Stadt

Landkreis Wittmund

Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5

“ Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

mit örtlichen Bauvorschriften gemäß § 84 Abs. 3 NBauO

im Verfahren gemäß § 13b BauGB

Begründung

Vorentwurf Juni 2020

Escherweg 1 Telefon 0441/97 174 - 0 Gesellschaft 26121 Oldenburg Telefax 0441/97 174 -73 für räumliche Postfach 3867 Email [email protected] Planung und 26028 Oldenburg Internet www.nwp-ol.de Forschung Inhalt Stadt Wittmund Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

Inhaltsverzeichnis

Ziele, Zwecke, Inhalte und wesentliche Auswirkungen der Planung ...... 1

1. Einleitung ...... 1 1.1 Planungsanlass ...... 1 1.2 Rechtsgrundlagen ...... 1 1.3 Geltungsbereich des Bebauungsplanes ...... 1 1.4 Beschreibung des Plangebietes ...... 1 1.5 Planungsrahmenbedingungen ...... 1

2. Ziele und Zwecke der Planung ...... 3

3. Wesentliche Auswirkungen der Planung: Grundlagen und Ergebnisse der Abwägung ...... 4 3.1 Relevante Abwägungsbelange ...... 4 3.1.1 Raumordnerische Belange ...... 4 3.1.2 Bodenschutzklausel und Umwidmungssperrklausel ...... 4 3.1.3 Verkehrliche Belange ...... 5 3.1.4 Belange der Ver- und Entsorgung ...... 6 3.1.5 Belange der Wasserwirtschaft ...... 6 3.1.6 Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse / Belange des Immissionsschutzes ...... 6 3.1.7 Belange von Natur und Landschaft, Eingriffsregelung, Artenschutz ...... 7 3.1.8 Belange der Landwirtschaft ...... 7 3.1.9 Klimaschutz ...... 7 3.2 Ergebnisse der Beteiligungsverfahren ...... 8

4. Inhalte des Bebauungsplanes ...... 8 4.1 Art der baulichen Nutzung ...... 8 4.2 Maß der baulichen Nutzung ...... 8 4.3 Bauweise / Baugrenzen / überbaubare Grundstücksfläche ...... 9 4.4 Höchstzulässige Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden ...... 9 4.5 Verkehrsflächen ...... 9 4.6 Grünordnerische Maßnahmen ...... 10 4.7 Örtliche Bauvorschriften ...... 10 4.8 Hinweise ...... 11

5. Ergänzende Angaben ...... 13 5.1 Städtebauliche Übersichtsdaten ...... 13 5.2 Daten zum Verfahrensablauf ...... 13

Anhang 1: 30. Berichtigung des Flächennutzungsplanes ...... 14

Anhang 2: Städtebauliches Konzept, unmaßstäblich ...... 15

Stadt Wittmund 1 Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

Ziele, Zwecke, Inhalte und wesentliche Auswirkungen der Planung

1. Einleitung

1.1 Planungsanlass

Die Stadt Wittmund hat die Absicht, durch die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 6.1.1/B 5 „Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“ die planungsrechtlichen Voraussetzungen für ein Wohngebiet am westlichen Siedlungsrand des Ortsteiles Asel zu schaffen.

1.2 Rechtsgrundlagen

Rechtliche Grundlagen des Bebauungsplanes Nr. 6.1.1/B 5 „Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“ sind das Baugesetzbuch (BauGB), die Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung – BauNVO), die Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung – PlanZV), die Nie- dersächsische Bauordnung (NBauO) und das Niedersächsische Kommunalverfassungsge- setz (NKomVG) sowie das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) jeweils in der geltenden Fassung.

1.3 Geltungsbereich des Bebauungsplanes

Das Plangebiet liegt östlich der Stadt Wittmund im Ortsteil Asel. Der Geltungsbereich der vor- liegenden Neuaufstellung des Bauungsplanes Nr. 6.1.1/B 5 „Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“ umfasst eine Fläche von ca. 1,2 ha. Die genaue Lage des Geltungsbereiches sowie der entsprechenden Flurstücke sind aus der Planzeichnung ersichtlich.

1.4 Beschreibung des Plangebietes

Das Plangebiet befindet sich im Westen des Ortes Asel westlich der Straße „Zur Harlebucht“, die die verkehrliche Anbindung des Gebietes sichert. Die Gesamtfläche des Plangebietes be- trägt 11.592 m². Das Gebiet ist geprägt durch landwirtschaftliche Nutzung und wird derzeit ackerbaulich genutzt. Im Norden und Westen wird das Plangebiet durch umliegende Acker- und Grünflächen sowie Grabenstrukturen begrenzt. Im Osten und Süden grenzen Wohngebiete mit aufgelockerter Siedlungsstruktur aus Einfamilienhäusern an.

1.5 Planungsrahmenbedingungen

❑ Landes-Raumordnungsprogramm Das 2017 in Kraft getretene Niedersächsische Landesraumordnungsprogramm legt die Ziele der Raumordnung und Landesplanung fest, die der Erfüllung den in § 1 des Nds. Gesetzes der Raumordnung und Landesplanung gestellten Aufgaben und der Verwirklichung der Stadt Wittmund 2 Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

Grundsätze des § 2 des Raumordnungsgesetzes des Bundes dienen. Auf der Ebene der Re- gionalen Raumordnung werden diese Vorgaben weiter konkretisiert.

❑ Regionales Raumordnungsprogramm Der Landkreis Wittmund hat 2015 seine allgemeinen Planungsabsichten gemäß § 3 Abs. 1 des Niedersächsischen Raumordnungsgesetzes bekanntgemacht und das Verfahren zur Neu- aufstellung des Regionalen Raumordnungsprogrammes eingeleitet. Bis zum Inkrafttreten des neuen Regionalen Raumordnungsprogrammes behält das RROP 2006 für die Dauer der Neu- aufstellung seine Gültigkeit. Somit verlängern sich die bestehenden raumordnerischen Ziele, sodass eine raumordnerische Steuerung sichergestellt ist. Im Regionalen Raumordnungsprogramm 2006 des Landkreises Wittmund ist die Stadt Witt- mund als Mittelzentrum dargestellt. Dieses ist zugleich Standort mit den Schwerpunktaufgaben Sicherung und Entwicklung von Wohn- und Arbeitsstätten sowie der Entwicklungsaufgabe Er- holung. Das Plangebiet ist dem ländlichen Raum zuzuordnen und befindet sich in einem Vor- sorgegebiet für die Landwirtschaft aufgrund des hohen, natürlichen, standortgebundenen landwirtschaftlichen Ertragspotentials.

Geltungsbereich des Bebauungsplanes

Abb. 1: Auszug aus dem RROP Landkreis Wittmund

Das RROP 2006 gibt vor, dass das Mittelzentrum Wittmund im Rahmen seiner zentralörtlichen Bedeutung für die Bereiche Industrie, Gewerbe, Handwerk, Handel und Dienstleistung die Vo- raussetzungen für eine positive Entwicklung zu schaffen hat. Eine wesentliche Grundvoraus- setzung dafür ist die Stärkung des Standortes durch eine positive Bevölkerungsentwicklung, gleiches gilt für die Schaffung von Arbeitsplätzen. Insofern ist die Zuweisung der Schwerpunkt- aufgaben erforderlich, um das Mittelzentrum Wittmund zu stärken, damit es seiner zentralört- lichen Aufgabe gerecht werden kann und gegenüber den benachbarten Mittelzentren Aurich und Jever konkurrenzfähig bleibt. Die Festlegung schließt eine über Bauleitplanung abgesi- cherte städtebauliche Entwicklung in den Gemeinden bezüglich Wohn- und Arbeitsstätten nicht aus, der Schwerpunkt dieser Aufgaben soll jedoch von dem Mittelzentrum Wittmund wahrgenommen werden. Die Siedlungsentwicklung ist somit vorrangig auf die zentralörtlichen Stadt Wittmund 3 Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

Bereiche zu konzentrieren. Die Stadt Wittmund spricht dem Ortsteil Asel im Zuge der Eigen- entwicklung die Ausweisung weiterer Wohnbauflächen zu.

❑ Flächennutzungsplan Gemäß § 8 Abs. 2 BauGB müssen die Bebauungspläne aus dem vorbereitenden Bauleitplan entwickelt werden. Im rechtswirksamen Flächennutzungsplan der Stadt Wittmund sind die Flä- chen des Plangebietes als Flächen für die Landwirtschaft mit keiner weiteren Darstellung be- legt. Östlich des Geltungsbereiches sind gemischte Bauflächen dargestellt. Mit den derzeitigen Darstellungen kann der Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 „Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“ nicht aus den Darstellungen des Flächennutzungsplanes entwickelt werden. Die Darstellung einer Außenbereichsfläche wird demzufolge auf dem Wege der 30. Berichtigung des Flächennutzungsplans gemäß § 13b BauGB i.V.m. § 13a Abs. 2 Nr. 2 BauGB an die geänderten städtebaulichen Zielsetzungen in eine Wohnbaufläche angepasst.

❑ Bebauungspläne Für den Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 6.1.1/B 5 „Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“ liegen keine verbindlichen Bauleitplanungen vor, das Plangebiet befindet sich im unbeplanten Außenbereich mit landwirtschaftlichen Flächen.

2. Ziele und Zwecke der Planung

Entsprechend ihrer raumordnerischen Vorgabe zur Sicherung von Wohngrundstücken ist die Stadt Wittmund bestrebt, neue Wohngebiete ausweisen. Zur Umsetzung der Planung wird der Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 „Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“ aufgestellt, um die Aus- weisung eines Allgemeinen Wohngebietes zu ermöglichen. Die weiteren baulichen Festset- zungen beschränken sich auf ein Minimum, um eine flexible Nutzung der Flächen zu ermögli- chen. Es wird daher ein Allgemeines Wohngebiet mit großzügigen Bauteppichen ausgewie- sen. Im Osten wird zur Sammlung des anfallenden Oberflächenwassers die Anlage eines Re- genrückhaltebeckens vorgesehen. Die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 6.1.1/B 5 „Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“ erfolgt als Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren gemäß § 13b BauGB i.V.m. § 13a Abs. 2 Nr. 2 BauGB, da die zulässige bebaubare Grundfläche im Planbereich mit 4.820,25 m² unter dem festgelegten Schwellenwert von 10.000 m² liegt.

Allgemeines Wohngebiet WA 10.035 m² x GRZ 0,35 = 3.512,25 m²

= 3.512,25 m²

Das Plangebiet umfasst eine Größe von 11.420 m². Die derzeitigen Darstellungen landwirt- schaftlicher Flächen im Flächennutzungsplan der Stadt Wittmund sind entsprechend abzuän- dern. Der Flächennutzungsplan wird im Zuge der 30. Berichtigung im Parallelverfahren gemäß § 8 Abs. 3 BauGB angepasst. Das Anknüpfen an den bestehenden Siedlungsbereich unter- streicht die Zugehörigkeit des neuen Wohngebietes zum Siedlungsgebiet von Asel und bildet Stadt Wittmund 4 Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

eine städtebaulich verträgliche Verbindung mit der vorhandenen Bebauung. Zudem erfolgt keine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b BauGB genannten Schutzgüter. Das Vorhaben löst auch keine Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung oder nach Landesrecht aus. Inso- fern ist ein beschleunigtes Verfahren zulässig.

3. Wesentliche Auswirkungen der Planung: Grundlagen und Ergebnisse der Abwägung

3.1 Relevante Abwägungsbelange

Gemäß § 1 Abs. 7 BauGB sind bei der Aufstellung, Änderung, Ergänzung und Aufhebung von Bebauungsplänen die öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander gerecht abzuwägen.

3.1.1 Raumordnerische Belange Für die Ortslage Asel werden keine spezifischen textlichen Aussagen im LROP und im RROP getroffen. Jedoch sind im Sinne des LROP 2017 die Steigerung des wirtschaftlichen Wachs- tums, die bevorzugte Entwicklung im Inneren vor der Außenentwicklung sowie die Entwicklung von Wohn- und Arbeitsstätten an Zentralen Orten (Ober-, Mittel-, Grundzentren) als Grund- sätze zu berücksichtigen. Zudem gibt das LROP vor, dass zur Wahrung gleichwertiger Le- bensverhältnisse in allen Teilbereichen eine ausgeglichene Versorgungsstruktur, vorliegend insbesondere der Daseinsvorsorge, angestrebt werden soll. Die Siedlungslage von Asel ist umgeben von landwirtschaftlichen Flächen. Zum größtmögli- chen Schutz des vorhandenen Naturraumes strebt die Stadt Wittmund eine Arrondierung be- reits bestehender Wohnbaulandflächen an. Mit der Ausweisung neuer Wohnbauflächen kommt die Stadt ihrer Versorgungspflicht gegenüber der Bevölkerung hinsichtlich der Siche- rung und Bereitstellung von Wohnstätten nach. Durch die Sicherung der baulichen Eigenent- wicklung eines bestehenden, gut erschlossenen Wohnstandortes in der Stadt Wittmund, ent- spricht diese Planung den Zielen der Raumordnung und Landesplanung.

3.1.2 Bodenschutzklausel und Umwidmungssperrklausel Nach § 1a Abs. 2 S. 3 BauGB sind die Bodenschutzklausel und die Umwidmungssperrklausel in der Abwägung nach § 1 Abs. 7 BauGB zu berücksichtigen. Das BauGB enthält in § 1a Abs. 2 Regelungen zur Reduzierung des Freiflächenverbrauchs. Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichtes kommt ihnen kein Vorrang vor anderen Belangen zu, sie sind aber in der Abwägung zu berücksichtigen, wobei ein Zurückstellen der in § 1a Abs. 2 S. 1 und 2 BauGB genannten Belange einer besonderen Rechtfertigung bedarf. Faktisch ist der Belang der Reduzierung des Freiflächenverbrauchs damit in den Rang einer Abwägungsdirektive ge- hoben worden. § 1a Abs. 2 S. 1 und 2 BauGB enthält kein Verbot der Bauleitplanung auf Freiflächen, jedoch ist die Gemeinde verpflichtet, die Notwendigkeit der Umwandlung Stadt Wittmund 5 Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

landwirtschaftlicher Flächen zu begründen. Dabei sollen Möglichkeiten der Innenentwicklung zugrunde gelegt werden. Dies soll im Wesentlichen über zwei Regelungsmechanismen erfolgen: • Nach § 1a Abs. 2 S. 1 BauGB soll mit Grund und Boden sparsam umgegangen werden (Bodenschutzklausel). • § 1a Abs. 2 S. 2 BauGB bestimmt, dass landwirtschaftlich, als Wald oder für Wohn- zwecke genutzte Flächen nur im notwendigen Umfang umgenutzt werden sollen (Um- widmungssperrklausel). Der Bedarf nach neuen Wohnnutzungen ist im Gemeindegebiet gegeben. Im Zuge des demo- grafischen Wandels, der damit einhergehenden steigenden Haushaltsanzahl, einer stetig stei- genden Wohnfläche pro Kopf sowie einem zunehmenden Anteil älterer Bevölkerungsgruppen, kann davon ausgegangen werden, dass Wohnraum auch in den nächsten Jahren in der Stadt Wittmund nachgefragt wird. Die Darstellungen des Flächennutzungsplanes der Stadt Wittmund zeigen in der Umgebung des Plangebietes bereits Wohnbauflächen auf. Somit war bereits zum Zeitpunkt der Aufstel- lung des Flächennutzungsplanes eine Zielplanung für die Wohnbauentwicklung gegeben. Al- ternative Flächen stehen kurzfristig im Ort für Wohnbebauungen nicht zur Verfügung. Insofern ist es aus Sicht der Stadt Wittmund gerechtfertigt, den Belang der Schaffung von Wohnbau- flächen auf bisherigen Grünflächen höher zu gewichten, als den Belang zur Reduzierung des Freiflächenverbrauchs, der im Ergebnis einen Verzicht auf eine weitere wohnbauliche Entwick- lung des Wittmunder Ortsteils Asel an dieser Stelle bedeuten würde.

3.1.3 Verkehrliche Belange Erschließung Die verkehrliche Erschließung des Plangebietes erfolgt aus östlicher Richtung über die Straße „Zur Harlebucht“. Die Straße verläuft im Plangebiet in Ost-West Richtung, von welcher Stich- straßen zur Erschließung der südlichen und nördlichen Grundstücke abzweigen. Das Plange- biet ist über die Straße „Zur Harlebucht“ an das örtliche und überörtliche Straßennetz ange- bunden. Über die „Horster Straße“ kann die B 210 (Verbindung Wittmund – Jever) erreicht werden. Durch die Festsetzungen des Bebauungsplanes ergeben sich keine wesentlichen Än- derungen, welche eine relevante Zunahme des Verkehrs erwarten ließen. Es handelt sich um eine überschaubare Zahl von Grundstücken und damit Zu- und Abgangsverkehren, wobei eine Verkehrsveränderung allenfalls in der morgendlichen Spitzenstunde erwähnenswert ist. ÖPNV Die nächstgelegene Bushaltestelle „Asel (Wittmund) B 210“ befindet sich nordöstlich des Plan- gebiets in ca. 530 m Entfernung und ist fußläufig erreichbar. Diese wird von den Linien 420 (Jever – Wittmund), 480 (Aurich – Wittmund – Jever) und der Linie 313 (Jever – Wittmund – Esens) bedient. Letztere fährt zudem die Haltestelle „Asel (Wittmund) Ort“ an.

Stadt Wittmund 6 Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

3.1.4 Belange der Ver- und Entsorgung

➢ Schmutzwasser

Das Plangebiet wird an die in der Umgebung vorhandenen Ver- und Entsorgungsanlagen an- geschlossen. Eine Detailprüfung wird derzeit von der Stadt Wittmund durchgeführt. Die kon- krete Umsetzung wird im Rahmen der Erschließungsplanung festgelegt. Letztlich soll das Ab- wasser in ein zentrales Pumpwerk geleitet werden und von dort über bestehende Leitungen in die zentrale Kläranlage Wittmund geleitet werden.

3.1.5 Belange der Wasserwirtschaft Wird im weiteren Verfahren ergänzt. Es wird im Vorverfahren von den Trägern öffentlicher Belange eine Stellungnahme erbeten.

❑ Oberflächenentwässerung Das anfallende Oberflächenwasser ist, sofern es die Bodenverhältnisse ermöglichen, auf den entsprechenden Grundstücken zur Versickerung zu bringen. Hierzu fehlt aber bisher ein ent- sprechender Nachweis. Sollte eine Versickerung nicht möglich sein, sowohl aus Gründen der Bodenverhältnisse als auch aufgrund des Grundwasserstandes, wird eine Kanalleitung mit nachgeschalteten Regenrückhaltungssystem erforderlich. Für dieses Erfordernis wurden im Plan zwar Freihalteflächen eingetragen, es bedarf hier allerdings eines umfassenden hydrau- lischen Nachweises. Es kann daher sein, dass durchaus größere Flächen für die Regenrück- haltung im Gebiet erforderlich werden oder aber auch bestehende Grabensysteme zur Mitnut- zung herangezogen werden müssen. Eine Konkretisierung soll erst dann erfolgen, wenn sich die Fachbehörden im Verfahren zur Thematik geäußert haben.

3.1.6 Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse / Belange des Immis- sionsschutzes Die Umgebung des Plangebietes ist überwiegend durch Wohnbebauung und landwirtschaftli- che Acker- und Grünflächen geprägt. Die Erschließung des Plangebietes erfolgt über die Straße „Zur Harlebucht“ mit einer anliegergemäßen Verkehrsbelastung. Verkehrslärm Die nördlich verlaufende Ortsdurchfahrt B 210 ist über 350 m entfernt. Negative Auswirkungen durch Verkehrslärm sind im Plangebiet nicht zu erwarten. Gewerbelärm Schalltechnische Auswirkungen durch umliegende Gewerbebetriebe sind nicht zu erwarten. Geruchsimmissionen Eine geruchstechnische Beeinträchtigung des Plangebietes ist nicht anzunehmen. Die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse werden gewahrt.

Stadt Wittmund 7 Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

3.1.7 Belange von Natur und Landschaft, Eingriffsregelung, Artenschutz Wird zum Entwurf ergänzt. Es wird davon ausgegangen, dass auf Grundlage der bestehenden Nutzung und der vorgetroffenen Biotoptypen keine besonderen artenschutzrechtlichen Betrof- fenheiten bestehen. Es wird davon ausgegangen, dass die entsprechenden Fachbehörden im Vorentwurfsverfahren Hinweise geben.

3.1.8 Belange der Landwirtschaft Das Plangebiet und seine Umgebungsbereiche werden landwirtschaftlich genutzt und prägen mit ihren Flächen sowie begleitenden Strukturen (Hecken und Gräben) die Kulturlandschaft. Durch die Planung gehen landwirtschaftliche Nutzflächen verloren und die zusammenhän- gende Bewirtschaftungseinheit wird verkleinert. Es handelt sich um Flächen im unbeplanten Außenbereich, die jedoch unmittelbar an den be- stehenden Siedlungsbereich angrenzen. Die Abgabe der Flächen basiert auf Freiwilligkeit, wodurch wirtschaftliche Auswirkungen minimiert bzw. vermieden werden. Die Stadt Wittmund räumt der gemeindlichen Entwicklung eine höhere Bedeutung gegenüber den Belangen und Bedarfen der Landwirtschaft ein.

3.1.9 Klimaschutz Am 30.07.2011 ist das Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes bei der Entwicklung in den Städten und Gemeinden in Kraft getreten. Gemäß § 1 Abs. 5 Satz 2 BauGB sollen die Bau- leitpläne dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern, die natürlichen Lebens- grundlagen zu schützen und zu entwickeln sowie den Klimaschutz und die Klimaanpassung, insbesondere auch in der Stadtentwicklung, zu fördern sowie die städtebauliche Gestalt und das Orts- und Landschaftsbild baukulturell zu erhalten und zu entwickeln. Gemäß § 1a Abs. 5 BauGB soll den Erfordernissen des Klimaschutzes sowohl durch Maßnahmen, die dem Klima- wandel entgegenwirken, als auch durch solche, die der Anpassung an den Klimawandel die- nen, Rechnung getragen werden. Der Grundsatz nach Satz 1 ist in der Abwägung nach § 1 Abs. 7 BauGB zu berücksichtigen. Die Neuaufstellung des Bebauungsplanes. Nr. 6.1.1/B 5 „Südwestlich der Straße Zur Harle- bucht“ erfolgt unter Beachtung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung und knüpft an bestehende Siedlungsstrukturen an. Außenbereichsflächen werden lediglich in geringem Um- fang in Anspruch genommen. Durch die Ausweisung des Allgemeinen Wohngebietes im Sied- lungszusammenhang sowie an einem verkehrsgünstig gelegenen Standort, wird an die Straße „Zur Harlebucht“ angeknüpft und das Plangebiet mit den zentral gelegenen Funktionen der Daseinsvorsorge verbunden. Aufgrund der geringen Distanz sind diese auf kurzen Wegen und somit klimafreundlich erreichbar. Die Festsetzungen des Bebauungsplanes widersprechen den Grundsätzen des Klimaschutzes nicht. Ein positiver Beitrag zu einer ausgeglichenen CO2- Bilanz wird durch die Steuerung der Versiegelung anhand der Grundflächenzahl erreicht. Bei der Errichtung der Gebäude können Belange des Klimaschutzes, z.B. hinsichtlich der verwen- deten Baustoffe oder einer energiesparenden Bauweise berücksichtigt werden. Diese Ansätze sowie die Umsetzung weiterer klimafreundlicher Maßnahmen, z.B. die Begrünung von Dä- chern oder das Anbringen von Anlagen zur Energiegewinnung aus erneuerbaren Rohstoffen, obliegt der jeweiligen Bauumsetzung. Stadt Wittmund 8 Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

3.2 Ergebnisse der Beteiligungsverfahren

Aufgrund des gewählten Planverfahrens nach § 13b BauGB könnte von der frühzeitigen Un- terrichtung und Erörterung gemäß § 3 Abs. 1 und § 4 Abs. 1 BauGB abgesehen werden. Die Stadt Wittmund wird die Öffentlichkeit dennoch gemäß § 3 Abs. 1 BauGB frühzeitig über die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung sowie über die voraussichtlichen Auswirkungen der Planung unterrichten. Gemäß § 4 Abs. 1 BauGB werden die Behörden und sonstigen Trä- ger öffentlicher Belange, deren Aufgabenbereich durch die Planung berührt werden, über die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung und die voraussichtlichen Auswirkungen der Pla- nung frühzeitig unterrichtet und zur Äußerung, auch im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung nach § 4 Abs. 1 BauGB i.V.m. § 2 Abs. 4 BauGB, aufgefordert. Nach Auswertung der Stellungnahmen erfolgt gemäß § 3 Abs. 2 BauGB eine öffentliche Aus- legung der Pläne mit den wesentlichen bereits vorliegenden umweltbezogenen Stellungnah- men. Die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange werden gemäß § 4 Abs. 2 BauGB erneut benachrichtigt und um eine Stellungnahme gebeten. Die Ergebnisse der Abwägungsprozesse werden im weiteren Verfahren ergänzt.

4. Inhalte des Bebauungsplanes

4.1 Art der baulichen Nutzung

Unter Berücksichtigung der formulierten städtebauliche Ziele werden für das Plangebiet ge- mäß § 4 BauNVO Allgemeine Wohngebiete (WA) ausgewiesen. Diese dienen vorwiegend dem Wohnen. Zur Wahrung des Gebietscharakters wird gemäß § 1 Abs. 6 BauNVO festgesetzt, dass die in Allgemeinen Wohngebieten ausnahmsweise zulässigen Nutzungen gemäß § 4 Abs. 3 Nr. 1, 4, 5 BauNVO nicht Bestandteil des Bebauungsplanes werden: • Betriebe des Beherbergungsgewerbes § 4 Abs. 3 Nr. 1 BauNVO • Gartenbaubetriebe § 4 Abs. 3 Nr. 4 BauNVO • Tankstellen § 4 Abs. 3 Nr. 5 BauNVO Aufgrund ihres Flächenbedarfs sowie der mit der Nutzung einhergehenden, umfangreichen Kfz-Bewegungen, Geruchsimmissionen und des möglichen Betriebes auch in den Abend- und Nachtstunden wären die vorgenannten Nutzungen mit der geplanten Wohnnutzung nicht ver- träglich.

4.2 Maß der baulichen Nutzung

Zur Sicherung einer kleingliedrigen Bebauungsstruktur wird gemäß § 17 Abs. 1 BauNVO eine Grundflächenzahl von 0,35 festgesetzt. In den Allgemeinen Wohngebieten (WA) sind Ge- bäude mit einem Vollgeschoss zulässig. Stadt Wittmund 9 Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

Die maximale Firsthöhe beträgt 9,5 m und wird festgesetzt, um eine einheitliche Bauhöhe im Gebiet zu erreichen und somit eine gebietstypische Eingliederung der Baukörper zu gewähr- leisten. Bauliche Anlagen der Hauptbaukörper dürfen die in der Planzeichnung eingetragenen First- und Traufhöhen nicht überschreiten. Als Bezugspunkt für die oberirdischen baulichen Anlagen gilt die Oberkante der dem Baugrundstück am nächstgelegenen öffentlichen Erschlie- ßungsstraßen in fertig ausgebautem Zustand (Zur Harlebucht). Maßgeblich sind der oberste Punkt des Gebäudes (First) sowie die Straßenoberkante mittig vor dem jeweiligen Gebäude. Dies gilt nicht für Anlagen zur Nutzung von erneuerbaren Energien an und auf den Gebäuden. Die Firsthöhe bezeichnet den höchsten Punkt des Daches.

4.3 Bauweise / Baugrenzen / überbaubare Grundstücksfläche

Es gilt gemäß § 22 Abs. 4 BauNVO die abweichende Bauweise mit maximalen Gebäudelän- gen von 16,0 m. Dies steuert die maximale Ausdehnung der Baukörper. In Anlehnung an die Siedlungsstrukturen in der Umgebung sind im Allgemeinen Wohngebiet gem. § 22 Abs. 2 Satz 3 BauNVO nur Einzel- und Doppelhäuser zulässig. Der Abstand der Baugrenzen wird mit 3 m festgesetzt. Im gesamten Plangebiet ist die Errich- tung von Garagen und Carports gemäß § 12 BauNVO sowie Nebenanlagen gemäß § 14 BauNVO in den nicht überbaubaren Flächen unzulässig. Nicht überdachte Stellplatzflächen bleiben hiervon unberührt. Die Stadt Wittmund missbilligt aus ökologischen Gründen die Entstehung von stark versiegel- ten Grundstücksflächen in Form von Schotter- und Steingärten. Gerade in Allgemeinen Wohn- gebieten kommt den unversiegelten Gartenflächen eine hohe Funktion für das Kleinklima, für die Versickerungsfähigkeit und auch für Arten- und Lebensgemeinschaften zu. Auf die umfas- senden Informationsmaterialien der einschlägigen Naturschutzverbände zum Thema wird ver- wiesen. Es wird darauf hingewiesen, dass Schottergärten aufgrund des hohen Befestigungs- grades im Rahmen der Regenentwässerungsgebühren als versiegelte Fläche gewertet wer- den. Generell wird auch auf Grundlage des Klimawandels und auch des bekannten Artenster- bens von Insekten empfohlen, eine möglichst nachhaltige und naturnahe Gartengestaltung vorzunehmen. Zur Sicherung dieses Anliegens wurde ein Hinweis in die Planuterlagen aufge- nommen (s. Hinweis Nr. 6).

4.4 Höchstzulässige Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden

Die höchstzulässige Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden wird gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 6 BauGB in den Allgemeinen Wohngebieten auf maximal zwei Wohneinheiten je Wohngebäude begrenzt, um zu kleinteilige Wohnungsstrukturen zu vermeiden und mögliche Verkehrsbelas- tungen durch Anliegerverkehre zu begrenzen. Dabei wird ein Doppelhaus mit je zwei Doppel- haushälften als ein Gebäude definiert.

4.5 Verkehrsflächen

Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 6.1.1/B 5 „Südwestlich der Straße Zur Harle- bucht“ werden öffentliche Straßenverkehrsflächen gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB Stadt Wittmund 10 Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

festgesetzt. Die Haupterschließungsstraße des Gebietes verbindet die Straße „Zur Harle- bucht“ mit den innergebietlichen Straßenzügen. Die Straßenverkehrsfläche wird mit Breiten von 7 m festgesetzt. Zur Erschließung der zentral gelegenen Grundstücke wird ein Wende- hammer mit einem Durchmesser von 19 m angelegt, um eine anwohner- und verkehrsge- rechte Erschließung des Gebietes sicher zu stellen. Ein Wendekreis von bis zu 23 m wäre planerisch ebenfalls möglich. Die randlich gelegenen Grundstücke werden über kleinere Stich- straßen mit Breiten von 4,0 m erreicht.

4.6 Grünordnerische Maßnahmen

Regenrückhaltebecken Am östlichen Rand des Plangebietes wird eine öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestim- mung „Regenrückhaltebecken“ festgesetzt, innerhalb derer die Anlage eines Regenrückhalte- beckens nach Maßgabe eines Entwässerungskonzeptes zulässig ist. Das mit der Umsetzung der Planung verbundene zusätzlich anfallende Oberflächenwasser kann dort zurückgehalten werden. Straßenbäume Innerhalb der Verkehrsflächen sind straßenbegleitend in einem Abstand von ca. 40 m stand- ortgerechte Laubbäume zu pflanzen. Ausfälle sind zu ersetzen. Für Bäume ist eine Mindest- qualität als Hochstamm, 16-18 cm Stammumfang, 3 x v, zu verwenden. Für eine Untersaat ist eine zertifizierte Rasensaatgutmischung zu verwenden.

Liquidamber styraciflua Amberbaum

Pyrus calleryana ´Chanticleer´ Chinesische Wildbirne

Corylus colurna Baumhasel

4.7 Örtliche Bauvorschriften

Gemäß § 84 Abs. 3 NBauO können die Kommunen besondere Anforderungen unter anderem an die Gestaltung von Gebäuden stellen, wenn damit bestimmte städtebauliche, siedlungs- strukturelle, baugestalterische oder ökologische Absichten verwirklicht werden sollen. Die Stadt Wittmund möchte in diesem Siedlungsgebiet entsprechend gestalterisch lenkend ein- greifen. Geltungsbereich Um bestimmte baugestalterische Absichten zu verwirklichen, werden gemäß § 84 Abs. 3 NBauO die folgenden örtlichen Bauvorschriften für das Allgemeine Wohngebiet im Geltungs- bereich dieses Bebauungsplanes erlassen. Dachneigung Alle Hauptgebäude sind mit geneigten Dachflächen mit einer Dachneigung von mindestens 12° zu errichten. Stadt Wittmund 11 Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

Hiervon ausgenommen sind untergeordnete Anbauten sowie freistehende und nicht freiste- hende Nebenanlagen bis jeweils max. 25 % der Grundfläche des Hauptgebäudes. Diese sind auch mit einem Flachdach bis zu einer Dachneigung von max. 8°zulässig. Untergeordnete Gebäudeteile im Sinne des § 5 Abs. 3 Nr. 2 NBauO wie Dachgauben, Erker, oder Seitengiebel, sind von dieser Festsetzung ausgenommen, wenn sie nicht mehr als 75 cm aus der Fassade vor- oder zurückspringen. Eingangsüberdachungen sind von dieser Vor- schrift gänzlich ausgenommen. Es werden Vorgaben zur Dachneigung formuliert. Diese soll sich an der Gestaltung der um- gebenden Gebäude orientieren, um die städtebauliche Eingliederung von neuen Gebäuden in den Siedlungszusammenhang zu gewährleisten.

4.8 Hinweise

1. Sollten bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten ur- oder frühgeschichtliche Bodenfunde (das können u.a. sein: Tongefäßscherben, Holzkohleansammlungen, Schlacken sowie auffällige Bodenverfärbungen und Steinkonzentrationen, auch geringe Spuren solcher Funde) gemacht werden, sind diese gemäß § 14 Abs. 1 des Nds. Denkmalschutzgeset- zes meldepflichtig und müssen der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises unverzüglich gemeldet werden. Meldepflichtig sind der Finder, der Leiter der Arbeiten oder der Unternehmer. Bodenfunde und Fundstellen sind nach § 14 Abs. 2 des NDSchG bis zum Ablauf von 4 Werktagen nach der Anzeige unverändert zu lassen, bzw. für ihren Schutz ist Sorge zu tragen, wenn nicht die Denkmalschutzbehörde vorher die Fortset- zung der Arbeiten gestattet. Treten bei den Aushub- und Tiefbauarbeiten Abfälle i.S.d. § 3 Abs. 1 S. 1 KrWG zu Tage, sind die Bauarbeiten einstweilen einzustellen. Die Untere Abfall- und Bodenschutzbe- hörde des Landkreises Wittmund ist hierüber unverzüglich zu informieren 2. Die Sicherheitsbestimmungen der Leitungsträger sind zu beachten. Eventuelle Siche- rungs- und Umlegungsarbeiten können zu Lasten des Veranlassers oder nach den Kos- tenregelungen bestehender Verträge durchgeführt werden. 3. Im Kronentraufbereich der festgesetzten Gehölzbestände sind Versiegelungen, Boden- verdichtungen sowie Bodenauftrag und -abtrag verboten. Schnittmaßnahmen sind fach- gerecht nach der ZTV-Baumpflege auszuführen und auf die Erhaltung der Verkehrssi- cherheit zu beschränken. 4. Die Maßgaben des Artenschutzrechts gemäß § 44 BNatSchG sind zu beachten. Unver- meidbare Gehölzfällungen sind nur in der gesetzlich bestimmten Zeit vom 01. Oktober bis 28. Februar eines jeden Jahres zulässig (§ 39 Abs. 5 Ziffer 2 Bundesnaturschutzge- setz). Soll hiervon abgewichen werden, hat unmittelbar vor der Maßnahme eine Kontrolle der betreffenden Gehölze hinsichtlich vorhandener Lebensstätten besonders und streng geschützter Tierarten durch eine fachkundige Person zu erfolgen. Eine Entfernung der Gehölze ist nur zulässig, wenn eine Betroffenheit von geschützten Arten im Sinne des § 44 Bundesnaturschutzgesetzes ausgeschlossen werden kann. Stadt Wittmund 12 Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

5. Bei Neubaumaßnahmen ist eine geotechnische Erkundung des Baugrundes erforder- lich. Dabei sind die allgemeinen Vorgaben der DIN EN 1997-1:2014-03 mit den ergän- zenden Regelungen der DIN 1054:2010-12 und nationalem Anhang DIN EN 1997- 1/NA:2010-12 zu beachten. Der Umfang der geotechnischen Erkundung ist nach DIN EN 1997-2:2010-10 mit ergänzenden Regelungen DIN 4020:2010-12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-2/NA:2010-12 vorgegeben. 6. Es wird darauf hingewiesen, dass unzulässige Überschreitungen der festgesetzten GRZ durch befestigte Schotter- oder Steingärten nach § 9 Abs. 2 NBauO in Verbindung mit § 58 Abs. 1 NBauO kostenpflichtig geahndet werden können.

Stadt Wittmund 13 Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

5. Ergänzende Angaben

5.1 Städtebauliche Übersichtsdaten

Gesamtfläche 11.592 m² Allgemeines Wohngebiet (WA) 10.035 m² Öffentliche Straßenverkehrsfläche 1.308 m² Öffentliche Grünfläche Zweckbestimmung „Regenrückhaltebecken (RRB)“ 249 m²

5.2 Daten zum Verfahrensablauf

Aufstellungsbeschluss durch den VA Beschluss über den Entwurf und die Öffentliche Auslegung gemäß § 3 (2) BauGB der Planung durch den VA Ortsübliche Bekanntmachung

Öffentliche Auslegung gemäß § 3 (2) BauGB Parallele Behördenbeteiligung gemäß § 4 (2) BauGB mit Schreiben vom Satzungsbeschluss durch den Rat

Die Begründung ist dem Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“ als Anlage beigefügt.

Ausarbeitung des Bebauungsplanes Nr. 6.1.1/B 5

NWP Planungsgesellschaft mbH, Escherweg 1, 26121 Oldenburg

Oldenburg, den Stadt Wittmund, den

______Bürgermeister Stadt Wittmund 14 Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

Anhang 1: 30. Berichtigung des Flächennutzungsplanes

Stadt Wittmund 15 Bebauungsplan Nr. 6.1.1/B 5 “Südwestlich der Straße Zur Harlebucht“

Anhang 2: Städtebauliches Konzept, unmaßstäblich

Quelle: Bauunternehmen Olaf Th. Janssen GmbH & Co. KG, -Sillenstede.