und die Entstehung des modernen Galeriekataloges1

Christian Ring – ()

Die wissenschaftliche Arbeit sowohl in den Mu- vom 01. bis 04. 09.1873 in Wien tagte, beschlos- seen als auch in den kunsthistorischen Instituten sen.6 Zu den Tagungsordnungspunkten gehörte der Universitäten ist ohne die Bestandskataloge eine Debatte über die Katalogisierung der Kunst- der Museen kaum möglich. Erst durch die umfas- sammlungen der Museen, die ebenfalls die Ge- sende Dokumentation des Bestandes der Samm- staltung der Ausstellungskataloge mit einbezog. lung wird diese für den Kunstverständigen oder Die teilnehmenden Kunsthistoriker aus Öster- Interessierten überschaubar, da meist ein Teil der reich, der Schweiz und Deutschland betonten die Sammlung in den Depots, sei es aus Platzgründen Notwendigkeit, die Kataloge der Kunstsamm- oder geringerem künstlerischem Wert, für den Be- lungen nach gleichbleibenden wissenschaftlichen sucher verborgen bleibt. Neben den Bestandskata- Grundsätzen zu systematisieren, da dieses An- logen gehören heute die Ausstellungskataloge zu liegen „gleichmässig im Interesse der Belehrung den wichtigsten Dokumenten des „Kunstbetrie- des Publicums, der Förderung der Kunst und der bes“. Beide bieten Informationen, die Forschung Kunstwissenschaft liegt und zugleich im wohl- und Bildung ermöglichen. Neben diesen beiden verstandenen Interesse Derjenigen ist, welche im Katalogarten gibt es für den interessierten Muse- Besitze von Sammlungen oder einzelnen Kunstge- umsbesucher kompakte Führer durch die Samm- genständen sind.“7 Als vorbildhaft waren die fran- lungen mit einer kurzen Erklärung der Geschichte zösischen Sammlungs- und Ausstellungskataloge des Museums, verbunden mit der Darstellung der bewertet worden. Der kunstwissenschaftliche Highlights und ihrer Einordnung in die Kunstge- Kongress empfahl die nach den folgenden Grund- schichte. Ziel des vorliegenden Aufsatzes ist es, die sätzen durchgeführte Anordnung der Kataloge Standardisierung der Museumskataloge zu Be- der Gemäldegalerien: ginn des 20.Jahrhunderts, insbesondere unter dem Einfluss Gustav Paulis2, dem Direktor der 1. Der Name des Künstlers; Hamburger Kunsthalle von 1914 bis 1933, darzu- 2. Kurze Angabe der Lebensdaten und Lehrer; legen und einen Beitrag zur historischen Entste- 3. Charakteristische aber kurze Beschreibung hung der modernen Galeriekataloge heutigen Zu- des Werkes; schnitts am Beispiel der Hamburger Kunsthalle zu 4. Bezeichnung des Gemäldes, Angabe des liefern. Monogramms sowie Datierung; Die „Geschichte des Sammlungs- und Galerie- 5. Angabe der Provenienz sowie Restaurierun- kataloges im 18.Jahrhundert“ wurde bereits von gen; Thomas Ketelsen überzeugend dargelegt.3 Seiner 6. Literatur; Argumentation zustimmend folgend, hatten sich 7. Material; die ersten Sammlungskataloge strukturell aus den 8. Maße des Gemäldes in Metern.8 Inventaren der fürstlichen Sammlungen heraus entwickelt. Die Kataloge spiegelten die jeweilige Zusätzlich wurden für die Ausstattung der Kata- Ordnung der Gemälde in den einzelnen Räumen loge Empfehlungen gegeben: So sollte der Kata- der Galerie und bestimmten die Sehweise des Be- log erstens ein handliches Format haben, zweitens trachters und gaben „zugleich eine bestimmte eine durchlaufende Nummerierung vorhanden Lektüre vor, die für den Umgang mit den ausge- sein und drittens der Katalog entweder a) nach stellten Gemälden in den fürstlichen Galerien for- alphabetischer Ordnung der Künstlernamen, b) tan wesentlich sein sollte.“4 Der Katalog diente so- in kunstgeschichtlicher Folge oder c) nach den mit der Orientierungshilfe des Betrachters, sich Räumlichkeiten der Sammlung angeordnet wer- innerhalb der einzelnen Galerieräume zu infor- den.9 mieren und zugleich diese Ordnung mit seinem Die Ausstellungskataloge sollten neben dem eigenen Urteil kritisch zu überprüfen.5 Namen des Künstlers auch dessen Geburtsjahr Der Auftakt für eine Vereinheitlichung der Ga- und Ort, den derzeitigen Wohnort, seine Lehrer leriekataloge wurde bereits auf dem ersten inter- und Kunstschulen sowie die Preise, die er bekom- nationalen kunstwissenschaftlichen Kongress, der men hat, nachweisen. Zusätzlich sollten bei den

32 AKMB-news 2/2008, Jahrgang 14 Gustav Pauli und der moderne Galeriekatalog ausgestellten Werken eine Beschreibung des In- Amt als Direktor der Hamburger Kunsthalle, Gus- halts und das Jahr der Entstehung angegeben wer- tav Pauli, ein Kunsthistoriker, der von 1885 bis den.10 1889 Kunstgeschichte und Archäologie bei Hubert Vom Ende des 19.Jahrhunderts bis zu Be- Janitschek an der Universität Straßburg, bei Ja- ginn des 20.Jahrhunderts etablierten sich aus den cob Burckhardt in Basel und Anton Springer in fürstlichen Sammlungen die öffentlichen Museen Leipzig studiert hatte. Erst Pauli sorgte mit seinen heutigen Zuschnitts als Volksmuseen. Parallel ein- Bestandskatalogen der Gemälde alter und neuer her ging die Veränderung der Galeriekataloge, in Meister sowie der Katalogisierung der Sammlun- denen meist nach den Vorgaben der Wiener Kon- gen der Zeichnungen und Drucke des Kupfer- ferenz die Verwobenheit zwischen räumlicher und stichkabinetts in Form eines Zettelkastens und systematischer Ordnung aufgehoben wurde. In der Erfassung der Bibliotheksbestände erstmals der Folge entstanden eine Reihe von Katalogen un- für eine nachhaltige wissenschaftliche Basis für terschiedlichen Zuschnitts, die als Ordnungssys- die weitere Forschung. Pauli gelang während sei- teme entweder eine alphabetische Folge der Künst- nes Direktorates die Synthese, die Hamburger lernamen oder eine kunsthistorische Einteilung Kunsthalle als Volksbildungsstätte und wissen- nach Schulen verwendeten. Damit verlor der Ka- schaftliche Institution zu etablieren. Bei seinem talog seine Funktion als Orientierungshilfe zum Amtsantritt hingegen stand weder für die interes- Finden der Kunstwerke in den einzelnen Schau- sierten Besucher noch für das sachverständige Pu- sälen.11 blikum „Material“ zur Übersicht über die Samm- Mögliche Gründe für diese neue Systematisie- lung oder zum vertiefenden Einarbeiten zur rung der Galeriekataloge können in dem verän- Verfügung. So stellte Pauli umgehend eine Liste derten Verständnis vom Wesen und der Aufgabe mit den Vorhaben auf, die er in den kommenden des Museums als Volksbildungsstätte begründet Jahren zu realisieren plante. Dazu gehörte die Neu- sein. Der scheinbare Widerspruch, dass ja gerade auflage des Kataloges der neueren Meister, der in der neuen Form der Kataloge die Orientierung letzte, noch von Lichtwark verfasste Katalog aus für den Besucher schwieriger wurde, liegt in den dem Jahr 191014 war längst vergriffen, erstmals ein neuen verschiedenen Zielgruppen der Kataloge. Katalog der alten Meister sowie Kataloge der Auf der einen Seite verlangte das nun etablierte Sammlungen der Skulpturen, Medaillen und Pla- Fach Kunstgeschichte für den qualifizierten Ken- ketten.15 Die Realisierung dieser Pläne wurde ner Material für die weitere Forschung und auf der durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges stark anderen Seite bedurfte es neuer Medien für die behindert und verzögert. kunstinteressierte Bevölkerung, die nun aktiv an Die Hamburger Kunsthalle stand nicht allein bzw. vielmehr in das Museum durch pädagogische vor diesen Problemen, wie Curt Glaser16 1920 Vermittlung gebunden werden sollte. Die neu ver- berichtete: „Es war früher selbstverständlich, daß fassten Sammlungskataloge und Museumsführer der Museumsbesucher am Eingang einen um bil- zu Beginn des 20.Jahrhunderts spiegelten das Bild liges Geld erhältlichen Führer vorfand, der die dem des Aufbruchs und Werdens des Museums in sei- Laien unerläßliche Anleitung zum ersten Ver- nen unterschiedlichen Funktionen wider, ohne ständnis der Sammlungen bot. Wer weitere Beleh- aber bereits eine allgemeingültige und einheitliche rung suchte, konnte Spezialkataloge der einzelnen Fassung für die neuen Aufgabengebiete gefunden Sammlungen kaufen, und die Berliner Museen zu haben, denn die Forderungen der Wiener Kon- gaben überdies kleine Handbücher heraus, die ferenz von 1873 lieferten zwar Anhaltspunkte, wa- wichtige Gebiete der Kunstgeschichte unter be- ren aber gerade in Bezug auf die Systematisierung sonderem Hinweis auf die Stücke der Sammlung zu allgemein gehalten und für die definierten Ziel- selbst im Zusammenhang darstellten. – Von all gruppen nicht genügend differenziert. diesen ausgezeichneten Mitteln der Volksbildung Im Rahmen der Entwicklung zum Volksmu- ist heut [sic!] kaum noch etwas zu finden. Die al- seum, war Alfred Lichtwark12, Direktor der Ham- ten Auflagen sind vergriffen und Neubearbeitun- burger Kunsthalle von 1886 bis 1914, unbestrit- gen harren vergebens der Drucklegung, da es nicht ten der Protagonist, der theoretisch und praktisch möglich ist, die Bücher zu einem halbwegs erträg- das Programm des neuen Museums entwarf. In lichen Preise herzustellen.“17 Glaser sah weiter die seiner bereits viel zitierten Antrittsrede als Direk- Gefahr, dass die vor dem Ersten Weltkrieg begon- tor der Hamburger Kunsthalle schrieb Lichtwark: nene Arbeit für die Volksbildung nicht fortge- „Wir wollen nicht ein Museum, das dasteht und führt werden könne, trotz der weiter ausgebauten wartet, sondern ein Institut, das thätig in die pädagogischen Maßnahmen, wie die regelmäßi- künstlerische Erziehung unserer Bevölkerung ein- gen Führungen zu allgemeinen und Spezialthe- greift.“13 Während Lichtwark vor allem Pädagoge men in den Museen, denn das „gesprochene Wort und Lehrer war, er hatte nur wenige Semester übt eine andere Wirkung als das gedruckte Buch. Kunstgeschichte studiert, war sein Nachfolger im Beides ist notwendig, und eines soll das andere

AKMB-news 2/2008, Jahrgang 14 33 Gustav Pauli und der moderne Galeriekatalog

ergänzen. Viele […] sind umso dankbarer für die gegebenen „Magdeburger Museumsheften“.29 Be- fachliche Belehrung in der neutralen Form des vor sich die „Kleinen Führer“ mit einzelnen Kunst- Museumsführers oder Kataloges.“18 Glaser schloss werken bzw. Künstlern beschäftigen, wurde der seinen Aufsatz mit der nachdrücklichen Forde- erste Führer dem Gebäude der Hamburger Kunst- rung: „Darum ist die Frage der Kataloge und halle30 gewidmet, der zweite stellte eine Hommage Handbücher wahrhaft dringend geworden. Es ist an Alfred Lichtwark31 dar. Lobend wurde die notwendig, daß Mittel beschafft werden, um der neu begründete Reihe, bereits bis zum Ende des [sic!] Drucklegung dieser wichtigsten Instrumente Jahres 1920 entstanden zwölf „Kleine Führer“, an- der Nutzbarmachung der Museen zu ermöglichen. genommen.32 Die Hefte zu den erschwinglichen Es muß wieder dazu kommen, daß dem Besucher Preisen von 1 Mark bis zu 1,50 Mark waren zu- auf den Verkaufstischen am Eingang zu erträgli- sätzlich mit Reproduktionen der Kunstwerke aus- chen Preisen die Publikationen geboten werden, gestattet, aber nicht für den Kenner gedacht, son- die er braucht, um in dem Labyrinth, in das er ein- dern für den Besucher der Kunsthalle, für des- tritt, den Faden zu finden. Sonst bleibt das viel sen künstlerische Bildung und Kunst-Erziehung, mißbrauchte Wort von der ‚Popularisierung der wie sie Glaser in dem oben beschriebenen Artikel Museen‘ eine leere Redensart.“19 forderte. Selbst heute noch, wird die von Pauli be- In stand Pauli, neben diesem Problem gonnene Folge in der Hamburger Kunsthalle fort- der fehlenden aber dringend erwünschten Kata- gesetzt, unter dem leicht veränderten Titel der loge im Kontext der allgemeinen Knappheit der fi- „Kleinen Reihe“. nanziellen Mittel und zusätzlichen Inflation, zu- Im Jahr 1924 differenzierte Pauli im „Führer“ dem vor der großen Aufgabe, den von Lichtwark durch die Galerie der neueren Meister33 deutlich und dem Hamburger Baudirektor Fritz Schuma- die verschiedenen Aufgaben und Funktionen der cher20 entworfenen Erweiterungsbau der Kunst- Galeriekataloge. Der „Katalog“ reihe die erreich- zu vollenden, was im Zuge des Krieges nur mit baren Einzelheiten der Kunstwissenschaft bei je- großer Langsamkeit vor sich ging. Durch die Un- dem Stück kurz aneinander und „dient als Nach- terstützung seiner Assistenten, Carl Georg Heise21 schlagewerk vor den Objekten oder er gewährt und Viktor Dirksen22, konnte sich Pauli durch den der Forschung bequeme Anhaltspunkte“.34 Der ruhenden bzw. eingeschränkten Museumsbetrieb „Führer“ hingegen verfolgte für Pauli die Aufgabe, in aller Ausführlichkeit dem Bestand der Gemäl- „die Sammlung als ein Ganzes zu betrachten, um desammlung und des Kupferstichkabinetts wid- sie in einer Würdigung ihrer wertvollsten Be- men. Pauli hatte die neue Situation der Kataloge im standteile vor der Phantasie des Lesers aufzubauen. Angesicht der verschiedenen Zielgruppen, Kenner […] Der Führer möchte gelesen werden als eine und Laien, erkannt und für diese neuen Erforder- Vorbereitung oder als eine Erinnerung. Er läßt sich nisse separate Broschüren in Form von „Katalo- rechtfertigen, insofern die Sammlung als ein Or- gen“, „Führern“ und „Kleinen Führern“ entwi- ganismus gelten darf.“35 Von der hamburgischen ckelt, um das Problem der Zielgruppenfrage zu Presse wurde der neu erschienene Führer und seine lösen. Intention, nämlich „Aufklärungsarbeit im besten Bei dem ersten, von Pauli herausgegebenen Ka- Sinne“ zu leisten, hoch gelobt: „Nimm und lies!“ talog der Hamburger Kunsthalle, handelte es sich war das Resümee und gleichzeitig die Aufforde- um den Bestandskatalog der Gemälde alter Meis- rung an die Hamburger Bürger.36 ter, der von verfasst und 1918 pu- Pauli setzte sich auch in den kommenden Jahren bliziert wurde.23 In seinem Vorwort des Kataloges mit der Vereinheitlichung der Galeriekataloge aus- berief sich Pauli bzgl. des Aufbaus explizit auf den einander, denn obwohl die verschiedenen Ziel- im Jahr 1900 von Heinrich Weizsäcker24 verfassten gruppen erkannt waren, folgten die Kataloge noch „Catalog der Gemälde-Gallerie des Städelschen keinem einheitlichen Schema, das dem Besucher Kunstinstituts in Frankfurt am Main“,25 der sich und/oder dem Kunstwissenschaftler in den ver- wiederum an den allgemeinen Richtlinien für die schiedenen Museen den gleichen leichten Einstieg Bearbeitung kritischer Bilderverzeichnisse, wie sie in die Sammlung ermöglichte. Entschieden vertrat auf dem ersten kunstwissenschaftlichen Kongress Pauli seine Position mit einem Referat über „die in Wien im Jahr 1873 vereinbart wurden, orien- Vereinheitlichung der Galeriekataloge“37 auf der tierte.26 Tagung des deutschen Museumsbundes in Han- In der Folge begründete Pauli im Jahr 1920 die nover im Oktober 1927. Er schrieb über die Tagung Reihe der „Kleinen Führer“, die meist durch Ham- an die Kommission: „[…] Als Leiter des Bundes burger Mäzene finanziert wurden und dem inte- [Deutscher Museumsbund – CR] war ich immer ressierten Laien einen Einblick in den Organismus bestrebt, die sachlichen technischen Angelegen- der Hamburger Kunsthalle und ihrer Hauptwerke heiten der Museumsverwaltung voranzustellen. verschaffen sollte.27 Bei der Konzeption orientierte […] Betreffs der einheitlichen Gestaltung der Ka- sich Pauli an den von Theodor Volbehr28 heraus- taloge folgten wir einer Anregung des office des

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Musées [sic!] im Völkerbund zu Genf […]. Hof- „Am wichtigsten, weil am meisten begehrt, ist nun fentlich gelingt es eine Typisierung der Form der der Katalog einer Gemäldegalerie.“44 Kataloge durchzusetzen, was eine wesentliche Er- Die von Pauli sowohl auf der Tagung des Deut- leichterung der wissenschaftlichen Arbeiten be- schen Museumsbundes in Hannover als auch bei deuten würde.“38 der Besprechung des Normenausschusses vertre- Vorausgegangen war im Januar 1927 auf Ein- tenen Thesen, wurden von ihm im Jahr 1928 in ei- ladung des Völkerbundes eine Konferenz von Mu- nem Aufsatz in der Minerva-Zeitschrift veröffent- seumsdirektoren in Genf, ohne deutsche Beteili- licht.45 Pauli befürwortete darin unbedingt eine gung, auf der über die Frage der Vereinheitlichung Vereinheitlichung der Kataloge, denn „Typisie- der Galeriekataloge diskutiert wurde. Überein- rung der Kataloge bedeutet Erleichterung ihrer Be- stimmend wurde vereinbart, dass drei Arten von nützung. Jeder, der ein bestimmtes wissenschaft- Katalogen zu unterscheiden seien: die „Führer- liches Gebiet zu bearbeiten hat, empfindet es als kataloge“, die „oberflächlichen Kataloge“ und die eine große Annehmlichkeit, wenn er die Kataloge „wissenschaftlichen Kataloge“. Um weitere De- der in Betracht kommenden Sammlungen in sei- tails zu klären, entschied man sich für eine Um- ner Bibliothek leicht beisammen findet und wenn frage bei den großen Museen in verschiedenen er bei ihrer Benützung überall demselben Typus Ländern. Die Rückmeldungen waren so unter- begegnet.“46 Der Kritik der Gegner, dass eine Ver- schiedlicher Art, dass sie für eine Auswertung nicht einheitlichung den individuellen Charakter der nutzbar waren, denn beim Erstellen der Umfrage Sammlung beeinträchtigen würde, setzte er ent- war nicht beachtet worden, dass die Museen mit gegen, dass die Individualität des Museums sich sehr unterschiedlichen Inhalten bzw. Sammlungs- in seiner Geschichte sowie der Zusammensetzung gebieten, wie Archäologie, Numismatik, Malerei, und Anordnung der Galerie genügend ausdrücke. Kunstgewerbe, unterschiedliche Kataloge erfor- Zudem stünde es den Museumsleitern frei, weitere derten.39 Die umfangreichen Ergebnisse der Um- Kataloge zu verfassen. Erstmals wurden in dem frage wurden in der Zeitschrift Mouseion veröf- Aufsatz von Pauli Normen sowohl für den populä- fentlicht.40 ren als auch den wissenschaftlichen „Katalog“ so- In Deutschland interessierte sich der im Jahr wie für einen „Führer“ durch die Museen differen- 1917 gegründete Deutsche Normenausschuss41 ziert formuliert und aufgestellt. (heute: Deutsches Institut für Normung e. V., Ber- Das nichtwissenschaftliche Publikum bedurfte lin) für die Typisierung der Galeriekataloge. Pauli nach Pauli eines Kataloges, der eine kurze, deutli- war am 17. 01. 1928 in neben Vertretern che Bezeichnung jedes einzelnen Bildes verbunden des Normenausschusses, dem Generaldirektor mit Abbildungen der Hauptwerke beinhaltet. Ge- der Preußischen Staatsbibliothek, Hugo Andres nauer stellte er für diesen „oberflächlichen Kata- Krüß42, sowie Vertretern des Kaiser Friedrich Mu- log“ fünf Normenpunkte auf: „1. kurze Angaben seums und der Nationalgalerie, darunter auch der Nationalität und der Lebensdaten des Künst- Ludwig Justi43, Teilnehmer einer diesbezüglichen lers, 2. eine kurze, klare Bezeichnung des Gegen- Besprechung, wie er im Reisebrief der Kommis- standes (eine Beschreibung dagegen ist überflüs- sion berichtete: „Der Normenausschuss ist eine sig), 3. und 4. kurze Angaben über Material und Gründung unserer Grossindustrie und wird we- Größe und 5. über Provenienz. Die Namen der sentlich von deren Mitteln unterhalten, aber Künstler sollten alphabetisch geordnet sein, wobei auch vom Staate finanziell gefördert. Er hat in der z. B. die Namen gewisser italienischer Künstler Dorotheenstrasse 47 die oberen Stockwerke ei- nach der populären Form angeführt werden müß- nes geräumigen Hauses gemietet und entfaltet da ten […].“47 eine gewisse segensreiche Tätigkeit. Seine Bemü- Der „wissenschaftliche Katalog“ hingegen sollte hungen gehen darauf aus, in weitestem Umfange nach Pauli alle Angaben zu jedem Werk enthalten, typische Formen einzuführen, die die Arbeit der die für die wissenschaftliche Arbeit von Nutzen Industrie, des Gewerbes und der Wissenschaft er- sind. Dem nach Künstlernamen geführten alpha- leichtern. Diese Bemühungen ziehen ganz von betischem Katalog selbst, sei in der Einleitung die selbst immer weitere Kreise, da es sich überall da- individuelle Geschichte der Sammlung voranzu- rum handelt, durch Typisierung die Arbeit zu er- stellen. Für den wissenschaftlichen Katalog stellte leichtern und zu verkürzen. Auch die Museums- Pauli zehn Forderungen auf: verwaltungen haben Anlass, sich mit dieser Frage 1. Eine Beschreibung, welche die Identifizierung zu beschäftigen […].“ Der Normenausschuss in- des Bildes ermöglicht; teressierte sich „für die Typisierung der Kataloge, 2. Ein Faksimile der Signatur; da es sich hier nicht nur um die Erleichterung in- 3. Angabe des Materials sowie Maße in Zentime- terner Museumsarbeit handelt, sondern auch um tern; deren Auswirkung und um die Bequemlichkeit des 4. Angabe einer möglichst ausführlichen Prove- Publikums.“ Resümierend fasste Pauli zusammen: nienz;

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5. Angabe der Restaurierungen und Überma- schriften, die Maße und Satzspiegel vornehmlich lungen, wenn möglich unter Nennung der Na- für technische Periodika festlegen sollte.51 Es gab men der Restauratoren; und gibt bis heute keine Norm für Museumskata- 6. Angabe der Literatur; loge. 7. Die Nummerierung der Gemälde, durch An- Pauli selbst setzte trotzdem für die Hamburger gabe der Inventarnummer. Kunsthalle seine Anforderungen an die unter sei- nem Direktorat entstandenen „wissenschaftlichen Für den Anhang des Kataloges forderte Pauli wei- Kataloge“52 und „Führer“53 eins zu eins um. Er ver- ter: zichtete allerdings auf die Veröffentlichung des 8. Eine Ordnung der Bilder nach Ländern und „oberflächlichen Katalogs“, stattdessen publizier- Schulen; ten seine Mitarbeiter und er weiter die Folge der 9. Eine Ordnung des ganzen Bestandes nach der „Kleinen Führer“, bis 1933 insgesamt 37 Hefte, (Inventar-)Nummernfolge; oftmals sogar in mehrfachen Auflagen. 10. Eine Nennung der Stifter nach dem Alphabet Mit diesen Anforderungen, die Pauli an drei und Datum der Stiftung. verschiedene Arten von Katalogen/Führern auf Basis der Empfehlungen der Konferenz von Wien Pauli befürwortete weiter ein einheitliches For- 1873 stellte, legte er die Grundlage für die heute mat der Kataloge von 18 bis 20cm in der Höhe gängigen Kataloge der Museen. Die verschiedenen zu 12 bis 13cm in der Breite.48 Formen der Kataloge gab es bereits schon vor Ein Katalog, der nach den Standorten der Werke Paulis Darstellung, doch fehlte eine Systematisie- geordnet sei, eigne sich nach Paulis Ausführungen rung bzw. Normierung der Kataloge für die unter- nur bei abgeschlossenen Sammlungen, wie bei- schiedlichen Zielgruppen, was gerade in der neuen spielsweise den Schlossmuseen, deren Anordnung Funktion und Aufgabe der Museen zu Beginn des relativ statisch und nur selten Veränderungen un- 20.Jahrhunderts als Volksbildungsstätte wichtig terworfen sei.49 war und den Gebrauch der Kataloge erschwerte. Als dritten Katalog stellte Pauli in seinem Auf- Heute sind anstelle des „oberflächlichen Katalogs“ satz den „Führer“ bzw. den „catalogue guide“ vor. und des „Führers“ die für fast alle Museen in Dessen Gestaltung sei relativ frei und dem Verfas- Deutschland vorhandenen und einheitlich auf- ser überlassen. Doch gab Pauli den Hinweis, dass gebauten „Prestel Museumsführer“ getreten, die der Inhalt des „Führers“ eine Art „Leitfaden der zu erschwinglichen Preisen meist eine kurze Ein- Geschichte der Kunst“ durch die jeweilige Samm- führung der Geschichte des jeweiligen Museums lung, bzw. auch anhand der Anordnung innerhalb mit Raumplan geben und die Meisterwerke der der Galerie nach Räumen, beinhalten könne. „Eine Sammlung mit kurzen Angaben zum Künstler, Ti- solche Ordnung ermöglicht für den Verfasser des tel, Jahr, Inventarnummer sowie einer kurzen Be- Führers die Aufstellung höherer Gesichtspunkte schreibung des dargestellten Bildes neben einer und eröffnet beispielsweise auch die Gelegenheit farbigen Abbildung präsentieren. Für die Schloss- zum Hinweis auf Kunstwerke verwandten Cha- museen, Kirchen, Klöster und Burgen bieten die rakters, die zur Erläuterung des Museumsbestan- „Kleinen Kunstführer“ aus dem Verlag Schnell & des herangezogen werden mögen. Hier können Steiner die wichtigsten Informationen zur Ge- Zeitströmungen und Stile erörtert werden und Be- schichte der Bauwerke und deren besonderem In- wertungen einzelner Persönlichkeiten ihren Platz ventar. finden.“50 Die von Pauli aufgestellten Anforderungen für Die Hoffnung Paulis auf eine Typisierung der die wissenschaftlichen Kataloge sind heute Stan- Galeriekataloge nach dem von ihm präferierten dards geworden, der Aufbau der einzelnen Num- Schema, welches erstmals, auf Basis der Hinweise mern in den Bestandskatalogen folgt meist dem des Kongresses in Wien 1873, genaue Angaben für von Pauli aufgestellten Schema, auch wenn die Rei- zielgruppengerechte Kataloge vorschlug, wurde henfolge seiner Punkte nicht unbedingt eingehal- nicht erfüllt. Im Archiv des Deutschen Instituts für ten wird und es unterschiedliche Formen der Aus- Normung e. V. gibt es keine Hinweise auf die Sit- führlichkeit gibt.54 Zusammenfassend lässt sich zung bzw. diesbezügliche Pläne, dafür aber die festhalten, dass Pauli in der Verschiedenheit der plausible Vermutung, dass die Besprechung dazu Galeriekataloge, die zu Beginn des 20.Jahrhun- einberufen wurde, um die Verwendung der DIN- derts noch keinem einheitlichen Schema folgten, Formate auch in diesem Bereich zu propagieren. Probleme bei deren Gebrauch angesichts der Nach Einführung der DIN 476 im Jahr 1924 wurde neuen Zielgruppen sah. Er erkannte den Bedarf für die breiteste Anwendung der darin festgelegten nach einer Typisierung der Galeriekataloge zur Papierformate geworben, nicht nur für Geschäfts- Erfüllung der neuen Aufgaben einer erstarkten und Verwaltungsdrucke, sondern auch für Bücher Kunstwissenschaft und einer Bevölkerung für die und Plakate. So erschien 1927 die DIN 826 für Zeit- das Museum zur Volksbildungsstätte wurde. Nach

36 AKMB-news 2/2008, Jahrgang 14 Gustav Pauli und der moderne Galeriekatalog den bisherigen Forschungen war es Pauli, der in 12. (1852 – 1914), deutscher Kunsthis- den Jahren 1927/28 das erste Mal eine Reihe von toriker und Pädagoge. Lichtwark arbeitete nach der klaren Anforderungen für verschiedene Muse- Schulzeit zunächst als Lehrer in Hamburg und stu- umskataloge zielgruppengerecht aufstellte. Auch dierte ab 1880 auf Vermittlung von Justus Brinck- mann, dem Leiter des Museums für Kunst und Ge- ohne eine kodifizierte Normierung haben sich werbe in Hamburg, bei Anton Springer in Leipzig diese sachlogischen Anforderungen und Postulate Kunstgeschichte. Bereits nach nur einem Jahr wech- an die unterschiedlichen „Kataloge“ und „Führer“ selte Lichtwark nach Berlin, er war zunächst Assistent für die verschiedenen Zielgruppen bis zum heuti- und später Bibliothekar am dortigen Kunstgewerbe- gen Tag durchgesetzt und finden breite Anwen- museum. 1885 promovierte Lichtwark über die dung. „Kleinmeister als Ornamentisten“, ein Jahr später wurde er zum ersten wissenschaftlichen Direktor der Hamburger Kunsthalle berufen. 13. Lichtwark, Alfred (1887): Die Aufgaben der Kunst- 1. Der Verfasser bereitet eine Dissertation zu Gustav halle. Antrittsrede gehalten vor Senat und Bürger- Pauli und der Hamburger Kunsthalle vor, die neben schaft am 9.Dezember 1886. In: Lichtwark, Alfred: einer Analyse der kunstwissenschaftlichen Tätigkeit Zur Organisation der Hamburger Kunsthalle. Ham- Paulis in Hamburg auch eine kommentierte Edition burg, S. 14. der bisher unveröffentlichten Reisebriefe von Gustav 14. Vgl. Lichtwark, Alfred (Hg.) (1910): Katalog der Pauli an die Kommission für die Verwaltung der neueren Meister. Kunsthalle zu Hamburg. Hamburg. Hamburger Kunsthalle beinhaltet. Das hier vorge- 15. Pauli in einem undatierten Brief aus dem Jahr 1914 stellte Thema stellt einen Aspekt aus dem vielschich- an die Kommission für die Verwaltung der Hambur- tigen Komplex über „Gustav Pauli und das moderne ger Kunsthalle in: Archiv Hamburger Kunsthalle Kunstmuseum“ dar. Das voraussichtliche Erschei- L 104. nungsdatum der Arbeit liegt im Jahr 2009. 16. Curt Glaser (1879 – 1943), deutscher Arzt, Kunsthis- 2. Gustav Pauli (1866 – 1938), deutscher Kunsthistori- toriker und Kunstsammler, setzte sich u. a. für die ker, 1889 Promotion über die Renaissancebauten Vermittlung und das Verständnis der ostasiatischen Bremens und ab 1890 wissenschaftlicher Hilfsarbei- Kunstgeschichte ein. Glaser war von 1909 bis 1924 ter am Kupferstichkabinett in Dresden. Ab 1894 war Kustos am Berliner Kupferstichkabinett, ab 1924 Lei- Pauli Bibliothekar der dortigen Akademie und ab ter der Bibliothek der Berliner Museen. Er emigrierte 1897 in Folge Direktor der Kupferstichsammlung, 1933 in die Schweiz, Frankreich und Italien, 1940 in der Bibliothek der prinzlichen Sekundogenitur und die USA. der Privatbibliothek des Königs Albert. Im Jahr 1899 17. In: Glaser, Curt (1920): Museumskataloge. In: Kunst- erfolgte der Ruf in die Heimatstadt als Direktor der chronik und Kunstmarkt N.F., Jg. 32, H. 8, S. 143. Bremer Kunsthalle. 1914 wurde Pauli der Nachfolger 18. Ebd., S. 144. Lichtwarks als Direktor der Hamburger Kunsthalle 19. Ebd., S. 144. bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1933. 20. Fritz Schumacher (1869 – 1947), deutscher Architekt 3. Vgl. Ketelsen, Thomas (2005): Zur Geschichte des und Stadtplaner, wurde 1899 an der technischen Sammlungs- und Galeriekataloges im 18.Jahrhun- Hochschule in Dresden zum Professor berufen. Im dert. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie Jahr 1907 war Schumacher Mitbegründer des Deut- und Kunstgeschichte, Jg. 62, H. 3/4, S. 153 – 160. schen Werkbundes. 1909 trat er die Stelle des Baudi- Jüngst zu der Bedeutung des Sammlungskataloges rektors und Leiters des Hochbauwesens in Hamburg im 18.Jahrhundert vgl. Savoy, Bénédicte (2006): an. Von 1920 bis 1923 wechselte er nach Köln und Zum Öffentlichkeitscharakter deutscher Museen im schliff im Auftrag von Oberbürgermeister Konrad 18.Jahrhundert. In: Savoy, Bénédicte (Hg.): Tempel Adenauer die Festungsringe der Stadt. Nach seiner der Kunst. Die Geburt des öffentlichen Museums in Rückkehr nach Hamburg wurde Schumacher zum Deutschland 1701 – 1815. Mainz am Rhein, S. 18 – 20. Oberbaudirektor ernannt, bis er 1933 von den Na- 4. Vgl. Ketelsen, Thomas (2005): Zur Geschichte des tionalsozialisten seines Amtes enthoben wurde. Sammlungs- und Galeriekataloges im 18.Jahrhun- 21. Carl Georg Heise (1890 – 1979), deutscher Kunst- dert. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie historiker. Von 1915 bis 1920 war Heise Assistent und Kunstgeschichte, Jg. 62, H. 3/4, S. 153. von Pauli an der Hamburger Kunsthalle. Er leitete 5. Ebd., S. 157. von 1920 bis 1933 das Museum für Kunst- und Kul- 6. Vgl. Eitelberger, R. von (1874): Die Resultate des ers- turgeschichte in Lübeck. Nach dem Krieg war Heise ten internationalen kunstwissenschaftlichen Con- von 1945 bis 1955 Direktor der Hamburger Kunst- gresses in Wien. Wien. halle. 7. Ebd., S. 5. 22. Viktor Dirksen (1887 – 1955), deutscher Kunsthisto- 8. Ebd., S. 6 – 8. riker, nach der Promotion im Jahr 1914 über die Ge- 9. Ebd., S. 8. mälde des Martin de Vos in Berlin bei Adolf Gold- 10. Ebd., S. 9. schmidt, war er ab dem 01. 04. 1919 Assistent Paulis 11. Vgl. Ketelsen, Thomas (2005): Zur Geschichte des an der Hamburger Kunsthalle und von 1929 bis 1952 Sammlungs- und Galeriekataloges im 18.Jahrhun- Direktor des Städtischen Museum Wuppertal, wel- dert. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie ches 1961 in Von der Heydt-Museum umbenannt und Kunstgeschichte, Jg. 62, H. 3/4, S. 158. wurde. 1949 gründete Dirksen die Arbeitsgemein-

AKMB-news 2/2008, Jahrgang 14 37 Gustav Pauli und der moderne Galeriekatalog

schaft westdeutscher Museen und Kunstvereine. S. 116 – 133; Meyer, Hellmuth (1928): Les Catalogues Nach seiner Pensionierung führte er die Geschäfte des Musées. Suite de l’enquete sur un projet d’unifi- des Kölnischen Kunstvereins. cation. In: Mouseion, Jg. 2, S. 224 – 245; Pauli, Gustav 23. Vgl. Heise, Carl Georg (1918): Katalog der alten (1928): Les Catalogues des Musées. Suite de l’enquete Meister. Kunsthalle zu Hamburg. Mit einer Einlei- sur un projet d’unification. In: Mouseion, Jg. 2, S. 26 tung von Gustav Pauli. Herausgegeben von Gustav – 31 (Wiederabdruck des Aufsatzes aus der Minerva- Pauli. Hamburg. Zeitschrift); N.N. (1929): Les Catalogues des Musées. 24. Heinrich Weizsäcker (1862 – 1945), deutscher Kunst- Suite de l’enquete sur un projet d’unification. In: historiker, war von 1891 bis 1904 Direktor des Stä- Mouseion, Jg. 3, S. 53 – 65; N.N. (1929): Réunion de delschen Kunstinstituts, danach bis zur Pensionie- la Commission consultative d’experts de l’Office In- rung Professor für Kunstgeschichte an der Univer- ternational des Musées. 8 et 9 février 1929. In: Mou- sität Stuttgart, dort 1923/24 Rektor. seion, Jg. 3, S. 76 – 84. 25. Vgl. Weizsäcker, Heinrich (1900): Catalog der Ge- 41. Vgl. Wölker, Thomas (1992): Entstehung und Ent- mälde-Gallerie des Städelschen Kunstinstituts in wicklung des Deutschen Normenausschusses 1917 Frankfurt am Main. Die Werke der älteren Meis- bis 1925. Berlin. (DIN-Normungskunde, 30); Berz, ter vom 14. bis zum 18.Jahrhundert. Frankfurt/ Peter (1995): Der deutsche Normenausschuß. Zur Main. Theorie und Geschichte einer technischen Insti- 26. Ebd., S.5. tution. In: Adam, Armin (Hg.): Übertragung und 27. Vgl. den Sitzungsbericht der Kommission für die Ver- Gesetz. Gründungsmythen, Kriegstheater und Un- waltung der Kunsthalle zu Hamburg vom 16. 07.1920 terwerfungstechniken von Institutionen. Berlin, (Staatsarchiv Hamburg, Kunsthalle 364 – 2/1 III 6). S. 221 – 236. 28. Theodor Volbehr (1862 – 1931), deutscher Kunsthis- 42. Hugo Andres Krüß (1879 – 1945), Geheimer Regie- toriker, ab 1888 wissenschaftlicher Bibliothekar am rungsrat, Generaldirektor der Preußischen Staats- Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, 1892 bibliothek von 1925 bis 1945. Verwalter der Sammlung des Kunstgewerbevereins 43. Ludwig Justi (1876 – 1957), deutscher Kunsthistori- Magdeburg, von 1895 bis zu seinem Ausscheiden ker. Justi war 1904/05 Direktor des Städelschen 1923 Leiter des von ihm gegründeten städtischen Kunstinstitutes in Frankfurt am Main, ab 1905 Se- Museums sowie von 1899 bis 1908 erster Vorsitzen- kretär der Akademie der Künste in Berlin. Als Nach- der des Kunstgewerbevereins Magdeburg. folger von Tschudi war er von 1909 bis 1933 Direktor 29. Pauli in einem Brief an Carl Georg Heise am 14. 10. der Berliner Nationalgalerie. 1920. In: Archiv Hamburger Kunsthalle – Direkto- 44. Gustav Pauli in einem Reisebrief vom 19. 01. 1928 an renkorrespondenz 169. die Kommission für die Verwaltung der Kunsthalle zu 30. Vgl. Pauli, Gustav (1920): Die Kunsthalle. Ihr Bau Hamburg in: Archiv Hamburger Kunsthalle 119b und ihre Einrichtung. Hamburg (Kleine Führer, 1). (die vollständige Veröffentlichung dieses Reisesbrie- 31. Vgl. Pauli, Gustav (1920): Alfred Lichtwark. Ham- fes erfolgt in der Edition, die vom Autor in Vorberei- burg (Kleine Führer, 2). tung ist). 32. Vgl. C.M.R. (1921): Kunsthalle zu Hamburg. Kleine 45. Pauli, Gustav (1928): Die Vereinheitlichung der Führer. In: Zeitung für Literatur, Kunst und Wissen- Galeriekataloge. In: Minerva-Zeitschrift, Jg. 4, H. 1, schaft, 04. 01. 1921. S. 13 – 16. 33. Vgl. Pauli, Gustav (1924): Führer durch die Galerie 46. Ebd., S. 13. der Kunsthalle zu Hamburg. I. Die neueren Meister. 47. Ebd., S. 14. Hamburg. 48. Ebd., S. 14 – 15. 34. Ebd., S. 9. 49. Ebd., S. 15. 35. Ebd., S. 9. 50. Ebd., S. 16. 36. In: C.M.R. (1924): Paulis Führer durch die Kunst- 51. Herzlicher Dank an Peter Anthony, Deutsches Insti- halle. In: Hamburgischer Correspondent, 05. 10. tut für Normung e. V., für die Recherchen und Hin- 1924. weise (Brief vom 04. 06. 2008). 37. Vgl. Pauli, Gustav (1928): Die Vereinheitlichung der 52. Vgl. Heise, Carl Georg (1918): Katalog der alten Galeriekataloge. In: Minerva-Zeitschrift, Jg. 4, H. 1, Meister. Kunsthalle zu Hamburg. Mit einer Einlei- S. 13 – 16; Pauli, Gustav (1928): Les Catalogues des tung von Gustav Pauli. Herausgegeben von Gustav Musées. Suite de l’enquete sur un projet d’unifica- Pauli. Hamburg. (2. Aufl. 1921, 3.Aufl. 1930); Dirk- tion. In: Mouseion, Jg. 2, S. 26 – 31. sen, Viktor (1922): Kunsthalle zu Hamburg. Katalog 38. Gustav Pauli in einem Reisebrief vom 15. 10. 1927 an der neueren Meister. Mit einer Einleitung von Gustav die Kommission für die Verwaltung der Kunsthalle zu Pauli. Herausgegeben von Gustav Pauli. Hamburg. Hamburg in: Archiv Hamburger Kunsthalle 119b (2. Aufl. 1927). (die vollständige Veröffentlichung dieses Reisesbrie- 53. Vgl. Börger, Hans (1921): Die antiken Münzen und fes erfolgt in der Edition, die vom Autor in Vorberei- die Medaillen der Kunsthalle zu Hamburg. Führer tung ist). und Verzeichnis der Schausammlung. I. Teil bis zur 39. Pauli, Gustav (1928): Die Vereinheitlichung der Mitte des XIX. Jahrhunderts. Hamburg; Pauli, Gus- Galeriekataloge. In: Minerva-Zeitschrift, Jg. 4, H. 1, tav (1924): Führer durch die Galerie der Kunsthalle S. 13. zu Hamburg. I. Die neueren Meister. Hamburg; Bör- 40. Vgl. u. a. N.N. (1927): Les Catalogues des Musées. En- ger, Hans (1932): Griechische Plastik. Ein Führer quete sur un projet d’unification. In: Mouseion, Jg. 1, durch die Abguss-Sammlung der Kunsthalle zu

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Hamburg. Hamburg; Pauli, Gustav (1928): Führer schen Staatsgemäldesammlungen München. Ostfil- durch die Galerie der Kunsthalle zu Hamburg. II. Die dern (Alte Pinakothek, Bd. 2); Marx, Harald (Hg.) älteren Meister. Hamburg. (2007): Gemäldegalerie Alte Meister Dresden. Illus- 54. Vgl. u. a. Brinkmann, Bodo; Kemperdick, Stephan triertes Gesamtverzeichnis. Köln; Sitt, Martina (2005): Deutsche Gemälde im Städel. 1500 – 1550. (2008): Die Gemälde der Alten Meister. Die deut- Herausgegeben von Herbert Beck, Jochen Sander. schen, französischen, italienischen und spanischen Mainz am Rhein. (Kataloge der Gemälde im Städel- Gemälde. Herausgegeben von Uwe M. Schneede und schen Kunstinstitut, Frankfurt am Main, Bd. 5); Martina Sitt. Köln (Die Sammlungen der Hambur- Schawe, Martin (2006): Altdeutsche und altnieder- ger Kunsthalle, Bd. 1). ländische Malerei. Herausgegeben von den Bayeri-

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