p r o g r a m m ü b e r s i c h t 2 0 1 4

Schutzgebühr 1,50 EUR

Das internationale Klassikfestival Künstlerische Leitung: Ingo Goritzki Grußwort des künstlerischen Leiters Liebe Musikfreunde, das 50-jährige Jubiläum der Sommersprossen rückt in Sichtweite, und noch immer habe ich die angenehme Aufgabe, jährlich eine Auswahl zu treffen unter einer Fülle von in der Luft lie - genden Ideen: welche jeweils machbar sind und künstlerisch zusammenpassen. In diesem Jahr war wieder die Kunst der Verdich- tung gefragt, da die geltende Struktur des Festivals mehr als vier Konzerte nicht zuließ. Dass das Programm dennoch wieder Originelles und Überraschendes bietet, ist der nie versiegenden Phantasie und dem ungebrochenen Idealismus der Künstler zu verdanken.

Ein Monsterprogramm zu entwerfen z. B. ist eine typisch schnydersche Idee, die er am 1. Juli im Sonnensaal seinen Fans auf seine unnachahmliche Art erläutern wird, die ihn in Rottweil so beliebt gemacht hat; auf besonderes Interesse wird seine Erklärung stoßen, wie „DER ROTT - WEILER“ in seiner Phantasie unter die Monster geraten ist, und wie er ihm musikalisch gerecht werden möchte. Dem Brüderpaar Haydn, das unter den berühmten Komponisten der Klassik zu Unrecht in der 2. Reihe steht, ein ganzes Kammermusikprogramm anzuvertrauen, ist wiederum eine typisch azzolinische Idee, die sofort die zustimmende Begeisterung des Ensembles fand, und ich bin sicher, dass der Funke auch in der Predigerkirche überspringen wird. Als ich im Herbst 2012 den finnischen Komponisten Kalevi Aho bei einem Gespräch im Café Glockenspiel am Münchner Marienplatz mit der ehrgeizigen Idee anzustecken versuchte, das mozartsche Jahrhundertwerk KV 452 auf seine Art zu reflektieren, hörte dieser zwar aufmerk - sam zu, ließ aber durchblicken, dass er zunächst seine 16. Sinfonie und sein zweites Cellokonzert zu Ende bringen müsse. Und dann war das Quintett für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier binnen Jahresfrist plötzlich fertig, da Aho die genannten Großwerke doch früher abschließen konnte. In einem regelrechten Wettlauf mit anderen Interessenten gelang es uns, nicht nur die Uraufführung des Werkes, sondern auch den Komponisten selbst am 8. Juli in die Hauser-Werkstatt nach Rottweil zu holen. Eine andere „idée fixe“ wurde ich nach einem Konzertbesuch im vergangenen Jahr nicht mehr los: das Klaviertrio von Gaspar Cassadó. Mein Bruder Johannes, ehemaliger Schüler von Cassadó, wird sich dieses besonderen Werkes annehmen, zusammen mit Matthias Lingenfelder und Caroline Palmer. Als direkte „Querbeziehung“ dazu wird im Jugendstilsaal zu Rottenmünster das Klaviertrio von Maurice Ravel erklingen, der seinerseits Cassadós Kompositionslehrer war. Ich hoffe, dass ich Ihnen einen kleinen Einblick in die spannende Genese der diesjährigen Sommersprossen vermitteln konnte und würde mich freuen, Sie zahlreich an den bekannten Spielorten begrüßen zu können.

Prof. Ingo Goritzki Künstlerischer Leiter des Festivals sommersprossen rottweil 2014

Grußwort des Oberbürgermeisters Klassische Musik und die Fußball-Weltmeisterschaft stellen keinen Widerspruch dar. Ganz im Gegenteil. Wer die 47. Konzert- saison des Internationale Klassikfestivals Sommersprossen Rottweil besuchen will, wird bei den vier Konzerten im Jahr 2014 noch rechtzeitig zur Übertragung der Fußballspiele vor dem Fernseher oder am Radio sein. Mit den Werken des finnischen Komponisten Kalevi Aho wird in Rottweil, wie seit vielen Jahrzehnten, erneut Musikgeschichte geschrieben. Sein „Solo für Trompete“ und das „Quintett“ für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier feiern ihre Welturaufführung in der Kunststiftung Erich Hauser in der direkten Gegenüberstellung mit Werken Wolfgang Amadeus Mozarts. Wir freuen uns, dass der Komponist in Rottweil anwesend sein wird. Der aus Zürich stammende und in den USA lebende Musiker und Komponist Daniel Schnyder ist uns aus früheren Konzertjahren und seinem Auftragswerk zum vergangenen Schweizjahr bekannt. Seine Musik ist stets voller Überraschungen und eigentümlicher Wendungen. Eine musikalische Monster-Party bringt er in diesem Jahr mit „draKOOL“ nach Rottweil. Das Ensemble L´Estro Armonico spielt Werke der Brüder Joseph und Michael Haydn in der üppigen und Putti-umschwebten Rokoko-Umgebung der Predigerkirche. Im Jugendstilsaal des Rottenmünsters treten kammermusikalische Werke von Maurice Ravel und Gaspar Cassadó in einen spannenden Dialog ein. Das Internationale Klassikfestival Sommersprossen Rottweil ist seit seiner Gründung ein Podium für neue Akzente und einen spannenden Austausch zeitgenössischer mit historischer Musik in unterschiedlichsten Räumen. Ich gratuliere dem Intendanten, Herrn Prof. Ingo Goritzki, zu diesem erneut außergewöhnlichen Programm des diesjährigen Festivals. Mein Dank gilt dem Freundeskreis der Sommersprossen, der das Festival seit vielen Jahren ehren - amtlich begleitet und zudem finanziell unterstützt. Herzlich bedanke ich mich bei dem lang - jährigen Hauptsponsor unseres Musikfestivals, der Volksbank Rottweil. Zahlreiche weitere Sponsoren und Förderer engagieren sich für die Sommersprossen und ermöglichen so ein hochkarätiges Konzertprogramm. Wir wollen die Sommersprossen für ein junges Publikum öffnen. Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt zu allen Konzerten und sind ganz besonders eingeladen, die Welt der klassischen Musik neugierig zu erforschen. Ich wünsche allen Besuchern des Internationalen Klassikfestivals Sommersprossen Rottweil erlebnisreiche Konzertabende und manch ungewöhnliche Höreindrücke.

Ralf Broß Oberbürgermeister der Stadt Rottweil _1 .draKOOL eine Monster-Party von und mit Daniel Schnyder Dienstag, 01.07.2014 | 19.00 Uhr | Kapuziner Sonnensaal

_ W. A. Mozart (1756-1791)/ D. Schnyder (*1961): TIGER ARIA (aus Zaide ) _ M. de Falla (1876-1946)/ D. Schnyder : DANZA DEL FUEGO Dragon Fire _ Daniel Schnyder : „draKOOL“ : Monsterparty Vlad plays the Organ Trapped inside the Spider Net Pastorale with Vampyre Mehmed ante portas DER ROTTWEILER Uraufführung Das canine Ungeheuer PAUSE _ G. Fr. Händel (1685-1759)/ D. Schnyder: „HAENDEL IN HARLEM“ Crossover Ensemble Rottweil Wassermusik Daniel Schnyder - Saxophon und Leitung Das Meerungeheuer Elisa Goritzki - Flöte March and Gavotte, Ingo Goritzki - Oboe aus der Triosonate in D-Dur, op. 5 Yeon Hee Kwak - Englischhorn _ Daniel Schnyder: Julia Guhl - Klarinette Donne Variations Maxim Bernet - Trompete ...Durchführung und Verführung.. Kilian Konrad - Posaune für Klavier solo und Sax ad lib.. Fritz Pahlmann - Horn SPHINX Rie Koyama - Fagott für Tenorsax und Orchester Oyun Quartett - Streichquartett MONDNACHT Lukas Mimura - Violine 1 Der Werwolf Sophia Scheuer - Violine 2 BAROQUELOCHNESS Tobias Reifland - Viola Das Ungeheuer Nessie in Loch Ness Duygu Kaynar - Violoncello für Englischhorn und Klavier Joel Locher - Kontrabass aus SONGBOOK: „MOON CALF“ Oana Zamfir - Klavier Das Monster in Shakespeares „Tempest“ Eckhard Stromer - Percussion FANTASY IN D for Chamber Orchestra and jazz soloist

VVK: 18,00 € - AK: 20,00 €

2 sommersprossen rottweil 2014

Das Totenglöcklein wurde der Klassik schon öfter geläutet, mit Vorliebe von deren Verächtern. Wenn aber ein Musiker die „postklassische Zeit“ ausruft, der selbst in Alter Musik und Klassik fußt, diesem Fundus huldigt und aus ihm schöpft, mit Jazz und Idiomen anderer Kulturkreise kreuzt und dabei ein Ouevre von Rang zuwege bringt, dann ist das schon eher ein Wachmacher. Daniel Schnyder, der Schweizer mit amerikanischem Pass, ist so ein Wachmacher. Ein virtuoser Hochspannungsmusiker, der das Alte mit eminenter Reibungsenergie zum Tanzen bringt und mit dem blitzenden stilistischen Amalgam seiner interkulturellen „Neuen Musik“ die musikalische Neugierde und Erlebnisfähigkeit stimuliert – und so stets neu auf eine Abenteuerreise des Hörens lockt. Auch dann, wenn der Stoff, den er mit seiner Musik knetet, ein wenig zum Gruseln ist. Denn Schnyder, der seine musikalische Fantasie auch gerne an großen außermusikalischen „Klassikern“ Funken schlagen lässt, etwa an der Odyssee, an Faust, Moby Dick oder Shakespeare, hat sich den Grusel-Schocker Dracula vorgenommen. Für ein Programm, das insgesamt „unsere Ängste und Fantasien beleuchtet“. Wobei Schnyder, dessen Musik voller Witz ist, nicht Schnyder wäre, wenn er nicht hinzufügte: „auf lustige Weise“. So taucht das Programm ein in „die biblische Angst vor den Meer-Ungeheuern, in die Angst vor dem uner- lösten, ewig lebenden Menschen-Ungeheuer, in die Angst vor dem Tiger im Menschen oder die Angst vor dem Vollmond und dem Verrücktwerden“, weiß aber auch um „die Angst vor der Schönheit und der Verführungskunst“. Im Zentrum steht das Stück „draKOOL“, das vergangenes Jahr am Original-Schauplatz, auf der „Drakula-Burg“ in Sigishoara uraufgeführt wurde und bei den „Sommersprossen“ seine Deutschland-Premiere erfährt. Und das, nebenbei, kommende Saison sein US-Erstaufführung in Schnyders Wahlheimat New York hat: in der Carnegie Hall, einem Tempel der High Culture. „draKOOL“ ist opernhaft-erzählerisch angelegt, „wie fabelhafte Bilder einer Ausstellung zum Thema Dracula“ (Schnyder). Expressive Ensemblemusik, die direkt zur „Monsterparty“ lädt, diverses Personal auftreten, den Vampir dann aber nicht tanzen lässt, sondern durch eine barock angehauchte Pastorale zu bannen sucht. An das Finale mit türkischer Musik fügt Schnyder für das Festival eine spezielle Uraufführung an: „Der Rottweiler – Das canine Ungeheuer“. Vielleicht gar der geheimnisvolle schwarze Hund, der vom gestrandeten Dracula-Schiff schleicht? „Aha, des Pudels Kern! Nein, mein Rottweiler ist lustig und unteuflisch“, versichert Schnyder. Genialisch ist der Prolog zu diesem Programm mit der originalen „Tiger-Arie aus Mozarts „Zaide“: „Tiger, wetze nur die Klauen..., saug' der Unschuld warmes Blut.“ Todesangst pur. So existenziell wie der Feuertanz nach de Falla, ein mythischer Kampf zwischen Licht und Dunkel. Der zweite Teil bietet eine Art „Monster-Querschnitt“ durch diverse Schnyder-Alben. Barock und Romantik, Klassik und Moderne, Jazz und Latin, Karibik und Orient haben ihren Auftritt in einem poly-stilistischen Tanz in unterschiedlichen Besetzungen: ein Tanz über Abgründen der Angst. Weil Schnyder aber ein der Lebensfreude zugeneigter Musiker ist, sorgt er dafür, dass sich die Dämonen finalerweise leicht abschütteln lassen: mit der „Fantasy in D for Chamber Orchestra and jazz soloist“. Monströs ist allerdings, was dem Solisten da an Virtuosität abverlangt wird...

3 _2. WIENER SERENADE mit den Gebrüdern Haydn

Freitag, 04.07.2014 | 20.00 Uhr | Predigerkirche

_ Joseph Haydn (1732-1809): Cassatio in F-Dur für Oboe, Fagott, 2 Hörner, Violine, Viola, Kontrabass Allegro moderato | Menuetto – Trio I – Trio II | Adagio | Menuetto – Trio I – Trio II | Rondo

_ Michael Haydn (1737-1806): Divertimento B-Dur für Oboe, Fagott, Violine, Viola und Kontrabass Allegro ma non troppo | Adagio | Menuetto - Trio | Finale. Allegro molto

_ Joseph Haydn: Sextett in Es-Dur für Oboe, Fagott, Horn, Violine, Viola und Kontrabass Grazioso Larghetto Menuetto - Trio I - Trio II

PAUSE

_ Joseph Haydn: Cassatio in Es-Dur für 2 Englischhörner, Fagott, 2 Hörner, 2 Violinen und Kontrabass Marche adagio | Menuetto – Trio | Allegro | Poloneso | Menuetto II – Trio | Finale. Presto

_ Michael Haydn: Divertimento D-Dur für Horn, Viola und Kontrabass Ensemble L´Estro Armonico Allegro moderato | Menuett – Trio | Adagio | Menuett – Trio | Allegro presto Sergio Azzolini - Fagott und Leitung Yuki Kasai - Violine _ Michael Haydn: Divertimento G-Dur Florian Donderer - Violine/Viola für Oboe, 2 Hörner, Fagott, Viola und Kontrabass Tatjana Erler - Kontrabass Spiritoso Ingo Goritzki - Oboe/ Englischhorn Adagio Giovanni de Angeli - Oboe/ Englischhorn Menuetto. Allegretto - Trio Fritz Pahlmann - Horn Finale. Vivace Rosa Schell - Horn

VVK: 1. Rang 20,00 € – 2. Rang 15,00 € – Unnummeriert 10,00 € AK: 1. Rang 22,00 € – 2. Rang 17,00 € – Unnummeriert 12,00 €

4 sommersprossen rottweil 2014

Wer Haydn sagt, denkt in aller Regel an Joseph Haydn, den Begründer und ersten Vollender der Wiener Klassik. Wer aber einmal durch Wien schlendert, stößt unwillkürlich auch auf Michael Haydn, den fünf Jahre nach Joseph geborenen, „jüngeren Bruder“. Denn an irgendei - nem Kirchenportal wird immer eine Aufführung eines seiner geistlichen Werke annonciert sein. Einige davon einst von Kaiserin Marie Therese persönlich bestellt. Werke, die Joseph Haydn nicht nur schätzte, sondern sogar über seine eigenen gestellt haben soll. Das weltli - che Werk Michaels aber ist weitgehend aus dem Musikleben verschwunden, auch wenn eini - ge seiner 41 Sinfonien aus dem alle Gattungen der Zeit umfassenden, über 800 Werke starken Ouevre in jüngerer Zeit erstmals eingespielt wurden – unter Mitwirkung von Ingo Goritzki, dem künstlerischen Leiter der „Sommersprossen“. So bietet die „Wiener Serenade“ eine rare Gelegenheit, kammermusikalische Werke der Beiden quasi im Schulterschluss eines Brüder-Paares zu erleben, deren Anfänge sehr ähnlich waren. Beide erhielten ihre erste musikalische und instrumentale Ausbildung als Sängerknaben an St. Stephan in Wien, wo sie nach dem Stimmbruch karge Jahre im Kampf ums tägliche Brot hatten. Und sich etwa mit Unterrichten und „gassatim gehen“ über Wasser hielten, mit abendlicher „Freiluftmusik“ auf Gassen und Straßen, mit Cassationen und Divertimenti. Und auch beim „Start in die Karriere“ zeigen sich starke Parallelen: Was für Joseph der Fürst Esterházy in Eisenstadt war, das war für Michael der Bischof in Großwardein, am nördlichen Rand des Kaiserreiches: probate Gelegenheit, sich zu entwik - keln. Michael verschlug es 1763 als „Hofmusicus und Konzertmeister“ nach Salzburg, wo er bis zu seinem Tod 1806 das Musikleben prägte. Anfangs übrigens im Wirkungsfeld von Leopold Mozart, dann auch als Hof- und Domorganist in der Nachfolge von Wolfgang Amadé, mit dem ihn dauerhafte Freundschaft und wechselseitige Wertschätzung verband. Zu seinen Schülern gehörten etwa Antonio Diabelli und Karl Maria von Weber. Und Schubert, mit geistlichen Werken des jüngeren Haydn „im Ohr“ aufgewachsen, verdankt auch dessen Vokalsätzen manche Anregung. Die „Wiener Serenade“ nun präsentiert zwei Cassationen und ein Sextett von Joseph Haydn. Das sind natürlich Paradestückchen funkensprühender, lebensfroher Unterhaltungsmusik mit der für Joseph typischen, unerschöpflich scheinenden Freude am Klanglichen. Durchaus geni - alisch, wie Haydn in der variablen Mischung von Streicher- und Bläserklängen musikalische Farben für die strengere Form und den größeren Apparat der Sinfonie erprobt – und wie vari - antenreich er die Aufgaben unter den Instrumenten und Gruppen verteilt. Die Divertimenti des jüngeren Bruders aber stehen dem kaum nach an Ideenreichtum, Esprit und kompositorischer Reife. Sein viersätziges Divertimento in B zum Beispiel ist wunderbar organisch durchgestaltet, mit geistreichen Bezügen der einzelnen Sätze und in der Melodieführung. Originell auch in den virtuosen Figuren des Kontrabasses, der klangverstärkend wirkt oder den eleganten Begleiter der gesungenen Linien gibt. Souverän die Verteilung der solistischen Parts, abwechslungsreich Zusammenspiel und Klangkombinationen. Bis zum blitzenden Allegro molto des Finalsatzes. Kurzum: Auch Michael Haydns Musik hat einen zwingenden rhythmischen Puls, Leuchtkraft und Schwung. Und eine starke, wahrlich brüderliche Empfindungskraft.

5 _3. MOZART BEZAUBERT AHO

Dienstag, 08.07.2014 | 19.00 Uhr | Kunststiftung Erich Hauser

_ W. A. Mozart (1756-1791): Divertimento C-Dur KV 188 für 5 Trompeten, 2 Flöten und 4 Pauken Andante Allegro Menuetto Andante Menuetto Gavotte

_ W. A. Mozart : Quintett Es-Dur KV 452 für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott, Klavier Largo – Allegro moderato Larghetto Rondo. Allegretto

PAUSE

_ Kalevi Aho (*1949): Solo für Trompete Uraufführung

_ Kalevi Aho: Quintett Uraufführung für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott, Klavier I Tranquillo - Allegretto Ondeggiante II Toccata III Nocturno IV Burlesco

CITY BRASS Trompetenensemble Heidrun Bauer-Laukemann, Mit freundlicher Unterstützung Amanda Chominsky - Flöten der Rottweiler Bürger: Wolfgang Bauer, Daniel Albrecht, Angelika und Wilhelm Rieber, Anke Herrmann, Marc Kienle, Heide Friederichs Christian Wenzel - Trompeten Gregor Dazsko - Pauken Das Konzert wird von Yuka Imamine - Klavier Deutschlandradio Kultur Yeon Hee Kwak - Oboe und dem SWR im Ulf Rodenhäuser - Klarinette Rundfunk übertragen! Hanna Sieber - Horn Dag Jensen - Fagott

VVK: 16,00 € AK: 18,00 €

6 sommersprossen rottweil 2014

Zwei smarte Flöten gegen fünf Trompeten und vier Pauken: Das scheint für die Holzbläser ein hoffnungsarmes Spiel zu sein. In Mozarts Divertimento KV 188 aber wird der potenziellen Klangmasse und den Donnerschlägen elegant die dienende Rolle, den Flöten dafür die volle melodische Arbeit zugeteilt. So nimmt dieses Werk nicht nur wegen der ungewöhnlichen Besetzung, sondern auch wegen deren Behandlung eine Sonderstellung in der Gattung ein. Das beschert eine untergründige Spannung und einen Klangreiz, der immer wieder von der tonmalerischen Verschmelzung von Flöten und erstem Trompetenpaar befeuert wird. Eine Sonderstellung im Werk Mozarts insgesamt hat das Es-Dur-Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott KV 452. Nicht nur Glanz und konzertanter Elan des Werkes zeigen, dass es in unmittelbarer Nachbarschaft zu drei Klavierkonzerten entstanden ist, mit denen Mozart auf die Grand Tour mit Zielpunkt gehen wollte. Grandios ist allein schon der freie Umgang mit den Bläserstimmen, deren Klangbalance, ihre Symbiose mit dem empfindsamem Duktus des Klaviers und der ständige Austausch der Motive. Und unübertrefflich ist der herrliche Strom von klassisch vollendeten Melodien. Nach der Wiener Uraufführung 1784 schrieb Mozart an seinen Vater: „…ich selbst halte es für das beste was ich noch in meinem Leben geschrieben habe.“ Dieses Mozart-Quintett hat Kalevi Aho zum Ausgangspunkt für ein eigenes Quintett in identi - scher Besetzung genommen: auf Anregung von Prof. Ingo Goritzki, dem künstlerischen Leiter des Festivals. Kalevi Aho, 1949 geboren, steht mit seinem faszinierend umfangreichen Oeuvre in der ersten Reihe der zeitgenössischen Komponisten Finnlands. Vor allem mit seinem sinfoni - schen Schaffen, aktuell 16 Sinfonien und 21 Konzerte (für jedes Instrument des Sinfonieorches- ters), hat er sich Weltgeltung erworben. Ausgehend von einer Ästhetik „der Befreiung des Klanges“, in Anknüpfung an Satie und Varese und zugleich tief in den Traditionen fußend, zeich - net ein unverwechselbarer Personalstil sein Werk aus. Kennzeichnend ist etwa die Spannung zwischen gedehnter, gestauter und explodierender, „zerhackter Zeit“, wie Aho sagt, der darin auch einen „Spiegel unserer Zeit und unseres Lebensgefühls“ sieht. Wie nun geht Kalevi Aho mit Mozarts Quintett um? „Ich habe Mozart gehört, dann aber, von der Besetzung abgesehen, Mozart vergessen und ein unabhängiges, eigenes Stück geschrieben. Es ist eine Art modernes Gegenstück zu Mozart. Dabei war die ungewöhnliche Besetzung die größte Herausforderung.“ Eine besondere Rolle kommt dem Klavier zu: „Für die harmonische Arbeit, als Rhythmus- instrument und für virtuose Aspekte des Werkes.“ Die Bläser wiederum hat Aho in Dialog und Kontrast mit dem Klavier „ein wenig wie Mozart behandelt“. In einer biografischen Skizze hatte Kalevi Aho einmal bekannt: „Musik soll die Hörer aufrühren und dazu bringen, die Welt auf neue Art und Weise zu betrachten.“ Nun ergänzt er: „Musik soll emotional wirken, die Gefühle ansprechen, für die Hörer unmittelbar aufnehmbar sein. So wollte ich mit dem Quintett zeigen, dass man auch mit den gegenwärtigen Möglichkeiten des Kompo- nierens etwas Ansprechendes schreiben kann. Das war mein Ziel.“ Präludiert wird das Quintett von einer weiteren Aho-Uraufführung, einem zehnminütigen Solo für Trompete. Spezifisch an diesem Werk ist laut Aho neben der Virtuosität nicht zuletzt die aus - giebige Nutzung der tiefsten Töne des Instrumentes.

7 _4. RAVEL-CASSADÓ Querbeziehungen

Sonntag , 13.07.2014 | 18.00 Uhr | Jugendstilsaal Rottenmünster

_ Maurice Ravel (1875-1937): Sonate für Violine und Klavier Allegretto Blues Perpetuum mobile

Klaviertrio a-moll Modéré Pantoum. Assez vif Passacaille. Très large Final. Animé Mit freundlicher Unterstützung der Rottweiler Bürger: PAUSE Dorothee und Johannes Gestrich, Regine Hähl-Vonderschmitt und Für Violoncello und Klavier: Peter Vonderschmitt

_ G. Frescobaldi (1583-1643)/ G. Cassadó (1897-1966): Toccata _Gaspar Cassadó: Intermezzo aus der Oper „Goyescas“ von Enrique Granados _ Gabriel Fauré (1845-1924): „Après un rêve“ _ Maurice Ravel: Pièce en forme de Habanera _ Camille Saint-Saëns (1835-1921): „Le cygne“ aus dem Zyklus Karneval der Tiere _ Gaspar Cassadó: Requiebros Allegro con moto Moderato e risoluto _ Gaspar Cassadó: Klaviertrio C-Dur Allegro risoluto Tempo moderato e pesante – Allegro giusto Recitativo: Moderato ed appassionato Matthias Lingenfelder - Violine Johannes Goritzki - Violoncello Caroline Palmer - Klavier

Im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche der Lokalen Agenda.

VVK: 1. Rang 16,00 € – 2. Rang 11,00 € AK: 1. Rang 18,00 € – 2. Rang 13,00 €

8 sommersprossen rottweil 2014

Maurice Ravel und Gaspar Cassadó in einem Atemzug zu nennen, das liegt zunächst nicht auf der Hand. Doch es gibt faszinierende „Querbeziehungen“, denen das Schlusskonzert der „Sommersprossen“ 2014 nachspürt. Diese sind einmal biografischer Natur: Ravel, der Franzose mit baskischer Mutter da, dort Cassadó, der Baske, der von Paris aus eine Weltkarriere als Cellist macht. Doch auch musikalisch gibt es Verbindungen. Denn der 22 Jahre jüngere Cassadó, der in Paris bei der Cello-Legende Pablo Casals studierte, pflegte enge Kontakte mit dem Erneuerer der französischen Kunstmusik: auch im musikalischen Austausch. Ravel hat, vom rauschhaften „Boléro“ einmal ganz abgesehen, sein ganzes Leben lang Musik mit spanischem Charakter geschrieben: von der „Habanéra“ über die „Rapsodie espagnole“ bis zu „Don Quichotte à Dulcinée“. Wobei sich bei ihm das spanische Idiom zwar mit rassi - gem Appassionato, aber auch in einer gewissen Härte, mit baskischer Kantigkeit und Kargheit zeigt. Wie etwa in dem „Pièce en forme de Habanera“. Diese volkstümlichen Formen aber sind Ravel „in Wirklichkeit nur Baumaterialien, und das Kunstwerk erweist sich nur über die reife Konzeption, in der keine Einzelheit dem Zufall überlassen ist.“ Das führt direkt zu den Hauptwerken des Konzertes, Ravels Sonate für Violine und Klavier sowie dem Klaviertrio in a-moll. Die Violinsonate steht auch in ihrer kargen Textur quer zur Tradition der Gattung: kein intensiver Dialog, kein Verschmelzen, sondern weitgehend unab - hängig voneinander geführte Stimmen. Kühl das Allegretto mit finalem Klavierfugato, Stilimitationen des Jazz der langsame, ein virtuoses Perpetuum mobile der finale Satz. „Mit der Sicherheit und Hellsicht eines Verrückten“, so Ravel im August 1914, vollende er sein Klaviertrio, schon die Sturmglocken des 1. Weltkrieges im Ohr. Und doch wirkt das Werk mit dem Ravel-typischen Raffinement überraschend leicht und gelöst. Zart-romantische Klangpoesie einer-, neobarocke Formstrenge anderseits: Wie ein Schutzschild gegen angstvolle Schatten. Mit einem Finale von fast orchestraler Wirkung. Und einer Farbkraft und Metrik, die Ravel in direktem Kontakt zu seiner baskischer Heimat zeigt, wo das Trio auch entstanden ist. Zwischendurch erklingt von Gabriele Fauré „Après un rêve“ für Cello und Klavier. Ravels Kompositionslehrer hatte sich früh für den jungen Komponisten eingesetzt. Das liedhafte „Après un rêve“ ist ein Frühwerk Faurés und eines seiner populärstes Werke, obwohl es bereits kühne Modulationen und überraschende Rhythmik zeigt. Es imaginiert das Erwachen aus tiefem Schlaf und süßen Träumen: eine zauberhafte kleine Elegie in sanft-melancholi - scher Moll-Färbung. „Requiebros“, „à mon très cher maître Pablo Casals“ gewidmet, gehört zu den Meisterwerken Cassadós. Das 1934 komponierte Stück für Cello und Klavier präsentiert wie in einem Kaleidoskop das, was als Inbegriff mediterraner Lebenslust gilt: glühende Hingabe ans Gefühl, tänzerische Leidenschaft und die Fähigkeit zur Feier des Augenblicks. Entsprechend rassig die Rhythmik und glutvoll die Melodik im Stile spanischer Folklore. Musikalisches Nationalkolorit, spätromantisch angehaucht und passagenweise gespinsthaft ravelesk, bietet das 1950 geschaffene Klaviertrio in C-Dur. Überaus unterhaltsam, teilweise fast übermütig verspielt, fordert das Werk brillante Virtuosität und den Mut zu rasanten Tempi. Und Feuer à l'espagnole. Der Baske in Maurice Ravel hätte seine Freude dran gehabt.

9 interpreten

INGO GORITZKI (OBOE, INTENDANT DES FESTIVALS) in geboren, studierte zunächst Flöte und Klavier in Freiburg und fand dort den Weg zur Oboe. Er beendete schließlich seine Ausbildung bei in Detmold und war mehrfacher Preisträger bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Als Solo-Oboist spielte er im Sinfonieorchester Basel und beim Radiosinfonieorchester Frankfurt. Er übernahm 1976 eine Professur in Hannover und folgte 1989 einem Ruf an die Musikhochschule in . Nach seiner Emeritierung übernahm Ingo Goritzki 2012 eine Gastprofessur an der Korean National University of Arts in Seoul. © Herbert Vieth

2002 verlieh ihm die Kulturstiftung Rottweil ihren Kulturpreis und 2009 erhielt er den "lifetime achievement award" der "International Double Reed Society" für sein Lebenswerk. Eine breit gefächerte Discographie, vornehmlich bei den Labels Claves, MDG und Hänssler, doku - mentiert seit vielen Jahren seine Aktivitäten als Solist und Kammermusiker. 2013 erhielt er einen Echo-Klassik-Preis für die Einspielung der Oboensonaten von Francois Devienne.

Zusammen mit seinem Bruder Johannes hat Ingo Goritzki 1967 die Rottweiler Musiktage ins Leben gerufen. Bis heute ist er Künstlerischer Leiter der später in „Sommersprossen“ umbenannten Rottweiler Veranstaltung.

CROSSOVER ENSEMBLE Musiker, die Abgrenzungen zwischen Händel-Gavotten und Vampyr-Pastoralen nicht mehr aner - kennen wollen, finden sich in Rottweil seit nunmehr 13 (!) Jahren unter der Anleitung von Daniel Schnyder unter dem Rettungsschirm „Crossover-Ensemble“ zusammen. Erfahrene, wie in diesem Jahr die Pianistin Oana Zamfir, der Stuttgarter Schlagzeugdozent Eckhard Stromer oder der junge, in Sachen Jazz um die Welt reisende Bassist Joel Locher nehmen sich der Aspiranten des Ensembles an und geleiten sie sicher durch die von Daniel Schnyder angerichtete Monsterparty.

LEITUNG: DANIEL SCHNYDER (KOMPONIST UND SAXOPHONIST) wurde 1961 in Zürich geboren und lebt seit 1992 in New York City, von wo aus er seine vielfältigen Aktivitäten koordiniert. Als vielfach ausgezeichneter Komponist, Saxophonist und Flötist arbeitet er in fast allen Bereichen der „Kunstmusik“ und versucht, neue Wege und Verbindungen aufzuzeigen. Er spielte zahlreiche Jazz-CDs ein, ist aber auch aktiv in der klassischen Konzertmusik, Kammermusik, Oper. 2011 wurde er für den Deutschen Musikautorenpreis nominiert.

MITGLIEDER: Elisa Goritzki (Flöte), Ingo Goritzki (Oboe), Yeon Hee Kwak (Oboe und Englischhorn), Julia Guhl (Klarinette), Maxim Bernet (Trompete), Kilian Konrad (Posaune), Fritz Pahlmann (Horn), Rie Koyama (Fagott), Joel Locher (Kontrabass), Oana Zamfir (Klavier), Eckhard Stromer (Percussion) sowie das Oyun Quartett (Streichquartett: Lukas Mimura – Violine 1, Sophia Scheuer – Violine 2, Tobias Reifland – Viola, Duygu Kaynar – Violoncello).

10 interpreten

ENSEMBLE L´ESTRO ARMONICO Unter dieser Bezeichnung veröffentlichte Antonio Vivaldi sein op 3: eine Sammlung von Violinkonzer- ten. Auf Anregung von Sergio Azzolini machte sich eine Reihe von bekannten Instrumental- solisten diesen Namen zu eigen, die sich alljährlich in Rottweil während des Rottweiler Musikfestivals versam - meln, um auf historischen oder modernen Instrumenten barocke und klassische Musik den Museen oder Bibliotheken zu entreißen und sie auf besondere Weise wieder aufleben zu lassen.

LEITUNG: SERGIO AZZOLINI (FAGOTT) studierte am Konservatorium in Bozen und anschließend an der Musikhochschule in Hannover. Er ist Preisträger inter- nationaler Wettbewerbe, wie dem ARD-Wettbewerb in München. In den letzten Jahren beschäftigt er sich – neben dem modernen Fagott – sehr stark mit dem Barockfagott und spielt mit verschiedenen internationalen Ensembles. Seit 1998 ist er Professor für Fagott und Kammermusik an der Musikhoch- schule in Basel. 2013 erhielt er einen Echo-Klassik-Preis für die Einspielung der Fagottsonaten von Francois Devienne. MITGLIEDER: Yuki Kasai (Violine), Florian Donderer (Violine/ Viola), Tatjana Erler (Kontrabass), Ingo Goritzki (Oboe/ Englischhorn), Giovanni de Angeli (Oboe/ Englischhorn), Fritz Pahlmann (Horn), Rosa Schell (Horn).

Das CITY BRASSTrompetenensemble ist eine kleinere Formation aus dem von Wolfgang Bauer an der Stuttgarter Musikhochschule initiierten Blechbläserensemble CITY BRASS Stuttgart. Dieses Ensemble wird von den Blechbläserprofessoren der Stuttgarter Musikhochschule geführt. Die anderen Mitspieler sind in der Regel derzeitige oder ehemalige Studenten aus deren Klassen. 2005 gegründet, hat das Ensemble inzwischen Reisen nach Russland, Österreich und Ungarn bzw. zum Schleswig Holstein Festival unternommen, eine CD mit eigens arrangierten bzw. komponierten Werken heraus - gebracht, wurde mit dem hochdotierten Bruno-Frey-Preis der Landesakademie Baden- Württemberg in Ochsenhausen ausgezeichnet und hat mit Künstlerpersönlichkeiten wie Daniel Schnyder, Ying Yang, Patrick Strub, Jürgen Essl und dem Manhattan Brass Quintett zusammengearbeitet.

LEITUNG: WOLFGANG BAUER (TROMPETE ) studierte an der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker bei Konradin Groth, sowie bei Lutz Köhler & E.H. Tarr. Er war Solotrompeter des RSO Frankfurt und im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Er konzertierte in Europa, Nord- und Südamerika, Asien oder auch in Ländern wie Qatar, Türkei und Südafrika. Er ist Professor an der Stuttgarter Musikhochschule. Wolfgang Bauer gewann den Deutschen Musik- und den ARD-Wettbewerb München, sowie den ECHO Klassik 2009 als Instrumentalist des Jahres. Er trat mit Orchestern wie dem Royal Philh. Orchestra London, dem Orchestre National de France, dem London Philh. Orchestra und vielen deutschen Orchestern als Solist auf, spielte zahlreiche Kammermusik- und Solo-CDs ein und rief das Barockensemble „Wolfgang Bauer Consort“ ins Leben.

MITGLIEDER: Heidrun Bauer-Laukemann, Amanda Chominsky (Flöten)/ Wolfgang Bauer, Daniel Albrecht, Anke Herrmann, Marc Kienle, Christian Wenzel (Trompeten)/ Gregor Dazsko (Pauken) 11 Weitere interpreten

JOHANNES GORITZKI (VIOLONCELLO) studierte an der Musikhochschule in Freiburg bei Atis Teichmanis und wurde in seiner musikalischen Entwicklung von den bedeutenden Cellisten Pablo Casals, André Navarra und Caspar Cassadò entscheidend beeinflusst. Er war viele Jahre Chefdirigent bei der „Deutschen Kammerphilharmonie Neuss“. Als Solist spielt er neben dem traditionellen solistischen Repertoire an Cellokonzerten auch kammer- musikalische Spezialitäten. Nach vielen Jahren als Professor für Violoncello an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf übernahm er 2010 eine Professur am Conservatorio della Svizzera Italiana Lugano. Außerdem ist er Prince Consort Professor am Royal College of Music in London.

YUKA IMAMINE (KLAVIER) , die in Japan geborene Pianistin Yuka Imamine stu - dierte zunächst abendländische Geschichte in ihrem Heimatland. Danach begann sie das Klavierstudium an der Hochschule für Musik und Theater in München. Sie ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe u.a. 1. Preis beim Schubert Wettbewerb in Dortmund, 1. Preis beim Casagrande Wettbewerb in Terni, Preisträgerin beim Geza Anda Wettbewerb in Zürich. Yuka Imamine gibt Solo- und Kammermusikkonzerte im In- und Ausland. 2002 wurde sie als Professorin an die Musikhochschule München berufen.

DAG JENSEN (FAGOTT) , ge boren in Norwegen, studierte Fagott bei Torleiv Nedberg an der Norwegischen Musikhochschule in Oslo und bei Prof. Klaus Thunemann in Hannover. Er war Solofagottist der Bamberger Symphoniker, beim Kölner Rundfunk-Sinfonieorchester, beim Lucerne Festival Orchestra unter Claudio Abbado sowie im Saito Kinen Festival Orchestra und musizierte mit vielen weiteren bekannten Ensembles. 1997 übernahm er eine Professur an er Hochschule fu ?r Musik und Theater in Hannover und folgte 2011 einem Ruf an die Musik-hochschule München.

YEON-HEE KWAK (OBOE) wurde der Echo Klassik Preis gleich zwei Mal verliehen: im Jahr 2001 für ihre Debut-CD als „beste Nachwuchskünstlerin des Jahres“ und 2007 für ihr Album „Oboe Solo“ als „beste Instrumentalistin des Jahres“. Sie arbeitet weltweit als Solistin und Pädagogin. Regelmäßig gibt sie masterclasses in Deutschland, Seoul, Schweiz, Finnland, Polen, Spanien, Hong Kong und Taiwan. 2010 wurde sie als Jurymitglied im Fach Oboe zum 65. Internationalen Wettbewerb nach Genf, im April diesen Jahres in gleicher Funktion zum Internationalen Wettbewerb „Prager Frühling“ nach Prag eingela - den. Seit März 2014 ist sie Gastprofessorin an der Hanyang Universität in © Herbert Vieth Seoul. 12 Weitere interpreten

MATTHIAS LINGENFELDER (VIOLINE) studierte bei Max Rostal und Gerard Poulet. Er gründete das „Auryn Quartett“, welches bei internationalen Wettbewerben große Erfolge verzeichnen konnte. Seitdem zählt es weltweit zu den führenden Streichquartetten. Daneben tritt Matthias Lingenfelder solistisch mit verschiedenen Orchestern und Klavierpartnern auf. Matthias Lingenfelder ist derzeit Professor an den Musikhochschulen in Köln und Detmold.

CAROLIN PALMER (KLAVIER) studierte an der Guildhall School of Music & Drama in London. Sie gewann zahlreiche Wettbewerbe und Preise und tritt sowohl als Solistin als auch als Kammermusikerin in ganz Europa und den USA auf. Zudem hat Palmer Aufnahmen für die BBC gemacht. Neben ihrer Karriere als Pianistin war sie bis 1990 Professorin für Klavier und Kammermusik an der Guildhall School in London.

ULF RODENHÄUSER (KLARINETTE) war Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker in der Ära Karajan. Neben seiner Tätigkeit als Hochschulprofessor in Stuttgart und – seit 1996 – in München war er über 20 Jahre Künstlerischer Leiter der Staatlichen Stiftung Villa Musica Rheinland- Pfalz. Gemeinsam mit Ingo Goritzki gründete er 1989 die Konzertreihe „Musikalische Akademie Stuttgart“, die er bis heute leitet. Konzerttätigkeit im In- und Ausland bei zahlreichen Festivals, zahlreiche CD-Aufnahmen (u.a. Echo Klassik Preis, Preis der deutschen Schallplattenkritik).

HANNA SIEBER (HORN) , geboren 1987, absolvierte von 2006 - 2012 ihr Studium an der Musikhochschule Stuttgart bei Prof. Christian Lampert, welches sie mit Aus- zeichnung abschloss. Sie war während ihres Studiums Akademistin im Bayerischen Staatsorchester München, trat 2010 die Solohornstelle am Staatstheater Nürnberg an und ist seit 2013 Solohornistin beim Münchner Rundfunkorchester. Ein Stipendium der Stiftung Villa Musica sowie Preise bei nationalen und interna - tionalen Wettbewerben u.a. “Concorso Internationale per Corno” in Bari, ergänzen ihr künstlerisches Schaffen.

13 anfahrtsplan

VERANSTALTUNGSORTE IN ROTTWEIL:

Kapuziner, Sonnensaal – Neutorstraße 6

Predigerkirche – Kriegsdamm

Kunststiftung Erich Hauser – Saline 36

Rottenmünster, Jugendstilsaal – Schwenninger Straße 55

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Herausgeber und Veranstalter: Kulturamt der Stadt Rottweil mit freundlicher Unterstützung des Freundeskreises Sommersprossen Rottweil e.V.

Gefördert durch das Land Baden-Württemberg

Künstlerische Leitung: Prof. Ingo Goritzki

Redaktion: Kulturamt der Stadt Rottweil

Texte: Georg Linsenmann

Layout: Werbeagentur hugger-gestaltung.de, Rottweil

Telefonische Info-Hotline: Kulturamt Rottweil Telefon: 0 741/4 94- 2 19

Vorverkauf & Kartentelefon: Tourist-Information , Hauptstraße 21, 78628 Rottweil, Telefon: 0741/4 94- 2 80

Öffnungszeiten: Montag – Freitag 9.30 – 17.30 Uhr Samstag 9.30 – 12.30 Uhr

Volksbank Rottweil , Hochbrücktorstraße 27, 78628 Rottweil, Telefon: 0741/4 74-123 Öffnungszeiten: Montag – Freitag 9.00 – 12.30 Uhr Mo, Di, Fr 14.00 – 16.00 Uhr Do 14.00 – 18.00 Uhr

Sowie bei den üblichen Vorverkaufsstellen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg und unter: www.vibus.de

Ermäßigung: 50% für Schüler, Studenten, Ausbildende, FSJ, Bufdi Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre

Internet: www.sommersprossen-rottweil.de

15 HERZLICHEN DANK!

Volksbank Rottweil eG | b2 Biomarkt | Bacchus-Vinothek, Weinhandlung Grimm EDEKA Neukauf Maier, Culinara | ENRW | Posselt & Grossmann, Rechtsanwälte Schellhorn & Burkhardt, Rechtsanwälte und Notar | Werbeagentur hugger_gestaltung Rottweiler Bürger: Dorothee und Johannes Gestrich, Regine Hähl-Vonderschmitt und Peter Vonderschmitt, Heide Friederichs, Angelika und Wilhelm Rieber

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