Violeta Dinescu Etudes de nuages

Marie-Claudine Papadopoulos Violine Sinnbilder permanenter Metamorphose »Etudes de nuages« von Violeta Dinescu

»Ich habe immer schon gern den Wolken zuge- keit und Temperatur, abhängig, so unterliegt sehen. Nichts in der Natur kommt ihrer Vielfalt die Entstehung von Klängen unterschiedlichen und Dynamik gleich, nichts erreicht ihre sublime Bedingungen im Spannungsverhältnis zwischen vergängliche Schönheit«, bemerkt der Wolken- Natur und Kultur. Auch das Zwitschern der Vögel, enthusiast Gavin Pretor-Pinney in seinem Buch das unwillkürliche Knarren von Holz und das »Wolkengucken«. Darin lenkt er aus verschie- Rauschen der Bäume im Wind weisen, ebenso denen Perspektiven den Blick auf die Wolken, wie bestimmte Maschinen- oder Alltagsgeräu- die, so bedauert er, »von den meisten Leuten sche, musikalische Qualitäten auf. Dagegen kaum wahrgenommen werden, und wenn doch, hatte Musik im engeren Sinne als vom Menschen dann als Verhinderer eines perfekten Sommer- bewusst betriebene Klangerzeugung ihren Aus- tages«. Mit kleinen Modifikationen ließen sich gangspunkt in rituell-kultischen Handlungen, Pretor-Pinneys Worte mühelos auch auf Klänge die erst durch die Beteiligung von Klängen ihre übertragen: »Ich habe immer schon gern den magischen Wirkungen entfalten. Aus diesem Klängen zugehört. Nichts kommt ihrer Vielfalt Impuls heraus entwickelten sich, im Verein mit und Dynamik gleich, nichts erreicht ihre sublime der Imitation von Klängen aus Natur und Kultur, vergängliche Schönheit.« mannigfaltige musikalische Richtungen. Sind Wolkenbildungen – jenseits poetischer So gegensätzlich diese Richtungen mitunter Betrachtung – von atmosphärischen und kli- auch anmuten, so sind sie doch über einen maß- matischen Einflüssen, zumal von Luftfeuchtig- geblichen Aspekt, quer durch die Epochen und 2 Kulturkreise, miteinander verbunden – über die ihres Strebens nach der »Natur des Klanges« nur phänomenale sinnliche Kraft der Töne selbst, die konsequent. Klänge fasst sie als »Lebewesen« auf, jenseits wortgebundener Bedeutungen Emotio- die sich der absoluten Kontrolle ihres »Schöpfers« nen auslösen, Gedanken beflügeln, im Innersten entziehen und ihre eigenen Geschichten erzäh- berühren (können). Darüber hinaus sind jedem len – und das kommt in ihren »Etudes de nuages« einzelnen Ton existenzielle Dimensionen einge- eindringlich zur Geltung. Ja, Dinescu spürt in schrieben, da sich in seinem Er- und Verklingen ihren »Wolkenetüden« einer Obsession nach, die Werden und Vergehen widerspiegeln. Klänge ihr seit der Kindheit präsent ist, denn ab einem korrespondieren unmittelbar mit der Vergäng- bestimmten Augenblick in ihrem Leben betrach- lichkeit als zentraler menschlicher Erkenntnis, tete sie »die Wolken in narrativen Kontexten«. die wiederum eine wesentliche Voraussetzung Schon viele Künstlerpersönlichkeiten vor ihr für die Ausprägung von Religionen und Künsten wurden von »Wolken« fasziniert und inspiriert: war und ist. Maler wie John Constable und Caspar David Friedrich, Dichter und Schriftsteller wie Johann Wolfgang von Goethe, William Shakespeare, »Figuren des Flüchtigen« Samuel Beckett, Bertold Brecht, Charles Baude- Auch Wolken sind ein Inbegriff für Vergänglich- laire und Hans Magnus Enzensberger, und Kom- keit, auch ihre Formationen und Konstellationen ponisten wie Arnold Schönberg, Frédéric Chopin verwehen – wie Klänge ziehen sie bei aufmerk- und Ferruccio Busoni, die sich an »Wolkenmusik« samer Betrachtung eine verlöschende Spur (der versuchten. Als »Versuche« oder »Studien« über Erinnerung) hinter sich her. »Das scheinbar Ewige Wolken begreift auch Violeta Dinescu ihre sieben ist flüchtig, das scheinbar Flüchtige ist ewig, das »Wolkenetüden« für zwei bis sechzehn Violinen – ist«, so der Autor und Kunsthistoriker Florian Schicht für Schicht eingespielt von der französi- Illies, »die große Botschaft, wenn man zum Him- schen Geigerin Marie-Claudine Papadopoulos. mel blickt.« Dass sich die rumänische, seit 1982 in Neben ihren eigenen Erinnerungen und »Erleb- Deutschland lebende Komponistin Violeta Dine- nissen« mit Wolken ist für Dinescu besonders scu den Wolken widmet, ist vor dem Hintergrund Klaus Reicherts produktiv zwischen literarischen 3 Reflexionen und wissenschaftlichen Ansätzen ihrer Helle und Schwärze, Heiterkeit und Verlo- pendelndes Buch »Wolkendienst – Figuren des renheit, Fülle und lumpigen Schäbigkeit.« Flüchtigen« eine Quelle der Anregung. Davon Der wolkenlose Himmel ist auch ein leerer Him- beeinflusst, lässt sie in ihren »Wolkenetüden« mel. Erst die Wolken geben ihm Konturen, wie zwar das »impressionistische« Spiel der Farben, bereits christlich-allegorischen Darstellungen zu Formen und Figuren keineswegs außen vor, vor entnehmen ist, in denen Gott und die Engel auf allem aber tastet sie sich in spirituelle und exis- Wolkenbänken thronen. Der »leere Himmel« ist tenzielle Sphären vor. die Folie, auf der sich das Spiel der Wolken in all seinem Reichtum, seiner Dramatik oder medi- tativen Beschaulichkeit vollzieht – so wie das »Denn was ist euer Leben? Schweigen der »leere Himmel« ist, den die Töne Ein Dampf ist’s …« bevölkern. Violeta Dinescu beschränkt sich in »Im Gras, das über Ursachen / und Folgen wächst, / ihren »Etudes de nuages« auf ein Instrument. Sie muss jemand ausgestreckt liegen, / einen Halm entfacht komplexe und bizarre Geigenklänge, die zwischen den Zähnen, / und in die Wolken star- als Regungen, Stimmungen und »Gedanken« wie ren« (Wislawa Szymborska: »Ende und Anfang«). Traumgespinste an die Oberfläche des Bewusst- Dieses Gedicht stellt Klaus Reichelt der Einleitung seins treten. seiner Schrift »Wolkendienst« voran, worin er im Die »Wolkenetüde I« für zwei Violinen setzt mit Weiteren den britischen Schriftsteller und Maler rauer, kratziger Gestik wie aus dem Nichts ein. John Ruskin (1819–1900) zitiert, der die Wolken Spiralförmig ziehen die Klänge ihre Bahnen, mit dem Menschenleben vergleicht: »›Denn was streben in die Höhe, himmelwärts. Metapho- ist euer Leben? Ein Dampf ist’s, der eine kleine risch scheinen in intensiver Zwiesprache die Zeit währt, darnach aber verschwindet‹, wie es im Wolken als Sinnbilder permanenter Metamor- Jakobus-Brief heißt. Menschenleben und Wolken phose auf, im Spannungsfeld aus Wandel und sind ihrer Natur nach verwandt: in ihrer Flüchtig- Wiederkehr, Schönheit und Bedrohung. Mal keit, ihrem Dahineilen, ihren großen und kleinen, zieren feine Schleier(wolken) den Horizont der plötzlichen oder langsamen Veränderungen, in Wahrnehmung, mal werden sanfte Schäfchen- 4 wolken feurig angestrahlt, dann türmen sich gesellschaftlichen Realität in Rumänien darge- Cumuluswolken auf, von grellen Blitzen durch- stellt haben. Später betrieb Dinescu, gemeinsam zuckt. Wie Pfeile kreuzen und queren melodi- mit der Musikethnologin Emilia Comişel, selbst sche Fragmente das »Wolkenmeer«, schmiegen Feldforschung und unternahm eigene Expedi- sich an, stoßen durch, gelangen ins Freie, um sich tionen in die extrem vielfältigen – mitunter von sogleich wieder zu verhüllen, in wechselseitiger einem Dorf zum nächsten sich unterscheiden- Umgarnung und Durchdringung. den – Folklore-Landschaften ihres Heimatlandes. Seit früher Jugend beschäftigt sie sich aber auch mit Mathematik. Auf mathematisch-analyti- Mathematik und Volksmusik schen Verfahren basierende Kompositionstech- Obwohl die »Etudes de nuages« an spontane niken markieren bei ihr keinen Gegenpol zur Impulsivität gemahnen, sind sie exakt durch- Volksmusik, die für sie jenseits von Nostalgie organisiert. Aus der reizvollen Vereinigung von und romantisierenden Tendenzen angesiedelt strukturellem Denken und Anknüpfungspunkten ist. Zum einen leistete die Volksmusik (nicht nur an »alte« Traditionen speist sich die Musik von die des Balkanraums) historisch einen wichtigen Violeta Dinescu, die trotz früher Übersiedlung Beitrag beim Überschreiten der Schwelle zur nach Deutschland die für sie Identität stiftende »Moderne«; und zum anderen ist sie bis heute mit rumänische Folklore im Herzen trägt. Mehr noch: ihren ungewöhnlichen Spielweisen, ihrer spezifi- Elemente daraus sind für sie essenziell, wenn- schen Harmonik und vielfach heterophon gestal- gleich sie keine Zitate verwendet, sondern den teten Melodik ein bedeutender Faktor der Ton- »Geist« und die »Farben«, ja, das »Wesen« dieses kunst geblieben. Die Heterophonie als zwischen Repertoires einfließen lässt, was indes auf intuiti- Homophonie (Mehrklang oder Mehrstimmigkeit ver Ebene geschieht. Verwurzelt ist diese Haltung auf vertikaler Ebene) und Polyphonie (Mehrklang in Kindheitseindrücken, in denen sich volksmu- oder Mehrstimmigkeit auf horizontaler Ebene) sikalische Allusionen und Naturbilder – wozu schwebender Satztechnik, in der in Grundzügen eben auch Wolken zählen – miteinander verwo- identische Tonbewegungen sich in voneinander ben und womöglich auch einen Kontrapunkt zur abweichenden Stimmen entfalten, ist zudem 5 auch im rumänisch-byzantinischen Kirchenge- Wie ein Rückzugsgebiet erscheint vor diesem sang, einer weiteren zentralen Inspirationsquelle Hintergrund das latente Versinken in Phasen Violeta Dinescus, verbreitet. dynamischer Reduktion, wie ein Atemholen vor dem nächsten »Wolkenbruch« der Klänge. Vio- leta Dinescu schildert aber keine Gewitterstim- Zarte Anmut und mungen nach dem Vorbild von Ludwig van Beet- seelische Erschütterung hovens sechster Sinfonie (»Pastorale«). Fernab Strenge Konstruktion und Klangsinnlichkeit von jeder Tonmalerei bleibt der Strom der Musik sind für sie ebenso wenig ein Widerspruch wie in den »Etudes de nuages«, sich windend und Mathematik und Volksmusik – und diese Duali- tanzend über Ecken und Kanten, Wirbel und Klip- tät zeichnet sich in der eigensinnigen Tonsprache pen, Berge und Täler, ganz dem Abstrakten ver- der »Etudes de nuages« ab. Die »Wolkenetüde I« haftet. Zarte Anmut und seelische Erschütterung, endet im schroffen Halbdunkel, mit einem hellen Deklamation und Kontemplation fallen in Eins »Vogelruf« als rudimentärer Coda, an die sich die zusammen – in tiefer Demut vor der Schöpfung »Etudes de nuages II« für 4 Violinen mit rasch aus und den Phänomenen von Natur und Leben, zu fahlem Ambiente sich herausschälender Vehe- deren ergreifendsten Wolken und Klänge zwei- menz anschließt. Die »Stimmen« kommunizieren fellos zählen. Punktuell formieren sich auch Sig- mit verhaltener Emphase, verflochten in sachten nale des Aufbegehrens: »Aufrufe« innezuhalten, Steigerungsbögen, worin schrille Einwürfe, spitze sich zu vergewissern und sich nicht mit den von »Schreie« und aphoristische Ausbrüche aufleuch- Menschenhand geschaffenen Verhältnissen und ten, bis zur Entrückung in gleißender Höhe. Zuständen abzufinden, sich Träumen zwar hinzu- Auch in der »Wolkenetüde III« für sechs Violinen geben, sich aber darin nicht zu verlieren, Realitä- bewahren die »Stimmen« ihre individuellen Cha- ten nicht auszublenden. raktere. In dichten Beziehungsnetzen sind sie jedoch untrennbar miteinander verbunden – und diese Beziehungsnetze erstrecken sich über alle sieben Etüden. 6 Die Magie des Augenblicks Wie bei der Betrachtung von Wolken steckt die Das betörend Schöne im Spröden sucht Violeta Magie in jedem Augenblick selbst, in der Wahr- Dinescu auch in der »Etudes de nuages IV« für 8 nehmung von Momenten, die sich sinnfällig Violinen. Jede Erweiterung der Besetzung führt aneinander reihen und wie ein Kondensstreifen nicht (nur) zu größerer Klangfülle, sondern in ers- am Himmel verflüchtigen. Nichts lässt sich fest- ter Linie zu stärkerer Ausdifferenzierung, die sich halten und doch bleibt diese Klangreise in sieben subtil im Mikrokosmos der Klänge niederschlägt. »Wolkenetüden« nicht folgenlos, beflügelt sie Während die Nummer vier an ihrem Ende in doch die Wahrnehmung und sensibilisiert sie Stille versinkt, baut sich in der »Wolkenetüde V« Ohren und Augen für das Wesen der Dinge, das für zwölf Violinen fast so etwas wie Zielspan- nicht selten im vermeintlich Unwichtigen und nung auf, die sich in einer prägnanten Schluss- Nebensächlichen sich offenbart. Die Sinne dafür figur entlädt. Nach dieser Zäsur erhebt sich die zu schärfen, liegt Violeta Dinescu am Herzen – »Etudes de nuages VI« für 14 Violinen scheu aus wobei sie völlig ohne Pathos und Plakativität einem Urgrund des Schweigens, als stiege aus auskommt. Betont beiläufig und überraschend stummen Gewässern und feuchten Wiesen jene entschwindet die Musik denn auch. Dahinter tut Nässe auf, aus der Nebelschwaden und Wolken sich der »leere Himmel« auf, die Stille, in der die hervorgehen – und diese geraten zur Projektions- Klänge in der Fantasie des Hörers nachwirken fläche irrlichternder, nach allen Seiten sprießen- oder gar ihre Fortsetzung erfahren mögen. der Klangkonstellationen. Schließlich kehren sie Egbert Hiller zum Ursprung zurück und geben den Weg frei für die »Etudes de nuages VII« für 16 Violinen, die indes kein Finale im gewöhnlichen Sinne formu- liert. Zwar werden im Gespinst sich wechselseitig reflektierender Geigenklänge noch einmal alle Register gezogen; von einem Showdown oder auch nur von einem dramaturgischen Höhepunkt kann aber keine Rede sein. 7 Violeta Dinescu (* 1953 in Bukarest) sog schon Zeit bezeichnete und sie in ihrem Entschluss als Kind die Klänge ihrer Heimat auf und ver- bestärkte, Komponistin zu werden. suchte sie auf dem Klavier nachzuspielen. Nach Mit Marbe und vielen ihrer Dozenten blieb sie ihrem Abitur mit physikalisch-mathematischem weit über die Konservatoriumsausbildung hinaus Schwerpunkt wandte sie sich folgerichtig ganz verbunden, zählten doch Künstler wie Alexandru der Musik zu und studierte zwischen 1972 und Paşcanu (Harmonielehre), Liviu Comes (Kont- 1976 am Bukarester Ciprian-Porumbescu-Kon- rapunkt), Nicolae Beloiu und Aurel Stroe (Inst- servatorium Klavier, Komposition und Musikpä- rumentation), Victor Giuleanu (Musiktheorie), dagogik. Anschließend erhielt sie ein Jahr lang Ştefan Niculescu (Formanalyse), Emilia Comişel intensiven Kompositionsunterricht bei Myriam (Musikethnologie) und Vinicius Grefiens (Parti- Marbe – eine Lebensspanne, die Dinescu rück- turspiel) zu den bis heute einflussreichsten Ver- blickend als besonders wichtige und intensive tretern der Rumänischen Musik. 8 Parallel zu ihrer kompositorischen Aktivitäten Menschen zusammen, nimmt aber auch Jurorent- unterrichtete Dinescu von 1978 bis 1982 am ätigkeit wahr und referiert selbst zu Themen der George-Enescu-Lyzeum in Bukarest Klavier, rumänischen Musik. Ihr Kompositionsstil integ- Musiklehre und Ästhetik. 1982 siedelte sie nach riert Formen der traditionellen Musik ihrer Heimat, Deutschland über und setzte ihre Lehrtätigkeit basiert auf klaren, oft mathematischen Struk- an der Hochschule für Evangelische Kirchenmu- turen, fordert eine breite Klangpalette und lässt sik (1986–1991), an der Hochschule für kreativen Freiraum für die Eigenaktivitäten und Musik und Darstellende Kunst (1989– Entdeckungslust ihrer InterpretInnen, die zu Mit- 1992) und an der Fachakademie für Evangelische gestaltern ihrer Musik werden können und sollen. Kirchenmusik Bayreuth (1990–1994) fort. Seit 1996 Dinescus Werkverzeichnis umfasst Partituren ist sie Professorin für Angewandte Komposition nahezu aller Gattungen: vom Musiktheater über an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Ballette, Stummfilm-Musik, Oratorien und Vokal- Dort initiierte sie die Veranstaltungsreihe des musik bis hin zu Werken für kleines und gro- »Komponisten-Colloquiums«, bei der sich seit 1996 ßes Orchester und Instrumentalmusik in Solo-, bereits über 1.000 KomponistInnen sowie Musik- Duo-, Trio-, Quartett-, Quintett-, Sextett- und wissenschaftlerInnen und InterpretInnen in Septett-Besetzung. Individuelle Instrumenten- Vorträgen und Gesprächskonzerten präsentiert zusammenstellungen gehen häufig auf die per- haben (und weiter präsentieren). Daneben grün- sönliche Zusammenarbeit mit ihren Interpreten dete sie 1996 das »Archiv für Osteuropäische Musik«, zurück oder sind die Folge einer speziellen Auf- das ebenso wie die gleichnamige Schriftenreihe tragssituation. und die seit 2006 jährlich stattfindenden Sympo- Für ihr Schaffen erhielt Dinescu zahlreiche Sti- sien »Zwischen Zeiten« einen Schwerpunkt auf die pendien, Auszeichnungen und Preise und ist Musik Rumäniens legt. seit 2017 Mitglied der Europäischen Akademie In Kompositions- und Improvisationskurse und der Wissenschaften und Künste. CD- und DVD-­ Workshops in Europa und Amerika arbeitet Einspielungen geben ein plastisches Bild ihrer Dineşcu bevorzugt mit jungen Menschen, Kin- künstlerischen Kreativität. dern und kompositorisch nicht vorgebildeten Kadja Grönke 9 Marie-Claudine Papadopoulos wurde in Straß- harmonie Rheinland-Pfalz, die Sinfonia Varsovia, burg geboren und begann mit fünf Jahren Vio- den Essener Philharmonikern, dem Göttinger line zu spielen. Sie studierte bei Ulf Hoelscher Symphonie Orchester, dem Kurpfälzischen Kam- an der Musikhochschule Karlsruhe, im Anschluss merorchester, der Cappella Istropolitana, dem absolvierte sie ihr Konzertexamen bei Roman Orquestra do Norte und der Slowakischen Sin- Nodel an der Musikhochschule Mannheim. 2015 fonietta unter Dirigenten wie Volker Schmidt-­ wurde sie als einzige Geigerin in der Solisten- Gertenbach, ­Kaspar Zehnder, Radoslaw Szulc, klasse am Conservatoire National Supérieur in Klaus Arp, Christoph-Mathias Mueller, Andreas Paris aufgenommen. Die Geigerin mit franzö- Henning, Eckart Fischer, José Ferreira Lobo und sisch-griechischen Wurzeln konzertierte bereits David Geringas. mit namhaften Orchestern wie dem Münchner Als Kammermusikerin war sie zu Gast bei wichti- Rundfunkorchester, der Deutschen Staatsphil- gen Festivals, wie dem »Thy Chamber Music Fes- 10 tival« (Dänemark), dem »Festival Jeunes Talents« dem durch den Rotary Club Ludwigshafen, sowie (Paris), den »Murten Classics« (Schweiz), » Fes- die Fondation Meyer (Paris) unterstützt. tival der Nationen« (Bad Wörishofen), »Giovani Seit 2008 ist sie künstlerische Leiterin und Päd- Artisti« in Cervo (Italien), »Sommerfestspielen in agogin an der Sommermusikakademie in Trou- Heraklion« (Kreta), und den »Festival internacio- ville-sur-Mer, Frankreich. Sie ist ausserdem seit nal di San Pedro Sula« (Honduras). 2017 als Dozentin bei dem Sommermeisterkurs Sie konzertierte gemeinsam u. a. mit Ulf Hoel- in Craponne, Frankreich, tätig. scher, Arnulf von Arnim, Maximilian Hornung, Marie-Claudine Papadopoulos spielt eine Violine Maté Szucs, Daniel Blumenthal, Ian Fountain, von Niccolò Amati, die ihr freundlicherweise aus Gustav Rivinius, Daniel Grosgurin. einer Privatsammlung zur Verfügung gestellt Mit ihrem Bruder, dem Pianist Dimitri Papado- wird. poulos bildet sie ein festes Duo, das bereits zwei CD’s veröffentlicht hat, sowie Rundfunkaufnah- men bei u. a. SWR, SWR 2, BR, Fance 3 und d’ICI TV. Sie ist Preisträgerin und Finalistin vieler­ inter­ ­ nationaler Wettbewerbe, wie dem »Andrea- Posta­chini-Wettbewerb«, dem »Henri-Marteau- Wettbewerb«, dem »Felix-Mendelssohn-Bartholdy- Wettbewerb«. Sie erhielt den Preis des DAAD und des Kulturfonds der Stadt Salzburg sowie den ers- ten Preis beim »Wettbewerb der Frühlingsakade- mie Neustadt an der Weinstraße«. Im Jahr 2012 wurde ihr der 1. Preis beim Wettbewerb »Ton und Erklärung« des Kulturkreises der deutschen Wirt- schaft im BDI in München zuerkannt. Marie-Claudine war Stipendiatin der Stiftung Villa Musica (Rheinland-Pfalz). Sie wird außer- 11 Symbols of permanent metamorphosis »Cloud Studies« by Violeta Dinescu

»I’ve always loved looking at clouds. Nothing in between nature and culture. Even the twittering nature rivals their variety and drama; nothing of the birds, the involuntary creaking of wood matches their sublime, ephemeral beauty«, the and the rustling of the trees in the wind display cloud enthusiast Gavin Pretor-Pinney declares in musical qualities, just as certain mechanical and his book »The Cloudspotter’s Guide«. In this he everyday sounds do. On the other hand, music in directs the reader’s gaze towards the clouds from the strictest sense as the production of sounds various different points of view, although, he says consciously carried out by human beings had its regretfully, »most people barely seem to notice starting point in ritualistic, cultic rites which only the clouds, or see them simply as impediments develop their magical effect through the par- to the ›perfect summer’s day‹«. With small modi- ticipation of sounds. Out of this impulse manifold fications Pretor-Pinney’s words could easily apply musical trends have developed in combination to sounds: »I’ve always loved listening to sounds. with sounds from nature and culture. Nothing rivals their variety and drama; nothing Although these trends sometimes seem to be matches their sublime, ephemeral beauty.« If contradictory, they are, however, connected with cloud formations – quite apart from the poeti- one another by means of an essential aspect cal aspect – are dependent on atmospheric and running right through the epochs and cultural climatic influences, particularly humidity and circles – by means of the phenomenal sensual temperature, then the origin of sounds is subject power of the notes themselves, which, beyond to various conditions in the tense relationship meanings connected with words, (can) arouse 12 emotions, give wing to thoughts, touch the most of their »creator« and tell their own stories – and intimate parts of the soul. Over and above this this is expressed most strikingly in her »Etudes de every individual note is inscribed with existential nuages« (Cloud Studies). In fact Dinescu follow an dimensions, since growth and decay are reflected obsession in her »Cloud Studies« which has been in the resounding and fading away of every note. present since her childhood, for from one particu- Musical sounds correspond directly to transience lar moment in her life onward she regarded »the as a central human perception, which was and is clouds in narrative contexts.« in its turn an essential prerequisite for the mani- Many artistic personalities before her were fas- festation of religions and art forms. cinated and inspired by clouds: Painters such as John Constable and Caspar David Friedrich, poets and writers such as Johann Wolfgang von Goethe, Figures of the Fugitive William Shakespeare, Samuel Beckett, Bertolt Clouds, too, are the quintessence of transience, Brecht, Charles Baudelaire and Hans Magnus their formations and constellations also blow Enzensberger, and such as Arnold away – on close observation they leave behind Schönberg, Frédéric Chopin and Ferruccio Busoni, them a trail (of memory) which fades away like who made attempts at »Cloud music«. Violeta musical sounds. »That which is apparently eternal Dinescu also conceives her seven »Cloud Studies« is ephemeral, that which is apparently ephem- as »endeavours« or »studies« on clouds for two to eral is eternal, that is,« according to the author sixteen violins – recorded layer upon layer by the and art historian Florian Illies, »the significant French violinist Marie-Claudine Papadopoulos.­ message when one looks up to the sky.« The fact Apart from her own memories and »experiences« that Violeta Dinescu, the Romanian with clouds, Klaus Reichert’s productive book who has lived in since 1982, devotes »Wolkendienst – Figuren des Flüchtigen« (In the herself to clouds, is against the background of service of clouds – Figures of the Fugitive), oscil- her striving for the »nature of musical sounds« lating between literary reflections and a scien- only logical. She construes musical sounds as tific approach, has been a particular source of »living beings« which evade the absolute control inspiration. Influenced by this, although she by 13 no means ignores the »impressionistic« play of which God and the angels sit on thrones made of colours, forms and figures, above all she feels her clouds. The »empty sky« is the foil on which the way into spiritual and existential spheres. game of clouds takes place, in all its richness, its drama or its meditative tranquillity – just as silence is the »empty sky« populated by notes. »For what is your life? Violeta Dinescu limits herself in her »Etudes de It is even a vapour …« nuages« to one instrument. She unfolds complex »In the grass, which grows over causes / and con- and bizarre violin sounds which appear on the sequences, / someone must lie stretched out, / a surface of consciousness as emotions, moods and grass-blade between his teeth, / staring into the »ideas« like a web of dreams. clouds« (Wislawa Szymborska: »End and Begin- The »Wolkenetüde I« (Cloud Study 1) for two vio- ning«). With this poem Klaus Reichelt precedes lins begins as if out of nothingness with rough, the introduction to his publication »In the service scratchy gestures. The sounds spiral upwards, of clouds«, in which he later quotes the British striving to reach the sky. The clouds seem meta- writer and painter John Ruskin (1819–1900), who phorically to be carrying out an intensive dia- compares the clouds with a human life: »›For what logue as a symbol of permanent metamorphosis, is your life? It is even a vapour, that appeareth for within the field of tension between change and a little time, and then vanisheth away (Epistle recurrence, beauty and menace. Sometimes fine of James)‹. Human life and clouds are related to veils (veil clouds) enhance the horizon of percep- each other by nature: in their transitoriness, their tion, sometimes cotton-wool clouds are illumi- hurrying away, their changes, whether they be nated with fiery red, then cumulus clouds pile up, big or small, sudden or slow, in their brightness with lurid flashes of lightning flickering through. and blackness, their cheerfulness and forlornness, Like arrows, melodic fragments cross and traverse their fullness and their tattered shabbiness.« the »sea of cloud«, nestle up to one another, break The cloudless sky is also an empty sky. It does not through the clouds, come into the open, only to acquire contours until the clouds appear, as illus- veil themselves again immediately, alternately trated by allegorical Christian representations, in enticing and permeating. 14 Mathematics and folk music niques based on mathematically analytical pro- Although »Cloud Studies« gives the impres- cesses do not signify for her an antithesis to folk sion of spontaneous impulsiveness, the work is music, which for her is located beyond nostalgia strictly organized throughout. The fascinating and romantic tendencies. On the one hand, folk combination of structural thought and points of music (not only that of the Balkans) has made contact with »old« traditions nurtures the music a significant historical contribution by crossing of Violeta Dinescu, who, in spite of her having the threshold to »modernism«; and on the other emigrated to Germany relatively early in life, still hand it remains until today a significant factor carries Romanian folklore, creating a sense of in music, with its unusual methods of playing, identity, close to her heart. Moreover: Elements its specific harmonies and its frequently het- of this are of the essence for her, even though she erophonic melodies. Heterophony as a composi- does not use quotations, but rather slips in the tional technique hovering between homophony spirit and the colours, in fact the essential being (harmony in several parts on a vertical plane) and of this repertoire, which, however, happens on polyphony (harmony in several parts on a hori- an intuitive level. This attitude is rooted in child- zontal plane), in which basically identical move- hood impressions, in which allusions to folk ments of notes unfold in diverging parts, is in music and images of nature – to which clouds addition also widespread in Romanian-Byzantine also belong – are woven together and possibly church music, a further central source of inspira- also represented a counterpoint to social real- tion for Violeta Dinescu. ity in . Later Dinescu, together with the music ethnologist Emilia Comisel, pursued field studies herself and undertook expeditions into Tender gracefulness and the extremely manifold folklore landscapes of emotional turmoil her homeland, which sometimes differ from one Strict construction and sensuousness of sound village to the next. are for her not contradictions, any more than Since her early youth she has also occupied mathematics and folk music are – and this dual- herself with mathematics. Compositional tech- ity is shown in the idiosyncratic sound language 15 of »Cloud Studies«. »Cloud study I« ends in abrupt the abstract. Tender gracefulness and emotional semi-darkness, with a bright »bird call« as a rudi- turmoil, declamation and contemplation fall mentary coda, which is quickly followed, with a together into one element – in deep humility in vehemence which turns out to be developed out the face of creation and the phenomena of nature of a pallid atmosphere, by »Cloud Studies II« for and life, of which clouds and sounds must surely four violins.The »voices« communicate with sub- be counted among the most moving aspects. Sig- dued emphasis, woven into gentle climactic arcs, nals of revolt also form at certain points: Exhorta- in which shrill interjections, sharp cries and apho- tions to pause, to reassure oneself and not to be ristic eruptions shine through before they float content with relationships and circumstances away into glistening heights. which are created by human hands, to cherish In »Cloud study III« for six violins the »voices« still dreams but at the same time not to lose oneself retain their individual character. In intense net- in them, not to suppress reality. works of relationships they are, however, insepa- rably connected with one another – and these networks of relationships extend over all seven The magic of the moment Studies. In »Cloud Studies IV« for 8 violins Violeta Dinescu Against this background the latent sinking into also seeks bewitching beauty in aloofness. Every phases of dynamic reduction seems like a haven extension of the forces involved does not lead of retreat, like drawing one’s breath before the (only) to a more opulent sound, but rather pri- next »cloudburst« of sound. Violeta Dinescu marily to a more pronounced differentiation does not, however, depict a stormy mood after which is subtly reflected in the microcosm of the example of Luwig van Beethoven’s Sixth the sounds.Whereas number four dies away into Symphony (»Pastoral«). Far removed from every silence at the end, in »Cloud Study V« for twelve kind of tone painting, the stream of music in violins something akin to target voltage is built »Cloud Studies«, winding and dancing over cor- up, discharging itself in a concise closing figure. ners and edges, eddies and cliffs, mountains and After this caesura »Cloud Study VI« for 14 violins valleys, never ceases to be completely rooted in rises up shyly out of a primal ground of silence, as 16 if that wetness which gives rise to swathes of fog Emphatically casually and surprisingly, the music and clouds were developing out of silent waters then disappears. Behind it the »empty sky« opens and damp meadows – and this fog and these up, the silence in which the sounds continue to clouds become a projection area for aimlessly have an effect on the listener’s imagination, or wandering sound constellations burgeoning out even wish for their continuation. in all directions. Finally they return to their ori- Egbert Hiller gins and clear the way for »Cloud studies no. 6« for 16 violins, which, however, is not a Finale in * * * the normal sense of the word. Although the piece pulls out all the stops once more in a gossamer Violeta Dinescu (born 1953 in Bucharest) was texture of violin sounds reciprocally reflecting already inhaling the sounds of her homeland one another, there can be no question of a show- when she was a child and trying to play them on down or even of a dramatic climax. the piano. After taking physics and mathemat- As is the case when observing clouds, the magic ics as her main 6 th form subjects at grammar is in every moment itself, in the perception of school, she devoted herself completely to music moments which are strung together in an obvi- as a logical result of her involvement with it and ous way and vanish like a vapour trail in the sky. studied piano, composition and music pedagog- Nothing can be palpably kept hold of, and yet ics from 1972 to 1976 at the Ciprian Porumbescu this sound journey in seven »Cloud Studies« does Conservatoire in Bucharest. This was followed not remain inconsequential, for it gives wings by a year of intensive composition lessons with to perception and sensiblizes ears and eyes for – a phase of her life which Dinescu the essential nature of things, which frequently described in retrospect as a particularly signifi- manifests itself in that which is presumed to be cant and intensive time which strengthened her unimportant and incidental. It lies very near to resolve to become a composer. Violeta Dinescu’s heart to heighten the listener’s Long after she had finished at the Conservatoire sensual awareness – and in doing so she com- she retained contact with Marbe and many of pletely dispenses with pathos and ostentation. her lecturers, for Alexandru Paşcanu (harmony), 17 Liviu Comes (counterpoint), Nicolae Beloiu and In composition and improvisation courses and Aurel Stroe (instrumentation), Victor Giuleanu workshops in Europe and America Dinescu (music theory), Ştefan Niculescu (formal analysis), prefers working with young people, children Emilia Comişel (music ethnology) and Vinicius and those who have no previous knowledge of Grefiens (score reading) are still counted today composition, but she is also active as an adjudi- among the most influential representatives of cator and gives lectures on themes connected Romanian music. with Romanian music. Her compositional style Parallel to her activities as a composer, Dinescu integrates forms of the traditional music of her taught piano, music theory and aesthetics at the homeland, based on clear, often mathematical George Enescu Lyceum in Bucharest from 1978 to structures, demands a wide palette of sound and 1982. In 1982 she moved to Germany and contin- leaves room for the creatively independent activi- ued her teaching activities at the Frankfurt Acad- ties and joy in discovery of her interpreters, allow- emy of Music and Dramatic Art (1989–1992) and ing and intending them to take an active part in at the Bayreuth Academy of Evangelical Church shaping her music. Music (1990–1994). Since 1996 she has been Pro- Dinescu’s œuvre includes compositions of nearly fessor for Applied Composition at the Carl von all genres; from music theatre, ballets, silent- Ossietzky University in Oldenburg. film music, oratorios and vocal music to works There she initiated the Composers’ Colloqium, a for small and large and instrumental series of events at which since 1996 more than music for solo instruments as well as duos, trios, one 1.000 composers have introduced their work quartets, quintets, sextets and septets. Fre- by means of lectures or discussion concerts. In quently individual instrumental combinations addition she founded in 1996 the Archive for East have their origin in the personal co-operation European Music, which lays its emphasis on the with interpreters or are the result of a special music of Romania, as do the series of writings commission. under the same title and the symposia under the Dinescu has received numerous scholarships, title »ZwischenZeiten/Shifting Times« which have awards and prizes for her compositions, since regularly been taking place since 2006. 2017 she is a member oft the European Academy 18 of Sciences and Arts. CD and DVD recordings pre- the Sinfonia Varsovia, the Deutsche Staatsphil- sent a graphic picture of her artistic creativity. harmonie Rheinland-Pfalz, the Capella Istro- Kadja Grönke politana orchestra, the Orquestra do Norte, the Kurpfälzische Kammerorchester, the Schlesische * * * Philarmonie, and the Slovak Sinfonietta. She has worked with numerous prestigious con- Born in 1987, Marie-Claudine Papadopoulos ductors, including Volker Schmidt-Gertenbach, studied the violin under Ana Haas and Alexis Gal- Christoph­-Mathias Mueller, Klaus Arp, David périne in Strasbourg, Ulf Hoelscher at Karlsruhe’s Geringas, José Ferreira Lobo, Kaspar Zehnder and Musikhochschule, where she obtained a Masters Andreas Henning. degree in 2011 and Roman Nodel at Mannheim’s In parallel, Marie-Claudine is active with several Musikhochschule. She also attended the 3 ° cycle chamber music ensembles and has performed in »Diplôme d’artiste« at the Conservatoire National numerous festivals, including the summer festi- Supérieur de Paris. val in Heraklion (Greece), the »Murten Classics« In 2012, she was awarded the 1st prize at the »Ton (Switzerland), the »kammermusikfestival« in Thy und Erklärung« (sound and explanation) competi- (Denmark), the »festival jeunes talents« (Paris), tion, held by the Deutsche Wirtschaft, in Munich. the »Giovanni Artisti« festival in Cervo (Italy), and Marie-Claudine was laureate and finalist of the »Schloss Solitude« in Stuttgart (Germany), numerous international competitions, includ- International Festival of Honduras. ing the DAAD-Preis, the Felix Mendelssohn-Bar- Her fellow chamber music colleagues include tholdy competition, the Oldenburg Promenade Arnulf von Arnim, Gustav Rivinius, Jean Sulem, and the Henri Marteau competition, where the Wolfgang Boettcher, Davide Formisano, Elisa- jury awarded her a special distinction for the best beth Zeuthen Schneider, Craig Goodman, Herbert interpretation of works by J.S. Bach. Kefer and Ulf Hoelscher. Marie-Claudine performs as a soloist with Marie-Claudine has attended Masterclasses by numerous , including the Münchner Boris Belkin, Ruggiero Ricci, Stephen Shipps, Rundfunkorchester, the Göttinger Symphoniker, Midori, and has benefited from mentoring by 19 Bruno Canino, Martin Ostertag, the Trio de Trieste, She is sponsored by the Fondation Meyer and the and the Minguett Quartett. Rotary Club. She also obtained the prestigious Passionate about teaching, and driven by the prize of the Kulturfonds from Salzburg, and per- urge to transmit her love for music, Marie-Clau- formed in Mozarteum concert Hall. dine created in 2008 together with the cellist Marie-Claudine plays since 2016 on a Nicolò Alexandre Vay the Summer Academy for Cham- Amati violin, graciously lent to her by a private ber Music in Trouville-sur-mer, where she teaches collector. every summer.

Aufnahme/Recording: Bukarest 2017 Tonmeister/Sound engineer: Florin Tudor (SRR Bukarest) Mastering: Oliver Rogalla von Heyden Texte: Egbert Hiller, Kadja Grönke Übersetzung: Diana Loos Fotos: Nicolae Manolache Satz: SchwabScantechnik, Göttingen

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