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Böhmische Lautenisten des Barock Lautenkunst in den österreichischen Habsburger Landen - Folge 2 -

(ij)/“. (ius)/Antonin Eckstein oder Johann Christian von Adlersfeld?

Musik für die 11-chörige Barocklaute

Michael Treder in Zusammenarbeit mit Markus Lutz Erstmals erschienen: Lauten-Info 3/2009, Redaktion: Joachim LUEDTKE, Ffm, S. 8 ff. 3

Michael Treder Deutscher Nation stellte. Insofern dürfte es auf (in Zusammenarbeit mit Markus Lutz) jeden Fall korrekt sein, von Kompositionen Böhmische Lautenisten und böhmische sowie Lauteninstinnen und Lautenisten aus Lautenkunst. Teil 2: den Habsburger Landen oder der „Lautenkunst (2) „Antony(ij)/Antoni“. in den Habsburger Landen“ zu sprechen . Anton(ius)/Antonin Eckstein oder Johann Christian Anthoni von Adlersfeld? Gibt es in der Musikwissenschaft eigentlich einen klar definierten Terminus „Böhmische 1. Lautenisten“ oder „Böhmische Lautenkunst“? Einleitung Oder handelt es sich bei diesen Versuchen einer Kategorisierung um eine von jeweils Ohne weitere Problematisierung wurden von interessierter Seite wohl gepflegte Chimäre? mir zu Beginn der Serie über "Böhmische Hierzu bereite ich eine etwas umfangreichere Lautenisten" (TREDER 2008, S. 11 ff.) die von Publikation vor. Adolf KOCZIRZ als ”Böhmische Lautenkunst” (KOCZIRZ 1926, S. 88 ff.) und von Emil VOGL Dessen ungeachtet soll es in der Reihe als ”Böhmische Lautenisten” (VOGL 1977) „Böhmische Lautenisten und Böhmische vorgegebenen Kategorien übernommen. Lautenkunst“ im Lauten-Info und der Tabulaturbeilage vor allem um die Musik Retrospektiv unter Berücksichtigung von gehen: sie soll zugänglich gemacht werden. In Publikationen, die sich beginnend mit der dieser Folge geht es um Stücke für die 11- BARONschen „Historisch-Theoretischen und chörige Barocklaute, die von VOGL bislang Practischen Untersuchung des Instruments der unwidersprochen Anton(ius) (in Tschechisch: Lauten“ (BARON 1727/1965) (1) mit dem Antonin) Eckstein zugeschrieben wurden. Komplex bis heute im engeren oder weiteren Anlass, sich mit diesen Stücken und diesem Sinne beschäftigen, gibt es eine nicht geringe Komponisten in Folge II zu beschäftigen, ist Zahl an Personen, die einem Personenkreis eine aktuelle, sehr intensive Diskussion mit „Böhmischer Lautenisten“ oder Praktikern der Markus Lutz über das Kürzel „A:V:E:“ , das im „Böhmischen Lautenkunst“ zugerechnet MS II Lb 27 zu finden sowie in den drei werden: beginnend mit einem Pater Amandus Stimmbüchern des MS II Lb 28 (3) zu lesen ist – über Graf Logi bis hin zu einem (Pater?) entweder als Abkürzung für den Eigentümer, Bernhard Zwixtmeyer , der vielleicht nur als noch nicht erschlossene Widmung oder als Schreiber war. Die Reusners , Ernst Gottlieb Abkürzung für den Komponisten. Baron , Ferdinand Seidel sowie Siegmund und Sylvius Leopold Weiß etwa können unter politisch-institutionellen Gesichtspunkten durchaus zu diesem Kreis gezählt werden, wurden alle doch im Herzogtum Schlesien geboren, das zum fraglichen Zeitpunkt (bis 1742) zur Böhmischen Krone gehörte. Und die Böhmische Krone hatte das Haus der (österreichischen) Habsburger inne, das auch den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches 4

Bei unserer Diskussion entwickelte sich ein Das Lautenmanuskript New York Public Library Strang auch Richtung Anton(ius)/Antonin MYO* collection enthält nach Jeanette Eckstein und Anton von Adlersfeld , wie er in HOLLAND 136 Stücke, darunter 2 Duette. Die dem bekannten Brief von STÖLTZEL in Stücke sind überwiegend nach Tonarten MATTHESON´s „Grundlage einer Ehren- gruppiert, die J. HOLLAND, als „Partiten“ Pforte“ heißt (MATTHESON 1740/1910, S. 102, bezeichnet; unabhängig von den dann darin S. 345), bis hin zu Graf Wenzel Adrian von jeweilig enthaltenen Tänzen und der Tanzfolge. Enckevoirt (4) . Das Kürzel „A:V:E:“ haben wir Eine Reihe an Stücken haben bei den noch nicht befriedigend entschlüsselt, aber Tanznamen Zusätze wie: „Gavotte C.L. (ogi?)“, Argumente gefunden, die bisher „Gigue M. Por. (sile?)“, „Gavotte M. Gl: unwidersprochen hingenommene Zuschreib- (eitsmann?)“ (9) , „Bouree d. W.“ oder „Menue di ung von E. VOGL, bei „Antony(ij)/Antoni“ Conte W.“ (10) . Eindeutig stammen von oder handele es sich um Anton(ius)/Antonin sind ihm gewidmet die Stücke mit der Eckstein zu relativieren und eine Alternative Ausweisung: „C. Logi“ oder „Cont:di Logi“. aufzuweisen. Dafür dürfte auch das Kürzel „C.L.“ bei weiteren Stücken stehen. Eindeutigkeit ist auch im Sinne einer Widmung oder der 2. Autorenschaft der Zusatz „De M. Gallot“. Die Stücke Daneben gibt es eine Reihe an Stücken, die Stücke, die einen Hinweis im Titel „Antony(ij)“, folgende Kennzeichnungen aufweisen: „Antoni“ oder „M. Ant...“ bzw. „M. A.“ enhalten, „Courante.M.A.“ (f. 36V – 37) (11) , „Bouree M. sind bisher aus den Manuskripten D-B 40627 Ant ..“ (f. 38), „Saraband. M. Ant:“ (f. 42v – 43), (vgl. GOY 1994, S. 60 ff.) sowie MS New York „Menue M. Ant:“ (f. 57v), „Menue M. Ant:“ (f. Public Library MYO* collection (vgl. HOLLAND 90v), „Menu.. M. Ant (oi?)“ (f. 91). Auch diese 1964) bzw. US NY pm Ms. *MYO (Music Stücke stehen lediglich zusammen mit anderen Reserve) bekannt. gleicher Tonart, sind aber nicht Teil einer klassischen Partita bzw. Suite. Das MS D-B 40627 enthält 175 Stücke, die überwiegend keinen Hinweis auf einen In beiden vorgenannten Manuskripten gibt es Komponisten oder eine Widmung tragen. An sonst keine Hinweise auf Komponisten oder Namen finden sich lediglich „ Conte Logi “, Widmungen, bei denen lediglich ein Vorname „Kilmansek “ (5) , „Sig. Sind (?)“ (6) sowie verwendet wird. „Bernardino Zwixtmeyer “ (7) und „ Dumonj Czaslawsky “ (8) . Auf f. 35v - 36 trägt eine Gavotte in F-Dur den Hinweis: „Gav(w?)ott Antony(ij?)“, auf f. 40 – 40v eine Courante in a- moll den Hinweis „Courant Antoni“. Die Stücke stehen nicht im Kontext einer klassischen Partita bzw. Suite. 5

3. Pachta und (Fürstin) Margarethe Ludmilla Anton(ius)/Antonin Eckstein Konstanze Kaunitz. Über den Hintergrund der Patenschaft von (Fürstin) Margarethe Kaunitz Anton bzw. (tschechisch: Antonin) mutmaßt VOGL, Eckstein sei ggf. ihr Eckstein ist einer der von Ernst Gottlieb Lautenlehrer gewesen (12) . BARON in seiner „Historisch-Theoretischen und Practischen Untersuchung des Instruments Unter Bezugnahme auf die oben genannten der Lauten“ (BARON 1727/1965) erwähnten Stücke aus MS D-B 40627 stellt VOGL fest: Lautenisten, die das „harmonieuse Wesen mit dem cantabili“ (BARON 1727/1965, S. 72) „Ich zweifle nicht daran, daß es Werke vereinen. Knapp gefasst heißt es zu ihm, von Eckstein sind, obwohl nur der genannt in einem Atemzug mit Dix : „Antonius Vorname des Komponisten angegeben Eckstein und Aurius oder wie andere wollen ist. Er ist so charakteristisch wie im Audius Dix, welche beyde in Prag gelebet, Falle der Allemanda Aurej . Überdies haben Anno 1721. die Schuld der Natur stammt der Schreiber Bernhard bezahlet, und findet man bey ihnen gute Zwixtmeyer aus dem Melodie, Vollstimmigkeit und zimlich cantables“ Cisterzienserkloster in Hohenfurt in (BARON 1727/1965, S. 76 f.). Einträge zu Böhmen und wirkte am Collegium Eckstein finden sich in einschlägigen Bernhardium in Prag. Wegen der Nachschlagewerken, z.B. bei WALTHER (1732, geringen Anzahl der überlieferten S. 22), ZEDLER (1731/1754, Bd. 8, Sp. 155), Werke Ecksteins kann man nur mit DLABAŽ (1788, S. 151; 1813, Bd. 2, Sp. 360), allergrößter Vorsicht über seinen MENDEL (1873, Bd. III, S. 321) und ZUTH musikalischen Stil sprechen. Die (1926/28, S. 86). Bezug ist überwiegend der Gavotte in F-Dur erinnert in ihrer Eintrag bei BARON. Vollstimmingkeit an Dix, die Courante in a-moll eher an die leichten Wiener Emil VOGL hat in seinem Aufsatz über Dix Couranten mit ihrer Gesanglichkeit. Den und, wie er ihn nennt, „Antoni“ Eckstein über Zusammenhang Ecksteins mit dem die wenigen Hinweise bei BARON weit Vater der Prager Laute, dem Grafen hinausgehende Einzelheiten zum Leben und Losy von Losinthal, konnten wir Wirken der beiden durch eigene Recherchen wenigsten archivalisch nachweisen; beigetragen (VOGL 1964). Wesentliche seine Zugehörigkeit zur Prager Erkenntnisse zu Eckstein : geboren um 1657, Lautenschule ist aus den wenigen gestorben 1720 (nach BARON 1721) in Prag. erhaltenen Werken nicht zu ersehen“ Verheiratet „mit der Jungfrau Barabara (S.45) . Heverka“, von der VOGL schreibt, sie sei eine Leibeigene im Hause von Johann Anton Losy von Losinthal („Graf Logi“) gewesen. Als Paten der gemeinsamen Tochter Josefa sind am 05.11. 1690 u.a. festgehalten die Schwester von Losy („das hochgeborene Fräulein Josefa Losy“) sowie deren Bräutigam Freiherr von 6

Dazu einige nicht erschöpfende Anmerkungen: dem Schluss, dass die beiden Stücke „Gav(w?)ott Antony(ij?)“ und „Courant Antoni“ • Der Vorname des Komponisten Dix ist aus der Feder von Anton(ius)/Antonin Eckstein in der Tat ungewöhnlich und stammen müssen. charakteristisch: Aureus/Aurius/ oder Audius. Dies kann aber kaum für Antonius oder Anton gelten; und nur in 4. diesen Formen ist auch nach VOGL Johann Christian /i von Adlersfeld Eckstein belegt. Wenn es sich um einen Vornamen handelt, der in einer Über einen „Herrn von Adlersfeld“ bzw. „Anton Koseform verwendet wird, käme von Adlersfeld“ in musikalischen danach jeder Lautenist mit dem Zusammenhängen erfahren wir durch von Vornamen Anton als Komponist oder Georg Philipp TELEMANN an Johann RICHEY durch diese Stücke Bewidmeter in in Wien sowie die Briefe von Gottfried Heinrich Frage; auch Graf Johann Anton STÖLTZEL (1690 – 1749) mit Berichten aus (tschechisch: Antonin) Losy von Prag, aufgenommen von MATTHESON in Losimthal! seiner „Grundlage einer Ehrenpforte“ (MATTHESON 1740/1910). • Was den von VOGL benannten Schreiber Bernhard Zwixtmeyer Unter dem Datum 08. April 1737 wandte sich anbelangt: prinzipiell ist nicht TELEMANN mit einem Brief an RICHEY, auszuschließen, dass er in dem vornehmlich wohl zur Eintreibung von Manuskript eigene Stücke festgehalten Außenständen. Auch ein „ von Adlersfeldt “ hat. wird erwähnt und erscheint nicht in besonders gutem Lichte: • Der archivalische Nachweis eines Zusammenhanges zum Grafen Losy ist "Hiernächst unterfange mich, an Ew. ohne Aussagewert für die Frage, ob HochEdelgeb. noch eine neue Bitte Anton(ius)/Antonin Eckstein als ergehen zu lassen. Vermutlich ist Ihnen Komponist der beiden genannten einer von Adlersfeldt bekandt, der sonst Stücke in Frage kommen könnte. Eine Antoni geheissen, ein Liebhaber der Patenschaft zu jener Zeit sagt kaum Music und sonst reicher Mann. Dieser etwas über die Qualität der hat eine Starke Niederlage von Beziehungen zwischen Eltern und Musicalien, wo mir recht, von etliche Paten aus. und 60. Rthl. von mir verlanget und empfangen. Ich vernehme aber, daß • Die „Prager Lautenschule“: VOGL bleibt Sein Zustand schlechter geworden sey; schuldig, was denn darunter zu zum wenigsten bekomme ich auf viele verstehen ist (13) . Briefe keine Antwort.

Insgesamt führt das, was VOGL zusammengetragen hat, nicht zwingend zu 7

Dieser nun soll in Wien seyn. Wollen Jahr daselbst auf. Unter den dasigen demnach Ew. HochEdelgeb. dem Herrn Musikliebenden muß billig den Hrn. Rath von dessen Zustande Nachricht Anton von Adlersfeld obenansetzen, als ertheilen und Gelegenheit an die Hand in dessen Hause ich die gantze Zeit geben, ob und wie ich zu meiner über mit aller Lust mich aufzuhalten die Bezahlung gelangen könnte, so würde Ehre hatte. Hiernächst wurde mir das ich Ihnen dafür höchlich verpflichtet Glück zu Theil, mit dem nunmehro seyn" (GROSSE/JUNG 1972, S. 190). hochseel. Grafen Logi wöchentlich viele (14) Stunden, ja, gantze Tage in lauter Musik zuzubringen, auch öffters den Freiherrn Auf jeden Fall ist diesem Brief von TELEMANN Hartig auf dem Clavier zu hören“ (S. zu entnehmen, dass ein gesundheitlich 345). angeschlagener „ Antoni von Adlersfeld t“, wobei „ Antoni “ ein Zuname sein muss, Auch ich habe lange Jahre „Anton“ als Musikalien (Noten, Tabulaturen, Schriften) zur Vorname des „Hrn. von Adlersfeld“ angesehen. eigenen Verwendung oder zum Weiterverkauf Bei dem fehlenden „i“ dürfte sich aber um einen erworben hat. Und, so lese ich den Satz Irrtum des Setzers, nicht des Autors „Dieser nun soll in Wien seyn“: er hat sich STÖLTZEL handeln: wer sich offenkundig gewöhnlich nicht in Wien aufgehalten. während seines gesamten Prag-Aufenthalts bei Johann Christian Anthoni von Adlersfeld In der „Grundlage einer Ehrenpforte“ von aufgehalten hat, wird sicherlich um Vornamen MATTESON findet sich im Eintrag zu (Freiherrn und Eigenname seines Gastgebers wissen. von) „ Hartig “ (15) , der in Prag die aufgrund einer Petition von vier Bürgern (!) gegenüber dem Den Briefen von STÖLTZEL ist zu entnehmen, Rat der Stadt entstandene „Musikalische dass J. C. Anthoni von Adlersfeld in der Akademie“ leitete (16) , folgender Hinweis: Musikszene von Prag eine überaus bekannte Persönlichkeit mit einem für Künstler offenen „Eben diese Academie gab Anlaß, daß Haus gewesen sein muss. ich ( Stöltzel ) die Ehre der Bekanntschaft des Herrn von Adlersfeld erlangte, und Dem aus dem Eintrag zu STÖLTZEL zitierten dieser grosse Liebhaber der Musik, daß Brief ist auch zu entnehmen, dass Graf Logi ich drey Jahre in Prag verbliebe“ und Anthoni von Adlersfeld sich gekannt (MATTHSON 1740/1910, S. 102). haben müssen. Auch von daher gesehen dürfte J.C. Anthoni von Adlersfeld die Laute nicht Im Eintrag zu STÖLTZEL, für den fremd gewesen sein. MATTHESON eine kleine Auswahl an Auszügen aus Briefen und sonstigen Claire MADL hat für ihren Aufsatz „Johann Aufzeichnungen Stöltzels zusammengestellt Christian Anthoni von Adlersfeld: The Original hat, heißt es dann: Owner of the Weiss London Manuscript“ (MADL 2000) intensiv nach Spuren von J. C. „So dann reisete ich über Lintz nach Anthoni von Adlersfeld gesucht. Praag, und hielt mich fast in die drey 8

Sie hat u.a. herausgefunden, dass Johann Diese Wappen sind dem von MADL Christian Anthoni die Würde als Ritter des beschriebenen Wappen überaus ähnlich, das Reiches (Römisches Reich Deutscher Nation) aus der Zeit stammt, als die Familie „ Anthony erst 1716 erhielt, verbunden mit der von Adler(s)feld und Siegenfeld“ hieß Namenserweiterung „von Adlersfeld“. Bis dahin aufgrund eines im Jahr 1766 verliehenen war er also Träger des Zunamens „ Anthoni “. weiteren Adelsprädikats für einen der Söhne Dies bestätigt die Aussage im vorzitierten Brief von Johann Christian (Matthias Joseph) : von TELEMANN an RICHEY (siehe oben).

Das Wappen eines „ Ritters von Anthoni “ ist im SIEBMACHERschen Supplement-Band 7 abgebildet:

Zu vernachlässigen sein dürften in diesem Zusammenhang die wappenführenden bürgerlichen Geschlechter „Anthony“ (17) . An Bezügen zur Laute gibt es bislang die oben dargestellte zumindest Bekanntschaft zwischen Logi und Anthoni von Adlersfeld sowie die von MADL aufgestellte und nachvollziehbar Das Wappen des „ von Anthoni “ ist im belegte Hypothese, J.C. Anthoni von Supplement-Band 12 zu finden: Adlersfeld sei ursprünglicher Besitzer der heute als „Londoner Manuskript“ bekannten Tabulatursammlung von S.L. Weiß . Die Beweisführung von MADL basiert auf dem Wappen, das auf den Einband der Sammlung aufgemalt ist. Ein Vergleich von Wappen in SIEBMACHER´s Wappenbuch und dem aufgemalten Wappen zeigt Unterschiede, auf die zumindest hingewiesen werden soll: 9

Ansonsten gilt zumeist in der Heraldik, dass schon sehr kleine Unterschiede ihre Bedeutung bei der Abgrenzung von Adelsfamilien untereinander haben können.

Michel CARDIN stellt in seinem Aufsatz zum „Londoner Manuskript“ von S.L. Weiß zu Anthoni von Adlersfeld u.a. fest:

„Die erst kürzlich erfolgte Entdeckung, dass Graf Adlersfeld von Prag der Besitzer des Manuskriptes war, hilft uns zu verstehen, warum das Londoner Lautenbuch eine ebenso sorgfältige wie unvollkommene Zusammenstellung ist.

• der Vogel auf dem Einband des Adlersfeld war mehr Sammler als „Londoner Manuskripts“ wird in Lautenist und hat sich deshalb Andeutung perspektivisch leicht von der wahrscheinlich nicht um eine präzise Seite dargestellt, bei SIEBMACHER Systematik gekümmert“ (CARDIN frontal; 2006a, S. 11).

• der Vogel auf dem Einband sieht eher Auch wenn uns CARDIN einen Beweis wie eine Krähe aus (dafür habe ich den schuldig bleibt, schließt er zumindest nicht Vogel auch immer gehalten), bei explizit aus, dass Anthoni von Adlersfeld die SIEBMACHER ist es eindeutig ein Laute gespielt hat. Adler; Ein weiterer Hinweis auf die Laute ergibt sich • in der unteren Hälfte des Wappens gibt über die „Musikalische Akademie“, in der es auf dem von oben links nach unten STÖLTZEL den „ Hrn. von Adlersfeld “ rechts laufenden Band beim Wappen kennengelernt hat, und dessen Mitbegründer des „Londoner Manuskripts“ etwa in der G.A. Kalyvoda/Kaliwoda , von dem einige Mitte einen Punkt, bei SIEBMACHER ist Stücke für die 11-chörige Barocklaute bekannt dies eine Blüte (in der Beschreibung sind (wobei er natürlich auch Bewidmeter heißt es: eine Rose) oder eine Frucht. gewesen sein kann). Es ist nicht auszuschließen, dass sich beide kannten. Es Die Unterschiede können natürlich daher ist sogar eher wahrscheinlich, dass sie sich rühren, dass das ursprüngliche Wappen für den kannten. Druck bei SIEBMACHER weiter stilisiert worden ist. Ebenfalls ist denkbar, dass sich die Person, die den Einband des „Londoner Manuskripts“ als Eigentumsbeleg verziert hat, „künstlerische Freiheiten“ genommen hat. 10

Schließlich gibt es noch die von mir so der Mitbegründer, dem bürgerlichen G. A. gelesene Aussage von STÖLTZEL, er habe a) Kalywoda/Kalivoda , gehabt haben, aus während seiner Zeit in Prag im Haus von J.C. dessen Feder einige Stücke für die Laute Anthoni von Adlersfeld gelebt und sei dort b) stammen bzw. ihm gewidmet wurden. dem musizierenden Graf Logi begegnet. Wenn J.C. Anthoni von Adlersfeld denn Die vorgenannten Details zusammengezogen Eigentümer der heute „Londoner Manuskript“ lassen für mich den Schluss zu, dass J.C. genannten Sammlung der Stücke von S.L. Anthoni von Adlersfeld als Komponist oder Weiss war, ist naheliegend, dass er selber oder durch die jeweilige Auszeichnung Bewidmeter eine Person aus seinem unmittelbaren Umfeld der bislang durch VOGL Anton(ius)/Antonin die Laute spielte. Eckstein zugeschriebenen Stücke in Betracht kommt. Ferner wäre es im Vergleich zu den anderen Hinweisen auf Komponisten oder Bewidmete in Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass MADL den Manuskripten sehr ungewöhnlich, dass durch ihre Forschungen auch aufdecken lediglich einer über den Vornamen konnte, dass J.C. Anthoni von Adlersfeld auf ausgewiesen wird; und dieser ist durchaus als großem Fuße gelebt hat und im Ergebnis bei ein „Allerweltsvorname“ (in allen Spielarten) im seinen Geschäften in der Wahl der Mittel nicht Kaiserreich zu bezeichnen. immer sehr rücksichtsvoll, doch wirtschaftlich erfolgreich gewesen sein muss. Es ist umso Es liegt aus unserer Sicht daher näher, dass bemerkenswerter und wirft ein interessantes J.C. Anthoni von Adlersfeld Komponist oder Licht auf die Musik-Szene jener Zeit, dass ganz durch die jeweilige Auszeichnung Bewidmeter offenkundig auch herausragende der zur Rede stehende Stücke in den Musikerpersönlichkeiten sehr engen Umgang Manuskripten MS D-B 40627 und New York mit J.C. Anthoni von Adlersfeld hatten. Ein Public Library MYO* collection ist, als dies für Aspekt, dem vertiefend nachzugehen sich Anton(ius)/Antonin Eckstein nach VOGL sicherlich lohnen wird. gelten kann.

Von Anton(ius)/Antonin Eckstein , über den wir 5. Kenntnis primär durch BARON haben, gibt es Fazit danach bislang in den bekannten Manuskripten keine ihm mit hoher Wahrscheinlichkeit Dass J.C. Anthoni von Adlersfeld in Prag zuzuschreibenden Kompositionen. (auch) im Kontext von Musik eine über die Stadt hinaus bekannte Persönlichkeit war, ist erwiesen. Dass er dabei auch Kontakt zu Anmerkungen: Lautenisten hatte, liegt auf der Hand bzw. 1) Spöttelnd merkt Charles BURNEY zu der ergibt sich nicht zuletzt auch aus seinem für „Untersuchung ...“ an:

Künstler offenen Haus. Ferner in der „In 1727, BARON (…) published an Historical Treatise on „Musikalischen Akademie“ von Prag the Lute , in which he inserted anecdotes of various kinds, which procured him readers not only among the few verkehrend, dürfte er auch Kontakt zu einem lutenists then remaining, but among lovers of Music in general“ (BURNEY 1789/1958). 11

Heftige Kritik an der „Untersuchung ...“ haben z.B. Beschreibung abgegeben: „Ms. II. Lb. 28. Früher Raphael Georg K. KIESEWETTER (1831) und Robert Raudnitz (Roudnice), Bibliothek des Fürsten Lobkowitz, EITNER (1832) geäußert. gleiche Sign. Alte Sign. (auf Buchrücken, Papierschild): 8. Auf dem Vorderdeckel Mitte ist ein kleines herzförmiges R.G.K. KIESEWETTER, der durchgängig herablassend Schild mit der Hs. Ziffer 1 eingelassen (…). Frz. Lt. Tab. 6 und polemisch über die Lauteninstrumente, deren Lin. Anfang des 18. Jh. … Initiale f. 1R A:V:E: … Literatur und die Tabulaturen (egal welche) berichtet, hält Vorderdeckel innen Exlibris: F. Princ. A Lobkowitz. D. zu BARON fest: Sag. &c. 2 zugehörige Bände gleichen Einbands und Formats sind mit der Violin- und Baßstimme in gew. „Indem ich diess lange Kapitel von der Laute und deren Botenschrift unter der gleichen Sign. Erhalten, Tabulatur beschliesse, erlaube man mir nur noch einige Vorderdeckel Mitte analoge Beschriftung: 2 und 3 (s. Anzeigen von Werken beyzufügen, welche theils oben). (Freie Instrumentalsätze, Tänze, Aria.)“ Anleitungen zu der Behandlung dieses Instruments und (BOETTICHER 1978, S. 292). Diese Manuskripte sind seiner Notation, theils sonst Beyträge an der Geschichte leider derzeit nicht zugänglich. desselben liefern. Dessen ungeachtet: es wäre eigentlich an der Zeit, das Für das wichtigste ist seit hundert Jahren gehalten Buch von BOETTICHER zu ersetzen; auch im Hinblick worden: Barons historisch-theoretisch-practische auf die Notwendigkeit der Korrektur von Fehlern und des Untersuchung des Instrumentes der Lauten, Nürnberg Bedarfes an Ergänzungen. 1727: es wäre zu spät (auch fühle ich wenig Lust in mir), noch eine Recension dieses Werkes zu liefern; frey 4) Nach SIEBMACHER handelt es sich bei der gesteh´ ich aber, dass es mich in keiner der auf dem Titel Familie Enckevoirt um ein aus dem Herzogtum Brabant ausgedrückten dreyfachen Beziehungen befriedigt hat. stammendes und im 17. Jahrhundert nach Österreich Uebrigens mag es leicht in seiner Art das beste seyn und (Herzogthum Österreich oder in ein österreichisches bleiben, da vor der Hand, bis das Instrument nicht wieder Erbland der Habsburger?) gekommenes Adelsgeschlecht. ersteht und die Aufmerksamkeit der musikalischen Welt Danach erhielt Adrian Freiherr von Enckevoirt, kais. auf sich zieht – sie Niemand berufen finden dürfte, als Feldmarschall, im Jahr 1650 den Reichsgrafenstand. Er dessen Panegyriker (Vortragender einer feierlichen war verheiratet mit einer Werdenberg. Wenzel Adrian Lobschrift; Hinweis des Verfassers MT) , in die Fusstapfen Reichsgraf von E., verheiratet seit 1698 mit Miriam Josefa des Hrn. Baron zu treten“ (KIESEWETTER 1831, Sp. von Weissenwolff, erbte 1732 nach dem letzten Grafen 143/144). von Werdenberg die Grafschaft Namiest. Er verstarb ohne männliche Erben. Der Besitz wurde verkauft Bei EITNER heißt es: „Seine Abhandlung über die Laute (SIEBMACHER 1979, Bd. 31, S. 30). Die Beziehung (1727) hat für den Historiker aber nur einen sehr geringen zwischen dem Hause Werdenberg und Enckevoirt ist im Wert. Baron macht viel Worte und versteht über Hinblick auf die Laute von Bedeutung: das MS Inv. Unbedeutendes einen seitenlangen Wortschwall zu 4081/A. 13.268 (Tabulatur für die 11-chörige Laute, machen. Der positive Wert schmilzt bei der Prüfung auf datiert: 1713) weist den Besitzervermerk „ Casimirus ein ganz geringes Quantum zusammen. Eine gründliche Wenceslaus / Comes à Verdenberg / et Namischt “ auf. Belehrung über irgend einen Gegensatz seines Themas findet man nirgends. Die historische Einleitung hat einen Eine Beziehung zwischen den Familien Enckevoirt und sehr fraglichen Wert, die hierauf folgenden Lobkowitz ist durch Beatrix BASTL nachgewiesen biographischen Mitteilungen über bedeutende Lautenisten worden. Das Geburtenbuch der Familie Enckevoirt sind zu kurz, ungenau und selbst in den Namen oft falsch (1671), Johann Ferdinand Franz von Enckevoirt und und was dann die Lehre über das Lautenspiel, die Francisca Maria von Hohenems und Vaduz, verzeichnet Notirung und das Generalbassspielen betrifft, so ist sie als Namen für den erstgeborenen Sohn Wenzel Adrian flüchtig und lückenhaft. Das Dedikations- u. Wilhelm Anton: Wenzel nach seinem Paten Wenzel Fürst Schlussschreiben charakterisiert den Schwätzer am Lobkowicz, Adrian nach dem Großvater väterlicherseits Treffendsten“ (EITNER 1832, S. 345 f.). (Adrian Freiherr von Enckevoirt), Wilhelm der zweite Name des Großvaters mütterlicherseits und den Namen Nun ist in der Tat überaus bedauerlich, dass BARON an Anton (BASTL 2005, Absatz 35 und 37). vielen Stellen überaus flüchtig gearbeitet hat, um es vorsichtig zu formulieren. Er hat, und das vernachlässigen Der Name Anton (weiblich: Antonia) kommt in der die beiden vorstehend zitierten Kritiker völlig, im Zeitgeist Namensgebung aller 10 Kindern des Ehepaares vor, unterhaltend und auch bei seinen Leserinnen und Lesern außer bei einer Tochter. Insofern könnte das „A:V:E: “ Kenntnisse unterstellend geschrieben. Beide Kritiker auch für „ Anton/Antonia von Enckevoirt “ stehen. dürften ohne BARON kaum ausgekommen sein; sei es durch die Lektüre der „Untersuchung ...“ oder darauf In Ergänzung: als Geheimräte und Kämmerer von Kaiser (direkt oder indirekt) Bezug nehmender Nachschlage- Ferdinand III. (1608 - 1657), der ebenso wie sein Sohn werke! und Thronfolger Leopold I. (1640 – 1705) selber komponierte, werden sich Graf von Weissenwolf (siehe vorstehend die Verbindung zu Enckevoirt) und Fürst 2) Siehe bzw. höre dazu auch HELD, Joachim: Wenzel Lobkowitz gut gekannt haben. Erfreuliche Lautenlust. Barocke Lautenmusik aus habsburgischen Landen: Georg Muffat, Johann Jacob (?) Siehe auch: ADLER, Guido (Hrsg.): Denkmäler der Weiß, Esajas Reusner, Johann A. Losy, Heinrich Ignaz F. Tonkunst in Österreich: Musikalischen Werke der Kaiser Biber. haenssler CLASSIC 98.232. Ferdinand III., Leopold I. und Joseph I. Zwei Bände, Wien 1892/1893. In Bd. II befindet sich auch Faksimile und 3) Der aufgrund seiner nationalsozialistischen Übertragung einer Arie für die Laute von Kaiser Joseph I. Verstrickungen eigentlich nicht zitierfähige Wolfgang BOETTICHER hat zu diesem Manuskript folgende 12

5) Zu „Kilmansek“ mehr in einer der kommenden Matheis A.., 1643 zu Aachen: Folgen.

6) Für die Identifizierung von „Sig. Sind“ (?) habe ich noch keinen Anhaltspunkt gefunden.

7) Zu „Zwixtmeyer“ mehr in einer der kommenden Folgen.

8) Zu „Czaslawsky“ mehr in einer der kommenden Folgen.

9) Für die „Gavotte M. Gl: (eitsmann?)“ gibt es eine Konkordanz im MS D-B 40627 auf f. 138V – 139. Françoise-Pierre GOY gibt in seiner Darstellung zum MS D-B 40627 auch eine Konkordanz der Gavotte auf f. 87V – 88 zu der „Gavotte C.L.“ auf f. 14 des MS New York Public Library MYO* collection an. Dem mag ich nicht zu folgen, denn nur bei Auftakt und den ersten Schlägen des ersten Taktes kann von einer Konkordanz gesprochen und ein Oberpostmeister aus dem Hannoverschen, werden, dann entwickeln sich die Stücke unterschiedlich. Vorname nicht bekannt:

10) „Conte W.“: dieses Kürzel könnte für Werdenberg, Weissenwolf oder etwa auch für den Vornamen Wenzel (Lobkowitz oder Enckevoirt) stehen.

11) Zur „Courante.M.A.“ (f. 36v – 37) gibt es eine Konkordanz im MS D-B 40627 auf f. 111v – 112v.

12) Eine Fürstin Margarethe Ludmilla Konstanze Kaunitz habe ich bislang bei meinen Recherchen für die fragliche Zeit nicht ausmachen können. Aufgrund des Namens „Ludmilla/Ludomila“, der in der Familie der Kaunitz als weiblicher Vorname gebräuchlich war (durch Heirat von Ulrich V. Freiherr von Kounic mit Ludomilla, Tochter des Freiherren von Ruppau von Roupova im Jahre 1598; vgl. SIEBMACHER Bd. 30, 1979, S. 129), nehme ich an, dass es sich um die zu dem Zeitpunkt der Taufe noch unverheiratete Schwester von Grafen Dominik Andreas von Kaunitz (1655–1705) handelt. „Fürstin“, wie VOGL sie nennt, dürfte sie auf keinen Fall gewesen sein: Siehe SIEBMACHER 1971. den Fürsten-Titel erhielt das Haus Kaunitz erst Mitte des 18. Jahrhunderts. Und noch ein weiteres Wappen gibt es zur Familie „Antoni“: 13) Mit der Verwendung von scheinbaren, weil nie klar definierten Kategorien steht VOGL allerdings nicht allein. „Wiener Lautenmusik“, „schlesische Lautenschule“ oder eben „Böhmische Lautenkunst“, um einige Beispiele zu nennen, sind Versuche der Kategorisierung ohne eine klare, nachvollziehbare Abgrenzung. Dazu mehr an anderer Stelle.

14) Markus Lutz hatte diesen Hinweis bei TELEMANN im Gedächtnis.

15) Zur Familie Hartig vgl. den Eintrag im SIEBMACHER, Bd. 30, Neustadt a.d. Aisch 1979, S. 126.

16) Zu diesen Bürgern gehörte auch Georg Adalbert Kalyvoda/Kaliwoda. Aus seiner Feder stammen einige Stücke für die Barocklaute, u.U. auch einige für die Mandora. Zu ihm, den Stücken und der „Musikalischen Akademie“ wird es eine eigene Folge in dieser Reihe geben.

17) Im SIEBMACHER gibt es zwei wappentragende bürgerliche Geschlechter namens „Anthony“: 13

Literaturliste: 1650 und 1720, DTÖ Bd. 50, Wien 1918. Reprint: DTÖ, Jhg. XXV/2, Graz 1960 ADLER, Guido (Hrsg.): Denkmäler der Tonkunst in Österreich: Musikalischen Werke der Kaiser Ferdinand Derselbe: Österreichische Lautenmusik zwischen 1650 III., Leopold I. und Joseph I. Zwei Bände, Wien 1892/1893 und 1720. In: Studien zur Musikwissenschaft, Band V, Leipzig/Wien 1918b. 5. Beiheft der Denkmale der BARON, Ernst Gottlieb: Historisch-Theoretische und Tonkunst in Österreich, Seite 4 ff. Practische Untersuchung des Instruments der Lauten, Mit Fleiß aufgesetzt und allen rechtschaffenen Liebhabern Derselbe: Böhmische Lautenkunst um 1720. In: Alt- zum Vergnügen heraus gegeben, Nürnberg 1727. Reprint Prager Almanach, Prag 1926, S. 88 ff. Amsterdam 1965 Derselbe: Wiener Lautenmusik im 18. Jahrhundert. BASTL, Beatrix: Der Adel in den Österreichischen Landschaftsdenkmale der Musik – Alpen- und Donau Erblanden. Selbstverständnis – Selbstdarstellung – Reichsgaue, Wien/Leipzig 1942 Selbstbehauptung, in: zeitenblicke 4 (2005), Nr. 2, URL: http://www.zeitenblicke.de/2005/2/Bastl/index_html MADL, Claire: Johann Christian Anthoni von Adlersfeld: The Original Owner of the Weiss London Manuscript. BOETTICHER, Wolfgang: Handschriftlich überlieferte Journal of the Lute Society of America, Volume XXXIII, Lauten- und Gitarrentabulaturen des 15. bis 18. 2000, p. 33 ff. Jahrhunderts. Beschreibender Katalog. München 1978 MATTHESON, Johann: Grundlage einer Ehrenpforte, BURNEY, Charles: A general history of music. From the woran der Tüchtigsten Capellmeister, Componisten, earliest ages to 1789, Vol. IV, Reprint Baden-Baden 1958 Musikgelehrten, Tonkünstler und Leben, Wercke, Verdienste u. erscheinen sollen. Zu fernern Ausbau CARDIN, Michel: Das Londoner Manuskript erklärt – 12 angegeben von Mattheson, Hamburg 1740 Schlussfolgerungen, Teil 1 in: Lauten-Info 2/2006, S. 8 ff.; (Neuherausgabe durch SCHNEIDER, Max, Berlin 1910) Teil 2 in: Lauten-Info, 3/2006, S. 27 ff. MEYER, Christian et al. (Hrsg.): Sources manuscrites en DLABACŽ, Gottfried Johannes: Versuch eines tablature. Catalogue descriptif. Vol. II: Bundesrepublik Verzeichnisses der vorzüglicheren Tonkünstler in oder aus Deutschland, Baden-Baden 1994 Böhmen (1). In: RIEGGER, Joseph A.St. von (Hrsg.): Materialien zur alten und neuen Statistik von Böhmen, Bd. SIEBMACHER, Johann: Siebmachers Wappenbuch. Die VII, Leipzig und Prag 1788, S. 134 ff. Wappen des böhmischen Adels – Bd. 30. Reprint. Neustadt an der Aisch 1979 Derselbe: Versuch eines Verzeichnisses der vorzüglicheren Tonkünstler in oder aus Böhmen (2). In: Derselbe: Die Wappen bürgerlicher Geschlechter RIEGGER, Joseph A.St. von (Hrsg.): Materialien zur alten Deutschlands und der Schweiz, Teil 1, Neustadt a.d.A. und neuen Statistik von Böhmen, Bd. XII, Leipzig und 1971 Prag 1794, S. 226 ff. Derselbe: Die Wappen des mährischen Adels – Bd. 31. Derselbe: Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Reprint. Neustadt a.d.A. 1979 Böhmen und zum Theil auch für Mähren und Schlesien. Drei Bände (1813). Reprint herausgegeben von Derselbe: Die Wappen des schlesischen Adels – Bd. 17. BERGNER, Paul, Hildesheim/New York 1973 Reprint. Neustadt a.d.A. 1977

EITNER, Robert: Biographisch-bibliographisches Quellen- Derselbe: Supplement 1 (1753) – 12 (1806), Reprint Lexikon der Musiker und Musikgelehrten der christlichen München 1979 Zeitrechnung bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts 1 - 10, Leipzig 1832-1905 TREDER, M.: Böhmische Lautenisten des Barock. Teil 1: Aureo Dix. Musik für die 11-chörige Barocklaute. In: GOY, Françoise-Pierre: Mus. ms. D-B 40627. In: MEYER, Lauten-Info 1/2008 der DLG e.V. Redaktion: Joachim Christian et al. (Hrsg.): Sources manuscrites en tablature. Luedtke, Fürth 2008, S. 11 ff. Catalogue descriptif. Vol. II: Bundesrepublik Deutschland, Baden-Baden 1994, S. 60 ff. VOGL, Emil: Aureus Dix und Antoni Eckstein. Zwei Prager Lautenisten. In: Die Musikforschung, XVII. Jahrgang, Kassel/Basel 1964, S. 41 ff. GROSSE, Hans/JUNG, Hans Rudolf (Hrsg.): Georg Philipp Telemann. Briefwechsel. Sämtliche erreichbare VOGL, E. (Hrsg.): Aus den Lautentabulaturen des Briefe von und an Telemann, Leipzig 1972 Böhmischen Barock (Edition Supraphon), Prag 1977 HOLLAND, Jeanette B.: An 18 th -century Lute Manuscript WALTHER, Johann Gottfried: Musikalisches Lexikon oder in the New York Public Library. In: Bulletin of the New York musikalische Bibliothek, Leipzig 1732 (Reprint Public Library 68/7, New York 1964, S. 415 ff. herausgegeben von Richard Schaal, Kassel/Basel 1953 KIESEWETTER, Raphael Georg K.: Die Tabulaturen der älteren Praktiker seit Einführung der Figural- und ZEDLER, Johann Heinrich (Hrsg.): Johann Heinrich Mensural-Musik. 2. Die Lauten-Tabulatur. In: Allgemeine Zedlers Grosses vollständiges Universallexicon aller musikalische Zeitung (AMZ), Heft 9., Leipzig 1831, Sp. Wissenschafften und Künste“, 1731 – 1754 133 ff.

KOCZIRZ, Adolf: Österreichischen Lautenmusik zwischen 14

Revisionsbericht:

„Gavott Antony“ (MS D-B 40627, f. 35v – 36): Teil 1, im drittletzten Takt vor dem Wiederholungszeichen steht im Original auf dem ersten Schlag ein G, das in der Übertragung zum A korrigiert wurde. “Courant Antoni” (MS D-B 40627, f. 40r – 40v): Teil 2, im 3. Takt nach dem Auftakt steht im Original auf dem ersten Schlag ein A, das in der Übertragung zum G korrigiert wurde. Teil 2, 7. Takt nach dem Auftakt wurde das H (auf der A-Saite) zum E auf der D-Saite korrigiert. Courante “M.A.” (MS New York Public Library, MYO* collection, f. 36r ): Teil 2, im 1. Takt nach dem Auftakt steht auf dem 1. Schlag im Original ein F, das in der Übertragung zum E korrigiert wurde. Bouree “M.Ant.” (MS New York Public Library, MYO* collection, f. 38r): Teil 2, im 5. Takt nach dem Auftakt sind die Buchstaben für die Oberstimme auf dem 2. Schlag kaum zu erkennen. Ich habe hier eine vom Gesamtablauf her wahrscheinliche Lösung gewählt. Saraband “M.Ant:” (MS New York Public Library, MYO* collection, f. 42r): Teil 1, auf dem 1. Schlag im 4. Takt nach dem Auftakt ist die Oberstimme kaum zu erkennen. Es kann sich um den Buchstaben “a” oder “e” handeln.

Diese Publikation erschien erstmals im Lauten- Info 3/2009, S. 8 ff., der Deutschen Lautenge- sellschaft e.V. 15 16 17 18 19

Konkordanz: MS-D 40627, f. 111v - 112v. 20 21 22 Copyright Tabulatura Music publishing - Michael Treder - Hamburg Nedderndorfer Weg 9 D-22111 Hamburg [email protected]