Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft

Die letzte Eiszeit, die mit der vor 10.000 Jahren endenden Deutschlands – die Prösa – erhalten. Die Samen der 150 bis Weichselvereisung den nördlichen und mittleren Teil Branden- über 300 Jahre alten, ursprünglich an diesen Standort gebun- burgs prägte, hat die Niederlausitz nicht mehr erreicht. Geformt denen Bäume werden heute in alle Welt verschickt. wurde die äußerst abwechslungsreiche Altmoränenlandschaft Eine 30-jährige militärische Nutzung bis 1988 hat in diesem durch die bereits vor 180.000 Jahren zu Ende gegangene Bereich auch Silbergrasfluren und weite Calluna-Heiden hinter- Saale-Eiszeit. Die von ihr hinterlassenen, natürlichen Seen sind lassen. Ein Schäfer mit seiner Heidschnuckenherde pflegt die längst verlandet. Über die Hälfte des Naturparks erstreckt sich im Herbst violett und vereinzelt weiß blühende Heide. das Kirchhain-Finsterwalder Becken. Das ausgedehnte Gletscher- Biber zungenbecken wird vom Tal der Kleinen Elster durchbrochen. Auerhahn Birnengrün

Zwei Elstern Naturpark im Süden Ihr größerer Schwesternfluss, die Schwarze Elster, durchfließt Fischotter wieder flächendeckend in der Elsterniederung Die Niederlausitzer Heidelandschaft ist der am südlichsten das Breslau-Magdeburger Urstromtal im Süden des Natur- Wappentier Auerhuhn vertreten. Kiebitz und Bekassine brüten in den Wiesen, Weiß- gelegene Naturpark in . An der Grenze zu Sachsen parks. Mit vielen verschlungenen Altarmen und Auwaldresten storch und Kranich gehen hier auf Nahrungssuche. befindet sich das etwa 480 Quadratkilometer große Gebiet rund bilden Kleine und Schwarze Elster zusammen mit der Großen In früheren Zeiten war das Auerhuhn in der Niederlausitz so 70 Kilometer von und Cottbus sowie 100 Kilometer und Kleinen Röder ausgedehnte Niederungen mit häufig anzutreffen, dass sich ausschweifende Auerwildjagden In den Altarmen kommen Pflanzen wie Wassernuss, Krebs- von und Leipzig entfernt. Mit Braunkohletagebauen in Bruchwäldern,Wiesen und Mooren. im könig­ lichen­ Staatsforst offenbar lohnten. Heute ist der fast schere und Wasserhahnenfuß vor, in den feuchten Wiesen der Nachbarschaft und einem ehemals militärisch genutzten Wo Kleine und Schwarze Elster im Westen des Naturparks truthahngroße Hühnervogel deutschlandweit vom Aussterben Geflecktes und Breitblättriges Knabenkraut und Lungenenzian, Platz im Kern erregt der Naturpark besondere Aufmerksamkeit. zusammenfließen, öffnet sich der so genannte Kleine Spree- bedroht. Bis etwa 1975 galt er als Bewohner­ aller größeren im Moor Sonnentauarten. Die verbesserte Wasserqualität der Er überrascht gleichwohl in seinen verschiedenartigen wald. Mit seinem erlenbestandenen, dunklen, moorigen Boden naturnahen Nadel- und Mischwälder der Niederlausitz. Für den Schwarzen Elster hat inzwischen Fische, wie den in Branden­ naturnahen Landschaften wie in spannungsreichen Hinterlassen- ähnelt er dem „richtigen” Spreewald und verweist zugleich auf Bergbaufolgelandschaft in den weiten Kiefernheiden des Naturparks Niederlausitzer burg stark gefährdeten Döbel, den Hecht und Gründling, schaften jahrzehntelangen menschlichen Wirkens. die Herkunft des Namens „Schwarze Elster”, der sich auf die Heidelandschaft und des benachbarten­ Naturparks Niederlau- wieder angelockt. germanischen Wörter für Erle und Sumpf zurückführen lässt. Mächtige Braunkohleschichten fanden sich einst im Süden sitzer Land­rücken heimischen Vogel wird ein ­Artenschutzprojekt . Der über einhundertjährige Braunkohlebergbau durchgeführt. Dieses ver­hilft neben dem Auerhuhn auch Große, unzersiedelte Kiefernwälder und -forsten mit Laub- hat besonders im östlichen Teil des Naturparks eine Kulturland- solchen altholzbewohnenden Arten wie Raufußkauz, Schwarz- waldresten wachsen auf sandigen Hochflächen, die den Rand schaft extremer Prägung geschaffen. specht oder Waldschnepfe zu größerer Verbreitung. Andere des Kirchhain-Finsterwalder Beckens im Norden des Natur- In rekultivierten Tagebaurestlöchern sind reizvolle Naherho- seltene und imposante Arten wie Schwarzstorch, See- und Herausgeber: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg parks bilden. Bemerkenswert im nordwestlichen Teil sind lungsgebiete entstanden, so z. B. der Grünewalder Lauch Fischadler sind in den großen zusammenhängenden Wäldern Redaktion: Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft im Landesamt für Umwelt die sich natürlich verjüngenden Buchenwälder in der sonst oder Bad Erna. Aufgelassene Kippen bieten aber auch hoch zu Hause. Im 14. Jahrhundert sah sich das Liebenwerda Fotos: U. Albrecht, V. Döllingen, Fremdenverkehrsverein Niederlausitz e.V., Naturpark Niederlausitzer Prof. Dr. M. Freude, K. Hirche, Dr. S. Klaus, G. Kohlhase, F. Pauliuk, buchenarmen Niederlausitz und die Vorkommen von Nieder- spezialisierten Heuschrecken- und Käferarten wie Sandohrwurm zur Anstellung eines Biberfängers gezwungen – Verfolgung A. Richter, V. Rösler, O. Schulz, E. Schutt, F. Trosien, M. Walther Karte: Pro Line Concept, Berlin Heidelandschaft lausitzer Tieflandsfichte und Weißtanne. Im Nordosten breiten und Sandschrecke ideale Lebensbedingungen. Auf älteren und Lebensraumzerstörung schwächten die noch 1945 einhun- Layout: Power-DesignThing GmbH Druck: Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg sich große Blaubeerdecken in den Kiefernwäldern aus. Ur- Rohböden wachsen der seltene Ästige Rautenfarn, der Mond- dert Tiere starke Biberpopulation – 1965 verstarb der letzte Diese Publikation ist auf umweltfreundlichen Papier gedruckt. Stand: November 2016 sprüngliche Laubwälder finden sich im Herzen des Naturparks. rautenfarn und das Kleine Birnenwintergrün. Das Wasser in Biber in einem Elsterarm bei Prieschka. Seit 1970 sind wieder Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz den Restlöchern dient bis zu 3.000 Kranichen und tausenden zunehmend Biberburgen zu finden. Heute ist dieser Wasser­ Naturpark Der Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft gehört zu den „Nationalen Naturlandschaften”, der Dachmarke der deutschen blieb einer der größten unzerschnittenen Traubeneichenwälder Saat- und Blessgänsen als sicherer Schlafplatz. wirtschaftler und Baumeister des Tierreichs ebenso wie der Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks, getragen von Niederlausitzer EUROPARC Deutschland e.V.: www.europarc-deutschland.de Heidelandschaft Dübrichen

NP Prießen Frankena Uckermärkische Frankena BR Flusslandschaft NemitzRheinsbergNP Seen NLP Elbe-Brandenburg Stechlin- BR Unteres Werenzhain Ruppiner Land Schorfheide- Odertal Chorin NP Atelierhof Eine für Groß Naturparkverwaltung NP Barnim Buchhain 96 West- Bernau Niederlausitzer Heidelandschaft

havelland NP Massen und Klein span- - Märkische 04924 Bad Liebenwerda, Markt 20 BERLIN Schweiz nende Ausstel- KIRCHHAIN Tel: (03 53 41) 6 15-0 Potsdam Hennersdorf lung zeigt das NP Nexdorf DOBERLUG- np-niederlausitzer-heidelandschaft@lfu. NP NP Dahme- Heideseen Weißhaus Hoher Nuthe- NP KIRCHHAIN Naturparkhaus brandenburg.de Fläming Nieplitz Schlaubetal in Bad Lieben- www.natur-brandenburg.de BR ANGEBOTE Information Übernachtung Lernpfad Fahrradverleih Reiten/Kremser Kahnfahrten Zeltplatz Baden Museum/Galerie Bau bzw. Kultur- ORTE denkmal Bodendenkmal Spreewald werda. www. niederlausitzer-heidelandschaft- NP Betten Nationale Niederlausitzer Drasdo naturpark.de Bad Liebenwerda • • • • • • Naturlandschaften Landrücken NP Beutersitz • • • Niederlausitzer NLP = Nationalpark Lugau Förderverein – Naturparkhaus • BR = Biosphärenreservat Heidelandschaft Eichholz Buchhain NP = Naturpark 04924 Bad Liebenwerda, Markt 20 • • • • DOBERLUG Dobra Schacksdorf Tel: (03 53 41) 47 15 94 Döllingen • • • • [email protected] • • • • Langennaundorf Domsdorf Hammer- Drößig www.naturpark-nlh.de Dreska • • • teich Schönborn Bad • S Schönborn Dübrichen c Tröbitz Lindena Erna h KERNGEHÄUSE e.V. w Eichholz-Drößig • a Fischwasser Besucher- rz Tel: (03 53 41) 615-12 (Andrea Opitz) UEBIGAU e Wildgrube bergwerk F 60 • • • • • UEBIGAU E Pechhütte ls [email protected] t Fischwasser • Land und Leute e r Technisches Denkmal Technisches Denkmal r www.pomologischer-garten.de Friedersdorf • • • Brikettfabrik Louise te ls E e Gorden • in Beutersitz le Naturwacht-Stützpunkt: • • • • • • • 46 Dörfer und Städte gehören zum Naturpark, der in den Land- Domsdorf K Rückersdorfer Sorno Grünewalde See 04924 Bad Liebenwerda, Markt 20 Gruhno • • kreisen Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz liegt. Während Gruhno 101 Friedersdorf Rückersdorf Tel: (03 53 41) 101 92 Haida/Würdenhain • •* • • Neumühl sich Elsterwerda als gewerbliches Zentrum versteht, trägt Bad Schadewitz Der Grundstein für den Pomo- www.naturwacht.de • • • • Rothstein P logischen Garten wurde im Jahr Kahla • •* • • Liebenwerda mit seinem mittelalterlichen Stadtkern seit über WAHRENBRÜCK Oppelhain 2000 gelegt. Heute wachsen Naturschutzbund Deutschland Kraupa • • Schmerkendorf 70 Jahren den Bädertitel. Schmerkendorf Rothsteiner Ziegel- (NABU): Lindena • • • Winkel Felsen Prestewitz Täubertsmühle P auf etwa drei Hektar über 400 häuser Lugau • • Zinsdorf verschiedene Obstghölze. Jährlich Biologischer Arbeitskreis Von Fischerei, Landwirtschaft und Bergbau lebten die Menschen Kleiner Theisa Maasdorf • • • • Spreewald Paltrock- finden hier am 1. Mai das Blüten- Bad Liebenwerda e.V., Andrea Zanker hier – heute wird zunehmend auf einen umweltfreundlichen Beiersdorf Windmühle 04924 Bad Liebenwerda, Nexdorf • r Elste Maasdorf P fest und am letzten September- e Thalberg Staupitz Bormannstr. 44 Oppelhain • • • • in Thalberg Gorden le Fremdenverkehr gesetzt. Über 200 Kilometer ausgeschilderte K Elster- wochenende der Niederlausitzer Plessa • • • • • • Marxdorf Knissen Tel: (03 53 41) 4 75 33 Natoureum Apfeltag statt. Prestewitz • Radwanderwege und Wanderwege, darunter mehrere Natur- 183 Maasdorfer Kreisverband Finsterwalde Teiche Prießen • K.-U. Hennicke lehrpfade und der 35 Kilometer lange Elsterradwanderweg, Prieschka • Bönitz Grünewalder 03253 Doberlug-Kirchhain verlaufen durch den Naturpark. Nach einer Fuß- oder Rad- Lausitz Dobra Lauch LAUCHHAMMER Baumschulenweg 46 Rothstein • • P P NORD Thurmberg Grünewalde Tel: (03 53 22) 3 09 03 Rückersdorf • • • • • wanderung, Kremser- oder Kahnfahrt ist Einkehr geboten: in 134 Meter Grenze Naturpark Mühlenhof- Saathain • • • • Naturpark- Grube museum Gaststuben und Pensionen und ebenso dort, wo Traditionen Niederlausitzer Heidelandschaft haus P Fremdenverkehrsbüros: Schadewitz • BAD Gotthold Naturparkverwaltung Zeischa Wald- Schilda • gepflegt werden. Das Töpferhandwerk, das 1903 mit 24 Töp- LIEBENWERDA bad Hohen- Tourismusverband Elbe-Elster-Land P leipisch leipisch 04924 Bad Liebenwerda, Markt 20 Schönborn • • fereien im Gebiet seine Blütezeit erfuhr, wird in zwei Werkstät- Naturschutzgebiet (NSG) „Schöner Blick“ Tel: (03 53 41) 3 06 52 Sorno • • • ten in Hohenleipisch heute noch gern gezeigt. LAUCHHAMMER Staupitz • • Information Möglenz Zobersdorf Kraupa Dreska Landkreis Oberspreewald-Lausitz Pomologischer Döllingen Fremdenverkehrsamt Senftenberg Thalberg • Die Elstermühle in Plessa, das Bauernmuseum in Lindena und Windmühle Haida Schau- und Döllingen Lehrgarten 01968 Senftenberg, Kirchplatz 18 Tröbitz • • • • Prieschka das europaweit einmalige Weißgerbermuseum in Doberlug- Wassermühle Tel: (0 35 73) 79 63 18 Wahrenbrück • • • al Kraftwerk Kirchhain am Rande des Naturparks geben Einblick in die Kul- an LAUCHHAMMER Werenzhain • • • P Waldparkplatz Würdenhain rk Plessa de ELSTERWERDA 169 WEST Rö erhalten artenreiche Lebensräume, Wildgrube • turgeschichte des Landstrichs. Für naturkundlich interessierte Aussicht Oschätzchen BIEHLA Kahla Elstermühle Vielseitigkeit ist ein Markenzeichen erkunden mit Jung und Alt den Winkel • Besucher bieten das Naturparkhaus in Bad Liebenwerda und Naturlehrpfad Plessa der Naturwacht im Naturpark. Als „Lernort Natur‟ oder dokumentie- Zeischa • •* • • • • Kosilenzien Reichenhain ELSTERWERDA die Naturwacht an mehreren Stützpunkten Informationen und Radwanderwege Saathain Mittler zwischen Mensch und Natur ren den Zustand geschützter Tiere Zinsdorf • informieren die Ranger Besucher, und Pflanzen. Zobersdorf • Exkursionen an. rze Elster Kröbeln Schwa • 0 3 km Schweinfurth Stolzenhain * = Fahrradverleih bei Zeltplatz bzw. Übernachtungsmöglichkeit GroßeGroße RöderRöder Stolzenhain P N u ls n i tz