Eindrucksvolle Protestmanifestation

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Eindrucksvolle Protestmanifestation Nr. 15/2012 Kundgebung gegen Rentenreform Seite 2-3 Jubilarenfeier Dienstag, 185 Mitglieder geehrt 26. Oktober 2012 Seite 10 89. Jahrgang Le Signal Stellungnahme Nächste Nummer: des IGB 13. November 2012 Gewerkschaftszeitung des FNCTTFEL-Landesverbandes – erscheint zweiwöchentlich Seite 12 Pensionsreform Eindrucksvolle Protestmanifestation Die Regierung ist gewillt das Reformprojekt Pensionen, das massive Sozialabbau beinhaltet, noch vor Jahresende durch die Abgeordneten- kammer zu peitschen. Auf die Verbesserungsvorschläge der Gewerkschaften wurde wenig bis gar nicht eingegangen. u Seite 2 Editorial Guy Greivelding und dann müssen sie noch zusätzliche Jahre schuf- kären Arbeitsverhältnissen, mit Arbeitsverträgen auf ten, um in den Genuss einer annehmbaren Pension zu bestimmte Zeit und Leiharbeit, ist unbedingt aufzu- Gemeinsam kommen. räumen. Es kann nicht sein, dass die Beschäftigten zu einer Ware degradiert werden. gegen Sozialabbau Wir bleiben beim Nein! Arbeitgeberverband fordert uns heraus Wir sagen weiter Nein zur aktuellen Vorlage der Pen- Über 2500 demonstrierten am sionsreform. Wir fordern, dass am 1. Januar 2013 die Auch soll den Beschäftigten den ihnen zustehenden vergangenen 16. Oktober auf geschuldete Anpassung (Ajustement) der Pensionen Teil der erwirtschafteten Mehrheiten gewährt werden dem Clairefontaine-Platz ge- ausbezahlt wird. Wir wehren uns dagegen, dass in Form von anständiger Bezahlung und Verbesserung gen die geplante negative Pen- scheibchenweise die Anpassung der Pensionen an die der Kollektivverträge. Dabei ist nicht zu vergessen, sionsreform. OGBL, CGFP, ALE- Lohnentwicklung abgeschafft wird. dass die Arbeitgeber sich immer dreister benehmen BA, FGFC, Syprolux und unser Die Regierung scheint aus den Augen verloren zu ha- und versuchen immer mehr das politische Geschehen Landesverband sind sich einig, ben, dass die bei der Pensionsreform kaschierte Le- zu beeinflussen. Am Rande sei gesagt, dass auch CFL dass diese Reform, so wie die bensarbeitszeiterhöhung nicht dazu beitragen wird, cargo Mitglied des Arbeitgeberverbandes ist. Regierung sie durchziehen die steigende Jugendarbeitslosigkeit zurückzudrän- will, ein klarer Abbau im Pen- Der von der UEL am 15. Oktober 2012 an die Politik gen. Vor allem in Krisenzeiten müssten doch alle He- sionswesen ist, den sie nicht gerichtete offene Brief spricht Bände. Ein Teil ihrer Po- bel in Richtung Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in akzeptieren können. In der litik richtet sich gegen die öffentlichen Bediensteten. Bewegung gesetzt werden. Anstatt nur auf Spar- und Konsequenz der erfolgreichen Sie geben zu gegen den Gehältervertrag im öffentli- Austeritätsmaßnahmen zu setzen, die dann auch fast Demonstration beantragten chen Sektor gewesen zu sein. Darüber hinaus werden ausschließlich die Schaffenden und die Pensionierten sie letzte Woche eine dringende Unterredung mit So- sie nicht müde den Index in Frage zu stellen. Und sie treffen. zialminister Mars Di Bartolomeo und Arbeitsminister stellen in Aussicht, dass sie noch in diesem Jahr Vor- Nicolas Schmit. Und die bei der Vorstellung der Haushaltsvorlage schläge unterbreiten werden, um die öffentlichen 2013 aufgetischten Austeritätsmaßnahmen scheinen Bei der Drucklegung dieser Nummer war noch kein Ausgaben zu bremsen. Auch die Vorlage zur Pensi- anscheinend noch nicht zu genügen. Unser außeror- Termin bekannt, doch sagen wir es gleich vorweg, mit onsreform geht ihnen nicht weit genug. Wenn sie dentlicher Kongress am letzten 9. Oktober erteilte einigen Anpassungen, welche die Reform sicher dann einmal zur Kasse gebeten werden sollen, dann unmissverständlich allen Austeritätspolitiken eine grundsätzlich nicht verändern, werden wir uns nicht fangen sie an sich zu wehren und zücken ihre liebste klare Absage. zufrieden geben. Auch dann nicht, wenn über einen Waffe, die Kompetitivität. Auch verfehlen sie nicht Änderungsantrag zur Reform, die Grundrente pro- Der Kongress war in Sachen Beschäftigungspolitik Drohungen auszusprechen. Die Erhöhung der sozialen gressiv von 23,5 auf 28 Prozent (ursprünglich waren sehr deutlich. Er forderte zur Wiederherstellung der Beiträge würde den Kostenpunkt der Arbeit aufblä- 26 Prozent vorgesehen) des Mindestlohnes angeho- Vollbeschäftigung, vor allem um der Jugend eine hen, der Kompetitivität schaden und negativ für die ben werden soll. Chance auf Arbeit zu geben, eine offensive Beschäfti- Beschäftigung sein. Damit ist nämlich noch immer nicht vom Tisch, dass gungspolitik. Und in der Summe ihrer Überlegungen wollen sie eine länger gearbeitet werden muss, um auch nur einen Und auch gerade da wo die Politik Entscheidungsge- Pensionsreform, so deuten wir es jedenfalls, die noch Teil der angekündigten Verluste wettzumachen. Auch walt hat, in den Staats- und Gemeindeverwaltungen schlimmer aussehen soll als die vorliegende. Das Sa- geben wir zu bedenken, dass alle Beschäftigten, die respektive in den öffentlichen Betrieben, müsste es lariat und die Pensionierten sollen bluten, die Arbeit- über Jahrzehnte unter erschwerten Bedingungen ihre doch Pflicht sein Arbeitsplätze zu schaffen. geber leben wohlhabend vom Schweiß der Ersteren. Arbeit verrichten, doppelt bestraft werden. Diesen Darüber soll die Politik auch Sorge tragen, dass die Die Devise „Zesumme staark“ muss auch gegen die bleiben verbesserte Arbeitsbedingungen vorenthalten Qualität der Beschäftigung verbessert wird. Mit pre- Politik des Arbeitgeberverbandes gelten. Le Signal 2 Freitag, den 26. Oktober 2012 - Nr.15 Aktuelles Kundgebung der Gewerkschaften gegen die Rentenreform am Clairefontaine-Platz Ein starkes Signal Trotz kühler Witterung und einem (für viele Berufstäti- ge) recht frühen Beginn, folgten am 16. Oktober 2012 etwa 2500 Menschen dem Aufruf von OGBL, FNCTTFEL- Landesverband, CGFP, FGFC, Syprolux und Aleba zur De- monstration gegen die Re- gierungspläne in Sachen Renten. Auch wenn sich die Organisatoren mehr junge Menschen unter den Demonstranten gewünscht hät- ten, so zeugte die hohe Teilneh- merzahl und die massive Präsenz von Rentnern und Noch-Berufstä- tigen von der Ablehnung des Ren- tenpaketes, das der Sozialminister dem Parlament vorlegen will. Den stärksten Block bildete ges- tern die größte Gewerkschaft des Landes, die auch Ausrichter der Veranstaltung war. Die roten OG- BL-Fahnen, Schals und Jacken prägten den Platz. Doch auch die anderen Arbeitnehmerorganisati- onen waren mit starken und lau- ten Delegationen präsent. Unterstützung erhielten die Ge- werkschaften u.a. von verschiede- nen Amiperas-Sektionen, sowie vom vom „Lëtzebuerger Rentner- an Invalideverband“, von den Par- teien „déi Lénk“ und KPL. Die beiden Abgeordneten Vera Spautz (LSAP) und Serge Urbany Foto: Pit Becker („déi Lénk“) demonstrierten ihre Gewerkschaftliche Einheit gefragter denn je Unterstützung der Gewerkschaf- ten durch ihre Anwesenheit. Der Platz war bereits kurz vor der ren. Außerdem seien alle Forde- Veranstaltung gut gefüllt; wäh- rungen hinsichtlich der Angestell- rend der drei Ansprachen kamen ten, die in vor allem körperlich noch weitere Demonstranten hin- schweren Berufen arbeiten, vom zu, so dass die Menge bis zum frü- Minister abgelehnt worden. heren Lassner (Knuedler) stand. In diesem Sinne, erklärte Reding, Gut 2500 mögen es demnach ge- müsse die Grundrente auch um- wesen sein, die repräsentativ für 30Prozenterhöht werden. die Mehrheit der Bevölkerung des Landes physisch gegen die Reform In seiner Rede vergaß er nicht zu eintraten. erwähnen, dass die Gewerk- schaftsfront, allen voran der OG- OGBL-Nationalpräsident Jean- BL, zusätzliche Finanzierungsquel- Claude Reding: „Uns reicht’s“ len des Rentensystems sowie eine allen zugängliche öffentlich-recht- Ein trotz Erkältung hoch motivier- liche Zusatzrente verlangt. ter und zuweilen sehr emotionaler OGBL-Nationalpräsident Jean- Reding erinnerte dann auch daran, Claude Reding wusste gestern den dass es absolut keinen Grund ge- bis mehr als auf den letzten Platz be, die Rentenanpassung zum 1. gefüllten place Clairefontaine für Januar auszusetzen. Dies käme ei- sich einzunehmen. nem Rentenklau auf Kosten der heutigen, aber auch der zukünfti- Die Forderungen, die Jean-Claude gen Rentner gleich. Reding gestern vor mehr als 2500 Demonstranten sowohl in luxem- Jean-Claude Reding warnte ab- burgischer als auch in französi- schließend die Regierung davor, scher Sprache ausführte, waren unter dem Deckmantel der Krise hinlänglich bekannt. Dennoch. Einsparungen auf Kosten immer der gleichen Bevölkerungsgruppen Seine Aussage, dass die Regierung vorzunehmen. das Rentenalter heraufsetzen will, dies obwohl die Arbeitslosenzah- Die Tatsache, dass sich der LCGB len, besonders bei Jugendlichen, von der aus sechs Gewerkschaften stetig steigen, stieß nicht nur bei bestehenden und seit Jahren funk- den Gewerkschaftsmitgliedern auf tionierenden Front distanziert ha- ein demonstrativ negatives Echo. be, bezeichnete der OGBL-Präsi- Ein erstes Signal in Richtung der dent als Fehler. umliegenden Ministerien. Romain Wolff (CGFP): Eingangs warnte der OGBL-Präsi- „Zusammen stark“ dent davor, dass alle Verbesserun- gen im allgemeinen Rentensys- CGFP-Generalsekretär Romain tem, die in den vergangenen 25 Wolff warnte gestern in seiner An- Jahren erzielt werden konnten, sprache vor einer weiteren Ausset- durch die vorliegende Rentenre- zung der Index-Lohnanpassung form abgeschafft würden. „Dies ist sowie vor weiteren Austeritäts- kein Fortschritt, sondern ein ganz maßnahmen der Regierung. Vor klarer Rückschritt“, so seine Aus- allem sprach er sich entschieden sage. CSV und LSAP seien nicht für den Erhalt
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