Die wieder aufgefundene Originalausgabe der Kärnten-Karte von Israel Holzwurm (Strassburg 1612)

Autor(en): Meurer, Peter H.

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Cartographica Helvetica : Fachzeitschrift für Kartengeschichte

Band (Jahr): 33-34 (2006)

Heft 34

PDF erstellt am: 24.09.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-16154

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http://www.e-periodica.ch Die wieder aufgefundene Originalausgabe der Kärnten-Karte von Israel Holzwurm (Strassburg 1612)

Peter H. Meurer

Unter den immer noch zu vielen grossen alten Bibliotheken in Deutschland, deren Altkartenbestände >.- ARCHIDVOyrVi" CATU,\'THIA:. KERTILISSIAU, CAlUN'TANlA \ 7t völlig unzureichend erschlossen sind, ist ,öWo~ C.!rm CS *S" ,jH.~ ,4, bisher nur grob geordnet in 68 Schubladen. Unter r-t, 'sv VM FJA ir: ¦i^"flizf-.eir. ihren zahlreichen Zimelien ist ein Stück, das S1* eine Überlieferungslücke in der wichtige <ä *~~—\.:- 'I'i'i'-" rt Geschichte der österreichischen Regionalkartographie schliesst. Als glücklicher Neufund in wurm ist von 1574 bis 1593 als Tischler, 1574/75 Abb. 1: Rollwerkkartusche der Regensburg kann nun die bisher verschollene auch als Stadtrichter belegt. Ein Hans Holzwurm war Originalausgabe der Kärnten- Karte, Strassburg 1612 (vgl. Erstausgabe der Kärnten-Karte Israel Holzwurms in den 1580er Jahren ebenfalls Tischler. Einer von beiden Abb. 2). Abbildung verkleinert von 1612 vorgestellt werden. dürfte der Vater der kartographisch tätigen Brüder auf 50%. gewesen sein. Die Familie Holzwurm war - wie zu 1561 erschienen in Wien die epochalen Typ!chorogra¬ der Zeit viele in Kärnten - protestantisch. phia Provinciarum Austriae des Wolfgang Lazius Israel Holzwurm wurde um 1575/80 in Villach (1514-1565), ein Atlas mit elf Einzelkarten der geboren. Vermutlich wegen der Ende des 16. Jahrhunderts österreichischen Erbländer.1 Das darin gegebene topographische in Kärnten einsetzenden Gegenreformation hat Bild wurde wenig später in die Atlanten von Abraham er seine Heimat verlassen und ist in die protestantische Ortelius (Antwerpen 1570 ff.) und Gerhard Mercator Reichsstadt Strassburg gegangen. Hier ist er (Duisburg 1585 ff.) übernommen. Vorallem dadurch nachweisbar seit dem Erwerb des Bürgerrechtes am 26. März erreichte es europaweit eine grosse Verbreitung bis 1605. Bei dieser Gelegenheit wird er ebenfalls als weit ins 17. Jahrhundert hinein. In Österreich selbst kam Tischler und Büchsenschäftner bezeichnet.3 Wie er von man- auch im Vergleich mit den Kartenarbeiten in diesem Handwerk zum Beruf des Ingenieurs und anderen Ländern- bereits um 1600 zur Erkenntnis, dass Kartographen gefunden hat, ist noch ungeklärt. Jedenfalls die grosse Erstleistung von Lazius den gestiegenen ist er nach dieser Ausbildung wieder in die Heimat Ansprüchen der Landesverwaltung nicht mehr genügte. zurückgekehrt. Seit etwa 1610 stand Israel Voran ging Erzherzog Ferdinand (1578-1637, seit Holzwurm als Landschaftsingenieur in Diensten der Kärntner 1619 als Ferdinand II. Kaiser des Heiligen Römischen Landstände. Seine erste und wichtigste Arbeit in Reiches) als Oberhaupt der steirischen Linie des Hauses diesem Amt war die nachfolgend beschriebene, 1612 Habsburg. Er beauftragte 1601 Johann Clobuccia- gedruckte Karte des Erzherzogtums Kärnten. Seine rich (1565-1605), ein Mönch des Augustinerklosters Familie scheint in Strassburg verblieben zu sein. Am Fürstenfeld, mit der Kartierung der Steiermark und 31. Oktober 1613 erhieltereinen Reisepass, um sie zu zwei Jahre später auch der Länder Kärnten, Krain, besuchen. Am 8. Dezember 1616 bescheinigten ihm Görz und Kroatien. Dieses kartographische Grossvorhaben die Kärntner Landstände in einem Zeugnis sechs Jahre blieb aber unvollendet und auch ungedruckt. guter Arbeit und untadeligen Verhaltens. Einzelprojekte waren zwei Kartierungen Tirols, die Zu diesem Zeitpunkt war Israel Holzwurm bereits in 1604 in Prag gedruckte Karte des Hofkammerbuchhalters den Dienst der Landstände von Oberösterreich Warmund Ygl von Volderthurn (1564-1661) getreten.4 Auch in diesem Erbland plante man die und die 1611 in Innsbruck publizierte zwölfblättrige Aufnahme einer neuen Karte. Em erster Auftrag hierzu Wandkarte des Verwaltungsjuristen Matthias Burg- war an den seit 1612 in ansässigen Astronomen klehner (1673-1642). Zur gleichen Zeit begann die und Mathematiker (1571-1630) Tätigkeit der Gebrüder Israel und Abraham Holzwurm gegangen. Kepler konnte sich jedoch mit der mühsamen in Kärnten und Oberösterreich. Aufnahmearbeit im Gelände nicht anfreunden und war der Meinung, eine solche Karte weitgehend am Zeichentisch können. Somit haben die Israel und Abraham Holzwurm kompilieren zu oberösterreichischen Landstände den durch seine Da viele relevante Quellen untergegangen sind, sind Arbeit in Kärnten bestens ausgewiesenen Israel feste biographische Daten zu den Gebrüdern Holzwurm angeworben und als Landschaftsingenieur Holzwurm (auch Holtzwurm, Holzwurmb u.Ä.) spärlich. eingestellt. Seit dem 12. Oktober 1616 sind Zahlungen Die Familie ist seit dem letzten Viertel des 16. an ihn belegt. Noch am 6. Mai 1617 wurden für Ißrael Jahrhunderts in Villach nachweisbar.2 Ein Urban Holz- Holtzwurmb Ingenieur Uncosten wegen der Landt

Cartographica Helvetica, Heft 34, Juli 2006 27 Mappen bewilligt und auch ein Geleitbrief ausgestellt. BErä ¦saa $*' jTjr«C ltle. "-»*' "*"* ¦fr—awützsaga Bereits am 15. Juli 1617 aber wird Israel Holzwurm als '", 3«^ 3-..- c=j tra. OB' SM —-*u *TP ähmsm tat ma-:wm::jmm:..tmc. gewester Ingenieur bezeichnet. Er hat für seine Arbeit :-.'•- -'_ ,''e'l'?¦ ö -Ä—/ in Oberösterreich also knapp Monate Zeit *T»^ ^ß. nur neun £ ti A£ .«•.... M und ist im ARCHIDVCATW CATUNTH1A KEHTILISSIMI, CAJUNTANJX u gehabt Frühsommer 1617 verstorben. ÄS ¦,Olimt— Cirnu,di<ßr.£.vJtfigcnti Qmnnim loconimPcrfculrJlicncclDJnicniionc. ,'<" Zum und für den Abschluss der iN'otuVcnict ExwtfoJim» OcoprjjjJiia; Aüftere ifraclc Hofcrwilnfj, C.irüiiltio. 4ä Nachfolger Kartierung '. ¦ / "/ ,/¦**'LAVD£M PATMIdT.. ' ¦ /* /4w..^.Ä,-*,-„ *A/**r*iv,„ Hfc /MiIr.)«hW WV»«? <"-WJr*^ Hfr/i-Ji tj/fAHtitA- 'S wollten die oberösterreichischen Landstände den ,.;.:. ' f*&iJ\' jt*we wws flmprnMtan ./hShttst,.VxJtv.a. rj.6K /vk4M *«*..,(s<*xk-i*"(•**>»,y£*w /fa,1>. tritt*nM V&£u** &it>£&ÖtcfiitJ jÄM ¦/em ¦ A jüngeren Bruder Abraham Holzwurm anstellen. Über Sfjftui .Ute,U-.t Wut fi.tihajw plti** 'AiM&ttfr&t tutu'jtrtmS». -K > C Vf.stttef i-uei rVirmi^x Cfkrt tHfa&lntm* Stimmt *% \Wt ¦**&*'/*. M$p*i IHTXU.HI &* •, ¦¦;'¦-,:, ¦M A- V. Johannes Kepler jedoch ein negatives Gutachten s-' m >s abgegeben. Somit wurde das offiziell fü A -'¦ "-¦-,-..- Kartierungsprojekt v> fl\sSm>k? s^/ "5 ft9 ^^^vuißi A m- eingestellt. Abraham Holzwurm hat man 1619 Wm SSS #& *S rv a? zunächst mit einer Anstellung als Schanzmeister im mv eiZ .-'¦-SS S, ¥. Festungsbau abgefunden. Am 8. September 1620 erhielt # w %m A{A% S* •:.>• r. den Landständen sein ausstehendes MÖ ~\ ^*: er von Gehalt Jifit >t-.- *C •e~* l^ ¦-> vOl- ^Ife und einen ordentlichen Abschied. Als Grund wird in .•—.. 35 ^S> :.:-.. :-.-' ,V r.^. mS/8- Mr, .IS "^ ¦^ ¦¦¦•¦'. der Literatur dass er einer erneuten Si—f. angenommen, .y."_ r^Se^ 'Ä^S ¦tfci< mK m pa V- Phase forcierter Gegenreformation ausweichen wollte. ^k t-jf -7/ m W. *« rÜ'SK „c Seit 1620 stand Oberösterreich unter r7^ -£•;¦ August AM- >*» ¦: •¦: itu-v J*,•'BR. u ..„,.. ;n- Si bayerischer Pfandherrschaft. ^>, m ': •¦ *,; S"'*? %» .-'/..X »j* ß im. ^§ ^ »W! ?*Ä «*K— «-* TER -,- Uf .- - i^ ?>- 0*<>sa t veröffentlichte ~e ; % er 1628 eine Karte von Oberösterreich.5 Sie ¦p .i~- .v." H&* »v^S -*%. ^ -¦¦: ist gestochen von Hans Georg Bahre (tätig 1627- ."-.-•' ::~ A2^ »..:' "io Ü N t-: if 1644).6 In der Widmung der Karte spricht Abraham ^£3 --4D T*u . c& Holzwurm zunächst davon, dass er auf eigene Kosten AA P< /¦' :.i-/ :«l.i rzA ¦-i, : die Vorarbeiten von Vorgängern in die Hand genommen v- ;¦¦'.'-' *^j /Tl Iv und Deß Hochlöblichen Ertzhertzogthumbs ,-" i^ ;.>,< i'.,: ^ r i.- Li.ir.,.i.' Oesterreich ob der Enß h{ « ,.'¦'. y Chorographische Mappam «von ..^!1 ~m ¦.Tn beschrieben habe. ¦•u: neuem durchwandert, und vollendet» SS *,&: ^ aSfe P-wH"! V? ^K v '' ^~^. lä *~> Anschliessend dankt er den Landständen und vor K I allem Adam Graf von Herbesdorff (1585-1629), seit ¦*- O'-V' I!« «nt • I OB lUüUifci SSIar I UiiUinym L 1620 Statthalter in f Sl*i v^m-1 fdiUi D»ff.MI.-.,. bayerischer Oberösterreich, für Sui 1.. r Mc •a-n Ain, •^ 5>rs ' iiM..,.liV,.JU.l»i IVUlCUxlObr li ~a " erhaltene Unterstützung. So ganz ohne offizielle Förderung >\ir.l.!Jlo» 1 UnUlor %'.Tvt « « SJJ.oiUfradl.1^1 KUlcr ¦ Bb> :« 6V ^ ^fr#rlui*«as scheint der Abschluss der Kartierung somit nicht J_pl / Ä WJI...,!... 1 n 1 StUAll. verlaufen zu sein. Abraham Holzwurm kann in I M ^ somit ¦gm*-a:Jm TJ. r w der Tat als der eigentliche Autor dieser .U rj «r« ¦¦¦¦ tttmck^;u^«nrr—„m«--* ¦¦"" :. --"*¦ ¦*5 rT«»xj=i^tT~TT.V—^f„. —;pr Oberösterreich-Karte gelten. Das Verschweigen des Namens seines verstorbenen Bruders war kein Opportunismus. Am 5. Februar1629 hat Abraham Holzwurm das Bürgerrecht bis Malta führten, 1593 Rektor der protestantischen die Städte und Siedlungen, Stifte und Klöster, Schlösser -Allein elf unterschiedliche Signaturen werden Abb. 2: Die Originalausgabe in Regensburg erworben.7 Im gleichen Jahr Ständeschule in . In Folge der Gegenreformation und Herrschaften, Gebirge und Landschaften verwendet für wirtschaftliche Einträge wie Wildbäder, Strassburg, 1612. Format: 72,5x39,5 cm veröffentlichte er in Zusammenarbeit mit dem Regensburger müsste er Kärnten 1601 verlassen. Nach sowie über die Gewässer. Darin ist eingeschoben (S. 26- Weingewechs oder Bergwerke für Goldt, Quecksilber, (Kartensammlung, Staatliche Kupferstecher Georg Christoph Eimmart d.Ä. weiteren wurde er 1606 Geschichtsprofessor 39) eine Ausführliche Verzeichnüß der Wanderjahren Stadt, Marckt- Vitriol etc. Bibliothek Regensburg) (1603-1658) eine Stadtansicht von Linz.8 Beruflich war in Leipzig. Hier erschienen 1611/12 seine Annales flecken, Dörffer, Alter und Newer Schlösser, und - Zwar sind zahlreiche Brücken kartiert, es fehlen aber Holzwurm weiter im technischen Bereich tätig. Bis 1637 Carinthiae, ein monumentales Foliowerk in zwei Teilen Edelmannssitzen. In diesem alphabetischen Verzeichnis alle Strasseneinträge. ist er in Regensburg als Bauamtsbeisitzer nachweisbar. mit über 2000 Seiten.10 Inzwischen war Megiser sind zu den grösseren Orten Koordinaten beigefügt. - Eine Fundgrube ist die Karte für ältere Ort und Datum seines Todes sind noch unbekannt. wieder nach Österreich zurückgekehrt. 1611 wurde er Die darin gebrachten Angaben unterscheiden sich Landschafts-, Berg- und Gewässernamen. Lehrer an der Landschaftsschule Oberösterreichs in vom Inhalt der Karte zum Teil erheblich. Ein Schwachpunkt der Karte ist die Darstellung der bis seinem Tode Die Kärnten-Karte Israel Holzwurms Linz, wo er zu 1618 wirkte. Insgesamt ist die Karte Holzwurms besser als die Grenzen. Ihren Verlauf hat Israel Holzwurm einer auch Das genaue Datum des Arbeitsbeginns Megisers an " Beschreibung bei Megiser und ein qualitativer Meilenstein bei Megiser abgedruckten Grenzbeschreibung von Für die Ausarbeitung einer neuen Karte Kärntens gab der Chronik ist unbekannt. Aus seiner Korrespondenz in der Geschichte der österreichischen 1480 entnommen. Aus diesem Grunde werden zum es um 1600 mehrere Gründe. Zunächst war dies die mit den Kärntner Landständen ist zu entnehmen, dass Regionalkartographie. Hierzu an dieser Stelle in starker Beispiel im Jahre 1550 abgetrennte Teile Osttirols hier permanente Bedrohung des Landes durch das Osmanische seit 1610 auch die Beigabe einer neu erarbeiteten Zusammenfassung: immer noch zu Kärnten gerechnet. Reich. Vor diesem Hintergrund hatten die Karte vorgesehen war.11 Dies passt in etwa zu dem - Die moderne Konstruktion eines Verzerrungsgitters Kärntner Landstände bereits 1596 den Maler Anton Dienstbeginn Israel Holzwurms, der vermutlich eigens zeigt eine für die Zeit vorzügliche metrische Die drei Ausgaben der Karte Blumenthal (tätig 1578-1604) mit einer Kartierung für diese Aufgabe nach Kärnten zurückgekehrt ist. In Genauigkeit.12 beauftragt. Dieses heute verlorene Werk, vermutlich einem Brief schreibt Megiser am 10. Januar 1611: Die - Die Darstellung der Orographie und insbesondere 1612 hat Israel Holzwurm «etliche 100» Exemplare im Stil einer künstlerischen «Landtafel», genügte den Mappa, so Israel Holzwurm zur Pedection gebracht, der Hydrographie ist sehr gut. Erfasst sind selbst seiner frisch gedruckten Karte an die Kärntner gestellten Ansprüchen aber nicht. wollt ich unter seinem Namen in Kupfer stechen kleine Nebenflüsse und Bergseen. Landstände übergeben, ebenso wie Megiser Ende dieses Unmittelbarer Anlass für die Arbeit Israel Holzwurms lassen. Für die Aufnahme der Karte hat Holzwurm demnach - Die Dichte der Siedlungseinträge geht bis in die Jahres 600 Exemplare der Chronik.13 In einem Schreiben war ihre Einbettung in ein anderes Projekt. Im Auftrag nur ein knappes Jahr benötigt. Erfassung von einzelstehenden Bauernhöfen und der Landstände vom 20. November 1612 ist der Landstände hat der Historiker und Sprachwissenschaftler Allerdings scheinen Holzwurm und Megiser ohne Gasthäusern. Die Legende unterscheidet sehr detailliert, gesagt, dass die Karte der Chronik beigefügt werden Hieronymus Megiser (1553-1618) aus rechte Abstimmung nebeneinander gearbeitet zu zum Beispiel bei den Städten zwischen Bistumb, sollte. Allerdings findet sich im Druck der Chronik Primär- und Sekundärquellen eine Chronik Kärntens haben. Die Annales Carinthiae enthalten im ersten Haubtstat, Stat Unnd schlos und Stat allein oder bei keinerlei Hinweis auf die Beigabe einer Karte. Überhaupt zusammengestellt.9 Der 1553 in geborene Buch (S. 19-46) eine Kurtze und Summarische den geistlichen Niederlassungen zwischen Com- ist derzeit kein Exemplar der Annales Carinthiae Megiser wurde nach langen Studien und Reisen, die ihn Beschreibung des Lands Khärndten in fünf Kapiteln über menda, Abtey, Propstey und Kloster. bekannt, dem diese Erstausgabe der Karte Holzwurms

28 Cartographica Helvetica, Heft 34, Juli 2006 Cartographica Helvetica, Heft 34, Juli 2006 29 beiliegt. Alles bisherige Wissen um ihr Aussehen stützte '°L sich auf einen Eintrag im alten Katalog der Wiener d * Hofbibliothek. Das darin beschriebene Exemplar der ¦&-«! Chronik mit eingeklebter Karte ist verschollen. nuu £"¦¦• te ir. :' s -£ Satub^ioctfij Ptir.s Die nunmehr mögliche Autopsie eines Exemplars (siehe li ArchidvcatoCarinthi&fi;rtil[iMmicajun AP*

¦ TANIAOLIMETCARNIA.DICTI-f XDILIGENTI - ¦'",-;¦ '¦ -rt. OMMVM Olj. In. Nr. 1) -.. unten (Abb. 2) erlaubt genauere Aussagen zu JocorumPerlujfrafionpeJtDimenjJoncnoiu.verii.. ,„. *&!& den Umständen der Publikation, die entgegen der 'et BBMÜMfaM Geographia. AucforeIfrd*feHoitt* MpitttMfta zAL.it wurm Ciinnfhio ¦ .' oben zitierten Absicht von 1611 ohne weitere Beteiligung Ata't.'i

von Megiser erfolgt ist. i--^A ': ...A. s Aid--"; A-_^& &,'_;¦_¦ ' S?3 L -. <-:<¦:: wurde 1612 in Holzwurms -Die Druckplatte neuer .f««Al v!l » '( ,!• ¦"-¦''¦ ivr- Heimatstadt Strassburg hergestellt. ^&m / l Um m/ Im ...... i- «MT« le, gestochen, t t ¦*rtö - VI* KJ] ist Als M*ü!to]r % 3 ..,*-^,0- ,:-. ¦tfe—w eine Zuschreibung somit problematisch. »"**¦ i£fflffev/j^ Abb. 3: Die verkleinerte / -ii., Stecher kämen die auch anderwärtig, allerdings erst Fassung von Matthäus Merian, einige Jahre später auf kartographischem Gebiet 1616. Format: 37x20cm (Merian Topographia Germaniae, tätigen Strassburger Kupferstecher Isaac Brunn »SSV^a» Band Österreich, 1656 —"-^"A^e,, r. -e< ^^Jt^ Me,:..,.,,,™' TT (1586-nach 1669) und Jacob van der Heyden (um Faksimile-Ausgabe M.-r,....:. yw. f Mr**>«w *Ä*^ ¦**"¦) Vi 1580/85 nach 1636) in Frage. COMITATliivV :S|/ uf. ',, »f KA« '"¦is~^r **5* .^ge-T~ ^i- I.ü'J/" Bärenreiter-Verlag Kassel und Basel, - '-' ,V -^ .M^, Klf ^*,c* -s ^^^ ,—mXa jj-'-e—i^-. ..,„»1.« Das Fehlen einer wie auch einer --*¦ I ««/=w>,^ ,* ,^ 1963). - Stechersignatur Ä^22 ü.ftr .W-JTg 'A^ - ¦ - *"..X' ¦ Verlagsangabe deuten darauf hin, dass es sich um Tutor JMr! 7 *T» «»«i» ^¦T&räfe tW Jö^riM^ •52- »rfXtw^^i Mj .-. '•»¦<. (»Crwk> kein normales Verlagsprodukt, sondern um eine P~isse* «*E»3fc OPäS -^T"'(5C*<"iC^-^*^! M^9^* .'¦,'.-. /. «V "iT- hat. m«, ^:z r^^ü ¦»^ A *".fl &£ private Auftragsarbeit gehandelt J«,^^»: UT, fei«« 3 ¦< V-««—^ *¦»* Ar.««,*,« L^A. j? '_«" */™4 ".*. "1 Unmittelbar unter dem Kartentitel enthält die \ W*-** l '#4»< ^ . € Ärfcr CSÖ SftSkl.fAmi li $t*.tun.iSrtUß. iSrj. *m », ¦. * fil—f 9 Kupfer. Theologiestudenten Oswald Hauer. Er ist erstmals Lll *^-fefc ° ift Mill IbMi lifcN&i IV M «'Jn 57# o ßn/i-w M.areKtun.dJciUs J9 lli*CllltPH ö Wro; QuMtfif&rr öerm d fi ico rum fassbar seine 1 \ 1 durch Immatrikulation an der Universität ij# jiPfe O «UtrXtit/fetn \j

Allem Anschein nach hat Israel Holzwurm die phischen Inhalt unveränderte und vollständige Kopie Otto zu Gurnitz (gest. 1666), in dem der Verlust der nec non innumera aree potens. | Heroas quoniam gig- gedruckte Auflage weitgehend komplett an die der Originalausgabe von 1612. Interessant ist nun, Originalausgabe beschrieben wird. nit faeunda, metallo \ Qui pollent fulvo, stemmate qui- Landstände übergeben, ebenso auch die Druckplatten. Mit dass diese Reduktion - im Wechsel mit einer anderen Diese Klagenfurter Ausgabe von 1650, von der heute que vaient. \ Insuper arva soll messes natalis opimas \ hoher Sicherheit ist die Karte nie auf dem offenen Karte Kärntens - auch in etlichen Exemplaren der nur drei Exemplare bekannt sind, scheint ebenfalls Fundunt, et fruges fenore gleba parit. \ Caetera com- Ein Visa Markt gehandelt worden. indirektes Indiz hierfür 1649 erschienenen Topographia Provinciarum Austri- nicht auf dem offenen Markt gehandelt worden zu pensat vicina Saturnia tellus: | Hinc Patria est multis sind die Atlanten der Amsterdamer Verleger Blaeu, acarum des Frankfurter Verlages von Matthäus Merian sein. Eine Kärnten-Karte nach Holzwurm fehlt auch beata magis. | Quid potius sane dicenda estAVREA Hondius und Janssonius, die durchweg grossen Spürsinn (1593-1650) enthalten ist.16 Merian war vor noch in den vielbändigen späteren Ausgaben der tota, | Nam crebro venis aurifodina scatet. \Arcta vetat für «kopierbare» Kartenvorlagen entwickelt Gründung seiner eigenen Offizin in den Jahren von Atlaswerke von Blaeu und Janssonius. Auch im Werk laudes, praeclara CARINTHIA, chada, \ Praesertimque haben. Keines dieser Atlaswerke enthält jedoch eine 1615 bis 1619 mehrfach als Kupferstecher für von Nicolas Sanson (1600-1667), des grossen Erneuerers tuas dicere CLAVDIFORVM. | Te famen interea Regi- Kärnten-Karte nach Holzwurm. Graphikverleger in Strassburg tätig. Er könnte also in dieser der französischen Kartographie, sind keinerlei nam teeta salutant \ Splendida, te faciunt munia

In die gleiche Richtung deutet auch das hier berichtete Zeit im Auftrag Israels Holzwurms diese verkleinerte, Spuren des Kartenbildes von Kärnten nach Israel Metropolin. | Viue valeque diu, dulcissima PATRIA, toto \ Auffinden eines Exemplars gerade in Regensburg. als Beigabe zur Chronik Megisers im Format besser Holzwurm erkennbar. Corde precor, placeat. Musaque nostra tibi. Danach Seine genaue Provenienz ist nicht mehr zu klären. Es passende Fassung gestochen haben. Diese Annahme die Signatur: Argentinae scripsit haec M. Oswaldus

wäre aber mehr als zufällig, wenn sie nicht letztlich bis wird durch die Merkmale der Stecherhandschrift Hauerus \ Claudiforanus, Carinthus, SS. th. stud. Kartenbibliographischer Anhang auf Abraham Holzwurm zurückgehen würde.15 bestätigt. Das Blatt ist recht sicher der Hand Merians Oben rechts das Wappen Kärntens. Unten halbrechts Die geplante Beigabe der Karte zu allen Exemplaren zuzuschreiben. Anscheinend hat Matthäus Merian in Rollwerkrahmen eine Legende (Notarum Explicatio), 1. Die Originalausgabe Strassburg 1612 (Abb 2) der Annales Carinthiae ist zunächst unterblieben. aber nur eine gedruckte Auflage nach Kärnten drei Spalten zu je neun Signaturen mit Erklärung Ein Grund könnte gewesen sein, dass die Formate verkauft, während er die Kupferplatte behalten und Titel im oberen Drittel einer Rollwerkkartusche oben in Deutsch. von Buch und Kartendruck schlecht zusammenpas- Jahrzehnte später für eigene Zwecke neu verwendet hat. links (Abb. 1): Archidvcatvs Carinthize fertilissimi, Ca- Unten rechts in ovalem Rahmen die Worte: Scala \

sten. Das Buchformat der Chronik beträgt 19x31 cm. Druckplatten und Restexemplare der Erstausgabe rantania | Olim & Cärnia, dicti, Ex diligenti Omnium Milliarium \ Germanicorum \ 1612. Darüber eine Für die Beigabe müsste die zweiblättrige Karte 1612 wurden beim grossen Stadtbrand Klagenfurts locorum Perlüstratione et Dimensione \ Noüa, Vera, et genordete Windrose, darunter eine Massstabsleiste (// (72,5x39,5cm) in mehrfacher Faltung auf ein Format am 12. Juni 1636 vernichtet. Auf Anregung Exactissima Geographia: Auetore Israele Holtzwurm, 48 mm); berechneter Massstab etwa 1:320 000. von etwa 18 x 20cm zusammengelegt werden. Ferdinands lll. (1608-1657, Kaiser seit 1637) als Landesherrn Carinthio. Am Rand ganz aussen Eierstabornament, dann innen In dem oben erwähnten Zeugnis der Kärntner Kärntens sowie der Landstände wurde hierfür Im unteren Teil dieser Kartusche ein Geleitgedicht In Graduierung: bei den Breiten markiert alle 1' und Landstände vom 8. Dezember 1616 wird Israel Holzwurm 1650 Ersatz geschaffen. Es handelt sich um einen lavdem Patri/e (drei Kolumnen zu je acht Zeilen): Hac gezählt alle 5' (45o58'-47o05'N), bei den Längen markiert weiterhin testiert, dass er Anfang 1616 eine neue Karte wiederum unsignierten Kupferstich, der in Format, Carinthiacae facies tibi, Lector amice, | Telluris tabula alle 2', gezählt alle 10' (46o28'-49°04,E). Gitterlinien Kärntens vorgelegt habe. Die Literatur ist sich darin Dekoration und topographischem Inhalt der Ausgabe conspicienda datur. \ Autorem quaeris? Praestans ausgezogen bei allen 10' Breite und allen 20' einig, diese mit einer schmucklosen, ebenfalls un- von 1612 fast sklavisch genau folgt (siehe unten Nr. 3) Holtzwurmius ade \ Egregie in Chartas hocce redegit Länge. signierten Kupferstichkarte zu identifizieren, die in (Abb. 4 und Heftumschlag). Der einzige nennenswerte opus. | Laude peragrauit cede praedieta teredo \ Eximia Kupferstich auf 2 Blätter nebeneinander; Format im einigen Exemplaren der Annales Carinthiae enthalten Unterschied ist der Ersatz des Lobgedichtes von patrii dulcia rura soli. \ En vero veluti validis CARINTHIA Aussenrand 72,5x39,5 cm. ist (siehe unten Nr. 2) (Abb. 3). Es handelt sich um eine Oswald Hauer durch ein Geleitwort des Herausgebers, muris | Montibus Excelsis vndique cineta patet. \\ Vrbe Einziges bekanntes Exemplar: Staatliche Bibliothek auf die Hälfte verkleinerte (37 x 20 cm), im topogra- des landschaftlichen Obersekretärs Hans Siegmund superba tarnen varia, pagoque refeda est | Multiplici, Regensburg (Kartensammlung, Lade 11).

30 Cartographica Helvetica, Heft 34, Juli 2006 Cartographica Helvetica, Heft 34, Juli 2006 31 2. Die verkleinerte Fassung von Merian 1616 (Abb. 3)

Titel auf einer Schriftrolle oben links: Archidvcatvs ¦/¦- --: nM#A) CARINTHI/E FERTIUSSIMI CARAN | TANIA OLIM ET CARNIA, tj&L s5»j 0*-V>e,,m &U VYBBIS, a/u/emmnjer See Ex | iENTUCHER ODER LANDTCARTEN DE dicti. diligenti Omnivm locorum Perlustratione et EBZHÖRZOCiTKVMBS KHÄRNDTEN". Salisbu \Wtfffatr2ivar vordisrm,aufhötRcrnmicr' einerLaß; Lmddrfiafitm Kiitfrndfm. T^er '% .Sun* Ducahw ¦ir, | j; A Dimensione, noua, vera, ef Exactissima Geographia. Vncosän direiiIsrael'hbizWumißdeiim'erCätcfagruneffirulmifr{arJ

und ¦ See*, e gezählt alle 5' (45o58'-47o05'N), bei den Längen markiert y ¦M -.. r.,y '-VC- «- alle alle 10' ttirAZ ¦h 2', gezählt (46°28'-49°04'E). v VI SS* "3 Kupferstich auf 1 Blatt; Format im Aussenrand Ä >M»

' ¦ 37x20cm. ¦ \~ .-._ ^7/> /Tl v-i .,:/!,.- 3. Die Neuausgabe Klagenfurt 1650 ?\. salsg3^!^EkJ Ä :,..,; (Abb. 4 und Heftumschlag) OftE

: I '. M?i^U JM^kl .' ¦ !¦„, ^>7-".- (*»- 9 H HLConnfafus ya-cs deliniert: in den grundt und auf das Kupffer gebracht: ti --. !,...-: ut.^ah ...yi ¦-¦-, cin-'i le-1doch hernach A°. 1636. in der, am 12.ten t? .".? ¦-, lunyvon •¦VjW Ni TP :% der HaubtStatt Ciagenfurth erlittenen \ grossen feüers- ^ Scala. brunst, sambt allem noch A ] BWTranb Dorf Mmdhrdi GoHr vorhanden gewesten Exem- HaubtArt Kirch allem Silfcer MiiliAriutn.^ DorJtAllan. Khigpfer | plarien consumiert: Aniezo aber forderist iS Sini allein CommendU £Uen acrraaiucoTum Ihrer Khay: IS. IS,., !'., V —V *%t ajBdntMai-clcrViB Atttejr CLüeddjIber May: Herrn Herrn Ferdinando dem lll. als Herrn und I \hrtkt allein Brolitcy hUy .Schio.-InrfwulkirA Kloncr sÄfa SclloAMDorf Wftäder Vifeid LandtsFürsten, Und dan denen Lob: Herrn Herrn Sckhs Alkin Weraöcwecks' Saitn-tnn LandtsStänden des wolernenten \ Erzhörzogthumb ; -.. Khärndten, Zu allerundterthänigisten und gehorsamen

Ehrn, durch \ hoch: und wolgedachter Lanndt- schafft Secretarium Hanns | Sigmund Otto Gurniz, Resume zu Summary Anmerkungen und Literatur Abb. 4: Die Neuausgabe \ La decouverte de I'edition de la von neuem aufgelegt, und dediciert worden ist. Anno originale carte de The recovered original edition of the Map of Klagenfurt, 1650. Siehe auch Carinthie (Strasbourg 1612) d'lsrael Holzwurm Die Ausarbeitung dieses Beitrages verbinde ich mit einem herzlichem 1650. Am unteren Rand das Wappen des Herausgebers Carinthia by Israel Holzwurm (Strassburg 1612) Heftumschlag, Dank an Herrn Dr. Michael Drucker, den engagierten Leiter Le cartographe Israel Holzwurm (environ Format: 72 x 39,5 cm. mit dem Namen hans sigmvnd otto zv gvrniz, 1575/80-1617), origi- Cartographer Israel Holzwurm (about 1575/80 to 1617) from der Staatlichen Bibliothek Regensburg. Er hat mir im Sommer naire de Villach et vivant ä Strasbourg depuis 1605, fut charge (Österreichische darunter die Devise: Nemo omnibus\placerepotest\A Villach and living in Strassburg since 1605 was commissioned 1995 auf dem einfachen Dienstweg die Möglichkeit gegeben, in vers 1610 d'un leve officiel de l'archiduche de Carinthie. Ce travail Nationalbibliothek Wien) viris laudatis I laudari mihi sat est. with the official survey of the Archduchy of Carinthia in 1610. anderthalb Tagen den Altkartenbestand seines Hauses durchzusehen. fut execute en relation avec la chronique Annales Carinthiae, Oben rechts das Kärntens. This commission was associated with the chronicle Annales Für weitere Hilfen bei der Materialbeschaffung danke ich Wappen Unten halbrechts imprimee en 1612 ä Leipzig, redigee au meme moment par Carinthiae (printed in Leipzig in 1612) by Hieronymus Megiser den Herren Prof. Dr. Johannes Dörflinger (Wien), Günther Handel in Rollwerkrahmen eine Legende (Notarum Explicatio), Hieronymus Megiser (1553-1618). La de la carte publication en (1553-1618). The original edition of the map, which was in- (Stadtarchiv Regensburg) und Frangois Schwicker (Archives complement de la chronique, tel cela avait ete drei Spalten zu je neun Signaturen mit Erklärung que prevu, ne fut tended as a Supplement to the chronicle but was forgotten, had de Strasbourg). pas realisee et l'original avait ete considere in Deutsch. comme disparu been lost. Now a copy was found in the as yet unsorted map 1 Zum allgemeinen Einstieg in das Thema kann jetzt verwiesen jusqu'ä Un maintenant. exemplaire en fut recemment decouvert collection of the State The das Unten rechts in ovalem Rahmen die Worte: Scala \ library in Regensburg. map (2 sheets, werden auf vorzügliche neue Kompendium von dans la collection des cartes anciennes, classees, de la pas encore 72.5x39.5 cm, approx. 1:320 000) was printed in 1612 in Strassburg Kretschmer, Ingrid; Dörflinger, Johannes und Wawrik, Franz: Milliarium | Germanicorum. Darüber eine genordete bibliotheque publique de La deux feuilles Regensburg. carte, en with no indication of the engraver or publisher, and never Österreichische Kartographie von den Anlangen im 15. Windrose, darunter eine Massstabsleiste (// 48 de 72,5x39,5 cm, ä l'echelle d'environ a ete imprimee mm); 1:320000, appeared or was traded on the market. Jahrhundert bis zum 21. Jahrhundert (Wiener Schriften zur en 1612a Strasbourg sans indication du nom du 1 berechneter Massstab etwa 1:320 000. graveur ou All of the copies and also the printing plates ended up in Geographie und Kartographie Bd. 5). Wien, 2004. de l'editeur et ne fut jamais mise le marche. Am Rand ganz aussen Eierstabornament, dann innen sur Carinthia where they were destroyed in 1636 during the fire in 2 Falls nicht anders erwähnt folgen die Daten zur frühen Tous les exemplaires ainsi que les planches d'impression parvin- Graduierung: bei den Breiten markiert alle 1' Klagenfurt. An exact copy was engraved in 1650 and published Biographie den Angaben bei Wutte, Martin: Kärnten im Kartenbilde und rent en Carinthie, oü elles detruites lors de ont ete en 1636 by Secretary Hans Siegmund Otto zu Gurnitz (t1666). This der Zeiten (Archiv für vaterländische Geschichte und gezählt alle 5' bei den markiert l'incendie la (45°58'-47o05'N), Längen de ville de Klagenfurt. En 1650, une fut soigneusement copie edition was also printed in a very limited number for official use only, Topographie 23). Klagenfurt, 1931. S. 59-61. Aus der Spe- alle alle 10' Gitterlinien executee et editee le secretaire Hans Otto 2', gezählt (46°28'-49°04'E). par Siegmund and today only three copies have survived. Already in 1616 zialliteratur sei weiterhin genannt Hock, Josef und Leitner, zu Gurnitz (mort en 1666). Cette edition fut ausgezogen bei allen 10' Breite und allen 20' ne egalement Holzwurm commissioned Matthäus Merian to engrave a reduced Friedrich Wilhelm: Kärnten in alten Landkarten bis 1809 imprimee les besoins officiels nombre d'exemplaires Länge. pour qu'en un petit edition of the map. It was enclosed in a few copies of Megiser's [Ausstellungskatalog des Landesmuseums für Kärnten in dont trois seulement existent encore. Dejä en 1616 sur Annales in also Klagenfurt]. Kupferstich auf 2 Blätter nebeneinander; Format im Carinthiae and, beginning 1649, in Menan's Klagenfurt, 1984. demande de Holzwurm, Matthäus Merian a version en grave une Topographia Provinciarum Austriacarum. 3 Archives de Strasbourg (4 R 105, col. 694): Israel Holzwurm Aussenrand 72 x 39,5cm. reduite. Celle-ci figure dans quelques des Annales exemplaires Büchsenschiffter und Schreiner von Villach in Kärnten kauft Exemplare: Niedersächsische Staats- Universitätsbibliothek Carinthiae de Megiser et ä partir de 1649 aussi dans la Topographia und mit Beystandt Martin Stockzahn des Schneiders das Burg. Provinciarum Austriacum de Merian. Göttingen (Mapp 6045); Österreichische Will zue Zimerleuthen dienen, actum 26ten Martil 1605. Die Peter H. Meurer, Dr. Nationalbibliothek Wien (Kartensammlung, AB 393 Vermutung in der älteren Literatur, dass die Famille und AB 393-1). Holzwurm aus Strassburg stammte und nach Kärnten zugewandert Rochusstrasse 41 sei, ist damit widerlegt. D-52525 Heinsberg 4 Die grundlegende Quellenarbeit zum Folgenden wurde E-Mail: geleistet von Kreczi, Hanns: Kepler, Holzwurm und die ober- [email protected]

32 Heft Juli Cartographica Helvetica, 34, 2006 Cartographica Helvetica. Heft 34, Juli 2006 33 österreichische Landkarte. In: Beiträge zur Linzer Stadtgeschichte s^y N 1/1947. S. 15-21 Weiterhin Johannes: ' Dörflinger, 8 "5 Oberösterreich im Kartenbild. In: 1000 Jahre Oberösterreich w;,w/m dfy Härder \ e/1585 ',' ö" [Katalog zur Ausstellung des Landes Oberösterreich 1983 in S. ''Goldswil C Wels]. Linz, 1983 255-275, Marks, Alfred: Die älteste • -.. f> Landkarte Oberösterreichs. In: 0 Oberösterreich, 6/1956. ** :. +¦* ¦-.. ¦• i S. 29-32. -'Ringgenberc V. V1 fö 5 Archiducatus Austriae Superioris regio supra Anisum cog- 938 / BE nominatus Noricum Ripense, olim vero nomini partis medi- 7 m **& "ö terranei, nova et vera delineatio, ex huius regionis plerun- Unte seerf ¦ s-d^s es I quae locorum propriis perlustrationibus et dimensionibus JSS -*£ »~ ~ % gen c - m flj aecurate confertum per Abrahamum Holzwurmium, C. villa- nterlaken censem. Die Adresse lautet: Excus. Ratisponae MDCXXVIII Hans Georg Bahre sculp. A. R. (68 x 71 cm). Exemplare: rs/ -:,.'-. Niederösterreichische Landesbibliothek, St. Polten & (Kartensammlung, A 11150), Universitätsbibliothek Würzburg (36/ artigen 4mß*: ilderswif" G.f.m.9-12,168) Jt ¦••» 6 Der Forschungsstand zum Regensburger Zeichner und \l$sJy, Kupferstecher Hans Georg Bahre, der im erlernten Beruf vielleicht F&ZS& Goldschmied war, ist noch dürftig; siehe etwa die spärlichen * V Daten in Säur: Allgemeines Künstler-Lexikon, Bd. 6 ^ Gsteigwiler^ y\> :; München-Leipzig, 1992. S. 299. Bahre hat eine ganze Reihe von SchjnigePlatt Stadtgrundrissen und -ansichten Regensburgs gezeichnet. <:. ¦^ Hauptwerke sind zwei grosse Vogelschaupläne mit dem f i i ri- -Cr *\ ¦ - Bauzustand der Stadt vor (1614) und nach (1645) den i/ ^ Gündlischwc Zerstörungen im Dreissigjährigen Krieg. Em Verzeichnis ist bei Bauer, % * #'Bjßf7703 ,,- Karl: Regensburg. Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte. Regensburg, 1997 S. 880ff. ,-osfl % JSaxeten ,-r%^....^. 0 fc RRP, 7 Stadtarchiv Regensburg (Reichsstadt Regensburg, Pol lll fol. des Herkunftsortes f 86v): Abrahamb Holtzwurm von [Name Unsere heutige Frage lautet: fehlt!] hat Pflicht gethan den 5. Februar [1629], Entsprechend fehlt Abraham Holzwurm bei Schnabel, Werner Als die Führungsraumkarte der Schweiz im Massstab Wilhelm: Oberösterreichische Protestanten in Regensburg. 1:100000 (siehe Ausschnitt oben aus Blatt 3.2) 1989 In: Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs für die Armee erstellt durfte sie nicht das 16/1990, S. 65-133. wurde, an 8 Eigentliche delineation der K H. Stat Linz (35x35 cm); Exemplar: private Publikum verkauft werden. Welche Nordico-Museum, Linz (Inv.Nr. 2086); siehe dazu Wa- Kartensignatur war damals der Grund für diese militärische cha, Georg: Linz im Bild (Katalog des Stadtmuseums Linz Nr Zurückhaltung? 49). Linz, 1990. S. 12-13. 9 Daten hier nach dem Personalartikel von Friederike Boock- Bitte senden Sie Ihre Antwort bis Ende Oktober 2006 mann in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 16 Berlin, 1990. an S 619-620. Verlag Cartographica Helvetica 10 Megiser, Hieronymus: Annales Carninthiae. Das ist: Chronica Untere Längmatt 9, CH-3280 Murten des löblichen Ertzhertzogthumbs Khärndten. Leipzig: Abraham Lamberg, 1611-12 (Faksimileausgabe Klagenfurt, Unter den richtigen Antworten werden zwei Blätter 1981) Der Chronikteil dem Druckdatum eigentliche mit des faksimilierten Plan du Canton de Zug (von Franz 1612 umfasst 1716 S danach kommt noch (bis S. 1796) ein Ludwig Pfyffer, ca. 1760) verlost. Geschlechterregister mit Wappenabbildungen. Mit eigener Paginierung (293 S.) folgt als zweiter Teil ein Quellenanhang, der bereits 1611 gedruckt wurde. 11 Siehe Anm. 2: Wutte (1931), S. 61. 12 Forstner, Gustav: Zwei Konstruktionsmethoden Verzer¬ von Auflösung des Landkartenquiz aus Heft 33 rungsgittern zur Untersuchung alter Karten. In: Cartographica Helvetica 18 Murten, 1998. S. 33-40 (2006) 13 Das Folgende nach Wutte (1931) S. 61 ff. und Höck-Leitner Der im letzten Heft abgebildete Plan derRehauer (1983), S. 12 und 23-24 Waldung, 1772 J. ist nach 14 Mentz, Georg: Die Matrikel der Universität Jena, Bd. 1. Jena, gezeichnet von Hürtenstein, 1944, S. 143. Südsüdosten (SSE) orientiert. Der zu dieser Lösung 15 Einen umfassenden Einstieg in das Thema gibt der Ausstel- verhelfende Richtungspfeil ist mitten im Wald Der ungskatalog von Drucker, Michael: Bürger und Bücher Die Eichel-Berg versteckt. Bibliothek der Reichsstadt Regensburg. Regensburg, 1999, Wider Erwarten trafen erneut nur zwei erfreulicherweise hier bes S. 14. Nach aktuellem Forschungsstand wird - immerhin bei der Redaktion angenommen, dass die heutige Altkartensammlung der Staatlichen richtige Antworten Bibliothek Regensburg den Rest von insgesamt etwa ein. Die Gewinner der (übrigens auch nicht 20 000 Landkarten darstellt, die 1797 als Teil einer umfangreichen nordsondern nordwest-orientierten) General Charte der des Kaufmanns Ernst Christian Ja- Bücherschenkung Jura Gewaesser von 1816117 sind Jürg Vetter aus sche an die Bibliothek gelangten. CH-8634 Hombrechtikon und Werner Wiesmann aus 16 Wüthrich, Lucas Heinrich: Das druckgraphische Werk von Matthaeus Merian d.Ae. Bd. 4: Die grossen Buchpublikationen. CH-2068 Hauterive. Die Topographien. Hamburg, 1996, hier bes S. 272- Wer mehr über die Kartenausrichtung wissen möchte, 273 mit Nr. 81a und 81b. Die meisten Exemplare der findet im Forumsbeitrag Die Orientierung von alten Topographia Provinciarum Austnacarum enthalten auf Mer- eine Karten weitere Beispiele zu diesem interessanten cator-Hondius beruhende Kärnten-Karte (CARINTHIAE DUCATUS. kartographischen Thema (siehe Seite Hertzogthum Kärnten, 34x27 cm) Exemplare der 47-48). Topographia, die im Original beide Karten enthalten, sind angeblich nicht bekannt. Allerdings enthält die von Wüthrich herausgegebene Faksimile-Ausgabe des Bärenreiter-Verlages (Kassel und Basel, 1963) beide Karten

34 Cartographica Helvetica, Heft 34, Juli 2006