Terror Und Theorie.9.2020

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Terror Und Theorie.9.2020 Drei der vier Angeklagten im "Kaufhausbrand"-Prozess hier: Horst Söhnlein, Thorwald Proll und Andreas Baader, von links) Oktober 1968 © AP „High sein, frei sein, Terror muss dabei sein“ Ästhetik und Interessen der 1968er Mirjam Schaub Verlag noch offen Stand: 17. Juni 2020 Gesamt: 194 Seiten Text + 4 Vorsatz und 13 S. Literatur-, Abbildungs-, Quellenverzeichnis // 204 S. gesamt // 106.942 words Geplant: ca. 250 Seiten (es fehlen ca. 40-50 Seiten) / 1 Gliederung Prolog: Ein Brief mit neun Löchern ........................................................................................5 I. Organisierende Ideen ........................................................................................................ 11 1.1 Radikale Gemengelagen, unreine Praktiken, beschädigte Theorien ............................. 14 1.2 Die Einheit von Theorie und Praxis, die ‘Selbstentlarvung’ des faschistischen Staates und die Politisierung des Privaten ............................................................................................ 22 1.3 Vorgehen und Methode. Überblick über den Gedankengang ....................................... 29 II. Die gute Gründe der 1968er ............................................................................................. 43 2.1 Antifaschistisch – antiautoritär – antiimperialistisch ................................................... 47 2.2 Notstandsgesetze – Widerstandsrecht – Linksfaschismus? .......................................... 48 2.3 Die immanenten Grenzen der Kritischen Theorie ........................................................ 52 Exkurs: Bernward Vespers Semesterberichte an die Studienstiftung des Deutschen Volkes (1962–1967) ..................................................................................................................... 53 III. Die Chronisten der Revolten – und das Verschwinden des Politischen ............................ 60 3.1 Hans Magnus Enzensberger und sein Kursbuch .......................................................... 60 3.2 Louis-Auguste Blanqui, Frantz Fanon, Herbert Marcuse ............................................ 66 3.3 HMEs Freisprüche ...................................................................................................... 71 Exkurs: Die Radikalisierung der Ulrike Marie Meinhof .................................................... 74 IV. Die Gewaltfrage ............................................................................................................. 85 4.1 … im Organisationsreferat von Rudi Dutschke und Hans-Jürgen Krahl ...................... 87 4.2 … löst Carlos Marighella mit seinem Konzept der Stadtguerilla im Kampf gegen die brasilianische Militärdiktatur ............................................................................................ 91 4.3 Die RAF als attraktive Lebensform ............................................................................. 94 Exkurs: Andreas Baader, Dandy, Brutalo und ästhetischer Sargnagel der 68er .................. 98 V. Fallhöhe und Erklärungslücke ........................................................................................ 101 5.1 Voluntarismus, existentiell (zu Sartre) – Dezisionismus, passioniert (zum späten Plessner) ......................................................................................................................... 101 5.2 Die Kommission zur Erforschung der geistigen Ursachen des Terrorismus und die Erklärung der deutschen Bischöfe ................................................................................... 110 5.3 Förderung durch die Studienstiftung des deutschen Volkes ....................................... 114 Exkurs: Never Ending Story: G.W.F. Hegel und die Volten des Horst Mahler ................ 116 VI. Die Rolle der Justiz und der Balanceakt der Anwälte .................................................... 123 6.1 Die sog. ‘Justizkampagne’ – Otto Schily, Axel Azzola („Kriegsrecht“), Christian Stroebele, Groenwold, Coisssant u.v.m. .......................................................................... 123 6.2 Die Frankfurter Kaufhausbrandstiftung .................................................................... 126 6.3 Prof. Ernst Heinitz, ehemaliger Arbeitsrichter, später umständehalber Partisan in Florenz, Rektor der FU Berlin, Vertrauensdozent der Studienstiftung des deutschen Volkes und (Pflicht-)Verteidiger Gudrun Ensslins im Frankfurter Kaufhausbrandprozess ................. 134 VII. „Lieber Mahler …“ – Der Brief einer unbekannten Frau? ............................................ 135 7.1 Gudrun Ensslins Verteidigung von Haschisch als „Mittel der Rebellion“ .................. 136 7.2 „High sein, frei sein, Terror muss dabei sein!“ – „Der Zentralrat der umherschweifenden Haschrebellen“ und die Wieland-Kommune ................................................................... 175 7.3 Eine Selbsterklärung der Bewegung 2. Juni .............................................................. 176 Exkurs Emanzipation als Selbstopfer? ............................................................................ 176 VIII. Spaßguerilla ............................................................................................................... 183 8.1 Die Situationisten (ab 1958), die Gruppe SPUR (bis 1962), die Subversive Aktion (ab Sommer 1963), die Gruppe Anschlag (bis ), die Kommune I (1967) ............................... 183 2 8.2 Der Berliner Flugblatt-Prozess gegen Fritz Teufel und Rainer Langhans, die Gutachten der Professoren und warum der Surrealismus zur Wahrheitsfindung beiträgt .................. 188 8.3 Von der Nützlichkeit einer kleinen Theorie der Avantgarde ...................................... 189 IX. Ästhetik und Interessen der 1968er ............................................................................... 193 Postskriptum (aus dem Jahr 2015) ...................................................................................... 194 Literatur ............................................................................................................................. 197 Abbildungsverzeichnis ....................................................................................................... 204 Quellen-/Veröffentlichungshinweise................................................................................... 204 3 Der Erinnerung an Prof. Dr. Gerhard Schaub (1938–2017) sei dieses Buch gewidmet. 4 Prolog: Ein Brief mit neun Löchern „Praxis is for all [those] who are not strong enough for the theory.“ (Slavoj Zizek in aspekte/ZDF, 2. 12. 1999) Im Terrain der Zeitgeschichte zu wildern, ist eine Überschreitung, die nur verziehen wird, wenn sich jede Verwechslungsgefahr beim Lesen erübrigt. Mein Blick auf den Terror und die Theorie der 1968er ist ein philosophischer: Kultur, Ästhetik und Interessen der 1968er bilden seinen Widerpart. Als ich 2016 in viel kleinerem Kontext über die Radikalisierung der Studentenbewegung in den Jahren 1967ff. zu forschen begann, erwartete ich, daraus würde das post scriptum eines kulturphilosophischen Buches werden mit dem Titel Performing Radicality: An Untold History of Pop Culture. Ganz am Schluss sollte ein Streiflicht auf die Gründer_innen der späteren RAF fallen. Ich hoffte, meine Protogonist_innen würden – sagenhaft, bilderbuchmäßig oder wenigstens in karikierender Weise – Helmuth Plessners Thesen über Radikalität aus dem Jahr 1924 als theorieversessen, moralisch- rigoros, lust- und lebensfeindlich bestätigen.1 In meiner Vorstellung tauchte ein Kapitel über die unfreiwillige Komik des revolutionären Ernstes auf: eines über das Tragikomisch-Werden von Theorien, die entkräftet werden, nicht durch stichhaltige Gegenargumente, sondern bei dem praktischen Versuch, den hehren Ideen kongruente Taten folgen zu lassen. All dies ließ sich mit etwas philosophischer Phantasie auch als Vergeltung der Ideengeschichte begreifen, besonderes als Rache für die Maßlosigkeiten der Politischen Theorien des 19. Jahrhunderts. Maßlos, weil diese die von Aristoteles eingeführte Theorie-Praxis-Lücke in ihrer stillen Produktivität geringschätzten. Schlimmer noch: Weil sie meinten, sie durch eine normative Identitätslogik ‘heilen’ zu müssen, indem sie sogenannte ‘Tathandlungen’, Aktionen und Revolutionen zu ihrem Credo erhoben – nur um hundert Jahre später an den Prätentionen eben dieses aktivistischen Theorietyps beim Praxistest zu Boden zu gehen. Wie um Rudi Dutschke in seiner Dissertation über Lenin aus dem Jahr 19742 zu widerlegen, ging es also darum, in einer Art ‘Salto rückwärts’ herausfinden, warum Marx auf die Idee verfallen konnte, Hegel vom Kopf auf die Füße stellen zu können. Michail Alexandrowitsch Bakunin und Ludwig Feuerbach kamen dabei in ihrer Vergeblichkeit und Widersprüchlichkeit in den Sinn: letzterer ein glühender Denker, der Revolutionäres schrieb, während seine Frau die Familie mit einer Porzellanmanufaktur über Wasser hielt; der erste ein antiautoritärer Anarchist aristokratischer Abstammung, der sein Leben lang vergeblich versuchte, eine Revolution anzuzetteln. Befreundet mit den Radikaldemokraten der verfassungsgebenden Paulskirche, außerdem in Kontakt mit Édouard Vaillant, der die Pariser Commune mitbegründete, blieb Feuerbach ein gegenüber der Aktion skeptischer Vordenker des Vormärz. Seine beißende Religionskritik und sein anthropologischer Materialismus inspirierten u.a. Richard Wagner, Friedrich Nietzsche, Sigmund Freud, Ernst Bloch, Martin Buber. Feuerbachs Schriften adelte Karl Marx selbst früh mit dem Diktum: Von Feuerbach datiert erst
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