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MAGISTERARBEIT Titel der Magisterarbeit „Formen und Funktionen der Inszenierung von Horror in Musikvideoclips“ Verfasser Bakk. Phil. Daniel Klug angestrebter akademischer Grad Magister der Philosophie (Mag. phil.) Wien, 2008 Studienkennzahl: 066 813 Studienrichtung: Soziologie Betreuer: Prof. Dr. Klaus Neumann-Braun Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 2. Musikfernsehen 4 2.1. MTV: Geschichte, Struktur, Programm 4 2.2. VIVA: Der Versuch einer Konkurrenz 6 2.3. Die Präsentation von Videoclips im Rahmen des Musikfernsehens 7 3. Musikvideoclips 8 3.1. Die Geschichte des Musikvideoclips 8 3.2. Definition(en) von Musikvideo(-clip) 9 3.3. Funktionen und Struktur von Musikvideoclips 10 3.3.1. Die Bildebene als Wechselwirkung zwischen Musikvideoclip, Film und Fernsehen 11 3.3.2. Die Tonebene in Unterscheidung zur Filmmusik 13 3.4. Kategorisierung von Musikvideoclips 14 3.4.1. Die drei grundlegenden Musikstile 15 3.4.2. Die vier Grundtypen des Musikvideoclips 16 3.4.3. Zusammenhänge von Musikstil und Cliptypen 18 4. Horror 19 4.1. Die Formen des Horrors 19 4.1.1. Die Phantastik als Grundlage des Horrors 19 4.1.2. Das Halbwesen als Grundlage des Horror 20 4.2. Der Horror im Film 22 4.2.1. Der klassische Horrorfilm 23 4.2.2. Der moderne Horrorfilm 24 4.3. Die Symbolik des Horrors 26 4.3.1. Themen und Motive 26 4.3.2. Gegenstände und Orte 27 4.4. Der Körper im Horror 29 4.5. Die Funktionen des Horrors 31 4.5.1. Angsterzeugung als Grundlage des Horrors 31 4.5.2. Spannungserzeugung im Horrorfilm 32 4.5.3. Die Darstellung von Gewalt im Horrorfilm 32 4.5.4. Normen, Werte und Moral im Horrorfilm 33 4.6. Mediale Gewalt(darstellungen) 35 5. Stand der Forschung 37 5.1. Gewalt in Musikvideoclips 37 5.2. Horror in Musikvideoclips 39 6. Musikvideoclipkorpus 41 6.1. Erstellung der Typologie 41 6.2. Beschreibung der erstellten Typologie 42 6.3. Typologie der visuellen Funktionen des Horrors 49 7. Analysemethode 52 7.1. Filmanalyse 52 7.1.1. Die Adaption des Grundmodell zur Analyse von Musikvideoclips 52 7.1.2. Handlungsanalyse 53 7.1.3. Figurenanalyse 54 7.1.4. Analyse der Bauformen 55 7.1.5. Analyse der Normen und Werte 56 7.2. Bild(er)- und Film/ Videointerpretation als struktural-hermeneutische Symbolanalyse 57 7.2.1. Grundlagen des Ansatzes 57 7.2.2. Vorgehensweise in der Symbolanalyse 58 7.2.3. Videoclipanalyse als Symbolanalyse 61 7.3. Deutungsmusteranalyse 62 7.3.1. Wissenssoziologische Grundlage 62 7.3.2. Der Deutungsmusteransatz 63 7.3.3. Das sequentielle Vorgehen bei der Analyse soziologischer Deutungsmuster 65 8. Analyse ausgewählter Musikvideoclips 68 8.1. Backstreet Boys – ‚Everybody (Backstreet’s Back)’ 68 8.1.1. Filmanalyse 69 8.1.2. Symbolanalyse 75 8.1.2.1. Das Zusammenspiel von Bild und Text in ‚Everybody (Backstreet’s Back)’ 83 8.1.2.2. Einordnung der Sequenz in den gesamten Videoclip 84 8.1.2.3. Die visuelle Funktion des Horrors in ‚Everybody (Backstreet’s Back)’ 89 8.1.3. Kultursoziologische Deutungsmusteranalyse 89 8.1.3.1. Einordnung in das Deutungsmuster Horror 89 8.1.3.2. ‚so everybody, everywhere, don’t be afraid, don’t have no fear...’: Der entdramatisierte Horror 91 8.1.4. Verortung im Musikvideoclipkorpus 97 8.2. Death in Vegas – ‚Aisha’ 100 8.2.1. Filmanalyse 100 8.2.2. Symbolanalyse 105 8.2.2.1. Zusammenspiel von Bild und Text in ‚Aisha’ 116 8.2.2.2. Einordnung der Sequenz in den gesamten Videoclip 118 8.2.2.3. Die visuelle Funktion des Horrors in ‚Aisha’ 121 8.2.3. Kultursoziologische Deutungsmusteranalyse 121 8.2.3.1. Einordnung des Videoclips in das Deutungsmuster Horror 121 8.2.3.2. ‚... and I think you ought to know, I’m a murderer’: der sexualisierte Horror 123 8.2.4. Einordnung in den Videoclipkorpus 127 9. Zusammenfassung und Fazit: Formen und Funktionen der Inszenierung von Horror in Musikvideoclips 130 10. Literaturverzeichnis 11. Abstract 12. Lebenslauf 13. Anhang 1. Einleitung Auf Zusammenhänge von Horror als literarischem und filmischem Genre und Rock- bzw. Popmusik trifft man nicht erst auf der Ebene der Visualisierung von Musik, symbolische und begriffliche Verwendungen von Horror und ihm verwandten Begriffen und Mythen finden sich bereits in Namen von Bands und deren Alben. Gruppen wie The Horrors oder Monstermagnet, die Alben ‚Monster’ von R.E.M. und ‚The Number of the Beast’ von Iron Maiden sind nur allgemeine Verwendungen des Horrors. Das Album ‚Demon Days’ der Gorillaz und Bandnamen wie The Ghost Frequency und Phantom Planet spielen mit Metaphern und Symbolen von Geistern und Dämonen, auch Hexen, Vampire und Zombies lassen sich finden. So z.B. in den Bandnamen Lake of Dracula und White Zombie oder den Albumtiteln ‚The Witching Hour’ von Ladytron, ‚Stoner Witch’ der Melvins und ‚Zombi’ der Band Kante1. Dergleichen existieren Verwendungen moderner Horrorsymbole in Bandnamen wie The Killers, The Kills und dem Rapper Anybody Killa. Visualisierung von Horror als eine Form des Beiwerks zur Musik, wird oftmals stereotyp mit bestimmten Musikstilen in Verbindung gebracht. Fakt ist, dass ganze subkulturelle Musikstile existieren, die sich dem Horror in Form eines Images verschrieben haben, allgemein ist die Verwendung von Horrormythen und –symbolen auf der Bildebene von Musikvideoclips jedoch so vielfältig, dass sie keinem bestimmten Musikstil zugeordnet werden kann. Des Weiteren müssen KünstlerInnen und Bands auf Grund einer begrifflichen Verwendung von Horror nicht zwangsweise auch in ihrem Image oder in den Themen und Aussagen ihrer Songs dem Horror nahe stehen. Bei Albumtiteln, die Horrorbegriffe beinhalten, muss es sich auch nicht um Konzeptalben zum Thema Horror handeln, wie es beispielsweise bei dem Album ‚Ein kleines bisschen Horrorshow’ von Die Toten Hosen der Fall ist. Ebenso lassen sich auch Songs wie z.B. ‚Hammer Horror’ von Kate Bush, ‚Zombie’ von The Cranberries, ‚Monsters’ der Gruppe Something For Kate oder ‚The Horror’ von RJD2 finden, die Horrorbegriffe nur im Titel oder als horrorfremdes Schlagwort im Text nutzen. Für die Verwendung von Horrormythen und Horrorsymbolen auf der Bildebene von Musikvideoclips gelten ähnliche Voraussetzungen. Beinhaltet der Songtext oder auch nur der Titel eines Songs manifeste oder latente Horrorsymbole, so bedingt dies 1 vgl. http://www.indiepedia.de/index.php/Horror 1 noch nicht deren Visualisierung im Videoclip. Viel wesentlicher und interessanter ist aber, dass Musikvideos in umgekehrter Weise Horror visualisieren ohne dass der Song oder die InterpretInnen direkten Anlass dazu geben würden. Da somit für die Visualisierung von Horror auf der Bildebene des Musikvideos keine grundlegende Orientierung an Musik, Text oder Image gegeben ist, ist die Frage der vorliegenden Arbeit, welche Funktion die Inszenierung von Horror in Musikvideoclips verfolgt und welche Form der Horror dabei annimmt. Aus einer wissenssoziologischen Perspektive heraus stellt sich zu dem die Frage, auf welche kulturellen Wissensgrundlagen und Objektivationen die Visualisierung von Horrormythen in dem populärkulturellen Medium Musikvideo zurückgreift. Wie in den theoretischen Ausführungen dieser Arbeit aufgezeigt wird, besitzt das Musikvideo eine inhaltliche und strukturelle Spezifik, die wesentlichen Einfluss auf die thematischen Verwendungen auf der Bildebene nimmt. Die Erzählung und die Symbolik des Horrors müssen den vorgegebenen Strukturen des Videoclips untergeordnet werden, gleichzeitig aber noch in irgendeiner Form ihre Wirkung erzielen. Das Verständnis der Verwendung von Horror in einem populärkulturellen Medium wie Musikvideos gründet sich dabei nicht nur auf das Verständnis visueller Symbole, sondern auch auf die begriffliche Verwendung im Alltag, in der verschiedene Dinge und Ereignisse in sozialen und kulturellen Bereichen als Horror empfunden werden können. So hebt sich der Horror innerhalb jener alltäglichen Begebenheiten ab, da er Dinge bezeichnet, die außerhalb des für möglich gehaltenen liegen, aber trotzdem eintreten. Dabei deutet der Horror jedoch nur innerhalb des Vorstellbaren an, was er eigentlich ist, nämlich das Unvorstellbare. In der Populärkultur kann der Horror nicht ohne Weiteres seine schreckliche, gruselige und ekelerregende Funktion ausüben, da sein formales Erscheinungsbild als Unterhaltungsaspekt überwiegt. Er muss einem relativ einheitlichen ästhetischen Schema folgen, über das er in die Populärkultur Eingang finden kann. Durch eine abgeschwächte Form, die nicht auf den unvorstellbaren Schrecken des Horrors verweist, kann dieser im Zusammenhang mit populärkulturellen Produkten verwendet werden. Für das mediale Format des Musikvideoclips kann ein ähnliches Zusammenspiel der vorgegebenen Strukturen mit dem inhaltlichen Fokus Horror angenommen werden. Welche Formen und Funktionen der Horror in der 2 Inszenierung im Musikvideoclip annehmen, beibehalten oder auch erzeugen kann, soll in der vorliegenden Arbeit beispielhaft erläutert werden. Zunächst wird im Theoriekapitel die Entstehung des Musikvideoclips im Rahmen des Musikfernsehens dargestellt und die Bedingungen dieses medialen Zusammenwirkens erläutert. Auf dieser Grundlage werden die strukturellen Eigenschaften des Musikvideos und die Möglichkeiten der Kategorisierungen in bezug auf ihre Inszenierung im Musikfernsehen aufgezeigt. Im Anschluss daran stellt das Kategorisierungsmodell von Altrogge die theoretische Grundlage dieser Arbeit dar. Als nächstes wird auf den Horror als Bestandteil der Phantastik eingegangen und ein Überblick über seine filmischen Ausprägungen gegeben, bevor mit der Beschreibung der wichtigsten Horrorsymbole und –mythen die theoretische Grundlage für die spätere Analyse gelegt wird.