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„Das Quadrat ist gleichseitig, gleichwinklig, drehsymmetrisch und daher auch punktsymmetrisch. Ein Quadrat ist in sich stabil und ergibt eine klare und eindeutige Form“.

Transformation - Beispiele des Wandels Deutscher Werkbundtag 2018 Innovation, Anspruch und Abgrenzung – Ursprung und Wandel des Werkbundgedankens

Peter Fierz Innovation, Anspruch und Abgrenzung – Ursprung und Wandel des Werkbundgedankens

A. Ursprung und Entwicklung im 19. Jh., Fin de Siècle und

B. Gründung des Werkbundes, Wandel im 20. Jh. und bis heute Innovation, Anspruch und Abgrenzung – Ursprung und Wandel des Werkbundgedankens

A. Ursprung und Entwicklung im 19. Jh., Fin de Siècle und Jugendstil Pioniere gesellschaftlicher Konzepte

> Frühsozialismus > Fabrikarbeit und Beteiligung > Kommunale Wohnformen > Genossenschaftswesen > Lebensreform Charles Fourier *1772 in Besançon, †1837 in Paris

„Phalanstère“ 1858 Jean Baptiste André Godin *1817 in Esquéhéries, F †1888 in Guise, F

„Familistère“ in Guise bei Paris, Realisierung ab 1857 „Familistère“: Einer der drei Gemeinschaftsräume Robert Owen *1771 in Newton, GB †1858 in Ambridge, GB

Aus Owens Schriften ausgewählt und eingeleitet von Helene Simon. Cassirer, 1919 New Lanark Mills (Schottland), 1800 bis 1825 unter Leitung von Robert Owen „New Harmony“, Perspektivische Darstellung der Vision von Robert Owen Architekt Thomas S. Whitwell Kleiner Exkurs: Die Shaker

Im Gemeinschaftshaus: Der Tanz der Shaker Harvard MA: Plan of the First Family; delineated by George Kimball , Zeichnung von 1836 Hancock MA Eisenofen und Wandschränke um 1850 Shaker Chair Catalogue Mt. Lebanon NY, ca. 1880 Kleiner Exkurs: Lebensreform

Bewegter Zeitgenosse in Berlin um 1900

> Naturheilkunde > Ernährungsreform > Kleidungsreform > Freikörperkultur > Landkommunen > Reformpädagogik Reformküche und Reformkocher, J. Oscar Peterson: Die Küche der Zukunft (1894) Die Küche der Zukunft (1894) Inhaltsverzeichnis Monte Verità: Inserat (ca.1906) unter Verwendung einer Fotografie der „Casa Centrale“ Friedrich Eduard Bilz (1842-1922) Bilz-Sanatorium (links), eröffnet 1892, Annonce 1897 Friedrich Eduard Bilz: Tafel aus seinem Buch „Der Zukunftsstaat“ 1904 Pioniere in Theorie und Praxis des Gestaltens

> Architektur, Konstruktion und Baustoffe > Mobiliar und Geräte > Freie und angewandte Kunst Gottfried Semper *1803 in Hamburg †1879 in Rom

Gottfried Semper: Der Stil (…) Erster Band. Textile Kunst 1860 Gottfried Semper: Der Stil (…) Zweiter Band. Keramik, Tektonik, Stereotomie, Metallotechnik 1863 Augustus Welby Northmore Pugin * 1812 in London † 1852 in Ramsgate

AWN Pugin: The present revival of Christian , 1895 AWN Pugin: The Grange und St.Augustine's Church, Ramsgate John Ruskin *1819 in London †1900 in Brantwood

Die sieben Leuchter der Architektur, 1849 Die sieben Leuchter (...) Aphorismus 27 Die sieben Leuchter (...) Aphorismus 31 Eugène Emmanuel Viollet-le-Duc * 1814 in Paris † 1879 in Lausanne

Dictionnaire raisonné de l'architecture Entretiens sur l’architecture française du XIe au XVIe siècle, 1854 1863–1872 Eugène Emmanuel Viollet-le-Duc: Studie für Rathaus und Markthalle Eugène Emmanuel Viollet-le-Duc: Studie für stützenfreien Raum mit Gewölbe William Morris * 1834 in Walthamstow † 1896 in London

„News from Nowhere“ Roman über eine utopische Siedlung London 1884 William Morris: Emblem der Hammersmith Socialist Society Morris & Co, Textildruck, Merton Abbey. Foto ca. 1890 Morris & Co: Katalog der Stühle mit geflochtener Sitzfläche, ca. 1880 Michael Thonet *1796 in Boppard (Rheinland Pfalz), †1871 in Wien

1853 gründet Michael Thonet gemeinsam mit seinen fünf Söhnen das Unternehmen „Gebrüder Thonet“ in Wien. Foto um 1860 Gebr.Thonet: Produkte-Palette, 1904, ergänzt ca. 1926 Die Gildenbewegung

Charles Francis Annesley Voysey * 1857 † 1941

Charles Robert Ashbee * 1863 † 1942

William Richard Lethaby * 1857 † 1931

Mackay Hugh Baillie Scott * 1865 † 1945 Mackay Hugh Baillie Scott: Side Chairs, ca. 1903 Mackay Hugh Baillie Scott: Piano, ca. 1896 Henry Cole *1808 in Bath, †1882 in London

Joseph Paxton + Charles Fox: Weltausstellung London, Kristallpalast (1851), Gesamtansicht Weltausstellung London, Kristallpalast (1851) McNeven, J.:The transept from the Grand Entrance, Souvenir of the Great Exhibition Christopher Dresser *1834 in Glasgow †1904 in Mülhausen

Christopher Dresser: Studies in Design, 1876 Christopher Dresser: Botanische Diagramme, ca. 1855 Christopher Dresser: Vase, ca. 1893 Christopher Dresser: Teapot 1878 *1863 in Antwerpen, †1957 in Zürich

Deutsch-Nationale Kunstausstellung, Düsseldorf 1902; Kunstpalast, Raum 6 Henry van de Velde: Ausstattung Coiffeur-Salon François Haby, Berlin 1901 Henry van de Velde: Kaffee- und Teeservice, 1903-1904 Henry van de Velde: Deckenleuchte, 1898 Henry van de Velde: Packung Nahrungsmittel, 1898 *1861 in Großneuhausen †1927 in Berlin

Hermann Muthesius: "Das Englische Haus" Berlin 1904 Hermann Muthesius: Haus Muthesius, Berlin 1906/1909, Gartenansicht Haus Muthesius, Herrenzimmer Haus Muthesius, Musikzimmer Hermann Muthesius: Funkhaus Nauen in Brandenburg, 1920 Innovation, Anspruch und Abgrenzung – Ursprung und Wandel des Werkbundgedankens

B. Gründung des Werkbundes, Wandel im 20. Jh. und bis heute Innovation, Anspruch und Abgrenzung – Ursprung und Wandel des Werkbundgedankens

1907 bis 1932 DWB Der Deutsche Werkbund

> Gegründet 1907 in München als wirtschafts- kulturelle „Vereinigung von Künstlern, Architekten, Unternehmern und Sachverständigen“

> Dies auf Anregung von Hermann Muthesius, Henry van de Velde und dem Heilbronner Politiker .

> Der Sitz ist . Jahrbuch des Deutschen Werkbundes 1912 Ausstellung des Deutschen Werkbundes in Köln 1912 Plakatentwurf: Fritz Helmuth Ehmcke Ausstellung des Deutschen Werkbundes in Köln 1914 | : Glashaus Glashaus, Treppe zum Kuppelraum Ausstellung im Gewerbemuseum Basel Rückendeckel, vergrösserter Ausschnitt, Verzeichnis der Exponate, 36 S., o. Abb. mit Hinweis auf Schrifttyp und Druckerei , Die Form ohne Ornament, Publikation 1924 Kunstgewerbeschulen, Ausstellungen in der Schweiz

> Bevor der Schweizerische Werkbund gegründet wurde, betreuten Gewerbeschulen Mustersammlungen und veranstalteten Ausstellungen.

> Nach Bildung kunstge- werblicher Abteilungen, wurden eigens Schulen für Gestaltung geschaffen, z.B. in Basel, Bern oder Zürich.

> Teil ihrer Aufgabe war Aufklärung und Verbreitung eines Bewusstseins für gestalterische Aspekte. 1.Zürcher Raumkunstausstellung 1908 Alfred Altherr: Kinderschlafzimmer 1908, Eiche und Ebenholz 2. Zürcher Raumkunstausstellung 1909 SWB Der Schweizerische Werkbund

> 1913 wurde er zusammen mit der Westschweizer Gruppierung «L’OEUVRE» gegründet.

> «Das Ziel des SWB ist die künstlerische Veredelung der gewerblichen und industriellen Arbeit. Dieses Ziel sucht der SWB zu erreichen durch die Zusammenarbeit von Künstlern, Handwerkern und Industriellen.» Statuten 1913 1914 Erste Ausgabe der Zeitschrift DAS WERK Offizielles Organ von BSA und BSA Otto Morach: Plakatentwurf III für SWB Ausstellung 1917 SWB Ausstellung 1918 Arbeiter und Mittelstand Anmeldeformular für Aussteller SWB Ausstellung 1918, Halle Kleinkunst, Architekt A. Altherr SWB Ausstellung 1918, Innenhof, Architekt A. Altherr SWB Ausstellung Zürich 1918, Vorbau am Marionettentheater Entwurf: A. Altherr, Dekorationsmalerei: W. Hartung, Skulpturen: E. Dallmann SWB_Ausstellung 1918, Schlichte, funktionelle Küche als Vorläufer der "Frankfurter Küche" Karl Camillo Schmidt- *1873 in Zschopau, †1948 in Hellerau

Gartenstadt Hellerau, Deutsche Werkstätten, 1911 , Josef Hoffmann, Hermann Muthesius, Bernhard Pankok u. a.: Zwei Publikationen vom Dürerbund-Werkbund Hellereau bei Ausgabe 1915 : Maschinenmöbel Wäscheschrank Entwurf 1902 Serie: "Dresdner Hausgerät 1906" *1876 in †1950 in Berlin

"Hausbau und dergleichen" Mehrere Auflagen in div. Verlagen, erstmals erschienen 1900 Heinrich Tessenow: Stube, Interieur, Ilustration, 1908 Peter Behrens *1868 in Hamburg, †1940 in Berlin

Haus Behrens, Mathildenhöhe, Darmstadt 1901, Musikzimmmer Peter Behrens AEG_Turbinenfabrik, Berlin 1909 Peter Behrens: Industriepark Hoechst, Frankfurt-Höchst, 1920-1924 Brücke und Turm von Westen Innovation, Anspruch und Abgrenzung – Ursprung und Wandel des Werkbundgedankens

...und nun zum Bauhaus Weimar | 1919–1925

Mit Weltoffenheit und internationaler künstlerischer Vielfalt wurde das Bauhaus bereits in Weimar zum Treffpunkt der europäischen Avantgarde. Mit seinem visionären Ansatz wollte die Baukultur reformieren: Aus dem Zusammenwirken aller Werkstätten sollte das „Gesamtkunstwerk“ entstehen. 1925 Umzug des Bauhauses nach Dessau. Bild: nach den Entwürfen von Henry van de Velde errichtetes Ateliergebäude der Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für bildende Kunst (1904−1911) Schematische Darstellung des Studienganges am Bauhaus. Walter Gropius: "Idee und Aufbau des Staatlichen Bauhauses in Weimar", 1922 Bauhaus Dessau | 1925–1931

Aus dem „Staatlichen Bauhaus“ Weimar wurde in Dessau die „Hochschule für Gestaltung“; statt Meistern, Gesellen und Lehrlingen gab es nun Professoren und Studenten. In der aufstrebenden Industriestadt fand das Bauhaus ideale Bedingungen zur Gestaltung von Vorlagen für die industrielle Massenproduktion. Direktoren: bis 1928 Walter Gropius, 1928-1930 Hannes Meyer, 1930–1933 Bild: Das von Walter Gropius entworfene Bauhaus-Gebäude Dessau, 1924-1926 Walter Gropius *1883 in Berlin †1969 in Boston, Mass.

Walter Gropius und Adolf Meyer: Schuhleistenfabrik Fagus-Werke, Alfeld an der Leine, 1911 Walter Gropius und Adolf Meyer: Musterfabrik, Werkbundausstellung Köln, 1914 Walter Gropius: Meisterhäusr, Dessau 1925-1926 Walter Gropius: Türklinken, Prototypen Stahl verchromt, Kunststoffe um 1925 Hannes Meyer: Titelblatt der Zeitschrift, 1928 Ludwig Mies van der Rohe *1886 in Aachen †1969 in Chicago

Gläsernes Hochhaus,1922, Modell Ludwig Mies van der Rohe: Haus Esters, Krefeld 1927 Ludwig Mies van der Rohe: Weltausstellung Barcelona 1929, Deutscher Pavillon *1885 in Berlin †1947 ebenda

"Bluse aus einem Stück – wird vor- und zurückgebundgen" Entwurf 1917 Lilly Reich: "Cafe Samt & Seide" der Ausstellung "Die Mode der Dame", Berlin 1927 Exkurs: Befreites Wohnen

Kritik an bisherigen Bauformen, am ungesunden Raumklima, und an mangelhafter Besonnung Sigfried Giedion: „Befreites Wohnen“, 1929 Doppelseite aus „Befreites Wohnen“, 1929 "Die Neue Wohnung" Film von Hans Richter, 1930 Die Weissenhof-Siedlung, Stuttgart Amtlicher Katalog, 1927 Mies Van der Rohe, Berlin: Häuser 1 bis 4, mit Dame und Auto (1927) mit Pierre Jeanneret, Genf/Paris: Häuser 14 und 15 mit Dame und Auto (1927) Die Weissenhof-Siedlung, Stuttgart Zeitgenössische Ansichtskarte, nach 1927 Die Weissenhof-Siedlung, Stuttgart "Araberdorf", Retouchierte Ansichtskarte, 1940 Innovation, Anspruch und Abgrenzung – Ursprung und Wandel des Werkbundgedankens

1933 bis 1945 Bauhaus Berlin | 1932–1933

1932 wurde unter Leitung von Mies van der Rohe das Bauhaus als private Einrichtung nach Berlin-Lankwitz verlegt. In einer leerstehenden Telefonfabrik nahmen die Bauhäusler im Oktober ihre Arbeit wieder auf. Durch die politischen Repressalien der Nationalsozialisten und drastische Kürzungen der Mittel war die Arbeit der Schule des Bauhauses in Berlin kaum noch möglich; sie wurde im April 1933 versiegelt und aufgelöst. Die kurze und dramatische Berliner Zeit führte bei vielen Bauhäuslern in die innere oder tatsächliche Emigration.    Luftfahrt

Fritz August Breuhaus de Groot: Innenausstattung 1. Klasse Turbinenschnelldampfer, 1928 Luftschiff Zeppelin, LZ_129, Planung und Entwicklung 1930-35 Erstflug 04.03.1936 Fritz August Breuhaus de Groot, mit Cäsar F. Pinnau: LZ_129_Promenadendeck mit Speisesaal Nachbau: Zeppelin Museum in Friedrichshafen Fritz August Breuhaus de Groot, mit Cäsar F. Pinnau: LZ_129_Passagierkabine Nachbau: Zeppelin Museum in Friedrichshafen Werkbundzeitschrift DIE FORM 1922, 1925 bis1934 Internationale Ausstellung des DWB Stuttgart 1929 Plakat, Grafiker nicht bekannt Salon des Artistes décorateurs français Paris 1930 Werkbundausstellung Plakat: Herbert Bayer Werkbundausstellung Paris 1930 Walter Gropius: Gesellschaftsraum eones Wohnhochhauses, Blick zur Galerie Max Bill: Plakat für die Wohnausstellung 1931 Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum in Wien: Plakat für die Ausstellung 1932 Herbert Bayer und Kurt Kranz Plakat, ca.1934 Innovation, Anspruch und Abgrenzung – Ursprung und Wandel des Werkbundgedankens

1946 bis 1957 Armin Hofmann: Plakat für die SWB Sonderschau Mustermesse Basel 1954 Die gute Form | Zwei Tafeln aus der SWB Wanderausstellung 1949 | Gestaltung: Max Bill Ergonomie: Rahmen, Lochbleche, Metallstäbe Studien: Willi und Emil Guhl SWB 1949 Jupp Ernst: Plakat für die Werkbundausstellung 1949 Saftzentrifuge, 1952, Werksentwurf Saftzentrifuge, 1957, Gerd Alfred Müller Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG Ulm) Gründung 1953 | Eröffnung 1955 Architekt: Max Bill Innovation, Anspruch und Abgrenzung – Ursprung und Wandel des Werkbundgedankens

1958 bis heute Weltausstellung Brüssel 1958, Deutscher Pavillon und "werkundzeit" Nr.10, 1959 Monatszeitung des Deutschen Werkbundes werkundzeit Nr.1, 1984 Monatszeitung des Deutschen Werkbundes PROFITOPOLI$ Zwei Ausstellungen in München, 1971 Plakat: Günter H. Magnus und Ernst M. Keller Ausstellung "ex und hopp. Das Prinzip Wegwerf – eine Bilanz mit Verlusten", 1989 Einband Katalog: Gerd A. Müller und B. Schröder werkundzeit Heft1/2, 2006 Zeitschrift des Deutschen Werkbundes Deutsche Werkbundausstellung, Venedig 2014 "WerkBundStadtBerlin" an einem ehemaligen Industriestandort in Berlin Charlottenburg-Wilmersorf Projektstart, 1. Klausur 2015 „Findet Herbert!“ Film des Werkbundtages

Deutscher Werkbundtag in Nürnberg 2017 Dreitägige Pop-up-Universität zur Zukunft von Arbeit und Bildung 2007 Ausstellung und Publikation

Hrsg. Winfried Nerdinger in Zusammenarbeit mit Werner Durth et.al. Prestel 2007 2013 Ausstellung und Publikation

Hrsg. Thomas Gnägi, Bernd Nicolai, Jasmine Wohlwend Piai et.al. Scheidegger & Spiess 2013 Innovation, Anspruch und Abgrenzung – Ursprung und Wandel des Werkbundgedankens

Aussichten

Edward Hopper: Morning Sun 1952 Innovation, Anspruch und Abgrenzung – Ursprung und Wandel des Werkbundgedankens

Herzlichen Dank