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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Entomologische Nachrichten und Berichte

Jahr/Year: 1991

Band/Volume: 35

Autor(en)/Author(s): Arndt Erik

Artikel/Article: Beschreibung der Larven mitteleuropäischer Stenolophina-Arten (Coleoptera, Carabidae, ). 45-52 © Entomologische Nachrichten und Berichte;Entomologische download unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 35, 1991/1 45

E. ARNDT, Leipzig

Beschreibung der Larven mitteleuropäischer Stenolophina-Arten (Coleoptera, Carabidae, Harpalini)

Summary It is given the larval description of STEPHENS (3 species), LATREILLE (5 species), ERICHSON (2 species), Trichocellus GANGLBAUER (Tr. placidus (GYLLENHAL)) and DU VAL (2 species) with diagnoses of the genera and determination keys. Résumé On décrit les larves de Stenolophus STEPHENS (trois espèces), Acupalpus LATREILLE (cinq espèces), Bradycellus ERICHSON (deux espèces), Trichocellus GANGLBAUER (Tr. placidus (GYLLENHAL)) et Dicheirotrichus DU VAL (deux espèces). Des diagnoses con­ cernant le genre et des clés de détermination sont donnés.

Einleitung palini und Vertreter 28 anderer Triben stu­ diert. Die Larven von Dicheirotrichus rufitho- Eine bislang geringe Larvenkenntnis der mit­ rax (SAHLBERG), D. gustavii CROTCH und teleuropäischen Stenolophina und große Unzu­ Trichotichnus laevicollis (DUFTSCHMID) be­ länglichkeiten der existierenden Bestimmungs- finden sich in der Sammlung HÜRKA (Lehr­ schlüssel machen eine Bearbeitung dieser stuhl für Zoologie, Karls-Universität Prag), Gruppe dringend notwendig. Für die vorlie­ alle anderen in der Sammlung ARNDT. gende Bearbeitung stand mit etwa 600 Stenolo- p/uTia-Larven ein verhältnismäßig umfangrei­ Die Zucht der Larven erfolgte nach GOULET ches Material zur Verfügung. Es wurden — mit (1976) und THIELE (1968). Die Larven wurden Ausnahme von Acupalpus dorsalis (FABRI­ auf einem Ringdeckgläschen in Glycerin (vergl. CIUS) und Bradycellus collaris (PAYKULL), GOULET 1977) bzw. nach der Fixierung in Ka­ die aus mehrjährigen Fallenuntersuchungen nadabalsam oder Euparal untersucht. Die Be­ gewonnen wurden und zweifelsfrei zuzuord­ zeichnung der Chaetotaxie folgt BOUSQUET & nen waren — für die Beschreibung nur Arten GOULET (1984) bzw. BOUSQUET (1985). Alle berücksichtigt, deren Identifikation durch die Abbildungen sind original. Zucht (ex ovo, selten ex evol. imaginis) ge­ sichert ist. Die von HÛRKA (1975) bereits de- Beschreibung und Bestimmungsschltissel tilliert beschriebenen Dicheirotrichus-Arten Subtribus Stenolophina werden mit einer Kurzcharakteristik aufge­ nommen. Mikroskulptur: Im Lt Meso- und Me- tanotum anterior, sowie Tergite ganzflächig Für die Überlassung von Larvenmaterial habe multipunktiert, Urogomphi und Pygidium ich zahlreichen Kollegen zu danken, in erster punktiert; in den höheren Stadien Mikroskulp­ Linie Herrn Dr. G. MÜLLER-MOTZFELD tur verflachend; selten Parietale mit großen (Greifswald), Herrn P. H. SCHNITTER (Halle) flachen Netzmaschen ; und Herrn O. SORGE (Leipzig). Mein beson­ derer Dank gilt Herrn Prof. K. HÜRKA (Prag) Chaetotaxie ancestrale Borsten und Po­ für die freundliche Bereitstellung des Dich- ren mit Ausnahme von LA/, vorhanden, Borste eirotrichus-Materials und Herrn B. JAEGER LA/, wahrscheinlich an die Basis der Ligula (Berlin) für die Determination aller für die gerückt und zu Pore reduziert; in den Winkeln Zucht verwendeten Käfer. der Adnasale befindet sich eine zusätzliche Sete, die fast die Länge der Borsten FRs .9 er­ reicht ; Borsten FRi und FR6 groß, etwa so lang Material und Methoden wie FR8 ,9 ; Sete PA 8 der Parietale so lang oder Es wurden 598 Stenolophina-Larven unter­ länger als PA10; das gMX-Feld auf der Stipes- sucht. Für Vergleichszwecke wurden Larven innenseite umfaßt 12—40 Borsten ; in den höhe­ weiterer 10 Gattungen (mit 37 Arten) der Har- ren Stadien sekundäre Seten + zahlreich auf 46 Entomologische Nachrichten© Entomologische und NachrichtenBerichte, und 35, Berichte; 1991/1 download unter www.biologiezentrum.at

Frontale, Parietale und Tergiten ausgebildet; migem Sinnesanhang; II. Maxillarpalpenglied MX

V'/ ■— ■" 'm f.?

Abb. 1 : Kopfkapsel, Li Abb. 2 : Mandibel, Li, Acupalpus luteatus (DUFT- 1.1. Stenolophus mixtus (HERBST) SCHMID) 1.2. Acupalpus suturalis DE JEAN 1.3. Bradycellus csikii LACZO Abb. 6 : Abdominaltergit IV, rechte Hälfte 1.4. Trlchocellus placidus (GYLLENHAL) 6.1., 6.2. Stenolophus mixtus (HERBST), Lj, La 6.3. Bradycellus collaris (PAYKULL), L2 © Entomologische Nachrichten und Berichte;Entomologische download unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 35,1991/1 47

8 Eizähnen; Pars im Lj gebaucht (Abb. 1.3, 4 Borstenfeld an der Stipesinnenseite mit 30 1.4), MN a in den höheren Stadien vorhan­ oder mehr Seten den 3 Trichocellus GANGLBAUER — Borstenfeld an der Stipesinnenseite mit ma­ 2 Kopfkapsel deutlich breiter als lang (etwa ximal 26 Seten Dicheirotrichus DU VAL 1,2X), Seiten gerundet, größere Larven Gattung Stenolophus STEPHENS (Kopfkapselbreite im Lj bereits mehr als Chaetotaxie Abdominaltergite in den 0,5 mm); Kopfkapsel und Pronotum immer höheren Stadien jederseits mit 8 deutlichen Se­ intensiv gefärbt (rotgolden, gelblichbraun, ten in der vorderen Reihe und 12—16 in der braun) ; Nasale meist mit vorspringendem hinteren Reihe (Abb. 6.2) ; UR a, UR Q deut­ Mittelteil (Abb. 5.1—5), Terga in den höheren lich, gMX-Feld mit etwa 22—35 Seten; MN a Stadien jederseits mit mehr als 20 deutli­ fehlt, Antennomere I und II mit oder ohne Be- chen Seten (Abb. 6.2) borstung in den höheren Stadien, Seta TEU so Stenolophus STEPHENS lang oder annähernd so lang wie TE-i; — Kopfkapsel so lang wie breit bis 1,1X brei­ Kopf Kopfkapsel etwa 1,2X breiter als lang, ter als lang, Seiten wenig gerundet; kleine Seiten deutlich gerundet (Abb. 1.1) ; Mittelab­ Larven (Kópfkapsel auch im L 3 weniger als schnitt der Nasale + deutlich hervortretend 0,7 mm breit, im Li weniger als 0,4 mm); (Abb. 5.1—5) ; Pars jederseits mit mehr als 10 Nasale flach oder konvex gewölbt (Abb. 5.6— Eizähnen; Stipes etwa 2 (Lx)—3,3 (L3) X länger 1 0 ), nicht mit hervorragendem Mittelab­ als breit; schnitt; Kopfkapsel und Pronotum in der Abdomen Tergite schwach skierotisiert Regel schwach skierotisiert und gefärbt, ohne Kiel oder stärker skierotisiert mit ange­ Terga mit nur wenigen kleinen sekundären deutetem Kiel, der das Prätergum abgrenzt; Seten, auch in den höheren Stadien mit nur Urogomphi 1,5—2X länger als breit (Abb. 7.1, 5 langen Borsten 7.2) Acupalpus LATREILLE 1 Kopf und Pronotum gelblich, Körper wenig skierotisiert, ohne Kiel an den Terga 2 3 Lacinia (besonders in den höheren Stadien) — Kopf und Pronotum schokoladenbraun, Ter­ breit und klobig (Abb. 4.2); Lx mit deutlich ga deutlich skierotisiert mit angedeutetem gebauchten Pars (Abb, 1.3), Parietale an der Kiel, der das Prätergum abgrenzt; Kopf kap­ Cervikalfurche bipunktiert oder ohne deut­ selbreite L3 X = 1,13 mm liche Mikroskulptur ...... St. teutonus (SCHRANK) Bradycellus ERICHSON 2 Kopf und Pronotum rotgolden, 14—15 Ei­ — Lacinia auch in den höheren Stadien schmal zähne; Borsten auf den Terga hell; in den und spitz (Abb. 4.3) ; Pars im Lj nur schwach höheren Stadien Antennomere II mit 2 (L2)— gebaucht und Parietale mit netzmaschiger 4 (L3) Seten apikal, Antennomere I im L 3 mit Mikroskulptur 4 1 Seta ; Kopfkapselbreite (x) : L! 0,65 mm, L 2

Abb. 3 : Palpus maxillaris, Li, Acupalpus suturalis DEJEAN HEIM, Li 7.2. Stenolophus mixtus (HERBST), Ln 7.3., 7.4. Acupalpus suturalis DEJEAN, Li, L2 7.5., 7.6. Bradycellus csikii LACZO, Li, L3 48 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Nachrichten Berichte, und 35, Berichte; 1991/1 download unter www.biologiezentrum.at

4.3

Abb. 4 : Lacinia 4.1. Stenolophus mixtus (HERBST), L3 4.2. Bradycellus csikü LACZO, L3 4.3. Trlchocellus placidus (GYLLENHAL), L2

Abb. 5 : Nasale und Adnasale 5.6. Acupalpus luteatus (DUFTSCH M ID), Li 5.1., 5.2. Stenolophus mixtus (HERBST), L(, L3 5.7. Acupalpus suturalis DEJEAN, L ( 5.3., 5.4. Stenolophus discophorus FISCHER DE 5.8. Acupalpus dorsalis (FABRICIUS), L3 W ALDH EIM , Lt, L2 5.9. Acupalpus meridianus (LINNE), L2 5.5. Stenolyphus teutonus (SC H R AN K ), L 3 5.10. Acupalpus interstitialis REITTER, Li 5.11., 5.12. Bradycellus csikii LACZO Li, L3 5.13., 5.14. Trlchocellus placidus (GYLLENHAL) Lj, L2 © Entomologische Nachrichten und Berichte;Entomologische download unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 35, 1991/1 49

1,04 mm, L3 1,52 mm St. discophorus III. Stadium FISCHER DE WALDHEIM Kopfkapselbreite 1,03—1,19 (x = 1,12) — Kopf und Pronotum gelblich braun, 12—13 mm, n = 25 Eizähne; Borsten auf den Terga dunkel, Chaetotaxie gMX-Feld mit 28—35 Seten, deutlich; Antennomeren I und II ohne se­ Femur mit 6 (7) sekundären Seten, Tergite in kundäre Borsten, Kopfkapselbreite (x) : Lx der hinteren Reihe mit etwa 16 Seten 0,55 mm, L2 0,80 mm, L 3 1 , 1 2 mm Kopf: Nasalzähne (Abb. 5.2, 5.2 a) häufig ver­ St. mixtus (HERBST) schmolzen und undeutlich Färbung : Kopf und Pronotum gelblich Stenolophus discophorus braun, Tergite heller, sonst weißlich; Kopf FISCHER DE WALDHEIM ohne dunklere Zone an Epikranialnaht Material: 7 Lt, 34 L2, 1 L 3

I. Stadium Stenolophus teutonus (SCHRANK) Kopf kapselbreite 0,64—0,68 (x = 0,65) Literatur : HÜRK A (1975) Material : 3 L 3 mm, n = 6 Chaetotaxie gMX-Feld mit etwa 32 Se­ ten, Kopfkapselbreite 1,07—1,17 (x = 1,13) Kopf : 14—15 Eizähne ausgebildet, Mandibel- mm, n = 3 innenrand glatt, Nasale medial deutlich vor­ Chaetotaxie Femur mit 6—7 sekundären springend (Abb. 5.3) Seten, Tergite in der vorderen Reihe mit etwa Abdomen Urogomphi 1,5 X länger als Scu­ 8 deutlichen Seten, in der hinteren Reihe mit tum IX breit 14 Seten; gMX-Feld mit 24—28 Seten; sekun­ däre Sete auf dem Tergit IX zwischen UR a II. Stadium und UR3 groß, so lang wie UR 2 ; Kopfkapselbreite 0,96—1,11 (x = 1,04) Abdomen Tergite stärker skierotisiert, mit mm, n = 15 angedeutetem Kiel Chaetotaxie Femur mit 6 sekundären Färbung : Sklerite schokoladenbraun, Kopf­ Borsten, Antennomere II apikal mit 2 Seten; kapsel im Bereich der Frontale und Epikranial- Tergite jederseits mit etwa 8 Seten in der vor­ sutur mit dunklerer Zone deren, 10 in der hinteren Reihe III. Stadium Gattung Acupalpus LATREILLE Kopf kapselbreite : 1,52 mm, n = 1 Chaetotaxie gMX-Feld mit 12—25 Seten, Chaetotaxie Antennomere I innen mit 1, Antennen und Mandibeln ohne sekundäre Bor­ Antennomere II apikal mit 4 Borsten; Femur sten, Femur in den höheren Stadien mit mit 11—14 sekundären Borsten 4 (L2)—5 (L3) sekundären Borsten; Tergite in Färbung : Kopf und Pronotum rotgolden, den höheren Stadien mit wenigen kleinen se­ sonst weißlich kundären Seten, TE10 kurz ; UR deutlich, eben­ so die sekundäre Sete zwischen UR und UR3 Stenolophus mixtus (HERBST) Kopf Kopfkapsel so lang wie breit bis we­ Material: 1 2 Llf 1 2 0 L2, 103 L3 nig breiter (1,1X) als lang (Abb. 1.2); Nasale Kopfkapselbreite 0,52—0,58 (x = 0,55) konvex vorgewölbt oder flach (Abb. 5.6—10); mm, n = 1 0 Pars jederseits mit 8—12 Eizähnen; Kopfseiten Chaetotaxie gMX-Feld mit 24—27 Seten wenig gerundet; Kopf: 12—13 Eizähne jederseits ausgebildet, Thorax/Abdomen : Sklerite des Thorax Mandibel über dem Retinakulum undeutlich und Abdomens nur schwach skierotisiert, Kiele gezähnelt (Abb. 1.1), Nasalmittelteil nur gering der Tergite nur selten angedeutet; Urogomphi vorspringend (Abb. 5.1) 1,5—2 X länger als Tergit IX breit Abdomen : Urogomphi 1,7X länger als das 1 Nasale flach, nicht gewölbt (Abb. 5.7) ; Kopf­ Tergit IX breit; kapselbreite (X) : Lt 0,30 mm, L 2 0,36 mm, L3 0,47 mm II. Stadium Ac. luteatus (DUFTSCHMID) Kopfkapselbreite 0,76—0,83 (x = 0,80) — Nasale stets konvex gewölbt (Abb. 5.6—10), mm, n = 25 meist über das Niveau der Anguli reichend Chaetotaxie Tergite mit etwa 8 Seten in ...... 2 der vorderen, 11 Seten in der hinteren Reihe 2 Nasale deutlich gewölbt, in der Mitte mit ei­ Kopf Mandibelinnenrand glatt ner Inzisur (Abb. 5.7), Kopfkapselbreite (x): 50 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Nachrichten Berichte, und 35, Berichte; 1991/1 download unter www.biologiezentrum.at

Lj, 0,38 mm, L 2 0,48 mm, L 3 0,62 mm Acupalpus dorsalis (FABRICIUS) Ac. suturalis DEJEAN Literatur: HÜRKA (1975) — Nasale weniger deutlich gewölbt oder ohne Material : 1 L2, 1 L 3 Inzisur 3 II. Stadium

3 Sklerite braun, + deutlich skierotisiert ; auf Kopf kapselbreite : 0,54mm, n = 2 den Terga alle Seten dunkel und gut sicht­ Chaetotaxie gMX-Feld 16—18 Seten, se­ bar; Kopf kapselbreite (x): L 2 0,54 mm, L3 kundäre Seten der Tergite verhältnismäßig 0,71 mm (Abb. 5.8) groß, UR a groß, etwa 0,4X so lang wie UR ß ; . .Ac. dorsalis (FABRICIUS) Kopf Nasale konvex gewölbt, gleichmäßig — Terga wenig deutlich, kaum skierotisiert, (Abb. 5.8) glasig, nicht braun, Seten auf den Terga we­ III. Stadium nig deutlich 4 Kopfkapselbreite 0,67—0,75 (X = 0,71) 4 Nasale in der Mitte abgeflacht, mit deutlich mm, n = 5 unterschiedlich großen Zähnchen besetzt (nach HÜRKA 1975); Tergite im Gegensatz zu (Abb. 5.10), Kopfkapselbreite Lt 0,44 mm allen anderen Arten leicht bräunlich, sichtbar; Ac. interstitialis REITTER — Nasale leicht konvex gewölbt, die Anguli Acupalpus meridianus (LINNE) wenig überragend, aus + gleichgroßen Zähn­ Material : 8 Li, 1 L3 chen bestehend (Abb. 5.9), Kopfkapselbreite II. Stadium (x) : L2 0,46 mm Ac. meridianus (LINNE) Kopfkapselbreite 0,43—0,48 (X = 0,46) Acupalpus luteatus (DUFTSCHMID) mm, n = 8 Material: 4L!, 9L2, 15L3 Chaetotaxie gMX-Feld 14—16 Seten, se­ I. Stadium kundäre Seten klein und unscheinbar; Kopfkapselbreite 0,29—0,30 (x = 0,30) Kopf Nasale konvex gewölbt, aus langen mm, n = 3 gleichmäßigen Zähnen bestehend (Abb. 5.9) ; Chaetotaxie gMx-Feld 18—20 Seten Kopf : 8 (—11) Eizähne jederseits ausgebildet, Acupalpus inter stitialis REITTER Kopfkapsel so lang wie breit; Nasale flach Material : 2 LA (Abb. 5.6) ; Mandibelinnenrand über dem Re- I. Stadium tinakulum mit 2 Kerben (Abb. 2) ; Kopfkapselbreite 0,44 mm, n = 2 II. Stadium Chaetotaxie gMX-Feld etwa 18—22 Se­ Kopfkapselbreite 0,35—0,37 (x = 0,36) ten, Seten auf den Abdominaltergiten groß und mm, n = 9 deutlich, TEn etwa so lang wie TEx ; Kopf Mandibelinnenrand glatt Kopf Kopfkapsel wenig breiter als lang, Na­ III. Stadium sale konvex gewölbt, nur wenig über die Anguli Kopfkapselbreite 0,46—0,49 (x = 0,47) reichend (Abb. 5.10), 10—11 Eizähne jederseits mm, n = 15 der Pars; Mandibelinnenrand über dem Reti- nakulum mit zwei undeutlichen Kerben; Acupalpus suturalis DEJEAN

Material: 21 Llf 6 6 L2, 12 L:) Gattung: Bradycellus ERICHSON I. Stadium Chaetotaxie gMX-Feld mit 15—26 Seten : Kopfkapselbreite 0,36—0,40 (x = 0,38) MN a vorhanden, TE^ und die sekundären Se­ mm, n = 15 ten der Abdominaltergite klein bzw. winzig, Chaetotaxie gMX-Feld 16—18 Seten auch in den höheren Stadien nur primäre Seten Kopf Kopfkapsel wenig breiter als lang, auf den Tergiten deutlich (Abb. 6.3) ; UR a klein 8—10 (12) Eizähne jederseits der Pars; Nasale und undeutlich bis groß und deutlich; Femur stark konvex gewölbt, mit einer Inzisur in der mit 4 (L2) bis 5 (L3) sekundären Borsten; Mitte (Abb. 1.2, 5.7); Mandibelinnenrand glatt; Kopf: Kopfkapsel 1,15 X breiter als lang, Sei­ II. Stadium ten leicht gerundet (Abb. 1.3), Nasale gezähnelt Kopfkapselbreite 0,46—0,49 (x = 0,48) und konvex gewölbt (Abb. 5.11, 5.12); Pars im mm, n = 15 Lt gebaucht, jederseits mit 6—9 Eizähnen, in Chaetotaxie gMX-Feld mit 18—20 Seten den höheren Stadien Pars nicht gebaucht und III. Stadium breit; Lacinia sehr groß, klobig (Abb. 4.2); Cer- Kopfkapselbreite 0,60—0,64 (x = 0,62) vikalfurche nur angedeutet, kurz, lateral lie­ mm, n = 5 gend; © Entomologische Nachrichten und Berichte;Entomologische download unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 35, 1991/1 51

Thorax/Abdomen : Nota und Terga stär­ Gattung Trichocellus GANGLBAUER ker sklerotisiert, mit + deutlich ausgebildetem Chaetotaxie gMX-Feld mit 30—40 Seten, Kiel, der das Prätergit abgrenzt; Urogomphi MN a vorhanden; Femur mit 4—5 sekundären relativ kurz und gedrungen, von wenig länger Borsten im L2, TE^ klein, im L2 sekundäre Se­ als das Scutum des IX. Tergits breit bis etwa ten unscheinbar, nur primäre deutlich; UR ^ 1,7X länger als das Tergite IX breit; sehr klein und undeutlich ; Die hier beschriebenen Arten lassen sich an der Mikroskulptur Kopfkapsel mit deutli­ Ausbildung der Seta UR a (und damit nur in chen Netzmaschen, im L 2 etwas verflachend ; den höheren Stadien) unterscheiden (Br. csikii Kopf Kopfkapsel etwa 1,1 X breiter als lang, LACZO mit deutlicher, großer Sete UR a, (Br. Seiten leicht gerundet (Abb. 1.4), posterior collaris PAYKULL)) mit kleiner, undeutlicher leicht eingeschnitten; Pars im Lt gebaucht, im Sete UR a, besonders im L 3 deutlich). Die Larve L 2 breit, fast parallelseitig; Cervikalfurche einer weiteren, nicht sicher bestimmbaren Spe­ kurz, wenig eingeschnitten; Nasale gezähnelt, cies (? harpalinus [AUDINET-SERVILLE]), die in der vorderen Reihe große Zähne deutlich zur Bearbeitung vorlag, ist sehr ähnlich der (Abb. 5.13, 5.14) Br. collaris-Larve. Abdomen Tergite im Lt mit angedeutetem Bradycellus collaris (PAYKULL) oder fehlendem Kiel, im L2 mit deutlichem Kiel; Urogomphi schlank, 1,5—1,75X länger als Material: 1 Lt, 2 L2, 3 L 3 Färbung Sklerite, besonders Kopf und breit; Thorax, schokoladenbraun LARSSON (1968) bringt eine Kurzcharakteri­ I. Stadium stik für die Arten Tr. cognatus (GYLLENHAL) und Tr. placidus (GYLLENHAL) und unter­ Kopfkapselbreite : 0,47 mm, n = 1 Chaetotaxie gMX-Feld 19—22 Seten scheidet beide Arten durch Differenzen im Ab­ Kopf 7—8 Eizähne jederseits der gebauchten stand der Urogomphiseten, ein Merkmal, das Pars; innerhalb des Variationsbereiches der vorlie­ Abdomen Urogomphi etwa 1,2X länger als genden Exemplare von Tr. placidus liegt. das Tergit IX breit II. Stadium Trichocellus placidus (GYLLENHAL) Material: 11 Lx, 45 L2, 3Exuvien L 2 Kopfkapselbreite 0,51 mm, n = 1 Kopf Cervikalfurche dorsal als kurzer gera­ Färbung Kopfkapsel goldbraun, Sklerite der Kiel deutlich des Thorax und Abdomens braun III. Stadium Kopfkapselbreite Lx: 0,62—0,67 (x = Kopfkapselbreite 0,59—0,67 mm, n = 2 0,65) mm, n = l l ; L2: 0,78—0,84 (x = 0,82) mm, n = 2 0 Bradycellus csikii LACZO Kopf jederseits 5—6 Eizähne ausgebildet, die Material: 1 Li, 7 L2, 5 L3, 1 Exuvie L 3 vorderen größer Färbung Kopfkapsel und Tergite schoko­ Die Larven verpuppten sich nach dem II. Sta­ ladenbraun (Lx) bis goldbraun (L3) dium, das L 3 fehlt. I. Stadium Gattung: Dicheirotrichus JAQUELIN DU VAL Kopf kapselbreite 0,47 mm, n = 1 Literatur: HÜRKA (1975) Chaetotaxie : gMX-Feld 16—18 Seten ; Chaetotaxie gMX-Feld mit 15—26 Seten, Kopf 6—9 Eizähne; Cervikalfurche nur kurz MN a vorhanden; Femur in den höheren Sta­ angedeutet dien mit 5—6 sekundären Seten, TEit winzig, Abdomen Urogomphi kaum länger als das nur etwa 0,1 X so lang wie TE10, in den höheren Tergit IX breit Stadien auf den Tergiten nur die primären Se­ II. Stadium ten deutlich ; UR

lichem Kiel; Urogomphi schlank, etwa 1,5 bis talhinterwinkel, Abb. 1.3, 1.4) auf. Dies könnte 1,75X länger als das Tergit IX breit; auf eine verwandtschaftliche Beziehung dieser Die bislang bekannten Arten sind durch die Gattungen schließen lassen. Struktur des Mandibelinnenrandes zu unter­ Die Larven der zweiten Gruppe ( Stenolophus scheiden (D.rufithorax (SAHLBERG)) glatter STEPHENS, Acupalpus LATREILLE) sind Innenrand, D. gustavi CROTCH gezähnelter durch folgende apomorphe Merkmale gekenn­ Innenrand). zeichnet: schwache Sklerotisierung, teilweise Dicheirotrichus rufithorax (SAHLBERG) oder ganz fehlende Kiele auf den Abdominal- tergiten, schmale Pars mit erhöhter Eizahn­ (alle Merkmale nach HÜRKA, 1975) I. Stadium anzahl, in den höheren Stadien fehlende Man- Kopfkapselbreite 0,54—0,58 (x = 0,56) dibelborste MN . Die von HABU & SADANA- GA (1963, 1965) beschriebenen Larven von mm, n = 4 Egadroma MOTSCHULSKY sind ebenfalls die­ Kopf : Mandibel mit glattem Innenrand, 5—7 ser Gruppe zuzuordnen. Eizähnchen Darüber hinaus sind noch die Larven zweier II. Stadium weiterer Gattungen bekannt ( Anoplogenius Kopfkapselbreite 0,76 mm, n = 1 CHAUDOIR, HABU & SADANGA 1965; Ago- III. Stadium noderus DEJEAN, CHU 1945), deren Stellung Kopfkapselbreite 0,80—0,86 (x = 0,83) nur auf Grund der Beschreibung schwierig zu mm, n = 6 bewerten ist. Kopf: Stipes maximal 2,5 X länger als breit Dicheirotrichus gustavi CROTCH Literatur (alle Merkmale nach HÜRKA, 1975) BOUSQUET, Y. (1985) : Morphologie comparée des larves de Pterostichini (Coleoptera: Cara- I. Stadium bidae) : Déscriptions et tables de détermination Kopfkapselbreite 0,66—0,76 (X = 0,72) des espèces du nord-est de 1’Amerique du nord mm, n = 7 — Naturalist. Can. 112,191—251. Kopf: Mandibel mit gezähneltem Innenrand BOUSQUET, Y., & H. GOULET (1984): Nota­ und unterseits gezähneltem Retinakulum; 4—5 tion of primary setae and pores on larvae of Eizähnchen Carabidae (Coleoptera: Adephaga) — Can. J. II. Stadium Zool. 62, 573-588. Kopfkapselbreite : 0,94mm, n = 1 CHU, H.-F. (1945) : The larvae of the unisetosae (Coleoptera, Carabidae) — Ent. Am. III. Stadium 25, 1-71. Kopfkapselbreite 1,01—1,10 (x = 1,05) GOULET, H. (1976): A method for rearing mm, n = 11 ground (Coleoptera: Carabidae) — Col. Kopf : Stipes etwa 3X länger als breit Bull. 30, 30-36. GOULET, H. (1977) : Technique for the study Diskussion of immature Coleoptera in glycerine — Col. Bull. Die Larvalmorphologie gibt wenig Auskunft 31, 381-382. über die phylogenetische Stellung der Steno­ HABU, A., & K. SADANAGA (1963, 1965) : Illu­ lophina innerhalb der Harpalini. Die Larven strations for identification of larvae of the Ca­ der Stenolophina weisen eine hohe Zahl für die rabidae found in cultivated fields and paddy- Harpalini plesiomorpher Merkmale auf. Syna- fields, II., III. — Bull. natn. Inst, agric. Sci. 16, 151-179, 19, 81-216. pomorphien, die die Monophylie dieses Subtri- HÜRKA, K. (1975) : Larval diagnosis of the tribe bus beweisen könnten, wurden nicht gefunden, Stenolophini and notes on the classification of jedoch kann die Monophylie der Gruppe eben­ the subfamily Harpalinae (Coleoptera, Carabi­ sowenig ausgeschlossen werden. dae) — Acta ent. bohemoslov. 72, 247—256. Larvalmorphologisch lassen sich die 5 mittel­ LARSSON, S. G. (1968) : Cicindelidae og Cara­ europäischen Gattungen in zwei Großgruppen bidae, Lobebillernes larver — in: Danmarks gliedern. Bradycellus ERICHSON, Trichocellus fauna, 76, 282—433, G. E. C. Gads Forlag, Koben- GANGLBAUER und Dicheirotrichus DU VAL havn. bilden die erste Gruppe, die fast ausschließlich Anschrift des Verfassers : durch Plesiomorphien gekennzeichnet ist. Dipl.-Biol. Erik Arndt Allerdings ist die sehr kompliziert gebaute Sektion Biowissenschaften der Universität Nasale der bislang bekannten Bradycellus- Leipzig Larven sehr ähnlich der Nasale der Tricho- Bereich Taxonomie/Ökologie ceilus-Larve (Abb. 5.11—14). Alle drei Gattun­ Talstr. 33 gen weisen im I. Stadium gebauchte Pars (Fron- 0-7010 Leipzig