Filmmuseum Juni 2017 Kinoprogramm Ausstellungen · Projekte 2

Information & Ticketreservierung Tel. 069 - 961 220 220

KINDERKINO Impressum DIE ROTE ZORA ≥ Seite 41 Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF e.V. Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main

Vorstand: Claudia Dillmann, Dr. Nikolaus Hensel

Direktorin: Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.)

Presse und Redaktion: Frauke Haß (Ltg.), Manfred Riepe

Texte: Andreas Beilharz, Marie Brüggemann, Jonas Ebling, Natascha Gikas, Winfried Günther, Kira Katthagen, Manfred Riepe, Urs Spörri, Treppe 41, Gary Vanisian

Vorführer/innen: Christian Appelt, Michael Besser, Pramila Chenchanna, Hans-Peter Marbach, Günther Volkmann

Gestaltung: Optik — Jens Müller www.optik-studios.de

Druck: FISSLER & SCHRÖDER GbR – Kompetenz in Print und Medien, 63571 Gelnhausen

Anzeigen (Preise auf Anfrage): Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 069 - 961 220 222 E-Mail: [email protected]

Abbildungsverzeichnis: Alle Abbildungen stammen aus dem Bildarchiv des Deutschen Filminstituts, sofern nicht anders verzeichnet.

Titelmotiv: OPERA JAWA (ID / AT 2006) INHALT 3

Sonderausstellung: ROT im Film 4 Begleitprogramm: ROT im Film 6

Filmprogramm Stanley Kubrick: Carte blanche für Jan Harlan 10 Städelrundgang 16 Neue griechische Filme 17 Retrospektive 22 Fortbildungen für hessische Lehrkräfte 29 Klassiker & Raritäten: Jeanne d'Arc im Film 30 Lecture & Film: Ernst Lubitsch 32 Was tut sich - im deutschen Film? Timo Jacobs 37 Late Night Kultkino 38 Filmclub Treppe 41 39 Kinderkino 40

Specials Eduard Zuckmayer 42 Kino & Couch 42 Star Trek 43

Service Programmübersicht 44 Eintrittspreise/Anfahrt 48 Vorschau auf Juli: Technicolor 50

SPECIAL A HISTORY OF VIOLENCE ≥ Seite 42 4 AUSSTELLUNG

ROT – Eine Webdoku Studierende erstellen Online-Publikation zur aktuellen Sonderausstellung ROT im Film

Die aktuelle Sonderausstellung im das Deutsche Filmmuseum einen Deutschen Filmmuseum befasst sich anderen Weg gewählt und gemein- mit der Farbe Rot im Film. Viel mehr sam mit Studierenden der Tübinger noch: Entlang 229 unterschiedlicher Medienwissenschaft unter der Filmausschnitte unternimmt sie Leitung von Susanne Marschall und eine visuelle Reise, deren Dreh- und Oliver Häußler eine interaktive Web- Angelpunkt die Farbe Rot ist, sodass dokumentation erstellt. Besucher/ ihre Besucher/innen später nicht innen können die Seite im Foyer des nur den Film, sondern auch die Deutschen Filmmuseums aufrufen reale Welt mit anderen Augen sehen oder am heimischen Computer werden. ausprobieren und so verschiedene Themen der Ausstellung noch einmal Wer mehr zur Farbe Rot wissen will, vertiefen – oder sich in Vorbereitung geht ins Kino – oder liest die beglei- auf den Museumsbesuch durch tende Publikation. Einen klassischen die verschiedenen Themenbereiche Katalog gibt es nicht zur Ausstellung: klicken. in einem gedruckten Buch könnten nur Standbilder Verwendung finden, Das „Colour Science Tool“ greift Farbe im Film nimmt jedoch ihre Themen und Fragestellungen der unterschiedlichen Bedeutungen im Ausstellung auf und setzt sie in einen Verlauf der Handlung an und vollzieht tieferen wissenschaftlichen Kontext. häufig eine Bedeutungsentwicklung. Texte und Audiofiles, Videos, Bilder Um dem Rechnung zu tragen, hat und Animationen veranschaulichen 5

Rotes Haar in der Malerei

in kreativer Weise aktuelle Erkennt- Blütenblättern badet (AMERICAN nisse der Farbforschung. Wo in der BEAUTY, US 1999, R: Sam Mendes), Ausstellung die rothaarige Lola über ein unaufhaltsamer Schwall tiefroten die Leinwand rennt (LOLA RENNT, Blutes einen Hotelflur flutet (THE DE 1998, R: Tom Tykwer), widmet SHINING, GB/US 1980, R: Stanley sich die Webdoku roten Haaren nicht Kubrick), und ein Superheld im nur in der Film-, sondern auch in roten Ganzkörperkostüm Manhattan der Kunstgeschichte. Wo die junge und die Welt rettet (SPIDER-MAN, Angela in einem Meer aus roten US 2002, R: Sam Raimi), erklären

6 AUSSTELLUNG

8-Bit-Animationen in der Webdoku Farbexperimente zum Selbsterpro- die wissenschaftlichen Hintergründe ben, Filmkompilationen, Lehrfilme unserer Farbwahrnehmung und -ko- und Expert/inneninterviews schlagen dierung. Während im Film ein rotes unterschiedliche Reiserouten durchs Kleid den Aufstieg zur gesellschaft- Rote Universum vor, die auch über lich anerkannten Opernbesucherin die Grenzen der westlichen Welt markieren kann (PRETTY WOMAN, hinausgehen. US 1990, R: Garry Marshall) – oder seine Trägerin zur Ehebrecherin stig- Wer es noch genauer wissen will, matisieren (GONE WITH THE WIND, findet auf der Seite weiterführendes US 1939, R: V. Fleming), erklärt die Material und Linklisten zu internatio- farbforschende Psychologin Daniela nalen Studien und Fachliteratur. Niesta Kayser in der Webdoku die gesellschaftliche Macht der Farbe Rot. ROT – eine Webdoku bereitet rot-webdoku.de die Bedeutungsvielfalt der Farbe vom Film über bildende Kunst, Kulturge- schichte, Literatur, Psychologie bis hin zur Kognitionsbiologie auf.

Auch mit der Farbe in Sprache und Literatur befasst sich die Webdoku.

BEGLEITPROGRAMM IM JUNI Öffentliche Einführung: Jeden Samstag um 15:00 Uhr Treffpunkt: Ausstellungsfoyer 3. OG

DREHORT FRANKFURT: Stadtfotografie im Zeichen der Farbe ROT Fotoworkshop mit Ragnar Knittel Freitag, 9., bis, Sonntag, 11. Juni

Eine spannende fotografische Spurensuche nach der Farbe ROT in Frankfurt: Typische Filmausschnitte dienen als Inspiration, und Fotograf Ragnar Knittel verrät Tipps & Tricks, wie die Farbe ROT fotografisch wirkungsvoll eingesetzt werden kann.

Kurszeiten: Freitag 18:00 bis 21:00 Uhr, Samstag 13:00 bis 21:00 Uhr, Sonntag 11:00 bis 16:00 Uhr Kosten: 100 Euro

Anmeldung und Information: Tel: 069/961 220 223 (Mo bis Fr, 10:00 bis 15:00 Uhr) [email protected]

Filmmuseum after work: AbendROT 14. Juni 2017, 19:00 Uhr

Eine Führung durch das rote Universum der Filme läutet den Feierabend ein. Bei einem Glas Wein lässt sich im Anschluss der Blick auf die Frankfurter Skyline vor abendrotem Himmel genießen.

Eintrittspreis: 7 Euro (5 Euro ermäßigt) In Kooperation mit Weindepot in der Schweizer Straße, Frankfurt-Sachsenhausen

Filmmuseum am Mittag: PausenbROT 22. Juni 2017, 12:30 Uhr

Das Kombi-Angebot zur Mittagspause: Nach einer kurzen Einführung erkunden Besucher/innen die Sonderausstellung und erhalten im Anschluss ein Sandwich und ein Kaffeegetränk im filmcafé. Eintrittspreis: 10 Euro

8 AUSSTELLUNG

Vortrag und Filmvorführung: ALL THAT HEAVEN ALLOWS Douglas Sirk und Technicolor Zum Stil von Douglas Sirk ist viel veröffentlicht wor- den. Am Beispiel von ALL THAT HEAVEN ALLOWS betrachtet Barbara Flückiger das Werk des deutsch- amerikanischen Regisseurs erstmals im Kontext des Technicolor-Systems: Wie machte Sirk, dessen starke, charakteristische Handschrift zahlreiche Filmemacher/ innen beeinflusste, sich das kulturell und institutionell etablierte Technicolor zunutze, welche ästhetische Dimension und Wirkung erzielte er?

Prof. Dr. Barbara Flückiger ist Professorin für Film­ wissenschaft an der Universität Zürich und forscht unter anderem zu digitalen Medien, Filmfarbe und historischen Farbfilmprozessen. Sie untersucht systematisch die Interaktion zwischen Technologie und Ästhetik von Filmfarben.

ALL THAT HEAVEN ALLOWS Was der Himmel erlaubt USA 1955. R: Douglas Sirk D: Jane Wyman, Rock Hudson, Agnes Moorehead. 88 Min. 35mm. OF

Eine wohlhabende einsame Witwe verliebt sich in Dienstag, 06.06. 20:30 Uhr einen deutlich jüngeren, unkonventionellen Gärtner und bekommt die ganze Härte sozialer Zwänge im Klein- Filmbeginn: stadtleben zu spüren: Unverständnis, Widerstand und ca. 21:15 Uhr Ausgrenzung durch ihre Mitmenschen – sogar durch die eigenen Kinder. Ein Musterbeispiel für Autorenschaft im Hollywood-System, bei dem der klassische Stoff des Melodrams auf eine subversive, stilistisch hochgradig ausgefeilte Inszenierung trifft, die aufgewühlte Gefühls- welten in expressiv ausgeleuchtete Bilder übersetzt. Zu sehen ist eine rare originale Technicolor-Farbdruckkopie aus den USA.

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Rotes Museumsufer: „Der rote Faden“ Themenführung im Weltkulturenmuseum Die Filmfarbe Rot steht im Zentrum der aktuellen Mittwoch, 21.06. Sonderausstellung des Deutschen Filmmuseums. 19:00 Uhr Einen Einblick in die Rollen der Farbe Rot in verschie- Weltkulturen Museum, denen kulturellen Zusammenhängen bietet die aktuelle Schaumainkai 29, Sonderausstellung „Der rote Faden“ im benachbarten 60594 Frankfurt Weltkulturen-Museum (bis 27. August 2017). Eintritt Führung: In einer Führung durch die Ausstellung erklärt Vanessa 7 Euro / von Gliszczynski, wie man in Indonesien rot färbt und 3,50 Euro ermäßigt welche Bedeutungen mit der Farbe verknüpft sind. An- Eintritt Kino: schließend zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums 7 Euro / OPERA JAWA. 5 Euro ermäßigt

OPERA JAWA Indonesien/Österreich 2006. R: Garin Nugroho. D: Martinus Miroto, Eko Supriyanto, Artika Sari Devi. 120 Min. 35mm. OmU

Mit Einführung Stefanie Plappert (Deutsches Filminstitut) Vanessa von Gliszczynski (Weltkulturen- Museum)

Die verhängnisvolle Geschichte eines Dreiecksverhält- Mittwoch, 21.06. nisses, bei dem das fragile Glück eines Töpfer-Ehepaars 20:30 Uhr zu zerbrechen droht, als ein mächtiger, skrupelloser Händler in Abwesenheit des Mannes die schöne Frau verführt. Die optisch überwältigende Verfilmung einer Geschichte aus dem „Ramayana“, einem Klassiker der indischen Literatur. Traditionelle Formen von Gamelan-Musik, Tanz und Performances werden mit zeitgenössischen Gesangs- und Tanzstilen zu einem Gesamtkunstwerk verbunden. Farben und Lichter charakterisieren jede der Szenen, verleihen ihnen atmosphärische Dichte und dem Geschehen bei aller Tragik auch Zärtlichkeit und Harmonie. Die Farbe Rot wird dabei teils mit javanischen, teils mit europäischen Bedeutungskontexten verknüpft.

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Eröffnung der Kubrick-Ausstellung 2014 in Toronto, mit Jan Harlan und Christiane Kubrick CARTE BLANCHE: STANLEY KUBRICK Eine Filmreihe von und mit Jan Harlan Stanley Kubrick zählt zu den bedeutendsten Regisseuren aller Zeiten. Viele seiner Filme gelten als zeitlose Klassi- ker. Doch welche Filme haben ihm selbst am meisten bedeutet und sein Schaffen geprägt?

Niemand weiß das besser als sein Schwager Jan Harlan, zugleich ausführender Produzent gemeinsamer Werke wie BARRY LYNDON (GB 1975), THE SHINING (GB/US 1980) und zuletzt EYES WIDE SHUT (GB/US 1999). Für das Kino des Deutschen Filmmuseums stellte Harlan nun diese Carte blanche-Reihe zusammen, die Kubricks Interessen am Kino widerspiegelt: darunter Josef von Sternbergs DER BLAUE ENGEL (DE 1930), Andrei Tar- kowskis OFFRET (SE/GB/FR 1986) und Federico Fellinis LA STRADA (IT 1954). Bedeutsam für die filmische Rezeption der Regielegende waren auch die Reitzsche HEIMAT und Kieślowskis DEKALOG. Seit 2004 ist das Deutsche Filmmuseum Stanley Kubrick eng verbunden. Die in Frankfurt entstandene Ausstel- lung über sein Schaffen tourt bis heute um den Globus und ist aktuell in Mexico City zu sehen. Jan Harlan, der im Mai seinen 80. Geburtstag feierte, wird am 2. Juni persönlich zu Gast sein und in einem Gespräch seine Filmauswahl zur Carte blanche erläutern. Im Anschluss präsentiert er seinen aufschlussreichen Dokumentarfilm STANLEY KUBRICK: A LIFE IN PICTURES, der kurz nach Kubricks überraschendem Tod 1999 entstanden ist. 11

DEKALOG, JEDEN Dekalog, Eins Polen/Deutschland 1990. R: Krzysztof Kieślowski D: Maja Komorowska. Henryk Baranowski. 57 Min. Blu-ray. OmeU

Vor dem Film spricht Urs Spörri (Deutsches Film­ institut) mit Jan Harlan über die Filmauswahl zur Carte blanche.

Der tödliche Unfall seines elfjährigen Sohnes Pawel, Freitag, 02.06. der beim Schlittschuhlaufen in jenem See ertrank, 18:00 Uhr erschüttert den Glauben des Linguisten Krzysztof in Filmbeginn: die Allmacht der Wissenschaft. Kurz zuvor hatte er die ca. 19:00 Uhr Eisdicke am Computer berechnet. In einer zehnteiligen TV-Serie interpretierte Kieślowski die zehn Gebote. Jan Harlan wünschte sich DEKALOG, EINS, eine Thematisie- rung des Ersten Gebots: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Kubrick lobte DEKALOG in einem Vorwort zu Kieślowskis Drehbüchern: „You never see the ideas coming and don't realize until much later how profoundly they have reached your heart.“

STANLEY KUBRICK: A LIFE IN PICTURES Stanley Kubrick: Ein Leben für den Film USA 2001. R: Jan Harlan. Dokumentarfilm. 142 Min. Blu-ray. OmU

Zu Gast: Jan Harlan

Kurz nach Stanley Kubricks überraschendem Tod be- Freitag, 02.06. gann Jan Harlan, Schwager und ausführender Produ- 20:30 Uhr zent Kubricks, mit der Arbeit an diesem Dokumentarfilm. Wie entstanden die zeitlosen Klassiker des Filmema- chers? Was hatte es mit seinen nie realisierten Projekten über Napoleon oder den Holocaust auf sich? Zu Wort kommen zahlreiche Wegbegleiter wie Woody Allen, Martin Scorsese, Jack Nicholson und Steven Spielberg, auch bis dato unbekannte Fotos und Filmaufnahmen werden integriert. Den Kommentar spricht Tom Cruise, der Hauptdarsteller von Kubricks letztem Werk EYES WIDE SHUT. 12 CARTE BLANCHE: STANLEY KUBRICK

DER BLAUE ENGEL Deutschland 1930. R: Josef von Sternberg D: Emil Jannings, Marlene Dietrich, Hans Albers. 106 Min. 35mm

Professor Rath hat den Ruf eines ungerechten Pedanten, Donnerstag, 01.06. 18:00 Uhr was ihm den Spitznamen „Un-Rath“ einbringt. Als er im Klassenzimmer ein Bild des Nachtclubs „Der blaue Sonntag, 04.06. Engel“ entdeckt, wittert er sittenwidriges Verhalten. Auf 18:00 Uhr eigene Faust begibt er sich in das Lokal, in dem er eine Sängerin namens Lola trifft. Der Professor verfällt der lasziven Dame, verliert seine Anstellung und muss sich nach der Heirat als Clown auf Lolas Tournee verdin- gen – bis es schließlich in Raths Heimatstadt zum Eklat kommt. Durch die Heinrich-Mann-Verfilmung avancierte Marlene Dietrich zum Weltstar.

OFFRET Opfer Schweden/Großbritannien/Frankreich 1987. R: Andrei Tarkowski D: Erland Josephson, Susan Fleetwood. 149 Min. 35mm. OmU

Im Familien- und Freundeskreis feiert der ehemalige Montag, 05.06. 17:45 Uhr Schauspieler Alexander den 50. Geburtstag in seinem einsamen Haus an der Küste. Die Radionachricht einer Sonntag, 11.06. drohenden atomaren Katastrophe sprengt die Feierlich- 20:30 Uhr keiten. Alexander sieht nur den Ausweg: Er will sich Gott als Opfer anbieten und sucht eine in der Nähe lebende Hexe auf. OFFRET war Andrei Tarkowskis letzter Film. Die Uraufführung in Cannes fand einen Monat nach der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl statt, was seinen Regiekollegen zu dem Urteil kommen ließ: „Wenn der Film nicht Dokument ist, ist er Traum. Darum ist Tarkowski der Größte. [...] Er ist ein Seher.“ 13

SMULTRONSTÄLLET Wilde Erdbeeren Schweden 1957. R: Ingmar Bergman. D: Victor Sjöström, Bibi Andersson, Ingrid Thulin. 91 Min. Blu-ray. OmU

Der griesgrämige Professor Isak Borg soll zum 50. Jah- Donnerstag, 08.06. restag seiner Promotion im schwedischen Lund geehrt 18:00 Uhr werden. Für den Eigenbrötler gibt es schönere Anlässe, dennoch beschließt er, an der Ehrung teilzunehmen. Die lange Autofahrt mit seiner Schwiegertochter Marianne entwickelt sich äußerst turbulent, der Kreis der Mitfah- rer/innen wird größer und größer. Durch diverse Zwi- schenstopps und Begegnungen wird Isak immer wieder mit beängstigend realen Erinnerungen an seine Jugend und Todesträumen konfrontiert. Der letzte Film mit Victor Sjöström wurde 1958 mit dem Goldenen Bären und 1960 mit dem Golden Globe ausgezeichnet.

LE DÉCLIN DE L’EMPIRE AMÉRICAIN Der Untergang des amerikanischen Imperiums Kanada 1986. R: Denys Arcand. D: Dominique Michel, Dorothée Berryman, Louise Portal. 101 Min. 35mm. frz. Omd/eU

Acht Freunde treffen sich in einem Landhaus an einem Freitag, 09.06. idyllischen See. Die vier Männer, Akademiker an der 20:30 Uhr Universität von Montreal, und ihre Frauen beginnen zu plaudern und sich offen über ihre sexuellen Erfahrungen Dienstag, 13.06. auszutauschen. Familienvater Rémy versucht Pierre mit 20:45 Uhr seinen Bettgeschichten zu übertrumpfen. Der homose- xuelle Claude leidet unter einer Krankheit. Die erfolgrei- che Dominique ist einsam und frustriert, hat aber schon mit zwei Anwesenden geschlafen. Beim gemeinsamen Abendessen eskaliert die Situation. Der Starkritiker Ro- ger Ebert lobte Arcands Komödie als „weise, tiefgründig, schmerzlich und wortreich.“ 14 CARTE BLANCHE: STANLEY KUBRICK

LA GRANDE ILLUSION Die große Illusion Frankreich 1937. R: Jean Renoir D: Jean Gabin, Erich von Stroheim. 110 Min. DCP. OmU

Während des Ersten Weltkrieges geraten drei französi- Freitag, 23.06. 18:00 Uhr sche Flieger, ein Aristokrat, ein Proletarier und ein Jude, in deutsche Gefangenschaft. Während sich zwischen dem Adeligen und einem deutschen Offizier so etwas wie Freundschaft entwickelt, versuchen die anderen beiden, aus dem Lager zu fliehen. In diesem Drama erteilt Jean Renoir Nationalismus, Rassismus, Krieg und Klassenunterschieden eine klare Absage. In Frankreich wurde der Film wegen der Freundschaft zwischen den französischen und deutschen Offizieren in der Zensur stark gekürzt. I, Dritten Reich wurde er aufgrund des dargestellten Pazifismus gar verboten.

LA STRADA Das Lied der Straße Italien 1954. R: Federico Fellini D: Giulietta Masina, Anthony Quinn, Richard Basehart. 108 Min. DCP. OmeU

Deutschland­premiere der restaurierten Fassung

Anthony Quinn gibt den „großen Zampanò“, einen Sonntag, 25.06. 20:30 Uhr Jahrmarktgaukler, der Ketten mit bloßer Muskelkraft sprengen und Feuer schlucken kann. Gelsomina, ein Dienstag, 27.06. liebenswertes und einfältig-naives Mädchen, wird seine 20:45 Uhr Assistentin und tingelt mit ihm durch Italien. Seinen Wutanfällen ist sie hilflos ausgeliefert, bis der Seiltänzer Matto ihr mit Respekt und Verständnis begegnet. Zwi- schen den beiden Artisten kommt es zum Eklat. Fellinis Klassiker wurde mit einem Oscar® als Bester Fremd- sprachiger Film ausgezeichnet. Die digital restaurierte Fassung von LA STRADA feierte im Mai 2017 Weltpre- miere in Großbritannien. SPECIAL 15

HEIMAT HEIMAT. EINE DEUTSCHE CHRONIK Deutschland 1982-84. R: Edgar Reitz Neu restaurierte Fassung und Director’s Cut. Frankfurt-Premiere

„Wenn Film einmal den Stellenwert von Literatur hat, dann wird HEIMAT von Edgar Reitz in einem Atemzug mit Shakespeares Hamlet und Goethes Faust genannt werden.“ — Stanley Kubrick

Es war eines der größten Fernsehereignisse in der Ge- schichte der Bundesrepublik: Am 16. September 1984 strahlte die ARD den ersten Teil von HEIMAT. EINE Dauerkarten für alle 7 Vorstellungen DEUTSCHE CHRONIK aus. Jede/r Zweite in West- zum Preis von 35 deutschland sah zumindest ein Kapitel der wöchentlich Euro / ausgestrahlten Jahrhundert-Saga, die mit Preisen von 25 Euro ermäßigt. der Biennale in Venedig bis zur Goldenen Kamera Regulärer Eintritts- ausgezeichnet wurde. Regisseur Edgar Reitz und Pro- preis pro Vorstellung: duzent Bernd Eichinger erzählen darin die berührende 7 Euro / 5 Euro ermäßigt. Geschichte der Familie Simon im fiktiven Hunsrückdorf Schabbach. Im Mittelpunkt steht die Bürgermeister- Tochter Maria, deren Schicksal eng mit den politischen Geschehnissen jener Zeit verbunden ist. Zeitgeschicht- liche Ereignisse werden mit dem persönlichen Schick- sal der Familie verwoben. Auf einfühlsame Weise portraitieren die Filme, die übrigens auch unabhängig voneinander funktionieren, das Leben in Schabbach von 1919 bis zu Marias Tod im Jahr 1982. Edgar Reitz hat sein Epos aufwändig restauriert und in einem Director’s Cut neu angeordnet, in nun sieben Kapiteln. Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt das Werk ein Wochenende lang vom 30. Juni bis 2. Juli – als Frankfurt-Premiere der restaurierten Fassung.

1. Kapitel: FERNWEH (1919-1928) D: Marita Breuer, Gertrud Bredel, Willi Burger. 120 Min. DCP

Als Maria den aus dem Ersten Weltkrieg heimgekehr- Freitag, 30.06. ten Schmiedesohn Paul Simon heiratet, glaubt sie, ihr 18:00 Uhr Glück gefunden zu haben. Sie gründen eine Familie und bekommen zwei Kinder. Doch eines Tages verschwindet Paul ohne ein Wort.

2. Kapitel: DIE MITTE DER WELT (1929-1933) D: Marita Breuer, Gertrud Bredel, Willi Burger. 90 Min. DCP Maria wartet vergeblich auf den verschollenen Paul. Freitag, 30.06. Währenddessen bricht eine neue Zeit an: Hitlers NS- 20:30 Uhr Herrschaft zieht ihre Kreise bis ins Hunsrückdorf Schab- bach. Marias Bruder Wilfried schließt sich der SS an, ihr Cousin hingegen wird als KPD-Mann verhaftet. 16 CARTE BLANCHE: STANLEY KUBRICK

3. Kapitel: WEIHNACHT WIE NOCH NIE / REICHSHÖHEN- Samstag, 01.07. STRASSE (1935-1938) 15:00 Uhr D: Marita Breuer, Eva Maria Bayerwaltes, Jörg Hube. 114 Min. DCP

Samstag, 01.07. 4. Kapitel: AUF UND DAVON UND ZURÜCK / HEIMATFRONT 17:30 Uhr (1938-1943) D: Marita Breuer, Sabine Wagner, Karin Rasenack. 113 Min. DCP

Samstag, 01.07. 5. Kapitel: DIE LIEBE DER SOLDATEN / DER AMERIKANER 20:00 Uhr (1943-1947) D: Marita Breuer, Dieter Schaad, Gudrun Landgrebe. 156 Min. DCP

Sonntag, 02.07. 6. KAPITEL: HERMÄNNCHEN (1955-1956) 17:00 Uhr D: Marita Breuer, Jörg Richter, Gudrun Landgrebe. 139 Min. DCP

Sonntag, 02.07. 7. KAPITEL: DIE STOLZEN JAHRE / DAS FEST DER LEBENDEN 20:00 Uhr UND DER TOTEN (1967-1982) D: Marita Breuer, Mathias Kniesbeck, Bernd Eichinger. 158 Min. DCP

SPECIALS STÄDELRUNDGANG

In diesem Jahr feiert die Staatliche Hochschule für Bil- Donnerstag, 01.06. 15:00 Uhr dende Künste Frankfurt am Main – Städelschule ihr 200. Freitag, 02.06. Jubiläum. Der jährliche Rundgang der Städelschule ist 12:00 Uhr eines der beliebtesten internationalen Kunst-Events in Samstag, 03.06. Frankfurt am Main. Anlässlich des Jubiläums findet er 14.00 und 16.00 Uhr ausnahmsweise im Sommer statt. Fünf Tage lang ge- Sonntag, 04.06. 11:00 und13:00 Uhr währen Studierende den Besucher/innen Einblick in ihre Montag, 05.06. künstlerische Praxis und in ihre Ateliers. Videokünstler/- 14:00 und 16:00 Uhr innen und Filmemacher/innen zeigen ihre Produktionen im Deutschen Filmmuseum. 17

Neue GRIECHische Filme Das griechische Kino hat in den letzten Jahren für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Bereits 2012 stellte das Kino In Kooperation mit des Deutschen Filmmuseums unter dem Titel Griechen- land: Junge Szene junge Filmemacher/innen vor, die sich im Zuge der Krise herausgebildet haben. Einige von ihnen sind in diesem Programm mit neuen Werken vertreten. Die präsentierten Filme beschäftigen sich mit der aktuel- len Lebenssituation in der Großstadt Athen, den schwieri- gen Lebensverhältnissen und der Flüchtlingsproblematik. Trotzdem vermitteln sie aber auch eine Leichtigkeit und Hoffnung. Zwei weitere Filme thematisieren die deutsche Besatzung in Griechenland. Zu BRIEFE IN ATHEN ist der Filmmacher Timon Koulmasis zu Gast. Zu den weiteren Gästen zählt eine Gruppe von Studierenden, die ein alter- natives Projekt in Athen dokumentiert haben.

ENA ALLOS KOSMOS Worlds Apart Griechenland 2015. R: Christopher Papakaliatis. D: J.K. Simmons, Maria Kavoyianni, Christopher Papakaliatis. 103 Min. DCP. gr/engl OmU

Drei Liebespaare aus drei Generationen stehen im Samstag, 03.06. Zentrum dieser Geschichte, mitten in Athen: Die Stu- 20:30 Uhr dentin Daphne wird bei einem Überfall vom syrischen Flüchtling Farris gerettet. Der Abteilungsleiter Giorgos Samstag, 10.06. beginnt eine Affäre mit der schwedischen Businessfrau 20:30 Uhr Elise. Die Hausfrau Maria lernt im Supermarkt den aus Deutschland ausgewanderten Professor Sebastian ken- nen. Sie alle werden von den sozialen Umbrüchen im heutigen Griechenland tangiert. Mit verblüffender Leich- tigkeit gelingt es Regisseur Papakaliatis, das Drama im südlichen Europa aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und mit einer Hoffnung zu verknüpfen. 18 GRIECHENLAND

OUZERI TSITSANIS Cloudy Sunday Griechenland 2015. R: Manoussos Manoussakis D: Christina Hilla Fameli, Haris Fragoulis. 116 Min. DCP. OmeU

OUZERI TSITSANIS basiert auf dem gleichnamigen Sonntag, 04.06. 20:30 Uhr Buch von George Skarbadonis, das von realen Ereignis- sen inspiriert ist. Erzählt wird die verbotene Liebe zwi- Freitag, 09.06. schen Estrea, einem jüdischen Mädchen, und Giorgos, 18:00 Uhr einem christlichen Griechen, während der deutschen Besatzung in Thessaloniki 1942. Die Rassengesetze sind auch hier in Kraft. In der Situation, die von der Unmenschlichkeit der Nazis bestimmt wird, bietet die „Ouzeri Tsitsanis“, ein Club des Rembetiko Musikers Vasilis Tsitsanis, eine Zufluchtsmöglichkeit und spendet Trost. Doch der Widerstand der griechischen Bevölke- rung kann die Judenverfolgungen nicht stoppen.

BRIEFE AUS ATHEN Deutschland/Griechenland/Frankreich 2016. R: Timon Koulmasis Dokumentarfilm. 88 Min. DCP. OmU

Zu Gast am 05.06.: Timon Koulmasis

Vor dem Hintergrund der deutschen Besatzung Grie- Montag, 05.06. 20:30 Uhr chenlands (1941-1944) erzählt der Film die Liebesge- schichte zwischen der aus Konstantinopel stammenden Mittwoch, 14.06. Kunststudentin Nelly und dem Vater des Filmemachers. 18:00 Uhr Dieser war Assistent am Deutschen Wissenschaftlichen Institut Athen – das von der Besatzungsmacht finanziert, in Wahrheit aber ein Refugium des Widerstandes war. Der Film zeichnet auch das Bild ihres Freundes Rudolf Fahrner, Gründer des Instituts und Intimfreund der Brüder Stauffenberg. Er war einer der wenigen Mitver- schworenen des 20. Juli, der die auf den Attentatsver- such auf Hitler folgenden Repressionen überlebte. Doublefeature 19

PARKO Deutschland 2016. R: Clara Stella Hüneke Dokumentarfilm. 37 Min. DCP. OmU

Zu Gast: Clara Stella Hüneke und weitere Mitwirkende

Der Dokumentarfilm PARKO thematisiert einen besetz- Sonntag, 11.06. ten Ort im Herzen Athens, der zuvor ein kommerzieller 18:00 Uhr Parkplatz war und während der Aufstände 2008 in Griechenland von Nachbar/innen und Aktivist/innen zu einem belebten grünen Park umgestaltet wurde. Wir sehen das Kollektiv im Dialog über „eine Stadt von unten“ und Selbstorganisation, und beobachten, wie der alltäglichen Misere des Kapitalismus und der zugehöri- gen Krise etwas entgegengestellt wird, nämlich ein Ort der Freude, des Austauschs und auch der Zuflucht. Wir beobachten im Film den widerständigen Mikrokosmos im Jahr 2015, mitten im lauten Athen.

WE ARE FUCKED, SUNSHINE! Deutschland 2014. R: Despina Grammatikopoulou Dokumentarfilm. 61 Min. DCP. OmU

Die in Deutschland aufgewachsene Filmemacherin Despina Grammatikopoulou begleitet den Krisen-Alltag in ihrer griechischen Heimat mit der Kamera. In offenen und ehrlichen Unterhaltungen zwischen dem „Deutsch- kind“ und seinen Freund/innen entsteht das ernüch- ternde Portrait einer verlorenen Generation. Fernab klischeehafter Reportagen, die sich mit der Bezifferung der Schuldenlast Griechenlands beschäftigen, zeigt der Dokumentarfilm ein menschliches Gesicht der Finanz- krise. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge macht der Film spürbar, welch konkrete Auswirkungen die Krise auf unterschiedliche Lebensentwürfe hat. 20 GRIECHENLAND

CHEVALIER Griechenland 2015. R: Athina Rachel Tsangari. D: Yorgos Kendros, Panos Koronis, Vangelis Mourikis. 104 Min. DCP. OmU

CHEVALIER ist eine todernste und hochskurrile Komödie, Dienstag, 20.06. 20:30 Uhr in der mit viel Ironie althergebrachte Konzepte und Rituale von Männlichkeit ad absurdum geführt werden. Sechs Sonntag, 25.06. Männer sitzen mitten im Ägäischen Meer auf ihrer Luxus- 18:00 Uhr yacht. Um die Zeit totzuschlagen, beginnen sie ein Spiel, das sich immer mehr in einen Wettbewerb ausweitet, in dem jeder sich mit jedem zu messen hat. Dies nimmt immer irrwitzigere Formen an. Körperteile werden vergli- chen, gefolgt von Disziplinen wie Fensterputzen, Silberpo- lieren oder Seeigelsalat zubereiten. Aus Freunden werden Feinde. Aber keiner der Männer denkt daran, von Bord zu gehen, ehe er nicht zum Gewinner gekrönt wurde.

PLATEIA AMERIKIS Griechenland/Großbritannien/Deutschland 2016. R: Yannis Sakaridis D: Yannis Stankoglou, Makis Papadimitriou. 86 Min. DCP. OmU

Im Mittelpunkt des Filmes steht das Nachbarschaftsvier- Donnerstag, 22.06. 18:00 Uhr tel rund um den Amerika-Platz im Herzen Athens. Nakos ist auf der Suche nach einem Job und zählt die zuneh- Samstag, 24.06. mende Anzahl von Flüchtlingen, die sich auf dem Platz 20:30 Uhr versammeln. Tarek, ein ehemaliger syrischer Militärarzt, sucht nach einer Möglichkeit, gemeinsam mit seiner kleinen Tochter weiter nach Deutschland zu fliehen. Billy, ein Tattoo-Künstler, verliebt sich in die afrikanische Sängerin Tereza, die ebenfalls versucht, aus der Stadt herauszukommen. Alle Schicksale verbinden sich, als Nakos unbewusst die illegale Flucht von Tarek und Tere- za verhindert. 21

XENIA Griechenland/Frankreich/Belgien 2014. R: Panos H. Koutras. D: Kostas Nikouli, Nikos Gelia. 128 Min. Blu-ray. OmU

Nach dem Tod seiner Mutter macht sich der 16-jährige Mittwoch, 28.06. Dany auf in das vibrierende Athen zu seinem älteren 20:30 Uhr Bruder Ody. Sie sind albanischer Herkunft, doch in Grie- chenland geboren und aufgewachsen. Als Dany durch Donnerstag, 29.06. eine Ungeschicklichkeit gezwungen wird, vor der Polizei 18:00 Uhr zu flüchten, machen sich die Brüder Richtung Thessalo- niki auf, um ihren verschollenen Vater zu suchen. Es be- ginnt eine moderne Odyssee, die durch eine verborgene Unterwelt voller Verlockung, Gefahren und moderner Ruinen führt und die ungleichen Brüder zusammen- schweißt. Mit erstaunlicher Leichtigkeit gelingt Panos Koutras der Spagat zwischen Drama und Komödie.

KINO SUCHT FREUNDE

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Leben um jeden Preis Retrospektive Bo Widerberg Vor zwanzig Jahren starb der schwedische Regisseur Eine gemeinsame Veranstaltung mit Bo Widerberg im Alter von nur 67 Jahren. Er hinterließ ein schillerndes Filmwerk, setzte soziales Engagement und romantische Hingabe, persönliche wie kollektive Geschichte in klare Bilder voller innerem Drang um. Das Filmkollektiv Frankfurt e.V. bietet mit dieser ersten vollständigen Retrospektive seines Kinoschaffens eine Weitere Infos unter: Wiederentdeckung an. www.filmkollektiv- frankfurt.de 1930 in Malmö geboren, wurde Widerberg in den 1950er Jahren als Schriftsteller und Filmkritiker bekannt. Dauerkarte: Wie bei seinen französischen Geistesbrüdern im Umfeld 60 EUR / der Cahiers du Cinéma begann seine Filmkarriere mit ei- 45 EUR (erm.) nem Vatermord: In seiner Essaysammlung „Visionen im schwedischen Kino” von 1962 attackierte er das überle- bensgroße Vorbild Ingmar Bergman dafür, dass dessen Partner der Filmen jeglicher soziale Bezug fehle. Darauf schickte ihm Retrospektive: ein Produzent die Nachricht: „Hier sind 250.000 Kronen. Filmen Sie damit die Wahrheit!”

Widerberg leitete fortan maßgeblich eine schwedische Unterstützt von: Nouvelle vague ein, zusammen mit Kollegen wie , Vilgot Sjöman und , um sich einige Filme später anderen Genres und Formen zu widmen. In seiner Schauspielführung suchte er mittels seiner (Ama- teur-)Darsteller nach der Unschuld und Wahrheit des Ausdrucks. Als Außenseiter und Querkopf musste er ge- rade in seiner letzten Karrierephase um jedes Filmprojekt In Zusammenarbeit kämpfen. Kunst, sagte er einst, ist eine Möglichkeit der mit: Selbstverteidigung, um das Leben nicht vorbeiziehen zu lassen, ohne sich dazu geäußert zu haben.

Am Freitag, 16. Juni, um 17 Uhr hält Widerberg- Biograph Mårten Blomkvist einen Vortrag (ca. 45 Min.) über das Werk des Regisseurs, der Eintritt ist frei. 23

HEJA ROLAND! Hallo Roland! Schweden 1966. R: Bo Widerberg. D: , Holger Löwenadler, Carl Billquist. 96 Min. 35mm. OmeU Vorfilm POJKEN OCH DRAKEN Der Junge mit dem Drachen Schweden 1962. R: Bo Widerberg. 30 Min. DCP. OmeU Deutschland­ premiere

Mit Einführung Gary Vanisian Widerbergs erster Filmversuch, POJKEN OCH DRAKEN, (Filmkollektiv einfühlsam fotografiert von Jan Troell, erzählt von der Frankfurt) Einsamkeit eines Jungen an seinem Geburtstag und weist schon auf seine späteren Sozialdramen voraus. In der mit Verve geschriebenen Komödie HEJA ROLAND!, Donnerstag, 15.06. 15:30 Uhr die auf Widerbergs eigenen Roman „Der grüne Dra- che“ beruht, wird der in den Tag hineinlebende junge Werbetexter Roland mit einer Marktumfrage beauftragt. Dieser erkennt dabei zusehends, wie man ihn und seine Generation zum bewusstlosen Konsumieren verleiten will. HEJA ROLAND! war Widerbergs letzter in Schwarz- weiß gedrehter Film.

BARNVAGEN Kinderwagen Schweden 1963. R: Bo Widerberg. D: Inger Taube, Thommy Berggren, Lars Passgård. 90 Min. 35mm. OmeU

Mit Einführung Gary Vanisian (Filmkollektiv Frankfurt)

Die junge Textilarbeiterin Britt lebt noch bei ihren Eltern. Donnerstag, 15.06. Sie beginnt eine Affäre mit einem aufstrebenden Mu- 18:00 Uhr siker und wird vom ihm schwanger. Die Konventionen der Zeit verlangen, dass sie ihn heiratet, sie aber stemmt sich dagegen, als Stellvertreterin einer Generation im Aufbruch, die Widerberg hier zu Wort und Tat kommen lässt. Zusammen mit seinem Kameramann Jan Troell entwickelte er in seinem ersten Spielfilm eine stilbilden- de visuelle Sprache und führt zahlreiche künstlerische Freiheiten der Nouvelle vague ins schwedische Kino ein, allen voran eine verspielte, der möglichen Dramatik des Stoffes entgegenwirkende Montage. 24 BO WIDERBERG

KÄRLEK 65 Roulette der Liebe Schweden 1965. R: Bo Widerberg. D: Keve Hjelm, Evabritt Strandberg, Björn Gustafson. 95 Min. 35mm. OmeU

Mit Einführung Gary Vanisian (Filmkollektiv Frankfurt)

Keve ist Regisseur, Ehemann, Vater und Liebhaber zu- Donnerstag, 15.06. 20:30 Uhr gleich. Während der Vorbereitungen zu seinem nächsten Film durchlebt er eine künstlerische und persönliche Krise. Widerberg schuf ein Kompendium der zeitgenös- sischen filmästhetischen und politischen Debatten, ge- schult an italienischen wie französischen Vorbildern, um aus ihnen einen persönlichen Ausdruck zu destillieren.

FIMPEN , der Knirps Schweden 1974. R: Bo Widerberg D: Johan Bergman, Magnus Härenstam. 89 Min. 35mm. OmU

Mit Einführung Christoph Huber (Österreichisches Filmmuseum)

FIMPEN gibt ein lebhaftes Beispiel von Widerbergs Freitag, 16.06. 12:30 Uhr Regiekönnen auch im Kinder- und Sportfilm. Ein Talent- beobachter entdeckt den sechsjährigen Johan, dem eine Karriere in der Nationalmannschaft bevorsteht. Im Zu- sammenspiel mit schwedischen Starfußballern ergeben sich fantastisch-absurde Szenen.

KVARTERET KORPEN Das Rabenviertel Schweden 1965. R: Bo Widerberg. D: Johan Bergman, Magnus Härenstam, Ernst-Hugo Järegard. 99 Min. 35mm. OmU

Bereits um 17:00 Uhr: Vortrag von Mårten Blomkvist (Filmjournalist, Biograph Bo Widerbergs)

Im titelgebenden „Rabenviertel“, einem sozialen Elends- Freitag, 16.06. 18:00 Uhr viertel in Malmö, lebt der junge Anders. Besonders sein arbeitsloser Vater hält ihn zurück auf seinem Weg in die Freiheit, zum Schriftsteller. Der auf persönlichen Er- fahrungen beruhende, nüchtern erzählte Film machte Wi- derberg, auch dank einer Oscar®-Nominierung, bekannt. 25

ELVIRA MADIGAN Schweden 1967. R: Bo Widerberg D: , Thommy Berggren. 90 Min. 35mm. OmeU

Videobotschaft Olivier Assayas (Filmemacher)

Aus Liebe zu einer Seiltänzerin verlässt der Gardeleutnant Freitag, 16.06. Sixten Sparre seine Ehefrau, desertiert aus dem Militär 20:00 Uhr und flieht mit der Geliebten nach Dänemark. Widerbergs Interpretation der in Schweden allbekannten Geschichte einer bedingungslosen Liebe traf mit seinem von der impressionistischen Malerei beeinflussten Stil den Nerv eines weltweiten Publikums und war sein größter Erfolg.

MANNEN PÅ TAKET Der Mann auf dem Dach Schweden 1976. R: Bo Widerberg D: Carl-Gustav Lindstedt, . 110 Min. 35mm. OmeU

Mit Einführung Christoph Huber (Österreichisches Filmmuseum)

Nach dem Mord an einem Polizisten findet Kommissar Freitag, 16.06. Beck heraus, dass das Opfer für seine brutalen Ermitt- 22:30 Uhr lungsmethoden berüchtigt war. Widerberg übt in seiner Verfilmung eines Romans des berühmten schwedischen Autorenduos Sjöwall/Wahlöö schnörkellose Gesell- schaftskritik mit den Mitteln des Kriminalfilms.

DEN VITA SPORTEN Der weiße Sport Schweden 1968. R: Gruppe 13 (u.a. Bo Widerberg, Roy Andersson, Lena Ewert). Dokumentarfilm. 102 Min. 35mm. OmeU

Mit Einführung Mårten Blomkvist (Filmjournalist, Biograph Bo Widerbergs)

Am 3. Mai 1968 sollte Schweden im Tennis-Davispokal Samstag, 17.06. gegen das rassistische Rhodesien antreten. Heftige 13:00 Uhr Proteste führten zur Spielabsage. Die eigens gegründete „Gruppe 13“ (der sich Widerberg anschloss) montierte das umfängliche Material (u.a. Demo-Aufnahmen und Interviews) zu einer Studie über die Protestbewegung. 26 BO WIDERBERG

ÅDALEN 31 Schweden 1969. R: Bo Widerberg D: Peter Schildt, Kerstin Tidelius. 120 Min. 35mm. OmeU

Im Jahr 1931 begeben sich Arbeiter im nordschwedi- Samstag, 17.06. 15:30 Uhr schen Ådalen in den Streik, um Hafenarbeiter in einer anderen Stadt zu unterstützen. Es kommt zu einem blu- tigen Zusammenstoß zwischen ihnen und dem Militär, der als „Die Schüsse von Ådalen“ in die schwedische Geschichte einging. Dieses Ereignis erzählt Widerberg aus der Sicht der Arbeiterfamilie Andersson – während der Vater Harald Teil des Streiks ist, entdeckt sein Sohn Kjell die Liebe und ihre innigen wie bitteren Momente. Widerbergs virtuose Verschränkung von Privatem und Historischem beeinflusste u.a. Filmemacher wie Olivier Assayas.

JOE HILL Schweden/USA 1971. R: Bo Widerberg. D: Thommy Berggren, Anja Schmidt. 118 / 117 Min. 35mm / DCP. engl. OF

Mit Einführung am 17.06. Mårten Blomkvist (Filmjournalist, Biograph Bo Widerbergs)

Mit Einführung am 21.06. Gary Vanisian (Filmkollektiv Frankfurt) Joe Hill war ein in Schweden geborener und als junger Samstag, 17.06. 20:00 Uhr Mann in die USA ausgewanderter Liedermacher, Wan- (35mm. 118 Min.) derarbeiter und Gewerkschaftsaktivist, der auch durch ein ihm gewidmetes Lied zur Ikone der US-Arbeiterbe- Mittwoch, 21.06. wegung wurde. Sein bewegtes Leben und Schaffen 18:00 Uhr sowie auch wesentlich der auf einem skandalösen (DCP. 117 Min.) Justizirrtum beruhende Hinrichtungstod sind Gegen- stand von Widerbergs einzigem in den USA gedrehtem Film, der wie eine Ballade gestaltet ist, kraftstrotzend und poetisch. Aufgrund von Unstimmigkeiten mit den Produzenten existieren zwei Schnittfassungen, wobei die schwedische (derzeit nur als DCP verfügbar) die von Widerberg gewünschte ist. 27

MANNEN FRÅN MALLORCA Der Mann aus Mallorca Schweden 1984. R: Bo Widerberg D: Sven Wollter, Tomas von Brömssen. 107 Min. 35mm. OmeU

Mit Einführung Christoph Huber (Österreichisches Filmmuseum)

An einem Vorweihnachtstag überfällt ein Unbekannter Samstag, 17.06. ein gut besuchtes Postamt und erbeutet einen immen- 22:30 Uhr sen Betrag. Die Kriminalbeamten Johansson und Jarne- bring werden mit den Untersuchungen betraut. Kurz vor der Aufklärung des Falles machen unerwartete Verwick- lungen aus der Angelegenheit einen politisch brisanten Fall. Widerberg wählte für seinen zweiten Vorstoß in das Genre des Kriminalfilms, beruhend auf einem Roman von Leif G. W. Persson, eine geradlinige Erzählweise und eine gleichsam dokumentarische Inszenierung, um ein niederschmetterndes Bild der gesellschaftlichen Zustän- de Schwedens in der Ära Olof Palmes zu zeichnen.

VICTORIA Schweden/BRD 1979. R: Bo Widerberg. D: Michaela Jolin, Christiane Hörbiger, Hans Christian Blech. 89 Min. 35mm. engl. OF

Mit Einführung Elisabeth Streit (Österreichisches Filmmuseum)

Die Verfilmung einer Erzählung des norwegischen Sonntag, 18.06. Literaturnobelpreisträgers Knut Hamsun handelt von der 13:00 Uhr unmöglichen Liebe zwischen dem Müllerssohn Johan- nes und Victoria, der Tochter eines Herrenhofbesitzers – ein Thema, dessen Widerberg sich schon in ELVIRA MADIGAN angenommen hatte und mit dem dieser Film viele Gemeinsamkeiten aufweist. In Koproduktion mit dem ZDF entstanden, galt er indes schon bei seiner Uraufführung während der Filmfestspiele in Cannes als „interessantes Fiasko”. In der Folge erhielt Widerberg in seinen letzten 20 Lebensjahren nur noch Produktions- möglichkeiten für drei Spielfilme und arbeitete verstärkt im Fernsehen. 28 BO WIDERBERG

ORMENS VÄG PÅ HÄLLEBERGET Der Weg der Schlange auf dem Felsen Schweden 1986 Ansprachen: R: Bo Widerberg. D: Stina Ekblad, S. Skarsgård. 114 Min. 35mm. OmeU Dr. Christian Bloth (Schwedischer Ho- norargeneralkonsul) Dr. Jackie Nordström (Institut für Skandinavistik der Goethe-Universität) Mit Einführung Carolin Weidner (Filmjournalistin)

Vorfilm EN MOR MED TVÅ BARN VÄNTAN- Als Vorfilm läuft erstmals in Deutschland eine Kurzdoku- DES SITT TREDJE Schweden 1970 mentation Widerbergs mit Vanessa Redgrave. ORMENS R: Bo Widerberg VÄG PÅ HÄLLEBERGET, Widerbergs düstere Verfil- Dokumentarfilm. 7 mung eines berühmten Romans von Torgny Lindgren, Min. 35mm. engl. OF verbildlicht die Unterdrückung der Landbevölkerung im Deutschlandpremiere Schweden des 19. Jahrhunderts. Weil ihre Familie die Mietschulden nicht bezahlen kann, gerät eine junge Frau Sonntag, 18.06. in die sexuelle Abhängigkeit des alten Hausbesitzers. Als 17:00 Uhr dieser nach Jahren stirbt, vererbt er das „Leibrecht“ auf Nach dem Film: seinen Sohn weiter. Wie schon in ÅDALEN 31 und JOE Empfang des HILL interessieren Widerberg an geschichtlichen Stoffen Schwedischen die nicht hinreichend aufgearbeiteten Verfehlungen. Honorargeneral­ konsulats LUST OCH FÄGRING STOR Schön ist die Jugendzeit Schweden 1996. R: Bo Widerberg D: Johan Widerberg, Marika Lagercrantz. 130 Min. 35mm. OmeU

Mit Einführung Mårten Blomkvist (Filmjournalist, Biograph Bo Widerbergs)

LUST OCH FÄGRING STOR war Widerbergs erster Sonntag, 18.06. 20:00 Uhr Spielfilm nach fast zehn Jahren. Nur ein Jahr nach seiner preisgekrönten Uraufführung im Wettbewerb Nach dem Film: der Berlinale erlag der Regisseur dem Krebs. Wie schon Abschlussdiskussion KVARTERET KORPEN drehte er den Film nach einem au- tobiographischen Drehbuch und siedelte die Handlung im Malmö des Jahres 1943 an. Während in der Welt draußen ein grausamer Krieg wütet, beginnt der 15-jäh- rige Schüler Stig (von Widerbergs Sohn gespielt) eine Affäre mit seiner deutlich älteren Englischlehrerin Viola. Sie sehnt sich nach der Lust und der großen Schönheit (so der Originaltitel), die sie in ihrer Ehe nicht findet. PROJEKTE 29

Angebote der Medienzentren zur Filmbildung für hessische Lehrkräfte Zum Thema Filmbildung im Unterricht werden im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen der Hessischen Lehrkräfteakademie (LA) und dem Deutschen Filminstitut Fortbildungsseminare zu jeweils fünf Themenfeldern von den hessischen Medienzentren angeboten. Für folgende Termine können sich Lehrkräfte noch anmelden:

Filmisches Sehen und Erzählen Medienzentrum Marburg · 23.05.2017 · 9:00 – 16:00 Uhr Medienzentrum Hanau · 16.05.2017 · 9:00 – 16:00 Uhr Medienzentrum Wiesbaden · 30.05.2017 · 9:00 – 16:00 Uhr

Literatur und Film Medienzentrum Kassel · 14.06.2017 · 11:00 – 17:00 Uhr Medienzentrum Marburg · 22.06.2017 · 12:00 – 18:00 Uhr Medienzentrum Wiesbaden · 23.06.2017 · 9:30 – 16:00 Uhr

Dokumentarfilm im Unterricht Medienzentrum Kassel · 19.09.2017 · 12:00 – 18:00 Uhr Medienzentrum Marburg · 13.09.2017 · 12:30 – 18:00 Uhr Medienzentrum Hanau · 24.10.2017 · 12:00 – 18:00 Uhr Medienzentrum Wiesbaden · 14.09.2017 · 10:00 – 16:00 Uhr

Scripted Reality Medienzentrum Kassel · 21.08.2017 · 10:30 – 17:30 Medienzentrum Marburg · 25.10.2017 · 10:30 – 17:30 Medienzentrum Hanau · 22.08.2017 · 10:30 – 17:30 Medienzentrum Wiesbaden · 31.08.2017 · 10:30 – 17:30

Filme in Originalfassung Medienzentrum Kassel · 06.11.2017 · in Kürze Medienzentrum Marburg · 15.11.2017 · in Kürze Medienzentrum Hanau · 14.11.2017 · in Kürze Medienzentrum Wiesbaden · 13.11.2017 · in Kürze

Die Kurzbeschreibungen zu den einzelnen Modulen finden Sie unter: deutsches-filminstitut.de/hessische-lehrkraefteakademie/ Die Anmeldung erfolgt über den jeweiligen Veranstaltungsort. Ansprechpartnerin beim Deutschen Filminstitut – DIF e.V.: Miriam Reichert · [email protected]· Tel.: 069 961 220-688 Die Fortbildungen sind von der Hessischen Lehrkräfteakademie akkreditiert. 30

KLASSIKER & RARITÄTEN Anlässlich der Frankfurter Inszenierung von Arthur In Kooperation mit der Honeggers Oratorium „Jeanne d’Arc au bûcher“ (1938) widmet das Kino des Deutschen Filmmuseums der Figur der heiligen Johanna eine Filmreihe. Gezeigt werden vier klassische Verfilmungen.

LA PASSION DE JEANNE D‘ARC Frankreich 1928. R: Carl Th. Dreyer D: Falconetti, Eugène Silvain. 87 Min. Blu-ray. OmeU

Carl Th. Dreyer beschränkt sich in seiner klassischen Dienstag, 06.06. 18:00 Uhr Verfilmung ganz auf die Gerichtsverhandlung, die er auf einen Tag verdichtet, die Aburteilung, und die Hinrich- tung auf dem Scheiterhaufen. Dabei arbeitet er überwie- gend mit Großaufnahmen, sparsamen, mathematisch kalkulierten Kamerabewegungen und meist monochro- men Hintergründen, die den Blick nicht vom sehr diffe- renzierten Mienenspiel der Darsteller/innen ablenken. Der Film ist kein Historiengemälde, keine Chronik der Ereignisse, kein Passionsspiel, sondern die distanzierte Beschreibung eines Glaubenskampfes.

JOAN OF ARC Johanna von Orleans USA 1948. R: Victor Fleming. D: Ingrid Bergman, Francis L. Sullivan, J. Carrol Naish. 145 Min. Blu-ray. OF

Die amerikanische Verfilmung von Victor Fleming – sein Dienstag, 13.06. 18.00 Uhr letzter Film – entstand nach einem Theaterstück von Max- well Anderson und hält sich relativ eng an die historische Vorlage. Ingrid Bergman übernimmt hier zum ersten Mal die Rolle der Jeanne d’Arc und hat auch wesentlich zur Entstehung des Filmes beigetragen. Entstanden ist ein monumental angelegter, gut ausgestatteter Film, der die entscheidende Zeitspanne aus dem Leben der heiligen Johanna zeigt, von der Jugend als einfaches Bauernmäd- chen bis zum Tod auf dem Scheiterhaufen. Er wurde für sieben Oscar®s nominiert, darunter auch für die schau- spielerische Leistung Ingrid Bergmans. 31

Procès de Jeanne d’Arc Der Prozess der Jeanne d'Arc Frankreich 1962. R: Robert Bresson D: Florence Delay, Roger Honorat. 65 Minuten. 35mm. OmeU

Drei Jahrzehnte nach Carl Th. Dreyer drehte Robert Dienstag, 20.06. Bresson eine sehr nüchterne Version, die ebenfalls nur 18.00 Uhr auf den Protokollen der Gerichtsverhandlung basiert. Seine Bearbeitung könnte kaum unterschiedlicher sein. Bressons Kritik galt den entrückten Großaufnahmen der Schauspieler/innen. Er hingegen verwendet fast über- wiegend Laien, die er in halbnahen Einstellungen zeigt. Es ging Bresson weniger um eine historisch-politische Rekonstruktion als vielmehr um die exemplarische Dar- stellung der jungen Jeanne als Heldin und Heilige.

Joan oF Arc Johanna von Orleans Frankreich 1999. Regie: Luc Besson D: Milla Jovovich, John Malkovich. 150 Min. Blu-ray. engl OmU

Als moderne Version kommt die Verfilmung von Luc Dienstag, 27.06. Besson daher, der den historischen Stoff mit seinem Ko- 18:00 Uhr Autor Andrew Birkin für die Leinwand adaptiert und sich dabei auch einige Freiheiten herausgenommen hat. Entstanden ist ein gewaltiges und gewaltsames Epos, beeindruckend in den opulenten Bildern, hoch budgetiert und hochkarätig international besetzt: Neben Milla Jovo- vich als burschikoser Jeanne d’Arc treten Dustin Hoff- man als personifiziertes Gewissen und John Malkovich auf. Der Film, von Anfang an sehr kontrovers diskutiert, wurde in Frankreich zu einem großen Publikumserfolg. 32

LECTURE & FILM Schnell wie der Witz. Die Filme von Ernst Lubitsch

Die Filme von Ernst Lubitsch reißen das Publikum im Nu „[…] außerdem wa- ren ihm in seinen in ihren Bann. Das fängt schon mit den ungewöhnlichen Filmen die Türen Titeln an: DER BLUSENKÖNIG (DE 1917), KÄSEKÖNIG immer wichtiger HOLLÄNDER (DE 1917) oder DER G.M.B.H.-TENOR (DE als die Menschen“ 1916) – und das sind nur drei seiner mehr als 70 Werke; Aus dem Essay Was alle drei Filme sind leider verschollen. Lubitsch arbeitete Lubitsch berührt (Schnell wie der schnell. Allein 1915 in Berlin drehte er elf Filme, 1932 in Witz) von Frieda Hollywood fünf, darunter TROUBLE IN PARADISE. Als Grafe (1990) Asta Nielsen sich beklagt, sie habe in seinem Film gar nicht richtig weinen können, antwortet Lubitsch 1920 in einem Brief an die Schauspielerin: „Sie können es mir immer noch nicht verzeihen, dass ich Sie bei einer Groß- aufnahme statt 5 nur 2 Meter haben weinen lassen. Aber glauben Sie mir, Ihre Tränen kullerten so echt aus den Augen über die Backen auf die Bluse, dass das Publikum nach 2 Metern vollauf ergriffen war.“

Lubitsch ist gewitzt, und das meint nicht einfach nur, Alle Veranstaltungs- Mitschnitte sind dass es etwas zu lachen gibt. Gewitzt ist jemand, der zu finden unter wach ist und scharf beobachtet: In der Militärzucker- filmportal.de und bäckergarnison der BERGKATZE (DE 1920) isst der ernst-lubitsch.de Trompeter im ovalen Rähmchen gerade eine Wurst, als er zum Morgenappell bläst. In vier Hochbetten nebenein- ander räkeln sich Soldaten im Nachthemd. Einer klettert müde aus dem Bett, schlurft zum Fenster, macht es zu. Der Zuckerbäckerkommandant kommt in den Schlafsaal, zwirbelt an seinem Schnurrbart und brüllt irgendetwas, was keiner versteht. Das Tempo zieht an, die Soldaten beeilen sich mit der Katzenwäsche. Der Kommandant geht wieder – die Soldaten springen zurück ins Bett. Bis Juli 2017 widmet sich die Reihe Lecture & Film mit Vorträgen von Expert/innen Ernst Lubitsch und seinen Filmen. Die im Juni gezeigten Filme setzen sich mit dem Thema „Cross-Dressing“ in der Filmkomödie auseinan- der – angelehnt an Lubitschs Klassiker ICH MÖCHTE KEIN MANN SEIN sind dies Liselotte Pulver in GUSTAV ADOLFS PAGE, Heinz Rühmann in CHARLEY'S TANTE und Jack Lemmon mit Tony Curtis in SOME LIKE IT HOT.

Nennung der an der Veranstaltung beteiligten Institutionen auf Seite 49. –

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Ein Gespenst geht um: Lubitsch, Dietrich und Friedrich Holländer in ANGEL Lecture von Erica Carter (London) in englischer Sprache In seinem 1998 erschienenen Band „The Material Ghost“ prägte der Filmkritiker Gilberto Perez den Begriff „materielles Gespenst“, der die Fähigkeit des Filmmedi- ums beschreibt, aus kinematografischem Rohmaterial – Licht, Schatten, Bildausschnitt, Bewegung – neue Phan- tomwelten heraufzubeschwören. Das materiell greifbare Filmphantom ist keineswegs nur ein Phänomen rein ästhetischen Charakters, sondern auch ein Wiedergän- ger, dessen unheimliche Wiederkehr verloren gegangene Geschichten wachruft und gegenwärtige Desorientierun- gen in Erscheinung treten lässt. In ihrem Vortrag befasst sich Erica Carter mit der unheimlichen Wiederkehr zwei- er solcher Filmphantome, Marlene Dietrich und Friedrich Holländer, in der Lubitsch-Komödie ANGEL (1937).

Erica Carter ist Professorin für Germanistik und Film- wissenschaft und Leiterin des German Screen Studies Network am King’s College London. Zu ihren zahlreichen Veröffentlichungen zur deutschsprachigen Film- und Kulturgeschichte gehören „How German is She? Post- war West German Reconstruction and the Consuming Woman“ (1997), „Dietrich’s Ghosts. The Sublime and the Beautiful in Third Reich Film“ (2004), „The German Cinema Book“ (Bergfelder, Carter & Göktürk, 2002) und „Béla Balázs: Early Film Theory“ (2010).

ANGEL Engel USA 1937. R: Ernst Lubitsch. D: Marlene Dietrich, Herbert Marshall, Melvyn Douglas. 91 Min. 35mm. OF

Maria Barker fühlt sich von ihrem Ehemann Sir Frederick, Donnerstag, 01.06. einem adeligen Engländer, zunehmend vernachlässigt. 20:15 Uhr Kurz entschlossen reist sie heimlich nach Paris, wo sie Filmbeginn: den jungen Amerikaner Anthony Halton kennenlernt, mit ca. 21:15 Uhr dem sie glückliche Tage verbringt. Da Maria ihm ihren Namen nicht verrät, nennt er sie kurzerhand „Angel“. Als Samstag, 03.06. Marias Gefühle für Halton stärker werden, verschwindet 18:00 Uhr (nur Film) sie kurzerhand. Wenige Wochen später trifft sie ihren Liebhaber in England bei einem Pferderennen wieder. Er entpuppt sich als ein alter Kriegskamerad ihres Mannes. Wem gelten Angels Gefühle wirklich? –

34 LLECTUREecture & FFILMilm

„Versteckte Anspielungen“: Erotische Befreiung und Gelächter in THE MARRIAGE CIRCLE Lecture von Jennifer Bean (Seattle) in englischer Sprache Als Regisseur Josef von Sternberg sich bemühte, den schwer definierbaren Begriff des Lubitsch Touch zu erklä- ren, bezog er sich auf eine bestimmte Art der Anspie- lung, wie sie in THE MARRIAGE CIRCLE zum Ausdruck kommt. In dieser raffinierten Komödie über sexuelle Beziehungen beweist Lubitsch, dass er mehr als eine oberflächliche Betrachtung des Menschen und seiner Umwelt anstrebt und ihnen somit eine höhere Bedeu- tung beimisst. Das Ergebnis ist eine verfeinerte, ungezü- gelte Form der erotischen Befreiung, die U.S.-Kritiker als „europäisch“ verhöhnten, während sie zugleich für die Virtuosität und Anziehungskraft des Films schwärmten. Lubitschs erster US.-Film, ROSITA (1923), konnte Mary Pickford nicht von ihren mädchenhaften Rollen befreien, wohingegen seine zweite Produktion, THE MARRIAGE CIRCLE, das Image von weiblichen Stars wie Marie Prevost erfolgreich umzuwandeln vermochte, während er zugleich Vorstellungen von Sittlichkeit sowie künstleri- scher Konzeption der Sexkomödie in Hollywood anfocht.

Jennifer M. Bean ist Professorin und assoziierte Leiterin am Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft, Film und Medien an der University of Washington-Seattle, wo sie ebenfalls die Film- und Medienstudiengänge leitet. Sie publizierte hauptsächlich über den Stummfilm.

THE MARRIAGE CIRCLE Ehe im Kreise USA 1924. R: Ernst Lubitsch D: Adolphe Menjou, Marie Prevost. 102 Min. 35mm. engl. ZT.

Musikbegleitung:­ Uwe Oberg

Dr. Franz Braun ist eigentlich rundum glücklich mit seiner Donnerstag, 08.06. 20:15 Uhr Frau Charlotte. Doch er wird von ihrer Freundin Mizzi Filmbeginn: umgarnt, deren Ehe mit Professor Josef Stock zerrüttet ca. 21:15 Uhr ist. Durch Mizzis Interesse an Franz sieht wiederum dessen Kollege Dr. Mueller die Chance, die Gunst von Charlotte zu gewinnen – obwohl deren Ehe in Wahrheit völlig unbeschwert ist. Allerdings glaubt Charlotte, dass ihr Mann Interesse an Mizzi hat, während Professor Stock seine eigene Frau von einem Detektiv beschatten lässt. THE MARRIAGE CIRCLE gilt als der „Lieblings- Lubitsch“ von Hitchcock, Chaplin und Kurosawa. –

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Girls Will Be Boys im frühen deutschen Kino Lecture von Laura Horak (Ottawa) in englischer Sprache Die Filme dieses Programms erkunden die Freuden und Risiken beim Überschreiten von Gender-Grenzen in den 1910er Jahren. „Männlich“ (cross-dressed) gekleidete Frauen genossen in den ersten Dekaden des Kinos hohe Popularität. Diese Performances stützten sich auf viele langjährige Unterhaltungstraditionen. Wie viele ihrer Zeitgenossinnen verkleidete sich auch die Schauspiele- rin Asta Nielsen, der erste Superstar des Kinos, in ihren Filmen als Junge. Ihre Auftritte in ZAPATAS BANDE (1913/1914) und DAS LIEBES-ABC (1916) stehen für die zahlreichen populären Filme der 1910er Jahre, die „cross-dressed“ Frauen zeigen und somit den Weg ebnen für Ernst Lubitschs ICH MÖCHTE KEIN MANN SEIN (1918).

Laura Horak ist Assistant Professor für Filmwissen- schaft an der Carleton University. Sie ist Autorin von „Girls Will Be Boys: Cross-Dressed Women, Lesbians and American Cinema, 1908-1934“ (2014) und Mither- ausgeberin des Sammelbands „Silent Cinema and the Politics of Space“ (2014), der den Preis für Best Edited Collection von der Society of Cinema and Media Studies bekam. Derzeit untersucht sie die Sexualität im schwedi- schen Stummfilm und die Geschichte von genderabwei- chenden Filmemacher/innen in Nordamerika und Europa.

ICH MÖCHTE KEIN MANN SEIN Deutschland 1918. R: Ernst Lubitsch D: Ossi Oswalda, Curt Goetz, Ferry Sikla. 45 Min. DCP. Deutsche ZT

Alle drei Filme mit Musikbegleitung:­ Jeruza Miller

In einem Nachtlokal zecht die als Mann verkleidete, Donnerstag, 22.06. rebellische Ossi mit jenem Erzieher, der ihr eigentlich 20:15 Uhr Manieren und weibliches Benehmen beibringen soll. Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr ZAPATAS BANDE Deutschland 1914. R: Urban Gad. D: Asta Nielsen, Fred Immler, Senta Eichstaedt. 42 Min. 35mm. Deutsche ZT Eine junge Gräfin verliebt sich in den vermeintlichen Räuberhauptmann „Asta“, gespielt von Asta Nielsen.

DAS LIEBES-ABC Deutschland 1916. R: Magnus Stifter. D: Asta Nielsen, Ludwig Trautmann, Magnus Stifter. 50 Min. DigiBeta. Deutsche ZT Lis hat sich in einen Herrn verliebt, den sie nur von einer Zeichnung kennt. Doch der imposante Gentleman entpuppt sich als unerfahrener Jüngling. Als Mann verkleidet, wird sie zu seinem Lehrmeister. – 36 Lecture & Film

GUSTAV ADOLFS PAGE Österreich 1960. R: Rolf Hansen D: Liselotte Pulver, Curd Jürgens, Eddi Arent. 93 Min. 35mm

Deutschland, 1631. Seit ihrer Kindheit interessiert sich Mittwoch, 07.06. 18:00 Uhr die bei ihrem Onkel in Nürnberg lebende Gustl weni- ger für Haushalt und Küche als für wilde Ausritte und Samstag, 10.06. Abenteuer. Als eines Tages ihr Idol, der Schwedenkönig 18:00 Uhr Gustav Adolf, Nürnberg besucht, nimmt Gustl als Junge verkleidet eine Stelle als Page des gastierenden Königs an. Dessen Feinde durchschauen das Rollenspiel und spinnen eine Intrige, um den König zu stürzen.

CHARLEY'S TANTE BRD 1956. R: Hans Quest. D: Heinz Rühmann, Hertha Feiler, Walter Giller. 91 Min. 35mm.

In diesem Klassiker des männlichen Cross-Dressings Samstag, 17.06. 18:00 Uhr schlüpft Heinz Rühmann in Frauenkleider, um als Tante aus Südamerika die „Anstandsdame“ zu geben. Fortan muss er sich den Nachstellungen angegrauter Schürzen- jäger erwehren. Gezeigt wird eine rare 35mm-Filmkopie, die allerdings stark rotstichig ist.

SOME LIKE IT HOT Manche mögen’s heiß USA 1959. R: Billy Wilder. D: Marilyn Monroe, Jack Lemmon, Tony Curtis. 120 Min. 35mm. OmU

Billy Wilders Screwball-Komödie wurde nicht zuletzt Samstag, 24.06. 18:00 Uhr dank Marilyn Monroe ein überragennder Erfolg und gilt noch heute als eine der besten Komödien aller Zeiten. Regisseur Billy Wilder war geprägt von der Zusammen- arbeit mit Ernst Lubitsch: Für ihn schrieb Wilder etwa die Drehbücher zu den Klassikern BLUEBEARD’S EIGHTH WIFE (US 1938) und NINOTCHKA (US 1939). SPECIALS 37

WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM? In der Reihe „Was tut sich – im deutschen Film?“ In Kooperation mit präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums einmal im Monat ein aktuelles Werk. Im Juni stellt Regisseur und Schauspieler Timo Jacobs seinen zweiten Langfilm MANN IM SPAGAT als Preview vor dem bundesweiten Kinostart vor.

Timo Jacobs (geboren 1974 in Itzehoe) wurde von Autorenfilm-Ikone Klaus Lemke entdeckt und wirkte u.a. als Darsteller in dessen Filmen TRÄUM WEITER, JULIA! (DE 2005) und FINALE (DE 2007) mit. Es folgten zahlrei- che Auftritte in Fernseh- und Kinofilmen – Jacobs spielte in der ARD-Trilogie DREILEBEN (DE 2011) ebenso wie in Oliver Assayas’ CARLOS - DER SCHAKAL (FR/DE 2010). Er überzeugte in der Hauptrolle im Hooligan-Drama GEGENGERADE – 20359 ST. PAULI (DE 2010) und im Bambi-gekrönten Ensemblefilm BORNHOLMER STRAS- SE (DE 2014). Sein Regiedebüt KLAPPE COWBOY! hatte seine Uraufführung 2012 im Wettbewerb des Saarbrü- cker Filmfestivals Max Ophüls Preis.

MANN IM SPAGAT Deutschland 2016. R: Timo Jacobs. D: Timo Jacobs, Clemens Schick, Meret Becker, Oli Schulz. 90 Min. DCP

Vorfilm KAFFEEFAHRT Deutschland 2012 R: Ben Kaufmann 2 Min. Digital

Ein junger Mann namens Cowboy versucht in Berlin- Mittwoch, 07.06. Kreuzberg, selbst gemachtes Wasser zu verkaufen. 20:15 Uhr Eigentlich sieht er sich auf einer größeren Mission – als „Freischwinger für den Weltatem“. Als seine Nach dem Film Agentur endlich Ergebnisse sehen will, veranstaltet spricht Ulrich Cowboy eine schräge Fahrradrallye. Seine Gegner, Sonnenschein (epd darunter Werkstattbesitzer Tschick McQueen, drohen, film) mit Timo Jacobs ihm den „Teufel vom Hermannplatz“ (gespielt von Claude-Oliver Rudolph) auf den Hals zu hetzen. Doch Cowboy hat andere Sorgen: Er will seine eigensinnige Mutter im Luxusheim für Best-Ager mit der sensatio- nellen Elvis-Hologramm-Show unterbringen. 38

LATE NIGHT KULTKINO Auch im Juni sind ausgewählte Kultfilme des Thriller- und Horrorgenres vollständig zu sehen, die in der Sonderaus- stellung ROT im Film in Ausschnitten vertreten sind.

LES LÈVRES ROUGES Blut an den Lippen BE/FR/BRD 1971. R: Harry Kümel. D: Delphine Seyrig, John Karlen Danielle Ouimet, Andrea Rau. 99 Min. 35mm / Blu-ray. engl. OF

Ein junges Paar fällt auf der Hochzeitsreise in einem Lu- Samstag, 03.06. 22:30 Uhr xushotel am menschenleeren Strand von Ostende einer (Blu-ray) ungarischen Baronin und deren junger Kammerzofe in die Hände. Die Adelige entpuppt sich als Vampirin, stets Samstag, 10.06. begierig auf Blut und Liebe. In eleganten Bildern und 22:30 Uhr ausgesuchten Farben inszenierter Horror-Klassiker, der (35 mm) eine stimmungsvolle und erotische Vampir-Variante mit schwelgerisch-melancholischem Einschlag erzählt. Zu sehen sind sowohl eine sehr gut erhaltene 35mm-Kopie der Cinémathèque Royale de Belgique als auch die von Kümel selbst bevorzugte Blu-ray mit neuem Grading.

BLOOD FOR DRACULA Andy Warhol’s Dracula Italien/Frankreich 1974. R: Paul Morrissey. D: Joe Dallesandro, Udo Kier, Vittorio De Sica, Silvia Dionisio. 103 Min. Blu-ray. engl OF

Entgegen der in Bram Stokers Vorlage imposanten Ge- Samstag, 24.06. 22:30 Uhr stalt Draculas ist Paul Morrisseys Blutsauger bestimmt von Selbstzweifeln, Furcht und seiner Sucht nach Freitag, 30.06. Jungfrauenblut. Ebenjenes hofft er im erzkatholischen 22:30 Uhr Italien zu finden. Doch nicht alle der Mädchen einer Adelsfamilie sind so unberührt wie sie vorgeben. ANDY WARHOL’S DRACULA ist ein sexuell aufgeladener, fast schon frivoler und rebellischer Aufschrei. Mit seiner Sozialkritik entlarvt Morrissey die Dracula-Legende als Ausdruck defizitärer Männlichkeit. Filmclub TREPPE 41 39 Treppe 41 ist ein offener Filmclub. Alle sind willkommen den besten Film vorzustellen. Gemeinsam zu sehen. Und darüber zu reden. An zwei Freitagen pro Monat. Bei Limo, oder Bier, oder Wein oder Wasser auf Spendenbasis. Wenn es warm ist, draußen auf der Treppe des Deutschen Filmmuseums (Schaumainkai 41).

DEEP END Großbritannien/BRD 1970. R: Jerzy Skolimowski D: Jane Asher, John Moulder Brown. Musik: Can, Cat Stevens. 92 Min. Blu-ray. OF

Vorgestellt von: Inna Kravtšenko

Nach dem Film: Austauschen und trinken

London, frühe 1970er: Der unschuldige, 15-jährige Mike Freitag, 09.06. nimmt seine erste Anstellung in einem maroden Badehaus 22:30 Uhr an. Seine um einige Jahre ältere Kollegin Susan fasziniert ihn – doch diese weiß um ihre Wirkung auf Männer und spielt mit ihrem jungen Verehrer. Was zunächst als Verliebtsein beginnt, entwickelt sich immer mehr zu einer Obsession. Skolimowski erzählt in beeindruckenden Farb- bildern und mit einer Prise Humor einen Film von erster Liebe, erstem Wahn, erstem Sex - und ganz viel Wasser.

MEMENTO USA 2000. R: Christopher Nolan D: Guy Pearce, Carrie-Anne Moss, Joe Pantoliano. 113 Min. 35mm. OF

Vorgestellt von: Noam Paz

Nach dem Film: Austauschen und trinken

Bei einem brutalen Angriff wird Leonards Frau getötet. Er überlebt schwer verletzt und verliert sein Kurzzeitgedächt- Freitag, 23.06. 22:30 Uhr nis. Trotz des Handicaps schwört er auf Rache und jagt den Mörder – bewaffnet mit einer Polaroid-Kamera und Tattoos, um jeden Hinweis festzuhalten. Um sich in Leo- nards schwierige Lage hinein zu versetzen, wird der Film nicht-linear erzählt. Kann Leonard den Aufzeichnungen trauen? Was ist wahr, was fiktiv? Der Schlüssel liegt am Ende – nein, am Anfang! – nein, in der Mitte des Films! 40

KINDERKINO Animations- und Spielfilme, Komödien und Abenteuer von damals und heute, zeigt das Kinderkino im Juni.

BFG – BIG FRIENDLY GIANT USA/Großbritannien/Kanada 2016. R: Steven Spielberg D: Mark Rylance, Ruby Barnhill. 117 Min. Blu-ray. Empfohlen ab 9 Jahren

Eines Nachts begegnet Waisenkind Sophie einem Freitag, 02.06. 14:30 Uhr Riesen, der den Kindern Träume schenkt. Dieser nimmt sie mit ins Reich der Riesen. Aber nicht alle Riesen sind Sonntag, 04.06. freundlich; manche essen sogar Kinder. Einige von ihnen 15:00 Uhr planen, die Menschen anzugreifen. Sophie und ihr neuer Freund wollen zur Königin von England gehen, damit diese die Verteidigung gegen die Riesen organisiert.

SCHNEEWEISSCHEN UND ROSENROT DDR 1978. R: Siegfried Hartmann. D: Katrin Martin, Pavel Trávnicek, Bodo Wolf. 70 Min. 35 mm. Empfohlen ab 7 Jahren

KLASSIKER

Schneeweißchen und Rosenrot leben mit ihrer Mutter Freitag, 09.06. in einem kleinen Haus am Waldrand. Auf dem Markt 14:30 Uhr treffen sie zwei junge Prinzen, die sich für den alten Sonntag, 11.06. verschlossenen Stollen im Wald interessieren. Als die 15:00 Uhr Prinzen nicht von ihrer Suche zurückkehren, machen sich die beiden Schwestern auf, um sie zu finden. 41

TIMM THALER ODER DAS VERKAUFTE LACHEN Deutschland 2017. R: Andreas Dresen. D: Axel Prahl, Nadja Uhl. 102 Min. DCP. Empfohlen ab 8 Jahren

Timm Thaler bezaubert alle mit seinem Lachen, auch Freitag, 16.06. den Baron Lefuet. Dieser schlägt ihm vor, sein Lachen 14:30 Uhr an ihn zu verkaufen. Dafür wird er jede Wette gewinnen. Timm merkt zu spät, dass er ohne sein Lachen immer Sonntag, 18.06. einsamer wird. Seine Freunde Ida und Kreschimir versu- 15:00 Uhr chen, ihn zu retten.

MULLEWAPP – EINE SCHÖNE SCHWEINEREI Deutschland 2016. R: Theresa Strozyk Animationsfilm. 80 Min. DCP. Empfohlen ab 5 Jahren

Die Geburtstagsfeier von Schwein Waldemar wird vom Freitag, 23.06. fiesen Wildschwein Horst von Borst und seinen Kum- 14:30 Uhr panen bedroht. Waldemar, Franz von Hahn und Johnny Mauser machen sich auf den Weg, um ihr Zuhause zu Sonntag, 25.06. befreien. Sie erleben eine ungewöhnliche und abenteu- 15:00 Uhr erliche Fahrradtour.

DIE ROTE ZORA Deutschland/Schweden 2008. R: Peter Kahane. D: Linn Reusse, Jakob Knoblauch. 99 Min. 35 mm. Empfohlen ab 7 Jahren

Als die Mutter von Branko stirbt, begibt dieser sich Freitag, 30.06. auf die Suche nach seinem Vater. In einem kleinen 14:30 Uhr Fischerdorf gerät er in Schwierigkeiten und trifft auf ein Mädchen mit roten Haaren. Sie erfahren, dass der Bür- Sonntag, 02.07. germeister und ein Fischhändler die Fischer in den Ruin 15:00 Uhr treiben wollen. Das müssen sie verhindern. Freitag, 07.07. 14:30 Uhr

Sonntag, 09.07. 15:00 Uhr 42 SPECIALS

ZUCKMAYER EDUARD ZUCKMAYER: EIN MUSIKER IN DER TÜRKEI Deutschland 2016 R: Barbara Trottnow Dokumentarfilm. 87 Min. DCP. OmU

Zu Gast: Barbara Trottnow

Eduard Zuckmayer, geboren 1890 in Nackenheim bei Freitag, 23.06. 20:15 Uhr Mainz und älterer Bruder des Schriftstellers Carl Zuck- mayer, emigrierte 1936 wegen Berufsverbotes in die Türkei. Als Pianist hatte er seinen Schwerpunkt auf die Musikpädagogik verlagert und baute auf Wunsch von Atatürk in Ankara die Musikausbildung auf. Er blieb bis zu seinem Tod 1972 in der Türkei, wo er heute noch ein bekannter und geschätzter Mann ist. In ihrem Film sucht Barbara Trottnow nach den Spuren, die Zuckmayer in der Türkei hinterlassen hat. Sie besucht die Gazi Univer- sität in Ankara und stellt Musikprojekte vor, die weiter in seiner Tradition arbeiten. Der Film fragt auch danach, wie gut Zuckmayer integriert war. KINO & COUCH Die „Wiederkehr des Verdrängten“ In Kooperation mit In der Reihe „Kino & Couch“ zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums zusammen mit dem Frank- furter Psychoanalytischen Institut Filme, in denen die „Wiederkehr des Verdrängten“ als soziales Phänomen thematisiert wird.

A HISTORY OF VIOLENCE USA 2005. R: David Cronenberg. D: Viggo Mortensen, Maria Bello, Ed Harris, William Hurt. 96 Min. 35mm. OF

Tom Stall, Besitzer eines Lokals in Millbrook, führt Dienstag, 29.06. 20:15 Uhr ein ruhiges Leben als Familienvater. Als er von zwei Kunden bedroht wird, tötet er sie in Notwehr. Un- Filmkritischer Kommentar: willtentlich wird Tom zu einer lokalen Berühmtheit. Jakob Hoffmann Schließlich taucht ein Mann namens Carl Fogarty auf, der Toms Vergangenheit ans Licht bringt. Cro- Psychoanalytischer Kommentar: nenbergs vielschichtiger Film ist Thriller, Familien- Hanna Gekle drama und Gewalt-Reflexion gleichermaßen, dabei mitunter als böse schwarze Komödie inszeniert. 43

STAR TREK PROMETHEUS Lesung von Autor Christian Humberg (Mainz) Mr. Spock kommt jetzt aus Deutschland! Mit diesem Slogan wirbt Christian Humbergs und Bernd Perplies‘ offizielle Romantrilogie zum 50. Jubiläum von Star Trek. Nahe der Grenze zum Klingonischen Reich ereignen sich mehrere brutale Terroranschläge, die Tausende von Toten fordern. Wer steckt hinter den Angriffen? Sind es Fanatiker/innen aus dem fremdartigen Volk der Renao, das im benachbarten Lembatta-Cluster siedelt? Oder hat der zwielichtige Typhon-Pakt seine Finger im Spiel? Die Sternenflotte entsendet die U.S.S. Prome- theus, ihr kampfstärkstes Schiff, in die Grenzregion, um das Rätsel zu lösen, bevor der nächste Krieg in der Galaxis ausbricht.

STAR TREK VI: THE UNDISCOVERED COUNTRY Star Trek VI: Das unentdeckte Land USA 1991. R: Nicholas Meyer. D: William Shatner, Leonard Nimoy, Christopher Plummer. 113 Min. Blu-ray. OmU

Lesung von Christian Humberg (deutscher Star- Trek-Autor)

Im Jahr 2291 scheint das Ende des kalten Krieges Mittwoch, 14.06. zwischen der Föderation und dem klingonischen Volk in 20:15 Uhr Sicht. Nach der Explosion des Mondes Praxis, der wich- Filmbeginn: tigsten Energiequelle, kommt es zu Friedensverhandlun- ca. 21:15 Uhr gen. Admiral James T. Kirk soll als Botschafter den Frie- den aushandeln. Doch dann eskaliert die Situation: Hat die Enterprise Torpedos auf das klingonische Raumschiff abgefeuert? In STAR TREK VI stand die Originalcrew der Enterprise zum letzten Mal vor der Kamera. 44 Im Kino 01.-15. Juni 2017

tagsüber 18:00 Uhr

Städelrundgang ≥ S. 16 DER BLAUE ENGEL ≥ S. 12 Do 01 15:00 Uhr DE 1930. Josef von Sternberg 106 Min.

Städelrundgang S. 16 DEKALOG, JEDEN S. 11 Fr ≥ ≥ 02 12:00 Uhr Dekalog, Eins PL/DE 1990. Krzysztof Kieślowski BFG - BIG FRIENDLY GIANT 57 Min. OmeU ≥ S. 40 US/GB/CA 2016. Steven Spielberg Zu Gast: Jan Harlan 117 Min. DF 14:30 Uhr

Sa Städelrundgang ≥ S. 16 ANGEL ≥ S. 33 03 14:00 Uhr und 16:00 Uhr Engel US 1937. Ernst Lubitsch. 91 Min. OF

So Städelrundgang ≥ S. 16 DER BLAUE ENGEL ≥ S. 12 04 11:00 Uhr und 13:00 Uhr DE 1930. Josef von Sternberg 106 Min. BFG - BIG FRIENDLY GIANT ≥ S. 40 US/GB/CA 2016. Steven Spielberg 117 Min. DF 15:00 Uhr

Mo Städelrundgang ≥ S. 16 OFFRET ≥ S. 12 05 14:00 Uhr und 16:00 Uhr Opfer SE/UK/FR 1987. Andrei Tarkowski 149 Min. OmU 17:45 Uhr

Di LA PASSION DE JEANNE 06 D‘ARC ≥ S. 30 FR 1928. Carl Th. Dreyer. 81 Min. OmeU

Mi GUSTAV ADOLFS PAGE ≥ S. 36 07 AT 1960. Rolf Hansen. 93 Min.

SMULTRONSTÄLLET ≥ S. 13 Do 08 Wilde Erdbeeren SE 1957. Ingmar Bergman 91 Min. OmU

Fr SCHNEEWEISSCHEN UND OUZERI TSITSANIS ≥ S. 18 09 ROSENROT Cloudy Sunday GR 2015. Manoussos ≥ S. 40 DDR 1978. Siegfried Hartmann Manoussakis. 116 Min. OmeU 70 Min. 14:30 Uhr

Sa GUSTAV ADOLFS PAGE ≥ S. 36 10 AT 1960. Rolf Hansen. 93 Min.

So SCHNEEWEISSCHEN UND PARKO / WE ARE FUCKED, 11 ROSENROT SUNSHINE! ≥ S. 19 DE 2016. R: C. S. ≥ S. 40 DDR 1978. Siegfried Hartmann Hüneke. 37 Min. OmU. / DE 2014. R: D. 70 Min. 15:00 Uhr Grammatikopoulou. 61 Min. OmU

Di JOAN OF ARC ≥ S. 30 13 Johanna von Orleans US 1948. Victor Fleming. 145 Min. OF

Mi BRIEFE AUS ATHEN ≥ S. 18 14 GR/DE 2015. T. Koulmasis. Dokumentar- film. 88 Min. OmU

HEJA ROLAND! ≥ S. 23 BARNVAGEN ≥ S. 23 Do 15 Hallo Roland! SE 1966. Bo Widerberg Kinderwagen SE 1963. Bo Widerberg 96 Min. OmeU 15:30 Uhr 90 Min. OmeU Mit Einführung Mit Vorfilm und Einführung

ROT Carte blanche Bo Widerberg Griechenland Lecture

OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT OmeU Original mit englischen UT Omd/eU Original mit dt. und engl. UT 45

20:30 Uhr 22:30 Uhr

ANGEL ≥ S. 33 Do Engel 01 US 1937. Ernst Lubitsch. 91 Min. OF 20:15 Uhr Lecture: Erica Carter

STANLEY KUBRICK: Fr A Life in pictures ≥ S. 11 02 Stanley Kubrick: Ein Leben für den Film US 2001. Jan Harlan. 142 Min. OmU Zu Gast: Jan Harlan

ENA ALLOS KOSMOS ≥ S. 17 LES LÈVRES ROUGES ≥ S.38 Sa Worlds Apart Blut an den Lippen 03 GR 2015. Christopher Papakaliatis BE/FR/BRD 1971. Harry Kümel 103 Min. OmU 99 Min. engl. OF

OUZERI TSITSANIS ≥ S. 18 So Cloudy Sunday 04 GR 2015. Manoussos Manoussakis 116 Min. OmeU

BRIEFE AUS ATHEN ≥ S. 18 Mo GR/DE 2015. T. Koulmasis. Dokumentar- 05 film. 88 Min. OmU Mit Gast

ALL THAT HEAVEN ALLOWS Di ≥ S. 8 Was der Himmel erlaubt 06 US 1955. Douglas Sirk. 88 Min. OF Vortrag: Barbara Flückiger

MANN IM SPAGAT ≥ S. 37 Mi DE 2016. Timo Jacobs. 90 Min. 20:15 Uhr 07 Mit Vorfilm und Gespräch

THE MARRIAGE CIRCLE ≥ S. 34 Do Die Ehe im Kreise US 1924. Ernst 08 Lubitsch. 102 Min. 20:15 Uhr Lecture: Jennifer M. Bean

LE DÉCLIN DE L'EMPIRE DEEP END ≥ S. 39 Fr AMÉRICAIN ≥ S. 13 Der Untergang des GB/BRD 1970. Jerzy Skolimowski 09 amerikanischen Imperiums CA 1986 92 Min. OF D. Arcand. 101 Min. frz. Omd/eU Vorgestellt von: Inna Kravtšenko

ENA ALLOS KOSMOS ≥ S. 17 LES LÈVRES ROUGES ≥ S. 38 Sa Worlds Apart. GR 2015. Christopher Blut an den Lippen. BE/FR/BRD 1971. 10 Papakaliatis. 103 Min. OmU Harry Kümel. 99 Min. engl. OF

OFFRET ≥ S. 12 So Opfer SE/UK/FR 1987. Andrei Tarkowski 11 149 Min. OmU

LE DÉCLIN DE L'EMPIRE Di AMÉRICAIN ≥ S. 13 Der Untergang des 13 amerikanischen Imperiums CA 1986. D. Arcand. 101 Min. frz. Omd/eU 20:45 Uhr

STAR TREK VI: THE UNDIS- Mi COVERED COUNTRY ≥ S. 43 14 Star Trek VI: Das unentdeckte Land US 1991. N. Meyer. 113 Min. OmU 20:15 Uhr Lesung von Christian Humberg

KÄRLEK 65 ≥ S. 24 Do Roulette der Liebe SE 1965. Bo Widerberg 15 95 Min. OmeU Mit Einführung

Late Night Klassiker Treppe 41 Kinderkino Specials

OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT OmeU Original mit englischen UT Omd/eU Original mit dt. und engl. UT 46 Im Kino 16. - 30. Juni 2017

tagsüber 18:00 Uhr

Fr FIMPEN ≥ S. 24 SE 1974. WIDERBERG-Vortrag: Mårten 16 Bo Widerberg. 89 Min. OmU 12:30 Uhr Blomkvist ≥ S. 22 17:00 Uhr

TIMM THALER ODER DAS KVARTERET KORPEN ≥ S. 24 VERKAUFTE LACHEN ≥ S. 41 Das Rabenviertel SE 1965. Bo Widerberg DE 2017. A. Dresen. 102 Min. 14:30 Uhr 99 Min. OmU 18:00 Uhr

Sa DEN VITA SPORTEN ≥ S. 25 CHARLEY'S TANTE ≥ S. 36 17 Der weiße Sport SE 1968. Gruppe 13. 102 BRD 1956. Hans Quest Min. OmeU 13:00 Uhr Mit Einführung 91 Min. ÅDALEN 31 ≥ S. 26 SE 1969. Bo Widerberg. 120 Min. OmeU 15:30 Uhr

So VICTORIA ≥ S. 27 ORMENS VÄG PÅ HÄLLEBERGET 18 SE 1979. Bo Widerberg. 89 Min. engl. OF ≥ S. 28 Der Weg der Schlange auf dem 13:00 Uhr Mit Einführung Felsen SE 1986. Bo Widerberg. 114 Min. OmeU 17:00 Uhr TIMM THALER ODER DAS Mit Vorfilm und Einführung VERKAUFTE LACHEN ≥ S. 41 DE 2017. A. Dresen. 102 Min. 15:00 Uhr 19 Mo KEINE VORSTELLUNGEN

Di PROCÈS DE JEANNE D'ARC 20 ≥ S. 31 Der Prozess der Jeanne d'Arc FR 1962. Robert Bresson. 65 Min. OmeU

Mi JOE HILL ≥ S. 26 21 SE/US 1971. Bo Widerberg. 117 Min. engl. OF Mit Einführung

Do PLATEIA AMERIKIS ≥ S. 20 22 GR/UK/DE 2016. Yannis Sakaridis 86 Min. OmU

Fr MULLEWAPP - EINE SCHÖNE LA GRANDE ILLUSION ≥ S. 14 23 SCHWEINEREI ≥ S. 41 Die große Illusion DE 2016. T. Strozyk. 80 Min. 14:30 Uhr FR 1937. Jean Renoir. 110 Min. OmU

Sa SOME LIKE IT HOT ≥ S. 36 24 Manche mögen's heiß US 1959. Billy Wilder. 120 Min. OmU

So MULLEWAPP - EINE SCHÖNE CHEVALIER ≥ S. 20 25 SCHWEINEREI ≥ S. 41 GR 2015. Athina Rachel Tsangari DE 2016. T. Strozyk. 80 Min. 15:00 Uhr 104 Min. OmU 26 Mo KEINE VORSTELLUNGEN

Di JOAN OF ARC ≥ S. 31 27 Johanna von Orleans FR/CZ 1999 Luc Besson. 150 Min. engl. OmU 28 Mi KEINE VORSTELLUNG

Do XENIA ≥ S. 21 29 GR/FR/BE 2014. Panos H. Koutras 128 Min. OmU

Fr DIE ROTE ZORA ≥ S. 41 HEIMAT. EINE DEUTSCHE 30 DE/SE 2008. Peter Kahane. 99 Min. CHRONIK ≥ S. 15 14:30 Uhr 1. Kapitel: FERNWEH (1919-1928) DE 1982-84. Edgar Reitz. 120 Min.

ROT Carte blanche Bo Widerberg Griechenland Lecture

OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT OmeU Original mit englischen UT OmfrU Original mit französischen UT 47

20:30 Uhr 22:30 Uhr

ELVIRA MADIGAN ≥ S. 25 MANNEN PÅ TAKET ≥ S. 25 Fr SE 1967. Bo Widerberg. 90 Min. OmeU Der Mann auf dem Dach 16 20:00 Uhr Mit Einführung SE 1976. Bo Widerberg. 110 Min. OmeU Mit Einführung

JOE HILL ≥ S. 26 MANNEN FRÅN MALLORCA Sa SE/US 1971. Bo Widerberg. 118 Min. ≥ S. 27 Der Mann aus Mallorca 17 engl. OF 20:00 Uhr Mit Einführung SE 1984. Bo Widerberg. 107 Min. OmeU Mit Einführung

LUST OCH FÄGRING STOR ≥ S. 28 So Schön ist die Jugendzeit 18 SE 1996. Bo Widerberg. 130 Min. OmeU 20:00 Uhr Mit Einführung

Mo 19

CHEVALIER ≥ S. 20 Di GR 2015. Athina Rachel Tsangari 20 104 Min. OmU

OPERA JAWA ≥ S. 9 Mi ID/AT 2006. Garin Nugroho 21 120 Min. OmU Mit Einführung

ICH MÖCHTE KEIN MANN SEIN / Do ZAPATAS BANDE / DAS LIEBES-ABC 22 ≥ S. 35 137 Min. 20:15 Uhr Lecture: L. Horak. Musikbegleitung: J. Miller

EDUARD ZUCKMAYER: MEMENTO ≥ S. 39 Fr EIN MUSIKER IN DER TÜRKEI US 2000. Christopher Nolan 23 ≥ S. 42 DE 2016. Barbara Trottnow 113 Min. OF 87 Min. OmU 20:15 Uhr Mit Gast Vorgestellt von: Noam Paz

PLATEIA AMERIKIS ≥ S. 20 BLOOD FOR DRACULA ≥ S. 38 Sa GR/UK/DE 2016. Yannis Sakaridis Andy Warhol’s Dracula 24 86 Min. OmU IT/FR 1974. Paul Morrissey. 103 Min. Engl. OF

LA STRADA ≥ S. 14 So Das Lied der Straße IT 1954 25 Federico Fellini. 108 Min. OmeU Mo 26

LA STRADA ≥ S. 14 Di Das Lied der Straße IT 1954. 27 Federico Fellini. 108 Min. OmeU 20:45 Uhr

XENIA ≥ S. 21 Mi GR/FR/BE 2014. Panos H. Koutras 28 128 Min. OmU

A HISTORY OF VIOLENCE ≥ S. 42 Do US 2005. David Cronenberg. 96 Min. OF 29 20:15 Uhr Mit Gespräch

HEIMAT. EINE DEUTSCHE BLOOD FOR DRACULA ≥ S. 38 Fr CHRONIK ≥ S. 15 2. Kapitel: DIE Andy Warhol’s Dracula 30 MITTE DER WELT (1929-1933) IT/FR 1974. Paul Morrissey. 103 Min. Engl. OF DE 1982-84. Edgar Reitz. 90 Min.

Late Night Klassiker Treppe 41 Kinderkino Specials

OF Originalfassung DF Deutsche Fassung o.D. Ohne Dialog OmU Original mit deutschen UT OmeU Original mit englischen UT OmfrU Original mit französischen UT 48 SERVICE

Kino des Deutschen Filmmuseums Schaumainkai 41 · 60596 Frankfurt am Main Information & Ticketreservierung: Tel.: 069 - 961 220 220

Kino · kino-des-deutschen-filmmuseums.de

Eintrittspreise Regulär: 7,- Euro Ermäßigt (Schüler/Studenten – gilt nicht für Studierende der Universität des 3. Lebensalters U3L): 5,- Euro, Schwerbehinderte: 3,50 Euro Filme mit Gästen, Musikbegleitung, Lecture, 3D: 2,- Euro Zuschlag Für Frankfurt-Pass-Inhaber/innen ermäßigen sich die Preise um die Hälfte.

Kinderkino Für Kinder und begleitende Erwachsene: 3,50 Euro; 3D: 1,- Euro Zuschlag

Kinocard Ermäßigter Eintritt zu allen Kinoveranstaltungen Jahresbeitrag: 30,- Euro · ermäßigt: 20,- Euro Ticket: je 4,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro Für Sonderveranstaltungen: 1,50 Euro Zuschlag

Freundeskreis

Freunde des Kinos erhalten die Kinocard, Vorzugskarten bei ausgewählten Filmveranstaltungen und bekommen das aktuelle Programm sowie den wöchentlichen Newsletter zugeschickt. · Jahresbeitrag: 35,- Euro / Unter-30-Jährige: 25,- Euro

Freunde des Museums erhalten freien Eintritt in alle Ausstellungen, Einladungen zu den Eröffnungen, den Newsletter und exklusive Informationen zu den Ausstellungen. Jahresbeitrag: 65,- Euro · unter 30-Jährige: 55,- Euro. Informationen: freunde-deutsches-filmmuseum.de [email protected]

Freunde von Kino und Museum erhalten zusätzlich: Einladungen zu exklusiven Veranstaltungen und zehn Prozent Ermäßigung auf Kataloge zu aktuellen Ausstellungen Jahresbeitrag: 95,- Euro · unter 30-Jährige: 80,- Euro Special für zwei Personen: 160,-Euro · unter 30-Jährige: 130,- Euro

Förderkreis Die Mitglieder des Förderkreises tragen entscheidend dazu bei, dass das Deutsche Filminstitut neue attraktive Projekte initiieren kann. Bisher sind im Förderkreis rund 70 Persönlichkeiten engagiert, die die Vermittlung von Filmkultur im Haus am Schaumainkai besonders großzügig unterstützen. Förderkreis-Mitglieder erhalten freien Eintritt in die Ausstellungen und ins Kino. Der Jahresbeitrag beträgt für Privatpersonen 500 Euro, für Unternehmen mindestens 1000 Euro. Kontakt: 069 - 961 220 226 oder [email protected]

Newsletter Unser wöchentlicher Newsletter informiert per E-Mail über Kino- und Ausstellungs-Programme. Anmeldung unter newsletter.deutsches-filmmuseum.de

Programmheft Das monatlich erscheinende Programmheft liegt aus im Deutschen Filmmuseum sowie an ausgewählten Orten in Frankfurt und der Region.

Mobilitätspartner des Deutschen Filminstituts

Gegen Vorlage eines ŠKODA-Autoschlüssels erhält der Autobesitzer freien Eintritt in unsere Dauer- und Sonderausstellung. Museum · deutsches-filmmuseum.de Di /Do-So 10:00 - 18:00 Uhr · Mi 10:00 - 20:00 Uhr · Mo geschlossen

An Pfingsten (So, 4., und Mo, 5. Juni sowie an Fronleichnam Do, 15. Juni, ist das Museum von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Dauerausstellung: Eintrittspreise: 6,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro

Sonderausstellung: ROT im Film 08. März - 13. August 2017 · Eintrittspreise: 7,- Euro · ermäßigt: 5,- Euro

Kombiticket: Dauerausstellung und Sonderausstellung: 10,- Euro · ermäßigt: 7,- Euro

Für Studierende der Goethe-Universität Frankfurt sowie für Kinder unter 6 Jahren ist der Eintritt in die Ausstellungen frei

Museumspädagogik und Filmvermittlung

Offenes Filmstudio am Wochenende (Ort: 4. Stock) Samstags und sonntags von 14:00 bis 18:00 Uhr Kostenfreies Angebot, Anmeldung nicht erforderlich

Aktiv im Filmmuseum Nach Absprache: Führungen für Privatpersonen und Unternehmen (60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro), Filmanalyse (60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro), Seminare, Workshops (35,- bis 120,- Euro) und Kindergeburtstage (90,- Euro), jeweils plus ermäßigter Eintritt pro Person

Nähere Informationen, Preise und Anmeldung unter: [email protected] Tel.: 069 - 961 220 223 · mupaed.deutsches-filmmuseum.de

Öffentliche, kostenfreie Führungen (Anmeldung nicht erforderlich; die Teilnehmer/innen bezahlen den reg. Eintritt) Dauerausstellung: jeden Sonntag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: 1. Stock Sonderausstellung: jeden Samstag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: 3. Stock

Service filmcafé Das filmcafé ist bis zum Beginn der letzten Kinovorstellung geöffnet. Flaschengetränke können mit ins Kino genommen werden.

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln U1, U2, U3, U8 (Schweizer Platz) · U4, U5 (Willy-Brandt-Platz) Straßenbahn 15/16 (Schweizer-/Gartenstraße) Buslinie 46 (Museumsuferlinie 46)

Lecture & Film: Eine Veranstaltungsreihe des Deutschen Filmmuseums, des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität und des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ im Rahmen der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA), mit finanzieller Unterstützung der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe Universität und des Kulturamts der Stadt Frankfurt.

Kontakt zu den Archiven Filmarchiv und Filmverleih: 0611 - 9700 010 [email protected] · [email protected] Bildarchiv: 069 - 961 220 454 · [email protected] Sammlungen und Nachlässe / Plakat- und Musikarchiv: 069 - 961 220 451 [email protected] · [email protected]

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VORSCHAU: JuLi 2017

Glorious Technicolor! Fabelhafte Farbenpracht im Filmmuseum Wenn man sich im Juli langsam an die strahlende Son- ne draußen gewöhnt hat, kann man im klimatisierten Kino des Deutschen Filmmuseums strahlende Farben genießen: Das legendäre Farbfilmverfahren Technicolor erfährt eine aufwändige Würdigung, bei der "Die Röte des Rots von Technicolor" (Hartmut Bitomsky) passend zur aktuellen Sonderausstellung ROT im Film die Lein- wand zum Leuchten bringt. Als Inbegriff des Hollywood- Glamours erlangte vor allem das Verfahren Technicolor Nr. 4 von den 1930er bis 50er Jahren Weltruhm, was neben der Aufnahme mit den Drei-Streifen-Kameras auch mit der farbstabilen Dye-transfer-Kopierung zu tun hatte. Céline Ruivo, die Archivleiterin der Cinémathèque française, wird als Technicolor-Expertin eine Lecture zum Thema halten. Außerdem ist eine vielseitige Film- auswahl zu sehen, von Klassikern wie THE WIZARD OF OZ, GONE WITH THE WIND oder GENTLEMEN PREFER BLONDES bis hin zu unbekannteren Entdeckungen. Die Filme werden fast ausnahmslos als im Farbdruck-Verfah- ren hergestellte originale IB-Tech-Kopien zu sehen sein, die wegen ihrer Unersetzbarkeit nur noch sehr selten gezeigt werden. Ergänzend sind bei TERZA VISIONE, dem erstmals in Frankfurt stattfindenden Festival des italienischen Genrefilms, von 27. bis 30. Juli zahlreiche im Verfahren Technicolor Nr. 5 in Rom hergestellte Farbdruck-Kopien der 1960er und 70er Jahre zu sehen.

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