Die Bekämpfung Der Adipositas in Den USA
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Die Bekämpfung der Adipositas in den USA Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften München vorgelegt von Nina Gartz März 2006 Referent: Prof. Dr. Gert Raeithel Korreferent: Prof. Dr. Berndt Ostendorf Datum der Disputation: 7. Juli 2006 Meinen Eltern i Inhaltsverzeichnis Vorwort v.iv Abbildungsverzeichnis v.iv I. Einleitung 001 II. Adipositas: Eine Bestandsaufnahme 006 A. Adipositas in den USA 006 B. Adipositas außerhalb der USA 007 C. Ethnische Diskrepanzen: Soziokulturelle, genetische und sozioökonomische Faktoren 009 D. Gesundheitliche und finanzielle Konsequenzen 012 E. Wege zur Gewichtsreduktion 016 1. Medizinische Indikation: Therapierung und Chirurgie 016 2. Kosmetische Indikation: Die Diätindustrie 018 III. Adipositas: Ursachen 023 A. Kalorieninput 023 1. Toxic Food Environment: Kalorien en masse 023 a) Das Landwirtschaftsministerium: Diener zweier Herren 026 b) Makro-Ebene: Fastfood und Softdrinks 029 c) Mikro-Ebene: Trans Fat und High Fructose Corn Syrup 032 2. Menge und Frequenz 036 3. Eine Frage der Abhängigkeit 041 4. Food Away From Home: Der kumulative Effekt 044 B. Kalorienoutput: Sedentary Lifestyles 046 IV. Anti-Adipositas-Kampagne und Anti-Tabak-Kampagne im Vergleich 056 A. Anti-Adipositas-Legislation und -Regulation 061 1. Der schwere Weg vom Gesetzesentwurf zum Gesetz 061 2. Versicherung und Adipositas: Krankheit, Risikofaktor oder kosmetischer Makel? 064 ii 3. Twinkie Tax 068 4. Dietary Guidelines for Americans: Tauziehen der Kräfte 071 5. Nährwertangaben: Fastfood im toten Winkel 077 6. Zielgruppe Kind 083 B. Anti-Adipositas-Litigation: Eine Bewegung in Phasen 091 1. Verbraucherschutz/Produkthaftung 095 a) Verstecktes Fleisch und vegetarische Interessen 095 b) Versteckte Kalorien und diätetische Interessen 098 2. Personenschaden/Körperverletzung 106 a) Barber et al. v. McDonald's Corp. et al. (2002) 106 b) Pelman et al. v. McDonald's Corp. (2002) 110 3. Der indirekte Weg: Eltern, Ärzte, Schulbehörden 121 4. Exkurs: Gerichtsverfahren in Deutschland 129 V. Gegner der Anti-Adipositas-Kampagne 133 A. Koalition 133 1. Tort Reform Movement 134 2. Fat Acceptance Movement 140 3. Lobbies der Nahrungsmittelindustrie 147 B. Argumente 151 1. Slippery Slope: Argument der schiefen Ebene 151 2. Unbeabsichtigte Konsequenzen 155 3. Eigenverantwortung 162 4. Maxime der Freiheit 177 5. Epidemie der Angst 181 6. Kausalitätsproblematik 197 C. Aktionen 203 1. Verteidigung: Personal Responsibility in Food Consumption Act 203 2. Gegenangriff: McLibel und Center for Consumer Freedom 210 3. Kompromissbereitschaft: Social Marketing 214 VI. Zusammenfassung und Ausblick 223 iii VII. Literaturverzeichnis 228 A. Verzeichnis der Primärquellen 228 1. Persönliche Kommunikation 228 2. Internationale Organisationen 229 3. Staatliche Institutionen 229 4. Nichtstaatliche Gruppierungen 232 a. Not for Profit 232 b. For Profit 237 α. Konzerne 237 β. Lobbies 239 γ. Meinungs- und Marktforschung 240 5. Privatpersonen: Internetauftritte von Banzhaf und Nestle 241 6. Diverse Internetauftritte 242 7. Gesetze 244 8. Rechtsfälle 245 9. Filme und TV-Serien 246 10. Talkshows 247 11. Internetforen 248 B. Verzeichnis der Sekundärquellen 249 iv Vorwort An dieser Stelle möchte ich all jenen meinen Dank aussprechen, die mir während der Erarbeitung meiner Dissertation unterstützend zur Seite standen. Mein besonderer Dank gilt meinem Betreuer, Herrn Prof. Dr. Gert Raeithel, der das Unterfangen „Promotion“ geduldig und stets präsent begleitet hat. Großer Dank gebührt auch Dr. Dorothea Schwarzhaupt-Scholz und Dr. Claudia Hellmann für steten Ansporn, fachliche Anregungen und umfangreiches Korrekturlesen. Zudem möchte ich Hendrik de Rijke für das zügige Korrekturlesen des fertigen Typoskriptes danken. Der Besuch einer Konferenz zum Thema „Legal Approaches to the Obesity Epidemic“ im September 2004 in Boston wurde durch ein Stipendium des Public Health Advocacy Institute (PHAI) ermöglicht, für dessen Vermittlung ich insbesondere Nate Towery von PHAI danke. Zu guter Letzt danke ich meinen Eltern, ohne deren bei weitem nicht nur finanzielle Unterstützung diese Arbeit nicht hätte realisiert werden können. München, im März 2006 Nina Gartz v Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: „Food Guide Pyramid“ 020 USDA. Center for Nutrition Policy and Promotion. „Food Guide Pyramid.“ August 1992 (www.usda.gov/cnpp/images/pyramid.gif; Zugriff 5.2.2006). Abbildung 2: „Top Programs in United States, 1995-2004“ 027 Environmental Working Group (EWG). „Farm Subsidy Database. Top Programs in United States, 1995-2004.“ (www.ewg.org/farm/region.php?fips=00000#topprogs; Zugriff 5.2.2006). Abbildung 3: „My Pyramid“ 072 USDA. Center for Nutrition Policy and Promotion. „My Pyramid. Miniposter.“ April 2005 (www.mypyramid.gov/downloads/miniposter.pdf; Zugriff 5.2.2006). 1 I. Einleitung Seit 1999 erfasst der International Food Information Council (IFIC) die „Trends in Obesity- Related Media Coverage“ in einer Graphik. Demnach fanden sich die Begriffe „obesity“ und „obese“ im ersten Halbjahr 2004 in knapp dreißigtausend in Amerika1 und außerhalb Amerikas publizierten, englischsprachigen Zeitungsartikeln und Nachrichtenagentur- Meldungen.2 Nicht zufällig korrelierte diese vorläufige Publikationsspitze mit dem Kinostart des populären Dokumentarfilms Super Size Me3 des amerikanischen Regisseurs Morgan Spurlock, der die Problematik der „obesity“ einer noch breiteren Öffentlichkeit zugänglich machte, als es der zum Jahreswechsel 2001/2002 veröffentlichte Call to Action to Prevent and Decrease Overweight and Obesity4 des aus dem Amt scheidenden Surgeon General David Satcher bereits getan hatte. Seit diesem Höhepunkt zur Jahreshälfte 2004 hat das Medieninteresse zwar etwas abgenommen, es hält sich aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Als „radioactive“ bzw. „exploding“ bezeichnen Richard A. Daynard (Jurist an der Northeastern University School of Law) und Kelly D. Brownell (Psychologe an der Yale University), die aus ihren jeweiligen wissenschaftlichen Disziplinen die Debatte maßgeblich mitgestalten, den Grad an Aufmerksamkeit, der der Thematik in den letzten Jahren zuteil wurde.5 Der für den Spiegel tätige Journalist Alexander Osang wagt gar die Behauptung, es habe im Jahr 2003 in der amerikanischen Presse mehr Veröffentlichungen zur „obesity“ gegeben als zum Irak-Krieg.6 Der Selektion seriöser und relevanter Beiträge aus diesem breiten Spektrum galt das Hauptaugenmerk in der frühen Phase der Recherche zu vorliegender Arbeit. Wissenschaftlicher und öffentlicher Diskurs wurden über einen Zeitraum von ca. fünf Jahren – von 2001 bis 2005 – analysiert. Ausgangspunkt war eine Bibliographie des an der George Washington University tätigen Juristen John F. Banzhaf, der als Hauptbefürworter und treibende Kraft hinter gerichtlichen Klagen gegen die Fastfood-Industrie gilt und unter der Überschrift „Using Legal Action to Help Fight Obesity“7 Lektürevorschläge unterbreitet. 1 In der vorliegenden Arbeit stehen die Begriffe „amerikanisch“, „Amerikaner“ und „Amerika“ – sofern nicht anders angegeben – für „US-amerikanisch“, „US-Amerikaner“ und „USA“. 2 Siehe IFIC „Trends in Obesity-Related Media Coverage“ ohne Datumsangabe (hiernach o.D.): <www.ific.org/research/obesitytrends.cfm>. 3 Spurlock Super Size Me 2004. 4 Siehe HHS The Surgeon General’s Call to Action to Prevent and Decrease Overweight and Obesity 2001. 5 Daynard zitiert in Parloff „Is Fat the Next Tobacco?“ 2003: 50-54; Brownell & Horgen Food Fight 2004: 285. 6 Siehe Osang „Dicke Kinder, kleine Welt“ 2004: 69. 7 Banzhaf „Using Legal Action to Help Fight Obesity“ o.D.: <http://banzhaf.net/obesitylinks.html>; auf wiederholte Anfragen reagierte Banzhaf lediglich mit einer standardisierten Antwort-Email: „Thank you for your 2 Auch Eric Schlossers Fast Food Nation (2002), Marion Nestles Food Politics (2003), Greg Critsers Fat Land (2003) und Kelly D. Brownells Food Fight (2004) stellen einen Zusammenhang zwischen „fast food“ und „obesity“ her, weshalb diese als „Meal Kampf“8 titulierten Werke in den vergangenen Jahren ausführlich und kontrovers rezensiert wurden.9 Medizinische, ökotrophologische, soziologische und ökonomische Studien aus Fachjournalen lieferten die Grundlage, auf der ein solcher Konnex „fast food-obesity“ unter Berücksichtigung möglicher Drittvariablen beurteilt werden konnte. Gesetzestexte, juristische Abhandlungen sowie behördliche Statistiken und Richtlinien komplettieren die Liste wissenschaftlich-autoritativer Publikationen. Darüber hinaus wurden überregional auflagenstarke Zeitungen wie USA Today, Wall Street Journal, New York Times, Los Angeles Times, Washington Post, Washington Times, Chicago Tribune, San Francisco Chronicle, Boston Globe etc. nach bedeutsamen Beiträgen durchforstet. Mitunter hatten sich deren Verfasser im Namen des Verbraucherschutzes investigativ betätigt, mit ihren Ermittlungsergebnissen Anstoß zu gerichtlich ausgetragenen Kontroversen gegeben und so die Ereignisse entscheidend mitgeprägt. Hinzu kommen Artikel aus Zeitschriften diverser politischer Gesinnungen – vom liberalen American Prospect zur konservativen National Review –, die wie auch die oben genannten Zeitungen den Antagonisten unter der Rubrik „op- ed“ häufig eine Plattform boten, ihre divergierenden und konfligierenden Meinungen zu äußern. Neben den amerikanischen Medien fanden – in geringerem Maße – auch deutsche Presseerzeugnisse und solche aus dem englischsprachigen Raum (Großbritannien, Australien, Kanada) Beachtung. Im Gegenzug wurden