Das Labyrinth Der Wörter (La Tête En Friche)
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DAS LABYRINTH DER WÖRTER (LA TÊTE EN FRICHE) Mit Gérard Depardieu und Gisèle Casadesus Kinostart D-CH: 21.4.2011 Kinostart F-CH: 6.2.2010 Pressekontakt Filmbüro, Valerio Bonadei, 079 653 65 03, [email protected] Verleih JMH Distributions SA, Gilles Robert, 032 729 00 20, [email protected] 82 MIN - DTS DIGITAL / Dolby SR - SRD - 35 MM - FARBE - FORMAT : 1.85 DARSTELLER GÉRARD DEPARDIEU Germain GISÈLE CASADESUS Margueritte FRANÇOIS-XAVIER DEMAISON Gardini CLAUDE MAURANE Francine PATRICK BOUCHITEY Landremont JEAN-FRANÇOIS STÉVENIN Jojo CLAIRE MAURIER Die Mutter SOPHIE GUILLEMIN Annette STAB Regie JEAN BECKER Produktion LOUIS BECKER Drehbuch und Adaption JEAN-LOUP DABADIE JEAN BECKER Dialoge JEAN-LOUP DABADIE Nach dem Roman von MARIE-SABINE ROGER EDITIONS DU ROUERGUE Original-Musik LAURENT VOULZY Kamera ARTHUR CLOQUET Ton JACQUES PIBAROT VINCENT MONTROBERT FRANÇOIS GROULT Schnitt JACQUES WITTA Bauten THÉRÈSE RIPAUD Kostüme ANNIE PERIER BERTAUX Casting SYLVIA ALLEGRE Regieassistenz DENIS IMBERT Produktionsleitung BERNARD BOLZINGER Produktionsbeauftragte KJB Production Coproduktion STUDIOCANAL – FRANCE 3 CINÉMA – DD PRODUCTIONS Kurzinhalt Es ist die Geschichte über eine dieser Begegnungen, die das ganze Leben verändern können: das Zusammentreffen in einem Park zwischen Germain (Gérard Depardieu), um die 50, praktisch Analphabet, und Margueritte (Gisèle Casadesus), einer kleinen alten Dame und leidenschaftlichen Leserin. Vierzig Jahre und hundert Kilo trennen sie. Eines Tages setzt sich Germain zufällig neben sie. Margueritte liest ihm Passagen aus Romanen vor und eröffnet ihm die Welt und die Magie der Bücher, von denen sich Germain immer ausgeschlossen fühlte. Für sein Umfeld, die Freunde im Bistro, die ihn bis jetzt für einen Einfaltspinsel hielten, wechselt die Dummheit mit einem Mal die Seite ... Aber Margueritte verliert immer mehr ihr Augenlicht und aus tief empfundener Freundschaft zu dieser charmanten, verschmitzten und aufmerksamen alten Dame, übt Germain lesen und zeigt ihr, dass er in der Lage sein wird, ihr vorzulesen, wenn sie selbst es nicht mehr kann. Pressenotiz DAS LABYRINTH DER WÖRTER ist eine Geschichte voller Humor und Lebensfreude, mit einem bemerkenswert guten Gérard Depardieu und einer Hauptdarstellerin an seiner Seite, Gisèle Casadesus, der das Alter nichts von ihrem Charme genommen hat. Mit wunderbarem, feinem Sprachgefühl – der Originaltitel LA TÊTE EN FRICHE bedeutet so viel wie „Der brach liegende Kopf“ – ist Regisseur Jean Becker ein zu Herzen gehender, lustiger, durch und durch menschlicher Film gelungen. Zärtlich, voller Hoffnung erzählt DAS LABYRINTH DER WÖRTER davon, dass es nie zu spät ist, Neues zu lernen und glücklich zu sein. Wie schon in „Dialog mit meinem Gärtner“ und „Ein Sommer auf dem Land“ beschwört Becker einmal mehr mit meisterhafter, auf den Punkt gebrachter Leichtigkeit sein Thema: die Menschlichkeit, den Realismus des Landlebens, den Charme und die Kultiviertheit des Herzens der so genannten „Kleinen Leute“... „Dieser Germain, das hätte ich sein können“, so charakterisiert Depardieu eine Rolle, die ihm geradezu perfekt auf den eindrucksvollen Leib geschrieben scheint. Ihn als tollpatschigen, gutmütigen, vom Leben gezeichneten Germain zu sehen, zählt zu den großen Momenten der Filmgeschichte. Inhalt Eine Kleinstadt irgendwo in der französischen Provinz. Hier ist Germain (GÉRARD DEPARDIEU) geboren und aufgewachsen. Er geht verschiedenen Jobs nach und kultiviert mit Hingabe seinen Garten. Die Erträge verkauft er auf dem Wochenmarkt. Regelmäßig trifft sich Germain mit seiner jüngeren Freundin Annette (SOPHIE GUILLEMIN), einer Busfahrerin, und er kümmert sich um seine Mutter, eine laute, streitsüchtige alte Frau (CLAIRE MAURIER), obwohl die es ihm zeitlebens nicht einfach gemacht hat. Germain ist zufrieden mit seinem bescheidenen Leben – er kennt nichts anderes. Die Arbeit, die Gespräche und Dart-Spiele mit den Kumpels im Bistro, der Garten, Holzschnitzereien zur Entspannung. Bis er eines Tages im Park Margueritte (GISÈLE CASADESUS) trifft, mit Doppel T, wie sie betont. Gemeinsam betrachten sie die Tauben, denen Germain Namen gegeben hat. Eine heißt wie sie, Margueritte. Eine zierliche, elegante, überaus gebildete alte Dame, neben der Germain in seinen karierten Hemden und Arbeitshosen wie ein ungehobelter, aber gutmütiger Elefant wirkt. Sie kommen ins Gespräch, und schließlich liest sie ihrem neuen Bekannten eine Passage aus Albert Camus „Die Pest“ vor. „Schlafen Sie?“, fragt Margueritte irritiert. Doch Germain hat nur die Augen geschlossen, um dem Text intensiver lauschen zu können. Vor seinem inneren Auge läuft ein Film ab zu den Worten, die er hört. Ob er gerne lese, will Margueritte wissen, die das tiefe Interesse ihres Zuhörers spürt. Oh nein, antwortet Germain, er besitze keine Bücher. Tatsächlich ist er fast Analphabet geblieben, den bis zum heutigen Tag die Erinnerung an die Schule und den Lehrer schmerzt, der ihn regelmäßig vor versammelter Klasse lächerlich machte. „Sie sind ein guter Leser“, sagt ihm Margueritte. „Lesen ist auch zuhören.“ Ganze Bücher liest die alte Dame dem „jungen Mann“, wie sie ihn nennt, bei ihren regelmäßigen Treffen auf der Parkbank vor. Bücher, die Germain eine neue Welt eröffnen, die er begierig in sich aufnimmt. Das macht sein Leben allerdings erheblich komplizierter. Die Kumpels im Bistro reagieren aggressiv, denn ihr Germain verändert sich. Er gebraucht Wörter, die sie nicht verstehen, hat neue Interessen und verbringt immer weniger Zeit mit ihnen. Dabei ist Germain so etwas wie die gute Seele der Kneipe, er schlichtet Streit, tröstet die Wirtin (CLAUDE MAURANE), als sie von ihrem jüngeren Mann verlassen wird, und kümmert sich um seinen Freund Landremont (PATRICK BOUCHITEY), als der mal wieder einen moralischen Durchhänger hat. Er besucht Margueritte in ihrem Zimmer im Altersheim und beschwert sich bei ihr: Sein Leben sei einfacher gewesen, bevor sie sich kannten. Bücher seien nun einmal nichts für Leute wie ihn, an denen die Versprechungen des Lebens vorbeigegangen seien. Es sei zu schmerzhaft, sagt er seiner alten Freundin, durch sie immer wieder daran erinnert zu werden, was das Schicksal ihm vorenthalten habe. Er gibt ihr das Geschenk zurück, das sie ihm gemacht hat: ein Wörterbuch, „Le petit Robert“, DAS Nachschlagewerk der französischen Sprache. Doch kaum hat sie angefangen, aus einem neuen Buch vorzulesen - bezeichnenderweise Luis Sepúlvedas „Der Alte, der Liebesromane las“ - ist er wieder fasziniert und gefangen in dieser neuen Welt, die sich ihm erschließt. Margueritte, die seine Verzweiflung spürt, fragt behutsam nach seiner Vergangenheit, der Beziehung zu seiner Mutter. Schmerzhaft steigen die Bilder in Germain hoch: einen Vater gab es nicht, die Mutter betrachtete ihn als den „Unfall“ einer Feier zum 14. Juli und behandelte ihn als unerwünschtes, lästiges Anhängsel. Aber er erinnert sich auch daran, dass die Mutter ihn einmal verteidigte, als einer ihrer Liebhaber ihn schlug, und den Mann mit der Mistgabel davonjagte. Auch für Margueritte ist das Leben, seit die beiden sich kennen, nicht einfacher geworden. Mit zunehmendem Alter verliert sie ihr Augenlicht und sie kündigt Germain an, dass sie ihm nicht mehr lange wird vorlesen können. Um ihr das Gehen zu erleichtern, schnitzt Germain ihr einen Stock. Vor allem aber übt er, von seiner Freundin ermutigt, laut und flüssig zu lesen. Schließlich nimmt er all seinen Mut zusammen, leiht aus der Bibliothek ein Buch aus und überrascht Margueritte bei einem ihrer Treffen auf der Parkbank damit, dass er ihr laut vorliest. Als seine Mutter überraschend stirbt, erbt Germain ihr Haus. Bisher hatte er in einem alten Campingwagen auf dem Grundstück logiert. Seine Mutter hat ihm ein Foto hinterlassen, auf dem sie als junge Frau mit seinem Vater zu sehen ist. Und wie im Leben manchmal einschneidende Erlebnisse unmittelbar aufeinander folgen, eröffnet ihm seine Freundin, dass sie schwanger sei. Germain ist glücklich. Und will sofort Margueritte davon erzählen. Doch die ist von ihrer an der belgischen Grenze lebenden Familie abgeholt worden. Sie hat dem bestürzten Germain ein Geschenk dagelassen: „Le petit Robert“, das Wörterbuch ... Nun sitzt Germain allein auf seiner Bank und betrachtet die Tauben. Da kommt ihm eine Idee ... Mit dem Lieferwagen des Bistros macht er sich auf den Weg zu Marguerittes Familie. Doch der Neffe hat die Tante schon in ein schäbiges, billigeres Altersheim abgeschoben. Welche Freude, als Margueritte und Germain sich dann letzten Endes wiederfinden, er sie kurzerhand im Rollstuhl entführt und mit nach Hause nimmt. Endlich hat er ein Zuhause gefunden - und eine Familie. Interview mit Jean Becker Wie sind Sie auf den Roman von Marie-Sabine Roger aufmerksam geworden und was hat Sie gereizt, ihn zu adaptieren? Ich habe jemanden, der mir bei der Recherche hilft und der mich auf das Buch von Marie- Sabine Roger „La tête en friche“ hingewiesen hat. Schon bei der Lektüre bin ich seinem Charme verfallen. Die Figur dieses freundlichen, etwas ungehobelten Kerls, der unter seiner mangelnden Bildung leidet, hat mich gleich gefangen genommen. Man könnte denken, er sei etwas simpel, auch wenn er es überhaupt nicht ist. Und durch das unvorhergesehene Zusammentreffen mit einer alten, sehr gebildeten Dame, die ihm den Reichtum der Literatur nahebringt, entwickelt er sich weiter. Sie „erschließt“ sozusagen seinen Geist, macht ihn urbar. Warum haben Sie Jean-Loup Dabadie gebeten, mit Ihnen zusammen den Stoff zu adaptieren? Wir wollten schon seit langer Zeit einmal zusammen arbeiten. Ich gab ihm