Hajoscher Und Waschkuter Schüler Am Nationalitätentag Im Ungarndeutschen Bildungszentrum
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Nr.15 Juni 2009 Ungarndeutsche Nachrichten aus Baje/Baja Jahrgang 5 Hajoscher und Waschkuter Schüler am Nationalitätentag im Ungarndeutschen Bildungszentrum Nationalitätentag in der Grundschule des Ungarndeutschen Bildungszentrums 2009 3 Batschkaer Spuren Juni 2009 Forschung Als Fremde in der Urheimat Zur Eingliederung der Vertriebenen aus der Nordbatschka in der Bundesrepublik Teil 7 - Die Batschkaschwaben auf dem Arbeitsmarkt (Teil 1-6 siehe in Batschkaer Spuren Nr. 9-14) Der ganz überwiegende Anteil der Der Großteil der Bauern aus der bedeutender Großunternehmen unter Batschkaschwaben lebte in seiner Batschka fand daher in der Industrie der Leitung ehemaliger Flüchtlinge, Geburtsheimat fast ausschließlich von sein Auskommen. Über eine geeignete diese waren jedoch in erster Linie an der Landwirtschaft, und nach der Fachausbildung verfügte jedoch kaum die Flüchtlinge aus den Vertreibung hofften noch viele darauf, jemand. Jene, die bestimmten Industriegebieten gebunden, wobei man diese Tätigkeit auch in der neuen Handwerkerberufe ausübten – unter den Beschäftigten auch Umgebung fortsetzen zu können. Diese Zimmerleute, Maurer, Tischler – ungarische Schwaben in großer Zahl Hoffnungen hatten darin eine konnten am schnellsten durchkommen, finden kann. Noch enger war der Kreis Grundlage, dass ein nicht geringer Teil da ihr Wissen beim Wiederaufbau, jener, die ihre ungarische der Vertriebenen auf später auch bei der Gestaltung neu Hochschulbildung geltend machen, und landwirtschaftlichem Kleinbesitz errichteter Siedlungsteile genutzt eventuell mit einem Abschluss in der unterkam, was ihnen auch werden konnte. Jüngere Vertriebene Bundesrepublik sich eine Stelle finden Arbeitsmöglichkeiten sicherte. Die nahmen meist an Umschulungen teil, konnten. Diese dünne Schicht hat im ehemaligen wohlhabenden Bauern wo sie einen solchen Beruf erlernen Glücksfall den Aufstieg in den empfanden einerseits diese konnten, der ihnen auf dem Wohlstand geschafft. “Knechtarbeit“ als demütigend, und Arbeitsmarkt bessere Chancen sicherte. Der Vollständigkeit halber muss andererseits brachte sie auch kein Mit dem neu erworbenen Wissen ebenfalls erwähnt werden, dass nicht bedeutendes Einkommen – anfangs nur konnte man besonders im jeder zu dem oben beschriebenen Lebensmittel und Verpflegung – Maschinenbau und in sonstigen Lebensformwechsel imstande war. Die wodurch sie bestenfalls das bestehende Branchen der Schwerindustrie Arbeit ältere Generation der vertriebenen Lebensniveau hätten erhalten können. finden. Die Angehörigen der älteren Bauern konnte und wollte vielleicht Erst in den Winterzeiten, die von Generation, die mit ihrem Gehalt schon auch nicht sich an die neue schwerer landwirtschaftlicher Arbeit eine Familie ernähren mussten, hatten Weltordnung anpassen. Die frei waren, bot sich ihnen zum erste wegen der Not, dringend Geld Fabrikarbeit achteten sie nicht, ihre Mal die Gelegenheit, eine anderweitige verdienen zu müssen, nicht mehr die Versuche zum selbständigen Arbeit anzunehmen, und angesichts der Möglichkeit, einen neuen Beruf zu Wirtschaften scheiterten, und wegen dortigen Einkommensverhältnisse, erlernen. Die meisten von ihnen ihrem hohen Alter waren sie nicht mehr kehrten viele nicht mehr zu ihren verdienten als angelernte Arbeitskräfte geeignet, einen neuen Beruf zu bisherigen Brotgebern zurück. Von hier in der Leicht- oder erlernen, so sorgten in erster Linie ihre verbreitete sich – insbesondere in Lebensmittelindustrie ihr Brot. Die Kinder für sie. Für sie brachte der Bayern – die Mutmaßung, die ehemals selbständigen Landwirte Lastenausgleich eine Art Lösung, im “Flüchtlinge seien faul“. maßen dieser Arbeit zwar keinen hohen Rahmen welcher es neben einer Den Flüchtlingen konnte binnen kurzer Wert bei, dafür hatte sie den Vorteil, Vermögensentschädigung auch zur Zeit klar werden, dass sie in einer sich dass man nach der festen Arbeitszeit Auszahlung von Unterhaltshilfen und umwälzenden Landwirtschaft nur einer Nebentätigkeit nachgehen konnte. Hinterbliebenenrenten kam, was ihnen geringe Chancen haben, sich geltend zu Viele berichteten auch davon, dass sie ein Überleben unter bescheidenen machen. Der Staat bot zwar es als Landwirte eine ganztägige Bedingungen ermöglichte. Nicht jeder verschiedene Darlehen und Beihilfen, Beschäftigung gewohnt waren und die löste sich völlig von seinen bäuerlichen um den vertriebenen Bauern zu Land zu tägliche Arbeitszeit ihnen nicht Wurzeln. Für die ersten beiden verhelfen, jedoch wären darüber hinaus, genügte! Daneben erfolgte Generationen war es nämlich noch um zu einem konkurrenzfähiger Bauern selbstverständlich der Bau der charakteristisch, dass sie sich zu werden, ein beachtliches Eigenheime auch hauptsächlich nach mindestens einen kleinen Obst- oder mobilisierbares Vermögen und ein der Arbeit aus eigener Kraft. Es fanden Gemüsegarten zulegten. Diese dienten erhebliches Grundkapital nötig sich auch dafür Beispiele, dass manche bereits weniger der Selbstversorgung gewesen, bei deren Vorhandensein Flüchtlinge nach der Stabilisierung als einer Einkommensergänzung und auch erst nach langer Zeit bedeutende ihrer finanziellen Verhältnisse gestatteten auch ein bisschen Nostalgie. Profite hätten erlangt werden können. Kleinunternehmen gründeten, Die Angehörigen der älteren Auf die Art und Weise, wie ehemals in besonders im Bereich des Kleinhandels. Generation waren emotional generell Ungarn gearbeitet wurde, hätte man Nicht selten beteiligten sie sich von zu stärker an diese in wirtschaftlichem nicht mehr wirtschaften können, und Hause aus als Heimarbeiter an Sinne unbedeutende Feldstücke der voraussichtliche Kostenaufwand irgendeiner Fabrikproduktion, dies gebunden als an ihre Arbeitsplätze, die der Modernisierung und konnte vor allem den Ehefrauen der ihnen den Lebensunterhalt sicherten. Mechanisierung nahmen den Fabrikarbeiter eine Fortsetzung folgt in der nächsten ehemaligen Bauern schnell die Lust am Teilzeitbeschäftigung ermöglichen. Ausgabe. eigenständigen Wirtschaften. Freilich kam es auch zu Gründungen Dr. János Mayer 4 Batschkaer Spuren Juni 2009 Nadwar/Nemesnádudvar Tag der Deutschen Minderheitenselbstverwaltung in Nadwar Am 18. April fand in Nadwar der Tag der Deutschen Minderheitenselbstverwaltung statt. Vergangenes Jahr hatte die Vorsitzende der Nadwarer Deutschen Minderheitenselbstverwaltung Frau Elisabeth Panyik-Heltai die Idee, einen Nachmittag über und für die deutsche Minderheit zu organisieren. Der Nachmittag war schon letztes Jahr ein großer Erfolg. Dieses Jahr eröffneten die Kindergartenkinder mit traditionellen Spielen das Programm. Die Tanzgruppe gab sich besonders viel Mühe. Nach 8 Jahren stand die Tanzgruppe der älteren Generation wieder auf der Bühne. Vor dem Auftritt probten sie mehrere Wochen lang mit jugendlichem Schwung zusammen mit der Jugendtanzgruppe. Während der Proben übergaben sie ihre Liebe an Musik und Tanz den Jugendlichen. Beim Auftritt tanzten beide Generationen zusammen die traditionellen Tänze den Wolfstanz, Schustertanz, Besentanz, Polschtrtanz, die Herr Simon Kishegyi schon vor mehr als 50 Jahren sammelte. Neben den Tänzen hörten die aufmerksamen Zuschauer lustige Mundartgeschichten von den Schülern der Grundschule und frohe Lieder vom Vergissmeinnicht Chor, dem Chor der Rentnerinnen. Nach dem Kulturprogramm gab es noch Kaffee, Tee und hausgemachten Kuchen, bei dem die Gäste sich noch lange unterhalten konnten. Eine Besonderheit dieses Abends war die Trachtenausstellung. Éva Nickl, Leiterin des Kulturhauses, ergriff die Initiative und ermutigte die Nadwarer, die noch zu Hause liegenden Trachten, Trachtenteile für eine Ausstellung ins Kulturhaus zu bringen. Aber es wurden nicht nur die Trachten dem Publikum gezeigt. Die Grundschulkinder hatten vor einigen Wochen einen Projekttag, an dem sie sich mit dem Ungarndeutschtum, mit dem Erbe der Ahnen beschäftigten. Die Zeichnungen, Fotos, Frakturschriften, selbst gemachte Spiele waren auch Teil dieser Ausstellung. Es war ein sehr schönes Programm und wir freuen uns schon im Voraus auf den nächsten „Tag der Deutschen Minderheitenselbstverwaltung“. Text und Fotos: Évi 5 Batschkaer Spuren Juni 2009 Vergissmeinnicht Chor Ausstellung Tanzgruppe 6 Batschkaer Spuren Juni 2009 Hajosch/Hajós Der Kalvarienberg in Hajosch/Hajós Die Ansiedlung von Hajosch Die Kirche in Hajosch Die gotische Madonna entstand Eine große Sorge war es, nach der Der Kirchenplatz führte einstmals den höchstwahrscheinlich in der Ulmer 150-jährigen Türkenherrschaft das Namen Marienplatz, so berichten uns Werkstatt von Michael Erhart um 1500. verwüstete Land zu neuem Leben zu die alten Schriften. Papst Pius VI. erhob 1794 die Kirche erwecken. Der wirtschaftliche In dieser unter Denkmalschutz aufgrund wunderbarer Gebetserhörung Aufschwung und der Wiederaufbau des stehenden Umgebung befinden sich die vor dem Marienbild zum Wallfahrtsort. Landes waren allein durch die katholische Barockkirche und das Die Erhebung zur Wallfahrtskirche ist Ansiedlung großer Volksgruppen Barockschloss, in harmonischem damit der wundertätigen Madonna zu möglich. Nach Hajosch kamen die Einklang mit dem Pfarrhaus, dem verdanken. Merkwürdig ist allerdings, deutschen Siedler mit dem ersten Kalvarienberg und dem Standbild von dass der Kirchenpatron Emerich der Schwabenzug auf Initiative des Grafen Johannes von Nepomuk. Heilige, der Sohn des ersten Emerich Csáky Erzbischof zu Kalocsa. Emerich Csáky wie auch die späteren Ungarnkönig Stephan des Heiligen, ist, Zwischen 1722 und 1726 ließen sich Erzbischöfe gewährten Hajosch stets das Fest Mitte Mai jedoch auf Johannes hier 110 Familien