Der Frontenfrühling Von 1933 Und Die Bürgerlichen : "...Mit Ihnen Einverstanden, Wenn Sie Es Unternehmen, Unsere Ratssäle Vom Russischen Ungeziefer Zu Säubern"

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Der Frontenfrühling Von 1933 Und Die Bürgerlichen : Der Frontenfrühling von 1933 und die Bürgerlichen : "...mit ihnen einverstanden, wenn sie es unternehmen, unsere Ratssäle vom russischen Ungeziefer zu säubern" Autor(en): Koller, Christian Objekttyp: Article Zeitschrift: Rote Revue : Zeitschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur Band (Jahr): 86 (2008) Heft 1 PDF erstellt am: 06.10.2021 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-342081 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch Der Frontenfrühling von 1933 und die Bürgerlichen «... mit ihnen einverstanden, wenn sie es unternehmen, unsere Ratssäle vom russischen Ungeziefer zu säubern» Am 23. September 1933 kam es rund um Faschisten, mit Exponenten des noblen den Zürcher Stauffacher zu einer wüsten Zürcher Freisinns und anderen bürgerlichen Schlägerei. Als am Abend vor den Wahlen Parteigängern. Die «Neue Zürcher Zeitung» hatte den Umzug am Vortag Christian Koller gar als «Weiheakt der vaterländischen Aktion» angepriesen.1 zum Zürcher Stadt- und Gemeinderat ein Für die ersten Wahlen zu den Behörden rechter Werbefackelzug ins Arbeiterquartier der durch die zweite Eingemeindung zu Aussersihl einmarschieren wollte, «Gross-Zürich» erweiterten Stadt hatten wurde er - trotz Ermahnungen der sich die bürgerlichen Parteien zu einer sozialdemokratischen Presse zur Besonnenheit Wahlallianz namens «Vaterländischer - von aufgebrachten Arbeitern bereits Block» mit verschiedenen «Fronten» nach wenigen Metern abgefangen und und «Bünden» zusammengeschlossen. über die Sihl in vornehmere Gefilde Für die Gemeinderatswahlen gab es eine zurückgeprügelt. Dabei hatten die Rechten Listenverbindung, auf dem bürgerlichen noch Glück, standen doch auf den Sechserticket für den Stadtrat figurierte Hausdächern entlang der Langstrasse mit Robert Tobler auch der Führer der andere Arbeiter mit Benzinfässern bereit, «Nationalen Front». Paradoxerweisc um den «patriotischen» Fackelzug zu warnten die Freisinnigen jedoch gleichzeitig empfangen. in ihrer Wahlpropaganda vor ihren Aussergewöhnlich an diesen Tumulten, rechtsextremen Bündnispartnern. Die die bis heute im kollektiven Gedächtnis Reaktion auf die sozialdemokratische der Zürcher Linken haften geblieben sind, «Misswirtschaft» - damit war das seit ist weniger die Gewalt an sich, die einen 1928 bestehende «Rote Zürich» gemeint, beinahe integralen Bestandteil der politischen das eine vorbildliche Sozial- und Kultur des frühen 20. Jahrhunderts Wohnbaupolitik begonnen hatte - müsse kommen, darstellte und durch das Aufkommen und der «Systemwechsel» könne rechtsextremer Bewegungen in den nun noch «auf legale Weise» erfolgen: ob frühen 30er Jahren noch zugenommen hatte. dies in einem Jahr noch möglich sei. wisse Bemerkenswert war vielmehr die kein Mensch: «Wehe. Bürger, wenn Du Zusammensetzung des Werbefackelzugs, der schläfst! Dann werden die Fronten mit mit dem Einmarsch ins Herz des «Roten eisernem Besen kehren und was dann an Zürich» eine offensichtliche Provokation Freiheiten noch übrig bleibt, das siehst der Arbeiterschaft plante. Seite an Seite Du am heutigen Hitler-Deutschland: marschierten der frontistische «Harst». der Schlägertrupp der schweizerischen ¦ NZZ. 22.9.1933. Rote Revue 1/2008 35 Nichts!» Die Fronten ihrerseits agitierten Die erste offen faschistische Organisation im Wahlkampf «gegen den antireligiösen, war dann die 1925 gegründete antisemitische bolschewistischen und jüdischen «Heimatwehr», welche während der Zersetzungsgeist» sowie «gegen den Parteienstaat Agrarkrise vor allem bei den Klein- und und gegen den unverantwortlichen Bergbauern des Berner Oberlandes Fuss Parlamentarismus».2 fasste. 1930 entstanden in Zürich gleich Die wahltaktischen Verrenkungen nützten zwei rechtsextreme Organisationen. Die den Bürgerlichen wenig. Zwar Mitglieder der «Neuen Front», die sich erreichte ihr Bündnispartner, die «Nationale als Kaderorganisation verstand, stammten Front», einen Wähleranteil von aus freisinnigen Akademikerkreisen. 7,8 Prozent, diese Gewinne gingen aber Demgegenüber rekrutierte sich die weitgehend zulasten des Freisinns, sodass «Nationale Front» zum grössten Teil aus sich unter dem Strich wenig änderte. Im dem Kleinbürgertum. Mit ihrer Zeitung Stadt- wie auch im Gemeinderat behielt «Der Eiserne Besen» und einem offen die SP ihre absolute Mehrheit - das «Rote zur Schau getragenen Antisemitismus Zürich» war vom Stimmbürger allen versuchte die «Nationale Front» die Unkenrufen zum Trotz bestätigt worden. Massen zu mobilisieren. Im folgenden Nach geschlagener «Wahlschlacht» Jahr wurde nach deutschem Vorbild die triumphierte der spätere erste SP-Bundesrat «Nationalsozialistische Eidgenössische Ernst Nobs in der «Roten Revue»: «Nie Arbeiterpartei» (NSEAP) gegründet. Im ist von bürgerlicher Seite ein Wahlkampf April 1933 vereinigte sich die Neue mit ordinärer geführt worden als diesmal. der «Nationalen Front» und auch die Der Wettbewerb in reaktionärem meisten Mitglieder der NSEAP traten zur Radikalismus hat seine schlimmsten Orgien «Nationalen Front» über. gefeiert. [...] Es war eine Lust, die In der Folgezeit gab es immer wieder dicken, plumpen Lügen der reaktionären Absplitterungen von der «Nationalen Wahlhetze Stück um Stück abzustechen Front». Bereits 1933 gründeten einige [•¦¦]¦»' enttäuschte Mitglieder die noch extremere Die Zürcher Gemeindewahlen vom «Nationalsozialistische Schweizerische September 1933 stellten einen Höhepunkt Arbeiterpartei» (NSSAP). Ein führender des so genannten «Frontenfrühlings» Exponent war Emil Sonderegger, dar, des Aufkommens faschistischer ehemaliger Generalstabschef der Schweizer Bewegungen nach deutschem und italienischem Armee und von 1924 bis 1934 im Auftrag Vorbild in der Schweiz. Gleichzeitig der Schweizerischen Industriegesellschaft waren sie auch ein erfolgloser Testlauf Neuhausen (SIG) in ganz Europa als bürgerlich-frontistischer Zusammenarbeit Waffenhändler unterwegs. Bereits 1934 gegen die Arbeiterbewegung. Die verliess Sonderegger die NSSAP wieder Ursprünge der faschistischen Organisationen und gründete mit der «Volksfront» eine in der Schweiz reichten bis in die eigene Bewegung. Weitere Fronten Zeit nach dem Ersten Weltkrieg zurück. entstanden in der Deutschschweiz 1935 mit Schon der 1919 als Zusammenschluss dem «Nationaldemokratischen der nach dem Landesstreik gegründeten Schweizerbund», 1936 mit der «Eidgenössischen Bürgerwehren entstandene «Schweizerische Sozialen Arbeiter-Partei» (ESAP), Vaterländische Verband» hatte einen die vor allem von Unternehmern der starken Rechtsdrall. Chemie- und Nahrungsmittelindustrie finanziell unterstützt wurde, sowie 1938 2 Schweizerisches Sozialarchiv 32/116, Wahlen Stadt mit der «Schweizerischen Gesellschaft Zürich, 1933. der Freunde einer autoritären 3 Nobs, Ernst: Die Zürcher Wahlschlacht, in: Rote Revue 13 (1933), S. 37. Demokratie» (SGAD) und dem «Bund treu- 36 Rote Revue 1/2008 er Eidgenossen nationalsozialistischer In der italienischen Schweiz gelang der Weltanschauung» (BTE). Neben diesen «Lega nazionale ticinese» zwischen 1933 offen faschistischen Bewegungen gab und 1938 der Sprung in die kantonale es auch mehrere in der Forschung als Legislative sowie in die Gemeinderäte «gemässigtere Fronten» bezeichnete einiger Tessiner Kommunen. Die Partei Organisationen in der Grauzone zwischen wurde von Alfonso Riva geführt und Rechtsbürgerlichen und Faschismus, so rekrutierte ihre Anhängerschaft an den die 1931 entstandene «Eidgenössische rechten Flügeln der beiden dominierenden Front» beziehungsweise «Eidgenössische Tessiner Parteien, der Freisinnigen Aktion» und die 1933 gegründeten und der Katholisch-Konservativen. Bewegungen «Neue Schweiz», «Bund für Volk Ideologie und politischer Stil der Fronten und Heimat» (BVH) und «Katholisches waren Kopien ihrer ausländischen Vorbilder. Aufgebot». Antisozialismus, Antisemitismus und Die wichtigste frontistische Organisation Demokratiefeindlichkeit verbanden sich in der Romandie war die von Georges mit einem irrationalen Führerkult, Oltramare geführte und vom faschistischen Fahnen-, Uniform- und Waffenfetischismus Italien finanziell unterstützte «Union und einem autoritären Imponiergehabe an Nationale» in Genf. Sie entstand 1932 Massenaufmärschen und Versammlungen, aus dem Zusammenschluss der 1923 wo Brandreden gehalten und Kampflieder gegründeten rechtsbürgerlichen Partei gesunden wurden. Der Führergruss der «Union de defense economique», die Frontisten
Recommended publications
  • Bibliographie Der Schweizergeschichte Bibliographie De L'histoire Suisse 1999
    Bibliographie der Schweizergeschichte Bibliographie de l’histoire suisse 1999 Herausgegeben von der Schweizerischen Landesbibliothek Bibliographie der Schweizergeschichte Bibliographie de l’histoire suisse 1999 Publiée par la Bibliothèque nationale suisse Bibliographie der Schweizergeschichte Bibliographie de l’histoire suisse 1999 Herausgegeben von der Schweizerischen Landesbibliothek Publiée par la Bibliothèque nationale suisse 2003 ISSN 0378-4584 Redaktion / Rédaction: Pierre Louis Surchat Schweizerische Landesbibliothek / Bibliothèque nationale suisse Hallwylstrasse 15 3003 CH-Bern E-Mail: [email protected] Vertrieb: BBL, Vertrieb Publikationen, 3003 CH-Bern Telefax 031/325 50 58 E-Mail [email protected] Internet www.bbl.admin.ch/bundespublikationen Diffusion: OFCL, Diffusion publications, 3003 CH-Berne Telefax 031/325 50 58 E-Mail [email protected] Internet www.bbl.admin.ch/bundespublikationen Form. 304.541 df 9.92.650 U 15 305 Inhaltsverzeichnis / Table des matières Seite Verzeichnis der regelmässig ausgewerteten Periodika / Liste des périodiques dépouillés régulièrement VII I. Quellen und Darstellungen nach der Folge der Begebenheiten / Sources et études selon l’ordre des événements AVon der Urzeit bis zum Frühmittelalter / Des temps préhistoriques au Haut Moyen Age 1 A1) Urgeschichte / Préhistoire (1–70) A2) Römische Periode / Période romaine (71–141) A3) Einwanderung germanischer Stämme, fränkische Herrschaft, Frühmittelalter / Invasions germaniques, Royaumes francs, Haut Moyen Age (142–149) B Hoch-
    [Show full text]
  • Executive Intelligence Review, Volume 9, Number 15, April 20, 1982
    EIR The special reports listed below, prepared by the EIR staff, are now available. 1. Prospects for Instability in the Arabian Gulf gence input, stemming from Qaddafi's training at A comprehensive review of the danger of instabil­ Sandhurst and his ties to the Senussi (Muslim) ity in Saudi Arabia in the coming period. Includes Brotherhood. Heavy emphasis is placed on con­ analysis of the Saudi military forces, and the in­ trol over Qaddafi exercised by elements of the fluence of left-wing forces, and pro-Khomeini net­ Italian "P-2" Masonic Lodge, which coordinates works in the counry. $250. capital flight, drug-running and terrorism in Italy. Also explored in depth are "Billygate," the role of Armand Hammer, and Qaddafi's ties to fugitive 2. Energy and Economy: Mexico in the Year 2000 85 $250. A development program for Mexico compiled financier Robert Vesco. pages. jOintly by Mexican and American scientists. Con­ cludes Mexico can grow at 12 percent annually for 6. What is the Tr ilateral Commission? the next decade, creating a $100 billion capital­ The most complete analysis of the background, goods export market for the United States. De­ origins, and goals of this much-talked-about tailed analysis of key economic sectors; ideal for organization. Demonstrates the role of the com­ planning and marketing purposes. $250. mission in the Carter administration's Global 2000 report on mass population reduction; in the P-2 scandal that collapsed the Italian government 3. Who Controls Environmentalism? this year; and in the Federal Reserve's high A history and detailed grid of the environmen­ interest-rate policy.
    [Show full text]
  • Jg 05 Heft 01 Datum 19410113.Pdf
    APOLOGETISCHE BLÄTTER Mitteilungen des Apologetischen Instituts des Schweizerischen katholischen Volksvereins Pottdiedc-Konto vni 27842 Zürich / Hirschengraben 86 ■Preis vierteljährlich Fr»2, Erscheint zweimal monatlich zwölf­bis vierzehnseitig Nachdruck mit genauer Quellenangabe gestattet. Nr.l (Erste Januarnummer) 13« Januar 1941 5.Jahrgang Inhalt Erneuerung der Schweiz: Ein Ueberblick (i.) S. 1 (1. "Eidgen.Sammlung", 2. "Schweiz.Gesellschaft für eine autoritäre Demokratie", I. "Nationale Bewegung der Schweiz", 4. "Volksb'und für die Unabhängigkeit der Schweiz", "Schweiz. Einheitspartei", 5. nationalsozialistisch orientierte Persönlichkeiten)• Mitteilungen: Die Familie im Film . S , 8 Manifest der Sozialdemokratischen Partei­Opposition .......... S lo Notizen: . Nationalisierung der Kirche in Japan 13 Pfarrer­A. Lüscher und Lehrer A. Lüscher: eine Berichtigung .14 Erneuerung der Schweiz: Ein Ueberblick I... Frontenfrühling nannte man das Jahr 1933 in der Schweiz. Nicht mit Un­ rechte Eine Fülle neuer Impulse, hoffnungschwellende Knospen brachen aus dem In­ nern des Schweizervolkes hervor, naturgemäss vorwiegend von Seiten der Jugend. Jeder Vernünftige wusste, dass nicht alle diese Blüten zur Frucht kommen würden. Sehr kurz war dieser Frühling gewesen und eigentlich völlig ergebnislos. Es blieb alles beim alten. Es muss dieses Geschehen nicht notwendig als ein Zei­ chen 'der Trägheit und Ideenlosigkeit gewertet werden. Die Fronten hatten in ihrer überwiegenden Mehrheit eine Richtung eingeschlagen, die sich mit den ge­ sunden "Kräften
    [Show full text]
  • Bestand Hirschengraben 62 8092 Zürich +41 44 632 40 03 [email protected]
    ETH Zürich Archiv für Zeitgeschichte Bestand Hirschengraben 62 8092 Zürich +41 44 632 40 03 [email protected] Nachlässe und Einzelbestände / F-M / Henne, Rolf Henne, Rolf f1ad1588-59a8-481a-984b-ce5093d622fd Identifikation Bestandssignatur NL Rolf Henne Kurztitel Henne, Rolf AfZ Online Archives Henne, Rolf Bestandsname Nachlass Dr. iur. Rolf Henne (1901-1966) Entstehungszeit 1914 - 1966 Umfang 3.45 Laufmeter Kontext Provenienz Henne, Rolf Geschichte / Biografie Henne, Rolf 7.10.1901-22.7.1966 Dr. iur. Geb. in Schaffhausen (amtliche Vornamen: Hugo Rudolf), reformiert, von Sargans und Schaffhausen, Sohn des Hugo, Arztes, und der Gertrud geb. Bendel, Urenkel von Josef Anton Henne (1798-1870); 1939 Heirat mit Ursula Weilenmann. Medizinstudium bis zum 1. Propädeutikum; Studium der Rechtswissenschaften in Zürich und Heidelberg, 1927 Promotion. Mitglied der Freisinnigen Partei. 1930-1934 Mitarbeit im Advokaturbüro des Schaffhauser FDP-Ständerats Heinrich Bolli. Ab 1931/32 Betätigung in der Neuen Front; 1932 Gründung der Ortsgruppe Schaffhausen; 1933 Austritt aus der Freisinnigen Partei; 1933/34 Schaffhauser "Gauführer" der Neuen Front, die sich 1933 mit der Nationalen Front zusammenschloss. Im Herbst 1933 erhielt Henne bei der Ständeratsersatzwahl 27% der Stimmen. 1934-1938 "Landesführer" der Nationalen Front, die er 1936 auf die nationalsozialistische Ideologie verpflichtete. 1937 Besuch des Reichsparteitags der NSDAP in Nürnberg. 1938 Demission als Landesführer wegen innerparteilicher Opposition. 1939 bis zu deren Verbot Redaktor der Neuen Basler Zeitung. 1940 Mitbegründer der Nationalen Bewegung Schweiz (NBS); 1940-1943 Schriftleiter der Nationalen Hefte. 1944-1966 Geschäftsleitung des Presseausschnittdienstes Zeitungslupe in Zürich, den er 1947 mit dem Internationalen Argus der Presse fusionierte und die Firma künftig unter der Marke Argus führte.
    [Show full text]
  • Labour, Labour Movements, Trade Unions and Strikes (Switzerland)
    Zurich Open Repository and Archive University of Zurich Main Library Strickhofstrasse 39 CH-8057 Zurich www.zora.uzh.ch Year: 2015 Labour, Labour Movements, Trade Unions and Strikes (Switzerland) Koller, Christian DOI: 10.15463/ie1418.10754 Posted at the Zurich Open Repository and Archive, University of Zurich ZORA URL: https://doi.org/10.5167/uzh-119298 Published Version Originally published at: Koller, Christian (2015). Labour, Labour Movements, Trade Unions and Strikes (Switzerland). Berlin: Freie Universität Berlin. DOI: 10.15463/ie1418.10754 Labour, Labour Movements, Trade Unions and Strikes (Switzerland) By Christian Koller This article analyses the development of the Swiss labour movement and working-class protest climaxing in the National General Strike in November 1918. Subsequent sections discuss the war’s social impact; the structure and development of the Swiss labour movement; pre-war strike activities and strike discourses; various forms of labour protest on the road to the general strike; and eventually the latter’s outcome and aftermath. It is argued that the most serious crisis of the modern Swiss Confederation allows for no simplistic explanation, but resulted from a complex combination of local, national and transnational factors, some of which are still under-researched. Table of Contents 1 Introduction 2 The Social Impact of the War 3 Structure and Development of the Labour Movement 4 Pre-1914 Strike Activities and Strike Discourses 5 Labour Protest and the Build-Up to the General Strike 6 Failure and Aftermath of the General Strike 7 Conclusion Notes Selected Bibliography Citation Introduction The 1918 National General Strike was the climax of class tensions that had built up for decades and quickly accelerated during the second half of World War I, and would shape the political landscape of interwar Switzerland.
    [Show full text]
  • Der Umgang Des Schweizerischen Sozialarchivs Mit Rechtsextremem Material
    C. Koller LIBREAS. Library Ideas, 35 (2019). 1 Weder Zensur noch Propaganda: Der Umgang des Schweizerischen Sozialarchivs mit rechtsextremem Material Christian Koller Kurzfassung: Das Schweizerische Sozialarchiv hat eine lange Tradition der Samm- lung rechtsextremen Materials. Der Artikel skizziert Umfang und Schwerpunkte die- ser Sammlung und diskutiert Erwerbungsstrategien und Benutzungsbedingungen im Lichte der Frage, ob Bibliotheken solche Literatur „neutral“ behandeln oder we- gen politischer Kontaminationsgefahr aus ihren Beständen fernhalten sollen. Abstract: The Swiss Social Archives have a long tradition of collecting far-right mate- rial. This article considers extent and contents of this collection and discusses acqui- sition strategies and terms of use in view of the question whether libraries ought to treat such material „neutrally“ or should rather exclude them to prevent spreading anti-democratic ideas. Einleitung Im Sommer 2017 war das Buch Finis Germania bei amazon.de wochenlang auf Platz 1 der Best- sellerliste. Das im neurechten Antaios-Verlag publizierte Werk des zuletzt an der Universität St. Gallen tätigen deutschen Historikers Rolf Peter Sieferle gab bei der Veröffentlichung nach dessen Suizid sowohl wegen des von Kritikern als rechtsextrem und antidemokratisch ein- gestuften Inhalts zu reden als auch wegen Kontroversen um seine Präsenz in verschiedenen Sachbuchlisten. Weniger Diskussionen verursachte die (Nicht-)Erwerbung des Bestsellers durch wissenschaftliche Bibliotheken. Vom schweizerischen Nebis-Verbund, dem mit rund 130 ange- schlossenen Institutionen (darunter mehrere der größten wissenschaftlichen Bibliotheken) be- deutendsten Bibliotheksnetzwerk des Landes, fand das Buch einzig Eingang in den Bestand des Schweizerischen Sozialarchivs in Zürich. Dies, obwohl Sieferles frühere Werke von einer ganzen Reihe von Bibliotheken erworben worden waren. Diese Beobachtung führt zur Frage, inwiefern das Schweizerische Sozialarchiv mit extremis- tischer Literatur einen speziellen Umgang pflegt.
    [Show full text]
  • Jahresbericht 1987-1996
    Das Archiv für Zeitgeschichte (AfZ) hat als Forschungs- und Doku- EIDGENÖSSISCHE TECHNISCHE HOCHSCHULE ZÜRICH mentationsstelle des Instituts für Geschichte der ETH Zürich auch im Berichtsjahr sowohl bei seinen Dienstleistungen wie auch im Bereich Institut für Geschichte der Quellensicherung den seit Anfang der achtziger Jahre in- Archiv für Zeitgeschichte tensivierten Ausbau fortsetzen können. Insgesamt verfügt nun das Ar- ETH Zentrum chiv über eine breite Dokumentationsbasis zur neuesten, insbesondere 8092 Zürich zur schweizerischen Zeitgeschichte, deren Umfang wie inhaltliche Vielfalt die Anwendung moderner Erschliessungstechniken auch für unser Archiv unabdingbar macht. Im Berichtsjahr wurden erste Schritte zur Anwendung der EDV im AfZ eingeleitet. Bis die damit verbun- denen erheblichen Vorteile einer zentralen Quellenerschliessung mit- JAHRESBERICHT 1987 tels EDV voll genutzt werden können, erfordert diese zusätzliche Auf- gabe einen Mehraufwand, der in den nächsten Jahren einen be- trächtlichen Teil unserer Arbeitskapazitäten beanspruchen wird. Ueber DES die einzelnen Abteilungen des Archives ist für 1987 wie folgt zu berich- ten: PRIVATNACHLASSE / SCHENKUNGEN ARCHIVS FÜR ZEITGESCHICHTE Unter den kleineren und grösseren Schenkungen, die das AfZ 1987 er- halten hat, ist ein Quellenbestand seiner internationalen Bedeutung wegen besonders hervorzuheben: der Nachlass von Avner W. Less. Avner W. Less (1916-1987) ist als jener israelische Polizeioffizier be- kannt geworden, der Ende Mai 1960 bis Anfang 1961 im Auftrag des Zürich, März 1988 Generalstaatsanwalts des Staates Israel Adolf Eichmann, den berüch- tigten Leiter des Referates IV B 4 RSHA ("Juden- und Räu- mungsangelegenheiten"), verhört hat. Diese Einvernahmen, die Less mit Eichmann alleine und in deutscher Sprache durchgeführt hat, dau- erten insgesamt 275 Stunden; die Niederschriften füllen sechs Bande von insgesamt 3564 Seiten.
    [Show full text]
  • EUROPEANIZATION AS STRATEGY Disciplinary Shifts in Switzerland and the Formation of European Ethnology
    © Museum Tusculanum Press 2015 :: University of Copenhagen :: www.mtp.dk :: [email protected] EUROPEANIZATION AS STRATEGY Disciplinary Shifts in Switzerland and the Formation of European Ethnology Konrad J. Kuhn This paper examines the epistemological and institutional activities in the field of Volkskunde/ folklore studies in Switzerland leading to the discipline’s reformation as “European ethnology”. Drawing on archival materials, the article takes Arnold Niederer (1914–1998) as a starting point by showing how Niederer, his networks and research contexts were involved in the formation of the loose alliance of interests that were subsequently institutionalized. This paper traces the new perception of the discipline “European ethnology” as it draws on early transnational contacts of Swiss Folklore Studies in order to overcome the crisis in which Volkskunde found itself in the 1960s. Europeanization and an orientation toward the present were strategies to stabilize the academic discipline but also to establish the discipline in the public sphere. Keywords: European ethnology, Volkskunde/folklore studies, history of knowledge, disciplinary historiography, Switzerland European ethnology has never been a coherent, con- cross-cultural interests were present already well be- clusive discipline but has rather been a loose network fore the institutionalization of the corresponding re- of interests, topics and collaborations. This had al- search context. Thus, he is one of the pioneers of the ready been the case as numerous institutions such as discipline; a comparative perspective on the Alpine the Société Internationale d’Ethnologie et de Folklore region and research on forms of cooperative work or- (SIEF) and the journal Ethnologia Europaea were ganized at the community level kindled his interest in founded.
    [Show full text]
  • Switzerland – Second World War Schlussbericht Der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg
    Final Report of the Independent Commission of Experts Switzerland – Second World War Schlussbericht der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg Rapport final de la Commission Indépendante d'Experts Suisse – Seconde Guerre Mondiale Rapporto finale della Commissione Indipendente d'Esperti Svizzera – Seconda Guerra Mondiale Final Report of the Independent Commission of Experts Switzerland – Second World War Members: Jean-François Bergier, Chairman Wladyslaw Bartoszewski Saul Friedländer Harold James Helen B. Junz (from February 2001) Georg Kreis Sybil Milton (passed away on 16 October 2000) Jacques Picard Jakob Tanner Daniel Thürer (from April 2000) Joseph Voyame (until April 2000) Independent Commission of Experts Switzerland – Second World War Switzerland, National Socialism and the Second World War Final Report PENDO Secretary General: Linus von Castelmur (until March 2001), Myrtha Welti (from March 2001) Scientific Project Management: Stefan Karlen, Martin Meier, Gregor Spuhler (until March 2001), Bettina Zeugin (from February 2001) Scientific-Research Adviser: Marc Perrenoud ICE Database: Development – Management: Martin Meier, Marc Perrenoud Final Report Editorial Team / Coordination: Mario König, Bettina Zeugin Production Assistants: Estelle Blanc, Regina Mathis Research Assistants: Barbara Bonhage, Lucas Chocomeli, Annette Ebell, Michèle Fleury, Gilles Forster, Marianne Fraefel, Stefan Frech, Thomas Gees, Frank Haldemann, Martina Huber, Peter Hug, Stefan Karlen, Blaise Kropf, Rodrigo López, Hanspeter Lussy, Sonja
    [Show full text]
  • Schlussbericht Der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg Schlussbericht Der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg
    Schlussbericht der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg Schlussbericht der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg Rapport final de la Commission Indépendante d'Experts Suisse – Seconde Guerre Mondiale Rapporto finale della Commissione Indipendente d'Esperti Svizzera – Seconda Guerra Mondiale Final report of the Independent Commission of Experts Switzerland – Second World War Mitglieder: Jean-François Bergier, Präsident Wladyslaw Bartoszewski Saul Friedländer Harold James Helen B. Junz (seit Februar 2001) Georg Kreis Sybil Milton (gestorben am 16. Oktober 2000) Jacques Picard Jakob Tanner Daniel Thürer (seit April 2000) Joseph Voyame (bis April 2000) Unabhängige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg Die Schweiz, der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg Schlussbericht PENDO Generalsekretär/-in: Linus von Castelmur (bis März 2001), Myrtha Welti (seit März 2001) Wissenschaftliche Projektleitung: Stefan Karlen, Martin Meier, Gregor Spuhler (bis März 2001), Bettina Zeugin (seit Februar 2001) Wissenschaftlicher Berater: Marc Perrenoud Datenbank: Entwicklung – Administration: Martin Meier, Marc Perrenoud Schlussbericht Redaktion / Koordination: Mario König, Bettina Zeugin Produktionsassistenz: Estelle Blanc, Regina Mathis Mitarbeit: Barbara Bonhage, Lucas Chocomeli, Annette Ebell, Michèle Fleury, Gilles Forster, Marianne Fraefel, Stefan Frech, Thomas Gees, Frank Haldemann, Peter Hug, Stefan Karlen, Blaise Kropf, Rodrigo López, Hanspeter Lussy, Sonja Matter, Philipp Müller, Kathrin Ringger, Sandra Ryter, Christian Ruch, Gregor Spuhler, Stephanie Summermatter, Esther Tisa Francini, Ursula Tschirren Lektorat: Christina Koch Korrektorat: Edgar Haberthür Übersetzungen: Tony Häfliger, Sabine Kraut, Ingrid Trigo Trindade Originaltext deutsch Zusätzliche Informationen: www.uek.ch, www.pendo.de © Pendo Verlag GmbH, Zürich 2002 ISBN 3-85842-601-6 Vorwort Dieses Buch handelt von der Schweiz während der nationalsozialistischen Herr- schaft in Deutschland und allgemein in der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
    [Show full text]
  • Path? : Right-Wing Extremism and Right-Wing
    Nora Langenbacher, Britta Schellenberg (ed.) IS EUROPE ON THE “RIGHT” PATH? Right-wing extremism and right-wing populism in Europe FES GEGEN RECHTS EXTREMISMUS Forum Berlin Nora Langenbacher, Britta Schellenberg (ed.) IS EUROPE ON THE “RIGHT” PATH? Right-wing extremism and right-wing populism in Europe ISBN 978-3-86872-617-6 Published by Nora Langenbacher and Britta Schellenberg on behalf of the Friedrich-Ebert-Stiftung Forum Berlin Project “Combating right-wing extremism“ Hiroshimastr. 17 10785 Berlin Edited by (German and English) Nora Langenbacher Britta Schellenberg Edited by (English) Karen Margolis Translated by (German --> English) Karen Margolis Julia Maté Translated by (English --> German) Harald Franzen Markus Seibel Julia Maté Translated by (Italian --> German) Peter Schlaffer Proofread by (English) Jennifer Snodgrass Proofread by (German) Barbara Hoffmann Designed by Pellens Kommunikationsdesign GmbH Printed by bub Bonner Universitäts-Buchdruckerei Copyright © 2011 by the Friedrich-Ebert-Stiftung Contents Preface ........................................................................................................7 RIGHT-WING EXTREMISM AND POPULISMUS IN EUROPE Nora Langenbacher & Britta Schellenberg Introduction: An anthology about the manifestations and development of the radical right in Europe ..................................11 Martin Schulz, MEP ................................................................................27 Combating right-wing extremism as a task for European policy making Michael Minkenberg ...............................................................................37
    [Show full text]
  • Trajectories
    ________________________________________________________________________ __ Trajectories Spring 2010 Newsletter of the ASA Comparative and Historical Sociology Section Volume 21, No. 2 ___________________________________________________________________________________________________________ SECTION OFFICERS CONTENTS 2009-2010 Corruption and Regulation in the Economic Sphere, New Research (Jeffrey Kentor and Mat- Chair thew Sanderson)…..…………………………….1 Elisabeth S. Clemens University of Chicago Corruption and Regulation in the Economic Sphere, New Research (Lori Qingyuan Yue, Jiao Chair-Elect Luo , and Paul Ingram)…………..…..………….5 James Mahoney Author (Mabel Berezin) Meets Critics (George Brown University Ross, John Agnew, Andreas Wimmer, Dario Gaggio)……………………………..………….7 Past Chair Author (Jeffrey Haydu) Meets Critics (Larry Rebecca Emigh Isaac, Pamela Walker Laird, Ajay K. Mehotra, UCLA William Roy)………………………………….22 Identities (King-To Yeung) ………………......44 Secretary-Treasurer Identities (Joya Misra)………………………...45 Victoria Johnson University of Michigan Member Publications………………………….47 Awards………………………………………..50 Council Members Isaac Martin, UC San Diego (2012) Announcements & Workshops…....…………..50 Ivan Ermakoff, U Wisconsin (2012) In the next issue………………………….……52 Ming-Cheng Lo, UC Davis (2011) Jeff Haydu , UC San Diego (2011) Marc Steinberg, Smith College (2010) Julian Go, Boston University (2010) Cory O’Malley (Student, 2010) Amy Kate Bailey (Student, 2009) Newsletter Editors Emily Erikson, University of Massachusetts Isaac Reed, University
    [Show full text]