DAS ALTE WERK ACCADEMIA BIZANTINA

29. SEPTEMBER 2020 LAEISZHALLE GROSSER SAAL MODERNE KULTUR IN EINZIGARTIGER GESTALT. WELCHE VISION MÖCHTEN SIE VERWIRKLICHEN?

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Julius Bär ist Principal Sponsor der Elbphilharmonie Hamburg.

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Elbphilharmonie_DE-ElbphilharmonieAbendprogramme-148x210-13072018.indd 1 12.07.18 14:47 Dienstag, 29. September 2020 | 18:30 & 21 Uhr | Laeiszhalle Großer Saal

Das Alte Werk | 1. Konzert MODERNE KULTUR IN EINZIGARTIGER GESTALT.

WELCHE VISION ACCADEMIA BIZANTINA MÖCHTEN SIE BRUNO TADDIA BAJAZET FILIPPO MINECCIA VERWIRKLICHEN? DELPHINE GALOU ASTERIA PRINCIPAL SPONSOR SOPHIE RENNERT IRENE Julius Bär ist Principal Sponsor ANDRONICO der Elbphilharmonie Hamburg. MARINA DE LISO ARIANNA VENDITTELLI IDASPE

CEMBALO UND LEITUNG

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Antonio Vivaldi (1678–1741) Il Tamerlano (Il Bajazet) / Tragedia per musica RV 703 (Auszüge) (1735) Konzertante Aufführung in italienischer Sprache

keine Pause / Spielzeit ca. 70 Minuten

Eine Kooperation von HamburgMusik und NDR

Das Konzert wird von NDR Kultur aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt ausgestrahlt.

Gefördert durch den

Elbphilharmonie_DE-ElbphilharmonieAbendprogramme-148x210-13072018.indd 1 12.07.18 14:47 DAS ELBPHILHARMONIE MAGAZIN

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Das italienische Alte-Musik-Ensemble Accademia Bizantina ist bekannt für seinen packenden Zugriff und sein agiles Zusam- menspiel, geformt durch den langjährigen­ Leiter Ottavio Dantone. Viele Re­pertoire-­ Raritäten haben sie schon aufgespürt und effektvoll ins Rampenlicht gestellt. Dieses Mal widmen sie sich Antonio Vivaldis Oper »Il Tamerlano« in einer Corona-bedingten Kompaktfassung. Im Zentrum stehen der legendäre Mongolenfürst Tamerlano und seine Fehde mit dem Sultan Bajazet. Mehr als vierzigmal vertont, war der Plot im 18. Jahrhundert ein Kassenhit und ist auch heute noch ein Erlebnis. Wer angefixt ist: ∙ KONZERTGLÜCK Eine Liebeskummererklärung Die Oper in voller Länge ist gerade auf CD ∙ ANOUSHKA SHANKAR erschienen. Am Puls der Gegenwart ∙ »WEIL ER GUT IST« Ian Bostridge über Thomas Adès und vieles mehr …

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ANZ-A5_EP_Magazin_Live-Heft_032020_v1.indd 1 19.08.20 14:40 DIE HANDLUNG

Sultan Bajazet wird im Käfig vor Tamerlano geführt – so stellte sich Andrea Celesti um 1700 die Szene vor. AKT I

Der osmanische Sultan Bajazet wurde von seinem Widersacher Tamerlano, dem Anführer der Mongolen, gefangengenommen. Bajazet will lieber sterben, statt in Gefangenschaft zu leben. Doch zuvor will er seine Tochter Asteria mit ihrem geliebten Andronico vereint sehen, einem griechischen Prinzen – auch wenn dieser ein Verbündeter seines Todfeindes ist. Tamerlano aber verfällt ebenfalls Asterias Reizen und will sie zur Frau nehmen. Seine bisherige Verlobte Irene will er ungefragt an Andronico abtreten. Damit der eine gute Partie ist, ernennt Tamerlano ihn kurzerhand zum Kaiser von Byzanz. Andronico ist hin- und hergerissen. Beide Frauen sind brüskiert.

AKT II

Freund Idaspe bewundert Andronicos Standhaftigkeit, der trotz des verlockenden Kaisertitels zu Asteria steht und unter ihrem Liebesentzug leidet. Währenddessen stellt Irene ihren Noch-Verlobten Tamerlano zur Rede. Der bringt ihr harsch bei, dass er sich ihr erst wieder zuwenden werde, wenn er das Inte- resse an Asteria verloren habe. Bajazet missversteht die Lage und ist tief verletzt, dass die Tochter offenbar seinen Erzfeind ehelichen will, und droht ihr Rache an. Asteria reagiert darauf voller Empörung und offenbart vor allen lauthals ihren Plan, Tamerlano nach der Hochzeit zu töten. Der Mongolenfürst ver- urteilt Asteria und ihren Vater daraufhin zum Tode.

AKT III

Tamerlano ist außer sich: Als er Asteria liebestrunken verge- ben will, bekennt sie sich zu Andronico. Idaspe versucht Andro- nico davon abzuhalten, sich selbst ins Unglück zu stürzen, doch der liebt nun mal Asteria. Als diese bei nächster Gelegenheit versucht, Tamerlano zu vergiften, demütigt er sie. Bajazet nimmt daraufhin selbst das Gift. Tamerlano, durch Asterias Trauer über den Tod des Vaters milde gestimmt, vergibt ihr, gibt sie frei und verleiht ihr und Andronico den Thron von Byzanz. DIE MUSIK

BEWUNDERUNG UND GRAUEN

Antonio Vivaldi: Il Tamerlano

Eine Gesichtsrekonstruktion zeigt die eigenwilligen Züge eines Mannes, dessen Mythos als Feldherr bis heute fortlebt: der Mongolenfürst Tamerlan, auch bekannt als Timur (1336–1405). Aus dem heutigen Usbekistan stammend, verstand er sich als Erbe des legendären ­Dschingis Khan. Mit effektiver Kriegsfüh- rung und äußerster Brutalität gegen Feinde und die Zivilbevöl- kerung eroberte er ein Reich, das von der östlichen Hälfte der Türkei bis nach Indien und von der kasachischen Steppe bis zum Persischen Golf reichte. In diesem Zuge forderte Timur/Tamerlan eine Großmacht heraus, die die Länder Osteuropas bereits das Fürch- ten gelehrt hatte: die Osmanen unter ihrem Sultan Bayezid. In der Schlacht bei Ankara schlug er sie 1402 vernichtend, setzte den Sultan gefangen und stellte ihn als Demütigung wie ein Tier in einem Käfig aus. Europa als stummer Beobachter schwankte zwischen Grauen und Bewunderung. Immer wieder, wenn die Osmanen in den folgenden Jahr- hunderten mit den Ländern Europas aneinandergerieten, Ehrgeiziger Kriegsherr: Tamerlan erinnerte man sich an ihren einstigen Bezwinger Tamerlan. (Gesichtsrekonstruktion) So auch Ende des 17. Jahrhunderts: Die osmanische Bela- gerung Wiens war mit vereinten Kräften gebrochen worden, ein Friendsvertrag unterzeichnet, doch die Republik Venedig kämpfte nach wie vor um Gebiete im Mittelmeerraum. »Türki- sche« Sujets mit ihrem aktuellen Bezug und einer Prise Exo- tik standen hoch im Kurs. Ein typisches Beispiel ist das Theaterstück Il Tamerlano des Venezianers Agostino Piovene aus dem Jahr 1711. Die Story um den hier auch in Liebesdingen rigorosen Herrscher Tamerlan ist zwar frei erfunden, aber das Libretto trifft den Nerv der Zeit: Gut vierzigmal wird es in der Folge vertont. 1724 etwa bringt Georg Friedrich Händel auf Basis von Piovenes Text in London seine Oper Tamerlano heraus. Elf Jahre später nimmt sich in Vene- dig Antonio Vivaldi des Stoffes an. Heute kennen wir ihn vor allem als Komponisten von Instrumentalmu- sik, besonders natürlich der Vier Jah- reszeiten, die ihm schon zu Lebzeiten internationalen Ruhm bescherten. Er selbst aber verstand sich vorwie- gend als Opernkomponist und Thea- terimpresario. Als solcher muss er die gesamte Aufführung – Proben, Musiker- und Sängergagen, Saal- miete, Bühnenbild, Kostüme – vor­ finanzieren und die Auslagen durch Antonio Vivaldi die Ticketverkäufe wieder einspielen. Er haftet also mit seinem Privatver- mögen, streicht allerdings auch den gesamten Gewinn seiner Unternehmun- gen ein. Und Vivaldi ist ein sehr geschickter Geschäftsmann; zeitweise zählte er durch seine Opernerfolge zu den wohl­habendsten Venezianern seiner Zeit. Um das Risiko eines Fiaskos zu minimieren, ist er ständig auf der Suche nach passenden Libretti. Wer wie Vivaldi zwischen 1713 bis 1738 jährlich bis zu fünf Opern auf die Bühne bringt, für den ist ein gutes Textbuch das A und O und ein Garant, dass die Kasse klingelt. Auch im Fall von Il Tamerlano hat er das rich- tige Gespür für den Stoff. Allerdings ist die Situation der Kulturszene in Venedig inzwischen schwieri- ger geworden. Seit überall in Europa venezianische Opern aufgeführt werden – oft sogar mit in Venedig ausgebildeten Sängern –, hat die Lagunenstadt ihren Sonderstatus in der Musikwelt und damit ihre einstige Anziehungskraft ver- loren. Obwohl Vivaldi seine Heimatstadt eigentlich nur ungern verlässt, sucht er nun notgedrungen nach dankbareren Aufführungsorten. Da kommt es ihm gut zupass, dass im benachbarten Verona ein neues Opernhaus gebaut wird: das (bis heute existierende) Teatro Filarmonico in Verona. 1732 wird es mit Vivaldis Oper La fida ninfa eröffnet. Als sich dem Mittfünfziger drei Jahre später die Gelegenheit bietet, hier in Personalunion als Impresario und Kom- ponist die Karnevalssaison zu gestalten, greift er sofort zu. Er plant die Urauf- führung von gleich zwei eigenen Opern: L’Adelaide und Il Tamerlano. Allerdings handelt es sich bei Il Tamerlano nicht um ein durchweg neues Werk, sondern Titelseite des Librettos von 1735 um ein sogenanntes »Pasticcio«: Vivaldi kom- poniert Teile selbst, entlehnt aber die meis- ten Arien aus bestehenden Opern berühmter Kollegen wie Johann Adolf Hasse, Geminiano Giacomelli und Riccardo Broschi (der Bruder des Kastraten Farinelli) sowie aus seinem eige- nen Bestand. Was heute wie ein Plagiat aus- sieht, war im 18. Jahrhundert eine anerkannte Kompositionstechnik. Dabei geht er systematisch vor: Für die posi- tiv(er) besetzten Charaktere des Bajazet, sei- ner Tochter Asteria und Idaspe schreibt Vivaldi selbst bzw. verwendet eigene Kompositionen. Ein Grund mag sein, dass Vivaldi mit den ent- sprechenden Sängern eine lange Zusammen- arbeit verbindet und er genau weiß, wie er ihre Stimmen am besten zur Geltung bringen kann. Für die Mezzosopranistin Anna Girò, die dama- lige Interpretin der Asteria und (vermutliche) Lebensgefährtin Vivaldis, kombiniert er in der zartgewirkten, aus seiner Oper ent- liehenen Arie La cervetta timidetta (Die schüch- terne Hündin) das verhaltene Zupfen einer Laute mit ruhigen Streichern und tänzerischen Triolenketten. Asterias VerzweiflungsarieSveni, uccidi (Schneide mir die Adern auf) komponiert DIE MUSIK

Das Teatro Filarmonico in Verona zur Zeit der Uraufführung von Vivaldis »Il Tamerlano«

er neu und entfaltet durch hinabrasende Läufe, große Tonsprünge und Ver- zweiflungsausrufe dramatische Ausdruckskraft. Noch stärker von an Wahn- sinn grenzenden Ausbrüchen geprägt ist Bajazets Arie Dov’è la figlia (Wo ist die Tochter). Sie entnimmt Vivaldi seiner zwei Jahre zuvor entstandenen Oper Montezuma. Die herausgeschmetterten Fragen werden, sich immer noch stei- gernd, auf verschiedenen Tonhöhen wiederholt und von dramatischen Pau- sen unterbrochen. So gibt Bajazet einen würdigen Gegenpart zum Mongolen­ fürsten und macht verständlich, weshalb Vivaldi seine Oper zwischenzeitlich Il Bajazet tauft. Tamerlano, Irene und Andronico bestückt der Komponist dagegen zum Groß- teil mit Arien seiner Kollegen. Vielleicht baut Vivaldi sie ein, um Zeit zu spa- ren, vielleicht will er so aber auch einfach sein Unternehmer­risiko begrenzen. Immerhin handelt es sich um Kompositionen, die sich beim Publikum bereits bewährt haben. Interessant ist, dass Vivaldi insbesondere das Standardreper- toire des Kastratenstars Farinelli übernimmt und auf die Rollen der Irene und des Andronico aufteilt. Die Titelrolle des Tamerlano erhält Gesangspartien einer weiteren damals berühmten Sängerin, Vittoria Tesi. Vielleicht will Vivaldi zeigen, dass auch seine Sänger sich nicht hinter den Sangeskünsten eines Farinelli oder einer Tesi verstecken müssen. JANNA BERIT HEIDER GESANGSTEXTE

1. AKT

Bajazet Bajazet Del destin non dee lagnarsi Wer in der Brust eine starke Seele hat, chi ha nel petto un’alma forte, darf sich nicht beklagen, e l’aspetto della morte und der Tod erschreckt nicht non paventa un cordi Re. das Herz eines Königs.

Il morir solo m’avanza Nur das Sterben bleibt mir noch, e’l mio caro amato pegno und ich übergebe dir, werter Prinz, fido Prence a te consegno meine über alles geliebte Tochter, tu poi l’ama ancor per me. liebe sie dann auch an meiner Statt.

(aus: Antonio Vivaldi: Olimpiade)

Tamerlano Tamerlan In sì torbida procella In einem so wilden Sturm cerco in vano amica stella; suche ich vergebens einen freundlichen Stern, nor ho porto, non ho sponda. ich sehe weder einen Hafen noch ein Ufer.

Così mentre ondeggio, ed erro Einsam schwanke und irre ich umher, sol in voi quel lido afferro Wind und Wellen schlagen mich vom Treib- cui mi spinge il vento, e l’onda. ­holz zurück, an das ich mich klammere.

(aus: Geminiano Giacomelli: Severo)

Andronico Andronico Quel ciglio vezzosetto Jene anziehenden Augen, ch’inspira grazie, e amor, die Zärtlichkeit und Liebe erwecken, quel labbro morbidetto jene weichen Lippen ferito ha questo cor, haben dieses Herz verletzt, né trova pace. das keinen Frieden findet.

Esser non voglio ingrato, Ich will nicht undankbar sein, ma sempre vò seguir aber immer will ich quel caro volto amato diesem geliebten Antlitz folgen, che ogn’or mi fa languir das mich ständig schmachten lässt e il cor mi sface. und mein Herz verstört.

(aus: Vivaldi: Atenaide) Asteria Asteria Amare un’alma ingrata Eine undankbare Seele zu lieben pena è crudeli, spietata, ist eine grausame gnadenlose Qual, che non dà pace al cor. die dem Herzen keine Ruhe gibt.

Esprime il mio dolore Mein Leiden drückt i spasimi del core die Liebesqualen aus, e pur non li conosce aber ein grausamer Verräter unempio traditor. kennt sie nicht.

(aus: Vivaldi: Semiramide)

Irene Irene Qual guerriero in campo armato, Als Krieger auf dem Schlachtfeld, pien di forza e di valore, mit Kraft und Tapferkeit gewappnet, nel mio core innamorato kämpfen in meinem liebenden Herzen sdegno, e amor fanno battaglia. Empörung und Liebe.

Il timor dei dubbio evento Die Furcht vor dem zweifelhaften Ausgang, il dolore ed il cimento das Leid und das Wagnis l’alma mia confonde, e abbaglia. verwirren und blenden meine Seele.

(aus: Riccardo Broschi: Idaspe) 2. AKT

Idaspe Idaspe Anch’ il mar par che sommerga Es scheint, dass auch das Meer quella nave che tu vedi jenes Boot überflutet, das du dissipata da procelle. von Stürmen vertrieben siehst. Poi la vedi, e par che s’erga Dann siehst du es wieder, und es scheint, presso all’altra in fra le stelle. als ob es unter die Sterne aufgenommen wäre.

(aus: Vivaldi, Semiramide)

Andronico Andronico La sorte mia spietata Mein gnadenloses Schicksal farmi di più non può, kann nichts mehr für mich tun, m’accusa e mi condanna meine schöne Tyrannin beschuldigt la bella mia tiranna und verurteilt mich d’infido e il traditor. als Untreuen und als Verräter. Che barbaro rigor! Was für eine barbarische Grausamkeit! Che grave affanno! Was für eine Qual!

Rifiuta quell’ ingrata Die Undankbare lehnt mein Herz ab, quel cor, che m’involò. das sie mir geraubt hat. Perché fedel son io Weil ich treu bin, questo è il delitto mio, wird genau dies mein Verbrechen, questo diventa error. genau dies mein Fehler. Tutta la crudeltà Die ganze Grausamkeit s’arma a mio danno. rüstet sich, mich zu vernichten.

(aus: Johann Adolf Hasse: Siroe)

Tamerlano Tamerlan Cruda sorte, avverso fato! Hartes Schicksal, widriges Fatum! Sono infido, sono ingrato Ich bin unzuverlässig, ich bin undankbar, ma se gl’occhi di costei aber wenn ihre Augen der Grund di mia colpa sono i rei meiner Schuld sind, freni Irene il suo furor. sollte Irene ihre Wut zügeln. Il suo sdegno sia placato Sie möge ihre Wut besänftigen, ch’io le dono sposo e trono weil ich ihr Bräutigam und Thron schenke, che del mio non è minor. der nicht weniger wert ist als meiner.

(aus: Giacomelli: Nitocri, Regina d’Egitto) GESANGSTEXTE

Asteria Asteria La cervetta timidetta Die zarte schüchterne Hündin corre al fonte, läuft zur Quelle, al colle, al monte, zum Hügel, zum Berg, trova al fin il suo diletto, am Ende findet sie Freude, l’accarezza, si consola, Liebkosung und Trost.

Cerchi Irene il suo diletto. Irene möge ihren Geliebten suchen; Ah! il suo ingrato ach, ihren undankbaren sposo amato geliebten Bräutigam il mio cor, no, non gl’invola. wird mein Herz ihr nicht wegnehmen.

(aus: Vivaldi: Giustino)

Irene Irene Sposa son disprezzata, Als Braut bin ich verachtet, fida son oltraggiata als treue Verlobte bin ich geschmäht: cieli, che feci mai? Gütiger Himmel, was habe ich verbrochen? E pur egl’è il mio cor, Ihm gehört mein Herz, il mio sposo, il mio amor, er ist mein Bräutigam, meine Liebe, la mia speranza. meine Hoffnung.

L’amo, ma egl’è infedel, Ich liebe ihn, aber er ist untreu, spero … ma egl’è crudel, ich hoffe, aber er ist grausam. morir mi fascierai? Wirst du mich sterben lassen? O Dio manca il valor, Mein Gott! Es fehlen ihm Tapferkeit e la costanza. und Beständigkeit.

(aus: Giacomelli: Merope) Bajazet Bajazet Dov’è la figlia? Wo ist die Tochter? Dov’ è il mio trono? Wo ist mein Thron? Non son più padre, Ich bin kein Vater mehr, più re non sono. ich bin kein König mehr. La sorte barbara Das barbarische Schicksal non ha più affanno, hat keine neue Qual mehr für mich, non ha più fulmine der tyrannische Himmel il ciel tiranno, hat keinen Blitz mehr, ch’esser terribile possa per me. der mich schrecken könnte. Vede l’istesso nemico fato Dasselbe feindliche Schicksal sieht, che non può farmi dass es mich nicht noch più sventurato, unglücklicher machen kann, che se m’uccide, crudel non è. weil es, wenn es mich tötet, nicht grausam ist.

(aus: A. Vivaldi, Montezuma)

Quartetto Quartett Irene Irene Sì crudel, quest’ è l’amore Wie grausam! Das ist die Liebe, d’un tiranno iniquo core. das böse Herz eines Tyrannen.

Bajazet Bajazet Mostro indegno, Unwürdiges, verzweifeltes, dispietato senza fe! treuloses Ungeheuer!

Asteria Asteria Morte al padre, oh Dio perché Tod dem Vater, mein Gott! così barbara sentenza? Warum ein so barbarisches Urteil?

Tamerlano Tamerlan Non è degno di clemenza. Er ist keiner Gnade würdig.

Irene Irene Tanto fasto … Solch eine Pracht.

Bajazet Bajazet Tanto orgoglio … Solch ein Stolz … GESANGSTEXTE

Tamerlano Tamerlan Morte attendi … Dich erwartet der Tod.

Bajazet Bajazet E morte io voglio … Und den Tod will ich.

Asteria Asteria Numi aita oh Dio pietà! Zu Hilfe, Gott! Gnade.

Irene Irene No, non sa che sia pietà. Nein, er weiß nicht, was Gnade bedeutet.

Asteria Asteria Questa è troppa crudeltà, Das ist zu viel der Grausamkeit.

Tamerlano Tamerlan No, non merita pieta’. Nein, er verdient keine Gnade.

Bajazet Bajazet Io non voglio sua pieta’. Ich will seine Gnade nicht.

Irene, Asteria e Bajazet Irene, Asteria und Bajazet Il rigore e la fierezza … Die Härte und der Stolz …

Tamerlano Tamerlan La tua barbara fierezza … Dein barbarischer Stolz …

Irene e Bajazet Irene und Bajazet … del tuo cor … … deines Herzens …

Asteria e Tamerlano Asteria und Tamerlan … della mia sorte / Con la tua morte … … meines Schicksals … / Mit deinem Tod …

Irene e Tamerlano Irene und Tamerlan Pur al fin s’appaghera’. … wird (er) ihn am Ende besänftigen!

Asteria e Bajazet Asteria und Bajazet La mia / nostra morte appagherà. Mein / Unser Tod wird ihn besänftigen.

(aus: Vivaldi: ) 3. AKT

Tamerlano Tamerlan Barbaro traditer Barbarischer Verräter, privo d’amor di fe’, ohne Liebe, ohne Hoffnung, temi del mio furor. fürchte meine Wut, Amortu nieghi a me? Amor, verweigerst du dich mir? No trionfar non dei, Nein, du darfst nicht triumphieren, sarò sì qual tu sei ich werde sein, was du bist, empio tiranno. ein grausamer Tyrann.

Odio furor velen, Nur Hass, Wut, Gift per te sol nutro in sen hege ich für dich in meinem Herzen premio al tuo inganno. als Preis für deinen Betrug.

(aus: Broschi: Merope)

Asteria Asteria Qual furore, qual affanno Welche Raserei, welcher Kummer è lasciar per sempre oh Dio ist es, für immer, oh Gott, e l’amante e’l genitor. den Geliebten und den Vater zu verlassen.

D’Acheronte su la sponda Am Ufer des Acheron [Fluss der Unterwelt] dell’altr’ombre avrò rossor. werde ich vor den anderen Schatten erröten.

(aus: Vivaldi: )

Idaspe Idaspe D’ira e furor armato Mit Zorn und Raserei bewaffnet io vidi il tuo valore sah ich dich incampo a trionfar. auf dem Schlachtfeld triumphieren.

E per nemico el fato Und als Feind bezwingt das Schicksal or da un volto il tuo core jetzt durch einen Blick dein Herz. si lascia debellar. (aus: Vivaldi: La Candace) GESANGSTEXTE

Andronico Andronico Spesso tra vaghe rose Unter schönen Rosen di verde e molle prato versteckt sich oft eine grausame Schlange angue crudel s’ascose, im grünen, weichen Rasen, e il passagier da quello und der Wanderer versucht invan tentò scampar. vergebens zu fliehen.

Tal’io fuggir non posso Ich kann auch nicht Pamore e la pietà, vor der Liebe, dem Mitleid, furore e crudeltà. der Wut und der Grausamkeit fliehen. E pur contento io sono Aber ich bin trotzdem glücklich, lasciar grandezze e trono, Macht und Thron cara, per te adorar. aus Liebe zu dir zu lassen.

(aus: J. A. Hasse, Siroe)

Bajazet Bajazet Verrò crudel, spietato, Ich werde kommen, Grausamer, Herzloser verrò per farti guerra ich werde kommen, um dich zu bekriegen, con mille furie a lato und mit tausend Furien an meiner Seite a lacerarti il cor. werde ich dir das Herz zerreißen.

Asteria Asteria Svena, uccidi, abbatti, atterra, Schneide mir die Adern auf, töte mich, piaghe, morte, strage, guerra schlag mich nieder. Ich werde immer sempre invita incontrerò. Übel, Tod, Blutbad, Krieg erleben.

È tu padre in me riposa, Und du, Vater, ruhe in mir; dietro all’ombra generosa bald werde ich hinter deinem a momenti volerò. großherzigen Schatten fliegen.

Tutti Alle Coronata di gigli e di rose Gekrönt von Lilien und Rosen con l’amori ritorni la pace. kehrt mit der Liebe der Friede zurück. E fra mille facelle amorose Und unter tausend Liebesflammen perda i lampi dell’odio la face. verlieren die Blitze des Hasses ihren Glanz.

(aus: Vivaldi: Farnace)

Übersetzung: Dr. Patrizia Tortora DIE KÜNSTLER

DIRIGENT OTTAVIO DANTONE Ottavio Dantone studierte Orgel und Cembalo in Mailand und entdeckte bald seine Faszination für Alte Musik. Die Kritik fei- erte ihn bald als einen der besten Musiker seiner Generation DIRIGENT OTTAVIO DANTONE auf diesem Feld. 1985 wurde er mit dem »Basso Continuo Prize« des Internationalen Musikfests in Paris ausgezeichnet. Ein Jahr später erhielt er als erster Italiener überhaupt den Ersten Preis beim Internationalen Musikwettbewerb in Brügge und errang damit sofort internationale Aufmerksamkeit. Seine Zusammenarbeit mit der Accademia Bizantina begann 1989, damals noch als Cembalist. 1996 wählte ihn das Orchester zu seinem musikalischen Leiter. In den folgenden Jahrzehnten formte Ottavio Dantone die Accademia Bizantina zu einem der hervorragendsten Ensembles Alter Musik. Geschätzt als Dirigent und Solist von Kammermusik und kleineren Ensembles, erweiterte Ottavio Dantone seine Tätig- keit hin zu dem großbesetzten Repertoire der Klassik und Romantik. Immer öfter dirigiert er auch andere Orchester und Kammermusik-Ensembles. So stand er bereits am Pult von Häusern wie der Mailänder Scala, der Opéra National de Paris und dem Opernhaus Zürich. Beim Glyndebourne Festival bril- lierte er 2011 mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment mit Händels . 2016 dirigierte Ottavio Dantone das Mozar- teumorchester Salzburg für Mozarts Così fan tutte bei den Salz- burger Festspielen, 2019 kehrte er mit Rossinis La Cenerentola an die Mailänder Scala zurück. Als Operndirigent gab Ottavio Dantone sein Debüt 1999 und verwirklichte mit der Accademia Bizantina die erste moderne Aufführung der Barockoper Giulio Sabino von Giuseppe Sarti. Seither widmet sich der Musiker neben dem bekannten Reper- toire immer wieder auch der Neuentdeckung verschollener Barockwerke und tritt mit diesem Programm bei den großen internationalen Festspielen auf. Die zahlreichen CD-Erschei- nungen mit Ottavio Dantone als Solist oder Dirigent erhielten große Anerkennung und viele internationale Auszeichnungen. FILIPPO MINECCIA TAMERLANO BRUNO TADDIA Der Countertenor Filippo Mineccia studierte in BAJAZET seiner Heimatstadt Florenz Gesang und Vio- loncello. International geschätzt wird er für das Der Bariton Bruno Taddia wurde in Pavia in Repertoire aus der Glanzzeit der Kastraten. der Lombardei geboren und studierte in Genf Als Spezialist für Barockmusik arbei- zuerst Violine, bevor er sich auf Barockvioline, tet er regelmäßig mit renommierten Alte-­ Komposition und Gesang spezialisierte. An der Musik-Ensembles zusammen. Dazu zählen Universität in Mailand schloss er zudem ein Les Talens Lyriques unter Christophe Rous- Studium in Philosophie ab. set, Collegium 1704 unter Václav Luks, die In Alter Musik ebenso wie in klassischen Balthasar-­Neumann-Ensembles unter Tho- und modernen Werken zu Hause, brillierte er mas Hengelbrock und Accademia Bizantina in der vergangenen Saison in den Titel­rollen unter Ottavio Dantone. Zahlreiche Händel-Par- der zeitgenössischen Opern Der Diktator von tien gehören zu seinem Repertoire, so sang Ernst Krenek und Der Kaiser von Atlantis von er die Titelrolle in Lucio Cornelio Silla bei den Viktor Ullmann. Seit seinem Bühnendebüt am Händel-Festspielen in Halle sowie die Titel- renommierten Rossini Opera Festival Pesaro partie in an der Opéra Royal du tritt der Bariton in den großen internationa- Château de Versailles. len Opernhäusern auf, darunter die Mailän- Auch in selten gespielten Barockopern der Scala, das Royal Opera House London, wirkt Filippo Mineccia mit. So trat er in Ric- die Semperoper Dresden, die Deutsche Oper cardo Broschis Oper Merope unter Alessandro Berlin, das Théâtre des Champs-Elysées Paris De Marchi in Innsbruck und am Theater an der sowie das Gran Teatre del Liceu Barcelona. Wien auf sowie in Francesco Sacratis Oper La Er arbeitete mit Dirigenten wie Riccardo Muti, finta pazza unter Leonardo García Alarcón in Thomas Hengelbrock und Jean-Christophe Dijon, Genf und Versailles. Auf CD ist er zu Spinosi. Seine Diskografie umfasst mehr als hören in Händels Giulio Cesare mit Il Com- zehn Opern-Einspielungen. plesso Barocco unter Alan Curtis. DIE KÜNSTLER

DELPHINE GALOU ASTERIA SOPHIE RENNERT IRENE Die Altistin Delphine Galou studierte an der Pariser Sorbonne sowohl Philosophie als auch Die österreichische Mezzosopranistin Sophie Klavier und Gesang. 2004 wurde sie von der Rennert ist Preisträgerin des Internationalen französischen Stiftung Young Artists als »Ent- Gesangswettbewerbs Salzburg. In der Saison deckung des Jahres« ausgezeichnet. Schon 2017/18 wirkte sie in der Reihe »Great Talents« bald trat sie mit berühmten Ensembles und des Wiener Konzerthauses an zahlreichen Dirigenten auf, darunter das Balthasar-Neu- Konzerten und Liederabenden mit. mann-Ensemble unter Thomas Hengelbrock Sophie Rennerts Repertoire spannt sich und Les Musiciens du Louvre unter Marc Min- über alle Epochen, Stile und Genres. So sang kowski. Sie sang außerdem am Théâtre des sie die Titelpartie in Georg Friedrich Händels Champs-Elysées, am Royal Opera House Lon- Lotario bei den Internationalen Händel-Fest- don, an der Staatsoper Berlin und bei interna- spielen Göttingen, trat in Händels Oratorium tionalen Festivals wie dem Maggio Musicale Il Trionfo del Tempo e del Disinganno mit der Fiorentino. Accademia Bizantina auf, stand als Blumen- Die New York Times lobte 2016 besonders mädchen in Richard Wagners Parsifal auf der die »weiche, natürliche Vortragsweise der Bühne der Bayreuther Festspiele und sang in Altistin und ihre fein konturierten Koloratu- Péter Eötvös’ Oper Angels in America an der ren«. Highlights der letzten Spielzeiten waren Neuen Oper Wien. Johann Sebastian Bachs Pergolesis Stabat Mater mit dem Orchestra Weihnachtsoratorium sang sie in Göteborg, Filarmonica della Scala in Mailand und Vival- Mozarts Requiem mit dem Orquesta Nacional dis Oratorium mit dem de España in Madrid und seine Missa solemnis Venice Baroque Orchestra in Brüssel und Lon- in Birmingham. Dabei arbeitete sie mit nam- don. Mit der Accademia Bizantina verbindet haften Dirigenten zusammen, darunter Ivor Delphine Galou eine regelmäßige Zusammen- Bolton, Adám Fischer, Mirga Gražinytė-Tyla arbeit. Das gemeinsam aufgenommene Album und Alessandro De Marchi. Agitata gewann den Gramophone Award 2018. BEETHOVEN-ZYKLUS LE CONCERT DES NATIONS

17.10.2020 | 16 UHR SINFONIEN 1 & 2 17.10.2020 | 20 UHR SINFONIEN 2 & 4 18.10.2020 | 16 UHR SINFONIEN 6 & 7 18.10.2020 | 20 UHR SINFONIEN 6 & 7

LAEISZHALLE GROSSER SAAL TICKETS 040 357 666 66 WWW.ELBPHILHARMONIE.DE © David Ignaszewski David © DIE KÜNSTLER

BEETHOVEN-ZYKLUS LE CONCERT DES NATIONS MARINA DE LISO JORDI SAVALL ANDRONICO ARIANNA VENDITTELLI IDASPE Die Mezzosopranistin Marina de Liso spezia- lisierte sich in Mailand auf Renaissance- und Die Römerin Arianna Vendittelli studierte erst 17.10.2020 | 16 UHR SINFONIEN 1 & 2 Barockgesang. Das Repertoire der gefrag- Violine, bevor sie sich auf den Gesang konzen- 17.10.2020 | 20 UHR SINFONIEN 2 & 4 ten Sängerin umfasst aber ebenso klassische trierte. Die Gewinnerin zahlreicher internati- Werke. onaler Preise debütierte bereits bei den Salz- 18.10.2020 | 16 UHR SINFONIEN 6 & 7 2019 trat sie mit der Accademia Bizantina burger Festspielen und dem Ravenna Festival 18.10.2020 | 20 UHR SINFONIEN 6 & 7 unter Ottavio Dantone in Georg Friedrich Hän- in Mozarts La Betulia liberata unter Riccardo dels Oper Xerxes auf. Weitere Highlights waren Muti. Unter ihm trat sie ebenfalls auf in Gio- LAEISZHALLE in jüngerer Zeit Antonio Vivaldis Juditha Tri- vanni Paisiellos Missa Defunctorum in Salz- GROSSER SAAL umphans unter Jordi Savall und Vincenzo Bel- burg, Ravenna und anderen Städten. linis Il pirata an der Mailänder Scala. Außer- Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbin- TICKETS 040 357 666 66 dem interpretierte sie die Titelrolle in Vivaldis det sie auch mit Alessandro De Marchi. Unter WWW.ELBPHILHARMONIE.DE Giustino am und ging 2018 seinem Dirigat verkörperte Arianna Vendittelli

© David Ignaszewski David © für ein Vivaldi-Programm mit Europa Galante unter anderem Eurydice in Christoph Willibald unter Fabio Biondi auf Tournee. Glucks Orpheo ed Euridice am Festspielhaus Die Rolle des Andronico sang Marina de Liso Baden-Baden und gab ein Mozart-Rezital mit bereits in Händels Vertonung unter Emmanu- dem Münchner Rundfunkorchester im Prinz- elle Haїm am Théâtre des Champs-Elysées. regententheater in München. Asteria in Vivaldis Il Tamerlano sang die Sän- In der Titelrolle von Johann Adolf Has- gerin auf einer Europa-Tournee und in Japan. ses Semele stand die Sopranistin am Thea- Zu den CD-Einspielungen von Marina de ter an der Wien auf der Bühne. Die Titelrolle Liso gehören unter anderem Händels Orato- von Händels Xerxes sang sie an verschiede- rium La Resurrezione mit Il Giardino Armonico. nen italienischen Theatern sowie beim Festi- val de Beaune. ACCADEMIA BIZANTINA DIE KÜNSTLER

Musik machen wie ein großes Quartett – das war die Idee, als VIOLINE I sich das Ensemble Accademia Bizantina 1983 gründete. Damals Alessandro Tampieri* wie heute organisiert sich das Orchester selbstständig und Maria Grokhotova Lisa Ferguson bewahrt sich so den kammermusikalischen Charakter seiner Sara Meloni Konzerte. Von Beginn an förderten renommierte Musiker wie Riccardo Muti und Luciano Berio die künstlerische Entwicklung VIOLINE II des Ensembles. Ana Liz Ojeda Die Spezialisierung auf historische Instrumente, auf das Mauro Massa Andrea Vassalle Repertoire des 17. bis 19. Jahrhunderts und den entsprechen- den Musizierstil trieb vor allem der Geiger und Dirigent Ste- VIOLA fano Montanari voran, der dem Ensemble beinahe 20 Jahre als Marco Massera Konzertmeister vorstand. 1989 kam Ottavio Dantone als Cem- Alice Bisanti balist dazu, 1996 wurde er zum musikalischen und künstleri- VIOLONCELLO schen Leiter ernannt. Seitdem garantiert er das internationale Emmanuel Jacques Ansehen und die künstlerische Qualität, verbindet philologi- Paolo Ballanti sche Genauigkeit mit einer ästhetischen Annäherung an das Werk und machte Accademia Bizantina so zu einem der ange- VIOLONE sehensten Ensembles der internationalen Musikszene. Giovanni Valgimigli Luca Bandini 1999 brachte die Accademia Bizantina ihre erste Oper auf die Bühne, Giuseppe Sartis Giulio Sabino. Seitdem hat sie sich mehr LAUTE und mehr auf die Aufführung von Barockopern spezialisiert, Tiziano Bagnati sowohl von Standardwerken als auch von Wiederentdeckungen. Das Orchester tourt weltweit in Europa, den USA und Japan OBOE Elisabeth Baumer und tritt in den großen Konzerthäusern und bei Festivals auf, Rei Ishizaka etwa bei den BBC Proms, den Salzburger Pfingstfestspielen, den Schwetzinger SWR Festspielen sowie dem Rheingau Musik FAGOTT Festival. Besonders die Zusammenarbeit mit den Violinisten Alberto Guerra Viktoria Mullova und Giuliano Carmignola und dem Counter­ CEMBALO tenor Andreas Scholl sind in diesem Zusammenhang hervor- Stefano Demicheli zuheben. Die CD-Veröffentlichungen sind vielfach preisgekrönt; so erhielt das Purcell-Album O Solitude mit Andreas Scholl den ORGEL UND LEITUNG Diapason d’Or sowie eine Nominierung für den Grammy Music Ottavio Dantone Award. Das Album Agitata, auf dem auch Delphine Galou mit- wirkt, wurde mit dem Gramophone Award als »Best Recital of *Konzertmeister the Year« ausgezeichnet. Kürzlich erschien Antonio Vivaldis Oper Il Tamerlano auf CD. IM OKTOBER WIEDER IN HAMBURG THOMAS HENGELBROCK BALTHASAR-NEUMANN- ENSEMBLE

WERKE VON W. A. MOZART

5.10.2020 | 18:30 & 21 UHR LAEISZHALLE ZUSATZINFORMATIONGROSSER SAAL TICKETS 040 357 666 66 WWW.ELBPHILHARMONIE.DE © Florence Grandidier © Florence

In Kooperation mit TIPP

IM OKTOBER WIEDER IN HAMBURG MOZARTS SCHÖNSTE ARIEN Etliche Sänger der heutigen Aufführung zählen auch zu den THOMAS HENGELBROCK Stammgästen von Thomas Hengelbrocks Balthasar-Neumann- Ensemble, das – wie die Accademia Bizantina – auf histori- schen Instrumenten und mit größtmöglichem Schwung zu BALTHASAR-NEUMANN- Werke geht. Da fügt es sich gut, dass die furiose Truppe dieser Tage einmal mehr in der Laeiszhalle aufspielt – siehe Anzeige links. Unter Hengelbrocks Leitung erklingen ausgesuchte Arien ENSEMBLE und Duette aus beliebten Opern wie »Le nozze di Figaro« und »Così fan tutte«; als Solistin ist Senkrechtstarterin Katharina Konradi (Foto) zu erleben. Den instrumentalen Rahmen bilden Mozarts erste und seine letzte Sinfonie, die »Jupiter-Sinfonie«.

5.10.2020 | Balthasar-Neumann-Ensemble

WERKE VON W. A. MOZART Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren. 5.10.2020 | 18:30 & 21 UHR IMPRESSUM LAEISZHALLE Herausgeber: HamburgMusik gGmbH Geschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen Margedant ZUSATZINFORMATIONGROSSER SAAL Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, Laura Etspüler, Janna Berit Heider TICKETS 040 357 666 66 Lektorat: Reinhard Helling Gestaltung: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyer WWW.ELBPHILHARMONIE.DE Druck: Flyer-Druck.de © Florence Grandidier © Florence Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, [email protected]

BILDNACHWEIS Der gefangene Sultan Bajazet vor Tamerlan: Gemälde von Andrea Celesti, 1700 (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg); Timur: Gesichtsrekonstruktion von Michail Michailowitsch Gerassimow, 1941; Antonio Vivaldi: Stich von François Morellon La Cave, 1725 (Rijksmuseum Amsterdam); Titelseite von »Il Tamerlano«, Verona 1735; Teatro Filarmonico Verona: Stich von Francesco Zucchi, 1731; Ottavio Dantone (Giulia Papetti); Filippo Mineccia (Gildardo Gallo); Bruno Taddia (Matilde Fassò); Delphine Galou (Giulia Papetti); Sophie Rennert (Pia Clodi); Marina de Liso (Nicola Dal Maso, Ribalta Luce Studio); Arianna Vendittelli (Arianna Del Grosso); Accademia Bizantina (Giulia Papetti);

In Kooperation mit Katharina Konradi (Christoph Gellert) WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN

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