Die Schweiz Und Die Flüchtlinge Zur Zeit Des
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Unabhängige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg Die Schweiz und die Flüchtlinge zur Zeit des Nationalsozialismus Herausgeber Unabhängige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg Postfach 259 CH-3000 Bern 6 www.uek.ch Unabhängige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg: Die Schweiz und Flüchtlinge zur Zeit des Nationalsozialismus. Bern 1999. ISBN 3-908661-04-8 Vertrieb BBL/EDMZ, 3003 Bern www.admin.ch/edmz Art.-Nr. 201.282 d 12.99 2000 H-UEK 07-10-99 Unabhängige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg Die Schweiz und die Flüchtlinge zur Zeit des Nationalsozialismus Mitglieder der Kommission/Gesamtverantwortung Jean-François Bergier, Präsident Sybil Milton, Vizepräsidentin / Berichtsleitung Joseph Voyame, Vizepräsident Wladyslaw Bartoszewski Georg Kreis, Berichtsleitung Saul Friedländer, Berichtsleitung Jacques Picard, Delegierter Harold James Jakob Tanner Generalsekretariat Linus von Castelmur Projektleitung Gregor Spuhler Wissenschaftliche Beratung Marc Perrenoud Autoren und Autorinnen Valérie Boillat, Daniel Bourgeois, Michèle Fleury, Stefan Frech, Michael Gautier, Tanja Hetzer, Blaise Kropf, Ernest H. Latham, Regula Ludi (Teamleitung) Marc Perrenoud, Gregor Spuhler (Teamleitung), Hannah E. Trooboff Wissenschaftliche Mitarbeit Thomas Busset, Frank Haldemann, Ursina Jud, Martin Lind, Martin Meier, Laurenz Müller, Hans Safrian, Thomas Sandkühler, Bernhard Schär, Daniel Schmid, Marino Viganò, Daniel Wildmann, Bettina Zeugin, Jan Zielinski, Regula Zürcher Sekretariat/Produktion Estelle Blanc, Armelle Godichet, Regina Mathis Übersetzung: Astrid Koch Korrektorat: Edgar Haberthür Dank Die Unabhängige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg ist bei der Ausarbeitung dieses Berichts von vielen Seiten unterstützt worden. Sie dankt dem Schweizerischen Bundes- archiv in Bern, der Schweizerischen Landesbibliothek in Bern, dem Archiv für Zeitgeschichte an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich und der Stiftung Jüdische Zeitgeschichte an der ETH Zürich dafür, dass sie für die Anliegen der Kommission immer offen waren und ihre Forschungen in vielfältiger Weise gefördert haben. Bei ihren Archiv- recherchen wurde die Kommission zudem unterstützt von den schweizerischen Kantons- archiven; der Schweizerischen Nationalbank, Bern/Zürich; der Credit Suisse Group, Zürich; der Bibliothèque publique et universitaire, Genf; dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz, Genf; dem Archiv des Ökumenischen Rates der Kirchen, Genf; dem Politischen Archiv des Auswärtiges Amtes, Bonn; den United States National Archives in College Park, Mary- land; dem Archiv des American Friends Service Committee, Philadelphia; dem Archiv des American Jewish Joint Distribution Committee, New York; den American Jewish Archives, Cincinnati; der Andover-Harvard Theological Library of Harvard Divinity School, Cambridge, Massachusetts und der Franklin Delano Roosevelt Library, Hyde Park, New York. Für die wissenschaftliche Zusammenarbeit, für wertvolle Hinweise und Anregungen dankt die Kommission Prof. Christoph Graf, Daniel Bourgeois und Guido Koller (Schweizerisches Bundesarchiv), Prof. Klaus Urner, Uriel Gast, Jonas Arnold und Claudia Hoerschelmann (Archiv für Zeitgeschichte), André Salathé und Beat Gnädinger (Staatsarchiv des Kantons Thurgau), Catherine Santschi (Staatsarchiv des Kantons Genf), Maurice de Tribolet (Staats- archiv des Kantons Neuenburg), Maria Keipert (Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Bonn) sowie Gérard Bagnoud, May B. Broda, Mauro Cerutti, Joëlle Droux, Laurent Droz, Prof. Jean-Claude Favez, Ruth Fivaz-Silbermann, Pierre Flückiger, Nathalie Gardiol, Katrin Hafner, Thomas Huonker, Peter Kamber, Stefan Keller, Prof. André Lasserre, François Loeb, Stefan Mächler, Arnulf Moser, Lucia Probst, Paul Rechsteiner, Antonia Schmidlin, Henry Spira, Jürg Stadelmann, Hans Stutz, Luc van Dongen, Anne Weill-Lévy und Reto Wissmann. Den Übersetzerinnen und Übersetzern sowie dem Korrektorat gebührt Dank für ihre kritischen Hinweise und ihr grosses Engagement. Schliesslich dankt die Kommission allen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen dafür, dass sie ihr Auskunft erteilt und private Unterlagen zur Verfügung gestellt haben. Inhaltsverzeichnis 1 EINLEITUNG 9 1.1 Der Auftrag des Bundesrates 9 1.2 Die Epoche und ihre Zäsuren 10 1.3 Zur politischen und wissenschaftlichen Debatte in der Schweiz 15 1.4 Zahlen und Kategorien 20 1.5 Einführung in die Problematik: Die Geschichte der Familie H. 26 2 GRUNDLAGEN DER SCHWEIZERISCHEN FLÜCHTLINGSPOLITIK 35 2.1 Das System des Völkerbundes, die Flüchtlinge und die Schweiz 35 2.2 Nationale Aspekte der Flüchtlingspolitik 44 2.2.1 Die Asyltradition und die humanitäre Politik 44 2.2.2 Der Kampf gegen die «Überfremdung» 46 2.2.3 Wirtschaftliche Faktoren 48 2.2.4 Das Argument der nationalen Sicherheit und die Rolle der Armee 55 2.2.5 Entscheidungskompetenzen und Vollzugsorgane 57 2.3 Die Hilfswerke 61 3 KONTROLLE UND GRENZSCHLIESSUNG 75 3.1 1938: Der «J»-Stempel und die Schweiz 75 3.2 Das Jahr 1942: Grenzschliessung und Proteste 88 4 FLUCHT, WEGWEISUNG, AUFNAHME 103 4.1 Menschen auf der Flucht 103 4.1.1 Schwindende Optionen 104 4.1.2 Die Visumspflicht und ihre Folgen 108 4.2 Grenzsituationen: Fluchthilfe diesseits und jenseits der Grenze 114 4.2.1 «Menschenschmuggel»: Die Passeure an der Grenze 117 4.2.2 Die filières: Organisierte Fluchtrouten in die Schweiz 120 4.2.3 Fluchtbegünstigung durch Schweizer Beamte 128 4.3 Asylverweigerung 132 4.3.1 Kategorien und ihre Anwendung in der Praxis 134 4.3.2 Die Entwicklung der Wegweisungspraxis in den 1930er Jahren 138 4.3.3 Trotz Gefahren für Leib und Leben: Die Wegweisung von Flüchtlingen ab 1938 141 4.3.4 Ausweisung und Ausschaffung von «unerwünschten» Fremden 155 4.4 Das Leben im Exil 158 4.4.1 Das Lagersystem 160 4.4.2 Flüchtlinge im militärischen Aufnahmeverfahren 162 4.4.3 Die zivile Unterbringung von Kindern, Frauen und Männern 166 4.4.4 Erwerbsverbot und Arbeitspflicht: Die Beschäftigung der Flüchtlinge 172 4.5 Der Blick über die Grenzen: Flüchtlinge und das Kriegsende 175 4.5.1 Der dornenreiche Weg in die Autonomie 176 4.5.2 Remigration und Transmigration 179 5 FINANZIELLE ASPEKTE UND VERMÖGENSFRAGEN 183 5.1 Die Enteignungs- und Beraubungspolitik des NS-Regimes 184 5.2 Der Zahlungsverkehr der Schweiz mit NS-Deutschland und den deutschbesetzten Staaten 186 5.2.1 Vermögenstransfer für Emigranten und Flüchtlinge aus NS-Deutschland 187 5.2.2 Vermögenstransfer für Emigranten und Flüchtlinge aus besetzten Staaten 198 5.3 Finanzierung der schweizerischen Flüchtlingspolitik: von der privaten Hilfe zur Beteiligung der öffentlichen Hand 200 5.4 Dollarbewirtschaftung: Blockierung von Hilfsgeldern aus den USA 213 5.5 Vermögensrechtliche Massnahmen gegenüber Emigranten und Flüchtlingen 220 5.5.1 Kautionen 220 5.5.2 Abgabepflicht für Geldmittel und Wertsachen 225 5.5.3 «Solidaritätsabgabe» 237 5.5.4 Sperre deutscher Vermögenswerte 241 6 HUMANITÄRE POLITIK DER BUNDESBEHÖRDEN 247 6.1 Die Haltung der Bundesbehörden gegenüber dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und dem Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) 248 6.2 Das Büro de Haller: Delegierter des Bundesrates für internationale Hilfswerke 251 6.2.1 Beziehungen zum IKRK 252 6.2.2 Die Rolle von de Haller im SRK und in der Kinderhilfe des SRK 254 6.2.3 Internationale Beziehungen des Delegierten 260 6.3 Neuorientierung mit Blick auf die Nachkriegszeit 263 ZUSAMMENFASSUNG 273 ANHÄNGE, QUELLEN UND LITERATUR Anhang 1 Chronologie: Die Flüchtlingspolitik der Schweiz 1933 – 1948 im internationalen Kontext 289 Anhang 2 Biographische Angaben 313 Quellen- und Literaturverzeichnis 323 Abkürzungsverzeichnis 351 BEIHEFTE ZUM BERICHT (ZUSAMMENFASSUNGEN) 353 Einleitung 9 1 Einleitung 1.1 Der Auftrag des Bundesrates Der vorliegende Bericht ist Ausdruck des in der Schweiz vorhandenen Willens, sich mit der Geschichte des Landes zur Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Am 13. Dezember 1996 beschloss das eidgenössische Parlament, eine unabhängige Expertenkom- mission einzusetzen. Diese erhielt vom Bundesrat am 19. Dezember 1996 ein umfassendes Mandat zur Aufarbeitung der Geschichte vor, während und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg.1 Im Zentrum des Mandats steht die Untersuchung der im Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Politik in die Schweiz gelangten Vermögenswerte. Zu einem ersten wichtigen Aspekt, den Goldtransaktionen während des Zweiten Weltkriegs, hat die Unabhän- gige Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg (UEK) im Mai 1998 einen Zwischen- bericht publiziert.2 Die schweizerische Flüchtlingspolitik ist Gegenstand des vorliegenden Berichtes. Die Flüchtlingspolitik zwischen 1933 und 1950 ist seit längerem ein Schwerpunkt der schwei- zerischen Geschichtsforschung.3 Die Diskussion über «nachrichtenlose Vermögen», die am Anfang der gegenwärtigen Debatte stand, zeigte jedoch auf, dass finanzielle und vermögens- rechtliche Fragen der schweizerischen Flüchtlingspolitik bisher wenig beachtet wurden. Zudem erwiesen sich die Rückweisung von Flüchtlingen und die Aufenthaltsbedingungen der aufge- nommenen Flüchtlinge als klärungsbedürftig. Der vorliegende Bericht gibt in den Kapiteln 1 bis 3 einen Überblick über den gegenwärtigen Wissensstand zur schweizerischen Flüchtlings- politik. Kapitel 4 stellt die Flucht, die Wegweisung und die Aufnahme sowie die Aufenthalts- bedingungen der Flüchtlinge ins Zentrum. In Kapitel 5 werden finanzielle und vermögensrecht- liche Aspekte untersucht, und Kapitel 6 widmet sich der humanitären Politik des Bundes. Der Bericht stellt die vom Nationalsozialismus