Turf-Times Ausgabe 643.Pdf
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Ausgabe 643 • 34 Seiten Freitag, 6. November 2020 powered by Turf-Times www.bbag-sales.de Der deutsche Newsletter für Vollblutzucht & Rennsport mit dem Galopp-Portal unter www.turf-times.de AufgAlopp Eine Chance in Keeneland „Ich habe um diese Jahreszeit noch nie so viele Zum Kurs von Jährlinge gehabt.“ Das war die Aussage von einem 30:1 wird Dari- eher mittelständischen Trainer vor einigen Tagen. us Racings Don- Er scheint nicht ganz allein zu sein, denn ähnliche jah (Teofilo) aus Töne kommen aus anderen Quartieren. Die weithin geübte Praxis, junge Pferde erst später ins Training dem Stall von zu geben, scheint sich, soweit es zu beurteilen ist, Henk Grewe als nicht fortzusetzen, was bei der derzeitigen Situa- A u ß e n s e i t e r i n tion schon etwas überrascht. Der Optimismus der für den Breeders‘ Besitzer ist erfreulich. Die Zahl der Pferde im Trai- Cup Turf (Gr. I) ning insgesamt, sie bewegt sich zwar unverändert am Samstag in auf gegenüber früheren Zeiten niedrigem Level, sie Keeneland/USA geht jedoch momentan nicht entscheidend weiter notiert. Die von herunter. Clement Le- Doch sollte dieser Optimismus auch entspre- coeuvre geritte- chend befördert werden. Bei der Vorstandssitzung ne Vierjährige, des Verbandes Anfang der Woche wurde seitens einzige deutsche der Rennvereine postuliert, dass man im kom- Starterin bei Pferd mit Hut: Donjah in Kentucky. menden Jahr alles versuchen werde, in den Black dem zweitägi- Foto: privat Type-Rennen auf das alte Niveau zurückzukehren. gen Spektakel, Das geschieht im Moment zwar gelegentlich, aller- trifft in dem mit vier Millionen Dollar dotierten dings wird die Basis da nicht mitgenommen. So ist 2400-Meter-Rennen auf vermutlich schneller das Preisgeld für den Großen Preis von Bayern am Bahn auf neun Gegner. Favoritin ist Magical (Ga- Sonntag konstant bei 155.000 Euro geblieben, im lileo) aus dem Stall von Aidan O’Brien, der dieses Ausgleich III werden aber gerade einmal 3.500 Euro Rennen schon sechsmal gewonnen hat und mit ausgeschüttet – selbst in Mannheim gab es neulich Mogul (Galileo) noch einen weiteren chancen- in dieser Klasse mehr. Und bei einem Preisgeld von reichen Teilnehmer hat. Sechs der zehn Starter 6.000 Euro im Ausgleich II muss schon geschluckt kommen aus Europa. Wie fast überall aktuell bei werden. 15.000 Euro weniger im Hauptereignis, Pferderennen auf der Welt sind beim Breeders dafür eine lineare Stärkung der unteren Handicaps, Cup, erstmals in seiner Geschichte, keine Zu- das hätte der Branche gut getan. Manche Rennver- schauer zugelassen. eine bewegen sich da schon auf dem untersten Le- vel, bei anderen sieht es erfreulicher aus. Auch im anstehenden Winter, in Mülheim und Dortmund, Inhaltsverzeichnis sind die Rennpreise absolut vorzeigbar. Große Ren- Turf National ab S. 11 nen entsprechend zu dotieren ist wichtig, aber das Fundament muss auch abgesichert werden. Trotz The English Page ab S. 18 aller finanzieller Schwierigkeiten. DD Turf International ab S. 21 feiert t os Bo 5-fache ach BREEDER‘S CUP Wettstars 5-f Teilnahme ab 18 Jahren. Glücksspiel kann süchtig machen. Mehr Infos unter Jetzt mehr erfahren www.bzga.de Turf-Times Freitag, 6. November 2020 3 Der Lockdown bei den Nachbarn Maske ist Pflicht: Angus Gold von Shadwell bei der Inspekti- on. Foto: Tattersalls Das öffentliche Leben ist auch in den führenden Rennsportländern Europas in den kommenden Wochen stark eingeschränkt, der Rennsport selbst aber wird fortgeführt – natürlich hinter verschlos- senen Türen. Probleme wird es jedoch bezüglich der Wettmöglichkeiten geben. In England sind seit Donnerstag alle Buchmachergeschäfte vorerst bis zum 2. Dezember geschlossen, was für die Branche natürlich ein ziemlicher Schlag ist. Ähnlich sieht es in Frankreich aus, wo Bistros und Cafés, in denen oftmals umsatzstarke PMU-Annahmestellen an- gesiedelt sind, zugesperrt wurden. In Tabak-Läden mit PMU-Kassen kann jedoch gewettet werden, von 13.200 Verkaufsstellen bleiben 9.200 geöffnet. Die Wettumsätze sind in den letzten Tagen aber dem- entsprechend zurückgegangen, da es in Frankreich ja erhebliche Ausgangsbeschränkungen gibt. Noch schwieriger als bisher könnte es bei anste- henden Versteigerungen werden. Arqana hat seine Herbstauktion auf die Zeit vom 14. bis 19. Novem- ber in Deauville terminiert, doch unter völlig an- deren Umständen als sonst. Die Auktion findet im Vorführring statt, was bei schlechten Witterungs- verhältnissen schon eine Herausforderung sein wird. Die Auktion wurde um einen Tag verlängert, um bessere Besichtigungen zu ermöglichen. Zudem setzt man verstärkt auf Online- und Telefonbieter. Im Ring sind Fohlen und Jährlinge für den Flach- und Hindernissport sowie Pferde im Training. Tattersalls beginnt die December Sale mit den Foh- len offiziell am 25. November, die Mutterstutenauk- tion ist dann in der Woche darauf, endet am 3. De- zember. Doch ist wie in Deauville, wo kurz danach die Zuchtauktion ansteht, für die zu erwartenden Gäste aus aller Welt nur eine sehr entsprechende Infra- struktur (Restaurants etc.) vorhanden. Für die Deau- ville-Auktion im November sind zumindest Hotel- zimmer über Arqana buchbar, ähnlich wird Tattersalls agieren. Die traditionellen Hengstparaden oder Be- sichtigungen dürften in diesem Jahr wohl entfallen. Freitag, 6. November 2020 4 TTurf-Timesurf-Times Maxios 2018 in Röttgen. www.galoppfoto.de - Sandra Scherning Die Nummer zwei der Hengste bezüglich der StAllionnewS Bedeckungen ist 2020 der eher weniger bekannte Jet Away (Cape Cross), ein in England und Aus- Die neue Karriere von Maxios tralien erfolgreicher Juddmonte-Hengst aus der berühmten Familie der Hasili (Kahyasi). Seine Exakt 21 Bedeckungen sind bei Maxios (Monsun) ersten Nachkommen überzeugten in der Point- im Jahre 2019 verzeichnet. Das war damals noch to-Point-Szene, weswegen die Nachfrage enorm auf dem Fährhof, den er aber im letzten Herbst gestiegen ist. Er deckte im Arctic Tack Stud in Ir- Richtung Coolmore in die National Hunt-Zucht land 288 Stuten, ziemlich exakt doppelt so viel verlassen hat. Das Castlehyde Stud ist seine neue wie im Jahr zuvor. Heimat und er hatte nicht ganz unerwartet gleich Sehr gut gestartet ist der Neuling Crystal Oce- richtig viel zu tun. 298 Stuten hat er dieses Jahr an (Sea The Stars), der im Beeches Stud von Cool- laut Weatherbys Return of Mares gedeckt, damit more zu einer Decktaxe von 8.000 Euro 280 Stu- ist er der meistbeschäftigte Hengst in Großbri- ten zu Besuch hatte. An dem Sieger in den Prince tannien und Irland, möglicherweise sogar in der of Wales’s Stakes (Gr. I) war letztes Jahr auch die Vollblutzucht weltweit. Dies im Übrigen zu einer Stiftung Gestüt Fährhof interessiert, wurde aber Decktaxe von 6.000 Euro. von Coolmore überboten. Die Iren haben gleich Die Beliebtheit von Maxios liegt natürlich darin im ersten Jahr ein gutes Geschäft mit dem Hengst begründet, dass Söhne von Monsun in der Zucht gemacht. von Hindernispferden enorme Erfolge verbuchen In der nachfolgenden Tabelle sind die neuen können. Angefangen von Network in Frankreich Hengste in Großbritannien und Irland mit den bis zu Getaway oder Shirocco, die in Irland ste- meisten Bedeckungen aufgeführt: hen. Getaway steht im Grange Stud von Cool- more, in deren NH-Portfolio auch der Monsun- Hengst Standort Zahl Sohn Ocovango aufgeführt ist. Aktuell hat Maxios Inns of Court (Invincible Tally Ho/IRL 218 in Irland mit dem von Fährhof gezogenen Quilixi- Spirit) os einen noch ungeschlagenen Dreijährigen auf der Bahn, er hat am Samstag in Down Royal über Ten Sovereigns (No Nay Coolmore/IRL 214 Hürden gewonnen, gilt im Stall von Trainer Gor- Never) don Elliott als künftiger Crack. Turf-Times Freitag, 6. November 2020 5 aufgeführten „first season sires“ nicht mehr be- Blue Point (Shamardal) Kildangan/IRL 198 rücksichtigt worden sind. Magna Grecia (Invincible Coolmore/IRL 180 Spirit) Hengst Standort Zahl Banstead Manor/ Too Darn Hot (Dubawi) Dalham Hall/GB 172 Kingman (Frankel) 179 GB Soldier‘s Call (Showca- Lope de Vega (Sha- Ballyhane/IRL 164 Ballylinch/IRL 178 sing) mardal) Banstead Manor/ Calyx (Frankel) Coolmore/IRL 163 Frankel (Galileo) 175 GB Capri (Galileo) Grange/IRL 158 Gleneagles (Galileo) Coolmore/IRL 173 Land Force (No Nay Ne- Footstepsinthesand Highclere/GB 155 Coolmore/IRL 169 ver) (Giant‘s Causeway) Phoenix of Spain (Lope Irish National/ Saxon Warrior (Deep 148 Coolmore/IRL 166 de Vega) IRL Impact) Masar (New Approach) Dalham Hall/GB 146 Kodiac (Danehill) Tally Ho/IRL 166 Invincible Army (Invinci- Yeomanstown/ Showcasing (Oasis Whitsbury Ma- 138 165 ble Spirit) IRL Dream) nor/GB Sea The Moon (Sea The Advertise (Showcasing) National/GB 138 Lanwades/GB 164 Stars) Dark Angel (Acclamati- Yeomanstown/ Waldgeist (Galileo) Ballylinch/IRL 117 163 on) IRL Nicht nur Maxios profitierte bezüglich der Dandy Man (Mozart) Ballyhane/IRL 159 Quantität der ihm zugeführten Stuten von ei- nem erheblichen Zuwachs. Ein Beispiel ist auch Die Zahlen zeigen einen leichten Rückgang ge- der „King George“-Sieger Poet’s Word (Poet’s genüber dem Vorjahr: 13.443 Fohlen wurden 2019 Voice), der letztes Jahr im britischen Nunne- in Großbritannien und Irland registriert, dieses ry Stud dreißig Stuten deckte, dieses Jahr waren Jahr sind es 12.778, doch glaubt Weatherbys, dass es im irischen Boardsmill Stud in der National es auf Grund der Corona-Krise noch Nachmel- Hunt-Zucht 221 Stuten. dungen geben wird. 8.161 Mutterstuten sind in Verdoppeln konnte die Anzahl der Stuten nicht Großbritannien gemeldet, vor drei Jahren waren unerwartet Night of Thunder (Dubawi). Er deck- es noch rund eintausend mehr. In Irland gibt es te 2019 im Dalham Hall Stud in Newmarket 106 14.201 Mutterstuten, die Zahl ist in den letzten Stuten, doch nach einem hervorragenden Start Jahren relativ stabil geblieben. Weltweit notiert seines ersten Jahrgangs und dem Wechsel nach Weatherbys allerdings unverändert einen Rück- Irland in das Kildangan Stud kam er trotz gestie- gang der Fohlengeburten. Waren es 2005 noch genen Tarifs auf 213 Stuten. rund 123.000 gewesen, so wurden 2019 etwa Insgesamt 17 Hengste in Großbritannien und 88.000 Vollblüter geboren. Irland deckten 2020 mehr als zweihundert Stu- ten, das Gros davon „Hindernis“-Hengste: Order of St.