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Berlin | Brandenburg | Mecklenburg-Vorpommern | Sachsen | Sachsen-Anhalt | Thüringen DAB regional | 11/12 2. November 2012, 44. Jahrgang Regionalausgabe Ost des Deutschen Architektenblattes | Offizielles Organ Berlin 29 Energetische Sanierung in Deutschland / Organisation und 3 Haben Architekten die schöneren Grabdenkmäler? Kommunikation von Projekten 7 Nachruf: Prof. Dr. Ing. E.h. Hardt-Waltherr Hämer 30 Mitteilung zum Versorgungswerk 8 Wahl zur 9. Vertreterversammlung / Stadt im Gespräch: Berlin 31 Die AKS auf der denkmal 2012 – Halle 2/Stand H 41 will hoch hinaus – brauchen wir neue Hochhäuser? 32 Fortbildungen 9 Ausgewählte Fortbildungsangebote 33 Kammer aktuell / Veranstaltungen / HAUS DER ARCHITEKTEN 10 Seminarprogramm Sachsen-Anhalt Brandenburg 34 Architekturpreis 2013 11 Martin Tiede: Bauen im Bestand als große Chance 35 Vertreterversammlung tagt / „Gemeinsam Architektur neu denken“ 12 Michael Hennemann: Argumente prägen die Vorstandsarbeit 36 Neujahrsempfang 2013 / Anhalt in Berlin 13 Bernard Wendel: Schrumpfungsprozess läuft planlos ab 37 AG „Energieeffizientes Bauen“ sucht Mitglieder / Bestellung als 14 2. Architekturgespräch 2012 Sachverständiger verlängert 16 Ortsgespräch 3: Kloster Marienstern in Mühlberg 38 MUT ZUR LÜCKE – MUT ZU NEUEM 17 Fortbildungen 40 Gremienarbeit 41 Termine Mecklenburg-Vorpommern 18 „Baukultur geht alle an“ Thüringen 19 Der Phönix aus der Asche 42 Fenstertagung 2012 – Interview mit Kammerpräsident 21 Landesbaupreis Mecklenburg-Vorpommern 2012 Hartmut Strube 22 Architekten und Ingenieure auf der RoBau 2012 / Wettbewerb 43 7. Mitteldeutscher Architektentag – Anmeldung für „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“ Kurzentschlossene 23 Versorgungswerk der AK Sachsen 44 Auftaktveranstaltung des Netzwerks „Gutes Bauen in Thüringen“ – Bericht; „BDIA BEST OF“ zu Gast in der Landes- Sachsen hauptstadt – Rückblick 24 Die 6. Legislatur: Themen, Vertreterversammlung 45 Ideenwettbewerb Schloss Schwarzburg – Ergebnis; Nationaler 25 Corporate Design der AKS weiterentwickelt Preis für integrierte Stadtentwicklung und Baukultur – Auszeich- 26 Ausschuss Wettbewerb und Vergabe / Forum Vergabe 2012 nung für Osterwold°Schmidt Exp!ander Architekten BDA 27 Stiftung Sächsischer Architekten in Löbau / 46 Wahl der Vertreterversammlung; Haushaltsplan 2013; Versor- Präsentation im HAUS DER ARCHITEKTEN gungswerk; Bauhaus.SOLAR mit neuem Konzept; BDA-Architek- 28 Studienreise ins Veneto, Standort Vicenza turforum Thüringen; Regionalkonferenz zur Jugendbeteiligung 29 „Wohnen im Alter – Gleiche Problemlagen in Ost und West?“ 47 Mitgliedernachrichten; Nachweisberechtigte; Bauhaus-Akademie Impressum Herausgeber: Architektenkammer Berlin. Alte Jakobstraße 149, 10969 Berlin, Herausgeber: Architektenkammer Sachsen. HAUS DER ARCHITEKTEN, Goetheallee 37, Telefon (030) 29 33 07-0, Verantwortlich: Dipl.-Ing. Ingrid Kuldschun, Geschäftsführerin 01309 Dresden, Telefon (03 51) 3 17 46-0, Verantwortlich: Dipl.-Ing. Olaf Doehler, Geschäftsführer Präsident Dipl.-Ing. Klaus Meier-Hartmann Präsident Dipl.-Ing. Alf Furkert, Freier Architekt Herausgeber: Brandenburgische Architektenkammer. Kurfürstenstraße 52, 14467 Potsdam, Herausgeber: Architektenkammer Sachsen-Anhalt. Fürstenwall 3, 39104 Magdeburg, Telefon (03 31) 2 75 91-0, Verantwortlich: Dipl.-Architektin Beate Wehlke Telefon (03 91) 53 61 10, Verantwortlich: Petra Heise, Geschäftsführerin Präsident Dipl.-Ing. Bernhard Schuster Präsident Prof. Ralf Niebergall Herausgeber: Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern. Alexandrinenstraße 32, Herausgeber: Architektenkammer Thüringen. Bahnhofstraße 39, 99084 Erfurt, 19055 Schwerin, Telefon (03 85) 5 90 79-0, www.ak-mv.de, Verantwortlich: RA Martin Fischer Telefon (0361) 21 05 00, Verantwortlich: Dipl.-Ing. Architektin Gertrudis Peters, Geschäftsführerin Präsident Dipl.-Ing. Joachim Brenncke Präsident Dipl.-Ing. Architekt Hartmut Strube Verlag, Vertrieb, Anzeigen: corps. Corporate Publishing Services GmbH, Kasernenstraße 69, 40213 Düssedlorf, www.corps-verlag.de; verantwortlich für den Anzeigenteil: Dagmar Schaafs, Anschrift wie Verlag, Telefon (0211) 54 277-684, E-Mail [email protected]; Druckerei: Bechtle Druck&Service, Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen Das DAB regional wird allen Mitgliedern der Architektenkammern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zugestellt. Der Bezug des DAB regional ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. DABregional | 11/12 1 Architektenkammer Berlin Alte Jakobstraße 149 |10969 Berlin |Telefon (030) 29 33 07-0 | [email protected] | www.ak-berlin.de Grafik: Atelier Eichhorn Haben Architekten die schöneren Grabdenkmäler? Eine Spurensuche auf Begräbnisplätzen in Berlin und Potsdam rchitekten müssten, so das allgemeine Bild, als Kre- ative ihrem Nachruhm besser Ausdruck verleihen Akönnen als andere Menschen und Berufsgruppen. Daraus ergibt sich zum einen die Frage nach der heutigen Gestaltung von Grabmälern von Architekten, zum anderen die Frage nach der historischen Bestattungskultur der Bau- zunft. Die kostspielige Grablegung in einer Kirchengruft galt für die der gesellschaftlichen Oberschicht angehörenden Hofarchitekten bis weit ins 18. Jahrhundert hinein als stan- desgemäß. Für die Kurfürstlichen Baumeister Rutger von Langervelt (1635-1695), Michael Mathias Smidts (1626- 1692) und Johann Arnold Nehring (1659-1695) wurden in der Dorotheenstädtischen Kirche sogar zum Teil sehr präch- tige Epitaphe errichtet (Abb.). Eine Gruftbeisetzung erhielt Epitaph für den auch Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699-1753) un- Baumeister Michael ter der Neuen Kirche auf dem Gendarmenmarkt. Mathias Smidts Das Preußische Landrecht von 1794 mit seinem Verbot von Beisetzungen in Kirchen und innerstädtischen Kirch- Quelle: höfen führte zu einem eingreifenden Bruch mit der Tradi- Archiv Dr. Jörg Kuhn tion. Dass 1856 August Soller (1805-1853) in seinen be- kanntesten Kirchenbau – die Katholische St. Michaelskir- und gern auch monumentalen Form des Klassizismus. Da- che – umgebettet werden konnte, blieb ein Sonderfall. vid Gillys Grabmal besteht aus einer rundbogigen Blend- Aus England erreichte die Idee des sentimentalen Land- nische und sandsteinernen Pfosten, die ehemals durch schaftsgartens in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Stangen oder Ketten verbunden gewesen sein dürften. Die auch Preußen. Die vorher wenig gestalteten Friedhöfe vor heute etwas grobe Erscheinung des Monuments ist der den Toren der Stadt profitierten sowohl von der Verdrän- Wiederherstellung in den 1930er Jahren geschuldet. Zu Be- gung der Wohlhabenden aus den Kirchengrüften als auch ginn des 20. Jahrhunderts griffen modebewusste Archi- von der Idee des Totengartens. tekten auf den nun wieder als vorbildlich angesehenen „Stil Die Architekten folgten auch bei der Gestaltung der um 1800“ zurück. Grabmäler dem Zeitgeschmack – der jedoch wiederum Mit Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) beginnt die bis durch einige herausragende Mitglieder der Architektenzunft ins 20. Jahrhundert ausstrahlende Glanzzeit der Sepulkral- beeinflusst wurde. Ein besonders charakteristisches Bei- kultur in Preußen. Die Fülle seiner Grabmalsentwürfe be- spiel ist die Grabanlage für David Gilly (1748-1808) auf fruchtete ganze Generationen von Architekten. Besonders dem II. Friedhof der Jerusalems- und Neuen Kirche an der sein 1833 in Anlehnung an griechisch-antike Grabstelen Zossener Straße. David und sein als Lehrer Schinkels be- entworfenes Grabmal für den Chemiker Sigismund von rühmt gewordener Sohn Friedrich Gilly gelten als Wegbe- Hermbstedt auf dem gleichen Begräbnisplatz, das Gustav reiter der „Revolutionsarchitektur“, einer eleganten, klaren Stier 1842 auch seinem Entwurf für Schinkels eigenes DABregional | 11/12 3 Berlin │ Architektengräber rechts: Grabmal des Bildhau- ers Curt Stoeving für den Kirchenbauer Johannes Otzen (1839- 1911) auf dem Neuen Friedhof Wannsee links: Grabmal entworfen von August Stüler für Wilhelm Stier (1799- 1856), alter Schöne- berger Dorffriedhof an der Hauptstraße Fotos: Erik-Jan Ouwerkerk Grabmal zugrunde legte, wurde für Jahrzehnte vorbildhaft. nehmes Grabmal in Form einer allseitig offenen Pergolaar- Zur Grabanlage gehört neben einem reich verzierten Gitter chitekur. Leider wurde dieser zierliche Bau später durch insbesondere ein Portrait des Verstorbenen, vorzugsweise größere Erbbegräbnisse zweiseitig zugestellt. Dafür wurde in Form eines Medaillons oder Tondos. 1883 ein Relief von der Hand Rudolf Siemerings hinzuge- Die erfolgreichen Architekten der Schinkel-Nachfolge fügt. Es zeigt Martin Gropius in idealisierter nackter Gestalt mochten es häufig gern noch prächtiger und unterschie- als Todesgenius, begleitet von der weiblichen Allegorie der den sich damit nicht von den Bedürfnissen anderer Berufs- Kunst. Der Architekt der Siegessäule Johann Heinrich Strack gruppen. Unter einem klassizistischen marmornen Tem- (1805-1880) wird auf dem Alten Dorotheenstädtischen pelchen, 1858-1860 entworfen von August Stüler, ruht Wil- Friedhof mit einem marmornen Tempelchen geehrt, des- helm Stier (1799-1856) auf dem Alten Schöneberger sen Inneres Stracks Konterfei von Alexander Calandrelli Dorffriedhof an der Hauptstraße (Abb.). Der Bildhauer Au- zeigt. Den Entwurf lieferte Stracks gleichnamiger Adoptiv- gust Kiss schuf die marmorne Grabstele mit Abschiedssze- sohn nach Vorgaben seines Onkels. Ein rötlichgranitener ne für Ludwig Persius (1803-1845) auf dem so genannten Obelisk mit bronzenem Portraitmedaillon von Otto Geyer Sello’schen Familienfriedhof in Bornstedt, auf dem