Landschaftspflegerischer Fachbeitrag zur 31. vereinfachten Änderung des Bebauungsplanes Nr. 6 - Glöbusch - in der Gemeinde Odenthal, Rheinisch-Bergischer Kreis

Erläuterungsbericht

Auftraggeber

Eheleute Peter Dezember 2013

Landschaftspflegerischer Fachbeitrag zur 31. vereinfachten Änderung des Bebauungsplanes Nr. 6 - Glöbusch - in der Gemeinde Odenthal, Rheinisch-Bergischer Kreis

Auftraggeber: Eheleute Peter Am Alten Hof 24 51519 Odenthal (Glöbusch)

Auftragnehmer / Bearbeitung:

Dipl.-Ing. Sven Berkey Grunewald 61 42929

Datum / Unterschrift:

31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB)

Inhaltsverzeichnis

1. EINLEITUNG ...... 1 1.1 Anlass und Aufgabenstellung...... 1 1.2 Methodik ...... 4

2. BESTEHENDE ÖRTLICHE UND ÜBERGEORDNETE FACHPLANUNGEN ...... 5

3. BESTANDSBESCHREIBUNG UND -BEWERTUNG...... 6 3.1 Abiotische Faktoren ...... 6 3.2 Biotische Faktoren ...... 8 3.3 Landschaftsbild / Erholung ...... 10

4. ERMITTLUNG UND BEWERTUNG DES EINGRIFFS ...... 12

5. MASSNAHMEN DES NATURSCHUTZES UND DER LANDES- PFLEGE ...... 14 5.1 Maßnahmen zur Verminderung und Vermeidung ...... 14

6. BILANZIERUNG VON ENGRIFF UND AUSGLEICH ...... 16

7. ZUSAMMENFASSUNG ...... 17

8. FOTODOKUMENTATION ...... 18

ABBILDUNGEN: Abb. 1: Lage im Raum ...... 3 Abb. 2: Luftbild / Geltungsbereich 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch / Biotoptypen ...... 9

ANHANG:

Anhang 1: Planung: Zeichnerische Darstellung 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch Anhang 2: Bestand: Zeichnerische Darstellung vor der geplanten 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch Anhang 3: Biotoptypenliste Rheinisch Bergischer Kreis

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1. EINLEITUNG

1.1 Anlass und Aufgabenstellung Gegenstand des vorliegenden Landschaftspflegerischen Fachbeitrages (LFB) ist die seitens der Eheleute Peter angestrebte 31. vereinfachte Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 - Glöbusch - der Gemeinde Odenthal. Das betrachtete Planungsvorhaben befindet sich in der Gemeinde Odenthal im Rheinisch-Bergischen Kreis im Ortsteil Glöbusch, „Am Alten Hof“ Nr. 24. Im Rahmen des Änderungsverfahrens soll für das im Besitz der Antragsteller befindliche Flurstück 3878, Flur 2, Gemarkung Unterodenthal Baurecht für ein zusätzliches Einfamilienhaus geschaffen werden. Das Verfahren zum Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch -, vereinfachte Änderung wurde auf Grundlage der Vorschriften des Baugesetzbuches (BauGB) in der Fassung vom 24.06.2004 am 16.05.2013 förmlich eingeleitet. Im Rahmen des Änderungsverfahrens sind gegenüber dem aktuell rechtskräftigen Bebauungsplan zusätzliche bzw. ergänzende Festsetzungen beabsichtigt. Durch die Änderungen des Bebauungsplanes werden die Grundzüge der Planung nicht berührt. Entsprechend wird für den ca. 1.252 m² großen Geltungsbereich die 31. vereinfachte Änderung des Bebauungsplanes gemäß § 13 BauGB durchgeführt. Das vorgesehene Einfamilienhaus soll in zweigeschossiger Bauweise mit Zeltdach errichtet werden und eine Grundabmessung von maximal 11,00 x 11,00 m betragen. Allerdings weist der derzeit rechtskräftige B-Plan eine nicht ausreichende überbaubare Fläche (fehlende Baugrenze) aus. Zum Zwecke der Realisierung des Vorhabens soll der Bebauungsplan geändert werden und die überbaubare Fläche entsprechend vergrößert werden. Der betrachtete Änderungsbereich betrifft überwiegend den westlichen Teil des Flurstücks. Die Erschließung des Grundstücksteils ist über die angrenzende Erschließungsstraße „Am Alten Hof“ gegeben. Der östliche Teil des Flurstücks ist mit dem vorhandenen Wohngebäude „Am Alten Hof“ Nr. 24 bebaut.

Das entsprechende Grundstück liegt im Geltungsbereich des rechtskräftigen Bebauungsplans Nr. 6 - Glöbusch - der hier Dorfgebiet (MD) gemäß § 5 BauNVO ausweist. Durch eine Vergrößerung der festgesetzten überbaubaren Fläche um 300 m² sollen die planerischen Voraussetzungen für die Errichtung eines Einfamilienhauses in zweigeschossiger Bauweise mit Zeltdach geschaffen werden. Die geplante Bebauung fügt sich in die umgebende Siedlungsstruktur ein und stellt eine Lückenschließung innerhalb des baulichen Bestands dar. Unter städtebaulichen Aspekten bestehen seitens der Gemeinde Odenthal keine Bedenken. Aus dem Planungsvorhaben resultiert gemäß Landschaftsgesetz NW (LG NW) ein Eingriff in Natur und Landschaft. Der Verursacher eines Eingriffs ist verpflichtet, vermeidbare Eingriffe zu unterlassen sowie unvermeidbare Eingriffe auszugleichen oder zu ersetzen. Die Auswirkungen sind gemäß § 1a des Baugesetzbuches in Verbindung mit dem Bundesnaturschutzgesetz sowie § 4 und 6 des LG NW darzustellen und zu bewerten. 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 2 -

Ziel des Landschaftspflegerischen Fachbeitrages ist es, eine Bewertung des geplanten Vorhabens aus landschaftspflegerischer Sicht vorzunehmen und die erforderlichen Maßnahmen festzulegen, um Eingriffe in Natur und Landschaft zu vermeiden und zu vermindern bzw. um unvermeidbare Beeinträchtigungen auszugleichen oder zu ersetzen sowie das Landschaftsbild wiederherzustellen bzw. neu zu gestalten. Mit der Erstellung des Landschaftspflegerischen Fachbeitrages wurde das Ingenieurbüro für Landschaftsarchitektur, Dipl.-Ing. Sven Berkey beauftragt. 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 3 -

Abb. 1: Lage im Raum

Quelle: Übersichtsplan, Verbandgebiet des Wupperverbandes, M. i. O. 1 : 75.000 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 4 -

1.2 Methodik Im ersten Schritt der Untersuchung erfolgt eine zusammenfassende Darstellung der relevanten planerischen Vorgaben (Gebietsentwicklungsplan, Flächennutzungsplan, Landschaftsplan etc.).

Die Bestandsaufnahme für die zu untersuchenden Naturfaktoren Boden, Wasser, Klima, Pflanzen- und Tierwelt sowie Landschaftsbild und Erholung erfolgt auf der Grundlage vorhandener Unterlagen und im Hinblick auf die durch das Vorhaben zu erwartenden Eingriffe.

Der Biotoptypenbestand ist in Abbildung 2 auf Grundlage eines Luftbildes dargestellt. Bei der Bestandskartierung und -bewertung werden die in der Biotoptypenliste des Rheinisch- Bergischen Kreises verwendeten Biotoptypen und Standardbewertungen in Anlehnung an die Methodik nach LUDWIG („Methode zur ökologischen Bewertung der Biotopfunktionen von Biotoptypen“, 1991) zugrunde gelegt.

Innerhalb der Eingriffsanalyse werden die Eingriffe in den Naturhaushalt potentialbezogen ermittelt und die Eingriffsintensität bewertet.

In der Eingriffsbilanzierung wird überprüft, ob aus der Planung landschaftsrechtliche Kompensationsverpflichtungen resultierten.

In der Zusammenfassung / Fazit erfolgt die Darstellung der wesentlichen Aussagen des vorliegenden Landschaftspflegerischen Fachbeitrages.

In der Fotodokumentation wird das Plangebiet abgelichtet dargestellt. 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 5 -

2. BESTEHENDE ÖRTLICHE UND ÜBERGEORDNETE FACHPLANUNGEN

Gebietsentwicklungsplan Der Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln – Teilabschnitt Region Köln – stellt das Plangebiet als „Allgemeinen Siedlungsbereich“ dar. Die nach Osten an den zusammenhängenden Siedlungsbereich Glöbusch angrenzenden Freiräume werden dem entgegen als „Waldbereiche“ bzw. „Allgemeiner Freiraum und Agrarbereich“ dargestellt. Bauleitplanung (vgl. Anhang 2) Das Plangebiet liegt im Geltungsbereich des rechtsgültigen rechtskräftigen Bebauungsplans Nr. 6 - Glöbusch. Der derzeitige Bebauungsplan weist als Art der baulichen Nutzung für das Plangebiet Dorfgebiet (MD) aus. Die Grundflächenzahlen (GRZ) von 0,4 im Westen und 0,5 im Osten setzen die Obergrenze der überbaubaren Grundstücksfläche fest. Das Höchstmaß der Zahl der Vollgeschosse wird im Westen mit II und im Osten mit I angegeben und Dachneigungen von 28º - 38º festgesetzt. Landschaftsplan Das Plangebiet liegt nicht im Geltungsbereich des Landschaftsplans. Die landschaftlich geprägten Freiräume östlich der Ortslage Glöbusch liegen im Geltungsbereich des Landschaftsschutzgebietes „LSG Mittlere Dhünn“. Dieses erstreckt sich großräumig über Teile des westlichen Gemeindegebietes zwischen der Dhünn und dem Stadtgebiet .

Wasserrechtliche Schutzausweisungen Gesetzlich geschützte Überschwemmungsgebiete bzw. Trinkwasserschutzgebiete sind im Plangebiet bzw. im Umfeld des Vorhabens nicht festgesetzt.

Gesetzlich geschützte Biotope gemäß § 30 BNatSchG / § 62 LG NRW Gesetzlich geschützte Biotope gemäß § 30 BNatSchG / § 62 LG NRW werden gemäß Fachinformationssystem „Gesetzlich geschützte Biotope in NRW“ der LANUV für den Vorhabensbereich und unmittelbar angrenzende Bereiche nicht dargestellt.

NATURA 2000 Das nächstgelegene FFH-Gebiet DE-4809-301 “Dhünn und ” durchfließt die Talaue der Dhünn unterhalb der Ortslage Glöbusch. Die Minimalentfernungen zwischen der geplanten 31. vereinfachten Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 - Glöbusch und dem Geltungsbereich des FFH-Gebietes liegen bei rund 1.000 m. Im Zuge des Vorhabens sind keine Auswirkungen auf die Erhaltungsziele und Schutzzwecke zu erwarten. 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 6 -

3. BESTANDSBESCHREIBUNG UND -BEWERTUNG

Die Bestandserfassung erfolgte auf Basis vorhandener Unterlagen und einer örtlichen Begehung im Herbst 2013.

3.1 Abiotische Faktoren

Naturräumliche Gliederung Naturräumlich ist das Plangebiet im Randbereich der Bergischen Hochflächen den Burscheider Lößterrassen (Naturräumliche Einheit 338.00) zuzuordnen. Der Naturraum ist durch Geländehöhen zwischen 100 und 200 m gekennzeichnet. Im Bereich der vorwiegend noch bewaldeten Talhänge stehen devonische Schiefer, Sandsteine und Grauwackeschichten an. Diese werden großflächig von zusammenhängenden Lößlehmschichten bedeckt.

Boden Der geologische Untergrund besteht nach Angaben der Hydrogeologischen Übersichtskarte im weiteren Umfeld vorwiegend aus devonischen Ton-, Schluff und Sandsteinen. Vorherrschende Bodengesellschaften sind Parabraunerden (Quelle: DEUTSCHER PLANUNGSATLAS, 1978). In der Karte der Schutzwürdigen Böden des Geologischen Landesamtes im Maßstab 1 : 50.000 ist dementsprechend der Bodentyp „Typische Parabraunerden, vereinzelt pseudovergleyt“ (BB31) verzeichnet. Hierbei handelt es sich um Schluffe und Lehme aus jungpleistozänen Lößböden mit Mächtigkeiten von 10 - 20 dm. Diesen wird in Hinblick auf ihre hohe Fruchtbarkeit eine besondere Schutzwürdigkeit (Kategorie: swb 3) beigemessen.

Unter Berücksichtigung der baulichen Nutzung des Umfelds und hiermit verbundenen Beeinträchtigungen und auch der gärtnerischen Nutzung des Grundstücks sind die ursprünglichen Bodenverhältnisse aller Voraussicht nach im Oberboden teilweise überformt. Auf Grundlage der tiefgründigen Bodenentwicklung ist zumindestens für die tieferen Bodenschichten der Erhalt der fruchtbaren Lößschichten anzunehmen.

Den Böden im Plangebiet ist folglich eine mindestens mittlere Bedeutung für den Naturhaushalt beizumessen.

Wasser Gemäß den Angaben der Bestandsaufnahme zur Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) wird das Plangebiet dem Grundwasserkörper "Rechtsrheinisches Schiefergebirge" (GWK: 273_07) zugeordnet (Quelle: FLUGGS). Die Grundwasserverhältnisse vor Ort sind demnach von wenig ergiebigen Kluftgrund- wasserleitern aus Ton-, Schluff und z.T. Sandstein ohne relevante wasserwirtschaftliche Bedeutung gekennzeichnet. Den unversiegelten Freiflächen im Plangebiet kommt folglich eine nur allgemeine Bedeutung für die Grundwasserneubildung zu. Oberflächengewässer sind im Plangebiet nicht vorhanden.

Klima / Luft Am westlichen Rand des Bergischen Landes gelegen, weißt das Plangebiet ein Übergangsklima zwischen dem vorwiegend ozeanisch bestimmten nordwest-deutschen Klima der Niederrheinischen Bucht und den kontinentaler getönten klimatischen Bedingungen des Rheinischen Schiefergebirges auf. 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 7 -

Die nahegelegene Niederschlagsstation Odenthal des Wupperverbandes (Gelände Klärwerk Odenthal) gibt eine jährliche Gesamtniederschlagsmenge von rund 1.000 mm an. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei rund 8,5 ºC. Die nach Südosten gerichtete Hanglage ist aufgrund ihrer Exposition durch eine erhöhte Besonnungsintensität gekennzeichnet. Allgemein stellen südexponierte Hangbereiche unter bio- klimatischen Gesichtspunkten wohnklimatische Gunstlagen dar. Hanglagen sind zumeist durch einen Kaltluftabfluss und eine Lage oberhalb der nächtlichen Bodeninversion gekennzeichnet womit eine relative nächtliche Wärmegunst einhergeht. Das als Gartengrundstück ohne alten Baumbestand zu beschreibende Plangebiet ist im Zusammenhang mit den umgebenden Wohngebieten als Siedlungsklimatop zu charakterisieren. Dieses stellt einen überwiegend locker bebauten und gut durchlüfteten Siedlungsbereich ohne wesentliche lufthygienische Belastungen und Austauschprobleme sowie eine gute bio- klimatische Gesamtsituation mit Bildung schwacher Wärmeinseln dar. Das unterhalb von Glöbusch anschließende Dhünntal stellt dem entgegen einen Kaltluftabfluss- und -sammelbereich dar. Dem Plangebiet ist in Hinblick auf seine begrenzte Größe sowie seine eingeschränkte Ausstattung mit klimatisch relevanten Strukturen eine untergeordnete, kleinklimatische Bedeutung für den Naturhaushalt zuzuordnen. 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 8 -

3.2 Biotische Faktoren

Pflanzen- und Tierwelt Der Biotoptypenbestand ist in Abbildung 2 dargestellt. Bei der Bestandskartierung und - bewertung wird die Biotoptypenliste des Rheinisch Bergischen Kreises mit den hier verwendeten Biotoptypen und Standardbewertungen in Anlehnung an die Methodik nach LUDWIG („Methode zur ökologischen Bewertung der Biotopfunktionen von Biotoptypen“; 1991) zugrunde gelegt.

Die beplante Fläche im westlichen Teil des Flurstücks 3878 ist als gestaltete Gartenfläche innerhalb des geschlossenen Siedlungszusammenhangs des Ortsteils Glöbusch zu beschreiben (Biotoptyp Nr. 14: Zier- und Nutzgarten, strukturarm). Zierrasen nimmt hierbei in einem Gesamtumfang von etwa 230 m² etwa die Hälfte der Fläche ein. Randbereiche in einer Größenordnung von rund 150 m² sind als gemischte Strauchgehölz- und Staudenpflanzungen gärtnerisch gestaltet. Weiterhin sind eine kleine Garage mit einem hieran anschließenden schuppenartigen Anbau für Arbeitsgeräte und einem angrenzenden befestigten Pflasterstreifen mit einer Gesamtausdehnung von rund 35 m² vorhanden. Die verbleibenden Gartenteile umfassen einen abgelassenen und ausgeräumten Folienteich mit einer Fläche von rund 10 m² und eine den westlichen Grundstücksteil randlich einfassende Thujahecke (ca. 25 m²). Der vorhandene Gehölzbestand ist auf Zierstrauchpflanzungen geringen Alters und eingeschränkter Naturnähe begrenzt (Biotoptyp Nr. 14: Zier- und Nutzgarten, strukturarm). Die beiden größten Sträucher sind ein lichter Haselstrauch (Corylus avellana) mit einer Höhe von rund 3 - 5 m und eine bis zum Boden dichte, nahezu baumartig gewachsene Eibe (Taxus baccata). Letztere erreicht eine Gesamthöhe von rund 5 - 7 m. Daneben sind kleinere Ziergehölze wie beispielsweise Buchsbaum (Buxus sempervirens), Flieder (Syringa vulgaris) und Pfeifenstrauch (Philadelphus spec.) mit Wuchshöhen von bis zu etwa 2 m vorhanden. Die das Flurstück 3878 in seinem westlichen Teil einfassende Thujahecke stellt eine Pflanzung jüngeren Datums mit Höhen zwischen rund 1,7 m und 2,0 m dar. Der ehemalige Gartenteich ist abgelassen und ausgeräumt und hat aktuell keine Bedeutung für Amphibien (Biotoptyp Nr. 14: Zier- und Nutzgarten, strukturarm).

Der bereits bebaute östliche Teil des beplanten Flurstücks wird zu großen Teilen von dem bestehenden Gebäude und befestigten Zufahrten, Wegen und Terrassenflächen sowie einem abbaubaren Gartenpool eingenommen (Biotoptyp Nr. 17: Gebäude, Asphalt, Pflasterflächen o. ä. (versiegelte Flächen)). Hiervon gesondert zu betrachten sind die teilbefestigten Erschließungsflächen (Biotoptyp Nr. 18: Schotterflächen, Fugenpflaster, Gittersteine o.ä. (teilversiegelte Flächen). Daneben sind auch im östlichen Teil des beplanten Flurstücks in geringerem Umfang Rasen- und Rabattenflächen als auch Zierstrauchpflanzungen vorhanden (Biotoptyp Nr. 14: Zier- und Nutzgarten, strukturarm).

Im Westen wird das beplante Grundstück durch die befestigte Zufahrt / Erschließung zur Wohnbebauung Am Alten Hof Nr. 26 begrenzt (Flurstück 2167). Mit Ausnahme einer Brachfläche mit älteren Haselsträuchern und Brombeergestrüpp angrenzend an die Haus- nummer 22 sind die umliegenden Gartenflächen durch eine eher geringe Strukturvielfalt gekennzeichnet. Hieraus kann eine nur untergeordnete Bedeutung des Plangebietes für die Tierwelt abgeleitet werden. 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 9 -

Abb. 2: Luftbild / Geltungsbereich 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch / Biotoptypen

Legende Nummerierung Biotoptypen Nr. 14: Biotoptyp: Zier- und Nutzgarten, strukturarm Nr. 17: Biotoptyp: Gebäude, Asphalt, Pflasterflächen o. ä. Nr. 18: Biotoptyp: Schotterflächen, Fugenpflaster, Gittersteine o.ä.

Legende Sonstiges Abgrenzung Biotoptypen: Linie schwarz, durchgehend Abgrenzung Geltungsbereich, 31. vereinfachte Änderung des Bebauungsplans Nr. 6: Linie schwarz, dick, gestrichelt Abgrenzung Baugrenze aktuell: Linie Cyan, dünn, gestrichelt Abgrenzung Baugrenze geplant; Änderung der Festsetzungen: Linie Rot, dünn, gestrichelt Zusätzlich überbaubare Fläche: Rot gepunktet

Biotoptypenbewertung Das Plangebiet ist dem Biotoptyp Nr. 14: Gärten mit geringem Gehölzbestand zuzuordnen (HJ6). Dieser ist durch eine geringe ökologischer Wertigkeit gekennzeichnet. In der Biotoptypenliste des Rheinisch-Bergischen Kreises wird die Wertigkeit des Biotoptypen unter Einschluss von Rasen und Ziergehölzen mit 6 ökologischen Wertpunkten angegeben. Eine sehr geringe bzw. keine Bedeutung hinsichtlich der Biotopfunktion haben die versiegelten (Biotoptyp Nr. 17; HY1) und unversiegelten (Biotoptyp Nr. 18; HY2) Straßenflächen und Gebäude (Biotoptyp Nr. 17; HN0) außerhalb des beplanten westlichen Grundstücksteils.

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Angaben zur Fauna Als Zufallsbeobachtung konnte im Rahmen der örtlichen Begehung des Plangebietes im November 2013 häufige und verbreitet vorkommende Vogelarten wie Amseln (Turdus merula), Buchfinken (Fringilla coelebs) und Kohlmeisen (Parus major) festgestellt werden. Lebensraumelemente mit hervorzuhebender faunistischer Bedeutung sind im Plangebiet nicht vorhanden. Der Gartenfläche kommt eine untergeordnete faunistische Bedeutung zu.

Im „Informationssystem Planungsrelevante Arten“ werden für die Lebensräume „Gärten, Parkanlagen, Siedlungsbrachen“ und „Gebäude“ für das Messtischblatt 4908 () neben den Artengruppen Säugetiere (diverse Fledermausarten), Amphibien (Geburtshelferkröte, Kreuzkröte), Reptilien (Zauneidechse) und Vögel (diverse Beutegreifer, Schwalben, Eisvogel, Kuckuck, Gartenrotschwanz, Kleinspecht) aufgeführt. Vorkommen von planungsrelevanten Amphibien sind in Hinblick auf das vollständige Fehlen von Gewässerstrukturen innerhalb des Plangebietes sowie auch im näheren Umfeld auszuschließen. Habitate mit Bedeutung für wärmeliebende Reptilien sind innerhalb des gärtnerisch geprägten Plangebietes ebenso nicht vorhanden. Hinweise auf Fledermäuse wurden im Rahmen der Besichtigung der Garage nicht festgestellt.

Essentielle Lebensraumstrukturen für planungsrelevante Vogelarten und Fledermäuse sind im Plangebiet nicht zu erwarten. Für Beutegreifer wie dem streng geschützten Mäusebussard ist das Plangebiet aufgrund seiner geringen Größe und unter Berücksichtigung der Reviergrößen von untergeordneter Bedeutung. In Hinblick auf die allgemeine Ausprägung der beplanten Gartenflächen ist eine Habitatbedeutung des Plangebietes für planungsrelevante Arten nicht gegeben.

Nahrungs- und Jagdhabitate unterliegen, soweit diesen keine hervorzuhebende Bedeutung für die Art zukommt, nicht den besonderen artenschutzrechtlichen Bestimmungen. Relevante Beeinträchtigungen sind folglich auszuschließen. Vorkommen von nach § 19 (3) BNatSchG im Rahmen der Eingriffsregelung zu berück- sichtigenden, streng geschützten Arten können, auf Grundlage der örtlichen Begehung sowie der Biotop- / Habitatstruktur ausgeschlossen werden. Entsprechend liegt in Folge des Planungsvorhabens keine Inanspruchnahme von nicht ersetzbaren Biotopen streng geschützter Arten vor. Verbotstatbestände hinsichtlich nach § 42 (1) BNatSchG besonders geschützter Arten (§ 10 Abs. 2 Nr. 10) sind auf Grundlage der örtlichen Begehung sowie der Biotop- / Habitatstruktur gleichfalls nicht zu erwarten (vgl. Artenschutzprüfung zum Vorhaben, BERKEY 2013).

3.3 Landschaftsbild / Erholung

Das betrachtete Plangebiet liegt innerhalb des Ortsteils Odenthal Glöbusch. Die durchgrünte Bebauung bildet hier einen zusammenhängenden Siedlungsbereich, der sich über eine zum Dhünntal abfallende Talflanke erstreckt. Umgeben von landschaftlich geprägten Freiräumen wird der Ortsteil Glöbusch sowohl von größeren Waldbeständen als auch von grünlandgeprägten Offenlandbereichen umgeben. 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 11 -

Aufgrund der Lage am Nordrand des Naturparks und der räumlichen Nähe zu den Ballungsgebieten Köln / Leverkusen und dem Bergischen Städtedreieck kommt dem Landschaftsraum eine hohe Bedeutung für die Nah- und Wochenenderholung zu. Lokale touristische Schwerpunkte stellen insbesondere das Umfeld des Altenberger Doms sowie Dhünn- und Eifgenbachtal und die Dhünntalsperre dar.

Dem unmittelbaren Plangebiet kommt hinsichtlich seiner geringen Größe und der durch angrenzende Bebauung abgeschirmten Lage, der allein privaten Nutzung und Zugänglichkeit eine untergeordnete Bedeutung für das Orts- und Landschaftsbild zu. Eine Bedeutung für die Erholungsnutzung ist nur im privaten Rahmen für die Grundstückseigentümer gegeben. Weitläufige Sichtbeziehungen bestehen aufgrund der umgebenden Bebauungsstrukturen nicht. 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 12 -

4. ERMITTLUNG UND BEWERTUNG DES EINGRIFFS

Aufbauend auf der Bestandsbeschreibung und -bewertung (vgl. Kap. 3) werden im Folgenden Art und Intensität der Beeinträchtigungen bzw. des Eingriffs bestimmt. Über den unmittelbaren Eingriffsbereich hinaus können diese auch auf angrenzende Bereiche einwirken. Vorhabens- bedingte Beeinträchtigungen sind möglichst zu vermeiden bzw. zu vermindern. Im Folgenden werden in allgemeiner Form mögliche Konflikte, die durch bau-, anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen der Baumaßnahme entstehen können, für den Naturhaushalt und das Landschaftsbild beschrieben.

Baubedingte Beeinträchtigungen Hierunter sind alle mit der Baudurchführung (z.B. Baustelleneinrichtung, Bauarbeiten) verbundenen und somit zeitlich begrenzt entstehenden Auswirkungen zu verstehen. Dennoch können die Auswirkungen nachhaltig negative Folgen für den Naturhaushalt und das Landschaftsbild bedingen. Insbesondere kann es zur unbeabsichtigten Flächeninanspruchnahme angrenzender Vegetationsbestände durch Befahren mit Baufahrzeugen oder Bodenmieten kommen.

Anlagebedingte Beeinträchtigungen Hierunter sind die planerisch vorbereitete Inanspruchnahme von Flächen und somit die dauerhaften Auswirkungen des Vorhabens zu verstehen. Zu den allgemeinen bau- und anlagebedingten Beeinträchtigungen der Planung gehören bei Realisierung des Vorhabens insbesondere:  Flächeninanspruchnahme (Biotope) durch Wohn- und Nebengebäude sowie Wege / Terrassen und sonstige versiegelte Flächen.  Potentielle Beeinträchtigung des Wasser- und Bodenhaushaltes.  Verlust und Beeinträchtigung von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere.  Potentielle Veränderung des Orts- und Landschaftsbildes.

Betriebsbedingte Beeinträchtigungen Unter den betriebsbedingten Auswirkungen sind alle dauerhaften Beeinträchtigungen zu verstehen, die sich durch die Errichtung der neuen Bebauung ergeben. Die betriebsbedingten Auswirkungen beziehen sich auf die zukünftige Nutzung der Flächen.

Im Rahmen der Änderung wird die Baugrenze (Baufenster) für ein zusätzliches Einfamilienhäuser planerisch vorbereitet. Die Umsetzung der Bebauung hat eine Versiegelung zur Folge. Diese Überbauung ist als Eingriff in Natur und Landschaft zu betrachten.

Mit der geplanten zusätzlichen Überbauung sind als Folge der Bebauung / Flächenversiegelung geringe anlagebedingte Beeinträchtigungen bzgl. der abiotischen Naturgüter Wasser und Klima / Luft verbunden. Dem dauerhaften Verlust der Bodenfunktionen eines gemäß Geologischem Landesamt als schutzwürdiger klassierten Bodens ist dementgegen eine mittlere bis hohe Eingriffsintensität beizumessen. 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 13 -

Für Biotope, Tiere und Pflanzen als biotische Elemente des Naturhaushaltes sowie das Orts- / Landschaftsbild sind durch die geplante Bebauung innerhalb der Ortslage Glöbusch keine wesentlichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

Der Eingriff in die betroffenen Biotoptypen geringer Wertigkeit ist nicht als erheblich zu bewerten. An das Planungsvorhaben angrenzende Gehölze und Einzelbäume sind durch entsprechende landschaftspflegerische Maßnahmen zu schützen und zu sichern. 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 14 -

5. MASSNAHMEN DES NATURSCHUTZES UND DER LANDES- PFLEGE

Übergeordnetes Ziel der landschaftspflegerischen Maßnahmen ist es, die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes gemäß Landschaftsgesetz NW (§§ 1 und 2) zu sichern bzw. nach Möglichkeit zu verbessern.

Dabei sind unter besonderer Berücksichtigung der Aspekte und Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Beeinträchtigungen verbleibende unvermeidbare Eingriffe gemäß § 4 LG NRW auszugleichen.

Es sind Maßnahmen zu benennen, die nach Art, Umfang und zeitlichem Ablauf geeignet sind den Ausgleich für Bestandsverluste als auch für die beeinträchtigten Leistungsfunktionen des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes herzustellen. Gegebenenfalls sind Ersatzmaßnahmen durchzuführen (§ 5 LG NW).

5.1 Maßnahmen zur Verminderung und Vermeidung Der Eingriff ist entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen, auf das unvermeidbare Maß zu beschränken. Die folgenden grundsätzlichen Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung sind einzuhalten:

Aspekte zur Vermeidung / Verminderung baubedingter Beeinträchtigungen:

 Flächensparende und schonende Baudurchführung (z.B. Andienung der Baustellen über vorhandene Wege, Straßen; Baustelleneinrichtungen nur auf bereits in Anspruch genommenen Flächen (versiegelte Flächen) oder auf Flächen, die aufgrund der Planung verändert werden.  Die Anlage der Baustelleneinrichtung sollte so erfolgen, dass Beeinträchtigungen (Lärm, Schadstoffe, Grundwasserbelastungen) für die Umgebung und den Naturhaushalt vermieden werden.  Lagerung von Material (z.B. Filterkies, Sand etc.) nur im Bereich anlagebedingt in Anspruch genommener Flächen.  Ein Verlust bzw. eine Beeinträchtigung erhaltenswerter Gehölze im Randbereich der Baumaßnahme ist durch entsprechende Pflege (Rückschnitt, Auf-den-Stock-setzen, Wurzelschutz) zu vermeiden. Erforderliche Maßnahmen sind frühzeitig fachgerecht durchzuführen.  Reduzierung des Vegetationsverlustes auf das unbedingt notwendige Maß.  Eine Kontamination von Boden und Wasser während des Baubetriebes ist durch entsprechende Maßnahmen zu vermeiden. Verwendung biologisch abbaubarer Schmierstoffe und Betanken von Baustellenfahrzeugen in gesicherten Bereichen.  Abtrag des Ober- und Unterbodens nach Entfernen der Vegetationsdecke und getrennte Lagerung und Mieten. Wiederverwendung gemäß DIN 18915 (Bodenarbeiten) und DIN 18300 (Erdarbeiten). Der Oberbodenabtrag ist entsprechend dem Baufortschritt sukzessive vorzunehmen. Wiederverwendung von Bodenmassen (Ober- und Unterboden).  Die Anlage von Bodenmieten auf Flächen mit wertvollen Vegetationsstrukturen und im Kronentraufbereich von Bäumen ist zu vermeiden. 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 15 -

 Während der Bauarbeiten anfallende Abfälle (Gebinde, Verpackungen etc.) sind ordnungsgemäß zu entsorgen.

Allgemein wirksame Aspekte zur Vermeidung / Verminderung anlagebedingter Beeinträchtigungen:

 Beschränkung des benötigten Flächenbedarfs / der Neuversiegelung für das geplante Vorhaben auf das unbedingt notwendige Maß. Zum Schutz des Bodens und zum sparsamen Umgang mit ihm wird eine Teilversiegelung für Flächen empfohlen, deren Versiegelung nicht zwingend erforderlich ist.  Auch aus Sicht des Boden- und Wasserschutzes wird empfohlen, das anfallende Niederschlagswasser auf dem Grundstück zu versickern oder als Brauchwasser wieder zu verwenden.  Das zur Verfüllung von Baugruben bzw. Geländeregulierung vorgesehene Material muss den Prüf- und Vorsorgewerten der BBodSchV hinsichtlich der beabsichtigten Nachnutzung entsprechen. Die DIN 19731 (Verwertung von Bodenmaterial) ist zu beachten. 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 16 -

6. BILANZIERUNG VON ENGRIFF UND AUSGLEICH

Aus dem durch die 31. vereinfachten Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 planerisch vorbereiteten Eingriff in Natur und Landschaft resultiert der Verlust bzw. die Überformung von Gartenflächen.

Durch die Vergrößerung des Baufensters um rd. 300 m² wird eine weitere Bebauung des Flurstückes 3878 möglich.

Bestand (vgl. Anhang 2) Für den ca. 1.252 m² großen Geltungsbereich setzt der derzeit gültige B-Plan im Osten (ca. 920 m²) und im Westen (ca. 332 m²) eine GRZ gemäß § 17 BauNVO von 0,4 fest. Die Abgrenzung unterschiedlicher Nutzung verläuft derzeit durch das geplante Baufenster. Für den Flächenverbrauch durch Zufahrtsflächen, Wegeflächen und Terrasse kann die zulässige Grundfläche um 50 % überschritten werden, so dass diesbezüglich maximal mit 60 % Versiegelung gerechnet wird (§ 19 (4) BauNVO). Daraus resultiert für den o.g. Geltungsbereich eine maximal zulässige Versiegelung von rd. 751 m². Die restlichen 501 m² sind gärtnerisch zu gestalten.

Planung (vgl. Anhang 1) Für den ca. 1.252 m² großen Geltungsbereich soll eine GRZ von 0,4 und eine durchgängige Baugrenze festgesetzt werden. Auf die unterschiedliche Art der Bebauung wird mit der Anpassung der Nutzungsgrenze reagiert. Unter Berücksichtigung der möglichen Überschreitung der GRZ um 50 % für Zufahrtsflächen, Wegeflächen und Terrasse resultiert für den o.g. Geltungsbereich unverändert eine maximal zulässige Versiegelung von rd. 751 m². Die restlichen 501 m² sind gärtnerisch zu gestalten.

Flächennachweis (vgl. Abbildung 2) Bei der Errichtung der geplanten Bebauung ist zu berücksichtigen, dass im Geltungsbereich der geplanten Änderung aktuell aufgrund der bereits vorhandenen Bebauung (Haus Nr. 24 & Schuppen) ca. 160 m² und durch die befestigten Außenflächen (gepflastert und geschottert) ca. 280 m² beansprucht werden.

Daraus resultiert eine noch mögliche zulässige Überprägung durch die geplante Bebauung und Zuwegung von rd. 311 m².

Durch das geplante Wohnhaus von ca. 11,00 x 11,00 m und die Garage mit ca. 6,00 x 3,00 m werden ca. 139 m² beansprucht. Für die weiteren Flächen wie Zuwegung und Terrasse stehen somit maximal noch 172 m² zur Verfügung. Die übrigen Flächen sind gärtnerisch zu gestalten.

Eine weitere Bebauung des Flurstückes 3878 ist somit bilanztechnisch möglich. Es sind keine zusätzlichen Ausgleichsmaßnahmen notwendig.

Durch die Bebauung sind lediglich Gärten mit geringem Gehölzbestand betroffen, denen eine geringe Biotopwertigkeit beizumessen ist. Festgesetzte Kompensationsflächen (MSPE Flächen) des Bebauungsplanes Nr. 6 – Glöbusch sind vom Vorhaben nicht betroffen. 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 17 -

7. ZUSAMMENFASSUNG

Gegenstand des vorliegenden Landschaftspflegerischen Fachbeitrages (LFB) ist die seitens der Eheleute Peter angestrebte 31. vereinfachte Änderung des Bebauungsplans Nr. 6 - Glöbusch - der Gemeinde Odenthal. Das betrachtete Planungsvorhaben befindet sich in der Gemeinde Odenthal im Rheinisch-Bergischen Kreis im Ortsteil Glöbusch, „Am Alten Hof“ Nr. 24. Im Rahmen des Änderungsverfahrens soll für das im Besitz der Antragsteller befindliche Flurstück 3878, Flur 2, Gemarkung Unterodenthal Baurecht für ein zusätzliches Einfamilienhaus geschaffen werden. Entsprechend wird für den ca. 1.252 m² großen Geltungsbereich die 31. vereinfachte Änderung des Bebauungsplanes gemäß § 13 BauGB durchgeführt.

Das vorgesehene Einfamilienhaus soll in zweigeschossiger Bauweise mit Zeltdach errichtet werden und eine Grundabmessung von maximal 11,00 x 11,00 m betragen. Allerdings weist der derzeit rechtskräftige B-Plan eine nicht ausreichende überbaubare Fläche (fehlende Baugrenze) aus. Zum Zwecke der Realisierung des Vorhabens soll der Bebauungsplan geändert werden und die überbaubare Fläche entsprechend vergrößert werden.

Das entsprechende Grundstück liegt im Geltungsbereich des rechtskräftigen Bebauungsplans Nr. 6 - Glöbusch - der hier Dorfgebiet (MD) gemäß § 5 BauNVO ausweist. Die geplante Bebauung fügt sich in die umgebende Siedlungsstruktur ein und stellt eine Lückenschließung innerhalb des baulichen Bestands dar. Unter städtebaulichen Aspekten bestehen seitens der Gemeinde Odenthal keine Bedenken.

Mit der geplanten zusätzlichen Überbauung sind als Folge der Bebauung / Flächenversiegelung geringe anlagebedingte Beeinträchtigungen bzgl. der abiotischen Naturgüter Wasser und Klima / Luft verbunden. Dem dauerhaften Verlust der Bodenfunktionen eines gemäß Geologischem Landesamt als schutzwürdiger klassierten Bodens ist dementgegen eine mittlere bis hohe Eingriffsintensität beizumessen.

Für Biotope, Tiere und Pflanzen als biotische Elemente des Naturhaushaltes sowie das Orts- / Landschaftsbild sind durch die geplante Bebauung innerhalb der Ortslage Glöbusch keine wesentlichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

Der Eingriff in die betroffenen Biotoptypen geringer Wertigkeit ist nicht als erheblich zu bewerten.

Für den ca. 1.252 m² großen Geltungsbereich soll eine GRZ von 0,4 und eine durchgängige Baugrenze festgesetzt werden. Auf die unterschiedliche Art der Bebauung wird mit der Anpassung der Nutzungsgrenze reagiert. Unter Berücksichtigung der möglichen Überschreitung der GRZ um 50 % für Zufahrtsflächen, Wegeflächen und Terrasse resultiert für den o.g. Geltungsbereich eine maximal zulässige Versiegelung von rd. 751 m². Die restlichen 501 m² sind gärtnerisch zu gestalten. Durch die bereits vorhandenen baulichen Überprägungen sind bereits Flächen in einem Umfang von ca. 440 m² überformt.

Durch das geplante Wohnhaus von ca. 11,00 x 11,00 m und die Garage mit ca. 6,00 x 3,00 m werden ca. 139 m² beansprucht. Für die weiteren Flächen wie Zuwegung und Terrasse stehen noch 172 m² zur Verfügung. Die übrigen Flächen sind gärtnerisch zu gestalten.

Eine weitere Bebauung des Flurstückes 3878 ist somit bilanztechnisch möglich. Es sind keine zusätzlichen Ausgleichsmaßnahmen notwendig. 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 18 -

8. FOTODOKUMENTATION

Bild 1: Plangebiet (Flurstück 3878, nur beplanter Westteil des Grundstücks) mit Rasenflächen und Beeten / Rabatten; im Hintergrund Garage / Schuppen; im Vordergrund abgelassener Zierteich (Blick von Süden nach Norden)

Bild 2: Garage / Schuppen (Blick von Osten nach Westen) 31. vereinfachte Änderung Bebauungsplan Nr. 6 - Glöbusch - Gemeinde Odenthal (LFB) - 19 -

Bild 3: Plangebiet (Flurstück 3878) auf der rechten Bildseite von der angrenzenden Erschließungsstraße Am Alten Hof, Einfassung der Gartenfläche durch Thujahecke geringen Alters; dahinter Eibe (Taxus baccata) mit einer Höhe von ca. 5 - 6 m (Blick von West nach Ost)

-5,0- Bebauungsplan Nr. 6 -Glöbusch-, 31. vereinfachte Änderung ± 1:500

MD 0,5 -31,0- GRZ 0,4 I MD 0,8 ED SD GRZ 0,4 II DN 28° - 38°

ED SD DN 28° - 38° -20,0-

Legende

Einfügepunkt Nutzungsschablone ¼ 1.2.1 Dorfgebiete -8,7- ' Geschossflächenzahl, Höchstmaß ÷Grundflächenzahl, Höchstmaß A Anzahl der Vollgeschosse, Höchstmaß G Anzahl der Vollgeschosse (zwingend) 4nur Einzel- und Doppelhäuser zulässig

1nur Einzelhäuser zulässig SD Satteldach Festsetzung MD 0,8 ÿ' Dorfgebiete GRZ 0,4 II 6 Gloebusch | 31.vereinfachte Änderung (Linien) K 29 Festsetzung Baugrenze Grenze des Bebauungsplans E !!Abgrenzung unterschiedl. Nutzung 6 Gloebusch | 31.vereinfachte Änderung (Flächen) ZD, DN 22° Festsetzung Dorfgebiete Grenze des Bebauungsplans

Hinweis: 0 5 10 20 Meter Die sonstigen textlichen Festsetzungen des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes Nr. 6 -Glöbusch- gelten unverändert für den Bereich der 31. Änderung weiter.

Rheinisch Bergischer Kreis Stand 15.11.2010 Abteilung 67 - Planung und Landschaftsschutz - Untere Landschaftsbehörde -

Biotoptypenliste

Wertigkeit der am häufigsten durch Eingriffe betroffenen Biotoptypen bzw. Kompensationsmaßnahmen in Anlehnung an die Bewertungsmethode LUDWIG (1991)

Nr. Betroffene Biotoptypen - Eingriffflächen/Ausgleichsflächen Biotopwert (Mittelwert) 1 Teiche ohne Verlandungszone oder Fischteiche 8

2 Wald aus bodenständigen Laubbaumarten (älterer Bestand ab 40 Jahren) 21 3 Wald aus bodenständigen Laubbaumarten (jüngerer Bestand bis 40 Jahren) 16 4 Wald aus Nadelbäumen oder nicht bodenständigen Laubbaumarten (älterer 16 Bestand ab 40 Jahren) 5 Wald aus Nadelbäumen oder nicht bodenständigen Laubbaumarten (jüngerer 12 Bestand bis 40 Jahren) 6 Waldränder gestuft aus bodenständigen Bäumen und Sträuchern 19

7 Gehölzflächen außerhalb des Waldes a) Einzelbäume, Baumreihen, Baumgruppen 13 b) Feldgehölze (größere (> 1.000 m²), flächige Gehölzbestände in der freien 19 Feldflur) c) Gebüsche, freiwachsende Strauchhecken (kleinere bzw. lineare 14 Gehölzbestände in der freien Feldflur) d) Formschnitthecke 11

8 Wiesen und Weiden, feucht oder nass 17 9 Wiesen und Weiden ohne Auffälligkeiten 10 10 Grünlandbrache 16 11 Randvegetation an Äckern, Straßen, Wegen, Bahnanlagen, Wällen o.ä. (krautig) 12 12 Randvegetation an Ufern oder Feuchtstandorten (krautig) 16 13 Äcker 6

14 Zier- und Nutzgärten, strukturarm (Rasen, Ziergehölze, Nadelbäume) 6 15 Gartenlandbrache 12

16 Obstbestände (ausschließlich Hochstammobstbäume) a) Obstgärten mit jungen Obstgehölzen und/oder Hausgartencharakter 11 b) Einzelbäume und kleine Baumgruppen (bis zehn Obstbäume) 13 c) Obstwiesen (mit mindestens 11 Obstbäumen und mindestens 880 m²) 17

17 Gebäude, Asphalt, Pflasterflächen o. ä. (versiegelte Flächen) 0 18 Schotterflächen, Fugenpflaster, Gittersteine o.ä. (teilversiegelte Flächen) 2 19 Pflanzenkläranlagen (Bewertung nicht höher als der Ausgangswert der Fläche) 8

Anmerkungen

- Die oben genannten Werte sind abgeleitet aus der Biotoptypenliste des anerkannten Bewertungsverfahrens LUDWIG (1991). - Die Biotopwerte stellen Mittelwerte dar. Je nach Ausprägung einzelner, der Bewertung zugrundeliegender Kriterien können die Werte des tatsächlich betroffenen Landschaftsteils hiervon abweichen. - Eine Abstimmung der Biotopwerte mit der Unteren Landschaftsbehörde des RBK empfiehlt sich im Falle besonderer betroffener Landschaftsteile, bei Besonderheiten geplanter Eingriffe sowie grundsätzlich in Zweifelsfällen.