inBaden-Baden

Highlights 1

Editorial 3 Schwimmen 4 – 5 Nagano 6 –10 inBaden-Baden Schnappschüsse 98 12 –13 Paralympics 14 Radsport 16 –19 Ruder-WM 20 –22 Sportlerin des Jahres 24 –25 Formel-1 26 –28 Highlights Leichtathletik-EM 30 –32 Mondial 36 –38 Impressum Inhalt

Herausgeber und Redaktion Ball-Bilanz 40 – 41 Internationale Sport-Korrespondenz (ISK) Betzenberg 42 Objektleitung Dressurreiten 44 Doping 46 – 47 Beate Dobbratz, Thomas R. Wolf Familie Balzer 48 – 49 Fotonachweis Helfer des Jahres 50 dpa Bilderdienst, Holger Nagel, Vor 40 Jahren... 52 Norbert Rzepka, Horstmüller GmbH, Sponsoren 53 GE Sportfoto, Jürgen Burkhardt Airport 54 Konzeption Interview Sporthilfe 56 – 57 PRC Werbe-GmbH, Filderstadt ZDF 58 Mutschler 60 Sponsoring, Anzeigen DRK 52 Lifestyle Sport Marketing GmbH, Filderstadt Seit 1947 64 – 66 Druck Ehrengäste 68 –71 Klaus Enzig GmbH, Stuttgart 1999... 72 3

„Inflationär“, meinte neulich ein Sportglossist, sei die Anhäufung der Wahlen und Galas gegen Jahresende. Bloß gut, daß die Institution Sportler des Jahres nicht zu den Verursa- chern gehört. 1947 fand das Original erstmals statt (der Tennis- baron Gottfried von Cramm kam auf Platz 1), seither votieren die Fachleute der Sportpresse mit Kompetenz und nach reifli- cher Überlegung. Am Anfang gerade eine handvoll, heute nahe- zu jede Sportredaktion in diesem Land. Gigantismus lag dem „Vater“ der Abstimmung, Kurt Dobbratz, stets fern. Konzentration auf ein profundes Urteil, Präsentation in überschaubarem Rahmen, lautete stets das Credo. Hat dieses Leitmotiv noch heute Gültigkeit? In gewissem Editorial

Maße ja. Die Rückkehr ins Kurhaus von Baden-Baden macht das Familienfest des deutschen Sports (wieder) zur fast klassi- schen Plattform für die hochkarätige Auszeichnung. Ein Update der besonderen Art. Daß die Sportjournalisten heute auch online wählen, VIP-Gäste im Privatflieger anreisen und Anmeldungen elektro- nisch gespeichert sind, offenbart keinen Widerspruch. Denn ein Rendezvous von Sport, Medien und Wirtschaft als ruhige (Kommunikations-)Insel im zunehmenden Termin-Wirrwarr tut gut. Und die Kür der Besten, früher prosaisch „Proklamation“ genannt, nun Ehrungen „mit Herz und Kompetenz“ durch das ZDF. Der Versuchung widerstanden zu haben, die traditio- nelle Sportlerwahl als Puffer zwischen Showteilen zu benutzen, die Athleten des Jahres als Entertainer zu präsentieren, die Jury neu zu mischen, müssen die Organisatoren verantworten. Das fällt leicht, weil alte und neue Partner das Comeback an der Oos unterstützen. VDS, ZDF, Festival Baden-Baden, Baden- Airpark, T-Online, Sparkasse. Damit steht bereits das „Team“ für den Sprung ins nächste Jahrtausend. Sportler des Jahres 2000 – eine schon heute magische Vision. Klaus J. Dobbratz 4 5 Mit „Kopp rein und los“ zum Staffel-

Gold, mit „rackern wie die Wildsau“ zum Rücken-Silber. DagmarHase

von Kristin Otto Unter den unbeschreiblichen Jubel mischen sich Tränen, Wiedergeburt gleich. Vom Team zur Startschwimmerin verdonnert Die dritte im Bunde, Silvia Szalai, schien bei ihrem WM- Erleichterung und Fassungslosigkeit. Ein überwältigender („Ich habe mich mit Händen und Füßen gewehrt!“), entschloß sie Debüt zu kraulen, als ob es um ihr Leben ginge; und tatsächlich Moment! Gold für Franziska van Almsick, Dagmar Hase, Silvia sich, mit neuem Selbstbewußtsein doch noch bis Sydney 2000 schwamm sie persönliche Bestzeit. „Die ganze Mannschaft hat Szalai und Kerstin Kielgaß; Gold mit der 4x200-m-Freistilstaffel. weiterzumachen -- es wären ihre dritten Olympischen Spiele. mir geholfen und den Druck von mir genommen“, sagte die Weltmeister! Im Gegensatz dazu war für Dagmar Hase der Erfolg in gebürtige Ungarin, die in Frankfurt lebt, überglücklich nach ihrem Wer hätte das diesem Quartett zugetraut? In der Stunde Australien der goldene Abschied vom internationalen Schwimm- ersten Sieg „bei den Großen“. der Wahrheit wachsen die vier Schwimmerinnen über sich hinaus, sport. Binnen 35 Minuten hatte die 28jährige Magdeburgerin zum Der Abschlußschwimmerin Kerstin Kielgaß schien es gar legen ihren Respekt ab vor der starken und favorisierten Konkur- Abschluß einer beeindruckenden Karriere Silber über 200 m so, als seien ihr „Flügel verliehen“ worden. Nach dem Motto renz, vor allem aus den USA. Der Lohn: WM-Gold. Das einzige für Rücken und Staffelgold gewonnen. „Keiner hat damit gerechnet. „Kopp rein und los!“ machte die erfahrene 28 Jahre alte Berline- die deutsche Mannschaft in Perth, die es auf sieben Silber- und Deshalb ist es das Schönste, das Phänomenalste“, so die Athle- rin das für unmöglich Gehaltene möglich: Dank ihres Kampfgei- sechs Bronzemedaillen brachte. tin, die in neun Jahren 25 Medaillen bei internationalen Meister- stes gelang es ihr, den Vorsprung bis ins Ziel zu retten -- der Für Franziska van Almsick kam dieser Titel beinahe einer schaften gewann. Glanzpunkt im deutschen Team. Schwimm-Erfolge „made in Germany“ Gestatten, Braun!

Aber für die größte Sensation bei dieser WM hätte beina- he ein Mann aus Berlin gesorgt: Ralf Braun. Überraschend auf Goldkurs über 200 m Rücken („Auf den letzten 50 Metern habe ich gerackert wie eine Wildsau.“), fing ihn der Amerikaner Lenny Krayzelburg im letzten Moment noch ab. Trotzdem stammelte der strahlende 24 Jahre alte Sportstudent über Silber in seiner Paradedisziplin: „Ich fasse es nicht, es hat geklappt!“ Gut klappte es auch für Sandra Völker. Drei Medaillen -- zwei aus Silber, eine aus Bronze -- fischte sie aus den Fluten. Vor allem im kurzen Freistilsprint unterstrich die Hamburgerin ihre Ausnahmeposition. Nur 17 Hundertstel auf die Amerikane- rin Amy van Dyken fehlten ihr zum Titel: „Meine Atmung war nicht optimal. Aber ich bin sehr zufrieden mit meiner WM-Bilanz. Dagmar Hase nahm in Australien Ihren Hut Ich wollte eine Einzelmedaille, jetzt sind es sogar drei gewor- den.“ Welch ein Erfolg! seine Kinderstube nicht. „Vielen Dank, Herr Pfeiffer -- danke für Weltrekorde blieben bei den Weltmeisterschaften aus -- alles!“ Seine ersten Schwimmzüge hatte der gebürtige Pole es waren die ersten Titelkämpfe in der Geschichte seit 1973 nämlich in Deutschland absolviert -- bei Gerhard Pfeiffer, dem ohne eine einzige Bestzeit. Dafür sah Perth einen neuen Super- Hamburger Trainer und Vater des früheren Weltklasse-Schwim- star: Der Australier Michael Klim gewann bei sieben Starts mers Stefan Pfeiffer. sieben Medaillen, davon vier goldene. Und trotz des Rummels Die Erfolge des Michael Klim -- auch ein Stückchen vor heimischer Kulisse vergaß der „Sunnyboy des Beckens“ „made in Germany“ bei den Weltmeisterschaften in Perth. Gold in der Königsstaffel 6 W enn draußen das Wetter immer

schlechter wird, läßt sich die Zeit

in Nagano leichter rekapitulieren.

Ein Grippevirus ging durchs deutsche Team, es war sorry for waiting“ läßt noch heute die Stirnadern anschwellen. naßkalt und regnete dennoch Medaillen. Erinnerungen: Unglaubliche Spannung bei den Eis- von Beate Dobbratz Erinnerungen: Frühmorgens galt der erste Blick dem schnelläuferinnen in der gigantischen M-Wave. Am 11. Februar TV-Programm aus Hakuba, Shiga Kogen oder Nozawa Onsen: standen die 3000 m an, eine Domäne der deutschen Schneegestöber hieß umdisponieren. Statt dessen vielleicht Mädchen? Denn auf dem schnellen Oval purzelten die Rekorde den Eisschnelläuferinnen einen Besuch abstatten oder den im Eiltempo. Und dann der dreifache deutsche Erfolg: Selbst NHL-Cracks, die selbst die coolen Japaner zum Kochen brach- auf der Pressetribüne kam Rührung auf. Gunda Niemann-Stirne- ten. Doch wohin auch immer, die Wege waren weit und selbst in mann (schwierig auszusprechen für japanische Zungen), Clau- den barock eingerichteten Bussen (mit Kronleuchter und Gardin- dia Pechstein und Nesthäkchen Anni Friesinger, Edelmetall auch chen) wurde die Zeit lang – was beispielsweise einen Kollegen über 1500 m für die Erfurterin. Die 5000 m sicherte sich dage- zu der Frage veranlaßte: „Sind wir eigentlich noch in Japan?“. gen Claudia Pechstein mit einem „Jahrhundertlauf“. Sie pulveri- Die am häufigsten gehörte Sentenz „Bus is 20 minutes late, sierte den Weltrekord von Gunda Niemann-Stirnemann, verwies Eßstäbchen im Tempel

die Kollegin mit vier Hundertstel Rückstand auf den Silberrang, das restliche Feld spielte keine Rolle mehr. Auf der sicher ge- glaubten Kurzstrecke dagegen kam Franziska Schenk zu Fall – zur Schadenfreude der Langstrecklerinnen. Auch das ist Olympia. Erinnerungen: die Meetings von Sport und Medien im Deutschen Haus. It’s a long way to Renkoji Tempel. Doch die Abende haben sich gelohnt. Die Athleten zum Greifen nahe, gerne zu einem Schwätzchen bereit. Und voller Hoffnung, daß der eigene Wettkampf nach Zeitplan starten kann. Denn: es waren die Olympischen Spiele der Verschiebungen. Vor allem die Alpinen hatten mit dem den Japanern gar nicht gehorchen- den Wettergott zu hadern. Trainingsausfälle, Wettkämpfe, die immer aufs Neue verlegt wurden, prägten das Bild. Die Biathle- ten mußten dem Schneefall Tribut zollen und nicht zu vergessen die Artisten der Halfpipe, die im strömenden Regen ihre Kunst zelebrierten. Erinnerungen: Georg Hackl, der ganz cool im Deutschen Haus sein Weißbier trank und die Eßstäbchen fürs Mikado ent- fremden wollte. Zwei Tage später lief er als Goldjunge erneut im Renkoji Tempel ein – er konnte während der weiteren olympi- Die Winterspiele der Katja Seizinger 8 9

schen Tage beruhigt seine Sportkollegen anfeuern und neben- NHL-Cracks. Team USA kam vollzählig, Coaches und Manager der Busfahrer nimmt es mit einem Lächeln. Wie auch sonstige bei viel Lob einheimsen für soviel Konstanz im Eiskanal, für standen Rede und Antwort, dann verteilte sich die Eishockey- Unbilden. Geschlossene Schneedecke: Der Chauffeur greift soviel Einsatz beim Arbeiten am Schlitten. Der Hackl-Schorsch Mannschaft im Auditorium, um jedem Journalisten für geraume nach den dicken Handschuhen und zieht die Schneeketten auf, ist nicht nur König der Rodler, sondern auch König der Tüftler. Zeit zur Verfügung zu stehen. Ähnlich die Situation beim Team die er auf dem Rückweg am selben Ort auch wieder entfernt. Erinnerungen: Essen gehen in Nagano. Mißlungene Canada. Wobei Megastar Wayne Gretzky unter dem Ansturm der Freie Durchfahrt an Mautstellen mittels Telecash wie in Italien Versuche, sich die Stäbchen untertan zu machen. Bestellungen Medien fast erdrückt wurde und doch mit nicht enden wollender oder Frankreich – für das Land, das die Elektronikindustrie neu via Bildchen, selbst die englische Übersetzung fehlte manch- Freundlichkeit Frage auf Frage beantwortete. Nein, sie wollten erfunden hat, durchaus denkbar, in Nagano und Umgebung mal. Was wirklich auf dem Teller war, wird für alle Zeit ein Rätsel nichts besonderes sein, die Topverdiener aus Nordamerika. jedoch nicht angewandt. Driver und Kassierer pflegten dafür bleiben. Vielleicht auch gut so, denn die Japaner kaufen als Eric Lindros gefiel es, besser als in Albertville. „Hier sind wir alle diverse Schwätzchen. Snacks an Autobahnraststätten beispielsweise getrocknete zusammen, sehen uns beim Essen und können einem Kollegen Great sport im White Rink: hier demonstrierten die Schlange oder Schildkröte. Alternativ: folienverpackter Seetang. auch zum Sieg gratulieren.“ Ein Problem hatten die Recken Glamourgirls auf spiegelndem Parkett ihren Facettenreichtum. Erinnerungen: An die genialen Pressekonferenzen der jedoch: teilweise bis zu sieben Mann auf der Stube. Wenig Beispielsweise Pascha Gritschuk, die den Japanern im sexy Goldiges Quartett – gut, daß es die Biathletinnen gibt T omba sucht Frau Unsere Biathleten

Raum für die Eisbären. Und zuwenig Plätze für die Zuschauer. Rock’n’Roll-Kostüm den Atem raubte. Die Ausführung des geblasen waren die Enttäuschungen bei den Einzelstarts, eine Die Auftritte jeglicher NHL-Profis, ob bei Finnland, Schweden, schwierigen Themas „Memorial Requiem“ von Gritschuk und echte Frauschaft lag sich in den Armen – und wollte das Sieger- Kanada oder USA sorgten für Massenanstürme. Eine Sogwir- Partner Ewgeni Platow interpretiert, dürfte ebenso in die podest gar nicht mehr räumen. Gut, daß es die Biathleten gibt: kung übten die Kufenkünstler nicht nur auf die weiblichen Fans Eistanz-Historie eingehen wie ehemals der „Bolero“ von Tor- konstant und zuverlässig liefern sie ihre Medaillen ab. Mit aus: auch die Frauen mit Montur und Stock jagten den Puck vor vill/Dean. Die jüngste Olympiasiegerin aller Zeiten stand bei einem Start-Zielsieg demonstrierten auch die Herren ihre Klas- begeistertem Publikum. den Damen auf dem höchsten Treppchen: das US-Küken Tara se, nachdem vorher allerlei Mutmaßungen über ein Leistungs- Apropos Frauen: Erinnerungen – an Tomba „la Bomba“. Lipinski, süße 15 – aus der Nähe vielleicht 13. Sie gewann den tief die Runde gemacht hatten: Ricco Groß und Kollegen hatte Seine Karriere würdig beenden wollte er, noch einmal nach den – künstlich – hochgeputschten Zweikampf gegen Landsfrau man viel zu früh abgeschrieben. Sternen greifen. Und vor allem: endlich eine Frau finden, die ihn Michelle Kwan. Seit der Harding-Affäre sind die Amerikaner Als Fahnenträger hatte Jochen Behle seine sechsten liebt und nicht den Slalomkönig. Der 31jährige hatte den end- ganz wild auf sich bekämpfende Eislauf-Mäuse. Trauer dagegen Winterspiele standesgemäß eröffnet, in der Loipe lief es dann gültigen Ausstieg beschlossen, für die Zukunft plane er eine im deutschen Lager, wo Pechvogel Tanja Szewczenko nach weniger geschmiert. „Wo ist Behle?“, diese Frage erlangte in Karriere beim Film, als Schauspieler, Produzent oder Regisseur. einem schweren Grippeanfall ihren Rückzug bekannt geben Staffelrennen eine gewisse Tragik – egal, der 37jährige verkör- Nur der Abschluß der glanzvollen Karriere lief aus der Regie. mußte. Den Weltmeister-Bonus hatten Mandy Wötzel und Ingo perte eine Sportlerkarriere lang den deutschen Skilanglauf. Ein Sturz beim Riesentorlauf, Aufgabe vor dem zweiten Durchgang Steuer wohl zuhause vergessen. In Nagano mußten sie sich der anderes Kaliber aber ist Björn Daehlie: mit weiteren drei Titeln im Slalom. Der Meister verließ rasch die Stätte seiner Schmach russischen Übermacht geschlagen geben und durften „nur“ machte sich der Norweger zum erfolgreichsten Wintersportler und zog sich ins heimatliche Bologna zurück. Gelegenheit für Bronzemedaillen einpacken. aller Zeiten (achtmal Gold, viermal Silber). Und weil auch die die Girls zu beweisen, daß sie auch den „Loser“ Tomba lieben. Als Dreizehnte war Uschi Disl nach einem Stockbruch Kombinierer um nur Goldiges im Schilde führ- Erinnerungen: Wo immer „Kaisers“ oder deren Sprößlin- hinaus ins weiße Japan marschiert, mit der deutschen Fahne ten, erlebten die Wikinger nur vier Jahre nach ihrem olympi- ge auftauchen, ist das Verkehrschaos komplett. Naht der Tenno in der rechten Hand, dem Siegerlächeln auf den Lippen, lief schen Heimspiel in Lillehammer wieder ein Schneegestöber (oder der Kronprinz), werden alle Straßen kurzerhand gesperrt – Schlußläuferin Petra Behle 100 Minuten und 13 Sekunden an Auszeichnungen. nichts geht mehr. Daß die Zeit drängt, die Redaktion wartet – später über den Zielstrich. Gold für die 4x7,5-km-Staffel, weg- Erinnerungen: Die Gastgeber konnten es ihren nordi- Der Langen-Bob: Deutschland 2 auf Platz 1 10 Ein Festival-Programm aus Baden-Baden

schen Brüdern aus Norwegen nicht gleichtun, dafür besaßen Schmitt. Die sympathischen Jungs könnten eigentlich bis Salt Nagano und die vielen anderen Olympia-Dependancen einfach Lake City 2002 hüpfen. nicht den Reiz und das nordische Herz. Aber das Skispringen Jetzt gibt es auch ein Dream Team im Outfit des sibiri- ging unter die Haut: Prinz Naruhito und 50 000 Landsleute, schen Tigers. Weiß-schwarz gestreift, mit mächtigen Tatzen, die mindestens jeder Zweite fahnenschwingend, sahen ihren durch Metallschnallen zusammengehalten werden – und oben auf der Großschanze förmlich abheben. Und flattern schulterlange Strähnen. Gestatten, die Skidamen des als das Team um Nippons Lieblingssohn Harada auch die Team- DSV: Totaltriumph in der Kombination (Seizinger, Ertl, Gerg), wertung souverän für sich entschied, sprachen die japanischen Katja Seizinger, von Cheftrainer Maier zum „Jahrhunderttalent“ Blätter von dem „größten Tag in der Sportgeschichte“ des Lan- erkoren, siegte zusätzlich in der Abfahrt und die „wilde Hilde“ des. Auch nicht von Pappe war Silber – die Schwarzwald- im Slalom. Mehr ist nicht mehr möglich – zumal die Konkurrenz Connection flog auf Platz 2: der rotblonde , Saison- ebenfalls ganz gut Ski fährt. Aber im Wetterwechselbad mit Überflieger , Hansjörg Jäkle und Martin immer neuen Verschiebungen setzten die German Girls die Dream Team Alpin

olympischen Ausrufezeichen. Im Gegensatz zu den Herren, die im Tiger-Look völlig zahm sind. Der Prototyp eines Modellathleten ist Hermann Maier, inzwischen zu Austrias absolutem Nationalhelden aufgestiegen. Zunächst aber olympische Schrecksekunden in der Königsdiszi- ir inszenieren Erfolge… plin: Maiers brutaler Sturz in der Abfahrt. Aber während andere W Ihr Partner in allen ins Spital mit anschließender Reha-Kur eingeliefert worden Programm- und wären, siegt der „Herminator“ noch in Super-G und Riesen- …und Veranstaltungen für alle Ansprüche: Veranstaltungsfragen slalom. ✴ Elegante Bälle und Galas Ausgerechnet die olympischen Neulinge in der Halfpipe ✴ Internationale Tanzturniere Festival Baden-Baden erlebten das alpine Stimmungshoch: über 10 000 Japaner rappten zu dröhnender Musik. Wenn das Wetter mitspielt, ist ✴ Konzerte Veranstaltungs-GmbH Snowboard wie Schneesturm in der Disco. Geil. Dabei wirkt die ✴ Gastspiele Programmproduktion erste Halfpipe-Queen, Nicola Thost aus Pforzheim, gar nicht wie ✴ und Media Concept eine ausgeflippte Rocklady, sie ist eher zurückhaltend – und TV-Shows verdammt sportorientiert. Diese Neulinge haben Fun, aber das ✴ Special Events Schloß Solms beinharte Training vorher und die Wettkämpfe sind beileibe kein Solmsstraße 1 Spaß, das Ding an den Füßen heißt auch wirklich Snowboard Die Festival Baden-Baden GmbH hat für Sie das 76530 Baden-Baden und nicht Showboard. Die klassischen Skifahrer müssen sich in passende Konzept. Rufen Sie uns an! diesem Winter auf allen Pisten warm anziehen. In den „japani- Telefon (07221) 275-275 schen Alpen“ und anderswo. Telefax (07221) 275-222 NHL-Profis faszinierten das japanische Publikum 12 13

Bilder des Jahres Bilder des Jahres 14 Die deutschen Behindertensportler

errangen bei den Paralympics in Nagano

und der Leichtathletik-WM 100 (!)

Medaillen.

Zwei Höhepunkte prägten den Behindertensport 1998: Frank Höfle aus Isny im Allgäu feierte seine zahlreichen Die Paralympics im März in Japan und die Weltmeisterschaften Erfolge im Sommer (auf dem Fahrrad) wie Winter (in der Lang- von Wolfgang Fischer von Wolfgang der Leichtathleten im August im britischen Birmingham. Thomas laufspur). Der sehbehinderte Athlet kämpft auch abseits der Nuss, Team-Manager bei der WM, korrigiert gleich die Einlei- Sportarenen – mit zunehmendem Erfolg – für die Anerkennung tung: „Wir sprechen lieber von Sport mit Handicap. Aber in der der Behindertensportler. Einstellung zur Hochleistung nähern sie sich den Nichtbehinder- Mit 270 000 Mitgliedern in 3000 Vereinen ist der ten von Jahr zu Jahr immer mehr“. Wer sich von den Handicap- Deutsche Behinderten-Sportverband (DBS) der größte in der Sportlern im oberen Leistungslevel bewegt, habe längst den Welt. 10 000 von ihnen betreiben Wettkampf- und Leistungs- schweren Lebenseinschnitt mit der meist plötzlich eingetrete- sport. Sie stellen dennoch eine Minderheit dar, denn sie ent- nen Behinderung hinter sich gelassen. Sport ist für sie schon sprechen nur 1,4 Prozent aller als Behinderte in Deutschland lange nicht mehr Ablenkung von ihrem Schicksal. Es gibt Stars anerkannten Menschen. wie bei der anderen Gruppe mit Allüren und Macken. Paralympics

Karl Quade, Chef de Mission in Nagano, unterstreicht dies mit der Feststellung, daß bei den Teilnehmern nicht mehr oder weniger das Erfolgsdenken im Mittelpunkt steht – die Paralympics sind das Höchste, auf die jeder lange vorher seine Trainings- und Lebensplanungen einstellt. Für die gravierenden Unterschiede zum Sport, den Events und Präsentationen der Nicht-Behinderten sind andere verantwortlich. Sie haben beträchtliche Handicaps. In Nagano und in Birmingham gelang zwar eine perfekte Wettkampforganisation, aber der weitere Rahmen offenbarte gravierende Mängel. Zwei Beispiele aus Birmingham: Das Mittagessen mußte im Stadion eingenommen werden. Außerdem war kein ausreichend großer Saal als Treff- punkt für die Sportler vorhanden. In Nagano fehlten – nach den Wettkämpfen – jegliche Unterhaltungs- und Ausflugsangebote. Diese Probleme hatten fast keinen Einfluß auf die sport- lichen Leistungen der DBS-Delegationen. In Japan gewannen die 41 deutschen Athleten mit Handicap 44 Medaillen – 14 in Gold, 17 in Silber und 13 in Bronze. Erst dahinter folgten Nor- wegen mit 40 und die USA mit 34 Medaillen. Beim Sommer- Highlight in England ergatterten 48 Starter je 20mal Gold und Silber sowie 16mal Bronze. von Klaus J. Dobbratz 16 womöglich noch beimShowdown unterdemTriumphbogen? kam. zum Halten Elysées nichtmehr Lawine insRollengebracht,diezurChamps derEPO-Fund eine imFestina-Auto auf derGrünenInselhatte wie„Vélo“ Schon siebeschreibt? beimProlog chen „Affären“, dieunendli- Oderebendoch an bier oderColdelaMadelaine. Gali- Duelleam Ullrich(Erster1997),diezerfetzenden von Jan zweitenPlatz denstarken an fürsichentschieden hatte, d’Italia schon dervorher Pantani, denGiro An denSiegvonMarco heute: sichdergeneigteFan aber siefielnicht?Woran erinnert Großen Schleife. in seinerSpezialausgabenachder Frankreichs Radsportbibel„Vélo“ „Bleib senkrecht,Tour!“ titelte kom alles imGriff Das Hotel delaPaix inPamiers –nochhat Tele- Schnee auch in Paris? Drogensüchtige Rad-Helden Schnee auchinParis? Drogensüchtige Soll man rückwirkend sagen: sie wankte (bedenklich), siewankte Soll manrückwirkend sagen: Pantani &Ullrich nahe an Ullrich heran: bis auf 3:01 Minuten nachderErstbe- bisauf3:01 Minuten Ullrichheran: an nahe gefährlich bereits Pantani Randnotizen, dabeischob sichMarco Blätter,französischen eher L’Equipe,demSport Ausnahme würde. tragen s insGelbeTrikot Corrèze imTross –und 95Prozent partement imDe- Ullrichfuhrbeim58km-Zeitfahren Jan geräumt hatte. Te ge Sprintsiege, diezugunstendes Belgiersendeten, weildas Klasse-Duelle vonTom SteelsmitErikZabelum prestigeträchti- an dieFaszination Sport guten durch Reifen bemühtensichredlich, war. zubrutal Gendarmerie hen derfranzösischen suchten,dasReglementzuweichund dasVorge-verschaffen lichen Schadengenommen,weileinige/viele(?)sichVorteile zu derWelt undRadrennen dergesamte habenfürchter- Radsport Fest stehtnur:dasberühmteste dringendürfte. Öffentlichkeit Wa diegesamte wiejemals ebensoniemand zusagen Das vermag pekulierten, daß derRostocker JaunebisParis dasMaillot daß pekulierten, Magenta-Männer machenTempo am

hrheit über das Ausmaß derDoping-Tour überdasAusmaß hrheit Lichtder ans der „Grande Boucle“ aufrecht zu erhalten. Wir denken an die Wirdenkenan zuerhalten. der „Grande Boucle“aufrecht

Deutsche Telekom demGesamtklassement Priorität ein- Bis zu den Pyrenäen aber widmeten vornehmlich die aberwidmetenvornehmlich Bis zudenPyrenäen Die Protagonisten auf ihren zwei hart aufgepumpten zweihart aufihren Die Protagonisten 18 19

Statt Etappen- siege das Grüne T rikot für Zabel TDeutschland-Rundfahrtour de France 1998 1999 steigung des Plateau de Beille, als ein Defekt zum dümmsten später am Madelaine-Paß. Dank einmal mehr glänzender Team- die schon mal mindestens 500 Höhenmeter geschafft haben, Wohltuend, daß sich Zeitpunkt (vor dem Beginn der Schlußsteigung) den T-Mann arbeit (Bölts, Aldag) und einem bemerkenswerten Regenerati- sei ein Tourmalet ein verflixt harter Brocken. Das stimmt, dafür auf nationaler Ebene erstmals in die Defensive drängte. onsvermögen brachte er Pantani in Nöte. Doch der Italiener ändert aber nichts an der Tatsache, daß die im November 1998 etwas tut. Die Bahnspezies In den Alpen braute sich noch Düsteres zusammen. konnte – als einziger – das Tempo mitgehen. Die nächste Chan- vorgestellte Tour ‘99 (wieder mit dem Galibier als „Dach“ der sind näher an die Equipe Immer neue Ausschlüsse von einzelnen Fahrern und ganzen ce auf der letzten Bergetappe annulierte der Streik des gesam- Rundfahrt) unter noch schärferer „Bewachung“ stehen wird. tricolore herangerückt – beim Teams. Kälte, Regen und Nebel auf der Königsetappe Grenoble ten Feldes (gegen die Polizeimaßnahmen). Die Tour befand sich Schade ist dennoch, daß das Etappenrennen – wieder – Heimspiel in Berlin könnte – Les Deux Alpes. Pantani pedalierte diabolisch, das Gelbe wieder in den Klauen des Doping-Gespenstes: Die Eurovision einen Bogen um Allemagne macht. Freiburg gilt als heißer Kan- einigen BDR-Tempobolzern die Trikot kam mit 8:57 Rückstand ins Ziel und rutschte auf den übertrug stundenland Landschaftsbilder des schönen Lac de didat für 2000, aber jetzt kommt zunächst (und erneut) Sestriè- WM-Stunde schlagen. Auf der vierten Gesamtrang ab. Bourget statt Rennszenen – alle möglichen Ärzte kamen zu Wort. res in Italien zum Zug. Eine verständliche Hommage an Pantani, Straße verstärkt sich Telekom weiter – und gibt zunehmend Man sagt, die Tour der Leiden erlaube keinen einzigen Trotzdem: Die Tour rollte weiter, weil TdF-Chef Leblanc aber nach dem hiesigen „Aufschrei“ nach Ullrichs Erfolg 1997 einheimischen Talenten Chancen. Das Team Gerolsteiner, nun schwachen Tag. Aber der Sportler des Jahres von 1997 sam- und Fahrersprecher Riis Vernunft walten ließen – und die Men- hatten die Fans auf einen Abstecher gehofft. Zumal auch das im Schwäbischen beheimatet und von Rolf Gölz (1988 Fünfter melte auch in der Niederlage Pluspunkte. Seine Kritiker notier- schen entlang der Restetappe bejubelten das zahlenmäßig Elsaß 1999 links liegen bleibt. der Sportlerwahl) betreut, könnte zur dringend nötigen zweiten ten, daß der scheinbar Übermächtige doch nicht maschinen- stark zusammengeschrumpfte Peloton euphorisch. Sie erlebten Dafür sitzt die „neue“ Deutschland-Tour in den Start- Kraft heranreifen. gleich trete. Der junge Mann anerkannte vorbildlich die Leistung Jan Ullrichs dritten Etappensieg (52 km gegen die Uhr) und das löchern. Von Berlin geht es – durch zehn Bundesländer – bis seines Bezwingers. Und Ullrich revanchierte sich nur einen Tag traditionelle Finale an der Seine. Selbst mit EPO sagen viele, nach Bonn (28. Mai bis 3. Juni). Das achtstellige Budget steht, die Transfer- und Etappenstädte sind unter Vertrag genommen, das Team Telekom reiht der DT oberste Priorität ein – und will seine Stars einsetzen. Bergetappen, Zeitfahren, Sprintankünfte, die Deutschland Tour besitzt viele Merkmale großer Länder- Rundfahrten, man darf gespannt sein. Ob der Velo-Boom in Deutschland, der sich von der Doping-Diskussion nicht ins Bockshorn jagen ließ (starke Zuschauerresonanz bei den deut- schen Rennen, zum Beispiel der Coca-Cola-Trophy) seine Fort- setzung während der Tour d’Allemage findet? Cycling in motion. Der gesamte Sport erlebt und benötigt Anpassungen an Gegebenheiten (Doping) und veränderte Situa- tionen. Das deutsche Weltcuprennen „HEWCyclassics“ kann getrost ins zweite Jahre unter diesem Label rollen: Man hat die Feuertaufe bestanden. Die Rundfahrten allerdings müssen an der Spitze gekappt werden: Jedes Jahr noch einen Berg mehr, bei stetig steigendem Renntempo, ist unrealistisch. Die WM, einst Höhepunkt der Saison, verkommt im Oktober zum Rander- eignis. Wir haben selbst in San Sebastian 1997 nur Regen erlebt und sind 1998 in Valkenburg fast erfroren. Erst recht die radelnden Hauptdarsteller. Der arme Oskar Camenzind, der das ellenlange Warten auf einen eidgenössischen Champion been- dete, wird im nächsten Frühjahr Mottenlöcher in seinem schö- nen Regenbogentrikot vorfinden. Pantani (Mitte) fuhr teuflisch gut Ullrichs Replik am Madelaine-Paß Riis, Tour-Sieger ‘96, fährt auch im nächsten Jahr für das Telekom-Team 20 „Beste Ruder-WM aller Zeiten“.

Die Athletinnen und Athleten waren voll

des Lobes für die Welttitelkämpfe in

Köln-Fühlingen.

Auch die Armada des Deutschen Ruderverbandes ver- kämpfte während der Vorbereitung mit „Disbalancen der Rumpf- sprühte Glanz – fünfmal golden, fünfmal silbern. Die Ruderinnen und Bauchmuskulatur“, Stephan Volkert fiel aufgrund einer von Marc Dittmann und Ruderer nutzten ihren Heimvorteil und stellten das erfolg- Stirnhöhlenoperation fast sechs Wochen aus. Die Folge: reichste Team. zunächst nur schwache Resultate. Beispielsweise Platz 3 bei An den Renntagen säumten über 80 000 Zuschauer die der Deutschen Meisterschaft. Konsequenz: Härtestes Training Regattastrecke. Sonnenschein im Organisationskomitee um unter Bernd Lindner – „Wie noch nie“ (O-Ton Hajek). Im Höhen- Hans-Georg Röhrig, trotz des miesen Wetters. „Die Deutschen trainingslager in Kaprun holten sich die beiden den letzten sind im Organisieren immer perfekt“, lobte Andreas Hajek, der Schliff für das Unternehmen Köln. Weltmeister im Doppelzweier. Die zweifachen Olympiasieger (im Doppelvierer) fischten Hajek und sein Partner Stephan Volkert – zwei Erfolgs- ihre fünfte Goldmedaille bei internationalen Meisterschaften garanten des DRV. Dabei hatte noch am Saisonbeginn nichts aus dem Wasser des Regattabeckens in Fühlingen und ließen auf die Titelverteidigung hingedeutet. Andreas „Haschi“ Hajek alle Kritiker verstummen. „Wir glaubten immer an den Titel, Zwei Erfolgskapitäne am Ruder

überzeugt waren wir nach dem Halbfinale, als wir auf Platz drei liegend drei Sekunden aufholten. Ich glaube, von da an hatten unsere Gegner mehr Angst vor uns, als wir vor ihnen“, hebt der 30jährige Hajek die Qualität des Duos hervor. Im harten Final- rennen sicherte es sich Gold mit einem Start-Ziel-Sieg. Andreas Hajek aus Halle und sein drei Jahre jüngerer Partner Stephan Volkert aus Leverkusen – das herausragende Beispiel für die Ost-/West-Integration im Rudersport. Katrin Boron (6 WM-Titel, 2 Olympiasiege) und Jana Thieme (5 WM-Siege) bilden das weibliche Pendant zu Hajek/Volkert. Mit dem Doppelvierer, dem neben Boron und Thieme noch Christiane Will und Manuela Lutze angehörten, hielten die Ruderinnen aus Potsdam und Halle die Konkurrenz aus Rußland und Australien auf Distanz, auch ohne Frontfrau Kerstin Köppen, die nach der Saison 1997 ihre Laufbahn be- endet hatte. Seit 1974 ruderten deutsche Damen-Doppelvierer immer mit Gold- oder Silbermedaille nach Hause! Boron: „Ich hatte schon ein wenig Angst vor der fast einwöchigen Pause zwischen Vorlauf und Finale, aber wir trainierten ein wenig und ruhten uns aus.“ Das dritte Gold in den olympischen Klassen holte der Erfolge schmecken gut: Hajek/Volkert 22

Zweier ohne: Detlef Kirchhoff und Robert Sens kletterten aufs Um den Nachwuchs muß den DRV-Verantwortlichen höchste Treppchen. Bei ihrem ersten gemeinsamen WM-Auftritt nicht bange sein. Bei der Junioren-WM in Hazewinkel ergatter- siegten der 31 Jahre alte Kirchhoff und sein zehn Jahre jünge- ten die jungen Wilden je sechsmal Gold und Silber sowie rer Partner souverän vor dem Boot aus Australien. zweimal Bronze und stellte damit die erfolgreichste Flotte. Das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes, der Kein deutsches Boot fuhr ohne Medaille in die Heimat zurück. Achter, mußte sich nur der überlegenen USA geschlagen geben. Die goldene Ruderzukunft!? Trotzdem herrschte Zufriedenheit bei Ralf Holtmeyer und seiner Crew. „Ich bin glücklich über die Silbermedaille“, sagte der Coach nach dem spannenden Finale. 0,68 Sekunden fehlten zu Platz 1. Dieser Achter soll nun das Gerüst für Sydney 2000 bilden.

Frauen-Power

Der siegreiche Doppelvierer 24 25 Philipp ist die große Liebe der 97er

Umfragesiegerin Astrid Kumbernuss –

das Jahr nach der Ehrung als Sportlerin

des Jahres

Sie sammelte in ihrer sportlichen Laufbahn mit der Schwangerschaftskurs in Neubrandenburg im Frühjahr; Ent- und machte im November sogar seinen ersten Auslandstrip. Geduld und nochmals Geduld ist angesagt. Astrid „Vier-Kilo-Kugel“ Medaillen und Meriten wie kaum eine andere. bindung am 7. Juli 1998; Reha-Besuche im September und „Im Trainingslager müssen wir uns um nichts kümmern und Kumbernuss weiß das, will aber bei der Weltmeisterschaft im von Peter Skubowius Doch das alles ist nichts gegen jene dreieinhalb Kilogramm, Oktober in Greifswald; 14 Tage Trainingslager auf Zypern im haben mehr Zeit für Philipp.“ nächsten Jahr keine Statistenrolle spielen. „Ich möchte alles verteilt auf 49 Zentimeter, die seit Sommer 1998 ihr Leben November. Vieles mußte in den zurückliegenden Wochen aus dem versuchen, meinen Titel zu verteidigen“, umreißt die 28jährige verändern. Die Rede ist von Astrid Kumbernuss und ihrem „Schön, daß man im Nachhinein so locker über all Bauch heraus entschieden werden. „Und das bleibt noch eine ihre Vorstellungen. „Wenn ich allerdings nicht vorn mitmischen Sohn Philipp, der am 7. Juli das Licht der Welt erblickte. jenes sprechen bzw. schreiben kann, was einen wochen- und Weile so“, sieht es Lebensgefährte Dieter Kollark. „Schließlich kann, bleibe ich zu Hause.“ Die letzten zwölf Monate waren bewegend und aufre- monatelang am Tag ebenso wie in der Nacht beschäftigte, ja habe ich noch keine Frau trainiert, die Mutter geworden ist. Da Wer Astrid Kumbernuss kennt, kann sich nur schwer gend zugleich. So präsentierten sie sich für Astrid Kumbernuss regelrecht den Kopf zermarterte.“ Astrid Kumbernuss hat den es bislang noch keine Athletin gab, die nach der Entbindung mit vorstellen, daß der Triumphmarsch ohne die Neubrandenburge- im Zeitraffer: Knieoperation im November; auf Krücken zur Abstand gewonnen, der die Sorgen und Nöte schon wieder dem Sport wieder angefangen hat, müssen wir viel mit Gefühl rin gespielt werden soll. Schließlich war das: „Auf in den Kampf“ Auszeichnung zur „Sportlerin des Jahres“ im Dezember 1997; etwas kleiner erscheinen läßt. „Dabei war es eigentlich gar machen.“ schon immer ihr Credo. Gymnastik und „kleine Ausflüge“ auf dem Fahrradergometer nicht so problematisch“, schränkt die Neubrandenburgerin Mittlerweile liegen erste gesicherte Erkenntnisse vor. zwischendurch; Lektüre von Säuglingsliteratur aller Art dito; fast im gleichen Atemzug wieder ein. Schlimm für sie allein „Astrid hat das Niveau der 8. Klasse“, schätze Kollark vor vier Wochen ein. Und meinte nichts anderes, als daß die zweifache Kugelstoß-Weltmeisterin nach den ersten Trainingsstößen aus Ruhige Kugel dem Stand Weiten erreicht, die sie bereits in der 8. Klasse drauf hatte.

die vielen Fragen, auf die es teilweise noch heute keine Antwort gibt. Da ist die Sache mit dem Knie. Die Operation war un- umgänglich. Dennoch war alles anders. Als die Zeit für die Be- lastungstest reif war, setzte die Schwangerschaft ein Stoppzei- chen. Noch heute steht nicht fest, ob und wie erfolgreich die Operation eigentlich ist. Ja, und da war die Sache mit der Schwangerschaft. Das Wichtigste für Astrid. „Wichtiger als alle Medaillen.“ Mittlerweile hat sich die Familie in der kleinen Wohnung mit all dem Neuen zurecht gefunden. Astrid Kumbernuss freut sich aber auch, daß am Rande von Neubrandenburg das kleine Häuschen wächst und sie – wenn alles klappt – im Frühjahr dort einziehen können. In der Wohnung ist derzeit vor allem Philipps Vater gefordert. „Ich war ein paar Wochen lang täglich zur Reha in Greifswald, fast den ganzen Tag auf Achse. Da mußte Dieter ganz schön ran.“ Ansonsten wird aber versucht, so viel wie möglich gemeinsam zu machen, wenngleich Philipp mit seinen paar Wochen bereits die Ablaufpläne diktiert. So wenig wie möglich soll das Kindermädchen gefordert werden. So oft wie möglich ist deshalb der Junior mit im Stadion oder in der Halle, 26 Stellen wir uns einfach mal vor, Franz

Beckenbauer wäre der Teamchef aller

Deutschen in der Formel 1. Wie würde er

seine Saisonbilanz dann wohl beginnen?

Garantiert mit: „Ja, gut...“ Sagen wir lieber: Ende gut – Schumacher vor dem letzten Lauf – eingestellt hatte, wurde nur alles gut. Bereits nach dem vorletzten WM-Lauf – als Großer einmal, nach 32 Runden, jäh unterbrochen: durch einen Reifen- von Elmar Brümmer Preis von Luxemburg deklariert, aber auf dem Nürburgring aus- platzer am Ferrari. getragen – befand Jürgen Hubbert, oberster Motorsport-Lenker Anschließend gewann Mika Häkkinen sein achtes Ren- bei Mercedes: „Jetzt gibt es keine Verlierer mehr.“ Längst war nen der Saison und den ersten WM-Titel. Für Mercedes war es die Saison in der Königsklasse zu einem Solo für zwei gewor- zwar bereits die dritte Konstrukteurs-Meisterschaft, aber die den: Mika Häkkinen und Michael Schumacher machten den letzte Feier lag 44 Jahre zurück. Michael Schumacher konnte Titel unter sich aus, ersterer in seinem McLaren angetrieben sich mit der Vize-Meisterschaft für das verunglückte Finale im von Mercedes-Power. Damit war klar: Beim Showdown von Suzu- vergangenen Jahr rehabilitieren. Die Anerkennung, eine dank ka würde es in jedem Fall einen deutschen Sieger geben. So der durch die technische Genialität des aktuellen Silberpfeils kam es dann auch: Die friedliche Spannung, die sich zwischen hervorgerufene frühe Überlegenheit und damit Langeweile mit den Rivalen der Rennbahn – vier Punkte trennten Häkkinen und einem furiosen und grandiosen Comeback – bis hin zum Punkte- Das große Duell 28 MichaelMika SchumacherHäkkinen

gleichstand – verhindert zu haben, gebührt der Scuderia und ihrem immerhin sechsmal siegreichen Piloten ebenfalls. 1999 wird gemeinsam der 20. Anlauf unternommen werden, endlich wieder einen WM-Pokal nach Maranello zu holen. Der steht jetzt aber erstmal gut in Woking bei McLaren und in Stuttgart bei Mercedes. Vier Jahre lang hat es gedauert, bis aus der prestigeträchtigen Fusion eine siegreiche Partner- schaft wurde. Das WM-Jahr 1998 wurde so begonnen, wie das letzte aufgehört hatte: mit einem Sieg. Häkkinen und Teamkolle- ge David Coulthard hielten ihre Marschroute unbeirrt ein, am Ende wurden für den Weltmeister 100 Punkte notiert. Es war eine verrückte Saison: Da fährt Häkkinen in Melbourne zum Boxenstopp vor, und kein Mechaniker wartet auf ihn; da stapeln sich in Montreal die Autos bei mehreren Startversuchen; da siegt Michael Schumacher im Dauerregen absitzt; da brilliert der früh entthronte Titelverteidiger Jacques von Silverstone in der Boxengasse, während er eine Zeitstrafe Villeneuve immer wieder durch die Palette seiner Haarfarben; da wird der Starthang von Spa zum größten Schrottplatz der Grand-Prix-Geschichte (und keiner wird ernsthaft verletzt); anschließend kommt es zum vieldiskutierten Auffahrunfall zwischen Coulthard und Schumacher, und am allerschönsten: Zaghaft stellen sich wieder erste „echte“ Überholmanöver außerhalb des Überrundens ein, wenngleich die umfangreichen Regeländerungen es den Aerodynamikern und damit auch den Fahrern immer noch schwer machen. Vor allem Taktik und Tech- nik bestimmt den Zweikampf an der Spitze. Über das Duell Mercedes-Schumacher gilt es die ande- ren beiden Deutschen nicht zu vernachlässigen: Heinz-Harald Frentzen bot eine tadellose Leistung im Williams-Team, allein die Anfälligkeit des Rennwagens verhinderte mehr als die 17 Punkte und den siebten Platz in der Gesamtwertung. Er tauscht im kommenden Jahr das Team mit dem Jordan-Piloten Ralf Schumacher, der zur Saisonmitte bereits punktlos abge- schrieben war, dann aber den Durchbruch bis hin zum zweiten Platz in Spa schaffte, seinen Rennstall mitriß und Rang zehn (14 Punkte) in seinem zweiten Formel-1-Jahr belegte. Seine Verpflichtung bei Williams deutet schon ins nächste Motor- sport-Jahrtausend, wenn BMW als Motorenausrüster zurück- kehrt. 30 31

Fangen wir am Ende an. Nach dem Motto eine Schrecksekunde. Unfreiwilliger Nervenkitzel: Schumann, der Zwanzigjährige aus Bad Frankenhausen, geriet kurz vor dem „Das Beste kommt zum Schluß“ trumpf- Endspurt im 800-Meter-Rennen mit dem für Dänemark starten- den Kenianer Wilson Kipketer und dem erfahrenen Italiener ten die deutschen Leichtathleten bei den Andrea Longo aneinander. In der Zielkurve war der Platz plötz- lich eng geworden. Schumann, ein halbes Jahr zuvor Hallen- Europameisterschaften in Budapest auf. Europameister geworden, setzte sich im Stile eines Champions ab. Longo und Kipketer wurden nach der Rempelei Vorletzter und Letzter. Die Dänen legten für ihren geschlagenen Favoriten

von Jörg Hahn Am letzten Tag der Titelkämpfe, dem 23. August, kam Protest ein, doch die Jury bestätigte schließlich Schumanns man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Daß Grit Breuer wie Sieg. „Schumi, Schumi“ skandierten die deutschen Fans im schon ein Jahr zuvor bei der WM in Athen der 4x400-Meter- Nep-Stadion. Der gefeierte Läufer konnte seinen Coup kaum Staffel Platz eins sicherte – gut und schön. Aber mehr noch als fassen: „Unglaublich, ich haben einen Weltmeister und Weltre- die Schlußläuferin der „Golden Girls“ versetzten zwei Männer: kordhalter geschlagen.“ Daß Kipketer nach einer Malaria- Nils Schumann und Damian Kallabis, ihre Konkurrenten sowie Hands up für die 4x400 m-Girls Erkrankung und fast einem Jahr Pause mit Handicap gestartet das Publikum in Erstaunen. Schon Tage zuvor hatten die Talente war, darf nicht unter den Tisch fallen. Aber auch der Thüringer des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) überzeugt – Stabhochsprung, der als Frauendisziplin seine Premiere erlebte, Schumann hatte sich die Zeit zwischen der Hallen-EM und Buda- selbst ohne Gold um den Hals. Junioren-Europameisterin Sabri- belegte das Trio Nicole Rieger-Humbert, Yvonne Buschbaum pest anders vorgestellt: Wegen einer Streßfraktur am Schien- na Mulrain und Gabi Rockmeier konnten sich als Sechste und und Nastja Ryshich die Ränge zwei bis vier. Kirsten Münchow bein mußte der Junioren-Europameister von 1997 bald vier Siebte des Finales über 200 Meter genauso freuen wie die Dritte beim Hammerwurf-Debüt, Tim Lobinger Zweiter mit dem Monate lang aussetzen. Er kämpfte sich wieder heran, so daß überraschend auf Platz drei gelandete Melanie Paschke. Im Stab, Falk Balzer über 110 Meter Hürden auf der derselben er sich in der ungarischen Hauptstadt an die Spitze schob: Willensstark, erfolgsorientiert. Gerade hatte Schumann ein Studium an der Fernuniversität Hagen begonnen, Wirtschafts- Goldenes Nep-Stadion wissenschaften. „Das Studium muß nebenher laufen, ich agiere

Position, Martin Buß Vierter im Hochsprung – nach der EM ist die Liste jener Namen erfreulich lang, die Hoffnung machen für die nächsten Jahre. Budapest 1998 war nach Lage der Dinge kein einmali- ger Sommernachtstraum. Endlich waren es nicht allein die „Alten“ in den technischen Disziplinen wie: Weitspringerin Heike Drechsler oder Franka Dietzsch und Lars Riedel mit dem Diskus, die bisher für glänzende Bilanzen sorgten. Es tut dem Publikum gut und hilft der Leichtathletik hierzulande ungemein, daß die junge Generation professioneller Talente auf der Bahn sich ein Beispiel genommen hat an Männern wie Dieter Bau- mann oder Stephane Franke, daß unerschrockene, zielstrebige Aufsteiger anknüpfen konnten an die Zeiten eines Willi Wülbeck oder eines Patriz Ilg. DLV – das stand in Budapest einige wundersame Augenblicke lang, für Deutscher Läufer-Verband. Und – Werfer und Springer werden die Feststellung ertragen und nicht abwer- tend empfinden – nur wenn es so richtig läuft auf der Bahn, läuft es auch für die Leichtathletik im Rennen um die Gunst der Zuschauer, der Sponsoren und der Medien. Vor dem Glücksmo- ment stand für Nils Schumann und Damian Kallabis jeweils Ins EM-Ziel getroffen: Tanja Damaske Nils Schumann siegte nach der EM auch beim Weltcup Lars Riedel: Die Zuverlässigkeit in Person 32

Leichtathletik-Comeback Franka Dietzsch

als Sportprofi“, sagte der Europameister vom SC Creaton ningspartner, dem Langstreckenläufer Stephane Franke, über- Großenkottern schon in Budapest. Voll und ganz bei der Sache, reden, sich auf den Hindernislauf zu konzentrieren. Das kostete mit Leib und Seele Läufer, diese Einstellung teilt Schumann mit ihn nicht bloß Schweiß, sondern auch Geld, für Trainingslager. dem „Sieger aus dem Nichts“ über 3000 Meter Hindernis, Denn bis Budapest war er für Sponsoren ein Unbekannter. Damian Kallabis. Auf der letzten Runde am Wassergraben „Wenn ich es dieses Jahr nicht schaffe, höre ich auf“, hatte er gestrauchelt und beinahe gestürzt – darüber konnte der 25 Franke angekündigt. Doch der vertraute seiner „Entdeckung“ Jahre alte Gleiwitzer, der für den SC Charlottenburg Berlin star- und ermunterte Kallabis immer wieder. „Mein Trainer erzählte tet, später nur noch lächeln. Er hatte es den großen Kenianern mir elf Monate lang, daß ich hier gewinne. Vor einer Woche fing nachmachen wollen, beherrschte jedoch deren Hindernistechnik ich an, ihm zu glauben. Und es ist passiert.“ Kallabis und sein noch nicht. Dennoch ließ er den verdatterten Titelverteidiger Trainer sind im doppelten Sinne ein Erfolgsduo, denn Franke und Olympiadritten Alessandro Lambruschini aus Italien hinter hatte schon zuvor hinter Dieter Baumann Bronze über 10 000 sich. Meter geholt. In Budapest konnten die „Newcomer“ Kallabis Wenn ein Läufer sich nicht nur um Sekundenbruchteile, und Schumann auf den Überraschungseffekt bauen. Mal sondern augenblicklich gleich um Welten verbessert, werden sehen, ob sie sich auch wieder freilaufen können, wenn die Fragen gestellt und Zweifel geäußert. Lassen wir die unerfreuli- Konkurrenz sehr viel besser auf sie aufpaßt. chen Dinge einmal beiseite, weil wir von der Zuverlässigkeit des deutschen und des internationalen Anti-Doping-Systems bis zum Beweis des Gegenteils überzeugt sind. Wer oder was steckt also hinter dem Höhenflug von Kallabis? Nach dem Abschluß des Marketingstudiums in Texas, wohin ihn ein Stipen- dium geführt hatte, ließ er sich von seinem Trainer und Trai- von Marc Perrin 36 ben Begegnungen – immerhin 15Toreben Begegnungen–immerhin Equi- Galliens gelangen. dem–in sie- Champion, Ende Und einverdienter am wurden. Elfmeterschießenentschiedender K.o.-Runde nurzweidurch sa Stürmer, des rigidenKartenein- sichauszuzeichnen(aufgrund s 1930) ein? buntschillernde Weltmeisterschaft Geschichte (seit indielange auchals aufAntlitzpinselten.Abergingdie„Mondial“ nalfarben gisten“ einbombiges dieNatio- Geschäft, indemsiedenFans Fußball-WM 1998. „Face painting“wareinHitder piel en bleu. Relativ vieleTore,piel enbleu.Relativ Gelegenheitenfürdie gute tzes der Unparteiischen), spannende vondenenin Matches, tzes derUnparteiischen), Eher ja. Spielerisch, fußballerisch, überzeugte dasBall- Eher ja.Spielerisch, überzeugte fußballerisch, Vo r den französischen Fußballstadien machten Fußballstadien die„Visa-r denfranzösischen Mon Mondial Angriff auf Daniel Nivelreagierten. aufDaniel Angriff Reaktionen und besonnen so prompt nen inihren aufden der DFBund dessen Trainer, Politikerund hiesige Organisatio- daß Gut, an. Teutonenbereite dasSommerfest legten Hand an einigegewalt- englischenHaudraufs,sondern und rebellischen zuschlagenden inMarseille, tion ausgelöst.Nichtdie,vor allem –RückkehrderDFB-Delega-Fest und hättenfastdie–freiwillige die Reggae-Klänge dieDeutschen. derJamaikaner, kamen dann Zuerst spielte einedänischeKapelleauf,anschließend erfreuten nachtspaket Schleifen derWM-Nationen. mitdenfarbigen wieeinWeih- Gäste,verpackten diekleineFußgängerzone ihre begrüßten dieMenschenausderStadtdes Landesmeisters „Bonnejournée“, lauschigsten FleckenderWMzuwerden. westen zum und seine38244Einwohnerschicktensichan, en. ZumBeispiel Lens.Dasprosperierende StädtchenimNord- ga derHooli- und dieSkandale einen florierenden Schwarzmarkt, Coach AiméJacquetbefand. wie Sport“, der„größteAugenblickimfranzösischen pe gelang ns bildeten die häßliche Fratze des inGalli- Football-Festivals ns bildetendiehäßlicheFratze Die organisierten Kriminellen zerstörten dasschöne Kriminellenzerstörten Die organisierten Auslöserfür Das teilweisechaotischeKartensystem, ten. Und die Grande Nation bewegte sichimTakt bewegte ten. Und dieGrande Nation derTricolore: vonTopkräften übereineerstaunliche Vielzahl Lizarazu verfüg- oderdem„bayerischen“Deschamps Weltklasseverteidiger Petit,Thuram, anderseitshatten, abermitDjorkaeff, einStürmerproblem denEntdeckungenHenry/Trezeguet trotz Rückennummer10.Weilder legendären sie Spielmachers mit ZinedineZidane herrschten S diezwischenzeitliche Heim-Elf verkraftetesogar a lichkeit beschrieben, derWMnoch diewährend quoderDFB-ElfineinerAusführ- Status deren denbie- möglichenExperten schen habenalle Und inzwi- schonungslosdie Malaise offenlegte. beim3:0 Mexiko) dieRealitäten, eheKroatien (2:1gegen imAchtelfinale glückliche Erfolg derüber- sogar Soverwischte hinterherhinkt. später denGroßen ster von1990achtJahre derWeltmei- müssen, daß lich dieAugenöffnen mehr. Selbst diebescheidenen hätteneigent- Vorrunden-Partien gingkaum und abgelegenerwohnen(imHotelMasd’Artigny) Auftritt.Schöner wiedersportliche so Bananenrepublik-Züge und Weise sowiedieNeubesetzung eben- Art des Amtes trugen Te ba indieWüsteschickten.GlaubtenVer- Nationaltrainer ihre ga mitgesummtdie Gesänge –und derchilenischenFans nicht Wir habenunsvor den StadienimReggae-Rhythmus bewegt, inAfrika,einebessere Plattform. vermutlich und 2002inJapan/Südkorea nächsten Titelkämpfe, 2006, Vielleichtbietendie gefielen,ohnezuüberzeugen. der Iran Ve im und Südamerika Europa waren Und schon imViertelfinale LederschichtvonJay-JayOkochas Schuhwerk... der äußeren Trikots,jeder Faserdersüdafrikanischen Computer-Analysen Video-Aufzeichnungvon hatte. präpariert neue Herausforderung fürdie weilsichdasEstablishment pedantisch Schrecken, ihren indiezweiteRunde –dieExotenvoneinstverloren gelangte AbernurNigeria ner, miteinemQuintettvertreten. erstmals derAfrika- denendgültigen Durchbruch erwartete ten gewählt, Selbst SeppBlatter,hatten. inParis zumneuenFIFA-Präsiden- prognostiziert nichtunbedingtdenLauf,Experten nahm ls Hofverrat geahndet worden wäre. ls Hofverrat perre ihres genialen abergelegentlich unbe- genialen ihres perre rr r nz verstanden, warum die „Kleinen“ hinterher postwendend die„Kleinen“hinterher nz verstanden, warum nd hältnis 6:2 wieder unter sich. Japan, Paraguay,hältnis 6:2wiederuntersich.Japan, und Marokko a soberen allen Ernstes, Fußball-Europa aufheimischem Fußball-Europa Ernstes, allen soberen in aufmischenzukönnen? Andere prägten modernen Fußball. Die Fußball. prägtenmodernen Andere VogtsBerti erst etwasspäter wurde gegangen,aberdie Missen möchten wir die „neuen Länder“ freilich nicht. Missen möchtenwirdie„neuenLänder“ freilich 32Mannschaften miterstmals Das Mammutturnier Reihe der Fußballnationen erheben konnte. erheben Reihe derFußballnationen endlich indieerste dieFrance RitterderEhrenlegion, sie alle Allezles Bleus,jetztsind Chirac fastausflippte.Marseillaise, Ende Staatspräsident bisam sogar täglich mehrBegeisterung, ma des standen, unter- Turniersgenden Stürmer nicht imFinale gar diebeidenüberra- Batistuta „Batigol“ Daniel und Argentiniens Holzschuh schwärmte. Rainer Chefredakteur lt das bunte Bild von France ‘98.SeinengehörigenTeillt dasbunteBild vonFrance dazu Brasilien, dasvomPentaträumte,stand wievor vier Daß mitWM-TorschützenkönigDaß Davor Suker(6Treffer) Vo den übergroßen wurde Finale, imgroßen Jahren Mondial. Ein„Genußohne Reue“wieKicker- Mondial. zählte zudenHöhepunktenSüdamerika) der (Elfmeterschießenpro im Halbfinale Oranje DasDuellSelecaokontra Hollands Formation. Entwicklung haben.Gleiches giltfür weiteren vondenen vielenoch „Luft“zur mekönnern, Ausnah- an das mitAbstand größteRepertoire noch immerüber Weltmeister verfügt viermalige selten seineTrickkiste auspacken. Dennoch: der zu Denilson, teuersterKickerderWelt, durfte krankheitsbedingt nichtauflaufendürfen. gar aberhätte derSuperstar neuen StadedeFrance glänzte sporadisch, Tag am ausgerechnet Xim rschußlorbeeren aber selten gerecht. Ronaldo aberseltengerecht. rschußlorbeeren 37 38

WM-Torschützenkönig Davor Suker (Kroatien)

beigetragen hat zum Beispiel auch Paraguays grandioser Keeper José Luis Chilavert, dessen Übersicht Maßstäbe setzt und dessen „Pressearbeit“ Vorbildcharakter besitzt. Oder Oliver Bierhoff, als Caponnonniere der Serie A angereist – und in der Welt des runden Leders (wie auch in der Werbung) die einzige deutsche Lichtgestalt. Eine noch bessere Figur als der Signor im dunklen Zweireiher machte eigentlich nur Fabien Barthez, als seine Glatze vom Teamkollegen Laurent Blanc abgebusselt wurde. Also war’s doch eine WM zum Knutschen...

A la française

Frankreichs Zidane führte im Finale glänzend Regie Ausnahmezustand in Lens von Oskar Beck 40 seine Stolperer. vor demWeihnachtsfest und kurz mehrüberBerti –keinWort Aberlassen wirdas,so Eibösverhüpft. uns beiderWMals ist sondern Sinnerund, nichtmehrimHerbergerschen danach derBall war Omen–prompt keingutes war hat, gewonnen denSuper-Bowl-RingimFootball „RhineFire“ den Düsseldorf Ex-Nationalspieler, Burgsmüller,Manni unsernimmermüder mit Buch. wieeinoffenes Otto Rehhagel?), schon (oderwar’s gesagt AdiPreissler hat liegt aufdemPlatz, zuziehen–denndieWahrheit immereinfach,Bilanz freunde das JahrderAlten,meintunserGlossist. Routiniers haltenabermit.Soist1998 Fußball istrasendschnellgeworden.Die Gestern gefeiert,heutebescheuert– Jedenfalls wissen Vor wirjetztalles. Jedenfalls eines: Daß allem W enn so ein Jahr zuEnde geht,istesenn soeinJahr fürunsFußball- Ballade ’98 fert und als Zugabe und später als noch diesesfert Bühnenstück,mitdem seinKunst-und Meisterstückabgelie- dort Erhat Betzenberg. derAlten. einJahr 1998war Kurz: hinausverhindert. aufJahre zunächsteinmal der Nationalelf Verjüngung und problematische Erich Ribbeckistdieriskante und Matthäus Lothar und dank gekürt, Kicker derNFLEurope mitfast50zumbesten wurde Burgsmüller erwähnte bereits Mikrophon, der Spielgestalter am überragender gemacht, als Günter Netzerbeispielsweise seinebisherbeste WM hat Fragen Sie Otto Rehhagel! König Otto, der Kurfürst vom KönigOtto, derKurfürst SieOttoRehhagel! Fragen derTrainer. es dasJahr war Aber vor allem dieses nichtsohundsmiserabel. gar war Jahr Außerdem Matthäus und Möller zurückgetreten und wiederzurückgeholt, und Möllerzurückgetreten Matthäus ihnderDFBstoppen. Moment kann –erstimletzten Schweizbombardieren dieneutrale sogar undAus denDrittenWeltkrieg wegenSeppBlatter anfangen S a wälzt imBett, sichvorschen leer!"Ronaldo demWM-Finale Fla- ichhabefertig, in Münchenspricht inFetzen:„Struuunz, siehe Gladbach. InMadridbrichtdasTor zusammen. EinTrainer WirkennendasEnde. Meistertaktiker?" als wurde gefeiert noch stellen,dervor kurzem maneineninFrage lich, wiekann sein Trainer Williwild:„Dasistjalächer- Sidkawackle,wurde ob demkaumnoch folgen.AlsihnimHerbstkann einerfragte, – soschnellistdasSpiel geworden. bescheuert heute gefeiert, sonachdemMotto:gestern gekratzt, Lack am Kollegenhabenihmsogar gekriselt,einpaar lautern fürOtto! schwer verletzt–jageradezusterbend. EinenOscar sichtlich Boden,läßtsichauswechseln,schmerzverzerrt, zy am Sp den an seinenÄgypterRamzy Erruft von derKamera: seinen Fehler blitzschnellwiederausbügelnwollte,eingefangen zuvieleinwechselteund ereinenNichteuropäer Bochum, als gegen hätte.WirmeinenseinMalheur etwas längergepaßt erauchzumFCHollywooddurchaus daß er rückwirkend bewies, ngeblich mitdemSchaumvor hetzen demMund. DieBayern pürhunde auf ihre Stars. Und Berti Vogts Und Berti Stars. aufihre willnachdemWM- pürhunde ielfeldrand, predigt kurz auf ihn ein, prompt krümmtsichRam- aufihnein,prompt kurz ielfeldrand, predigt 1998, das Jahr der Umstürze: Berti weg,Ribbeckda, Berti derUmstürze: 1998, dasJahr Hektik ‘98.DerRauschgehtimmerschnellervorbei, vonWerder Bremen, Auch WilliLembke,derManager T Tr empofußball ‘98. empofußball otzdem hat zwischendurch auchderKönigvonKaisers- zwischendurch otzdem hat Hitzfeld mußweg! nendes werden. deutsche keineRücksichtmehrnehmen. Fußball der mitleidlos und kann –aufEinzelschicksale zwar werden, ert überspannt.Bogen eindeutig ErmußinderWinterpausegefeu- Tr imKeim. und Slalom-Lothars Promille-Effes Pisten-Marios, erstickt erauchnoch dieletztenkleinenSchwächen seiner verschüttet blieb–un komplettes Talent, dasfrüheraustaktischenGründen immer a und kommtplötzlichdieser kitzelt Hitzfelddaher Dann herum. und demTrapattoni tanzten noch aufdenTischen aufderNase a V denTrainer.Richtig: erfeuert zunehmende davonrennen? Klub,demgähnend dieFans jederernst- wir:Wasweile –und normalerweise nunfragen tut schluß ausdemOlympiastadionhinausgeflüchtet,wegenLange- vor Spiel- schon eineViertelstunde die Kundschaft inScharen ist jetzt schon dieZuschauer weg.Beim4:0gegendieLauterer keiner weiß,wie’sausgeht. gungsprozeß begonnen–und beendet, derAlterungsprozeß zurückgeholt derVerjün- und wiederzurückgetreten, Effenberg erantwortung zu übernehmen fürdas,waserdaseitSommer zuübernehmen erantwortung nrichtet. Waren das Zeiten, als beim FC Bavaria dieDiven beimFCBavaria nrichtet. Waren dasZeiten,als lles aus ihnen heraus, die Angriffslust, die Ballfreude und ihr dieBallfreude lles ausihnenheraus,dieAngriffslust, a inerentlassung nächtelang streiten, aber Hitzfeld hat den aberHitzfeldhat streiten, nächtelang inerentlassung Das Fußballjahr 1999sollschließlich wiedereinspan-Das Fußballjahr überdasAllheilmittelder Bittschön, kann sonicht!Man gefälligstdie Es istfünfnachzwölf,und Hitzfeldhat Hitzfeldmußweg! Ottmar Wo Nur inderBundesliga.

führt dieser Alleingang hin? Selbst den Bayern laufen dieser Alleinganghin?Selbst denBayern führt i enn1 000-Mark-Geldstrafen d mitseinen10 41 von Jürgen C. Braun 42 vom Betzenberg“ in der Saison 97/98. inderSaison vom Betzenberg“ inder zweitenLiga,auch fürdas„Wunder sondern Durchmarsch hatte. der Schmach vonMünchenzuerfüllen ner verpflichtet,dernoch eineganz persönlicheMission nach Vo nachUmwälzungenplette Erstliga-Truppe inder gehalten, wurde genug. Fastdiekom- dasBeste geradegut denLauterern war wiederzuregulieren, AbstiegUm den„Betriebsunfall“ sofort OttoRehhagel. Sein Name: Handschrift eines trugen. Mannes Meister geworden. AufsteigeraufAnhiebDeutscher ein gelungenwar. als Erwar wasnoch keinemdeutschen Fußballver- etwasgeschafft, hatte des MüncheninDuisburg. „Lieblingsfeindes“ FCBayern vielmehrdas0:0 als es galt das 3:0überWolfsburg zufeiern, gießen sichaufdenRasendes Fritz-Walter-Stadions. Weniger Verein,Geschichte, derlegendäre mußteindiezweiteLiga. „Roten Teufeln“ keinergeschafft. Als AufsteigerMeister–dashatvorden Otto Rehhagel Meistermacher rstandsriege wurde mit Rehhagel ineinerBlitzaktionderTrai- mitRehhagel rstandsriege wurde Rehhagel baute sich in der Pfalz seinzweites Werder. baute sichinderPfalz Rehhagel Und diese Tatsache derNährbodennichtnurfürden war die zweiJahre, lagen Zwischen diesen beidenDaten unweigerlichfest: stand dieSensation DerFCK Dadurch 1998:TausendeMai Menschener- freudetrunkener abgestiegen. EinStückBundesliga- Bayer-Truppe aus derBundesliga beider 1:1 des 1.FCKaiserslautern das durch war geworden, groß Pfalz inder heulend. DerjungeMann, Rotzund WasserHänden vergraben, Stadion hieß:DasGesicht inden noch Ulrich-Haberland- die damals inLeverkusen, Rasen derBayarena fühl: Thomas Hengenknietaufdem zuMitge- Deutschland und es rührt ganz 1996:DasBildgehtdurch Mai Die PfalzimRausch ru aufdieBank. Murren wie Weltmeister setztesichohne(öffentliches) Andreas Brehme Briegel,eingestandener Hans-Peter Nationalspieler Manager mit denMachtkampf Ergewann untergeordnet. alles nahme ohneAus- war Erfolg sportlichen dingten Mußzumsofortigen seineZüge,Handschrift. IhmundAlles demunbe- trug es nurungläubigdenKopfschütteln könnte,erhätte gesehen hat, am „Betzi“ inSicht. Und wenndersilberne Ende derErfolgsstory und League noch istkein voléederChampions gist zurHaute Zweitli- derehemalige gehört sollte. AmEnde des Meisterjahres eins. EinWechsel herausstellen aufdieZukunft,wiesichbald dieteuersteInvestition desMillionen Mark PfälzerFußballver- sollte.Mit zehn aufdemSpielfeld werden Arm sein verlängerter und gerissenen einengenialen Denkerund Lenker,Sforza der Willenzurücksteckte.Und erholte sichmitCiriaco und Erfolges men, diepersönlicheAnimositäten umdes gemeinsamenZieles zufor- Fußball-Einheit eineunternehmerische prangt, Ostkurve nd schon längstgetan!

Stadiontor über all das,waserindenletzten beidenJahren Stadiontor überall

um den kleinen silbernen Betzi, der draußen am Tor Betzi,derdraußenam um denkleinensilbernen der Rehhagel gelang es, ausdenCliquenund gelang Grüppchen Rehhagel 44 Schon mit 19 gewann Isabell Werth

den ersten EM-Titel. Heute ist sie fast

unschlagbar.

Augenscheinlich die Ruhe in Person ist Isabell Werth, WM-Triumph in Rom für (v.l.) Isabell Werth, Ulla Salz- wenn sie elegant auf einem Pferd sitzt; strahlend, hübsch anzu- geber, Karin Rehbein und Nadine Capellmann-Biffar von Wolfgang Fischer von Wolfgang sehen, im Mittelpunkt bei Siegerehrungen – das sind die glän- zenden Seiten der Medaillen. Die Rückseiten bedeuten für die 29jährige Dressurreiterin aus Rheinberg harte Tagesarbeit mit haben, weil es für Frauen schwierig sei, mit Reiten Geld zu ständigem Terminstreß und Szenenwechsel – leger im Reitstall, verdienen. (von Burda-Moden gestylt) bei PR-Auftritten, dann wieder Refe- Sie kennt seit einem Jahrzehnt sowohl die normale rendariat in einer Gerichtskanzlei und am Abend Jura-Studium Sieben-Tage-Arbeitswoche für Reitsportler, Dressur-Prüfungen, für das zweite Staatsexamen. in denen sie mit jungen Pferden unter ferner liefen abschneidet, Reiten ist weiterhin nur ein Hobby, ein erfüllter Kinder- als auch den Erfolg- und den Neidfaktor. Natürlich war ihre Kar- traum! Bis sie 40 ist, will sie diesen „schnellen Galopp“ beibe- riere ideal vorbereitet. Sie wuchs mit Pferden auf, durfte mit halten. Und ihr Auskommen werde sie eher als Rechtsanwältin und auf den edlen Vierbeinern des weltbesten Trainers Dr. Uwe Pferdeflüsterer

Schulten-Baumer reiten. Er ist weiterhin ihr Coach und Mäzen. Ihm stehen aber auch Gigolos Siegprämien zu. Als 19jährige gewann Werth den ersten EM-Titel. Es war mit dem Team der Jungen Reiter. Die ganz großen Medaillen folgten dann in regelmäßigen Abständen. Treuer Weggefährte ab diesem Zeitpunkt war ihr Hannoveraner Fuchs „Nissan Gigolo FRH“ – mit seinem Namen sind im übrigen 80 weitere „Kollegen“ bei der FN registriert, aber kein anderer ist so ruhm- reich: 1991 wurden beide erstmals Doppel-Europameister, die Wiederholungen gab es 1993, 95 und 97; 1992 Olympia-Gold mit der Mannschaft und zuerst einmal Silber im Einzel (hinter Nicole Uphoff), vier Jahre später in Atlanta war es dann Gold im Doppelpack; und schließlich 1994 erstmals zweifache Doppel- Weltmeisterin mit der Neuauflage diesen Oktober in Rom. Viele sprachen in den letzten Monaten über den „Pferde- flüsterer“, für Isabell Werth und Gigolo war es nichts Neues. Wenn die beiden zusammen sind, erzählt sie ihm alles, was ihr durch den Kopf geht. Was war’s wohl vor dem Gold-Ritt in der Kür von Rom? Ihre Zweifel, daß er die grandiose Leistung des Grand Prix Special nicht wiederholen könne; Gigolo hat sie ver- standen und trug sie zur höchsten jemals vergebenen Punktzahl. Höchste jemals vergebene Punktzahl für Isabell Werth auf Gigolo 46 47 Alle voll, gedopt, pharmakologisch

abgefüllt. Was für ein Jahr liegt

hinter uns!

Kaum ein großes Sportereignis ohne chemische Rand- drehen und wenden wie wir wollen, die chemisch-pharmazeuti- alle im siebenstelligen Bereich, die zweite Garde, auch wenn von Jürgen Löhle geschichten: Überführte Sünder, eine Legion an Verdächtigen sche Nachhilfe ist Alltag im Spitzensport. Der Generalverdacht, sie nur minimal schwächer fährt, höchstens 20 Prozent davon. und als unrühmlicher Höhepunkt die Tour de France. Seit die- der auf der Szene liegt, besteht zu Recht, was vor allem für jene Ganz nebenbei werden saubere Sportler gelegentlich sogar sem Juli sind Deutschlands Radsportjournalisten halbe Pharma- schade ist, die tatsächlich sauber ihrem Job nachgehen. noch verhöhnt. Christope Bassons, ein Profi des französischen kologen. Das Wort Erythropoietin wird wie selbstverständlich Und die gibt es auch noch. Wer am Ende dieses Jahres Festina-Teams, der sich hartleibig der Epo-Spritzenkur widersetz- fehlerfrei geschrieben und ausgesprochen. Analysen und Berich- mit dem Finger nur auf die Radler zeigt, sollte sich da mal nicht te, wurde von seinen Kollegen als lahme Ente ausgelacht. te über Wachstumshormone, Steroide oder Ephedrine gehören irren. Probleme mit der schnellen Pille haben alle Sportarten, Was ist zu tun: zuerst einmal wohl Abschied nehmen von zum täglichen Geschäft. zumindest all die, die als Beruf ausgeübt werden können. Man der Vorstellung, daß der Profisport in Leistungsgesellschaften Was ist eigentlich passiert? War 1998 das Jahr der kann durchaus noch weiter gehen – Leistungssteigerung von eine Insel lauterer Helden ist. Spitzensport ist gutbezahlte Doper im Sport? Ein klares Nein, es wurde wahrscheinlich auch außen ist gang und gäbe in unserer Gesellschaft. Manager Arbeit, Spitzenathleten sind Unternehmer, die ein großes Inter- nicht mehr oder weniger gespritzt als 1997, der einzige Unter- dehnen mittels Koks ihre Verweilzeit am Schreibtisch oder ihren esse haben – oben bleiben. Trotzdem braucht man nicht vor der schied war – man hat ein paar mehr erwischt. Wir können es kreativen Output aus. So mancher begnadete Operateur Macht des Faktischen zu kapitulieren. Bessere Nachweisverfah- ren, mehr Kontrollen, härtere Strafen – Wege, die Plage wenig- stens einzudämmen, gibt es genug. Und wenn das Drogenjahr Pillentick 1998 erreicht hat, daß wenigstens der Kampf intensiviert wird, ist doch schon einiges erreicht. Das wünscht man denen, die ihren Job sauber machen. braucht die Dröhnung aus der Pulle für einen sauberen Schnitt, im Blut so mancher Bühnenkünstler drängeln sich die Fremd- stoffe. Nur der Berufssportler soll in dieser Welt moralisch sau- ber und einwandfrei sein. Das zu verlangen ist absurd, zumal in einer Szenerie, in der schon der Zweite der erste Verlierer ist. Dies ist kein Plädoyer für Doping, sondern der Versuch, ein bißchen hinter die Kulissen zu schauen. Denn eines ist klar: ob Radprofi, Skifahrer, Fußballer, Leichtathlet, Tennisprofi oder sonstwas – wenn ein junger Athlet die Profiszene betritt, dann laufen ihm erst einmal die Augen über. Der hoffnungsvolle Ama- teurradler wird bei seinen ersten Profirennen gnadenlos aus den Schuhen gefahren, dem jungen Tennismann fliegen Auf- schläge mit 220 Sachen um die Ohren, der Kicker wundert sich über aufgedrehte Kollegen, die immer noch rennen können, während er schon beinahe kotzt. Da fragt sich der Nachwuchs natürlich schon, wie geht das? Und wenn dann noch der väterli- che Trainer oder Manager dezent auf einen Doktor in XY-Stadt hinweist, ist es verdammt schwer, sauber zu bleiben. Noch schwerer wird es, wenn man bedenkt, wieviel Geld manchmal zwischen Weltklasse und ganz knapp darunter liegt. Nehmen wir den Radsport – die Topfahrer verdienen heutzutage Mit dem EPO-Fund bei Festina fing alles an… 48 49 Hürdensprint ist eine Domäne der

Familie Balzer – Mutter Olympiasiegerin,

Sohn Weltcupsieger.

Mutter oder Vater einst ein Star – Tochter oder Sohn war der Hürdensprint schon von 80 auf 100 Meter verlängert Sprößling von Karin und Karl-Heinz Balzer, einem ehemaligen von Heiko Faber treten Jahre später in ihre Fußstapfen. So ungewöhnlich ist das worden. Stabhochspringer, sieht in Sydney im Jahr 2000 seinen sportli- im Leistungssport zwar nicht, interessant ist es allemal. Die „goldene Spur“ für Karin Balzer wurde übrigens in chen Höhepunkt. Auch er hat sich den Hürdensprint nach eini- Die aktuelle deutsche Leichtathletik bietet dafür etliche Baden-Baden gelegt, denn am 19. September 1964 setzten die gen Umwegen ausgewählt. Beispiele. Zum Beispiel die Familie Balzer. Im Oktober 1964 damaligen Chefs der beiden deutschen NOKs letztmalig ihre „Falk hat mit dem Eiskunstlaufen angefangen, nebenbei schlug für Karin Balzer die schönste Stunde in ihrer sportlichen Unterschriften unter die Startliste für eine gemeinsame deut- auch Skilaufen betrieben, dann war er viele Jahre im Trainings- Laufbahn. In Tokio gewann sie den 80-m-Hürdensprint, als das sche Mannschaft seit Melbourne 1956. Fortan gab es für die zentrum Schwimmen und wechselte mit zwölf zur Leichtathletik. Zielfoto für die Lehrerin aus Frankfurt an der Oder entschied. nächsten sechs Olympischen Spiele bekanntlich zwei deutsche Ob Speer, ob Diskus oder Weitsprung, es ging uns hier um die Karin Balzer, 1971 „Sportlerin des Jahres“, gewann damals die Teams und erst seit Albertville und Barcelona 1992 wieder den technische Ausbildung. Er hat sich dann zu meinen Gunsten erste olympische Goldmedaille in der Leichtathletik für die DDR. Start für das vereinte Deutschland. entschieden, neben dem Stabhochsprung wohl eine der kompli- Später kamen Annelin Ehrhardt (München/1972) und Johanna 36 Jahre nach Tokio könnte für Sohn Falk Balzer in Aus- ziertesten Disziplinen“, erzählte Karin Balzer, die zusammen mit Schaller (Montreal/1976) ebenfalls zu goldenen Ehren, doch da tralien eine ganz große Stunde schlagen. Der jetzt 24 Jahre alte Ehemann Karl-Heinz ihren Sohn trainiert. Falk Balzer kam im Dezember 1994 von Sachsen nach Thüringen, als sich der dortige Chemnitzer SC auflöste und der TuS Jena ihm eine Die Familie Balzer neue Heimstatt anbot. „Unbedingt in die alten Bundesländer zu gehen, war auch nicht die beste Lösung. Denn wenn man aus dem Osten kommt“, so Falk rückblickend, „möchte man auch im Osten bleiben. Deshalb hatte ich mich für Jena entschieden, auch, dern vorgelegen haben. Doch der gebürtige Leipziger, der am weil meine Mutter hier etliche Kontakte hatte.“ 14. Dezember 25 Jahre alt wird, blieb auch jetzt seiner Linie Nach Thüringen kam er mit einer Bestzeit von 13,89 treu und verlängerte am 28. Oktober seinen Vertrag beim Sekunden und einem Sieg beim U-23-Europacup 1994. Der TuS Jena um weitere zwei Jahre bis 2000, natürlich unter große Durchbruch kam in dieser Saison: Deutscher Meister in besseren Bezügen. der Halle und der Titel im Freien sowie Platz 2 beim Europacup Mit seiner Glanzzeit von 13,10 Sekunden am 13. Sep- machten ihn über Nacht auch zu einem Medaillenfavoriten bei tember in Johannesburg schuf sich Falk Balzer ausgezeichnete den europäischen Titelkämpfen in Budapest. Voraussetzungen für die nächsten Ziele. Die sind zunächst die Dort mußte sich Falk Balzer, heute Bundeswehrangehöri- nationalen Hallen-Meisterschaften, wo er wieder die Nummer ger in einer Sportfördergruppe, nur dem wiedererstarkten Welt- eins sein möchte, dann die Hallen-WM Anfang März in Maebashi rekordler (12,91 Sekunden am 20. August 1993) Colin Jackson in Japan, wo er die Endlauf-Teilnahme gegen starke Konkurrenz aus Großbritannien beugen, der in 13,02 Sekunden gewann. aus Übersee anstrebt, und der Saisonhöhepunkt mit den Welt- Mit der Silbermedaille in 13,12 Sekunden ordnete Falk Balzer meisterschaften im August in Sevilla. aber die Hierarchie im deutschen Hürdensprint neu. Glanzpunkt Und ein Jahr später soll Australien vielleicht den Traum war jedoch Mitte September der Weltcup in Südafrika, wo er erfüllen – der sich Mutter Karin 1964 in Japan erfüllte. Bei den Colin Jackson bezwang (13,10) und sich mit seiner persönli- ersten Sommerspielen im neuen Jahrtausend könnte Falk end- chen Bestleistung an die zweite Stelle in Europas Bestenliste gültig die Mama kopieren. Auch wenn bisher erst zwei Europäer 1998 setzte. in den 24 olympischen Hürdensprint-Finals dominierten: Frank- Jetzt sind viele Vereine auf Falk Balzer aufmerksam reichs ehemaliger Sportminister Guy Drut (Montreal/1976) und geworden. So sollen ihm Angebote aus den alten Bundeslän- der Leipziger Zahnarzt Thomas Munkelt in Moskau 1980. 50

Im nächsten Jahr will er ein bißchen (Vorjahr Vierter). Aber hinterher bei seinem Lieblingsrennen Giro di Lombar- mehr an sich denken. dia war der Ofen aus, die Saison viel zu lang: Teamarbeit bei den Klassikern im Frühjahr, uneigennützige Fahrweise für das Gelbe Trikot bei der Tour de France. Und obendrein übernimmt Bölts abends im Hotel die „Pressearbeit“, wenn Ullrich oder Zabel Schnaufpausen Diesen Vorsatz glaubt dem Udo Bölts jedoch kein benötigen. „Dann stelle ich mich zur Verfügung, weil die Journa- Mensch. Er wird wieder wirklich alle Kräfte mobilisieren, um im listen auch ihre Informationen brauchen.“ von Klaus J. Dobbratz Team Telekom für Jan Ullrich und Erik Zabel zu arbeiten, denn Den Auftritt im Nationaltrikot in Valkenburg beschrieb das versteht der 32jährige Pfälzer unter gesunder Berufsauffas- Bölts als „Zurückgeben an den Verband, der mich 16 Jahre sung. Seit Jahren. Über sich selbst urteilt der „Helfer des Jah- gefördert hat.“ Aber nächstes Jahr würde er doch gerne mal auf res“, daß ihm eben eine paar Prozent Talent zum ganz großen das sowieso viel zu späte Saisonfinale verzichten, sagt Udo Radprofi fehlen – und er nur konsequenterweise die anderen Bölts. Er werde schließlich 33. unterstützt. Diese Einstellung geht bei Udo Bölts manchmal bis Rund um den Henninger Turm am 1. Mai hatte Bölts zur bitteren Neige. Weil 1998 kaum einer der deutschen noch auf dem Rundkurs zu einer Spitzengruppe gehört, ein Platz Straßen-Pedaleure im Oktober an der WM teilnehmen wollte, auf dem Treppchen war in greifbarer Nähe. Aber hinten bolzten meldete sich der Heltersberger freiwillig. Natürlich stempelten selbst die T-Spezies, um Zabel zu lancieren. Der brave Arbeiter sie ihn auch gleich zum Kapitän: Udo wurde guter Zehnter wurde geopfert. Lamentieren hat man den um die Früchte sei- Samariter Udo

nes Einsatzes gebrachten Telekom-Angestellten hinterher nicht gesehen. Vielleicht ergibt sich ja 1999 eine neue Chance. Udo Bölts, der Treue, der Zuverlässige, gelegentlich auch der Mutige. Es sei gar nicht gut, daß sich der Radsport zunehmend auf die Tour de France reduziere. Der Pfälzer würde gerne mal wieder beim Giro d’Italia was probieren, dort hat er mal die Königsetappe gewonnen. Aber wer weiß das schon? „So ist das Leben“, sagt Udo – und lächelt. Weil er gerade ganz neue (Lebens-)Erfahrungen macht: der erste Strandurlaub mit Töchterchen Helena (2) auf Fuerteventura. „Mittags wurde eben geschlafen, das galt für die Eltern mit.“ Und der stolze Papa konnte Abstand von der Doping-Saison gewinnen, als „mein geliebter Radsport auch völlig zurecht am Pranger stand.“ In Südafrika begann inzwischen die neue Saison. Er hat Transport, Unterkunft usw. für mehrere T-Kollegen organisiert. Reiseleiter ist Udo Bölts gelegentlich eben auch. Desweiteren: Anlageberater oder die gute Seele für junge Velo-Spunde im Team. Wenn dann noch Zeit bleibt, trifft er sich mit Sportkolle- gen vom 1. FC Kaiserslautern. Wie die malochen, um über- mächtigen Rivalen die Stirn zu zeigen, imponiert dem Schaffer auf zwei Rädern ungemein. von Wolfgang Fischer 52 7 ihren dieeinstigeKugelstoßerinund Diskuswerferin feiert 1999 ImJanuar 3. DezemberinBaden-Badenangemeldet. am siesichfürdieProklamation hat der ersten„Ehemaligen“ Westfalenhalle ausgezeichnet.Alseine derDortmunder Saal und imkleinen „FirstLady“gewählt als schen Sportjournalisten zum Beispiel. Professorin Werner-Ader, (fürLehramtstudiengänge) Marianne Die zurufen. inErinnerung denNamen als umNäheres werden, Deutschland West undeinstOst. Liste derSportlerinnenundSportlerin Über 100Namenumfaßtmittlerweiledie 5. Geburtstag. Kugelstoßen 1958 Marianne Werner-Ader: Europameisterin im „Am meisten erinnere ich mich an meineNervosität“, ichmichan „Am meistenerinnere vondendeut- vor 40Jahren wurde Die Leichtathletin bemüht mußinzwischendasArchiv Bei einigenSportlern V or 40Jahren Sp Jeder würde. werden auchwennes teilweiselegalisiert Betrug, lichen Begleiterscheinung.Werner-Ader: „Dasistund bleibt später zurunrühm- ersteinige Jahre wurden Doping-Einnahmen andere“. „ißeinKotelettmehrals fache Ernährungsweisheit, S Deutschland: Vor Olympia1952schicktederVerband seinen imNachkriegs- hart DieZeitenwaren für denLebensunterhalt. ihrEhemannsorgte Geld indieHaushaltskasse. Siestudierte, das Werner wanderte existentiell.BeiderjungenFamilie jahre Auszeichnunggab. es einenScheckals und daß aufderBühnestand FritzTiedemann mit ihrderSpringreiter entgangen istihr, fastwieimTraum „obwohl alles daß war“, Vo einertadellosen „einem Sportlerin, Karriere ge erfolgreiche Werner-Ader. Rest verschenkteMarianne net sind.Den größeren und Trophäen,dazu einigePokale Blumenvasengeeig- dieals aufeinemBord; Ehrenplatz Die Olympia-Plakettenhabenihren 1958. 1956 und schließlich eineEuropameisterschaft olympisches27 Länderkampfeinsätze, Silber1952,Bronze hervor, auf der alle ihre Titel und Erfolge vermerkt sind: vermerkt und Titel Erfolge ihre aufderalle hervor, Werner-Ader holt eineEhrentafel Marianne nebenbei Speerwurf. siesichaufDiskusund Kugel,dazu lich schnellspezialisierte netz zurückund holte noch diverseLandestitel. Volleyball- sieans kehrte dem RücktrittvonderLeichtathletik sp siesauer.boom“ einsetzte,war „IchsuchtemireineEinzel- letztenTeamschaften. Alsinihrem „Baby- einpermanenter und LaufbahnauchinHandball- sportliche Volleyball-Mann-ihre Sobegann „Bälle und Ballspiele habenmichimmerfasziniert“. stete Tennisstunden Wochenprogramm gehören Zu ihrem – –sieistzweifacheUr-Großmutter. Dame diefrischealte erzählt pitzensportler als „Fördermaßnahme“ Essenspakete. „Fördermaßnahme“ als pitzensportler rbild für die Jugend“, wie einer der Festredner sagte. Nicht sagte. rbild fürdieJugend“, wieeinerderFestredner or or tart, um nicht mehr von anderen abhängigzusein“.Nach umnichtmehrvonanderen tart, tler geht bewußt einGesundheitsrisikotler gehtbewußt ein!“ Und geradefürdieTechniker dieein- galt vondamals derNachkriegs- fürSportler Solche Zuwendungen waren 1958diefastzehnjähri- würdigten Die Sportjournalisten siebehalten: hat wenigeEhrenpreise Nur noch einpaar 16 Ziem- begannsiemitdemFünfkampf. Als Leichtathletin

Deutsche Meisterschaften,neunDeutsche Rekorde, für diefreundlicheUnterstützung: Dankeschön Die Sport-Zeitschrift WIFI Südtiroler Äpfel WIFI Südtiroler TourismusSüdtirol Werbung SÜ DTIROL 54 Im Mai 1997 startete der erste und

damals einzige Charterflug nach Palma

de Mallorca vom Baden-Airport.

Nach einer erfolgreichen Sommersaison ’98 haben die Veranstalter dem steigenden Bedarf Rechnung getragen und Ihre Kapazitäten erhöht. Im Winter 98/99 werden Antalya, Fuerteventura, Teneriffa, Gran Canaria und Palma de Mallorca angeboten. Der aktuelle Flugplan für den Sommer ‘99 wurde deut- lich erweitert. Zweimal Antalya, Faro, Heraklion, Fuerteventura, Teneriffa, Gran Canaria und fünfmal Palma de Mallorca stehen auf dem Programm. Weitere Zielgebiete sind in Vorbereitung. Außerdem bietet die Crossair, eine Tochter der Swissair, täglich Linienverbindungen über Basel an – mit direktem Anschluß an 19 deutsche und europäische Destinationen; darunter Amster- Der Flugplatz zur Wahl

dam, Barcelona, Brüssel, London, Venedig, Zürich, Dresden, Düsseldorf, Hamburg, Hannover und Köln. Ab dem 1. März ‘99 ist auch Berlin direkt vom Baden- Airport zu erreichen – mit der Baden-Air. Der Baden-Airport besticht durch seine zentrale Lage und ideale Verkehrsanbindung über die A 5, B 36 und B 500. Eine weitgehend streßfreie Anreise ist gewährleistet und mehr als 400 kostenlose Kurz- und Langzeitparkplätze stehen zur Verfügung. Die kurzen Wege, das kostenlose Parken und die familiäre Atmosphäre sind die tragenden Argumente für den Baden-Airport. Baden-Airport – „Hier heben Sie ab“. Bei der 52. Sportlerwahl fungiert der Baden-Airport als Partner der Veranstaltung. Zahlreiche VIP-Gäste, darunter meh- rere Olympiasieger von Nagano und Leichtathletik-Europamei- ster von Budapest, nutzten den neuen Service für ihre Anreise zum Familienfest des deutschen Sports. 56 57 Interview mit Hans-Ludwig Grüschow,

...... dem Vorsitzenden der Stiftung Deutsche ......

Sporthilfe.

Vor weg die aktuellste Frage: Was hat der deutsche Sport an der Grüschow: Die Absichtserklärung einer stärkeren Förderung der wir der Meinung, daß ein Austausch von Wissen und Leistungen Welche Perspektiven sehen Sie in einer von Pay-TV und Profit- von Frank Martin Spitze und in der Breite von der neuen Regierung zu erwarten? Sportwissenschaft und des Sportstättenbaus nehmen wir posi- zwischen den Sportnationen außerordentlich wichtig ist. So maximierung von Sport als Unterhaltungsindustrie bestimmten tiv auf und hoffen, daß sie umgesetzt wird. Die gesellschafts- sehen wir auch die Möglichkeit der Sportförderung in der Dritten Zukunft? Grüschow: Da wir grundsätzlich Optimisten sind, hoffen wir nur politische Bedeutung des Sports wird der Regierung und der Welt. Hier ist weniger Geld als Leistungen wie Trainer, Trainings- Gutes und beste Unterstützung in allen den Sport fördernden Politik allgemein bekannt sein und so hoffen wir, einen hohen lager, Sportleraustausch gefragt! Alles zusammen: Know-How- Grüschow: Die wildeste und überzeugendste Profitmaximierung Belangen, vor allem – und das zeigen ja die Ansätze sowohl in Stellenwert zu erhalten. Transfer ist hier die Hauptaufgabe. von Sport als Unterhaltungsindustrie, die sich ja auf wenige der Koalitionsvereinbarung als auch in erstem Handeln des Sportarten konzentriert, wird nicht verhindern können, daß die Bundesinnenministers --, daß der Sport auf Verständnis stößt Ist die Vermarktung der olympischen Ringe auf neuer Geschäfts- Zurück nach Deutschland. Sind die Sportorganisationen olympischen Sportarten ihr Interesse in unserer Gesellschaft und seiner Bedeutung entsprechend unterstützt wird. grundlage nach Ihren Vorstellungen erfolgreicher als vordem? verkrustet, wie immer mehr Kritiker meinen, ist deshalb ein und für unsere Gesellschaft behalten werden. Generationswechsel nötig? Wie werten Sie die Absicht der rot-grünen Koalition: Stärkere Grüschow: Das wollen wir hoffen. Auf jeden Fall sind wir dafür Förderung der Sportwissenschaft und des Sportstättenbaus? angetreten, haben die Konzepte erstellt und sind zur Zeit dabei, „Die Wirtschaft für den Spitzensport gewinnen“

die Wirtschaft in ihrem und unserem Interesse für den deut- Grüschow: Ob die Sportorganisationen pauschal gesehen schen Spitzensport zu gewinnen. verkrustet sind, weiß ich nicht, will ich auch nicht beurteilen. Die Organisation der Stiftung Deutsche Sporthilfe ist es auf Seit 1978 vergibt die Deutsche Sporthilfe den Titel Junior Stolzes Jubiläum der Stiftung in diesem Jahr: 500. Sitzung seit keinen Fall. Wo auch immer Bedarf nach Erneuerung ist, ist er Sportler des Jahres, die Liste der Titelträger offenbart, 1967 und 28 000 Geförderte. Weiter wie bisher oder modifizier- im positiven Sinn niemals durch einen Generationswechsel zu daß nahezu alle Gewählten auch bei den „Großen“ te Kriterien? lösen. Qualität der Leistung, die notwendig ist, steht an erster höchst erfolgreich waren. Namen wie Peter Angerer Stelle, und es hat in vielen Fragen auch etwas mit Erfahrung Grüschow: Nicht die Stiftung Deutsche Sporthilfe hat Jubiläum zu tun. (1980), Michael Groß (1981), Anja Fichtel (1985), Katja mit ihrer 500. Sitzung gefeiert, sondern der für die Arbeit der Stiftung außerordentlich wichtige Gutachterausschuß. Hier Wenn der Sport als Spiegelbild unserer Gesellschaft gesehen Junior Sportler ’98 werden aus dem Ehrenamt heraus außerordentliche Leistungen wird, nimmt da die Kommerzialisierung des Sportes nicht schon erbracht bei der Auswahl und Bestellung der durch die Sporthil- überhand? fe geförderten Athleten. Ein Beispiel: Manfred Germar hat inzwi- Seizinger (1990), Franziska van Almsick (1992) stehen schen zeitlich gesehen mehr als ein Kalenderjahr seines Lebens Grüschow: Das ist eine Frage, die kaum zu beantworten ist, als Beweis. In diesem Jahr entschied sich die Jury für in den letzten 30 Jahren für den Gutachterausschuß gearbeitet. denn nun müßte man zunächst einmal feststellen, wie sieht den 17jährigen Kanuten Ronald Rauhe, dreifacher Junio- unser Gesellschaft aus, und hier gibt es dann schon sehr unter- Die Sporthilfe ist an der Willi-Daume-Stiftung beteiligt. Wie wich- schiedliche Meinungen. Aber Kommerzialisierung gehört zu ren-Europameister. Platz 2 belegte Sportschützin Rebec- tig ist für Sie die Sportförderung in der Dritten Welt? einer Gesellschaft, die in der sozialen Marktwirtschaft lebt, und ca Frank (20), Platz 3 Ski-Talent Stefanie Wolf (19). Beste deshalb ist Kommerzialisierung im Sport schlichtweg gegeben. Mannschaft: die Junioren-Skispringer. Grüschow: Da wir auch im Sport bei allem Ehrgeiz zur Kenntnis Die Frage ist mehr der Umfang und hier wäre jetzt an manchen nehmen müssen, daß wir nicht allein auf dieser Welt sind, sind Stellen weniger mehr. Entscheidungsträger unter sich: Sporthilfe-Chef Grüschow zwischen Helmut Kohl und Theo Waigel 60 Auch bei der 52. Sportlerwahl schiebt

der Skisport die Brettlspitze weit nach

vorne. Und ein „schwäbischer Schaffer“

kann sich auf die Schulter klopfen.

Rainer Mutschler ist schon rein äußerlich ein Siegertyp. Seit 1984 arbeitet der Familienvater (Tochter Johanna)

von Marc Dittmann Das kantige Gesicht, die ständig leicht geröteten Wangen, die für den Deutschen Skiverband, bis zu den Winterspielen 1988 lustige Igelfrisur und sein strahlend weißes Lachen – vor dem agierte er als Assistent von Rainer Gattermann beim Slalom- 39jährigen verneigt sich der Erfolg. Team. Anfang 1982 wollte er wieder in den Jugendbereich Bereits in seiner ersten Saison 1993 als Damen-Chef- zurückkehren („Ein Trainer ist auch verpflichtet, wieder nach trainer holten seine Mädels bei der Weltmeisterschaft in Morio- unten zu gehen, an die Basis“), doch der DSV berief ihn zum ka zweimal Gold und eine Bronzemedaille. Eine ähnliche Bilanz Cheftrainer der Damen-Mannschaft. konnte nur Vorgänger Klaus Mayr vorweisen. Über sich selbst Der Aufstieg bedeutete auch eine radikale Umstellung. behauptet „Mutsch“: „Ich bin ein Pedant, wenn ich von 37 Rainer Mutschler verbrachte viel Zeit am Schreibtisch, stellte Punkten 35 im Griff habe, versuche ich auch noch die restlichen Trainingspläne auf, organisierte die Stützpunkte, als „Verwal- zu kontrollieren.“ tungsbeamter in Sachen Ski“. Der erste Schritt weg vom Sport. Der zweite vollzog sich mit der Berufung zum Alpin-Chef im letz- ten Winter. „Früher tagein, tagaus am Hang, das war schon der genialste Job.“ Schnee-Verwalter Mutschler mußte jedoch „zähneknirschend erkennen“, daß die Maßnahmen, die er von den Damen auf die Herren zu übertragen versuchte, noch nicht griffen: Trainingsgruppen, Vielseitigkeit, dezentrale Betreuung. Bis zu Erfolgen und Medail- len ist es ein weiter Weg. „Mutsch“ plant den Ausbau des Nach- wuchsbereiches, dem Skigymnasium in Berchtesgaden kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Befürchtungen hegt der „Chef“ vor zu milden Wintern: „Ohne Schnee keine Trainingsla- ger.“Den Carving-Trend hält er für überschätzt. „Sicher war das für die normalen Skifahrer eine brachiale Neuerung, aber im Rennsport zählt eher das richtige Verhältnis zwischen Taillierung und Dämpfungsplattenhöhe.“ Und der alpine Skisport benötige Impulse. „Wir müs- sen uns dem Marketing verstärkt zuwenden, neue Wettbewerbs- formen finden.“ Nachtslalom, Parallelslalom, Rennen in der Stadt wie am Wiener Semmering – Schritte in die richtige Rich- tung. „Abfahrt und SuperG sind Kitzel genug, aber im Technik- bereich muß sich was tun.“ Rainer Mutschler will nicht nur dafür sorgen, daß sein Team in der Erfolgsspur bleibt, sondern er arbeitet auch daran, daß Skirennen dem Zuschauer mehr als ein „Hoppala“ entlocken.

Region Süd – Verkaufsgebiet Mittelbaden Im kleinen Bruch 11 – 76149 Karlsruhe – Telefon (0721) 9776-0 DSV-Alpin-Chef Rainer Mutschler 62

Landminen sind eine Gefahr. Das Rote Lady Di – aktive Partnerin des Kreuz kämpft für die Opfer. Roten Kreuzes

Über 120 Millionen Landminen bedrohen weltweit Leib und Leben unschuldiger Menschen. Noch Jahrzehnte nach dem Ende von Kriegen sind sie eine tödliche Gefahr beim Gang zum Markt, bei der Feldarbeit und für unschuldige Kinder beim Spie- len. In den durch Landminen verseuchten Ländern kann jeder Schritt der letzte sein, den man mit seinen Beinen geht. und finanzielle Mittel für die langfristige Behandlung der Das Rote Kreuz hilft den Minenopfern, leistet medizini- Minenopfer beschaffen. Dabei wird das Rote Kreuz von einer sche Versorgung vor Ort und produziert mit einfachen Mitteln Reihe von Kooperationspartnern unterstützt. Prothesen, die durch Spendengelder finanziert werden. Und Ganz besonders freut sich das Deutsche Rote Kreuz Hilfe ist bitter nötig. über die Zusammenarbeit im Rahmen der Veranstaltung Mit einer weltumfassenden Kampagne will das Rote „Sportler des Jahres“. Viele Verbände und Sportler wie die Kreuz auf die Problematik der Landminen aufmerksam machen Europäische Fußballunion (UEFA), der Deutsche Fußball-Bund Sport-Hilfe für Landminenopfer

(DFB) und die National Football League (NFL), die Vereine Hertha BSC Berlin und VfB Stuttgart sowie die Boxer Dariusz Michalczewski und die Brüder Klitschko haben sich darüber hinaus schon in den Dienst der guten Sache gestellt. Die Rotkreuzler nutzten die Traditionsveranstaltung „Sportler des Jahres“ mit informativen Broschüren und der originellen Teddykampagne, um Spenden zugunsten der Minen- opfer zu erhalten. Große Erfolge beginnen mit kleinen Schritten. Jede noch so geringe Spende hilft den Opfern von Landminen. Wenn man sieht, wieviel Lebensqualität die Minenopfer schon durch ein- fachste Prothesen zurückgewinnen, begreift man erst, daß jede Spende neue Hoffnung und Zuversicht bedeutet. 64 65

Sportler in Ost und West Sportlerinnen in Ost und West

1947 Gottfried von Cramm Tennis 1976 Gregor Braun Radsport 1947 Marga Petersen Leichtathletik Marita Koch Leichtathletik 1948 Gottfried von Cramm Tennis Waldemar Cierpinski Leichtathletik 1948 Mirl Buchner-Fischer Ski alpin 1979 Christa Kinshofer Ski alpin 1949 Georg Meier Motorrad 1977 Dietrich Thurau Radsport 1949 Lena Stumpf Leichtathletik Marita Koch Leichtathletik 1950 Herbert Klein Schwimmen Rolf Beilschmidt Leichtathletik 1950 Ria Baran-Falk Eiskunstlauf 1980 Irene Epple Ski alpin 1951 Ehepaar Falk Eiskunstlauf 1978 Eberhard Gienger Turnen 1951 Ria Baran-Falk Eiskunstlauf Maxi Gnauck Turnen 1952 Karl Kling Motorsport Udo Beyer Leichtathletik 1952 Ria Baran-Falk Eiskunstlauf 1981 Ulrike Meyfarth Leichtathletik 1953 Werner Haas Motorrad 1979 Harald Schmid Leichtathletik 1953 Christa Seliger Leichtathletik Ute Geweniger Schwimmen Gustav-Adolf Schur Radsport Bernd Drogan Radsport 1954 Ursel Happe Schwimmen 1982 Ulrike Meyfarth Leichtathletik 1954 Heinz Fütterer Leichtathletik 1980 Guido Kratschmer Leichtathletik 1955 Helene Kienzle Rollkunstlauf Marita Koch Leichtathletik Gustav-Adolf Schur Radsport Waldemar Cierpinski Leichtathletik 1956 Ursel Happe Schwimmen 1983 Ulrike Meyfarth Leichtathletik 1955 Hans Günter Winkler Reitsport 1981 Toni Mang Motorrad 1957 Wiltrud Urselmann Schwimmen Marita Koch Leichtathletik Gustav-Adolf Schur Radsport Lothar Thoms Radsport 1958 Marianne Werner Leichtathletik 1984 Ulrike Meyfarth Leichtathletik 1956 Hans Günter Winkler Reitsport 1982 Michael Groß Schwimmen Karin Beyer Schwimmen Katarina Witt Eiskunstlauf Gustav-Adolf Schur Radsport Bernd Drogan Radsport 1959 Marika Kilius Eiskunstlauf 1985 Cornelia Hanisch Fechten 1957 Manfred Germar Leichtathletik 1983 Michael Groß Schwimmen Gisela Birkemeyer Leichtathletik Marita Koch Leichtathletik Gustav-Adolf Schur Radsport Uwe Raab Radsport 1960 Ingrid Krämer Kunstspringen 1986 Steffi Graf Tennis 1958 Fritz Thiedemann Reitsport 1984 Michael Groß Schwimmen Ingrid Krämer Wasserspringen Heike Drechsler Leichtathletik Gustav-Adolf Schur Radsport Uwe Hohn Leichtathletik 1961 Heidi Schmid Fechten 1987 Steffi Graf Tennis 1959 Leichtathletik 1985 Boris Becker Tennis Ute Starke Turnen Silke Möller Leichtathletik Gustav-Adolf Schur Radsport Jens Weißflog Skispringen 1962 Jutta Heine Leichtathletik 1988 Steffi Graf Tennis 1960 Skisport 1986 Boris Becker Tennis Ingrid Krämer Wasserspringen Kristin Otto Schwimmen Gustav-Adolf Schur Radsport Olaf Ludwig Radsport 1963 Ursel Brunner Schwimmen 1989 Steffi Graf Tennis 1961 Graf Berghe von Trips Motorsport 1987 Harald Schmid Leichtathletik Ingrid Krämer Wasserspringen Kristin Otto Schwimmen Gustav-Adolf Schur Radsport Torsten Voss Leichtathletik 1964 Zimmermann/Esser Kanusport 1990 Katrin Krabbe Leichtathletik 1962 Gerhard Hetz Schwimmen 1969 Hans Faßnacht Schwimmen 1988 Michael Groß Schwimmen Ingrid Krämer Wasserspringen Karin Balzer Leichtathletik 1991 Katrin Krabbe Leichtathletik Skisport Roland Matthes Schwimmen Olaf Ludwig Radsport 1965 Helga Hoffmann Leichtathletik 1972 Heide Rosendahl Leichtathletik 1992 Heike Henkel Leichtathletik 1963 Gerhard Hetz Schwimmen 1970 Hans Faßnacht Schwimmen 1989 Boris Becker Tennis Hannelore Suppe Leichtathletik Karin Janz Turnen 1993 Franziska v. Almsick Schwimmen Klaus Ampler Radsport Roland Matthes Schwimmen Andreas Wecker Turnen 1966 H. Hoffmann/K. Frisch Leichtathletik 1973 Uta Schorn Turnen 1994 Katja Seizinger Ski alpin 1964 Willi Holdorf Leichtathletik 1971 Hans Faßnacht Schwimmen 1990 Boris Becker Tennis Gabriele Seyfert Eiskunstlauf Kornelia Ender Schwimmen 1995 Franziska v. Almsick Schwimmen Klaus Urbanczyk Fußball Roland Matthes Schwimmen 1991 Michael Stich Tennis 1967 Liesel Westermann Leichtathletik 1974 Christel Justen Schwimmen 1996 Katja Seizinger Ski alpin 1965 Hans-Joachim Klein Schwimmen 1972 Klaus Wolfermann Leichtathletik 1992 Dieter Baumann Leichtathletik Karin Janz Turnen Kornelia Ender Schwimmen 1997 Astrid Kumbernuss Leichtathletik Jürgen May Leichtathletik Wolfgang Nordwig Leichtathletik 1993 Henry Maske Boxen 1968 Ingrid Becker Leichtathletik 1975 Ellen Wellmann Leichtathletik 1998 1966 Rudi Altig Radsport 1973 Klaus Wolfermann Leichtathletik 1994 Markus Wasmeier Ski alpin Margitta Gummel Leichtathletik Kornelia Ender Schwimmen Frank Wiegand Schwimmen Roland Matthes Schwimmen 1995 Michael Schumacher Motorsport 1969 Liesel Westermann Leichtathletik 1976 Rosi Mittermaier Ski alpin 1967 Kurt Bendlin Leichtathletik 1974 Eberhard Gienger Turnen 1996 Frank Busemann Leichtathletik Petra Vogt Leichtathletik Kornelia Ender Schwimmen Roland Matthes Schwimmen Hans-Georg Aschenbach Skisport 1997 Jan Ullrich Radsport 1970 Heide Rosendahl Leichtathletik 1977 Eva Wilms Leichtathletik 1968 Skisport 1975 Peter-Michael Kolbe Rudersport 1998 Erika Zuchold Turnen Rosemarie Ackermann Leichtathletik Roland Matthes Schwimmen Roland Matthes Schwimmen 1971 Ingrid Mickler-Becker Leichtathletik 1978 Maria Epple Ski alpin 66

Mannschaften in Ost und West

1957 Borussia Dortmund 1977 Florett-Fechter 1958 Leichtathletik-Nationalmannschaft Welt-/Europacup-Team Leichtathleten 1959 Deutschland-Achter 1978 Handball-Nationalmannschaft Handball-Nationalmannschaft Ruder-Achter 1960 Deutschland-Achter 1979 TV Großwallstadt Friedensfahrt-Mannschaft Straßenrad-Vierer 1961 1. FC Nürnberg 1980 Fußball-Nationalmannschaft SC Empor Rostock (Fußball) Handball-Nationalmannschaft 1962 Ratzeburger Ruder-Achter 1981 Wasserball-Nationalmannschaft 4 x 100 m-Lagenstaffel, Frauen SC Magdeburg (Handball) 1963 Hockey-Nationalmannschaft 1982 Leichtathletik-Staffel 4 x 400 m Fußball-Nationalmannschaft Friedensfahrt-Mannschaft 1964 Berliner Ruder-Vierer 1983 VfL Gummersbach Fußball-Olympia-Auswahl Volleyball-Nationalteam, Frauen 1965 Leichtathletik-Nationalmannschaft 1984 Degenfechter Fußball-Nationalmannschaft Viererbob-Team 1966 Fußball-Nationalmannschaft 1985 Daviscup-Team Fußball-Nationalmannschaft Leichtathletik-Nationalteam, Frauen 1967 FC Bayern München 1986 Degenfechter Trophy-Motorrad-Team Fußball-Junioren-Auswahl 1968 Deutschland-Achter 1987 Federationscup Team Vierer ohne Steuermann Volleyball-Nationalmannschaft, Frauen 1969 Springreiter-Equipe 1988 Deutschland-Achter Volleyball-Nationalmannschaft, Männer Straßenrad-Vierer 1970 Fußball-Nationalmannschaft 1989 Deutschland-Achter Volleyball-Nationalmannschaft, Männer Straßenrad-Vierer 1971 Borussia Mönchengladbach 1990 Fußball-Nationalmannschaft 4 x 400 m-Staffel, Frauen 1991 1. FC Kaiserslautern 1972 Hockey-Nationalmannschaft 1992 Hockey-Nationalteam 4 x 400 m-Staffel, Frauen 1993 Basketball-Nationalmannschaft 1973 Bahnrad-Vierer 1994 Skispringer-Nationalmannschaft Dynamo Dresden 1995 Borussia Dortmund 1974 Fußball-Nationalmannschaft 1996 Fußball-Nationalmannschaft 1. FC Magdeburg 1997 Team Deutsche Telekom 1975 Borussia Mönchengladbach 1998 Europacup-Mannschaft Leichtathletinnen 1976 Bahnrad-Vierer Fußball-Olympia-Auswahl 72 1999 – werden die zwölf Monate mit

den drei Neunern nur als „letztes

Jahr“ vor der Jahrtausendwende in Ausblick die Sportgeschichte eingehen? 1999 Januar: Auf seiner Hausbahn am Königssee möchte Schorsch Hackl seine sagenhafte Karriere möglichst in weltmeisterlicher Pose beenden.

Februar: Vail in den Rocky Mountains erlebt die alpine Ski-WM, Ramsau/Österreich bittet zum nordischen Rendezvous.

März/April: Helsinki richtet die WM der Eiskunstläufer aus, in Melbourne geht der Vorhang für die neue Formel-1-Saison auf: Die Jagd auf die Silberpfeile beginnt.

Mai: Das Nou Camp ist eines der eindrucksvollsten Stadien Europas: ideale Plattform für das Finale der Champions League.

Juni: Ein Novum: Handball-WM in Ägypten – mit der wiederer- starkten DHB-Auswahl.

Juli: Diesmal zuerst die Alpen, dann die Pyrenäen. Die Tour de France ist das absolute Saisonziel für Jan Ullrich und das Team Telekom.

August: Flamenco in Sevilla, die Leichtathletik-WM ist das Highlight ‘99. Ein Wiedersehen mit Heike Drechsler, Lars Riedel, Astrid Kumbernuss, Nils Schumann, Grit Breuer, Dieter Baumann, Tim Lobinger,...

September/Oktober: Berlin ist für die Rundendreher eine Reise wert: Bahn-WM. Und die Fechter nehmen Seoul ins Visier.

November/Dezember: Starke Männer greifen in Athen zu den WM-Hanteln und massige Männer prallen in Riesa aufeinander: Zum Kehraus ist Sumo-Zeit. Sayonara an der Elbe. inBaden-Baden

Highlights