hänssler TCHAIKOVSKY CLA SSIC SYMPHONY NO. 5 RACHMANINOFF PIANO CONCERTO NO. 1

DAN ETTINGER FABIO MARTINO STUTTGARTER PHILHARMONIKER sentimentale Handlung: „Sonnige Mondnacht in Fünfte als das goutieren, was sie fraglos ist: eine Auch im Falle des Ersten existieren zwei ziemlich TSCHAIKOWSKY der Krim. Garten des Generals. Helle Wolken, Bank der großen Sinfonien ihrer Zeit. Bis auf das da- verschiedene Fassungen, die zudem 26 Jahre aus- SINFONIE NR. 5 unter Rosen. Die Aufnahmen sind grün getönt...“ mals modische, sich durch alle Sätze ziehende einander liegen. Rachmaninoff vollendete das Im späteren zwanzigsten Jahrhundert begann Leitthema nimmt sie sich eher klassizistisch aus Konzert, das als sein Opus 1 publiziert wurde, im Eine Sinfonie im Wandel der Zeiten sich die Kritik mit dem langsamen Satz wieder und atmet den Geist (mancher sagt Ungeist – Jahre 1891, das heißt, als Student mit 18 Jahren. Peter Tschaikowsky komponierte seine Fünfte anzufreunden, dafür wurde das Finale denunziert: Tschaikowsky allerdings nicht) des imperialen Aber schon bald distanzierte er sich davon und Sinfonie offenkundig für ein internationales Pu- „Blaring and vulgar“ (dröhnend und vulgär) nann- Russlands, verschränkt mit einem gewissen spielte es nicht mehr, bis er es umgearbeitet blikum. Gewidmet ist sie Theodor Ave-Lallement, te es Nicholas Temperley im Artikel „Symphony“ Kosmopolitismus – besonders im absichtsvoll hatte. dem Direktor der Philharmonischen Gesellschaft des New Grove Dictionary of Music and Musicians französisch betitelten dritten Satz, der Valse. Die neue Fassung aus dem Revolutionsjahr 1917, in Hamburg, wo Tschaikowsky sie 1889 auch diri- von 1980. Und der nachmalige Heidelberger Rachmaninoffs letzte Arbeit vor der Emigration, gierte, wenige Monate nach der St. Petersburger Operndirektor Bernd Feuchtner befand in sei- wahrt zwar – abgesehen von der völlig umge- Uraufführung. In Deutschland, England und den nem Schostakowitsch-Buch von 1986 gar: „Diese RACHMANINOFF stalteten Coda der Finales – die äußere Form USA fand sie früh Anklang und trug wesentlich Musik lügt.“ In seinem Urteil ging die marxisti- KLAVIERKONZERT NR. 1 und auch fast alle Themen des Originals. Aber dazu bei, dass sich Tschaikowsky im Repertoire sche Widerspiegelungstheorie mit dem Dogma, zwischen Abschnitten, die sich fast unverändert etablierte. Tschaikowsky habe als Mensch ein Leben lang Ein Erstlingswerk, das keines mehr ist anhören, schieben sich andere, völlig neu kom- Eine Erfolgsgeschichte, gewiss. Aber nicht nur. unendlich gelitten, eine unheilvolle Allianz ein. (so schrieb er sich selbst im- ponierte, etwa das lange Tutti am Anfang der Die Rezeption von Tschaikowskys Fünfter ist ein Diese Denkrichtung sah das Anti-Finale der „Pa- mer, wenn er lateinische Buchstaben gebrauch- Durchführung des ersten Satzes, und die Codas Lehrbeispiel dafür, wie sich Geschmack über die thétique“ als den einzig aufrichtigen Schlusssatz, te) war einer jener Komponisten, die viele ihrer sowohl des ersten als auch des dritten Satzes. Nur Zeit ändern kann. Nach dem Ersten Weltkrieg den Tschaikowsky je geschrieben hatte. Werke umarbeiteten, zum Teil sogar mehrfach. im langsamen Mittelsatz blieb es bei – gleichwohl schlug in Deutschland das Pendel um. Was im- In der Gegenwart wiederum gilt das Dogma vom Dem Namen nach komponierte er vier Klavier- hörbaren – Detailänderungen. mer in wilhelminischer Zeit en vogue gewesen leidenden, depressiven Tschaikowsky als wider- konzerte. Aber nur eines davon existiert in nur Die neuen Abschnitte wie auch die allgemeine war, geriet in den Verdacht, verwerflich zu sein. legt, womit auch die autobiographische Inter- einer Fassung, nämlich das Zweite. Beim Dritten Ausdünnung des Klaviersatzes, die modernere Am weitesten ging wohl Theodor W. Adorno, der pretation seiner Musik obsolet ist. Eher nimmt sah Rachmaninoff von Beginn an im ersten Satz Orchesterbehandlung und einige klangliche Här- mit außerdeutscher Musik allerdings grundsätz- man an, der Komponist habe bewusst derartige zwei Versionen der Kadenz vor, und in späteren ten verändern den Gesamteindruck nachhaltig lich nicht viel anfangen konnte. Unter dem Titel Fehleinschätzungen gefördert, um seinen Markt- Jahren spielte er das Konzert außerdem nur mit und rücken Rachmaninoffs Erstling stilistisch in „Musikalische Warenanalysen“ (publiziert 1955, wert zu steigern. Und die Fünfte darf auf einmal erheblichen Kürzungen. Das Vierte fiel beim die Nähe des Vierten Konzerts, das zur damaligen aber vor dem Krieg verfasst) beschrieb er den wieder, frei nach Eduard Hanslick, „tönend be- Publikum durch, weshalb er gleich zwei Revisio- Zeit bereits in Arbeit war. Man achte etwa auf langsamen Satz von Tschaikowskys Fünfter als wegte Form“ sein, kein Seelenstriptease. nen vornahm, die freilich dem Konzert nicht zum den ruppigen Übergang in die entfernte Tonart Filmmusik – für Adorno ausdrücklich gleichbe- Wir wissen nicht, was die Kritik des Jahres 2050 Durchbruch verhalfen. Es-Dur vor dem Mittelteil des Finales. In der Erst- deutend mit Kitsch – und unterlegte ihm eine dazu sagen wird. Einstweilen möge man die fassung war es noch sanft nach D-Dur gegangen.

2 3 Die Umarbeitung lässt erkennen, was Rachma- Dan Ettinger ist einer der international gefrag- direktor und ist heute dort Erster Gastdirigent. Im In- und Ausland. Unter den Reisezielen der letz- ninoff an seinem Frühwerk besonders peinlich testen Dirigenten seiner Generation. Seit Beginn Januar 2018 trat Ettinger sein neues Amt als Music ten Jahre waren Italien (Mailand), Österreich (Salz- war: Die gestrichenen Abschnitte sind entwe- der Spielzeit 2015/2016 ist er Chefdirigent der Director der Israeli Opera in Tel Aviv an. burg), die Schweiz (Luzern, Zürich) und Belgien der dem Ersten Klavierkonzert von Tschaikowsky Stuttgarter Philharmoniker und Generalmusik- (Antwerpen). oder dem Grieg-Konzert wie aus dem Gesicht ge- direktor der Landeshauptstadt Stuttgart. Die Stuttgarter Philharmoniker wurden im Seit 2013 sind die Stuttgarter Philharmoniker schnitten. Das letztere scheint als Modell für die Ettinger dirigiert regelmäßig an den renommier- September 1924 gegründet und 1976 von der Festspielorchester der Opernfestspiele in Hei- Gesamtform auch in der Fassung von 1917 noch testen internationalen Opernhäusern, wie der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt denheim. durch, obwohl Rachmaninoff die Grieg-mäßige Metropolitan Opera New York, der Washington Stuttgart in ihre Trägerschaft genommen. Ne- Im Februar 2007 erhielten die Stuttgarter Philhar- Schlussapotheose auf Grundlage des Final-Mittel- National Opera, dem Royal Opera House London, ben mehreren Konzertreihen in ihrer Heimatstadt moniker aus der Hand des Enkels des Komponis- teils beseitigte. Darüber hinaus war Rachmaninoff der Opéra National de Paris, dem New National spielen die Stuttgarter Philharmoniker regelmä- ten den „Prix Rachmaninoff 2006“ für ihren Kon- bestrebt, allzu sentimentale Passagen aufzurauen Theatre in Tokio, dem Opernhaus Zürich, den ßig in vielen Städten des südwestdeutschen zert-Zyklus mit allen Sinfonien, Klavierkonzerten und Längen auszumerzen. Salzburger Festspielen sowie den Staatsopern Raumes und geben jedes Jahr Gastspiele im und weiteren Orchesterwerken Rachmaninoffs. Unter Rachmaninoffs Revisionen gilt die des Ers- in Wien und München. ten Klavierkonzerts weithin als seine glücklichste. Seit Beginn seiner Dirigentenlaufbahn feiert Ettin- Das Konzert erklingt heute fast ausschließlich in ger auch auf dem Konzertpodium große Erfolge. der Fassung von 1917, auch in der vorliegenden Von 2002 bis 2003 war er erster Gastdirigent des Aufnahme. Rachmaninoff stellte die Neufassung Jerusalem Symphony Orchestra. Heute bilden sei- 1919 in New York erstmals vor. Ein Jahr später er- ne Auftritte mit den Stuttgarter Philharmonikern schien der Erstdruck – kurioserweise in Moskau. sowie dem Tokyo Philharmonic Orchestra und Es war dies das einzige Mal, dass ein Werk Rach- dem Israel Symphony den Schwerpunkt seiner maninoffs zu Lebzeiten des Komponisten vom Konzerttätigkeit. sowjetischen Staatsverlag gedruckt wurde. Von 2003 bis 2009 war Ettinger Assistent von und Kapellmeister an der Staatsoper unter den Linden in Berlin, von 2009 bis 2016 Generalmusikdirektor des Nationalthe- aters Mannheim, von 2010 bis 2015 Chefdirigent des Tokyo Philharmonic Orchestra, wo er seit 2015 Conductor laureate ist. Beim Israel Symphony Or- chestra war er seit 2005 Chefdirigent und Musik- Stuttgarter Philharmoniker mit Dan Ettinger

4 5 Die künstlerische Arbeit des Orchesters ist durch verschiedenen Film – und TV-Produktionen so- recordings are tinted green…” Schallplatten-, Rundfunk – und CD-Aufnahmen wie LIVE-Aufnahmen zu sehen, u.a. beim SWR, BR, TCHAIKOVSKY Later in the twentieth century, critics gradually dokumentiert. Unter anderem sind Orchesterwer- NDR, Deutschlandfunk, TV Globo und der BBC. SYMPHONY NO. 5 stopped deriding the slow movement but began ke von Sergei Rachmaninoff, Alexander Skrjabin, In 2019 erschien sein drittes Solo-Album „Latin denouncing the last: “The finales are often the Gustav Mahler und er- Soul“ mit kraftvoller Klaviermusik voller Lebens- A symphony for all seasons weakest sections… that of the Fifth blaring and schienen. Außerdem wurden auf DVD veröffent- freude und strahlenden Klängen der aus Latein- Peter Tchaikovsky clearly composed his Fifth vulgar” was the verdict of Nicholas Temperley in licht: „Maurice Ravel: La Valse, Beschäftigung mit amerika stammenden Komponisten Villa-Lobos, Symphony for an international audience. It is his contribution to the “Symphony” article in the einem Walzer“ und als Weltersteinspielung „Otto- Ginastera, Guastavino und Guarnieri. dedicated to Theodor Ave-Lallement, Director 1980 New Grove Dictionary of Music and Musi- rino Respighi: Belkis, Königin von Saba“. „Nuancierte Sensibilität, radikale Ekstase und eine of the Philharmonische Gesellschaft in Hamburg, cians. And the later Director of the Heidelberg staunenswerte technische Virtuosität“ schreibt where Tchaikovsky conducted it in 1889 a few Opera Bernd Feuchtner went so far as to con- Der junge brasilianische Pianist Fabio Martino die Süddeutsche Zeitung. Andere Kritiker nennen months after the premiere in Saint Petersburg. It clude in his 1986 book on Shostakovich: “This gilt als Shootingstar und hat bereits als Fünfjäh- Martino in einem Atemzug mit , was readily accepted in , England and music lies.” Marxist dialectic thus enters an un- riger mit dem Klavierspielen begonnen, auf dem Claudio Arrau und Swjatoslaw Richter. the USA and was largely responsible for establish- holy alliance with the dogma that Tchaikovsky‘s Instrument seiner Großmutter, einer Klavierleh- Wie ein Markenzeichen trägt er stets eine hand- ing Tchaikovsky‘s works in the repertoire. life was one of endless suffering. This school of rerin in Sao Paulo. Siebzehn Jahre später kaufte gebundene Fliege. A success story, then. But more than that. The thought saw the anti-finale of the “Pathétique” sich Fabio Martino seinen ersten eigenen Stein- performing history of Tchaikovsky‘s Fifth is a as the only honest closing movement that Tchai- way-Flügel, finanziert mit dem Ersten Preis beim classic example of how taste can change over kovsky ever wrote. größten internationalen Pianisten-Wettbewerb the years. After the First World War, there was The doctrine of the suffering, depressive Tchaik- Lateinamerikas, dem BNDES-Preis von Brasilien. a reaction against it in Germany. Whatever had ovsky is now seen as having been refuted, making Sein Ausbildung hat er in Brasilien begonnen und been in vogue under Kaiser Wilhelm was consid- the autobiographical approach to his music obso- in Deutschland abgeschlossen. ered of questionable taste. The extreme position lete. The view now tends to be that the composer Fabio Martino hat weltweit über 20 Erste Preise is exemplified in Theodor W. Adorno, who did not deliberately encouraged such false assessment in Wettbewerben gewonnen und spielt als Solist know what to make of non-German music any- in order to increase his market value. And the mit großen Orchestern auf internationalen Podien way. His “Musikalische Warenanalysen” (published Fifth can once again be, with apologies to Edu- die Klavierkonzerte von Prokofjew, Rachmaninoff, 1955, but written before World War II) described ard Hanslick, “form moving in sound” rather than Beethoven, Mozart, Gershwin, Schumann, Medt- the slow movement of Tchaikovsky‘s Fifth as film laying bare one‘s soul. ner, Bartók und vielen anderen. Er war bereits bei music – which Adorno expressly identified with We do not know what the critics of 2050 will have kitsch – and gave it a sentimental narrative: “Sun- to say. Until then, let us enjoy the Fifth as that ny moonlit night in the Crimea. The General‘s which it undoubtedly is: one of the great sym- garden. Bright clouds, bench beneath roses. The phonies of their time. Up to the then fashionable

6 7 governing theme traceable through all its move- 1917, Rachmaninoff‘s last work before his emi- timental passages and condense over-long ones. ny Orchestra. His appearances with the Stuttgart ments, it is essentially Classical in nature and ex- gration, preserves the outward form – except Rachmaninoff‘s revisions to the First Piano Con- Philharmonic and with the Tokyo Philharmonic hales the spirit (some would say devilry– though for the finale‘s completely rewritten coda – and certo are acknowledged as some of his most suc- Orchestra and the Israel Symphony now form the not Tchaikovsky) of Imperial Russia, alloyed with almost all the themes of the original. But sections cessful. The work is now almost always played core elements of his concert activities. a certain cosmopolitanism – particularly in the that sound almost the same are interspersed with in the 1917 version, as it is here. Rachmaninoff From 2003 to 2009, Ettinger was assistant to Dan- French-titled third movement, the Valse. completely new material like the long tutti that first presented the new version in New York in iel Barenboim and a conductor at Berlin‘s State opens the development of the first movement 1919. The first edition appeared one year later – in Opera unter den Linden, from 2009 to 2016 GMD and the codas of both the first and the third Moscow of all places. This was the only time that of the National Theatre in Mannheim, and from RACHMANINOFF movements. Only the slow middle movement a work by Rachmaninoff was printed by a Soviet 2010 to 2015 Principal Conductor of the Tokyo PIANO CONCERTO NO. 1 limits itself to minor – but clearly audible – al- state publishing house during the composer‘s Philharmonic Orchestra, where he has been terations. lifetime. Conductor Laureate since 2015. He was Princi- A debut work that no longer is one The new sections, along with the general thin- pal Conductor and Music Director of the Israel Sergei Rachmaninoff (as he always spelt his name ning-out of the piano writing, the more mod- Dan Ettinger is one of the leading international Symphony Orchestra from 2005 and is now First in Roman script) was one of those composers ern orchestration and some harshness of sound, conductors of his generation. Since the start of Guest Conductor there. January 2018 saw Ettinger who revised many of their works, sometimes sev- substantially change the overall effect and bring the 2015/2016 season he has been Principal Con- take up his new post as Music Director of the eral times. He is credited with four piano concer- Rachmaninoff‘s First closer in style to his Fourth ductor of the Stuttgart Philharmonic and General Israeli Opera in Tel Aviv. tos. But only one of them exists in a single version: Concerto, on which he was working at the time. Music Director of the City of Stuttgart. the Second. From the start, Rachmaninoff provid- One example is the brusque change to the dis- Ettinger regularly conducts at the world‘s great The Stuttgart Philharmonic was founded ed two versions of the first-movement cadenza in tant key of E flat major before the finale‘s middle opera houses such as the Metropolitan Opera in September 1924 and taken under the aegis his Third, and in later years he played the concerto section. The original version had a gentle change in New York, the Washington National Opera, of the City of Stuttgart, Capital of the Land of only with major cuts. The Fourth was not well to D major. London‘s Royal Opera House at Covent Garden, Baden-Württemberg, in 1976. In addition to var- received by audiences, so he made two revisions, The reworking shows what most embarrassed the Opéra National de Paris, the New National ious series in its home base, the Stuttgart Philhar- neither of which brought the concerto success. Rachmaninoff about his early work: the passages Theatre in Tokyo, Opernhaus Zürich, the Salzburg monic regularly plays in cities across south-west For the First, likewise, there are two distinct- he dropped are too like the First Piano Concerto Festival and the State Opera Houses of Vienna Germany and gives guest concerts throughout ly different versions, made 26 years apart. The by Tchaikovsky or the Grieg concerto. The overall and Munich. Germany and abroad each year. Among its many 18-year-old student Rachmaninoff completed the form of the 1917 version still seems modelled on Ever since he began his conducting career, Etting- destinations of recent years are Italy (Milan), Aus- concerto in 1891 and published it as his Opus 1. Grieg, though Rachmaninoff dropped his Grie- er has been scoring great successes on the con- tria (Salzburg), Switzerland (Lucerne, Zurich) and He soon distanced himself from it and stopped gian closing apotheosis based on the middle cert platform as well. From 2002 to 2003 he was Belgium (Antwerp). playing it until he had rewritten it. section of the finale. Rachmaninoff also went to First Guest Conductor of the Jerusalem Sympho- Since 2013, the Stuttgart Philharmonic has been The new version from the revolutionary year of some trouble to sharpen the tone of unduly sen-

8 9 the festival orchestra of the Opera Festival in At the age of 5 Fabio Martino began playing his Also available Heidenheim. grandmother‘s piano; she was a piano teacher in In February 2007, the Stuttgart Philharmonic re- Sao Paulo. Seventeen years later – after intensive ceived the “Prix Rachmaninoff 2006” from the training at leading universities of music in Brazil hand of the grandson of the Russian composer and Germany Fabio Martino bought himself his for their concert cycle of all the symphonies, first Steinway grand piano. The money for this piano concertos and other orchestral works of came, amongst other, from his first major prize Sergei Rachmaninoff. of 48,000 US$ at the BNDES International Piano The artistic work of the orchestra is well docu- Competition, the most important contest in Latin mented on gramophone, radio and CD record- America. In the meantime Fabio Martino has won ings. These include orchestral works by Sergei more than 20 first prizes in piano competitions. Rachmaninoff, Alexander Skriabin, Gustav Mahler Martino doesn‘t only draw in the audience with and Ludwig van Beethoven. They are comple- his virtuoso playing; he also thrills them with his mented by the orchestra‘s DVD releases : “Maurice South American charm. The piano shooting star Ravel: La Valse, Engagement with a Waltz” and, in is viewed as a cheeky but at the same time open its world premiere recording, “Ottorino Respighi: challenger on the international pianist scene. Belkis, Queen of Sheba”. In 2019 his third album “Latin Soul” is released. With powerful piano music full of joie de vivre and radiant sounds of the composers Villa-Lobos, Ginastera, Guastavino and Guarnieri, originating from , Fabio Martino also convinces here with his fabulous virtuosity. Critics already mention Fabio Martino in the same breath as Nelson Freire, Martha Argerich, Claudio Arrau, and even link him with HC18086 . He wears his hand-tied bow tie like a trademark.

10 11 Aufnahme / Recordings: Recording: March 4 – 7, 2019, Stadthalle Sindelfingen TRITONUS Musikproduktion GmbH Stuttgart Recording Producer: Stephan Schellmann Balance Engineer & Editing: Markus Heiland

Photos: Thomas Niedermüller (Cover: Dan Ettinger & Fabio Martino) Luca Froehlingsdorf (Stuttgarter Philharmoniker)

Einführungstext / Programe Notes: Dr. Albrecht Gaub Übersetzung / Translation: J & M Berridge, Berlin

Graphic Arts: SPIESZDESIGN

℗ & © 2019 by Profil Medien GmbH [email protected] www.haensslerprofil.de Manufactured in Austria

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