Redaktionelle Bearbeitung: Frank Habann TV Ist Seit Jahren Laut
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absatzwirtschaft (Zeitschrift für Marketing 4/2014, S.20-23) / Redaktionelle Bearbeitung: Frank Habann TV ist seit Jahren laut Branchenstatistiken das führende Werbemedium in Deutschland – allerdings ohne echtes Wachstum und es bleiben von den offiziellen „Brutto“ werbeumsätzen der TV-Sender am Ende nur ca 30-40% als tatsächlicher Netto-Umsatz übrig. Durch diese Rabattschlacht wehrt sich das Medium Fernsehen gegen die Konkurrenz der Zeitschriften und Zeitungen und das oftmals sehr günstige Werbemedium Internet. Die Rabatte zeigen gleichzeitig, unter welchem Druck das TV steht. Denn: Vor allem die jungen Zielgruppen konsumieren immer mehr Videos im Netz. Die ARD/ZDF-Onlinestudie spricht hier eine klare Sprache: Gut drei Viertel der 14- bis 29- Jährigen schauen mindestens wöchentlich Videos im Internet. Die großen Zuschauermagneten sind hingegen die Videoportale, die 65 Prozent der 14- 29-Jährigen nutzen. Auch in der Sehdauer des herkömmlichen Fernsehens zeigen sich die neuen Gewohnheiten der jungen Zielgruppen inzwischen: 2013 sahen 14- bis 29-Jährige nur noch 128 Minuten pro Tag fern – zwei Jahre vorher waren es noch 13 Minuten mehr. Die jungen Menschen kehren dem traditionellen Fernsehen also den Rücken. Auch wenn Pro Sieben Sat1 und RTL mit Myvideo und Clip-fish eigene Videoportale betreiben, kommen sie nicht einmal annähernd an Youtube heran. Wie aktuelle Hochrechnungen des Unternehmens Similarweb zeigen, erreichte Youtube im Februar in Deutschland 44-mal so viele Visits wie Myvideo und 224-mal so viele wie Clipfish. Einen eindrucksvolleren Beleg dafür, wie abgehängt die TV-Sender beim Thema Bewegtbild im Netz sind, gibt es wohl kaum. Und auch die eigenen Mediatheken können diesen Rückstand nicht kompensieren. Zwar erreichen einzelne Formate wie „Ich bin ein Star“, „Der Bachelor“ oder „DSDS“ laut neue AGF-Internet-Messungen 200 000 Abrufe und mehr bei RTLnow, doch das gilt eben nur für solche Programm-Highlights – und auch 200 000 sind nichts gegen Zahlen von Youtube-Stars wie Gronkh oder Y-Titty. Hinzu kommt das Thema Video on Demand: Schon jetzt kämpfen mit Apple (iTunes), Amazon, Vivendi (Watchever) und Pro Sieben Sat1 (Maxdome) Medien-Giganten um die Vorherrschaft im Video-on-Demand-Markt. Der Markteintritt des US-Marktführers Netflix steht in Deutschland in 2014 bevor. Durch die immer bessere Verfügbarkeit solcher, meist zahlungspflichtiger Dienste auf allen Endgeräten wird dem linearen Fernsehen mittelfristig weitere Nutzungszeit weggenommen. Bezahlfernsehen jeder Art hat es jedoch in DeutschIand schon immer schwer. In den USA ist Netflix eine beliebte Alternative ,weil Haushalte im Schnitt um die hundert Dollar im Monat für TV-Inhalte ausgeben. Der Versuch, die Deutschen von dem Segen des Bezahlsehens zu überzeugen, hat dagegen schon den Medientycoon Rupert Murdoch ein Vermögen gekostet. Dessen Abosender Sky Deutschland wies im vergangenen Jahr (2103) zum ersten Mal einen operativen Gewinn aus – nach 20 Jahren. Der Streaming-Dienst Watchever steht derzeit zum Verkauf, weil das Geschäft nicht läuft. Der ProSiebenSat.1 Ableger Maxdome soll Verluste schreiben. In Zeiten, in denen Kinofilme als Blu-Ray, DVD, Download, im Pay-per-View, im Pay-TV und auf zahlreichen Video-on-Demand-Portalen verfügbar sind, bevor sie im Free-TV laufen, erreichen solche Inhalte keine Mega- Quoten mehr. Betrachtet man die 20 erfolgreichsten Sendungen in der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen – ohne Sport-Übertragungen –, so fanden sich im Jahr 1995 noch 13 Spielfilme in dieser Liste, 2013 hingegen ein einziger. Bei den TV-Serien sieht es ähnlich aus: Warum auf eine Ausstrahlung im Free-TV warten, wenn die Lieblingsserie aus den USA überall – illegal, aber immer öfter auch legal – viel früher im Netz vorhanden ist? Das Fernsehen und hier insbesondere die großen Privatsender, die jahrelang sehr gut von Fiction aus Hollywood gelebt haben, werden in der näheren Zukunft noch mehr als jetzt vor der Aufgabe stehen, das Publikum mit eigenen, exklusiven Inhalten zu locken und zu binden. Denn nur diese Programme schaffen es dauerhaft, die Masse der Zuschauer zu erreichen. Eine Show wie „Voice of Germany“ ein „Tatort“ oder eine eigenproduzierte Serie gibt es eben nicht vorher irgendwo im Netz. Dass auch hier die Zahlen zahlreicher Formate wie „DSDS“ oder „Germany’s next Topmodel“ rückläufig sind, sollte den Sendern noch mehr zu denken geben. So haben die oft kritisierten Öffentlich-Rechtlichen die Privaten – auch im jungen Publikum – in einigen eigentlich privaten Kernkompetenzen wieder überholt. Eine „heute-show“ ist inzwischen einer der größten Comedy-Hits Deutschlands, ein „Tatort“ ist bei den jungen Zuschauern seit einigen Jahren wieder das erfolgreichste Fiction-Programm. Die Programme der großen Privatsender müssen sich noch stärker wandeln, wenn sie in fünf oder zehn Jahren noch Werbeumsätze erzielen wollen wie heute: Eigenproduzierte Show- Events, Serien, die den Massengeschmack treffen – es wird mehr Geld in die Hand genommen werden müssen, um den Öffentlich-Rechtlichen Paroli zu bieten. Unternehmen / BRAINPOOL TV GmbH Profil & Geschäftsfelder Die BRAINPOOL TV GmbH wurde 1994 von Jörg Grabosch, Martin Keß und Ralf Günther in Köln gegründet und ist heute einer der erfolgreichsten unabhängigen TV-Produzenten für Comedy und Light Entertainment in Deutschland. BRAINPOOL produziert bis zu 320 Stunden TV-Programm im Jahr, die von Deutschlands führenden Fernsehsendern wie ProSieben, SAT.1, RTL und Das Erste ausgestrahlt werden. Für BRAINPOOL stehen Stars wie Stefan Raab, Anke Engelke, Bastian Pastewka, Bülent Ceylan, Elton, Christoph Maria Herbst, Axel Stein und Luke Mockridge. vor der Kamera. "TV total", "Schlag den Raab", "Unser Star für Oslo", "Eurovision Song Contest“ 2011/2012, "Pastewka", "Ladykracher", "Fröhliche Weihnachten", "Stromberg", und "Dr. Psycho" sind nur einige Beispiele erfolgreicher BRAINPOOL- Produktionen, die bereits vielfach national („Deutscher Fernsehpreis“, „Grimme-Preis“, „Deutscher Comedypreis“) und international („International Emmy Award“, „Goldene Rose“) ausgezeichnet wurden. 2014 eroberte BRAINPOOL die Kinocharts mit „STROMBERG – Der Film“. Nach fünf erfolgreichen Staffeln der Fernsehserie schaffte Stromberg mit Hilfe von Crowdfunding den Sprung auf die große Leinwand. Mit mehr als 1 Million Zuschauer war das Filmprojekt auch für die Investoren ein voller Erfolg. 2010 gelang BRAINPOOL mit der Casting-Show "Unser Star für Oslo" die einzigartige und überaus erfolgreiche Kooperation von öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten und Privatfernsehen. Lena Meyer- Landrut wurde von den Zuschauern zur Eurovision -Kandidatin gewählt, gewann den "Eurovision Song Contest 2010" in Oslo und holte so erstmals nach 28 Jahren wieder den ESC nach Deutschland. U.a. für die Erfüllung dieser "nationalen Aufgabe" erhielt Stefan Raab 2010 zwei Fernsehpreise: für "USFO" als "Beste Unterhaltung" und als "Formatentwickler und Entertainer". 2011 erhielt BRAINPOOL als Produzent des ESC in Düsseldorf zusammen mit den Moderatoren Anke Engelke, Judith Rakers und Stefan Raab den "Deutschen Fernsehpreis" für die "Beste Unterhaltungsshow". Weitere Geschäftsfelder Die BRAINPOOL Artist und Content Services GmbH bietet seit 1998 für die zur BRAINPOOL-Gruppe gehörenden wie auch für dritte Künstler und TV-Produktionen Serviceleistungen einschließlich der Verwertung von Nebenrechten aus einer Hand. Eine Vielzahl seiner Aktivitäten bündelt BRAINPOOL Artist und Content Services unter der Endkundenmarke MySpass. MySpass ist das Comedy-Label der BRAINPOOL Artist & Content Services GmbH. Kern dieses Labels ist die kostenfreie, werbefinanzierte Web-Plattform MySpass.de sowie die entsprechenden Apps im Bereich Mobile und Smart-TV. MySpass.de - werbefinanziertes Video on Demand MySpass.de ist ein redaktionell gestaltetes, kostenfreies und werbefinanziertes Angebot zum Thema Comedy und in dieser Art als legale Video on Demand Plattform einzigartig im deutschsprachigen Raum. Bereits bestehende TV-Inhalte werden als Ganze Folgen in voller Länge und als Clips gezeigt. Eine weitere Programmsäule sind Webshows: Hier sind Comedy-Inhalte zu sehen, die eigens für das Internet produziert wurden. Auf MySpass.de erhalten Comedy-Begeisterte die Möglichkeit, ganze Folgen der besten TV-Comedy und Webshows rund um die Uhr kostenlos abzurufen. Neben den zu Beginn genannten BRAINPOOL-TV-Formaten werden auf MySpass.de reine Webformate wie "Snoozzze", "Nightwash live" oder "Halt die Klappe" verbreitet. Eine weitere Säule der werbefinanzierten Strategie sind reichweitenstarke Plattformen wie YouTube, T- Online, MSN, Web.de oder GMX.net. Hier werden die gleichen Formate und Inhalte bzw. eine jeweils passende Auswahl gezeigt. MySpass - kostenpflichtiges Video on Demand Neben der kostenfreien, werbefinanzierten Auswertung bietet MySpass seine Inhalte auch zum Kauf an. MySpass ist dazu auf den gängigen, kostenpflichtigen Plattformen wie iTunes, maxdome, RTLNow, Videoload, Amazon Prime, Vodafone TV, u.a. vertreten. Format- und Künstlerwebsites Aufgrund des langjährigen Knowhows im Bereich Content Management, Grafik und redaktionelle Betreuung ist BRAINPOOL Artist und Content Services in der Lage, Inhalte und Informationen schnell und adäquat online aufzubereiten und bereitzustellen. BRAINPOOL Artist und Content Services entwickelt, produziert und pflegt redaktionell eine Vielzahl von Format- und Künstlerwebsites. Zu diesen zählen u.a. die Websites von "TV total", "Schlag den Raab", "Schlag den Star", "Stromberg", "Ladykracher", "Pastewka" sowie Lena Meyer-Landrut, Dave Davis und Roman