Sustainable Value Report 2005/2006

Verantwortung wahrnehmen.

Rolls-Royce Motor Cars Limited BMW Group Umsatz BMW Group Investitionen in Mrd. Euro in Mio. Euro

50 44,3 5.000 42,4 4.245 4.347 45 41,5 4.500 4.042 37,2 38,5 40 4.000 3.516 35 3.500 2.781 30 3.000 25 2.500 20 2.000 15 1.500 00 01 02* 03 04 00 01 02 03 04 * angepasst nach Harmonisierung der internen und externen Rechnungslegung

BMW Group Auslieferungen Automobile* BMW Group Ergebnis vor Steuern in Tsd. in Mio. Euro

1.300 1.208,7 4.000 3.554 3.242 3.297 3.205 1.200 1.104,9 3.500 1.057,3 1.100 3.000 1.000 905,7 2.500 2.032 900 822,2 2.000 800 1.500 700 1.000 600 500 00 01 02 03 04 00 01 02 03 04 * bereinigt um Rover/Land Rover BMW Group in Zahlen

Wirtschaft 2000 2001 2002 2003 2004

Fahrzeug-Produktion BMW Einheiten 834.519 904.335 930.221 944.072 1.059.978 Einheiten – 42.395 160.037 174.366 189.492 Rolls-Royce Einheiten – – – 502 875 Automobile gesamt1] Einheiten 1.026.755 946.730 1.090.258 1.118.940 1.250.345 Motorräder2] Einheiten 74.397 90.478 93.010 89.745 93.836 Fahrzeug-Auslieferungen BMW Einheiten 822.181 880.677 913.225 928.151 1.023.583 MINI Einheiten – 24.980 144.119 176.465 184.357 Rolls-Royce Einheiten – – – 300 792 Automobile gesamt1] Einheiten 1.011.874 905.657 1.057.344 1.104.916 1.208.732 Motorräder3] Einheiten 74.614 84.713 92.599 92.962 92.266 Umsatz Mio. Euro 37.226 38.463 42.4114] 41.525 44.335 Investitionen Mio. Euro 2.781 3.516 4.042 4.245 4.347 Cashflow Mio. Euro 3.779 4.202 4.374 4.490 5.167 Ergebnis vor Steuern Mio. Euro 2.032 3.242 3.297 3.205 3.554 Jahresüberschuss Mio. Euro 1.209 1.866 2.020 1.947 2.222

1] bis zum 9. Mai 2000 inkl. Rover Cars und bis zum 30. Juni 2000 inkl. Land Rover 2] ohne C1, Gesamtproduktion C1 bis 2002: 33.489 Einheiten 3] ohne C1, Auslieferungen C1 bis 2003: 32.859 Einheiten 4] angepasst nach Harmonisierung der internen und externen Rechnungslegung

Soziales 2000 2001 2002 2003 2004

Mitarbeiter am Jahresende5] 93.624 97.275 101.395 104.342 6] 105.972 davon Deutschland 68.905 72.863 76.143 78.569 80.005 Ausland 24.719 24.412 25.252 25.773 25.967 Entwicklung Personalstand BMW Group nach Segmenten Automobile 81.913 89.292 93.216 95.913 99.043 Motorräder 2.397 2.699 2.847 2.954 2.918 Finanzdienstleistungen 1.671 1.973 2.196 2.476 2.841 Sonstige 7.6437] 3.311 3.136 2.999 1.170 Anzahl der Auszubildenden 3.698 3.829 4.199 4.306 4.464 Betriebszugehörigkeit8] Jahre 14,2 14,1 14,0 14,2 14,1

5] Werte ohne ruhende Arbeitsverhältnisse, ohne Mitarbeiter in Altersteilzeit und Freizeitphase, ohne Geringverdiener 6] Bereinigt um Ausgliederungen betrug der Personalstand am 31. Dezember 2003 104.250 Mitarbeiter. 7] in 2000 inkl. Werk Oxford, Hams Hall und sonstiger UK-Gesellschaften 8] bezieht sich auf die BMW AG

Umwelt9] 2000 2001 2002 2003 2004

Energieverbrauch gesamt MWh 2.636.565 2.788.126 3.503.102 3.295.277 3.672.212 Energieverbrauch je produzierte Einheit MWh/Einheit 3,16 3,08 3,2110] 2,94 2,94 Prozesswasser-Input für Produktion gesamt m3 2.481.127 2.277.757 2.293.257 2.105.625 2.469.001 Prozessabwasser für Produktion gesamt m3 882.286 971.938 998.917 1.101.988 1.041.526 Prozessabwasser für Produktion je produzierte Einheit11] m3/Einheit 1,06 1,07 0,92 0,98 0,83 12] Kohlendioxid (CO2) gesamt t 870.862 897.507 1.068.690 1.125.939 1.169.786

Kohlendioxid (CO2) je produzierte Einheit t/Einheit 1,04 0,99 0,98 1,00 0,94 Abfall gesamt t 291.082 305.634 317.129 399.876 397.151 Abfall je produzierte Einheit kg/Einheit 349 354 291 357 318

9] Mit den Kennzahlen sind die folgenden Produktionsstandorte Automobil und Motorenfertigung weltweit erfasst: Automobilproduktion Dingolfing, Komponentenfertigung Landshut, Auto- mobilproduktion und Motorenfertigung München, Automobilproduktion Regensburg, Automobilproduktion Rosslyn, Südafrika, Automobilproduktion Spartanburg, USA, Motorenfertigung Steyr, Österreich, ab 2002 MINI Produktion in Oxford, Großbritannien, und ab 2003 Motorenfertigung Hams Hall, Großbritannien. 10] Höhere Energieintensität bedingt durch fortgesetzte

Umstellung auf umweltfreundliche Wasserbasis- und Pulverklarlacktechnologie 11] 2000 nur BMW (ohne Rover); 2001 nur BMW; 2002 BMW und MINI 12] inklusive CO2-Emissionen der externen Stromerzeugung Grundlagen der Berichterstattung

Der Sustainable Value Report 2005/2006 der BMW Group konzentriert sich auf die aktuellen Inhalte zum Engagement des Unternehmens in den Verantwortungsbereichen Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. Ausführliche Informationen zum Nachhaltigkeitsverständnis der BMW Group, zu den Verantwortungsbereichen im Einzelnen sowie zu Projekten und Publika- tionen rund um das Thema Verantwortung stehen im Internet zur Verfügung unter: www.bmwgroup.com/responsibility

Global Reporting Initiative. Die BMW Group berichtet in Übereinstimmung mit den Leitlinien für Nachhaltigkeitsberichte der Global Reporting Initiative (GRI) in der Fassung von 2002. Informationen und Verweise zu den GRI-Berichtselementen und -Indikatoren können im Internet abgerufen werden. www.bmwgroup.com/gri

Nachhaltigkeitsziele. Die Nachhaltigkeitsziele der BMW Group werden ausschließlich im Internet berichtet. www.bmwgroup.com/sustainabilityobjectives

Corporate Governance. Der Themenkomplex Corporate Governance wird im Geschäftsbericht erörtert. Der Bericht sowie vertiefende Informationen zur Corporate Governance des Unternehmens sind über das Investor Relations Angebot der BMW Group im Internet abrufbar: www.bmwgroup.com/ir

Einladung zum Dialog. Ihre Meinung zu diesem Bericht und zum Engagement der BMW Group ist uns wichtig. Bitte senden Sie Ihre Fragen, Kommentare und Anregungen per E-Mail an: [email protected] Gerne beantworten wir Ihre Einsendungen. Der Gedankenaustausch, der dadurch entsteht, ist in Auszügen im Internet nachzulesen unter: www.bmwgroup.com/responsibility < BMW Group in Zahlen

Verantwortung wahrnehmen 2 Vorwort 4

1 Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensstrategie 7 --Die BMW Group im Porträt 8 --Das Nachhaltigkeitsverständnis 10 --Nachhaltigkeit umsetzen 11 --Konkret: Nachhaltiges Handeln messen 16

2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 --Umweltauswirkungen ganzheitlich betrachten 20 --Antriebstechniken für einen weiteren Rückgang der Emissionen 23 --Wasserstoff – Kraftstoff der Zukunft 28 --Effiziente Verkehrssysteme für Umwelt und Sicherheit 31 --Konkret: Von der Skizze auf die Straße 34

3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 --Flexibilität in Produktion und Vertrieb 42 --Hohe Standards bei Arbeitssicherheit und Umweltschutz 42 --Konzepte für innovativen Umweltschutz vor Ort 46 --Hohe Standards für Lieferanten und Logistik 50 --Konkret: Nachhaltig produzieren 54

4 Menschen machen den Unterschied 59 --Weltweit einheitliche Leitlinien 60 --Attraktivität als Arbeitgeber sichern 61 --Individuelle Entwicklung der Mitarbeiter 64 --Arbeitszeit flexibel gestalten 68 --Konkret: Erfahrung der Mitarbeiter nutzen 70

5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 --Verantwortung wahrnehmen, Gesellschaft mitgestalten 74 --Weltweites Engagement für kulturelle Vielfalt 80 --Konkret: Engagement mit Herz und Verstand 82

BMW Group Kennzahlen 86 Glossar 88 Index 90 Daten und Grafiken 92 Standorte 94 2 Verantwortung wahrnehmen.

Wie passt wirtschaftlicher Erfolg zu Verantwortung?

Wie bringt man weltweit Menschen zusammen, deren gemeinsames Ziel das Beste ist?

Wie oft denkt ein Produktentwickler an Nachhaltigkeit?

Kann man Autos ohne Umweltauswirkungen bauen? Gibt es Mobilität ohne Emissionen?

Was bewirken wir in der Gesellschaft?

Wie lässt sich HIV/AIDS in den Griff bekommen? Was können wir dabei tun? 3

Die richtigen Fragen stellen – und sich nicht mit den einfachen Antworten zufrieden geben. Die eigenen Voraussetzungen und Ziele reflek- tieren und, wo möglich, Dinge verändern. Wir haben nicht auf alles eine Antwort. Aber wir weichen keiner Frage aus. Wir sehen unsere Verantwortung in all ihren Facetten. Konsequent und offen für den Dialog.Verantwortung für die wirtschaftliche Entwicklung, für die Mitarbeiter, für Umwelt und Gesellschaft. Für die Zukunft der Mobilität. Für unseren Erfolg. 4 Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren, kens ist ein Unternehmen vor allem dann, wenn es Verantwortung in Be- mit dem Sustainable Value Report zug auf seine Produkte übernimmt: 2005/2006 berichtet die BMW Group über den gesamten Lebenszyklus hin- zum inzwischen fünften Mal über ihr weg, von der Herstellung über die lange Engagement für Umwelt und Gesell- Phase seiner Nutzung bis hin zum schaft. Der Nachhaltigkeitsbericht ist – Recycling. Denn nur hier, im eigenen neben Geschäfts- und Quartalsbe- Einflussbereich, kann die gelebte Ver- richten – ein fester Bestandteil in der antwortung in einem Unternehmen Berichterstattung des Unternehmens. tatsächlich und dauerhaft etwas ver- Wir berichten darin transparent und ändern – und gleichzeitig zu Wettbe- offen über Faktoren, die zum Unter- werbsvorteilen führen und damit Wert nehmenserfolg beigetragen haben, schaffen. Dieser Einflussbereich endet aber nicht im Jahresabschluss stehen. jedoch nicht an den Werkstoren oder Wahrgenommene unternehmerische in den Verkaufsräumen. Er umfasst Verantwortung wird so in vielfältigster vielmehr alle Stakeholderinteressen – Weise für Kunden, Mitarbeiter, Liefe- von Kunden und Mitarbeitern ebenso ranten und die Öffentlichkeit nachvoll- wie von Aktionären, Geschäftspart- ziehbar – im Kontext mit der betriebs- nern und anderen Interessengruppen. wirtschaftlichen Entwicklung des Deshalb sucht die BMW Group den Unternehmens. Denn die Frage nach Dialog mit allen Stakeholdern, steht im der gesellschaftlichen Verantwortung ständigen Austausch mit Institutionen, von Unternehmen wird jeden Tag neu Verbänden oder Nichtregierungsorga- gestellt. Wir wollen daher unser Han- nisationen. Denn nur wer miteinander deln erklären und auch auf kritische spricht, kann verstehen und gemein- Fragen Antwort geben. So entsteht sam die Zukunft gestalten. Vertrauen in die BMW Group und in Diese Denk- und Handlungsweise ihre Marken. Und dieses Vertrauen ist zeigt sich in der BMW Group in vielen die Basis für unseren Erfolg. Bei der Facetten: So spiegelt sich der Anspruch, BMW Group sind wir überzeugt: Weil nachhaltig zu handeln, zuerst in unse- wir das nachhaltige Handeln fest in der ren Produkten wider. Denn er muss für Unternehmensführung verankert ha- die Kunden ebenso erlebbar sein wie ben, sind wir erfolgreich. Und: Gerade die sprichwörtliche Freude am Fahren. weil wir erfolgreich sind, können wir Einheitlich hohe Standards für Qualität, dem hohen Anspruch, den wir an un- Arbeitssicherheit und Umweltschutz ser eigenes Handeln stellen, auch ge- in unserem Produktionsnetzwerk recht werden. Denn ein Unternehmen schaffen die Voraussetzungen dafür, braucht auch die Kraft, um langfristige dass die Produkte der BMW Group Ziele zu verfolgen und über den Tag dem Premium-Anspruch in jeder Hin- hinaus planen und handeln zu können. sicht gerecht werden. Themen wie be- Glaubwürdig und gleichzeitig effek- darfsorientierte Wartung oder ein aus- tiv im Sinne des Nachhaltigkeitsgedan- gefeiltes Recyclingkonzept schaffen 5

zudem einen Mehrwert für unsere Kunden, verbessern also unsere Wett- bewerbsposition – und schonen zu- gleich Ressourcen und Umwelt. Gleich- zeitig arbeiten wir gemeinsam mit Experten von Hochschulen und For- schungseinrichtungen an der Entwick- lung und Umsetzung von Konzepten nachhaltiger Mobilität. In unserem weltweiten Produktions- netzwerk sichern wir uns durch den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen nicht nur eine Spitzenpo- sition im Wettbewerb, sondern sind gleichzeitig auch in einem geringeren Umfang von Schwankungen auf den Helmut Panke, Vorsitzender des Vorstands internationalen Rohstoffmärkten be- troffen. Als attraktiver Arbeitgeber können wir auch in Zukunft die geeignetsten Mitarbeiter für uns gewinnen und an unser Unternehmen binden. Denn auf dem Arbeitsmarkt verschafft uns eine nachhaltige, auf dem Prinzip Leistung und Gegenleistung basierende Unter- nehmenskultur Wettbewerbsvorteile, die sich nicht in Geld messen lassen – und gleichzeitig unbezahlbar sind. Die Beispiele zeigen: Für die BMW Group gehören nachhaltiges Wirtschaf- ten und unternehmerischer Erfolg zu- sammen. Diese Überzeugung war in der Vergangenheit der Grundstock für unseren Erfolg – und wird es auch in Zukunft sein.

Helmut Panke Vorsitzender des Vorstands 6 1 Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensstrategie 7 --Die BMW Group im Porträt 8 --Das Nachhaltigkeitsverständnis 10 --Nachhaltigkeit umsetzen 11 --Konkret: Nachhaltiges Handeln messen 16 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 7

1 Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmens- strategie

Unternehmen tragen Verantwortung – für ihren wirtschaftlichen Erfolg sowie für Umwelt und Gesellschaft. Denn nur wer die Interessen der Menschen und die Belange der Umwelt berücksichtigt, also nachhaltig wirtschaftet, kann auf Dauer wirtschaftlich erfolgreich sein. Nachhaltigkeitsmanagement bedeutet für die BMW Group: Ressourcen effi- zient und schonend einsetzen, Risiken erkennen und beherrschen, gesell- schaftlich verantwortlich handeln und damit Reputation aufbauen. Dabei kon- tinuierlich besser zu werden ist eine Daueraufgabe – für das Management und für jeden Mitarbeiter. Weil nach- haltiges Handeln die Basis für eine zu- kunftsfähige Entwicklung ist, stellt sich die BMW Group dieser Verantwortung. 8

Die BMW Group im Porträt Die konsequente Orientierung am Premium- Anspruch macht die Fahrzeuge der BMW Group so attraktiv. Diese Strategie, verantwortliches Erfolgreich im Premium-Segment Handeln und der allen Mitarbeitern gemeinsame Wie kein anderes Automobilunternehmen konzen- Wille zur Leistung prägen das Unternehmen und triert sich die BMW Group mit ihren drei Marken sind damit wesentliche Treiber für den Erfolg der BMW, MINI und Rolls-Royce ausschließlich auf die BMW Group. Premium-Segmente der internationalen Automobil- www..com märkte. Mit der laufenden Produkt- und Marktoffen- www.mini.com sive erschließt sich das Unternehmen zielstrebig www.rolls-roycemotorcars.com neue Marktsegmente, eröffnet sich weltweit immer www.bmw-motorrad.com wieder neue Absatzchancen – und hat sich so in www.bmw-financialservices.de den vergangenen Jahren in eine neue Größenord- nung entwickelt. Heute verfügt die BMW Group über Investitionen in die Zukunft die umfangreichste Produktpalette in der Unter- Mit 22 Produktionsstandorten, dem weltweiten For- nehmensgeschichte und deckt alle derzeit für das schungs- und Entwicklungsnetzwerk, 34 eigenen Unternehmen relevanten Premium-Segmente der Vertriebsgesellschaften sowie einem Netz von eigen- Automobilmärkte ab. ständigen Händlerbetrieben ist die BMW Group in Auch im Motorradgeschäft bleibt die BMW mehr als 150 Ländern der Welt vertreten. Group dieser Strategie treu und ist damit weltweit Rund die Hälfte des Einkaufsvolumens wird erfolgreich. So stieg die Zahl der jährlich an Kunden nach wie vor aus Deutschland bezogen. Es folgen ausgelieferten BMW Motorräder in den vergange- die übrigen Länder Westeuropas mit 19 Prozent, nen zehn Jahren um mehr als 80 Prozent. die Mitgliedsländer der NAFTA (North American Ein umfangreiches Angebot an Finanzdienst- Free Trade Agreement) mit 13 Prozent, die mittel- leistungen rundet das Leistungsspektrum der und osteuropäischen Staaten mit acht Prozent, die BMW Group ab. Hier ist das Unternehmen seit Jah- afrikanischen Nationen mit drei Prozent sowie die ren auf kontinuierlichem Wachstumskurs und pro- asiatischen und südamerikanischen Staaten mit fitiert dadurch noch intensiver von der automobilen jeweils zwei Prozent. Wertschöpfungskette. Umfangreiche Investitionen sichern die Leis- tungsfähigkeit der BMW Group. So hat das Unter- Drei Marken – ein Anspruch nehmen in den letzten fünf Jahren insgesamt knapp Premium: Alle drei Konzernmarken der BMW Group 19 Milliarden Euro investiert. Der Schwerpunkt da- stehen für diesen Anspruch – in unterschiedlichen bei lag auf dem Ausbau des Produktionsnetzwerks Facetten, für verschiedene Marktsegmente, aber und dem Vertriebsnetz sowie auf Forschung und stets authentisch. Entwicklung. Mit inzwischen acht Modellreihen verkörpert die Entsprechend dem Motto „Produktion folgt Marke BMW die sprichwörtliche „Freude am Fahren“, dem Markt“ erschließt sich die BMW Group mit die in jedem Modell neu interpretiert wird, aber den- ihren Investitionen neue, viel versprechende Märkte. noch allen BMW Automobilen gemeinsam ist. Mit Was dem Unternehmen nützt, bringt auch die Re- dem MINI hat die BMW Group einen Klassiker neu gionen rund um die jeweiligen Standorte wirtschaft- positioniert und so den Premium-Begriff im Klein- lich voran. wagensegment etabliert. Ein Rolls-Royce Automobil Jüngstes Beispiel ist das neue BMW Werk schließlich ist seit mehr als 100 Jahren das Synonym Leipzig, das im Mai 2005 offiziell in Betrieb ging. für zeitlose, unvergängliche Perfektion. Rund 1,3 Milliarden Euro investiert die BMW Group 1 Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensstrategie 7 --Die BMW Group im Porträt 8 --Das Nachhaltigkeitsverständnis 10 --Nachhaltigkeit umsetzen 11 --Konkret: Nachhaltiges Handeln messen 16 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 9

in den neuen Standort, der bei Vollauslastung rund 5.500 Arbeitsplätze auf dem Werksgelände brin- gen wird. Zusätzlich zu den Arbeitsplätzen im Werk werden circa noch einmal so viele Arbeitsplätze im regionalen Umfeld entstehen. Ein weiteres Beispiel für erfolgreiche Standort- entwicklung ist das BMW Werk Spartanburg in South Carolina, USA. Nach zehn Jahren Produktion ist die Entwicklungsbilanz für die Region rund um den Standort, der 1994 eröffnet wurde, überaus positiv: Die von der BMW Group ursprünglich angekün- digten Investitionen von 400 Millionen US-Dollar haben sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verfünffacht. Rund 4.600 Mitarbeiter sind heute im BMW Werk Spartanburg beschäftigt. Der Multi- plikator-Effekt aus den Investitionen in das Werk bewirkte ein Vielfaches für das Wachstum und die Die Konzernzentrale der BMW Group in München mit dem Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region. BMW Museum Das Geschäftsjahr 2004 Das Jahr 2004 war das bisher erfolgreichste Ge- schäftsjahr in der Unternehmensgeschichte der BMW Group. Mehr als 1,2 Millionen Automobile und rund 92.300 BMW Motorräder wurden im Jahr 2004 an Kunden ausgeliefert. Das bilanzielle Geschäfts- volumen im Segment Finanzdienstleistungen stieg um 13,6 Prozent auf 32.556 Millionen Euro. Mit dem kräftigen Absatzwachstum stieg auch der Um- satz der BMW Group deutlich an und erreichte mit 44.335 Millionen Euro einen neuen Höchstwert. Vor Steuern erreichte das Unternehmen ein Ergebnis von 3.554 Millionen Euro, der Jahresüberschuss lag mit 2.222 Millionen Euro ebenfalls auf einem neuen Höchststand. Die Aktionäre profitierten von dieser Entwicklung mit einer um je vier Cent auf 0,62 Euro je Stammaktie und 0,64 Euro je Vorzugsaktie er- höhten Dividende. Neben den Aktionären profitieren weitere Anspruchsgruppen vom wirtschaftlichen Erfolg der BMW Group. Die Wertschöpfungsrech- nung zeigt die von der BMW Group erbrachten Unternehmensleistungen abzüglich der Vorleistun- gen. Im Jahr 2004 konnte die Netto-Wertschöpfung um 4,5 Prozent auf 12.220 Millionen Euro gesteigert werden. Die öffentliche Hand war in Form von Steuer- 10

BMW Group Wertschöpfung 2004 in %

7, 9 11,3 58,5% Mitarbeiter Netto-Wertschöpfung Materialaufwand Abschreibungen Sonstige Aufwendungen 26,9 8,7% Kreditgeber 14,6% Öffentliche Hand 53,9 3,4% Aktionäre 14,8% Konzern

zahlungen mit 1.785 Millionen Euro (14,6 Prozent) schonend, effizient und damit verantwortungsvoll daran beteiligt. Der mit Abstand größte Anteil von umzugehen. Dieser Anspruch gilt für alle Unterneh- 7.154 Millionen Euro (58,5 Prozent) kam jedoch den mensbereiche der BMW Group und schließt damit Mitarbeitern zugute. Die Zahl der Beschäftigten lag auch den wichtigsten Wettbewerbsfaktor eines zum Jahresende 2004 bei 105.972 Mitarbeitern. jeden Unternehmens ein: die Mitarbeiter. Beispiels- Damit hat die BMW Group im Jahr 2004 1.722 neue weise arbeitet die BMW Group an Strategien, um Arbeitsplätze geschaffen, drei Viertel davon in dem demografischen Wandel mit einer langfristigen Deutschland. Im Zeitraum Ende 2000 bis Ende 2004 Personalentwicklung erfolgreich zu begegnen, und entstanden in der BMW Group über 12.000 zusätz- fördert mit vielfältigen Programmen und Maßnahmen liche Arbeitsplätze, davon 11.000 in Deutschland. die Gesundheit ihrer Mitarbeiter.

Risiken erkennen und minimieren Als ein weltweit tätiges Unternehmen unterliegt die Das Nachhaltigkeitsverständnis BMW Group zahlreichen ökologischen und sozialen Risiken, die erhebliche gesellschaftliche und wirt- Nachhaltigkeit als Managementaufgabe schaftliche Auswirkungen haben können. Besorg- Anspruch der BMW Group ist es, das Leitbild der nisse dieser Art werden vielfach auch von der Öffent- Nachhaltigkeit zu konkretisieren und in die täglichen lichkeit an ein Unternehmen herangetragen und Geschäftsabläufe zu integrieren. Bei Entscheidun- entsprechend als Erwartungen artikuliert. Solche gen und Prozessen bezieht die BMW Group deshalb Anliegen der Anspruchsgruppen zu berücksichtigen nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale und und einen Interessenausgleich anzustreben, senkt ökologische Kriterien ein. Die Ziele sind dabei klar nicht nur das Risikopotenzial, es eröffnet auch definiert: Es gilt, die im Unternehmen eingesetzten Chancen. Eine globale Aufgabe wie der Klimaschutz Ressourcen effizient und schonend zu nutzen, Risi- stellt beispielsweise Anforderungen wie die Sen-

ken zu erkennen und Chancen wahrzunehmen kung des Flottenverbrauchs und der CO2-Emissio- sowie durch verantwortungsvolles Handeln gegen- nen in den Werken. Gleichzeitig wird dadurch die über Mitarbeitern und der Gesellschaft die Unter- Entwicklung neuer, ressourcensparender Fertigungs- nehmensreputation zu stärken. Diese Zielfelder und Antriebstechnologien angestoßen. Aus diesen sind für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens Prozessen gehen Märkte der Zukunft hervor, wie es von entscheidender Bedeutung. Vor diesem Hinter- der für Wasserstoffantrieb sein wird. grund wird klar, warum für die BMW Group nachhal- tiges Wirtschaften und unternehmerischer Erfolg Reputation aufbauen und pflegen zusammengehören. Kern des Reputationsmanagements ist der Dialog mit den Stakeholdern des Unternehmens. Konkret Ressourcen verantwortungsvoll nutzen bedeutet dies, den konstruktiven Austausch mit Produktionsmaterial, Wasser, Energie und Kapital Investoren, Mitarbeitern, Kunden, gesellschaftlichen nachhaltig einzusetzen heißt, mit diesen Ressourcen Organisationen, politischen Institutionen und Ge- 1 Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensstrategie 7 --Die BMW Group im Porträt 8 --Das Nachhaltigkeitsverständnis 10 --Nachhaltigkeit umsetzen 11 --Konkret: Nachhaltiges Handeln messen 16 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 11

Nachhaltigkeitsverständnis der BMW Group

Ressourcen- Umwelt effizienz Wirtschaft

Verantwortung Profitabilität

Risiko- Reputations- minimierung management

Soziales

schäftspartnern zu pflegen. Die BMW Group geht Nachhaltigkeit umsetzen auf ihre Anspruchsgruppen zu und schafft Transpa- renz, indem sie über ihr Handeln und die zugrunde Leitlinien für soziale und ökologische liegenden Prinzipien informiert. Dem Bekenntnis Verantwortung zur gesellschaftlichen Verantwortung des Unterneh- Mit dem Ziel, nachhaltiges Wirtschaften weltweit mens folgen konkrete Leistungen: Als „engagierter voranzutreiben, unterstützt die BMW Group inter- Bürger“ fördert die BMW Group international eine nationale Initiativen und die Weiterentwicklung von Vielzahl von Projekten. Damit leistet das Unterneh- Standards und Leitlinien auf freiwilliger Basis. Be- men einen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwick- reits 2001 trat die BMW Group dem Global Compact lung, erhöht aber auch die Glaubwürdigkeit und die der Vereinten Nationen bei und hat dessen Prinzipien gesellschaftliche Akzeptanz des Unternehmens fest im Unternehmen verankert. Im Global Compact und seiner Produkte. verpflichten sich die Unternehmen, – die Menschenrechte in ihrem Einflussbereich zu Messung von Nachhaltigkeit fördern und zu respektieren, Nur messbare Nachhaltigkeitsfortschritte können – sicherzustellen, dass sie sich nicht an Menschen- effizient gesteuert werden. Die BMW Group prüft rechtsverletzungen beteiligen, deshalb Ansätze zur quantitativen Nachhaltigkeits- – die Vereinigungsfreiheit zu schützen und die wirk- bewertung. Im Dialog und in der Zusammenarbeit same Anerkennung des Rechts auf Tarifverhand- mit externen Wissenschaftlern konnte ein Modell zur lungen zu gewährleisten, Messung von Nachhaltigkeit verfeinert und auf die – alle Formen der Zwangs- oder Pflichtarbeit zu be- Unternehmenspraxis der BMW Group angewandt seitigen, werden. Mit dem Sustainable Value Ansatz lässt sich – Kinderarbeit abzuschaffen, messen, welchen Wertbeitrag der Einsatz ökono- – die Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf mischer, ökologischer und sozialer Ressourcen des zu beseitigen, Unternehmens erbringt (siehe auch Seite 16 und 17). – sich um vorbeugenden Umweltschutz zu bemühen, 12

– Maßnahmen zur Förderung eines verantwortungs- Das Antikorruptionsprinzip, das erst 2004 als zehn- volleren Umgangs mit der Umwelt einzuleiten, tes Prinzip zum Global Compact hinzukam, wird in – sich für die Entwicklung und Verbreitung umwelt- der BMW Group konsequent berücksichtigt: Verhal- schonender Technologien einzusetzen tensspielregeln, die unter anderem verantwortliches – und gegen alle Formen der Korruption vorzugehen, Handeln der Mitarbeiter fordern, sind in dem Mit- eingeschlossen Erpressung und Bestechung. arbeiter- und Führungsleitbild sowie in den Leitlinien www.unglobalcompact.org der langfristigen Personalpolitik festgelegt. Grund- lage hierfür ist die Unternehmenskultur der BMW Die zehn Prinzipien umsetzen Group, die durch Vertrauen in das verantwortungs- Die Umsetzung dieser zehn Prinzipien stellt die volle Handeln der Mitarbeiter gekennzeichnet ist. BMW Group sicher durch die internen Personal- Organisatorische Maßnahmen, wie zum Beispiel und Umweltleitlinien, durch das soziale, über das die Funktionstrennung zwischen Bedarfsträger und gesetzliche Maß hinausgehende Engagement für Einkaufsabteilung sowie die Einbindung des Vor- Mitarbeiter und Gesellschaft sowie den Dialog mit gesetzten (Vier-Augen-Prinzip), sind die Grundlage den Interessengruppen. Darüber hinaus folgt die für ein funktionsfähiges internes Kontrollsystem. BMW Group den Vereinbarungen der Internationalen Dieses trägt dazu bei, das Risiko der Korruption zu Arbeitsorganisation (ILO), den Leitlinien für multi- verringern. Darüber hinaus wurden vor allem die nationale Unternehmen der OECD, der Business Beschaffungsbereiche für das Risiko Korruption Charter for Sustainable Development der Interna- sensibilisiert. In Stichproben prüft die Konzernrevi- tionalen Handelskammer (ICC) und der Deklaration sion die Wirksamkeit der installierten internen Kon- zu Cleaner Production des Umweltprogramms der trollsysteme und stößt gegebenenfalls Verbesse- Vereinten Nationen (UNEP). Seit 2003 bezieht die rungen an. Die Prüfung erfolgt dabei risikoorientiert: BMW Group auch Partnerunternehmen und Zuliefe- Prozesse und Einheiten in Ländern, die vom Risiko rer in die Umsetzung dieser Initiativen und Leitlinien der Korruption stärker betroffen sind, werden häu- mit ein, Umwelt- und Sozialkriterien sind seither in figer geprüft. ihren internationalen Einkaufsrichtlinien integriert. www.ilo.org Unternehmensziel Klimaschutz www.oecd.org Die internationale Staatengemeinschaft hat sich www.iccwbo.org mit den Klimazielen von Kyoto wichtige umweltpoli- www.unep.org tische Ziele gesetzt. Deutschland etwa hat sich ver-

pflichtet, bis 2012 die CO2-Emissionen gegenüber Der Vorstand der BMW AG hat im Frühjahr 2005 zu- dem Referenzjahr 1990 um 21 Prozent zu reduzie- sammen mit den Arbeitnehmervertretern und dem ren. Die BMW Group unterstützt die Kyoto-Ziele. Mit Internationalen Metallgewerkschaftsbund (IMB) eine Hilfe energieeffizienter Produktionsprozesse senkt weltweit verbindliche Erklärung über Menschen- die BMW Group die Emissionen aus der Fahrzeug- rechte und Arbeitsbedingungen in der BMW Group fertigung. In den vergangenen zehn Jahren redu-

unterzeichnet. Die Erklärung konkretisiert die Men- zierten die Werke der BMW Group ihre CO2-Emissio- schenrechts- und Arbeitsprinzipien des Global nen je produzierte Einheit um rund 30 Prozent. Compact. Dabei orientieren sich die Bestimmungen Aufgrund zahlreicher Maßnahmen in der Fahrzeug- der Erklärung an den Prinzipien der Internationalen entwicklung sank der Flottenverbrauch der Auto- Arbeitsorganisation (ILO) sowie an nationalen Ge- mobile kontinuierlich. Damit bewegt sich die BMW setzgebungen. Das Unternehmen bekennt sich Group auf der Linie einer Vereinbarung des Euro- uneingeschränkt zu Chancengleichheit, Gleichbe- päischen Kraftfahrzeugherstellerverbandes ACEA handlung, zum Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit mit der EU-Kommission, nach der zwischen 1995 sowie zur Vereinigungsfreiheit. Die Vereinbarung und 2008 für PKW im europäischen Flottenmittel

legt zusätzlich Standards für Arbeits- und Gesund- eine CO2-Reduzierung auf 140 Gramm je Kilometer heitsschutz, Vergütung und Arbeitszeitregelungen erreicht werden soll. fest. Der komplette Wortlaut der Erklärung ist im Internet abrufbar unter: www.bmwgroup.com/responsibility 1 Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensstrategie 7 --Die BMW Group im Porträt 8 --Das Nachhaltigkeitsverständnis 10 --Nachhaltigkeit umsetzen 11 --Konkret: Nachhaltiges Handeln messen 16 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 13

Die Energiestrategie der BMW Group Die Fahrzeugentwicklung der BMW Group folgt dem Konzept der effizienten Dynamik. Anforderungen an Umweltverträglichkeit und Verbrauch betrachtet die BMW Group im Zusammenhang mit gesetzli- chen Rahmenbedingungen und den Wünschen der Kunden beispielsweise an Komfort, Sicherheit und Fahrdynamik. Die Energiestrategie der BMW Group zur dauerhaften Sicherung individueller Mobilität ist darauf ausgerichtet: – Treibhausgase zu reduzieren, – endliche fossile Energieträger zu schonen und – eine langfristige Energieversorgung sicherzustellen. Kurz- und mittelfristiges Ziel ist die weitere Senkung des Flottenverbrauchs, indem die bestehende An- triebstechnik kontinuierlich optimiert und mit inno- vativen Leichtbaukonzepten kombiniert wird. Auch Wasserstoff, der Kraftstoff der Zukunft: ein BMW CleanEnergy untersucht die BMW Group die gesamte Energie- Fahrzeug im Londoner Stadtverkehr kette des Fahrzeugs, um bislang ungenutzte Ener- giepotenziale, etwa die Bremsenergie, zu nutzen, und entwickelt innovative Antriebstechnologien. Beispielsweise arbeitet das Unternehmen an tech- nischen Lösungen, die den Verbrennungsmotor um einen elektrischen Antrieb ergänzen. Dieser so genannte Hybridantrieb senkt den Verbrauch und die Umweltbelastungen. Ziel der BMW Group ist ein Energiemanagement, das nicht nur bei bestimmten Nutzungsprofilen, wie dem Stadtverkehr, Vorteile bringt. Die Ingenieure der BMW Group arbeiten an Antriebslösungen, deren Leistung jederzeit abrufbar ist und mehr Spontaneität bei geringerem Verbrauch realisiert. Langfristig strebt die BMW Group die Nutzung von Wasserstoff als Kraftstoff an. Mit ihrer BMW CleanEnergy Initiative setzt sich die BMW Group dafür ein, flüssigen Wasserstoff als Kraftstoff der Zukunft zu nutzen. Die Leistungsfähigkeit von Wasserstoff-Verbrennungsmotoren hat 2004 das

Forschungsfahrzeug H2R mit neun internationalen Rekorden für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge unterstrichen. Die in der aktuellen BMW 7er Reihe erprobte sechste Generation eines Wasserstoff- Fahrzeugs befindet sich im Serienentwicklungspro- zess. Mit dem Ziel, die Alltagstauglichkeit zu prüfen und zu verfeinern, werden innerhalb der nächsten drei Jahre Fahrzeuge zur Nutzung an Kunden über- geben. Der breite Einsatz von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen setzt den Aufbau einer Infrastruktur für Wasserstoff voraus. Die BMW Group arbeitet mit 14

zahlreichen Partnern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zusammen, um die Rahmenbedingungen für eine Wasserstoff-Infrastruktur zu schaffen.

Nachhaltigkeit im Dialog Die BMW CleanEnergy Strategie ist ein Beispiel dafür, dass viele Nachhaltigkeitsziele nur mit Partnern aus Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft zu erreichen sind. Für einen kontinuierlichen, syste- matischen Austausch mit relevanten Anspruchs- gruppen bietet und findet die BMW Group regel- mäßig Anlässe. Dabei versteht das Unternehmen den Stakeholderdialog als ständigen Lernprozess Oben -- Diskussion zum Nachhaltigkeitsengagement von im Hinblick auf die eigene Dialogfähigkeit und auf Unternehmen im Rahmen des Dialogforums der BMW Group die Möglichkeiten, gemeinsam Lösungen zu finden. Unten -- Besucher in der Earth Lounge der BMW Group Problembewusstsein, Unvoreingenommenheit und die Anerkennung des Engagements der Anspruchs- gruppen kennzeichnen die Haltung der BMW Group. Um sich mit Interessengruppen auf breiter Basis auszutauschen, hat die BMW Group nach ihrem Auftritt auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwick- lung in Johannesburg, Südafrika, ein zweites Dialog- forum organisiert: Zwischen Mitte April und Mitte Mai 2004 kamen auf Einladung des Unternehmens mehr als 6.300 Gäste zu 43 Veranstaltungen des Dialogforums nach München. Die Veranstaltungen richteten sich an Mitarbeiter und Investoren sowie an Gesprächspartner aus Politik, Industrie, gesell- schaftlichen Organisationen, Wissenschaft, Kultur, Medien und Bildung. Diskutiert wurden zahlreiche Aspekte nachhaltigen Handelns in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Nachhaltige Entwicklung ist das Ergebnis vieler Entscheidungen und Maß- nahmen, die für sich genommen häufig nur wenig Nachrichtenwert im herkömmlichen Sinne besitzen. Gerade die Vertreter der Medien wurden deshalb gezielt in einer neuen, offenen Form des Dialogs angesprochen, die sich von der klassischen Medien- arbeit unterscheidet. Im Rahmen des Dialogforums diskutierten Dr. Norbert Reithofer, Produktionsvor- stand der BMW AG, und Verantwortliche des Unter- nehmens für Umwelt, Verkehr, Personal und Finan- zen mit den Journalisten, inwiefern und mit welchen Instrumenten Nachhaltigkeit wirtschaftlich zu errei- chen ist. www.bmwgroup.com/responsibility www.econsense.de 1 Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensstrategie 7 --Die BMW Group im Porträt 8 --Das Nachhaltigkeitsverständnis 10 --Nachhaltigkeit umsetzen 11 --Konkret: Nachhaltiges Handeln messen 16 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 15

Entwicklung des DJSI World, des DJWSI und der BMW Stammaktie Dezember1993 bis Mai 2005 (Index: Dezember 1993 =100)

425 400 375 350 BMW 325 Stammaktie 300 275 Dow Jones 250 Sustainability 225 World Index (DJSI World) 200 Dow Jones 175 World Stock 150 Index (DJWSI) 125 100 12/93 12/94 12/95 12/96 12/97 12/98 12/99 12/00 12/01 12/02 12/03 12/04 05/05 Dow Jones World Stock Index (DJWSI). Kurssteigerung 12/93–05/05: 88,5% Sozialer und ökologischer Dow Jones Sustainability World Index (DJSI World). Kurssteigerung 12/93–05/05: 116,7% BMW Stammaktie. Kurssteigerung 12/93–05/05: 221,2%

Eine Ausstellung, die allen Interessierten offen stand, Investitionsvolumen europäischer Nachhaltigkeitsfonds begleitete das Dialogforum. Hier präsentierte die in Mio. Euro BMW Group Beispiele ihres Engagements in den Bereichen umweltschonende Produktion, BMW 30.000 24.000 CleanEnergy, Verkehrsmanagement, nachhaltiger 19.034 20.000 Service und Recycling sowie soziale Verantwortung 14.482 16.000 gegenüber den Mitarbeitern und der Gesellschaft. 11.074 12.150 12.000 8.000 Finanzmärkte: Nachhaltigkeitskriterien 4.000 gewinnen an Bedeutung 12/99 12/01 06/03 06/04 Einer der Schwerpunkte des Dialogforums war die Quelle: Avanzi SRI Research/SiRi Company (2004) Diskussion über die Auswirkungen nachhaltigen Wirtschaftens auf Kapital- und Finanzmärkte. Immer mehr Anleger berücksichtigen ethische und nach- Rating 2003 von oekom research ist die BMW haltige Grundsätze bei ihren Investitionsentscheidun- Group führend innerhalb der Automobilbranche. Das gen. Experten sehen deshalb im verantwortlichen Rating analysiert anhand von 200 Untersuchungs- Handeln für Unternehmen bereits heute einen ernst- kriterien das Verantwortungsbewusstsein der Unter- zunehmenden Wettbewerbsfaktor, der zur Wertstei- nehmen im kulturellen und sozialen Bereich sowie gerung eines Unternehmens beiträgt. die Umweltverträglichkeit des Wirtschaftens. Auch Eine wachsende Zahl und steigende Akzeptanz in verschiedenen FTSE4Good-Indizes ist die BMW der auf Nachhaltigkeit spezialisierten Finanzindizes Group vertreten, beispielsweise als einziges Auto- zeigt das große Interesse der Finanzmärkte an nach- mobilunternehmen im FTSE4Good Europe 50 Index. haltig wirtschaftenden Unternehmen. Die BMW Die Indizes berücksichtigen Kriterien zur umwelt- Group ist mit einer überdurchschnittlichen Leistung bezogenen Nachhaltigkeit, zur Entwicklung positiver im Bereich nachhaltigen Wirtschaftens in der wich- Beziehungen mit Interessengruppen sowie zur tigsten Indexfamilie für nachhaltiges Investment, Beachtung und Förderung der Menschenrechte. den Dow Jones Sustainability World Indexes (DJSI www.oekom-research.de World) und Dow Jones STOXX Sustainability Indexes www.ftse4good.com (DJSI STOXX), gelistet. Im Corporate Responsibility www.sam-group.com 16

Konkret -- Nachhaltiges Handeln messen. Mit dem Sustainable Value entwickeln Wissenschaftler eine Kennzahl für die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen.

Lässt sich messen, wie nachhaltig ein Unternehmen tären Kennzahl. Indem der Sustainable Value den wirtschaftet? Kann man den Einsatz sozialer und Wertbeitrag der Ressourcen betrachtet, löst er sich ökologischer Faktoren quantitativ bewerten und von den bisher vorherrschenden belastungsorien- monetär ausdrücken? Wenn Nachhaltigkeit in die tierten Modellen, die ausschließlich die Schädlichkeit Unternehmensprozesse integriert werden soll, sind der verbrauchten Ressourcen bewerten. „Um den Antworten auf diese Fragen notwendig: Denn nur im Ablauf eines Jahres erwirtschafteten Sustainable was gemessen wird, kann gesteuert werden. Die Value zu errechnen“, erläutert Tobias Hahn, „setzen BMW Group beteiligt sich deshalb an einem For- wir die Verwendung von ökonomischen, ökologischen schungsprojekt von Dr. Frank Figge, Ökonom am und sozialen Ressourcen ins Verhältnis zum ope- Sustainability Research Institute der School of rativen Gewinn – auf Unternehmensebene und auf Earth & Environment der Universität Leeds, und Branchenebene.“ Dr.Tobias Hahn, Umweltwissenschaftler am Berli- Ein Beispiel: Die beiden Wissenschaftler set- ner Institut für Zukunftsstudien und Technologie- zen den Einsatz von Wasser innerhalb eines Jahres bewertung (IZT). Die beiden Wissenschaftler haben in Relation zum operativen Gewinn. So erzielte die mit dem Sustainable Value einen Ansatz entwickelt, BMW Group 2003 je eingesetzten Kubikmeter Was- der den nachhaltigen Einsatz ökologischer, sozialer ser einen Gewinn von rund 923 Euro. Ob hierdurch und ökonomischer Ressourcen misst. Dabei orien- ein positiver Wertbeitrag erreicht wurde, zeigt aller- tieren sie sich an bekannten Ansätzen der Unterneh- dings erst der Vergleich mit dem Branchendurch- mensbewertung. Gemeinsam mit der BMW Group schnitt. Dieser wird als gewogenes Mittel aus den haben sie den Sustainable Value für das Unterneh- veröffentlichten Daten von 16 Automobilherstellern men errechnet und den damit verbundenen Ansatz berechnet: BMW Group, Daihatsu, DaimlerChrysler, für die Unternehmenspraxis nutzbar gemacht. Ford, Fiat Auto, General Motors, Honda, Hyundai, Grundlage für die Bewertung eines Unterneh- Isuzu, Mitsubishi, Nissan, PSA, Renault, Suzuki, mens sind aus ökonomischer Perspektive seine Toyota und Volkswagen Gruppe. Im Branchendurch- Geschäftszahlen, wie sie etwa aus dem Jahresab- schnitt betrug 2003 der operative Gewinn je einge- schluss hervorgehen. Anhand dieser Kennzahlen, setzten Kubikmeter Wasser 96 Euro. Die Differenz beispielsweise des operativen Gewinns oder der von rund 827 Euro gibt den Mehrwert an, der bei der Eigenkapitalrendite, lassen sich Vergleiche zu Unter- BMW Group durch den Einsatz eines Kubikmeters nehmen derselben oder anderer Branchen ziehen. Wasser geschaffen wurde. Multipliziert man diesen Nicht so beim Thema Nachhaltigkeit. Hier fiel ein Mehrwert mit dem Wassereinsatz der BMW Group, Vergleich bislang schwerer, da sich mit den etablier- erhält man den Wertbeitrag, der durch den effiziente- ten Instrumenten die ökologische, soziale und öko- ren Ressourceneinsatz erzielt wird. Solche monetären nomische Dimension nicht verbinden und einheit- Vergleichswerte werden für alle Indikatoren bestimmt lich darstellen lassen. Es mangelt an klar definierten, und auf die Gesamtmenge der innerhalb eines monetären Kennzahlen für den nachhaltigen Einsatz Jahres eingesetzten Ressourcen hochgerechnet. von Ressourcen. Der Sustainable Value gibt dage- „Sustainable Value entsteht also“, fasst Frank Figge gen Auskunft, welchen Wert ein Unternehmen mit die Methode zusammen, „wenn ein Unternehmen dem Einsatz ökologischer, sozialer und ökonomi- ökonomische, ökologische und soziale Ressourcen scher Ressourcen erzielt – und dies in einer mone- effizienter einsetzt als der Branchendurchschnitt.“ 1 Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensstrategie 7 --Die BMW Group im Porträt 8 --Das Nachhaltigkeitsverständnis 10 --Nachhaltigkeit umsetzen 11 --Konkret: Nachhaltiges Handeln messen 16 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 17

Berechnung des Sustainable Value am Beispiel Anhand des Sustainable Value lässt sich ablesen, Wassereinsatz der BMW Group 2003 welche Ressourcen im Unternehmen besonders oder weniger wertschaffend genutzt werden. Einflüsse, BMW Group Automobilbranche die außerhalb des Unternehmens liegen, etwa wie Erzielter Gewinn je eingesetzten 923 96 Kubikmeter Wasser (Euro/m3 Wasser) nachhaltig effizient Lieferanten fertigen, oder produkt- bezogene Aspekte berücksichtigt der Sustainable Value Spread 827 (Euro/m3 Wasser) Value bislang nicht. Grundsätzlich ist eine solche er- x weiterte Betrachtungsweise jedoch möglich, sofern Wassereinsatz (m3) 3.633.135 verlässliche Daten vorhanden sind. Gesellschaftliche = Projekte erfasst der Sustainable Value dagegen nicht, Geschaffener Wert (Mio. Euro) 3.006 da sich der Wert von gesellschaftlichem Engage- Quellen: Geschäftsbericht BMW AG 2003 und Berichte anderer Automobil- ment weder quantifizieren noch in einer monetären hersteller 2003, eigene Berechnungen Größe ausdrücken lässt. Primäres Ziel des Sustainable Value Ansatzes ist es daher nicht, die Nachhaltigkeit eines Unternehmens in einer einzigen Kennzahl Insgesamt fließen in die Berechnung des Sustain- auszudrücken. Seine Bedeutung und Attraktivität able Value folgende Kennzahlen ein: für die Praxis gewinnt der Ansatz vielmehr durch die

– die Emissionen von Kohlendioxid (CO2), Stickstoff- neue wissenschaftliche Methode, die eine Brücke oxiden (NOx) und Schwefeloxiden (SOx) sowie von zwischen Wertorientierung und Nachhaltigkeit flüchtigen organischen Verbindungen (VOC), die schlägt. Der größte Vorteil für Unternehmen ist, dass Gesamtabfallmenge und der Wasserverbrauch, der Sustainable Value den Nachhaltigkeitserfolg – die Anzahl der Arbeitsunfälle und der Arbeitsplätze, analog zum ökonomischen Unternehmenserfolg – der Kapitaleinsatz. darstellt. Dies unterstützt zum Beispiel auch SRI Ausschlaggebend für die Auswahl dieser Indikatoren (Socially Responsible Investment)-Investoren bei sind ihre Bedeutung für eine nachhaltige Entwick- ihrer Analyse. Längerfristig ist es auch denkbar, den lung, die Quantifizierbarkeit sowie die Verfügbarkeit Sustainable Value zum Basiselement eines Nachhal- belastbarer Daten. tigkeitscontrollings weiterzuentwickeln. www.sustainablevalue.com

01 -- Das Hauptgebäude der Universität Leeds: Hier entstehen wissenschaftliche Ansätze für die Unternehmenspraxis. 02 -- Historischer Lesesaal der Universitätsbibliothek Leeds

01 02 18 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 --Umweltauswirkungen ganzheitlich betrachten 20 --Antriebstechniken für einen weiteren Rückgang der Emissionen 23 --Wasserstoff – Kraftstoff der Zukunft 28 --Effiziente Verkehrssysteme für Umwelt und Sicherheit 31 --Konkret: Von der Skizze auf die Straße 34 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 19

2 Produktverantwortung wahrnehmen

Die Verantwortung für Mensch und Umwelt ist Teil der Produktverant- wortung eines Automobilherstellers. Dieser Anspruch gilt in besonderer Weise für einen Premium-Hersteller wie die BMW Group, von dem die Kunden außergewöhnliche Leistung in puncto Dynamik, Fahrerlebnis, Qualität, Sicher- heit und Service erwarten, aber eben auch verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Im gesamten Lebens- zyklus – von Konzeption, Entwicklung, Produktion und Vermarktung bis zu Service und Recycling – gilt es, diesen Anspruch konsequent umzusetzen. Erkenntnisse der Produkt-Ökobilanz helfen, die Umweltverträglichkeit von Bauteilen und Materialien zu beurteilen. Um Verbrauch und Emissionen zu sen- ken, verbessert die BMW Group ziel- gerichtet bestehende Motorentechno- logien weiter, entwickelt Lösungen, die den Verbrennungsmotor um einen elektrischen Antrieb ergänzen, und arbeitet am Wasserstoff-Verbrennungs- motor als zukunftsweisendem An- triebssystem. Die Verkehrssicherheit zu erhöhen, ist ein weiteres Ziel der BMW Group. Mit neuen Technologien und Konzepten zielt das Unternehmen darauf ab, die Sicherheit der Fahrzeuge und des Verkehrs insgesamt zu erhöhen. 20

Umweltauswirkungen Konzeptvergleich konventionelles und Hybrid-Frontend ganzheitlich betrachten in Prozent

120 Produkt-Ökobilanz berücksichtigt alle 100 Umweltaspekte 80 Die BMW Group hat sich in ihren Umweltleitlinien 60 40 verpflichtet, die Umweltauswirkungen ihrer Fahr- 20 zeuge über den gesamten Lebenszyklus zu verrin- 0 gern. Im Lebenszyklus eines Automobils hat die Kumulierter Treibhaus- Versauerungs- Boden- Fahrzeugnutzung die größten Umweltauswirkungen. Energie- potenzial potenzial nahes aufwand Ozonbildungs- Der Rest der Umweltauswirkungen verteilt sich auf potenzial Produktion, Entsorgung beziehungsweise Recyc- Konventionelles Frontend ling. Folglich ist die Reduktion der klimarelevanten Hybrid-Frontend Emissionen bei der Fahrzeugnutzung ein Schwer- punkt der Produktentwicklung. Das Gewicht der Automobile ist ein entscheidender Faktor: je leichter – das Potenzial zur Bildung von bodennahem Ozon. die Fahrzeuge, desto geringer Verbrauch und Emis- Dieser Indikator fasst alle Emissionen zusam- sionen. Dennoch sind leichtere Bauteile nicht zwin- men, die zu erhöhten Ozonwerten, vor allem in gend umweltverträglicher. Beispielsweise können Ballungsräumen, beitragen können. sie zusätzlichen Aufwand im Herstellungsprozess Was das konkret heißt, zeigt ein Beispiel aus dem verursachen. Eine Entscheidungshilfe bietet die Bereich Leichtbau: Im Landshuter Innovations- und Produkt-Ökobilanz, auch Life Cycle Assessment Technologiezentrum (LITZ) der BMW Group arbei- (LCA) genannt. Vor- und Nachteile unterschiedlicher ten Spezialisten für Leichtbautechnologien an der Konzepte werden ersichtlich und können gegen- Entwicklung und dem Einsatz neuer Werkstoffe einander abgewogen werden, so dass sich unter ebenso wie an neuen Fertigungsverfahren für Leicht- Berücksichtigung aller Umweltaspekte die optimale metall und Kunststoff. Die Ingenieure verglichen in Lösung ermitteln lässt. Durch LCAs lassen sich in der Vorentwicklungsphase der BMW 1er Modell- der Produktentwicklung nahezu vollständig die Um- reihe anhand einer Ökobilanz-Fallstudie die übliche welteinflüsse eines Fahrzeugs über den gesamten Bauweise eines Frontends aus mehreren Alumi- Lebenszyklus erfassen: von der Produktion über Nut- nium- und Kunststoffbauteilen mit einem innova- zung und Service bis zu seiner späteren Verwertung. tiven Stahl-Polyamid-Hybridkonzept. Letzteres be- In einer Produkt-Ökobilanz wird die kaum über- lastet die Umwelt in allen untersuchten Kategorien schaubare Datenmenge zu ökologischen Indikatoren zwischen 16 und 40 Prozent weniger als das her- zusammengefasst. Das heißt, die Einzeldaten werden kömmliche Frontend. Das neue Bauteilkonzept wenigen, unmittelbar umweltrelevanten Kategorien überzeugt durch sein deutlich geringeres Gewicht zugeordnet. Diese Methode ist international in der und die Vermeidung energieintensiver Leichtmetall- Norm DIN EN ISO 14040ff. festgelegt. Die für die Bauteile. Automobilindustrie relevantesten Indikatoren sind: – der kumulierte Energieaufwand. Er gilt als Leit- Recycling und standardisierte Verwertung als indikator für den Verbrauch fossiler Ressourcen; Bestandteil der Fahrzeugentwicklung – das Treibhauspotenzial. Es fasst alle Treibhaus- Für das Jahr 2015 sieht die EU-Gesetzgebung vor,

gase, wie etwa CO2, Methan oder fluorierte Koh- dass nur noch maximal fünf Prozent des Gewichts lenwasserstoffe, zusammen; eines Automobils deponiert werden dürfen. Diese – das Versauerungspotenzial. Es berücksichtigt die Quoten müssen bereits ab 2008 in der Fahrzeug-

Luftbelastung vor allem durch Schwefeldioxid (SO2) typprüfung nachgewiesen werden. Die Ingenieure und Stickoxid (NOx); des BMW Group Recycling und Demontage Zen- 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 --Umweltauswirkungen ganzheitlich betrachten 20 --Antriebstechniken für einen weiteren Rückgang der Emissionen 23 --Wasserstoff – Kraftstoff der Zukunft 28 --Effiziente Verkehrssysteme für Umwelt und Sicherheit 31 --Konkret: Von der Skizze auf die Straße 34 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 21

trums (RDZ) bei München ermitteln, wie Fahrzeuge gestaltet werden müssen, um eine kostenoptimale Verwertung sicherzustellen. Mögliche Entsorgungs- szenarien der einzelnen Bauteile fließen so direkt in die Fahrzeugentwicklung ein. Daneben achten die Recyclingingenieure auf die Materialauswahl und die Materialkennzeichnung der Bauteile. Durch Recycling wiedergewonnene Rohstoffe, so genannte Sekundärrohstoffe, prüfen die Recyclingexperten auf die technische, ökologische und ökonomische Wiederverwendbarkeit, um Materialkreisläufe zu schließen. Ein solches Design for Recycling zielt darauf ab, Technologien zur ökonomisch und öko- Oben -- Recyclingoptimierte Kunststoffbauteile der BMW 1er Reihe logisch sinnvollen Verwertung der Materialien zu Unten -- Einbau einer Gepäckraumverkleidung, die aus nachwach- entwickeln. Auch nachwachsende Rohstoffe wie senden Rohstoffen besteht Flachs-, Sisal- oder Baumwollfasern integriert die BMW Group verstärkt in die Fahrzeugproduktion. Die besten Eigenschaften weisen die nachwachsen- den Rohstoffe dabei in Verbundstoffen auf. Aktuell werden nachwachsende Rohstoffe insbesondere als Trägerwerkstoff für Tür- und Seitenverkleidungen eingesetzt. In einem BMW 7er sind etwa 24 Kilo- gramm nachwachsender Werkstoffe verarbeitet. Neben ihren positiven Materialeigenschaften haben die erneuerbaren Ressourcen eine sehr günstige

CO2-Bilanz. Die recyclingoptimierte Produktgestaltung zahlt sich beim späteren Recycling und der Verwertung aus. Vor der Demontage werden bei jedem Fahr- zeug die potenziell umweltbelastenden flüssigen Betriebsstoffe, wie zum Beispiel Öl, Kraftstoff, Brems- flüssigkeit und Kühlwasser, entnommen. In allen Fahrzeugen der BMW Group haben die Ingenieure Bauteile für Betriebsflüssigkeiten so gestaltet, dass sie mit Standardwerkzeugen einfach und schnell zu erreichen und zu entleeren sind. Zur gesetzlich festgelegten Vorbehandlung gehört neben der Entnahme der Betriebsflüssigkei- ten des Fahrzeugs auch die Neutralisation der Pyro- technik. Je nach Modell erfüllen bis zu 19 pyrotech- nische Komponenten in Airbags, Gurtstraffern und anderen Systemen Funktionen, um die Sicherheit zu erhöhen. Ausbau, Sammlung und zentrale Entsor- gung der pyrotechnischen Bauteile sind jedoch mit erheblichem Aufwand verbunden. Ziel ist es daher, bei der Fahrzeugverwertung die Pyrotechnik im Fahrzeug auszulösen und sie so mit dem restlichen 22

Fahrzeug verwerten zu können. Zusammen mit allen im Europäischen Kraftfahrzeugherstellerverband ACEA organisierten Automobilherstellern hat die BMW Group ein Zündwerkzeug entwickelt, mit dem die pyrotechnischen Bauteile in Fahrzeugen aller Hersteller zeitsparend und einfach neutralisierbar sind.

Stoffkreisläufe erhöhen Wirtschaftlichkeit Neben der Trockenlegung und der Neutralisation der Pyrotechnik ist es für die Verwertung von Fahr- zeugen entscheidend, Stoffkreisläufe zu schließen. Stoffkreisläufe wirken dem Abbau von Ressourcen entgegen und machen das Recycling wirtschaft- lich tragfähig. Dies gilt beispielsweise für die Ver- Oben -- Zur Trockenlegung des Fahrzeugs gehört die wertung der Edelmetalle Rhodium, Platin und Pal- Entnahme der Betriebsflüssigkeiten, beispielsweise Öl ladium, die in Katalysatoren eingesetzt werden. und Kraftstoff. Mitte -- Vorbehandlung: Auslösen der Pyrotechnik mit Gemeinsam mit spezialisierten Recyclingbetrieben standardisiertem Zündwerkzeug und Zulieferern hat die BMW Group einen Stoffkreis- Unten -- Pyrotechnische Einheiten des MINI nach der lauf zum Recycling dieser Edelmetalle aufgebaut. Neutralisierung Spezialisierte Betriebe trennen die Edelmetalle vom Trägermaterial durch Einschmelzverfahren und liefern die wiedergewonnenen Edelmetalle an die Katalysatorhersteller. Neben seinen ökologischen Vorteilen rechnet sich dieses Verfahren auch für die BMW Group. Sie ist weniger abhängig von den Preis- schwankungen an den Edelmetallmärkten. Lang- fristiges Ziel ist es, einen großen Teil des Bedarfs an Edelmetallen für die Herstellung von Katalysato- ren über solche geschlossenen Stoffkreisläufe zu decken.

Weltweites Netzwerk für Forschung und Entwicklung Der Anspruch, Nachhaltigkeit in den Produktlebens- zyklus zu integrieren, stellt Forscher und Entwickler der BMW Group vor komplexe Aufgaben. Denn neben der Entwicklung einzelner technischer Kom- ponenten sind vielfältige Zielkonflikte wie hohe Sicherheitsanforderungen und geringer Verbrauch bei gleichzeitig dynamischem Fahrerlebnis in Ein- klang zu bringen. Das Innovationsmanagement im weltweiten Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk schafft für die Umsetzung dieser Anforderungen wichtige Rahmenbedingungen, von der ersten Idee bis zur Umsetzung. Dabei geht die BMW Group in drei Stufen vor: In der Impulsphase suchen Mitar- beiter branchenübergreifend mögliche technische Entwicklungen, Innovationssteuerung bewertet 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 --Umweltauswirkungen ganzheitlich betrachten 20 --Antriebstechniken für einen weiteren Rückgang der Emissionen 23 --Wasserstoff – Kraftstoff der Zukunft 28 --Effiziente Verkehrssysteme für Umwelt und Sicherheit 31 --Konkret: Von der Skizze auf die Straße 34 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 23

anschließend die Marktchancen und den Kunden- Antriebstechniken für einen weite- nutzen. Die Aufgabe des Innovationstransfers ist ren Rückgang der Emissionen es, die priorisierten Innovationen effizient in markt- reife Produkte umzusetzen. Für ihr Innovations- management hat die BMW Group neben anderen Bestehende Antriebstechnik verbessern Auszeichnungen 2004 den „Best Innovator Award“ Die BMW Group wird kurz- und mittelfristig Flotten- für deutsche Unternehmen erhalten und wurde verbrauch und Emissionen durch die Optimierung im Juni 2005 vom Fraunhofer-Institut als eines der bestehender Antriebstechniken weiter senken. fünf innovativsten Unternehmen in Europa ausge- Otto- und Dieselmotoren bleiben in den nächsten zeichnet. Jahren weltweit die wichtigsten Antriebstechniken. www.bmwgroup.com/innovation Ottomotoren werden im Jahr 2011 mehr als 70 Pro- zent und Dieselmotoren etwa 23 Prozent Marktan- In ihrem weltweiten Forschungs- und Entwicklungs- teil aufweisen, so lauten die Ergebnisse einer Studie netzwerk beschäftigt die BMW Group mehr als der Unternehmensberatung Mercer von 2004. Al- 8.500 Mitarbeiter. Zu dem Netzwerk gehören Stand- ternative Antriebe werden im Jahr 2011 der Mercer- orte in den USA, Japan, Österreich und Deutsch- Studie zufolge knapp sieben Prozent Marktanteil land. Im größten Einzelstandort, dem Münchener haben. Langfristiges Ziel der BMW Group ist es, den Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ), arbeiten Wasserstoff-Verbrennungsmotor als zukunftsfähigen Ingenieure mit IT-Spezialisten, Designern, Wissen- Antrieb zur Serienreife zu bringen. schaftlern und Lieferanten gemeinsam an techni- Die BMW Group entwickelt die bestehenden schen Lösungen. Das FIZ ist darüber hinaus eng mit Antriebstechniken kontinuierlich weiter, um Verbrauch Entwicklungsstätten verbunden, die weltweit neue und Emissionen zu senken. So kommt inzwischen Trends aufspüren und für die automobile Anwen- in allen neuen Benzinmotoren, mit Ausnahme der dung adaptieren. Dazu gehören das BMW Techno- M-Motoren, der vollvariable Ventiltrieb logy Office in Palo Alto, Silicon Valley, BMW Group zum Einsatz und erhöht die Effizienz der Ottomo- /USA in Los Angeles, das BMW Tech- toren. VALVETRONIC regelt im Zusammenspiel mit nology Office in Tokio oder auch die BMW Group der variablen Nockenwellenverstellung die Öffnungs- Car IT und die BMW Group Forschung und Technik dauer und Steuerzeit der Ventile abhängig von in München. Um Kompetenzen interdisziplinär der Gaspedalstellung. Die Ventile arbeiten so immer zusammenzuführen, kooperiert die BMW Group bedarfsgerecht. Dies reduziert den Kraftstoffver- darüber hinaus eng mit wissenschaftlichen Partnern, brauch und damit die CO2-Emissionen bei Otto- wie etwa der Fraunhofer- oder Max-Planck-Gesell- motoren um circa zehn Prozent im Europäischen schaft und Universitäten aus der ganzen Welt. Auch Testzyklus und senkt parallel auch die Emissionen. der Austausch mit kleinen und mittelständischen 2003 wurde die Technologie mit dem European Unternehmen wird gezielt gefördert. In der Virtuellen Environmental Press Award in Gold ausgezeichnet. Innovations-Agentur (VIA), einer öffentlich zugäng- www.bmwgroup.com/scienceclub lichen Website, können Systementwickler und (po- tenzielle) Lieferanten ihre Konzepte mit Fachleuten Der neue Reihensechszylinder-Ottomotor, der im der BMW Group diskutieren. Jahr 2004 vorgestellt wurde, vereint effiziente Dyna- www.bmwgroup.com/via mik mit hohen ökologischen Anforderungen. Im Ver- gleich zu seinem Vorgänger verfügt der neue Motor über eine um zwölf Prozent höhere Motorleistung bei gleichem Hubraum. Gleichzeitig verbraucht er bis zu zehn Prozent weniger Kraftstoff. Die Ökobilanz des neuen Motors zeigte bereits in der Entwick- lungsphase, dass durch die Vielzahl an Innovationen nicht nur in der Nutzungsphase, sondern über den gesamten Lebenszyklus hinweg das beste Resultat für die Umwelt erzielt wird. Einer der Gründe ist ein 24

um zehn Kilogramm oder sieben Prozent verringer- tes Motorgewicht. Das Magnesium-Aluminium- Verbund-Kurbelgehäuse wiegt beispielsweise nur 57 Prozent eines vergleichbaren Graugussblocks und 24 Prozent weniger als ein Aluminium-Kur- belgehäuse. Neben dem Aluminium-Magnesium- Verbund-Kurbelgehäuse leisten die neuen Leicht- bau-Nockenwellen einen großen Beitrag zur Ge- wichtseinsparung. Eine weitere Effizienzsteigerung des Motors wird durch die bedarfsgerechte Rege- lung einiger Nebenaggregate erreicht. Dazu ge- hören die volumenstromvariable Ölpumpe und die elektrische Wasserpumpe. Durch die individuelle Bedarfsregelung verringert sich die mechanische Antriebsleistung im Vergleich zu einer konventio- Oben -- Dieselmotoren mit Partikelfilter vor dem Einbau in die nellen Ölpumpe um bis zu zwei Kilowatt. Die elek- Fahrzeuge trische Wasserpumpe arbeitet unabhängig von der Unten -- Ein Motor auf dem Leistungsprüfstand im Werk Steyr Drehzahl des Motors und wird ausschließlich nach dem tatsächlichen Kühlbedarf des Motors gesteuert. So reduziert sich die maximale Leistungsaufnahme der Wasserpumpe um 90 Prozent auf nur noch 200 Watt.

Dieselantrieb überzeugt bei Verbrauch Die BMW Group verbessert die Technik der Diesel- motoren kontinuierlich. 2004 stattete sie mit der BMW 535d Limousine und dem BMW 535d Touring erstmals Serienfahrzeuge mit Reihensechszylinder- Dieselmotoren mit Variable Twin Turbo-Technik aus. Die zweistufige Turboaufladung steigert die Dyna- mik bei günstigen Verbrauchswerten. Zwei unter- schiedlich große Turbolader sind hintereinander in Ansaugluftführung und Abgasstrang angeordnet. Abhängig von der Motordrehzahl verdichten einer der beiden Turbolader oder beide zusammen die Ansaugluft. Der kleinere Lader baut dabei schon bei niedrigen Drehzahlen einen hohen Ladedruck auf, während der größere bei höheren Drehzahlen die Motorenleistung steigert. Das Ergebnis: Der mit VariableTwinTurbo-Technik ausgestattete Dreiliter- motor verfügt über das gleiche Leistungspotenzial wie ein Vierliter-V8-Dieselmotor. Dabei ist der Drei- litermotor deutlich leichter und verbraucht weniger 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 --Umweltauswirkungen ganzheitlich betrachten 20 --Antriebstechniken für einen weiteren Rückgang der Emissionen 23 --Wasserstoff – Kraftstoff der Zukunft 28 --Effiziente Verkehrssysteme für Umwelt und Sicherheit 31 --Konkret: Von der Skizze auf die Straße 34 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 25

Kraftstoff. Die BMW 535d Limousine* und der nicht nach besonderen Motorölqualitäten verlangt. BMW 535d Touring* mit VariableTwinTurbo-Technik Seit Frühjahr 2005 verfügen die Dieselvarianten der benötigen auf 100 Kilometern 8,0 beziehungsweise überarbeiteten BMW 7er Modellreihe serienmäßig 8,2 Liter Dieselkraftstoff im EU-Zyklus. über den Partikelfilter. Seit Sommer 2005 ist er auch Durch Verbesserungen unter anderem in der im BMW 1er verfügbar und seit Herbst 2005 werden Antriebstechnik, in der Aerodynamik und im Fahr- auch alle neuen BMW 3er, X3 und X5 mit Partikel- zeugleichtbau konnte die BMW Group von 1990 filter ab Werk ausgerüstet. Die BMW Group erfüllt bis 2005 den Verbrauch und die CO2-Emissionen damit vorzeitig die Zusage der deutschen Automo- ihrer Fahrzeuge deutlich reduzieren. Damit erfüllt bilindustrie, bis 2008 alle neuen Diesel-PKW für den die BMW Group ihren Beitrag zur freiwilligen Selbst- deutschen Markt mit einem Partikelfilter auszustat- verpflichtung des Verbands der Automobilindustrie ten. Für alle Fahrzeuge, die die EU3-Abgasnorm er- (VDA), den Flottenverbrauch der neu zugelassenen füllen, besteht die Möglichkeit, Filter nachzurüsten. Automobile in diesem Zeitraum um 25 Prozent ab- Geschlossene Dieselpartikelfiltersysteme, die ab zusenken. Die Aufnahme neuer verbrauchsarmer Werk eingebaut werden, erreichen laut Bundesum- Modelle, etwa des MINI, senkte den Flottenver- weltamt eine Abscheiderate, also einen Anteil der im brauch der BMW Group ebenso wie die Erhöhung Filter abgesonderten Partikel, von mehr als 99 Pro- des Anteils der Dieselfahrzeuge. Den technischen zent, so dass die Partikelkonzentration im Abgas ein Fortschritt verdeutlicht jedoch die Entwicklung der ähnliches Niveau erreicht wie die Umgebungsluft. BMW 3er Modellreihe über die letzten Jahre: Trotz Allerdings können Dieselpartikelfilter allein die Be- einer Zunahme des Fahrzeuggewichts um 32 Pro- lastung mit Feinstaub nicht auflösen, da die Ursa- zent aufgrund von Sicherheits- und Komfortanforde- chen für Feinstaub zum größten Teil außerhalb des rungen sank zwischen 1983 und 2003 der Kraft- Verkehrssektors liegen. stoffverbrauch des BMW 316i ** um 22 Prozent. Die limitierten Abgasemissionen, also der Ausstoß ge- Innovative Antriebstechniken setzlich festgelegter Schadstoffe, konnten sogar um Im Wasserstoff-Verbrennungsmotor sieht die 95 Prozent reduziert werden. BMW Group das Antriebskonzept der Zukunft. Mit BMW CleanEnergy verfolgt das Unternehmen die

Partikelfilter ohne Nachteile für den Kunden Strategie, langfristig ausschließlich CO2-frei erzeug- Die BMW Group ist auf dem Weg, so schnell wie ten Wasserstoff zu nutzen und klimarelevante Emis- möglich alle Dieselmodelle mit serienmäßigem sionen nahezu vollständig zu vermeiden. Jedoch Partikelfilter auszustatten, schon sehr weit fort- wird es noch einige Zeit dauern, bis eine Wasserstoff- geschritten. Bereits seit März 2004 rüstet die Infrastruktur aufgebaut ist. BMW Group die BMW 5er Modellreihe mit einem Vor diesem Hintergrund steigert die BMW Group fortschrittlichen Dieselpartikelfilter aus, der keinen kontinuierlich die Effizienz des konventionellen Ver- Service über die Lebensdauer erfordert, ohne Addi- brennungsmotors, ohne Sportlichkeit und Fahrfreude tive arbeitet, den Verbrauch nicht erhöht und auch zu schmälern. Effiziente Dynamik steht deshalb ganz oben im Lastenheft des Entwicklungsressorts. * Verbrauch BMW 535d Limousine undTouring(Automatikgetriebe): Dabei kommt neben der ständigen Verbesserung innerorts von 10,9 bis 11,1 l/100 km, außerorts von 6,3 bis 6,5 l/ des innermotorischen Wirkungsgrades dem effekti- 100 km, kombiniert von 8,0 bis 8,2 l/100 km, CO -Emissionen von 2 ven Management der Energieströme im Fahrzeug 211 bis 216 g/km ** Verbrauch BMW 316i Limousine und Touring (Schalt- und Auto- immer größere Bedeutung zu. Die Ingenieure der matikgetriebe): innerorts von 9,9 bis 10,9 l/100 km, außerorts von BMW Group analysieren hier sämtliche Verbraucher 5,5 bis 6,4 l/100 km, kombiniert von 7,1 bis 8,1 l/100 km, CO -Emis- 2 und Übertragungsglieder im Fahrzeug auf bislang sionen von 172 bis 196 g/km 26

Kraftstoffverbrauch Automobile BMW Group (Index: 1990 = 100; Basis: Flottenverbrauch neuzugelassener Fahrzeuge im Neuen Europäischen Fahrzyklus gemäß VDA-Zusage für PKW/Kombi *)

100,0 100 97,5 97 94 90,9 91 89,3 88 87,3 85,8 86,3 85,6 85 83,7 82,1 82 79,6 79 77,3 76 74,3 74,0 74,0 73 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 * Die Umstellung auf die einheitliche VDA-Berechnungsmethode für die unterschiedlichen Messverfahren DIN-1/3-Mix (bis 1996) und Neuer Europäischer Fahrzyklus NEFZ (ab 1997) bedingt geringfügige Datenabweichung zu früheren Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichten der BMW Group.

ungenutzte Potenziale. Diese zu erschließen bringt Eine zentrale Rolle spielt auch die Rückgewin- dem Kunden im alltäglichen Betrieb – nicht nur im nung von Bremsenergie. Diese Aufgabe übernimmt gesetzlichen Prüfzyklus – deutliche Vorteile. Das eine intelligente Generatorregelung: Bremst der Resultat dieser Betrachtungen führte zu einem Fahrer oder nimmt er den Fuß vom Gas, kann wert- hochwirksamen Technikpaket, das die BMW Group volle Energie wieder in die Batterie geführt werden. sukzessive über die gesamte Modellpalette einset- Bislang ging diese Energie an den Bremsen als zen wird. Gegenüber aktuellen BMW Fahrzeugen, Wärmeenergie verloren. die im Wettbewerb bereits über ein sehr günstiges Drittes wesentliches Element ist Auto-Start- Verhältnis von Verbrauch zu Leistung verfügen, Stop. Der Motor wird bei Fahrzeugstillstand abge- mindert das Technikpaket den Verbrauch im euro- schaltet und sehr schnell wieder gestartet, wenn päischen Testzyklus noch einmal um zehn Prozent. die Fahrt fortgesetzt werden soll. Besonders im Erster und zentraler Schritt bei der Umsetzung städtischen Stop-and-go-Betrieb ergeben sich wird innerhalb des nächsten Jahres die Einführung mit dieser Technik hohe Einsparmöglichkeiten an der strahlgeführten Direkteinspritzung unter dem Kraftstoff. Namen BMW High Precision Injection sein. Erstmals Dieses Technikpaket zeigt, wie viel Potenzial kann damit in Serie das mit der Direkteinspritzung immer noch in der Weiterentwicklung des Ver- theoretisch verknüpfte Verbrauchspotenzial erschlos- brennungsmotors und seiner Nebenaggregate sen werden. Denn fast über den gesamten Betriebs- steckt. bereich von Leerlauf bis schneller Autobahnfahrt wird der Motor mit einem abgemagerten Benzin-Luft- Elektromotor ergänzt den Verbrennungsmotor Gemisch betrieben. Bisher am Markt verfügbare Mittelfristig wird das Energiemanagement über die Systeme konnten dies nicht leisten und wurden der beschriebenen Maßnahmen hinaus weiter in Rich- Kundenerwartung oft nicht gerecht. Die BMW Group tung eines Hybridantriebs fortschreiten. Bei den wird die strahlgeführte Direkteinspritzung ergänzend bisherigen Angeboten auf dem Markt, so genannten zur VALVETRONIC anbieten, die bereits erfolgreich zur Hybridfahrzeugen, benötigt die elektrische Antriebs- Senkung des Kraftstoffverbrauchs beigetragen hat. batterie zusätzlichen Bauraum und erhöht das 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 --Umweltauswirkungen ganzheitlich betrachten 20 --Antriebstechniken für einen weiteren Rückgang der Emissionen 23 --Wasserstoff – Kraftstoff der Zukunft 28 --Effiziente Verkehrssysteme für Umwelt und Sicherheit 31 --Konkret: Von der Skizze auf die Straße 34 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 27

Fahrzeuggewicht. Auch ist die volle Leistung nicht Forschungsfahrzeug BMW X5 EfficientDynamics immer verfügbar. In einem BMW X5 Forschungsfahrzeug Efficient- Dynamics hat die BMW Group den Hybridantrieb Verbrennungsmotor Elektromotor E-Speicher exemplarisch dargestellt. Zwischen Verbrennungs- motor und Getriebe befindet sich ein Elektroantrieb, der den konventionellen Antrieb bei der Beschleu- nigung unterstützt. Das Aktivgetriebe integriert die Bereitstellung Zusatzleistungen für Leistungselektronik in das Getriebe, wodurch sich Grundleistung bessere Fahrzeugbe- schleunigung und das zusätzliche Gewicht verringert und weniger Bau- Fahrpedalreaktion raum benötigt wird als bei konventionellen Hybrid- lösungen. An Stelle von Batterien betreiben Hoch- X5 leistungskondensatoren das Aktivgetriebe. Die Kondensatoren können erheblich schneller als her- kömmliche Batterien Energie aufnehmen, die etwa beim Bremsen oder Beschleunigen entsteht, und diese wieder abgeben. So erreichen die Kondensa- toren eine deutlich höhere Leistungsdichte als her- kömmliche Batterien. Die elektrische Energie steht dauerhaft zur Verfügung und steigert die Dynamik des Fahrzeugs. Das Drehmoment erhöht sich auf serstoff-Infrastruktur bindet und deren Realisierung 1.000 Newtonmeter im unteren Drehzahlbereich. Im weiter in die Zukunft verschiebt. Testfahrzyklus benötigt das BMW X5 Forschungs- Ein alternativer Kraftstoff zu Erdgas ist Biomasse. fahrzeug bis zu 15 Prozent weniger Kraftstoff. Auf Die Nutzung von Biomasse vermindert die CO2- der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Emissionen. Die Motoren der BMW Group können Frankfurt zeigte die BMW Group mit dem Konzept- bereits heute mit diesen synthetischen Kraftstoffen fahrzeug BMW Concept X3 EfficientDynamics, wie oder Gemischen aus synthetisierten und konventio- der zukünftige Hybridantrieb aussehen kann. nellen Kraftstoffen fahren. Ein Aufbau einer separa- www.bmwgroup.com/energymanagement ten Infrastruktur für diese Kraftstoffe ist nicht not- wendig. Allerdings können synthetische Kraftstoffe Keine langfristige Lösung stellt für die BMW Group aus Biomasse aufgrund begrenzter Flächenpoten- der Erdgasantrieb dar. Denn Erdgas ist ein fossiler ziale und der Konkurrenz mit anderen Nutzern wie Brennstoff und damit weder unbegrenzt verfügbar Haushalten oder Kraftwerken den Energiebedarf noch frei von CO2-Emissionen. Außerdem kann der zukünftigen Mobilität nur zwischen zehn und Erdgas die CO2-Emissionen nur in geringem Maße 20 Prozent decken. reduzieren, wenn man den Energiebedarf für die zu- sätzlich benötigten Erdgasmengen berücksichtigt, die aus Russland und Südostasien zu importieren sind. Die zunehmende Mobilität wird diese Vermin- derung von CO2-Emissionen bereits in wenigen Jahren kompensieren. Hinzu kommt: Erdgas bedarf einer Umstellung der Kraftstoffinfrastruktur – ein Schritt, der Ressourcen für den Ausbau der Was- 28

Wasserstoff – Kraftstoff der Fahrzeugs optimiert und seine Kosten reduziert, Zukunft was den Einsatz von Wasserstoff-Fahrzeugen in der Breite des Marktes vorbereitet.

Wasserstoff-Fahrzeuge im Serienentwick- Brennstoffzelle in der Forschung lungsprozess Für die Energieversorgung der elektrischen Bord- Bei der Entwicklung des Wasserstoffantriebs gibt netze forscht die BMW Group an der so genannten es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die im Wasser- „kalten“ Verbrennung von Wasserstoff in der Brenn- stoff gespeicherte Energie für Automobile zu nutzen: stoffzelle. Während konventionelle Batterien ihre entweder durch einen Verbrennungsmotor oder Energie aus Generatoren gewinnen und damit dem durch eine Brennstoffzelle, die aus Wasserstoff elek- Motor Leistung entziehen, können sich die Brenn- trische Energie gewinnt. Die BMW Group nutzt da- stoffzellen direkt aus dem Wasserstofftank speisen. bei die jeweils vorteilhafteste Technologie für den Damit arbeiten sie als so genannte Auxiliary Power entsprechenden Einsatzzweck. Für den Antrieb des Unit (APU) unabhängig vom Motor. Gegenüber bis- Fahrzeugs ist der Verbrennungsmotor erste Wahl. herigen Lösungen hat die Versorgung des Bordnet- Zur Versorgung der Bordsysteme mit Strom prüft zes über eine Brennstoffzelle Vorteile. Eine Brenn- die BMW Group in der Forschung den Einsatz der stoffzelle liefert mehr Leistung als eine vom Motor Brennstoffzelle. angetriebene Lichtmaschine, arbeitet nur, wenn der Die Leistungsfähigkeit des Wasserstoff-Ver- Nutzer Strom anfordert, und verringert so den Kraft- brennungsmotors unterstrich im Jahr 2004 das stoffverbrauch. Außerdem entlastet sie den Motor

Wasserstoff-Rekordfahrzeug BMW H2R. Im franzö- um mehr als zehn Kilowatt und erhöht damit seine sischen Miramas wurden neun internationale, von Antriebsleistung. Wenn die Brennstoffzelle auch der FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) Wasser- und Ölpumpen, Bremskraftverstärker und anerkannte Rekorde für wasserstoffbetriebene By-Wire-Anwendungen, also motorunabhängige, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor aufgestellt. Der elektrisch betriebene Nebenaggregate, bedarfs-

BMW H2R erzielte dabei mit dem 285 PS starken gerecht mit Strom versorgt, reduziert sich der Ver- Zwölfzylindermotor eine Spitzengeschwindigkeit brauch weiter. von mehr als 300 km/h. Kontinuierlich entwickelt die BMW Group den Wasserstoff-Verbrennungsmotor Partnerschaften für Wasserstoff weiter. Untersucht werden kryogene Gemischbildung Bei der Serienentwicklung des BMW 7er Wasser- und Hochdruckdirekteinblasung. stoff-Fahrzeugs arbeitet die BMW Group mit einem Den Serienentwicklungsprozess eines mit Was- Netzwerk von Industriepartnern zusammen. Den serstoff-Verbrennungsmotor betriebenen Fahrzeugs Wasserstofftank beispielsweise entwickelt und liefert führt die BMW Group auf Basis der BMW 7er Mo- die Firma Magna Steyr. Dieser so genannte Kryo- dellreihe durch. Die aktuell sechste Generation von tank bietet Raum für 140 Liter tiefkalten, flüssigen Wasserstoff-Fahrzeugen verfügt neben einem Was- Wasserstoff und ermöglicht eine Reichweite zwi- serstoff- über einen Benzintank. Durch den schen 200 und 300 Kilometern zusätzlich zum ausgelegten Verbrennungsmotor kann das Fahr- weiterhin installierten Benzintank. Neben der An- zeug, unabhängig von der in der Aufbauphase nicht triebstechnik bedarf es vor allem einer funktions- flächendeckenden Wasserstoff-Infrastruktur, be- fähigen Infrastruktur, um Fahrzeuge mit Wasserstoff- trieben werden. Autofahrer behalten damit auch in antrieb nutzen zu können. Fragen der Infrastruktur der Übergangszeit zu einer Wasserstoff-Infrastruktur betreffen beispielsweise auch eine „einheitliche“ ihre Bewegungsfreiheit. Mit dem Ziel, die Alltags- Flüssigwasserstoff-Tankkupplung, um ein Standard- tauglichkeit zu prüfen und zu verfeinern, werden tanksystem aufzubauen, das ebenso einfach zu innerhalb der nächsten drei Jahre Fahrzeuge zur bedienen ist wie bestehende Systeme. Zusammen Nutzung an Kunden übergeben. In der folgenden mit General Motors und Honda entwickelt die Generation werden die Kundenfreundlichkeit des BMW Group eine solche Tankkupplung. www.bmw.com/cleanenergy 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 --Umweltauswirkungen ganzheitlich betrachten 20 --Antriebstechniken für einen weiteren Rückgang der Emissionen 23 --Wasserstoff – Kraftstoff der Zukunft 28 --Effiziente Verkehrssysteme für Umwelt und Sicherheit 31 --Konkret: Von der Skizze auf die Straße 34 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 29

Nicht nur bei technischen Lösungen, sondern auch gegenüber politischen Entscheidungsträgern, der Energiewirtschaft und der breiten Öffentlichkeit setzt sich die BMW Group für die Vorteile von Was- serstoff als Energieträger ein. Seit mehreren Jahren erarbeitet die BMW Group mit anderen Automobil- herstellern, Energie- und Ölunternehmen gemeinsam mit dem deutschen Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen an der Verkehrswirt- schaftlichen Energiestrategie (VES). 2001 stellte die VES in ihrem Zwischenbericht fest, dass Wasser- stoff langfristig der vorteilhafteste alternative Kraft- Oben -- Aufbau einer Infrastruktur für Wasserstoff: die erste öffent- stoff ist. Gleichzeitig rief die VES die Initiative „Clean liche Wasserstoff-Tankstelle in München Energy Partnership“ (CEP) ins Leben, um die Was- Unten -- Nach der Rekordfahrt: das Team BMW CleanEnergy H R 2 serstoff-Technologie in Deutschland praxisnah vor- anzutreiben. Das mit 33 Millionen Euro ausgestattete und von der deutschen Bundesregierung geför- derte Projekt läuft voraussichtlich bis 2007. Bei der Gewinnung von Wasserstoff schlägt CEP vor, so weit wie möglich auf Energie zurückzugreifen, deren

Erzeugung keine CO2-Emissionen verursacht. Hier- zu gehören die Gewinnung von Wasserstoff über Strom aus Sonnenenergie, Wasser- oder Windkraft sowie die Erzeugung mittels Biomassevergasung. Die BMW Group stellt für CEP Wasserstoff-Fahr- zeuge zur Verfügung. Zusätzlich testet CEP den Alltagsbetrieb einer Wasserstoff-Tankstelle, die im Herbst 2004 in Berlin eröffnet wurde. Neben Otto- kraftstoffen und Diesel kann hier gasförmiger und flüssiger Wasserstoff getankt werden. Bereits seit 1999 unterhält die BMW Group mit Projektpartnern eine Wasserstoff-Tankstelle am Flughafen München. Grundsätzlich lässt sich Wasserstoff sowohl im flüs- sigen als auch im gasförmigen Zustand speichern und transportieren, auch wenn die hohen Spei- cherdichten von Benzin oder Diesel bislang nicht erreicht sind. Allerdings verfügt Wasserstoff im flüs- sigen Aggregatzustand über eine höhere Energie- dichte, was zu einer höheren Reichweite bei glei- chem Tankvolumen führt. Flüssiger Wasserstoff wird bei einem geringen Druck von unter fünf bis sechs bar gespeichert, während die Speicherung von gas- förmigem Wasserstoff mit einem Druck von aktuell 350 bar, zukünftig bis zu 700 bar erfolgt. Da gasför- miger Wasserstoff mit 700 bar in der Energiedichte 30

immer noch deutlich unter der von flüssigem Was- serstoff liegt, favorisiert die BMW Group flüssigen gegenüber gasförmigem Wasserstoff. Der TÜV Süddeutschland stellte in umfangreichen Tests an Flüssigwasserstofftanks fest, dass Wasserstoff- Fahrzeuge grundsätzlich genauso sicher sind wie mit Benzin betriebene Fahrzeuge. www.bmvbw.de www.cep-berlin.de

In internationalen Partnerschaften, Projekten und Initiativen unterstützt die BMW Group die weltweite Einführung von Wasserstoff als Energieträger. Zahl- reiche internationale Beratungsgremien haben Mitarbeiter der BMW Group berufen. Dazu gehören Oben -- BMW CleanEnergy Fahrzeug in China das California Hydrogen Highway Implementation Unten -- Besucher der CleanEnergy Ausstellung im Pekinger Advisory Panel der kalifornischen Regierung und Chinese Science & Technology Museum die European Hydrogen and Fuel Cell Technology Platform (EHP) sowie deren Deployment Strategy Panel. Anfang 2004 tagte in Brüssel zum ersten Mal die Vollversammlung der EHP. Das Forum beschäf- tigt sich mit der Entwicklung und dem Einsatz von kostengünstigen, konkurrenzfähigen europäischen Energiesystemen auf der Basis von Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien für mobile und stationäre Anwendungen. Bis zu 2,8 Milliarden Euro wird die Europäische Union in den kommenden zehn Jahren zur Verfügung stellen, um eine umwelt- verträgliche Wasserstoffwirtschaft zu fördern. www.hydrogenhighway.ca.gov www.europa.eu.int/comm/research/energy

Erforschung der Wasserstofftechnologie in China Die Diskussion um Chancen und Risiken der Was- serstofftechnologie besitzt in China einen beson- deren Stellenwert. In den chinesischen Ballungs- zentren ist die Luftverschmutzung bereits heute sehr hoch, obwohl die Motorisierung erst am Anfang steht. Hinzu kommt: Die weltweiten Erdölreserven sind begrenzt. Ökologische und wirtschaftliche Gründe machen mit Wasserstoff betriebene Auto- mobile zu einer zukunftsfähigen Alternative. Die BMW Group fördert daher die Erforschung der Wasserstofftechnologie in China mit zahlreichen Projekten. Experten der BMW Group beteiligen sich an einer Studie über die „Machbarkeit eines auf Was- serstoff basierenden Straßenverkehrssystems in 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 --Umweltauswirkungen ganzheitlich betrachten 20 --Antriebstechniken für einen weiteren Rückgang der Emissionen 23 --Wasserstoff – Kraftstoff der Zukunft 28 --Effiziente Verkehrssysteme für Umwelt und Sicherheit 31 --Konkret: Von der Skizze auf die Straße 34 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 31

China“. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen gehört beispielsweise ein mobiler Service zur Park- mit deutschen und chinesischen Experten aus Poli- platzsuche oder ein individueller Anreiseservice, der tik, Wirtschaft und Wissenschaft an einem Projekt Veranstaltungsbesuchern hilft, sich in der für sie „Alternative Kraftstoffe für China“. Folgende Fragen fremden Stadt zurechtzufinden. Einzigartig sind das stehen dabei im Mittelpunkt: Verkehrsleitsystem Netinfo und die Sektorsteuerung, – Über welche Energiepotenziale verfügt die Volks- die im Rahmen von Mobinet entstanden sind. Mit- republik China und welche Prioritäten setzt die hilfe von mehreren Tausend Detektoren wird minüt- nationale Energiepolitik? lich ein Bild der Verkehrslage errechnet und auf mehr – Wie kann China eine Infrastruktur für Wasserstoff als 50 Quadratmeter große Anzeigetafeln über den aufbauen? Bundesautobahnen A8, A9 und A96 übertragen. – Wie entwickelt sich kurz- und langfristig die Nach- Rote Abschnitte oder Hinweise auf den Tafeln zei- frage nach Energie in China und welche Auswir- gen dem Autofahrer an, welche Strecken überlastet kungen hat dies auf die Umwelt? sind. Die nachweisbaren Effekte: Der Verkehr verteilt Im Rahmen des Projektes ist es Ziel der BMW Group, sich gleichmäßiger, Stauzeiten verkürzen sich. die Kontakte zu chinesischen Hochschulen zu ver- www.mobinet.de tiefen. Zusammen mit chinesischen Behörden und Institutionen aus Forschung und Entwicklung prüft Das Forschungsprojekt INVENT (Intelligenter Ver- die BMW Group weitere Partnerschaften, um die kehr und nutzergerechte Technik) untersuchte vier Wasserstofftechnologie für Automobile in China Jahre lang bis zum Frühjahr 2005 Technologien, gemeinsam weiterzuentwickeln. die den Verkehr der Zukunft sicherer und effizienter In Peking präsentiert die BMW Group der chine- machen, Unfälle vermeiden und Staus reduzieren. sischen Öffentlichkeit im Chinese Science & Tech- Durch die Verknüpfung von modernen Sensoren, nology Museum seit Mai 2004 die Wasserstoff- Verkehrs-, Informations- und Kommunikationstech- technologie. Die BMW CleanEnergy Ausstellung nologien entstehen Assistenzsysteme, die den informiert die Besucher interaktiv über Erzeugung, Fahrer bei der Fahrzeugführung unterstützen, vor Verteilung und Nutzung von Wasserstoff. Jährlich Gefahren warnen und immer den schnellsten Weg zieht das Chinese Science & Technology Museum anzeigen. 24 Unternehmen aus verschiedenen Be- 1,8 Millionen Besucher an. reichen arbeiteten in dem Projekt zusammen, um unterschiedliche Technologien zu vernetzen. Gelei- tet wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, das auch Folgeprojekte zu Effiziente Verkehrssysteme für INVENT fördern wird. Umwelt und Sicherheit Für das INVENT-Teilprojekt „Vorausschauende Aktive Sicherheit“ (VAS) entwickelte die BMW Group Assistenzsysteme fördern Verkehrsfluss und zwei Versuchsträger: die Querführungs- und die verhindern Unfälle Kreuzungsassistenz. Der Querführungsassistent Weiterentwicklungen der Fahrzeugtechnik verbes- unterstützt den Fahrer bei Spurwechseln oder der sern Verbrauch, Emissionen und Sicherheit der Spurhaltung und erhöht so die Verkehrssicherheit. einzelnen Automobile. Ganzheitliche Lösungen für Denn rund 20 Prozent der Unfälle mit Verletzungen Fahrzeug und Verkehr können darüber hinaus Um- entstehen bei Spurwechseln oder durch mangelnde weltauswirkungen reduzieren und die Sicherheit Kontrolle bei der Spurhaltung. Beispielsweise warnt der Menschen erhöhen. Dabei dient eine effizientere das System den Fahrer, falls sich beim Spurwech- Gestaltung des Verkehrssystems sowohl Umwelt- sel ein Fahrzeug im toten Winkel nähert. Kreuzun- als auch Sicherheitsaspekten. Denn Sicherheits- gen bergen mit rund 52 Prozent der Unfälle mit Ver- und Verkehrsmanagementsysteme sind zunehmend letzten ebenfalls eine hohe Unfallgefahr. In einer vernetzt. ersten Version warnt der Kreuzungsassistent vor Ein übergreifendes Verkehrsmanagement für Nichtbeachtung von Stoppschildern. Zukünftig den Ballungsraum München realisierte die BMW erkennt das System automatisch kreuzenden Ver- Group mit 26 Partnern im Leitprojekt Mobinet. Dazu kehr an Rechts-vor-links-Kreuzungen, den Gegen- 32

verkehr beim Linksabbiegen oder rote Ampeln und kann so den Fahrer gegebenenfalls frühzeitig warnen. Im INVENT-Projekt „Verkehrsmanagement 2010“ untersuchen die Forschungspartner Möglich- keiten, Staus zu verhindern und die Verkehrssituation in Ballungszentren zu entzerren. Die BMW Group unterstützte im Teilprojekt „Verkehrsleitungsassis- tenz“ (VLA) das Projekt „Fahrzeug-Fahrzeug-Kom- munikation“. Mittels vernetzter Fahrzeuge erweitert das System den Erfassungshorizont des Fahrers um die aktuelle Verkehrssituation. Der Fahrer kann so Verkehrsengpässe frühzeitig umgehen. Künftig Oben -- Der Querführungsassistent unterstützt den Fahrer sollen dynamische Navigationssysteme der dritten beim Spurwechsel. Generation Informationen zu Staus direkt verarbei- Unten -- Auf dem Bildschirm erkennt der Fahrer Verkehrs- behinderungen und Gefahren – übermittelt durch Fahr- ten und dem Fahrer alternative Routen vorschlagen. zeug-Fahrzeug-Kommunikation. In Stausituationen verkürzen diese Systeme die Reisezeit nachweislich um rund zehn Prozent. Diese flüssigere Fahrt vermindert die Umweltauswirkungen des Verkehrs und verbessert die Auslastung der be- stehenden Infrastruktur. www.invent-online.de

Eine technologische Grundlage für moderne Ver- kehrssysteme, wie sie INVENT erforscht, könnte künftig „Extended Floating Car Data XFCD“ sein. Das von der BMW Group entwickelte System erfasst Verkehrsdaten und verarbeitet sie direkt weiter. Die Fahrzeuge bilden als mobile Sensoren im Verkehr spontane Netzwerke zur Datenübermittlung. Infor- mationen zu Staubeginn und Stauende, Unfällen, Glatteis, einer Ölspur oder Aquaplaning lassen sich über Sensoren aus dem fließenden Verkehr heraus sammeln, per GPRS (General Packet Radio Service) an Verkehrsleitzentralen oder via WLAN (Wireless Local Area Network) an Fahrzeuge der direkten Um- gebung verteilen und diese somit warnen. Bereits die Ausrüstung von zehn Prozent aller Fahrzeuge mit „Extended Floating Car Data“ würde ausreichen, um diese Form der intelligenten Verkehrsbeeinflus- sung flächendeckend zu realisieren.

BMW ConnectedDrive: Netzwerk für mehr Sicherheit und Komfort BMW ConnectedDrive vernetzt Fahrer, Fahrzeug und Umwelt, um Sicherheit, Komfort und Effizienz im Straßenverkehr zu erhöhen. Das Konzept um- fasst Online-Dienste, Assistenzsysteme und Tele- 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 --Umweltauswirkungen ganzheitlich betrachten 20 --Antriebstechniken für einen weiteren Rückgang der Emissionen 23 --Wasserstoff – Kraftstoff der Zukunft 28 --Effiziente Verkehrssysteme für Umwelt und Sicherheit 31 --Konkret: Von der Skizze auf die Straße 34 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 33

matikanwendungen. Die aktiven Sicherheitssysteme Außerdem verhindert er, dass andere Verkehrsteil- verhindern Unfälle, indem sie gefährliche Situationen nehmer geblendet werden, wenn der Fahrer zu spät im Voraus erkennen und eine frühzeitige Reaktion oder gar nicht abblendet. In Summe bringt der Fern- des Fahrers ermöglichen. Die aktive Geschwindig- lichtassistent damit einen Zugewinn an Sicherheit keitsregelung beispielsweise, die Teil von BMW für alle Verkehrsteilnehmer. ConnectedDrive ist, misst über Radar die Distanz Die passive Sicherheit fördert beispielsweise zum vorausfahrenden Fahrzeug und hält automa- ein Airbag, der den Kopf bei Seitenkollisionen tisch den Sicherheitsabstand ein. Auch die Dynami- schützt (Inflatable Tubular Structure, ITS). Die opti- sche Bremsen Control (DBC) erhöht die Sicherheit. male Entfaltung der Airbags regelt der Smart Airbag. Falls das Bremspedal schnell betätigt wird, erhöht Über einen Sensor erkennt das System, ob es sich die Vollbremshilfe unabhängig vom Pedaldruck um einen leichten oder schweren Unfall handelt. die Bremskraft so weit, bis die maximale Fahrzeug- Je nach Gefährdungsgrad entfaltet sich der Airbag verzögerung erreicht wird. Der Bremsweg verkürzt unterschiedlich stark und mindert so die Unfallfolgen sich. für die Insassen. www.bmwgroup.com/connecteddrive www.ifmo.de www.bmw.de/techniklexikon www.bmw.com www.mini.com Innovationen für mehr Sicherheit www.rolls-roycemotorcars.com Das Ineinandergreifen von Systemen, die Unfälle vermeiden helfen oder Unfallfolgen mindern, steigert die Sicherheit der Fahrzeuge der BMW Group. Mit zwei neuen Fahrerassistenzsystemen, die künftig zu den Sonderausstattungen bei verschiedenen BMW Modellreihen gehören, erhöht die BMW Group Sicherheit und Komfort bei Nachtfahrten. Fahren bei Dunkelheit zählt zu den besonders anstrengenden und überdurchschnittlich risikobe- hafteten Fahrsituationen. BMW Night Vision und der Fernlichtassistent setzen genau hier an. Mit BMW Night Vision können kritische Situationen in der Nacht und der Dämmerung früher als bisher erkannt werden. Ermöglicht wird dies durch eine Wärme- bildkamera, die einen Bereich von 300 Metern vor dem Fahrzeug erfasst. Das daraus erzeugte Bild am zentralen Monitor stellt Objekte umso heller dar, je mehr Wärme von der Kamera registriert wird. Da- mit sind Menschen (Fußgänger am Straßenrand) und Tiere (Wildwechsel) die hellsten Bereiche des Bildes – und gleichzeitig jene wichtigen Punkte, auf die man sich während der Fahrt besonders kon- zentriert. Beim Fernlichtassistenten registriert ein in der Innenspiegelhalterung integrierter Kamerasensor das Verkehrsgeschehen und steuert selbstständig das Ein- und Ausschalten des Fernlichts abhängig von Verkehrslage und Lichtverhältnissen. Der Fernlichtassistent leistet einen ganz wesentlichen Beitrag dazu, dass das Fernlicht öfter benutzt wird. 34

Konkret -- Von der Skizze auf die Straße. Nachhaltigkeit beginnt lange vor der Serienproduktion.

Im Frühjahr 2005 feierte die fünfte Generation der derzeit Zugriff auf den aktuellen Entwicklungsstand BMW 3er Reihe ihr Debüt und setzt die Tradition der haben, können Bauteile parallel entwickelt werden. seit drei Jahrzehnten erfolgreichsten Modellreihe Das spart wertvolle Entwicklungszeit. Darüber hinaus der BMW Group fort. Im fünfjährigen Entwicklungs- werden Ressourcen geschont, weil bis zur Serien- prozess entstand aus vielen Einzelentscheidungen reife wesentlich weniger Versuchsteile und-fahrzeuge ein Fahrzeug, das nicht nur seine Fahrer begeistert benötigt werden. und wirtschaftlich erfolgreich ist, sondern auch Um- Zur umweltgerechten Produktgestaltung ge- weltaspekte berücksichtigt und hohe Fahrsicherheit hört auch ein stimmiges Leichtbaukonzept. Soll die gewährleistet. Karosserie aus Aluminium, eine Aluminium-Stahl- Verbund-Konstruktion oder aus Stahlblech sein? Fünf Jahre vor Beginn der Serienproduktion. Die Anhand von Ökobilanzen, die bei anderen Fahrzeug- ersten Designskizzen vom neuen BMW 3er liegen projekten erstellt wurden, konnte gezeigt werden: vor. Anhand dieser erstellen die Ingenieure ein erstes Der Gewichtsvorteil einer Aluminiumkarosserie steht Gerüst, das das neue Fahrzeug in groben Zügen be- einem Mehraufwand bei der Aluminiumgewinnung schreibt. Fahrzeugspezifikationen wie Abmessungen und -verarbeitung gegenüber. Diese Erkenntnis und Fahrleistungen werden festgelegt – und damit unterstützte die Entscheidung zugunsten einer auch die Weichen in puncto Nachhaltigkeit gestellt. Karosserie aus hoch- und höchstfesten Stählen. Denn auch Verbrauchswerte und Emissionsverhalten Dadurch wird nicht nur eine deutliche Gewichts- sowie die Recyclingeigenschaften sind fest im Las- reduzierung erreicht. Die hoch- und höchstfesten tenheft des neuen BMW 3er verankert. Stähle sowie verstärkende Strebenkonstruktionen sorgen auch für eine höhere Karosseriesteifigkeit – Sechs Monate später. Das fertige Eigenschaftsprofil und damit für mehr Sicherheit. „Trotz größerer Ab- des BMW 3er wird an die Konzeptentwicklung über- messungen und höherer Crashsicherheit haben wir geben. In den folgenden zwölf bis 18 Monaten nimmt ohne Mehrgewicht 25 Prozent mehr Karosserie- das Fahrzeug dann konkrete Formen an. Bereits in steifigkeit realisiert. Wir haben das Karosseriege- diesem frühen Stadium achten die Konstrukteure wicht ausstattungsbereinigt sogar um knapp 30 Kilo- unter anderem auf die umweltverträgliche Produkt- gramm gesenkt“, sagt der für die neue BMW 3er gestaltung. Damit legen sie den Grundstein, um Reihe verantwortliche Projektleiter Dr. Wolfgang durch Recycling wiedergewonnene Rohstoffe (Re- Epple. Die höhere Karosseriesteifigkeit trägt dazu zyklate) verstärkt einsetzen zu können. Beim neuen bei, dass der neue BMW 3er die weltweit härtesten BMW 3er stieg der Anteil von Kunststoffbauteilen Crashtests erfüllt und allen Insassen hervorragende aus Rezyklat so auf mehr als 15 Prozent. Sicherheit bietet. Bei der Entwicklung des neuen BMW 3er nut- Neben der Analyse von Materialalternativen zen die Ingenieure erstmals durchgängig eine lassen sich die Ingenieure der BMW Group beim zentrale, virtuelle Arbeitsplattform. Dieses virtuelle Leichtbau von der Natur inspirieren. Die so genannte Fahrzeug setzt sich aus am Computer konstruierten Bionik zeigt der Forschung neue Lösungsansätze, Bauteilen zusammen. Da alle Projektmitglieder je- um den Verbrauch, die Sicherheit und die Dynamik 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 --Umweltauswirkungen ganzheitlich betrachten 20 --Antriebstechniken für einen weiteren Rückgang der Emissionen 23 --Wasserstoff – Kraftstoff der Zukunft 28 --Effiziente Verkehrssysteme für Umwelt und Sicherheit 31 --Konkret: Von der Skizze auf die Straße 34 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 35

01 02

01 -- Der Designer Joji Nagashima arbeitet am Entwurf des neuen BMW 3er. 02 -- Das Clay-Modell wird vorbereitet. 03 -- Das künftige Fahrzeug nimmt Form an. 03 36

neuer Fahrzeuge zu verbessern. Ein anschauliches sene Kühlkreisläufe in Produktionsabläufen längst Beispiel dafür ist die Produktionstechnologie für die gängige Praxis. Wie effizient solche Systeme sind, Instrumententafel des BMW 3er in Leichtbauweise: belegt die Tatsache, dass seit 1997 das Abwasser- Die Ingenieure orientierten sich bei der Entwicklung aufkommen je Fahrzeug um knapp 35 Prozent der Verfahrenstechnik am Aufbau der Knochen von abgenommen hat. Allein in den vergangenen vier Säugetieren. Beim so genannten Spritzguss-Inte- Jahren ist der Wasserverbrauch im Herstellungspro- gralschäumen wird massives Material nur an Stellen zess um knapp 22 Prozent zurückgegangen. Inno- mit hoher Belastung eingesetzt, in den übrigen Be- vative Technologien in den Lackierereien reduzieren reichen ist die Struktur wie ein Schaum mit kleinsten nicht nur den Wasserverbrauch, sondern auch die Lufteinschlüssen durchsetzt. Das Ergebnis: ein um Emission von Lösungsmitteln. Diese geht durch den 20 Prozent leichteres Bauteil. Einsatz von Wasserbasislacken und Pulverklarlack signifikant zurück. Allein im BMW Werk Regens- 50 Monate vor dem Serienstart. Die Ingenieure ar- burg werden durch den Einsatz von Pulverklarlack beiten – parallel zur Fahrzeugentwicklung des neuen jährlich mehr als 140 Tonnen Lösungsmittel einge- BMW 3er – auf Hochtouren an der Entwicklung spart. eines neuen Sechszylinder-Motorenkonzepts sowie an der Weiterentwicklung der Vierzylinder-Trieb- Frühjahr 2005. Die ersten Kunden nehmen ihre werke. Noch bevor der erste Motor läuft, werden die neuen BMW 3er beim Händler im Empfang. Dyna- Verbrennungsvorgänge im Motor in komplexen Mo- mik und Nachhaltigkeit wurden überzeugend in dellen simuliert, um die Verbesserungspotenziale Einklang gebracht. Obwohl die neuen Modelle der bei Kraftstoffverbrauch und Emissionsverhalten voll BMW Group immer sicherer, komfortabler, geräu- auszuschöpfen. Denn im gesamten Lebenszyklus miger und leistungsstärker werden, nehmen der verursacht die Fahrzeugnutzung die größte Umwelt- Verbrauch und der Schadstoffausstoß deutlich ab. belastung. Trotz deutlicher Leistungssteigerung Beispiel BMW 3er: Trotz einer um 20 kW höheren gelingt es der BMW Group, mit einem neuen Moto- Leistung liegt der Benzinverbrauch eines BMW 330i * renkonzept für die Sechszylinder-Benzinmotoren bei 8,7 Litern – 0,4 Liter niedriger als beim Vorgän- den Verbrauch spürbar zu senken. Ein ganzes Bün- germodell. Dass der BMW 320d** trotz zehn Kilo- del von Maßnahmen macht dies möglich. Sie rei- watt mehr Leistung (120 kW/163 PS) je Kilometer

chen von innovativen Komponenten wie dem Mag- nur 153 Gramm CO2 bei einem Verbrauch von nesium-Aluminium-Verbund-Kurbelgehäuse über 5,7 Litern ausstößt, ist ein weiteres Indiz für effi- die elektrische Kühlmittelpumpe bis hin zur weiter- ziente Dynamik. entwickelten VALVETRONIC. Welche Fortschritte insgesamt in den letzten drei Jahrzehnten erzielt wurden, zeigt der Vergleich Dezember 2004. Im Werk München läuft die Pro- zwischen dem ersten BMW 320 (1975) und dem duktion des neuen BMW 3er an. Anfang 2005 folgen aktuellen BMW 320i***.Trotz des Leistungszuwachses die BMW Werke Regensburg, Leipzig und Rosslyn, Südafrika. Bei der Fahrzeugproduktion setzt die * Verbrauch BMW 330i Limousine und Touring (Schalt- und Auto- BMW Group unter anderem auf energieoptimierte matikgetriebe): innerorts von 12,7 bis 13,3 l/100 km, außerorts von 6,4 bis 7,0 l/100 km, kombiniert von 8,7 bis 9,3 l/100 km, CO - Produktions- und Wärmerückgewinnungsanlagen 2 Emissionen von 210 bis 224 g/km sowie Abwärmenutzung. Entsprechend sank der **Verbrauch BMW 320d Limousine und Touring (Schalt- und Auto- Energieverbrauch je produzierte Einheit in den ver- matikgetriebe): innerorts von 7,8 bis 9,4 l/100 km, außerorts von 4,5 bis 5,5 l/100 km, kombiniert von 5,7 bis 6,9 l/100 km, CO - gangenen acht Jahren um 21,8 Prozent, die pro- 2 Emissionen von 153 bis 184 g/km duktionsbedingten CO2-Emissionen gingen in die- ***Verbrauch BMW 320i Limousine und Touring (Schalt- und Auto- sem Zeitraum um knapp 20 Prozent zurück. matikgetriebe): innerorts von 10,7 bis 11,3 l/100 km, außerorts

Mit der Ressource Wasser wird in der Produk- von 5,6 bis 6,3 l/100 km, kombiniert von 7,4 bis 8,1 l/100 km, CO2- tion sorgfältig umgegangen. Deshalb sind geschlos- Emissionen von 178 bis 196 g/km 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 --Umweltauswirkungen ganzheitlich betrachten 20 --Antriebstechniken für einen weiteren Rückgang der Emissionen 23 --Wasserstoff – Kraftstoff der Zukunft 28 --Effiziente Verkehrssysteme für Umwelt und Sicherheit 31 --Konkret: Von der Skizze auf die Straße 34 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 37

01 -- Mitarbeiter bei der Karosseriemontage 01 02 -- Kathodische Tauchlackierung im BMW Werk Leipzig 03 -- Die Auspuffmontage: Beispiel für eine ergonomisch optimierte Arbeitsumgebung

02 03 38

von 30 kW/41 PS sowie wesentlich mehr Dynamik, Am Ende des Lebenszyklus. Der Kreis schließt sich. Komfort und Sicherheit verbraucht das neue Modell Lösungen für eine umweltgerechte Altfahrzeug- mit 7,4 Litern rund 26 Prozent weniger Kraftstoff. verwertung, die bereits in der Entwicklung berück- Unter anderem dank solcher Fortschritte erfüllen alle sichtigt wurden, greifen jetzt. Flüssigkeitsführende Modelle der BMW 3er Reihe die Auflagen der EU4- Bauteile, die trockengelegt werden müssen, sind Abgasnorm. Diese verlangt gegenüber der bis Ende einfach und schnell zugänglich und die pyrotechni- 2004 gültigen EU3-Norm eine Verringerung der ge- schen Komponenten, beispielsweise in den Airbags, setzlich limitierten Emissionen um die Hälfte. lassen sich sicher und einfach neutralisieren. Eine umweltfreundliche und wirtschaftlich sinnvolle Ver- Erster Servicetermin. Bei der Fahrzeugnutzung ver- wertung der Fahrzeuge wird so möglich. ursachen nicht nur Kraftstoffverbrauch und Emissio- Mit der neuen BMW 3er Reihe hat die BMW nen Umweltbelastungen. Deshalb legten die Inge- Group ein Fahrzeug geschaffen, das dem Anspruch nieure bei der Konzeption des BMW 3er auch Wert der Nachhaltigkeit in vielerlei Hinsicht gerecht wird. auf geringen Wartungsaufwand und die lange Halt- Dies bestätigt unter anderem das Öko-Trend Auto- barkeit von Verschleißteilen. So müssen beim neuen Umwelt-Ranking 2005. Jährlich bewertet das Um- BMW 3er die Öle in Getriebe und Hinterachse sowie weltinstitut Öko-Trend alle auf dem deutschen Markt der Keilrippenriemen für die Nebenaggregate nicht angebotenen Automobile nach Kriterien wie Kraft- mehr gewechselt werden. Auch bei Zündkerzen, stoffverbrauch, Schadstoffemissionen, aber auch Luftfilter oder Dieselkraftstofffilter ist erst nach circa Ressourcenschonung und Umweltmanagement 100.000 Kilometern ein Wechsel fällig. Das Service- sowie Recycling. Neben dem Klassensieg für den und Wartungskonzept CBS (Condition Based Service) BMW 320d und Spitzenplätzen für andere Fahrzeuge unterstützt den sparsamen Wechsel von Verschleiß- der BMW Group belegt das Unternehmen den ers- teilen. Diese werden nicht länger nach einem starren ten Platz in der Herstellerwertung. Wechselintervall ersetzt – erneuert wird nur, was tatsächlich abgenutzt ist. Das schont Ressourcen und entlastet die Umwelt spürbar. 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 --Umweltauswirkungen ganzheitlich betrachten 20 --Antriebstechniken für einen weiteren Rückgang der Emissionen 23 --Wasserstoff – Kraftstoff der Zukunft 28 --Effiziente Verkehrssysteme für Umwelt und Sicherheit 31 --Konkret: Von der Skizze auf die Straße 34 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 39

01 02

01 -- Die Prüfung der Spaltmaße ist Teil der Qualitätssicherung. 02 -- Der Betankungsroboter arbeitet emissionsfrei. 03 -- Fahrdynamik und Nachhaltigkeit sind erfolgreich vereinbar. 03 40 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 --Flexibilität in Produktion und Vertrieb 42 --Hohe Standards bei Arbeitssicherheit und Umweltschutz 42 --Konzepte für innovativen Umweltschutz vor Ort 46 --Hohe Standards für Lieferanten und Logistik 50 --Konkret: Nachhaltig produzieren 54 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 41

3 Einheitliche Standards im Produktionsnetz- werk

Überall auf der Welt verlassen sich die Kunden auf einheitliche Qualitäts- standards der Automobile. Der damit verbundene Anspruch geht bei der BMW Group weit über die unmittel- baren Eigenschaften des Fahrzeugs hinaus: Unabhängig vom Fertigungsort werden Ressourcen effizient einge- setzt und negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt reduziert. Um dies zu erreichen, setzt die BMW Group auf einheitliche hohe Standards für Qualität, Arbeits- und Umweltschutz im gesamten Produktionsprozess – von den Lieferanten über die Fertigung bis hin zur Logistik. 42

Flexibilität in Produktion Automobilproduktion der BMW Group nach Werken im Jahr 2004 und Vertrieb in Tsd. Dingolfing Regensburg 304,3 262,5 Ausbau des Produktionsnetzwerks München Mit dem neuen Werk in Leipzig und dem Joint Oxford Venture im chinesischen Shenyang baut die BMW Spartanburg 112,8 Group ihr weltweites Produktionsnetzwerk weiter Rosslyn Goodwood 20,5 172,2 aus. Inklusive der Auftragsfertigung des BMW X3 in 0,9 Shenyang (Joint Venture) 44,4 Graz ist die BMW Group mit 22 Produktionsstätten Auftragsfertigung Magna Steyr 143,3 189,5 in zwölf Ländern auf vier Kontinenten vertreten. Der Investitionsschwerpunkt 2004 lag auf dem Bau des neuen Werkes in Leipzig. Hier wurden insgesamt 1,3 Milliarden Euro investiert. Auch in den neuen optimiert die gesamte Prozesskette von der Bestel- Produktionsstätten gelten die von der BMW Group lung bis zur Auslieferung von Automobilen und unterstützten Prinzipien des Global Compact der Motorrädern. Dabei orientiert sich der KOVP an den Vereinten Nationen. individuellen Wünschen der Kunden. So kann die www.bmw-werk-leipzig.de BMW Group Änderungswünsche seitens der Kun- den bis sechs Tage vor Produktionsstart berücksich- Atmende Strukturen in der Fertigung tigen. Gleichzeitig verkürzt der KOVP die Zeitspanne Beim Ausbau des Produktionsnetzwerkes folgt die zwischen der Einplanung eines Fahrzeugs in die BMW Group den Anforderungen des Marktes. Durch Produktion und der Übergabe an einen Händler im so genannte „atmende Strukturen“ kann das Pro- selben Land von 28 auf zehnTage. Über das Online- duktionsnetzwerk schnell und flexibel auf Verände- Ordering-System kann der Händler dem Kunden rungen der Nachfrage und individuelle Kunden- sein Wunschfahrzeug am Bildschirm präsentieren wünsche reagieren. Innovative Arbeitszeitmodelle sowie das Produktionsdatum und den Liefertermin entkoppeln die Maschinenlaufzeiten von den Ar- verbindlich bestätigen. Bis zu 140.000 nachträg- beitszeiten der Beschäftigten. Im neuen BMW Werk liche Änderungswünsche setzt die BMW Group in Leipzig sind es beispielsweise zwischen 60 und monatlich um. Von der zusätzlichen Änderungsflexi- 140 Wochenstunden. Der Zeitausgleich für die Mit- bilität profitiert auch die BMW Group: Viele Kunden arbeiter wird über Arbeitszeitkonten geregelt. Die wählen nachträglich eine höherwertige Ausstattung Beschäftigten bauen je nach Produktionssituation ihrer Fahrzeuge. Zeitguthaben auf ihrem Arbeitszeitkonto auf oder ab. Durch diese Maßnahmen kann die Produktion der BMW Group sinnbildlich atmen und infolgedessen schnell und bedarfsgerecht auf Marktschwankungen Hohe Standards bei Arbeits- reagieren. Auf technischer Seite stellen variable Pro- sicherheit und Umweltschutz duktionslinien diese Flexibilität sicher. In fast allen Pro- duktionswerken der BMW Group können verschiede- Managementsysteme sichern kontinuierliche ne Modellreihen beziehungsweise mehrere Varianten Verbesserung eines Modells produziert werden. Der so entstan- Im Produktionsnetzwerk greifen die eingesetzten dene Spielraum ermöglicht, die Produktionskapazi- Technologien und organisatorischen Strukturen täten flexibel an die jeweilige Marktlage anzupassen. standortübergreifend ineinander. Komponenten, Teile und Material sind an allen Standorten gleicher- Produktion und Vertrieb eng verzahnen maßen einsetzbar. Entscheidend ist, dass einheit- Die hohe Fertigungsflexibilität ist eine Voraussetzung liche Standards und die ihnen zugrunde liegenden für den kundenorientierten Vertriebs- und Produk- Managementsysteme zusammen mit entsprechen- tionsprozess (KOVP) der BMW Group. Der KOVP den Produktionsprinzipien und -techniken weltweit 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 --Flexibilität in Produktion und Vertrieb 42 --Hohe Standards bei Arbeitssicherheit und Umweltschutz 42 --Konzepte für innovativen Umweltschutz vor Ort 46 --Hohe Standards für Lieferanten und Logistik 50 --Konkret: Nachhaltig produzieren 54 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 43

die gleiche hohe Verarbeitungsqualität der Fahrzeuge sicherstellen. Dieser Anspruch gilt über die Qualität des Fahrzeugs hinaus auch für den Umweltschutz und die Arbeitssicherheit. Durch Managementsys- teme für die Bereiche Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit werden Stärken und Schwächen im Produktionsnetzwerk aufgezeigt und entspre- chende Maßnahmen eingeleitet. Dies fördert den Prozess der kontinuierlichen Verbesserung.

Verantwortung für Sicherheit und Gesundheit Kontinuierlich erhöht die BMW Group die Sicherheit von Maschinen und Anlagen und fördert die ergo- nomische Gestaltung von Prozessen und Arbeits- abläufen. Maßnahmen zur Unfallverhütung gehören in der BMW Group zum Standard bei allen Arbeits- prozessen. So konnte die Zahl der meldepflichtigen Betriebsunfälle an den deutschen Standorten in- nerhalb von zehn Jahren um 60 Prozent gesenkt werden. Einheitliche Vorgaben zur Arbeitssicherheit sowie Managementsysteme, die zum Teil nach externen Standards wie der internationalen Norm Occupational Health and Safety Assessment Series (OHSAS) zusätzlich von unabhängiger Seite zertifi- ziert sind, gewährleisten an den Produktionsstand- orten hohe Standards für Arbeitssicherheit. Mithilfe Oben -- Manufaktur für Rolls-Royce Automobile in Goodwood, der Managementsysteme bindet die BMW Group Großbritannien den Arbeitsschutz in betriebliche Strukturen und Mitte -- Endkontrolle Lack bei MINI am Standort Oxford, Großbritannien Prozesse ein und schützt die Gesundheit der Be- Unten -- Montage Fahrwerk im BMW Werk Dingolfing schäftigten. Die deutschen Behörden (Gewerbeaufsichts- ämter) zertifizierten 2004 die Werke in München, Dingolfing, Regensburg und Landshut nach dem Gesundheits- und Arbeitsschutz-Managementsys- tem OHRIS (Occupational Health and Risk Manage- ment System). Inhaltlich ist OHRIS nahezu identisch mit dem internationalen OHSAS-Managementsys- tem. Das Zertifikat der DEKRA Intertek Certification GmbH für ein integriertes Arbeitssicherheits- und Umweltschutzmanagementsystem erhielt die BMW Niederlassung München 2005 als erster Automobil- betrieb in Deutschland. Die Niederlassung, die schon seit 2000 über ein zertifiziertes Umweltmanage- mentsystem verfügte, führte die Themen Arbeits- sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz 2004 zu dem integrierten Managementsystem zusammen. Dieses steigert die Arbeitssicherheit, schont Umwelt und Ressourcen. Zusätzlich sinkt der administrative Aufwand. Das jüngste Beispiel für die ISO-Zertifizie- 44

rung von Produktionsstandorten in Emerging Markets Die Zertifizierung durch eine unabhängige Prüf- ist das Joint Venture im chinesischen Shenyang, organisation, etwa durch den TÜV CERT, belegt das seit seiner offiziellen Eröffnung im Mai 2004 die erfolgreiche Einführung eines solchen Manage- mit dem ISO-Zertifikat 9000 ausgezeichnet ist. Ziel mentsystems. Danach folgen jährliche Überprü- darüber hinaus ist, ein Umweltmanagementsystem fungen durch BMW Group interne Audits sowie alle nach DIN EN ISO 14001 einzuführen. drei Jahre durch externe Prüforganisationen. Da- durch werden Schwachstellen im Umweltmanage- Vom Umweltbeauftragten zum ment sowie noch nicht erreichte Ziele kontinuierlich Umweltmanagement offen gelegt und Verbesserungen angestoßen. Der Die BMW Group betreibt bereits seit Jahrzehnten konzernweite Austausch zwischen Umweltbeauf- aktiven Umweltschutz. Vor mehr als 30 Jahren wurde tragten und Werksleitern macht dieses Wissen die Konzernfunktion Umweltschutz geschaffen. allen Standorten zugänglich. Darüber hinaus fördert Heute sind weltweit rund 70 hauptamtliche Mitar- der kontinuierliche standortübergreifende Dialog beiter in der Umweltschutzorganisation der BMW die unternehmensweite Verbesserung der Umwelt- Group tätig. Sie verantworten und überprüfen den managementsysteme. betrieblichen Umweltschutz und arbeiten an seiner Diese Prozesse und Maßnahmen stellen sicher, kontinuierlichen Verbesserung. Allein in Deutsch- dass überall dieselben Anforderungen an Qualität, land investierte das Unternehmen im Jahr 2004 Umwelt- und Arbeitsschutz umgesetzt werden. Die rund 34,2 Mio. Euro in den produktionsbezogenen Produktionsstandorte der BMW Group sind bereits Umweltschutz. seit 1999 nach dem Standard DIN EN ISO 14001 Umweltmanagementsysteme gewährleisten an für Umweltmanagementsysteme zertifiziert. Zusätz- allen Standorten den betrieblichen Umweltschutz. lich erfüllen einige Werke die Vorgaben des euro- Dazu gehört auch, die Vorgaben der Cleaner-Pro- päischen Eco Management and Audit Scheme duction-Erklärung des Umweltprogramms der Ver- (EMAS II). Konzernweit führte die BMW Group 2004 einten Nationen umzusetzen. Diese von der BMW ein unabhängiges Überwachungsaudit des ISO- Group unterzeichnete Erklärung sieht unter ande- Zertifikats 14001 für Umwelt und Qualität durch. rem vor, den Ressourcenverbrauch zu senken und Geplant ist, bis 2006 auch die Umweltmanagement- negative Einflüsse auf die Umwelt im Produktions- systeme der lokalen CKD (Completely Knocked prozess in der Entstehung zu vermeiden, anstatt Down)-Fertigungen und des Joint Ventures im chi- den Umweltschäden erst bei ihrem Auftreten ent- nesischen Shenyang extern zu zertifizieren. gegenzuwirken. Die Umsetzung eines Umwelt- managementsystems erfolgt in mehreren Schritten. Umweltleistungszahl: Fortschritt im Zuerst wird der Status quo am jeweiligen Standort Umweltschutz messen detailliert analysiert. Die Umweltbeauftragten des Als erster Automobilhersteller misst die BMW Group Standortes erfassen die umweltrelevanten Aspekte, die Leistung ihres Umweltschutzes in der Produk- die bei den unterschiedlichen Tätigkeiten entste- tion durch Umweltleistungszahlen und schafft damit hen, wie etwa Energie- und Wasserverbrauch oder eine gesicherte Datenbasis zur Weiterentwicklung Schadstoffemissionen. Dabei arbeiten die Umwelt- des produktionsbezogenen Umweltschutzes. Leis- beauftragten eng mit den Mitarbeitern am jeweiligen tungszahlen sind ein Indikator für kontinuierliche Standort zusammen, um deren Beobachtungen und Verbesserungen im betrieblichen Umweltschutz: Erfahrungen zu den Auswirkungen einzelner Arbeits- Jedes Werk ermittelt monatlich den Wasser- und prozesse auf Mensch und Umwelt in die Analyse Energieverbrauch sowie das Abwasseraufkommen aufzunehmen. Zusätzlich werden die umweltrelevan- und die Abfallerzeugung je produzierte Einheit. Der ten Aspekte gewichtet. Nachdem die Verantwort- Vergleich zum Vorjahr erfolgt in zwei Schritten. Zu- lichen die jeweils geltenden gesetzlichen Vorgaben nächst werden die einzelnen, monatlichen Werte im geprüft haben, entwickeln sie alltagstaugliche Ver- Bereich Abfall, Abwasser, Energie und Wasserver- besserungen. Erst wenn alle Aspekte des Umwelt- brauch im Jahresverlauf kumuliert und ins Verhältnis schutzes gelöst sind, erfolgt die Zertifizierung. zum Mittelwert des Vorjahres gesetzt. So kann die www.uneptie.org/pc/cp/declaration 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 --Flexibilität in Produktion und Vertrieb 42 --Hohe Standards bei Arbeitssicherheit und Umweltschutz 42 --Konzepte für innovativen Umweltschutz vor Ort 46 --Hohe Standards für Lieferanten und Logistik 50 --Konkret: Nachhaltig produzieren 54 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 45

Investitionen im Umweltschutz Laufende Aufwendungen für Umweltschutz in Mio. Euro in Mio. Euro

50 45 40,5 40 40 34,2 33,2 33,5 35 35 32,1 30 25,3 30 31,5 25 20,7 25 20 15,8 15,9 20 15 15 00 01 02 03 04 00 01 02 03 04* Angaben ohne Großinvestitionen ausschließlich für Produktionsstandorte der * ab 2004 inklusive Werk Leipzig BMW Group in Deutschland

Prozessabwasser für Produktion je produzierte Einheit Emissionen CO2 je produzierte Einheit in m3 in t

1,2 1,3 1,06 1,07 1,1 1,2 0,98 1,0 0,92 1,1 1,04 0,99 0,98 1,00 0,9 0,83 1,0 0,94 0,8 0,9 0,7 0,8 0,6 0,7 00 01 02 03 04 00 01 02 03 04

Emissionen VOC (flüchtige organische Lösungsmittel) Energieverbrauch je produzierte Einheit je produzierte Einheit in kg in MWh

4,0 4,5 3,23 3,5 3,21 3,07 4,0 2,88 3,16 3,21 3,0 3,5 3,08 2,94 2,94 2,26 2,5 3,0 2,0 2,5 1,5 2,0 1,0 1,5 00 01 02* 03 04 00 01 02* 03 04 * struktureller Anstieg 2002 bedingt durch neuen Berechnungsmodus gemäß VOC- * Höhere Energieintensität bedingt durch fortgesetzte Umstellung auf umweltfreund- Verordnung (31. BImSchV) liche Wasserbasis- und Pulverklarlacktechnologie.

Abfall je produzierte Einheit in kg

450 400 349 354 357 350 318 291 300 250 200 Eine Übersicht zu den zentralen Kennzahlen und den Fortschritten 150 der BMW Group im Umweltschutz befindet sich auf den Seiten 86 00 01 02 03 04 und 87. 46

Umweltleistungszahl bis acht Prozent unter den Stand von 1990 zu sen- ken. Das Kyoto-Protokoll ist am 16. Februar 2005 in Kraft getreten. Als Steuerungssystem hat die Euro- päische Union ein Emissionshandelssystem rechts- Relativer Relative Wasserbezug Abwassermenge verbindlich eingeführt. Jeder Staat legt eine natio- 2004 2004 nale Obergrenze für den Ausstoß von CO fest und < 1 < 1 2 2003 2003 ordnet der Industrie für jede Anlage eine Teilmenge der gesamten Emissionsmenge zu. Unternehmen, + die mehr Treibhausgase emittieren, als ihnen zuge- Relative Relativer Abfallmenge Energieverbrauch schrieben wurden, müssen ihre Anlagen moderni- sieren oder „freie“ Emissionszertifikate erwerben. 2004 2004 < 1 < 1 2003 2003 Dieser Marktmechanismus stellt sicher, dass der Abbau der Emissionen die Belastbarkeit der einzel- nen Unternehmen berücksichtigt und wirtschaftlich effizient verläuft. Für Deutschland hat die Bundes- Summe der Quotienten 2004 regierung verbindlich geregelt, die Emission der Treib- 2003 < 1 hausgase zwischen 2008 und 2012 um 21 Prozent Anzahl der Zielfelder gegenüber dem Referenzjahr 1990 zu senken. In Österreich und Großbritannien soll eine Reduktion der Emissionen um 13 Prozent beziehungsweise 12,5 Prozent erreicht werden. Um diese Emissionsziele umzusetzen, hat die BMW Group ablesen, ob sich die Auswirkungen der BMW Group innerhalb der vergangenen zehn Jahre

Produktion auf die Umwelt in den vier Einzelkate- die CO2-Emissionen je produzierte Einheit um rund gorien verändert haben. Für eine Gesamtbetrachtung 30 Prozent gesenkt. Diese Reduktion erreichte die wird ein Durchschnittswert aus den vier Einzelwer- BMW Group vor allem durch den Einsatz von Erd- ten gebildet und ins Verhältnis zum Vorjahreswert gas, Fernwärme sowie Kraftwärmekopplung. Mit gesetzt. Eine Zahl kleiner eins deutet auf eine Ver- dem Start des Emissionshandelssystems in Europa besserung der Umweltleistung hin. am 1. Januar 2005 wies die BMW Group eine aus- Die Leistungszahlen erhebt die BMW Group im geglichene Bilanz zwischen den zu erwartenden

gesamten Produktionsnetzwerk. Insgesamt dient CO2-Emissionen in den europäischen Produktions- die Umweltleistungszahl als Instrument, um die kon- standorten und den zugeteilten Emissionsrechten tinuierliche Verbesserung der Umweltleistung zu auf. steuern. www.kyoto-protokoll.de http://unfccc.int

CO2-Emissionen senken Konzepte für innovativen Mithilfe verschiedener innovativer Konzepte und

Umweltschutz vor Ort Technologien reduziert die BMW Group die CO2- Emissionen in der Produktion weiter. Beispielsweise

Unterstützung des Kyoto-Protokolls nutzt sie verstärkt Energie, die ohne CO2-Emissio- Ein wichtiger Indikator für die Umweltauswirkungen nen gewonnen wird. Das BMW Werk im US-ame-

in der Produktion sind die CO2-Emissionen. Auf der rikanischen Spartanburg bezieht rund ein Viertel UN-Klimakonferenz im japanischen Kyoto haben sich seiner Energie aus der Verwendung von Methan- 1997 die Industrienationen verpflichtet, ihre Emissio- gas, das von einer nahe gelegenen öffentlichen Müll- nen von sechs Treibhausgasen bis 2012 um sechs deponie stammt. In München hat die BMW Group 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 --Flexibilität in Produktion und Vertrieb 42 --Hohe Standards bei Arbeitssicherheit und Umweltschutz 42 --Konzepte für innovativen Umweltschutz vor Ort 46 --Hohe Standards für Lieferanten und Logistik 50 --Konkret: Nachhaltig produzieren 54 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 47

in Kooperation mit den Stadtwerken ein Konzept

zur Senkung von CO2-Emissionen durch Fernkälte entwickelt. Das neue Projekthaus, ein Teil des BMW Group Forschungs- und Innovationszentrums, wird mit oberflächennahem Grundwasser gekühlt. Das zehn bis zwölf Grad kalte Wasser durchläuft einen Wärmetauscher, der das Kühlsystem des Gebäudes speist. Anschließend gelangt das auf maximal 17 Grad erwärmte Wasser wieder in den Kreislauf zurück. Nahe gelegene U-Bahn-Düker – das sind unterirdische Anlagen, in denen das an- strömende Grundwasser gesammelt und unter den U-Bahn-Anlagen hindurchgeleitet wird – versorgen das Kühlsystem. Die Fernkälte ersetzt überwiegend die herkömmlichen, elektrisch betriebenen Kälte- Oben -- Energieeffizienz im Werk Leipzig: Die Abluft maschinen. Dies vermeidet jährlich bis zu 4.500 Ton- der Werkshallen wird durch insgesamt 20 Wärmeräder nen CO -Ausstoß und spart rund 7 Millionen Kilo- zur Wärmerückgewinnung genutzt. 2 wattstunden Strom, was dem Jahresstromverbrauch Unten -- Senkung von CO2-Emissionen in der BMW Niederlassung in Den Haag: Eine Brennstoffzelle liefert von mehr als 3.000 deutschen Privathaushalten ent- die Energie. spricht. Das Münchener Projekt wurde durch das deutsche Bundesumweltministerium und das bayeri- sche Staatsministerium für Wirtschaft gefördert. Die BMW Group prüft derzeit, die Nutzung von Fern- kälte auf weitere Standorte auszudehnen. Nicht nur die natürliche Energie der Fernkälte, wie etwa im Projekthaus realisiert, sondern ebenso die von Antriebsprüfständen erzeugte Energie wird im BMW Group Forschungs- und Innovationszen- trum (FIZ) genutzt. Auf 36 Antriebsprüfständen tes- tet die BMW Group dort Benzin- und Wasserstoff- Verbrennungsmotoren. Beispielsweise wurde hier

der Motor des Wasserstoff-Rekordfahrzeugs H2R geprüft. Die im Prüfverlauf anfallende mechanische Energie wandeln angeschlossene Generatoren in elektrische Energie um. Die auf diese Weise gewon- nene elektrische Leistung von bis zu zehn Megawatt reicht aus, um das Prüfstandgebäude, in dem sich auch Werkstätten, Büroräume und Labore befin- den, mit Strom zu versorgen. In Spitzenzeiten wird durch die Antriebsprüfstände ein Energieüberschuss von 1,5 Megawatt, also 15 Prozent der theoretisch erreichbaren Energie, gewonnen, der in das Strom- netz des FIZ fließt. Auch die durch den Prüfstand- betrieb entstehende Motorwärme wird weiterver- wertet. Wasser, das bei der Kühlung der Motoren erwärmt wird, fließt über Wärmetauscher in das 48

Heizsystem des Gebäudes. Auf diese Weise kann bindungen (VOCs) sanken deutlich. Hinzu kam, dass ein Großteil der benötigten Heizleistung des Prüf- die neue Technologie entlang der Wertschöpfungs- standgebäudes gedeckt werden. kette von südafrikanischen Lieferanten weiter über- Ein weiterer innovativer Ansatz, den Energie- nommen wurde. Es entwickelte sich eine Infrastruktur

verbrauch und damit CO2-Emissionen zu senken, für die umweltschonende Wasserbasislackierung, findet sich in der BMW Niederlassung im niederlän- die neue Arbeitsplätze schuf und einen Anreiz für dischen Den Haag. Dort überträgt die BMW Nieder- andere Hersteller bot, die umweltschonende Tech- lassung die BMW CleanEnergy Strategie, die die nologie einzusetzen. Wasserbasislack ist seit vielen Entwicklung von Wasserstoff-Verbrennungsmotoren Jahren in der gesamten BMW Group Standard. für Automobile vorantreibt, auf ein Pilotprojekt zum Inzwischen hat die BMW Group die Verfahren zur stationären Einsatz einer Brennstoffzelle. Mithilfe Lackierung weiter verfeinert. Im neuen Werk Leipzig der Brennstoffzelle werden aus Wasserstoff Strom wird die Pulverklarlacktechnologie eingesetzt. Dabei und Wärme erzeugt. In der Vaillant GmbH hat die profitiert das Unternehmen von langjähriger Erfah- BMW Group einen Partner mit langjähriger Erfahrung rung aus dem Produktionsnetzwerk. Denn im Werk in der Energieversorgung durch Brennstoffzellen Dingolfing setzte die BMW Group bereits 1997 das gewonnen. Die eingesetzte PEM-Brennstoffzelle Pulverklarlackverfahren ein. Bis heute ist das Unter- (PEM: Polymer Electrolyte Membrane) verfügt über nehmen weltweit der einzige Hersteller, der diese eine elektrische Nennleistung von 4,6 Kilowatt. Durch sehr umweltfreundliche Lacktechnologie verwendet. die Kraftwärmekopplung gibt sie zusätzlich eine Der Klarlack stellt die letzte Funktionsschicht einer Wärmeleistung von 7,0 Kilowatt ab. Damit versorgt Fahrzeuglackierung dar. Vereinfacht ausgedrückt die Brennstoffzelle die Gebäudeklimaanlagen. Ge- ist diese Schicht für den Schutz der lackierten Fahr- speist wird die Brennstoffzelle mit Wasserstoff, der zeugoberfläche sowie für die brillante Anmutung derzeit in einem vorgeschalteten Reformer des in- des Automobils verantwortlich. Die Lackierung mit stallierten Systems aus Erdgas gewonnen wird. Ziel Pulverklarlack ist aus Umweltgesichtspunkten her-

muss sein, langfristig Wasserstoff aus CO2-freien kömmlichen Verfahren weit überlegen. So werden Primärenergien zu erzeugen. Verläuft die Testphase bei der Applikation dieser Trockensubstanz weder erfolgreich, soll diese Technologie zur autarken Wasser noch Lösungsmittel benötigt. Auch chemi- Energieversorgung an weiteren Standorten einge- sche Reinigungsmittel zur Säuberung der Lackier- setzt werden, um, entsprechend der BMW Clean- anlagen entfallen. Das Pulver wird staubfein gesiebt,

Energy Strategie, eine CO2-freie Wasserstoffwirt- mit Hochspannung elektrostatisch aufgeladen und schaft als langfristig einzige tragfähige Lösung zur auf die geerdete Karosserie mit Hochrotationsglocken Energie- und Umweltproblematik zu fördern. aufgetragen. Anschließend wird das Pulver erhitzt www.bmwgroup.com/h2ague_project und schmilzt, so dass nach der Abkühlung eine feste Lackschicht das Fahrzeug bedeckt. Herkömm- Lösungsmittel vermeiden liche Methoden der Lackierung binden den Over- Die Umweltschutzkonzepte der BMW Group gehen spray mit Wasser. Beim Pulverklarlackverfahren da-

über die Reduzierung von CO2-Emissionen hinaus. gegen wird das Überschussmaterial noch in der Neue Verfahren in der Fahrzeuglackierung vermin- Anlage aufgefangen und mit frischem Pulver ver- dern den Einsatz umweltschädlicher Lösungsmittel. mischt. Dies gewährleistet einen Materialnutzungs- Diese umweltfreundlicherenTechnologien gelten für grad von nahezu 100 Prozent. Neben den Werken in das gesamte Produktionsnetzwerk der BMW Group. Leipzig und Dingolfing wendet das Werk in Regens- Das Werk im chinesischen Shenyang verfügt so burg das Pulverklarlackverfahren an. Derzeit werden über eine der modernsten Lackierungsanlagen des circa 2.500 Fahrzeuge pro Tag mit dem Pulverklar- Landes. Nachdem die BMW Group Lacke auf Was- lackverfahren lackiert. serbasis erfolgreich an mehreren deutschen Stand- orten eingeführt hatte, stellte BMW Südafrika 1996 Artenvielfalt an den Standorten erhalten als erster südafrikanischer Automobilhersteller auf Umweltrelevanz besitzen nicht nur die Emissionen diese Technologie um. Die Emissionen durch Lö- eines Unternehmensstandortes, sondern auch sungsmittel in Form von flüchtigen organischen Ver- die Natur in seinem direkten Umfeld. Ziel der BMW 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 --Flexibilität in Produktion und Vertrieb 42 --Hohe Standards bei Arbeitssicherheit und Umweltschutz 42 --Konzepte für innovativen Umweltschutz vor Ort 46 --Hohe Standards für Lieferanten und Logistik 50 --Konkret: Nachhaltig produzieren 54 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 49

Group ist es, den Naturzustand an den Standorten zu erhalten und wenn möglich sogar aufzuwerten. Das Unternehmen prüft deshalb, wie Bauvorhaben und Nutzungsänderungen von Flächen die Arten- vielfalt von Fauna und Flora beeinflussen. Bevor die BMW Group sich für die Nutzung einer Fläche ent- scheidet, führt sie eine „ökologische Beweissiche- rung“ durch. Experten untersuchen die Artenvielfalt und die biologische Bedeutung der Flächen. An- schließend bewerten sie, inwieweit geplante Bau- vorhaben angepasst oder welche Schutzmaßnah- men eingeleitet werden müssen. Insbesondere in der Nähe von Schutzgebieten, dem Lebensraum gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, ergreift die BMW Group Maßnahmen, die in der Regel die Situa- tion von Fauna und Flora verbessern. Im Jahr 2000 führte die BMW Group eine öko- logische Erhebung auf dem 1971 angelegten Prüf- und Messgelände in Aschheim durch. Auf dem Areal nördlich von München werden Fahrverhalten und Fahrsicherheit der Automobile getestet, unter anderem auf einer Hochgeschwindigkeitsmess- strecke. Im Rahmen dieser Erhebung wandelte die BMW Group Grünland in Biotopflächen um und wertete diese so ökologisch auf. Zu den Biotop- neuanlagen gehören beispielsweise mit Grundwas- Oben -- Das Prüf- und Messgelände Aschheim bei München: ser gespeiste Tümpel und Magerrasen. Magerrasen Seit mehr als drei Jahrzehnten testet die BMW Group hier sind nährstoffarme Grünflächen, auf denen eine Fahrzeuge. Mitte -- Entlang der Teststrecke bieten ökologisch wertvolle vielfältige Pflanzenwelt gedeiht, die seltenen Insek- Magerrasenflächen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. tenarten Lebensräume bietet. Die durchgeführten Unten -- Ein Feuerfalter auf dem Gelände der südfranzösi- Maßnahmen wurden 2003 durch ein unabhän- schen Teststrecke Miramas. giges Planungsbüro geprüft. Die Experten stellten fest, dass sich die Vielfalt der Tagfalter auf dem Gelände gegenüber 2000 erhöht hat. Inzwischen bevölkern 21 Arten (2000: 18 Arten) das Gelände. Hinzu kommen Frösche und Kröten sowie sieben Heuschreckenarten. Auch die Ergebnisse zur Flora fielen positiv aus: Das 67 Hektar große Gebiet wur- de als von mittlerer naturschutzfachlicher Bedeu- tung eingestuft. Eine der Magerrasenflächen wurde als regional bedeutsam, vier weitere Flächen als lokal bedeutsam bewertet. Die BMW Group griff die Erkenntnisse der ökologischen Beweissicherung für weitere Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen auf. So wurden weitere Grünflächen angelegt und die Biotope durch Magerrasen vernetzt. 50

Dass Nutzungsänderungen und Bauvorhaben BMW Group aus Einkauf, Entwicklung, Qualitäts- in der BMW Group naturverträglich sind und sogar management und Logistik durchschnittlich einmal naturförderlich sein können, belegen auch die Un- pro Jahr, wie die Lieferanten den produkt- und tersuchungen auf dem französischen Testgelände produktionsbezogenen Umweltschutz umsetzen Miramas. Bereits in den Jahren 2001 und 2002 führte und die Sozialstandards einhalten. die BMW Group Erhebungen über den Zustand des Um gesicherte Erkenntnisse über den Status Ökosystems rund um die Teststrecke durch und ließ nachhaltigen Wirtschaftens bei den Partnerunter- 25 Geländeabschnitte untersuchen. Dabei wurde nehmen zu erhalten, befragte die BMW Group be- eine hohe Artenvielfalt festgestellt. Neben 69 Vogel- reits 2003 ihre internationalen Lieferanten. Dabei arten leben auf dem Gelände 34 Heuschrecken- wertete sie unter anderem die Einhaltung der Sozial- und 33 Tagfalterarten. Diese Ergebnisse beeinfluss- vorschriften des Global Compact, der OECD-Leit- ten 2004 auch den Bau neuer Streckenabschnitte. linien für multinationale Unternehmen und der Vor- Auf ökologisch besonders wertvollen Flächen ist schriften der Internationalen Arbeitsorganisation die Bebauung verboten. Darüber hinaus verzichtet (ILO) aus und sammelte Informationen zum Umwelt- die BMW Group auf die Anpflanzung gebietsfremder managementsystem, zu umweltorientierter Produkt- Gehölze und die Düngung von Brachland. entwicklung und automobilspezifischen Recycling- Das Vorgehen bei Baumaßnahmen auf den Te s t - vorschriften. geländen in Aschheim und Miramas ist keine Aus- www.ilo.org nahme. Vielmehr bezieht die BMW Group die öko- www.bmwgroup.com/responsibility logischen Auswirkungen auf die direkte Umgebung ihrer Werke und Testgelände in alle Bauentschei- Seit dem Frühjahr 2005 hat die BMW Group die Ab- dungen ein. So berücksichtigte sie auch bei Bau- frage nachhaltigen Wirtschaftens bei den Lieferan- maßnahmen an den Standorten Wackersdorf, Mün- ten weiter institutionalisiert. Mit der Lieferanten- chen, Regensburg und Leipzig ökologische Beweis- datenbank (LDB) kann die BMW Group bereits vor sicherungen und Zustandserhebungen. der Lieferantenentscheidung von allen potenziellen neuen Lieferanten IT-unterstützt erfragen, inwiefern sie Prinzipien nachhaltigen Wirtschaftens berück- sichtigen. Zusätzlich können auch bestehende Lie- Hohe Standards für Lieferanten feranten seit Sommer 2005 ihre Daten einmal jähr- und Logistik lich im System aktualisieren. Damit erhält die BMW Group einen genauen Überblick über die Berück- Lieferanten auswählen sichtigung von sozialen und ökologischen Aspekten Die Verantwortung für die Einhaltung sozialer und durch ihre Lieferanten weltweit. ökologischer Standards nimmt die BMW Group In Emerging Markets dringt das Bewusstsein auch in der Zusammenarbeit mit ihren weltweit rund für Umweltschutz und rechtliche Vorgaben oft nur 3.000 Dienstleistern und Zulieferern, davon 970 Kern- schwer bis zu den mittleren und kleinen Zuliefer- lieferanten im Jahr 2004, wahr. Neben Qualitätsvor- betrieben vor. Deswegen hat BMW Südafrika ein gaben und Kostenaspekten enthalten die nationalen Managementprogramm aufgesetzt, um den Zuliefe- und internationalen Einkaufsrichtlinien der BMW rern zu vermitteln, welche gesetzlichen Vorgaben Group soziale und ökologische Kriterien. Beispiels- bestehen, wie sie aktiv zum Umweltschutz beitragen weise verpflichten sich die Lieferanten, Energie und können und welche Vorteile dabei für ihr Unterneh- Rohstoffe effizient einzusetzen und darüber auf men realisiert werden. Der Erfolg des Programms Anfrage Auskunft zu geben. Auch enthalten die Ein- schlägt sich unter anderem in der Zunahme der Zer- kaufsrichtlinien Kriterien wie etwa das Verbot von tifizierungen nach DIN EN ISO 14001 nieder: Mittler- Kinder- und Zwangsarbeit, aber auch von Diskrimi- weile verfügen rund 90 Prozent der Lieferanten über nierung oder Bestechung. Aufbauend auf dem part- dieses Zertifikat, während es 2000 erst rund zehn nerschaftlichen Umgang und im kontinuierlichen Prozent waren. Derzeit untersucht eine Studie den Kontakt mit den Lieferanten bewerten Experten der Wissenstransfer bei Umweltschutzmaßnahmen von 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 --Flexibilität in Produktion und Vertrieb 42 --Hohe Standards bei Arbeitssicherheit und Umweltschutz 42 --Konzepte für innovativen Umweltschutz vor Ort 46 --Hohe Standards für Lieferanten und Logistik 50 --Konkret: Nachhaltig produzieren 54 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 51

BMW Südafrika zu seinen Lieferanten. Vierteljährlich stellen die Zulieferer von BMW Südafrika für diese Studie Daten zur Verfügung. Anhand dieser Daten identifiziert BMW Südafrika die Zulieferer, die Unter- stützung bei der Umsetzung von Umweltschutzvor- gaben benötigen, und hilft gezielt. Auch bei neuen Projekten erfasst die BMW Group die Sozial- und Umweltstandards möglicher Partner, um die Einhaltung der Standards in der Wertschöpfungskette zu gewährleisten. Ein Beispiel: Das BMW Motorenwerk im österreichischen Steyr, wo jährlich rund 700.000 Motoren gefertigt werden, hat im Rahmen der Entwicklung eines neuen Vier- Oben -- Lieferung von Auspuffsystemen im Werk Leipzig: zylinder-Dieselmotors eine weltweite Lieferanten- Die so genannten „Andockfinger“ der Montagehallen ver- wettbewerbsanfrage durchgeführt. 47 potenzielle kürzen die Transportwege in der Fertigung. Unten -- Durch den geschützten Transport in Bahnwagons Lieferanten sandten den ausgefüllten „Fragebogen benötigen die Fahrzeuge keinen Außenhautschutz. Nachhaltigkeit“ zurück. Im Unterschied zur natio- nalen und internationalen Lieferantenbefragung nahmen an dieser erweiterten Form der Erfassung auch Unternehmen teil, die bis dahin nicht für die BMW Group gearbeitet hatten. Die Lieferanten ga- ben Auskunft über ihre Wirtschaftsdaten und darü- ber, ob sie internationale Initiativen zur Sicherung von Menschenrechten sowie Arbeits- und Sozial- standards wie den Global Compact unterstützen. Daneben erfragte die BMW Group den Stand des Umweltmanagements im jeweiligen Unternehmen. Entscheidend war neben der Umsetzung eines international gültigen Umweltmanagementsystems der Einsatz von Methoden für eine umweltverträg- liche Produktion wie Design for Recycling oder die Anwendung von Ökobilanzen. Den Ergebnissen zufolge verfügen alle befrag- ten Unternehmen über ein Umweltmanagement- system. Auch berücksichtigen nahezu alle poten- ziellen Lieferanten Vorgaben zur umweltorientierten Produktentwicklung. Drei Viertel der teilnehmenden Lieferanten verfügen über festgeschriebene Sozial- standards, wie etwa einen Code of Conduct oder eine Unternehmens-Ethik-Charta. Zusätzlich for- dern die potenziellen Lieferanten Umwelt- und So- zialstandards entlang ihrer Wertschöpfungskette ein. So verlangen rund 85 Prozent der Unternehmen von ihren Sublieferanten entsprechende ökologi- sche und soziale Standards. Die erhobenen Fakten dienten der BMW Group neben anderen Kriterien dazu, geeignete Partner auszuwählen. www.bmw-werk-steyr.at 52

Schienenanteil Werkeversand der Fertigfahrzeuge der BMW Group 2003/2004 in Prozent

60,8 60 58,1 58,3 58 57,3 56 54,1 54 52 51,0 50,2 50 48,8 48 46 44 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 2003 2003 2003 2003 2004 2004 2004 2004

Logistik als Teil des Umweltmanagements Durch ein Umweltmanagementsystem, das seit Die Logistikplanung und Transportlogistik der 2003 nach DIN EN ISO 14001 zertifiziert wird, erfasst BMW Group regeln die Versorgung der Produktions- die BMW Group Kennzahlen, wie den Anteil der standorte mit Produktionsmaterial und Komponen- Fahrzeuge, die über Schienenverkehr ausgeliefert ten sowie die Auslieferung von Ersatzteilen und werden, oder den Anteil der Luftfracht an der Ver- Zubehör an die Handelsorganisationen und schließ- sorgung der Überseewerke aus Europa. Als Indika- lich die Distribution der Neufahrzeuge. Weltweit tor für Fortschritte im Umweltmanagement dienen

rund 2.700 Lieferantenstandorte und alle Service- die CO2-Emissionen in Relation zur Transportleis- betriebe sind in das Warenstrommanagement inte- tung in Tonnenkilometer. Anhand dieser Kennzahlen griert. Rund zwei Millionen Transportbehälter aus kann die BMW Group nachvollziehen, welchen Bei- Stahl und Kunststoff werden für die Belieferung der trag ihre logistischen Lösungen zum Umweltschutz einzelnen Standorte mit Teilen und Komponenten leisten. benutzt. Die Logistikplanung und Transportlogistik stellen dabei sicher, dass effiziente Logistikstrukturen Verlagerung auf die Schiene entwickelt und genutzt werden. Nach dieser Leitli- Die Transportleistung vom Beschaffungsmarkt zu nie arbeitet die Logistik der BMW Group an umwelt- den Standorten des Produktionsnetzwerkes kann freundlichen Transportlösungen. Der Grund: Entlang die Logistik der BMW Group nicht direkt beeinflus- der Transportkette, die vom Beschaffungsmarkt sen. Indem die Logistikexperten der BMW Group der Materialien über die Versorgung zwischen den jedoch bereits in die Auswahl der Lieferanten ein- Standorten bis zur Auslieferung des Fahrzeugs an gebunden sind, stellen sie sicher, dass auch beim den Kunden reicht, fallen nochmals rund ein Drittel Transport vom Lieferanten zur BMW Group ökologi- der Schadstoffemissionen an, die während der Fahr- sche Aspekte berücksichtigt werden. Die Transporte zeugproduktion entstehen. Mit dem Ziel, die Um- der fertig gestellten Automobile zum Absatzmarkt weltbelastungen zu senken, arbeitet die Logistik der kann die Logistik ebenfalls nicht direkt beeinflussen. BMW Group konkret an: Letztendlich bestimmen die Entwicklung der Ab- – der Verlagerung des Transports auf ökologisch satzmärkte und die Werkebelegung, also die Zuord- günstigere Verkehrsträger, etwa von der Straße nung, welches Fahrzeug in welchem Werk produziert auf die Schiene, und der Minimierung der Luft- wird, die Transportleistung. Jedoch arbeitet die frachten, Logistik der BMW Group am Ausbau ökologischer – der Senkung des Transportvolumens, indem die Transportstrukturen von den Werken zu den Absatz- Verpackungen, die Befüllung von Behältern sowie märkten. So fördern Infrastrukturmaßnahmen in die Auslastung der Transportmittel und Verkehrs- einzelnen Werken eine intensivere Nutzung des netze optimiert werden, Bahnversands. Beispielsweise werden Neuwagen – und an der Reduktion von Materialien zum Ober- für den britischen Markt nun direkt im BMW Werk flächenschutz beim Transport von Neufahrzeugen. München auf die Bahn verladen. Ebenso wurde die 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 --Flexibilität in Produktion und Vertrieb 42 --Hohe Standards bei Arbeitssicherheit und Umweltschutz 42 --Konzepte für innovativen Umweltschutz vor Ort 46 --Hohe Standards für Lieferanten und Logistik 50 --Konkret: Nachhaltig produzieren 54 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 53

Auslieferung in den deutschen Ballungsraum Rhein- Transport von BMW Motorrädern aus Berlin sowie Ruhr sowie nach Belgien, Italien und Spanien auf die Versorgung der BMW Werke Spartanburg und die Schiene verlagert. Mit Einführung der neuen Rosslyn erfolgen über Eisenbahnanbindungen an die BMW 3er Modellreihe werden rund 60 Prozent jeweiligen Häfen. Zwischen dem Vertriebszentrum der Neuwagen vom Werk München aus direkt über für Fahrzeuge in Rosslyn und dem Hafen Durban die Schiene ausgeliefert. Auf diese Weise entfallen wurde eigens eine neue Bahnverbindung angelegt. jährlich 15.000 LKW-Fahrten, was den LKW-Ver- Auf ihr werden täglich 200 Neufahrzeuge transpor- kehr in der Stadt München deutlich entlastet. Allein tiert, die entweder das Werk verlassen oder für den die Umstellung auf Schienenverkehr für die Aus- südafrikanischen Markt importiert werden. lieferung nach Italien und Spanien aus dem deut- Erste Erfolge der Anstrengungen, den Verkehr schen Werkeverbund reduziert den jährlichen CO2- innerhalb der BMW Group auf ökologisch vorteilhafte Ausstoß um 12.200 Tonnen. In den BMW Werken Transportmittel wie Schiff und Bahn zu verlagern, im südafrikanischen Rosslyn und im US-ameri- sind sichtbar. 2004 lag der Anteil des Transports kanischen Spartanburg verlassen inzwischen rund über die Straße bei 15 Prozent, sechs Prozent wur- 70 Prozent der Neufahrzeuge das Werk per Bahn. den per Bahn abgewickelt. Mit rund 79 Prozent fand Insgesamt konnte die BMW Group im weltweiten der überwiegende Teil des Transports auf dem See- Transport von Neufahrzeugen den Schienenanteil weg statt. gegenüber 2003 um rund acht Prozentpunkte auf 60 Prozent im Jahr 2004 steigern. Auch wurden Umweltverträglicher Transportschutz die Werke in Dingolfing, Regensburg und München Eines der Ziele des Umweltmanagements im Be- 2004 weiter auf die Materialversorgung und den reich Logistik ist es, die Umweltbelastungen aus der Werkeversand der Fahrzeuge über die Schiene aus- Verwendung von Oberflächen-Schutzmaterialien gerichtet. Allein für die Materialversorgung der deut- für den Transport zum Kunden zu senken. Grund- schen Werke nutzt die BMW Group derzeit fünf sätzlich erfüllen verschiedene Materialien die Anfor- Logistikzugverbindungen, also Verbindungen, auf derungen des Transportschutzes, beispielsweise denen Güterzüge für die BMW Group verkehren. Klebefolien, verschiedene Schutzhauben oder ein Auch bei der weltweiten Ersatzteilversorgung, geschlossener Transport. Auch ein ungeschützter die über die Zentrale Teileauslieferung (ZTA) Transport ist möglich, allerdings muss dieser mit ei- Dingolfing abgewickelt wird, konnte der LKW-Verkehr ner innovativen Spezialreinigung kombiniert werden, reduziert werden. Am Logistikstandort Dingolfing um eventuell auftretende Verunreinigungen durch fuhren die LKW bislang jährlich 190.000 Kilometer, Flugrost zu entfernen. Bei der Frage nach dem um- um die ZTA aus den Außenlagern zu versorgen. weltschonendsten Transportschutz unterstützte Im Juni 2005 eröffnete die BMW Group ein neues eine Ökobilanz-Fallstudie die Entscheidungsfindung. Lager- und Logistikzentrum. Da das so genannte Aus der Studie ging hervor: Ein geschlossener oder Dynamikzentrum in unmittelbarer Nähe der Werke ein ungeschützter Transport mit anschließender liegt, ersetzt es fast alle Außenlager in der Teilever- Spezialreinigung haben die geringsten Umweltaus- sorgung. Die jährliche Transportleistung wird somit wirkungen. Bis Ende 2006 stellt die BMW Group deutlich reduziert. schrittweise – ohne die Produktqualität zu beeinflus- sen – auf eine Fahrzeugdistribution ohne Oberflä- Bahn und Schiff kombinieren chenschutz um. Hierzu greift sie auf die innovativen Auch im Überseetransport setzt die BMW Group auf Waschmethoden und Distributionsverfahren mit ökologisch günstige Verkehrsanbindungen der je- geschlossenen Wagons und überdachten Um- weiligen Häfen. Beispielsweise verlegte sie den Ab- schlagplätzen zurück. Voraussichtlich ab 2007 wird gangshafen der in Deutschland für den britischen die BMW Group weltweit alle Neufahrzeuge ohne Markt produzierten Fahrzeuge von Zeebrugge nach zusätzlichen Oberflächenschutz ausliefern. Cuxhaven und entlastete so den Straßenverkehr www.bmwgroup.com/production um jährlich 4.300 LKW-Fahrten. Gleichzeitig konnte www.bmwgroup.com/responsibility durch diese Verlagerung die Durchlaufzeit des Trans- portes verringert werden. Auch die globale Ersatz- teileversorgung aus dem BMW Werk Dingolfing, der 54

Konkret -- Nachhaltig produzieren. Als jüngste Fabrik im weltweiten Produktionsnetzwerk der BMW Group setzt das neue BMW Werk Leipzig Maßstäbe in puncto Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.

Für die Nachhaltigkeit im Automobilbau war der Juli Als die Gärtner ihre Arbeit beendet hatten, kehr- 2001 ein wichtiger Monat: Zum einen fiel am 18. Juli ten die Biologen noch einmal zurück, erfassten Flora die Entscheidung der BMW Group für ein neues, und Fauna auf dem Werksgelände ein zweites Mal 1,3 Milliarden Euro teures Werk in Leipzig. Zum an- und kamen zu erstaunlichen Ergebnissen: Der öko- deren trat just in diesem Monat die Verschärfung logische Wert des fertig gestellten Werkes lag mit des Bundesimmissionsschutzgesetzes in Kraft: 105 Prozent über dem der Äcker und Wiesen, auf Leipzig war damit das erste Automobilwerk, das kom- denen sich heute das Werksgelände befindet. plett nach den bis dato strengsten Auflagen in der Dieser Wert dürfte sich in Zukunft allerdings deutschen Umweltgesetzgebung errichtet werden immer wieder verändern, denn das Werk Leipzig ist würde. Doch der Ehrgeiz der Werksplaner reichte auf flexibles Wachstum angelegt. Dank großzügiger deutlich über die gesetzlichen Vorgaben hinaus: In Freiflächen und einer patentierten „Fingerstruktur“ puncto Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung der Montagehalle lassen sich jederzeit weitere Fer- entwickelten sie für das Werk Lösungen, die weit in tigungslinien auf- und zusätzliche Montageelemente die Zukunft weisen. einbauen, ohne die laufende Produktion zu beein- Eine erste Ahnung davon erhält man, wenn man trächtigen. Das Werk kann so je nach Erfordernissen sich dem Werk über die lang gezogene Zufahrts- von Markt und BMW Fertigungsverbund wachsen. straße von der A14 her nähert, vorbei an frisch ge- Wichtige Zulieferer wurden in zwei so genannten pflanzten Alleen, einem schilfgesäumten Feucht- Versorgungszentren angesiedelt – auch dies eine biotop und sattgrünen Wiesen. Bevor nämlich auf Novität des Werks Leipzig. In den Versorgungszen- dem 208 Hektar großen Gelände der erste Bagger tren setzen BMW Mitarbeiter und Zulieferer groß- anrückte, erstellte ein unabhängiges Landschafts- volumige Module wie Cockpits und Sitze quasi in planungsbüro eine umfassende ökologische Bilanz direkter Nachbarschaft zum Band zusammen, was des Standorts. Parallel zu Montagehallen und Zen- das Transportaufkommen ins Werk um etwa 20 Pro- tralgebäude entstand dann eine Bepflanzung, die zent reduziert. Zudem bedeutet die enge Partner- das Werk behutsam in seine Umgebung einbettet schaft mit Zulieferern ein echtes Plus in Sachen und Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten Qualität. „Indem wir unsere Modulpartner vor Ort bietet. Gut 2.200 Pappeln, Linden, Eschen und haben, sind wir schneller im Anlauf, schneller in der andere heimische Bäume wurden eingesetzt, mehr Problembewältigung, und das Risiko ist für beide als 4.000 Kubikmeter Hecken gepflanzt, knapp Seiten besser beherrschbar“, erklärt Peter Claussen, 900.000 Quadratmeter Magerrasen mit Kräutern der Werksleiter. wie Karthäusernelke, Katzenpfötchen und Königs- Zusammen mit Zulieferern und Kollegen an- kerze ausgesät und ein Feuchtbiotop inklusive derer Automobilwerke engagiert Claussen sich 4.900 Quadratmetern Schilfgürtel angelegt. Dank derzeit für den Aufbau eines Automobilclusters Ost- solcher Maßnahmen und eines konstanten, offenen deutschland, der automobile Innovation in der Re- Dialogs mit Anwohnern, Umweltverbänden und gion fördern und Wachstum dauerhaft sichern soll. Behörden wurde kein einziger Einwand gegen den Ohnehin galt die Entscheidung der BMW Group als Genehmigungsantrag vorgebracht. Der sonst obli- äußerst wichtiges Signal für die sächsische Metro- gatorische, zeitraubende Erörterungstermin konnte pole, in der nach der Wende fast 100.000 Industrie- damit entfallen. jobs weggefallen waren. 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 --Flexibilität in Produktion und Vertrieb 42 --Hohe Standards bei Arbeitssicherheit und Umweltschutz 42 --Konzepte für innovativen Umweltschutz vor Ort 46 --Hohe Standards für Lieferanten und Logistik 50 --Konkret: Nachhaltig produzieren 54 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 55

01 -- BMW Werk Leipzig: 2.200 Bäume wurden auf dem Werksgelände gepflanzt. 01 02 -- Zahlreiche Findlinge wurden während der Bauarbeiten freigelegt und dienen jetzt als Gestaltungselement und Biotop. 03 -- Architektur der Transparenz: Zwischen Karosseriebau, Lackiererei und Montage liegen im Zentralgebäude die Arbeitsplätze der Planungs- und Verwaltungsbereiche.

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5.500 neue Arbeitsplätze entstehen mittelfristig gänglich sein. Durch die Fenster eines Glasganges allein auf dem BMW Werksgelände; Experten erwar- können sie den kompletten Lackierprozess beob- ten noch einmal die gleiche Anzahl durch indirekte achten und dabei auch sehen, wie überschüssiges Effekte in der Region Leipzig/Halle. „Doch nicht Lackpulver aufgefangen und recycelt wird. Auch die allein Sachsen profitiert von dem neuen industriellen aufgefangene Abwärme erlebt einen erneuten Ein- Leuchtturm. Er strahlt auf ganz Mitteldeutschland satz als Wärmequelle für die Kabinen der Lackiererei. aus“, schreibt die „Mitteldeutsche Zeitung“ nach der So reich das Werk an technologischen Innova- Entscheidung für Leipzig, und: „BMW bremst die tionen und nachhaltigen Konzepten ist, so arm ist Abwanderung in den Westen.“ Tatsächlich stammen es konsequenterweise an Emissionen. „Wir haben 70 Prozent der Werksangehörigen aus den Regionen hier im Grunde das gesamte Wissen der BMW Group Leipzig, Halle, Bitterfeld und Dessau. 125.000 Men- in Sachen Werksplanung eingesammelt und opti- schen hatten sich bis Ende 2004 um einen Platz in miert“, sagt Werksleiter Claussen über den außer- der Belegschaft des neuen Werks beworben; aus- gewöhnlichen Standort, der seit seiner Einweihung gewählt wurden nicht etwa die Jüngsten, sondern am 13. Mai einerseits offiziell „fertig“ ist. Anderer- ein gesunder Mix aus Jungen und Erfahrenen, Män- seits steht das BMW Werk Leipzig als atmender, nern und Frauen, vor allem aber lernbereiten Mitar- intelligenter, selbststeuernder Organismus erst am beitern. Der älteste Neueinsteiger zählte zum Zeit- Anfang einer zukunftsweisenden Entwicklung. punkt seiner Einstellung bereits 59 Jahre, und auch www.bmw-werk-leipzig.de der Anteil der Mitarbeiterinnen liegt in Leipzig über dem Durchschnitt. In Projekten wie „Poleposition“ der PUUL GmbH wurden zudem Arbeitslose gezielt auf das Bewerbungsverfahren und den Wiederein- stieg in die Arbeitswelt vorbereitet. Ergebnis: Rund 600 Erwerbslosen konnte ein unbefristeter Arbeits- vertrag im Werk Leipzig angeboten werden. Grundlage dieser Verträge ist ein flexibler Mix aus über 200 Arbeitszeitmodellen, der unter dem Titel „BMW Formel für Arbeit“ von Arbeitnehmer- vertretern, Tarifpartnern und Unternehmensführung entwickelt wurde – eine wesentliche Voraussetzung für die Standortentscheidung zugunsten Leipzigs. Denn mit der „BMW Formel für Arbeit“ ist das Leip- ziger Werk jederzeit in der Lage, optimal auf Markt- lage und Auslastung zu reagieren; die Betriebsnut- zungsdauer lässt sich bei Bedarf ebenso kurzfristig wie unbürokratisch zwischen 60 und 140 Stunden pro Woche variieren. Ein Beispiel: Während Karos- seriebau und Montage derzeit auf eine Wochenar- beitszeit von durchschnittlich 80 Stunden ausgelegt sind, wird in der Lackiererei, dem kapitalintensivsten Abschnitt jedes Automobilwerks, regulär mehr als 120 Stunden pro Woche lackiert, gesprüht und ge- trocknet. Dabei kommen ausschließlich wasserbasierte Farblacke beziehungsweise Pulverklarlack und da- mit die umweltschonendste Lacktechnologie über- haupt zum Einsatz. Als die erste ihrer Art wird die Leipziger Lackstraße auch für Besuchergruppen zu- 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 --Flexibilität in Produktion und Vertrieb 42 --Hohe Standards bei Arbeitssicherheit und Umweltschutz 42 --Konzepte für innovativen Umweltschutz vor Ort 46 --Hohe Standards für Lieferanten und Logistik 50 --Konkret: Nachhaltig produzieren 54 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 57

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01 -- Computergesteuerte Lackierstraßen 02 -- Das Pulverklarlackverfahren erreicht einen Materialnutzungsgrad von nahezu100 Prozent und benötigt weder Wasser noch Lösungsmittel. 03 -- Ein Mix aus über 200 Arbeitszeitmodellen ist im BMW Werk Leipzig eine Voraussetzung, um flexibel auf Marktlage und Auslastung reagieren zu können. 03 58 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 --Weltweit einheitliche Leitlinien 60 --Attraktivität als Arbeitgeber sichern 61 --Individuelle Entwicklung der Mitarbeiter 64 --Arbeitszeit flexibel gestalten 68 --Konkret: Erfahrung der Mitarbeiter nutzen 70 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 59

4 Menschen machen den Unterschied

Qualifikation, Motivation und Kreativität ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen den Erfolg der BMW Group. Die knapp 106.000 Beschäftigten weltweit arbeiten in einem Umfeld, das sich über Vertrauen, Wertschätzung, gegen- seitiges Verständnis, Leistung und Gegenleistung definiert. Die über Jahre gewachsene Unternehmenskultur be- gründet die besonders hohe Leistungs- bereitschaft der Mitarbeiter und ihre ausgeprägte Identifikation mit der BMW Group. Gestützt wird dies durch die gute Zusammenarbeit zwischen Unter- nehmensführung und Betriebsrat. Für alle Mitarbeiter gelten weltweit einheit- liche Leitlinien zur Personal- und Sozial- politik. Die Beschäftigten kontinuierlich zu fördern und weiterzuentwickeln, ist Ziel der wert- und werteorientierten Personalpolitik des Unternehmens. Per- sönliche Entwicklungschancen sowie flexible Arbeitszeitregelungen machen die BMW Group zu einem erfolgreichen, attraktiven Arbeitgeber, der gesellschaft- lichen Herausforderungen, wie etwa dem demografischen Wandel, gewach- sen ist. 60

Weltweit einheitliche Leitlinien BMW Group Mitarbeiter am Jahresende* in Tsd.

Rahmenbedingungen aufgreifen – 130 Maßnahmen ableiten 120 106,0 110 101,4 104,3 Die Rahmenbedingungen für die BMW Group än- 97,3 93,6 dern sich permanent: Internationalisierung, techni- 100 90 sche Innovationen, gesellschaftliche Herausforde- 80 rungen, aber auch neue gesetzliche Vorgaben und 70 nicht zuletzt die allgemeine Entwicklung der Arbeits- 60 märkte. Die Auswirkungen auf das Unternehmen 00 01 02 03 04 erfasst und bewertet die BMW Group systematisch * Werte ohne ruhende Arbeitsverhältnisse, ohne Mitarbeiter in Altersteilzeit (Freizeit- und richtet ihre Personalprozesse, -systeme und phase) und ohne Geringverdiener -instrumente entsprechend aus. Dieses Vorgehen wird ergänzt durch die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat. Dieses Handeln ermöglicht es unterstützt die Personalpolitik Lernbereitschaft, der BMW Group, in einem sich immer schneller wan- Kreativität, Handlungsfähigkeit und Engagement der delnden Unternehmensumfeld erfolgreich zu agieren. Mitarbeiter. Die Leitlinien der BMW Group enthalten Während der unternehmensweite Planungspro- unter anderem die Achtung der Menschenrechte, zess zentral gesteuert wird, unterstützen die jewei- die gegenseitige Wertschätzung und interkulturelles ligen Personalstellen die Führungskräfte vor Ort. Ziel Denken. Darüber hinaus unterstützt die BMW Group ist es, die Qualifikationen und Kompetenzen der Vorgaben internationaler Organisationen und Initia- Mitarbeiter so einzusetzen, zu erweitern und zu ent- tiven, wie den Global Compact zu Menschenrechten wickeln, dass jeder, entsprechend seinen Talenten, und Kernarbeitsnormen, die Vereinbarungen der Fähigkeiten und seinem Wissen, den größtmöglichen Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten kann. Das Nationen (ILO), die Leitsätze der OECD für multina- gilt für fachliche ebenso wie für persönliche und tionale Unternehmen und der Business Charter for soziale Kompetenzen. Aus dieser Zielsetzung und Sustainable Development der Internationalen Han- der Unternehmensstrategie leiten sich Handlungs- delskammer (ICC). bedarfe für das Personalwesen ab. Zum Beispiel www.unglobalcompact.org – gezielter Kompetenzaufbau in Innovationsbe- www.ilo.org reichen, www.oecd.org – die Planung von Personalentwicklungsmaßnahmen www.iccwbo.org (beispielsweise Qualifizierungsangebote, Nach- wuchsprogramme), Die BMW Group greift diese Vorgaben auf und ge- – die Konzentration im Personalmarketing auf künf- staltet sie weiter aus. Auf Initiative des Betriebsrates tige Zielgruppen, unterzeichnete der Vorstand der BMW AG im Früh- – die Einflussnahme auf die Bildungspolitik bei der jahr 2005 eine weltweit geltende Erklärung über Konzeption von Studiengängen und Ausbildungs- Menschenrechte und Arbeitsbedingungen gemein- berufen. sam mit dem Vorsitzenden des EURO-Betriebsrats der BMW Group sowie dem Präsidenten des Inter- Gemeinsam Arbeits- und Sozialstandards nationalen Metallgewerkschaftsbunds. Die Verein- voranbringen barung enthält unter anderem interne Regeln zur Auch wenn sich die konkreten Rahmenbedingungen Umsetzung des Global Compact und orientiert sich an den einzelnen Standorten unterscheiden, gelten an den Grundprinzipien der ILO. für alle Mitarbeiter weltweit einheitliche Leitlinien – In der BMW Group werden Chancengleichheit zur Personal- und Sozialpolitik. Dahinter steht die und Gleichbehandlung gewährleistet ungeachtet Überzeugung, dass die Beschäftigten der entschei- ethnischer Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Reli- dende Erfolgsfaktor des Unternehmens sind. So gion, Staatsangehörigkeit, sexueller Ausrichtung, 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 --Weltweit einheitliche Leitlinien 60 --Attraktivität als Arbeitgeber sichern 61 --Individuelle Entwicklung der Mitarbeiter 64 --Arbeitszeit flexibel gestalten 68 --Konkret: Erfahrung der Mitarbeiter nutzen 70 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 61

sozialer Herkunft und politischer Einstellung, so- weit diese auf den demokratischen Prinzipien und Toleranz gegenüber Andersdenkenden beruht. – Die BMW Group bekennt sich zum Verbot der Zwangs- und Kinderarbeit auf Basis international anerkannter Übereinkommen sowie zur Vereini- gungsfreiheit und zur vertrauensvollen Zusam- menarbeit mit Arbeitnehmervertretungen. – In der BMW Group werden Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz mindestens im Rahmen der nationalen Bestimmungen ge- währleistet. Gesundheit, Sicherheit am Arbeits- platz und die menschengerechte Gestaltung der Arbeitsbedingungen sind wichtige Elemente der Unternehmenspolitik. Die Geschäftspartner und Zulieferer werden er- Oben -- Junge Mitarbeiter lernen im Einstiegs- und Entwick- mutigt, vergleichbaren Grundsätzen zu folgen. Die lungsprogramm „Drive“ auch die Arbeit in der Produktion kennen. Umsetzung der Vereinbarung begleitet das EURO- Unten -- Zunehmend wird E-Learning als ergänzende Lern- methode in der Berufsausbildung eingesetzt. Forum, eine länderübergreifende Plattform für den Informationsaustausch der europäischen Betriebs- räte innerhalb der BMW Group mit der Unterneh- mensleitung. Im Juli 2005 wurde bei BMW Brilliance Auto- motive, China, eine Arbeitnehmervertretung ins Leben gerufen. Diese von den Mitarbeitern jährlich gewählte Arbeitnehmervertretung trifft sich wö- chentlich und hat die Aufgaben, die Mitarbeiter bei sozialen Fragestellungen zu unterstützen und bei gegensätzlichen Auffassungen zwischen Unterneh- mensführung und Belegschaft zu vermitteln. Die Aktivitäten finden sowohl im Werk Shenyang als auch am Standort Peking statt und werden finanziell vom Unternehmen getragen.

Attraktivität als Arbeitgeber sichern

Nachwuchs begeistern Die Belegschaft der BMW Group ist seit 2001 kon- tinuierlich gewachsen. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BMW Group nahm weltweit um rund 12.300 zu, ein Zuwachs von mehr als 13 Pro- zent. Allein 2004 entstanden weltweit in der BMW Group mehr als 1.700 neue Arbeitsplätze. Die Mitarbeiterzahl stieg so innerhalb eines Jahres um rund 1,7 Prozent auf rund 106.000 Mitarbeiter. 62

Eine wesentliche Aufgabe der Personalpolitik der BMW Group ist es, den Nachwuchs an qualifi- zierten Mitarbeitern dauerhaft zu sichern. Mit ihrem Engagement für Forschung und Hochschulen för- dert die BMW Group die Ausbildung des akademi- schen Nachwuchses und kann so auch talentierte Mitarbeiter gewinnen. In Deutschland unterstützt die BMW Group beispielsweise den Bundeswett- bewerb Informatik. International schreibt das Unter- nehmen mit dem Scientific Award BMW Group einen der höchstdotierten Forschungspreise für Nachwuchswissenschaftler aus. www.bwinf.de www.bmwgroup.com/scientific-award

Neben Maßnahmen, die Qualifizierung des akade- mischen Nachwuchses zu erhöhen, ist die klas- sische Berufsausbildung das zweite Standbein zur Nachwuchssicherung. Ende des Jahres 2004 be- schäftigte die BMW Group 4.464 Auszubildende in über 30 Ausbildungsberufen, das sind 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Weltweit hat die BMW Group allein in den vergangenen drei Jahren über 600 zu- sätzliche Ausbildungsplätze geschaffen. 2004 star- teten 1.250 neue Auszubildende, rund 1.200 von ihnen an 25 Standorten in Deutschland. Die Ausbil- dungsquote der BMW AG, das heißt der Anteil der Auszubildenden an der gesamten Mitarbeiterzahl, Oben -- Auszubildende bei der BMW Group liegt in Deutschland bei fünf Prozent. Mitte -- Berufspraxis zum Anfassen: Teilnehmerinnen des Berufsausbildung und Studium verknüpft das Girls’ Day an einem Clay-Modell Unten -- Zusammenarbeit zwischen Universität und Unter- Nachwuchsprogramm Bridge. Zu Auszubildenden, nehmen: Transfer zwischen Theorie und Praxis die ein Studium der Ingenieurwissenschaften oder der Informations- und Kommunikationstechnologien absolvieren, hält das Unternehmen ständig die Ver- bindung. Die ausgewählten Auszubildenden stehen während ihres Grundstudiums über Veranstaltungen und eine Informations- und Kommunikationsplatt- form im regelmäßigen Kontakt zur BMW Group und zu anderen Teilnehmern. An den Abschluss des Grundstudiums kann sich die Übernahme in das studentische Förderprogramm Fastlane anschließen, das die Teilnehmer bis zum Studienabschluss be- gleitet. Dabei erhalten die Studierenden unter an- derem Unterstützung bei der Suche nach Praktika oder einem Diplomarbeitsthema. Dem Mangel an Fachkräften, vor allem bei den technischen Studiengängen, begegnet die BMW Group unter anderem damit, dass sie gezielt junge Frauen anspricht, um ihr Interesse an technischen 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 --Weltweit einheitliche Leitlinien 60 --Attraktivität als Arbeitgeber sichern 61 --Individuelle Entwicklung der Mitarbeiter 64 --Arbeitszeit flexibel gestalten 68 --Konkret: Erfahrung der Mitarbeiter nutzen 70 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 63

Berufen und Ingenieurwissenschaften zu fördern Auszubildende der BMW Group und sie für den Einstieg in das Unternehmen zu gewinnen. Ein Beispiel für dieses Bemühen ist der

Girls’ Day, an dem 2005 rund 750 Mädchen an sie- 4.750 4.464 4.500 4.306 ben Standorten teilnahmen. 2001 war die BMW 4.199 Group eines der ersten Unternehmen in Deutsch- 4.250 4.000 3.829 land, die den Girls’ Day einführten. Neben dem Girls’ 3.698 3.750 Day bieten Schnupperpraktika oder das Technik- 3.500 Camp jungen Frauen erste Einblicke in die Arbeit 3.250 bei der BMW Group. 3.000 www.girls-day.de 00 01 02 03 04

Ergebnis dieser Maßnahmen ist ein steigender An- teil weiblicher Beschäftigter. Derzeit sind 13,2 Pro- Frauenanteil an der Gesamtbelegschaft der BMW AG zent der Beschäftigten in der BMW Group Frauen. in Prozent Bereits deutlich höher liegt ihr Anteil im Bereich der gewerblich-technischen Ausbildung mit 21,6 Pro- 15 zent und bei den Praktikanten, Diplomanden, Dok- 14 13,2 12,5 12,8 toranden und Berufseinsteigern mit 29,4 Prozent. 13 12,0 12,3 12 Talentierte Mitarbeiterinnen fördert die BMW Group 11 in Kooperation mit anderen Unternehmen durch 10 das „Cross Mentoring“. Dabei betreuen erfahrene 00 01 02 03 04 Führungskräfte Mitarbeiterinnen aus einem anderen Unternehmen, die erst seit kurzem eine Führungs- position bekleiden, und unterstützen diese bei ihrem Personalaufwand der BMW Group je Mitarbeiter* Werdegang. in Tsd. Euro

Leistung und Gegenleistung 80 73,5 73,5 66,7 69,6 In der hohen Leistungsbereitschaft der Beschäftig- 70 63,5 ten und ihrer Identifikation mit der BMW Group zeigt 60 sich eine Unternehmenskultur, die die Mitarbeiter 50 darin bestärkt, sich für den Erfolg des Unternehmens 40 30 einzubringen. Das individuelle Leistungsverhalten 20 und Leistungsergebnis bestimmen dabei das Maß 00 01 02 03 04 der Gegenleistung seitens der BMW Group. Zusätz- * Werte ohne ruhende Arbeitsverhältnisse, ohne Mitarbeiter in Altersteilzeit und liche Bestandteile des Entgelts sind individueller Freizeitphase, ohne Geringverdiener Bonus sowie Weihnachts- und Urlaubsgeld. Hinzu kommen – abhängig vom Standort – Zuschüsse zur Kranken- und Unfallversicherung, Angebote zur Erfolgsbeteiligung der BMW AG im Auszahlungsjahr* Altersvorsorge und günstige Fahrzeugprogramme. in Prozent des Monatsentgelts Der Erfolg des Unternehmens zahlt sich für die Be- 155,9 schäftigten aus. Die BMW AG beteiligte ihre tarif- 160 153,4 150 lichen Mitarbeiter mit knapp 156 Prozent des Brutto- 138,0 140,7 monatsgehalts am Unternehmenserfolg 2004. 140 Insgesamt liegt das Entgeltniveau an allen Stand- 130 120,0 120 orten der BMW Group in der Regel im oberen Drittel 110 des Branchenvergleichs. 2004 betrug der Personal- 100 aufwand je Mitarbeiter rund 73.500 Euro. 01 02 03 04 05 * Neu ins Unternehmen eingetretene Mitarbeiter erhalten die volle Erfolgsbeteiligung nach vier Jahren Betriebszugehörigkeit. 64

Beliebt bei Beschäftigten und Bewerbern Individuelle Entwicklung Die Mitarbeiter sind sehr zufrieden mit ihrem Arbeit- der Mitarbeiter geber und identifizieren sich in hohem Maße mit der BMW Group. Das belegen sowohl die seit Jah- ren konstant niedrige Fluktuationsrate, die 2004 bei Aus- und Weiterbildung fördern 1,9 Prozent lag, als auch die regelmäßigen weltwei- Um gute Mitarbeiter zu finden, sie an das Unterneh- ten Befragungen. 2005 findet erneut eine globale men zu binden und weiterzuentwickeln, interpre- Mitarbeiterbefragung statt. tiert die BMW Group das Prinzip von Leistung und Auch als potenzieller Arbeitgeber ist die BMW Gegenleistung nicht nur materiell, sondern bietet Group attraktiv. Bei angehenden Ingenieuren und ihren Beschäftigten auch vielfältige Maßnahmen zur Wirtschaftswissenschaftlern an deutschen Hoch- Weiterbildung und persönlichen Entwicklung. Dabei schulen gilt die BMW Group seit Jahren als einer werden die Mitarbeiter nicht nur auf bestimmte Posi- der beliebtesten Arbeitgeber, in den letzten Jahren tionen hin gefördert, sondern im Sinne einer Entfal- auch verstärkt bei IT-Experten. Das Berliner Tren- tung ihrer Potenziale und individuellen Fähigkeiten. dence-Institut für Personalmarketing befragte Mitte Die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter baute 2004 rund 12.500 Examenskandidaten an deut- die BMW Group 2004 weiter aus und investierte schen Hochschulen. Die BMW Group nahm zum mit 232 Millionen Euro rund 18 Prozent mehr als im dritten Mal in Folge die Spitzenposition ein. Zu Vorjahr. Mit diesen Mitteln führte das Unternehmen ähnlichen Ergebnissen kam Mitte 2005 auch die unter anderem mehr als 1.000 verschiedene Maß- schwedische Marktforschungsgesellschaft Univer- nahmen zur Aus- und Weiterbildung durch. sum bei einer Befragung von mehr als 15.000 Stu- Bei der Entwicklung von Führungskräften arbei- denten an 100 europäischen Hochschulen. Für tet die BMW Group mit einem Programm, das sich Ingenieure und den naturwissenschaftlichen Nach- aus drei Bausteinen zusammensetzt: strategischer wuchs in Europa ist die BMW Group attraktivster Managementqualifizierung, Stärkung und Ausbau Arbeitgeber. Bei den Studenten der Wirtschaftswis- der individuellen Managementkompetenz sowie senschaften liegt sie europaweit auf Rang drei. Auch strategischen Diskussionen von Trends und Entwick- für südafrikanische Hochschulabsolventen ist die lungen. Die BMW Group hat sich bewusst für ein ei- BMW Group als Arbeitgeber die erste Wahl, so die genes, intern konzipiertes Führungskräfteprogramm Ergebnisse der südafrikanischen Magnet Graduate entschieden, um Unternehmenskultur und Fallbei- Umfrage für 2004. spiele mit Unternehmensbezug besser einbinden zu www.universumeurope.com können. Personalentwicklungstage und die gezielte Förderung von Mitarbeitern mit überdurchschnittli- Die große Anzahl an Bewerbungen bearbeitet die chem Potenzial runden das Angebot ab. BMW Group seit 2004 nicht mehr rein zeitpunkt- Für die Mitarbeiter der Handelsorganisation er- und stellenbezogen, sondern die Daten werden richtete die BMW Group auf 20.000 Quadratmetern über den webbasierten Job Assistenten im Bewer- Nutzfläche im Jahr 2004 eine neue Vertriebs- und berpool gespeichert. Für die Bewerber bedeutet Aftersales-Trainingsakademie in Unterschleißheim das: Auch wenn sie eine Absage für eine bestimmte bei München. Das Unternehmen investierte in diese Stelle erhalten, können sie ihre Daten online weiter- weltweit einzigartige Einrichtung 33 Millionen Euro. pflegen und werden bei passenden Stellenangebo- Wie ein großer Muster-Servicebetrieb konzipiert, ten über E-Mail informiert. Inzwischen bewerben bietet die Akademie unter anderem 70 technische sich rund 82 Prozent der Interessenten online, so Trainingsplätze für Automobile und Motorräder so- dass der Bewerberpool bereits rund 40.000 Bewer- wie einen „Virtual-Reality-Raum“, in dem Trainer ber enthält. und Teilnehmer mithilfe von Computersimulation an www.bmwgroup.com/career Fahrzeugen agieren können. Bis zu 450 Mitarbeiter können pro Tag in der Akademie geschult werden. Im Mittelpunkt steht dabei die praktische Arbeit am 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 --Weltweit einheitliche Leitlinien 60 --Attraktivität als Arbeitgeber sichern 61 --Individuelle Entwicklung der Mitarbeiter 64 --Arbeitszeit flexibel gestalten 68 --Konkret: Erfahrung der Mitarbeiter nutzen 70 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 65

Investitionen in Aus- und Weiterbildung* wie technisches und organisatorisches Wissen. Da- in Mio. Euro rauf aufbauend sind Qualität, Prozesse und Arbeits- sicherheit im jeweiligen Unternehmen Bestandteil 250 231,7 des Unterrichts. Abschließend werden die Mitarbeiter 210,5 225 196,3 für ihre Aufgaben im Unternehmen spezialisiert. 200 BMW Südafrika verpflichtet seit einigen Jahren sei- 160,1 175 ne Mitarbeiter, an AMIC teilzunehmen. Mittlerweile 150 haben alle Beschäftigten im BMW Werk in Rosslyn 125 94,9 100 eine gute Allgemeinbildung. Rund zehn Prozent der 00 01 02 03 04 gesamten Gehaltskosten investiert BMW Südafrika BMW AG BMW Group in das Training und die Entwicklung der Mitarbeiter. * Die BMW Group investiert abhängig vom aktuellen Bedarf in Aus- und Weiterbildung, so dass sich im Jahresvergleich Schwankungen ergeben. Integration leben Die Mitarbeiter der BMW Group stammen aus ver- schiedenen Kulturkreisen. Allein in Deutschland Fahrzeug, die 80 Prozent der Lerninhalte ausmacht. beschäftigt die BMW Group rund 8.000 auslän- Neben der Vertriebs- und Aftersales-Trainingsaka- dische Mitarbeiter aus mehr als 90 Nationen. Dabei demie unterhält die BMW Group acht weitere regio- steht für die BMW Group der Mensch und nicht sei- nale Trainingsstandorte in Deutschland und insge- ne Nationalität im Vordergrund. Deshalb nimmt die samt 52 weltweit. Überregionale Trainingszentren BMW Group so weit wie möglich Rücksicht auf den befinden sich in Dubai, Moskau, Kuala Lumpur und unterschiedlichen kulturellen Hintergrund. Beispiels- Peking. In China baut die BMW Group ihr vor rund weise bezieht die Planung der Schichtpläne die je- zehn Jahren begonnenes Fortbildungsprogramm weiligen nationalen Feiertage ein. Auch stellt die aus. Im Frühjahr 2005 eröffnete in Peking ein weite- BMW Group an einigen Standorten Gebetsräume res Trainingszentrum des Unternehmens im Interna- für einzelne Religionsgruppen zur Verfügung. So tional Auto Oriental Plaza. Dort erhalten chinesische wurde etwa im BMW Werk München 2005 ein neuer BMW Händler Fortbildungen im Vertrieb sowie im Gebetsraum für die muslimischen Mitarbeiter ein- Umgang mit IT-Lösungen. Das 1.500 Quadratme- gerichtet, den sie während der Verteilzeit oder ter große Trainingszentrum ermöglicht jährlich mehr Springerpausen nutzen können. Für ihre Integrations- als 46 chinesischen BMW Händlern ein fünftägiges leistungen verlieh die deutsch-türkische Freund- Training. In BMW Group internen Qualitätswettbe- schaftsföderation (DTF) der BMW Group 2004 den werben haben die chinesischen Händler bereits in Wirtschaftspreis. den vergangenen Jahren Spitzenpositionen belegt. Behinderte in verschiedene Arbeitsbereiche In Südafrika trifft die Personalentwicklung auf und -prozesse zu integrieren, ist bereits seit 1973 in besondere Voraussetzungen. Denn in der Vergan- den Aufgaben der Personalpolitik verankert. Der An- genheit verwehrte das herrschende politische Sys- teil der behinderten Mitarbeiter an den Beschäftig- tem breiten Teilen der Bevölkerung eine qualitativ ten stieg von 3,4 Prozent im Jahr 2001 auf 3,8 Pro- hochwertige Schulausbildung. Deshalb besteht am zent im Jahr 2004. Darüber hinaus werden Aufträge Standort Südafrika neben den klassischen Weiter- an staatlich anerkannte Werkstätten für Behinderte bildungsmaßnahmen teilweise Bedarf an Maßnah- vergeben. Das Auftragsvolumen erhöhte sich von men zur Verbesserung der Allgemeinbildung. Ziel von 23,4 Millionen Euro 2001 auf 29,2 Millionen Euro BMW Südafrika ist es, den Mitarbeitern die Grundlagen 2004. Im Jahr 2005 ehrte die Stiftung Pfennigpa- des landesweit anerkannten Programms der südafri- rade, deren Ziel es ist, körperbehinderte Menschen kanischen Automobilindustrie, Automotive Manufac- in Arbeit und Gesellschaft zu integrieren, die BMW turing Industry Certificate (AMIC), zu vermitteln. Zur Group. Das Unternehmen erhielt den Goldenen Ausbildung nach AMIC gehören Basiskenntnisse in Pfennig für besondere Leistungen im Umgang mit Englisch, Schreib-, Lese- und Rechenfähigkeiten so- behinderten Menschen. 66

Sicherheit und Gesundheit Die Gesundheit ihrer Mitarbeiter und damit auch die Produktivität fördert die BMW Group, indem sie Maß- nahmen zur Unfallvermeidung im Bereich der Arbeits- sicherheit und zur Prävention von Erkrankungen ergreift. Die „Luxemburger Deklaration zur betrieb- lichen Gesundheitsförderung in der Europäischen Union“ ist dabei das Leitbild für gesundheitspoliti- sche Maßnahmen. Zertifizierte Managementsysteme gewährleisten hohe Arbeitssicherheitsstandards an den Produktionsstandorten weltweit. So konnte die Zahl der meldepflichtigen Betriebsunfälle an den deutschen Standorten innerhalb von zehn Jahren auf ein Drittel gesenkt werden. Nachdem 2003 Oben -- Die Schwenkmontage erlaubt den Einbau des die meldepflichtigen Betriebsunfälle um mehr als Tanks in aufrechter Körperhaltung und reduziert so die 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegan- körperlichen Belastungen. Unten -- Höhenverstellbare Tische in der Kabelbaum- gen waren, stabilisierte sich 2004 dieses niedrige montage entlasten Rücken und Knie. Niveau bei 308 meldepflichtigen Arbeitsunfällen in der BMW AG. Auch international konnte die Zahl der Arbeitsunfälle gesenkt werden. Zwischen 2000 und 2004 nahm die Zahl der meldepflichtigen Be- triebsunfälle um 20 Prozent ab. Die Krankenquote betrug 2004 lediglich 3,9 Prozent. Die BMW Group bietet eine umfassende medi- zinische Versorgung, Schulungen sowie regelmäßige Aufklärung über Arbeitsschutz und Gesundheits- gefahren an. Sportprogramme ergänzen diese Maß- nahmen, die das Bewusstsein der Mitarbeiter für die Gesundheitsvorsorge schärfen. Beispielsweise beugt das standortübergreifende Bewegungskonzept „MoveUp“ Erkrankungen am Muskel- und Skelett- apparat vor. Darüber hinaus bietet die BMW Group freiwillige Tests zur Darmkrebsvorsorge oder Trai- nings für Mitarbeiter mit Herz- und Kreislauferkran- kungen. Für die betriebliche Darmkrebsvorsorge erhielt die BMW Group 2004 den Felix Burda Award in der Kategorie „Sonderpreis für Unternehmen“. Die BMW Group investiert in die Gesundheitsvor- sorge ihrer Mitarbeiter, beispielsweise jährlich rund 100.000 Euro für die Unterhaltung der Fitnesscenter, in denen die BMW Mitarbeiter sportlichen Ausgleich zu ihrer Arbeit finden. Ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze sorgen dafür, dass körperliche Belastungen so gering wie möglich gehalten werden. Ein Beispiel: Bisher wurde ein Großteil der Tätigkeiten in der Kabel- baummontage bedingt durch die starre Karosse in gebückter Haltung, kniend oder im Sitzen durch- 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 --Weltweit einheitliche Leitlinien 60 --Attraktivität als Arbeitgeber sichern 61 --Individuelle Entwicklung der Mitarbeiter 64 --Arbeitszeit flexibel gestalten 68 --Konkret: Erfahrung der Mitarbeiter nutzen 70 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 67

Ausgaben für Arbeitssicherheit * der BMW AG Krankenquote in der BMW AG in Mio. Euro in Prozent

8,5 5,0 8,0 4,8 7, 4 7, 5 4,6 4,4 6,9 4,3 7, 0 4,4 4,2 4,1 6,5 6,1 4,2 3,9 6,0 5,6 4,0 5,4 5,5 3,8 5,0 3,6 00 01 02 03 04 00 01 02 03 04 * umfassen u.a. Personal-, Material- und Raumkosten

Unfallhäufigkeitsrate* der BMW AG Behindertenquote der BMW AG in Prozent

7,5 4,50 6,9 6,9 7,0 6,6 4,25 6,5 4,00 3,8 3,7 6,0 3,75 5,3 3,4 3,4 3,4 5,5 5,2 3,50 5,0 3,25 4,5 3,00 4,0 2,75 00 01 02 03 04 00 01 02 03 04 * Zahl der meldepflichtigen Betriebsunfälle je 1 Mio. geleisteter Arbeitsstunden

geführt. Hier konnte die BMW Group 2004 ihre Mit- Resources“ (eHR) optimiert die BMW Group Per- arbeiter im BMW Werk München deutlich entlasten. sonalprozesse und schafft für alle Mitarbeiter neue Nach der Einrichtung höhenverstellbarer Tische in Zugangskanäle zu webbasierten Anwendungen der Kabelbaummontage werden Rumpf, Knie und und Services. Durch die damit verbundenen stan- Nacken nun um weniger als die Hälfte beansprucht. dardisierten Abläufe gewinnen nicht nur die Füh- Die Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge rungskräfte Freiräume. Das System entlastet auch orientieren sich an den lokalen Bedingungen der die Mitarbeiter des Personalwesens von adminis- einzelnen Standorte. In Südafrika steht deshalb die trativen Aufgaben, die damit stärker gestaltend und Bekämpfung von HIV/AIDS nicht nur im Mittelpunkt beratend tätig sein können. der betrieblichen Gesundheitsvorsorge, sondern Das Mitarbeiterportal Network, ein Zugangs- auch des gesellschaftlichen Engagements von kanal zu webbasierten Anwendungen des eHR Pro- BMW Südafrika. Derzeit plant die BMW Group, die jektes, macht den Mitarbeitern umfassende perso- erfolgreichen Programme von BMW Südafrika auf nalisierte Informationen zugänglich. Beispielsweise weitere Standorte weltweit zu übertragen. können die Mitarbeiter auf ihr Arbeitszeitkonto zu- greifen, ihre persönlichen Daten selbst pflegen oder Mitarbeiterportal stärkt Eigenverantwortung den nächsten Urlaub beantragen. Informationen Seit 2005 wird die Personalplanung und -entwick- über die private Altersvorsorge lassen sich ebenso lung durch ein webbasiertes Instrument unterstützt. abrufen wie eine Funktion zum Kauf von Beleg- Im Rahmen des Programms „Excellence in Human schaftsaktien. Hinzu kommen Informationen zum 68

Teilzeitkräfte der BMW AG Telearbeitsplätze der BMW AG

3.200 2.800 4.500 2.632 3.936 3.000 = 4,0% 4.000 = 3,5% 2.800 2.483 3.500 2.302 = 3,4% 2.600 3.000 2.711 2.191 = 3,3% 2.400 = 3,3% 2.500 2.006 2.200 2.000 1.154 2.000 1.500 987 1.800 1.000 00 01 02 03 04 00 01 02 03 04

Arbeitsplatzumfeld und aktuelle Nachrichten zum damit auch ihre Leistungsmotivation. Dem Unter- Unternehmen und zu den jeweiligen Unternehmens- nehmen ermöglichen die Arbeitszeitmodelle, schnell bereichen. Zum Jahresende 2004 nutzten Network auf Marktschwankungen zu reagieren. Eine solche bereits 64.000 Mitarbeiter. bedarfsgerechte Nutzung der Kapazitäten steigert Network können alle Beschäftigten nutzen, die die Effizienz und sichert Arbeitsplätze. Das Spek- über einen PC mit Internetzugang verfügen. Für alle trum betrieblicher Gestaltungsmöglichkeiten um- Mitarbeiter ohne PC stellt die BMW Group in den fasst die Flexibilisierung der Tages-, Wochen-, Mo- Werken und Niederlassungen so genannte „Network nats- und Jahresarbeitszeit. Sie reicht von Gleit- und Kioske“ auf, über die die Mitarbeiter auf das System Teilzeit über rollierende Mehrfachbesetzungen bis zugreifen können. Damit wird der „Einstieg ins Netz“ hin zu längeren Freizeitblöcken. Ein bewährtes In- für alle Beschäftigten des Unternehmens gewährleis- strument der Arbeitszeitregelung in der Produktion tet. Bis Sommer 2005 wurden zunächst in den deut- sind Arbeitszeitkonten. Diese ermöglichen, die schen BMW Werken und Niederlassungen flächen- saisonalen, konjunkturellen und produktabhängigen deckend 675 Network Kioske installiert. Schwankungen auszugleichen. Zeitauf- und Zeit- abbau für die jeweiligen Werke oder Bereiche regeln Vereinbarungen zwischen Unternehmensleitung und dem Betriebsrat. Arbeitszeit flexibel gestalten Arbeitszeitkonten haben sich beispielsweise bei der Modernisierung der Produktionsanlagen Unternehmen und Beschäftigte arbeiten im BMW Werk München im Januar 2004 bewährt. zusammen Die Modernisierung umfasste unter anderem einen Von flexiblen Arbeitszeiten profitieren Mitarbeiter Umbau der Lackiererei und Fahrzeugmontage. Im und Unternehmen. Auf Basis der guten Zusammen- Zuge der umfangreichen Umbaumaßnahmen muss- arbeit zwischen Arbeitnehmervertretung und Un- te das Werk die Produktion in einigen Bereichen für ternehmensführung hat die BMW Group mehr als mehrere Wochen unterbrechen. Statt durch Urlaub 300 Arbeitszeitmodelle an ihren Standorten weltweit zu überbrücken, glichen die Beschäftigten die pro- umgesetzt. Die flexiblen Arbeitszeitmodelle helfen duktionsfreie Zeit weitgehend durch den Abbau ihrer den Mitarbeitern, sowohl beruflichen Anforderungen Arbeitszeitkonten aus. als auch privaten Interessen nachzukommen. Dies Bereits seit 1986 arbeitet über die Hälfte der fördert ihre Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz und derzeit rund 10.000 Beschäftigten im Werk Regens- 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 --Weltweit einheitliche Leitlinien 60 --Attraktivität als Arbeitgeber sichern 61 --Individuelle Entwicklung der Mitarbeiter 64 --Arbeitszeit flexibel gestalten 68 --Konkret: Erfahrung der Mitarbeiter nutzen 70 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 69

burg im Zweischichtbetrieb neun Stunden am Tag und im Schnitt vier Tage pro Woche. Die Maschi- nen laufen jedoch sechs Tage in der Woche. Dieses Modell mit Samstagsarbeit wurde von der BMW Group und dem Betriebsrat eingeführt, um die Ka- pazitäten zu nutzen und die Maschinenlaufzeiten von der Arbeitszeit zu entkoppeln. Gegenüber dem normalen Zweischichtbetrieb sind Maschinen und Anlagen höher ausgelastet. Auch die Beschäftigten profitieren: Anders als bei einer herkömmlichen Fünf-Tage-Woche haben die Mitarbeiter deutlich weniger Arbeitstage pro Jahr. Im Schichtrhythmus von drei Wochen verfügen sie über einen Freizeit- block von fünf zusammenhängenden Tagen. Sams- tagsarbeit fällt alle drei Wochen an. Da sich mit Ein- Oben -- Network Kioske ermöglichen einen einfachen führung dieses Arbeitszeitmodells drei Mitarbeiter Zugang zum Mitarbeiterportal im Intranet. zwei Arbeitsplätze teilen, ergaben sich zusätzlich Unten -- Pausenraum in der Fahrzeugmontage des BMW Werks Leipzig positive Impulse für den Arbeitsmarkt. Nur die enge, einvernehmliche Zusammenarbeit von Betriebsrat und Unternehmensführung macht solche innovativen Arbeitszeitmodelle möglich.

Arbeitszeit eigenverantwortlich gestalten Rund 34.000 Mitarbeiter an allen Standorten in Deutschland können ihre Arbeitszeit eigenverant- wortlich über Gleitzeitregelungen gestalten, sofern sie dies mit ihrer Führungskraft abstimmen. Dies gilt überwiegend für Beschäftigte in Entwicklungs-, Planungs- und Verwaltungsbereichen. Einen Schritt weiter geht die BMW Group bei ihren außertariflichen Führungskräften. Ihre tägliche Arbeitszeit wird nicht mehr erfasst. Im Vordergrund stehen nicht die An- wesenheitsdauer, sondern die vereinbarten Ziele. Im mittleren und oberen Management sind Eigenver- antwortung und individuelle Gestaltungsspielräume am stärksten ausgeprägt. Für diese Führungskräfte gilt „Arbeitszeitsouveränität“ ohne jegliche Zeiter- fassung. Auch Urlaubskonten werden nicht mehr geführt. Voraussetzung für diese Form der Arbeits- zeitgestaltung sind Ergebnisorientierung und unter- nehmerisches Handeln seitens der Mitarbeiter. 70

Konkret -- Erfahrung der Mitarbeiter nutzen. Herausforderungen des demografischen Wandels in der Gesellschaft.

Die Menschen in den Industrieländern werden im- Kompetenzen leisten ältere Mitarbeiter einen ent- mer älter. Gleichzeitig sinkt in zahlreichen Industrie- scheidenden Beitrag. Ziel der Personalentwicklung ländern die Geburtenrate. In der Konsequenz verän- und -planung der BMW Group ist es, vor allem auch dert sich die Altersstruktur der Gesellschaft. Nach im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Berechnungen des Statistischen Bundesamtes in über das gesamte Berufsleben der Beschäftigten Deutschland wird im Jahr 2050 die Hälfte der deut- – die Leistungsbereitschaft und -fähigkeit zu wahren; schen Bevölkerung älter als 48 Jahre sein, ein Drittel – die Flexibilität, Motivation und Innovationsfähigkeit ist dann über 60 Jahre alt. Während im Jahr 2001 zu fördern; 100 Menschen im Erwerbsalter von 20 bis 59 Jah- – Möglichkeiten zu bieten, die Kompetenzprofile an ren noch 44 Personen ab 60 Jahren gegenüber- neue und steigende Qualifikationsanforderungen standen, wird sich diese Relation – der so genannte anzupassen. Altersquotient – bis 2050 deutlich verändern. Dann Dies setzt bei allen Beschäftigten im Unternehmen stehen 100 Erwerbstätigen bereits 78 Personen voraus, dass sie ein Bewusstsein für die gesellschaft- über 60 Jahre gegenüber. Durch diese Verschie- lichen und wirtschaftlichen Veränderungen ent- bungen in der Altersstruktur wird sich das Angebot wickeln. So können sie eigenverantwortlich Vorsorge an Arbeitskräften zumindest bei einzelnen Qualifi- für das Alter treffen – nicht nur in finanzieller Hin- kationen und Berufsgruppen in den kommenden sicht, sondern ebenso in gesundheitlichen Fragen Jahren verringern. Das deutsche Bundesinstitut für und bei der Erhaltung ihrer Kompetenz. Bevölkerungsforschung zieht daher den Schluss: „Die Arbeitskräfte werden nicht nur knapper, sondern Heute für morgen: Chancen erkennen und auch älter.“ ergreifen www.bib-demographie.de Die Herausforderungen der Zukunft sind bekannt, die Ziele gesteckt. Deshalb hat die BMW Group im Die Alterung der Gesellschaft wirkt sich nicht nur auf März 2004 das Projekt „Heute für morgen“ gestar- die sozialen Sicherungssysteme aus, sondern auch tet. Es soll den kontinuierlichen demografischen auf das gesellschaftliche Zusammenleben insgesamt Wandel als Chance für das Unternehmen nutzen. und die Wirtschaft. So lässt sich die beschriebene So werden im Rahmen des Projektes bestehende Entwicklung auch in der BMW Group beobachten. Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge weiter aus- gebaut und neue Präventionsansätze entwickelt. Erfolg mit einer erfahrenen Mannschaft sichern Gegenwärtig wird unter anderem ein „lebensbe- Schon diese wenigen Fakten zeigen: Die BMW gleitendes Gesundheitsprogramm“ entwickelt, das Group wird ihren Unternehmenserfolg künftig mit spezifische Präventionsangebote für jede Alters- einer im Durchschnitt älteren Belegschaft erzielen. stufe vorsieht. Verschiedene Pilotprojekte in der Mit ihren über Jahre gewonnenen Erfahrungen und Weiterbildung fördern die Lernbereitschaft und 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 --Weltweit einheitliche Leitlinien 60 --Attraktivität als Arbeitgeber sichern 61 --Individuelle Entwicklung der Mitarbeiter 64 --Arbeitszeit flexibel gestalten 68 --Konkret: Erfahrung der Mitarbeiter nutzen 70 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 71

Alterspyramidenvergleich 2001/2050 in Deutschland Altersaufbau der Bevölkerung im Erwerbsalter in Tsd./Lebensalter in Jahren in Deutschland in Tsd.

100 60.000 56.000 90 52.000 32% 30% 30% 80 48.000 29% 44.000 29% 70 30% 40.000

60 36.000 38% 37% 31% 35% 32.000 34% 50 33% 28.000 40 24.000 20.000 39% 30 32% 36% 16.000 30% 37% 37% 20 12.000 8.000 10 4.000

600 3000 300 600 2000 2010 2020 2030 2040 2050 Männer Frauen 20- bis 34-Jährige 2001 35- bis 49-Jährige 2050 50- bis 64-Jährige Quelle: Statistisches Bundesamt 2003 Quelle: Statistisches Bundesamt 2003

Lernfähigkeit über das gesamte Erwerbsleben. Sie Altersvorsorge ergänzen und so ihre Altersvorsorge ermöglichen den Mitarbeitern, ihre Stärken zu er- flexibel gestalten. kennen und ihre persönliche Lernleistung im beruf- Mit dem Projekt „Heute für morgen“ sind die lichen Alltag noch gezielter umzusetzen. relevanten Handlungsfelder definiert. In den folgen- Ein weiteres Ziel des Projekts ist es, bis zum den Monaten werden die Maßnahmen weiter ausge- Ende des Jahrzehnts neue Altersteilzeitregelungen arbeitet und schrittweise umgesetzt. Im Anschluss zu entwickeln, die auch in Zukunft eine flexible Be- überführt die BMW Group die Maßnahmenpakete in endigung der Erwerbsphase zulassen. Denn es ein unbefristetes Programm. Denn so viel ist sicher: entspricht dem Wunsch vieler Mitarbeiter, vor dem Der Wandel in der Bevölkerung und somit in Gesell- Erreichen des gesetzlichen Rentenalters aus dem schaft und Wirtschaft wird sich in den kommenden Erwerbsleben ausscheiden zu können. Um das Be- Jahrzehnten unvermindert fortsetzen. wusstsein für die demografischen Veränderungen zu schärfen, setzt die BMW Group bereits seit Jah- ren verschiedene Maßnahmen um. Beispielsweise weist sie ihre Mitarbeiter in der internen Kommuni- kation auf die demografischen Veränderungen hin und stärkt ihre Eigenverantwortung, indem sie ihnen zwei Modelle zur privaten Altersvorsorge anbietet: das Persönliche Vorsorgekapital (PVK) und das Per- sönliche Vorsorgekapital „Riester“. Mit diesen kön- nen die Mitarbeiter die gesetzliche und betriebliche 72 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 --Verantwortung wahrnehmen, Gesellschaft mitgestalten 74 --Weltweites Engagement für kulturelle Vielfalt 80 --Konkret: Engagement mit Herz und Verstand 82 73

5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns

„Wir tragen Verantwortung“ – unter die- sem Leitsatz engagiert sich die BMW Group an ihren Standorten und darüber hinaus für den Erhalt und die Zukunfts- fähigkeit der Gesellschaft. Nicht zuletzt hängt der Erfolg eines Unternehmens auch von einem stabilen gesellschaftli- chen Umfeld ab. Die BMW Group ge- staltet deshalb – zum Nutzen aller Betei- ligten – wichtige Rahmenbedingungen mit und integriert gesellschaftspolitische Programme in ihre Nachhaltigkeitsstra- tegie. Aus den Unternehmenszielen und der Unternehmenskultur, die Er- folgsorientierung, Weltoffenheit, Ver- trauen und Transparenz verbindet, leitet die BMW Group die Kernthemen ihres gesellschaftspolitischen Engagements ab: Verkehrssicherheit, Bildung, inter- kultureller Austausch, der Kampf gegen HIV/AIDS, vor allem in Südafrika, sowie Kunst und Kultur. Das langjährige Enga- gement fördert nicht nur die Identifika- tion der Mitarbeiter mit dem Unterneh- men, sondern begründet und bestärkt auch das Vertrauen der Gesellschaft in die BMW Group als verlässlichen Partner und stärkt so die Reputation des Unternehmens nach innen und außen. 74

Verantwortung wahrnehmen, auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen an Gesellschaft mitgestalten den einzelnen Standorten ein und fördert unter anderem soziale Einrichtungen oder lokale Events. Beispielsweise unterstützt die BMW Group im Bun- Vertrauen braucht Partner desstaat ihres amerikanischen Werkes Spartanburg, Politische, soziale und wirtschaftliche Stabilität ba- South Carolina, das Projekt „Call me MISTER“ der sieren auf Vertrauen. Insofern ist es entscheidend, Clemson University. Ziel dieses Projektes ist es, den dass Unternehmen als Teil der Gesellschaft ihre ge- Anteil farbiger Grundschullehrer von derzeit rund sellschaftspolitische Verantwortung wahrnehmen. einem Prozent anzuheben, um dem Anteil der ethni- Neben der Verantwortung für Mitarbeiter und Aktio- schen Minderheiten von rund 40 Prozent an der näre, Kunden und Geschäftspartner besitzt soziales Bevölkerung besser gerecht zu werden. Universitä- Engagement für die BMW Group einen hohen ten mit einem hohen Anteil afroamerikanischer Stu- Stellenwert. Das Unternehmen setzt sich seit Jahr- denten fördern deshalb gezielt die Lehrerausbildung zehnten dafür ein, dauerhafte Partnerschaften zu ihrer Studenten. etablieren. Das Engagement konzentriert sich auf Ein drängendes Problem in Südafrika ist die Kinder und Jugendliche in aller Welt sowie auf die Ausbreitung von HIV/AIDS. Die gesellschaftspoliti- Menschen im Umfeld der Standorte, um gesell- schen Aktivitäten von BMW Südafrika widmen sich schaftliche Entwicklungen zu gestalten. Dabei agiert daher in besonderer Weise dem Kampf gegen die die BMW Group als Auftraggeber und Initiator ge- Immunschwächekrankheit. Im lokalen Gesundheits- sellschaftlicher Projekte. Weltweiter Ansatz ist es, programm „AID for AIDS“ versorgt die BMW Group Hilfe zur Selbsthilfe für die beteiligten Menschen, die infizierten Mitarbeiter und ihre Familien unter Gruppen, Städte oder Gemeinden zu leisten. Dane- anderem mit allen erforderlichen Medikamenten. ben unterstützt die BMW Group ausgewählte inter- Beratungen zu Ernährung und Lebensführung sowie nationale Kunst- und Kulturprojekte. Weltweit hat Gesundheitschecks, aber auch eine psychologische das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren Betreuung runden das Programm ab. Zweimal pro einen zweistelligen Millionenbetrag für die Unter- Woche bietet ein Psychologe im Werk Rosslyn und stützung und Durchführung sozialer, kultureller und auf Wunsch auch in den Familien der Infizierten humanitärer Projekte aufgewendet. Das Engage- Beratungsgespräche an. Knapp neun von zehn Be- ment, das die Mitarbeiter weltweit in die gesellschaft- schäftigten nahmen an einem freiwilligen HIV-Test lichen und sozialen Programme des Unternehmens und an Beratungsgesprächen teil. einbringen, und die Nutzung der vielfältigen Res- So erfolgreich die Maßnahmen von BMW Süd- sourcen des Konzerns erhöhen den Wert der Pro- afrika auch sind; um die Immunschwächekrankheit jekte weit über die Investitionssumme hinaus. wirksam einzudämmen, bedarf es eines breiteren www.bmwgroup.com/socialcommitment Engagements. Deshalb greift die BMW Group auch in Projekten, die primär andere Ziele verfolgen, das Probleme vor Ort angehen Thema HIV/AIDS auf. Ein Beispiel hierfür ist das Gesellschaftliche Verantwortung beginnt für die Projekt SEED (Schools Environmental Education BMW Group immer auch vor Ort. Politisches und Development). BMW Südafrika unterstützt mehr als kulturelles Selbstverständnis der Anwohner, aber 60 südafrikanische Schulen, in denen die Kinder auch gesellschaftliche oder wirtschaftliche Probleme einen verantwortungsvollen Umgang mit der Um- schaffen an jedem Standort ein eigenes Umfeld. Mit welt und die Grundlagen einer gesunden Ernährung ihren Nachbarschaftsaktivitäten geht die BMW Group erlernen. In Südafrika gehört der Kampf gegen 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 --Verantwortung wahrnehmen, Gesellschaft mitgestalten 74 --Weltweites Engagement für kulturelle Vielfalt 80 --Konkret: Engagement mit Herz und Verstand 82 75

HIV/AIDS zum gesellschaftlichen Engagement und zur betrieblichen Gesundheitsvorsorge. Derzeit plant die BMW Group, die erfolgreichen Programme von BMW Südafrika auf ihre Standorte in China, Russ- land und Thailand zu übertragen. Die Mitarbeiter an anderen Standorten der BMW Group unterstützen das Engagement ihrer südafrikanischen Kollegen. Beispielsweise schlos- sen sich die BMW Niederlassungen in den USA, Großbritannien, Deutschland, Australien und Neu- seeland der Aktion zum zehnjährigen Jubiläum der südafrikanischen Demokratie an und sammelten ebenfalls für den Nelson Mandela Childrens Fund. BMW Südafrika hatte anlässlich des Jubiläums eine limitierte Auflage von zehn BMW 3er Automobilen Oben -- Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein spielerisch gefertigt und zu Gunsten des Fonds versteigert, der erlernen: Kinder im SEED-Projekt sich auch für den Kampf gegen HIV/AIDS einsetzt. Unten -- Die MINI Kinder-Verkehrsschule in Ravensburg Auch in Thailand leistet die BMW Group Unterstüt- zung für AIDS-Kranke. Dort versorgt sie die Patien- ten eines AIDS-Hospitals mit Medizin, Kleidung und Nahrung. Die Förderung globaler Initiativen gegen die Immunschwächekrankheit ergänzt das Engage- ment an den einzelnen Standorten. Bereits fünfmal unterstützte die BMW Group den Wiener Life Ball, eine der weltweit bedeutendsten Benefiz-Veranstal- tungen gegen die Immunschwächekrankheit. 2005 entwarf das Modehaus Versace ein MINI Cooper Cabrio für den Life Ball. www.bmw.co.za www.lifeball.org

Verkehrssicherheit erhöhen Die Verkehrssicherheit zu erhöhen, ist für einen Her- steller von Automobilen und Motorrädern originäre Aufgabe und Anliegen. Die BMW Group steigert nicht nur die aktive und passive Sicherheit ihrer Pro- dukte, sondern übernimmt generell Verantwortung für die Verkehrsteilnehmer. Gemeinsam mit externen Partnern entwickelt und realisiert sie Projekte zur Verkehrssicherheit. Ihre Programme richten sich be- sonders an Kinder, Jugendliche sowie junge Fahr- anfänger. 76

Gerade für Kinder birgt der Straßenverkehr hohe Risiken. Mit der ersten MINI Kinder-Verkehrsschule, die im Frühsommer 2004 eröffnete, gibt die BMW Group Kindern die Möglichkeit, auf spielerische Art das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu erlernen. Im Ravensburger Spieleland am Bodensee stellt die BMW Group 34 Elektro-MINI für das Training auf einem Sicherheitsparcours zur Verfügung. Hier er- lernen Kinder ab dem Grundschulalter im theoreti- schen und praktischen Unterricht die wichtigsten Verkehrsregeln. Die Aktion „Schulwegpläne für ABC-Schützen“, die die BMW Group 1995 initiiert hat, spricht dage- Oben -- Der Modellversuch „Schulen im gesellschaftlichen gen Schulanfänger an. Mehr als 600 Grundschulen Verbund“ verbindet Berufspraxis und Schulunterricht. in Berlin und München beteiligen sich inzwischen Mitte -- „Tatfunk“ auf Sendung Unten -- Zahlreiche Projekte fördern die Verkehrserziehung an der Aktion. Hier erhält jeder Schulanfänger einen von Kindern und Jugendlichen in aller Welt. eigenen Schulwegplan, um sicher zur Schule und nach Hause zu gelangen. Kooperationspartner sind die Verkehrswacht, Elternbeiräte und die Polizei. Fahranfängern bietet das Projekt „Könner durch Er-fahrung“ Praxis im Umgang mit dem Fahrzeug und Tipps für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Zusammen mit der Verkehrswacht führt die BMW Group in Bayern ein kostenloses Sicherheitstraining für junge Fahrer durch. Das Ergebnis: Die Absolven- ten des Kurses verursachen ein Drittel weniger Ver- kehrsunfälle als der Durchschnitt ihrer Altersgruppe. Bereits seit 1977 gehören Fahrertrainings in mehre- ren Leistungsstufen zum Programm der BMW Group. Während sich das Kompakttraining an Fahrer zwi- schen 18 und 25 Jahren richtet, wendet sich das Aufbautraining an fortgeschrittene Fahrer. Das Inten- siv- oder Perfektionstraining fokussiert dagegen auf das Fahren bei Autobahngeschwindigkeiten. Mittler- weile nehmen jährlich rund 15.000 Fahrer in 13 Län- dern an den Fahrertrainings der BMW Group teil. Die Projekte für mehr Verkehrssicherheit gehen über die deutschen Grenzen hinaus. In Argentinien etwa organisiert die BMW Group an Gymnasien Vor- träge über Verkehrssicherheit. Argentinien beklagt jährlich rund 1.000 Verkehrstote und damit deutlich mehr als vergleichbare Länder. Hauptursache der 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 --Verantwortung wahrnehmen, Gesellschaft mitgestalten 74 --Weltweites Engagement für kulturelle Vielfalt 80 --Konkret: Engagement mit Herz und Verstand 82 77

Unfälle sind Fahrlässigkeit, Müdigkeit und Alkohol- zusammen, damit Kinder von Migrantenfamilien konsum. Gerade die Gruppe der jungen Fahrer unter- auch nach dem Umzug in die Hauptstadt Peking ihre schätzt offensichtlich die Gefahren des Straßenver- Schulausbildung fortsetzen können. In entwickelten kehrs. So sind knapp 20 Prozent der Verkehrstoten Industrienationen verfolgt die BMW Group dagegen zwischen 16 und 24 Jahre alt. Ziel der Vorträge an das Ziel, Fachwissen zu vermitteln und gleichzeitig den Schulen ist es, die jungen Autofahrer auf die Si- soziale Schlüsselqualifikationen für das berufliche cherheitsregeln und Gefahren des Straßenverkehrs Leben zu fördern. hinzuweisen. Der Modellversuch „Schulen im gesellschaftli- Mit einem ähnlichen Engagement macht die chen Verbund“ kombiniert Fachunterricht und Be- BMW Group in China Kinder auf die Gefahren des rufspraxis und bringt die Berufswelt ins Klassenzim- Straßenverkehrs aufmerksam. Denn auf chinesischen mer: Mitarbeiter der BMW Group werden als externe Straßen verunglücken täglich mehr als 70 Kinder Fachleute in den Unterricht einbezogen, der teilweise schwer. In dem 2005 gestarteten Projekt arbeitet in den Ausbildungshallen von BMW Werken stattfin- das Unternehmen eng mit den Bildungsabteilungen det. An den Produktionsstandorten in Regensburg, verschiedener chinesischer Großstädte zusammen, Dingolfing, Landshut, München und Berlin beteiligte um jährlich in mehr als 400 Kindergärten und Grund- sich jeweils eine Hauptschule an dem Schulversuch. schulen Veranstaltungen zur Verkehrserziehung Die BMW Group initiierte das Projekt und setzte es anzubieten. In ihrem Programm „Slowing down for gemeinsam mit der Freien Universität Berlin und dem Children“ und mit Unterstützung der Verkehrspoli- Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und zei unterrichtet die BMW Group Kinder, wie sie sich Kultus um. Im Frühjahr 2005 schloss eine gemeinsa- angemessen im Straßenverkehr verhalten sollen. me Evaluation das Projekt ab. Die Comicfigur „A Bao“ weist auf die gefährlichsten Aufgegriffen wurde die Idee, externe Experten Situationen im Straßenverkehr hin und gibt Tipps, in den Unterricht einzubeziehen, im Schulprojekt wie diese zu umgehen sind. Dieses spielerische „Tatfunk“. In der gymnasialen Oberstufe vermittelt Element sichert die Aufmerksamkeit und Beteiligung das Projekt unternehmerische Schlüsselqualifika- der Kinder an dem Verkehrserziehungsprogramm. tionen wie Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Verantwortungsbereitschaft am Beispiel jour- Bildung: Schlüsselqualifikationen stärken nalistischer Arbeit. Anfänglich als Modellversuch Indem die BMW Group ihre Verantwortung auf dem gefördert, wird der eigenverantwortliche Praxisun- Gebiet der Bildung wahrnimmt, trägt sie zu einer terricht von „Tatfunk“ inzwischen an 20 Schulen in wettbewerbsfähigen und nachhaltig denkenden ganz Deutschland umgesetzt. Schüler der zwölften Gesellschaft bei. Davon profitiert letztendlich auch Jahrgangsstufe produzieren binnen eines Jahres das Unternehmen, das gut ausgebildete Mitarbeiter in einem eigenständigen Kurs komplette Radiosen- benötigt und generell auf eine leistungsfähige Ge- dungen. Dabei arbeiten die Jugendlichen, begleitet sellschaft angewiesen ist. Wie bei den Projekten von einem Redakteur, als Hörfunkredaktion und er- zur Verkehrserziehung kooperiert die BMW Group lernen die Grundlagen des Journalismus. Zum Ab- auch in der Bildungsarbeit für junge Menschen mit schluss bewerten Hörfunkexperten die produzierten externen Partnern aus Wissenschaft und Praxis. Sendungen und geben den Nachwuchsjournalis- In China besteht höherer Bedarf, gerade für sozial ten qualifiziertes Feedback. Im Rahmen von „Tatfunk“ schwächere Gruppen eine allgemeine Grundbildung arbeiten die BMW Group und die Eberhard von zu ermöglichen. Hier arbeitet die BMW Group seit Kuenheim Stiftung unter anderem mit dem Bayeri- 2005 mit der China Youth Development Foundation schen Rundfunk und dem Bayerischen Staats- ministerium für Unterricht und Kultus zusammen. www.tatfunk.de 78

Die interdisziplinären Unterrichtsmaterialien „Faszi- Den wissenschaftlichen Nachwuchs fördert die nation Automobilbau“ und das Projekt zur Wasser- BMW Group beispielsweise mit dem Scientific

stofftechnologie „H2 – Mobilität der Zukunft“ erstellte Award. Alle zwei Jahre zeichnet sie Hochschulab- die BMW Group gemeinsam mit pädagogischen solventen für hervorragende Abschlussarbeiten Instituten. Beide Materialien stehen in deutscher aus. Diese Auszeichnung wird seit 1991 verliehen und englischer Sprache zur Verfügung. In der Infor- und zählt mit einem Preisgeld von 70.000 Euro zu mationsmappe „Expertenwissen Wasserstoff“ ist den höchstdotierten Forschungspreisen weltweit. das Thema für die Lehre an chinesischen Univer- 2005 beteiligten sich rund 230 Nachwuchswis- sitäten aufbereitet. Die Materialien berücksichtigen senschaftler aus 26 Ländern an dem Wettbewerb. für China spezifische Fragestellungen zur Wasser- Die Arbeiten stammten aus 24 Fachbereichen von stoffthematik und sind in Mandarin verfasst. Ergän- Maschinenbau über angewandte Informatik und zende Informationen bietet der chinesische Online- Elektrotechnik bis hin zu Medizin, Architektur, Jura Auftritt zu BMW CleanEnergy. Ebenfalls mit dem und Kulturwissenschaften. Unter dem Wettbewerbs- Thema Wasserstoff und Energienutzung befasst motto „Passion for Innovation“ wurden jeweils drei sich die Unterrichtsmappe „Energie bewegt uns“. Doktorarbeiten sowie drei Magister- und Diplomar- Mit ihr spricht die BMW Group Schülerinnen und beiten ausgezeichnet. In der Regel können Forscher Schüler der Jahrgangsstufen drei und vier an und nur in geeigneten Netzwerken ihre Ergebnisse er- führt sie an die Probleme bei der Nutzung von fossi- folgreich in Produkte und Prozesse umsetzen. Den len Energiequellen heran. Neben erstem Fachwis- Scientific Award nutzen junge Wissenschaftler da- sen vermittelt die Unterrichtsmappe Informationen her auch als Chance, sich mit anderen Forschern zur bewussten Nutzung von Energie im Alltag. sowie mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissen- In Großbritannien wurden die Online-Lernpro- schaft auszutauschen. Die BMW Group organisiert gramme der BMW Group ausgezeichnet, die Schüler regelmäßig Treffen der Alumni und ihrer Profes- und Lehrer unter anderem zu den Themen Ver- soren, um die Kontakte untereinander zu vertiefen. kehrssicherheit und BMW CleanEnergy informiert. 2005 fand die Preisverleihung im BMW Werk Leipzig Die Website, die in Spitzenzeiten von 1,4 Millionen statt. Nutzern monatlich aufgerufen wird, erhielt 2003 den www.bmwgroup.com/scientific-award International Visual Communications Award in Gold für ihr innovatives CleanEnergy Lernprogramm. Zusätzlich erreichte die Lernprogramm-Website das höchste Niveau bei der Umsetzung der Stan- dards, die das World Wide Web Consortium (W3C) für die behindertengerechte Gestaltung von Inter- netangeboten aufgestellt hat. www.bmweducation.co.uk 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 --Verantwortung wahrnehmen, Gesellschaft mitgestalten 74 --Weltweites Engagement für kulturelle Vielfalt 80 --Konkret: Engagement mit Herz und Verstand 82 79

Interkulturelles Lernen für Verständnis und Toleranz Verständnis und Offenheit gegenüber anderen Kul- turen, unter Beibehaltung des eigenen kulturellen Selbstverständnisses, werden immer wichtiger in Zeiten des Übergangs von nationalen zu globalen Gesellschaften. Die BMW Group ist in mehr als 130 Ländern tätig und beschäftigt allein in Deutsch- land Mitarbeiter aus mehr als 90 Nationen. Vor die- sem Hintergrund ist interkulturelles Verständnis für die BMW Group nicht nur moralische Verpflichtung, sondern auch wirtschaftliche Notwendigkeit. Des- halb hat das Unternehmen Projekte und Programme gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt ins Leben gerufen, um innerhalb und außerhalb des Unter- Oben -- Voneinander lernen mit Spaß: Schüler der Kapellen-Volks- nehmens ein Klima der Akzeptanz und des gleich- schule in Augsburg bei der Verleihung des BMW Group Award für berechtigten Miteinanders der Kulturen zu schaffen. Interkulturelles Lernen 2005 Unten -- Prof. Dr. Anand Kumar, Jawaharlal Nehru University, New Das kontinuierliche Engagement begann vor Delhi, Indien, erläutert das „Global Studies Programme“. In diesem 25 Jahren mit einem Austauschprogramm für Mitar- interkulturellen Lehrprojekt untersuchen 30 Teilnehmer aus18 ver- beiterkinder. Heute reichen die Projekte von Me- schiedenen Nationen die Globalisierung aus sozialwissenschaft- licher Perspektive. dienpaketen und Online-Angeboten über Theater- stücke und Unterrichtsmaterialien bis hin zu inter- nationalen Förderpreisen für wissenschaftliche Arbeiten und Praxisprojekte. 2005 wurde der BMW Group Award für Interkulturelles Leben bereits zum achten Mal verliehen. Die Universität Bremen erhielt den Award für die Pilotstudie „Die Kultur des Inter- kulturellen“, während die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, die University of KwaZulu-Natal in Durban und die Jawaharlal Nehru University in Neu Delhi für ihren zweijährigen Masterstudiengang „Global Studies Programme“ ausgezeichnet wurden. In den Vorjahren hatten zahlreiche internationale Projekte aus dem Schul- und Vorschulbereich den Award gewonnen. Auch die BMW Group selbst ist für ihr interkulturelles Engagement ausgezeichnet worden. 2004 erhielt sie den deutsch-türkischen Freund- schaftspreis. www.bmwgroup.com/award-life 80

Weltweites Engagement Der Europäische Musik Sommer Berlin „young. für kulturelle Vielfalt euro.classic“ findet seit dem Jahr 2000 mit der BMW Group als „Erster Partner“ statt. Auf diesem Festival im Konzerthaus am Gendarmenmarkt Einzigartigkeit bewahren begegnen sich alljährlich Jugendorchester aus Seit über drei Jahrzehnten engagiert sich die BMW Deutschland und ganz Europa. Höhepunkt im Jahr Group für Kunst und Kultur. Das Unternehmen för- 2004 war das Campusprojekt: Zwei Orchester aus dert rund 100 hochwertige Projekte in aller Welt und Lettland und Spanien probten eine Woche gemein- unterstützt so den Austausch mit seinem kulturel- sam in neuer Besetzung Werke von Ludwig van len Umfeld, lokal wie global. An diesem Austausch Beethoven, Arvo Pärt und Gustav Mahler. Zu den beteiligen sich sowohl die Mitarbeiter des Unterneh- 15 Konzerten kamen insgesamt 21.500 Zuhörer. mens als auch die interessierte Öffentlichkeit. Dar- www.young-euro-classic.de stellende und Bildende Kunst, Musik und Diskus- sionsforen unterstützt die KulturKommunikation der Den französischen „Concours d’Architecture“ för- BMW Group. Darüber hinaus initiiert sie zahlreiche dert die BMW Group als Kooperationspartner. Der Programme für Kultur im Unternehmen. Unter der Wettbewerb zum Thema Mobilität wird an allen obersten Prämisse der Unabhängigkeit von Kunst 24 Architektur-Hochschulen in Frankreich seit 1998 und Kultur ist das Engagement auf dauerhafte Part- in der Regel alle zwei Jahre ausgeschrieben. Auf- nerschaften ausgerichtet. Nicht nur in der Kunst gilt gabe war 2003 die Gestaltung einer Trambahnsta- Freiheit als Garant für bahnbrechende Werke; auch tion. Eine internationale Jury bewertete die 250 ein- in erfolgreichen Unternehmen ist sie Voraussetzung gereichten Entwürfe, ehe sie der Öffentlichkeit in für bedeutende Innovationen. Projekte zu fördern, einer vier- bis sechswöchigen Ausstellung vorgestellt die die kulturelle Einzigartigkeit jedes Landes zum wurden. Der „Concours d’Architecture 2005/06“ Ausdruck bringen, ist Ziel der BMW Group. So greift ist für die Gestaltung eines Wohngebäudes ausge- ihr Kulturprogramm auch die Ideen und Vorstellun- schrieben, das Wohnungen für Behinderte integriert. gen der Mitarbeiter weltweit auf. Aufgabe der Studenten ist es, ein Gebäude mit hoher Umgebungsqualität zu entwerfen, das den Internationale Kulturveranstaltungen Anforderungen von Behinderten an Mobilität gerecht In der australischen Metropole Melbourne eröffnete wird. 2003 der Federation Square. Das hochmoderne www.bmw.fr Kultur- und Veranstaltungszentrum beherbergt Cafés, Kinos, Restaurants und das BMW Edge at Federation Die Opera Ireland präsentiert eine Woche im Früh- Square – ein Amphitheater für 450 Zuschauer. In jahr und Herbst mit Unterstützung der BMW Group dem futuristischen Theaterbau aus Stahl, Zink und ihr Programm im Gaiety Theatre, Dublin. Das 1941 werden zahlreiche von der BMW Group ge- gegründete Haus ist seit Mitte der 90er Jahre der förderte Veranstaltungen ausgerichtet. Dazu gehört größte Opernbetrieb Irlands. In der SMS Summer das BMW Youth Music Blast: Die Gewinner des Opera School steht die Förderung junger Musiker Jugendwettbewerbs „Generations of Jazz in Mount im Mittelpunkt. Einmal jährlich bringt die Oper Stu- Gambier“ erhalten hier die Gelegenheit, mit dem denten aus aller Welt für Meisterklassenkurse zu- renommierten Jazzmusiker James Morrison auf- sammen. Zur öffentlichen Verbreitung von Themen zutreten. rund um die Oper organisiert die Opera Ireland fer- www.bmw.com.au ner eine Vortragsreihe, unterstützt von der BMW Group und der Irish Times. www.operaireland.com 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 --Verantwortung wahrnehmen, Gesellschaft mitgestalten 74 --Weltweites Engagement für kulturelle Vielfalt 80 --Konkret: Engagement mit Herz und Verstand 82 81

Das Festival de México in Mexiko-Stadt wird seit 1996 von der BMW Group als Kooperationspartner begleitet. Über 1.300 Künstler nehmen an diesem internationalen Kulturfestival teil, das regelmäßig mehr als eine Million Besucher anlockt. Ein Großteil der Veranstaltungen aus den Sparten Musik,Thea- ter, Tanz, Kino und Bildende Kunst findet unter freiem Himmel auf Plätzen und Boulevards der Me- tropole statt. Die BMW Group engagiert sich hier vor allem in den Bereichen Oper und Musik. In China fördert die BMW Group junge, talen- tierte Künstler mit den Schwerpunkten zeitgenös- sische Kunst, Theater und Musik. So spielte das von der BMW Group unterstützte Orchester des Conservatory of Music Beijing 2004 in der Pekinger Sun Yat-sen Konzerthalle. Daneben fördert das Unternehmen die Zusammenarbeit des Konserva- toriums mit dem internationalen Beethovenfest Bonn. Seit 1999 finden Festivals der beiden Kooperations- partner statt. 2005 ermöglicht die BMW Group dem Jugendorchester des Conservatory of Music Beijing die Teilnahme am young.euro.classic-Festival in Berlin. Ein weiteres Projekt ermöglichte der chine- sischen Jungregisseurin Cao Kefei, die in Deutsch- land und der Schweiz Regie studierte, ihr Theater- stück „Endstation Beijing“ in Peking aufzuführen. In der Sparte Bildende Kunst engagierte sich die BMW Group für die Fotoausstellung des renom- Oben -- „Oper für alle“ in München: freier Eintritt zu Musikgenuss mierten Regisseurs Wim Wenders, die in Peking, unter freiem Himmel Shanghai und Guangzhou gezeigt wurde. Mitte -- Am Festival de México, das sich über ganz Mexiko-Stadt www.bmwgroup.com/culture erstreckt, beteiligen sich regelmäßig mehr als 1.300 Künstler. Unten -- Das Orchester des Conservatory of Music Beijing eröffnet das young.euro.classic-Festival in Berlin 2005. 82

Konkret -- Engagement mit Herz und Verstand. Niedrige HIV-Infektionsrate durch Prävention und Information bei BMW Südafrika

Auf riesigen Billboards entlang des Motorway von ken. Besonders bedeutsam für den Erfolg des Johannesburg nach Pretoria, im Fernsehen und Programms sind die Peer Educators. Dies sind Mit- im Rundfunk empfehlen Prominente und Politiker arbeiter, die auch in ihrer Freizeit ihre Kolleginnen den lebensrettenden Gebrauch von Kondomen. und Kollegen, deren Familien und Freunde motivie- Im BMW Werk von Rosslyn, unweit der südafri- ren, sich testen und beraten zu lassen. kanischen Hauptstadt Pretoria, ist die kostenlose Das Programm erstreckt sich nicht nur auf die Abgabe von Kondomen in Waschräumen gelernte rund 3.000 Mitarbeiter in Rosslyn, sondern, wie von Praxis. In diesen Räumen werden Leben gerettet, AIDS-Aktivisten gefordert, auch auf deren Familien- oder vielmehr: Hier retten Menschen ihr eigenes mitglieder und zukünftig auch auf die BMW Händler- Leben. Dank jahrelanger Aufklärung greifen sie organisation und Zulieferbetriebe. BMW Südafrika nach dem Händewaschen bewusst zweimal in die übernimmt hier eine Vorreiterrolle am Kap. Bei rot-blaue Metallbox neben dem Handtuchhalter, von BMW Südafrika sind, im Bedarfsfall, auch die Kosten der aus sie ein fragendes „BMW cares – do you?“ der Medikamente für die Angehörigen bis zu einer anspringt. Mit dem ersten Griff ziehen sie ein silber- Höhe von 1.200 Rand (knapp 150 Euro) im Monat graues Plastiktütchen aus der Box, auf der eine rote gedeckt; bei stark gefallenen Medikamentenpreisen Schleife, „Not for sale“ und die „AIDS-Helpline“ eine hinreichende Absicherung. gedruckt sind. Und mit dem zweiten erhalten sie Wolfgang Stadler, Präsident von BMW Süd- eine kleine Broschüre: „Warum und wie man Kon- afrika, verweist nicht ohne Stolz auf die Erfolge des dome benutzt.“ Eine Gebrauchsanweisung zum Programms, dem eine, wie er das nennt, „Kultur des Überleben. Vertrauens“ zugrunde liege. Rund 86 Prozent der Die Kondomspender in den Toiletten sind nur Angestellten hätten sich bereits freiwillig testen las- ein Teil, der aber vielleicht alltäglichste und zugleich sen, das Problembewusstsein und der Kenntnis- auffälligste Teil des umfangreichen HIV/AIDS-Prä- stand der BMW Mitarbeiter liege weit über dem Lan- ventionsprogramms, mit dem BMW Südafrika seit desdurchschnitt, die Zahl der Neuinfizierten folglich nunmehr viereinhalb Jahren gegen die weitere weit darunter. Stadler hat keine Probleme zuzugeben, Ausbreitung der Seuche in Südafrika kämpft, dem dass nicht nur die Sorgepflicht eines Unternehmens Land mit der, gemessen an der Gesamtbevölke- gegenüber seinen Mitarbeitern BMW Südafrika rung, weltweit höchsten Zahl von Infizierten. Rund zum Kampf gegen HIV/AIDS antreibt, sondern auch 5,6 Millionen der insgesamt 45 Millionen Südafrika- der nüchterne ökonomische Sachverstand. Das ner sind infiziert – jeder achte. 40 Prozent aller Todes- neue Südafrika sei „auf dem richtigen Weg“ und fälle bei Erwachsenen sind die Folge von AIDS, jähr- der Standort viel versprechend, verkündet Stadler. lich stecken sich rund 600.000 Menschen neu mit Längere Ausfallzeiten von HIV-infizierten oder AIDS- dem Virus an. Deutlich mehr als eine halbe Million kranken Mitarbeitern, die man für gutes Geld aus- AIDS-Waisen leben in Südafrika, 2010 werden es gebildet habe, gelte es da zu vermeiden. Soziales schon rund zwei Millionen sein. Engagement ist dieser Sicht zufolge nicht allein Kern des HIV/AIDS-Workplace-Programms bei eine Sache des Herzens, es ist auch eine des Ver- BMW Südafrika sind freiwillige HIV-Tests, hinzu standes, weshalb Manager von „social investment“ kommen Aufklärungskampagnen, Beratung, eine sprechen. betriebliche Gesundheitsversicherung, ein Frauen- BMW Group Personalvorstand Ernst Baumann forum – drei von zehn Südafrikanerinnen werden geht noch einen Schritt weiter. Für ihn ist „social Opfer sexueller Übergriffe – und, gegebenenfalls, investment“ längst kein weicher Faktor mehr. BMW die Behandlung von HIV-Infizierten und AIDS-Kran- sei nicht allein wegen der Qualität seiner Fahrzeuge 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 --Verantwortung wahrnehmen, Gesellschaft mitgestalten 74 --Weltweites Engagement für kulturelle Vielfalt 80 --Konkret: Engagement mit Herz und Verstand 82 83

01 -- Gemeinsam setzen die Mitarbeiter des BMW Werks in Rosslyn Zeichen gegen AIDS.01 02 -- Das Gesundheits- und Wellnesszentrum in Soshanguve 03 -- Persönliche Beratung ist eines der zahlreichen Angebote im Gesundheitsprogramm bei BMW Südafrika.

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das beliebteste Unternehmen in Südafrika. „Der dem Zentrum. Schon frühmorgens windet sich die gesellschaftliche Fokus macht einen wesentlichen Schlange der Wartenden einmal um den flachen Teil unseres Erfolges aus“, sagt der 57-Jährige, der Backsteinbau, der Behandlungs-, Computer- und Anfang der 90er Jahre selbst einmal Werksleiter von Gemeinschaftsräume unter einem Dach vereint. Um BMW Südafrika war. In einer Welt, in der – nicht nur das Gemeindezentrum herum bauen die Bewohner in Südafrika – sozialer Zusammenhalt immer mehr als Teil des Projekts Gemüse an. Ganz in der Nähe, erodiere, reiche es für Unternehmen nicht mehr in von BMW Südafrika unterstützten SEED (School aus, wenn allein ihre Produkte überzeugten: „Sie Environmental Education Development) – Schulen müssen auch als Firmen akzeptiert werden.“ Bau- mit von Umweltbewusstsein geprägten Lehrinhal- mann warnt Unternehmen davor, in schwierigen ten, wird ebenfalls Gemüse angebaut. Ein wichtiger Zeiten zuerst beim „social investment“ den Rotstift Beitrag zur Selbstversorgung aber auch für eine anzusetzen: „Wer dies tut, verliert Akzeptanz – und gesunde Ernährung, die gerade für HIV-Infizierte so Umsatz.“ zentral ist. BMW Südafrika liegt in den Augen von einhei- Das „Multi-Purpose Health & Wellness Center“ mischen AIDS-Aktivisten wie der „Treatment Action in Soshanguve, so der offizielle Name, ist weit mehr Campaign (TAC )“ in Südafrikas Kampf gegen HIV/ als eine Gesundheitseinrichtung – es ist ein Zen- AIDS mit an vorderster Front. In einer von BMW trum des sozialen Miteinanders. Eines sozialen Mit- Südafrika organisierten Diskussion zwischen TAC - einanders, bei dem natürlich AIDS-Aufklärungs- Aktivisten und Regierungsvertretern in Pretoria und -Beratungsbroschüren nicht fehlen dürfen. machte sich Hoffnung breit, dass es zu einem not- Zur Einweihung kam zwar eigens BMW Group wendigen nationalen Bündnis gegen die todbrin- Vorstand Ernst Baumann nach Soshanguve gereist, gende Immunschwächekrankheit kommen kann. aber es war auch der Tag von Dr. Natalie Mayet. Noch aber hat die südafrikanische Regierung Jener Frau, von der ihre Kollegen sagen, sie sei ein die Führungsrolle in der Bekämpfung gegen HIV/ Glücksfall für das Unternehmen. Dr. Natalie Mayet AIDS nicht übernommen. Dies macht das Engage- leitet den Gesundheitsdienst von BMW Südafrika ment der Wirtschaft umso dringlicher. BMW Süd- und ist damit auch verantwortlich für das HIV/AIDS- afrika unterstützt daher zusammen mit anderen Programm. Sie ist die treibende Kraft hinter dem Unternehmen die „South African Business Coalition social investment – und zugleich sein Gesicht. Und against HIV/AIDS“ (Sabcoha). Die Organisation koor- sie ist diejenige, die 189 Männern und Frauen, diniert die Anti-AIDS-Programme der Unternehmen, rund sechs Prozent der BMW Beschäftigten, sagen schärft durch Kampagnen das Problembewusstsein musste, dass sie HIV-positiv sind. Nur sie und ihre der Öffentlichkeit – und wirkt als Pressure Group Mitarbeiter kennen die Namen, für die Kollegen und auf die Regierung. Nach Einschätzung von Sabcoha- Vorgesetzten bleiben die Infizierten anonym. Das ist Sprecher Brad Mears hat man aber noch einen lan- die Basis der Kultur des Vertrauens. gen Weg vor sich: „Der Kampf gegen AIDS ist kein Im Gespräch mit den positiv Getesteten, so 100-Meter-Sprint, er ist ein Marathonlauf. Und da ist erklärt Dr. Mayet, versuche sie ihnen klarzumachen, es überaus hilfreich, wenn nun einige die Führungs- dass bis zum Ausbruch von AIDS oft Jahre verge- arbeit übernehmen – so wie BMW.“ hen, dass eine veränderte Lebensweise, gesündere Zu dieser Führungsarbeit zählt auch, dass das Ernährung, weniger Alkohol den Zeitpunkt ebenso Investment ins Soziale nicht am eigenen Firmenho- verschieben können wie Medikamente, dass die rizont enden darf, wenn der Kampf erfolgreich sein Betroffenen noch arbeiten, noch ihre Familien ver- soll. BMW Südafrika hat das erkannt und sein Enga- sorgen, kurzum: dass sie noch leben könnten. Frü- gement auf die Gemeinden seiner Mitarbeiter aus- her, vor den Aufklärungs- und Beratungskampagnen, geweitet. Nicht immer fließen dabei Gelder. Zuwei- hätten die BMW Mitarbeiter die Diagnose „HIV-posi- len erweist es sich als wesentlich effektiver, sein tiv“ als Todesurteil verstanden. „Ich kaufe mir einen Know-how einzubringen. So wurde Ende April 2005 Sarg und warte auf den Tod“ – das sei die daraus in Soshanguve, Heimatort jedes fünften Mitarbeiters resultierende Einstellung gewesen. Heute sei das des Werkes in Rosslyn, ein „Gesundheits- und Well- anders. „Die Menschen wissen, dass ihnen geholfen nesszentrum“ feierlich eröffnet, bei dem BMW Süd- werden kann – sie wissen, dass sie eine Perspektive afrika das Projektmanagement übernommen hatte. haben.“ Bis zu 5.000 Menschen im Monat strömen nun zu 1 Strategie 7 2 Produktverantwortung wahrnehmen 19 3 Einheitliche Standards im Produktionsnetzwerk 41 4 Menschen machen den Unterschied 59 5 Gesellschaftliche Verantwortung – ein Aspekt nachhaltigen Handelns 73 --Verantwortung wahrnehmen, Gesellschaft mitgestalten 74 --Weltweites Engagement für kulturelle Vielfalt 80 --Konkret: Engagement mit Herz und Verstand 82 85

01 02

01 -- Information und Beratung sind entscheidend im Kampf gegen HIV/AIDS. 02 -- Dr. Natalie Mayet, Leiterin des Gesundheitsdienstes, erläutert, wie HIV-Infizierten mit Medikamenten und der richtigen Ernährung geholfen werden kann. 03 -- Letzte Vorbereitungen für die offizielle Eröffnung des Gesundheits- und Wellnesszentrums in Soshanguve 03 86 BMW Group Kennzahlen

BMW Group Kennzahlen1] 2000 2001 2002 2003 2004

Fahrzeug-Produktion Automobile2] Einheiten 834.519 904.335 1.090.258 1.118.940 1.250.345 Personal im Produktionsbereich3] Anzahl 52.254 58.286 60.294 62.354 63.731 Beschwerden von Anwohnern4] Anzahl 74 159 146 102 58 Bebauungsgrad5] % – 20,4 – 21,5 – Grundstücksfläche m2 – 15.301.975 – 15.746.127 –

Energieverbrauch Energieverbrauch gesamt MWh 2.636.565 2.788.126 3.503.102 3.295.277 3.672.212 Energieverbrauch je produzierte Einheit MWh/Einheit 3,16 3,08 3,216] 2,94 2,94 Strom (fremd) MWh 1.163.233 1.262.232 1.180.217 1.501.045 1.586.457 Strom (eigen) MWh 94.757 83.331 95.057 115.323 127.981 Heizöl MWh 23.729 21.727 27.536 22.237 17.008 Kohle MWh00000 Fernwärme MWh 117.896 297.025 166.159 209.677 187.418 Erdöl MWh00000 Erdgas MWh 1.236.950 1.207.142 2.129.190 1.562.309 1.881.329

1] Mit den BMW Group Kennzahlen sind die folgenden Produktionsstandorte Automobil und Motorenfertigung weltweit erfasst: Automobilproduktion Dingolfing, Komponenten- fertigung Landshut, Automobilproduktion und Motorenfertigung München, Automobilproduktion Regensburg, Automobilproduktion Rosslyn, Südafrika, Automobilproduktion Spartanburg, USA, Motorenfertigung Steyr, Österreich, ab 2002 MINI Produktion in Oxford, Großbritannien, und ab 2003 Motorenfertigung Hams Hall, Großbritannien. 2] 2000 und 2001 nur BMW Automobile berücksichtigt aufgrund des Anlaufs der MINI Produktion in 2001 3] Werte für den Produktionsbereich Automobile ohne Auszubildende 4] Seit 1998 gestiegen durch Lackiererei München; Ursache: alter KTL-Trockner/Neubau des gesamten Vorbehandlungsbereichs bis 2002 5] Anteil von versiegelter versus nicht versiegelter Fläche. Erhebung alle zwei Jahre. 6] Höhere Energieintensität bedingt durch fortgesetzte Umstellung auf umweltfreundliche Wasserbasis- und Pulverklarlacktechnologie. 87

BMW Group Kennzahlen1] 2000 2001 2002 2003 2004

Investitionen/Aufwendungen2] Umweltschutzinvestitionen (ohne Großinvestitionen) Mio. Euro 15,8 15,9 20,7 25,3 34,2 Laufende Umweltaufwendungen Mio. Euro 31,5 32,1 33,2 33,5 40,53]

Emissionen

4] Kohlendioxid (CO2) gesamt t 870.862 897.507 1.068.690 1.125.939 1.169.786

CO2 je produzierte Einheit t/Einheit 1,04 0,99 0,98 1,00 0,94

Stickoxide (NOx) t 476 404 481 533 559

Schwefeldioxid (SO2) t6671010 Kohlenmonoxid (CO) t 244 277 283 315 399 Flüchtige organische Lösungsmittel (VOC) t 2.679 2.780 3.521 3.219 2.817 VOC je produzierte Einheit kg/Einheit 3,21 3,07 3,235] 2,88 2,26 Partikel, Staub t 37 34 28 38 43

Wasser Abwasser gesamt m3 2.206.733 2.085.809 2.324.655 2.419.775 2.239.646 Wasserverbrauch/Wasser-Input m3 3.344.939 3.391.628 3.618.995 3.633.135 3.789.703 Prozesswasser-Input für Produktion gesamt m3 2.481.127 2.277.757 2.293.257 2.105.625 2.469.001 Prozessabwasser m3 882.286 971.938 998.917 1.101.988 1.041.526 Prozessabwasser für Produktion je produzierte Einheit m3/Einheit 1,06 1,07 0,92 0,98 0,83 Summe Schwermetalle und Schwermetallverbindungen kg 318 318 347 412 439

Abfall Abfall gesamt t 291.082 305.634 317.129 399.876 397.151 Abfall je produzierte Einheit kg/Einheit 349 354 291 357 318 Stoffe zur Verwertung t 268.998 279.492 295.275 372.268 375.924 Abfall zur Beseitigung t 22.084 26.141 21.854 27.301 21.227 Schrott t 297.838 317.920 326.364 315.222 344.746

1] Mit den BMW Group Kennzahlen sind die folgenden Produktionsstandorte Automobil und Motorenfertigung weltweit erfasst: Automobilproduktion Dingolfing, Komponenten- fertigung Landshut, Automobilproduktion und Motorenfertigung München, Automobilproduktion Regensburg, Automobilproduktion Rosslyn, Südafrika, Automobilproduktion Spartanburg, USA, Motorenfertigung Steyr, Österreich, ab 2002 MINI Produktion in Oxford, Großbritannien, und ab 2003 Motorenfertigung Hams Hall, Großbritannien. 2] Werte für die deutschen Produktionsstandorte 3] ab 2004 inklusive Werk Leipzig

4] inklusive CO2-Emissionen der externen Stromerzeugung 5] struktureller Anstieg 2002 bedingt durch neuen Berechnungsmodus gemäß VOC-Verordnung (31. BlmSchV) 88 Glossar

A DJSI World ACEA Abkürzung für „Dow Jones Sustainability World Index“. Gemein- Abkürzung für „Association des Constructeurs Européens d’Auto- sam von Dow Jones und der Schweizer Anlage-Agentur SAM mobiles“. Verband europäischer Automobilhersteller. Sustainable Asset Management geschaffene Indexfamilie für Unternehmen, die ihre Strategie am Konzept der Nachhaltigkeit Audit ausgerichtet haben. Die BMW Group ist seit 1999 in den Dow Betriebsprüfung zur Überprüfung des betrieblichen Umweltmanage- Jones Sustainability Indexes an führender Stelle vertreten. mentsystems. Auxiliary Power Unit (APU) E zur Stromversorgung für das Bordnetz eines Fahrzeugs. Econsense Forum für Nachhaltige Entwicklung, initiiert vom Bundesverband B der Deutschen Industrie, jedoch mit eigener Rechtspersönlichkeit. BMW CleanEnergy Die BMW Group ist Gründungsmitglied der im Sommer 2000 ins bezeichnet die Initiative der BMW Group für eine nachhaltige Ener- Leben gerufenen Institution. giestrategie. Ziel ist es, Produkte zu entwickeln, die dem Gedanken EMAS der Nachhaltigkeit folgen und der Verantwortung für die Zukunft Abkürzung für „Eco-Management and Audit Scheme“. Manage- gerecht werden. Die BMW Group strebt deshalb die Nutzung von ment-Tool für Firmen und Organisationen, das Abschätzungen, Wasserstoff als Energieträger der Zukunft an. Dabei setzt das Unter- Berichte und Verbesserungen ihrer Umweltleistungen ermöglicht. nehmen auf den wasserstoffbetriebenen Verbrennungsmotor, weil er die Ansprüche der Kunden an Leistung, Dynamik, Kosten und F Reifegrad am besten erfüllt. FIZ Brennstoffzelle Abkürzung für das Forschungs- und Innovationszentrum der Die Brennstoffzelle ist ein elektrochemischer Energiewandler, der BMW Group in München. Bindeglied zwischen der Forschung und Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser verbindet („kalte Verbren- dem Serieneinsatz in der Produktion. nung“). Dabei wird elektrischer Strom mit einem hohen Wirkungs- Flottenverbrauch grad erzeugt. Zahlenmäßig gewichteter durchschnittlicher Kraftstoffverbrauch der im Betrachtungszeitraum zugelassenen Neufahrzeuge eines C einzelnen Fahrzeugherstellers oder der Automobilbranche insge- Clean Energy Partnership (CEP) samt. ist Teil der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung. Ziel ist es, die notwendige Infrastruktur zur Wasserstofferzeugung FTSE4Good Index und Betankung fortzuentwickeln sowie entsprechende Fahrzeuge Aktienindex von Financial Times und London Stock Exchange, in unter Alltagsbedingungen zu testen. Neben Bundesministerien und den die BMW Group aufgenommen wurde. FTSE4Good orientiert verschiedenen Unternehmen ist auch die BMW Group an dem fünf sich an der Einhaltung ökologischer und ethischer Kriterien (Um- Jahre laufenden Projekt beteiligt. weltverträglichkeit, Stakeholder-Beziehungen, Einhaltung und För- derung der Menschenrechte). Cleaner Production Deklaration des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). K Die BMW Group hat die Verpflichtung zur umweltfreundlichen Pro- Kohlendioxid (CO ) duktion im September 2001 unterzeichnet. 2 entsteht unter anderem bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe

ConnectedDrive wie Kohle, Erdöl und Erdgas. Das durch Verbrennung erzeugte CO2 Mit dem Begriff ConnectedDrive, der sich aus den englischen hat den größten Anteil am zusätzlich vom Menschen verursachten Worten „verbinden“ (to connect) und „fahren“ (to drive) zusammen- Treibhauseffekt. setzt, bezeichnet die BMW Group das Zusammenspiel von Fahrer, KOVP Fahrzeug und Umwelt im Verkehr. Ziel ist es, so viele Informationen Abkürzung für Kundenorientierter Vertriebs- und Produktionspro- wie gewünscht und nötig so individuell und ergonomisch wie mög- zess. Das übergeordnete Ziel des KOVP lautet, jedem Kunden sein lich für den Fahrer aufzubereiten. Die drei ConnectedDriveTeilberei- individuelles Wunschauto zu seinem vereinbarten Wunschtermin cheTelematik- und Online-Dienste sowie Fahrerassistenzsysteme zu liefern. machen das Fahren komfortabler, sicherer und effizienter. L D Leichtbau DIN EN ISO 14001 Schlüsseltechnologie zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs von ist eine weltweit anwendbare Normenreihe für Umweltmanage- Automobilen. Bis zu 0,3 Liter Kraftstoff lassen sich auf 100 Kilo- mentsysteme in jeder Art von Unternehmen. Darin sind Richtlinien metern sparen, wenn ein Auto um 100 Kilogramm leichter wird. für ein Umwelt-Audit enthalten, das im Gegensatz zum EU-Öko- Audit jedoch nicht veröffentlicht werden muss. Seit April 1997 M besteht die Möglichkeit, die ISO-14000-Normen mit dem EU-Öko- Methan (CH ) Audit zu verknüpfen. 4 Gasförmiger Kohlenwasserstoff, ist Hauptbestandteil von Erdgas und entsteht z.B. bei der unvollständigen Verbrennung fossiler Energieträger sowie bei Faul- und Gärungsprozessen (Biogas). Für den Menschen ungiftig, aber ein für den Treibhauseffekt relevantes Gas. 89

N Sustainability Nachwachsende Rohstoffe (NAWAROs) Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung berücksichtigt gleich- sind organische Stoffe pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, die berechtigt die ökologische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung. als Rohstoffe für die Industrie oder als Energieträger genutzt wer- Die „Weltkommission für Umwelt und Entwicklung“ der Vereinten den. Im Gegensatz zu fossilen Rohstoffen (z.B. Erdöl) erneuern sie Nationen definierte Nachhaltigkeit 1987 als eine Entwicklung, die sich jährlich oder in überschaubaren Zeiträumen. Anwendungen in die Bedürfnisse der jetzigen Generation befriedigt, ohne die Lebens- der Automobilindustrie z.B. für Sitzpolster, Textilien, Hutablagen grundlagen künftiger Generationen zu gefährden. Die wirtschaftli- oder als Dämmmaterial in Türen. che Relevanz nachhaltigen Handelns zeigt sich für die BMW Group an den drei Aspekten Ressourcen, Reputation und Risiko. O Online-Ordering T Online-Ordering trägt wesentlich zur Erhöhung der Änderungsflexi- Telematik bilität von individuellen Kundenaufträgen bei, beschleunigt die Auf- Produkte und Dienstleistungen, die mit Hilfe modernster Kommu- tragsabwicklung und erlaubt es, schon bei der Bestellung durch nikationsanlagen und Satellitenortung (GPS) für mehr Mobilität und den Kunden die Baubarkeit des Fahrzeugs zu überprüfen und einen Sicherheit sorgen sollen. festen Liefertermin zuzusagen. Wichtiger Bestandteil des KOVP. U P UNEP Produktionsnetzwerk United Nations Environment Programme, wurde 1972 als Umwelt- Das Produktionsnetzwerk der BMW Group besteht weltweit aus programm der Vereinten Nationen gegründet. 16 Werken sowie acht Montagewerken. Die gegenseitige Belie- ferung mit Systemen und Komponenten sowie Produktivität und V Agilität zeichnen das Netzwerk aus. VALVETRONIC Das Funktionsprinzip von VALVETRONIC ist der variable Ventilhub. Pulverklarlack Er übernimmt die Aufgabe der Drosselklappe, die nun nicht mehr Klarlack ist die oberste Schicht einer Automobillackierung. Bei der benötigt wird. Ergebnis ist ein Motor, der frei und somit verbrauchs- BMW Group wird erstmals weltweit ein Pulverklarlack in der Serien- günstig atmen kann. fertigung eingesetzt. Pulverklarlacklackierung arbeitet emissionsfrei und erreicht einen Recyclinggrad von 99 Prozent. VES Verkehrswirtschaftliche Energiestrategie. Zusammenschluss füh- R render Automobilhersteller und Energieunternehmen unter Schirm- Recycling und Demontage Zentrum (RDZ) herrschaft des Bundesverkehrsministeriums in Deutschland. Ziel Im Jahre 1990 war die BMW Group der erste Automobilhersteller, ist eine Potenzialabschätzung aller alternativen Kraftstoffe. Der ak- der in seinem Werk Landshut eine eigene Pilot-Demontageanlage tuelle Stand der VES: Wasserstoff ist der Kraftstoff mit dem größten in Betrieb nahm. Diese wurde weiterentwickelt und im Jahre 1994 Potenzial. als Recycling und Demontage Zentrum in Unterschleißheim bei München neu eröffnet. Seit 1998 ist das RDZ als Entsorgungsfach- betrieb und nach der Altauto-Verordnung zertifiziert. Ressourcen Nachhaltiges Wirtschaften hat unter anderem zum Ziel, die nicht er- neuerbaren Ressourcen der Erde besonders zu schonen. In diesem Zusammenhang versteht man unter dem Begriff Ressourcen in erster Linie fossile organische Stoffe (z.B. Erdöl und Erdgas) sowie anorganische Bodenschätze (z.B. wirtschaftlich abbaubare Metalle und Metallerze, seltene Erden). Risikomanagement Integraler Bestandteil sämtlicher Geschäftsprozesse. Durch das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) wird ein Risikomanagementsystem für börsennotierte Aktiengesellschaften in Deutschland vorgeschrieben. Damit sollen frühzeitig Gefahren erkannt werden, die sich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens wesentlich auswirken und den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten. Der Vor- stand ist zur Einrichtung eines derartigen Systems verpflichtet, er hat dies zu dokumentieren und einer ständigen Kontrolle durch die interne Revision zu unterziehen.

S Stakeholder Anspruchsgruppen gegenüber einem Unternehmen. Für die BMW Group zählen hierzu insbesondere die Kunden, Mitarbeiter und An- teilseigner sowie Interessenverbände und die Kommunen, in denen die BMW Group weltweit tätig ist. 90 Index

A Familie 74, 77, 82, 84 Abfall 17, 44ff., 87 Flexibilität 42, 70, 89 Abscheiderate 25 Flottenverbrauch 10, 12f., 23, 25f., 88 Abwasser 36, 44ff., 87 Flüchtige organische Lösungsstoffe (VOC) 17, 45, 48, 87 Aktivgetriebe 27 Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk 8, 22f. Altfahrzeug 38 Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) 23, 47, 88 Änderungsflexibilität 42, 89 Frauenanteil 63 Anspruchsgruppen 9ff., 14, 89 Frontend 20 Arbeitgeber 5, 59, 61, 64 Arbeitsplätze 9f., 17, 48, 55f., 61, 66, 68f. G Arbeitssicherheit 4, 42f., 61, 65ff. Gesundheit 10, 12, 43, 61, 66f., 70, 74f., 82ff. Arbeitszeit 12, 42, 56f., 59, 67ff. Global Compact 11f., 42, 50f., 60 Arbeitszeitmodell 42, 56f., 68f. Glossar 88 Artenvielfalt 48ff. Goodwood 42f. Association des Constructeurs Européens d’Automobiles (ACEA) 12, 22, 88 H

Ausbildung 60ff., 65, 74, 77 H2R 13, 28f., 47 Händler 8, 36, 42, 65, 82 B HIV/AIDS 2, 67, 73ff., 82, 84f. Bahn 52f. Hybridantrieb 13, 26f. Behinderte 65, 67, 78, 80 Bewerber 64 I Bionik 34 Integriertes Managementsystem 43 BMW CleanEnergy 13ff., 25, 28ff., 48, 78, 88 Integration 65 BMW Concept X3 EfficientDynamics 27 Interkulturelles Lernen 79 BMW Formel für Arbeit 56 International Labour Organisation (ILO) 12, 50, 60 BMW High Precision Injection 26 INVENT 31f. BMW Stammaktie 9, 15 Bordnetz 28, 88 K Bundesumweltamt 25 Kennzahlen 16f., 45, 52, 86f. By-Wire-Anwendungen 28 Klimaschutz 10, 12 Kooperation 47, 63, 76, 80f. C Kraftstoffverbrauch 23, 25f., 28, 36, 38, 88 Chancengleichheit 12, 60 Krankenquote 66f. China 30f., 61, 65, 75, 77f., 81 Kultur 14, 65, 73f., 78ff., 84 Clean Energy Partnership (CEP) 29, 88 Kunde 4f., 8ff., 13, 19, 23, 25f., 28, 36, 41f., 52f., 74, 88f. Cleaner Production 12, 44, 88 Kunststoff 20f., 34, 52

CO2 10, 12, 17, 20f., 23, 25, 27, 29, 36, 45ff., 52f., 87f. Kurbelgehäuse 24, 36 ConnectedDrive 32f., 88 Kyoto-Protokoll 46

D L Demografie/demografischer Wandel 10, 59, 70f. Landshut 20, 43, 77, 86f., 89 Demontage 20f., 89 Landshuter Innovations- und Technologiezentrum (LITZ) 20 Design for Recycling 21, 51 Life Cycle Assessment (LCA) 20 Designworks 23 Leichtbau 13, 20, 24f., 34, 36, 88 Dialog 3f., 10ff., 14f., 44, 54 Leipzig 8, 36f., 42, 45, 47f., 50f., 54ff., 69, 78, 87 DIN EN ISO 14001 44, 50, 52, 88 Leistung 5, 8f., 11, 13, 15f., 19, 23f., 26ff., 34, 36, 44, 46ff., 52f., 59, DIN EN ISO 14040 20 63ff., 70f., 76, 88 DIN EN ISO 9000 44 Lichtmaschine 28 Dingolfing 42f., 48, 53, 77, 86f. Lieferanten 4, 17, 23, 41, 48, 50ff. Dow Jones Sustainability World Index (DJSI World) 15, 88 Lösungsmittel 36, 45, 48, 57, 87 Dow Jones World Stock Index (DJWSI) 15 Logistik 41, 50, 52f. Luftverschmutzung 30 E Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) 44, 88 M eHR 67 Marken 4, 8 Einkaufsrichtlinien 12, 50 Messung 11 Elektroantrieb 13, 19, 27 MINI 8, 22, 25, 43, 75f., 86f. Emissionen 2, 10, 12, 17, 19f., 23, 25, 27, 29, 31, 36, 38, 44ff., Mitarbeiter 3ff., 7ff., 12, 14f., 22f., 30, 37, 42, 44, 54, 56, 59ff., 73ff., 52, 56, 87 77, 79f., 82ff., 89 Energiestrategie 13, 29, 88f. Mitarbeiterbefragung 64 Entsorgung 20f., 89 Mitarbeiterportal 67, 69 Erdgasantrieb 27 Mitarbeiterzufriedenheit 68 European Hydrogen and Fuel Cell Technology Platform (EHP) 30 Mobilität 2f., 5, 13, 27, 78, 80, 89 Mobinet 31 F Motorräder 8f., 42, 53, 64, 75 Fachkräfte 62 München 9, 14, 21, 23, 29, 31, 36, 42f., 46f., 49f., 52f., 64f., Fahranfänger 75f. 67f., 76f., 81, 86ff. 91

N T Nachhaltigkeitsmanagement 7 Telearbeit 68 Nachhaltigkeitsverständnis 10f. Telematik 32, 88f. Nachwachsende Rohstoffe 21, 89 Toleranz 61, 79 Network 32, 67ff. Transport 51ff. Nutzungsphase 23 Transportschutz 53

O U OECD 12, 50, 60 Umweltleistungszahl 44, 46 Ökobilanz 19f., 23, 34, 51, 53 Umweltleitlinien 12, 20 Online-Ordering 42, 89 Umweltmanagement 38, 43f., 50ff., 88 Oxford 42f., 86f. Umweltschutz 4, 11, 41ff., 45ff., 50ff., 87 Unfallhäufigkeit 67 P United Nations (UN) 11f., 42, 44, 46, 60, 88f. Personalaufwand 63 United Nations Environmental Programme (UNEP) 12, 44, 88f. Personalentwicklung 10, 60, 64f., 70 Unternehmenskultur 5, 12, 59, 63f., 73 Personalpolitik 12, 59f., 62, 65 Unternehmensstrategie 7, 60 Premium 4, 8, 19 Unterrichtsmaterialien 78f. Prinzipien 11f., 42, 50, 60f. Produktion 8f., 10ff., 14f., 19ff., 34, 36, 41ff., 51f., 54, 61, 66, 68, V 77, 86ff. VALVETRONIC 23, 26, 36, 89 Produktionsnetzwerk 4f., 8, 41ff., 46, 48, 52, 54, 89 VariableTwinTurbo-Technik 24f. Produktlebenszyklus 22 Vergütung 12 Produkt- und Marktoffensive 8 Verkehrserziehung 76f. Pulverklarlack 36, 48, 56f., 86, 89 Verkehrsleitungsassistenz (VLA) 32 Pyrotechnik 21f., 38 Verkehrsmanagement 15, 31f. Verkehrssicherheit 19, 31, 73, 75f., 78 Q Verkehrswirtschaftliche Energiestrategie (VES) 29, 89 Qualitätsmanagement 50 Versorgungszentren 54 Vertrieb 8, 42, 53, 64f., 88 R Verwertung 20ff., 38, 87 Rahmenbedingungen 13f., 22, 60, 73f. Virtuelle Innovations-Agentur (VIA) 23 Recycling 4, 15, 19ff., 34, 38, 50f., 89 Vorausschauende aktive Sicherheit (VAS) 31 Recycling und Demontage Zentrum (RDZ) 20f., 89 Vorsorge 63, 66f., 70f., 75 Regensburg 36, 42f., 48, 50, 53, 68, 77, 86f. Reputationsmanagement 10f. W Ressourcen 5, 7, 10f., 16f., 19ff., 27, 34, 38, 41, 43f., 54, 74, 89 Wartung 4, 38 Rezyklat 34 Wasserstoff 10, 13f., 25, 27ff., 47f., 78, 88f. Risiko 10ff., 54, 89 Wasserstoff-Verbrennungsmotor 13, 19, 23, 25, 28, 47f. Rohstoffe 21, 34, 50, 89 Wasserverbrauch 17, 36, 44, 87 Rolls-Royce 8, 33, 43 Weiterbildung 64f., 70 Rosslyn 36, 42, 53, 65, 74, 82f., 86f. Wissenschaft 14, 31, 62f., 77f.

S X Schienenanteil 52f. XFCD 32 Schiff 53 Schlüsselqualifikation 77 Z School Environmental Education Development (SEED) 74f., 84 Zertifizierung 43f., 50

Schwefeloxide (SOx) 17 Ziele 3f., 10, 12, 14, 44f., 53, 69f., 73f. Sekundärrohstoffe 21 Zulieferer 12, 22, 50f., 54, 61 Service 8, 15, 19f., 25, 31f., 38, 64, 67 Sicherheit 4, 13, 19, 21f., 25, 31ff., 34, 38, 43, 49, 61, 65ff., 75ff., 89 Sicherheitstraining 76 Smart Airbag 33 Sozialpolitik 59f. Sozialstandards 50f., 60 Spartanburg 8f., 42, 46, 53, 74, 86f. Stakeholder 4, 10, 88f. Stakeholderdialog 14 Steyr 24, 51, 86f.

Stickstoffoxide (NOx) 17 Südafrika 14, 36, 48, 50f., 53, 64f., 67, 73ff., 82ff., 86f. Sustainable Value 4, 11, 16f. 92 Daten und Grafiken Standorte >

BMW Group Wertschöpfung 2004 10 Nachhaltigkeitsverständnis der BMW Group 11 Entwicklung des DJSI World, des DJWSI und der BMW Stammaktie Dezember 1993 bis Mai 2005 15 Investitionsvolumen europäischer Nachhaltigkeitsfonds 15 Berechnung des Sustainable Value am Beispiel Wassereinsatz der BMW Group 2003 17 Konzeptvergleich konventionelles und Hybrid-Frontend 20 Kraftstoffverbrauch Automobile BMW Group 26 Forschungsfahrzeug BMW X5 EfficientDynamics 27 Automobilproduktion der BMW Group nach Werken im Jahr 2004 42 Investitionen im Umweltschutz 45 Laufende Aufwendungen für Umweltschutz 45 Prozessabwasser für Produktion je produzierte Einheit 45

Emissionen CO2 je produzierte Einheit 45 Emissionen VOC (flüchtige organische Lösungsmittel) je produzierte Einheit 45 Energieverbrauch je produzierte Einheit 45 Abfall je produzierte Einheit 45 Umweltleistungszahl 46 Schienenanteil Werkeversand der Fertigfahrzeuge der BMW Group 2003/2004 52 BMW Group Mitarbeiter am Jahresende 60 Auszubildende der BMW Group 63 Frauenanteil an der Gesamtbelegschaft der BMW AG 63 Personalaufwand der BMW Group je Mitarbeiter 63 Erfolgsbeteiligung der BMW AG im Auszahlungsjahr 63 Investitionen in Aus- und Weiterbildung 65 Ausgaben für Arbeitssicherheit der BMW AG 67 Krankenquote in der BMW AG 67 Unfallhäufigkeitsrate der BMW AG 67 Behindertenquote der BMW AG 67 Teilzeitkräfte der BMW AG 68 Telearbeitsplätze der BMW AG 68 Alterspyramidenvergleich 2001/2050 in Deutschland 71 Altersaufbau der Bevölkerung im Erwerbsalter in Deutschland 71 BMW Group Kennzahlen 86 Kontakt

Ihre Ansprechpartner der BMW Group Dr. Raimund Medrisch Unternehmenskommunikation/Nachhaltigkeit Telefon + 49 89-382-2 66 89 Telefax + 49 89-382-2 44 18 E-Mail [email protected]

Dr. Verena Schuler Unternehmenskommunikation/Nachhaltigkeit Telefon + 49 89-382-4 11 25 Telefax + 49 89-382-2 44 18 E-Mail [email protected]

Konstanze Carreras Public Relations/Gesellschaft Telefon + 49 89-382-5 28 94 Telefax + 49 89-382-2 80 17 E-Mail [email protected]

Michael Blabst Technologiekommunikation Telefon + 49 89-382-2 46 97 Telefax + 49 89-382-2 39 27 E-Mail [email protected]

Die BMW Group im Internet www.bmwgroup.com

Marken der BMW Group im Internet www.bmw.com www.mini.com www.rolls-roycemotorcars.com BMW Group Standorte

Werk Umwelt-Zertifizierungs- Zertifizierer Datum Überprüfung Systeme der Zertifizierung der Zertifizierung* Berlin EMAS/ISO 14001 Gerling Cert 5/1997 2006 München EMAS/ISO 14001 TÜV 3/1997 2006 Dingolfing EMAS/ISO 14001 TÜV 5/1999 2007 Steyr, Österreich EMAS/ISO 14001 TÜV 1/1998 2006 Rosslyn, Südafrika ISO 14001/ BS 8800 TÜV SA 11/1999 2005 Regensburg EMAS/ISO 14001 TÜV 9/1997 2005 Spartanburg, USA ISO 14001 TÜV NA 8/1997 2006 Oxford, GB ISO 14001 TÜV, in Zukunft TÜV 9/1997 2007 Hams Hall, GB ISO 14001 TÜV 7/2001 2007 Landshut EMAS/ISO 14001 TÜV 6/1997 2006 Goodwood, GB ISO 14001 TÜV 4/2003 2005 Eisenach EMAS/ISO 14001 TÜV 11/2002 2005 Swindon, GB ISO 14001 VCA, in Zukunft TÜV 1996 2007 Leipzig EMAS/ISO 14001 TÜV 3/2005 2007 Rayong, Thailand ISO 14001 TÜV 11/2004 2005

* jährliche Überprüfung durch interne Audits Zentrale Forschung und Entwicklung BMW Group Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ), München BMW Group Forschung und Technik, München BMW Group Car IT, München BMW Group Designworks, Newbury Park, USA BMW Motoren Steyr, Österreich Produktion Werk Berlin Werk Dingolfing Werk Eisenach Werk Goodwood, GB (Unternehmenssitz Rolls-Royce Motor Cars Limited) Werk Hams Hall, GB Werk Landshut Werk Leipzig Werk München Werk Oxford, GB Werk Regensburg (mit Wackersdorf) Werk Rosslyn, Südafrika BMW Brilliance Automotive Ltd., Shenyang, China (Gemeinschaftsunternehmen mit Brilliance China Automotive Holdings) Werk Spartanburg, USA Werk Steyr, Österreich Werk Swindon, GB TRITEC Motors Ltda., Curitiba, Brasilien (Gemeinschaftsunternehmen mit DaimlerChrysler) Auftragsfertigung Magna Steyr Fahrzeugtechnik, Österreich Montagewerke Fertigung Jakarta, Indonesien Fertigung Kairo, Ägypten Fertigung Kaliningrad, Russland Fertigung Kuala Lumpur, Malaysia Fertigung Rayong, Thailand Vertriebsstandorte Argentinien Australien Belgien Brasilien Dänemark Deutschland Finnland Frankreich Griechenland Großbritannien Indonesien Irland Italien Japan Kanada Malaysia Malta Mexiko Neuseeland Niederlande Norwegen Österreich Philippinen Polen Portugal Russland Schweden Schweiz Spanien Südafrika Südkorea Thailand Ungarn USA Absender Absender Bitte Bitte ausreichend ausreichend frankieren frankieren Name Name

Vorname Vorname

Position/Unternehmen Position/Unternehmen

Straße/Nr. Straße/Nr.

PLZ/Ort PLZ/Ort

Land Antwort Land Antwort

E-Mail BMW Group E-Mail BMW Werk München Unternehmenskommunikation Öffentlichkeitsarbeit und Sustainability Mitarbeiterkommunikation

80788 München 80788 München Einladung Detaillierte Informationen erhalten Sie zu den Bereichen

Zu einer Führung im Werk München mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit laden wir Sie Recycling Parken, ein Aspekt von Mobilität zu einem der unten genannten Termine ganz herzlich ein. Dauer ca. 2,5 Stunden. BMW Wasserstoffantrieb Flexible Arbeitszeiten bei der Nachhaltiger Umgang mit Wasser BMW Group Antwort Nachwachsende Rohstoffe Langfristige Personalpolitik Gerne nehmen wir mit _____ Personen an der Werksführung Schwerpunkt Nachhaltigkeit Umweltverträgliche Fahrzeuge Frauen- und Familienpolitik im Werk München teil. Mobilität „Wir bei BMW“ – Mitarbeiter- und ConnectedDrive Führungsleitbild der BMW Group Termine (bitte ankreuzen): Mittwoch 18. 01.2006, um 9:00 Uhr Weitere Publikationen Donnerstag 23.02.2006, um 13:00 Uhr Montag 20.03.2006, um 9:30 Uhr Umwelterklärung der Standorte Freitag 21. 04.2006, um 10:00 Uhr Dienstag 02.05.2006, um 14:00 Uhr Broschüre zum Weltgipfel in Johannesburg 2002 „Sustainability. It can be done.“ – Bitte berücksichtigen Sie, dass nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen für die Soziale Verantwortung. Engagement für die Gesellschaft. Werksführung zur Verfügung steht. Geschäftsbericht – Eine Bestätigung Ihrer Anmeldung erhalten Sie von uns. – Treffpunkt aller Führungen ist am Werkstor 1 des BMW Werks München in der Ich bin auch an Ihrem nächsten Sustainable Value Report interessiert. Dostlerstraße. Weitere Informationen und Publikationen auch unter www.bmwgroup.com/responsibility Herausgeber Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft 80788 München Telefon +49 89-382-0

Stand August 2005

Der nächste Sustainable Value Report erscheint im Jahr 2007. Group’s ). Informa- BMW GRI Group is available on the is available Group BMW Group has prepared the report in accordance with the in accordance the report prepared has Group Group’s continued and new sustainability objectives are objectives sustainability continued and new Group’s BMW BMW Group’s understanding of sustainability, the individual fields of of sustainability, understanding Group’s elements of the report and indicators can be found at: can be found and indicators elements of the report The The GRI BMW The subject of corporate governance is discussed in the Annual Report. governance The subject of corporate We would like to know what you think of this report and the think of this report know what you to would like We Group’s Sustainable Value Report 2005/2006 focuses on the current contents of the contents on the current 2005/2006 focuses Report Value Sustainable Group’s BMW tion on and references to the to tion on and references responsibility, as well as projects and publications on the subject of responsibility are available are publications on the subject of responsibility and as well as projects responsibility, on at: the Internet ( Initiative the Global Reporting Guidelines issued by Reporting 2002 Sustainability reported exclusively on the Internet at: on the Internet exclusively reported The www.bmwgroup.com/responsibility Initiative. Global Reporting www.bmwgroup.com/gri objectives. Sustainability www.bmwgroup.com/sustainabilityobjectives governance. Corporate www.bmwgroup.com/ir dialogue. to Invitation [email protected] can be in this dialogue exchanged Some of the ideas that are you. hearing from to look forward We at: on the Internet read www.bmwgroup.com/responsibility The report and further information on corporate governance in the governance on corporate and further information The report commitment. Please send us your questions, comments and suggestions by e-mail to: by comments and suggestions questions, commitment. Please send us your Internet under Investor Relations at: Relations under Investor Internet Company’s commitment in the economic, environmental and social fields of responsibility. economic, environmental commitment in the Company’s on the information Detailed Basis of Basis reporting Motor Cars Limited Rolls-Royce Sustainable Value Report 2005/2006 Report Value Sustainable

Taking Taking responsibility.

Sustainable Value Report 2005/2006 Report Value Sustainable Group BMW ”< In >oder neue Übersetzung “ Published by Werke Motoren Bayerische Aktiengesellschaft Munich 80788 Germany +49 89-382-0Telephone As of 2005 August is also available Report Value The Sustainable in Chinese and Japanese. German, Italian, Report Value Sustainable The next will be published in 2007. Group contacts Group Group on the Internet Group on the Internet brands Group BMW BMW BMW Your Your www.bmwgroup.com www.bmw.com www.mini.com www.rolls-roycemotorcars.com Dr. Raimund Medrisch Raimund Dr. Communications/Sustainability Corporate Telephone + 49 89-382-2 66 89 Fax E-mail [email protected] + 49 89-382-2 44 18 Schuler Verena Communications/Sustainability Corporate Telephone 25 + 49 89-382-4 11 Fax E-mail [email protected] + 49 89-382-2 44 18 Carreras Konstanze Public Relations/Society Telephone 28 94 + 49 89-382-5 Fax E-mail [email protected] + 49 89-382-2 06 97 Michael Blabst Communications Technology Telephone 46 97 + 49 89-382-2 Fax E-mail [email protected] + 49 89-382-2 39 27 Contacts

Invitation Detailed information is available on the following:

You are cordially invited to take part in a guided tour of the Munich plant, focusing on Recycling Parking, an aspect of mobility sustainability, on one of the dates below. The guided tour lasts about 2.5 hours. BMW hydrogen drive Flexible working hours at the Sustained use of water BMW Group Reply Renewable raw materials Long-term human resources policy I would like to take part in a guided tour of the Munich plant, focusing on sustainability. Environmentally compatible vehicles Women’s and family policy I will be accompanied by _____ person(s). Mobility “We at BMW” – the associate and ConnectedDrive leadership model of the BMW Group Dates (please tick your choice): Wednesday 18. 01.2006, at 9:00 a.m. Other publications Thursday 23.02.2006, at 1:00 p.m. Monday 20.03.2006, at 9:30 a.m. Environmental declaration of the locations Friday 21. 04.2006, at 10:00 a.m. Tuesday 02.05.2006, at 2:00 p.m. Brochure on the World Summit in Johannesburg 2002, “Sustainability. It can be done.” – Please note: only a limited number of places are available for each tour of the plant. Social responsibility. A commitment to society – You will receive confirmation. Annual Report – Meeting point for all guided tours: “Werkstor 1” of theBMW plant in Dostlerstrasse, Munich. I am interested in receiving your next Sustainable Value Report.

Further information and publications are available at www.bmwgroup.com/responsibility