Alt Und Lebenssatt“ Ahnenliste Mehl / Pfefferle
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„Alt und lebenssatt“ Ahnenliste Mehl / Pfefferle von Nikolai Wandruszka 2012/2020, Stand 30.12.2020, 3.1.2021 Fargau Inhalt: Einleitung (pp.2-4), Literatur und Quellen (pp.4-6), Methodik (p.6), Ahnenliste Mehl/Pfefferle (pp.7-231), Persönliches Nachwort (pp.232-234), Verzeichnis der Familiennamen (pp.235-256) 1 Einleitung Die vorliegende Liste1 stellt die Ahnen der Schwestern Hildegard Schmidt (*12.6.1923, +25.1.2020) und Else Mehl (*7.2.1921, +6.5.2018) dar, Mutter und Tante des Autors. Obwohl deren Lebenslauf mit St. Blasien im Hochschwarzwald verbunden ist, waren sie keine „Einheimischen“, stammten doch ihre Eltern aus Sulzfeld im Hügelland des Kraichgaues, am Fuß der Burg Ravensburg, ehemals Sitz der Ritter Göler von Ravensburg. Trotz der Zugehörigkeit Sulzfelds zur Kurpfalz, dann zu Baden (seit 1806) sind doch viele Sulzfelder ihrer Herkunft nach Schwaben: die Mehl – ursprünglich Möll – kommen von Buhlbronn (OT Schorndorf) und die Pfefferle von Herrenberg bzw. Entringen nach Sulzfeld. So hatte die Kennzeichnung der Sulzfelder als „Dachtraufschwaben“ für mich bald nicht nur eine geographische Komponente aufgrund der nahen Grenze nach Württemberg, sondern eine genealogisch-geschichtliche. Eine Karte der Herkunftsorte dieser Ahnenliste zeigt den Kraichgau und die angrenzenden nordwürttembergischen Gebiete (mit dem Neckar und seinen Zuflüssen als Achse) als Schwerpunkte an. Die ersten 10 Generationen sind unter sozialem Aspekt recht homogen, es spiegelt sich die Dorfbevölkerung mit den hauptsächlichen Berufen der Bauern und Handwerker. Die biographischen Lebensdaten sind hier meistens sehr karg und umfassen häufig nur die aus den Kirchenbüchern erhobenen Lebensdaten. Nur bis zu den Urgroßeltern können einige Details aus der erzählten Erinnerung beigesteuert werden; aus der fünften Generation ist zu David Pfefferle (nr. 24), Bürgermeister von Sulzfeld während der 1848er Revolution mehr auf uns gekommen. Sein Lebenslauf spiegelt ganz gut die Dynamik eines Revolutionsablaufes im Kleinen. Die soziale Zusammensetzung der Vorfahren verändert sich erst in den höheren Generationen durch Einheirat einer Pfarrerstochter, da in der 9. Generation der erste Pfarrer auftaucht, nämlich Wendel Bürcklin (1654-1724), zuletzt Pfarrer in Mötzingen (nr. 266). Über diesen Pfarrer sowie die Ehe Nonnenmacher/Renz (= nn. 92/93) ergeben sich Kontaktpunkte zu bekannten schwäbischen Ahnenkreisen. Während einige schon als altbekannt und gesichert geltende Verbindungen in den Niederadel kritisch 1 Die ersten Bearbeitungen sind als „Kurz-Ahnenliste Mehl“, in: SWDB 16 (1981), pp.502-503 sowie als Ms „Vorfahren von Hildegard A. Schmidt, geb. Mehl“ 1984 erschienen. Inzwischen ist das Ortsfamilienbuch Sulzfeld 1638-1957, bearbeitet von Klaus Rössler, Bretten 2003 erschienen, wo bereits einige Anknüpfungspunkte zu schwäbischen Familien aus meiner Arbeit von 1984 eingearbeitet wurden. Diese werden mit der vorliegenden Neubearbeitung erheblich ausgeweitet. 2 zu werten bzw. wegen nicht vorhandener Quellenbelege eher abzulehnen sind (Forstmeister nr.23895; Eckher nr.47788; Gaisberger/Thumb v.Neuburg nr.133705), ist dagegen die Verbindung der Uracher Koch mit den Speth v.Schülzburg über eine Bastardtochter hinreichend gesichert (nr.23877). Manche historischen Ereignisse bilden sich ebenfalls an Einzelschicksalen ab, etwa die Auswanderung nach Amerika mit Regina Pfefferle (nr.25 mit „Exkurs“) oder die Revolution von 1848/49 (nr.24): dann die Auswanderungswelle 1816/17 nach Polen, die Daniel Heinrich Mehl (nr.32) fast erfaßt hätte. Die Gegenreformation / 30jähriger Krieg hat neben Glaubensflüchtlingen auch manchen Soldaten in die Region gespült, so den Reiter Hieronymus Ettel (später Edel) aus Kottes in Niederösterreich (+1681; nr.896), oder Bartholomäus Daubenthaler aus Ruckendorf / Hrudkov bei Kaplitz südlich von Budweis, der 1659 in Aldingen a.N. gestorben ist (nr.920). Die Pestwellen der 2. Hälfte 16 Jh. bis 1. Hälfte des 17 Jh. spiegeln sich als Todesursache einiger Vorfahren2. Das gut untersuchte Phänomen der Schweizer Einwanderer - verursacht u.a. durch die genannten Pestwellen - nach dem 30- jährigen Krieg3 spiegelt sich in einer größeren Anzahl von Schweizer Ahnen: Daubwalder, Schwab (nr.454/455), Gafner (nr.909) und Bühlmann (nr.1819), Hofstetter, Eggo, Schmocker, Rupp aus Beatenberg/BE; Fuchser aus Habkern/BE (nr.1817); Dorsche/Durtschi aus dem Kanton Bern bzw. Uebeschi/Thierachern bei Thun (nr.644,1288); Guggolz, Knabgans, Abegg, Lang aus Erlenbach und Männedorf / ZH (nr.4896/7, 2449, 1225), Ackeret und Gisler aus Seuzach (nr.1226/7); Weiersmüller aus Suhr/AG (nr.2440); Mannherz aus Ganterswil/SG (nr.1000); Kuntz aus Davos (nr.880); Kramer aus Buch am Irchel/ZH (nr.882); Sprecher und Koch aus Bonstetten / ZH (nr.2713, 5428); Hierausz / Hüruss, Hägi und Hauenstein aus Ürzlikon (nr.1239, 2476/7); Heberle aus Ischersdorf (nr.1756); Jacob aus dem Berner Gebiet (nr.177); Spiess aus Uhwiesen / ZH (nr.450); Zimmermann aus Steffisburg/BE 2 Es sterben an der Pest in den Jahren 1563 (nr.5046), 1578 (nr.5982), 1565 (nr.7273, 7273, 14530, 14531, 14545), 1597 (nr.7344, 14840), 1607 (nr.6258), 1610 (nr.3148), 1611 (nr.2142), 1612 (nr.4278), 1626, Nr.1169, 1488), 1634 (nr.2500), 1635 (nr.1213, 2501, 5978, 5979), vgl. hierzu: Huber, Konstantin: „Herr, hilff selig sterben.“ Die Pest und andere Seuchen im Pforzheimer Umland zwischen 1560 und 1640, in: Der Enzkreis 10 (2003), pp.101-134. 3 Vgl. zum Phänomen Konstantin Huber, Schweizer Einwanderer zwischen Rhein, Neckar, Enz und Pfinz 1648-1740. Zum Stand der erweiterten wissenschaftlichen Neubearbeitung eines „Dauerbrenners“ des Heimatvereins Kraichgau e.V. In: Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung, Folge 17/2001, S. 283-298, sowie Huber, Konstantin: Schweizer im Kraichgau nach dem Dreißigjährigen Krieg: Projektbeschreibung - Quellen - erste Ergebnisse. - In: Trugenberger, Volker (Hg.): Genealogische Quellen jenseits der Kirchenbücher. Tagungsband zum 56. Deutschen Genealogentag 2004 in Leonberg. Stuttgart 2005, S. 283-303. 3 (nr.1484) nebst Küentzi aus Mühlethurnen / BE (nr.1485) und schließlich wohl auch die Krehbühler (nr.356); Ramstein (nr.740) sowie in Stebbach die Maag (nr.284), Funk (nr.281) und Struby/Strübi (nr.278), dann auch Müller aus Ütikon (nr.557), Meilli aus Birmersdorf-Altenberg (nr.1130) und Hochstrasser aus Birmersdorf-Landikon (nr.1131). Der früheste Zeithorizont, den man personengeschichtlich noch erreichen kann, ist der Bauernkrieg, so etwa bei den Menckler in Bönnigheim (nr.11258), Dautel aus Schlechtbach resp. Lindental (nr.1026) oder Sebastian Gauch / Coccyus (nr.8554); des weiteren die Reformation mit ihrer ersten Reformatoren- und Pfarrergeneration (Neuheller nr.6296, Schopf nr.8552, Gauch-Coccyus, Aulber etc.). Die seit dem Bauernkrieg sich verfestigende Territorialherrschaft wird auch auf der dörflichen Ebene sichtbar in der langen Auseinandersetzung der Gemeinde Sulzfeld mit den Ortsherren, den Göler v. Ravensburg. Die in dieser Phase (Dorfgerichtsordnung 1529; Wallersteinscher Vertrag 1581; Beschwerde am Reichskammergericht 1617) entstehenden Prozessakten liefern wichtige Nachweise für Personen und Familien des Dorfes. Literatur und Quellen Im folgenden können nicht alle Quellen- und Literaturbelege aufgeführt werden, ohne diese Arbeit zu überfrachten. Es werden jedoch dann genaue Literaturhinweise gegeben, wenn erstens hier nur zusammenfassende Angaben (etwa zur Biographie) gemacht werden, die andernorts vollständiger aufgeführt sind. Dies betrifft vor allem bekannte Persönlichkeiten wie Matthäus Aulber oder Sebastian Coccyus, deren Leben an anderer Stelle bereits sehr ausführlich dargestellt wurde. Zweitens erfolgen genaue Literaturangaben, sofern strittige Standpunkte in Detailfragen, wie Filiationen, biographische Details etc. vorliegen. Die Forschungslage soll hier möglichst offen gelegt werden, um weitere Recherchen zu ermöglichen und zu vermeiden, daß Vermutungen als Tatsachen übernommen werden. Zentrale Quelle waren die Kirchenbücher. Ich habe folgende Kirchenbücher selbst konsultiert: Ensingen, Erlenbach/CH und Männedorf/CH, Gniebel, Heiningen bei Göppingen, Herrenberg, Hilsbach-Weiler, Kirchentellinsfurt, Kürnbach, 4 Menzingen, Münzesheim, Pfaffenhofen, Pfrondorf, Stebbach, Sulzfeld, Waldangelloch. Folgende Kirchenbücher wurden mir durch Forscherkollegen zugänglich gemacht: Beatenberg / CH (T. Dietrich), Besigheim und Bönnigheim (Otfried Kies / Brackenheim-Hausen), Bittenfeld (Gerhard Huß / Lübeck), Buhlbronn / Oppelsbohm (Robert Mack/Backnang), Eppingen (Karl Diefenbacher) und Herrenberg (Liesl Pfefferle / Wolfach). Durch Archive oder zuständige Pfarrer erhielt ich Auskünfte aus den Kirchenbüchern von Aidlingen, Alteckendorf/Elsaß, Brackenheim, Derdingen, Hohenhaslach, Markgröningen, Neuenstein, Richen, Sigisweiler/Schmalfelden. Manche Kirchenbücher sind als Ortsfamilienbücher zugänglich wie die für Eppingen, Gaildorf, Gochsheim, Menzingen, Münzesheim, Neuenbürg/Oberöwisheim, Sulzfeld, Vaihingen/E., Zaisenhausen sowie als jüngstes die Kirchenbücher von Bittenfeld. Wertvolle Hinweise konnte ich einzelnen Monographien (etwa zu den Familien Aulber, Magirus oder Renz) entnehmen sowie publizierten Ahnengeschichten oder Ahnenlisten4. Neben den Württembergischen und Badischen Pfarrerbüchern verdanke ich manche Details zum Lebenslauf von Pfarrern besonders Pfarrer Otto Haug / Schwäbisch Hall-Steinbach sowie dem grundlegenden Werk von Christian Sigel über die evangelischen Pfarrer 5. Weitere wichtige Quellen sind das Dienerbuch von Walther Pfeilsticker sowie einige