ein fahrender Sänger, Und fühl ich Einsamkeit, Wir spielen seit Jahren in jeder Liga Krill in den Fjorden kitzelt die Wang’. geliebt und bedroht, bin ich durch dich schon mal zu zweit und bleiben der moralische Sieger. währet nicht lang. Ein fahrender Sänger, ein Walfi schfänger mein St. Pauli. FC St. Pauli, mein St. Pauli Ein fahrender Sänger, geliebt und bedroht, das ist mein Brot. Das Jubeln und Feiern, das ist unser Kult du bist ja im Grunde genau wie die Frau, die, geliebt und bedroht, ein Walfi schfänger Ein Walfi schfänger und kann keiner spielen, der Trainer hat Schuld. wie ich für mich hier konstatier, ein Walfi schfänger das ist mein Brot. geliebt und bedroht Schreit Mann aufs Feld mit Wut, im Leben ich nie mehr verlier. das ist mein Brot. Ein Walfi schfänger, ein Fischer, ein Sänger, nimmt er oft seinen Hut. Mein St. Pauli, FC St.Pauli Ein Walfi schfänger, geliebt und bedroht, bis in den Tod! Millionen Euronen für einen Transfer, mit dir hab, mit dir will, bei dir bin ich Raudi. geliebt und bedroht, ein Fischer, ein Sänger die muss man erst haben, sonst kommt keiner her. Und einzig und allein ein Fischer, ein Sänger auf seinem Boot. Doch auch der Verein hier in Hamburg nicht immer weiß, will ich mit dir zusammen sein, auf seinem Boot. Und endet mein Streben, wie man Rundes ins Eckige zimmert. mein FC St. Pauli! Bald fang ich Trödel, endet mein Sein, FC St. Pauli, mein St. Pauli stand ich auf Erden EIN TOR ZUR WEITEN WELT TEXT: DANIEL BEHLE

Ein jeder Mensch braucht einen Ort, Die Wolken ziehn am Horizont, wo das Herz der Heimat lacht. ach, ich bin ein kleines Kind. Wo noch in traurig dunkler Nacht Ich steh an Deck und schau vom Bug. ICH BIN STOLZ AUF MEINEN STEINWAY TEXT: DANIEL BEHLE dir ein Licht der Hoffnung wacht. Alle Segel gut im Wind. Doch in uns allen blüht die Sehnsucht Zu meinem Platz, der wie ein Schatz Ich bin ein Mann und er liegt gut in der Hand. Und auch in der Mitte klingt’s gut. nach der Ferne, die wir so gerne in meinem Herzen, ganz ohne Schmerzen der Musik Und auch in der Mitte klingt’s gut. Der Sinn allen Seins vor Augen sehn. Die weite Reise! ich nie verließ. Ein erster Gruß! und ich singe mit der Stimme Auf dem Klavier das ist nicht wirklich meins Heut ist der Tag, wo wir verstehn: Heut ist der Tag vom Wiedersehn: hier mit ihm mein Lied. kontrollier und nach meinem Grundverständnis Hamburg, wie bist du schön! Ahoi! Wie ist das schön! Und sein Klang, ich die Tasten, ob sie rasten nähmen Engel schlicht zur Kenntnis, Ein Tor zur weiten Welt! Ein Tor zur weiten Welt! der macht mich an, oder ich sie berühr. dass in meiner Stund könnt wagen, Die Stadt, die euch gefällt! Die Stadt, die euch gefällt! denn in meinen Ohren Mit dem Fuß die Klage mit Filzchen So, meine Freunde, ich vertelle So, meine Freunde, ich vertelle tönt ein Chor, drück ich den Kuss auf Saiten zu schlagen. singend bin ich für euch zur Stelle. singend bin ich für euch zur Stelle. wie nur hier in seine Harmonie Ich bin stolz Auch wenn die Winde harsch, Auch wenn die Winde harsch, ich ihn höre, dann und mein Knie auf meinen Steinway, ist’s schön auf Geest und Marsch. ist’s schön auf Geest und Marsch. zieht er mich in seinen Bann. streck ich nie, durch das Leben er führt. Selbst wenn die Aussicht trübe, Selbst wenn die Aussicht trübe, Ich bin stolz wenn ich spiele dran Und sein Holz, werde ich nimmer müde: werde ich nimmer müde: auf meinen Steinway, manchmal stundenlang. wenn ich mal draufgeh, Hamburg, du Perle, meine Glückseligkeit! Hamburg, du Perle, bleibst doch auf ewig mein! durch ihn ist die Welt erhellt. Ich bin stolz dein Innerstes rührt. Und sein Holz auf meinen Steinway Und so macht alles Sinn, heilt Herz- und Heimweh und ihr habt schon erkannt. warum wir hier auf Erden sind. viel besser als Geld. Durch sein Holz Er kennt die Antwort darauf. TEXT: BRUNO BALZ Wenn mir kalt ist, macht er mir warm, habe ich kein Beinweh So lebt er im Herz, KLEINE M ÖWE, FLIEG NACH HELGOLAND wenn ich weg muss, dann bleibt er da. und bin tiefenentspannt. der Freude, dem Schmerz. Kleine Möwe, fl ieg nach Helgoland Heimatland, Heimatland Sein Diskant ist galant Wenn mir kalt ist, macht er mir warm, Und dann ist alles gut. bring dem Mädel, das ich liebe, einen Gruß. nichts ist wie du so schön. wenn ich weg muss, dann bleibt er da. Ich bin einsam und verlassen Einmal nur, einmal nur Der Diskant ist frappant und ich sehne mich nach ihrem Kuss. möchte ich dich wiedersehn. und der Bass macht mich nass! Kleine Möwe, wenn der Südwind weht, Kleine Möwe, fl ieg nach Helgoland, dann erwacht das große Heimweh bring dem Mädel, das ich liebe, einen Gruß. auch in mir. Ich bin einsam und verlassen Meine Wünsche, meine Träume und ich sehne mich nach ihrem Kuss. send ich übers weite Meer zu dir. Mein Hamburg von Daniel Behle

Daniel Behle Gesang Recorded at DRS Radiostudio Zürich 18.8.2015, 30.1.2016 – 1.2.2016 Andreas Werner Recording Engineer Andreas Janke Geige Benjamin Nyffenegger Cello Marco Borggreve / Nancy Horowitz Photos Gerd Schröder Design/Illustration for www.groothuis.de Oliver Schnyder Klavier Sven Schuhmann Executive Producer

Klabautermann Quintett feat. Elbeblech Thomas Meise Trompete Christof Skupin Trompete Martin Räpple Horn Michael Winter Posaune Stefan Kaundinya Tuba