UNIpress Monatsmagazin der ÖH Innsbruck Verlagspostamt 6020 Innsbruck, Zulassung GZ 02Z030538M, Pb.b. Aufgabepostamt 6060 Hall Nr. 1 Jan 19

Wenn die Mieten zu hoch sind, dann sollen sie doch im Hotel schlafen Rampenlicht und Krötenkot: So (un)sicher ist 261 Hotelbetten und Europäischer Wind am Arlberg Zwei Projekte des Jubiläumsjahres Innsbrucks Nachtleben kein Quadratmeter Wohnraum Seite 30 Seite 9 Seite 14 Seite 22 Studia

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Kopier- & Digital-Druck-Zentren | Verlag am Unicampus | Buchbinderei | Buchhandlungen am Unicampus UNIpress editorial Inhalt Liebe Leserinnen und Leser, Campus. zu Beginn alles Gute für das neue Jahr. Es wird Editorial 3 ein spannendes Jahr, in dem viel gefeiert wird. ÖH-Vorsitz 4 Die Universität Innsbruck feiert ihr 350-Jahr Ju- biläum. Und auch wir, die UniPress sind in Feier- Unipfarre 5 laune. Denn wir dürfen uns im Oktober selbst zu Ich habe 3 Tage lang versucht, unserem 50. Geburtstag gratulieren. Eine kleine etwas anderes zu studieren 6 Überraschung unsererseits gibt es aber bereits Fegefeuer 8 im Frühjahr. Rampenlicht und Krötenkot:

In dieser Ausgabe haben wir uns schon mal ge- Zwei Projekte des Jubiläumsjahres 9 traut, einen kleinen Blick in die Zukunft zu wa- How to remain human during winter 19 gen. Matthias Fleischmann hat die Highlights des Jubiläumsjahres zusammengefasst und sich Punkt. zwei Projekte etwas näher angesehen. Matthias Ellinger erklärt euch, warum ihr eure Neujahrs- Wahlfisch: GIVE IT A TRY VS. LET IT BE! 11 vorsätze gleich wieder vergessen könnt. Für die Titelgeschichte hat Anna Kirchgatterer einem Hotelprojekt hinterherrecherchiert. Nahe der … bedingt durch die Weihnachts- und Ferienzeit lagen uns zu Redakti- Hauptuni soll ein Wohnhaus in ein Billighotel mit onsschluss leider keine Fraktionsbeiträge vor. mehr als 250 Betten gebaut werden – in der Lan- deshauptstadt mit den ohnehin schon höchsten Titel. Mieten bundesweit. 261 Hotelbetten und kein Quadratmeter Wohnraum 22 Aber wie auch im vergangenen Jahr ist die Uni- Press auch 2019 unterhaltend. Fabian Bär hat Leben. einen Selbstversuch gewagt und verschiedene Studiengänge „infiltriert“. Christina Burgers Dein Neujahrsvorsatz ist zum Scheitern verurteilt? 12 Serie EUR-Artists bringt dieses Mal drei vielver- So (un)sicher ist Innsbrucks Nachtleben 14 sprechende Künstlerinnen aus Frankreich. Im Taxispalais verblüht die Liebe … 18

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen der Kritzelei des Monats 25 neuen Ausgabe! Eine Weltreise ins Detail 26 Lyr´Eck 26 Das Team der Unipress EUR-Artists – Frankreich 28

Kommentare und Anregungen gerne an: Aufruf 29 [email protected] Europäischer Wind am Arlberg 30

IMPRESSUM: Herausgeber und Medieninhaber: Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der Universität Innsbruck (ÖH); Josef– Hirn–Straße 7/II; A–6020 Innsbruck; Tel.: 0512/507–35505; Fax: 0512/507–35699; email: [email protected]; web: www.oeh.cc | Chefredaktion: Fe- lix Stippler | Layout&Grafik: Kurt Herran (WestPoint – design solution) | Druck: RadinBergerPrint – Innsbrucker Straße 59/III, A-6176 Inns- bruck-Völs; www.radin-berger-print.at | Anzeigenverwaltung: Studia Creative Services; Kurt Herran; Herzog–Siegmund–Ufer 15; A–6020 Innsbruck; Mobil: 0664/3165777; email: [email protected] | Auflage: 25.000 Stk. | Titelbild: Sofie Hofer | Illustrationen: Nadja Gerstl, Cayla Silbermann | Fotoquellen: UNIpress, Uni Innsbruck, WestPoint, Innsbruck Tourismus, pixabay.com, Sofie Hofer, Christina Burger, Ro- byn Dudic, Cayla Silbermann, Taxispalais, Kurt Herran | MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Felix Stippler, Johanna Beer, Anna Kirchgatterer, Christina Burger, Cayla Silbermann, Fabian Bär, Dejana Sancanin, Matthias Ellinger, Sarah Huemer, Michael Wolf, Sofie Hofer, Jakob Häusle, Matthias Fleischmann, Robyn Dudic, Kurt Herran | Redaktionschluss: 12. Februar 2019 | Nächster Erscheinungstermin: 26. Februar 2019

Unipress Seite 3 Campus. ÖH-Vorsitz

Wir werden uns bei der Stadt- und Landesregierung dafür einsetzen, dass endlich auf uns geschaut wird und Innsbruck als Studierendenstadt auch finanziell wieder attraktiver wird.

2. Verkehr

Wie im November bereits angekündigt ist das Thema Verkehr mir eine Herzensangelegenheit. Es kann nicht sein, dass alle anderen Bundesländer ein erschwingli- cheres Stadtticket haben als wir. Mit 133,50 EUR sind wir absolute Spitzenreiter was die Kosten für ein Se- mesterticket in einer Studierendenstadt betreffen. Obwohl wir eine fleißige „Radlstadt“ sind und wir Studierende gern zum Drahtesel greifen, ist es in den Wintermonaten eine Zumutung, dass wir mit dem Rad fahren müssen. Deshalb gehört als ersten Schritt ein Winterticket her, dass es uns ermöglicht in den kal- ten Monaten zu einem erschwinglichen Preis mit dem Bus zu fahren. 2017 konnten wir als AktionsGemeinschaft das Tiroler Jahresticket durchsetzen, in einem weiteren Schritt wollen wir ein günstiges Winterticket für die Stadt Innsbruck durchsetzen!

3. Digitalisierung

Meine Aufmerksamkeit gehört auch der Realisierung Liebe Kollegin, lieber Kollege! des Uni-Apps sowie dem Ausbau des Live-Stream An- gebots. Wir haben 2017 die Einführung eines Uni-Apps Happy New Year 2019 – gefordert und werden solange keine Ruhe geben, bis Ich wünsche Euch ein großartiges Jahr 2019. die App uns LFU-Studierenden zur Verfügung steht. Parallel dazu braucht es die Möglichkeit die Vorle- Lasst euch von keiner Prüfung unterkriegen, seht sungen online abrufen zu können. Die Digitalisierung Probleme als Chancen und verbringt mehr Zeit damit muss Eingang in unsere Uni und vor allem in die Lehre euch am Leben zu erfreuen, als euch zu ärgern. unserer Universität finden.

Was steht 2019 in der ÖH an? Wir freuen uns auf ein spannendes & aufregendes Jahr 2019. Wir werden Vollgas geben um für uns Studieren- 1. Thema Wohnen de die Qualität der Lehre & auch die Lebensqualität in Innsbruck zu verbessern. Hand in Hand mit euren Stu- Ende des vergangenen Jahres 2018 gab es von uns eine dienvertretungen versuchen wir, dass wir eure Studi- Kampagne zum Thema Wohnen. Wir haben euch im enzeit ein Stück weit besser machen können! Rahmen einer Umfrage zu eurer Wohnsituation be- fragt und die Ergebnisse sprechen für sich und bestä- die besten Grüße & alles Liebe tigen nur das, was die Stadtregierung ohnehin bereits weiß. Wohnen ist zu teuer und damit die finanzielle Johanna Beer Belastung für uns Studierende zu hoch. Wir brauchen (AktionsGemeinschaft) auch keine veralteten Studentenwohnheime, sondern neugedachte Wohnkonzepte.

Unipress Seite 4 Campus.

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TAIZÉ-GEBET 14.01.2019, 19 Uhr Unser monatliches Taizégebet hat ignatianische Elemente. Im An- schluss gibt es eine Agape mit Soletti und Gummibärchen etc. Wo? Kapelle der Unipfarre

SEMESTERSBSCHLUSSGOTTESDIENST 27.1.2019, 19 Uhr Jesuitenkirche

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• 7 Uhr – Frühmesse, Mo-Fr, Kapelle; Di mit anschließendem Früh- stück in der Cafteria •19-19.20 Uhr – Vesper – Abendgebet der Kirche, Mo & Mi •20 Uhr – Spieleabend, Mo, Cafeteria •19.30-22 Uhr – Probe des Gospel- & Spiritualchores • 19-20 Uhr – Sonntagsmesse, St. Johanneskirche am Innrain

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Ich habe 3 Tage lang versucht, etwas anderes zu studieren von Fabian Bär

Studierende zweifeln manchmal an ihrer Studienwahl. Besonders in den ersten drei Se- mestern möchte man alles hinschmeißen und etwas Neues probieren. Damit ihr das nicht machen müsst, haben wir einige Studien für euch getestet.

Aller Anfang ist schwer – das gilt nicht dieser paragraphischen Gestaltung an die nur für den ersten Jännermorgen, sondern Juristerei. auch, wenn es um das Studium geht. Man- chen fällt es leichter, manchen schwerer, Ich merke schnell: Es ist kein leichtes Le- sich letztendlich für ein Studium zu ent- ben. Ich lese zufällig ausgewählte Seiten scheiden, und viele Studierende denken oft im Kodex für Chemierecht und lasse mir darüber nach, wie ihr Leben wohl aussehen kaum anmerken, dass ich mich etwas da- würde, wenn sie sich doch für ein anderes für schäme, keine Armbanduhr zu tragen. Studium entschieden hätten. Da zu viel Wirkt meine Tarnung gut? Ich blicke mich nachdenken nachweislich ungesund ist, um, ich scheine niemandem aufzufallen. und Probieren selbstverständlich immer Zur Sicherheit packe ich meinen ELSA-Ku- über Studieren geht, ist es wieder einmal gelschreiber aus und notiere mir einige an der Zeit für einen Unipress-Selbstver- Paragraphen, den für diesen Artikel mög- such – in dem ich 3 Tage lang versuche, in licherweise relevanten Paragraphen – § andere studentische Rollen zu schlüpfen. 146 StGB – allerdings nicht. Nachdem ich das mehrere Male wiederholt habe, kann ich mir ein paar davon merken. Mit diesem Wissen gewappnet wage ich es, in einer Kaffeepause kurz mit einem Jus-Studenten zu reden. „Hast du auch schon die Prüfung beim Schennach geschrieben?”, frage ich, Das Ziel: der Aufbau einer Identität als um mich als einen der Seinigen zu outen. Bauingenieur, die jedem hinterfragenden Ein kritischer Blick. Habe ich den Namen Unwetter und jeder kritischen Inspektion falsch betont? Bin ich schon ein Verdächti- standhält. Als Bauingenieurwesen wandle ger? In dubio pro reo – aber was, wenn erst ich nun durch die Fakultät für Bauingeni- gar kein dubio über meine Schuldigkeit, eurwesen. Meine neue Identität: Florian, kein Jusler zu sein, besteht? jovialer „Bauli“ (eine von mir erfundene Abkürzung für die etwas zungenbrechen- Glücklicherweise kann ich unter Einsatz den Bezeichnung „Bauingenieurstudent”), des rechtlichen Instrumentes der Lüge der wahlweise mit Elan oder mit Verzweif- meinen Sitzplatz auf dieser Anklagebank lung versucht, den Zusammenhalt unter auf – und mich wieder in die heiligen den Baulis zu fördern, indem er Parties or- Hallen des Historischen begeben – denn ganisiert. Wird mir das gelingen? das ist nun mein Leben, auf unbequemen Nein. Bereits meine erste Aktion, die Holzsesseln, in langen Lernsitzungen und Ankündigung einer Bauingenieursparty abendlichen Ausflügen in die Bar Centra- im Dachsbau, der zu diesem Zweck zur le. Würde ich weitermachen, die Monate „Dachsbauingenieurspartylocation“ um- würden zu schlagwortartigen Fächerna- funktioniert werden hätte sollen, scheitert men. Die Jahreszeiten wären Strafrecht, grandios, und zieht als einzige Reaktion Europarecht, Verfassung. Bürgerlich. Alles mehrere Austritte aus der Bauli-Whats- überstrahlt vom gleißenden Gelb meiner appgruppe mit sich. Auch meine gut ge- neuen Sonne – dem Kodex. meinte Nachricht bezüglich einer Prüfung Montag – Jus zum Thema Festigkeitslehre führt nur zu Dienstag – Bauingenieur weiteren Austritten. Nicht nur aller Anfang Bewaffnet mit einem gelben Buch, das ist, auch aller Abschied fällt schwer. War es Kodex heißt und eigentlich nicht mir ge- Heute bin ich Bauingenieur. Zu diesem überzogen, meine neuen Studienkollegen hört, sitze ich bereits am Vormittag im Zweck habe ich bereits vor einigen Wo- gleich zu ermutigen, die Festigkeitslehre historischen Lesesaal der Hauptbibliothek. chen unter der Mithilfe eines bauingeni- zur Bestigkeitslehre zu machen? Oder da- Unauffällig bekleidet mit Hemd, Sakko, eurlichen Komplizen eine Whatsapp-Grup- für sorgen zu wollen, dass wir Bauingeni- und brauner Cordhose mache ich mich in pe für Bauingenieurstudenten infiltriert. eure nach der Prüfung zu Blauingenieuren

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werden? Wurde mein herzliches „Bau Auf“ am Ende jeder Nach- der eineinhalb übersetzenden hours (das bedeutet Stunden) wer- richt als nicht herzlich genug – oder gar unherzlich empfunden? de ich etwas frecher: Ich melde mich, übersetze überzeugend und Diese Gedanken bauen sich in meinem Kopf zu einem Wolken- übersitzend auf dem Stuhl, den ich nie besitzen hätte sollen, in kratzer aus Ziegelsteinen des Zweifels auf, und auch außerhalb der Sprache, die nicht meine ist, in der Lehrveranstaltung, die ich meines Geistes bröckelt meine bis dato gelebte bauingenieurstu- eigentlich nicht besuchen dürfte. Alles läuft nach Plan. dentische Identität. Die Bauingenieur-Florian-Fassade bekommt Aber was ist der Plan? Ist der Plan, jeden Tag etwas anderes studie- langsam tiefere Risse, wird von ihnen durchzogen und droht, an ren zu wollen, nicht doch auch ein artikelgewordener if-sentence? ihnen zu zerbrechen. Genauso zerbricht die Whatsapp-Gruppe Sind diese meine jus- bauingenieur- und trawistudentischen Tage langsam aber sicher an den Austritten, die meine Versuche, er- nicht nur kalendarische Abschnitte, die sich in den hypotheti- baulichen Zusammenhalt zu pflegen und zu fördern, mit sich zie- schen Abgründen des was-wäre-wenn verlieren? Neujahrsvorsatz- hen. Manchmal ist die Wirklichkeit doch hässlicher als es selbst hafte Baumaterialien, aus denen man sich jeweils nur für kurze das Viktor-Franz-Hess-Haus zu sein vermag. Die Whatsapp-Grup- Zeit neue Angewohnheiten, neue Tagesstrukturen, ein neues Ich pe wird zu einem Lehrstück für Statik, sie ist an den Grenzen ihrer bastelt, um dann doch wieder den und in den alten Gewohnheiten Belastbarkeit anbelangt, das Tragwerk kostet den Geschmack von zu verfallen? Vielleicht ist es an der Zeit, dieses Experiment abzu- Unerträglichkeit, und es hagelt mittlerweile nicht nur Austritte, brechen. Das „if“ zu streichen, stattdessen vermehrt in Ist-Sätzen sondern auch Anschuldigungen bezüglich meiner Unbauingeni- zu denken, und sich die vorgenommenen Veränderungen länger eurlichkeit. als einen Tag vorzunehmen. Und auch wenn aller Anfang schwer Bevor ich meinen Status als Bauingenieurstudent mittels mehre- ist – vielleicht ist es an der Zeit, mit den Experimenten aufzuhö- rer whatsapplicher Tiraden verteidigen kann, beschließe ich, die- ren, und anzufangen, Vorgesetztes zu Umgesetztem zu machen. se Baustelle zu verlassen. Mein Einwirken als äußere Last hat nur Spannungen und Verformungen zur Folge. Es gelingt mir nicht, zu Frohes neues Jahr! bauen, was ich bauen wollte – was letztendlich bedeutet, dass ich wohl kein guter Bauingenieur wäre.

Mittwoch – Translationswissenschaft

M. steht um 15:20 vor der Neuen Mensa. Er ist mein Kontakt in die wun- derbare Welt der Translationswissen- schaften, und ich treffe mich mit ihm, um ein Englisch-Se- minar zu besuchen. Da diese Aktion nicht mit der Lehr- veranstaltungslei- terin abgesprochen ist, sitzen wir im hin- teren Teil des Rau- mes und vertrauen darauf, dass meine Anwesenheit unter den ca. 23 anderen Personen nicht auffällt. „Hello.“ Noch bin ich nicht aufgeflogen, aber die Achselbereiche meines Pullovers weisen schon erste Schweißflecken auf. Mein STUDENTSNIGHT Plan stellt sich als nicht unlöchrig heraus, als die Professorin be- ginnt, Blätter mit Übungsaufgaben auszuteilen. Sie erreicht unse- ren Tisch und ich schaue weg, was vermutlich kein unbedingter Hinweis auf den geringsten Hauch einer meinigen Anwesenheits- berechtigung ist. Sie bewegt sich wieder nach vorne und ich mei- MO: Heineken EUR 2,90 ne Augen auf den ausgeteilten Zettel – gelückentexte if-senten- SO: Heineken Pitcher 1,5 liter EUREUR 9,90 9,90 ces. Ich rate mich durch hypothetische Sätze. If I had decided to DI: DI:Red Orangerie Hot Pulled Pork Burger Burger EUR 9,90 become a translator, I would do this every day. Mein Sitznachbar FR: Prosecco 0,7 liter EUR 14,90 flüstert mir entgegen, dass sich die Professorin noch zweimal um- gedreht und mich angeschaut hat, bevor sie wieder vor die Stu- SA:SA: Shorty Shorty Night NightEUR 2,10 EUR 1,90 dierenden getreten ist, aber ich höre kaum zu. Ich hangle mich von word zu word, spiele alle möglichen und unmöglichen Über- setzungen durch, beschreite langsam aber sicher meinen Weg Maria Theresien Straße 10 vom Untersetzer zum Übersetzer. Abgeben will ich meine nun www.orangerie-innsbruck.at selbstbewusst und selbstverständlich mit Kugelschreiber gefüll- ten Lückentexte am Ende der Übung lieber doch nicht. Im Laufe

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Fegefeuer

von Fabian Bär

„Fegt mich weg!“ lauten die letzten Worte des hinwegsterbenden Philosophen Sören Kierkegaard, bevor er den Sprung vom Sprungbrett des Lebens in den Swimming Pool des Todes vollzieht. Genauso könnten das aber auch die letzten Worte allen bodenbeschmutzenden Drecks sein, mit dem die Reinigungskräfte der Universität Innsbruck Tag für Tag fertig werden müssen. Beleuchten wir eine Aufgabe, die selten mit der Universität in Verbindung gebracht wird – aber zweifelsohne wichtig ist.

Verzweiflung! „Die Krankheit zum Tode“, und die Vermittlung zwischen den zustän- Manche Gebäude, fährt Rettinghausen so Sören Kierkegaard, ist allein die Ver- digen Reinigungsfirmen und der Universi- fort, seien schwieriger zu reinigen als zweiflung. Nun hat Verzweiflung viele tät. In ihrem Beruf gehe es vor allem da- andere – beispielsweise das USI samt Gesichter. Seien es die der lernenden Stu- rum, die Waage zwischen der Universität, Schwimmbad, Sauna und Garderoben. dierenden in der Bibliothek, die der christ- den Studierenden und den Reinigungsfir- Doch Schmutz ist nicht das Einzige, mit lichen Existenzialisten angesichts des sich men zu halten, wie sie mir im Verlauf des dem Reinigungsfirmen zu kämpfen haben. zu sich selbst verhaltendem Verhältnis des Gesprächs erklären wird. „Die Reinigungsfirmen tun sich schwer Selbsts und aller damit verbundenen Pro- Etwa 70 bis 80 Reinigungskräfte sind an damit, Personal zu finden. Wir sind -ver bleme, oder die der wartenden Studieren- und mit der Universität Innsbruck be- traglich abgesichert, dass die Universität den, deren Weg zur Toilette durch einen schäftigt. Ihr Arbeitstag beginnt um 6 Uhr gereinigt werden muss, dass jede Raumart Reinigungswagen zeitweise blockiert ist. morgens, bis 10 Uhr vormittags geht die nach ihren Bedürfnissen gereinigt werden Es sind Momente wie letzterer, die vor Hauptarbeitszeit. Danach, um 15 Uhr, wird muss, aber den Firmen fällt es schwerer, Augen führen, dass eine Universität nicht erneut bis 20 Uhr gereinigt. Früher wurde weil man kaum mehr jemanden findet.“ nur Studierende und Dozierende benötigt, diese Arbeit von drei verschiedenen Rei- Besonders an kleineren, abseits liegenden um zu funktionieren. Es braucht auch Men- nigungsfirmen übernommen, seit Herbst Arealen falle es immer schwerer, Personal schen, die das Gebäude instand halten, re- 2017 ist nur mehr eine Firma zuständig. zu finden, da hier noch Anfahrtszeit und parieren und reinigen. Doch wer sorgt sich Neuausschreibungen zur Beauftragung der Transport von Reinigungsmitteln mit eigentlich um die Reinigung der Universi- von Reinigungsfirmen finden regelmäßig anfallen. „Die Zeiten für die Reinigungsfir- tät, wie wird ihre Sauberkeit sichergestellt, statt. Aber wie werden diese Reinigungs- men werden immer schwieriger, und somit was gibt es dabei zu beachten - und welche arbeiten nun vorgenommen? auch für uns Nutzer.“ Probleme können dabei entstehen? „Wir haben drei große Areale, Technik, In- Abschließend kritisiert Rettinghausen Fragen, deren Antworten man zwar über- nrain, Sowi, viele mittelgroße wie Atrium auch das Image des Berufes: „Reinigungs- all suchen, aber letztendlich im siebten und USI, aber auch viele kleine Häuser. personen werden oft nicht gern gesehen Stockwerk des ÖH-Gebäudes finden kann. Diese Häuser werden alle über ein Leis- und nicht bemerkt, bemerkt werden sie Dort befindet sich das Büro von Eva Ret- tungsverzeichnis gereinigt. Die Reini- nur, wenn die Reinigung nicht stattfindet. tinghausen. Seit 13 Jahren ist sie für die gungsfrau weiß genau, wie sie ein Büro zu Reinigungskoordination der Universität reinigen hat. Sie sollte eine gewisse Zeit Am Schluss noch ein gutes Lob für die Rei- Innsbruck zuständig. Zu ihren Aufgaben- dafür brauchen, nicht zu wenig, nicht zu nigungsfirma, jede Reinigungsdame, jeden bereichen zählen unter anderem die re- lang. Eigentlich müsste jedes Büro, jeder Reinigungsherren – es sollte sich niemand gelmäßig stattfindenden Ausschreibungen Hörsaal, gleich gereinigt werden – eben zu schade dafür sein.“ für die Reinigung der Universitätsgebäude anhand dieses Leistungsverzeichnisses.“

’ ROK AROUND THE WOH DIE GANZ WOHE VOLES PRO AM Cult re Clash MO Bier & Spiel DI Coktail Sesion MI D Make Nightlfe grat gain FR Friday on my ind SA Kelrknipe SO Tator Zap­

UnipressZAP Seite 8 IBK MUSIC 18–02 UHR W W.ZAP.AT BAR BEST IN HE W ST RECHENGASSE 5 - since 1991 - Campus. Jubiläum

Rampenlicht und Krötenkot: Zwei Projekte des Jubiläumsjahres von Matthias Fleischmann

Die Leopold-Franzens-Universität wird 350 Jahre alt und ganz Innsbruck feiert. Wie wird dieses Jubiläum zelebriert und wo liegen eigentlich die Wurzeln der Landesuniversität?

• Ganzjährig

o UIBK Geocaching

o Forschungsprojekt Frosch im Was- sertropfen

© Gerhard Berger © Gerhard o Vielzahl von Ausstellungen, Tagun- Das Jahr 2018 ist vorbei und die 350-Jahr- sern fortpflanzen zu können. Der Erfolg gen und Führungen (nähere Infos auf feier der LFU steht vor der Tür. Die UNI- des Forschungsprojektes hängt dabei auch der Website der LFU) Press stellt euch zwei der Projekte vor, die von der Beteiligung der Bevölkerung ab. im Rahmen des Jubiläums auf die Beine Interessierte erhalten spezielle „Besamm- gestellt wurden. Nebenan findet ihr außer- lungskits“, mit denen sie Wasserproben • 11. Jänner: dem eine Timeline mit einer Auswahl an aus Kleinstgewässern und naturnahen Neujahrsempfang des Rektors weiteren Veranstaltungen. Teichen entnehmen können. In den Pro- Was wäre ein Rockkonzert ohne seinen Ro- ben lassen sich Spuren von sogenannter adie, der dafür sorgt, dass alles reibungslos Umwelt-DNA, oder eDNA (environmental • Film: über die Bühne geht? Er steht zwar nicht DNA) nachweisen. Diese befinden sich in Wir sind Uni Premiere im Rampenlicht, doch ohne ihn würde es Kot, Hautschleim oder anderen Rückstän- keine Show geben. Auch die LFU hat ihre den, die von Tieren in kleinen Mengen ins Roadies. Menschen, die Tag für Tag dafür Wasser abgesondert werden. Anhand die- sorgen, dass die Universität funktionieren ser DNA können die Forscher die genauen • 31. Jänner: kann. Insgesamt beschäftigt die Universi- Verbreitungsgebiete der 13 in Tirol heimi- Eröffnungskonzert „unified“ tät Innsbruck über 4.500 MitarbeiterInnen, schen Amphibiengattungen bestimmen. GärtnerInnen, RestaurateurInnen, Putz- Das Projekt will zeigen, wie sehr diese kräfte und Ansprechpersonen in jedem Arten bedroht sind, denn ihre Bestände • 26. Und 27. April: Bereich des Uni-Lebens. Das Filmprojekt schwinden trotz Schutzmaßnahmen ste- Campus-Tage Technik „Wir sind Uni“ will diese fleißigen Helfer tig. Tirols Kleinstgewässer könnten diesem nun ins Rampenlicht rücken und dabei die Trend entgegenwirken. Schnittstellen zwischen Wissenschaft und • 14.-16. Juni: Verwaltung aufzeigen. 50 Mitwirkende tre- Fest der Wissenschaft ten vor die Kamera und präsentieren ihren Arbeitsalltag. Der Film wurde von einem fünfköpfigen Projektteam mit Unterstüt- • 3. Juli: zung Tiroler Filmemachers Martin Venier Sommerfest für Uniangehörige produziert. Sehen könnt ihr ihn erstmals am 11. Jänner beim Neujahrsempfang des ’ Rektors in der SOWI Aula. Danach wird AROUND THE WOH er noch bei mehreren Veranstaltungen im • Sommersemester: ROK Laufe des Jubiläumsjahres gezeigt. Also Dialekt Schnitzeljagd „Scheinwerfer an!“ für die Roadies der LFU. DIE GANZ WOHE VOLES PRO AM „Was quakt in den Tiroler Teichen?“ MI Cult re Clash Dieser Frage geht das Forschungsteam • Woche um den 15. Oktober: MO Bier & Spiel DI Coktail Sesion des Projektes „Frosch im Wassertropfen“ Festwoche FR Friday on my ind nach, welches sich mit der Verbreitung Gerstl © Nadja „350 Jahre Universität Innsbruck“ D Make Nightlfe grat gain von Tiroler Amphibien beschäftigt. Für all SO Tator Zap­ jene, die nicht wissen, von welch wunder- SA Kelrknipe samen Wesen hier die Rede ist: Amphibien • 20.-22. November: sind Wirbeltiere, die zwar an Land leben, Bei Interesse oder weiteren Fragen könnt Diskussionsforum: Zukunft denken jedoch auch mit vielen Unterwasser-Fea- ihr euch an Prof. Dr. Michael Traugott vom tures ausgestattet sind, um sich in Gewäs- Institut für Ökologie wenden. ZAP IBK MUSIC 18–02 UHR W W.ZAP.AT BAR BEST IN HE W ST Unipress Seite 9 RECHENGASSE 5 - since 1991 - am WIFI Campus Innsbruck

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Es ist wieder soweit: Panik greift in der Uni um sich, denn die alljährliche Prüfungsphase steht vor der Tür. Und erneut steht man vor dem Dilemma: Trete ich an oder lass’ ich’s sein? Auch der Wahlfisch hat sich diese Frage gestellt.

Was können wir denn Wer sich viel vornimmt, verlieren? dem kann auch viel misslingen!

Von Julia Flunger Von Dejana Sancanin

So langsam nähert sich das Ende des Semesters und die letzten Als Studierender kennt man es doch: Manchmal kommt man Prüfungen rücken uns immer mehr zu Leibe. Und das mit rasen- vor lauter Lernen für eine Prüfung nicht zum Lernen für eine der Geschwindigkeit. Liebe Fischgemeinde, wer kennt dieses Prüfung. Vor allem wenn sich ein Semester dem Ende neigt, be- Gefühl der Ohnmacht nicht: Ein unüberwindbarer Berg an Klau- kommt man oft das Gefühl, man versinke zwischen den Seiten, suren steht an und man hat einfach wieder einmal zu die zu lernen sind. Dann kann es schon einmal spät begonnen zu lernen. Wenn man genau weiß, passieren, dass innerhalb von kurzer Zeit dass die zwei Stunden Vorbereitung, die sich mehrere Prüfungen anstehen. Die auf die letzte Prüfung noch ausgehen, nie- Momente dieser Erkenntnis sind mals reichen werden, um ernsthaft auf Momente, an denen man sich eine positive Note hoffen zu können. wünscht, ein Tag hätte mehr Auch wenn es sich nach Kamikaze Stunden. Doch so verlo- anhört, was hilft, ist immer noch ckend und schön diese meine Lieblingstaktik „Augen Vorstellung von mehr zu und durch“. Dann nimmt Vorbereitungszeit man eben die zwei restlichen auch sein mag, früher verbliebenen Stunden und oder später holt uns macht das Beste draus. Ein- die Realität auf den mal so viele Details des Prü- Boden der Tatsachen fungsstoffes bis in die letzten wieder zurück und Gehirnwendungen stopfen es kommt zum Un- und auf dem Weg zur Uni vermeidlichen: Man APRIL 2019 vorsichtshalber mehrere Pakte muss sich nun ent- 09:00 bis 15:00 mit dem Schicksal schließen. scheiden, ob man zu 25 Positive Note gegen bereitwil- allen Prüfungen antre- liges Saugen der WG, stunden- ten möchte oder es doch langes Ausharren auf eher spaß- sein lässt. Man kann auch befreiten Familienfeiern oder das versuchen innerhalb von Versprechen, der Mama niemals mehr kurzer Zeit sich so viele Seiten die Schmutzwäsche zum Waschen zu brin- einzuprägen wie nur möglich, aber gen. Denn ganz ehrlich, irgendwo tief in uns sein wir uns doch ehrlich. Das bringt drin existiert die Hoffnung noch, die Prüfung doch doch alles gar nichts. Wieso drei, vier Tage zu bestehen und nicht die ganzen Ferien in der Bibliothek vor der Klausur die Nächte durchbüffeln und ris- sitzen zu müssen und zu lernen. Vielleicht hat man Glück und kieren, dass man schlussendlich keine einzige Prüfung besteht? GESTALTE wenn nicht, was ist verloren? Ein Prüfungsantritt, ja, aber das soll- Dann würde der ganze Stress nur unnötigerweise von vorne be- am WIFI Campus Innsbruck DEINE te es einem wert sein. Schlussendlich gehen wir doch jeden Tag ginnen, nämlich spätestens am Ende der Semesterferien. Nicht irgendeine Art von Risiko ein. Sei es, wenn man beim Ausgehen ohne Grund hat sich unsere Studentenvertretung für mehrere ZUKUNFT! noch auf einen Drink länger bleibt und damit riskiert, erst um 5 Klausurantritte engagiert, weswegen es viel sinnvoller ist, sich Uhr in der Früh ins Bett zu torkeln, oder wenn man wieder einmal die Prüfungen aufzuteilen. Je nach Menge des Lernstoffes einfach Hier finden Sie uns, WIFI Campus Innsbruck – C 301 – Egger-Lienz-Straße 120 – A-6020 Innsbruck auf die Schlummertaste drückt und die Chancen damit drastisch die erste Hälfte der Prüfungen bei den ersten Klausurterminen minimiert, den Bus noch zu erwischen. Hier ist ein Prüfungsan- antreten, die zweite Hälfte bei den zweiten Terminen und soll- 05 90 905 - 72 18 [email protected] wda-innsbruck.at tritt weniger alles, was auf dem Spiel steht, aber zu gewinnen gibt te dann doch noch eine Prüfung schiefgegangen sein, hat man in es eine erledigte Klausur. Also liebe Fische, diese Situation ist klar den meisten Fällen immer noch einen dritten Prüfungstermin. So wie unser Wasser im Aquarium: Give it a try – wir haben viel öfter spart man sich viel Zeit, Stress und vor allem Nerven. Glück, als wir denken (ich spreche hier aus Erfahrung, ihr könnt mir vertrauen)!

innsbruck • neben Metropol Kino • mediacopie.at Unipress Seite 11 Leben. Vorsätze

Dein Neujahrsvorsatz ist zum Scheitern verurteilt von Matthias Ellinger

Die Katerstimmung der Silvester-Party mag verflogen sein. Aber spätestens, wenn wir uns an die alkoholgeschwängerten Neujahrsvorsätze erinnern, wird uns wieder ein biss- chen schlecht. Im Hinterkopf wissen wir ohnehin, dass wir uns auch dieses Jahr nicht an sie halten werden.

Das vergangene Jahr liegt hinter uns, das neue vor uns. Gemeinsam haben wir den Jahreswechsel mit Familie, Freunden, be- kannten oder unbekannten Menschen allzu gebührend gefeiert – so manch ei- ner wahrscheinlich sogar bis in die frühen Morgenstunden des ersten Jänners. Meist ist es dann soweit, dass wir auf dem harten Boden der Realität landen und das erste Mal seit geraumer Zeit wieder mit ihnen konfrontiert werden, unseren Neujahrs- vorsätzen.

Sei es der Wunsch nach einem gesünderen Lebensstil, das Vorhaben mehr Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen oder das Bemühen, sich selbst und das Leben im Allgemeinen nicht mehr immer so ernst zu nehmen, die Palette an potenziellen Neu- jahrsvorsätzen scheint nahezu unendlich. Doch so unzählig unsere Vorsätze auch sind, so herausfordernd ist es, sie im neu- en Jahr dann auch in konkrete Taten umzu- setzen. Diese Problematik erkannte schon Alles, was die WG braucht Johann Wolfgang von Goethe: „Gut ist der Vorsatz, aber die Erfüllung ist schwer.“ 2 1001 m Indoor-Flohmarkt – Einer der Hauptgründe, warum wir mit un- 1001 m2 Wohnliches, Praktisches und seren Neujahrsvorsätzen scheitern, liegt bereits in der Definition des Vorsatzes Spezielles aus 2. Hand selbst. Der Duden beispielsweise definiert einen Vorsatz als eine feste Absicht, einen festen Beschluss, um etwas Bestimmtes zu erreichen. Im Vergleich zu einem Ziel Second Hand ist der Vorsatz etwas Unverbindliches, ein Wunsch oder ein Vorhaben. Ein typischer doppelt schön Vorsatz zum Jahreswechsel könnte folgen- dermaßen lauten: „Ich möchte im kom- menden Jahr gesünder leben.“ – soweit so gut. Aber: Was ist denn dieses „Gesünder Leben“ und wann ist denn „im kommenden Jahr“? Um diesen Neujahrsvorsatz einhal- ten zu können, muss man seinen Wunsch holt es, hat es, bringt es ... also auf ein konkretes Ziel herunterbre- chen. Dieses sollte nicht nur realistisch, Mo – Sa 9 – 18 Uhr · Haller Straße 43 · 6020 Innsbruck sondern auch konkret, messbar und termi- niert formuliert sein. Einen solchen „über- www.horuck.at arbeiteten“ Neujahrsvorsatz könnte man auf nachstehende Weise formulieren: „Ab

Unipress Seite 12 rz_inserat_6020_73x109,3.indd 1 11.02.15 12:04 Leben. ©Bernhard Hörtnagl, ©MCI-Spiluttini

sofort werde ich bis Ende April, 3-mal die runtergeht ist fehlender Spaß bei der Woche für 15 Minuten Yoga machen und Umsetzung. Wenn uns Veränderungen damit zur Gesundheit meines Körpers auf Dauer keine Freude bereiten, finden beitragen.“ wir meist gute Gründe sie nicht weiter- zuverfolgen. Spaß ist ein stark unter- Auch fehlende Klarheit in Form eines schätzter Erfolgs- und Motivationsfaktor nicht vorhandenen Warums trägt oft in Bezug auf die Fortführung unserer dazu bei, dass unsere Neujahrsvorsätze Vorsätze. Daher sollten wir speziell bei auf Dauer nicht funktionieren. Nur wenn der Wahl unserer Neujahrsvorsätze nicht wir wissen, warum wir etwas erreichen nur danach entscheiden was uns gut tun wollen, finden wir den Weg zum Wie und würde, sondern worauf wir auch wirklich OPEN auch die nötige Energie, um besagtes Lust haben. Wie zu verwirklichen. DDazu müssen wir uns jedoch ernsthaft mit unseren Neu- Neujahrsvorsätze als eigene Gewohn- HOUSE jahrsvorsätzen auseinandersetzen und heiten zu etablieren ist selten einfach. uns die Frage stellen, ob wir tatsächlich Es braucht dafür Zeit und Selbstdisziplin. bereit sind ausreichend Zeit, Energie Deshalb sollte man nicht zu streng zu und Ausdauer in die Realisierung unse- sich selbst sein, wenn einem ein Vorsatz Alle Infos zu Studium res Vorsatzes zu investieren, um danach nicht gleich gelingen sollte. Auch wäh- und Weiterbildung auch die Resultate zu erhalten, von de- rend des Jahres ist es möglich, an seinen nen wir innerlich überzeugt sein müssen, Zielen weiterzuarbeiten. Unverzichtbar dass sie für uns erstrebenswert sind. dabei ist lediglich, dass man den Stein SA, 26.01.2019 selbst ins Rollen bringen muss. Denn wie Der Grund, wieso womöglich der Groß- sprach Goethe einst: „Der Wille lockt die 9 – 14 Uhr teil unserer Neujahrsvorsätze den Bach Taten nicht herbei.“ Alle Infos zum Programm und Örtlichkeiten unter

Unipress Seite 13 www.mci.edu/openhouse Leben.

So (un)sicher ist Innsbrucks Nachtleben von Felix Stippler

„Innsbruck ist die neue Bronx“, „In der Nacht kann man sich wirklich nicht mehr hinaus trauen“, „Was ist bloß los in dieser Stadt?“. Zumindest online scheinen solche Meinungen populär zu sein. Angefeuert wurde die Diskussion nachdem ein 21-jähriger Vorarlberger in den Bögen niedergestochen wurde und kurz darauf starb. Aber muss man sich in Innsbrucks Nachtleben wirklich fürchten?

In der Bogenmeile ist es noch ruhig. So- wird viel diskutiert. Darüber, ob Inns- gar, nach Drogenhandel und Körperverlet- lange die Sonne scheint, hört man nur den bruck überhaupt noch sicher sei; ob man zungen seien jetzt sogar „Morde“ in Inns- Lärm der Baustelle. An der Kreuzung zur sich nachts noch allein vor die Tür trauen brucks Nachtleben an der Tagesordnung. Museumstraße bleibt man unweigerlich kann. Manche vergleichen die Stadt mit stehen. Hier wurde vor mehr als einem Problemvierteln wie der Bronx in New „Das ist zum Glück falsch. Solche Delikte Monat ein junger Mann getötet. Seitdem York. Manche Facebook-User meinen so- sind in Innsbrucks Partyszene die Ausnah- me“, widerspricht Polizeisprecherin Sabine Reinthaler. Dieser Meinung ist man auch in den Bögen selbst. „Kleinigkeiten passieren immer wieder. Aber so schreckliche Dinge wie mit dem Burschen zum Glück nicht“, erzählt ein Kellner in seinem Lokal. Da- vor, auf der Straße, ist es inzwischen alles andere als ruhig. Grüppchen ste- hen beisammen © Fotos Sofie Hofer Sofie © Fotos

und unterhalten sich vor den Clubs, aus denen Musik dröhnt. Im einen hämmert ein Bass im 4/4- Takt, im anderen läuft Reggea.

Sorgenkind Bogenmeile

Die Bögen haben einen schlechten Ruf. Da ist sich auch der junge Kellner sicher. „Wenn die Leute Bögen hören, denken sie oft an Drogen und Kriminalität. Obwohl die Polizei zu anderen Lokalen genauso oft gerufen wird wie hierher.“ Das kann die Polizei selbst auch bestätigen. Einen richtigen Hotspot in Innsbruck gebe es gar nicht, sagt Reinthaler: „Überall wo es viele Lokale, viele Menschen und viel Alkohol gibt, kann eine Situation eskalieren. Dass das eher in der Innenstadt und der Bogen- meile passiert, als in einem kleinen Café, ist klar.“ Manchmal werde man am selben Abend zehnmal zum selben Lokal gerufen. Manchmal sei das aber auch nur wenige Male pro Woche der Fall.

Unipress Seite 14 Leben.

Unterdessen bleibt es auch in der Innen- stadt alles andere als ruhig. Dort streiten sich zwei Männer – an den Grund dürften sich beide am nächsten Tag nicht erinnern. Ihre Begleiter trennen sie, die Polizei wird nicht gerufen. Wenig später gibt einer dem anderen ein Bier aus. Eine Szene, wie sie wohl jeder Lokalbesucher kennt. Egal, ob sie sich in den Bögen abspielt oder nicht. Obwohl: Im Hintergrund gibt jemand beim Karaoke seine Version von Helene Fischers „Atemlos“ zum Besten. Das dürfte in den meisten Bögenlokalen eher selten vorkom- men.

Hauptsächlich klein kriminelle Delikte

Die Sirene und das Blaulicht kommen nä- her - und rauschen vorbei. „Es gibt immer betont Reinthaler. Ein Drogendeal dürfte Stadt das Sicherheitsgefühl verstärken wieder Schwerpunktaktionen in verschie- auch vor der tödlichen Messerattacke im und mögliche Straftaten verhindern, heißt denen Gegenden, wo es immer wieder November vorangegangen sein. Diese sei es von der Polizei. Außerdem stehe man im zu Vorfällen kommt“, erklärt Reinthaler. aber nicht die Ursache für die seit Novem- permanenten Austausch mit den Bürgern. Dabei handle es sich um die verschiedens- ber geltende Waffenverbotszone gewesen. Richtig fürchten muss sich in Innsbrucks ten Tatbestände. „Am häufigsten sind Wie der Name leicht erahnen lässt, ist das Nachtleben also niemand. Sofern man sich jedenfalls kleinkriminelle Delikte.“ Etwa „Mitführen von Waffen und gefährlichen nicht selbst grob daneben verhält. „Es rei- Diebstahl oder Körperverletzung. Wenn Gegenständen untersagt.“ Die Polizei darf chen die ganz normalen Präventionstipps, jemand zu viel Alkohol konsumiert, sinkt Verdächtige durchsuchen. Wer gegen das um sicher zu bleiben“, sagt Reinthaler. die Hemmschwelle. Und schon fehlt eine Verbot verstößt, muss bis zu 500 Euro Dazu gehört allen voran ein gemäßigtes Geldtasche oder jemand schlägt zu. „Da- Strafe zahlen. Konsumverhalten. Wer sich selbst und bei bleibt es meistens aber auch. Schwere seine Umwelt nicht mehr richtig wahr- Körperverletzungen oder gravierendere Selbst sicher bleiben nehmen kann, wird eher zum Opfer - oder Delikte kommen äußerst selten vor“, sagt zum Täter. Auf das eigene Getränk sollte die Polizistin. Die Stadt versucht in letzter Zeit, das Inns- man zwar ein Auge haben, allerdings seien Auch Drogen sind im Nachtleben allge- brucker Nachtleben sicherer zu machen K.O.-Tropfen keine große Gefahr in Inns- genwärtig. „Drogenbesitz ist illegal und – oder heller. Sowohl die Bögen als auch bruck, heißt es von der Polizei. Sicherer ist sofern welche sichergestellt werden, muss der Rapoldipark haben unlängst eine neue man, wenn man in der Gruppe feiern geht. der Besitzer mit einer Anzeige rechnen“, Beleuchtung bekommen. Damit wolle die Und mehr Spaß hat man auch. Fun Pipe KPark Kühtai SuperPipe | FreeStyle | SnowCross | KidsPark Täglich Gratis-Skibus Innsbruck – Kühtai

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Unipress Seite 15 Leben. Service

Veranstaltungskalender Jänner´19

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06.02.19 UK SUBS 16.02.19 WE ARE SCIENTISTS 27.04.19 AUTONOMICS

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12.01.19 DONNERBALKAN: DECADENCE 18.01.19 HHANOI ACOUSTIC SPECIAL

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05.01.19 DAVID BOWIE TRIBUTE NIGHT BY LADY STARDUST! 12.05.19 KLUB KAMELEON III 19.02.19 NOISE RITUAL, VOL. V 04.02.19 TRIPTONUS

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16.01.19 MAX VON MILLAND 27.03.19 FOLKSHILFE 26.04.19 GRANADA 17.05.19 JOSH.

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09.01.19 DONOTS 19.01.19 PUSSY RIOT

LiveStage www.livestage-tirol.com *Gültig bis 31.01.2019 05.01.19 NEW YEAR‘S POP PUNK 30.03.19 SPH BANDCONTEST 06.04. HAMMER KING | DEMONS DREAM | VZ Komma Wörgl INTO THE TEMPEST www.komma.at

Music Hall 31.01.19 BSOM – www.music-hall.at BROTHERS AND SISTERS OF MERCY (CHAPEAU KONZERT/STAGEBAR) 08.02.19 PHILIPP POISEL – 10 JAHRE CLUBTOUR 2019 23.03.19 FIDDLER´S GREEN 09.02.19 STAHLZEIT 20.04.19 KISSIN´ DYNAMITE WEEKENDER presents 26.04.19 MOTHERS FINEST Rathaussaal Telfs www.telfslebt.at Kulturfabrik Kufstein www.facebook.com/weekenderclub www.kulturfabrik.at 09.02.19 JOHN CORABI – SOLO (U.A. THE DEAD DAISIES) 16.01.19 Max von Milland@ Treibhaus Innsbruck 13.02.19 URIAH HEEP & NO BROS 12.01.19 KuFa Rouge VI 06.02.19 SAMANTHA MARTIN 16.02.19 We are Scientists@ p.m.k. Innsbruck Kulturlabor Stromboli Hall 16.02.19 KELLER STEFF BIG BAND www.stromboli.at 28.03.19 THE TIP 22.03.19 Krautschädl@ Kulturfabrik Kufstein

05.01.19 ORIENT OKZIDENT EXPRESS Kulturquartier Kufstein 27.03.19 Folkshilfe@ Treibhaus Innsbruck 02.02.19 SUNT kulturquartier.kufstein.at 07.02.19 HUMAN FEEL 25.01.19 MIDRIFF 26.04.19 Granada@ Treibhaus Innsbruck

WestPoint on Tour … 2019 – und los geht´s:

• Donots | 09.01. | Hafen VAZ Innsbruck • KuFa Rouge VI | 12.01. | Kulturfabrik Kufstein • Midriff acoustic | 25.01. | Kulturquartier Kufstein • UK Subs | 06.02. | p.m.k. Innsbruck • Uriah Heep & No Bros | 13.02. | Rathaussaal Telfs • Thunder | 25.03. | Backs - tage München … see ya! www.westpoint.at Leben. Service

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Im Taxispalais verblüht die Liebe … von Cayla Silbermann

… und öffnet das Tor zum nackten Begehren. Sex und Liebe gehen nicht immer Hand in Hand, und wie oft scheint – immer seltener. Über unsere reproduktiven Triebe und der neu erworbenen Freiheit, diese offen auszuleben, darüber und vieles mehr versucht uns die aktuelle Ausstellung im Taxispalais aufzu- klären.

Verlangen. Lust. Leidenschaft. Liebe? Die errötend zugeben. Es geht schon lange nicht Reduktion inniger menschlicher Begegnung mehr einzig und allein um Reproduktion, dem auf rudimentäre, animalische Triebe steht im Erhalt der menschlichen Art und der Vergröße- Vordergrund. Unausgesprochene Wahrheiten. rung unseres Genpools. Das ist noch immer ein Ausgesprochene Tabus. Kunst und Sex – beides Teil, der mit Sex in unserer heutigen Zeit zusam- Vertreter einer paradoxen Welt, einer gegen- menhängt, jedoch klein und verkümmert. Die sätzlichen Wirklichkeit. Können beide zusam- menschliche Schwäche gegenüber der Erotik men eine Stimme haben, die lauter stöhnt als wird schon seit Jahrzehnten kommerzialisiert. wir bisher wahrgenommen? Fragen suchen Aus- Nicht nur aktiv in Musikvideos, die eingeölte druck. Körper zeigen, die, nicht mehr als einen Stoff- fetzen tragend, erotische Choreographien vor- Zusammen mit Sarah Decristoforo, Fabiana führen, während elektrische Stimmen über ihre Faleiros, Alex Martinis Roe, Elisabeth von Sam- Libido singen. Sogar passiv wird Sex als Wer- sonow und Ashley Hans Scheirl versucht sich bemittel verwendet, ohne dass nackte Körper, Kuratorin Nina Tabassomi in der aktuellen Aus- oder gar Menschen, gezeigt werden. Erotisierte stellung „SEX“ an einem Ausdruck. Es handelt Frauenstimmen, die den Geschmack von Was- sich hierbei um die zweite Sequenz einer Tri- ser beschreiben oder Darsteller, die sinnlich in logie die, im Frühjahr 2018 mit der Ausstellung Schokolade beißen. „LIEBEN“ begann und 2019 mit der Ausstellung „LACHEN“ fortgesetzt wird. So stellt sich die Frage nach dem Ursprung die- Der Phallus wacht über den Eingang, Symbol ser gesellschaftlichen Übersexualisierung. Kön- erprobter Dominanz, doch eingesperrt in einem nen wir nun einfach offener mit der Thematik Acrylkasten. Hier endet das mit Klischees ver- umgehen, ohne von urkonventionellen sozialen bundene, blinde Monopol maskuliner Gier und Standards und Normen zurückgehalten zu wer- es öffnet sich das Tor zur Erkundung des weibli- den? Möchten Frauen nackt mit ihren Hinter- chen Verlangens. Wer nun an das Epitome weib- teilen wackeln, um ihre hart erkämpfte Freiheit licher Sensualität denkt welches, uns seit Jahr- zu beweisen? Oder versuche ich nur krampfhaft hunderten vermittelt wird, rote Lippen und rote eine Erklärung für eine Frage zu finden, deren Leidenschaft, weiche Haut und romantisches Antwort auf der Oberfläche der menschlichen Geflüster, der irrt – verloren in einem stürmi- Irrationalität treibt? schen Meer. Hier sind Frauen nicht mehr Träge- rinnen der mütterlichen Fruchtbarkeit, sondern Trotz dieser lauten Sexualisierung, von der man selbst Gefangene, jedoch auch Herrscherinnen sich erwartet, sie bringe Menschen zusammen ihrer animalischen Gelüste und einem Verlan- um einem gemeinsamen Verlangen nachzuge- gen nach gegenseitiger sexueller Ausbeutung. hen, einem Liebestanz der Zweisamkeit, ver- Dargestellt wird dies mit fragilen Linien auf kümmert gleichzeitig die Intimität, die Berüh- Papier, deren Inhalte dieser Zartheit widerspre- rung von Haut wird ersetzt durch Berührung chen. Aufwendige Installationen in Neon, die an eines glatten Bildschirms. Anstatt Reize, die Kubrick Filme erinnern oder an eine Melange dadurch an das zentrale Nervensystem geleitet von griechischen Sagen mit russischer Literatur werden um chemische Reaktionen der Ekstase und österreichische Ansätze der Psychoanalyse auszulösen, lösen diese Reize nur elektrische von geschädigter Intimität. Filme über weibliche Impulse technischer Kommandos an sozialen Geschlechtsorgane. Fäuste in Körperöffnungen. Medien aus. Technologien, die unser Gehirn ersetzen. Unde- finierbare Geräusche, laute Musik, grelle Lichter Doch trotz der Schwarzmalerei, würde ich Lü- – Reizüberflutung aller Sinne. gen, wenn ich behaupten täte, dass mir eine ko- kette Nachricht nicht schmeichelt und von mir Der Eros als Zeitgenosse unbeantwortet bleibt oder ich nicht des Öfteren What’sApp als Medium verwende um über die Sex und Sexualität besitzen in unserer Gesell- Welt zu sinnieren. So sind wir alle Opfer unserer schaft einen viel höheren Stellenwert als wir eigenen, persönlichen Heuchelei.

210x91_Unipress.indd 2 10.12.18 18:51 Unipress Seite 18 Campus. Erasmus

How to remain human during winter

von Cayla Silbermann Tips for Erasmus students

How to remain human during winter harder than the realisation during an exam inescapable need of mentioned gear by Tips for Erasmus students where the majority of the questions are ba- yourself. sed on exactly the chapter I did not study. Winters can be harsh. Even more so if your However, lucky for me, humans are crea- 1. Be an onion – dress in layers home country happens to lie within the tures possessing the capability to adapt, warm and tropical realms of Southeast improvise and overcome. Now, winter has No, this doesn’t mean you have to become Asia or the Mediterranean climates of the even become one of my favourite seasons. an ogre and befriend a donkey voiced by southernmost tip of Spain. There you were, To make life easier for the remaining Eddie Murphy. Dressing in multiple thin thinking Erasmus was merely going to re- weeks, I gathered a few tips for you. Allow layers rather than simply wearing a heavy volve around laughing, partying and ex- me to be bold enough as to leave out the sweater is an efficient method for thermo- periencing fluffy snow for the first time in recommendation of a good pair of shoes regulation. Warm air gets trapped between your life. But the icy, unforgiving truth hit and a proper coat, in the hopes that after layers of fabric and hence retains your core you hard once the initial excitement after the past two months you figured out the body heat. Moreover it is easy to remove the first snowfall ceased and your fingers felt like they were about to fall off. The frosty threat becomes even more im- minent now, given that the Christmas mar- kets are closing this month and you’re on your own for the second half of the win- ter season. No excuse to hurdle around a small table in the cold with friends, everyo- ne holding steamy cups filled with savoury “Glühwein”, whilst exchanging titbits about your daily life at Uni. What to do? I first moved to Austria after several years of living in tropical climates where the only notable metrological divisions in a year were marked by either heavy rainfall or no rain at all. My first winter back here hit me

210x91_Unipress.indd 2 10.12.18 18:51 Unipress Seite 19 Leben. Buchgespräch &

a maze of heavy blankets and puffy pillows. Lesung The temptation is strong, but you have to be stronger and withstand! Especially if your moods are prone to be negatively affected by “bad” weather, you should try to keep yourself busy. Continue starting your days early in the morning and don’t be intimidated by the dark. If you’re a night owl you might even be able to use the dark in your favour and be productive. Go for a walk, be aware of your surroundings and admire the snowy mountaintops surroun- Arno Heller liest ding the city. Be social and meet with fri- ends, keep an indoor sport routine, or use the opportunity to learn the arts of skiing Herman Melville (1819-1891) or snowboarding. Try out ice skating or sli- de down an icy slope on a sledge. Humans own personal difficulties abandoning the Lambert Schneider Verlag, 2017 have populated cold regions for hundreds safety of a hot shower, already dreading or add a layer if you’re exposed to tempe- if not thousands of years, their iron will to the sudden clasp of cold, which was pati- rature changes by your surroundings. We survive these harsh conditions giving rise ently waiting for my turning off the water Moderation: Gudrun Grabher all know the struggle: Entering a store or to the development of numerous activities flow. Perhaps you are lucky enough for other heated location after what felt like that we now practice for fun. your bathroom to be equipped with a fun- Eine Veranstaltung des Instituts für Amerikastudien leading an expedition through the Antar- If you’re not the sporty type, don’t aban- ctioning heater to make you feel more at und der Studia ctica, only to be welcomed by an intense don all hope! As long as you get your bot- ease ending your showering session. Un- heat that instantly makes you feel as if you tom out of that bed and don’t isolate your- fortunately luck was not in my favour back were wandering through the dry plains of self to the point of hermit existence, you then. One day, I realised, destiny was in my the Australian Outback. should be fine. own hands. Whilst showering I decided to Once you leave your tempting lair behind, exponentially reduce the flow of hot water 2. Don’t be a couch potato – stay active you will quickly come to realise that Inns- until I could feel the water gradually beco- bruck is very lively and vibrant during the me colder. I’m not going to deny the fact it Mittwoch, 30. Jänner 2019 • 19.00 Uhr The scene outside your window looks dull, winter - unlike other cities in Austria. was uncomfortable, nonetheless the glori- cold and gray. Same as yesterday. Same as ous feeling of success after finally walking Studia Buchhandlung the day before that. Probably same as to- 3. Cold showers out of the shower without Goosebumps morrow. You struggle to get up, however, and numbness in my limbs was definitely Innrain 52 f • Eintritt frei your cosy warm bed is calling your name Yes, you read that right and no, I am not worth it. Showering hot and radically expo- urging you to lie down and lose yourself in crazy. In fact, this ritual emerged after my sing your body to the cold makes the tem- perature difference more evident, whereas gradually increasing the cold gives your Herman Melville ist der Schöpfer von ‚Moby-Dick‘ und zählt zu den herausragenden body more time to get accustomed to the Siberian Tundra waiting outside. Schriftstellern Amerikas. Sein grandioser Roman vom mythischen Weißen Wal hat längst Kultstatus erlangt. 4. Don’t forget to “Stoßlüften” Arno Heller legt mit dieser Biographie eine umfassende Neubewertung von Melvilles Per- After having been in Innsbruck for a while sönlichkeit vor. Er verfolgt die Stationen seines Lebens von der glücklichen Kindheit in you might or might not have come across New York über die abenteuerliche Walfang-Reise im Südpazifi k bis zu den tristen Jahren als this very peculiar word, describing a very peculiar practice of airing a room by fully Zollinspektor. Melville erweist sich als politisch weitsichtiger, zutiefst pessimistischer Kri- opening the windows for a short period of tiker einer von Kapitalismus und Rassismus geprägten Gesellschaft. Doch die literarische time. Do you ever walk into your room and im- Anerkennung blieb aus. Familiäres Scheitern und fi nanzielle Misserfolge bestimmten den mediately get hit by a stuffy wave of inde- Alltag. finable smells and stenches, which merged Erst das 20. Jh. verstand Melvilles Modernität. Arno Heller erzählt auch die Geschichte over the course of several days? Yuck. Well, “Stoßlüften” serves the purpose of einer sensationellen Wiederentdeckung zum 200. Geburtstag des Autors. allowing quick ventilation by exchanging stuffy air in a room with fresh air from the outside world. It is more efficient than only opening the windows partly for long stret- ches of time, as this causes walls to lose their retained heat, thus requiring more energy to regulate the temperature. Besi- des that, you probably want to get rid of that musty smell as fast as possible…

Unipress Seite 20 Kopier- & Digital-Druck-Zentren | Verlag | Buchbinderei | Buchhandlung Buchgespräch & Lesung

Arno Heller liest Herman Melville (1819-1891) Lambert Schneider Verlag, 2017

Moderation: Gudrun Grabher

Eine Veranstaltung des Instituts für Amerikastudien und der Studia

Mittwoch, 30. Jänner 2019 • 19.00 Uhr Studia Buchhandlung Innrain 52 f • Eintritt frei

Herman Melville ist der Schöpfer von ‚Moby-Dick‘ und zählt zu den herausragenden Schriftstellern Amerikas. Sein grandioser Roman vom mythischen Weißen Wal hat längst Kultstatus erlangt. Arno Heller legt mit dieser Biographie eine umfassende Neubewertung von Melvilles Per- sönlichkeit vor. Er verfolgt die Stationen seines Lebens von der glücklichen Kindheit in New York über die abenteuerliche Walfang-Reise im Südpazifi k bis zu den tristen Jahren als Zollinspektor. Melville erweist sich als politisch weitsichtiger, zutiefst pessimistischer Kri- tiker einer von Kapitalismus und Rassismus geprägten Gesellschaft. Doch die literarische Anerkennung blieb aus. Familiäres Scheitern und fi nanzielle Misserfolge bestimmten den Alltag. Erst das 20. Jh. verstand Melvilles Modernität. Arno Heller erzählt auch die Geschichte einer sensationellen Wiederentdeckung zum 200. Geburtstag des Autors.

Kopier- & Digital-Druck-Zentren | Verlag | Buchbinderei | Buchhandlung Titel. Wohnen

261 Hotelbetten und kein Quadratmeter Wohnraum von Anna Kirchgatterer

Das Thema Wohnen genoss im Wahlkampf vor einem Jahr viel Aufmerksamkeit. Nicht ohne Grund: Die Mietpreise gehören zu den höchsten in Österreich, der Markt ist heiß umkämpft. Trotz Versprechun- gen seitens der Politik geht immer wieder Wohnraum verloren. Und dies nicht (nur) an die Spekulanten, sondern auch auf anderem Weg. So soll ein Wohnhaus in der Blasius-Hueber-Straße zu einem Billighotel umgebaut werden. © Fotos Sofie Hofer Sofie © Fotos

Das Haus, um das es geht, ist ein altes. den sollte das Projekt mit der BHS Immo- Das betroffene Gebäude stand, so die Gegenüber der Hauptbibliothek steht es, bilienverwaltung mit Sitz in Längenfeld, Stadt, bereits seit Jahren leer, als die Inns- zwischen dem Baguette und einem wei- die das Gebäude entsprechend umgebaut brucker Immobiliengesellschaft (IIG), eine teren Wohnhaus. Fragt man Studierende und an die Meininger Hotelgruppe ver- Tochterfirma der Stadt, 2015 an den Eigen- auf der Uni, ob sie von dem Projekt gehört mietet hätte. Diese hatte bereits im Juni tümer, die Österreichischen Bundesforste, haben, verneinen sie. Während also auf 2018 bekannt gegeben, einen Standort in herantrat. Die IIG wollte ein Studenten- dem Grund des ehemaligen Bauhofs Sag- Innsbruck zu eröffnen. Geplant wären eine heim errichten, der gebotene Jahresbau- gen in der Bienerstraße medienwirksam vollständige Sanierung und eine Erweite- zins war den Bundesforsten allerdings zu drei neue Wohnhäuser gebaut und über rung des Gebäudes. Neben den Zimmern niedrig. „Aus Gründen der ,Budgetkonso- 100 Wohnungen an ihre neuen Eigentümer sollen sich im Erdgeschoss die Bar, Rezep- lidierung’ und unter dem Druck des Rech- übergeben werden, verschwindet anders- tion, Frühstücksraum, Gästeküche und Ga- nungshofes veräußert die Republik ihre wo der Wohnraum still und heimlich wie- mezone befinden. Die Geschäftsführung Liegenschaften durchwegs zu Höchstprei- der. von MEININGER Hotels zeigt sich erfreut, sen“, begründet der amtsführende Stadt- nennt Innsbruck das „Tor zu Italien“ und er- rat für Stadtplanung, Gerhard Fritz, den Darum geht es wartet einen bunten Mix an Individualrei- nicht erfolgten Kauf des Baurechts für das senden, Backpackern, Businessreisenden Gebäude. Am zweiten November wurden die Pläne und Familien mit Kindern. Angepriesen Das Baurecht wurde schließlich versteigert durch einen Artikel der Tiroler Tageszei- wird das geplante Hotel auch bereits mit – Höchstbietende war die BHS Immobili- tung bekannt. Geplant war, in dem be- der perfekten Lage – Altstadt und Bahnhof enverwaltung GmbH, Tochtergesellschaft treffenden Gebäude 2020 ein Low-Bud- seien nicht weit entfernt, die Anbindung der ABT Alpenbau Tirol GmbH mit. Vor get-Hotel mit 76 Zimmern und insgesamt zum öffentlichen Nahverkehr ideal. drei Jahren verpflichtete diese sich noch 261 Betten zu eröffnen. Verwirklicht wer- vertraglich, Wohnungen zu errichten. Die

Unipress Seite 22 Titel.

stattung der Tiroler Tageszeitung, nicht sicher. Die Stadt möchte mit den Bundesforsten verhandeln, Wohnungen in dem Gebäude zu ermöglichen, und nimmt dafür den Bund in die Pflicht. Die SPÖ hat bereits angekündigt, nicht für die Umwidmung zu stimmen. Gerechtes Innsbruck und die alterative Liste Innsbruck fordern ebenfalls, der Umwidmung kein grünes Licht zu geben. Der Bund würde so gezwungen werden, das Gebäude für leistba- ren Wohnraum zu verwenden. Ob dies wirklich so einfach geht, steht auf einem anderen Blatt. Christine Oppitz-Plörer, damalige Bürgermeisterin, merkt an, dass die Stadt das Gebäude sehr gerne erworben hätte. Gerhard Fritz, Stadtrat für Stadtplanung (Grüne), betont außerdem, dass das Gebäude lange Zeit leer gestanden hätte. Und außerdem könne die Stadt keine bestimmte Nutzung erzwingen. Er nennt das Projekt „in der vorliegenden Form mit der Stadtplanung abgestimmt als die einzig realistische Lösung unter der Voraussetzung der Erhaltung des Bestandes.“ Dass gegen die erforderliche Flächenumwidmung gestimmt werden soll, sei nicht sinnvoll, der Hotelbetrieb widerspreche dem öffentlichen Inter- esse ja nicht. Außerdem sei Bürgermeister Georg Willi bereits im Gespräch mit dem Investor, in der Blasius-Hueber-Straße oder an

Errichtung eines Beherbergungsbetriebes war ausdrücklich nicht gestattet. Drei Jahre später hat sich die Situation verändert: Den nötigen Änderungen des Baurechtsvertrages wurde zugestimmt und damit erlaubt, anstatt Wohnungen Hotelzimmer im Gebäude einzurichten.

„Architektonisch unzureichende Vorschläge“

Dies geschah, da ein Plan der Immobilienverwaltung, frei finan- zierte Wohnungen entstehen zu lassen, von der Stadt abgelehnt worden war. Durch den Bau dieser wäre ein Großteil des Gebäu- des abgerissen worden, da das Vermieten von Altbauten weniger Erträge bringt. Die Stadt ließ das Gebäude als „charakteristisches Gebäude“ des Tiroler Stadt- und Ortsbildschutzgesetzes unter Schutz stellen. „Das vorgelegte Neubauprojekt war stadtgestal- terisch und architektonisch unzureichend [...]. Es handelt sich STUDENTSNIGHT durchaus um ein markantes, an dieser Stelle ortsbildprägendes Gebäude, das nicht durch eine beliebige postmoderne Architek- tur ersetzt werde sollte“, wird der Beschluss begründet. Die BHS Mittwoch:hausgemachte Prosecco 0,1l EUR Pizza 1,90 Immobilienverwaltung ging dagegen gerichtlich vor, im Sommer einigte man sich darauf, die Beschwerde zurückzuziehen, wenn Samstag:FR+SA: Trumer LiveBier 0,3l DJ und & Spritzer Specials EUR 2,40 die Stadt dem Hotelprojekt zustimmt. Hausgemachte Pizza EUR1+1 1,90 gratis Pfiff / Spritzer Das Hotelprojekt wird bereits mit der Stadt abgestimmt, eine Pla- JedenSA: letzten Sonntag im Monat Pizza nung wurde eingereicht. Laut dieser soll der Hausbestand aber erhalten bleiben. Die Stadtplanung hat dem Projekt grünes Licht gegeben. Das betreffende Haus steht allerdings zurzeit im Kern- Rathaus Galerien gebiet. Ein Hotel, wie das geplante, wäre nicht erlaubt. Aber auch Maria Theresien Str. dem will man entgegenwirken: Widmungs- und Bebauungsplan www.cafe-magistrat.at werden bereits vorbereitet. Ob der Gemeinderat zustimmt, ist nach der neuesten Debatte, hervorgerufen durch die Berichter-

Unipress Seite 23 Titel.

Sie bezieht sich in ihrer Anfrage auf das schon lange das Logo der Meininger-Ho- Regierungsprogramm – bei steigender telkette auf dem (noch) Wohnhaus blinken Nachfrage solle die Gesamtsituation ver- würde. Auch die Bürgerbewegung für Inns- bessert werden, indem das Angebot ins- bruck unter Christine Oppitz-Plörer, SPÖ gesamt erhöht werde. Sanierung und Er- und Neos konzentrieren sich in ihren Arti- haltung von bestehenden Gebäuden soll keln lieber auf bereits erzielte Erfolge, bes- dabei Vorrang gegeben werden. Dass dies sere Lösungen mit den Umlandgemeinden hier nicht passiert, muss wohl nicht weiter oder ein Fortführen des städtischen Wohn- ausgeführt werden. Die Frist für die Be- baus. Einzig die ÖVP und ali, die alterna- antwortung der Fragen endet erst am 14. tive Liste Innsbruck, schneiden das Thema Jänner 2019, wissen will Selma Yildrim aber in einem Satz an. Die ÖVP schreibt: „Als unter anderem, ob die Zusammenarbeit Volkspartei sehen wir jedoch Projekte äu- der Gebietskörperschaften anhand dieses ßerst kritisch, bei denen leerstehende Ge- Beispiels funktioniert, oder ob Ministerin bäude, die im Eigentum von öffentlichen Köstinger Verbesserungspotential sieht. Gebietskörperschaften stehen, für andere Außerdem fragt sie, ob leistbares Wohnen Zwecke als die Schaffung von Wohnraum auch seitens des betroffenen Ressorts ein genutzt werden.“ Wer nicht über den Fall Anliegen ist und welche Schritte in diese informiert ist – was angesichts der fast Richtung gesetzt werden. vollständig fehlenden Berichterstattung In weiterer Folge brachte die Nationalrats- nicht unüblich ist – überliest diesen Satz abgeordnete auch einen Entschließungs- schnell. antrag ein. Die Bundesregierung soll darin anderer Stelle, leistbares studentisches aufgefordert werden, eine Regierungsvor- Hoffentlich kein Vorbild, Wohnen zu ermöglichen. lage auszuarbeiten. Durch diese sollte im das Schule macht Fall von Privatisierung öffentlichen Eigen- Reaktionen aus der tums sichergestellt werden, dass andere Tatsache ist also, dass die Vermietung ei- Bundespolitik Gebietskörperschaften dieses vorrangig nes Altbaus weniger profitabel gewesen erwerben oder nutzen können. Welche wäre als ein Abriss und Neubau des Ge- Die Nationalratsabgeordnete Selma Wirkung dies zeigt, wird sich herausstel- bäudes. Dies wollte die Stadt verhindern Yildrim (SPÖ) hat zum geplanten Hotelbau len. Für das noch-Wohnhaus in der Bla- und stellte das Wohnhaus unter den Orts- eine Anfrage an Bundsministerin Elisabeth sius-Hueber-Straße könnte dieser Ent- bildschutz – ursprünglich waren also Woh- Köstinger (Nachhaltigkeit und Tourismus) schluss aber bereits zu spät kommen. nungen geplant. Dass nicht jedes Haus, eingebracht. Sie ist erst im Zuge der Be- dessen Vermietung nicht ertragreich ge- richterstattung auf das Thema aufmerk- Wird das Thema unter nug ist, abgerissen werden kann, liegt auf sam geworden. Ihre Anfrage begründet sie den Tisch gekehrt? der Hand. Hier ist aber auch die Politik in mit folgenden Worten: der Pflicht, nicht nur neue Wohnungen „Leistbares Wohnen ist ein Grundbedürf- Neben all diesen Bemühungen stellt sich medienwirksam zu bauen, sondern auch nis und speziell in Innsbruck und in Tirol aber die Frage, warum das Thema in den einen Schwund in die andere Richtung zu haben immer mehr Menschen Probleme, Medien weitgehend keine Beachtung fin- verhindern. Dass die Wohnungen jahre- eine entsprechende Wohnung zu finden. det. Wer das Innsbrucker Stadtblatt am lang leer gestanden haben ist bedauerlich, Als PolitikerInnen sind wir dafür zuständig, WG-Tisch liegen hat, darf sich zwar von dies heißt aber nicht, dass sie nicht ge- die Lebensumstände der Menschen so gut den Fraktionen des Gemeinderates versi- braucht worden wären. es geht zu verbessern. Daher ist leistbares chern lassen, wie wichtig es ist, dass Woh- Wohnen ein ganz zentrales Anliegen. nen leistbar bleibt, der geplante Bau eines Dass die Stadt eine Änderung des Wid- Die öffentliche Hand kann nicht immer Großhotels in einem Wohnhaus wird aber mungs- und Bebauungsplanes plant, ist im Sinne der Gewinnmaximierung agie- von keiner der Fraktionen erwähnt. „Woh- ein Zeichen in die falsche Richtung, in die ren, wie das am Beispiel des Hotels offen- nen ist ein Grundbedürfnis“ schreiben die Pflicht zu nehmen ist aber sicherlich auch sichtlich der Fall war. Deshalb sollte auch Grünen und versprechen, jede Maßnahme der Bund. Es lässt sich nur hoffen, dass öffentliches Grundeigentum vorrangig an- zu ergreifen, um leistbaren Wohnraum zu dieses Projekt keine Nachahmer findet, deren Gebietskörperschaften angeboten schaffen. Private Online-Plattformen, wie ansonsten würden wir bald mit dem Bau werden. “ Airbnb sollen keinen Wohnraum wegneh- mehrerer Hotels konfrontiert werden. men und die Spekulation mit Wohnungen eingedämmt werden. Dass Wohnungen gegenüber der Hauptbibliothek zu Hotel- zimmern werden sollen, wird nicht thema- tisiert. Wurden hier schon alle Maßnah- men ergriffen? Aber auch anderen Fraktionen sparen das Thema aus: Die FPÖ nennt die Wohn-Pro- blematik hausgemacht und fordert einen möglichst freien Markt und unbürokrati- schen Rechtsrahmen, um eine Entspan- nung am Wohnungsmarkt zu bewirken – Maßnahmen, mit denen wahrscheinlich

Unipress Seite 24 Leben. Kritzelei des Monats

von Cayla Silbermann Unipress Seite 25 Leben. Lyr´Eck

Eine Weltreise ins Detail von Jakob Häusle

Ich versank in der „Schachnovelle“, verschlang „Die Welt von gestern“ und ertrank in der „Ungeduld des Herzens“. Jetzt reise ich mit einem Menschen um die Welt, dem das Abenteuer mehr gilt als das Leben: Magellan. portugiesischen Weltumsegler Ferdinand Mit extremem historischen Detailreich- Magellan. tum und seinem unvergleichbaren Auge für das große Ganze und das kleine Schöne Durch wie viele Hände eine Ware gehen gleichermaßen, navigiert uns Stefan Zweig muss, bis sie ihre letzte Station, den Ver- durch seinen Roman hindurch, gerade- braucher, erreicht, bestimmt ihren Preis. wegs hinein in das Leben des ruhmreichen In der Entdeckungslust, dem Wagemut Vordenkers Magellan. Es ist kein Buch zum und der Neugierde finden die großen Ta- Nebenher-Lesen. Es erfordert Zeit, Hin- ten der Menschheit ihren Ursprung. Doch gabe und Geduld. Tugenden, die uns ab- benötigt es stets einen finanziellen Anreiz, handen zu kommen scheinen. „Magellan“ damit der eigentliche Schritt, das Wagnis, ist auch ein gutes Buch für das neue Jahr. unternommen wird. Die Ergründung der In ihm wird ein Mensch porträtiert, der Weltmeere die Suche nach neuen Seewe- in gleicher Weise schweigsam, stolz und gen, wurde schließlich unternommen, um entschlossen war. Kein Hindernis konnte sich der Monopolstellung, die das Morgen- ihn aufhalten, niemand ihn zum Aufhören land auf exotische Gewürze und Luxusar- bewegen. Angst, Furcht und Zweifel waren tikel besaß, zu entheben. Auch Magellan ihm einerlei. Er hat dieses für ihn Entschei- war lange Teil dieser kapitalistischen Ex- dende nicht nur erkannt, sondern auch im peditionen. Einem Visionär und Schöpfer Sinne dieser Erkenntnis gelebt. seines Kalibers war es irgendwann nicht mehr genug, anderen zu dienen und zum Bibliographie Reichtum zu verhelfen. Er wollte Ruhm, er Autor: Stefan Zweig wollte Ehre, aber vor allem wollte er Grö- Titel: Magellan ßeres vollbringen als jemals ein Mensch Verlag: Fischer zuvor. Darum trotzte er jedem Hindernis, Seiten: 320 das man ihm in den Weg legte und wider- Ersterscheinungsdatum: 1938 setzte sich der vorherrschenden Meinung, die sein Vorhaben als unmöglich abtat. Im Jahr 1519 setzten er und seine 237 Mann starke Besatzung Segel, um die erste Wel- tumsegelung seit Menschengedenken zu vollbringen. Zweig schreibt über Erobe- Lyr’Eck Magellan rungen: „Immer gehen tausend zu Grunde, Der Platz für Poesie in der UNIpress „Navigare necesse est, ein Dutzend überleben das Abenteuer und vivere non est necesse” immer nur ein Einziger reißt den unsterbli- chen Ruhm der gemeinsamen Tat an sich.“ Matthias Fleischmann Der Entstehung jedes Buches liegt ein Mo- 18 Mann sollten nach beinahe drei Jahren tiv zugrunde. Stefan Zweig fand seine Mo- lebend nach Spanien heimkehren, Magel- studiert Politik und Literatur tivation für dieses Buch in einem Gefühl. lan war nicht mehr unter ihnen und doch an der Universität Innsbruck Dem Gefühl der Beschämung. Er selbst war er über allen, für immer. seit Juni 18 Redakteur bei der UP befand sich auf einer luxuriösen Kreuz- fahrt von Europa nach Brasilien, als er sich dabei ertappte, Langeweile, Ungenügsam- oh zeit mit deinen pyramiden keit und Ungeduld zu verspüren. Beim Ge- myriaden von momenten in spe danken an die großen und wagemutigen ab aeterno ad infinitum Seefahrer, die diese einst unbekannten und unerforschten Gewässer entdeckten, korallenrifflabyrinth untersee wurde ihm bewusst, wie unangebracht im zentrum schläft die vergangenheit seine schlechte Laune und vor allem, wie undankbar er ihnen gegenüber war. So im zentrum nur da kann man atmen kam es, dass er beschloss, dem wohl wich- schwimm schneller denn es gibt keine zeit tigsten Seefahrer aller Zeiten ein Denkmal nur momente und davon myriaden zu setzen. So entstand sein Buch über den

Unipress Seite 26 Leben.

Unipress Seite 27 Leben. Musik

EUR-Artists – Frankreich Unsere musikalische Reise durch Europa begleitet uns dieses Mal nach Frankreich. Eine junge Rapperin trifft dort den Nerv der Zeit. Mit dabei sind auch eine in einer KünstlerInnenfamilie Verwurzelte und eine Französin von der West Coast – presented by Christina Burger.

Keny Arkana aus Marseille, Provence-Alpes-Côte d’Azur geträchtigen “Vogue Paris“ zu sehen. Mir gefällt der burschikose Stil dieser Musik-Royalty-Familie. Die Frauen dieser Family haben Diese Rapperin ganz klar die Hosen an. Und dann hat Lou auch noch eine recht mit argentinischen rauchige Stimme, nicht zart elfenhaft. Sie singt vorwiegend auf Wurzeln überzeugt Englisch. Drei Jahre nach ihrem letzten “Lay Low” veröf- durch ihre Uner- fentlichte sie nun am 7 Dezember die Single “Burn“, ein Teaser schrockenheit und für ihr im Februar erscheinendes Album “Soliloquy“. Ihre Songs ihren natürlichen sind seit ihrem Debütalbum “Places“, also seit 2012, Abbildungen Flow. Gerade jetzt von tiefen Gefühlen, Sehnsucht wechselt sich mit Verspieltheit bebt Frankreich wie- ab. Auf was wir uns besonders freuen dürfen, ist ein Duett von der besonders vor Lou Doillon mit der amerikanischen Singer-Songwriter-Ikone Cat Protesten. Frank- Power. Ihr gemeinsamer Song “It’s You“ wird auch per Video im reich will gehört Januar veröffentlicht. Im Mai bis Juni 2019 wird Doillon dann mit werden, FranzösIn- ihrem neuen Album auf Tour gehen. nen mit diversen Lebensentwürfen. Fave Textzeile: “So I drag myself to the corner café, and for a se- Keny Arkana thema- cond I see you there like in the good old days, and I wonder what tisiert politische Themen, sie outet sich klar gegen Kapitalismus you‘re doing, what are you up to these days?” (ICU) und Faschismus. Weiters ist sie keine Freundin von Globalisierung und kritisiert die Gentrifizierung gewisser Stadtviertel, in Marseil- aus Saint-Brieuc, Bretagne le zum Beispiel. Bevor sie 2003 eine Solokarriere startete, war sie auf Tracks mit dem Kollektiv État Major zu hören. 2005 veröffent- Obwohl Julie Bu- lichte sie das Mixtape “L’esquisse”, das wegging wie die warmen det international Semmeln. So wurde die Musikindustrie auf sie aufmerksam und erfolgreich ist und 2006 kam Keny Arkanas Debütalbum “Entre Ciment et Belle Étoi- Los Angeles als ihre le“ auf den Markt. Ihr neuestes Album “L’esquisse 3“ erschien 2017. Traumstadt bezeich- Ihre Songs handeln von harten Zeiten, ihre Kindheit war geprägt net, lebt sie nach von Armut und Zwist mit ihrer Familie. Es ist in ihren Lyrics, wo sie wie vor in der Bre- die Ups und Downs ihres Lebens verarbeitet. Das Hip-Hop-Kol- tagne, aber sie sagt lektiv “La Rage Du Peuple“, dem sie angehört, setzt sich für Kli- da und dort ist das ja maschutz, Menschenrechte und für die Leute der Strasse ein. Eine West Coast. Sie liebt spannende Künstlerin, Spokesperson einer wichtigen Stimme, die die Ge-Chilltheit der der vielschichtigen französischen Gesellschaft. KalifornierInnen., das In-den-Tag-Hin- Fave Textzeile: “On rit de la lumière dans l‘obsession de l‘obscu- einleben. Nicht nur re.” (Cherche en toi) hiermit kann ich mich identifizieren und habe sie daher für die Playlist ausgewählt. Lou Doillon aus Paris, Île-de-France Weiters bin ich seit circa zehn Jahren Fan ihrer Mucke. Ihre Chan- sons sind poppig, die Videos dazu ein Traum, wie aus einem Mo- Zuerst sieht man sie demagazin entsprungen, einem avantgardistischen. Das Athleisu- als Tochter von Jane re-Element mit Sportteilen bringt Yelle in ihrem Style auch mit. Birkin, der exzentri- Perfekter Pop mit poetischen Texten. Im Duo mit Grand Manier, schen Engländerin, der Hip Hop liebt, und Julie, die die Liebe zu französischen Chan- der Modeikone so- sons mitbringt, vereinen sich Yin und Yang. Schreiben tun die zwei wie Muse von Musi- ihre Songs am liebsten im Wald. Bezüglich Timeline: 2007 kam das kern, vor allem von erste Album auf den Markt, „Pop Up“, hier ist der Song “À cause französischen. Jane des garçons“ zu erwähnen, sowie der Krocha-Tanzstil des Musik- Birkin ist Boss, so videos. Das 2011 erschienene Album “Safari Disco Club“ entstand auch ihre Töchter während einer Tour durch Amerika, die dort aufgeschnappten Mu- Charlotte Gains- sikstile wurden mit dem französischem Julie so wichtigem „Joie de bourg und Lou Doil- Vivre“, der Freude am Leben, vermengt. Nun ist ein brandneuer lon, alle miteinander Track, “OMG!!!“ erschienen. Die Reise geht weiter, wir dürfen uns in der französischen auf Neues von Yelle freuen, quelle joie! Musik- und Film- landschaft. Und auch in der Modewelt sind sie Ikonen, sie sind Fave Textzeile: “On a dansé jusqu‘à en pleurer de joie, pendant etwa alle drei auf dem Cover der Dezember-Ausgabe der presti- que toi tu dormais.” (Complètement fou)

Unipress Seite 28 Leben. Aufruf

Liebe Studierende,

SKINNOVATION – die Startup Konferenz auf Ski, findet dieses Jahr wieder vom 14. - 16. März 2019 in Innsbruck statt. Zweieinhalb Tage lang fahren 300 Startups, Investoren, innovative Corporates und Entrepre- neurship Enthusiasten aus ganz Europa gemeinsam Ski, besuchen Startup Vorträge in den Hütten und gepitched wird im Skilift.

Lust mit dabei zu sein? Speaker sind unter anderem Tim Schmitz, COO von jodel, Patrick Kua, CTO von N26, Simon Mader, Gründer einer der erfolgreichsten deutschen Social Media Agenturen und Heidi Neururer, ehemalige Profi Snowboarderin. Mehr Infos und Tickets gibt es unter www.skinnovation.io

Viele Grüße Kathrin & das Skinnovation Team

PS: Wir SUCHEN VOLUNTEERS Zur Unterstützung beim Event suchen wir noch Volunteers. Als Volunteer hilfts du uns bei ver- schiedenen Aufgaben (Checkin, Shuttle Fahrer, Speakerbetreuung, Bardienst, Aufbau von Locations) und erhältst im Gegenzug gratis Zugang zum Event während der Zeit, wenn du nicht arbeitest (in- klusive Skipass, Lunch, Dinner, Goodie Bag, Volunteer Shirt etc.)

Anmeldung unter: https://startalps.typeform.com/to/UaJLUW

Unipress Seite 29 Leben. Mediengipfel

Europäischer Wind am Arlberg von Sarah Huemer und Michael Wolf

Im Rahmen des bereits 12. Europäischen Mediengipfels in Lech am Arlberg war auch die Universität Innsbruck mit einigen engagierten StipendiatInnen stark vertreten.

dem gesamten Globus spürbaren Krise de- StipendiatInnen in erster Reihe mokratischer Entscheidungsprozesse. Elitär und abgeschottet? Was sonst bei „Wir brauchen ein besseres Europa“, so Veranstaltungsformaten dieser Art fast Heribert Prantl, der als Mitglied der Chef- immer der Fall ist, trifft beim Mediengip- redaktion der Süddeutschen Zeitung die fel mitnichten zu. „Wir freuen uns, dass wir schwierige Gemengelage in seiner Key- auch dieses Jahr wieder 30 Stipendiaten an note am Eröffnungsabend in Lech bereits Bord haben“, so das Mediengipfel-Orga- treffend zusammenfasste. Am zweiten Tag nisatoren-Trio Stefan Kröll (GF ProMedia wechselte der gesamte Veranstaltungst- Kommunikation), Herman Fercher (Direk- ross dann ins rund 15 Kilometer entfernte tor Lech Zürs Tourismus) und Hans-Peter St. Christoph, wo eine illustre Politikerrun- Siebenhaar (Präsident des Verbandes der

© Foto pro.media © Foto de – darunter Staatssekretärin Karoline Auslandspresse in Wien). In Form einer Alle Jahre wieder leitet der Europäische Edtstadler, die Landeshauptmänner Mar- „Medienakademie“ und eines EU-Stipendi- Mediengipfel in Lech am Arlberg den Auf- kus Wallner (Vorarlberg) und Arno Kom- enprogramms bekamen engagierte Studie- takt zur Wintersaison ein. Wo ringsherum patscher (Südtirol) sowie Tirols Landtags- rende renommierter europäischer Univer- die ersten Ski- und Snowboard-Schwünge präsidentin Sonja Ledl-Rossmann – über sitäten und Fachhochschulen – darunter in den weltbekannten innerösterreichi- (makro-)regionale Politik und die allgemei- gleich acht StipendiatInnen des Instituts schen Grenzberg gezaubert wurden, traf ne Lage der EU reflektierten. für Politikwissenschaft der Universität man sich auch heuer wieder zum hochka- Innsbruck – die wohl ziemlich einmalige rätig besetzten Jour fixe. Der Wichtigkeit Aber auch am darauffolgenden Samstag- Gelegenheit, ihre journalistischen Ambi- der Zusammenkunft geschuldet, nahmen vormittag dachte kaum jemand der An- tionen in einem höchst professionellen sich die anwesenden VertreterInnen der wesenden an einen vorzeitigen Aufbruch Ambiente Ausdruck zu verleihen. Schirm- politischen, wissenschaftlichen und lite- ins winterliche Gebirge, hatte man doch herren des Programmes waren dabei rarischen Zünfte allerdings gleich zwei niemand Geringeren als Edward Snow- das Verbindungsbüro des Europäischen volle Tage (29.11.-01.12.2018) Zeit, sich dem den-Anwalt Robert Tibbo im „Standard Parlaments, der Europaabgeordnete und diesjährigen Generalthema – „Europa und Talk“ zu Gast, welcher unter anderem über ÖVP-Delegationsleiter Othmar Karas so- die neue Weltpolitik: Zwischen Protektio- die spektakuläre Flucht seines Klienten be- wie das Land Tirol. nismus, Populismus und Provokationen“ richtete. Der Menschenrechtsanwalt rich- – gebührend anzunähern. Unter den rund tete dabei aber vor allem auch einen klaren Dr. Doris Dialer, welche das Stipendienpro- 130 Gästen befanden sich auch dutzende Appell an seine ZuhörerInnenschaft, stets gramm bereits vor sieben Jahren ins Leben prominente Namen, darunter beispiels- über die Gefahren permanenter Über- gerufen hat, zur Relevanz dieser Initiative: weise EU-Kommissar Johannes Hahn, der wachung aufmerksam zu machen. Abge- „Old-School-Formate wie der Europäische ehemalige Bild-Chefredakteur Kai Diek- rundet wurde der Mediengipfel mit einer Mediengipfel sind wichtig, denn sie schaf- mann sowie Österreichs Schriftstellergrö- spannenden Podiumsdiskussion über den fen in einer Welt von Twitter und Facebook ße Robert Menasse. BREXIT. die Möglichkeit für einen persönlichen Austausch zwischen Meinungsma- Akteure und Themen chern, Politikern und Wirtschaft- streibenden. Noch wichtiger ist es, So vielschichtig wie die Besetzung dass sich exzellente Studierende der verschiedenen Podien waren der Universität Innsbruck an die- auch die Inhalte der dazugehörigen sem Diskurs beteiligen können. Diskussionen. Die Bandbreite der Nur so entstehen nachhaltige Ler- Input- und Streitgespräche reichte neffekte und Kontakte zu potenti- dabei von Österreichs europäischer ellen künftigen Arbeitgebern“. Sel- Verantwortung mit Blick auf die biges soll natürlich auch für die 13. gerade wirkenden Desintegrati- Auflage des Medienmittelpunktes, onstendenzen (Stichwort: BREXIT), Ende 2019, gelten. Die diesbezügli- über den nach wie vor schwelenden chen Planungen sind bereits wieder Nahostkonflikt, die digitale Daten- voll im Gange. sicherheit, bis hin zur praktisch auf Doris Dialer © Foto

Unipress Seite 30

Buchgespräch & Lesung

Karl Schmutzhard Asyl heißt unberaubt Was ich in einem Heim für Asylwerber/innen lerne Studia 2018

Buchgespräch mit Diskussion Karl Schmutzhard im Gespräch mit Andreas Exenberger (Arbeitskreis Globales Lernen)

Montag, 21. Jänner 2019 •19.00 Uhr Studia Buchhandlung Innrain 52 f • Eintritt frei

Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht. Und das Thema Asyl ist mitten in unserer Gesellschaft angekommen. Ausgehend von seinen konkreten Gesprächen und Lernerfahrungen im AsylwerberIn- nenheim Sistrans/Aldrans (bei Innsbruck) entwickelt der Autor Karl Schmutzhard eine Mi- schung aus Fakten und erzählenden Texten und persönlich-philosophischen Reflexionen, in denen er das Thema in seiner weiten Bandbreite auffächert. Sachlich, informativ, emotional berührend, spannend und abwechslungsreich geht er der Frage von Asyl nach, wobei ihn die Grundbedeutung des aus dem Altgriechischen kom- menden Wortes überrascht und bewegt: asylos bedeutet unberaubt. Wer sind die Beraub- ten? Wer sind die Unberaubten?. ....

ISBN 978-3-903030-59-6 Preis: € 14,90

Studia Lesung in Kooperation mit Südwind Tirol - Arbeitskreis Globales Lernen

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