VOLKSSCHULE DELLACH AN DER DRAU

Schuljahr 1919-1921

Schülerstand Ostern 1919

I. Klasse - (1. Abteilung) - 21 Knaben u. 21 Mädchen = 42 Sch. II. " - (1. " ) - 30 " " 34 " = 64 " III. " - (1. " ) - 35 " " 30 " = 65 " IV. " - (1. " ) - 24 " " 27 " = 51 " Zusammen 110 " 112 " = 222 "

Lehrkräfteverteilung

I. Klasse ... Frl. Maria Messner, Lehrerin. II. Klasse ... Frl. Maria v. Flatnig, Lehrerin. III. Klasse .. Herr Richard Klocker, Aushilfslehrer. IV. Klasse .. Rudolf Mittinger, Oberlehrer.

Herr Franz Kreiner, Lehrer - ist krankheitshalber beurlaubt. Die an der vierklassigen Schule in Dellach definitiv angestellte Lehrerin Amanda Pistumer ist zur Dienstleistung der Schule in Radenthein zugewiesen. Der an hiesiger Schule bis Ostern 1919 zur Dienstleistung zugewiesen. Oberlehrer Daniel Leitner wurde zum Oberlehrer in Mauthen ernannt.

Bei Dienstantritt des Oberlehrer Rudolf Mittinger zu Ostern 1919 war das Schulhaus in einem gänzlich verwahrlosten Zustand u. zw.: 1.) Fenster und Türen schließen nicht. 2.) Fensterstöcke im Keller sind morsch und hängen nur mehr lose in der Nische. 3.) Die letzten 2 Stufen der Kellerstiege fehlen ganz. 4.) Im ganzen sind 28 Fensterscheiben gebrochen - bzw. fehlen. 5.) Die äußeren hölzernen Ofentüren fehlen - wurden zur Zeit der Einquartierung nach der Demobilisierung vom Militär als Brennstoff verwendet u. daher auch die Decke u. Wände im Vorraum des 1. Stockwerkes vom Rauch geschwärzt. 6.) In sämtlichen Klassen fehlen die Fenstervorhänge, welche ebenfalls vom Militär vertragen wurden. 7.) Auch Thermometer und Handtücher entwendete das Militär. 8.) Der Gartenzaun um den Gemüsegarten, den Spiel- und Turnplatz und der Baumschule wurde ebenfalls vom einquartierten Militär niedergerissen und als Brennstoff verwendet. - In der Baumschule nicht ein Bäumchen. 9.) Die Schultafeln dienten dem Militär als Nudelbretter u. wiesen unzählige Messerschnitte auf, so daß etwas darauf vorgeschriebenes von den Schülern der letzten Bankreihen nicht entziffert werden kann. 10.) Bei vielen Fensterbänken u. Fensterflügeln fehlen die Eisenbeschläge, so auch bei 2 Fenstern des großen Zimmers der Oberlehrerwohnung. - Kein Kasten hat Schlüssel noch Schloß - ebenso die Tische. 11.) Dem allen wurde die Krone aufgesetzt durch den Verkauf der Schulholzlage an. Hr. Balthasar Weneberger um den geringen Betrag von K 180.-, so daß nun die Schule und der Oberlehrer keine Holzlage zur Verfügung haben. - Das Schulholz liegt unter freiem Himmel aufgeschlichtet zwischen Schulhaus und dem Nachbargelände des Hr. Taurer vlg. Thoman. 12.) Zl: 3263 Bschr. Spittal v. 24.10.1919 wurde der Lehrer Franz Krainer zum Lehrer für die Schule Kleblach bestellt mit Dienstantritt 1.11.1919. 13.) Vom 29.7.1919 bis 6.8.1919 war die Schule wegen Krankheiten geschlossen. 14.) Mit den Arbeiten zum Kalkwerk gegenüber dem Bahnhof wurde Mitte September 1919 begonnen. Betriebsleiter ist Ing. Karl Link. Firma: Allgemeine Baugesellschaft Klagenfurt. Geplant ist zuerst die Aufstellung von vier Feldöfen, später noch vier Ringöfen. 15.) Der Gartenzaun und sämmtliche zum Schulhaus gehörigen Grundstücke wurden im Herbste des Jahres 1919 unter dem O.Sch.R. Obmann Herrn Peter Konrad vlg. Orter in Stein neu hergestellt (Stakettenzaun) ebenso auch sämmtliche Fensterstöcke u. Fensterahmen. 16.) Vom 25.2.20 bis 16.3.20 war Oberlehrer Rudolf Mittinger wegen Grippe-Erkrankung beurlaubt u. während dieser Zeit alternierender Ganztagsunterricht mit Einlegung der Wochenferialtage in der III. u. IV. Klasse.

Ortsschulratsobmann: Peter Konrad vlg. Orter in Stein

Schuljahr 1920/21

Schülerstand zu Ostern 1920

I. Klasse (1. Abteilung) 17 Knaben, 13 Mädchen = 30 Schüler II. Klasse (1. " ) 35 " , 30 " = 65 " III. Klasse (1. " ) 31 " , 27 " = 59 " IV. Klasse (1. " ) 31 " , 26 " = 57 " 211 Schüler

Lehrkräfteverteilung

I. Klasse: Fräulein Maria Messner, Lehrerin. II. Klasse: " Maria Flatnig, Lehrerin. III. Klasse: Herr Richard Klocker, Lehrer. IV. Klasse: Rudolf Mittinger, Oberlehrer.

Im Schuljahr 1920 wurde mit den 1. Arbeiten im Kalktuffwerk in der Ortschaft Stein zur Verwertung der Kakltuffer zu Tuffsand u. Tuffziegel begonnen. Es bildete sich eine Gesellschaft m.b.H. der folgende Mitglieder angehören: Herr Franz Pirker insg. Linder in Dellach. Herr Ing. Karl Link (Kalkwerk) Herr Peter Konrad insg. Orter in Stein. Herr Josef Ebner insg. Hies in Stein.

Schuljahr 1945/46 Die prov. Schulleitung der Volksschule Dellach a.d. Drau wurde mit Erl. d. Bez.Sch.Rates Spittal a.d. Drau Zahl 2027/45 vom 21. September 1945 dem wdr. Lehrer Gustav Handl übertragen. Dienstantritt 5. Oktober 1945.

Bei Dienstantritt des prov. Schulleiters G. Handl war das Schulgebäude von englischen Truppen besetzt. Die Räumung erfolgte rasch und wurde unter tatkräftiger Hilfe des Ortschulrates innerhalb von 14 Tagen zur notdürftigen Unterrichtserteilung hergerichtet. Sämtliche Bänke halten durch die Lagerung im Freien stark gelitten. (Kein einziges Tintenglas). Lern- und Lehrmittel, Baukasten, Fenster- u. Zimmerthermometer, Wäscheschüsseln, verschiedene Einrichtungsgegenstände waren abhanden gekommen. Nur unbrauchbares Material fand sich vor. Alle Akten, Kataloge, usw. waren in zerbrochenen Kasten und "Altpapierhaufen" zerstreut.

Das Schuljahr 1945/46 begann am 15. Oktober 1945. Zur Dienstleistung wurden von der Volksschule zu Schulbeginn folgende Lehrkräfte zugewiesen: Lehrerin Lucie Mayr (letzter Dienstort: Dölsach bei Lienz), wdr. Lehrerin Irma Emsberger (Emberg/Berg), Lehrerin Edith Rieder (Dellach/Drau).

Schüler- u. Lehrkräfte-Verteilung:

1. Kl. (1. Schj.) 19 Kn. 22 Mädchen = 41 Ln. Lucie Mayr 2. Kl. (2. " ) 19 " 11 " = 30 wdr. Ln. Irma Emberger 3. Kl. (3. " ) 28 " 20 " = 48 " " (altern.) 4. Kl. (4.5. ") 35 " 24 " = 59 Ln. Edith Rieder 5. Kl. (6.-8. ") 19 " 22 " = 41 wdr. L. Gustav Handl Summe: 120 " 99 " = 219

Unterrichtszeit: Ungeteilter Vormittagsunterricht.

Bürgermeister: Peter Filzmaier, vlg. Melcher, Rietschach Ortsschulrat: Obmann Peter Rauscher, vlg. Rauscher-Draßnitzdf. Hr. Karl Kircher, Eisenbahnpensionist Hr. Pfarrer Telesphor Maier

Am 13.12.1945 wird der wdr. Franz Michor (erste Anstellung) vom B.Sch.R. zur Dienstleistung zugewiesen und übernimmt die 3. Klasse.

Gemeindewahl im November 1945:

Österreichische Volkspartei (ÖVP):

1. Peter Filzmaier, vlg. Melcher, Bauer in Rietschach 2. Hans Taurer, vlg. Thomann, Bauer in Dellach 3. Josef Taurer, vlg. Rader, Bauer in Dellach 4. Martin Weigand, vlg. Mar, Bauer in Glatschach 5. Johann Pirker, vlg. Orter, Bauer in Draßnitzdorf 6. Gottfried Niedermüller, Schuhmacher in Draßnitzdorf 7. Michael Oberlojer, vlg. Huber, Bauer in Dellach Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ):

1. Klemens Gartner, Werkmeister in Dellach 2. Karl Kircher, Eisenbahnpensionist in Dellach 3. David Klammer, Zimmermann in Dellach 4. Johann de Zordo, Bauer in Stein.

Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ):

1. Josef Oberdorfer, Schuldiener in Dellach

Zusammensetzung des neuen Ortsschulrates: Obmann: Hr. Bgm. Peter Filzmaier, vlg. Melcher Geschäftsführender: Hr. Michael Oberlojer, vlg. Huber Hr. Karl Kircher, Pens. d. ÖBB Hr. Pfarrer Telesphor Maier

Gemäß Erl. des B.Sch.R. vom 1.4.1946, Zahl 2.106 wird die Ln. Lucie Mayr aus dem Schuldienste entlassen. Da keine Ersatzlehrkraft zugewiesen wird, werden die 1. u. 2. Klasse zusammengezogen (Klassenlehrerin Frl. Irma Emberger).

Das Schuljahr 1945/46 schloß am 28. Juni 1946. Wegen Typhusgefahr wurden sämtl. Schulen Kärntens am 24.6.46 geschlossen. Während der Ferien wurde eine dringende Dachstuhlreparatur durchgeführt. - Die englischen Besatzungstruppen wurden im Laufe des Monats April 1946 zur Gänze aus Dellach abgezogen (ca. 300 Mann). Von 6 großen Holzbaracken (zwei vor dem Gasthaus Trantur, eine hinter dem Feuerwehrhaus, drei und eine Küche auf dem "Pirkerfeld", östlich der Schule) wurden drei abgetragen.

Schuljahr 1946/47

Beginn des Schuljahres 1946/47 am 2. September 1946.

Gemäß Erl. d. L.Sch.R. vom 29.7.46, Zl. 8404/46 wird durch Entscheidung d. G.S.J.(b) Int.Org. A.C.A. (B.E.) in Wien dem Rekurs gegen die Entlassungsverfügung der Ln. Lucie Mayr stattgegeben. Die Ln. Lucie Mayr tritt daher mit 2.9.46 wieder in den Dienst der hiesigen Schule.

Gem. Erl. d. B.Sch.R. v. 23.8.46, Z&l. 3610 wird der Lehramtskandidat Franz Michor zum sechsmonatigen Reifeprüfungskurs an die L.B.A. Klagenfurt einberufen (Grund: Einberufung zum Kriegsdienst vor Ablegung der Reifeprüfung). Mit gleichem Erlaß wird als Ersatz der Lehramtskand. Hans Krumpl (bisher V.Sch. i. Mölltal) zur Dienstleistung zugewiesen. Dienstantritt am 3. September 1946. Schülerstand u. Lehrkräfteverteilung:

1. Klasse (1. Schj.): 30 Kn. 27 Mädchen = 57 Frl. Edith Rieder 2. Klasse (2. " ): 15 " 19 " = 34 Frl. Lucie Mayr 3. Klasse (3. " ): 13 " 12 " = 25 Frl. Irma Emberger 4. Klasse (4,5. " ): 38 " 28 " = 66 Hr. Hans Krumpl 5. Klasse (6.-8. " ): 23 " 18 " = 41 Hr. Gustav Handl Summe: 119 " 104 " = 223

Relig.: Herr Pf. Teleph. Maier

Unterrichtszeit: ungeteilter Vormittagsunterricht. Bürgermeister: Hw. Peter Filzmaier, vlg. Melcher, Rietschach. Ortsschulrat: unverändert.

950 Jahre Österreich

Zur Erinnerung an die erste Nennung des Namens Österreich (Schenkungsurkunde Kaiser Otto III. v. 1. Nov. 996) veranstaltet die Volksschule Dellach am "Kalmriegel" am 12. Okt. 1946 eine Schulfeier. Das Programm brachte Lieder, Gedichte, eine Festrede und ein Festspiel (Treuebekenntnis der österr. Bundesländer zum Vaterland). Im Anschluß wurden zwischen den einzelnen Klassen sportliche Vorführungen und Wettspiele gezeigt. Der Bürgermeister mit Gemeinderat, Ortsschulrat, Pfarrer und Elternschaft nahmen an der Feier teil. Eine Kleiderspende ermöglichte die Beteilung von 10 Schülern der 1. Klasse.

Mit Erlaß des B.Sch.R. v. 8.10.1946, Zahl 4159 wurde die Ln. Edith Rieder der Hauptschule Gmünd zur Dienstleistung zugewiesen. Da keine Ersatzlehrkraft gestellt werden konnte, übernahm Ln. Lucie Mayr auch die 1. Klasse (1.Kl. vorm., 2.Kl. nachm.Unterricht).

Am 26. Oktober 1946 abends erlag der Pfarrer von Dellach, Hochw. Telesphor Maier im 59. Lebensjahr während des Brevierbetens an einem Gehirnschlag. Hochw. Pfarrer Maier war mit 18 Jahren Pfarrer von Dellach mit Religionslehrer der hiesigen Volksschule. Am 30. Okt. 1946 fand unter sehr großer Anteilnahme das Begräbnis am hiesigen Friedhof statt. Bis zur Neubesetzung der Pfarre wurde Hochw. Barbic (Flüchtling aus Jugoslawien) der Pfarre zugeteilt und war bis zum Februar 1947 auch Religionslehrer.

Der Winter 1946/47 war sehr streng und außergewöhnlich lang. Die tiefste Temperatur betrug in Dellach minus 26°Celsius. Die Niederschlagswege 229 cm (davon 7 cm als Regen). Am 10. März 47 liegt in Dellach noch über 1m hoch der Schnee. Überall im Lande herrscht Not an Heizmaterial. Hausbrandkohle gibt es keine. Der gesamte Zugsverkehr im Drautal ist eingestellt. Einmal wöchentlich verkehrt ein Verschub-Lastenzug in jeder Richtung. Fahrzeit von Spittal nach Dellach 14 und oft noch mehr Stunden; nach Lienz 3 Stunden und mehr. Der Verkehr ist praktisch lahmgelegt, Arbeiter u. Schüler kommen nicht an ihre Arbeitsstätten od. Schulen.

Am Sonntag, den 16. März 1947 fand die feierliche Installierung des neuen Pfarrers von Dellach statt. Hochw. Oskar Firle war 15 Jahre an der Pfarre Kreuth Bleiberg im Gailtal als Pfarrer und Religionslehrer tätig. Herr Pfarrer Firle erteilt seit 13.3. den Religionsunterricht an der hiesigen Schule. Mit Erlaß des Bez.Sch.Rates Spittal v. 4.3.47, Zl. 415 wird der Lehramtskandidat Hans Krumpl zum 2. Reifeprüfungskurs am 22.3. einberufen, mit Erl. d. B.Sch.R. v. 11.3.47, Zl. 479 erfolgt seine Dienstenthebung mit Wirkung v. 22.3.47. Herr Krumpl erteilte den Unterricht an der 4. Kl. vom 3. Sept. 1946 bis 20. März 1947.

Am Montag, den 17. März 1947, fand in der 5. Klasse bei einer kleinen Feier die Verteilung von 40 Paar Lederschuhen an bedürftige Schüler statt. Es war dies eine Spende des amerikanischen Roten Kreuzes.

Mit Erlaß des Bez.Sch.Rates v. 26.3.1947, Zahl 652 wird der wdr. Lehrer Michor Franz vom 1. Reifeprüfungskurs als Ersatz f. den zum 2. Reifeprüfungskurs abberufenen Lak. Hans Krumpl zur Dienstleistung der Schule zugewiesen. Herr Michor Franz meldet sich am 8.4.47 zum Dienst und übernimmt die 4. Klasse.

Am 10. Juni 1947 wird die Schule vom neuernannten Bez.Schulinspektor Herr Franz Strieder besucht.

Das Schuljahr 46/47 wird vorzeitig am 12. Juli 1947 wegen Auftreten von Kinderlähmung im Lande Kärnten vorsichtshalber geschlossen. Die Zeugnisverteilung und Schulschlußfeier erfolgt aber erst am eigentlichen Schulschlußtag, am Samstag den 19. Juli 1947.

5. Klasse 1946/47, L. Gustav Handl [Foto]

Schülerstand am Schlusse des Schuljahres 1946/47:

Klasse: Abt.: Knaben: Mädchen: zus.: reif: n.reif: so.befreit 1. - 29 23 52 42 10 - 2. - 14 18 32 25 7 1 3. - 13 11 24 18 6 2 4. I. 29 20 49 41 8 - II. 12 9 21 21 - 10 5. I. 17 7 24 24 - 26 II. 11 14 25 25 - - 5 Klassen - 125 102 227 196 31 39

Lehrkräfte: 1. Klasse Ln. Mayr Lucie 2. Klasse " 3. Klasse Ln. Emberger Irma 4. Klasse Ln. Michor Franz 4. Klasseb " 5. Klasse L. Gust. Handl 5. Klasseb "

23 Schüler(innen) wurden mit Entlassungszeugnis und 1 Schülerin mit Abgangszeugnis aus der Schulpflicht entlassen. 11 Kn. u. 8 Mädchen besuchen im neuen Schuljahr 47/48 die Haupt- bzw. Mittelschule. Feriendauer: 20. Juli bis 14. Sept. 1947 (einschl.). Schuljahr 1947/48

Beginn des Schuljahres 1947/48 am 29. September 1947.

Gemäß Erl. d. B.Sch.R. Spittal v. 8.9.47, Zl. 1705 wird der wdr. Lehrer Armin Unterwaditzer der hiesigen Schule zur Dienstleistung zugewiesen. Dienstantritt: 15.9.1947.

Schülerstand und Lehrkräfteverteilung:

1. Kl. (1.Schj.) 25 Kn. 20 Mäd. = 45 Ln. Lucie Mayr 2. Kl. (2. " ) 29 " 20 " = 49 wdr. Ln. Irma Emberger 3. Kl. (3. " ) 14 " 15 " = 29 " L. Armin Unterwaditzer 4. Kl. (4.+5." ) 35 " 26 " = 61 " L. Franz Michor 5. Kl. (6.+8." ) 23 " 18 " = 41 " L. Gustav Handl Summe 126 Kn. 99 Mäd.= 225 kath. Rel.: Hw. Pf. Oskar Finle ev. Rel.: Pf. Johne R.

Unterrichtszeit: ungeteilter Vormittagsunterricht. Bürgermeister: Peter Filzmaier, vlg. Melcher in Rietschach. Ortsschulrat: unverändert

Zweieinhalb Jahre nach Kriegsschluß erklärt Sowjetrußland, daß sie bis zum Jahresschluß 1947 den Großteil der österreichischen Kriegsgefangenen nach Hause entlassen werden. Im September 47 treffen in Wr. Neustadt die ersten Heimkehrertransporte ein. Viele Dellacher werden erwartet und täglich werden die Neuen der Heimkehrer im Radio abgehört.

Am 20.12.47 fand eine gemeinsame Weihnachtsfeier der Schule mit Theater, Vorträge, Gesang und Bescherung statt. Die gesamte Feier wurde von den Schülern selbst gestaltet. Weihnachtsferien vom 22.12.47 bis einschl. 6.1.1948.

Mit Erl. d. B.Sch.R. Spittal v. 19.12.1947, Zahl 2598 tritt folgende Standesänderung ein: wdr. L. Armin Unterwaditzer wird an Dienstleistung an die Volksschule St. Georgen ob Rennweg versetzt. An seine Stelle wird der wdr. L. Lorenz Lexer der hiesigen Schule zugewiesen. Dienstantritt: 1.1.1948. Herr Lexer übernimmt die 3. Klasse.

Am 29. Jänner 1948 trafen sich die Lehrer u. Lehrerinnen der Lehrerarbeitsgemeinschaft "Oberes Drautal" zur zweiten Tagung an der hiesigen Schule. Herr Bez.Sch.Inspektor Franz Strieder war erschienen, um zwei verdienten Schulmännern des Tales, Direktor Edwin Winkler in Techendorf und Direktor Hans Wedam in , die Glückwünsche der Lehrerschaft zu der Ernennung zu Schuldirektoren zu übermitteln. Lehrerin Modesta Marx aus Steinfeld brachte in ihrem Vortrag "Meine Schuleindrücke in der Schweiz" Erlebtes und Erlauschtes aus dem Schweizer Lande. Lehrerin Lucie Mayr aus Dellach/Dr. sprach über die Methodik des Leseunterrichtes auf der Unterstufe der Volksschule und zeigte mit der ersten Klasse eine Schulstunde mit dem Leseschieber. Der hiesige Schulleiter Gustav Handl sprach über den Rechtschreibunterricht an der Volksschule und führte mit seiner fünften Klasse eine Musterstunde über die S-Schreibung vor.

Standesänderung: Für den auf unbestimmte Zeit erkrankten wdr. Lehrer Lorenz Lexer wird mit Erlaß des B.Sch.R. Spittal v. 9.4.1948, Zahl 1032 der wdr. Lehrer Armin Unterwaditzer anher zugewiesen. Herr Unterwaditzer tritt seinen Dienst am 14.4. an und übernimmt wieder seine bis Weihnachten innegehabte 3. Klasse.

Tag der Heimkehrer am 17. Mai 1948. Weit über 240 Dellacher sind nun wieder aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt. Viele fehlen oder sind vermißt. Zu Ehren der Heimkehrer veranstaltete die Gemeinde Dellach zum Pfingstmontag einen Heimkehrertag. Programm: Vormittags: gemeinsamer Abmarsch der Heimkehrer mit Musik von Pirkerplatz zur Kirche. Hochamt anschließend Heldenehrung am Kriegerdenkmal und Kranzniederlegung. Nachmittags: "Bunter Nachmittag" im Weigandsaal mit Bewirkung der Heimkehrer. Darbietungen der Feuerwehrskapelle Dellach, des Männergesangsvereines "Oberland", eines Schülerchores der Dellacher Schuljugend u. Theateraufführung durch die Dellacher Dilletantenbühne. Abends: Tanzkränzchen.

Firmung in Dellach/Drau am 2. Juni 1948. Nach langjähriger Unterbrechung fand heuer die Firmung in unserer Pfarrgemeinde statt. Am Abend des 1. Juni wurde der Fürstbischof Dr. Josef Köstner offiziell empfangen. Die Schuljugend nahm vor dem Friedhofseingang Aufstellung. Die Bevölkerung war ziemlich zahlreich erschienen. Zwei Schulkinder begrüßten den Oberhirten mit je einen Gedicht. Begrüßungsworte sprachen: Hr. Pf. Firle, Patronvorsteher Orsini-Rosenberg, Bgm. Filzmaier, Kirchenrat M. Oberlojer, Schulleiter Handl.

Anschließend fand in der Kirche die Religionsprüfung der Schuljugend statt. Reges Leben herrschte am 2. Juni in Dellach. Viele Verkaufsbuden hatten sich eingefunden. 271 Firmlinge waren von weit u. breit gekommen und füllten Kirche und Friedhof. Nachmittags um 14 Uhr 15 verließ der Fürstbischof im Auto Dellach.

Am 9.2.1948 wurde an unserer Schule eine Schülerausspeisung eröffnet. Die Lebensmittel wurden von der UNICEF (Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen), von Volksernährungsministerium u. vom Ld. Ernährungsamt beigestellt. An der Ausspeisung nahmen 164 Schüler teil (71.3% aller Schüler). Von den Schülern wurde pro Portion 0.25 S bezahlt. Durch freiwillige Spenden (Theatergruppe Dellach, etc.) war es möglich vielen Kindern den Kostenbeitrag zu erlassen. Die in der 10 Uhr Pause verabreichte Mahlzeiten waren sehr ausgiebig und gut (fett) gekocht und zubereitet (jede Mahlzeit im Durchschnitt 600-800 Kalorien). Zu Schulschluß (10.7.48) wurde die Ausspeisung geschlossen. Es werden insgesamt 18.166 Portionen ausgegeben und insgesamt 4.467.75 Schilling eingenommen. Die Ausgaben betrugen über 5.500 S. Als Köchinnen fungierte Frau Andrea Kontriner u. Fr. Theresia Oberdorfer (Schuldienerin).

Im Laufe des Schuljahres erhielt die Schule auch Liebesgabenpakete von Nordamerika. Jugendrotkreuz. Vizepräsident und Lagger (Ref. d. JRK in Klgft) überbrachte im Frühjahr, persönlich den Schülern die RK-Pakete über deren Inhalt (Spiele, Seife, Zahnbürsten u.- pasten, Kämme, Krawatten, Zuckerln, usw. usw.) die Kinder große Freude hatten.

Das Schuljahr 1947/48 schloß am 10. Juli 1948 mit Gottesdienst, Zeugnisverteilung u. Schulschlußfeier (im Weigandsaal). Eine Zeichen- u. Handarbeitsausstellung aller Klassen in der 5. u. 4. Klasse hatte regen Besuch und fanden die Arbeiten der Schüler große Anerkennung. 21 Schüler wurden aus der Schulpflicht entlassen.

Der heurige Sommer ist sehr regenreich. Bis 10.7.48 war ständig Regenwetter. Auf den Bergen liegt bis 1000 m Schnee u. mußte das Vieh von den Almen geholt werden. Viel Vieh erfror. Der 1. Juli hatte ein Tagesmittel von 10-11°C. Das ist seit 150 Jahren der kälteste 1. Juli (lt. Meteorl. Aus. in Wien). Der kälteste Dezembertag des Vorjahres hatte ein Tagesmittel von 12.5°C!!

In der Ferienzeit (11.7.-12.9.48) wurde die Abortanlage durch die Fa. T. Machne / Dellach umgebaut und für die Knaben Pissoiranlagen eingebaut. Da jeder Abort eine eigene senkrechte Schlauchleitung erhielt, wird in Hinkunft ein Einfrieren der Aborte hoffentlich verhindert. - Die Schulstiege in den 1. Stock wurde zementiert und die Holzstufen daran befestigte. - Die Fa. Adolf Waltl/Dellach stellte für die Klasse der Oberstufe neue Zweisitzer-Schulbänke (21 St.) her. Die Bänke sind aus Weichholz (Föhre), die Schreibplatte aus Birnholz (lackiert, natur) Preis 1.900 Schilling.

Die definitive Schulleiterstelle wurde v. d. Ld.Reg. zur Besetzung ausgeschrieben. Es bewerben sich darum 6 Lehrer. Bevölkerungsbewegung 1947 in Dellach: 25 Geburten, 25 Todesfälle.

Schuljahr 1948/49

Bundespräsident Dr. Karl Renner stattete dem Bundesland Kärnten einen dreitägigen Besuch ab. Bei seiner Durchfahrt durch unsere festlich beflaggte Gemeinde wurde er von der Dellacher Schuljugend, Gemeindevertretung u. Feuerwehrkapelle am Sonntag, den 12. Sept. 1948 herzlichst gegrüßt.

Beginn des Schuljahres am 13. September.

Durch Herabsetzung der Klassenschülerzahl wurde mit neuem Schuljahr eine sechste Klasse eröffnet. Da der vom Postamtsleiter bewohnte ehemalige Kindergarten bisher nicht frei gemacht werden konnte, wird die 1. u. 2. Klasse abwechselnd vorm. und nachm. unterrichtet.

Für die neuerrichtete Klasse wurde gem. Erlaß d. B.Sch.Rates Spittal vom 13.9.48, Zahl 2514 die wdr. Lehrerin Theresia Wernle von Lieserhofen als 6. Lehrkraft zur Dienstleistung zugewiesen. Dienstantritt: 13.9.1948 - 31.12.48. Schülerstand u. Klassenzuweisung:

1. Kl. (1. Schst.): 18 Kn. 17 M. = 35 35 kath. - ev. 2. Kl. (2. " ): 25 " 22 " = 47 46 " 1 " 3. Kl. (3. " ): 24 " 15 " = 39 37 " 2 " 4. Kl. (3.+4. " ): 4 " 4 " = 8 13 " 17 " = 30 36 " 2 " 5. Kl. (5.+6. " ): 10 " 10 " = 20 12 " 9 " = 21 40 " 1 " 6. Kl. (7.+8. " ): 6 " 4 " = 10 9 " 9 " = 18 28 " - " Summe: 121 " 107 " = 228 222 " 6 "

Lehrkräfte: 1. Klasse Ln. Lucie Mayr 2. Klasse Ln. Theresia Wernle 3. Klasse Ln. Irma Emberger 4. Klasse L. Armin Unterwaditzer 5. Klasse L. Franz Michor 6. Klasse L. Gustav Handl

Den kath. Religionsunterricht erteilt: Ortspfarrer Oskar Firle ev. : Pfarrer R. Johne (Lienz) Unterrichtszeit: ungeteilter Vormittagsunterricht. Bürgermeister: Peter Filzmaier, vlg. Melcher in Rietschach. Ortsschulrat: unverändert (s. 1945/46.)

Weihnachtsferien von 22. Dezember 48 bis 3.1.1949 einschließlich. Der seit Frühjahr beurlaubte prov. Lehrer Lorenz Lexer tritt am 1.1.1949 wieder seinen Dienst an und übernimmt die 2. Klasse. Die bisherige Lehrkraft der 2. Kl., Frl. Therese Wernle ist lt. Zuweisung d. B.Sch.R. Spittal ab 1.1.1949 der Volksschule Spittal/Drau zugewiesen.

In den Weihnachtsferien werden in der 5. Klasse 21 Stück neue Zweisitzerbänke (mit Hartholzplatte) erhalten.

12.2.1949: Semesterschluß (13.-15.2. Halbjahresferien).

Der Winter 1948/49 war ein äußerst milder. Es gab sehr wenig Schnee. Durch Regen u. Frost waren alle Wege mit starken Eisdecken überzogen und behinderten den Ortsverkehr.

Am 9.3.1949 wurden die beiden Ringöfen des 1922 eröffneten Kalkwerkes an der Reicherstraße bei km 80 gesprengt. Die Ringöfen standen seit 1925 außer Betrieb.

Am 2., 6. u. 9. April 1949 führte das Schwedische Rote Kreuz (Frau Dr. Kerstin Uhras) eine Calmette-Schutzimpfung (Tbc) durch. Am 2. u. 6.4. wurde die Moro- bzw. Mantone - Probe an den Schülern durchgeführt. Am 9.4.wurden alle negativen regierenden Schüler gegen Tbc geimpft. (32 Positive). Am letzten Tag dankten die Kinder dem Schw.R.K. durch Vortrag einige Kärntner Lieder u. Überreichung von Blumen. Schulleiter, O.Sch.R. Obmann, ein Gemeindevertreter dankten ebenfalls im Namen der Elternschaft u.d. Gemeinde. Am Palmsonntag, den 10.4.49, wurde in der Glatschacher-Kapelle die erste Glocke (nach dem Krieg) geweiht (Glockenpatin Frau Steinwender, ?)

Am 2.6.1949 fand eine Inspektion der Schule durch den Blz. Schulinspektor Franz Strieder statt, der sich lobend über die Leistungen in allen Klassen ausdrückte.

Das Schuljahr 1948/49 schloß am Samstag, den 9.7.1949 mit Gottesdienst, Zeugnisverteilung und anschließender schöner Schulabschlußfeier. 25 Schüler wurden aus der Schulpflicht entlassen.

Die Ferien dauern vom 10.7. bis 11.9.1949. In den Ferien wurden alle Klassen durch die Fa. Maderthauer, Dellach, ausgeweißt und in den Klassen u. Gängen der Mauersockel mit erbsgrünen Ölanstrich versehen. Die 1. Klasse (ebenerdig, NW) erhielt neue Zweisitzerbänke (Hartholzplatte; Preis pro Bank S 100,-- ausgeführt von Fa. Adolf Waltl, Dell.).

Maria Pirker + 27.7.1949

Am 27.7.1949 starb in Innsbruck Frau Maria Pirker, geb. Payer im 48. Lebensjahr an einem Abzeß im Hinterhaupt. Sie wirkte seit dem Jahre 1925 als Lehrerin an der Volksschule Dellach/Drau und wurde im Jahre 1945 pensioniert. Die ungeheure Teilnahme am Begräbnis zeigte wie allseits beliebt Maria Pirker als Mensch u. Lehrerin war. Um ihren Verlust trauert der leidgeprüfte Gatte und ihre beiden Söhne, Ekkehard und Volkmar, im Alter von 10 und 7 Jahren.

Wir wollen ihrer immer in Treue und Ehrfurcht gedenken. Schlaf wohl, Kollegin Pirker!

Am 12.6.49 fand in Steinfeld a.d. Drau das "Talsingen" des oberen Drautales statt. Unsere Schule nahm mit zwei Chören daran teil. Die beiden Chöre wurden von Koll. Lexer u. Michor geleitet. Der Chor des Koll. Michor (5.+.6. Kl.) wurde dazu ausersehen, das Obere Drautal beim Bezirksjugendsingen am 26.6.49 in Schloß Porcia/Spittal zu vertreten.

Der Sommer 1949 war warm und schön. Kärnten wurde von vielen Fremden besucht. Die heurige Ernte war sehr gut und ausgiebig. Nur die Obsternte, außer Birnen, war gering.

Schuljahr 1949/50

Das Schuljahr 1949/50 begann am 12. September 1949.

Wegen der hohen Schülerzahl der Anfängerklasse (über 50) wurde die 1. Klasse in eine Knaben- und Mädchenklasse geteilt. Die Schule hat also heuer 7 Klassen. Wegen Klassenraummangels müssen daher wöchentlich wechselnd je 2 Klassen nachmittags unterrichtet werden.

Standesänderung im Schulj. 49/50: Der wdr. L. Franz Michor suchte um Versetzung nach Obevellach an (Todesfall seines Vaters, Mutter mit schulmündigen Kindern ohne Unterstützung in ). Herr Michor wird mit Erl. d. Bez.Sch.R. v. 7.9.49, Zl. 2048 nach Obervellach versetzt. Mit gleichem Erlaß wird die wdr. Ln. Gerlinde Sucher aus Gmünd als Ersatz f. Hr. Michor und der wdr. L. Bernhard Aigner aus f.d. neue 7. Kl. zur Dienstleistung an die V.Sch. Dellach/Drau zugewiesen. Dienstantritt Frl. Sucher: 12.9.49, Hr. Aigner: 13.9.49

Schülerstand u. Klassenzuweisung:

1.Kl. (1.St.) a 28 Kn. - Mä. = 28 Ln. Lucie Mayr 1.Kl. (1.St.) b - " 25 " = 25 " Irma Emberger 2.Kl. (2.St.) 16 " 16 " = 32 " Gerlinde Sucher 3.Kl. (3.St.) 24 " 21 " = 45 L. Lorenz Lexer 4.Kl. (4.St.) 24 " 15 " = 38 L. Bern. Aigner 5.Kl. (5.St.) 13 " 13 " (6.St.) 3 " 6 " = 35 L. Armin Unterwaditzer 6.Kl. (6.St.) 3 " 4 " (7.8.") 14 " 12 " = 33 L. Gustav Handl 7.Kl. 125 " 112 " = 237 7 Lehrkräfte

Den kath. Relgionsunterricht erteilt Ortspfarrer Oskar Firle. Den ev. Relig. Unterricht erteilt: Pfarrer R. Johne (Lienz)

Glockenweihe [Zeitungsausschnitt]

Nordlicht über Kärnten [Zeitungsausschnitt]

Kärntens Verluste im zweiten Weltkrieg [Zeitungsausschnitt]

neue Gl.: im 2. Weltkrieg abgel.: Die große Glocke: 1041 kg Ton E; abgel. 1110 kg, E Heldenglocke 525 kg Ton gis; " 508 " , fis (Mittagsgl.) Meßglocke 312 kg Ton h; " 301 " , h Abendglocke 217 kg Ton cis; " 128 " , e Neues Geläute: 2095 kg abgelief. Gel. 2047 kg

Glocken von Glatschach: 62 kg u. 38 kg. " " Draßnitzdorf: 110 kg u. 53 kg.

Unterrichtszeit: ungeteilter Vormittagsunterricht, 2 Klassen nachmittags (wöchentl. Wechsel 1.a,1.b, 2., 3.)

Bürgermeister u. O.Sch.R. wie im Vorjahr.

Die Schulausspeisung wird wie im Vorjahr auch heuer wieder ab anfangs Oktober geführt. Küchenpersonal: Frau Andrea Kontriner u. Schuldienerin Theresia Oberdorfer. Die Schulausspeisung hat 159 Teilnehmer (davon 12 Freiplätze der Gemeinde u. 30 Freiplätze der UNICEF, die anderen zahlenden Teilnehmer, pro Mahlzeit S 0.25)

Am 30. Oktober 1949 fand die Glockenweihe von fünf Glocken statt (4 Glocken f. die Pfarrkirche u. eine für die Kapelle in Glatschach).

In der Schule fand zu Weihnachten eine wohlgelungene Weihnachtsfeier (dreiaktiges Hirtenspiel v. O. Dengg) mit anschließender Bescherung statt. 25 bedürftige Kinder der Schule erhielten feste Strapazschuhe u. einige Kleidungsstücke als Geschenk. Die Geldmittel dafür wurden durch eine Sammlung bei den Dellacher Hausbesitzers u. Gewerbetreibenden aufgebracht.

Im Jänner 1950 konnten durch eine Spende des UNICEF Hilfswerkes weitere 30 Paar Strapazschuhe an bedürftige Schüler verteilt werden. Weiter zwei Paare Schuhe u. Strümpfe spendete das Jugendrotkreuz (Ld. Leitz. Kärnten).

Durch die Versuchsklasse (Landesschulerneuerung) des prov. Schulleiters Gustav Handl erhielt die Schule eine amerikanische Buchspende (43 Bücher f.d. Schülerbücherei).

1.3.1955.

Gemeindewahlen am 12. März 1950: ÖVP: 445 St., SPÖ 273 St., VdU: 130 St., KPÖ: 42 St.

Österreichische Volkspartei: 1. Peter Filzmaier, vlg. Melcher, Bauer in Rietschach 7 2. Michael Oberlojer, vlg. Huber, Bauer in Dellach 23 3. Thomas Thaler, Kaufmann in Schmölz 15 4. Josef Taurer, vlg. Rader, Bauer in Dellach 20 5. Eduard Gindele, Holzhändler in Dellach 25 6. Oberhauser Michael, vlg. Siegeler, Bauer in Glatschach 13

Sozialistische Partei Österreichs: 1. Höfferer Otto, Schlosser, Dellach/Dr. 94 2. Gartner Klement, Werkmeister, Dellach 95 3. Oberdorfer Josef, Unfallsrentner, Dellach 18 4. De Zordo Johann, Bauer in Stein 6

Wahlpartei der Unabhängigen: 1. Kohlmayr Johann, Sägewerksbesitzer Dellach 15 2. Brüggl Franz, Besitzer in Dellach 10

Am 29.3.1950 wurde der neue Bürgermeister und der Gemeindevorstand in der 1. Gemeinderatssitzung gewählt: Bürgermeister: Peter Filzmaier, Bauer v. Rietschach Gemeindevorstand: 1. Thomas Thaler (1. Bgm. Stellvertreter) 2. Klement Gartner (2. " " ) 3. Johann Kohlmayr (3. " " ) Der neue Ortsschulrat: Obmann: Bgm. P. Filzmaier, Geschäftsführer: G.R. Michael Oberlojer, G.R. Otto Höfferer Pfarrer Oskar Firle prov. Schulleiter Gustav Handl.

Während der Semesterferien (12.-14.2.) erhielt die 2. Klasse (SO-Ecke ebenerdig) neue Zweisitzerbänke (Hartholzplatte, S 140 - pro Bank, Fa. Waltl).

Nachzutragen ist, daß im Oktober 1949 der Kaufmann Josef Sandrießer aus Dellach ein Lichtspielhaus eröffnet hat. Der Neubau wurde zwischen Feuerwehrhaus und Cafehaus Hecher errichtet. Das Kino faßt ca. 280 Sitzplätze und spielt dreimal wöchentlich (Mittwoch, Samstag, Sonntag).

Zu Ostern 1950 erhielt die Dellacher Jugend wieder einen Sportplatz (110m x 50 m, zwischen Drau u. Bahn bei der Draubrücke). Dieser Sportplatz ist auch gleichzeitig als Turnplatz für die Volksschule gedacht.

Bevölkerungsbewegung 1945-1949:

Dellach/Dr.: 1945 1946: 1947: 1948: 1949 Se: Geburten: 28 29 26 26 31 140 Sterbefälle: 19 12 25 13 19 88 kirchl.Trauung 0 7 18 16 6 47

Am Samstag, den 7. Mai 1950 nachmittags fand im Weigandsaal in Dellach das Talsingen des Oberdrautales im Rahmen des Österreichischen Jugendsingen statt. Es beteiligten sich daran die Schulchöre der Volksschulen Berg, Dellach, (2 Chöre) und Steinfeld. Als Gäste wirkten mit die Steiner "Edelweiß-Kapelle" u. der MG.Verein "Oberland" von Dellach. 170 junge Sänger erfreuten die zahlreichen erschienenen Eltern.

Am 5. Juli 1950 unternahm die Oberstufe (5.+6.Kl.) mit einen großen Aussichtsreisebus einen Tagesausflug auf den Großglockner (Franz Josefshöhe). Der Tag war sehr schön, nur erlebten wir bei der Pasterze ein Gewitter. Begeistert von der herrlichen Fahrt kamen die Schüler abends wohlbehalten nach Hause. (Kosten pro Schüler 10 S, Rest zahlte die Schule aus Spenden, Gesamtkosten ca. 1200,-- S, Autobus allein 930 S).

Die 3.u.4. Klasse machten einen ganztägigen Schlußausflug zum Millstättersee.

Das Schuljahr 1949/50 wurde am Samstag, den 8. Juli 1950 geschlossen. Aus der Schulpflicht wurden 21 Schüler entlassen, u.zw. 12 Kn. u. 8 M. mit Entlassungs- u. 1 M mit Abgangszeugnis. Zum Aufsteigen nicht reif erklärt wurden 22 Kn u. 18 M = 40 Schüler (16.4% v. Gesamtschülerstand).

Die Schulausspeisung wurde vom 17.10.1949 bis 8.7.1950 geführt. Es wurden täglich 159 Portionen (davon 30 Freiplätze der Ld.Reg. u. 12 Frpl. d. Gemeinde Dellach) ausgegeben. Insgesamt wurden im Schuljahr 1949/50 29.097 Portionen ausgegeben. In den Ferien (August 1950) wurde durch Aufstellen einer Glaswand im Gang (1.Stock) ein Lehrmittelzimmer (2.68x4.47) geschaffen. Die Eingangstür in die 6. Klasse (NW-Ecke) mußte deswegen verlegt werden (die alte Tür ließ man bestehen u. führt nun in das L.- Zimmer).

Der heurige Sommer war äußerst heiß (bis 38°C im Schatten) und sehr schön. Der Fremdenverkehr war gut und war der Reiseverkehr auf der Bundestraße besonders stark (viele Autos und Motorräder aus dem Ausland). Die Bautätigkeit in der Gem. Dellach ist eine sehr rege. Es entstehen viele Einfamilienhäuser. (Mandler Paul in Növenach, Reiter Michael bei der Siedlung, usw.). In der Ortschaft Dellach wurde die elektr. Straßenbeleuchtung wieder erneuert u. in Betrieb gesetzt.

Schuljahr 1954/55

Das Schuljahr begann am 12.9.54. Die Schule wurde 6klassig geführt. Als prov. Leiter wurde Oberlehrer Hans Raunig bestellt.

Lehrpersonen: Obl. Hans Raunig Olb. Lorenz Lexer Lehrer Unterwoditzer Lehrerin: Irma Kerschbaumer Lehrerin: Herta Simoner Vertr. Lehr. Waltraud Thaler

Die Schülerzahlen zu Schulbeginn sind im Schulindex ersichtlich.

Im neuen Schulhause wurden heuer die Installationsarbeiten durchgeführt und wird somit das neue Schulhaus im kommenden Schuljahr eine Zentralheizung mit Doppel- Heizmöglichkeit erhalten.

Es regnet in die Klassenzimmer

Volksschule in Dellach-Drau höchst baufällig

Es ist ein Glück, daß der Neubau der Volksschule in Dellach-Drau dank der tätigen Mithilfe des Großteils der Bevölkerung bereits in Angriff genommen werden konnte. Um das alte, derzeit noch in Benützung stehende Schulhaus ist es nämlich traurig bestellt; es weist schwere Bauschäden auf. Die Decke einer Klasse ist durchgefault und auch die Decken der übrigen Klasse zeigen Risse und Senkungen, was auf bisher noch verborgene Schäden schließen läßt. Die Giebelschluchten des Daches lassen Wasser eindringen und dieses gelangt bis in die Räume des Erdgeschosses. Vor allem zur Zeit der Schneeschmelze regnet es in den Klassen regelrecht.

Die Schulleiterwohnung in der Mansarde ist naturgemäß stark gefährdet und an Regentagen wegen des eindringenden Wassers alles eher als ein gemütliches Heim. Die übrigen Mansardenwohnungen sind nicht viel besser daran, auch sie leiden unter demselben Übel. Der gesamte Bau ist vom Erdgeschoß bis zum Dachboden in besorgniserregendem Grad baufällig. In einem solchen Gebäude, es ist nebenbei düster und feucht, wollten im heurigen Jahr wohl dadurch begünstigt, die Infektionskrankheiten nicht abreißen (über 40 Scharlach- und Diphtheriefälle!).

Auch den Eltern unserer Schüler kann nicht zugemutet werden, ihre Kinder vielleicht noch auf Jahre hinaus in ein dermaßen gefährdetes Gebäude zur Schule schicken zu müssen, was bei schleppendem Baufortschritt jedoch zu erwarten ist. Die Eigenmittel der Gemeinde reichen nämlich kaum zur Fertigstellung des Rohbaues und es ist daher mit einer ziemlich langen Bauzeit zu rechnen. Gemeinde und Bevölkerung erwarten daher einen baldigen Zuschuß aus öffentlichen Mitteln. Dieser Wunsch der Bevölkerung ist verständlich genug, trägt sie doch durch freiwillige Leistungen ihr volles Maß zum Gelingen des Vorhabens bei.

Der Bürgermeister der Gemeinde ist unermüdlich bemüht, den Bau nach Möglichkeit rasch voranzutreiben. Der Altersrentner hat gemeinsam mit dem beinamputierten Schulleiter und den übrigen Lehrern zur Schaufel gegriffen, um am gemeinsamen Werk mitzuhelfen. Arbeiter, Bauern und Angestellte leisten ebenfalls freiwillige Schichten oder stellen Holz und Pferdefuhren. Unternehmer und Gewerbetreibende zeichnen namhafte Geldspenden oder stellen ihre LKWs und Traktoren kostenlos zur Verfügung. Kurz, die Bevölkerung der Gemeinde wetteifert beim Bau des Schulhauses, das ihre zu leisten.

Soviel freudigen Gemeinschaftsgeist im Dienste einer guten Sache wird das Land nicht im Stiche lassen dürfen und gewiß schon im nächsten Baujahr helfend einspringen, zumal beim desolaten Bauzustand der alten Schule in der Tat keine Zeit mehr zu versäumen ist.

Da die Lehrerwohnungen sowie die sanitären Einrichtungen nicht mehr der Zeit entsprechen, so wird es dringend notwendig sein, das neue Schulhaus so bald als möglich fertig zu stellen.

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