JAHRESBERICHT 2018 IINHALTSVERZEICHNISNHALTSVERZEICHNIS

1 VORBEMERKUNG ...... 2

2 PROFIL UND AUFGABEN ...... 4

3 FORSCHUNGSBIBLIOTHEK ...... 7 3.1 Bibliothek ...... 7 3.2 Pressesammlung ...... 12 3.3 Bibliographieportal zur Geschichte Ostmitteleuropas ...... 16 3.4 Bibliotheksbezogene Fachportale ...... 17 3.5 Projekte ...... 18

4 WISSENSCHAFTLICHE SAMMLUNGEN ...... 19 4.1 Bildarchiv ...... 19 4.2 Kartensammlung ...... 22 4.3 Dokumentesammlung ...... 24 4.4 Projekte ...... 25

5 DIGITALE FORSCHUNGS- UND INFORMATIONSINFRASTRUKTUREN ...... 32 5.1 Digitale Forschungsinfrastrukturen ...... 32 5.2 Systembetreuung IT ...... 35 5.3 Arbeitsgruppen ...... 36 5.4 Projekte ...... 37

6 WISSENSCHAFTSFORUM ...... 39 6.1 Herder Institute Research Academy ...... 39 6.2 Projekte ...... 43 6.3 Verlagsprodukte und Corporate Publishing ...... 48 6.4 Tagungen, Workshops und Sektionen ...... 50 6.5 Visiting Fellows ...... 60

7 FORSCHUNG UND WISSENSTRANSFER ...... 63 7.1 Forschungsvorhaben ...... 63 7.2 Wissenstransfer ...... 67

8 KOOPERATION UND INTERNATIONALITÄT ...... 91 8.1 Hochschulkooperationen und Lehre ...... 91 8.2 Kooperationen mit Forschungsinstituten (nach Orten) ...... 96 8.3 Kooperationen mit Bibliotheken, Museen, Archiven, Denkmalämtern und sonstigen Kultur- und Bildungseinrichtungen (nach Orten) ...... 99 8.4 Kooperationen mit Fachzeitschriften ...... 101 8.5 Kooperationen mit Fachgesellschaften ...... 101

9 INSTITUTSORGANE UND INSTITUTSLEITUNG ...... 104 9.1 Institutsorgane ...... 104 9.2 Direktion ...... 104 9.3 Gleichstellung ...... 105 9.4 Beauftragte ...... 107

10 MANAGEMENT...... 108

Titelbild: Bima der Synagoge in Łańcut, Foto Piotr Jamski, 2017, www.foko-projekt.eu

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 1 1 VVORBEMERKUNGORBEMERKUNG

Im Jahr 2018 stand das Herder-Institut für historische Ostmit- Princeton-Herder Digital Humanities Summer Workshop. Da- teleuropaforschung ganz im Zeichen der bevorstehenden bei hat das Herder-Institut gemeinsam mit dem Center for Evaluierung durch die Leibniz-Gemeinschaft, die alle sieben Digital Humanities und dem Slavic Department der Princeton Jahre stattfi ndet und über die Förderwürdigkeit des Instituts University im August 2018 Studierende, Lehrende und Nach- durch Bund und Länder entscheidet. Nach dem erfreulichen wuchswissenschaftler zum Thema „Digitally Mapping Eastern Ergebnis der letzten Evaluierung im Jahr 2012 werden im März Europe“ zusammengebracht. Hands-on Trainings im digitalen 2019 die Weichen für die kommenden sieben Jahre gestellt Kartieren und das Ausprobieren digitaler Werkzeuge für die werden. Umso wichtiger war die konsequente Vorbereitung – Analyse sowie theoretische Diskussionen über die Rolle der in den einzelnen Abteilungen und Arbeitsbereichen wurden Digital Humanities im Bereich der Ostmitteleuropaforschung in mehreren Sitzungen die Argumentation in den schriftlichen und der Slavistik waren Bestandteile der 4-tägigen Veranstal- Unterlagen und die Präsentationen während der Evaluierung tung. Das Herder-Institut nutzte seine Expertise im Bereich abgestimmt sowie zwei Runden mit Probegutachterinnen und seiner hervorragend besetzten und bestückten Kartensamm- Probegutachtern durchgeführt. Die Bilanz der Institutsarbeit, lung, um den wissenschaftlichen Nachwuchs im Lesen und die Ziele, Strukturen und Strategien wurden auf 30 Postern zu- Interpretieren historischer Karten zu schulen. Das erfolgreich sammengefasst. Entsprechend ist zu hoff en, dass das Institut etablierte Workshop-Format wird im Sommer 2019 in Prince- sich gut vorbereitet zeigt und sich die zahlreichen Verände- ton fortgesetzt. rungen, die am Herder-Institut in den letzten Jahren stattfan- den, positiv auf das Evaluierungsergebnis auswirken werden. Der Ausbau der Digital Humanities zeigte sich im Jahr 2018 ebenfalls auf struktureller Ebene. Mit der Umbenennung Aber auch auf weiteren Feldern hat das Institut im vergange- der Abteilung „Digitale Geschichte und IT“ in „Digitale For- nen Jahr wesentliche Schritte getan. Im Bereich der Entwick- schungs- und Informationsinfrastrukturen“ und den damit ein- lung der digitalen Infrastruktur hat das Institut in einem eige- hergehenden internen Umstrukturierungen hat das Herder- nen Roadmap-Prozess die technischen und organisatorischen Institut sich deutlich positioniert, um die Digital Humanities Aspekte zugrunde gelegt, die für die zukünftige strategische nicht nur umzusetzen, sondern auch mitzuprägen. Im Zuge Ausrichtung wesentlich sein werden. Es wurden Etappenzie- dessen wurde eine maßgebende Open Access Policy be- le vereinbart und erste priorisierte Maßnahmen umgesetzt. schlossen, die es in Zukunft erleichtert, die Angebote des Im vergangenen Jahr konnte die Umstellung der bisherigen Herder- Instituts nutzerfreundlicher und nachhaltiger nutz- Leibniz Graduate School zur Herder Institute Research Acad- bar zu machen. Um die umfangreichen Herausforderungen emy praktisch erprobt werden, da drei Postdoc-Stellen mit der Digitalisierung geisteswissenschaftlicher Forschung zu vielversprechenden Projekten im Bereich der Digitalen Ge- meistern, vernetzt sich das Herder-Institut sowohl regional schichte Ostmitteleuropas ihre Arbeit aufgenommen haben. durch die substanzielle Beteiligung am Gründungsprozess des „Marburg Centre for Digital Culture and Infrastructure“ Die vertiefte Zusammenarbeit mit mehreren Universitäten (MCDCI), das im Frühjahr 2019 seine Tätigkeit aufnehmen in den USA und Kanada (v. a. mit Princeton, Pittsburgh und wird, als auch national durch den Beitritt zu dem Koopera- Toronto) konnte fortgesetzt werden, und insbesondere mit tionsnetzwerk DARIAH-DE. Princeton wurde ein neues Format mit Leben gefüllt, der

Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats des Herder-Instituts, Mai 2018

2 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Im vergangenen Jahr konnte das Herder-Institut für histori- sche Ostmitteleuropaforschung zudem erneut mehrere wich- tige Erfolge im Feld der Verbundforschung erzielen: Mit dem 2018 laufenden Vorprojekt zur Erstellung eines Online portals Geschichte und kulturelles Erbe im östlichen Europa übertrug die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM) dem Herder-Institut die konzeptionelle Feder- führung eines großen Projektverbundes innerhalb ihres För- derbereiches. Das Portal soll die Aktivitäten der Einrichtungen und Projekte, die sich mit der Geschichte und dem kulturellen Erbe des östlichen Europas beschäftigen, sowie die digitalen Angebote und Quellenbestände der Beteiligten sichtbarer und leichter recherchierbar machen.

Erfolgreich war das Herder-Institut 2018 auch bei der Einwer- bung eines Projektes im Rahmen des Senatsausschuss Wett- bewerbs (SAW) der Leibniz-Gemeinschaft. Dort wurde ein Projekt bewilligt, das sich den Herausforderungen der Geo- daten-basierten Erforschung von Ortsnamensverzeichnissen (Gazetteers) widmet.

Das Herder-Institut und seine Projektpartner, das Institut für Länderkunde und die Justus-Liebig-Universität Gießen, haben sich das Ziel gesteckt, eine Web-Anwendung zu entwickeln, die es erlaubt, verschiedene Online-Gazetteers, deren Inhalt und Metadaten zu vergleichen.

Der bereits seit 2014 laufende Sonderforschungsbereich Transregio „Dynamiken der Sicherheit. Formen der Versicher- heitlichung in historischer Perspektive“ ist nach der erfolg- reichen Evaluierung im Vorjahr mit Beginn 2018 in die zweite Förderphase gestartet. In dem Verbund mit der Justus- Liebig- Universität Gießen und der Philipps-Universität Marburg ist PD Dr. Heidi Hein-Kircher bei ihrer Antrittsvorlesung an der das Herder-Institut mit drei Teilprojekten vertreten. Philipps-Universität Marburg

Habilitation Auswirkungen diskutiert, die bei der Zurverfügungstellung von in analoger wie digitaler Form vorliegenden Zeitungsaus- Besonders erfreulich für die Personalsituation am Institut ist, schnitten eingetreten sind. Dies ist für das Herder-Institut in- dass Heidi Hein-Kircher ihre Habilitation abschließen konn- sofern von besonderer Bedeutung, da es über eines der welt- te. Nach der Antrittsvorlesung an der Philipps-Universität weit größten Pressearchive zu Ostmitteleuropa mit einer über Marburg am 27. Juni 2018 bekam sie ihre Urkunde von der 1,5 Regalkilometer umfassenden Zeitungssammlung sowie Dekanin des Fachbereichs Prof. Dr. Inken Schmidt-Voges einer Zeitungsausschnittsammlung mit mehr als 5 Millionen überreicht. Ausschnitten verfügt. Letztere wurde im Jahr 2018 insbeson- dere mit dem Ziel der langfristigen Erhaltung kontinuierlich Zusätzlich durfte sich das Institut über wichtige Funktionen retrodigitalisiert. Am Ende des Gesprächs wurde ein regelmä- und Expertengespräche freuen: ßiger Informa tionsaustausch vereinbart. Heidi Hein-Kircher wurde neben Julia Obertreis zur Ko-Spre- cherin der Fachgruppe Geschichte in der Deutschen Gesell- schaft für Osteuropakunde (DGO) berufen. Damit wird die Strukturausgewogenheit zwischen universitärer und außer- universitärer Osteuropaforschung weiter gefördert.

Jürgen Warmbrunn nahm an einem Gespräch im Rahmen von „Leibniz im Bundestag“ auf Einladung von Dr. Petra Sitte MdB („Die Linke“) teil. Entsprechend dem vorgeschlagenen Gesprächsthema „Das Urheberrechts‐Wissensgesellschafts‐ Gesetz (UrhWissG) und seine Auswirkungen auf die Ver- sorgung von Öff entlichkeit und Wissenschaft mit (zeit)his- torischen Zeitungsquellen“ wurden dabei die negativen

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 3 2 PPROFILROFIL UUNDND AUFGABENAUFGABEN

Franziska Wallmeier aus dem Hessischen Ministerium für Wissen- schaft und Kunst besucht das Bildarchiv

torischen und kulturellen Entwicklung Ostmitteleuropas. Im Zentrum des Interesses stehen Estland, Lettland, Litauen, Das 1950 gegründete Herder-Institut für historische Ostmit- Polen, Tschechien und die Slowakei sowie die russische Ex- teleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft ist ein klave Kaliningrad. Ein wichtiges Anliegen ist die gemeinsame international renommiertes Zentrum der Ostmitteleuropafor- Erforschung der Wechselbeziehung dieser Kernregion zu ih- schung. Im Kontext der seit 2017 deutlich erweiterten Ost- ren Nachbarn (v. a. Deutschland, Österreich, Ungarn, Ukraine, europaexpertise der Leibniz-Gemeinschaft hat das Herder- Belarus und Russland) in einem gesamteuropäischen Ver- Institut als Einrichtung der wissenschaftlichen Infrastruktur mit gleichskontext. Leitlinien der konzeptionellen Arbeit sind die seinen Infrastrukturangeboten und den weltweit einzigartigen zahlreichen Verfl echtungen in und mit Ostmitteleuropa vom Sammlungen mittlerweile ein wichtiges Profi l- und Allein- Mittelalter bis in die Gegenwart sowie die Geschichte und das stellungsmerkmal. kulturelle Erbe deutschsprachiger Gruppen und Minderhei- ten in der Region. Seit einigen Jahren nimmt die Beschäfti- Das Herder-Institut unterstützt mit seinen Arbeitsbereichen gung mit den Digital Humanites immer mehr Raum am Institut Forschung, Wissensvermittlung, Dokumentation und Digi- ein, im Bereich des Ausbaus digitaler und sozialer Infrastruk- ta lität eine Bandbreite wissenschaftlicher Aktivitäten zur his- turen ebenso wie in der Forschung und Karriereförderung.

Die unikalen Sammlungen bestehen aus einer Forschungs- bibliothek zur Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas mit inzwischen über einer halben Million Medieneinheiten, ein- schließlich einer Musiksammlung, einer Samizdat-Sammlung und einer Pressesammlung, in der seit 1952 Tages- und Wo- chenzeitungen aus Ostmitteleuropa archiviert und für den Zeitraum bis 1999 in einer systematischen Sammlung von über 5 Millionen Ausschnitten ausgewertet worden sind. Da- neben verfügt das Institut zusätzlich über eines der besten Bildarchive mit Bildträgern aller Art, insbesondere zur Kunst- und Kulturgeschichte Ostmitteleuropas (derzeit ca. 700.000 Einheiten), eine Kartensammlung mit rund 45.000 Kartenblät- tern, ca. 1.200 Altkarten und etwas über 6.300 Luftbildauf- nahmen aus den Jahren zwischen 1942 und 1945. Schließlich legt die Dokumentesammlung einen Schwerpunkt auf die Geschichte des Baltikums und sammelt kontinuierlich Nach- lässe, Familienarchive, Einzelarchivalien sowie verfilmte Archi- valien (etwa 1.300 laufende Regalmeter). Die bereitgehalte- Luisa de Witte bei der Erstellung von Digitalisaten, während Studie- nen Materialien sind Ausgangspunkt für eigene Forschungen, rende der Princeton University von Jan Lipinsky durch die digitale eine dichte Kooperation mit den beiden Universitäten in Presseausschnittsammlung geführt werden Gießen und Marburg in Forschung und Lehre und die enge

4 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Vernetzung mit zahlreichen weiteren Leibniz-Einrichtungen S Raum, Stadt, Umwelt ( Leibniz-Forschungsverbünde). S Politische Ordnungen, Konfl ikt und Sicherheit.

Entsprechend sind die Leitziele des Herder-Instituts Das Sitzland Hessen und das auf Bundesseite zuständige Res- S die Bereitstellung, Erweiterung, Erschließung und Konser- sort der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) fi nanzie- vierung von anderenorts nicht verfügbaren Spezialsamm- ren gemeinsam mit den übrigen Bundesländern die Instituts- lungen für die historische Ostmitteleuropaforschung arbeit. Beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Tätigkeit S die Durchführung eigener Forschung auch im Verbund mit bieten aber auch die immer engeren Kooperationen mit der Universitäten Justus-Liebig-Universität Gießen und der Philipps-Universi- S die Förderung des Wissenschaftsdiskurses und Wissen- tät Marburg. So stärkt die Zusammenarbeit mit universitären schaftstransfers in seinem Arbeitsgebiet auf nationaler und Strukturen, vor allem mit dem Gießener Zentrum östliches Eu- transnationaler Ebene und ropa (GiZo), dem International Graduate Centre for the Study S die Bereitstellung grundlegender Arbeitsmittel und digita- of Culture (GCSC) und dem Zentrum für Medien und Inter- ler Angebote für Forschung und Lehre. aktivität (ZMI), nachhaltig die Institutsaktivitäten. Der Koopera- tion mit weiteren Instituten der Leibniz-Gemeinschaft dienen In „Projektleitenden Perspektiven“ sind für die Dauer von je- Vernetzungsprojekte des Paktes für Forschung und Innovati- weils vier Jahren institutsübergreifend thematische Felder on sowie die Mitwirkung an drei Leibniz Forschungsverbün- definiert worden, die nach dieser Zeit vom Wissenschaftlichen den („Historische Authentizität“, „Krisen einer globalisierten Beirat auf ihre Tragfähigkeit und Relevanz für die Institutsar- Welt“ und „Science 2.0“). Mit der Philipps-Universität Marburg beit überprüft und gegebenenfalls neu justiert werden. Im konnte die Kooperation weiter vertieft werden, insbesondere Jahr 2016 erfolgte eine solche Neujustierung, seitdem bün- im Hinblick auf die geplante Gründung des Marburg Center deln folgende Perspektiven die Forschungs- und Infrastruk- for Digital Culture and Infrastructure (MCDCI). turleistungen des Instituts, stärken seine Funktion als interna- tionales Forum zur Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas Als Ergebnis der strategischen Profilentwicklung der letzten und eröff nen neue Kooperationsperspektiven im nationalen Jahre kann das Herder-Institut heute als eine der weltweit füh- wie internationalen Umfeld: renden Stätten der historischen Ostmitteleuropaforschung und als unverzichtbare Einrichtung der wissenschaftlichen In- S Sammeln, Bewahren, Erschließen und Vermitteln frastruktur bezeichnet werden. Dies ist Auftrag und Perspekti- S Transnationale Wissenskommunikation ve zugleich, nicht zuletzt in einer sich durch die Digitalisierung S Bild- und medienwissenschaftliche Zugänge in der Ost- der Wissenskommunikation immer rascher verändernden mitteleuropaforschung Welt.

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 5 FFORSCHUNGSBIBLIOTHEKORSCHUNGSBIBLIOTHEK

WWISSENSCHAFTLICHEISSENSCHAFTLICHE SSAMMLUNGENAMMLUNGEN

WWISSENSCHAFTSFORUMISSENSCHAFTSFORUM

DDIGITALEIGITALE FORSCHUNGS-FORSCHUNGS- UUNDND IINFORMATIONSINFRASTRUKTURENNFORMATIONSINFRASTRUKTUREN

FFORSCHUNGORSCHUNG UUNDND WWISSENSTRANSFERISSENSTRANSFER

6 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 3 FFORSCHUNGSBIBLIOTHEKORSCHUNGSBIBLIOTHEK Leitung: Dr. Jürgen Warmbrunn

Das Team der Forschungsbibliothek

Die Forschungsbibliothek besteht aus den Arbeitsbereichen dern häufi g auch des Gesamtinstituts darstellt und zugleich Bibliothek, Bibliographieportal, Zeitungssammlung, Biblio- alle Voraussetzungen für eine angenehme und ungestörte Ar- theksbezogene Fachportale sowie Musiksammlung. beit mit den vielfältigen Beständen der Forschungsbibliothek sowie der Dokumentesammlung (DSHI) bietet. Die Neukon- Im Jahre 2018 erfolgte nach längerer Planung die Umgestal- zeption des Medien- und Digitalisierungsbereichs stellt dar- tung und Neumöblierung des bisherigen Katalogsaals, des über hinaus eine der zentralen logistischen Voraussetzungen Teeküchen- und Begegnungsbereichs für Gäste des Instituts für die Schaff ung des zukünftigen digitalen Lesesaals der For- innerhalb der Bibliothek sowie der Medien- und Digitalisie- schungsbibliothek dar. rungswerkstatt der Forschungsbibliothek. Auf diese Weise konnte quasi der Schlussstrich unter die Erweiterungsbau- maßnahme der vergangenen Jahre gesetzt werden. Zugleich 3.1 Bibliothek unternahm die Forschungsbibliothek damit einen weiteren wichtigen Schritt auf ihrem Weg zu einer exzellenten „sozialen Leitung: Dr. Jürgen Warmbrunn Infrastruktur“, die den ersten Anlaufpunkt für alle Besucherin- nen und Besucher nicht nur der Forschungsbibliothek, son- Die Bibliothek des Herder-Instituts sammelt Bücher, Zeitschrif- ten, Zeitungen, CD-ROMs, CDs, DVDs, Videos, Schallplatten, Noten und Musikmanuskripte in physischer Form, außerdem bietet sie Nutzerinnen und Nutzern vor Ort den Zugang so- wohl zu kostenpfl ichtigen wie frei verfügbaren elektronischen Ressourcen.

Sie verfügt mit derzeit rund 535.000 Bänden, 22.300 in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) gemeldeten Titeln und etwa 1.600 laufend bezogenen Periodika über einen der umfang- reichsten und qualitativ bedeutendsten Bibliotheksbestände zur Geschichte, Kultur und Landeskunde Ostmitteleuropas weltweit. Im Einklang mit entsprechenden Empfehlungen des Wissenschaftlichen Beirats des Herder-Instituts übernimmt sie als exzellente Forschungs- und Spezialbibliothek auch eine wichtige Funktion in der überregionalen Literaturversorgung

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 7 und koordiniert ihre Erwerbungs- und Erschließungsaktivitä- ten auf Grundlage einer konkreten Erwerbungsabsprache mit der Bayerischen Staatsbibliothek sowie mit anderen einschlä-

gigen Fach- und Spezialbibliotheken. Mit dem Ziel einer mög- Gesamtbestand 176.034 Herder-Institut lichst umfassenden Erwerbung einschlägiger Medien und in 33 % Anbetracht der genannten Erwerbungsabsprachen wurde Alleinbesitz Herder-Institut der Erwerbungsetat der Forschungsbibliothek in den vergan- 535.388 100 % genen Jahren zweimal erhöht. Besitz Herder-Institut 86.849 und 1 andere Bibliothek 16 % Der Bibliotheksbestand wird dabei auch weiterhin kontinuier- lich und mit dem Anspruch auf größtmögliche Vollständigkeit auch im Bereich der schwer beschaff baren (sog. „grauen“) Literatur erweitert. Die Bibliothek ist darüber hinaus beteiligt Unikate Forschungsbibliothek im HeBIS-Verbund am Aufbau virtueller Fach- und Informationsangebote und entwickelt permanent und unter besonderer Berücksichti- gung der Langzeitverfügbarkeit eine Strategie für ihre zukünf- ropa und bestimmte Printzeitschriften aus dem Musikbereich) tigen Aktivitäten im Bereich der Digitalisierung, wozu auch auf, zum anderen zielt sie aber auch auf die Aufnahme einer die aktive Teilnahme an der institutsinternen Arbeitsgruppe kooperativen, verbundübergreifenden Aufsatzerschließung, zur Entwicklung eines Digitalisierungskonzepts und eines die- eine Ausweitung und Qualitätssteigerung bei der Katalogan- ses begleitenden Wikis beitrug. Diese Anstrengungen spie- reicherung, die fortgesetzte Erschließung wissenschaftlich geln sich entsprechend auch in den laufenden Planungen für relevanter Internetressourcen, eine Zusammenarbeit bei der einen digitalen Lesesaal wider. Schwerpunkte bei den bereits semiautomatischen Indizierung und Übersetzung sowie die laufenden Digitalisierungsarbeiten der Bibliothek sind unika- kooperative Digitalisierung von Spezial- und Sonderbestän- le Manuskripte und Mikroformen im Bestand der Bibliothek, den (insbes. zur Geschichte des Baltikums). Ebenso planen die Bestandsergänzung durch die Digitalisierung gemeinfrei- beide Partner eine Intensivierung ihrer Öff entlichkeitsarbeit er Werke, die Bereitstellung von Kopien für die elektronische und damit eng verbunden eine verstärkte Propagierung auch Kopienfernleihe im Rahmen des HeBIS-Verbundes sowie die der Bestände der jeweiligen Partner im Rahmen des Fachpor- kooperative Kataloganreicherung (Zugänglichmachung von tals „osmikon“. Inhaltsverzeichnissen u. Ä. im elektronischen Katalog). Im Jah- re 2018 wurde mit Planungen begonnen, die Kataloganrei- Seit Oktober 2013 bietet die Forschungsbibliothek einen cherung im Hinblick auf ein stärker kooperatives Vorgehen zu- Ausbildungsplatz für eine „Fachangestellte für Medien- und sätzlich auf Register und Literaturverzeichnisse auszudehnen. Informationsdienste – Fachrichtung Bibliothek“ an. Die derzei- Analog zu dem für die Kataloganreicherung genutzten Work- tige Auszubildende ist seit 2016 im Herder-Institut tätig und fl ow sollen in Zukunft auch Images von im Rahmen der Pro- absolviert die theoretische Ausbildung praxisbegleitend an venienzforschung erfassten Besitzstempeln und -vermerken der Stauff enbergschule in Frankfurt am Main. Für 2019 ist eine im Katalog zugänglich gemacht werden. Schließlich wurde im erneute Ausschreibung des Ausbildungsplatzes vorgesehen. Berichtsjahr im Hinblick auf den insgesamt schlechten Erhal- tungszustand der in dieser Form unikalen Zeitungsausschnitt- sammlung ein Projekt zu deren Digitalisierung begonnen, Bestandserweiterung auch wenn das ab 01.03.2018 gültige Urheberrechts-Wis- Die Bestandserweiterung erfolgte auch im Jahr 2018 über sensgesellschafts-Gesetz (UrhWissG) die Belieferung mit Ar- Kauf, Tausch und die gezielte Einwerbung von relevanten tikeln aus Zeitungen und sog. „Publikumszeitschriften“ wie Geschenken. Beim Kauf wurde wie auch in den Vorjahren auch deren digitale Zugänglichmachung bis auf Weiteres zum besonderer Wert darauf gelegt, die Medien im Interesse Nachteil von Wissenschaft und interessierter Öff entlichkeit er- der Nutzerinnen und Nutzer möglichst schnell und zu güns- heblich einschränkt. tigsten Konditionen zu erwerben. Die Insolvenz eines be- sonders für osteuropäische Medien wichtigen, international Die langjährige enge Zusammenarbeit mit der Bayerischen tätigen Buchhandelsunternehmens im Jahre 2017 und die Staatsbibliothek (BSB) und ihrer Osteuropaabteilung war im Geschäftsaufgabe aus Altersgründen eines anderen langjäh- Januar 2018 Gegenstand eines Treff ens zwischen dem Di- rigen Lieferanten zum Jahreswechsel 2017/2018 stellten das rektor des Herder-Instituts, der Abteilungsleiterin für Digitale Bibliotheksteam auch noch im Berichtsjahr vor eine erhebli- Geschichte und IT am Herder-Institut, der Stellvertretenden che Herausforderung, die jedoch erfolgreich und ohne signi- Generaldirektorin der BSB sowie von Vertretern der Osteu- fi kante fi nanzielle Einbußen bewältigt werden konnte. Diese ropaabteilung der BSB und der Forschungsbibliothek des HI. wurde zugleich zum Anlass genommen, die entsprechenden Nachdem mit dem Beginn des neuen DFG-geförderten Fach- Bestellportfolios einer kritischen Prüfung zu unterziehen und informationsdienstes „Ost-, Ostmittel-, Südosteuropa“ der zugleich weiterzuentwickeln. BSB im Jahre 2015 bereits eine neue Qualität der Zusammen- arbeit erreicht worden war, wurden in diesem Gespräch wei- Der bereits 2016 erfolgte Wechsel zum neuen Regelwerk tere Schritte zu deren Konsolidierung und Ausbau festgelegt. „RDA“ und die nach wie vor große Zahl von zum Teil ein- Diese setzt zum einen konkret auf den bestehenden Erwer- schneidenden Veränderungen an diesem (kulminierend in bungsabsprachen (u. a. für „graue Literatur“ aus Ostmitteleu- der völligen Überarbeitung des „RDA Toolkits“ im Sommer

8 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 2018) führten weiterhin zu einem erheblichen Informations-, Schulungs- und Fortbildungsaufwand, dem sich die Biblio- theksangestellten jedoch mit großem Engagement und Inter- esse stellten. Dank des großen Engagements aller Beteiligten konnte der eigentlich erwartete drastische Rückgang bei der Bestandsentwicklung vermieden und die Erwerbung nicht nur auf einem hohen Niveau gehalten, sondern sogar signifi - kant gesteigert werden.

Für die Bibliothek stellt der Tausch institutseigener sowie speziell zu diesem Zweck erworbener Publikationen anderer Verlage gegen einschlägige Publikationen der Tauschpartner gerade bei Veröff entlichungen außerhalb des Buchhandels nach wie vor eine wichtige und unerlässliche Erwerbungs- form dar. Die Bibliothek stärkt durch ihre unterschiedlichen Tauschaktivitäten auch die Stellung der deutschsprachigen geschichtswissenschaftlichen Publikationen im Ausland und die Zugänglichkeit wichtiger einschlägiger Spezialliteratur insbesondere in ostmitteleuropäischen Bibliotheken mit geisteswissenschaftlicher Ausrichtung, die diese sonst aus Etatgründen möglicherweise nicht erwerben könnten. Be- dauerlicherweise kam es auch im Berichtsjahr wieder zur Ein- Für die fachgerechte Restaurierung und Instandhaltung des Biblio- theksbestandes sowie das Binden hauseigener Publikationen sorgt stellung des Tausches mit wichtigen Partnern der Forschungs- Buchbinder Alexander Hocke bibliothek, zugleich konnten aber neue Tauschbeziehungen mit anderen Bibliotheken und Institutionen (z. B. in Ungarn) die Zeitungssammlung Ausgaben in Höhe von 4.500 € ent- geknüpft werden. Im Jahre 2018 wurde eine sehr umfangrei- fi elen. che Lieferung an die Nationalbibliothek der Tschechischen Republik in Prag vorbereitet, deren Versand aus logistischen Die Bibliothek verzeichnete im Berichtsjahr dank umfangrei- Gründen aber erst 2019 erfolgen wird. Im Berichtsjahr wurden cher Schenkungen und des weiterhin intensiven Tausches ei- außerdem in Gesprächen mit einigen ausgewählten Tausch- nen Bestandszuwachs von 12.018 bibliografi schen Einheiten partnern insbes. in Polen die gemeinsamen Überlegungen (Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 13,7 %). Im Jahre fortgesetzt, wie sich die gegenseitigen Tauschbeziehungen 2018 konnten 781 Bände im Hause selbst buchbinderisch zukünftig angesichts einer zunehmenden Zahl von e-only-Pu- bearbeitet werden, was gleichermaßen unter konservatori- blikationen weiterentwickeln können. schen, fi nanziellen wie Nutzungsgesichtspunkten vorteilhaft ist. Zu Tauschzwecken wurden der Bibliothek Publikationen Da zahlreiche Institutionen und Einzelpersonen großen Wert des Verlags Herder-Institut im Wert von 25.368 € zur Verfü- darauf legen, mit ihren Publikationen in der zentralen deut- gung gestellt. schen Forschungsbibliothek zur Geschichte und Landeskun- de Ostmitteleuropas vertreten und durch deren sehr zügige Bereits seit einiger Zeit betätigt sich die Bibliothek auf dem Einarbeitung in den Bestand schnell weltweit elektronisch re- Gebiet der Einbindung von für ihr Sammelgebiet relevanten cherchierbar zu sein, konnte erneut eine erhebliche Zahl von elektronischen Volltexten (in der Regel pdf-Dateien) in den relevanten und qualitativ hochwertigen Publikationen als Ge- elektronischen Bibliothekskatalog (einschl. ihrer sachlichen schenk eingeworben werden. Das quantitative Verhältnis der Erschließung) und beteiligt sich seit 2011 an der kooperati- drei Erwerbungsformen zueinander betrug im Berichtsjahr: ven und urheberrechtlich unkritischen Kataloganreicherung Kauf 43,4 %, Geschenk 17,8 % und Tausch 38,8 %. Insgesamt mit Inhaltsverzeichnissen und Buchcovern im HeBIS-Verbund. wurden Medien im Wert von 162.000 € erworben, wobei auf Eine Erweiterung des Angebots um Register und Literatur- verzeichnisse wird im Hinblick auf die angestrebte verstärkt kooperative und verbundübergreifende Kataloganreicherung vorbereitet. Der entsprechende Datenaustausch zwischen der Osteuropaabteilung der BSB und der Forschungsbiblio-

Tausch thek des Herder-Instituts wird als Pilotprojekt der verbund- übergreifenden Kooperation in diesem Bereich zwischen 38,8 % 43,4 % Geschenk dem Bayerischen Bibliotheksverbund und dem hessischen HeBIS-Verbund priorisiert.

Kauf 17,8 % Die Aufnahme zweier neuer Leibniz-Institute mit Osteuropa- schwerpunkt (Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropafor- schung in Regensburg und Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) in Leipzig) ermöglichte Verhältnis der Erwerbungsformen im Berichtsjahr 2018 eine Weiterentwicklung der ohnehin schon exzellenten Ko-

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 9 operationsbeziehungen in Richtung auf gemeinsame Erwer- prospektiv auch in anderen Sammlungen des Instituts wie bungsstrategien sowie von Überlegungen hinsichtlich der auch eine Nachnutzung von Sacherschließungsinformationen Bildung entsprechender Erwerbungskonsortien unter dem von Bibliotheken im In- und Ausland möglich. Außerdem wer- Dach der Leibniz-Gemeinschaft. Außerdem besteht seitens den Schlagwort-Recherchen im HeBIS-Verbundkatalog u. Ä. der BSB die ausdrückliche Bereitschaft, bei ihren Lizenzver- zunehmend auch Treff er aus dem Bestand der Bibliothek des handlungen im Rahmen des FID „Ost-, Ostmittel-, Südosteu- Herder-Instituts ergeben. ropa“ Wünsche dieser Partner zu berücksichtigen. Ein weiteres langfristiges Ziel aller Arbeiten in diesem Bereich ist die georeferenzierte Präsentation der in der Systematik er- Bestandserschließung fassten Orte/Landschaften sowie eine noch stärkere Verknüp- Die Bibliothek des Herder-Instituts beteiligt sich am hessi- fung mit der bundesweit gepfl egten Gemeinsamen Normda- schen Bibliotheksverbund (HeBIS), als – für Spezialbibliothe- tei (GND), an der die Forschungsbibliothek mit der höchsten ken eher ungewöhnlich – Direktteilnehmerin an der zentra- Redaktionsstufe aktiv mitarbeitet. Der dadurch entstehende len deutschen Zeitschriftendatenbank (ZDB) und über den Datenbestand wird bei allen neu erworbenen Monografi en HeBIS-Verbund am weltweiten Nachweisinstrument von Bib- über Personen im OPAC sichtbar eingebunden, was wiede- liotheksbeständen „WorldCat“. Der Bibliotheksleiter ist darü- rum als eine wichtige Vorarbeit für das am Herder-Institut ber hinaus ständiges Mitglied des HeBIS-Verbundrats sowie entstehende Zentrale Personenregister im Rahmen des in- der HeBIS-Arbeitsgruppen „Historische Bestände“ und „Porta- stitutionellen Fachinformationsangebots zu verstehen ist. Die le“, was insbesondere im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung Arbeit an diesem Zentralen Personenregister des Instituts, in in der Verbundlandschaft einen erheblichen Informationsge- dem mittlerweile alle Personen aus dem Personenregister der winn bedeutet. Eine Beteiligung eines weiteren Bibliotheks- Bibliothek, zunehmend Personendaten des Arbeitsbereichs mitarbeiters an der HeBIS-Arbeitsgruppe „Sach erschließung Bibliographieportal sowie zu den Personendossiers der Zei- & Recherche“ wird angestrebt. tungsausschnittsammlung (Estland, Polen und Tschechien) personalisiert und mit der Gemeinsamen Normdatei (GND) Die Bestände der Forschungsbibliothek sind vollständig in ei- verknüpft vorliegen, blieb auch 2018 ein weiterer Schwer- ner elektronisch weltweit zugänglichen Form nachgewiesen. punkt der Arbeit der Forschungsbibliothek. Darüber hinaus Die bis Ende 2016 verwendete Bibliothekssystematik und beteiligten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der For- ihre Register (Sachregister sowie orts- und personenkundli- schungsbibliothek sehr engagiert an den Vorarbeiten für eine che Register) wurden aktualisiert und sind auch weiterhin für Zentrale Bestandsbeschreibung des Herder-Instituts. Nutzerinnen und Nutzer der Bibliothek online in Form einer „geführten Suche“ benutzerfreundlich und auf leicht ver- ständliche Weise zugänglich. Seit 2017 erfolgt für alle Neu- Benutzung zugänge der Bibliothek die inhaltliche Erschließung jedoch Die Benutzung der Bestände der Bibliothek durch in- und aus- mithilfe von Schlagwörtern der Gemeinsamen Normdatei ländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studie- (GND). Mit einer mehrtägigen Schulung durch einen Mitarbei- rende und sonstige interessierte Personen erfolgt vor Ort und ter der Bayerischen Staatsbibliothek wurde darüber hinaus im Rahmen der Fernleihe (Direktausleihe, Online-Fernleihe, die Einführung der dort von den Fachinformationsdiensten konventionelle Fernleihe oder internationale Fernleihe). Das Osteuropa und Geschichte angewandten Version der „Dewey elektronische Ausleihsystem ermöglicht es, sich jederzeit im Decimal Classifi cation“ (DDC) als zweites Erschließungsinstru- Internet über die tatsächliche Verfügbarkeit der jeweiligen ment auch in der Forschungsbibliothek des Herder-Instituts Medien zu informieren, und versetzt die Nutzerinnen und vorbereitet, die dann zum 1. Juli 2018 sowohl für den Arbeits- Nutzer außerdem in die Lage, ihr Ausleihkonto einzusehen, bereich Bibliothek als auch für den Arbeitsbereich Bibliogra- Bücher und Zeitschriften auf elektronischem Wege zu bestel- phieportal erfolgreich durchgeführt wurde. Damit ist nun- len, vorzumerken oder auch zu verlängern. Die elektronische mehr eine einheitliche Form der sachlichen Erschließung in Ausleihe ist darüber hinaus eine Voraussetzung für die enge allen Arbeitsbereichen der Forschungsbibliothek sowie ggf. bibliothekarische Zusammenarbeit zwischen dem Herder-In- stitut und dem Gießener Zentrum östliches Europa (GiZo) sowie der Universitätsbibliothek Gießen. Eine vergleichbare Zusammenarbeit mit dem Ziel einer privilegierten Medienbe- reitstellung für das Imre Kertész Kolleg an der Friedrich-Schil- ler-Universität Jena besteht bereits seit 2011, eine entspre- chende Zusammenarbeit fi ndet außerdem mit der Bibliothek 7.600 insgesamt durch HI in GND des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen angelegte Tp-Sätze Europa (GWZO) an der Universität Leipzig statt. 2018 erfolg- neu erstellte Tp-Sätze ten weitere Gespräche über eine Ausdehnung dieses Ange- 22.588 seit 2012 bots, u. a. auf eine polnische Partnereinrichtung.

Im Jahre 2018 folgte der Vorstand des Herder-Instituts schließlich einer Empfehlung der Forschungsbibliothek und beschloss, dass sich diese zukünftig an der Fernleihe und Do- Durch Forschungsbibliothek in GND angelegte Tp-Normdatensätze kumentenlieferung im Rahmen von WorldShare von OCLC

10 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT beteiligen und auf diese Weise perspektivisch die Lieferun- gen insbes. nach Nordamerika ausweiten kann. Nachdem 2018 bereits die ersten technischen Voraussetzungen dafür geschaff en wurden, ist die Aufnahme des Echtbetriebs für 2019 vorgesehen.

Im Berichtsjahr war die Bibliothek in der Regel von Montag bis Freitag jeweils neuneinhalb Stunden für die Benutzung vor Ort zugänglich. Die Zahl der Präsenznutzungen durch Externe betrug 1.580, der Ausleihvorgänge 24.507. Weitere Formen der Nutzung waren beispielsweise Anfragen per Brief, E-Mail oder Telefon zum Bibliotheksbestand sowie Bitten um wissen- schaftliche Auskünfte (insges. 8.754 externe Kontakte). Die Forschungsbibliothek propagiert durch die Teilnahme von Mitarbeitenden an bibliothekarischen und fachwissenschaftli- chen Veranstaltungen, die intensive Betreuung von Stipendia- tinnen und Stipendiaten, die Teilnahme an Einführungsveran- staltungen an den Universitäten Marburg und Gießen ebenso wie Führungen für Studierende dieser, aber auch weiterer Studierende der Bergischen Universität Wuppertal besuchen die Universitäten sowie für zahlreiche zusätzliche Besuchergrup- Forschungsbibliothek pen intensiv ihre einzigartigen Bestände und macht auf die hohe Servicequalität vor Ort wie auch auf die Möglichkeiten der auswärtigen Benutzung aufmerksam. Um stärker auch Pfl ichtpraktika, Praxisphasen im Rahmen des Studiums der im Bereich der weiterführenden Schulen wahrgenommen zu Bibliotheks- und Informationswissenschaft sowie im Rahmen werden, bot der Stellvertretende Bibliotheksleiter auch 2018 von Maßnahmen zur berufl ichen Wiedereingliederung bzw. eine mehrtägige Projektveranstaltung an einer Marburger Neuorientierung in der Bibliothek tätig waren. 2018 wurden Schule im unmittelbaren Umfeld des Herder-Instituts an. außerdem Vorbereitungen für die Einstellung der ersten Bun- desfreiwilligendienst Leistenden im Herder-Institut getroff en, In Umsetzung der Evaluierungsempfehlungen des Jahres die ab 2019 in der Forschungsbibliothek tätig ist. 2012 lag im Berichtsjahr ein besonderer Schwerpunkt der bi- bliothekarischen Öff entlichkeitsarbeit auf der Information der Der Sichtbarkeit der Bibliothek im virtuellen Raum dienen u. a. internationalen Fachcommunity über die Musiksammlung der die online zur Verfügung stehenden Podcasts ihrer Lesungen Forschungsbibliothek. Auch im Berichtsjahr erteilte die Biblio- (siehe dazu ausführlicher 7.2.2). Die Forschungsbibliothek be- thek wieder Publikationsgenehmigungen für auf eingeführten teiligte sich auch im Berichtsjahr am Blog des Herder-Instituts, musikwissenschaftlichen Prinzipien fußende Editionen von u. a. mit einem Beitrag zur Samizdat-Sammlung von Prof. Dr. Kompositionen, deren Manuskripte bisher entweder gänzlich Przemysław Urbańczyk mit mehreren bis dahin nicht zugäng- unbekannt waren oder als verschollen galten. lichen Aufnahmen aus dessen Privatbesitz. Eine Einbindung der Angebote der Forschungsbibliothek in weitere „Social- Als Teil des „Fellowship for Experienced Researchers“ des Media-Angebote“ wird zurzeit insbesondere im Hinblick auf Musik wissenschaftlers Dr. Denis Lomtev (Moskva) fand am den dafür notwendigen Ressourceneinsatz geprüft. 30. November 2018 ein von diesem und dem Leiter der For- schungsbibliothek veranstalteter internationaler Workshop zum Thema „In Noten aufbewahrtes Kulturgut: Die Musik- sammlung des Herder-Instituts als Objekt der kulturhistori- schen Ostmitteleuropaforschung“ statt. Dabei wurde nicht nur der besondere Wert der Musiksammlung bestätigt, son- dern auch konkrete Überlegungen hinsichtlich der Weiter- entwicklung dieses Bestands angestellt. Als vorrangig wurde in diesem Zusammenhang die Verzeichnung der Musikma- nuskripte der Forschungsbibliothek in der Datenbank des „Répertoire International des Sources Musicales“ eingestuft. Ein entsprechender Drittmittelantrag soll 2019 gestellt wer- den.

Im Hinblick auf die Einbindung der Forschungsbibliothek in die Stadt Marburg und die umliegende Region und ihre Wahrnehmung als Ort auch der sozialen Teilhabe ist schließ- lich neben den im Lesesaal stattfi ndenden Lesungen auf Beate Schiebl und Jürgen Warmbrunn bei dem Workshop die zahlreichen Praktikantinnen und Praktikanten hinzuwei- „In Noten aufbewahrtes Kulturgut: Die Musiksammlung des Herder- sen, die im Rahmen von Schulpraktika, studienbegleitenden Instituts als Objekt der kulturhistorischen Ostmitteleuropaforschung“

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 11 Der Leiter der Forschungsbibliothek wurde im Berichtsjahr in die Herausgebergremien der peer-reviewten bibliothekswis- senschaftlichen Zeitschriften Knihovna (Tschechien) und Slavic & East European Information Resources (USA) berufen. Darü- ber hinaus wurde er zum Mitglied einer Expertengruppe des vom Council of Baltic Sea States fi nanzierten Projekts „Digital Approaches in Cultural Heritage: Towards a Pan-Baltic Coope- ration Network“ ernannt.

3.2 Pressesammlung

Wissenschaftliche Betreuung: Dr. Jan Lipinsky Illustration zum Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618 aus dem Die Pressesammlung des Herder-Instituts zählt als „Pressear- Presse ausschnittarchiv (hier: Mein Gott was soll aus Böhmen chiv“ zu seinen ersten, kurz nach Institutsgründung eingerich- werden, Christ und Welt vom 24.05.1968) teten und seit 1952 funktionierenden Arbeitsbereichen. Sie bestand als eigenständige Abteilung bis zum Jahr 2000, ist Sacharchiv und enthält für die Nachkriegsjahre ca. 5 Millionen seitdem ein Teil der Forschungsbibliothek und gliederte sich systematisch archivierte Zeitungsausschnitte in 15.200 Ord- von Anbeginn an in die beiden korrespondierenden Bereiche nern, auf 640.000 Mikrofiche-Aufnahmen, die seit 1991 aus Zeitungssammlung und Presseausschnittarchiv. Beide zusam- Platzgründen die bisher in Papierform abgelegten Ausschnit- men erstrecken sich mit ihren Beständen heute über ca. 2,72 te im Sacharchiv ersetzten, bzw. auf 209 Mikrofilmen und wird Regalkilometer. Davon entfallen auf die Zeitungssammlung ergänzt zum Ersten durch eine Spezialsammlung zur Zwi- rund 1,12 Regalkilometer gebundene oder gebündelte Zei- schenkriegszeit, zum Zweiten durch Artikel aus der Zeit des tungen überwiegend im Großformat in knapp 13.300 Bänden Zweiten Weltkriegs aus dem 1926 in Berlin begründeten und und 270 Rollfilmen. Die Umbenennung im laufenden Jahr von bis in die 1970er Jahre fortgeführten Zeitungsausschnittarchiv „Zeitungsarchiv“ in „Pressesammlung“ soll für die Nutzung „Metropol-Gesellschaft, E. Matthes & Co/Manfred Matthes“ verdeutlichen, dass hier nicht nur ganze Zeitungen, sondern sowie zum Dritten durch das 1945 bis 1991 entstandene, teil- auch systematisch erschlossene Ausschnitte zu fi nden sind. weise in die Zwischenkriegszeit zurückreichende Presseaus- Von den 720 in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) für den schnittarchiv des Deutschen Instituts für Zeitgeschichte der deutsch-österreichischen Raum nachgewiesenen, direkt in DDR (später Institut für Internationale Politik und Wirtschaft der Zeitungssammlung aufgestellten Zeitungstiteln sind nach der DDR), das gleichsam eine ideologische Parallelüberlie- Abgleich mit der ZDB über 250 Titel (35,4 %) komplett unikal, ferung aus kommunistischer Sicht anhand überwiegend re- also nur im Herder-Institut vorhanden, über 20 Titel (28,8 %) gional breit gestreuter deutscher Presse bietet. Im originären mit einem Teil der Ausgaben bzw. einzelner Jahrgänge unikal. und weiterhin auf dem Marburger Schlossberg aufbewahrten Weitere 130 Titel (18,1 %) sind ganz oder teilweise laut ZDB Presseausschnittarchiv des Herder-Instituts dominieren mit ca. nur noch an einer anderen Stelle vorhanden. Es handelt sich 80 % Materialien zu den Staaten Polen und Tschechoslowa- in der Zeitungssammlung überwiegend um Blätter aus Polen kei (5.936 Ordner) sowie insgesamt rund 16 % zu den drei und Tschechien/Slowakei, aber auch um Titel mit Baltikum-Be- baltischen Staaten (rund 1.960 Ordner bzw. 1.400 Fiches mit zug (15 %), überwiegend aus Lettland. Darunter befinden sich zahlreiche im Exil erschienene Presseorgane. Bibliotheksin- tern wurde zwar nicht zuletzt aus pragmatischen Gründen ent- 25.000 schieden, seit 1945 erschienene Pressetitel, sofern sie über einen längeren Zeitraum bezogen wurden, in der Zeitungs- sammlung und davor erschienene Zeitungen im „normalen“ 20.000 Periodikabestand aufzustellen, aber über den elektronischen Katalog (OPAC) und die ZDB können alle Pressetitel gemein- 15.000 sam gesucht werden. So fi nden sich im Bestand auch zahlrei- che Zeitungsausgaben aus der Zeit der Weltkriege oder der 10.000 Zwischenkriegszeit. Insgesamt hat das Herder-Institut via ZDB aktuell 1.153 Zeitungstitel mit Bestand gemeldet. 5.000 Das in den Jahren 1952 bis 1999 aktiv auf- und ausgebau- te Presseausschnittarchiv, das den gesamten ostmitteleuro- 0 päischen Raum vergleichend umfasst und einheitlich syste- 01.07.1997 14.11.2002 02.06.2004 02.01.2012 12.11.2018 matisch erschließt, kann als einmalige Dokumentation des Herder-Institut (Mb 50) Stadtbibliothek Lübeck (48) Herzog-August-Bibl., Wolfenb. (23) „Experiments Sozialismus“ in Ostmitteleuropa und seiner FH-Bibl., Köln (832) Inst.f. Ausl.-Bez., Bibl., Stuttgart (212) Wahrnehmung im Westen gelten und birgt zugleich zahlrei- UB Kaiserslautern (386) Martin-Opitz-Bibl., Herne (364) che Informationen zum Exil. Es gliedert sich in ein umfangrei- ches und vorrangig benutztes Personen- und Orts- sowie ein ZDB-Titelnachweise im Vergleich

12 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT (OPAC) konnten fortgesetzt werden. So soll der OPAC-Nach- 25.000 weis von online freiverfügbarer Minderheitenpresse ergän- zend vorbereitet werden, die möglichst parallel digital im HI 20.000 gesichert wird. Derzeit sind 403 (2017: 303) e-Zeitungen aus Tschechien, Slowakei, Polen und Lettland vorhanden; oft han- delt es sich dabei um Nachrichten der Stadtverwaltungen, die 15.000 in den größeren Städten den Haushalten in gedruckter Form zugestellt werden. Im virtuellen (bislang nur institutsinternen) 10.000 e-Lesesaal (Beta-Version) sind davon bereits insgesamt 366 Titel (234 tschechische, 113 slowakische, 12 lettische und 7 polnische) vollständig heruntergeladen und zugänglich. Bei 5.000 37 weiteren Titeln ist das komplette Download noch nicht ab- geschlossen, weshalb sie noch nicht in den e-Lesesaal über- 0 spielt wurden. Die systematische Suche im Internet und das 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 Abspeichern von PDFs ermöglichte es zudem, Titel ergän- HI-Titelnachweise in Zeitschriftendaten zend bzw. parallel zur gedruckten Ausgabe vorzuhalten. Sie könnten künftig im elektronischen Lesesaal im Open Access digital zur Verfügung gestellt werden, da sich die im Netz insgesamt ca. 575.000 Ausschnitten), während die im Außen- angebotenen PDFs als fl üchtig bzw. schwer fi ndbar erwiesen lager Tannenberg untergebrachte Sammlung aus der DDR- haben. Zeit mit ihren 839 Archivkartons bzw. ca. 320.000 Ausschnit- ten einen Schwerpunkt auf die UdSSR und neben Polen und Neben der regelmäßigen Bestandserweiterung durch Abon- Tschechoslowakei auch auf Südosteuropa legt. Insgesamt nements bleibt die retrospektive Ergänzung eine Aufgabe. belegen die in Archivkartons oder Ordnern abgelegten Aus- So konnte durch gezielte Durchsicht von Tauschlisten die laut schnitte rund 1,6 Regalkilometer. ZDB nur noch an einer anderen Stelle in Deutschland vorhan- dene, wichtige Informationen zum böhmischen Bergbau ent- Zum Jahresende verlor der Arbeitsbereich die langjährige haltende Zeitschrift Der Bergmann: Mitteilungen des Reichs- Erfahrung eines Kollegen, der nach 36,5 Dienstjahren im Her- bundes deutscher Berg- und Hüttenarbeiter-Vereinigung in der-Institut in Rente ging. Seit Juli 1982 hatte er 18,5 Jahre im Oesterreich beschaff t werden. Auch die Einarbeitung von bis- Pressearchiv als Lektor und Dokumentar, nach dessen Schlie- her nicht erfassten Altbeständen (u. a. Presse des Kaliningra- ßung 14 Jahre in der Literaturdokumentation und noch einmal der Gebiets aus den 1990er Jahren) bleibt wichtig, um Lücken 4 Jahre in der Pressesammlung der Forschungsbibliothek als in der Zeitungssammlung zu schließen. Dokumentar gearbeitet. Zuletzt waren seine Arbeitsschwer- punkte: Erschließung des (tschechischen) Personenarchivs Das Zeitungsausschnittarchiv kann seit der Aufl ösung des und Betreuung der laufenden Zeitungsabonnements. Zumal Pressearchivs mangels Personal nur noch sporadisch durch Ar- seine Sprachkenntnisse werden fehlen, auch wenn die Stelle tikel der aktuellen Tagespresse primär zu Personen und Orten im Laufe des Jahres 2019 neu besetzt werden soll. bzw. durch die Einarbeitung von aus Nachlässen übernom- menen Ausschnitten ergänzt werden. Im Berichtsjahr konnte der Kontakt zu einem pensionierten Gießener Wissenschaftler Bestandserweiterung verstetigt werden, der Ausschnitte zur aktuellen politischen Die Anzahl der kontinuierlich bezogenen und archivierten Zei- Entwicklung in Ostmitteleuropa, speziell in Polen, sammelt tungen blieb im Berichtsjahr mit 28 konstant; ihr Schwerpunkt und dem Institut für eine spätere Bearbeitung zuschickt. Im liegt weiterhin auf der Minderheitenpresse Ostmitteleuropas Berichtszeitraum konnten mit Hilfe von Praktikantinnen und und wird als wichtiges Element der durch die Forschungsbib- Praktikanten überwiegend Ausschnitte zu Personen, dem liothek geleisteten überregionalen Literaturversorgung in der am meisten frequentierten Teil des Archivs, sowie zum Staat Zeitungssammlung fortgeführt. Vier deutsche Pressetitel wer- „Sowjetunion“ eingelegt werden. Auch gelang die weitere den zusätzlich abonniert und nach der tagesaktuellen Auslage Vorsortierung bisher unbearbeiteter Altbestände (mit dem und Lektüre im Pausenbereich des Bibliotheksfoyers maku- Schwerpunkt „Baltikum, 1989-2000“), die nun in chronologi- liert. Die regierungskritische slowakische und sonst in keiner scher und teils systematischer Ordnung für die Jahre 1965 bis deutschen Bibliothek verfügbare Tageszeitung Denník N aus 2006 in 33 Ordnern vorliegen. Zahlreiche weitere Ausschnitte Bratislava wird weiterhin archiviert. Ihr tschechisches Pendant zu Polen und der Sowjetunion wurden gemäß der Pressesys- Deník N soll ab 2019 bezogen werden. Ziel bleibt es, für alle tematik vorsortiert. Die Einsortierung von themenbezogenen drei Kernländer des Sammelprofi ls (Polen, Tschechien, Slowa- Ausschnitten aus der Zeitungsausschnittsammlung „Klaus kei) wichtige (unabhängige) Tagespresse bzw. meinungsbil- Staemmler“, des renommierten deutsch-polnischen Überset- dende Wochenmagazine vor Ort vorzuhalten. Die geplante zers, die künftig eine separate Nutzung als „Pressenachlass Ergänzung des abonnierten Pressebestandes durch Samm- Staemmler“ ermöglicht, musste im Berichtsjahr pausieren. lung zwar mitunter schwer im Internet auffi ndbarer, aber Stattdessen sicherte ein Praktikant Ausschnitte zu Solidarność (zumindest zeitweise) online frei verfügbarer, einschlägiger, und Kriegsrecht in Polen (1980er Jahre) aus der christlichen überwiegend in Tschechien erschienener, regionaler oder Wochenzeitung die bildpost, die über einen Nachlass erwor- lokaler Titel und deren Nachweis im elektronischen Katalog ben wurde.

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 13 Bestandserschließung reich Pressesammlung die für Polen (16.793 Datensätze) und Mit Eingang und Katalogisierung neuer Zeitungstitel bzw. Estland (3.773 Datensätze) in der Vergangenheit schon online ergänzender -nummern werden diese auch automatisch via nachgewiesenen umfangreichsten (und damit ca. ¼ der dort ZDB nachgewiesen. Dieser Nachweis auch der zwischen den jeweils insgesamt vorhandenen) biografischen Daten des Ausschnittordnern aufgefundenen zahlreichen Nummern des jeweiligen regionalen Personenausschnittarchivs find- und Ost-Express – Nachrichtendienst für Politik, Wirtschaft, Kultur; recherchierbar. Der Bestand zu Estland wird aktuell bearbei- Rußland, Finnland und die Baltischen Staaten (Wirtschaftsaus- tet. Für Polen sind online zugänglich bisher 4.225 Personen gabe, Politische Ausgabe, Vertraulicher Wochendienst oder mit der GND verknüpft worden; 12.568 weitere müssen noch Artikeldienst) (ca. 1920-1942) ist geplant. Die in der Vergan- entsprechend bearbeitet werden. Insgesamt 4.600 (2017: genheit aus privater Hand übernommenen Mikrofilmrollen 4.250) tschechische Personen liegen nun ebenfalls suchbar in polnischer Pressetitel der Zwischenkriegszeit stehen nun der der weltweit einsehbaren, zentralen Personendatenbank vor. Ausleihe im leichter lesbaren Ausdruck sowie künftig über Damit sind rund 200 Ordner (von insgesamt 2.057 Ordnern) den Elektronischen Lesesaal auch (je nach den Vorgaben des bearbeitet. Es fi nden sich nun online im ZPR Hinweise auf Ma- Urheberrechts) digital zur Verfügung. terialien im Pressearchiv für Persönlichkeiten wie Edvard Be- neš, Antonín Dvořák, Václav Havel, Gustav Husák, Franz Kafka, Aus dem Nachlass des bei Radio Free Europe (RFE) in München Milan Kundera, Tomáš G. Masaryk oder Ludvík Vaculík. angestellten Adam Rosenbusch stammende, mikroverfilmte Presseausschnitte zur polnischen Außen- und Innenpolitik der Die in den vergangenen Jahren in Kooperation mit der Ge- frühen Nachkriegszeit liegen knapp inhaltlich erschlossen auf sellschaft zur Förderung angewandter Informatik e. V. (GFaI, 209 Filmrollen online als teils deutsches, teils polnisches, teils Berlin) programmierte Online-Datenbank digitalisierter Pres- bereits in beiden Sprachen recherchierbares Kurzregister vor. seausschnitte ermöglicht weiterhin als beispielhafter Pilot Sie beleuchten die Sowjetisierung in Polen und enthalten bei- die einfache Suche nach Personen, Zeitungsnamen, Auto- spielsweise Ausschnitte (1945-1959) aus verschiedenen pol- renschaft und Datum. Die ursprünglich geplante kombinierte nischen Presseorganen zu Themen wie: Kommunisten, kom- Suche wird eventuell über den künftigen elektronischen Le- munistische Sicht auf die polnische Geschichte, Beziehungen sesaal umgesetzt, da das GFaI-Projekt mit dem bisherigen Ko- zur Sowjetunion bzw. ČSSR, Kriegsverbrecherprozesse gegen operationspartner nicht fortgeführt werden wird. Ziel bleibt es Nationalsozialisten, Exil, Militär, „Wiedergewonnene Gebiete“, jedoch, die bisher nur über Aktenordner zugänglichen Aus- (oppositionelle) Politiker, Prozesse gegen sogenannte „Verrä- schnitte möglichst komfortabel online durchsuchen zu kön- ter, Kollaborateure“ und antikommunistische Organisationen, nen. Für das Pilotprojekt wurde der am häufigsten benutzte Film, Propaganda, Juden, panslavische Bestrebungen nach Bestand P 0301 (insgesamt 186 Ordner) des Personenarchivs, 1945, Jugend- und Bildungspolitik, Wirtschaftspolitik. das insgesamt ca. 5.507 Ordner mit ca. 1,5 Millionen Aus- schnitten zu zwischen 132.000 bis 185.000 Personen umfasst, Die komplette thematisch und chronologisch sortierte Auf- ausgewählt. Dieser Bestand P 0301 enthält, alphabetisch nach stellung der Rundfunk-, Presse- und Fernsehberichte von Nachnamen sortiert, Presseausschnitte zu deutschen Perso- Radio Free Europe ermöglichte auch im Berichtsjahr weitere nen, die (überwiegend bis zum Jahr 1945) Bezüge zum heute Nutzungen. Der Bestand wurde seit Institutsgründung lau- polnischen Raum hatten, bzw. zu deutschen Vertriebenen aus fend (und leider nicht vollständig) über das Auswärtige Amt diesem Raum. Die ersten 47 Ordner (Buchstaben A – Ga) lie- an das Herder-Institut abgegeben und umfasst (mit einzelnen gen digitalisiert vor. Die Datenbank umfasst davon 34 Ordner Lücken) die Jahre 1957 bis 1991 in ca. 1.260 Ordnern bzw. (Buchstaben A – Dol) oder insgesamt ca. 6.500 Ausschnitte Archivkartons (davon 600 zu Polen und 570 zur Tschechoslo- zu 819 Personen (davon 176 Buchstabe A, 341 Buchstabe B, wakei sowie 90 zu Südosteuropa) auf über 115 laufenden Me- 134 Buchstabe C, 168 Buchstabe D), die nach ihrer vollstän- tern. Die komplette Verzeichnung der RFE-Berichte ist erfolgt digen Erfassung und OCR-Erkennung online durchsuchbar und online recherchierbar; ihre Katalogisierung zwecks Nach- sind. Weitere Artikel liegen bereits als Scan, aber noch nicht weis in der ZDB ist weiterhin geplant. Eine um die RFE-Be- in der Datenbank vor. Die Datenbankrecherche ist aus urhe- richte sowie eine polnische Übersetzung der Systematikpunk- berrechtlichen Gründen allerdings nur in den Räumlichkeiten te ergänzte und aktualisierte Systematik für Recherchen im des Herder-Instituts und innerhalb der OCR-erkannten Texte gesamten Ausschnittbestand steht in einer im Berichtsjahr möglich, sie wird von Stipendiatinnen und Stipendiaten des erneut aktualisierten Version online. Eine Praktikantin des In- Instituts sowie anderen Forscherinnen und Forschern aber be- ternship-Programms mit der Munk School Toronto begann reits im Lesesaal der Forschungsbibliothek genutzt. mit einer englischen Übersetzung.

Für die zunehmend wichtige, institutsübergreifende Arbeit Bestandserhaltung am Zentralen Personenregister (ZPR) im Rahmen des Fachin- Die seit nunmehr acht Jahren erst provisorisch, durch die Bau- formationsangebots lieferte die Pressesammlung wesentliche maßnahmen noch verstärkt und nun wohl vorerst dauerhaft Daten zu. Im ZPR aufgeführte Personen werden möglichst auf den Tannenberg ausgelagerten Teile der Zeitungssamm- umfassend personalisiert und dann mit den zuvor ergänzten lung befi nden sich dort in klimatisch unzureichenden Lager- Normdaten der bundesweit gepflegten Gemeinsamen Norm- hallen. Gleiches gilt für die noch im teilweise feuchten Keller datei (GND) verknüpft, die wiederum als Abzüge im Institut für eines Institutsgebäudes lagernden Bände. Für eine zukunfts- die Suche über alle Bestände sichtbar gemacht werden. So sichere Aufbewahrung bleiben hier größere Anstrengungen sind über die derzeitige ZPR-Suchmaske aus dem Arbeitsbe- nötig. Gespräche mit der UB Marburg haben nun die Mög-

14 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT lichkeit eröff net, dort nach dem Umzug in ein neues Gebäu- den Personen mit GND-Daten verknüpft bzw. entsprechende de freien Magazinraum mitnutzen zu können. Aktuell werden Datensätze für die GND neu erzeugt. Insgesamt liegen aktuell Angebote eingeholt, um mit der Entschimmelung unikaler 2.003 Personen aus dem Bestand P 0301 im ZPR vor, von de- Bestände zu beginnen und die gesäuberten Bände dann in nen 1.110 bereits mit der GND verknüpft wurden. 893 weitere die UB auszulagern. müssen noch entsprechend bearbeitet werden.

Seit Mitte September 2018 engagiert sich das Institut aus Mit dem neuen System konnte nach umfangreichen, mehrwö- dafür angesparten Restmitteln der Forschungsbibliothek im chigen, intensiv durch Mail-Kommunikation und Telefonkon- Bereich Presseausschnittarchiv auf modifi zierte Weise für die ferenzen begleiteten Tests im Herbst, um einen sinnvollen, Bestandserhaltung und bemüht sich damit zugleich um Fort- funktionierenden, möglichst mit den DFG-Praxisregeln zur setzung des Presseausschnitt-Online-Piloten. Das nun laufen- Digitalisierung konformen Digitalisierungsworkfl ow abzu- de Projekt soll perspektivisch und je nach Mittelverfügbarkeit stimmen sowie vorhandene Software-Fehler zu erkennen und helfen, besonders vom Zerfall bedrohte Ausschnitte (z. B. aus zu beheben, zum Jahresende das Produktionssystem in Be- der Zeit des Ersten Weltkriegs oder der Zwischenkriegszeit) trieb genommen werden. Als Hardware werden ein A3-Flach- vor weiteren Beschädigungen bei Benutzung der Origina- bettscanner von Plustek sowie für großformatige Ausschnitte le zu bewahren bzw. besonders häufi g angefragte Bestän- bis A2 ein BookEye 4 eingesetzt. In den bisherigen 4 Monaten de online nutzbar zu machen. Dazu nutzt es MyBib eDoc als Projektlaufzeit wurden als Vorbereitung für die Digitalisierung Workfl ow-Management-System und zentrales Steuerungsele- 627 Personen mit der GND verknüpft und dafür nötige Daten/ ment sowie die Scansoftware BCS-2 Professional der Firma Quellenangaben aus dem vorliegenden Ausschnittmaterial ImageWare. Weiterhin steht der durchschnittlich am meisten ergänzt. Dafür mussten 280 (44,6 %) Datensätze in der GND genutzte Bestand P 0301 im Vordergrund. Ziel ist es, ihn per- neu angelegt werden. Insgesamt 3.561 Artikel aus 18 Presse- spektivisch komplett digitalisiert für Recherchen nutzen und ausschnittordnern (Buchstaben „Gb–Hauptmann, Gerhart“) anbieten und damit die Originale möglichst aus der Nutzung wurden zudem vorab gezählt, um entsprechende Scan-Auf- herausziehen zu können. Das aktuelle Projekt begann deshalb träge mit Barcodes anzulegen. Angelegt in MyBib eDoc wur- dort, wo die Digitalisierung des Vorgängerprojektes aufge- den bisher 467 Aufträge, die jeweils einen (ein- oder mehr- hört hatte, also mit den Ordnern ab dem Buchstaben „Gb“. seitigen) Artikel umfassen. Von diesen liegen 389 digitalisiert Weitere Detailklärungen sind nötig, um festzustellen, wie die und ergänzt um die zugehörigen Metadaten vor. Damit ist der bereits vorhandenen Daten in das neue System möglichst Bestand von Personen mit den Nachnamen „Gd–Glie“, der ins- ohne größere Verluste und Nacharbeit überführt werden kön- gesamt Dossiers zu 140 unterschiedlichen Personen umfasst, nen. Als unabdingbare Vorarbeit werden für einen geplanten abgearbeitet. Die Metadaten umfassen u. a. Datum, Titel mit Datenimport aktuell die bereits in der Datenbank vorliegen- Untertitel und Sprache des Artikels, behandelte Person und deren über die GND eingespielte Lebens- und Wirkungsda- ten sowie maßgeblich auch die Quelle, aus der der Artikel stammt. Für die genormte Bezeichnung der Herkunftsmedi- en ist eine ständig zu ergänzende, nach UTF-8 formatierte CSV-Datei aufgebaut und im Workfl ow von BCS-2 hinterlegt worden, die die Titel über eine ID mit der ZDB verknüpft und so die dortigen bibliografi schen Angaben (u. a. Erscheinungs- ort, Verlag) für die Metadatenanreicherung und die genaue Bezeichnung des Ausschnitts nutzbar macht. Aktuell umfasst diese CSV-Datei 943 Periodika-Titel.

Transfer in die Öff entlichkeit Im Berichtsjahr wurden auch die ausgelagerten Zeitungsbe- stände weiterhin regelmäßig genutzt, sodass durchschnittlich einmal pro Woche Bände von dort für den Lesesaal oder die Fernleihe geholt wurden, weshalb einer der meist benutzten Titel (Tygodnik powszechny: katolickie pismo społeczno-kultu- ralne) in einigen Jahrgängen als B-Exemplar wieder zentraler im Hauptmagazin aufgestellt wurde, um einen rascheren Zu- griff auf gesuchte Artikel zu ermöglichen. Die übrige Zeitungs- sammlung sowie fast das komplette Presseausschnittarchiv sind für die Präsenznutzung im Lesesaal der Forschungsbib- liothek leichter zugänglich, da sie weiterhin in Institutsräumen auf dem Schlossberg lagern. Bestände der Pressesammlung wurden, speziell im Blick auf Heimatblätter, in einem nun auch Wiederherstellung des Königreiches Polen am Ende des Ersten Weltkriegs: Berliner bzw. Münchener Presseberichterstattung vom gedruckt vorliegenden Vortrag auf einer Freiburger Fachta- 05. bzw. 06.11.1916 aus dem Presseausschnittarchiv, gung beschrieben und damit potenziellen Nutzerinnen und Signatur: P 155 (1915-1921) Nutzern zur Einsicht empfohlen.

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 15 Das Presseausschnittarchiv wird vielfach für zeithistorische Weise kommen zahlreiche Praktikantinnen und Praktikanten Forschungen, im Berichtszeitraum u. a. während mehrwö- mit dem Presseausschnittarchiv in Kontakt, indem sie biblio- chiger Aufenthalte von Forschenden aus eigenen Mitteln, thekarisch-archivisch-historische Kenntnisse beim Sortieren genutzt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäf- und Systematisieren von Presseausschnitten gewinnen, die tigten sich beispielsweise mit Recherchen zu polnischen bzw. Pressesammlung kennenlernen und dadurch oftmals im spä- deutschbaltischen Personen, zu heimatvertriebenen deut- teren Studium gewinnbringend nutzen. schen Apothekern nach dem Zweiten Weltkrieg oder kon- kret zu Dostoevskij in der russischen Presse, Nikita Chruščev und der UN, Hellmuth Weiss oder zu Themen wie: Gambling 3.3 Bibliographieportal zur Geschichte in the interwar period in Poland, Protektorat Böhmen und Ostmitteleuropas Mähren 1942-1945, Heimatkreis Stuhm, Wirtschaftspolitik in Polen in der Transformationszeit (1980-1995), Privatisierung Leitung: Dr. Jürgen Warmbrunn Tschechoslowakei/Tschechien (1987-1999). Die seit Instituts- gründung bewusst breite ostmitteleuropäische Sammlung Schwerpunkte der Arbeit ermöglichte auch Recherchen zu international vergleichen- Nach der Einarbeitung in das neue Regelwerk (RDA) bildete den Themen (Beutekunst; Denkmäler von Tomáš Garrigue die Gewinnung eines sicheren Umgangs mit den zum 1. Juli Masaryk in Tschechien bzw. der Slowakei); zur vergleichenden 2018 eingeführten DDC-Notationen bei der Titelaufnahme im Geistes- und Kulturgeschichte (Three writers-diaristis-intellec- Berichtsjahr das nächste Ziel bei der Neugestaltung der bib- tuals and their self-identifi cations in relation to the turbulent liografi schen Arbeit. Zwecks Annäherung der Arbeitsmetho- history of the 20th century in Central Europe: Witold Gom- den bei gleichzeitiger Vermeidung unterschiedlicher Prakti- browicz, Sandor Marai, Ivan Diviš (sowie Czesław Miłosz, Milan ken bei der Vergabe der modifi zierten Fassung der BSB-DDC Kundera)) oder zu den deutsch-tschechischen Beziehungen nahm der Arbeitsbereich regelmäßig an den gemeinsamen (Vertriebene aus Gablonz). Schließlich diente das Ausschnitt- DDC-Runden mit den anderen Mitarbeiterinnen und Mitar- material auch zur Vorbereitung von Lehrveranstaltungen beitern der Forschungsbibliothek teil. („Themen, Methoden, Kooperationen und Berufsfelder außer- halb der Schule“) und bildete mitunter die alleinige Quellen- grundlage während des Forschungsaufenthaltes in Marburg. Zusammenarbeit mit der HeBIS-Verbundzentrale in Frankfurt Die Zeitungssammlung unterstützte das Projekt „Katalog Zum Austausch über den Stand und die Perspektiven der Nut- deutschsprachiger Zeitungen im östlichen Europa“ unter zung des HeBIS Discovery System (HDS) im Herder-Institut ka- Leitung von Prof. Jörg Riecke (Universität Heidelberg, Ger- men am 18. Juli die Leitung und Mitarbeiter der Forschungs- manistisches Seminar) durch Lieferung von Titelseitenscans bibliothek sowie ein Mitarbeiter aus der Abteilung „Digitale früher Ausgaben der Memelländischen Rundschau bzw. der Forschungs- und Informationsinfrastrukturen“ mit dem HDS- Egerer Zeitung. Außerdem lieferten Zeitungssammlung und Team in der HeBIS-Verbundzentrale in Frankfurt zusammen. Presseausschnittarchiv im Berichtsjahr Illustrationen für wis- Neben technischen Fragen und der Zeitplanung wurden u. a. senschaftliche Publikationen, für die institutsinternen Ausstel- die Möglichkeiten der Suche mit Hilfe von DDC-Notationen lungen im Rahmen der Lesungen bzw. zu besonderen Anläs- und der Nachnutzung der alten, hauseigenen Klassifi kation sen (z. B. bei Institutsführungen, Tagungen) sowie begleitend be sprochen. zur Ausstellung „Karl-Dedecius-Preis“ (07.08.-20.09.2018), für den virtuellen Instituts-Adventskalender oder auch den Bib- Nach einer längeren Testphase von HDS als Sucheinstieg des liotheks-Blog zu den Jubiläen in der Geschichte Böhmens, Bibliographieportals wurde den Nutzerinnen und Nutzern des der Tschechoslowakei und Tschechiens. Auf sehr praktische Portals eine umfassende Orientierungshilfe mit einschlägigen Suchbeispielen zur Verfügung gestellt. Der Hilfe-Text wird aus pragmatischen Gründen auf der Webseite des Instituts publi- ziert und vom Arbeitsbereich kontinuierlich inhaltlich betreut. Als eine weitere Hilfe bei der Orientierung zu den ermittelten Publikationen wurde darüber hinaus eine Anzeige der Wiki- pedia-Links zu den Schlagwörtern eingeführt.

Institutsinterne Zusammenarbeit Der Arbeitsbereich nahm – vertreten durch einen Mitarbei- ter – kontinuierlich an den Sitzungen der institutsinternen AG Bestandsbeschreibung teil und unterstützte die AG aktiv bei der Entwicklung der Zentralen Bestandsbeschreibung des Herder-Instituts. Außerdem fl ießen die vom Arbeitsbereich neuangelegten GND-IDs in das Zentrale Personenregister ein, das einen wesentlichen Bestandteil des im Entstehen be- griff enen zentralen Sucheinstiegs für sämtliche Bestände des Instituts darstellt.

16 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Externe Kooperationsbeziehungen sätze angelegt, wovon Personendatensätze den größten Teil Der konzeptionellen und organisatorischen Neuausrichtung (5.084) ausmachten. Daneben wurden viele weitere, bereits des bibliografi schen Arbeitsbereichs nach der Migration der bestehende GND-Normdatensätze mit individualisierenden bibliografi schen Daten zum HeBIS-Verbund folgt nunmehr Informationen angereichert, sodass ihr Status von der GND- die Neugestaltung der Kooperationsbeziehungen mit dem Redaktion angehoben werden konnte. In- und Ausland. Im Berichtsjahr fanden u. a. Sondierungsge- spräche zur Wiederaufnahme der Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek in Thorn (Toruń) statt. Zu diesem Zweck 3.4 Bibliotheksbezogene Fachportale traf sich die Leitung des Arbeitsbereichs 2018 zuerst mit dem Kooperationspartner in Thorn, um über mögliche Szenarien Leitung: Dr. Jürgen Warmbrunn der künftigen bilateralen Zusammenarbeit zu sprechen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wird aktuell vor- Die Forschungsbibliothek des Herder-Instituts hat sich in den bereitet und soll 2019 unterzeichnet werden. vergangenen Jahren immer stärker zu einem Kooperations- und Ansprechpartner für Projekte im Bereich virtueller Bib- Für die Kooperationsstelle des Projektes ARTOS (Datenbank liotheks- und Informationsangebote entwickelt. Dies betraf für Artikel und Rezensionen zu Ost-, Ostmittel- und Südosteu- zunächst die Zusammenarbeit mit den Virtuellen Fachbiblio- ropa) des Fachportals „osmikon“ an der Bayerischen Staatsbi- theken Osteuropa (ViFaOst) bzw. Ostseeraum und Nordeuro- bliothek wurde eine spezifi zierte Liste von Periodika angefer- pa (vifanord) einschließlich der Erfassung und Erschließung tigt, die gegenwärtig und in naher Zukunft im Arbeitsbereich von relevanten Internetressourcen (OstNet, ViFaOst, histori- Bibliographieportal erschlossen werden. Das angestrebte cum.net), später dann vor allem die Mitarbeit am Fachrepo- Ziel ist, darüber hinaus bald auch Erschließungsabsprachen sitorium OstDok. Heute ist der Hauptgegenstand ihrer Tätig- mit den anderen an ARTOS beteiligten Institutionen zu initi- keit die auf einer Mitträgerschaft seitens des Herder-Instituts ieren. beruhende aktive Mitwirkung am Forschungsportal zu Ost-, Ostmittel-, Südosteuropa „osmikon“. Im Rahmen der internationalen Kooperation mit dem Institut für litauische Geschichte in Vilnius wurden 2018 neben zahl- Die Fortführung der in der Vergangenheit erfolgten Katalo- reichen Korrekturen und Ergänzungen der Redaktionsstelle in gisierung und Erschließung von hochwertigen Internetres- Vilnius 745 neue Datensätze in einem automatisierten Verfah- sourcen in Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek ren in die gemeinsame Datenbank in Marburg eingespeist. (BSB) konnte nach Auslaufen der Drittmittelförderung durch Des Weiteren wurde aus der gemeinsamen Datenbank im die DFG zunächst nicht fortgesetzt werden. Die Mitgliedschaft Herder-Institut die finale Vorlage für die Printausgabe des der Forschungsbibliothek im Academic-LinkShare-Netzwerk nächsten Jahresbandes der Bibliographie zur litauischen Ge- wurde jedoch beibehalten, da es grundsätzliches Bestreben schichte (2005) angefertigt. beider Partner blieb, diese Kooperation auch in Zukunft fort- zusetzen. Dies wurde bei einem Treff en der Leitungen der In Zusammenarbeit mit dem Historischen Institut der Univer- BSB und des HI im Januar 2018 entsprechend bestätigt und sität Wrocław, Arbeitsstelle für die historische Bibliographie vereinbart. Erleichtert wird die Wiederaufnahme dieser Ko- Schlesiens (Pracownia Bibliografi i Historii Śląska), ist im Be- operation dadurch werden, dass die Forschungsbibliothek richtsjahr die auf einer gemeinsamen Datenbasis erstellte seit 01.07.2018 die Dewey Decimal Classifi cation (DDC) in Bibliographie für die Schlesische Geschichte für das Berichts- der vereinfachten Form, wie sie in der Bayerischen Staatsbi- jahr 2014 in Druck gegeben worden. bliothek für die Fachinformationsdienste Geschichtswissen- schaft sowie Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa angewandt Darüber hinaus beteiligten sich Mitarbeiter des Arbeitsbe- wird, nunmehr ebenfalls für ihren gesamten Bibliotheks- und reichs am Austausch mit der Bibliothek der Archivschule Bibliografi ebestand anwendet, wodurch sich zusätzliche Marburg über Erfahrungen mit der Migration bibliografi scher Möglichkeiten einer synergetischen Kooperation ergeben. Er- Daten von Allegro-C zum HeBIS-Verbund. Erläutert wurden geb nisse dieser Zusammenarbeit sollen auch in die zukünfti- ebenfalls die Modalitäten der Weiternutzung von hauseige- ge bibliografi sche Arbeit des Herder-Instituts einfl ießen. nen Ordnungsinstrumenten (Klassifi kation) im Rahmen des HeBIS Discovery System (HDS). Im Berichtsjahr 2018 wurde im Rahmen von Entscheidungen über die Nachbesetzung von aus Altersgründen frei werden- den Stellen in der Forschungsbibliothek die Voraussetzung Statistik dafür geschaff en, dass der Arbeitsbereich Bibliotheksbezo- Im Berichtsjahr wurden mehr als 8.260 unselbständige Titel gene Fachportale ab 2019 durch einen wissenschaftlichen (darunter etwa 2.020 Rezensionen und Tagungsberichte) er- Mitarbeiter der Forschungsbibliothek mitbetreut wird. fasst und inhaltlich erschlossen. Als Grundlage für die Erfas- sung dienten 241 Print- und elektronische Zeitschriften aus verschiedenen Jahrgängen sowie mehrere Dutzend Sammel- werke.

Darüber hinaus wurden zusammen mit anderen Arbeitsberei- chen der Forschungsbibliothek 5.291 neue GND-Normdaten-

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 17 3.5 Projekte Publikationsstelle Berlin-Dahlem wurde Anfang der 1930er Jahre gegründet und bestand bis 1945. 1964 wurde dieser NS-Raubgutforschung in der Forschungsbibliothek des Teilbestand dem Herder-Institut übergeben. Aufgrund ihrer Herder-Instituts. Untersuchung des von der ehemaligen Nähe zu den Eliten des NS-Regimes profi tierte die Publikati- Publikationsstelle Berlin-Dahlem stammenden Teil- onsstelle Berlin-Dahlem von Beschlagnahmungen der Gehei- bestandes men Staatspolizei in Deutschland und von den Raubzügen ver- schiedener NS-staatlicher und parteiamtlicher Dienststellen in Leitung: Dr. Jürgen Warmbrunn Ost- und Ostmitteleuropa. Nach den archivalischen Quellen Bearbeitung: Dr. Cornelia Briel gingen mindestens 6.500 Bände in ihre Bibliothek ein, bei de- nen es sich wahrscheinlich um NS-Raubgut handelte. Gefördert durch die Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste Magdeburg Im Jahr 2018 führte die Projektmitarbeiterin zusammen mit den studentischen Hilfskräften die Autopsie und die Verzeich- Projektleitende Perspektive: nung der Monografi en des Bestands fort. Auf der Grundlage Sammeln, Bewahren, Erschließen, Vermitteln der bei der Retrokatalogisierung im Bibliothekssystem erfass- ten Zugangsnummern („P-Nummern“) erstellten die IT-Mit- Im November 2016 begannen – gefördert von der Stiftung arbeiter des Herder-Instituts eine elektronische Tabelle, die Deutsches Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg – in der zugleich als Arbeitsgrundlage dient. Darin werden die Prove- Forschungsbibliothek des Herder-Instituts die Forschungen nienzmerkmale und die Vorbesitzer – nach Möglichkeit unter zur Provenienz des Teilbestands „Publikationsstelle Berlin-Dah- Verwendung von Normdatensätzen aus der Gemeinsamen lem“. Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Herkunft sämtli- Normdatei (GND) der Deutschen Nationalbibliothek – einge- cher zu diesem Teilbestand gehörenden Bücher, Broschüren tragen. Die vollständigen Datensätze wurden aus der Tabelle und Zeitschriften zu klären und die Provenienzangaben im in das Bibliothekssystem übertragen. Inzwischen sind in der Bibliothekssystem HeBIS zu verzeichnen. Jene Exemplare, Tabelle ca. 6.500 Provenienzdatensätze enthalten, von denen die sich als NS-Raubgut erweisen, sollen den rechtmäßigen ca. 5.700 in das CBS des HeBIS-Verbundes überführt wurden. Eigentümern und Eigentümerinnen zurückgegeben werden. Da es eine Diskrepanz zwischen der in den Jahren von 1964 Neben der wissenschaftlichen Projektmitarbeiterin in Vollzeit bis ca. 1971 aufgestellten maschinenschriftlichen Zugangs- arbeiteten im Jahr 2018 die Auszubildende der Forschungsbi- liste und der elektronisch erstellten Liste der P-Nummern gab, bliothek und zwei studentische Hilfskräfte mit jeweils limitier- wurden die zusätzlichen Informationen in die elektronische ten Arbeitszeitbudgets an dem Forschungsprojekt. Tabelle eingearbeitet, bereits zuvor schon waren zahlreiche Fehler, die in der Vergangenheit hinsichtlich Nummernver- Mit schätzungsweise 15.000 physischen Einheiten entspricht gabe, Titelaufnahme usw. gemacht worden waren, eliminiert der Bestand „Publikationsstelle Berlin-Dahlem“ etwa einem worden. Mittlerweile werden die NS-Raubgut-verdächtigen Drittel bis einem Viertel von deren einstiger Bibliothek. Die Dubletten des Herder-Instituts ebenfalls in diese Tabelle auf- genommen, sodass Angaben zu sämtlichen dem Bestand „Publikationsstelle Berlin-Dahlem“ zugehörenden Exempla- ren zur Verfügung stehen.

Derzeit sind ca. 3.700 Bände in einem gesonderten Bereich des Magazins aufgestellt, die als NS-Raubgut-verdächtig zu betrachten sind, für die jedoch weitere Recherchen angestellt werden müssen, um den Verdacht entweder zu erhärten, zu verwerfen oder die Aussage „derzeitig nicht zu entscheiden“ zu treff en. Dies gilt ebenso für 900 Bände aus dem ca. 2.800 Bände umfassenden Dublettenbestand, der zum Bestand „Publikationsstelle Berlin-Dahlem“ gehört. Ca. 1.100 Bände sind bislang als „NS-Raubgut“ oder „Wahrscheinlich NS-Raub- gut“ identifi ziert; davon sind ca. 190 bereits entsprechend im OPAC der Forschungsbibliothek ausgewiesen.

Im Berichtszeitraum nahm die Projektmitarbeiterin an den Arbeitstreff en des Arbeitskreises „Provenienzforschung und Restitution – Bibliotheken“ teil – im April an der Stadtbiblio- thek in Bautzen und im November an dem gemeinsam von der Zentral- und Landesbibliothek, der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin und dem Centrum Judaicum veranstalteten Treff en. Im Juni 2018 hielt sie einen Vortrag Herder-Institut, Forschungsbibliothek, Dublette zu 17 XV AZ 4 zu dem Projekt auf dem 101. Bibliothekartag in Berlin (siehe (1889). Zeitschriftenheft aus dem Dublettenbestand des Herder- auch die daraus resultierende Publikation unter 7.2.4). Instituts. NS-Raubgut mit der Provenienz Maćica Serbska in Bautzen

18 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 4 WWISSENSCHISSENSCHAAFTLICHEFTLICHE SAMMLUNGENSAMMLUNGEN Leitung: Dr. Dietmar Popp

In der Abteilung Wissenschaftliche Sammlungen sammelt, ar- wissenschaftlichen Sammlungen gelungen, allen Nutzerinnen chiviert und bewahrt das Herder-Institut wertvolle und meist und Nutzern den gewohnten Service bei der Beratung und einzigartige Bestände des ostmitteleuropäischen Kulturerbes. Bereitstellung von Material zu bieten. Dabei handelt es sich um drei Bereiche: das Bildarchiv mit Bildträgern aller Art, insbesondere zur Topografie sowie zur Alle quantitativen Nutzungsindikatoren zeugen zwar von der Kunst- und Kulturgeschichte Ostmitteleuropas (derzeit rund starken Nachfrage und Nutzung der Sammlungsbestände, 700.000 Einheiten), die Kartensammlung mit rund 46.000 Kar- hervorzuheben ist aber, dass in der Nutzungsintensität eine tenblättern (darunter ca. 1.200 Altkarten, 6.300 Senkrechtluft- große Spannbreite von relativ kurzen Einzelauskünften und aufnahmen aus den Jahren 1942-1945 und über 200 Mappen einfachen Bestellvorgängen bis hin zu ausgiebiger, mehrstün- mit Druckvorlagen seit 1950) sowie die Dokumentesamm- diger Beratung mit Recherche und Bereitstellung von Samm- lung, die klassische Archivalien in Form von Familienarchiven, lungsmaterialien besteht. Dies schränkt die Aussagefähigkeit Nachlässen und Einzelarchivalien sowie Sondersammlungen einer rein quantitativen Betrachtung der Nutzung der Wissen- (zusammen etwa 1.300 lfd. Regalmeter) aufbewahrt. Neben schaftlichen Sammlungen deutlich ein. Wie uns auch durch der sachgerechten Konservierung und Bewahrung der zum unsere Nutzer bestätigt wird, liegt gerade in der angemes- großen Teil unikalen Dokumente bilden die systematische Er- senen individuellen Nutzerbetreuung und wissenschaftlichen weiterung nach definierten Erwerbungskonzepten, die daten- Beratung die besondere Servicequalität der Wissenschaftli- bankgestützte inhaltliche Erschließung und die Vermittlung chen Sammlungen des Herder-Instituts. der Bestände an die Nutzerinnen und Nutzer auf verschie- densten Wegen die entscheidenden Aufgaben der Abteilung. 4.1 Bildarchiv Ausgehend von den Beständen führen die Wissenschaftli- chen Sammlungen zahlreiche Projekte durch, die sich der Leitung: Dr. Dietmar Popp Weiterentwicklung von digitalen Angeboten und Recherche- möglichkeiten einschließlich entsprechender Tools, Thesauri Die wichtigsten Arbeiten des Bildarchivs im Berichtszeitraum und Normdaten ebenso widmen wie den Herausforderungen umfassten einen deutlichen Ausbau der Recherchemöglich- einer kritischen Quellenanalyse bzw. einer kritischen Bild- und keiten beim Bildkatalog sowie unterschiedliche Erschlie- Kartografi egeschichte im digitalen Zeitalter (zu den Projekten ßungs- und Digitalisierungsmaßnahmen, die im Rahmen der im Einzelnen siehe Abschnitt 4.4). Grundlagenarbeit oder in Projektkontexten stattfanden und im Weiteren beschrieben werden: Hervorzuheben ist hier Die Sammlungen und Infrastrukturleistungen der Abteilung der Abschluss von Digitalisierung und Dokumentation der wurden im Berichtszeitraum durch 877 Präsenznutzungen so- von Prof. Dr. Rudolf Jaworski übernommenen Sammlung von wie von 5.177 externen Interessentinnen und Interessenten Propagandapostkarten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhun- (Rechercheaufträge, Bestellungen, Auskünfte) in Anspruch derts, die als besondere Medienart mit spezieller Charakte- genommen. Die Zahl der schriftlichen und telefonischen An- ristik auch neue Herausforderungen bei der Erschließung mit fragen und Auskünfte ist damit erneut etwas niedriger als im sich brachte. Zudem ist die Sichtung und Neulagerung der Vorjahr. Dagegen ist die Zahl der Präsenznutzungen in Bild- außerordentlich umfangreichen Postkartensammlung von archiv, Kartensammlung und Dokumentesammlung gegen- Hirschheydt zu Lettland und Estland und die Erschließung über den Vorjahren weiter leicht angestiegen, dasselbe gilt des auf Estland bezogenen Teils zu erwähnen. Daneben wur- für die Zahl der Publikationsgenehmigungen (164). Trotz der den weitere Initiativen zum Ausbau der externen Vernetzung umfangreichen Umbaumaßnahmen, die im Bildarchiv und verfolgt. Letzteres erfolgte durch weitere Einbindung und in der Kartensammlung zwischen März und Dezember 2018 digitalen Nachweis von Bildbeständen von Partnereinrich- stattfanden, ist es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der tungen oder Privatpersonen – eine Strategie zur Gewinnung

Dietmar Popp präsentiert Teilnehmerinnern und Teilnehmern des Workshops „Bild/Archiv/Geschichte(n): Deutsche Blicke auf Martin Rabanus, MdB, zu Besuch in der Kartensammlung Osteuropa“ die Bestände der Wissenschaftlichen Sammlungen

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 19 und Bereitstellung von für die kulturhistorische Ostmitteleu- ropaforschung relevanten Bildquellen, die auch das Projekt „Forschungsinfrastruktur Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa“ (siehe Abschnitt 4.4.3) umfasst.

Bestandserweiterung Im Bildarchiv sind im Berichtszeitraum 32 Zugänge mit zusam- men rund 5.300 Einheiten zu verzeichnen, die im Rahmen von Ankäufen, als Geschenk oder im Tausch für Bereitstellung von Materialien aus der eigenen Sammlung erworben wurden. Sie umfassen historische und aktuelle Bildmaterialien ver- schiedenster Medienarten aus dem gesamten Sammlungsge- biet und mit einem breiten Themenspektrum. Insbesondere wurde wieder eine Vielzahl von Ansichtskarten und Dias aus unterschiedlichsten Regionen Ostmitteleuropas sowie mit verschiedenen Provenienzen in kleineren Konvoluten in das Bildarchiv übernommen. Hervorzuheben ist dabei der Ankauf von rund 780 Postkarten zu Breslau und Schlesien aus der pri- Luftaufnahme der Stadt Reichenbach/Dzierżoniów, vaten Sammlung von Christa Stock. Durch präzisen Abgleich Foto Stanisław Klimek, 2017 mit den umfangreichen Beständen im Bildarchiv konnte ge- klärt werden, dass Dubletten vermieden und die vorhande- nen Postkarten durch die Übernahme sehr gut ergänzt wer- plettes Exemplar (Breslau) und drei in größeren Teilen über- den. lieferte Serien (Berlin, Regensburg) bekannt sind, ist die Klös- ter-Serie nur an zwei Orten nachgewiesen (Wien, Breslau). Als Geschenk konnten weitere Postkarten und Fotografi en zu Breslau und Schlesien (über 2.100 Einheiten) in der Samm- Die Erweiterung der Grafi ksammlung erfolgte zudem um 72 lung von Dietmar Neß übernommen werden, deren Kern ein Lithografi en des 19. Jahrhunderts zu Polen und Böhmen, die Fotobestand mit schlesischen Pastorenbildnissen darstellt. teils im Tausch (mit Dubletten der Forschungsbibliothek) und Ganz außerordentlich ist dabei aber ein einzelnes Objekt die- teils durch Ankauf aus dem Antiquariat Einhorn erworben wer- ses Vorlasses: die 164 Ansichten umfassende Kupferstichserie den konnten und die vor allem die topografi sche Dokumenta- „Schlesische Bethäuser“ von Friedrich Bernhard Werner, die tion des Bildarchivs sehr gut ergänzen. Dies triff t ebenso auf der im 18. Jahrhundert sehr populäre Ansichtenzeichner um die 74 aktuellen Luftaufnahmen zu, die von Stanisław Klimek 1750 gestochen hat. Durch den Sammler Neß wurden die im Rahmen des gemeinsamen Buch- und Ausstellungspro- drei im Original fehlenden Blätter durch Kopien/Reprints er- jekts „Städte Niederschlesiens im Luftbild“ mit dem Breslau- gänzt und diese Serie zusammen gebunden mit dem 21 Blatt er Verlag Via Nova erzeugt wurden (Publikation in Deutsch zählenden, komplett original erhaltenen Supplement sowie und Polnisch, vgl. Abschnitt 6.3). Für 55 Städte wurden diese den 15 Originalgrafi ken und vier Kopien der ebenfalls von vom Flugzeug oder Hubschrauber aus sowie durch Drohnen Werner stammenden Serie zu den Zisterzienserklöstern aus angefertigten Fotografien den ausgewählten Schrägluftauf- derselben Zeit. Während nach dem F. B. Werner gewidmeten nahmen der Zwischenkriegszeit aus unserer Sammlung Han- Corpuswerk von Angelika Marsch (Weißenhorn 2010) von der sa-Luftbild gegenübergestellt. Durch Essays zur jeweiligen umfangreichen Bethäuser-Serie weltweit lediglich ein kom- Stadtgeschichte von Rafał Eysymontt und ausführliche Bildbe- schreibungen von Sławomir Brzezicki wurden die historische Dimension in der Entwicklung schlesischer Städte innerhalb der letzten einhundert Jahre und Veränderungen wie Kons- tanten in der urbanen Struktur aufgezeigt und erläutert (zur Ausstellung vgl. Abschnitt 7.2.1).

Bestandserschließung Die Bestandserschließung umfasste im Berichtszeitraum wei- tere Korrekturarbeiten an der Dokumentation des Nieder- schlesischen Bildarchivs sowie die Fortführung der Verzeich- nungsarbeiten zur Sammlung Arczyński (Polen, ca. 1950-2000) und zur Sammlung Schumacher (Ostpreußen und Baltikum, 1920-1930er Jahre); außerdem wurden die Dokumentati- onen der Sammlung Wiemers (Polen, Tschechoslowakei, Deutschland, 1935-1941) und der Sammlung Heinke (Glatzer „Schlesische Bethäuser“ von Friedrich Bernhard Werner, Bergland, 1920-1930er Jahre) überarbeitet und ergänzt. Als 1748-1752, bearbeitet von Dietmar Neß erster Teil der mit 16.000 Einheiten ausgesprochen umfang-

20 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Kollage von Postkarten aus der Sammlung von Rudolf Jaworski mit Motiven aus der Zeit tschechoslowakischer Unabhängigkeit in der Zwischenkriegszeit reichen, mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung teien, Krieg, Personen, Heilige, nationale Helden, Sagen und für Kultur und Medien am Jahreswechsel 2017/18 angekauf- Legenden, Geschichte, Aufstand und Widerstand, Studen- ten Postkartensammlung von Hirschheydt mit Schwerpunkt ten, Sport, Feste, Fortschritt und Technik, Zeitgeschehen, Ka- auf Lettland konnte der Teilbestand zu Estland (knapp 1.000 rikaturen, Ausstellungen, Reklame und Werbung bis hin zur PKs) erschlossen und digitalisiert werden, ermöglicht durch klassischen „Gruß aus …“-Karte im Propagandagewand. Die Drittmittel der Böckler-Mare-Balticum-Stiftung im Hinblick auf besondere Herausforderung bei der Dokumentation dieser das gemeinsame Projekt „Dehio-Handbuch der Kunstdenk- Postkarten bestand in der Vielschichtigkeit der Darstellungen mäler in Estland“ (siehe unten Abschnitt 4.4.1 c). und den entsprechenden Schwierigkeiten bei der Deutung und Verschlagwortung der Motive. Abgeschlossen wurde auch die systematische Digitalisierung der Jaworski-Postkartensammlung (weitere 820 Karten) im Im Berichtsjahr wurde das Online-Angebot durch eine grö- Zusammenhang mit dem Erschließungsprojekt, das seit Mitte ßere Zahl von neu digitalisierten Bildquellen (zum Teil durch 2017 durchgeführt wurde. Die rund 2.500 Postkarten mit Mo- Serviceaufträge) erweitert und über die Dokumentation der tiven der politischen Ikonografi e und Propaganda aus dem zugehörigen Metadaten im Bildkatalog den Nutzerinnen und Zeitraum von etwa 1890 bis ca. 1945 (der Großteil zwischen Nutzern zur Verfügung gestellt. Es erfolgten ebenso die Wei- 1900 und 1925) haben einen Schwerpunkt auf Tschechien/ terentwicklung der Bilddatenbank und die deutliche Verbes- Tschechoslowakei und umfassen Motive zu Themen wie z. B. serung der Recherchemöglichkeiten. Mit der Integration von Nationalismus, Antiklerikalismus, Vereine, Verbände und Par- Normdaten und Geokoordinaten, den Quellenbelegen auf

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 21 Standardwerke und der Verlinkung auf interne und externe In- Transfer in die Öffentlichkeit formationsressourcen konnte der Mehrwert der Sammlungs- Wissenschaftstransfer und Vermittlung an eine breitere Öf- und Forschungsdaten zu den ostmitteleuropäischen Bildquel- fentlichkeit betrieb das Team des Bildarchivs mit der Betreu- len weiter gesteigert werden. Dies umfasste insbesondere die ung und Präsentation von sieben in Deutschland und Polen kontinuierliche Ausdiff erenzierung von Stammdatensätzen zu gezeigten Ausstellungen, an denen das Herder-Institut in un- Orten, Objekten, Personen und Begriff en durch den Anschluss terschiedlicher Weise und Intensität beteiligt ist, hinzu kommt an Open-Source-Systeme wie GND, GeoNames, Wikidata so- die 2016 erstellte Online-Ausstellung zum Werk des Foto- wie an die Wikipedia, die Deutsche Digitale Bibliothek und grafen Stefan Arczyński. Außerdem ist das mit dem Verlag die Deutsche Biographie. Die Verlinkung mit Wikidata ermög- Via Nova in Breslau realisierte Buch- und Ausstellungsprojekt licht in gewisser Weise Multilingualität, indem über mehr- „Städt Niederschlesiens im Luftbild“ zu nennen, das insbeson- sprachige Konkordanzen der Zugriff auf erläuternde Texte zu dere durch seine Positionierung an prominentem Ort, nämlich bestimmten Begriff en und Themen in verschiedenen Landes- dem Breslauer Stadtmarkt (Rynek) ein großes Publikum hatte. sprachen gegeben ist. Aber auch die kartenbasierte Recher- In den Räumen des Herder-Instituts wurden vier der sieben che über die OpenStreetMap wurde stetig ausgebaut. Zudem Ausstellungen präsentiert, eine davon unter der Obhut der konnte ein Auftrag an die Firma data-quest zur Programmie- Forschungsbibliothek. Die Ausstellungen hatten folgende rung neuer Facetten (Personen, Quellen) und Funktionalitäten Themen zum Gegenstand: Mittelalterliche Backsteinarchitek- erteilt werden, dessen Ergebnisse Ende 2018 implementiert tur in Pommern und der Mark Brandenburg, Fotos aus dem wurden. Zum Ende des Berichtsjahres waren über das Front- Polen der Zwischenkriegszeit sowie Fotos aus der Volksre- end des Bildkatalogs online recherchierbar: rund 141.000 publik Polen, Bau- und Kunstdenkmäler Ostmitteleuropas, Motive (nach RDA: „Expressionen“) mit rund 196.000 Ausferti- Städte Niederschlesiens im Wandel, Industriekultur in Ober- gungen (nach RDA: „Manifestationen“), was in etwa 20 % bzw. schlesien, die denkmalpfl egerische Sicht auf Herrenhäuser in 28 % des Gesamtbildbestands entspricht. Die Attraktivität Lettland sowie die durch den Karl-Dedecius-Preis geehrten des Bild- und Informationsangebots lässt sich auch in diesem Übersetzerinnen und Übersetzer aus dem Polnischen (vgl. Jahr wieder an den hohen Zugriff szahlen auf den Bildkatalog Abschnitt 7.2.1 Ausstellungen). sowie den Anfragen, Bestellungen und Verwendungen der Bildmaterialien in Publikations- und Ausstellungsprojekten nachweisen. 4.2 Kartensammlung

Im Rahmen einer seit Sommer 2012 bestehenden Kooperati- Leitung: PD Dr. Christian Lotz onsvereinbarung zwischen der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und dem Herder-Institut wurden für die Internet- Bestandserweiterung seiten des Online-Lexikons zur Kultur und Geschichte der Als Ankauf, Tausch oder Geschenk sind im Jahr 2018 insge- Deutschen im östlichen Europa im Berichtsjahr 21 weitere samt 560 Kartenblätter zur Sammlung hinzugekommen. Dazu Bildmotive zur Verfügung gestellt (insgesamt sind rund 256 gehören etwa 70 Karten des United States Army Map Service Motive veröff entlicht). Von den Bildern des Online-Lexikons von Polen aus den 1950er und 1960er Jahren; etwa 60 Blätter wird per Link zum entsprechenden Datensatz in der On- der Mapa Sozologiczna Polski – ein Kartenwerk, das seit den line-Bilddatenbank des Bildarchivs und damit zum Vollbild 1990er Jahren menschliche Einwirkungen auf die Umwelt do- mit sämtlichen Bildinformationen („Datenblattansicht“) auf kumentiert; mehrere Blätter der Karta Mira 1:2,5 Mio.; etwa den Seiten des Herder-Instituts geleitet, von wo aus sich wei- 70 Blätter des sowjetischen Generalstabs von verschiedenen tere interne und externe Bild- und Informationsangebote er- Regionen Ostmitteleuropas im Maßstab 1:50.000 aus den schließen. 1940er, 1950er und 1960er Jahren; sowie zahlreiche themati- sche Karten zu Verkehrswesen und Wirtschaft Ostmitteleuro- pas im 20. Jahrhundert, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Bestandserhaltung antiquarisch erwerben konnten. Darüber hinaus haben Woj- Im Berichtsjahr erfolgte die Einrichtung eines neuen Maga- ciech Witkowski und Charlotte Gohr die Erwerbung von etwa zinraums für Plan- und Grafi kmaterialien des Bildarchivs zu- 1.100 aktuellen topografi schen Karten Polens vorbereitet. sammen mit den Beständen der Kartensammlung im fünften Diese Karten werden jedoch erst im folgenden Jahr bestellt; Turmobergeschoss des Altbaus des Bibliotheksmagazins. In denn die Umbauarbeiten in den Arbeitsräumen und im Maga- diesem grundlegend renovierten Raum mit kontrolliertem Kli- zin der Kartensammlung (siehe dazu unten) hätten die sach- ma wurde die Neulagerung der gesamten Bestände an Grafi - gerechte Bearbeitung und Aufbewahrung eines so großen ken und technischen Zeichnungen in (z. T. neu angeschaff ten) Einzelzugangs im Berichtsjahr erheblich erschwert. Flachablageschränken vorgenommen. Eine größere Anzahl von früher übernommenen Grafi ken wurde bei dieser Gele- genheit ausgerahmt, von den säurehaltigen Passepartouts Bestandserschließung befreit und in konservatorisch angemessenen Mappen gela- Im Rahmen der Erschließung und Katalogisierung wurden gert. Zudem erfolgte weiterhin die regelmäßige Umbettung im Berichtsjahr insgesamt 4.163 Kartenblätter bearbeitet. von Negativ- und Diamaterial aus Altbeständen wie aus aktu- Wojciech Witkowski verzeichnet die Karten bibliografi sch im ellen Zugängen in den klimatisierten Magazinraum im Erdge- OPAC der Bibliothek. Indem Charlotte Gohr, Paul Grünler und schoss (die „Kühlkammer“). (nach dem Dienstende von Christian Heimann im Oktober 2018) Laura Gockert die Koordinaten des Darstellungsge-

22 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT bezug die Verlinkung mit Sammlungsbeständen und Daten anderer Einrichtungen.

Neben den abteilungsübergreifenden Beratungen, vor allem im Rahmen der AG Bestandsbeschreibung, legte Marc Friede zusammen mit Wojciech Witkowski den Grundstock für eine Konkordanz zwischen dem räumlichen Teil der bis 2016 in Bibliothek und Kartensammlung eingesetzten HI-Klassifi ka- tion und den seitdem genutzten geografi schen Datensätzen der Gemeinsamen Normdatei (GND). Um die angestrebte Anreicherung sowie Weiterentwicklung der Normdaten mit- zugestalten, fand ein regelmäßiger Austausch mit den Ver- antwortlichen in der Deutschen Nationalbibliothek und im Bundesamt für Kartografi e und Geodäsie statt. Letzteres stellt auch die Schnittstelle zu den amtlichen Geodaten der übrigen europäischen Länder dar. Durch die Berufung in das GND-Ex- pertenteam zur Einführung einer umfassenden Sprachco- dierung sowie erste Gespräche mit dem digiCULT-Verbund zum neuen Erfassungsmodul für Orte xTree.place konnte sich Marc Friede auch bereits konkret in die Arbeit an den Daten- modellen einbringen. Der Vergleich unterschiedlicher Umweltkarten ermöglicht es, die Umgangsformen mit ökologischen Herausforderungen im 20. Jh. zu analysieren (Mapa geofaktorů životního prostředí ČR, Blatt 15-44, Bestandserhaltung und Umbau in der Kartensammlung Karviná, 1998, und Mapa Sozologiczna, Blatt M-34-74-C, Cieszyn, Das Jahr 2018 war geprägt vom Umbau der Kartensamm- 1995) lung. Dieser war notwendig, da der Kartenraum im 2. OG des Sammlungsgebäudes (Nord-West-Ecke) keine weiteren Karten mehr aufnehmen konnte und die Arbeitsplatzsituation biets der topografischen Karten erfassen, lassen sich diese für Wojciech Witkowski, die Projektmitarbeiter und Hilfskräfte mittels einer räumlichen Suche im Katalog der topografischen immer bedrängter geworden war. Das 5. OG des alten Ma- Kartenwerke recherchieren. Soweit Mitarbeitende der Kar- gazinturms wurde saniert und mit (teils vorhandenen, teils tensammlung auf unselbstständige Karten, z. B. in Büchern, neuen) Flachablageschränken ausgerüstet. Auf die Flach- aufmerksam wurden, die für Forschungsfragen von Interesse ablageschränke wurde zudem eine Ablage für Wandkarten sein können, hat Wojciech Witkowski auch diese „versteckten“ aufgebracht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kar- Karten erfasst, sodass im OPAC inzwischen etwa 500 unselbst- tensammlung verlagerten sämtliche 46.000 Karten ins neue ständige Karten recherchierbar sind. Magazin. Der bisherige Kartenmagazinraum wurde ebenso saniert und in diesem Zuge mit weiteren Fenstern versehen, Es bleibt eine Herausforderung, jährlich die jeweiligen Neu- zugänge sowie Teile des bisher nicht verzeichneten Altbe- stands zu katalogisieren. Dieser Altbestand umfasst etwa 23 Fächer und ist gemäß der regionalen Gliederung der Karten- sammlung (K 1 bis K 69) abgelegt. Wojciech Witkowski hat im Berichtsjahr mit großem Geschick den Fortgang von For- schungsprojekten auch dadurch unterstützt, dass er gezielt solche Karten aus dem Altbestand katalogisierte, die insbe- sondere für Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie For- schende, die zu Recherchen das Herder-Institut besuchten, von Interesse waren.

Weiterentwicklung der geografi schen Suche durch die Bestände des Herder-Instituts Im Verlauf des Berichtsjahrs 2018 hat sich Marc Friede wieder an verschiedenen Stellen eingebracht, um die räumliche Er- schließung der Bestände des Herder-Instituts zu verbessern. Langfristig soll es möglich sein, im Rahmen einer geografi - schen Suche sämtliche Materialien – seien es Bücher, Zeitun- gen, Bilder, Archivalien, Musikalien, Forschungsdaten oder Hands-on Training für Geoinformationssysteme mit Marc Friede Karten – zu fi nden, die mit einem Ort oder einer Region in Be- und Christian Lotz beim Princeton-Herder Digital Humanities ziehung stehen. Ferner erleichtert ein vereinheitlichter Raum- Summer Workshop

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 23 um die Lichtsituation zu verbessern. Im Rahmen des Umzugs haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kartensamm- lung zahlreiche weitere Karten in säurefreie Mappen umge- lagert. Nun sind annähernd alle Karten der Flachablage in Archivmappen abgelegt, die dem Standard ISO 9706 ent- sprechen. Wojciech Witkwoski hat zudem die separate Auf- stellung von Faltkarten (etwa 60 Kartons) aufgelöst, sodass auch diese Karten nun ungefaltet aufbewahrt werden können. In den kommenden Jahren sollen noch die Senkrechtluftbil- der in säurefreie Kartons verpackt werden.

Transfer in die Öffentlichkeit Im Berichtsjahr haben erneut ein größerer und zwei kleine- re Workshops zur Critical Cartography mit Studierenden der Universitäten Marburg und Gießen stattgefunden. Im Rahmen von Lehrveranstaltungen dienen diese Veranstaltungen dazu, den Umgang mit visuellen Quellen einzuüben wie auch Frage- stellungen und Hypothesen an Originalmaterial zu erproben. Dorothee M. Goeze präsentiert die Pacta Subiectionis von 1561, Aus einem Workshop entstand im Verlauf des Jahres eine Ab- DSHI Kurland V, 4, 1 schlussarbeit über das kartografi sche Werk von Wilhelm Volz während der 1920er Jahre. Im Rahmen der Princeton-Her- der-Summerschool „Digitally Mapping Eastern Europe“ ha- sitäten Kiel und Köln die Seminare für osteuropäisches Recht ben Marc Friede, Charlotte Gohr, Christian Heimann und Paul aufbaute. Der zweite hervorzuhebende Nachlass betriff t die Grünler einen Einführungsblock in die Arbeit mit QGIS für die ca. zwei laufenden Meter Arbeitsmaterialien der deutschbalti- etwa 30 Teilnehmenden aus dem In- und Ausland organisiert. schen Schriftstellerin Gertrud von den Brincken, unter denen Die laufende Arbeit und Projekte der Kartensammlung konn- sich auch bisher unveröff entlichte Werke befi nden. ten Mitarbeiter bei verschiedenen Workshops und Konferen- zen vorstellen, so bspw. Marc Friede und Christian Lotz beim Im Zuge eines Drittmittelprojekts konnte das Bürgerbuch Li- Arbeitstreff en Historische Kartografi e im Hessischen Staatsar- bau, das sich im Besitz der Carl-Schirren-Gesellschaft befi ndet chiv oder Christian Lotz bei der International Conference of und eine Kompilation zur Stadt- und Einwohnergeschichte Li- Historical Geography in Warschau. baus darstellt, für unsere Sammlungserweiterung digitalisiert werden. Aus Eigenmitteln wurden im Dezember 2018 Scans aus dem Archiv in Tartu (Estland) angekauft, die eine komple- 4.3 Dokumentesammlung mentäre Überlieferung des bei uns verwahrten Schriftwech- sels der Eheleute Julie und Eduard von Oettingen (2. Hälfte Leitung: Dr. Dennis Hormuth des 19. Jahrhunderts) darstellen und unsere Sammlung fortan ergänzen sollen. Bestandserweiterung Die Dokumentesammlung kann für den Berichtszeitraum auf Die Dokumentesammlung hat konsequent nach der vor vie- 67 Neuzugänge verweisen, aus denen nach der Verzeichnung len Jahren formulierten Erwerbungsstrategie gehandelt und rund 1.800 Archivalieneinheiten entstehen werden. Neben den Weg beschritten, sich durch den strategischen Bestands- völlig neuen Erwerbungen handelt es sich wie in früheren ausbau weiterhin als das größte und wichtigste Archiv zur Ge- Jahren auch um wertvolle Ergänzungen zu bereits vorhande- schichte der baltischen Region in Deutschland zu profilieren nen Archivbeständen (Familienarchiven, Nachlässen, Akten und als Kompetenzzentrum für baltische Fragen, soweit sie aus der Arbeit von Vereinen und Gesellschaften usw.). Sie zeu- mit Archivbeständen verbunden sind, zu etablieren. gen von der vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen den Eigentümern, die ihr Archivgut als Depositum, also als Dauer- leihgabe, in die Obhut des Herder-Instituts gegeben haben, Bestandserschließung und der Dokumentesammlung. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben im Rahmen ihrer üblichen Dienstaufgaben 1.969 Verzeichnungseinheiten Unter den Ergänzungen sind vor allem solche zum Archiv des neu für unser Online-Findbuch erschlossen und 16.835 Ver- Verbandes der Baltischen Ritterschaften und zu den Archi- zeichnungseinheiten aus einer analogen Erschließungsform ven deutschbaltischer Familien, z. B. von Campenhausen, zu in die Archivsoftware übertragen, sodass zum Jahreswechsel erwähnen. Besonders herauszuheben sind zwei neu einge- 2018/2019 insgesamt 148.102 Verzeichnungseinheiten für worbene Nachlässe: zum einen der rund 11 laufende Meter die wissenschaftliche Forschung und für genealogische Inter- umfassende Nachlass von Boris Meissner, der als Mitarbeiter essen zu nutzen sind, die sich auf 401 Bestände verteilen. im Auswärtigen Amt maßgeblich an den Verhandlungen zur Rückführung der deutschen Kriegsgefangenen aus der Sow- jetunion beteiligt war und als Rechtshistoriker an den Univer-

24 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 4.4 Projekte

4.4.1 Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa

Hervorgegangen aus dem erfolgreichen Pilotprojekt „Hand - buch der Kunstdenkmäler in Schlesien“ (erschienen 2005/2006 in deutscher und polnischer Version) ist das Vorhaben zur Dokumentation der wichtigsten Bau- und Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa in hybrider Form, nämlich einer frei zu- gänglichen digitalen Forschungsinfrastruktur und gedruckter Reisehandbücher nach dem Vorbild der von Georg Dehio begründeten Reihe zu Deutschland. Eine fl ächendeckende Beschreibung der Denkmäler in den Grenzen des heutigen polnischen Staates sowie der drei baltischen Staaten soll in transnationaler Kooperation auf der Basis von Autopsie der Objekte sowie auf dem aktuellen, internationalen Forschungs- stand, frei von nationalen Perspektiven, erarbeitet werden. Im Berichtsjahr wurde das Arbeitsgebiet in enger Kooperation mit der Böckler-Mare-Balticum-Stiftung auf die baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen ausgeweitet. Schlesien und Kleinpolen folgend wurde die Bearbeitung von Nordost- polen und von Estland aufgenommen und ein Schwerpunkt auf Entwicklung und Aufbau des digitalen Dehio-Handbuchs Deckblatt des Libauer Bürgerbuchs, CSA 100 Spehr 14 mit der digiCULT-Verbund e. G. gelegt.

Bestandserhaltung Im Rahmen der täglichen Arbeit werden die klimatischen Ver- hältnisse in den Magazinräumen und die Bestände laufend in Augenschein genommen, um eventuell notwendige konser- vatorische Maßnahmen defi nieren zu können. Im Berichtszeit- raum mussten keine nennenswerten Maßnahmen in Angriff genommen werden.

Die Bestände werden bei der Verzeichnung und darüber hi- naus bei Bedarf entmetallisiert und in archivgerechtes, säu- re- und weichmacherfreies Verpackungsmaterial umgebettet. Ebenfalls der besseren Konservierung dient die Anschaff ung eines neuen, leistungsfähigen Aufsichtscanners im Dezember 2018, der es ermöglicht, das Archivmaterial schonend zu di- gitalisieren. Mit ihm ist die Dokumentesammlung besser als bisher in der Lage, häufi g genutzte Archivalien digital zur Ver- fügung zu stellen und die Originale vor Gebrauchsabnutzung zu schützen.

Transfer in die Öff entlichkeit Bearbeitungsstand der Dehio-Projekte Die Archivbestände und die in ihnen enthaltenen Forschungs- möglichkeiten wurden in Vorträgen und Artikeln wiederum einer breiten Öff entlichkeit und der Wissenschaft vorgestellt. So wurden regelmäßig Beiträge im Nachrichtenblatt der Bal- tischen Ritterschaften, in den Mitteilungen aus Baltischem Leben sowie im Blog des Herder-Instituts veröff entlicht. Auch 2018 wurde der Mitgliederversammlung der Baltischen His- torischen Kommission über die Arbeit der Dokumentesamm- lung in schriftlicher Form berichtet. Die von uns betreuten Archivbestände werden für Lehrveranstaltungen an der Phil- ipps-Universität Marburg und an der Justus-Liebig-Universität Gießen verwendet.

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 25 a) Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Kleinpolen

Leitung: Dr. Dietmar Popp Koordination und Bearbeitung: Sławomir Brzezicki M.A. und Dr. Joanna Wolańska, in Zusammenarbeit mit Dr. Adam Organisty und Dr. Birte Pusback

In Kooperation mit dem Kunsthistorischen Institut der Jagiello- nen-Universität Kraków (Prof. Dr. Wojciech Bałus, Dr. habil. Piotr Krasny), der Dehio-Vereinigung und dem Deutschen Kunstver- lag, München-Berlin sowie dem Verlag des Instituts für das Na- tionale Kulturerbe (Narodowy Instytut Dziedzictwa) in Warschau

Gefördert durch die Stiftung für deutsch-polnische Zusammen- arbeit, die Hermann Reemtsma Stiftung (Hamburg) und die Dehio-Vereinigung e. V. sowie durch das Polnische Wissen- schaftsministerium (Ministerstwo Nauki i Szkolnictwa Wyższego)

Projektleitende Perspektiven: 1. Sammeln, Bewahren, Erschließen, Vermitteln 2. Bild- und medienwissenschaftliche Zugänge in der Ostmitteleuropaforschung Visualisierung des geplanten digitalen Dehio-Handbuchs der Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa im Vergleich zur analogen Version (unten rechts) Das Teilvorhaben widmete sich der historischen Region Klein- polen mit den Gebieten um Krakau (Kraków), Kielce-Sando- mierz, Lublin und Przemyśl-Rzeszów. Von 2006/07 (Vorpro- Neuaufl age zu veröff entlichen. Die Übersetzung ins Deutsche jekt) bis 2016 erfolgte durch die 28 polnischen Autorinnen war zu Beginn des Berichtsjahres abgeschlossen, die deutsch- und Autoren die Erstellung der Texte zu den knapp 3.400 sprachige Redaktion wurde fortgeführt. Die Drucklegung der bau- und kunsthistorischen Objekten in 118 Kreisen (Powia- deutschen Version im Deutschen Kunstverlag ist in 2019 vor- ty). Nachdem die polnische Version um den Jahreswechsel gesehen, ebenso die Neuaufl age der polnischen Version. 2016/2017 im Verlag des Nationalinstituts für das Kulturerbe (Narodowy Instytut Dziedzictwa) erschienen ist und innerhalb b) Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. kürzester Zeit vergriff en war, wurden Gespräche mit dem Kra- Nordostpolen (Vorprojekt) kauer Verlag Universitas geführt, der daran interessiert ist, eine Leitung: Dr. Dietmar Popp Koordination und Bearbeitung: Sławomir Brzezicki M.A. und Prof. Dr. Tomasz Torbus, unter Mitarbeit von Stefan Peil

In Kooperation mit dem Kunsthistorischen Institut der Universität Gdańsk (Prof. Dr. Małgorzata Omilanowska, Prof. Dr. Tomasz Torbus), der Dehio-Vereinigung und dem Deutschen Kunstverlag, München-Berlin

Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)

Projektleitende Perspektiven: 1. Sammeln, Bewahren, Erschließen, Vermitteln 2. Bild- und medienwissenschaftliche Zugänge in der Ostmitteleuropaforschung

Für das dritte Teilvorhaben zu den Kunstdenkmälern in Po- len wurden in dem seit September 2017 laufenden und bis März 2019 verlängerten Vorprojekt zum nordöstlichen Polen Grundlagen geschaff en: Es erfolgte zunächst die genaue Festlegung des Arbeitsgebietes und die Planung der Arbei- Die 2016 erschienene polnische Ausgabe des Dehio-Handbuchs ten auf der Ebene der Kreise (Powiaty) der heutigen Woiwod- der Kunstdenkmäler in Polen/Zabytki Sztuki w Polsce. Małopolska. schaften Pomorskie und Warmińsko-Mazurskie, daneben der Die deutsche Ausgabe befi ndet sich in Vorbereitung nördlichen Kreise der Woiwodschaften Kujawsko-Pomorskie

26 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT und Podlaskie. Für dieses Gebiet wurde eine Auswahl von über 3.000 Objekten getroff en und eine zweisprachige Ob- jektdatenbank aufgebaut, die mit Grunddaten auf der Basis von vorhandenen Handbüchern und Inventaren angereichert wurde. Außerdem konnten Drittmittel für das Hauptprojekt eingeworben (Hermann Reemtsma Stiftung) bzw. Anträge vorbereitet werden (BKM).

Als wesentlicher Punkt ist im Austausch mit der digiCULT-Ver- bund e. G. die Konzeption für die digitale Forschungsinfra- struktur erfolgt. Entworfen wurde ein System (Datenbank und Textspeicher) mit einem für die kunsthistorische Dokumenta- tion geeigneten Datenmodell und mit für die kollaborative Redaktionsarbeit sowie die spätere Online-Veröff entlichung angemessenen Funktionalitäten und Features. Der innovative Ansatz des Vorhabens zum „Digitalen Dehio-Handbuch Ost- mitteleuropa“ als komplett digital erarbeitete Hybrid-Publika- tion besteht aus folgenden geplanten Komponenten: Das Re- Workshop zum Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Tallinn, daktionssystem dient als Arbeitsplattform, in deren Zentrum Estland, mit Sławomir Brzezicki die Objektdatenbank steht (Strukturdaten zu Bau- und Kunst- werken); daneben werden die Handbuchtexte verwaltet und bearbeitet (Redaktion, Übersetzung); eine Anreicherung er- Mit dem „Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in den bal- folgt durch Integration von mehrsprachigen Normdaten und tischen Ländern“ wird das Kulturerbe einer weiteren ostmit- Thesauri (z. B. GND, AAT, TDK) sowie durch Verlinkung mit teleuropäischen Großregion erschlossen, für die bisher nichts anderen, auch externen elektronischen Ressourcen (z. B. Bild- Vergleichbares existiert, und damit zugleich das gemeinsame katalog, Bildindex, Europeana, Wikipedia/Wikimedia/Wikida- deutsch-baltische Kulturerbe transnational vermittelt. Die Ini- ta, AKL). Neben dem Aufbau einer Forschungsinfrastruktur für tiative für die Bearbeitung der baltischen Länder ging von der die wissenschaftliche Recherche und der Programmierung Böckler-Mare-Balticum-Stiftung (im Folgenden: BMB-Stiftung) einer Applikation für mobile digitale Nutzung (auf Reisen, vor aus, die zugleich Hauptantragstellerin ist. Der Schwerpunkt Ort) ist nach wie vor das gedruckte Handbuch in einer deut- dieser Stiftung liegt auf Wissenschaftsförderung im Bereich schen und einer polnischen Version geplant. Hinsichtlich des der Kunstgeschichte des Ostseeraums und insbesondere Contents sind die geplanten Ergebnisse des Hauptprojekts zu des Baltikums (www.boeckler-mare-balticum-stiftung.de). Die Nordostpolen (bezogen sowohl auf die analoge wie auf die Expertise eines internationalen Gremiums, die langjährigen digitale Publikation) Metadaten und beschreibende Texte zu Förderaktivitäten und die wissenschaftlichen Veranstaltungen rund 3.000 Objekten an etwa 1.500 Orten. der seit 40 Jahren im Bereich der Kunstgeschichte des Balti- kums und des Ostseeraums tätigen Stiftung haben zudem ein c) Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in den tragfähiges Netzwerk an Institutionen sowie Wissenschaftle- baltischen Ländern. Estland (Vorprojekt) rinnen und Wissenschaftlern entstehen lassen, die in die Vor- haben einbezogen werden. Mit dem Herder-Institut bestehen Leitung: Dr. Ulrike Nürnberger (Böckler-Mare-Balticum- eine langjährige Verbindung und enge Zusammenarbeit. Stiftung), Dr. Dietmar Popp (Herder-Institut) Koordination und Bearbeitung: Dr. Ulrike Nürnberger Das Arbeitsgebiet des längerfristig angelegten, modularen (Deutschland) und Prof. Dr. Anneli Randla (Estland), Projekts zu den baltischen Ländern besteht im Wesentlichen in Zusammenarbeit mit Sławomir Brzezicki M.A. aus verschiedenen historischen Kulturregionen in den Gren- zen der heutigen Staaten Estland und Lettland sowie Litauen, Unter Federführung der Böckler-Mare-Balticum-Stiftung nämlich aus Est-, Liv- und Kurland sowie den nordwestlichen (Bad Homburg v. d. Höhe/Berlin), zugleich Antragstellerin, in Teilen des Großfürstentums Litauen. In dem von Dezember Kooperation mit dem Herder-Institut sowie der Estnischen 2017 bis Dezember 2018 durchgeführten Vorprojekt wurde Kunstakademie (Prof. Dr. Mart Kalm, Prof. Dr. Krista Kodres) eine genaue Festlegung des in drei Projektphasen zu berück- und dem Museum der Estnischen Architektur in Tallinn (Triin sichtigenden Arbeitsgebiets vorgenommen. Für das erste Ojari), der Dehio-Vereinigung und dem Deutschen Kunstverlag, Teilprojekt, das Estland gewidmet ist, wurde durch die Pro- München-Berlin jektmitarbeiterin in Estland (Dr. Anneli Randla) im Austausch mit der Gesamtprojektkoordinatorin in Deutschland (Dr. Ul- Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kul- rike Nürnberger) und den zehn estnischen Autorinnen und tur und Medien (BKM) und die Böckler-Mare-Balticum-Stiftung Autoren eine Auswahl von rund 1.000 Objekten an rund 460 Orten getroff en und in einer Objektdatenbank organisiert. Projektleitende Perspektiven: Zur Erprobung der Arbeitsabläufe wurde der Kreis Pernau/ 1. Sammeln, Bewahren, Erschließen, Vermitteln Pärnumaa mit 90 Objekten bearbeitet, die estnischen Texte 2. Bild- und medienwissenschaftliche Zugänge in der wurden ins Deutsche übersetzt und redigiert, zudem wurde Ostmitteleuropaforschung ein zweisprachiges Glossar zur Fachterminologie aufgebaut.

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 27 Außerdem erfolgten weitere vorbereitende Arbeiten im Aus- Ziel des in der ersten Projektphase 2008-2013 weitgehend tausch zwischen den deutschen und den estnischen Koopera- von der DFG geförderten Forschungsprojekts ist eine Dar- tionspartnern, u. a. in zwei Workshops in Tallinn. stellung der siedlungstopografischen Entwicklung und des raumstrukturellen Wandels von 34 ausgewählten Städten In diesem Vorhaben werden das in Marburg bestehende der historischen Region Schlesien vom 19. bis 21. Jahrhun- Know-how und die bereits im Rahmen des „Dehio-Handbuchs dert. Den definierten Perioden der Stadtentwicklung des Un- der Kunstdenkmäler in Polen“ entwickelten innovativen Instru- tersuchungszeitraums (1815-1870, 1871-1918, 1919-1945, mente auf die baltischen Länder übertragen. Die im Rahmen 1946-1989, seit 1990) entsprechend sieht die Konzeption des Vorprojekts zum „Dehio Nordostpolen“ (siehe Abschnitt eine synoptische Dokumentation der Stadtentwicklung vom 4.4.1 b) durch das Herder-Institut entwickelte technische In- Beginn des industriellen Zeitalters in Schlesien über die grün- frastruktur sowie die Verfahrensweisen (Workfl ow) werden derzeitliche Stadterweiterung und den Ausbau der modernen übernommen, ggf. angepasst und weiter ausgebaut, wobei Verkehrsinfrastruktur sowie die Siedlungsentwicklung in der Beratung und IT-Betreuung durch den Hauptredakteur des Zwischenkriegszeit vor. Für die Zeit nach 1945 werden vor al- „Dehio Polen“ (Sławomir Brzezicki M.A.) erfolgen. Die im Her- lem die verschiedenen Formen des Wiederaufbaus und der der-Institut zusammen mit der digiCULT-Verbund e. G. und zunächst sozialistische Funktionswandel der Beispielorte bis durch Mitwirkung durch die BMB-Stiftung erarbeitete Platt- hin zum aktuellen Transformationsprozess der Städte in den form für die Bearbeitung (Objektdatenbank, Redaktionssys- Blick genommen. tem) und Online-Publikation bzw. die komplette Forschungs- infrastruktur entsteht zugleich für Polen und das Baltikum und Der Kanon des Atlasprogramms umfasst neben Texten zur somit für den gesamten „Digitalen Dehio Ostmitteleuropa“. jeweiligen Stadtentwicklung die Edition von zum Teil unika- Die Finanzierung der Umsetzung der digitalen Forschungs- len amtlichen topografischen Karten- und Luftbildquellen im infrastruktur ab 2019 konnte im Berichtszeitraum bei der einheitlichen Maßstab 1:25.000 aus den Jahren um 1830, Zeit-Stiftung eingeworben werden, weitere Projektmittel bei 1900, 1940, 1975 und 2000, die insbesondere die siedlungs-, der Gerda-Henkel-Stiftung und der BKM, ergänzt durch Ei- verkehrs- und wirtschaftsgeografische Entwicklung von Stadt genmittel der Partner sowie eine fi nanzielle Förderung durch und umliegender Kulturlandschaft dokumentieren. Schicht das Kulturministerium Estlands. um Schicht lassen sich anhand der zeitdynamischen Visuali- sierung die Etappen der Stadtentwicklung freilegen – auf der Grundlage der Topografie. 4.4.2 Historisch-topographischer Atlas schlesischer Städte Eine besondere Bedeutung als Quelle haben dabei die aus- gewerteten Senkrechtluftbilder von 1944/45, die vielfach die Leitung: Prof. Dr. Peter Haslinger, Dipl.-Ing. Wolfgang Kreft letzten Zeugnisse der noch unzerstörten historischen Stadt- Bearbeitung: Dariusz Gierczak M.A., Dipl.-Ing. Marc Friede landschaften darstellen. Eine Entwicklungsphasenkarte fasst die räumliche und zeitliche Entwicklung der jeweiligen Stadt In Kooperation mit Prof. Dr. Grzegorz Strauchold (Historisches zusammen. Publiziert werden die Forschungsergebnisse in Institut der Universität Wrocław), Dr. Dariusz Przybytek (Univer- Form von zweisprachigen Atlasbänden für jede Stadt und als sitätsbibliothek Wrocław), Prof. Dr. Krystian Heff ner (Universität multimediale Internetanwendung. Katowice) und Prof. Dr. Werner Freitag (Institut für vergleichen- de Städtegeschichte Münster) Bedingt durch die Umbauarbeiten in der Kartensammlung ruhte im Berichtsjahr 2018 die Arbeit am Städteatlas weit- Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gehend. Nachdem die Drittmittelförderung für das Projekt und die Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung/Polsko- ausgelaufen war und die Einwerbung weiterer Mittel bei der Niemiecka Fundacja na rzecz Nauki (DPWS/PNFN) Akademie der Wissenschaften in Mainz oder der Gerda-Hen- kel-Stiftung in den Jahren 2014/2015 keinen Erfolg hatte, Projektleitende Perspektiven: war die Herausgabe des Bandes Breslau im Jahr 2016 aus 1. Sammeln, Bewahren, Erschließen, Vermitteln Eigenmitteln des Herder-Instituts fi nanziert worden. Vor die- 2. Bild- und medienwissenschaftliche Zugänge in der sem Hintergrund haben Dariusz Gierczak, Wolfgang Kreft und Ostmitteleuropaforschung Christian Lotz die Verhandlungen mit den polnischen Part- 3. Raum, Stadt, Umwelt nern in Breslau unter der Leitung von Grzegorz Strauchold fortgesetzt, um zu prüfen, welche Ressourcen beide Seiten Losgelöst von den bis tief ins 20. Jahrhundert hinein etab- einbringen können, um die Online-Anwendung anzureichern lierten Beschreibungen der nationalen Städtesysteme steht und auch weitere Druckausgaben des Städteatlas auf den im Zentrum des Projektinteresses die von der Stadtgeschich- Weg zu bringen. te in neuerer Zeit wiederentdeckte europäische Stadt, die in verschiedenen Diskussionsforen Fragen sowohl der Urbani- sierungs- und Stadtplanungsforschung als auch der kulturge- schichtlichen Phase der Stadtgeschichte erörtert, die in den 1990er Jahren mit der Hinwendung zur gemeinsamen euro- päischen Aufarbeitung des städtischen Kulturerbes zu neuen Ansätzen führte.

28 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT komplexer historischer Dynamik, in den Fokus gerückt wer- den. Das Arbeitsgebiet umfasst im Kern die heutigen Staaten Polen, Litauen, Lettland, Tschechien, Slowakei und Ungarn so- wie daran angrenzende Staaten und Regionen.

Nach der Konzeption des für die wissenschaftliche Tiefen- erschließung von fotografischen Sammlungen geeigneten Datenmodells (semantische Datenmodellierung über CIDOC CRM) und der Wahl der von der Friedrich-Alexander-Universi- tät Nürnberg-Erlangen und der Abteilung für Museums- und Kulturinformatik entwickelten Wissenschaftlichen Kommuni- kations- und Infrastruktur (WissKI) erfolgten die Konfiguration des Systems für das FoKO-Projekt sowie der Import von grund- legenden Daten in das System (die Objektlisten zu Polen, Slo- wakei, Tschechien, Ungarn, Litauen, Lettland, Weißrussland). Darüber hinaus wurde die Dokumentation von Fotos aus den Beständen des Herder-Instituts und des Bildarchivs Foto Mar- burg in der Datenbank weitergeführt. Hauptsächlich wurden die von Fotografen gekauften Fotografi en erfasst. Ebenso wurde die Erfassung von weiteren Entitäten in der Datenbank Auf sorgfältige Weise werden die Daten des FoKO-Projektes (wie Personen, historische Ereignisse usw.) fortgeführt und die eingepfl egt, hier von Ksenia Stanicka-Brzezicka Einbindung von kontrollierten Vokabularen sowie Normdaten in die Datenbank umgesetzt (z. B. aus dem Getty AAT, dem polnischen Thesaurus für Kulturerbe TDK und der GND der 4.4.3 Forschungsinfrastruktur Kunstdenkmäler in Deutschen Nationalbibliothek). So erbrachten die Arbeiten Ostmitteleuropa (FoKO) der Bestandsrecherchen, der Digitalisierung und der Erfas- sung in der Forschungsinfrastruktur folgende Resultate am Leitung: Prof. Dr. Peter Haslinger, Dr. Dietmar Popp Ende des Berichtsjahres: 1.897 Objekte, 5.849 Expressionen Projektkoordination: Dr. Ksenia Stanicka-Brzezicka (Fotos), 8.227 Manifestationen, 4.265 Personen, 93 Ereignisse, (Herder-Institut) 1.217 Institutionen, 69 Werkstätten, 1.186 Orte, 2.081 Litera- Bearbeitung: Dirk Suckow M.A., Maja Roth (GWZO Leipzig), turangaben. Kamila Bojarska M.A. (Bildarchiv Foto Marburg), Dr. Agnese Bergholde-Wolf, Dr. Emilia Kłoda, Silvia Popa M.A., Sebastian Besondere Herausforderung im Projekt war der Ausbau ei- Weiß B.A. (Herder-Institut) nes multilingualen Vokabulars (Deutsch, Englisch, Polnisch, teilweise Tschechisch, Lettisch, Rumänisch), das realisiert wur- Projektpartner: Deutsches Dokumentationszentrum für Kunst- de mit Mapping auf The Getty Art and Architecture Thesau- geschichte – Bildarchiv Foto Marburg; Geisteswissenschaft- rus (http://www.getty.edu/research/tools/vocabularies/aat/), liches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der den polnischen Tezaurus Dziedzictwa Kulturowego (http:// Universität Leipzig (GWZO); Instytut Sztuki Polskiej Akademii historiasztuki.uni.wroc.pl/tezaurus.html) und die Gemein- Nauk, Warszawa; Magyar Tudományos Akadémia Bölcsészettu- same Normdatei der Deutschen Nationalbibliothek (http:// dományi Kutatóközpont Művészettörténeti Intézet, Budapest; www.dnb.de/DE/Standardisierung/GND/gnd_node.html), Slovenská akadémia vied, Ústav dejín umenia, Bratislava; und zwar in den Bereichen: Gattung, ikonografi sche Gattung, Lithuanian Culture Research Institute, Vilnius; Rundale Palast Sachklassifi kation, Material, Technik und Funktion. Generell Museum, Lettland. lag im Berichtsjahr besonderes Augenmerk auf Datenprü- fung, Datenoptimierung und Datenkonsolidierung. Projektleitende Perspektiven: 1. Sammeln, Bewahren, Erschließen, Vermitteln Wesentlich war schließlich die Frontend-Entwicklung durch 2. Transnationale Wissenskommunikation die Firma Pagina (pagina GmbH Publikationstechnologien) 3. Bild- und medienwissenschaftliche Zugänge in der bei Weiterbestehen des IT-Supports durch das Germanische Ostmitteleuropaforschung Nationalmuseum Nürnberg. Die bis Ende des Berichtsjahres erstellte Beta-Version des Frontends wurde weiterhin opti- Das von der Leibniz-Gemeinschaft geförderte und seit miert, seine Online-Stellung erfolgt im ersten Quartal 2019. Mitte 2014 laufende Vorhaben „Forschungsinfrastruktur Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa“ ist ein internationales Verbundprojekt, das den Aufbau einer interaktiven kunsthis- torischen Forschungsinfrastruktur zum Ziel hatte, mit der Me- thoden, Konzepte und Produkte der digitalen Kunstgeschich- te angewendet und erprobt wurden. Damit sollen die bislang noch unzureichend gewürdigten spezifischen Leistungen der Kunstproduktion im östlichen Mitteleuropa, einer Region von

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 29 4.4.4 Oberschlesien aus der Luft Oberschlesiens zu leisten. Das Vorhaben stützt sich zum ei- nen auf den in den Wissenschaftlichen Sammlungen des Her- Leitung: Prof. Dr. Claudia Kraft (Universität Siegen), der-Instituts vorhandenen Bestand historischer Schräg- und Dr. Dietmar Popp (Herder-Institut) Senkrechtluftbilder, die im Zeitraum 1920-1945 entstanden Bearbeitung: Dariusz Gierczak M.A. (Koordination), Thomas sind, sowie auf aktuelle Schrägluftbilder, die der Berliner Fo- Urban M.A. unter Mitwirkung von Dr. Ksenia Stanicka-Brzezicka tograf Thomas Voßbeck, ein ausgewiesener Spezialist für In- und Sławomir Brzezicki M.A. dustriefotografi e und Kenner Oberschlesiens, erstellt. Externe Mitarbeiter: Thomas Voßbeck (Fotograf, europarepor- tage Berlin), Dawid Smolorz (Publizist und Übersetzer, Gliwice) Die Idee zu dem Vorhaben ist aus bereits abgeschlossenen Buch- und Ausstellungsprojekten des Herder-Instituts hervor- Hauptantragsteller ist Prof. Dr. Claudia Kraft, Historisches Insti- gegangen, deren Fokus die historischen Luftbilder der für die tut der Universität Siegen, zugleich Herder Chair; mitteleuropäische und insbesondere für die deutschpolni- Projektpartner sind: Museum Śląskie w Katowicach, Slezské sche Geschichte so wichtigen Städte Breslau (Wrocław) und zemské muzeum, Opava, Schlesisches Landesmuseum zu Danzig (Gdańsk) bildeten. Im Rahmen des aktuellen Vorha- Görlitz, LWL-Industriemuseum Dortmund bens werden dreisprachige (deutsch/polnisch/tschechisch) Bildbände publiziert. Im ersten Band sind die historischen Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Aufnahmen und im zweiten die aktuellen Luftfotografi en do- Kultur und Medien (BKM) kumentiert und in Essays erläutert. Diese aus den Fotokam- pagnen stammenden Bilder werden zudem in einer vom Projektleitende Perspektiven: Schlesischen Museum in Kattowitz konzipierten Ausstellung 1. Bild- und medienwissenschaftliche Zugänge in der gezeigt, die in verschiedenen oberschlesischen (und später Ostmitteleuropaforschung auch in deutschen) Städten zu sehen sein wird. 2. Raum, Stadt, Umwelt Im Berichtsjahr wurden im Austausch mit dem polnischen Das seit Mai 2016 vom Team des Bildarchivs mit der Herder Projektpartner die Texte der Publikationen fertiggestellt, Chair-Inhaberin an der Universität Siegen, Prof. Dr. Clau- übersetzt und redaktionell bearbeitet. Außerdem wurde die dia Kraft, dem Schlesischen Museum in Kattowitz (Muzeum Auswahl der Fotos für den Bildband wie für die Ausstellung Śląskie, Katowice), dem Schlesischen Landesmuseum in vorgenommen und die Konzeption der Ausstellung abge- Troppau (Slezské zemské muzeum, Opava) sowie dem Haus stimmt. Am Jahresende erfolgte die Produktion der Ausstel- der deutsch-polnischen Zusammenarbeit in Oppeln (Dom lungstafeln, deren erste Präsentation in Kattowitz aus organi- Współpracy Polsko-Niemieckiej, Opole) durchgeführte tri- satorischen Gründen ebenso nach 2019 verschoben werden nationale Projekt zielt darauf, einen Beitrag zur visuellen Ge- musste wie die Drucklegung der Bildbände. Ihr Erscheinen ist schichte der transkulturellen Industrie- und Kulturlandschaft für Frühjahr 2019 vorgesehen.

Impressionen von der Ausstellung „Oberschlesien aus der Luft“ im Schlesischen Museum, Kattowitz (Muzeum Śląskie, Katowice)

30 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 4.4.5 Geschichte der Nachhaltigkeiten und konzentriert sich auf drei Beispielfälle, und zwar auf das Programm „Man and the Biosphere“ der UNESCO, auf die Ar- Leitung: PD Dr. Christian Lotz beit des „International Institute for Applied Systems Analysis“ Bearbeitung: Sabina Kubekė M.A. und auf die Diskussionen um Umweltschutz der Ostsee.

Gefördert durch die Leibniz-Gemeinschaft im Rahmen des Leibniz-Wettbewerbs; Antragsteller: Institut für Zeitgeschichte, 4.4.6 Kompilationen zur baltischen Stadtgeschichte München/Berlin (Elke Seefried), Herder-Institut (Christian Lotz), Universität Augsburg (Marita Krauss/Jens Soentgen), Pots- Leitung: Dr. Dennis Hormuth dam-Institut für Klimafolgenforschung (Fritz Reusswig), Rachel Bearbeitung: Dr. Martin Pabst, Dr. Dennis Hormuth Carson Center der LMU München (Christof Mauch) Gefördert durch die Vereinigten Kurländischen Stiftungen Projektleitende Perspektiven: 1. Transnationale Wissenskommunikation Projektleitende Perspektiven: 2. Raum, Stadt, Umwelt 1. Sammeln, Bewahren, Erschließen, Vermitteln 2. Raum, Stadt, Umwelt Im Rahmen des Vorhabens „Geschichte der Nachhaltig- keit(en)“ bearbeitet Sabina Kubekė ein Dissertationspro- In den archivalischen Sammlungen des Herder-Instituts und jekt unter dem Titel „Acting or Reacting. Negotiating Local, anderer kulturbewahrender Einrichtungen befi nden sich National and Transnational Dimensions of Sustainability in oft kompilierte Codices, die Zusammenstellungen zur Ge- Poland Since the 1970s“. Gegenstand des Projekts sind Aus- schichte verschiedener Städte des Baltikums darstellen. Die tausch und Spannungen zwischen transnationalen und nati- das Baltikum betreff enden Kompilationen aus verschiedenen onalen Debatten über Nachhaltigkeit in Polen während der Archiven sollen zusammengetragen und gemeinsam über zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht die das Online-Findbuch der Dokumentesammlung als pdf- Frage, wie sich staatliche und nicht-staatliche Akteure in trans- Scans zugänglich gemacht werden. 2018 konnte das Libauer nationale Debatten um Nachhaltigkeit einbrachten, wie sie die Bürgerbuch gescannt und bearbeitet werden. Es soll Anfang Auseinandersetzungen prägten und von diesen geprägt wur- 2019 zusammen mit Codices aus der eigenen Sammlung den. Die Dissertation analysiert Prozesse des Wissenstransfers publiziert werden. zwischen lokalen, nationalen und transnationalen Debatten

4.4.7 Kritische Edition der Kirchenrechnungen St. Blasii in Nordhausen 17. und 18. Jahrhundert

Leitung: Dr. Dennis Hormuth Bearbeitung: Franziska Hormuth M.A., Gina Trominski, Patrick Nehr

Gefördert durch die Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung Kooperationspartner: Professur für Mittlere und Neuere Ge- schichte der Universität Kiel

Projektleitende Perspektive: Sammeln, Bewahren, Erschließen, Vermitteln

In dem Projekt werden die Rechnungsbücher der Kirche St. Blasii in Nordhausen aus dem 17. und 18. Jahrhundert tran- skribiert, kommentiert, mit Orts- und Personenregister verse- hen und in einer kritischen Edition publiziert. Der erste Band liegt mit ca. 1.300 Seiten im Manuskript vor, der zweite Band steht zum Ende des Berichtszeitraums kurz vor der Fertigstel- Siegel aus dem Stadtbuch Hasenpoth, DSHI 130 Hasenpoth 1 lung.

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 31 5 DIGITALEDIGITALE FORSCHUNGS-FORSCHUNGS- UNDUND INFORMATIONSINFRASTRUKTURENINFORMATIONSINFRASTRUKTUREN Leitung: Barbara Fichtl M.A.

tes für die Ost-, Ostmittel- und Südosteuropaforschung. Die Abteilung beriet zudem andere Abteilungen bei der Antragstellung bzgl. digitaler Komponenten und bzgl. des Forschungsdatenmanagements. Intensiviert werden konn- ten Kooperationen sowohl vor Ort in Marburg in Form eines regelmäßigen Treff ens mit den IT-Abteilungen bestandshal- tender Einrichtungen und im Rahmen der Gründung des Marburg Center for Digital Culture and Infrastructure (MCD- CI) als auch bundesweit in Form der Vorbereitung gemeinsa- mer Projekte u. a. mit der Bayerischen Staatsbibliothek und der Universitätsbibliothek Heidelberg. Zudem bereitete die Abteilung den Beitritt des HI zu DARIAH-DE vor, der im März 2019 erfolgen wird.

Das Team der Abteilung Digitale Forschungs- und Informations- infrastrukturen 5.1 Digitale Forschungsinfrastrukturen

Leitung: Barbara Fichtl M.A. Das Herder-Institut verfügt als spartenübergreifende Ein- richtung mit Aufgaben im Bereich der wissenschaftlichen Der Bereich „Digitale Forschungsinfrastrukturen“ betreibt Infrastruktur (Forschungsbibliothek, Wissenschaftliche Samm- Konzeptarbeit und Forschung zu infrastrukturnahen und lungen, Verlag) und im Bereich der Forschung über eine informationswissenschaftlichen Fragestellungen. Er entwi- entsprechend vielfältige digitale Infrastruktur. Zentrales Ziel ckelt und betreibt in Abstimmung mit allen Abteilungen des ist der weitere Ausbau des digital verfügbaren Angebots zu Herder-Instituts – und unterstützt durch den Bereich Sys- einer Herder-Forschungsinfrastruktur mit einem breiten Ge- tembetreuung IT – digitale Angebote und Werkzeuge für samtangebot zur Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas. die Wissenschaft. Ein besonderes Ziel ist es, die digitalen Zudem soll der Bereich der IT strategisch weiterentwickelt Wissensressourcen des Instituts, wie z. B. Bestandskataloge, werden, die Kooperationen ausgebaut und die Stellung des Digitale Editionen, Personen- und Ortsregister, nachhaltig Herder-Instituts als Einrichtung der wissenschaftlichen Infra- aufzustellen und integriert recherchierbar zu machen. Der Ar- struktur, die im Bereich des digitalen Wissensmanagements beitsbereich beschäftigt sich daher mit Fragen der Standardi- sammlungsbasiert und grenzüberschreitend aktiv ist, dauer- sierung und Datenmodellierung und der Verbesserung der haft gewährleistet werden. Qualität sowie Interoperabilität von (Meta-)Daten. Er bietet im Institut Beratung sowie Qualifi zierungsangebote z. B. in Um die genannten Aufgaben nachhaltig erfüllen zu können, Form von Workshops an. Der Bereich unterstützt alle Arbeits- wurde im Jahr 2015 die Abteilung „Digitale Geschichte und bereiche bei der Planung und Durchführung von Projekten IT“ gegründet. Der bereits bestehende Bereich „Systembe- zum Auf- bzw. Ausbau der digitalen Forschungsinfrastruktur treuung IT“ wurde darin integriert. Die Abteilung wurde Ende und bei der Sicherung der Nachhaltigkeit dieser Angebote. 2018 umbenannt in „Digitale Forschungs- und Informations- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bereichs beteiligen sich infrastrukturen“, um das in den ersten drei Jahren entwickelte an der universitären Lehre, der HIRA und an den Summer Profi l besser sichtbar zu machen. Die Abteilung unterstützt alle Schools sowie Nachwuchstagungen. Arbeitsbereiche des Herder-Instituts in digitalen Belangen und fördert den weiteren Ausbau der digitalen Forschungs- infrastrukturen sowohl konzeptionell als auch technisch. Die Abteilung sieht sich in einer Koordinations- und Querschnitts- position und arbeitet eng mit allen Abteilungen zusammen, um das bisher Erreichte nachhaltig weiterzuentwickeln. Wa- ren die Jahre 2015 und 2016 stark von der Bedarfsermittlung und Konzeptentwicklung geprägt, so erfolgten wie im Jahr 2017 auch 2018 einige größere Umsetzungsschritte. Aus tem- porären Mitteln zum Aufbau der Abteilung konnten befristet bis Ende 2018 Stellen fi nanziert werden, insbesondere um die Bereiche Open Access und Nutzerforschung zu stärken, die Mehrsprachigkeit der digitalen Angebote zu verbessern und eine Bestandsaufnahme zur Vorbereitung der Einführung ei- nes Forschungsinformationssystems durchzuführen.

Die Abteilung führte im Berichtsjahr zwei Drittmittelprojekte durch. Zudem wurden 2018 mehrere Drittmittelanträge ge- stellt, davon ein Antrag unter Federführung der Bayerischen Das Team der Abteilung Digitale Forschungs- und Informations- Staatsbibliothek zum Aufbau eines Forschungsdatendiens- infrastrukturen bei der Arbeit

32 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 5.1.1 Roadmap „Digitalisierung“ – Website (CMS Typo3) – Präsentations-/Publikationsplattform Aufbauend auf einer Bestandsaufnahme in 2015/2016 – Inhalte des Herder-Instituts in externen Portalen und anschließenden Maßnahmen der Nutzerforschung in – Open Access 2016/2017 entwickelte das Herder-Institut eine „Roadmap – Social Media Digitalisierung“ (anfangs „Roadmap zur Weiterentwicklung 7. Forschungsinformation/Berichtswesen der digitalen Infrastruktur“), um den Anforderungen des di- 8. Digitale Geisteswissenschaften gitalen Wandels in der Wissenschaft in einem geplanten und moderierten Prozess begegnen zu können. Die Roadmap In allen Bereichen erfolgten in 2018 kontinuierliche Umset- dient als Instrument der Verständigung und der Priorisierung zungsschritte. Folgende sind dabei besonders hervorzuhe- komplexer Vorhaben an der Schnittstelle von Forschung und ben: Infrastruktur. Die Abteilung war und ist für die Konzeption und Umsetzung des Roadmap-Prozesses verantwortlich. Dieser erfolgte unter breiter Einbindung und Beteiligung des Insti- 5.1.2 Nutzerforschung tuts, insbesondere in regelmäßigen Roadmap-Abteilungslei- tungssitzungen, die der Zieldefi nition und Planung von Maß- Bearbeitung: Dr. Elke Bauer, Lauritz Noack, Stefan Lange M.A. nahmen und Vorbereitung von Vorstandsentscheidungen dienten. Hinzu kamen regelmäßige Treff en des abteilungs- In den Jahren 2016 und 2017 hatte die Abteilung verschie- übergreifenden Kompetenzkreises „Digitale Infrastruktur und dene Maßnahmen zur Nutzerforschung durchgeführt. Ein Datenschutz“ sowie der ebenfalls abteilungsübergreifend wichtiges und übergeordnetes Ergebnis dieser Maßnahmen besetzten Arbeitsgruppen „Bestandsbeschreibung“ und „Be- war, dass die Übersichtlichkeit und Nutzerorientierung auf der standsdigitalisierung“. Website optimiert werden sollte. Zu diesem Zweck hatte die Abteilung den Prozess angestoßen, die Website in Koopera- Die Roadmap „Digitalisierung“ berücksichtigt die Besonder- tion mit einer externen Firma zu überarbeiten. In 2018 wurde heiten, die sich aus der doppelten Aufgabe des Herder-Insti- die Koordination dieses Prozesses von der Stabsstelle Öff ent- tuts ergeben – als Forschungseinrichtung und als Einrichtung lichkeitsarbeit übernommen; es erfolgten mehrere Workshops der wissenschaftlichen Infrastruktur, welche die Aufgabe hat, zum Verfassen von Online-Texten, zum Online-Marketing und ihre Bestände der Forschung zur Verfügung zu stellen sowie zur Suchmaschinenoptimierung, welche die Abteilung mit grundlegende Hilfsmittel und digitale Rechercheangebote vorbereitet und an denen sie mitgewirkt hat. Zudem wurde zu entwickeln. Da die verschiedenen Abteilungen und Ar- die Auswertung der Webstatistik intensiviert, woraus diff eren- beitsbereiche spartenspezifi sch arbeiten, werden den spar- ziertere Einsichten in das Nutzerverhalten auf der Website ge- tenüblichen Aufgaben entsprechend spezielle Software-Sys- wonnen werden konnten. Eine der wichtigsten Erkenntnisse teme und Metadatenstandards eingesetzt (beispielsweise ist, dass die Website des Herder-Instituts eine große Zahl von Bibliothekssoftware des HeBIS-Verbunds mit Exportformat Stammbesucherinnen und -besuchern hat, welche die Web- MARC21, PHP/MySQL-Datenbank des Bildkatalogs mit Ex- site regelmäßiger besuchen als bisher angenommen. portformat XML/LIDO, Online-Findbuch ActaPro mit Export- format EAD). 5.1.3 Open Access Das Herder-Institut strebt mit den in der Roadmap beschrie- benen Themenbereichen und Aufgaben an, in machbaren Bearbeitung: Stephanie Palek M.A., Dr. Martin Schwarten Schritten nachhaltige, interoperable, nutzerfreundliche digi- tale Angebote (weiter) zu entwickeln und zu betreiben, erhal- Die Frage nach der Auffi ndbarkeit und Verfügbarkeit von tenswerte Daten nachhaltig zu sichern und zu archivieren, sei- wissenschaftlichen Publikationen im Sinne der Wahrung gu- ne Materialien und Publikationen – soweit rechtlich möglich ter wissenschaftlicher Praxis gewinnt in einer immer unüber- – im Open Access zu veröff entlichen, Tools zum kollaborativen schaubarer werdenden Publikationslandschaft zunehmend Arbeiten zur Verfügung zu stellen und durch Qualifi kations- an Relevanz. In diesem Sinne bieten Open-Access-Veröff entli- maßnahmen das Know-how seiner Mitarbeiterinnen und Mit- chungen von Forschungsergebnissen sowie von Forschungs- arbeiter im Einsatz digitaler Methoden und Tools zu erweitern. daten viele Vorteile, denn sie erhöhen sowohl die Sichtbarkeit von Forschung als auch die Transparenz der genutzten For- Die Roadmap gliedert sich in folgende Themenbereiche, für schungsmethoden und ermöglichen zudem den Zugang von die im Detail die jeweiligen Ziele, Aufgaben und Kostenschät- Interessierten außerhalb des Wissenschaftsbetriebes. Auch zungen sowie die dafür Verantwortlichen benannt werden: lässt sich durch den freien Zugriff auf Forschungsdaten dop- 1. Systembetreuung IT pelte Arbeit vermeiden, da auf bereits Vorhandenes besser 2. IT-Unterstützung von Abteilungsvorhaben und Projekten zugegriff en und teilweise direkt darauf aufgebaut werden 3. Forschungsdatenmanagement (FDM) kann. Open Access trägt daher dazu bei, wissenschaftliche In- 4. Bestandsdigitalisierung und Langzeitarchivierung (LZA) novationsprozesse zu beschleunigen und die Sichtbarkeit von 5. Metadatenmanagement Forschungsergebnissen zu verbessern. Am Herder-Institut be- 6. Online-Angebote/digitale Forschungsinfrastrukturen/ triff t das Thema Open Access nicht nur die freie Zugänglich- Wissensressourcen keit wissenschaftlicher Publikationen, sondern auch den Zu- – Nutzungsforschung griff auf Forschungsdaten, Bestände und Mikropublikationen

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 33 sowie die Entwicklung von Open-Source-Software im Bereich Informationen umfasst, andererseits aber auch Unsicherheiten der Digital Humanities. der Bestandsgeschichte oder sensible Informationen abzubil- den vermag und dabei trotzdem eine ressourcenfreundliche Um Open Access am Herder-Institut breiter zu unterstüt- Erfassung ermöglicht. Um die ZBB interoperabel zu machen, zen und zu fördern, wurde 2018 eine Open-Access-Policy sind die Felder auf eines der von der DFG empfohlenen Meta- (https://www.herder-institut.de/fi leadmin/user_upload/pdf/ datenformate, nämlich das Harvestingformat LIDO, gemappt. Aktuelles/allgemein/Open-Access-Policy_dt.pdf) für das Insti- tut durch den Vorstand verabschiedet, welche die Abteilung Der Bereich Digitale Forschungsinfrastrukturen leitete die in 2017 initiiert und vorbereitet hatte. Stephanie Palek wurde dafür eingerichtete abteilungsübergreifende AG „Bestands- zur Open-Access-Beauftragten des HI ernannt und weitere beschreibung“ (siehe Abschnitt 5.3.2), entwickelte ein Ansprechpartnerinnen und -partner für Open-Access-Fragen LIDO-basiertes Datenmodell mitsamt Schreibanweisung und wurden in den Abteilungen benannt (siehe Abschnitt 9.4.3). entwickelte aufbauend auf den von allen beteiligten Arbeits- Ein Publikationsserver (https://digital.herder-institut.de/publi bereichen gelieferten Daten ein kontrolliertes, auf Normda- cations/home) wurde eingerichtet, über den im Open Access ten gemapptes Vokabular. Als Normvokabular für Personen verfügbare Publikationen der Institutsmitarbeiterinnen und und Geografi ka wird die Gemeinsame Normdatei (GND) ver- -mitarbeiter und des Verlags per OAI-Schnittstelle auch an die wendet, für die Sachbegriff e/Material- und Medienarten die Plattform LeibnizOpen gemeldet werden. Als Software wurde GND bzw. Getty Art & Architecture Thesaurus (AAT). Zudem dafür OPUS ausgewählt, da es weitgehend auf die in Deutsch- entwickelte der Bereich gemeinsam mit dem Bereich System- land gängigen Anforderungen der Publikation von Dokumen- betreuung IT einen Prototypen, der im Februar 2019 freige- ten angepasst ist und sowohl technisch als auch personell schaltet werden soll und die ersten Bestandsbeschreibungen mit überschaubaren Ressourcen eingerichtet und betrieben deutsch- und englischsprachig online recherchierbar macht. werden kann. Zur Titeleinpfl ege wurde bereits ein Workfl ow Die in die Website des Herder-Instituts integrierte Suchober- zwischen der Abteilung Digitale Forschungs- und Informati- fl äche (Solr, PHP, XML/XSLT) wurde in Zusammenarbeit mit ei- onsinfrastrukturen und der Forschungsbibliothek vereinbart. ner auf User Experience spezialisierten Firma in der Abteilung Über DARIAH-DE registriert das Herder-Institut bei datacite entwickelt. Aufbauend auf dem Datenmodell wird aktuell eine die entsprechenden DOIs. Erfassungsdatenbank mit der Software digiCULT.web konfi - guriert. Zudem wird das kontrollierte Vokabular mit digiCULT. xTree in einen Thesaurus überführt. 5.1.4 Standardisierung Im Juni 2018 wurden in einem durch die BKM fi nanzierten Bearbeitung: Dr. Elke Bauer, Barbara Fichtl M.A., Workshop die Anforderungen an wissenschaftliche Bestands- Dr. Agnese Bergholde-Wolf, Sebastian Weiß B.A. beschreibungen sowohl aus der Perspektive der Forschung als auch aus der Perspektive bestandshaltender Einrichtun- Zentrale Bestandsbeschreibung gen diskutiert. Hausinterne Beiträge wurden ergänzt durch Um eine optimale Recherche über die Datenbestände des Präsentationen von Referentinnen und Referenten von DARI- Herder-Instituts zu ermöglichen, ist eine Abstimmung hin- AH-DE, Deutscher Digitaler Bibliothek (DDB) und dem Deut- sichtlich der Verwendung von Metadatenformaten und schen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildar- Normvokabular in den verschiedenen Datenbanken der Ab- teilungen und Projekte nötig. Ein besonderes Anliegen exter- ner Empfehlungen aus den letzten Jahren waren daher die abteilungsübergreifende Verbesserung der Integration der Erfassung von Personen, Orten und Schlagwörtern einerseits und eine verbesserte virtuelle Zusammenführung verteilt lie- gender Bestände andererseits.

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war der Aufbau einer Zentralen Bestandsbeschreibung (ZBB) (https://www.her- der-institut.de/holdings/), die standardisiert und normdaten- basiert die Sammlungen und Bestände des Herder-Instituts mitsamt ihrer Geschichte auf Bestandsebene dokumentiert und zu den Erschließungsdaten und Digitalisaten in den Be- standskatalogen verlinkt. Das hinter der ZBB liegende Da- tenmodell versucht der Vielschichtigkeit der Geschichte von Beständen gerecht zu werden und eine saubere Trennung zwischen Trägermaterial und thematischem Inhalt herzustel- len. Es strebt an, möglichst präzise und standardisierte Infor- mationen zum Bestand (Bestandsbildner, Art der Bestandsbil- dung, Bestandsgeschichte, enthaltene Objekte) zu liefern und diese semantisch korrekt abzubilden. Dies geschieht mittels Workshop „Bestände zugänglich machen – Anforderungen an einer Feldstruktur, die einerseits möglichst viele und genaue wissenschaftliche Bestandsbeschreibungen“

34 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops „Bestände zugänglich machen – Anforderungen an wissenschaftliche Bestandsbeschrei- bungen“ nutzen das gute Wetter für Brainstorming-Runden im Garten des Vortragssaals

chiv Foto Marburg. Die Ergebnisse des Workshops fl ossen in veranlasst der Bereich IT-Anschaff ungen, leistet IT-Support die Entwicklung der Zentralen Bestandsbeschreibung ein und und ist für den Auf- und Abbau der Veranstaltungstechnik zu- trugen somit dazu bei, ein am Bedarf der Forschung orientier- ständig. Darüber hinaus unterstützt er Vorhaben und Projekte tes Angebot aufzubauen. aller Abteilungen des Herder-Instituts über die oben genann- ten Basis-Dienstleistungen hinaus z. B. durch das Einspielen von Software-Updates für die Erfassungssoftware der Arbeits- Mitarbeit an übergreifenden Standardisierungsprozessen bereiche, das Erstellen von eigens angepassten Export-Skrip- Zahlreiche Einrichtungen im deutschsprachigen Raum er- ten und das Einrichten von Datenbanken für Projektvorhaben schließen ihre Materialien bereits nach dem Regelwerk RDA. und Schulungen. Der Bereich kooperiert eng mit dem HRZ Jedoch hat sich gezeigt, dass eine zufriedenstellende Er- der Philipps-Universität Marburg. schließung bildhafter Dokumente hiermit nur bedingt mög- lich ist. Mit der Gründung der RDA-AG-Bild hat der Standar- Eines der Ziele des Arbeitsbereichs „Systembetreuung IT“ disierungsausschuss der Arbeitsstelle für Standardisierung an ist die Konsolidierung und Weiterentwicklung der Informati- der Deutschen Nationalbibliothek diesem Manko Rechnung onstechnologieressourcen des Herder-Instituts, um den stei- getragen. Die Aufgabe der AG ist es, Standards und Arbeits- genden Anforderungen an die Leistungsfähigkeit und die hilfen für die Katalogisierung von Bildern auf Grundlage der Verfügbarkeit des operativen IT-Systembetriebs gerecht zu RDA zu erarbeiten. Des Weiteren werden Übergangsregelun- werden. Im gesamten Berichtszeitraum wurde konzeptionelle gen für die aktuelle Bilderschließung in Einrichtungen, die Arbeit unternommen, um die strategische Weiterentwicklung bereits nach RDA erschließen, geschaff en. Die hohe Kom- der Forschungsinfrastruktur des Herder-Instituts bestmöglich plexität und Bedeutungsvielfalt von Bildern stellt dabei für unterstützen zu können. Der Bereich war an der Entwicklung die Erschließung eine besondere Herausforderung dar. Das der „Roadmap Digitalisierung“ inkl. Bedarfsermittlung und Herder-Institut ist durch Elke Bauer in dieser für die Standardi- Umsetzung der darin enthaltenen Maßnahmen vielfältig be- sierung der Erschließung bildhafter Materialien wichtigen AG teiligt. Dazu zählen beispielsweise die Umsetzung einer Such- vertreten. oberfl äche für die Zentrale Bestandsbeschreibung (PHP, XML/ XSLT, Solr), die Überarbeitung der Website (Anpassungen des Designs, Verschlankung der Navigation, Typo3) und die Ein- 5.2 Systembetreuung IT führung von Tools zum kollaborativen Arbeiten. Dafür wurde im Berichtszeitraum ein Erprobungsrahmenvertrag zwischen Leitung: Dipl.-Geogr. Björn Ludwig der TU-Berlin, dem DFN-Verein und dem Institut geschlossen, Bearbeitung: Michael Becker, Torsten Pieper um die durch die tubIT entwickelten Cloud-Dienste nutzen zu können. Die Aufgaben des Arbeitsbereichs „Systembetreuung IT“ beinhalten die Betreuung und Weiterentwicklung der IT-In- Für alle Aktivitäten auf dem Gebiet der Informationstechnolo- frastruktur, d. h. die Installation, Konfi guration, Administration gie wurden im Berichtszeitraum rund 111.700 € für Sachaus- des Netzwerks, der ca. 120 Arbeitsplätze, der vier realen und gaben und Investitionen zur Verbesserung der IT-Infrastruktur 14 virtuellen Server sowie der Drucker und Kopierer. Zudem bereitgestellt.

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 35 Internetpräsenz (ZBB) der im Institut verteilt liegenden Bestände gemeinsam Im gesamten Berichtszeitraum wurden mit Hilfe von Piwik/ vorbereitet. Es werden Fragen der Erfassung von Beständen, Matomo, einem Open-Source-Programm für Webanalytik, die Personen und Geografi ka diskutiert und Konzepte für die vom Webserver auf Basis von Besucheranfragen erzeugten zukünftige Erfassungspraxis entwickelt. Im Rahmen der AG Logdateien ausgewertet und eine Besucherstatistik erzeugt. wurden 2018 u. a. eine gemeinsame GND-referenzierte Liste Diese gibt Auskunft über Zeitverläufe, rezipierte HTML-Seiten, von am HI verwendeten Sachbegriff en weiterentwickelt und gewählte Zugänge sowie über die verwendeten Begriff e, die unter Federführung der Kartensammlung ein Konzeptentwurf bei Suchmaschinen zur Auffi ndung des Herder-Instituts-Ser- für eine zukünftige Erfassung und Recherche der Geografi ka vers führten. Im Jahresdurchschnitt konnten pro Monat ca. entwickelt. Gemeinsam wurden zudem die ersten Bestands- 8.200 eindeutige Besucher und ca. 50.800 Seitenansichten beschreibungen für einen Prototypen erstellt, der im Februar registriert werden. 2019 freigeschaltet werden soll.

Hardware 5.3.3 AG Bestandsdigitalisierung Ende 2018 betrug die Anzahl der am Institut eingesetzten Ar- beitsplatzrechner 150 PCs und 46 Notebooks. Am Ende des Leitung: Dr. Elke Bauer, Dipl.-Geogr. Björn Ludwig Berichtszeitraums wurde das Netzwerk über 19 Server (sieben reale und zwölf virtuelle Server) und elf dezentrale Switche Die AG Bestandsdigitalisierung, in der alle Arbeitsbereiche betrieben. Die EDV hält für die Ausleihe innerhalb des Hauses vertreten sind, konstituierte sich 2017. Im Berichtszeitraum und auch für Dienstreisen zusätzlich mehrere Geräte bereit: entwickelte sie ein Strategiepapier zur Bestandsdigitalisierung Dazu gehören unter anderem Beamer und Laptops. am HI. Das Institut verfügt über sehr verschiedene Medienar- ten, die nicht nur unterschiedliche Digitalisierungsworkfl ows benötigen, sondern auch unterschiedlichen Digitalisierungs- IT-Konzept strategien unterliegen. Die AG beschäftigt sich u. a. mit fol- Im Zusammenhang mit der Entwicklung der Roadmap „Digi- genden Fragen: Welche Materialien werden aus welchem talisierung“ wurde ein an Empfehlungen der DFG orientiertes Grund als nächstes digitalisiert? Welche Richtlinien sollen IT-Konzept weiterentwickelt, das die bestehende IT-Infrastruk- hierfür angelegt werden? Welche Datenmengen fallen in den tur des Herder-Instituts und Handlungsfelder für die nächsten nächsten Jahren an? Welche zusätzlichen Maßnahmen sollen Jahre beschreibt. für das Qualitätsmanagement ergriff en werden? Das Strate- giepapier gibt den Rahmen vor, ergänzt wird es durch ein di- gitales Arbeitsinstrument in Form eines Wikis, das von allen 5.3 Arbeitsgruppen AG-Mitgliedern aktiv bearbeitet werden kann. In ihm werden die unterschiedlichen Workfl ows der einzelnen Arbeitsbe- 5.3.1 Kompetenzkreis „Digitale Infrastruktur und reiche, die verwendete Hard- und Software sowie die zum Datenschutz“ Einsatz kommenden Metadatenstandards abgebildet. Darü- ber hinaus wird die Publikation und Nachnutzung der Daten Leitung: Dipl.-Geogr. Björn Ludwig thematisiert, es werden aber auch Datenbestände benannt,

Im monatlich stattfi ndenden Kompetenzkreis „Digitale In- frastruktur und Datenschutz“ sind alle Abteilungen und Ar- beitsbereiche des HI vertreten. Die Aktivitäten der Abtei- lung „Digitale Forschungs- und Informationsinfrastrukturen“ werden hier mit allen Arbeitsbereichen des Herder-Instituts abgestimmt und zukünftige Entwicklungen besprochen. Re- gelmäßiger TOP ist der Stand der Roadmap „Digitalisierung“. Es wird zudem von Tagungen, Workshops und aktuellen Ent- wicklungen im Bereich der digitalen Forschungs- und Infor- mationsinfrastrukturen berichtet.

5.3.2 AG Bestandsbeschreibung

Leitung: Barbara Fichtl M.A.

Anfang 2017 wurde für die Diskussion und Umsetzung der unter 5.1.4 beschriebenen Standardisierungsvorhaben in- nerhalb des HI die monatlich tagende AG Bestandsbeschrei- bung eingerichtet, in der alle Arbeitsbereiche vertreten sind, die mit der Zugänglichmachung von Beständen befasst sind. Kolleginnen und Kollegen verschiedener Arbeitsbereiche treff en In der AG wird die zukünftige Zentrale Bestandsbeschreibung sich regelmäßig zur AG Bestandsbeschreibung

36 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT die zukünftig in eine Langzeitarchivierung überführt werden sollen. Ebenso wird der derzeitige Stand der Digitalisierung Forschungsprojekte dokumentiert. Ein weiterer Punkt sind die Dokumentation und Bestandserschließung das Angebot von Weiterqualifi zierungen. Das Wiki soll allen Ausstellungen an der Bestandsdigitalisierung Beteiligten ein stets erweiter- Editionen Forschungssoftware bares Arbeitsinstrument sein.

5.4 Projekte Publizieren 5.4.1 Strategische Weiterentwicklung des Forschungs- datenmanagements am Herder-Institut für Problem historische Ostmitteleuropaforschung (BMBF)

Projektleitung: Barbara Fichtl M.A. Thesen Bearbeitung: Dr. Johannes Bracht, Stephanie Palek M.A. (Pro- jektkoordination), Dr. Martin Schwarten

Auch die Geisteswissenschaften arbeiten mittlerweile stark Design mit digitalen Methoden, stützen sich immer öfter auf digita- lisierte Quellen und erzeugen dabei neue digitale Daten. Da- Anreichern bei ist besonders die Vielfalt der genutzten Daten, Methoden und der neu erzeugten Forschungsdaten hervorzuheben, stellt diese doch gerade eine besondere Herausforderung Erheben Sammeln für das Datenmanagement dar. Doch werden gerade Geistes- wissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler bisher kaum während ihres Studiums in diese Thematiken eingeführt und Prozessablauf des Forschungsdatenmanagements erhalten nur wenig bis gar keinen Einblick in Informations- am Herder-Institut technologien und Forschungsdatenmanagement. Und auch die Anforderungen an das Forschungsdatenmanagement von Seiten der Community sind bisher auf Grund ihrer Diver- entwickelt. Zudem führte das Projektteam die Evaluierung sität nur wenig ermittelt und formuliert, sodass dringend be- bereits existierender Metadatenschemata auf ihre Eignung nötigte Infrastrukturen und Beratungsangebote fehlen. für die Beschreibung geisteswissenschaftlicher und histori- scher Forschungsdaten fort und arbeitete an verschiedenen Im Rahmen des zweijährigen Projekts „Strategische Weiterent- Handreichungen. Im Rahmen der Entwicklung eines Bera- wicklung des Forschungsdatenmanagements am Herder-Insti- tungs- und Qualifi zierungsangebotes wurde zudem ein ers- tut für historische Ostmitteleuropaforschung“ (Juni 2017 – Mai ter Workshop zum Thema „Forschungsdatenmanagement für 2019) werden die Anforderungen einer geisteswissenschaft- Geisteswissenschaftler“ für Nachwuchswissenschaftlerinnen lichen Forschungseinrichtung hinsichtlich des Forschungs- und Nachwuchs wissenschaftler des LOEWE-Verbundprojek- datenmanagements ermittelt und Lösungen erarbeitet und tes durchgeführt, der sowohl der Fortbildung als auch der umgesetzt. Das Projekt wird im Rahmen der Förderrichtlinie weiteren Bedarfsermittlung diente. Im Juni fand im Rahmen zur „Erforschung des Managements von Forschungsdaten in der Herder Institute Research Academy (HIRA) außerdem ihrem Lebenszyklus an Hochschulen und außeruniversitären eine Infoveranstaltung zum Forschungsdatenmanagement Forschungseinrichtungen“ durch das Bundesministerium für statt. Zusätzlich wurde pilothaft das Projekt „Das ukrainische Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Im Rahmen des Polesien als Nuklearlandschaft und die Transformationen Projekts soll das Forschungsdatenmanagement (FDM) am lokaler Identitäten, 1965-2015“ begleitet und in Fragen des Herder-Institut auf konzeptueller, organisatorischer und tech- Forschungsdatenmanagements unterstützt. Die Projektmit- nischer Ebene strategisch weiterentwickelt werden. Ziele sind arbeiterinnen und -mitarbeiter waren zudem im Arbeitskreis die Etablierung einer Organisationsstruktur, einer Datenkultur „Forschungsdaten der Leibniz-Gemeinschaft“ aktiv und stell- und eines technischen Konzepts, die Entwicklung einer lang- ten ihre Zwischenergebnisse auf verschiedenen externen fristigen Roadmap für das Forschungsdatenmanagement am Veranstaltungen, u. a. einer Vernetzungsveranstaltung des HI und ein strategischer Ausbau der Kooperationen. BMBF und einer Tagung der Arbeitsgemeinschaft „Digitale Geschichtswissenschaft“ im Verband der Historiker und Histo- Aufbauend auf einer in 2017 durchgeführten Analyse von Alt- rikerinnen Deutschlands (VHD), vor. daten aus abgeschlossenen Projekten und der Auswertung mehrerer Interviews mit Wissenschaftlerinnen und Wissen- Das Projekt hat auch Modellcharakter für Institutionen ähnli- schaftlern sowie Gesprächen mit den Arbeitsbereichen des chen Profi ls und will die spezifi schen Bedarfe und Kompeten- HI wurde zunächst der Bedarf an organisatorischer, techni- zen geisteswissenschaftlicher außeruniversitärer Forschungs- scher und juristischer Unterstützung ermittelt, aus dem das einrichtungen gezielter in die aktuelle Entwicklung einer Projektteam einen Entwurf für einen Maßnahmenkatalog Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) einbringen.

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 37 Dies geschah u. a. durch die Teilnahme der Projektleitung dem wurde die digiCULT-Verbund eG für die Beratung hin- an drei Workshops zur anstehenden NFDI-Konsortialbildung sichtlich des Aufbaus der Datenbanken und der Entwicklung in den Geisteswissenschaften. Erkenntnisse aus der im Pro- eines gemeinsamen Thesaurus, welcher die Recherche im jekt vorgenommenen Bedarfsermittlung fl ossen auch in die Portal erleichtern soll, hinzugezogen. Entwicklung eines inzwischen bewilligten DFG-Antrags zum Aufbau eines Forschungsdatendienstes für die Osteuropafor- Die Kerngruppe der Portalbeteiligten bilden zunächst die schung ein, der unter Federführung der Bayerischen Staats- nach § 96 BVFG durch die BKM geförderten Einrichtungen. bibliothek gemeinsam mit Partnern im Mai 2018 eingereicht Geplant ist jedoch, das Portal nach einer ersten Pilotphase wurde. auszubauen und auch nationalen und internationalen Koope- rationspartnern zu öff nen.

5.4.2 Vorprojekt zum Projektvorhaben Aufbauend auf den Ergebnissen des Projekts wurde Ende „Onlineportal Geschichte und kulturelles Erbe 2018 ein Projektantrag für die Umsetzung des Portals bei der östliches Europa/History and Cultural Heritage BKM eingereicht. Eastern Europe“ (BKM)

Projektleitung: Barbara Fichtl M.A. Bearbeitung: Dr. Elke Bauer (Projektkoordination), Dr. Sven Meier (bis 19.03.2018), Dr. Martin Schwarten (bis 30.04.2018), Stephanie Palek M.A. (seit 01.04.2018), Lauritz Noack (seit 01.04.2018)

Von September 2017 bis Januar 2019 wurde in einem durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM) geför- derten Pilotprojekt ein Konzept für den Aufbau eines On- lineportals zur Geschichte und zum kulturellen Erbe des östli- chen Europas erarbeitet. Ziel des Verbundportals wird es sein, durch die anschauliche Aufbereitung von Forschungsergeb- nissen einen Wissenstransfer an die Öff entlichkeit zu leisten. Das geplante Transferportal soll u. a. den Forschungsoutput, die Bestände, die Projekte und die digitalen Infrastrukturen der beteiligten Institutionen sichtbarer und leichter für die in- teressierte Öff entlichkeit recherchierbar machen.

Auf der Basis einer in 2017 begonnenen Bedarfsermittlung wurde in 2018 ein konzeptioneller Entwurf der zukünftigen Website (sog. Wireframes) durch die Firma Outermedia, Ber- lin erstellt. Dieser wurde gemeinsam mit dem Portalkonzept Das Team des Projekts „Online-Transferportal Geschichte und mit den Projektpartnern diskutiert und weiterentwickelt. Zu- kulturelles Erbe im östlichen Europa“

38 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 6 WWISSENSCHAFTSFORUMISSENSCHAFTSFORUM Leitung: PD Dr. Heidi Hein-Kircher (während ihrer Beurlaubung (Vertretungsprofessuren) im Wintersemester 2017/18 und im Sommersemester 2018: Dr. Dr. h.c. Norbert Kersken)

Eine zentrale Aufgabe des Herder-Instituts besteht darin, der historischen Ostmitteleuropaforschung ein internationales Dis kussionsforum zu bieten und Ergebnisse der Forschung einer breiteren Öff entlichkeit zu vermitteln. In der Abteilung sind verschiedene (Querschnitts-)Aufgaben des Instituts aus dem Bereich der sozialen Infrastrukturen gebündelt und mitei- nander verzahnt worden, woraus sich nicht nur Synergien und Impulse für das ganze Institut ergeben, sondern auch dessen soziale Infrastrukturaufgaben insgesamt gestärkt werden. Die- se Ziele sollen durch fünf sich ergänzende Arbeitsbereiche erreicht werden: die Karriereförderung, insbesondere mit der Leibniz Graduate School „Geschichte, Wissen, Me dien in Ostmitteleuropa“ (siehe Abschnitt 6.1), Verbundprojekte (sie- he Abschnitt 6.2), das Fellowship-Programm (siehe Abschnitt 6.5), die Veranstaltungsplanung, -koordinierung und -durch- führung (siehe Abschnitt 6.4) sowie nicht zuletzt die Veröff ent- lichungen durch den Verlag Herder-Institut (siehe Abschnitt Juli-Kolloquium der HIRA mit Gastbeiträgen von Katharina Lorenz 6.3). Eine wichtige Klammer bildet hierbei die Karriereför- und Anna Neovesky zum Thema „Karrierewege in den Digitalen derung. Neben der Durchführung von Nachwuchstagungen Geisteswissenschaften“ und Sommerakademien als traditionelle Aufgabe des Instituts fi ndet im Rahmen der Leibniz Graduate School eine struk- eine kulturwissenschaftliche Grundausrichtung, die mit den turierte Ausbildung der (Post-)Doktorandinnen und Dokto- Aufgaben, Ressourcen und dem dichten regionalen, nationa- randen statt. Die in den Verbundprojekten verankerten wis- len wie internationalen Kooperationsnetz des Herder-Instituts senschaftlichen Projektstellen ermöglichen im Kontext eines korrespondiert. Das Fächerspektrum reicht von Geschichte größeren Kooperationsnetzes eine zielgerichtete Erarbeitung und Kunstgeschichte über Kultur-, Sprach- und Literaturwis- einer Qualifi kationsschrift. Weiterhin bietet das Herder-Insti- senschaft bis zu Soziologie und Politologie. Der Ansatz in der tut durch seinen Verlag dem wissenschaftlichen Nachwuchs HIRA zeichnet sich daher durch eine Methoden- und Perspek- Möglichkeiten zur Publikation seiner Forschungsergebnisse. tivenvielfalt aus. Die Arbeitsbereiche des Wissenschaftsforums entwickeln einen lebendigen Austausch untereinander und set zen so Das Programm ist modular aufgebaut und unterscheidet sich Syner gien und Dynamiken frei, die sich etwa in Drittmittelan- durch seine spezifi sche Karriereförderung von klassischen trägen, Tagungen und Publikationen niederschlagen. Insge- Graduiertenkollegs. Die wesentlichen Instrumente der För- samt gibt das Herder-Institut durch die Karriereförderung, die derung sind die Betreuung der einzelnen Forschungsvorha- Tagungs- und Projektaktivitäten sowie nicht zuletzt durch die ben, eine Diskussion von Theorien und Methoden aus den Publikationen wichtige Impulse nach außen, sodass das Tätig- beteiligten Disziplinen und das Angebot einer zusätzlichen keitsprofi l der Abteilung die derzeit wichtigsten Arbeitsfelder Qualifi zierung für wissenschaftsnahe Berufsfelder. Darüber der historischen Ostmitteleuropaforschung widerspiegelt. hinaus gibt es Segmente zur Karriereplanung, aber etwa auch zu Möglichkeiten und Herausforderungen des Publizierens in internationalen Fachzeitschriften. Insgesamt ist HIRA nicht als 6.1 Herder Institute Research Academy klassisches Ausbildungsprogramm konzipiert, sondern soll Einblicke in außeruniversitäre Arbeitsbereiche und Möglich- Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Peter Haslinger, keiten zum Erfahrungsgewinn und zur Vernetzung in diesem PD Dr. Heidi Hein-Kircher, Dr. Anna Veronika Wendland Bereich geben. Koordinatorin/Geschäftsführung: Jana Gleich M.A. Im Berichtsjahr fanden drei Kolloquien der Herder Institute In Kooperation mit dem Gießener Zentrum Östliches Europa Research Academy statt. Neben Vorstellungen von Projekten an der Justus-Liebig-Universität Gießen (Prof. Dr. Hans-Jürgen und Buchkapiteln sowie einer fundierten Lektüre- und Me- Bömelburg) und dem International Graduate Centre for the thodendiskussion stand vor allem Karrierecoaching im Fokus. Study of Culture an der Justus-Liebig-Universität Gießen Den Auftakt bildete das Kolloquium im Februar mit einer Ana- (Prof. Dr. Ansgar Nünning, Prof. Dr. Horst Carl) lyse der Beziehungen zwischen universitären und außeruni- versitären Forschungseinrichtungen. Für das Kolloquium im Zum 01.01.2018 wurde die Leibniz Graduate School als Her- Juli konnten Prof. Dr. Katharina Lorenz der Justus-Liebig-Uni- der Institute Research Academy weiterentwickelt. Sie stellt den versität Gießen und Anna Neovesky der Digitalen Akademie Kern der strukturierten Nachwuchs- und Karriereförderung der Wissenschaften und der Literatur in Mainz als Redne- des Herder-Instituts dar. Da der Bedarf an Fördermöglichkei- rinnen gewonnen werden, die Karriereperspektiven in den ten für wissenschaftliche Karrierewege vom Herder-Institut Digital Humanities aufzeigten. Das Kolloquium im Oktober vor allem im Postdoc-Segment gesehen wird, wurde hierbei bildete den Abschluss mit einer breiten Text- und Methoden- die Stellenstruktur stärker auf der frühen Postdoc- Phase orien- diskussion zu „Culture and Heritage“ und gab darüber hinaus tiert und die Aspekte des digitalen und sammlungsbasierten den Teilnehmenden wertvolle Hinweise zur eigenen Präsenta- Arbeitens zusätzlich im Stellenprofi l verankert. Die HIRA hat tion und Networking bei Tagungen und Konferenzen.

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 39 6.1.1 PostDoc Projekte

Tatsiana Astrouskaya „A Long Road Home?“ Jewish Refuseniks on Their Way to Emigration from Soviet Belarus (1967-1987) / „Eine lange Heimreise?“ Jüdische Refuseniks auf dem Weg zur Emigra- tion aus der Sowjetrepublik Weißrussland (1967-1987)

Das Postdoc-Forschungsprojekt widmet sich der jüdischen Emigrationsbewegung aus der Sowjetrepublik Weißrussland in den 1960er-1980er Jahren und deren Aktivisten und Akti- vistinnen. Einerseits strebt das Projekt an, sich einer lokalen Perspektive auf die jüdische Bewegung in der UdSSR anzu- nähern, die aber durch die persönlichen Kontakte der Refuse- niks innerhalb und außerhalb der Sowjetunion als global ver- breitet wahrgenommen werden könnte. Andererseits werden im Rahmen des Projekts die Potenziale der Anwendung der R-Programmiersprache in der digitalen Geschichte Osteuro- Die HIRA-Postdocs Tatsiana Astrouskaya und Ksenia Stanicka-Brzezicka pas getestet. Das Ziel der Studie ist, einen Datensatz zusam- und dem HIRA-Fellow Aleksei Lokhmatov beim Oktober-Kolloquium menzufassen, ihn mit R aufzubereiten, zu analysieren und zu visualisieren. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen zur Erforschung des ostmitteleuropäischen Judentums sowie 1979 to 2004“ die wirtschaftlichen, politischen und sozialen der Migrations- und digitalen Geschichte beitragen. Nach Transformationen Osteuropas zwischen 1979 und 2004. Die- Beendigung des Projekts ist eine Veröff entlichung der Daten se liberale, linksgerichtete Zeitung folgte den Beispielen des vorgesehen, um weitere Forschung in diesem Bereich zu er- britischen Economist und des deutschen Spiegel. Unterstützt möglichen. wurde die HVG von der reformorientierten Handelskammer. Somit konnte sie Meinungsunterschiede in der Parteiführung Im Laufe des Jahres wurden erste Interviews geführt sowie ausnutzen, um die Pressefreiheit auszubauen und neue Maß- Quellen- und Literaturrecherchen (im Archiv der Forschungs- stäbe des investigativen Journalismus in Ungarn zu setzen. stelle Osteuropa in Bremen und in der Nationalbibliothek Dieses Projekt beleuchtet die komplexe Suche nach Vorbil- Weißrusslands) vorgenommen. Das Vorhaben wurde in dern und Modellen, um die Reformen in den 1980er Jahren Marburg und Greifswald vorgestellt. voranzubringen. Heute wird den Ökonomen um die HVG oft vorgeworfen, den Weg zum Neoliberalismus geebnet zu ha- ben. Doch lange Zeit galt die soziale Marktwirtschaft der Bun- Svetlana Boltovska desrepublik Deutschland als Vorbild. Das ukrainische Polesien als Nuklearlandschaft und die Transformationen lokaler Identitäten, 1965-2015 Das Projekt wurde erstmals auf der ASEEES Jahrestagung (siehe ausführlich unter Abschnitt 6.2.3 SAW Polesien) 2016 vorgestellt. Die kompletten Jahrgänge der HVG von 1979 bis 1991 wurden gesichtet. Weitere Recherchen in Un- garn sowie im Politischen Archiv des Auswärtigen Amts wur- Friedrich Cain den durchgeführt. Im Juli wurden erste Ergebnisse in der Wissen im Untergrund. Polnische Universitäten im Zweiten Postdoc Lecture Series des International Graduate Centre Weltkrieg for the Study of Culture in Gießen vorgestellt. Grundlegen- Universität Erfurt, Max-Weber-Kolleg de Literatur und Fragestellungen wurden ebenfalls im Juli im Kolloquium der Leibniz Graduate School am Herder-Institut diskutiert. Eszter Gantner (Wissens)mediale Repräsentationen interethnischer und Die Studie kombiniert Medien- und Diskursanalyse mit So- erinnerungspolitischer Konfl ikte: Westukraine, Sieben- zial- und Wirtschaftsgeschichte. Der Inhalt der HVG erlaubt bürgen, Südslowakei seit 1980 Rückschlüsse auf ähnliche Prozesse in benachbarten Ländern (siehe ausführlich unter Abschnitt 6.2.1 LOEWE-Schwerpunkt) sowie Vergleiche zwischen Ost- und Westeuropa, um Lehren aus den post-sozialistischen Transformationen für die aktuelle Wirtschaftskrise in Europa zu ziehen. Victoria Harms (bis 30.07.2018) Destination: Prosperity? East Central Europe’s Transforma- tion, 1979 to 2004 Márkus Keller Die Wohnungsfrage in Ost und West. Anhand des Fallbeispiels der ungarischen Wochenzeitung Wohnungspolitik, Architekten und experimentelle HVG (Wöchentliche Weltwirtschaft) untersucht das Projekt Wohnsiedlungen in Ungarn und in der BRD 1948-1960 „Destination: Prosperity? East Central Europe’s Tansformation, Eötvös Loránd Universität, Budapest

40 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Jana Piňosová Anikó Boros „Sorbische Lausitz“ – (T)Räume einer nationalen Minderheit Die Ermordung ungarischer Juden 1944 in Pusztavám – von 1918 bis heute Zeugenschaft und Erinnerung im transnationalen Kontext Sorbisches Institut e. V., Bautzen Humboldt-Universität zu Berlin, Philosophische Fakultät II

Anikó Boros wurde mit dem Sonderpreis „Judentum und Ksenia Stanicka-Brzezicka Antisemitismus“ der Humboldt-Universität zu Berlin ausge- Netzwerkanalyse für eine Wissens- und Objektgeschichte zeichnet der Schlesischen Moderne. Ästhetische Diskurse, techno- logischer Wandel, Akteure als Gegenstand der Digitalen Kunstgeschichte Maria Coors Jüdisch-Polnische Kontaktzonen im Wilna der Zwischen- Das Projekt untersucht Wissenstransferprozesse, aber auch kriegszeit Konkurrenzen zwischen Kunst, Handwerk, Kunstgewerbe und Justus-Liebig-Universität Gießen, International Graduate Industrie in Schlesien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhun- Centre for the Study of Culture (GCSC) derts. Dies geschieht insbesondere im Lichte der Netzwerk- beziehungen von Individuen, institutionellen Akteuren und Objekten, die im Prozess der Analyse mit Hilfe einer Daten- Szilvester Csernus-Lukacs bank mit Visualisierungstools erfasst und in Beziehung ge- Securing a Nation – Nationality Question and Language setzt werden. Das Projekt berührt fachübergreifende Aspekte Policy in Southern Hungary 1860-1890 der Kunst-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte im Schnittpunkt (siehe ausführlich unter Abschnitt 6.2.2 SFB/TRR 138 mit der Digitalen Kunstgeschichte und bettet die Befunde aus „Dynamiken der Sicherheit“) einer regionalbezogenen Studie in die Geschichte von ähn- lichen Reformbewegungen in ganz Europa ein. Das Vorhaben wird also der Frage nachgehen, wie die Kunst-, Handwerks- Sarah Czerney (bis 30.04.2018) und Fachschulen mit den Werkstätten und Industriebetrie- Zwischen Nation und Europa. Nationalmuseen als Europa- ben zusammenwirkten; wie die Werkbundeinfl üsse in der medien Provinzhauptstadt, die Industrialisierung der Porzellan- und Glasherstellung rund um Waldenburg und in der Grafschaft In Zeiten der EU-Krise, der Diskussionen über den Ausschluss Glatz sowie traditionelle Handwerkszweige durch bestimm- insolventer Länder aus der Wirtschafts- und Währungsunion te Handlungen und Haltungen ein Netzwerk von Menschen und fast täglicher Beschwerden von Politikern über das „de- und Objekten konstituierten. Gleichzeitig ermöglichen der mokratische Defizit“ der EU sowie mangelnde Solidarität unter Wissenstransferprozess und die Netzwerkanalyse Aussagen den Bewohnern Europas betonen Intellektuelle, Forscher und über die Genese des modernen Konzepts von Gestaltung als EU-Beamte mehr denn je die kulturelle Identität und Einheit „Design“. Europas, die oftmals als Grundlage eines neuen, stärkeren Eu- ropas gesehen werden. In Konzepten einer gemeinsamen eu- ropäischen Kultur und Identität spielt Geschichtsschreibung Jan Surman eine wichtige Rolle: Historiografie in einem weiten Sinn als Images of Knowledge of Ukrainian Science in the Interwar mediale Praxis verstanden, die nicht nur die Schriften akade- Period (1918-1941) mischer Historiker, sondern auch populäre Formate wie Fern- sehserien („Histotainment“), Filme, Geschichtsschulbücher, historische Museen und andere Medien einschließt, ist bis Zsuzsanna Borbala Török heute eng mit der Idee oder Vorstellung der Nation (B. Ander- Describe and Govern. Statistics and State Building in the son) verbunden. Geschichte(n) über den nationalen Rahmen Composite Habsburg States, ca. 1770-1867 hinausgehend zu „schreiben“ ist eine der herausfordernds- Universität Wien, Lise Meitner Fellow ten Aufgaben nicht nur der Geschichtswissenschaft, sondern auch zeitgenössischer europäischer Geschichtsmuseen, die im Zentrum der Dissertation stehen. Justyna Ancieta Turkowska DAAD Lecturer, The University of Edinburgh Das Korpus der Dissertation bilden die Dauerausstellungen dreier historisch ausgerichteter Museen in Polen, Deutsch- land und Frankreich: das Europäische Solidarność Zentrum 6.1.2 Promotionsprojekte in Danzig, das Deutsche Historische Museum in Berlin und das Musée des civilisations de l’Europe et de la Méditer- Johanna Bichlmaier ranée in Marseille. Anhand dieser Beispiele analysiert die „Das große Fragezeichen der Ostgrenze“ – Bearbeiterin, wie zeitgenössische Museen transnationale Raumaneignung und Rauminterpretation in der Grenzmark Geschichte „schreiben“. Als Medienkulturwissenschaftlerin Posen-Westpreußen (1918/22-1938) konzentriert sich die Bearbeiterin dabei nicht so sehr auf die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ausgestellte(n) Geschichte(n), sondern vielmehr auf den Pro- zess des „Schreibens“ und auf die Medien dieser musealen

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 41 Geschichtsschreibung, die versucht, neue historische Narra- Patrick Reitinger tive auf transnationalem Level einzuführen. Welche Medien Politisches Denken und räumliche Praxis. Eine Beziehungs- werden in den Ausstellungen genutzt, um einen Diskurs einer geschichte der bayerischen und tschechischen Raumpolitik gemeinsamen europäischen Geschichte zu kreieren und zu im 20. Jahrhundert legitimieren? Was gehört zu dieser Geschichte und was/wer Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Fakultät Geistes- und wird ausgeschlossen, vergessen? Neben diesen Fragen geht Kulturwissenschaften es in der Dissertation insbesondere darum zu untersuchen, was das Museum von anderen historiografischen Medien unterscheidet, und freizulegen, was die Spezifika der museal Martin Rohde erzählten Geschichte sind. Die imperiale Abgrenzung der Ukraine. Die Ševčenko- Gesellschaft der Wissenschaften und die Konstruktion von „Land und Volk“ Philipp Kröger Universität Innsbruck, Institut für Geschichtswissenschaften Statistische Konstruktionen des Deutschtums im Osten und Europäische Ethnologie 1860-1945 Universität Augsburg Sophie Schwarzmaier Biographische Annäherungen an Transnationalität, Experten- Aleksei Lokhmatov tum und Geschlechterordnungen in der Wissenschaft: Refl ections on Continuity in Polish Intellectual Discussions Die polnische Psychologin und Pädagogin Józefa Joteyko after the Second World War (1945-1956) (1866-1928) zwischen Belgien und Polen Universität zu Köln, a.r.t.e.s. Graduate School for the Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder, Kulturwissen- Humanities Cologne schaftliche Fakultät

Iryna Lysenko Remigius Stachowiak Geschichtspolitik, Identitätsökonomien und Integrations- Kirchenkarrieren preußischer Bürgersöhne im Spätmittelalter konzepte als konstituierende Faktoren des russisch- Freie Universität Berlin, Friedrich-Meinecke-Institut ukrainischen Krisenraums (1945-2015) (siehe ausführlich unter Abschnitt 6.2.1 LOEWE-Schwerpunkt) Jaron Sternheim Argument und Strategie im Rigaer Erzbistum (1480-1483) Christoph Maisch Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Graduiertenschule Polens kritische Theoretiker? Verfl echtung von Erkenntnis Humanities und Ästhetik in den Schriften der polnischen Avantgarden und der Frankfurter Schule Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder, Kulturwissen- Tamás Székely schaftliche Fakultät Umstrittene Selbstverwaltung: Die Dilemmas der Sicherheit in Westungarn (1867-1918) (siehe ausführlich unter Abschnitt 6.2.2 SFB/TRR 138 Adrian Mitter „Dynamiken der Sicherheit“) Konkurrierende Konzepte von Governance: Die Freie Stadt Danzig und der Völkerbund zwischen lokalem und transnationalem Konfl iktmanagement Vera Volkmann (1919-1939) Loyalitäts- und Minderheitenkonfl ikte im Baltikum von der (siehe ausführlich unter Abschnitt 6.2.1 LOEWE-Schwerpunkt) Jahrhundertwende bis 1940 (siehe ausführlich unter Abschnitt 6.2.1 LOEWE-Schwerpunkt)

Simon Ottersbach Knowledge as Propaganda? Radio Free Europe’s Produc tion and (Transatlantic) Circulation of Cold War Knowledge (1950-1971) Justus-Liebig-Universität Gießen, International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC)

42 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 6.2 Projekte werk die Refl exion über die konkurrierenden Deutungsgrund- lagen in Ost und West. 6.2.1 LOEWE-Schwerpunkt „Konfl iktregionen im östlichen Europa“ Bedeutend ist die laufende Forschung auch im Hinblick dar- auf, dass durch diesen LOEWE-Schwerpunkt der Leibniz-For- Projektleitung: Prof. Dr. Peter Haslinger, schungsverbund „Krisen einer globalisierten Welt“ und die Prof. Dr. Monika Wingender (Geschäftsführende Direktorin des sowohl in der Leibniz-Gemeinschaft wie an der Universität Gießener Zentrums östliches Europa) Gießen bereits stark vertretene Kompetenz zum östlichen Europa eine neue Qualität erlangen und zu weiteren Projekt- Projektförderung: Landes-Off ensive zur Entwicklung Wissen- initiativen führen können. schaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE), Hessisches Minis- terium für Wissenschaft und Kunst (Wissens)mediale Repräsentationen interethnischer und Kooperationspartner: Hessische Stiftung Friedens- und Kon- erinnerungspolitischer Konfl ikte: Westukraine, Sieben- fl iktforschung (HSFK), Deutsches Polen-Institut Darmstadt, Zen- bürgen, Südslowakei seit 1980 trum für Konfl iktforschung an der Philipps-Universität Marburg, Schader-Stiftung in Darmstadt Teilprojektleiter: Prof. Dr. Peter Haslinger Bearbeitung: Dr. Eszter Gantner Projektleitende Perspektiven: 1. Transnationale Wissenskulturen Auch heute fi nden wir im östlichen Europa zahlreiche Beispie- 2. Politische Ordnungen, Konfl ikt und Sicherheit le für die dynamische Verschränkung von politischen, inter- ethnischen und erinnerungskulturellen Konfl ikten. In diesen Über die aktuelle Ukraine-Russland-Krise hinaus analysiert der werden Minderheitenfragen gemeinsam mit konkurrierenden Projektverbund die Geschichte und die Gegenwart weiterer Interpretationen historischer Entwicklungen und außen- und Konfl iktregionen im östlichen Europa. Durch welche Akteure geopolitischen Orientierungen verhandelt. Das Teilprojekt und Medien werden Konfl ikte konstruiert? Wie manifestieren soll daher untersuchen, wie sich unter den Bedingungen ei- sich die Konfl ikte? Welche Dynamiken kennzeichnen die Kon- ner veränderten Wissenschafts- und Medienlandschaft die fl iktverläufe und wie sind konkurrierende Interpretationen zu Darstellung der Vergangenheit von Konfl iktregionen in der bewerten? wissenschaftlichen Literatur sowie in populärhistorischen Dar- stellungen fassen lässt. Dadurch soll für das Gesamtanliegen Diesen und weiteren Fragen gehen die Forscherinnen und des LOEWE-Schwerpunkts deutlich werden, wie Deutungs- Forscher in insgesamt zwölf Postdoc- und Promotionsprojek- wissen in grenzüberschreitenden Dialogsituationen bereit- ten nach. Der Schwerpunkt nimmt „Konfl iktregionen im östli- gestellt und medial positioniert wird. Das Projekt fokussiert chen Europa“ in den Blick und legt die Forschungsvorhaben dabei auf drei Regionen: die Westukraine, Siebenbürgen und bewusst thematisch breit und interdisziplinär an. Beteiligt sind die Südslowakei, die folgende Charakteristika aufweisen: die Fachgebiete Osteuropäische Geschichte, Slavistik, Turko- 1) Sie waren im 20. Jahrhundert als interethnische Begeg- logie, Politikwissenschaft und Soziologie. nungszonen das Objekt von Territorialkonkurrenzen. 2) Die Themen wurden im Untersuchungszeitraum von der Die Qualifi kationsprojekte werden von einem Transferprojekt Wis senschaft aufgegriff en, jedoch teils in konfl iktiver begleitet, das zahlreiche öff entlichkeitswirksame Maßnahmen Weise. wie Medienpartnerschaften, Ost-West-Tandem-Autorenschaf- 3) Seit den 1990er Jahren kam es in allen drei Regionen zu ten und Ost-West-Dialog-Symposien vorsieht. Hier wird Wis- einer Neubewertung der regionalen Multiethnizität, vor sen als Deutungswissen für Politik und Medien angeboten. allem zur Wiederentdeckung des jüdischen Anteils der re- Der LOEWE-Schwerpunkt nutzt dabei die neuen digitalen gionalen Geschichte, aber auch zu deren Ausblendungen. Kommunikationsmöglichkeiten und unterstützt durch ent- 4) Im Untersuchungszeitraum standen diese Regionen auch sprechende Lehrmaßnahmen im internationalen Projektnetz- im Fokus populärer Darstellungen, u. a. im Hinblick auf tief- greifende Veränderungen in den Medienlandschaften.

In diesem Rahmen wird die digitale Verwendung von diversen historischen Narrativen und die Verwendung und Produktion von „historischem Wissen“ in den gegenwärtigen Konfl iktdy- namiken untersucht.

Das Projektvorhaben ist an den disziplinären Schnittstellen von Zeitgeschichte, osteuropäischer Geschichte und Digital Humanities verortet: Dies bedeutet auch eine interdisziplinä- re methodische Herangehensweise, wobei neben den klas- Der zweite LOEWE-Workshop „Interdisziplinäre Konfl iktforschung in sischen Methoden der Geschichtswissenschaft verstärkt die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften“ fand bei den russischen Methoden der Visuellen Geschichte und Digital Humanities Partnern in Kazan, Tatarstan, statt eingesetzt werden.

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 43 Geschichtspolitik, Identitätsökonomien und Integrations- kaler und regionaler Ebene anhand der Beispiele der Städte konzepte als konstituierende Faktoren des russisch- Daugavpils und Aizpute. Den Schwerpunkt bildet dabei das ukrainischen Krisenraums (1945-2015) Fallbeispiel Daugavpils. Die Frage nach der Loyalität ist des- halb von besonderer Bedeutung, da sie in unmittelbarem Teilprojektleiterin: Dr. Anna Veronika Wendland Zusammenhang mit der Veränderung des sozialen und poli- Bearbeitung: Iryna Lysenko M.A. tischen Gruppenstatus entlang der genannten Zäsuren steht und Loyalitätswechsel häufi g zu Konfl ikten führten. Zudem ist Konfl ikte um die Deutungshoheit in der Geschichte der der Begriff , anders als „Identität“, weniger emotional aufgela- Ukraine begleiten die neuere und neueste Geschichte dieses den und lässt sich besser am Verhalten der einzelnen Grup- Landes seit der Konstituierung der modernen ukrainischen pierungen sowie am Verhältnis zwischen Minderheiten und Nationalbewegung. Als Teilprojekt des Loewe-Schwerpunk- Staat messen. Dabei ist das Verhältnis der Minderheiten zum tes werden empirisch und systematisch geschichtspolitische Staat, zur „Mehrheitsbevölkerung“, zu anderen Minderheiten, Konfl ikte im ukrainisch-russischen Diskurs um bestimmte zu ihrem konnationalen Staat und innerhalb verschiedener geschichtsterminologische Felder untersucht, die zum Teil sozialer und politischer sowie religiöser Gruppierungen der kontroverse Identitätsbilder verdichten und markieren. Diese Minderheiten zu untersuchen. beziehen sich häufi g auf unterschiedliche Konzepte politi- scher Integration, die den Ukrainern zur Auswahl stehen. Die Im zweiten Projektjahr hat Vera Volkmann Archivrecherchen Fallstudie befasst sich mit zwei Zeiträumen, die grundlegende in Riga durchgeführt und bei internationalen Tagungen bzw. Transformationen der ukrainischen Identität bewirkt haben: Kongressen zur Diskussion gestellt. 1) Post-Stalinismus in der Sowjetukraine (1954-1970); 2) rus- sisch-ukrainischer Konfl ikt seit 2004 inklusive der Maidan- revolution (2004-2015). Sie analysiert, wie das Konzept des Konkurrierende Konzepte von Governance: Die Freie Stadt „Ukrainer-Seins“ in diesen Zeitabschnitten re-defi niert wurde Danzig und der Völkerbund zwischen lokalem und trans- und wie historische Reaktionen von außen die Diskussion um nationalem Konfl iktmanagement (1919-1939) das gestiegene ukrainische nationale Selbstbewusstsein fest im post-kolonialen Diskurs einbetten. Im Berichtszeitraum Teilprojektleiter: PD Dr. Christian Lotz führte Iryna Lysenko Archiv- und Forschungsreisen durch und Bearbeitung: Adrian Mitter M.A. stellte das Thema in Vorträgen zur Diskussion. Bis in die Gegenwart geht die Unterstellung einer Konfl ikt- region unter internationale Kontrolle mit der Erwartung ein- Loyalitäts- und Minderheitenkonfl ikte in Lettland her, vorhandene Konfrontationen nicht weiter eskalieren zu 1900-1940 lassen bzw. langfristig zu befrieden. Auch die Akteure im Völ- kerbund erwarteten nach 1920, dass sich der Streit zwischen Teilprojektleiterin: PD Dr. Heidi Hein-Kircher Polen und Deutschen um die Stadt Danzig auf solchem Weg Bearbeitung: Vera Volkmann M.A. lösen ließe. Das Projekt analysiert Governance-Konzepte auf deutscher, polnischer und internationaler Seite hinsichtlich Das Dissertationsprojekt analysiert die Auswirkungen der der Herausforderungen für Verkehr, Handel, Bildung und Nationalstaatsgründung Lettlands mit Demokratisierung und Ökologie in der 1920 gegründeten Freien Stadt Danzig. Die- sozioökonomischer Transformation sowie der Etablierung au- se dient als Beispiel, um a) das Verhältnis zwischen lokalen, toritärer Regime auf die verschiedenen Minderheiten auf lo- nationalen und transnationalen Handlungsspielräumen zu erforschen und um b) das Ineinandergreifen von politischen, ökonomischen und ökologischen Faktoren bei der Verschär- fung oder Entspannung des Konfl ikts zu untersuchen. Der eng begrenzte Raum Danzig erlaubt es, die Verfl echtung von loka-

Lettlands ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung zwischen 1897 und 1935; Latvijas statistikas atlass, S. 11, Rīga 1938, Danzig. Der Hafen/Port/The Port/Le Port, Danzig 1939, Signatur: 46 II D 2 Signatur: K 7 VIII D 21

44 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT len und transnationalen Elementen zu analysieren. Als einzi- und in deren Nachwirkungen wurden sie letztlich als Sicher- ges Teilprojekt bearbeitet es eine internationale Organisation heitsrisiko in den Neukonzipierungen (zwischen)staatlicher vor 1945, deren Leistungen, aber auch Scheitern später die Konstruktionsprinzipien wahrgenommen. Diese staatlichen Einrichtung ähnlicher Organisationen und deren Anspruch Peripherien Ostmitteleuropas waren zudem insbesondere an die Leistungskraft verschiedener Governance-Konzepte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wiederholt Objekt prägten. Im Berichtszeitraum wurden Archivrecherchen u. a. von Grenzverschiebungen, wonach unter veränderten Rah- im Völkerbundarchiv (Genf) durchgeführt, Forschungsergeb- menbedingungen staatliche Strukturen aufgebaut, diese nisse auf Tagungen vorgestellt und erste Publikationen ver- Territorien in den jeweiligen Gesamtstaat integriert und die öff entlicht. wahrgenommenen Loyalitäten der lokalen Bevölkerung in den Sicherheitskonzeptionen staatlicher Akteure mitberück- sichtigt werden mussten. Das Teilprojekt hat zum Ziel, die 6.2.2 SFB/TRR 138 „Dynamiken der Sicherheit. Verschränkung zwischen Diskursen über den Rechtsstatus Formen der Versicherheitlichung in historischer von „Minderheiten“ sowie Praktiken der Versicherheitlichung Perspektive“. Teilprojekt A 06 „Versicherheit- und Entsicherheitlichung zu analysieren. Es will so off enlegen, lichung und Diskurse über Rechte von Minder- wie Versicherheitlichungs- und Verrechtlichungsdiskurse kor- heiten und Mehrheiten in Ostmitteleuropa im re lierten. Es untersucht daher, wie bereits etablierte oder 19. und 20. Jahrhundert“ gewohnheitsrechtlich tradierte Verfahrensweisen und Prakti- ken des Interessenausgleichs auf lokaler Ebene zusammen- Projektleitung: Prof. Dr. Peter Haslinger, wirkten, die auf Rechtsvorstellungen und Rechtswirklichkeit PD Dr. Heidi Hein-Kircher gleichermaßen bezogen waren. Die rechtliche Umsetzung von Sicherheitsvorstellungen wird dabei als kommunikativer Projektleitende Perspektiven: Gesamtprozess begriff en, der auf unterschiedlichen Ebenen 1. Politische Ordnungen, Konfl ikt und Sicherheit abläuft (national, regional, lokal) und spezifische Akteursgrup- 2. Raum, Stadt, Umwelt pen umfasst. Es stehen somit Perspektivverschränkungen zwi- schen Sicherheitsvorstellungen von Staat, Mehrheiten- und Gemeinsam mit der Marburger Philipps-Universität und der Minderheitenvertretern, Parteien und Medien im Fokus. Das Justus-Liebig-Universität Gießen ist es dem Herder-Institut am Herder-Institut bearbeitete Teilprojekt nimmt in der zwei- gelungen, den SFB/Transregio 138 einzuwerben, der am ten Förderphase (2018-2021) mit zwei Teilvorhaben multi- 1. April 2014 seine Arbeit aufnahm (www.sfb138.de) und zum nationale Grenzgebiete Ungarns in der zweiten Hälfte des 01.01.2018 für vier weitere Förderjahre verlängert wurde. 19. Jahrhunderts in den Blick.

Seit dem Aufstieg konkurrierender nationaler Bewegungen wurden multinationale Grenzgebiete der Imperien im öst- Umstrittene Selbstverwaltung: Die Dilemmas der Sicher- lichen Europa seit Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend als heit in Westungarn (1867-1918) Unsicherheitsräume wahrgenommen: Je nach Akteursper- spektive (Behörden, politische Aktivisten, Expertengruppen) Bearbeitung: Tamás Székely M.A. kam es zur Konzeptualisierung und Imagination solcher Ge- biete als von Konflikten zerrissen, als unzureichend verwaltet Das Projekt untersucht den Funktionsverlust der Komitate als und durch Irredentismus gefährdet. Im Umfeld der Weltkriege regionale Gebietskörperschaften nach 1867; sie dienten als Refugium ungarisch-ständischer Positionen gegenüber den Habsburger Königen und stellten daher eine wichtige Are- na politischer Meinungsbildung dar. Untersucht werden die Einstellung und das Verhalten von Sicherheitseliten (lokale Verwaltung, Vertreter der staatlichen Exekutive, lokaler Adel, Vertreter der Minderheiten) in der Sprachen- und Nationa- litätenfrage und die Ambivalenzen von Sicherheit vor dem Hintergrund des ungarisch-nationalen Statebuilding. Das Pro- jekt verbindet Methoden der historischen Diskursanalyse mit Ansätzen der Nationalismus-, Mikro- und Regionalgeschichte. Es wird insbesondere danach gefragt, welche Sicherheitskon- zeptionen in der dualistischen Zeit (1867-1918) in Hinblick auf die multiethnischen westungarischen Komitate (Vas, Sopron und Moson) vorherrschten und welche Sicherheitsheuristiken die konkurrierenden Eliten jeweils entwickelten.

Auch sollen die anlassbezogenen Debatten in Stadträten über Sprachverwendung, Patriotismus und die politische Repräsentation der sozialen Gruppen untersucht werden. Ethnographische Karte von Oesterreich-Ungarn, [ca. 1910] Gedacht ist hier an die sogenannten königlichen Freistädte Kartensammlung, Signatur: K 20 III B 1 Westungarns: Sopron (Ödenburg), Kőszeg (Güns), Kismarton

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 45 (Eisenstadt) und Ruszt (Rust). Außerdem ist gerade für die re- gionale Ebene noch wenig erforscht, ob und wie die dortigen Medien die Nationalitätenfrage thematisierten und ob eine ei- genständige Dramatisierung von Sicherheitsthemen erfolgte.

Securing a Nation – Nationality Question and Language Policy in Southern Hungary 1860-1890

Bearbeitung: Szilveszter Csernus-Lukács M.A.

Das Teilvorhaben analysiert versicherheitlichende regionale und lokale Strategien und Praktiken in der Sprachpolitik in Südungarn zwischen 1860-1890. Dabei fokussiert es die un- garische Nationalstaatsentwicklung auf der regionalen Ebe- ne, da dort die ungarische Elite mit den wachsenden nati- onalistischen Bewegungen in besonderer Weise konfrontiert war. Exemplarisch wird daher die Entwicklung in Südungarn analysiert, das – wie heute – das heterogenste Gebiet Ungarns Kernkraftwerk Tschernobyl, Anlagenfahrer auf der Leitwarte Block 2, während des 19. Jahrhunderts war. um 1983, Quelle: Deržavne specìalìzovane pìdpriêmstvo „Čornobil’s’ka AES“ Diese Forschung konzentriert sich auf den Bereich der Ge- meinden, wo die Sicherheitsfragen auf lokaler Ebene stattfan- den, sodass exemplarisch das Komitat Bács-Bodrog, die frei- Projektleitende Perspektiven: en Städte Zombor (Sombor), Szabadka (Maria-Theresiopel/ 1. Raum, Stadt, Umwelt Subotica) und Újvidék (Neusatz/Novi Sad) sowie die Gemein- 2. Politische Ordnungen, Konfl ikt und Sicherheit den Apatin (Apathin), Óbecse (Alt-Betsche/Bečej) und Zenta (Senta) untersucht werden. Hierbei werden Änderungen im Die Geschichte des östlichen Europas wird bis heute oft als Verwaltungssystem fokussiert, die sich auf die Komitats- und eine Abfolge von Gewalt und Katastrophen geschrieben. Gemeindeebene bezogen. Durch die Untersuchung des Unser Projekt verfolgt das Ziel, ein eigenes, alternatives Kon- Sprachgebrauchs und der Politik der lokalen Behörden ge- zept – das der Interventionslandschaft – zu entwickeln und genüber den Nationalitäten/nationalen Minderheiten soll ein damit ein neues Narrativ in den aktuellen wissenschaftlichen Überblick über die Haltung der Sicherheitseliten gewonnen Diskurs einzubringen. werden, die auch für den ungarischen (nationalen) Staatsauf- bau von Bedeutung waren. Die Ambivalenz der Moderne wird im Kontext einer trans- disziplinären Landschaftsgeschichte erfasst. Der Begriff der Der Schwerpunkt der Studie liegt auf den politischen Prakti- „Interventionslandschaft“ spielt für die Entwicklung des neu- ken, welche die politische Elite gegenüber den verschiedenen en Konzepts eine zentrale Rolle. Dieses wird am Beispiel der nationalen Gruppen der Gesellschaft ausübte. Im Berichtsjahr Natur- und Geschichtslandschaft Polesien erprobt. Polesien wurden Recherchen in Regionalarchiven vorgenommen. (poln. Polesie, ukr. Polissja, belaruss. Palesse, russ. Poles’e, „Waldland“, „Land am Wald“) ist eine der letzten großen Auwald- und Sumpflandschaften Europas im polnisch-bela- 6.2.3 Polesien als Interventionslandschaft: russisch-ukrainischen Grenzgebiet. Im 20. Jahrhundert fan- Raum, Herrschaft, Technologie und Ökologie den hier gewaltige Transformationen von Landschaft und an der europäischen Peripherie 1914-2015 Lebenswelten statt. Interventionen erfolgten durch Raum- planung und -nutzung, durch Herrschaftsausübung und die Projektleitung: Dr. Anna Veronika Wendland Einführung neuer Technologien. Polesien war Schauplatz von Bearbeitung: Dr. Svetlana Boltovskaja, Dr. Diana Siebert, Artem zwei Weltkriegen, von Genoziden, von umfassenden Zentrali- Kouida M.A. sierungs- und Modernisierungskampagnen der jeweils herr- Koordination: Dr. Silke Fengler schenden Mächte. Hier wurde der Versuch unternommen, Sümpfe trockenzulegen, später wurden große Kernkraftwer- In Kooperation mit der Professur für Geschichte Osteuropas ke mit der dazugehörigen Infrastruktur gebaut. Eines davon, an der Justus-Liebig-Universität Gießen (Prof. Dr. Thomas Tschernobyl, ist zum Symbol einer technischen Großkatastro- Bohn) und der Professur für europäische Zeitgeschichte an phe geworden. der Universität Siegen (Prof. Dr. Claudia Kraft, seit März 2018 Professorin für Zeitgeschichte: Kulturgeschichte, Wissens- und Das Projekt besteht aus drei Teiluntersuchungen: Geschlechtergeschichte an der Universität Wien) S Herrschaftstechniken im Sumpf und ihre Reichweiten, 1914-1941 (Universität Siegen) Gefördert durch die Leibniz-Gemeinschaft, Pakt für Forschung S Melioration und Kollektivierung im belarussischen und Innovation Pole sien, 1965-2015 (Justus-Liebig-Universität Gießen)

46 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT S Das ukrainische Polesien als Nuklearlandschaft und die Transformationen lokaler Identitäten, 1965-2015 (Herder-Institut, Marburg).

Unser Ziel ist es, eine raumsensible Geschichte Osteuropas in der Moderne zu schreiben. Diese Geschichte erschöpft sich nicht darin, Polesien als Gewalt- und Katastrophenraum zwischen „Bloodlands“ und Tschernobyl-Zone darzustellen. Vielmehr begreift unser Projekt die Intervention als Prozess, in dem die historischen Akteure nicht nur Opfer waren, sondern ihre eigenen Strategien der Aneignung, des Unterlaufens und Profitierens entwickelten. Das von uns entwickelte Konzept der „Interventionslandschaft“ wird an den empirischen Ergebnis- sen der drei Teilprojekte erprobt. Experten aus unterschied- lichen Disziplinen diskutierten im Sommer 2016 während eines zweitägigen Projektworkshops das Konzept aus einem theoretischen Blickwinkel. Die Präsentation empirischer Er- gebnisse der drei Teilprojekte, die in Archiven, Bibliotheken und durch Zeitzeugeninterviews gewonnen wurden, erfolg- te auf dem Zweijahres-Workshop des Projekts im November 2017. Die Ergebnisse werden mit ausgewählten, thematisch naheliegenden Beiträgen projektexterner Autoren in einem Sonderheft der Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung un- ter dem Titel „Polesien: Moderne im Sumpf. Interventionen und Transformationen an der europäischen Peripherie im 20.- 21. Jahrhundert“ veröff entlicht. Die eingereichten Beiträge gingen im Herbst 2018 in die externe Begutachtung, die Ver- öff entlichung des Sonderhefts ist für das erste Halbjahr 2019 geplant. Die an der Justus-Liebig-Universität Gießen vorbe- Auf den Spuren polesischer Geschichte besichtigte die Sommer- reitete Dissertation aus dem Teilprojekt „Melioration und Kol- schule das Geburtshaus des ehemaligen israelischen Präsidenten lektivierung im belarussischen Polesien“ wurde im Sommer Chaim Weizmann in Motal bei Pinsk 2018 abgeschlossen. Im Berichtszeitraum wurden aus dem Projektzusammenhang zudem mehrere Publikationen und erfasst und Wissenschaft und Öff entlichkeit zur Verfügung ge- Vorträge generiert. Das Gesamtprojekt soll im Ergebnis zei- stellt werden. gen, inwieweit das innovative Konzept der „Interventionsland- schaft“ die komplexe Beziehung von Mensch, Raum, Natur Polesien ist eines der größten Auen- und Feuchtgebiete und Technik im östlichen Europa besser beschreiben kann als Europas, aber auch eine grenzüberschreitende Kulturland- etablierte Deutungsangebote. schaft auf dem Territorium der Ukraine, Belarus’, Polens und Russlands. Derzeit gibt es keine transnationale wissenschaft- Im Projekt arbeitet ein Forschungsnetzwerk aus drei Instituten, liche Einrichtung, die das Kulturerbe dieser Region in seiner unterstützt durch ausländische Projektpartner in der Ukraine Ganzheit erfasst, erforscht und ausstellt. Für die strukturellen und in Belarus. Die Netzwerkpartner wurden durch aufeinan- Herausforderungen der polesischen Kulturlandschaft will das der abgestimmte Arbeitsprogramme sowie mehrere Arbeits- Projekt eine Lösung anbieten. sitzungen, Workshops und eine internationale Sommerschule (siehe ausführlich unter Abschnitt 6.4 Sommerschule Pole- Das Projekt gliedert sich in folgende Phasen: sien) miteinander in Kontakt gebracht. Eine Wissenschaftliche 1) wissenschaftliche Beschreibung und Vernetzung von Mitarbeiterin am Herder-Institut koordiniert diese Vernet- Sammlungen und Beständen; Entwicklung eines Verfah- zungsarbeit. rens zur internationalen Zusammenarbeit im Bereich der Digital Humanities Ostmitteleuropa einschließlich einer standardisierten Metadatenerhebung sowie der Klärung „Digitale Forschungsinfrastruktur: Das Kulturerbe von Fragen nach Urheber- und Nutzungsrechten; Polesiens“ 2) Entwicklung und Gestaltung einer digitalen wissenschaft- lichen Plattform „Das Kulturerbe Polesiens“; Bearbeitung: Dr. Svetlana Boltovska 3) Entwicklung eines größeren Drittmittelantrags (z. B. DFG, EU, Leibniz-Gemeinschaft) für eine erweiterte Forschungs- Das interdisziplinäre Projekt hat den Aufbau einer digitalen infrastruktur „Das Kulturerbe Polesiens“ als transnationales Forschungsinfrastruktur zur wissenschaftlichen Beschreibung Projekt, welches dann Deutschland, die Ukraine, Polen, relevanter, aber regional verteilter und teilweise gefährdeter Belarus und Russland umfasst und sich auf die Digitalisie- Sammlungen und Bestände zur Kultur Polesiens zum Ziel. rung besonders wertvoller, gefährdeter Sammlungen und Diese sollen in Form einer nutzerorientierten Online-Plattform Bestände konzentriert.

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 47 Die entwickelte Forschungsinfrastruktur soll Vorbildcharakter 6.3 Verlagsprodukte und Corporate Publishing für die Erschließung weiterer kulturhistorischer Landschaften Ostmitteleuropas haben. Wissenschaftliche Leitung: PD Dr. Heidi Hein-Kircher

Wichtige Aufgaben im Rahmen seiner Forumsfunktionen sind 6.2.4 Forschungs- und Editionsprojekt „Societies für das Herder-Institut der Transfer von Forschungsergebnis- under German Occupation – Experiences and sen und die Bereitstellung von grundlegenden Hilfsmitteln für Everyday Life in World War II“ die historische Ostmitteleuropaforschung. Hierfür unterhält es einen eigenen Verlag, unterstützt aber auch Publikations- Projektleitung: Prof. Dr. Peter Haslinger (Herder-Institut) und projekte, die in Fremdverlagen erscheinen. Der Verlag setzt Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer (Bergische Universität Wuppertal) sich zum Ziel, alle aktuellen Entwicklungen der Ostmitteleuro- unter Mitarbeit von Prof. Dr. Włodzimierz Borodziej (Universität paforschung abzubilden und durch seine Publikationen ent- Warszawa), Dr. Stefan Martens (Deutsches Historisches Institut sprechende Akzente sowohl im Institut als auch außerhalb zu Paris) und Dr. Irina Sherbakova (MEMORIAL Moskva) setzen. Vor Aufnahme in die Reihen werden im Rahmen der Qualitätssicherung zwei Gutachten im double-blind-Verfah- Koordination: Dr. Agnes Laba (Bergische Universität Wuppertal) ren erbeten. Zum Arbeitsgebiet des Verlags gehören auch di- gitale Publikationen etwa der Themenmodule der „Dokumen- Projektleitende Perspektive: te und Materialien zur ostmitteleuropäischen Geschichte“ und Politische Ordnungen, Konfl ikt und Sicherheit das Corporate Publishing des Instituts.

Das Forschungs- und Editionsprojekt „World War II – Everyday Im breiten Spektrum der Institutsveröff entlichungen kommt Life Under German Occupation“ widmet sich der Analyse und der Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung (ZfO) /Journal Dokumentation von Alltagserfahrungen der lokalen Bevölke- of East Central European Studies (JECES) als einem wichtigen rungen in Gebieten, die während des Zweiten Weltkriegs von Medium internationaler fachwissenschaftlicher Kommunika- der Wehrmacht besetzt waren. Es handelt sich entsprechend tion ein zentraler Stellenwert zu. Daher werden zunehmend um ein europäisch vergleichendes Projekt, das in Kooperation englischsprachige Artikel in der ZfO publiziert, sodass sie seit mit Expertinnen und Experten aus insgesamt 15 europäischen 2017 mit einem englischen Paralleltitel erscheint. Alle Aufsät- Ländern, die sich schwerpunktmäßig oder ausschließlich mit ze der ZfO sowie die Themenhefte unterliegen einem dou- der Geschichte des Zweiten Weltkriegs befassen, durchge- ble-blind-peer-review-Verfahren, sodass internationale Stan- führt wird. Nach dem Auslaufen der Projektfi nanzierung über dards zur Qualitätssicherung angewendet werden. Seit 2014 das Herder-Institut ist die Projektträgerschaft im Laufe des wird die ZfO bei EBSCO gelistet. Im Laufe des Jahres 2016 Jahres an die Bergische Universität Wuppertal gewechselt, wurden alle Beiträge der ZfO als Retrodigitalisat im Open Ac- wo mit Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer die Inhaberin eines Herder cess über eine eigene Website zur Verfügung gestellt (www. Chairs das Projekt in Kooperation mit dem Herder-Institut fort- zfo-online.de). Ab dem Jahrgang 68 (2019) wird sie im Open führt. Die Edition wird in englischer Sprache erscheinen, 2018 Access erscheinen. konntendas Manuskript zum Themenfeld Mangel und Versor- gung, die Verschlagwortung und die Erstellung von Registern Neben Einzelschriften, die teilweise in Kooperation mit Ver- noch einmal wesentlich vorangebracht werden. Zudem wur- lagen im Ausland gemeinsam publiziert werden, verlegt das de in enger Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für poli- Institut vier Reihen: tische Bildung der Freien und Hansestadt Hamburg ein Kata- S Studien mit spezielleren Fragestellungen, insbesondere log zu einer Ausstellung, die 2017 gezeigt wurde, publiziert Qualifikationsschriften, werden in der Reihe Studien zur („Auf beiden Seiten der Barrikade“, dreisprachig). Ebenfalls ist Ostmitteleuropaforschung publiziert. der Band „Coping with Hunger and Shortage under German S Die Ergebnisse einschlägiger Tagungen werden in der Occupation in World War II“, hrsg. von Tatjana Tönsmeyer und Reihe Tagungen zur Ostmitteleuropaforschung zusammen- Peter Haslinger sowie Agnes Laba, Cham: Palgrave McMillian, gefasst. erschienen. S Für die Edition von Quellen stehen die Quellen zur Ge- schichte und Landeskunde Ostmitteleuropas zur Verfügung. S In der vierten Reihe Materialien zu Kunst, Kultur und Ge- 6.2.5 Vernetzungsfonds Östliches Europa schichte Ostmitteleuropas werden Ergebnisse zur Kunst- geschichte sowie Materialien aus den Wissenschaftlichen Gefördert durch Mittel aus dem Strategiefonds der Leib- Sammlungen verlegt. niz-Gemeinschaft (seit Juli) bietet dieses Programm die Möglichkeit, im Verbund zwischen mehreren Leibniz-Einrich- Außerdem erscheint der Historisch-topographische Atlas tungen vielversprechende Wissenschaftlerinnen und Wissen- schle sischer Städte in einem Reihenformat (4.4.2). Eine neue, schaftler aus dem östlichen Europa zu einem Gastaufenthalt öff entlichkeitswirksame und kostenlos abzugebende Reihe nach Deutschland einzuladen. Verbunden ist dies mit einer mit Publikationen von Instituts-Materialien Discovering East Veranstaltung, die die einladenden Institute noch einmal zu- Central Europe wurde Ende 2016 begonnen. sätzlich vernetzt. Träger des Programms ist das Leibniz Netz- werk östliches Europa, koordiniert und verwaltet wird es am Herder-Institut.

48 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Da sich das Institut dem Open-Access-Gedanken verpflichtet Ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld des Verlags besteht au- sieht, werden alle im Verlag Herder-Institut verlegten Bände ßerdem im Corporate Publishing als Querschnittsaufgabe für mit einer moving wall von zwei Jahren über OstDok online das gesamte Institut. So wurde im Verlag das gestalterische gestellt und frei zugänglich gemacht. Die Rezensionen wer- Gesamtkonzept der für die Außendarstellung des Instituts den parallel zur Printpublikation freigeschaltet und auch bei konzipierten Imagebroschüre des Instituts entwickelt und verschiedenen Portalen (bei recensio.net, Historische Rezen- ebenso der gesamte Satz dieser zweisprachigen Publikation sionen Online sowie www.zfo-online.de) sowie in Auswahl bei übernommen. Parallel dazu befassten sich die Mitarbeiterin- sehepunkte.de sowie Polenstudien Interdisziplinär (www.pol- nen mit der Überarbeitung des Corporate Design des Herder- int.org) bereitgestellt. Instituts.

Im Berichtsjahr konnten folgende Neuerscheinungen vorgelegt werden:

Zeitschrift für Kooperationsbände Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung OSTMITTELEUROPA-FORSCHUNG Journal of Städte Niederschlesiens EASTJ CENTRAL EUROPEAN STUDIES 4 Hefte, davon als Themenheft: ECES67 i 2018 i 4 im Luftbild Heft 4/2018: Eszter Gantner, Heidi Hein-Kircher und Oliver Hochadel (Hrsg.) (deutsch) Backward and Peripheral? Eszter Gantner, Heidi Hein-Kircher Emerging Cities in Eastern Europe in Kooperation mit VIA NOVA und Oliver Hochadel (Hrsg.): Backward and Peripheral? Miasta Dolnego Śląska 67 i 4 VERLAG Emerging Cities in Eastern Europe HERDER-INSTITUT na fotografi i lotniczej (polnisch) Studien zur in Kooperation mit VIA NOVA Ostmitteleuropaforschung

Band 40 VERLAG STUDIEN Auf beiden Seiten der Barrikade. HERDER-INSTITUT zur Ostmitteleuropaforschung 40 Piotr Szczepan Kisiel: Fotografi e und Kriegsbericht- Politics of Space in Prussian and Piotr Szczepan Kisiel erstattung im Warschauer Politics of Space in Prussian Austrian-Hungarian Cities and Austrian-Hungarian Cities Aufstand 1944 Po Obu Stronach Barykady. Fotografi a i reportaż wojenny w powstaniu warszawskim 1944 Studien zur On Both Sides of the Barricade. Ostmitteleuropaforschung Photography and War Reporting in the Warsaw Uprising of 1944

Band 41 VERLAG STUDIEN dreisprachig (deutsch / HERDER-INSTITUT zur Ostmitteleuropaforschung 41 Nicolas Daniel Winkler: polnisch / englisch) Vorstellungen politischer Ordnung Nicolas Daniel Winkler in Kooperation mit der Landes- Vorstellungen politischer in Litauen. Entwicklungen und Ordnung in Litauen zentrale für politische Bildung Entwicklungen und Diskussionen Diskussionen seit dem nationalen seit dem nationalen Erwachen (im frühen 19. Jh.) Hamburg Erwachen (im frühen 19. Jh.)

Studien zur Ostmitteleuropaforschung

Band 42 VERLAG STUDIEN HERDER-INSTITUT zur Ostmitteleuropaforschung 42 Hubert Leschnik: Erinnerungskultur und Geschichtspolitik Hubert Leschnik Erinnerungskultur und Geschichtspolitik in Polen in Polen von 1998 bis 2010 von 1998 bis 2010

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 49 Editionen JANUAR / FEBRUAR / MÄRZ Die philologisch-kritische Edition schriftlicher Quellen ist eine klassische Aufgabe der außeruniversitären geschichtswissen- Workshop: schaftlichen Forschungsstrukturen. So sieht auch das Herder- Publikationsfi guren im Wandel IV: Herausforderung Institut in der Initiierung, Förderung und Verwirklichung von Forschungsdaten mittel- bis längerfristigen Editionsvorhaben eine seiner zen- tralen Aufgaben. Einschlägige Editionsprojekte werden auf Veranstalter: Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropa- der Basis der eigenen Sammlungen und externer Bestände forschung, Regensburg, Herder-Institut für historische sowie in Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Koopera- Ostmitteleuropaforschung, Marburg tionspartnern durchgeführt. Hierbei setzt das Institut nicht nur Regensburg, 1.-2. Februar auf traditionelle Druckveröff entlichungen, sondern auch auf elektronische Publikationsformen im World Wide Web. Der Workshop widmete sich den Herausforderungen der frei- en Zugangänglichkeit zu mit öff entlichen Mitteln fi nanziertem Zu den Editionen zählt zudem ein langfristig angelegtes Quel- Wissen, der lückenlosen Belegbarkeit der Argumente und leneditionsprojekt, das unter dem Titel „Dokumente und Ma- der Reproduzierbarkeit von Forschungsprozessen, an denen terialien zur ostmitteleuropäischen Geschichte“ (http://www. das wissenschaftliche Arbeiten und insbesondere das wissen- herder-institut.de/quellen) Primärquellen in thematisch struk- schaftliche Publizieren nicht mehr vorbeikommen. Zunächst turierter Form als Lehrmaterial für Universitäten online zur Ver- wurden Forschungsdaten als mögliche neue Publikationsform fügung stellt. Im Berichtszeitraum wurden vier Themenmodu- wissenschaftlichen Arbeitens vorgestellt, in einem zweiten le freigeschaltet bzw. umfassend erweitert. 2018 waren damit Abschnitt wurden mögliche „best practices“ und erste Erfah- achtundzwanzig Module zur mittelalterlichen und neuzeit- rungen aus anderen historischen Disziplinen präsentiert. lichen Geschichte Ostmitteleuropas freigeschaltet; insgesamt befanden sich 13 weitere Module in der Planungs-, Konzep- tions- und Erarbeitungsphase. Workshop: Saint Elizabeth and Medieval Pictorial Hagiography S Tschechoslowakei 1945-1989 S Litauen im Zweiten Weltkrieg Veranstalter: Herder-Institut für historische Ostmitteleuropa- S Umbruch in Polen forschung, Marburg S Umfassende Erweiterung „Deutsche in Ungarn“ Marburg, 16. Februar

The workshop discussed images that propagate the events Grundlagenwerke und Handbücher from saintly lives, studied in individual historical situations, Im Rahmen der programmgebundenen Forschung erstellt off ering insights into the political positions and strategies of das Herder-Institut Hilfsmittel für Forschung und Lehre. Ins- their patrons. The negotiation processes in the framework of besondere Handbücher sind hierfür unentbehrliche Grund- complicated relationships between Emperors and Popes, the lagenwerke. Das Herder-Institut sieht es daher als wichtige political and religious leaders, all of whom tried to manipu- Serviceaufgabe an, mit Hilfe seiner Infrastrukturen ihre Publi- late popular cults for their own purposes, such as individual, kation zu initiieren und durchzuführen, z. B. Dehio-Handbuch familial, and institutional self-representation, a fi ght against der Kunstdenkmäler in Polen (s. o. 4.4.1) und Historisch-topo- heretics, improving monastic discipline, or taming social ten- graphischer Atlas schlesischer Städte, diese begleitend zu un- sions constituted a major topic during the workshop. During terstützen oder als Kooperationspartner zu wirken. an excursion to the Church of St. Elizabeth in Marburg some of the artworks could be studied directly.

6.4 Tagungen, Workshops und Sektionen Tagung: Soziale Infrastrukturen sind eine wesentliche Voraussetzung Sharing Cultural Heritage für den wissenschaftlichen Austausch und Transfer von For- Digital Networks of History Sources in Eastern Europe schungsergebnissen in die scientific community und in die Abschlusstagung des Projektes „Forschungsinfrastruktur interessierte Öff entlichkeit. Daher sieht das Herder-Institut Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa (FoKO)“ seine Forumsfunktion als wichtigen Beitrag zur sozialen Infra- struktur. Ein zentraler Bestandteil ist das umfangreiche Veran- Veranstalter: Herder-Institut für historische Ostmitteleuropa- staltungsprogramm: Während des Berichtszeitraums hat das forschung, Marburg Herder-Institut selbständig sowie in Kooperation mit in- und Marburg, 26.-27. Februar ausländischen Partnerinstitutionen 9 Tagungen, 15 Work- Abschlusstagung & Ausstellung shops, eine Nachwuchstagung, eine Podiumsdiskussion und eine Sommerschule veranstaltet. Weiterhin war das Institut Am 26.-27. Februar 2018 fand im Herder-Institut die Abschluss- gemeinsam mit Partnern an Sektionen verschiedener Konfe- tagung unter dem Titel „Sharing Cultural Heritage: digitale renzen beteiligt. Netzwerke der Geschichte & Quellen zu Ostmitteleuropa. Ab- schlusstagung des Projektes ‚Forschungsinfrastruktur Kunst- denkmäler in Ostmitteleuropa (FoKO)‘“ statt. Ziele des Tref-

50 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Medien. In den Blick kamen dabei Geschichtsschreibung und bildende Kunst, Literatur und Musik, aber auch Architektur und die Formen der Festkultur.

Sektion: Layers of Confl icting History: Mapping Collective (Post-) Memories in European Border Towns

Chicago, 28. März Tagung: 25th International Conference of Europeanists Europe and the World: Mobilities, Values and Citizenship, Chicago, 28.-30. März

Georg Schelbert zu „Virtuellen Kunstlandschaften“ auf der In Zusammenarbeit mit Kimmo Katajala (Joensuu, Finn- Abschlusstagung des Projektes „Forschungsinfrastruktur Kunst- land), Steen Bo Frandsen (Sonderburg, Dänemark) und Jörg denkmäler in Ostmitteleuropa (FoKO)“ Hackmann (Szczecin, Polen) hat das Herder-Institut auf der 25. International Conference of Europeanists in Chicago ein fens waren neben der Präsentation der Datenbank und der interdisziplinäres Panel zu kontroversen Erinnerungen und Beta-Version der Weboberfl äche das Zusammentragen von gegensätzlichen Geschichtskonstruktionen in europäischen Erfahrungen, Erkenntnissen und Ergebnissen des Projektes, Grenzstädten organisiert. Ausgehend von den Fällen Flens- gleichzeitig aber auch eine Debatte über Chancen und He- burg, Stettin, Triest, Wyborg und Narva wurde die Rolle natio- rausforderungen für Erforschung, Erschließung, Instandset- naler Grenzen und ihrer Dynamiken für die Formierung loka- zung und Popularisierung des kulturellen Erbes im vernetz- ler kollektiver Gedächtnisse diskutiert. Neben dem Fortwirken ten Wissensraum Europas im Kontext der Digital Humanities. gegensätzlicher nationaler Erinnerungen wurden ebenso Begleitend zur Tagung wurde eine Ausstellung mit 40 Aufnah- transnationale Aspekte von ‚Post-Memory‘, also der Erinne- men einer Auswahl der interessantesten Kunstdenkmäler Ost- rung an die Erfahrungen früherer Stadtbewohner, und der mitteleuropas im Herder-Institut eröff net. Es wurden sowohl Kommerzialisierung in der Präsentation städtischer Geschich- digitalisierte Fotos aus Archivbeständen, die dem Projekt von te erörtert. allen Projektpartnern zur Verfügung gestellt wurden, als auch im Projekt erzeugte, hochwertige Bildmaterialien gezeigt. In der von Peter Haslinger geleiteten Diskussion wurde die Bedeutung des Fokus auf lokale Entwicklungen und die Viel- schichtigkeit jüngerer Erinnerungsdebatten hervorgehoben, Tagung die nicht mehr allein entlang nationaler oder zeitlicher Trenn- Die Reformation im östlichen Europa linien verlaufen. Zusammen mit weiteren Fällen sollen die Bei- Teil II: Die Rezeption der Reformation im östlichen Europa träge in eine gemeinsame Publikation einfl ießen.

Veranstalter: Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Mainz in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, Universität Koblenz Landau, Herder-Institut für APRIL / MAI / JUNI historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg Mainz, 7.-9. März Tagung: Urban Cultures in the Baltics (from the Middle Ages to the Das zurückliegende Reformationsjubiläum hat die vielfälti- 20th Century) gen Formen des Umgangs mit historischen Ereignissen in der Erinnerungskultur lebhaft vor Augen geführt. Doch auch ein Veranstalter: Blick auf die Formen der Memoria früherer Jahrhunderte ist Institute of History and Archaeology of Klaipėda aufschlussreich: Wie bleiben Geschehnisse in Erinnerung? University, Klaipėda City Municipality Ethnic Culture Center, Welche Inhalte behalten oder gewinnen Relevanz für die Institute of History, Archaeology and Art History of Tallinn folgenden Generationen? Welche Medien dienen der Kul- University, Faculty of History and Philosophy of the University of tivierung der Erinnerung? Die Tagung diskutierte, wie diese , Rīga, Herder-Institut für historische Ostmitteleuropafor- Prozesse im Blick auf die Reformation in den verschiedenen schung, Marburg Regionen des östlichen Mitteleuropa im 17. bis 19. Jahrhun- Klaipėda, 18.-20. April dert abliefen. Die Fokussierung auf Ostmitteleuropa ging von der Arbeitshypothese aus, dass politische, gesellschaftliche, Presenters from various disciplines discussed urban cultures ideengeschichtliche und religiöskonfessionelle Gemenge- as well as the understanding of the multicultural character of lagen in den Ländern dieser Region die Erinnerung in einer Baltic cities. The approaches to the concept of „Urban Cul- spezifi schen Weise geformt haben. Die Konstruktion von Ge- tures“ were rather diverse. The presentations ranged from schichtsbildern bezogen auf die Reformation vollzog sich auf research on urban lifestyles through special artefacts; e. g. verschiedenen Ebenen und bediente sich unterschiedlicher Migele Urbunaite-Ube (Institute of Baltic Region History and

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 51 Archeology, Klaipėda University, ): „Imported Table- Sektion: ware and Social Change in Urban Community: The Case of Spaces of Ethnic Confl ict in Baltic Cities from the Late Early Modern Vilnius“ over systems of meanings circulating Nineteenth Century to the Present in urban communication and their expression in ideas, ways of thinking, symbols, practices, and behavioural patterns as Stanford, 2. Juni presented in: e. g. Anu Mänd (Institute of History, Archaeol- Tagung: Association for the Advancement of Baltic Studies ogy and Art History, Tallinn University, ): „Symbolic (AABS) Conference at Stanford University Communication in the City: Images and Inscriptions on Dwell- Stanford 1.-3. Juni ing Houses and Guildhalls in Tallinn and Riga (15th to 16th Centuries)“ as well as the activities of urban communities in The panel showed how the Baltics as a multiethnic Europe- strengthening their political, legal, and/or economic posi- an region can be used to analyze case studies of confl icts tion; e. g. Adrian Mitter (Herder Institute Marburg, Germany/ on a regional or local level as if through a magnifying glass University of Toronto, Canada): „New Perspectives on Ethnic not only to illustrate certain distinctive features of the region Confl icts in the Free City of Danzig (1920-1939)“ to the impact but also to show how confl icts that start on a local level can of design, aesthetics, space planning, and functional relations cause ripples up to a nationwide level. Heidi Hein-Kircher between diff erent objects in urban space on urban lifestyle: (Marburg), who was also chair of the panel, started with a e. g. Martins Mintaurs (Faculty of History and Philosophy, Uni- „Short Introduction: on the Necessity to Strengthen Baltic versity of Latvia, Rīga): „Visual Image and Townscape of Riga Urban and Confl ict Stud ies“, followed by Jörg Hackmann City Centre in Architecture Critique of the 1960s to 1980s“. (Szczecin), who elaborated on „Multi-Ethnicity as a Source of Urban Confl icts? Ethnic Socia bility in the Tsarist Baltic Pro- The presentations and discussions related to the same topic vinces, Late 19th Century – 1914“ and Adrian Mitter (Toronto/ but from diff erent disciplinary perspectives enhanced the Marburg) who gave an insight on „Germans, Jews and Poles in understanding of the complexity of urban phenomena and the Free City of Danzig – Interwar Ethnic Confl icts Beyond the brought new insight into diff erent theories and approaches to Polish-German Antagonism“. Next was Vera Volkmann (Mar- further the understanding of Baltic cities. burg), with an insight into fi rst fi ndings of her dissertation pro- ject on „Confl icting Loyalties in Latvian Urban Spaces Loyalty and Minority Confl icts in Urban Spaces in Latgale and Cour- Tagung: land. The Examples of Daugavpils and Aizpute“. The panel Imperial Cities: The Tsarist Empire, the Habsburg Empire was completed by Tomasz Blusiewicz’s (Tyumen) presentation and the Ottoman Empire in Comparison on: „‚Divide et Impera‘: Ethnic Divisions and the Logic of So- viet Rule in the Baltic in the Brezhnev Era“. Veranstalter: Verband der Osteuropahistorikerinnen und -historiker e. V. (VOH), Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde e. V. (DGO), Deutsches Historisches Institut Moskau (DHI), Universität Wien, Institut für Osteuropäische Geschichte, Herder-Institut für histo- rische Ostmitteleuropaforschung, Marburg Moskva, 26.-27. April

Urban history research has recently experienced increasing interest in „imperial“ questions. One expression that is used over and over again is the „imperial city“. While this term has so far primarily been applied to the European metropolises of the western colonial empires, the conference analyzed the phenomenon of the imperial city in the context of the con- tinental empires of Eastern Europe, such as the Habsburg Tomasz Blusiewicz, Vera Volkmann und Adrian Mitter beim Panel Mon archy, the Ottoman Empire and the Russian Empire. „Spaces of Ethnic Confl ict in Baltic Cities from the Late Nineteenth Since these empires do not draw a clear distinction between Century to the Present“ der AABS Konferenz an der Stanford „colony“ and „motherland“, the suggestion was made that University am 3. Juni 2018 „imperial cities“ can be understood as particular cities where empire manifests itself, which are also marked by the imperial form of the state. Regarding the empires of Eastern Europe, this in cludes not only the metropolises of Vienna, Budapest, Istanbul or St. Petersburg, but also such multiethnic provin- cial cities as L’viv, Kazan or Sarajevo, border cities like Brody, Tiraspol or Belgrade, port cities such as İzmir, Trieste or Odes- sa, and many more.

52 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT JULI / AUGUST / SEPTEMBER

Workshop: Bild / Archiv / Geschichte(n): Deutsche Blicke auf Ostmitteleuropa

Veranstalter: Herder-Institut für historische Ostmitteleuropafor- schung, Marburg Marburg, 2. Juli

Der Workshop wurde in Zusammenarbeit mit der Arbeits- gruppe Museumskulturen und der Research Area 4 Visual and Material Culture Studies konzipiert. Ziel des Workshops war es, Promovierenden und Postdoktorand*innen des GCSC (International Graduate Centre for the Study of Culture) Er- kenntnisse und Tätigkeiten aus den Bereichen Digitalisierung und Erschließung von Bildquellen, Tätigkeiten wissenschaft- licher Sammlungen, Arbeit im Bildarchiv, Kontextualisierung von Bildmaterial und quellenkritische Bildanalyse näherzu- bringen.

Tagung: Confl ict Regions: Theories and Conceptual Voids 2nd Milestone Conference of the LOEWE Research Cluster Sonja Feßel bei ihrem gemeinsam mit Susanne Dörler gehaltenen „Regions of Confl ict in the Eastern Europe“ Vortrag zum praxisnahen Thema „Sammlungsbeschreibungen am Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildar- Veranstalter: chiv Foto Marburg“ Gießener Zentrum östliches Europa (GiZo), Gießen, Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg Workshop: Marburg, 12.-13. Juli Bestände zugänglich machen – Anforderungen an wissen- schaftliche Bestandsbeschreibungen The conference revealed a variety of theoretical approaches to the analysis of confl icts at the intersection of such discip- Veranstalter: Herder-Institut für historische Ostmitteleuropa- forschung, Marburg Marburg, 19.-20. Juni

In dem Workshop diskutierten bestandshaltende Einrichtun- gen, Forschende sowie Kolleginnen und Kollegen aus der kulturellen Vermittlung, um gemeinsam Anforderungen an die Erfassung und Präsentation von Bestandsbeschreibungen zu ermitteln. Unter anderem wurde den Fragen nachgegan- gen: Welche inhaltlichen und administrativen Informationen sollten online über Bestände zur Verfügung stehen? Welche Informationen zur Geschichte eines Bestands, aus dem eine Quelle stammt, sind zur wissenschaftlichen Einordnung einer Quelle wichtig? Wie kann eine in die Tiefe gehende wissen- schaftliche Bestandsbeschreibung online so präsentiert wer- den, dass die Angaben leicht erfasst werden können und zur weiteren Recherche einladen? Wie können Bestandsbeschrei- bungen zielgruppengerecht (Forschende, Lehrende, Studie- rende, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Vermitt- lungsarbeit, ggf. weitere Zielgruppen) aufbereitet werden?

“Do Ideas really Matter?”, fragte Alexander Libman bei der zweiten Meilensteintagung des LOEWE-Schwerpunkts

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 53 lines as geography, linguistics, sociology, political science and others. Theoretical reports were accompanied by the presen- tations of multidisciplinary studies on the confl icts in Eastern European countries. The Discussion showed that many ques- tions still remain open, in particular, the relative importance of various factors for the explanation of confl icts in Eastern Europe. Besides, the reports demonstrated that the defi nition of confl ict in the research community covers the spectrum from armed clashes to civil disputes and discussions on the Internet. Thus, the conference showed great opportunities for further research.

Workshop: Digitally Mapping Eastern Europe 1st Princeton-Herder Digital Summer Workshop

Veranstalter: Princeton Center for Digital Humanities, Tel Aviv University, Her- Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sommerschule „Polesien als der-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg Interventionslandschaft“ vor dem Atomkraftwerk Rivne, Ukraine Marburg, 20.-24. August Sommerschule: Für den ersten Princeton-Herder Digital Summer Workshop Polesien: Kiew – Pinsk – Varaš – Kiew kamen fast 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Mar- burg, um an praktischen Übungen zu Mapping-Tools, theo- Veranstalter: Herder-Institut für historische Ostmitteleuropafor- retischen Diskussionen über Geoinformationsanalysen und schung, Marburg Untersuchungen zur Rolle der Digital Humanities in diesem Bereich teilzunehmen. Gerade ihr interdisziplinärer Hinter- Im Rahmen des SAW-Projektes „Polesien als Interventions- grund erlaubte eine Diskussion aus der Perspektive von Li- landschaft. Raum, Herrschaft, Technologie und Ökologie an teraturwissenschaft, Geschichte, Bibliotheks- und Archivwis- der europäischen Peripherie, 1914-2015“ fand vom 11.-21. senschaft, Linguistik, Geografi e und Urbanistik. Ein wichtiges Sep tember 2018 eine internationale Sommerschule in Bela- Ziel des Workshops war außerdem die Vernetzung der inter- rus und der Ukraine statt, die vom Herder-Institut, Marburg in nationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die aus Zusammenarbeit mit der Nationalen Universität Kiew-Mohy- Ungarn, Polen, der Tschechischen Republik, Weißrussland, la-Akademie (Ukraine) und der Polesischen Staatsuniversität der Ukraine, Israel, Deutschland und den Vereinigten Staaten Pinsk (Belarus) veranstaltet wurde. angereist waren. Der gelungene erste Workshop fi ndet sei- ne Fortsetzung im September 2019, dann bei den Partnern Der Fokus der Sommerschule lag auf staatlichen Interven- in Princeton. tionen in die Natur- und Geschichtslandschaft Polesiens, einer der letzten großen Auwald- und Sumpfl andschaften Europas im Grenzgebiet der Belarus und der Ukraine. Im 20. Jahrhun- dert fanden hier gewaltige Transformationen von Landschaft und Lebenswelten statt. Polesien war Schauplatz von zwei Weltkriegen, von Genoziden sowie von umfassenden Zentra- lisierungs- und Modernisierungskampagnen der jeweils herr- schenden Mächte. Seit den 1930er Jahren wurden wiederholt Versuche unternommen, die Sümpfe entlang des Flusses Pryp- jat trockenzulegen. Seit den 1970er Jahren wandelte die So- wjetunion den ukrainischen Teil Polesiens in eine Energieland- schaft um und errichtete drei große Kernkraftwerke mit der dazugehörigen Infrastruktur. Eines davon, Tschernobyl, wurde 1986 zum globalen Symbol der modernen transnationalen „Risikogesellschaft“ und der Bedrohung durch „Risikotechno- logien“. Die Themen „Technologie und Ökologie“, „Raum und Identität“ sowie „Herrschaft und Politik“ wurden während der Sommerschule aus historisch-ethnografi scher, technischer und ökologischer Perspektive beleuchtet. Die Interaktionen von Landschaft und Räumlichkeit einerseits und historischen Akteuren andererseits wurden an drei Orten beispielhaft er- Entspannte Gesichter beim Princeton-Herder Digital Humanities forscht: im belarussischen Pinsk und in der ukrainischen Atom- Summer Workshop stadt Varaš sowie in Kiew. Exkursionen führten in Schulen,

54 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Kirchen, Museen, in das Dorf Kudryči bei Pinsk, in dem die ver- bleibende Bevölkerung noch traditionale Wirtschaftsweisen in und mit der Sumpfl andschaft des Prypjat pfl egt, nach Stara Rafalivka, dem historischen Zentrum der Region um Varaš, so- wie ins Kernkraftwerk Rivne, das heute der bedeutendste wirt- schaftliche Akteur im ukrainischen Westpolesien ist und für die technischen Umwälzungen der jüngsten Geschichte Polesiens steht. Die Exkursionen wie auch die Begegnungen mit der lo- kalen Bevölkerung waren Ausgangspunkt der Seminare mit je eigenen thematischen Schwerpunkten. Diese wurden von Wissenschaftlerinnen des Herder-Instituts und der Universität Siegen geleitet. Belarussische und ukrainische Expertinnen und Experten begleiteten die Exkursionen, hielten Fachvorträ- ge und standen für wissenschaftliche Diskussionen bereit. An der Sommerschule nahmen 15 Nachwuchswissenschaftlerin- nen und -wissenschaftler aus Deutschland, der Ukraine, Öster- reich, Polen und Finnland teil.

Workshop: Olga Sezneva, Fellow am Herder-Institut und Professorin für Sozio- logie der Universität Amsterdam, beim Workshop „Heritage Activism (Politics of) Digital Humanities in Eastern European Studies in Cities of Eastern Europe and Russia from 1968 to the Current”

Veranstalter: Aleksanteri Institute – University of Helsinki, Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, ductions). By ‚protest‘ practices subversive of the established Marburg political order, urban civic initiatives or outright protests were Marburg, 10.-11. September meant. What unites these categories of action is the ethos of change, however implicit or ineff ective from the point of view In a world going ever more digital, ideas, images and practices of achieving it? History has taught us that under authoritarian necessitate a rethinking and reconceptualization to capture regimes, it is often the artistic practices, including perform- the changes of research methods and infrastructures both at ance, that carried the political weight and expressed discon- the national and regional levels. To investigate these connec- tent — a role that may be relevant again for arts and artists tions and interdependencies, scholars with methodological in the current political climate of Eastern Europe and Russia. and theoretical approaches from various disciplines such as As this might be the case, trajectories of performative tradi- history, art history, political sciences, sociology and digital hu- tions of non-conformist art of the social period, and their pos- manities refl ected on concrete strategies, policies and main sible infl uence on the current subversive practices formed the actors shaping and constructing the fi eld. workshop’s special point of interest.

Workshop: Heritage Activism in Cities of Eastern Europe and Russia OKTOBER / NOVEMBER / DEZEMBER from 1968 to the Current Tagung: Veranstalter: Konfl ikte und Konfl iktlösungsmodelle in Industriestädten University of Amsterdam, Herder-Institut für historische (1850-1939) im östlichen Europa Ostmitteleuropaforschung, Marburg Marburg, 13.-14. September Veranstalter: Justus-Liebig-Universität Gießen, LOEWE-Schwer- punkt „Konfl iktregionen im östlichen Europa“, Herder-Institut This workshop’s aim was to examine and extend the exist- für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg ing knowledge about the political potential of heritage in Marburg, 4.-5. Oktober the context of the post/socialist city, in the past and present. How can urban heritage and its making in the context of the Die interdisziplinäre Konferenz legte einen Schwerpunkt auf city politicize, mobilize and produce opposition, including ostmitteleuropäische Industriestädte (beispielsweise Lodz one expressed artistically? als Textilstadt, die Eisenbahnknotenpunkte Daugavpils und Minsk als Eisenbahnknotenpunkte und Industrialisierungs- Here ‚Heritage-making‘ was understood as an open-ended zentren, Boryslav und Drohobycz als Zentren der Erdölin- process by which urban built environment is positioned as dustrie, Salgótarján als Bergbau- und Stahlindustriestadt valuable and socially and culturally signifi cant for a group or u. a. m.) zwischen 1850 und 1939, also in der Hochphase ih- a community across generations. The focus of the workshop, rer Entwicklung. Mit der Diskussion wurde dazu beigetragen, therefore, was on the tangible form primarily, or its mediated Konfl iktkonstellationen in dynamisch wachsenden Industrie- representations (as, for instance, in the case of digital repro- städten vergleichend auf einer theoretischen Grundlage zu

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 55 Tagung: Nationalizing and Democratizing States: Challenges and Approaches

Veranstalter: Lithuanian Institute of History, Vilnius, IKGN e. V – Nordost-Ins- titut an der Universität Hamburg, Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg Vilnius, 8.-10. Oktober

The years after the First World War were a time of state build- ing in East Central Europe. States were restored or new ones founded from scratch. National ideas that had been pursued by national elites and movements in 19th century became formative for the new states. However, they faced a number of obstacles. Many national movements had combined their claims to influence and representation with democratic ideas. They were also put into eff ect in the new states. Democratic ideals were also at the core of the rights for national minorities. Yet, most of these young democracies were aff ected by the trend toward authoritarianism. Democratic procedures and rights were substantially diminished or completely abolished. The workshop asked about the interrelation between nation- alization and democratization. How were processes of nation- Clemens Zimmermann hält den Einführungsvortrag zur Tagung alization and democratization combined? In which fields did „Konfl ikte und Konfl iktlösungsmodelle in Industriestädten they reinforce each other and where were they at odds? Did (1850-1939) im östlichen Europa“ democracy have a chance to survive or was it doomed due to the structural, socio-economic or cultural preconditions of the untersuchen. Es ist geplant, das Konzept durch eine weitere states? And in which areas and groups of society did demo- Tagung zu kleineren Industriestädten im deutsch-polnisch-jü- cratic procedures and thought remain intact? dischen Kontaktgebiet fortzuführen.

Tagung: Tagung: Images and Languages of Despair and Violence Represen- Sigismund von Luxemburg, der Deutsche Orden und tations of Eastern Europe after the Great War Polen-Litauen Veranstalter: Veranstalter: Leibniz‐Institut für Ost‐und Südosteuropaforschung (IOS), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Abteilung für Ost- Regensburg, Collegium Carolinum, München, Bayerische europäische Geschichte, Kiel, VIVARIUM – Centre for Rese- Staatsbibliothek, München, Herder-Institut für historische arch in Medieval Society and Culture, University of Ostrava, Ostmitteleuropaforschung, Marburg Forschungsstelle Deutscher Orden Würzburg und der Fried- Marburg, 12.-13. Oktober rich-Christian-Lesser-Stiftung, Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg When armistices were concluded in 1918, the Great War was Kiel, 5.-6. Oktober not over in Eastern Europe: in some of its parts, armed confl ict continued until the early 1920s; in newly occupied territories, Sigismund von Luxemburg verfolgte vorrangig eigene armed bands would fi ght the new rulers; and all over the re- Machtinteressen; seine Politik gegenüber anderen Reichen gion, the rearranged political landscape amidst a landscape und Herrschern war instrumentalisierend und er gierte nach of social despair and humanitarian crisis. Millions of veterans, mehr Macht. So lautete noch 1997 das Urteil des Historikers of war invalids, of orphans and widows, and of refugees had Jörg K. Hoensch. Sein Streben nach insgesamt vier Königskro- to be provided for by feeble states. The Bolshevik revolution nen (von denen er auch drei erreichte) und das langjährige added a further dose of fear – but for many, also of hopes Ringen mit den Hussiten in Böhmen lassen ihn aus heutiger for a new world. The fi rst out of two conferences (the second Sicht eher als gewalttätig und gierig erscheinen. Den Teilneh- one will take place in May 2019 in Marbug) discussed, which mern dieser internationalen Konferenz ging es darum, den images of despair and misery, of violence and political dis- Schleier der reichs-, böhmen- und ungarnzentrierten Studien ruption were produced and disseminated after the collapse zu Sigismund abzulegen und aus historisch-kritischer Sicht die of empire and the formal end of war. Taten und die enorme Anziehungskraft des Königs von Böh- men, Ungarn und Kroatien sowie römisch-deutschen Königs und Kaisers in einem osteuropäischen Kontext zu analysieren.

56 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Workshop: fl ussen. Auf der anderen Seite kann ein Wandel in der offi zi- Exhibiting Cities ellen Erinnerungspolitik historische Konfl iktlinien wiederbele- ben, etwa in Polen und der Ukraine, wo neue Gesetze eine Veranstalter: bestimmte Sichtweise auf die Geschichte strafbar machen. Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten aus inter- Marburg disziplinären Perspektiven in drei Panels. Bei der anschlie- Marburg, 15.-16. Oktober ßenden öff entlichen Podiumsdiskussion am Abend wurde das Thema von Ulf Brunnbauer (Regensburg), Peter Haslinger Im Rahmen des Leibniz-Forschungsverbunds „Historische (Marburg), Christian Lübke (Leibzig) und Gwendolyn Sasse Authentizität“ hatten die Initiatorinnen des Workshops, Eszter (Berlin), moderiert von Gesine Dornblüth, aufgegriff en. Gantner und Heidi Hein-Kircher, zwei Partnerinstitutionen zur Zusammenarbeit eingeladen: das Stadtmuseum/Stadtarchiv Graz (Österreich) und die Universität Tampere (Finnland). Das Podiumsdiskussion: Ziel des Workshops war es, die bisher weniger erforschten „Haben wir einen neuen Ost-West-Konfl ikt? Prozesse der Identitätskonstruktion mittel-, ost- und nordeu- Gibt es eine ‚Konfl iktregion Osteuropa‘“ ropäischer Städter sowie ihrer Darstellung in den entstehen- 1. Dialogsymposium des LOEWE-Schwerpunkts den Stadtmuseen zu defi nieren und zu diskutieren, mit dem „Konfl iktregionen im östlichen Europa“ Ansatz, die Stadtmuseen als eine Repräsentationsform der Kultur, der Geschichte und des Erbes, die das kulturelle Ka- Veranstalter: Hessische Stiftung Friedens- und Konfl iktfor- pital einer Stadt bilden, zu sehen. Es wurde ein breites Spek- schung, Frankfurt am Main, LOEWE-Schwerpunkt „Konfl ikt- trum an Themen an den Schnittstellen zu Fragestellungen regionen im östlichen Europa“ der Justus-Liebig-Universität aus vielen Disziplinen entfaltet: Geschichte, Kunstgeschichte, Gießen, Gießener Zentrum östliches Europa, Herder-Institut für Museologie und Ethnologie. historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg Frankfurt am Main, 7. November

Das Dialogsymposium des LOEWE‐Schwerpunkts „Konfl ikt- regionen im östlichen Europa“ und der Hessischen Stiftung Friedens‐und Konfl iktforschung widmete sich dem vermeint- lich neuen Ost-West-Konfl ikt und den damit einhergehenden

Rosemary Wakeman, Professorin für Geschichte an der Fordham University, New York, bei dem Workshop „Exhibiting Cities“ Colourbox / Daan Kloeg Colourbox

Workshop: Haben wir einen neuen Ost-West-Konfl ikt? Die Last der Geschichte(n)? Regionalkonfl ikte und Legitimität im östlichen Europa Gibt es eine Konfl iktregion Osteuropa? 1. Dialogsymposium Veranstalter: des LOEWE-Schwerpunkts Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS), Konfl iktregionen im östlichen Europa Berlin, Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Kooperation mit dem Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfl iktforschung (IOS), Regensburg, Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur 7. November 2018 | 18 Uhr des östlichen Europa (GWZO), Leipzig, Herder-Institut für Veranstaltungssaal der HSFK, Baseler Straße 27-31 in Frankfurt am Main historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg Berlin, 17. Oktober

Das Beispiel Krim zeigt, wie sich durch eine selektive Wahr- nehmung von Geschichte falsche Bilder festsetzen können, die auch die politische Wahrnehmung von Konfl ikten beein-

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 57 Fragen nach Handlungsmöglichkeiten und Strategien. Dabei Workshop: wurde beleuchtet, welche Rolle die Wissenschaft in dieser Histories of Sustainability in Europe. Discourses and Konfl iktkonstellation spielen könnte. Man diskutierte die Rolle Practices Before and After 1989 von Expertinnen und Experten und welche Herausforderun- gen durch die Krise des Multilateralismus auf Regionen wie Veranstalter: den Donbass zukommen. Auf dem Podium diskutierten Thors- Institut für Zeitgeschichte, München – Berlin, Universität Augs- ten Bonacker (Zentrum für Konfl iktforschung), der Journalist burg, Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, und Buchautor Thomas Franke (Russian Angst), Iryna Lysen- Marburg ko (Herder‐Institut für historische Ostmitteleuropaforschung) Marburg, 12.-16. November und Hans‐Joachim Spanger (Hessische Stiftung Friedens‐ und Konfl iktforschung). Die Veranstaltung wurde eingeleitet durch The workshop „Histories of Sustainability in Europe: Discour- ein Grußwort von Christopher Daase (Hessische Stiftung Frie- ses and Practises Before and After 1989“ was part of the project dens‐ und Konfl iktforschung) und zwei Impulsvorträge von „Histories of Sustainability“ funded by the Leibniz Association Peter Haslinger (Herder‐Institut für historische Ostmitteleuro- and run by the Institute for Contemporary History Munich-Ber- paforschung) und Andrea Gawrich (Gießener Zentrum östli- lin (Elke Seefried) in cooperation with the Herder Institute for ches Europa). Durch den Abend führte der Journalist Andreas Historical Research on East Central Europe, Marburg (Chris- Schwarzkopf (Frankfurter Rundschau). Mit dem Dialogsympo- tian Lotz) and the University of Augsburg (Marita Krauss, Jens sium wurde ein neues Format am Herder-Institut erfolgreich Soentgen). The workshop brought together scholars working erprobt, das den Transfer forschungsrelevanter Themen an on case studies about several European countries and issues die Öff entlichkeit zum Ziel hat. related to sustainability. The core aim of the workshop was to focus on the immense transformation of the sustainability dis- course from its routes in forestry to the usage in almost every Workshop: fi eld of the human activity nowadays. Confl icting Concepts: Linguistics, Ideologies and Geopolitics in Pan-National Movements in Eurasia Workshop: Veranstalter: „SOS Archival Literacy in Ostmitteleuropa?“ – Kompetenz Aleksanteri Institute – University of Helsinki, Hokkaido Universi- und Qualifi kation für den Umgang mit deutschsprachigem ty, LOEWE-Schwerpunkt „Konfl iktregionen im östlichen Europa“ Archivgut in ostmitteleuropäischen Archiven der Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießener Zentrum östliches Europa, Herder-Institut für historische Ostmittel- Veranstalter: europaforschung, Marburg Archivschule Marburg – Hochschule für Archivwissenschaft, Helsinki, 12.-13. November Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg The concept of linguistic kinship transgresses the limits of lin- Marburg, 19.-20. November guistic inquiry. It has been interpreted as a manifestation of a special bond between cultures and nations. The idea that the Nicht nur bei Archivnutzerinnen und -nutzern, sondern auch speakers of the so-called Finno-Ugric languages, for instan- beim archivischen Fachpersonal in den ostmitteleuropäi- ce, should form a closer community, shaped national ideo- schen Ländern ist die Befähigung zum Umgang mit deutsch- logies in , Estonia, and Hungary in the 19th century. sprachigem Quellenmaterial im Rückgang begriff en. Die These ideas turned into radical political ambitions after the collapse of the Russian and Hapsburg empires. In Finland and Estonia the idea strengthened the formation of national iden- tity, while in Hungary political elites and intellectuals turned even further, to the idea of Turanism, which included Turkic, Altaic, and even Korean and Japanese-speaking peoples. The two-day interdisciplinary workshop gathered experts on lingu istics, history, philosophy, and literature to explore the conceptualizations of linguistic kinship and its uses in pan- nationalist movements in modern Eurasian history. The work- shop discussed concurrences, diversities, and interactions between the various „pan-movements“ which emerged in the 19th and 20th centuries.

Workshop „SOS Archival Literacy in Ostmitteleuropa?“

58 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Analyse dieser Lage stand am ersten Veranstaltungstag im der AN RT in Kazan’ statt. Die Teilnehmer des Workshops be- Mittelpunkt der von den Archivarinnen und Archivaren sowie leuchteten in ihren Beiträgen methodische und theoretische universitären Forschenden aus den ostmitteleuropäischen Aspekte sowie diverse Typen von Konfl ikten, etwa historische Ländern gelieferten Länderberichte. Am zweiten Tag wurden und/oder aktuelle ethnische, Sprach-, Migrations-, Religions- verschiedene Lösungsansätze diskutiert und die Herausfor- und Bildungskonfl ikte, deren mediale Repräsentation sowie derung des digitalen Wandels nicht nur als Problem, son- Konfl iktmanagementstrategien auf lokaler und internationa- dern auch als Chance defi niert, um sich bei der Erarbeitung ler Ebene und aktuelle Trends in der Konfl iktforschung. einer neuen digitalen Quellenkritik auch der aufgeworfenen Problemlagen annehmen zu können. Ausführlicher Tagungs- bericht: https://www.herder-institut.de/blog/2018/12/21/sos- Workshop: fuer-die-deutschsprachigen-archivbestaende-in-ostmitteleu- In Noten aufbewahrtes Archivgut: ropa/ (01.04.2019). Die Musiksammlung des Herder-Instituts als Objekt der kulturhistorischen Ostmitteleuropaforschung Workshop: Reconfi guration of Politics in Central Asia and Eastern Veranstalter: Europe in a Comparative Perspective Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg Veranstalter: Marburg, 30. November Zentrum für Konfl iktforschung, Marburg, LOEWE-Schwerpunkt „Konfl iktregionen im östlichen Europa“ der Justus-Liebig- Die Musiksammlung des Herder‐Instituts hat nicht nur eine Universität Gießen, Gießener Zentrum östliches Europa, enorm hohe Bedeutung an sich, sondern spiegelt auch in Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, ihrer Geschichte und in ihren verschiedenen Organisations- Marburg formen sowie in der Spezifi k ihrer Bestände unterschiedliche Marburg, 22.-23. November musikkulturelle Tendenzen wider und gewährt somit die Mög- lichkeit, diff erenziert auf die geschichtlichen und regionalen Politicians and political institutions in Central Asia and Eastern Bedingungen ihres Kontextes zu schließen. Andererseits zeigt Europe are confronted with a multitude of external and inter- sie die möglichen Ansätze der aufbewahrten Quellen sowohl nal challenges aff ecting their policy options and everyday po- für die historische Musikwissenschaft als auch für die Musik- litical actions also in relation to Europe and European institu- praxis. Diese Aufgaben wurden im Rahmen des Workshops tions. E. g. internal tensions in Central Asian states range from präsentiert und diskutiert. Diskutiert wurden die relevanten religious extremism and ethnic diversity to the repercussions Forschungsmethoden zur musik‐ und kulturwissenschaftli- of social change. The workshop discusses these and further chen Quellenerschließung der Musiksammlung des Herder‐ topics against the background of the diverse research ex- Instituts sowie weiterführende Fragen nach den umfassende- pertise by the participating institutions and in a comparative ren Zusammenhängen des Musiklebens. perspective in particular including Islamic and post-commu- nist societies and the relationship between Europe and both regions. Furthermore, the workshop served as a platform for identifying future ways of cooperation in research and teach- ing between the participating higher education and research institutions in Bishkek, Marburg and Gießen.

Workshop: Interdisziplinäre Konfl iktforschung in Geistes- und Gesellschaftswissenschaften 2. Internationaler LOEWE-Workshop

Veranstalter: Kazaner Föderale Universität, Akademie der Wissenschaften der Republik Tatarstan, LOEWE-Schwerpunkt „Konfl iktregionen im östlichen Europa“ der Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießener Zentrum östliches Europa, Herder-Institut für histori- sche Ostmitteleuropaforschung, Marburg Kazan’, 27.-28. November

Der Workshop wurde vom LOEWE-Schwerpunkt „Konfl iktregi- onen im östlichen Europa“ (Gießen/Marburg) in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften der Republik Tatarstan Musikalische Umrahmung des Workshops „In Noten aufbewahrtes und der Kazaner Föderalen Universität organisiert und fand Kulturgut: Die Musiksammlung des Herder-Instituts als Objekt der am Institut für tatarische Enzyklopädie und Regionalstudien kulturhistorischen Ostmitteleuropaforschung“

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 59 6.5 VisiƟ ng Fellows sources of visual and textual information, accessible in Marburg. Of special importance for the book projects Dr. Francesco La Rocca (Ungarn) were the publications, which are hardly accessible else- Januar where and which had helped to make the network of re- National Epic in the Baltic: Theory and Practice ferences in the book more complete. Under the infl uence of the Institute´s research culture, I have conceived plans Dr. Evgeniy Chernyshev (Deutschland) for substantial revisions in the book´s structure, focusing Januar primarily on the dense network of links between the pri- Strategies and experiences of Europeanization in cross-bor- mary cult center of the saint in Marburg, the largest pic- der areas: dominant discourses, practices of the politics of torial legend from Český Krumlov and the secondary cult history and confl icts of memory around enclave Kaliningrad center in Košice/Kaschau in eastern Slovakia. Dr. Dietmar Popp, the leader of the picture archive of the Institute, Dr. Aleksey Martyniouk (Belarus) was of special importance when discussing the options Februar for future cooperation, more specifi cally, of the photo- Osteuropa im Spiegel der kartographischen Quellen (14.–16. graphic exhibition, which would be prepared in mutual Jahrhundert) collaboration between our institutes and might be be- nefi cially associated with the promotion of the book. I Prof. Dr. Ivan Gerát (Slowakei) am very grateful for the opportunity to present the most Februar important results of my research by means of the public The Holy Patrons of Teutonic Order in Visual Culture of Late lecture, entitled ‘Immediate Actions and Visual Media. Medieval Central Europe Conceptual Questions in the Pictorial Cult of Saint Eli- zabeth’, which took place on February 15 in the Institu- “During my research stay in February 2018 I worked on te´s lecture hall. Very good opportunity for deepening the research project ‘The Holy Patrons of the Teutonic Or- the discussions concerning the pictorial cult of the saint der in the Visual Culture of Late Medieval Central Europe’ in eastern central Europe was off ered by the workshop which had been approved by the selection committee. ‘Saint Elizabeth and Medieval Pictorial Hagiography’, ge- The focus of my research was associated with fi nalizing nerously supported by the institute on February 16. The of my book Pictorial Lives of Saint Elizabeth, using above discussions between invited experts from 5 countries, Dr. all the resources of the Institute´s library and partly other Kersken from the Herder Institute and the student parti- cipant proved to be very inspiring and fruitful. One more important aspect of my research stay in Marburg was a participation at the fi nal conference of the project ‘Mo- numents and Artworks in East Central Europe Research Infrastructure (FoKO)’, where I presented a paper ‘Great Questions of the Small – the Research Infrastructure for art History between Politics and Philosophy’ (February 26-27). I am very grateful to the staff of the Institute for their friendly and constructive attitude, especially to Ms. Jana Gleich, who was of great help with organizing of the workshop, mentioned above.”

Koos-jan De Jager B.A. (Niederlande) Februar Transnational Anti-Communism; the lives of Dr. Oskar Schabert and Dr. F.J. Krop

Dr. Sarah Lynch (Italien) März Baumeister und Architekt: Guild Traditions and Architectural Practice in Bohemia 1526-1583

Olena Humeniuk M.A. (Ukraine) April Ukrainian youth organizations in Europe 1920-1939

Dr. Victoria Shmidt (Tschechische Republik) April The Education for the Roma: never-ending story of white- Ivan Gerát beim Vortrag „Immediate Actions and Visual Media. ness? Conceptual Questions in the Pictorial Cult of Saint Elizabeth” “

60 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Prof. Dr. Olga Sezneva (Niederlande / Russland) Michal Mlynarz M.A. (Kanada) April-Mai Juli Pride and Property: dispossession, displacement and rights The Socio-Cultural Impact of the Post-World War II Mass to the city in Koenigsberg / Kaliningrad Population Movements on Urban Space and Identity in the Polish Borderlands: A Comparative Analysis of Jelenia Góra Marcin Wądołowski M.A. (Polen) and Drohobych Mai Silesian museums in Günther Grundmann´s archives at “My research stay at the Herder Institute was one of sub- Herder-Institut in Marburg stantial importance. I am honoured for having being chosen by the selection committee to take up this Fel- ”The conditions for scientifi c work were excellent. The lowship. By coming to the Institute as a Canadian-based apartment in the Herder-Institut was spacious, the area historian, I also had the valuable experience of working was lovely and quiet. The offi ce in the library was very in a German research institution focusing on my region useful for me. The Herder-Institut employeed were com- of specialty, which provided me with many valuable pro- petent and helpful. It was a pleasure and honour for me fessional experiences. Once again, thank you very much to be able to work at the Herder-Institut.” for this Fellowship, and I look forward to the possibility of contributing to future conferences, workshops, and re- Dr. Volodymyr Havadzyn (Ukraine) search projects at the Herder Institute.” Juni Ein Modell des aufgeklärten Säkularismus: die Habsburger Dr. hab. Anna Piotrowska (Polen) Monarchie und die Basilianerklöster Ostgaliziens Juli The Roma Musicians in the Cities of Eastern and Central „Zuerst möchte ich der Direktion des Herder-Instituts für Europe das Stipendium und die Möglichkeit der Forschungsar- beit in der Bibliothek dieses Instituts danken. Besondere Antoni Zakrzewski M.A. (Polen) Dankbarkeit drücke ich auch den Arbeitern der Biblio- Juli thek für ihre Unterstützung und die praktischen Beratun- Gambling in the Interwar Period gen in der Materialsuchung aus. Es war sehr aktuell und nötig in den ersten Tagen der Arbeit in der Bibliothek. Dr. Piotr Waszak (Polen) Ich möchte betonen, dass die Arbeitsatmosphäre im Le- August sesaal wunderbar und schaff end ist. Wie für mich, so ein Woodcarved Gothic Sculptures from the Baltic Coast in the wichtiger Faktor der fruchtbaren Arbeit eine wunderbare 14th and the First Half of the 15th Century, Defi ned as an Naturumgebung herum das Institut ist.“ Area of Artistic and Cultural Exchange

Dr. Igor Barinov (Russland) Anat Vaturi M.A. (Israel) Juni September Ehemalige kaiserlich-russische“ Offi ziere deutschbaltischer Fifty Shades of Religious Tolerance: Models and Practices in Herkunft im Baltenregiment. Versuch eines kollektiven Early Modern Eastern Europe Portraits Oliver Zajac Mgr. (Slowakei) „Zum Schluss liegt mir am Herzen, allen Mitarbeitern des September HI, die meinen Aufenthalt so schön wie möglich zu ge- Position of the Habsburg Monarchy towards the stalten versuchten, meinen aufrichtigen und beifälligen Phenomenon of Serbian or Polish Exile in the First Half of the Dank auszusprechen.“ 19th Century

Dr. Anna Wylegała (Polen) “Thanks to the decision of selection committee, I was Juni provided with the great opportunity to spend the whole The Social Anthropology of Filling the Void: Poland and month of September 2018 as Junior Fellow at the Herder Ukraine after World War II Institute in Marburg. As PhD. student whose research is focused on the many diff erent aspects of history of Polish Zofi a Antkiewicz M.A. (Polen) emigration during the fi rst half of nineteenth century and Juli is still in the beginning of his study, I could not imagine Changing Eating Habits in the Interwar Poland better place to improve my knowledge and get inspira- tions for research.” “I was very happy with the organization of the research stay. Everybody was very helpful and the library has an amazing collection. For me the possibility to work on my Prof. Dr. Kzysztof Jaskułowski (Polen) project uninterrupted by other obligations was a great Oktober/November experience. The apartment I stayed in was well equipped The Memory Politics of Heroisation in Poland. An Historical and enjoyable. Thank you for this wonderful opportunity Perspective to work in the Herder Institute.” Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT“ 61 Dr. Žavinta Sidabraitė (Litauen) Dr. Wiesława Duży (Polen) Oktober/November Dezember Die Entdeckungen der lituanistischen Bewegung in Settlement Network of Warmia (Ermland) in the 16th Century Preußisch Litauen im XVIII Jh.: Mielcke versus Milkai Ontology of Historical Spatial Turns

Dr. Denis Lomtev (Russland) Dr. Viktoria Soloschenko (Ukraine) November/Dezember Dezember Musiksammlung des HI als Objekt der kulturhistorischen Auf der Suche nach NS-Raubgut und Beutekunst: Zusam- Ostmitteleuropaforschung menarbeit zwischen Deutschland, Polen und der Ukraine

DAAD-Fellow

Rasa Navickaitė M.A. (Budapest) Oktober 2017 – Juli 2018 The Pre-Historic Goddess and the Cold War: Transnational Reception and Appropriation of Marija Gimbutas

Dr. Viktoriia Serhiienko, Kiew (Ukraine) Juni – August 2018 Russophile and Ukrainophile Orientations in Eastern Slovakia in 1919-1938: Confrontation or Interaction“

Vernetzungsfonds Östliches Europa

Dr. hab. Piotr M. Majewski (Warszawa) August 2018

Herder-CES-Fellowship

Dr. Ana Ivasiuc (Deutschland) Februar Racial Eastern-Europeanization: Securitization of Identities

Denis Lomtev über die „Faszination Ella Adaïewsky: Wiederentdeckung und Edition ihrer Werke“ Gäste mit eigenen Mitteln

Anna Nakai, M.A. (Budapest) Januar – März

62 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 7 FFORSCHUNGORSCHUNG UUNDND WWISSENSTRANSFERISSENSTRANSFER

7.1 Forschungsvorhaben

7.1.1 Die Großstadt und das Wissen – Urbane Wissensformate in Budapest 1873-1914

Bearbeitung: Dr. Eszter Gantner

Projektleitende Perspektiven: 1. Transnationale Wissenskommunikation 2. Raum, Stadt, Umwelt

In Ostmitteleuropa fanden in den Städten vielfältige und oft spezifi sche Prozesse der Urbanisierung und Modernisierung während des 19. Jahrhunderts statt. Am Beispiel von Buda- Informationsbroschüre über die Országos Általános Kiállítás pest in der Zeit von 1873-1914 wird verdeutlicht, dass diese (Allgemeine Nationale Ausstellung) in Budapest 1885, Städte an der Schnittstelle europäischer Tendenzen und ihrer Projektseite https://emergingcities.weebly.com/blog eigenen nationalen Interessen agierten und dabei eine be- wusste stadtentwicklerische Strategie verfolgten. Dies wird dern“, als „Vorbild“ und als „Leitbild“ gewertet wurden. Aber mit Hilfe der Untersuchung von Wissenschaft bzw. Wissens- die multiethnischen Städte Osteuropas stellen ein reizvolles transfer dargestellt. Dementsprechend folgt das Forschungs- Forschungsfeld dar: Diese Städte gewannen seit der Mitte des vorhaben dem Ansatz, mit Hilfe der Analyse der Verzahnung 19. Jahrhunderts als emerging cities (wieder) an Bedeutung. und Wechselwirkung von Wissenstransfer bzw. -distribution Diese Bedeutungszunahme erklärt sich weniger aus einer und Urbanisierung am Beispiel von Budapest 1873-1914 wegweisenden Industrialisierung, sondern vielmehr aus einer nach den Modi und Praxen der spezifi schen Urbanisierung zu Modernisierung in einem weiteren Sinn, insbesondere durch suchen und diese zu erfassen. Dabei wird verstärkt auf die lo- ein intensives Wechselspiel von Wissenstransfer, von politi- kale „Übersetzung“ von europäischen, transferierten Wissens- scher, sozio-ökonomischer und kultureller Modernisierung formaten fokussiert und dieser Prozess an drei Fallbeispielen und von den aus den nationalen Bewegungen entstehenden veranschaulicht: dem Industriepalast, der Urania und der phi- Dynamiken. Für den jeweiligen regionalen Kontext sind diese losophischen Buchreihe Die Anthologie der philosophischen emerging cities Osteuropas jedoch von eminenter Bedeu- Autoren. tung für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung in der Mo- derne, sodass ein genauerer Blick auf das, was den Aufstieg Die drei Fallbespiele stellen drei Ebenen der urbanen Wis- befördert hat, notwendig erscheint und ihre Geschichte aus sensformate dar, in denen unterschiedliches akademisches der jeweiligen Region heraus untersucht werden muss. Wissen in einem urbanen Umfeld vermittelt wurde. Darüber hinaus soll diejenige Schnittstelle europäischer Tendenzen und partikularer nationaler Interessen erfasst werden, die als 7.1.3 Konfl ikte in öff entlichen Räumen: Urban Grundlage für die Entstehung des Stadttypus „aufstrebende Interventionen in Berlin und Sankt Petersburg Stadt“ (emerging city) dient. Die Arbeit an dem Manuskript wurde 2018 weitgehend abgeschlossen, sodass es 2019 an Bearbeitung: Dr. Eszter Gantner der Philipps-Universität Marburg als Habilitationsschrift ein- gereicht wird. Ein durch Dr. Gantner eingeworbenes Projekt bei der Alexan- der von Humboldt Stiftung. Durch die interdisziplinäre Tätigkeit von Eszter Gantner entstand eine weitere Grundlage für eine 7.1.2 Emerging Cities Kooperation zwischen der Humboldt Universität und dem HI.

Bearbeitung: Dr. Eszter Gantner / PD Dr. Heidi Hein-Kircher Hauptziel des Forschungsprojekts ist die Analyse von Konfl ik- ten um städtische öff entliche Räume. Als Grundlage für die Projektleitende Perspektiven: empirische Untersuchung dienen die „urbanen Interventio- 1. Politische Ordnungen, Konfl ikt und Sicherheit nen“ von unterschiedlichsten Aktivistengruppen und Künst- 2. Raum, Stadt, Umwelt lern in Sankt Petersburg und Berlin. Sankt Petersburg und Berlin wurden als Standorte für die empirische Studie ausge- Das gemeinsam von Eszter Gantner und Heidi Hein-Kircher wählt, da sie eine ähnliche Erfahrung des Kalten Krieges und entwickelte Projekt nimmt in vergleichender Perspektive die des Zusammenbruchs bzw. Wandels teilen. Im Rahmen dieses Stadtentwicklung im östlichen Europa in der zweiten Hälfte Projekts werden urbane Interventionen als Instrumente eines des 19. Jahrhunderts in den Blick. Ziel ist es, in verschiede- neuen Ansatzes für die Stadtentwicklung verstanden. Urbane nen Publikationen zum Verständnis ostmitteleuropäischer Interventionen bedeuten eine Herausforderung sowohl für Stadtentwicklung im 19. Jahrhundert beizutragen. Das For- die Praxis als auch für die Akteure der vertikalen (und neo- schungsinteresse bezüglich osteuropäischer Städte folgt liberalen) Stadtplanung und einen möglichen Ansatz für die oft Stereotypen wie „provinziell“, „peripher“, „verspätet“ und Etablierung der horizontalen Stadtplanung. Dementspre- „rückständig“, während die Metropolen des Westens als „mo- chend wird hier davon ausgegangen, dass erstens die Multi-

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 63 plikation und Ausdiff erenzierung der Akteurinnen einen ver- von der zuständigen Kommission des FB 06 der Philipps-Uni- stärkten und zunehmend sichtbareren Kampf um den Zugang versität Marburg angenommen. Im Berichtszeitraum erarbei- zum öff entlichen Raum nach sich zieht. Zweitens vermehren tete PD Dr. Heidi Hein-Kircher daraus resultierende Aufsätze sich die Interessen- und Nutzungskonfl ikte der unterschied- und Vorträge. lichen Akteurinnen in Bezug auf den öff entlichen Raum, was neue Modi der Aushandlung und Balancierung zwischen die- sen Interessen verlangt. 7.1.5 Die Sammlungen des Herder-Instituts. Geschichte und Motivation ihrer Entstehung; Logik und Politik ihrer Weiterentwicklung 7.1.4 Lemberg sichern. Kommunalpolitische Praktiken, Strategien und Visionen in einer multiethnischen Bearbeitung: Antje Coburger M.A. Stadt der Habsburgermonarchie Betreuung: Prof. Dr. Peter Haslinger

Bearbeitung: PD Dr. Heidi Hein-Kircher Projektleitende Perspektive: Sammeln, Bewahren, Erschließen, Vermitteln Projektleitende Perspektiven: 1. Politische Ordnungen, Konfl ikt und Sicherheit Das Projekt untersucht an ausgewählten Beständen aus den 2. Raum, Stadt, Umwelt unterschiedlichen Sammlungen des Herder-Instituts, wie Bü- cher, Archivdokumente, Bilder und Karten durch einen ord- Im Fokus stehen das kommunalpolitische Handeln und die nenden und systematisierenden Umgang erschlossen und Zielvorstellungen der kommunalpolitischen Akteure, um aus durch ordnungsbezogene, sekundäre Medien wie Karteien, der galizischen Hauptstadt Lemberg, dem heutigen L’viv, eine Register und Datenbanken einem bestimmten Nutzerkreis moderne europäische und zugleich polnische Stadt zu ma- verfügbar gemacht wurden und werden. chen bzw. zu erhalten. Bereits seit den 1860er Jahren schrie- ben die lokalen Akteure der Stadt einen „polnischen Cha- Gefragt wird dabei auch, wie Nutzerinnen und Nutzer mit rakter“ zu, der verteidigt und bewahrt werden sollte. Dieser Tradierungs- und Archivierungsbrüchen umgehen. Die Über- Charakter wurde gerade durch die ruthenische Nationalbe- lieferungsgeschichte, Provenienz und Sammlungsmotivation wegung herausgefordert, die Lemberg einen „ruthenischen einzelner Objektgruppen wird beschrieben. Es wurde her- Charakter“ zuschrieb. Er wurde von den polnischen kommu- ausgearbeitet, dass es sowohl gezielte Sammlungslogiken nalpolitischen Eliten in den 1860er Jahren durch die Forde- als auch eine institutsinterne Anschaff ungspolitik gab sowie rungen der Juden nach politischer Gleichberechtigung, seit zufällige oder personenabhängige Zugänge. Dabei waren dem ausgehenden 19. Jahrhundert der ruthenischen Partizi- Akteure und Netzwerke aus dem engeren Arbeitsumfeld pationsforderungen als zweifache Bedrohung wahrgenom- des Herder-Instituts bedeutsam. Neben den Mitgliedern des men. Mit der Forschungsperspektive der Versicherheitlichung Herder-Forschungsrats und den Historischen Kommissionen gelingt es der Studie daher nachzuzeichnen, wie die multieth- fungierten vor allem die ersten Institutsmitarbeiter als An- nischen Städte Ostmitteleuropas zu Zentren der nationalen sprechpartner bei der Erwerbung von Nachlässen, privaten Bewegungen wurden und wie gerade die habsburgische Ge- Bibliotheken oder Bild- und Kartensammlungen. Nach Ein- meindegesetzgebung diesen Prozess erleichterte. tragung der neuen Bestände in die Zugangsbücher began- nen die Erschließung und das Findbarmachen dieser Neuzu- Betreut wurde das Projekt seitens der Philipps-Universität gänge oft erst mit zeitlicher Verzögerung. Verzeichnung und durch Prof. Dr. Eckart Conze; Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer Dokumentation beispielsweise in Bibliothek, Bildarchiv oder (Wuppertal) hat es als Mentorin begleitet. Das Manuskript Dokumentesammlung verliefen dabei unterschiedlich. Die wurde als Habilitationsschrift im November 2017 als solche jeweiligen Arbeitsweisen bei der Entwicklung einer Wissens- ordnung über ein räumlich begrenztes Gebiet weitab der un- tersuchten Region werden dabei beschrieben.

7.1.6 Geschichte Ungarns

Bearbeitung: Prof. Dr. Peter Haslinger

Projektleitende Perspektive: Politische Ordnungen, Konfl ikt und Sicherheit

Die Geschichte Ungarns ist ein besonders anschauliches Beispiel für das Problem, eine Ländergeschichte Ostmittel- europas zu schreiben. Bisherige Überblickswerke setzen un- terschiedliche Akzente zwischen einer National- und einer Territorialgeschichte, und besonders hier stellt sich die Frage Marienplatz in Lemberg, Postkarte 1910, Inventarnr. 127736 des Verhältnisses dieser Meistererzählung zu den Geschich-

64 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT ten der heutigen Nachbarländer Ungarns. Die Dreiteilung des und Ungarn, zu Dänemark und zu den baltischen Nachbarn Landes in der Frühneuzeit stellt ebenso eine darstellerische (Pommerellen, Deutschordensstaat, Litauen) – und nach den Herausforderung dar wie die jahrhundertelange Positionie- Trägern und Kontaktformen der internationalen Beziehungen, rung Ungarns im habsburgischen Machtbereich. Die tiefen den Akteuren, den Bestimmungsfaktoren, den Realisierungs- Brüche des 20. Jahrhunderts und die Veränderung von poli- medien (schriftliche Kontakte, Gesandte, Herrschertreff en, tischen Systemen und Staatsgrenzen schaff en ebenso Refl ek- dynastische Heiratspolitik, territoriale Konfl ikte) und den Be- tionsbedarf wie die Frage geschichtspolitischer Deutungen. ziehungsintensitäten, in denen Außenbeziehungen realisiert Vor diesem Hintergrund zielt das Buchprojekt auf eine integ- wurden. Für die Außenbeziehungen dynastisch geprägter rierte Darstellung der Geschichte Ungarns von den Anfängen mittelalterlicher Herrschaftsverbände waren Eheverbindun- der historischen Entwicklung in der vorrömischen Zeit bis in gen ein wichtiges Medium. Auch die Piasten hatten zu allen die Bewertung der jüngsten Geschichte seit der Wende von Nachbarn ein Netz von Ehekontakten aufgebaut. Ausdruck 1989/90. Geboten werden soll dabei nicht nur ein Überblick fand eine derartige Heiratsbeziehung in einem vieldiskutier- über die allgemeinen politisch-historischen Prozesse und die ten Werk der hochmittelalterlichen Plastik, der Gruppe von wichtigsten Ereignisse der ungarischen Geschichte. Auch die zwölf lebensgroßen Stifterstandbildern aus Sandstein im Kultur- und Ideengeschichte sowie die Klima-, Wirtschafts- Westchor des Naumburger Doms aus der Mitte des 13. Jahr- und Sozialgeschichte sollen in den Darstellungen berück- hunderts: Bolesław Chrobry verabredete mit Gunzelin, dem sichtigt werden. Außerdem zielt das Buchprojekt darauf, die Bruder des im April 1002 ermordeten Markgrafen Ekkehard, spezifi sche Entwicklung des Landes in den allgemeineren die Verheiratung von Ekkehards Sohn Hermann – der 1009 ostmitteleuropäischen Kontext einzuordnen und dabei auch selbst Markgraf wurde – mit seiner Tochter Reglindis, die hier die politischen, sozio-ökonomischen sowie geistesgeschicht- mit ihrem Mann dargestellt ist. Die Eheverbindung ist Aus- lichen Verfl echtungen herauszuarbeiten. druck für die stabilen Beziehungen zwischen Ekkehardinern und Piasten trotz der jahrelangen kriegerischen Beziehungen zwischen Heinrich II. und Bolesław. 7.1.7 Das piastische Polen in seinen internationalen Beziehungen 7.1.8 Vermittler erwünschten und Hüter unerwünsch- Bearbeitung: Dr. Norbert Kersken ten Wissens – das Bibliothekswesen Lettlands, Polens und der Tschechoslowakei zwischen 1945 Projektleitende Perspektive: und 1989/90 Transnationale Wissenskommunikation Bearbeitung: Dr. Jürgen Warmbrunn Das piastische Polen zeichnet sich aufgrund seiner geografi - schen Lage und des Fehlens „natürlicher“ Grenzen durch eine Projektleitende Perspektive: besondere Intensität seiner internationalen Beziehungen und Transnationale Wissenskommunikation eine ausgesprochene Determiniertheit seiner staatlichen Exis- tenz durch die Art dieser Außenbeziehungen aus. In der Un- Der größtmöglichen Zahl von Bibliotheksnutzerinnen und tersuchung geht es darum, das piastische Polen systematisch -nutzern ohne Ansehen der Person den umfassendsten und in seinen internationalen Beziehungen und Bindungen zu schnellstmöglichen Zugang zu Information und Wissen jeg- konturieren, diese in seiner zeitlichen Dynamik und Verände- licher Art zu ermöglichen ist heute mehr denn je das Leitbild rung zu beschreiben, die Medien, Konstellationen und Foren bibliothekarischer Tätigkeit in demokratischen und pluralisti- zu erfassen, in denen sich internationale Politik konkretisierte, schen Gesellschaften. Welche Rolle Bibliotheken und die dort und schließlich zu versuchen, die Bedeutung dieser internatio- Beschäftigten in autoritär oder diktatorisch regierten und da- nalen Kontakte für Entwicklung und Konturen des piastischen mit auch nicht dem freien und ungehinderten Zugang zu In- Polen zu ermessen. Die Anwendung neuer, kulturwissen- formation und Wissen verpfl ichteten Gesellschaften spielten, schaftlicher Forschungsansätze auf die internationalen Bezie- ist für das nationalsozialistische Deutschland in den vergan- hungen hat die Diplomatiegeschichte und die Geschichte der genen Jahrzehnten in beeindruckender Tiefe erforscht wor- internationalen Beziehungen im Mittelalter einerseits aus den den, entsprechende Untersuchungen für die ost- und ostmit- Bindungen an die traditionelle Staatengeschichte gelöst, an- teleuropäischen Volksdemokratien sind jedoch rar. Dies gilt dererseits aber erkennen lassen, dass Diplomatiegeschichte umso mehr für vergleichende Untersuchungen. zu Recht auf mittelalterliche Strukturen und Erscheinungen anwendbar ist. Hierbei ist sie nicht nur als Teil der Rechts- und Insofern verspricht das Forschungsprojekt zur Funktion von Verfassungsgeschichte zu verstehen, sondern kann neue Auf- Bibliotheken und den in ihnen Beschäftigten als Vermittler er- schlüsse im Bereich der Herrschafts- und Kommunikationsge- wünschten und als Hüter unerwünschten Wissens in Lettland, schichte, in der Symbolgeschichte und in der Geschichte des Polen und der Tschechoslowakei zwischen 1945 und 1989/90 kulturellen Austauschs liefern. Die Darstellung fragt in syste- neue Erkenntnisse zur Bibliotheks-, Medien-, Kultur- und Wis- matischer Form nach den Zeitstrukturen, nach den Kontakt- senschaftsgeschichte Ostmitteleuropas in der zweiten Hälfte räumen – in erster Linie sind es die Beziehungen zu den direk- des 20. Jahrhunderts. ten Nachbarn, zum Reich sowie zu bestimmten Territorien des Reichs (Brandenburg, Pommern) sowie zu den ostslawischen Schwerpunkte der bisherigen Arbeit sind die normative Funk- Nachbarn (Kiever Rus’ sowie Nachfolgestaaten), zu Böhmen tion der marxistisch-leninistischen Bibliothekstheorie und des

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 65 sowjetischen Bibliothekssystems für die Bibliotheken in den genannten Ländern, ihre durch die jeweils spezifi schen natio- nalen Bedingungen beeinfl usste und den jeweiligen lokalen Gepfl ogenheiten angepasste Adaption, die Frage der physi- schen Zugänglichkeit und des bibliografi schen Nachweises des zu berücksichtigenden nationalen Schrifttums (unter aus- drücklicher Berücksichtigung des Exilschrifttums) sowie der Zusammenhang zwischen Bibliotheken, Zensurbehörden und dem Verlagswesen.

Im Berichtsjahr wurden neue Forschungsarbeiten zu vergleich- baren Fragestellungen sowie jüngst erschienene Memoiren von Zeitzeugen ausgewertet, aufgrund der Arbeitsbelastung durch die anstehende Evaluierung des Herder-Instituts 2019 aber nur in sehr begrenztem Maße Archivrecherchen durch- geführt. Einen besonderen inhaltlichen Schwerpunkt der Pro- jekttätigkeit bildete auch weiterhin die Untersuchung der Fra- ge, welche Auswirkungen die Solidarność-Bewegung auf die Anna Veronika Wendland mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern Arbeit der Bibliotheken in Polen und ihre Funktion als Tätig- der Sommerschule im Reaktorsimulator des Kernkraftwerks Rivne keitsort der Opposition hatte, und die Suche nach Interview- (Varaš/Kuznecovs’k, September 2018) partnern für diesen Themenkomplex. der zivilen Kerntechnik und der Stadtprojekte. Die Atomgrady Zusätzlich wurden Arbeiten insbesondere zur Rolle der Zensur wurden als Musterstädte des Sozialismus geplant und gebaut in der ehemaligen DDR und zum Leseverhalten der DDR-Be- und galten als Inseln des Fortschritts und der Urbanität inmit- völkerung vergleichend in die Betrachtung einbezogen und ten der tiefen Provinz. der aktuelle Stand des Projekts bei einer Tagung sowie in mehreren Einzelgesprächen vorgestellt. Die Geschichte dieser Städte entfaltet sich im ausgehenden 20. Jahrhundert zwischen urbaner Utopie und nuklearer Katastrophe und vor dem Hintergrund ökonomischer und 7.1.9 Atomgrad. Kerntechnische Moderne im östlichen politischer Transformationsgeschichten in der späten Sowjet- Europa, 1966-2016 union und nach dem Systemwechsel. Zum utopischen Ge- halt der Atomstadt gehörten die imperiale Integration durch Bearbeitung: Dr. Anna Veronika Wendland Hochtechnologie, der Traum von Energie im Überfl uss, die Vorstellung von Zähmung der Natur bei gleichzeitiger Scho- Projektleitende Perspektive: nung der Natur, der Mythos des „friedlichen Atoms“. Diese Raum, Stadt, Umwelt Konzepte bestimmten die kulturellen Repräsentationen, Vi- sualisierungen und gesellschaftlichen Visionen, die sich an Das Monografi eprojekt ist an einer Schnittstelle von Stadt-, diese Städte anlagerten. Die Atomstadt war auch ein soziales Technik- und Umweltgeschichte angesiedelt. „Atomgrad“ Versprechen für all jene, die aus den Dörfern kamen und in oder „Atomograd“ ist das russische Wort für: „Atomstadt“. der Stadt berufl iche Perspektiven suchten. Die große Zäsur für Bezeichnet wurden damit die Werksstädte der großen alle Akteure – oft ganze Familien, die in den Kraftwerken arbei- Kernkraftwerkskomplexe, die seit Mitte der 1960er Jahre in teten – war der Reaktorunfall von Tschernobyl 1986, aber auch der Sow jetunion bzw. ihren Nachfolgestaaten entstanden. der damit in einem Sinnzusammenhang gesehene Zerfall der Prypjat’, die 1986 evakuierte und langsam verfallende Kern- Sowjetunion, die folgende Wirtschaftskrise und die Desinteg- technikerstadt des AKWs Tschernobyl, ist eine dieser Städte. ration der staatlichen Kernenergiewirtschaft. Im Zentrum der Untersuchung steht eine Fallstudie in Prypjat’s ukrainischer Schwesterstadt Kuznecovs’k (seit 2017: Varaš). Das Arbeiten mit der Kerntechnik und ihren Risiken prägte Die Geschichte der Atomstädte ist auch eine Transformati- Biografi en und soziale Identitäten. Der Umgang mit der nuk- onsgeschichte von größtenteils agrarischen Landschaften der learen Technologie und die Mensch-Maschine-Beziehungen westlichen Sowjetunion, die in den 1970er Jahren zur Basis im Kernkraftwerk sowie die Genese und Transformation nuk- des sowjetischen zivilen Nuklearparks wurden. Die Menschen, learer Sicherheitskulturen stellen daher ein wichtiges Unter- die in diese Transformationsprozesse hineingezogen wurden, suchungsfeld des Vorhabens dar. Zur Bearbeitung dieser Fra- machten sehr spezifi sche Erfahrungen mit einer technischen gestellung wurde ein in den Geschichtswissenschaften eher Moderne, welche sich binnen kürzester Zeit in vormals über- seltener Ansatz gewählt, die industrial anthropology, in der haupt nicht industrialisierten Gebieten durchsetzte. Durch die die vergleichende Teilnehmende Beobachtung soziotechni- Ankunft tausender Bauarbeiter und Kerntechniker, durch die scher Systeme eine große Bedeutung hat. Um der Essenzi- soziale Mobilisierung der örtlichen Bevölkerungen wurden alisierung und Isolierung osteuropäischer Befunde über die die lokalen Verhältnisse stark verändert. Daneben stehen der Eigenheiten nuklearer Arbeitswelten und Sicherheitskulturen massive Eingriff der nuklearen Großprojekte in Natur- und vorzubeugen und Transferprozesse zwischen Ost- und West- Kulturlandschaften und der politisch-ästhetische Anspruch europa in dieser ihrem Wesen nach transnationalen Techno-

66 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT logie sichtbar zu machen, wurde dieser Teil der Untersuchung einberufen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ er sich in Polen als Ost-West-Vergleich angelegt. Die zugehörigen Feldstu- nieder und eröff nete zunächst in Landeshut (Kamienna Góra) dien wurden im Verlauf des Habilitationsprojektes in einem und ab 1950 in Breslau ein Fotoatelier, arbeitete als Kunstfoto- ukrainischen und zwei deutschen Kernkraftwerken durchge- graf für Verlage und Presseorgane, dokumentierte Kunst- und führt. Sie ermöglichten es, Einblicke in Arbeitswelten, Arbeits- Baudenkmäler, das Kulturleben in Niederschlesien und Polen weisen, Mensch-Technik-Beziehungen und den Umgang mit und fotografi erte auf Reisen in der ganzen Welt. Seit 1956 industrietypischen Risiken zu nehmen sowie Hintergrund- präsentierte er seine Kunstwerke in zahlreichen Ausstellun- gespräche zu führen. gen und wurde dafür mehrmals ausgezeichnet.

Im Berichtszeitraum hat Dr. Wendland das Manuskript in der Die Fotografi en von Stefan Arczyński spiegeln die Zeitge- Korrekturfassung fertiggestellt und aus dem Projektzusam- schichte des 20. Jahrhunderts wider. Systematisch hat er die menhang Publikationen und Vorträge generiert. Ein Aufsatz Kriegszerstörungen in Breslau und anderen polnischen Städ- mit wichtigen Ergebnissen des Habilitationsvorhabens wurde ten sowie deren späteren Wiederaufbau dokumentiert. Dar- unter dem Titel „Nuclearizing Ukraine, Ukrainizing the Atom“ über hinaus hielt er das kulturelle Leben im Polen der Nach- im September 2018 bei einer referierten internationalen kriegszeit fest. Bei zahlreichen Auslandsreisen nahm er Motive Zeitschrift eingereicht. Darüber hinaus leitet Dr. Wendland auf, die uns den Geist ihrer Zeit wiedergeben. Stefan Arczyń- zusammen mit Prof. Eckart Conze (Marburg) ein Teilprojekt skis Bilder führen dem Betrachter die ästhetische Sensibilität SFB-TR 138 „Dynamiken der Sicherheit“ („Nukleares Regie- des Künstlers vor Augen, die sowohl die Motivwahl als auch ren jenseits des Nationalstaats“). In diesem Kontext entstand den Blickwinkel und die Bildkomposition bestimmte. auch ein 2018 erschienener Aufsatz zur nuklearen Sicherheits- debatte in Westdeutschland und Osteuropa. Im Rahmen der von den Projektleitern zu erbringenden Leistungen im SFB Ernst Stewner. bearbeitet Dr. Wendland das Aufsatz-Projekt „Peer Reviews Ein deutscher Fotograf in Polen / Niemiecki fotograf Polski and the Making of Transnational Nuclear Safety“. Dafür wur- den im Frühjahr gemeinsam mit Forschungspartnern aus der Eine Ausstellung des Kulturzentrums „Zamek“ in Poznań in Zu- Industrie erste Feldstudien durchgeführt, unter anderem die sammenarbeit mit dem Herder-Institut, Marburg. Mit fi nanziel- Teilnehmende Beobachtung eines Begutachtungsprozesses ler Unterstützung des Ministeriums für Kultur und Nationalerbe in einem Kernkraftwerk. Dr. Wendland wurde darüber hinaus und der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit. Die verschiedentlich von Medien und Wissenschaftlern als Exper- Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Ministers für tin für Nuklearsicherheitsfragen im östlichen Europa konsul- Kultur und Nationalerbe, des Botschafters der Bundesrepublik tiert und beteiligte sich als Bloggerin an energiepolitischen Deutschland und des Oberbürgermeisters von Poznań Debatten. Galerie Stewner, Lübeck, 1. November 2017 bis 2. Februar 2018; Stadtgalerie Bamberg, 16. Juni 2018 bis 19. August 2018; Herder-Institut Marburg, 26. September bis 21. Dezember 2018 7.2 Wissenstransfer Der Fotograf Ernst Stewner (1907-1996) gehört zu den her- 7.2.1 Ausstellungen ausragenden Vertretern der Fotografi e in Posen und Großpo- len bzw. im Wartheland zwischen 1932 und 1945, sein Leben 100 Jahre / 100 Bilder. Stefan Arczyński und Wirken changiert zwischen Verwurzelung in der deut- schen Kultur einerseits und tiefem Verständnis für Polen so- Online-Ausstellung des Bildarchivs des Herder-Instituts, wie Liebe zu Polen andererseits in dem spannungsgeladenen seit 31. Juli 2016 unter: Raum des östlichen Mitteleuropa und in einer von mehreren https://www.herder-institut.de/go/QK-8d9b83

Mit einer umfangreichen Bildergalerie würdigte im Jahre 2016 das Herder-Institut den 100. Geburtstag des bekannten deutsch-polnischen Fotografen Stefan Arczyński. Mit mehr als 100.000 Negativen, Dias und Positiven bildet sein Werk eine der größten Sammlungen im Bildarchiv. Den Auftakt der in vier thematischen Etappen organisierten virtuellen Ausstel- lung macht eine Bilderreihe, die die Bandbreite seines foto- grafi schen Interesses aufzeigt. Es folgen Bilder aus Arczyńskis Wahl-Heimatstadt Breslau (Wrocław). Danach setzen Farbauf- nahmen einen bunten Akzent, bevor Motive zur polnischen Hauptstadt Warschau (Warszawa) die Reihe abschließen.

Stefan Arczyński wurde 1916 als Sohn eines polnischen Emigranten in Essen geboren, machte ab 1934 dort eine Fo- Eröff nung der Ausstellung Ernst Stewner. Ein deutscher Fotograf in tografenlehre und wurde 1938 als Fototechniker zur Luftwaff e Polen / Niemiecki fotograf Polski

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 67 zu verbinden, in seiner Bildsprache und Ästhetik verschmilzt er „Deutsches“ und „Polnisches“, was ihm den Erfolg auf bei- den Seiten beschert. Sein im Herder-Institut aufbewahrtes, rund 855 Motive umfassendes fotografi sches Werk (über- wiegend Schwarz-Weiß-Negative im Format 6 x 6 cm), wie es jetzt erstmals umfassend in Ausstellung und Katalog gewür- digt wird, ist deshalb wichtiger Bestandteil des gemeinsamen deutsch-polnischen Kulturerbes.

Die in Zusammenarbeit von Centrum Kultury „Zamek“ (Kul- turzentrum „Schloss“) in Posen (Poznań) und dem Herder-In- stitut vorbereitete Ausstellung beleuchtet erstmals Stewners Wirken umfassend – eingebettet in den kulturhistorischen Kontext. Wie ursprünglich in Posen wurden in Bamberg ne- ben den 40 von Ernst Stewner signierten Originalabzügen Eröff nung der Ausstellung Ernst Stewner. Ein deutscher Fotograf in auch 160 ausgewählte Fotografi en in hochwertigen Drucken Polen / Niemiecki fotograf Polski präsentiert (entsprechend der Bildauswahl im Tafelteil des im Verlag Herder-Institut Marburg herausgegebenen zweispra- radikalen politischen Brüchen geprägten Zeit. Als Kind deut- chigen Katalogs). Hingegen konzentrierten sich die Präsenta- scher Siedler mehrsprachig aufgewachsen in dem unter rus- tionen in Lübeck und Marburg auf die Originalabzüge. sischer Verwaltung stehenden multikulturellen Wolhynien, lässt sich Ernst Stewner nach der Schulzeit in Oberschlesien in der polnischen Provinz Großpolen nieder und fi ndet neben Kulturerbe im Fokus. Alte und neue Fotografi en aus dem seinen berufl ichen Tätigkeiten zunächst als Privatlehrer, dann internationalen Verbundprojekt FoKO als Redakteur und kaufmännischer Leiter im Lutherverlag in Posen Gelegenheit, die Fotografi e als Leidenschaft und als Eine Ausstellung des Herder-Instituts, Marburg in Zusammen- Profession zu verfolgen. Der Autodidakt beteiligt sich in den arbeit mit dem Deutschen Dokumentationszentrum für 1930er Jahren rege an Ausstellungen polnischer Fotografi e Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg und dem Leibniz- in Posen sowie anderen Städten Polens, er wird dabei von Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa an der den polnischen Fotografen anerkannt und mehrfach prä- Uni versität Leipzig (GWZO) miert. Außerdem veranstaltet Stewner selbst Ausstellungen zur (deutschen) Heimatfotografi e in Polen, einer sich in der Herder-Institut Marburg, 26. Februar bis 18. Mai Zwischenkriegszeit in Mitteleuropa etablierenden Stilrichtung mit verschiedenen regionalen Ausprägungen. Mit dem Aus- Die Ausstellung präsentiert Aufnahmen einer Auswahl der bruch des Zweiten Weltkriegs und der deutschen Okkupation interessantesten Kunstdenkmäler Ostmitteleuropas. Es sind Polens ab September 1939 sowie im Zuge der Enteignung sowohl digitalisierte Fotos aus den Archivbeständen in polnischer Firmeneigentümer bekommt er das fl orierende Deutschland, Polen, Ungarn, Lettland und der Slowakei als Fotofachgeschäft seines Kollegen Kazimierz Greger in Posen auch im Rahmen des Projekts „Forschungsinfrastruktur Kunst- übertragen, das er wesentlich ausbaut und als „Foto-Stewner“ denkmäler in Ostmitteleuropa (FoKO)“ erzeugte, hochwerti- 1941 mit neuen, größeren Geschäftsräumen wiedereröff net. ge Bildmaterialien. Das internationale Verbundprojekt rückte Nach Kriegsdienst als Fotospezialist und Filmvorführer sowie die bislang noch unzureichend gewürdigten, spezifi schen Schreiber gelingt ihm Ende Januar 1945 im letzten Moment Leistungen der Kunstproduktion im östlichen Mitteleuropa in die Flucht in den Westen und die Rettung einiger seiner Ne- gative und Fotogerätschaften. Mit seiner Familie baut er in Nienburg an der Weser eine neue Existenz auf und wird als Chemiefabrikant tätig. Fotografi e verfolgt er fortan als private Leidenschaft bis zu seinem Lebensende.

Ernst Stewners Integration in die polnische Gesellschaft wäh- rend der Zweiten Polnischen Republik, seine in Zeiten der deutschen Besatzung gemäßigte Haltung gegenüber den überwiegend polnischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seines Geschäfts, sein Selbstverständnis als Deutscher, des- sen Heimat Polen ist, deren Landschaften, städtische und ländliche Bauten, Menschen und ihre Tätigkeiten er liebevoll ablichtet, sowie seine Anerkennung seitens der zeitgenössi- schen polnischen Fotografen sind herausragende Charak- teristika dieser bemerkenswerten Persönlichkeit. In seinen Ausstellung „Kulturerbe im Fokus“ – Alte und neue Fotografi en Fotografi en gelingt es ihm, westlich-deutsche künstlerische aus dem internationalen Verbundprojekt „Forschungsinfrastruktur Tendenzen mit traditionellen polnischen Gestaltungsweisen Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa“

68 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT tikum – Probleme, Potentiale, politische Bedeutung“, die von der Böckler-Mare-Balticum-Stiftung in Kooperation mit dem GWZO Leipzig vom 10. bis zum 13. November 2016 durchge- führt wurden. Die Gegenüberstellung historischer und aktuel- ler Aufnahmen aus den im Bildarchiv des Herder-Instituts ver- wahrten Sammlungen Wolff und Mašnovskis zu ausgewählten Bauwerken der Gutsarchitektur in Lettland thematisiert exem- plarisch den Umgang mit diesem Kulturerbe seit dem abrup- ten Untergang deutschbaltischer Lebenswelt im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts. Folgende Herrenhäuser werden vorge- stellt: Neu-Autz (Jaunauce), Groß-Roop (Straupe), Behrs-Wür- zau (Bērvircava), Adsel (Gaujiena), Asuppen (Aizupe), Dickeln (Dikļi), Dubenalken (Dunalka), Burtneck (Burtnieki), Durben (Durbe), Lemburg (Mālpils), Edwahlen (Ēdole), Lesten (Leste- ne), Kautzemünde (Kaucminde) und Kukschen (Kukšas).

Städte Niederschlesiens im Luftbild

Eine Ausstellung des Herder-Instituts in Kooperation mit dem Verlag Via Nova und der Stadt Wrocław

Historisches Rathaus Breslau und Breslauer Stadtmarkt, Dietmar Popp eröff net die Ausstellung „Kulturerbe im Fokus“ aus 7. Mai bis 30. Juni dem internationalen Verbundprojekt „Forschungsinfrastruktur Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa“ Die Ausstellung steht im Zusammenhang mit dem Buchpro- jekt, das gemeinsam mit dem Breslauer Verlag Via Nova, dem den Fokus, einer Region von komplexer historischer Dynamik. Historischen Museum der Stadt Breslau sowie dem Stadtbüro Die Dokumentationsdaten und Bildbestände zu einem Kanon der schlesischen Metropole durchgeführt wurde. Sie geht herausragender Bau- und Kunstwerke wurden transnational zusammengeführt und in Form einer digitalen Forschungsinf- rastruktur zur Verfügung gestellt mit dem Ziel, die vielfältigen Verfl echtungen der Kunstentwicklung in Ostmitteleuropa im Zeitraum 1000-1800 n. Chr. ebenso deutlich aufzuzeigen wie die konkurrierenden wissensgeschichtlichen Bezugnahmen. Der vergleichende Blick ermöglicht die anschauliche Darstel- lung und Neuentdeckung von Aspekten der Stil- und Tradie- rungsgeschichte, des Kulturtransfers, der Auftraggeberschaft sowie der Netzwerkbildung von Künstlern und Baumeistern. Die für die Ausstellung getroff ene Auswahl von besonders charakteristischen Objekten mit den kurzen Kommentaren zur Geschichte von Fotos und dargestellten Bau- und Kunst- denkmälern gibt einen repräsentativen Querschnitt durch die vielfältige Kunstlandschaft Ostmitteleuropas. In der Zu- sammenstellung der Bilder lassen sich sowohl gemeinsame Phänomene in der Großregion entdecken als auch originelle Einzellösungen.

Herrenhäuser Lettlands im Blick der Denkmalpfl ege – Einst und Heute

Eine Ausstellung des Herder-Instituts Marburg, erarbeitet mit Unterstützung der Böckler-Mare-Balticum-Stiftung

Deutsch-Baltische Gesellschaft e. V., Darmstadt, 9. März bis 13. April

Ursprünglich erfolgte die Präsentation im Rahmen der Hom- burger Gespräche 2016 zum Thema „Denkmalschutz im Bal-

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 69 auch zurück auf bereits zusammen mit dem Verlag realisierte ähnliche Buch- und Ausstellungsprojekte zu Breslau (2008) und Danzig (2010). Im Projekt zu den niederschlesischen Städ- ten wurden den historischen Bildern der Zwischenkriegszeit aus dem Bestand Hansa-Luftbild aktuelle gegenüberstellt, um die historische Dimension zu vermitteln und die Veränderun- gen in den urbanen Strukturen ebenso wie das Fortleben von städtebaulichen Strukturen sowie Einzelbauten und Ensemb- les aufzuzeigen. Die aktuellen Aufnahmen machte Stanisław Klimek von Flugzeug oder Hubschrauber aus und zuletzt auch mit Drohnen, sie gingen in den Bestand des Bildarchivs über.

Innovation und Tradition – Hinrich Brunsberg und die spätgotische Backsteinarchitektur in Pommern und der Mark Brandenburg Peter Haslinger eröff net die Ausstellung „Innovation und Tradition – Hinrich Brunsberg und die spätgotische Backsteinarchitektur in Eine von Dirk Schumann M.A., Berlin, im Auftrag des Deutschen Pommern und der Mark Brandenburg“ Kulturforums östliches Europa konzipierte zweisprachige Tafel- ausstellung mit Fotografi en des Berliner Fotografen Thomas tung mit seinem Namen zu verbinden. Über das Leben Hin- Voßbeck in Kooperation mit dem Nationalmuseum in Stettin rich Brunsbergs ist wenig überliefert. Erstmals greifbar wird und der Erzdiözese Stettin-Cammin sein charakteristischer Dekor aus aufwendigen Formstein- profi len, feingliedrigen Maßwerkfüllungen und Ziergiebeln Herder-Institut Marburg, 28. Mai bis 27. Juli an dem um 1389 fertiggestellten Chor der Marienkirche im pommerschen Stargard (Stargard Szczeciński). Bauwerke mit Hinrich Brunsberg (um 1350 bis nach 1428) ist neben den Par- vergleichbarer Gestaltung fi nden sich in Stettin (Szczecin), lern einer der bedeutendsten und auf dem Gebiet der Back- Königsberg in der Neumark (Chojna), Prenzlau, Gartz und steinarchitektur einer der wenigen namentlich bekannten mit- Tangermünde. Die Ausstellung stellt anhand der Kirchen, telalterlichen Baumeister im südlichen Ostseeraum. Er wirkte Rathäuser und Stadttore in Pommern (Pomorze Zachodnie um 1400 vor allem in Pommern und in der Mark Brandenburg. bzw. województwo zachodniopomorskie), Brandenburg und Die mit seinem Namen verbundenen Bauwerke gehören zur der Neumark (Nowa Marchia bzw. woj. Lubuskie i część woj. Blütephase der Spätgotik in der Region. Eine Inschrift an der zachodniopomorskiego) die für Brunsberg typische bauliche Nordkapelle der Katharinenkirche in Brandenburg an der Gestaltung einer aufwendigen und dekorativen Zierarchitek- Havel besagt, dass der Meister Hinrich Brunsberg von Stet- tur vor, die in der Regel mit modernen Bau- und Raumformen tin die Kirche 1401 errichtet habe. Diese Inschrift bildet den der Zeit verbunden ist. Außerdem vermittelt sie anschaulich, Ausgangspunkt, eine charakteristische Architekturgestal- dass die Mark Brandenburg und Pommern um 1400 einem einheitlichen Kulturraum angehörten.

Struktur und Architektur. Das postindustrielle Erbe Oberschlesiens. Fotografi en von Thomas Voßbeck

Ausstellungs- und Buchprojekt „Struktur und Architektur. Das postindustrielle Erbe Oberschlesiens“, realisiert von der Agen- tur „Europareportage“ in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa und dem Schlesischen Museum Kattowitz, Übertragung von Bildmaterial und Ausstellung 2016 an das Herder-Institut zur weiteren Nutzung

Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus, Düsseldorf, 30. Mai bis 30. Juli

Seit dem Ende der 1980er Jahre ist die polnische Montanre- gion Oberschlesien tiefgreifenden Veränderungen unterwor- fen. Das Erbe der vor allem noch aus der Zeit vor dem Zwei- ten Weltkrieg stammenden Industriearchitektur verschwindet allmählich oder wird in anderer Form weiter genutzt. Viele Ausstellung „Innovation und Tradition - Hinrich Brunsberg und Werke wurden bereits stillgelegt oder abgerissen, andere An- die spätgotische Backsteinarchitektur in Pommern und der Mark lagen aus der Zeit des Beginns der Industrialisierung arbeiten Brandenburg“ bis heute.

70 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Die Ästhetik der in dieser Ausstellung vorgestellten Industrie- Polnischen im Besonderen sprach, ergänzt um die Lesung ei- anlagen Oberschlesiens wird in den Bildern des Fotografen niger kürzerer Originaltexte und Übersetzungen. Thomas Voßbeck zum ersten Mal künstlerisch präsentiert. Er setzt die imposanten Hallen und Maschinen durch Bildkom- position und Lichteinfall in eindrücklicher Weise in Szene. Die 7.2.2 Lesungen am Herder-Institut Aufnahmen entstanden zwischen 2009 und 2010 und zeigen vor 1945 erbaute und bis heute in unterschiedlicher Form er- Organisation: Antje Coburger, M.A.; Dr. Jan Lipinsky haltene Industrieanlagen. Die Fotografi en spiegeln das kultu- relle Erbe dieser europäischen Region wider. Im Lesesaal der Forschungsbibliothek und damit vor passen- der bibliophiler Kulisse fi nden seit März 2012 in regelmäßi- gen Abständen Lesungen statt. Dabei konnte die Anzahl der Preisträgerinnen und Preisträger des Karl Dedecius-Preises Veranstaltungen mit acht Terminen im Jahr 2018 (2017: 8) auf hohem Niveau gehalten werden. An vier Lesungen war Eine Ausstellung des Deutschen Polen Instituts, Darmstadt. Institutspersonal maßgeblich beteiligt, zwei davon wurden Gefördert von der Robert Bosch Stiftung sogar allein durch Mitarbeiterinnen bestritten. Die übrigen er- folgten in enger Kooperation mit bewährten (u. a. Universität Herder-Institut Marburg, 7. August bis 20. September Gießen; Deutsches Polen-Institut, Darmstadt) und neuen Part- nern. Die in der Lokalpresse angekündigten und durch Flyer Die Ausstellung entstand anlässlich des 90. Geburtstages von und Plakate beworbenen Veranstaltungen richten sich an die Karl Dedecius und ehrt deutsche und polnische Übersetzer – breite interessierte Öff entlichkeit der Region Marburg-Gie- die Preisträger des Karl-Dedecius-Preises. Sie präsentiert den ßen. Im Institut werden die Lesungen jeweils begleitet und Namensgeber Karl Dedecius, das Konzept des Doppelprei- illustriert von zum einen thematisch passenden Auslagen in ses mit den Initiatoren Robert Bosch Stiftung und Deutsches mehreren Vitrinen mit Materialien aus den Magazinen von Polen-Institut sowie die aktuellen Preisträger. Die Ausgezeich- Bibliothek und manchmal auch Sammlungen sowie zum an- neten werden mit Foto, kurzem Lebenslauf und Werk vorge- deren mitunter durch digitalisierte Bildmedien, die vor, wäh- stellt. Sie nehmen zu ihrer Profession Stellung und verraten, rend und nach den Lesungen an die Leinwand im Lesesaal was sie beim Übersetzen von Literatur inspiriert. Vertreten projiziert werden. Neben dem in den vergangenen Jahren sind: Krzysz tof Jachimczak, Hans-Peter Hoelscher-Obermaier, gewonnenen „Stammpublikum“, das auf Wunsch jeweils ge- Maria Przybyłowska, Dr. Olaf Kühl, Tadeusz Zatorski, Martin zielt für die nächste Lesung eingeladen wird, kamen auch im Pollack, Renate Schmidgall, Ryszard Wojnakowski, Esther Kin- Berichtsjahr wieder neue und durchschnittlich pro Veranstal- sky, Ryszard Turczyn, Jakub Ekier, Bernhard Hartmann, Kata- tung rund 30 Gäste, die sich für literarische, musikalische oder rzyna Leszczyńska, Sven Sellmer, Eliza Borgund, Lisa Palmes. historische Themen interessieren und bei dieser Gelegenheit Die Porträts der ausgezeichneten Übersetzerinnen und Über- häufi g erstmals das Herder-Institut besuchen. Sie erhalten da- setzer fotografi erte Jan Zappner; die Ausstellung wurde von durch zugleich Einblicke in die Vielfalt unserer Arbeitsgebiete CB.e Clausecker | Bingel. Ereignisse und von DUBBEL SPÄTH und Tätigkeiten; häufi g beschließen sie im Anschluss, die In- GmbH & Co. KG KONZEPT KREATION MEDIEN gestaltet. Die stitutsbestände für eigene Interessen und Forschungen auch Finissage wurde am 17. September 2018 als Expertenge- künftig zu nutzen oder zu deren Vermehrung durch Über- spräch mit Renate Schmidgall konzipiert, die über die Heraus- eignung bisher privat gesammelter Materialien beizutragen. forderungen des Übersetzens im Allgemeinen und aus dem Interessierte, die aus Terminschwierigkeiten selbst nicht zur Lesung kommen konnten, können nun schon im fünften Jahr fast alle vorgetragenen Texte, die während der mittlerweile insgesamt 51 Lesungen live mitgeschnitten werden, nach- träglich via Podcast dauerhaft online im Open Access nachhö- ren. Wiederum organisierten Bibliothek, Öff entlichkeitsarbeit, Informations-, Bild- und Tontechnik sowie Wissenschaftliche Sammlungen die Termine gemeinsam. Die Themen reichten von Prag bis Estland, vom 15. Jahrhundert bis zur aktuellen Gegenwart, von einer historischen Chronik bis zu Musik und Landeskunde und lockten im Blick auf Alter und Interessen unterschiedliches Publikum ins Institut.

Norbert Kersken führte am 20. Februar das rund 20-köpfi ge Publikum in ein spätmittelalterliches Thema ein, das Joachim Schneider, Professor in Mainz, dann genauer entfaltete. Durch Zitate und Illustrationen aus der Chronik von Eberhard Win- deck ließ er Kaiser Sigismund von Luxemburg zwischen Prag, Pressburg und Mainz wieder plastisch und lebendig werden und erinnerte zugleich an dessen 650. Geburtstag. Als König Renate Schmidgall im Gespräch mit Jürgen Warmbrunn bei der von Ungarn und Böhmen, als römisch-deutscher König und Finissage der Ausstellung zum Karl-Dedecius-Preis Kaiser hatte er über Jahrzehnte die Politik des Reichs und sei-

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 71 Dorothee M. Goeze erinnerte in ihrer Lesung an „100 Jahre Estland“ Peter Oliver Loew und Matthias Barelkowski stellen den polnischen Komponisten Zygmunt Mycielski vor

ner östlichen Nachbarländer entscheidend geprägt. Für die ren, in deutschen Kliniken benutzten Naturprodukten, aber biografi sche Schilderung konnte der Mainzer Chronist auf ei- auch von der blutigen historischen Vergangenheit des pol- gene zeitgenössische Erfahrungen und Erinnerungen zurück- nisch-slowakisch-ukrainischen Grenzlandes. Sie warb damit greifen. Die Lesung präsentierte ihn als recht ambitionierten, auf ihre sympathische Art für eine nähere, touristische Be- königsnahen Zeitzeugen. schäftigung mit unserem Nachbarn und konnte dafür ganz praktische Hinweise liefern, um eine Region kennenzulernen, An „100 Jahre Estland“ erinnerte Dorothee M. Goeze am die abseits der üblichen Touristenwege ihren urigen Charme 20. März und stellte als zentrales historisches Dokument das bewahrt hat. „Manifest an alle Völker Estlands“ vor. Dieses Manifest steht für die nationale Selbstbestimmung des Mehrheitsvolkes der Matthias Barelkowski, Übersetzer und Herausgeber der Tage- Esten sowie für die Freiheit und Unabhängigkeit Estlands, das buchanthologie des Komponisten Zygmunt Mycielski, stellte seinen Nationalfeiertag vom Gründungsdatum der Republik am 26. Juni diesen Aristokraten im kommunistischen Polen Estland am 24. Februar 1918, gegen Ende des Ersten Welt- zusammen mit Peter Oliver Loew vor, der am Deutschen Po- kriegs, ableitet. Dorothee M. Goeze las aus Erinnerungen len-Institut u. a. die Buchreihe betreut, in der die Tagebücher politischer und literarischer Persönlichkeiten, die das Ereignis erschienen. Die schillernde Figur Mycielskis beeindruckte die von 1918 in Estland und seine Folgen illustrieren und refl ek- Zuhörerinnen und Zuhörer. Zugleich rückte der schwierige tieren. Alltag im Polen der 1950er und 1960er Jahre in den Blick- punkt. Besonderer Abschluss der Lesung war eine Kostprobe Kornelia Golombek, in der interkulturellen Erwachsenenbil- des kompositorischen Werkes Zygmunt Mycielskis, das im gut dung tätig, entführte am 24. April ihr Publikum mit begeis- besetzten Lesesaal als Hörbeispiel erklang. ternd-gewinnender Vortragsart in das „Land des Bergwisents und der Herzlichkeit“, in das Karpatenvorland im Südosten Schreibtherapeutin und Heilpraktikerin Sandra Brökel zog am Polens. Sie erzählte als gebürtige Polin lebendig von vielen 4. September die Zuhörenden mit ihrem Roman über die Pra- eigenen Reisen, Freundschaften, unberührter Natur, kostba- ger Familie des Arztes Pavel Vodák, die ihre Heimat nach dem Prager Frühling 1968 fl uchtartig verließ, in ihren Bann. Sie lieferte Hintergrundinformationen zu dieser wahren, dramati- schen Geschichte, ließ die spannende Flucht über Jugoslawi- en und Italien nochmals gelingen, machte tief betroff en durch Erzählungen vom Besuch der 1968 als Kind gefl ohenen Toch- ter nach dem Ende des Kommunismus in Prag in ihrem ehe- maligen Elternhaus, das nun von Nachkommen der früheren Denunzianten bewohnt wird. Die Lesung gedachte damit auf beeindruckend-persönliche Weise des 50-jährigen Jubiläums des Prager Aufstands. Schön war es, dass der Prager Wissen- schaftler Luboš Švec, der mit Vermittlung der Bibliothek des Herder-Instituts in Prag für Gutachten zwecks Übersetzung des Romans ins Tschechische gesorgt hatte, in Marburg an der Lesung teilnehmen konnte.

Kornelia Golombek entführt das Publikum in das „Land des Berg- Als Finissage der rund zwei Monate im Institut auf zwei Etagen wisents und der Herzlichkeit“, das Karpatenvorland im Südosten gastierenden Ausstellung zum Karl-Dedecius-Preis fand am Polens 17. September ein Expertengespräch zwischen Preisträgerin

72 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Renate Schmidgall und Bibliotheksleiter Jürgen Warmbrunn biläumsdaten 1928 und 2018, die Wertungen über Piłsudski über die Herausforderungen des Übersetzens im Allgemei- veränderten. Als illustrierende Belege konnten während der nen und aus dem Polnischen im Besonderen statt mit einer Lesung immer wieder Bilder und Dokumente aus der online Lesung einiger kürzerer Originaltexte und Übersetzungen. zugänglichen, vom Herder-Institut verantworteten Quellen- Die Ausstellung hatte die bisherigen Preisträger, polnische edition „Dokumente und Materialien“ herangezogen und via Übersetzer deutschsprachiger und deutsche Übersetzer Interactive Touchscreen auch gezeigt werden. polnischer Literatur, vorgestellt. Frau Schmidgall gab nun ganz persönliche Einblicke in ihren Werdegang, sprach über ihre Begeisterung für bestimmte polnische Autoren und die Lesungen Schwierigkeiten, bei Verlagen auch weniger bekannte Auto- ren in Übersetzung zu drucken. Für die Zuhörerschaft wurde 20. Februar so sehr konkret und lebendig, wie gerade das Übersetzen mit Zwischen Prag, Preßburg und Mainz: Kaiser Sigismund von viel persönlichem Herzblut als Bauen von Brücken zwischen Luxemburg in der Chronik von Eberhard Windeck unterschiedlichen Sprachen und Kulturen verstanden und ge- mit Joachim Schneider und Norbert Kersken lebt wird. Die Lesung einiger von ihr ins Deutsche übersetzter Gedichte im polnischen Original durch Jadwiga Warmbrunn 20. März rundete den Abend ab. 100 Jahre Estland mit Dorothee M. Goeze Knapp 40 Interessierte ließen sich am 16. Oktober vom Gie- ßener Privatdozenten Markus Krzoska mit hineinnehmen in 24. April die Kulturgeschichte Polens seit 1945. Mit Ein Land unterwegs Im Land des Bergwisents und der Herzlichkeit. stellte der Autor sein jüngstes Buch vor, um wenigstens eini- Das Karpatenvorland im Südosten Polens ge Wissenslücken über unseren größten direkten östlichen mit Kornelia Golombek Nachbarn zu schließen. Erhellend waren gerade im kulturel- len Bereich die engen Verfl echtungen mit Westeuropa auch 26. Juni zu kommunistischen Zeiten sowie konkrete Beispiele aus dem Der Komponist Zygmunt Mycielski: sozialistischen Alltag, die manchem älteren Zuhörer bekannt Ein Aristokrat im kommunistischen Polen. vorkamen. Gerade Musik oder Mode ließen zudem viele pol- Tagebücher 1950-1970 nisch-deutsche Gemeinsamkeiten erkennen. In der abschlie- mit Matthias Barelkowski ßenden Diskussion rückten die aktuellen polnisch-deutschen Beziehungen angesichts des polnischen Rechtsrucks in den 4. September Vordergrund. Das hungrige Krokodil. Eine Familie in Prag 1968. Roman nach einer wahren Geschichte Das Jubiläum der „nationalen Wiedergeburt“ Polens und da- mit Sandra Brökel mit zugleich nochmals das Ende des Ersten Weltkriegs nahm Heidi Hein-Kircher am 20. November in den Blick. Gemein- 17. September: Ausstellung zum Karl-Dedecius-Preis sam mit Jan Lipinsky las sie aus Originaldokumenten und Finissage: zeitgenössischer Historiografi e, um die Anfänge der Zweiten Expertengespräch von Jürgen Warmbrunn mit der Polnischen Republik und die dominierende Rolle von Józef Preisträgerin Renate Schmidgall über die Herausfor- Piłsudski bei der Staatswerdung und während der Zwischen- derungen des Übersetzens im Allgemeinen und aus dem kriegszeit plastisch werden zu lassen. Faszinierend war es Polnischen im Besonderen mit einer Lesung von einigen zu verfolgen, wie sich in der Historiografi e, u. a. zu den Ju- kürzeren Originaltexten sowie Übersetzungen

16. Oktober Ein Land unterwegs. Kulturgeschichte Polens seit 1945 mit Markus Krzoska

20. November Nationale Wiedergeburt: Die Unabhängigkeit Polens in zeitgenössischer Deutung mit Heidi Hein-Kircher

Heidi Hein-Kircher und Jan Lipinsky lesen zum Jubiläum der „nationalen Wiedergeburt“ Polens

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 73 7.2.3 Öff entliche Vorträge

30. Januar Dániel Márton Molnár (Budapest) A Spanish „Mercenary“ and His Adventures in Hungary. Integrational Attempts, Contacts and Confl icts in the Middle of the Habsburg-Ottoman Wars Herder-Institut, Marburg

15. Februar Ivan Gerát (Bratislava) Immediate Actions and Visual Media. Conceptual Questions in the Pictorial Cult of Saint Elizabeth Herder-Institut, Marburg

12. Juli Jürgen Oßenbrügge (Hamburg) James Palmitessa bei seinem Vortrag zu „Prag im ersten Jahr- Environment, Territoriality, and the Problematic of Confl ict hundert der Habsburger Herrschaft: Integration und Agency Regions 1521-1618“ Barbora Moormann-Kimáková (Budapest) Theoretical and Methodological Challenges in the Study of Language(-related) Confl icts 7. November im Rahmen der Tagung „Confl ict Regions: Theories and James Palmitessa (Kalamazoo) Conceptual Voids“ Prag im ersten Jahrhundert der Habsburger Herrschaft: Herder-Institut, Marburg Integration und Agency 1521-1618 Herder-Institut, Marburg 13. Juli Alexander Libman (München) 13. Dezember Do Ideas Really Matter? Economic vs. Ideational Factors in Maris Saagpakk (Tallinn) Confl ict Dynamics 100 Jahre Estland – sind es wirklich 100 Jahre? im Rahmen der Tagung „Confl ict Regions: Theories and Rūta Eidukevičienė (Kaunas) Conceptual Voids“ Zur Bedeutung der Literatur in Nationsbildungsprozessen Herder-Institut, Marburg am Beispiel Litauens im Rahmen der Germanistischen Institutspartnerschaft 4. Oktober Marburg – Daugavpils – Kaunas – Tallinn, veranstaltet vom Clemens Zimmermann (Saarbrücken) Herder-Institut, Marburg und der Philipps-Universität Industriestädte im 20. Jahrhundert. Typologie – Disparitäten Marburg, Philipps-Universität Marburg – Konfl iktpotenziale Dorothee Brantz (Berlin) Labor Confl icts in an Industrializing Trade: Meat Production in the Late Nineteenth Century? im Rahmen der Tagung „Konfl ikte und Konfl iktlösungs- modelle in Industriestädten (1850-1939) im östlichen Europa“ Herder-Institut, Marburg

15. Oktober Rosemary Wakeman (New York) Exhibiting the Past in City Museums: Observations and Inferences im Rahmen des Workshops „Exhibiting Cities – City Museums in the Emerging Cities of East Central and Northern Europe, 1880-1939 Herder-Institut, Marburg

74 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 7.2.4 Publikationen, Vorträge, schaftliche Bestandsbeschreibungen“, für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Präsentationen der Mitarbei- Herder-Institut, Marburg, 19. Juni. Marburg, Marburg, 22. März. terinnen und Mitarbeiter Vortrag: „Vorstellung der Portalstruktur/ Vortrag: „Baltische Herrenhäuser – eine Wireframes“, Projektbesprechun „On- Geschichte in Bildern“, Tagung „Guts- Dr. Tatsiana Astrouskaya lineportal ‚Geschichte und kulturelles höfe und große Politik. Lebenswelt und Rezension: Dangiras Mačiulis and Da- Erbe östliches Europa – History and Verfl echtungen des baltischen Adels“, rius Staliūnas: The Lithuanian Nationa- Cultural Heritage Eastern Europe Academia Baltica, Sankelmark, 12.- lism and the Vilnius Question 1883- (HCHEE)‘ (Arbeitstitel)“, Herder-Institut, 14. Oktober. 1940, Marburg 2015, in: Ab Imperio 4 Marburg, 20. Juni. (2017), S. 213-218. Vortrag: „Alltagsleben in Wolhynien Reiner Beushausen M.A. Vortrag: „R-tools for Digital Mapping und der Kaschubei vor 1945 – mit Dr. Jan Lipinsky: Böhmen, Tsche- and Their Application in Historical Fotodokumente aus deutscher cho slowakei, Tschechien. Ein Land Research“, 1st Princeton-Herder Digital Perspektive zwischen Inszenierung der Jahrestage: 1618, 1848, 1918, Summer Workshop „Digitally Mapping und Authentizität“, Workshop „Bild – 1938, 1948, 1968, 1978, 1988, 1993, Eastern Europe“, veranstaltet vom Archiv – Geschichte(n): Deutsche Blicke 1998, https://www.herder-institut.de/ Herder-Institut, Marburg in Kooperati- auf Ostmitteleuropa“, in Kooperation blog/2018/05/23/boehmen-tschecho- on mit dem Princeton Center for Digital mit dem GCSC RA 4 Visual Culture, slowakei-tschechien-jahrestage-2018/ Humanities und der Tel Aviv University, Herder-Institut, Marburg, 2. Juli. (26.03.2019). Herder-Institut, Marburg, 21. August.

Vortrag: „Сareer Talk: Philosophy Dr. Agnese Bergholde-Wolf Dr. Svetlana Boltovska and History“, Abschlussveranstaltung Vortrag (mit Laura Lūse): „Dokumen- „Wir waren nicht arm“: Transnationale des DFG internationalen graduierten tation von Kulturerbe im Baltikum als Mobilität und wirtschaftliche Aktivi- Kollegs „Baltic Borderlands: Shifting Herausforderung für die lettische, litau- täten afrikanischer Studenten in der Boundaries of Mind and Culture at the ische und deutsche Zusammenarbeit“, Sowjetunion, in: Stichproben. Wiener Borderlands of the Baltic Sea Region“, Abschlusstagung des Projektes „For- Zeitschrift für kritische Afrikastudien / Universität Greifswald, 26. September. schungsinfrastruktur Kunstdenkmäler Vienna Journal of African Studies 18 in Ostmitteleuropa (FoKO)“: „Sharing (2018), 34, S. 45-76, https://stichpro- Vortrag: „Neglected and Forgotten: Cultural Heritage: Digitale Netzwerke ben.univie.ac.at/alle-ausgaben/stich- 1968 and the Belarusian Intelligentsia“, der Geschichte und Quellen zu Ostmit- proben-nr-342018/ (26.03.2019). 18th Aleksanteri Conference „Libera- teleuropa“, organisiert vom Herder-In- tion-Freedom-Democracy? 1918-1968- stitut, Marburg in Kooperation mit dem Landšaft Černobylskogo Poles’ja mež- 2018“, University of Helsinki, 25. Okto- Deutschen Dokumentationszentrum für du distopiej i utopiej [Die Landschaft ber. Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Mar- des Tschernobyler Polesien zwischen burg, dem Leibniz-Institut für Geschich- Distopie und Utopie], in: Institut fi losofi i Vortrag: „A Long Road Home? Jewish te und Kultur des östlichen Europa an RAN u.a. (Hrsg.): III Meždunarodnaja Refuseniks on Their Way to Emigration der Universität Leipzig (GWZO), dem konferencija po geopoetike, Moskva from Soviet Belarus, 1960s-1980s“, Instytut Sztuki Polskiej Akademii Nauk, 2018, S. 18. Kolloquium „Aktuelle Probleme der Warszawa, dem Magyar Tudomá- Osteuropa-Forschung“, Universität nyos Akadémia Bölcsészettudományi Radiosendung: Radio Ech: Wie wird Greifswald, 12. November. Kutatóközpont Művészettörténeti Inté- man staatenlos. Eine Gebrauchsan- zet, Budapest, der Slovenská akadémia weisung, 12. Januar, https://rdl.de/ vied, Ústav dejín umenia, Bratislava, beitrag/radio-ech-deutsch-12012018 Erdal Ayan M.A.-M.Sc. dem Rundāle Palace Museum, dem (26.03.2019). European Summer University in Digital Lietuvos kultūros tyrimų institutas und Humanities, https://www.herder-in- dem Germanischen Nationalmuseum Radiosendung: Radio Ech: Saving stitut.de/blog/2018/08/17/europe- Nürnberg, Herder-Institut, Marburg, Bruce Lee und Aufregung um sexy an-summer-university-in-digital-huma- 27. Februar. Pilotenanwärter, 27. Januar, https://rdl. nities/ (26.03.2019). de/node/39132 (26.03.2019). Vortrag (mit Ksenia Stanicka-Brzezicka und Johannes Bracht): „Forschungsin- Radiosendung: Radio Ech (mit D. Dr. Elke Bauer frastruktur Kunstdenkmäler in Ostmit- Tolkatsch): Sobytija v Rossii vo vremja Vortrag: „Aus der Praxis: Bestandsbe- teleuropa (FoKO): Projektergebnisse čempionata mira [Neuigkeiten aus schreibungen am Herder-Institut für und Weblaunch“, Arbeitstreff en der Russland zur Zeit der WM 2018], Radio historische Ostmitteleuropaforschung Arbeitsgemeinschaft kunsthistorischer Dreyeckland, 30. Juni. – Institut der Leibniz-Gemeinschaft“, Bildarchive und Fototheken (AKBF), Workshop „Bestände zugänglich Deutsches Dokumentationszentrum Radiosendung: Radio Ech: Teil 3 der machen – Anforderungen an wissen- Reihe „Rund um die Rückseite der

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 75 Fußball-WM der Männer“, Ukraini- / Украинское Полесье“, 13. Ok- stra-e-von-kertsch-und-die-reaktion-der sche politische Gefangene in Russ- tober, https://rdl.de/node/42969 (26.03.2019). land, 5. Juli, https://rdl.de/beitrag/ (26.03.2019). radio-ech-deutsch-06072018-ukraini- Radiosendung: Radio Ech (mit D. sche-politische-gefangene-russland Radiosendung: Radio Ech (mit D. Tol- Tolkatsch): „Die Sperrzone von (26.03.2019). katsch): Teil 1 „Belarussisches Polesien“, Tschernobyl heute / Чернобыльская 1. November, https://rdl.de/beitrag/ зона отчуждения сегодня“, 22. Radiosendung: Radio Ech: Teil 4 der radio-ech-deutsch-1112018-belarussi- Dezember, https://rdl.de/node/44096 Reihe „Rund um die Rückseite der sches-polesien?fbclid=IwAR1XpQhu- (26.03.2019). Fußball-WM der Männer“, WM als ses2kTJBoERWIJdtrm2slWeP1w- Migrationsroute, Sexismus mischt sich q6Haqh3hT2rV8RQuA8bep1j28 Vortrag: „African Students on Dormito- in Russland mit Rassismus und Provo- (26.03.2019). ry Life in the Soviet Union“, Workshop kationen durch den Kroaten Domagoj „Soviet Student Dormitories: Structures Vida, die keine waren [sic], 12. Juli. Radiosendung: Radio Ech (mit D. and Legacies“, Forum Transregiona- https://rdl.de/beitrag/radio-ech- Tolkatsch): Teil 2 „Jüdisches Polesien“, le Studien, Freie Universität Berlin, deutsch-13072018-wm-als-migrations- 8. November, https://rdl.de/beitrag/ 16. Januar. route-sexismus-mischt-sich-russland- radio-ech-deutsch-08112018-j-disches- mit (26.03.2019). polesien (26.03.2019). Vortrag: „Educational Cooperation between the Soviet Union and Sub-Sa- Radiosendung: Radio Ech: WM in Russ- Radiosendung: Radio Ech (mit D. haran African Countries“, Konferenz land – WM der Folter / ЧМ в России Tolkatsch): Teil 3 „Ukrainisches Pole- „Socialist Educational Cooperation with – ЧМ пыток, Schicksal Oleg Senzows, sien“, 15. November, https://rdl.de/ the Global South“, Justus-Liebig-Uni- andere politische Gefangene und beitrag/radio-ech-deutsch-15112018 versität Gießen, Gießen, 12. Mai. Folter in Russland, 14. Juli (26.03.2019). https://rdl.de/node/41719 Vortrag: „Landšaft Černobylskogo Po- (26.03.2019). Radiosendung: Radio Ech (mit D. les’ja meždu distopiej i utopiej“ – Land- Tolkatsch): Teil 4 „Das friedliche Atom schaft Tschernobyler Polesien zwischen Radiosendung: Radio Ech: Russland in Polesien“, 22. November, https:// Distopie und Utopie, Panel „Negative ist wieder in Afrika: zum Mord an drei rdl.de/beitrag/radio-ech-deutsch- Geopoetic“, 3. International Conference russischen Journalisten in der ZAR, 22112018-der-friedliche-atom-polesien Geopoetic, Institut für Philosophie der 9. August. (26.03.2019). Russischen Akademie der Wissenschaf- ten, Moskva, 18.-20. Mai. Radiosendung: Radio Ech: Teufelsberg Radiosendung: Radio Ech (mit D. bei Berlin – Abhörstation aus dem Tolkatsch): „1917 der Immoralis- Vortrag: „Nuclear Power Plants, Soci- Kalten Krieg heute, 25. August. ten / Спектакль ‚1917‘ в Театре alist Urbanization and the Ukrainian Имморалистов“, 24. November, Polesia between ‚Rural‘ and ‚Urban‘ Life Radiosendung: Radio Ech: Russland https://rdl.de/node/43661 Styles, 1965-1991“,Panel VII „Late Sovi- ist wieder in Afrika: zum Mord an drei (26.03.2019). et rural/urban divide I: Boundaries vs russischen Journalisten in der ZAR, continuums“, „International Conference 25. August. Infomagazin Morgenradio (mit D. Tol- Late Soviet Village: People, Institu- katsch): Kommentar der Russischen tions, and Objects Between ‚Rural‘ and Radiosendung: Radio Ech: Zum Jah- Redaktion zur russischen Aggression ‚Urban‘ Life Styles“, Deutsches Histo- restag der Katastrophe von Kyschtym, in der Straße von Kertsch und der Reak- risches Institut Moskau, University of dem ersten Atomunfall der Geschichte, tion der deutschen Politiker und Jour- Zurich, Moskva, 1. Juni. Interview mit Nadezhda Kutepova, nalisten, 3. Dezember, https://www. Menschenrechtlerin aus Ozersk bei freie-radios.net/92726 (26.03.2019). Vortrag: „21 vek. Obrazovatel’nye Tscheljabinsk / Интервью с Надеждой migranty iz Afriki, Černobyl i drugoe Кутеповой, правозащитницей из Radiosendung: Radio Ech: mit …“, Frankotheka an der Staatlichen Озёрска (Челябинск – 40), 29. Sep- D. Tolkatsch: „1917 der Immoralisten“, RUDOMINO-Bibliothek für Literatur in tember, https://rdl.de/node/42748 6. Dezember, https://rdl.de/beitrag/ Fremdsprachen, Moskva, 25. Juni. (26.03.2019). radio-ech-deutsch-06122018-1917- der-immoralisten (26.03.2019). Vortrag: „Bildungskooperation Radiosendung: Radio Ech (mit D. zwischen der Sowjetunion und dem Tolkatsch): „Belarussisches Polesi- Radiosendung: Radio Ech (mit D. subsaharischen Afrika: das staatliche en / Беларуское Полесье“, 6. Ok- Tolkatsch): „Russische Aggression Projekt und der Studentenalltag im tober, https://rdl.de/node/42858 in der Straße von Kertsch und die Sozialismus“, 12. Sitzung im Seminar (26.03.2019). Reaktion der deutschen Politiker und „Bildungsgeschichtliche und kulturwis- Journalisten“, 13. Dezember, https:// senschaftliche Forschungen der Ge- Radiosendung: Radio Ech (mit D. rdl.de/beitrag/radio-ech-deutsch- genwart – Kolloquium für Historische Tolkatsch): „Ukrainisches Polesien 13122018-russische-aggression-der- Bildungsforschung“, Kultur-, Sozial- und

76 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Bildungswissenschaftliche Fakultät, Dr. Cornelia Briel zentrum für Kunstgeschichte – Bildar- Institut für Erziehungswissenschaften, NS-Raubgut in der Forschungsbiblio- chiv Foto Marburg, dem Leibniz-Institut Humboldt-Universität zu Berlin, 19. Juli. thek des Herder-Instituts für historische für Geschichte und Kultur des östlichen Ostmitteleuropafor-schung Marburg, Europa an der Universität Leipzig Vortrag: „The Cultural Heritage of in: o-bib. Das off ene Bibliotheksjournal (GWZO), dem Instytut Sztuki Polskiej Polesia: Digital Mapping and Infra- 5 (2018), 4, S. 202-219, DOI: https:// Akademii Nauk, Warszawa, dem Ma- structure“, 1st Princeton-Herder Digital doi.org/10.5282/o-bib/2018H4S202- gyar Tudományos Akadémia Bölcsés- Summer Workshop „Digitally Mapping 219 (26.03.2019). zettudományi Kutatóközpont Művés- Eastern Europe“, veranstaltet vom zettörténeti Intézet, Budapest, der Herder-Institut, Marburg in Kooperation Vortrag: „Von Bautzen nach Coburg, Slovenská akadémia vied, Ústav dejín mit dem Princeton Center for Digital von Frankfurt in die USA, aus den USA umenia, Bratislava, dem Rundāle Palace Humanities und der Tel Aviv University, nach Marburg. Verlagerungen und Ver- Museum, dem Lietuvos kultūros tyrimų Herder-Institut, Marburg, 23. August. luste der Bibliothek der Publikations- institutas und dem Germanischen Nati- stelle Berlin-Dahlem“, Arbeitstreff en, onalmuseum Nürnberg, Herder-Institut, 9. Arbeitskreistreff en Provenienzfor- Marburg, 27. Februar. Dr. Johannes Bracht schung und Restitution, Stadtbibliothek Blogbeitrag mit Dr. Christoph Bautzen, 25. April. Präsentation (mit Dietmar Popp und Schutte: „Publikationskulturen und Ulrike Nürnberger): „Dehio-Handbuch Forschungsdaten“, Workshop in Vortrag: „NS-Raubgut im Bestand ‚Pu- der Kunstdenkmäler in Ostmitteleu- Regensburg, https://www.herder-in- blikationsstelle Berlin-Dahlem‘ in der ropa. Der Stand des Dehio Polen, des stitut.de/blog/2018/04/26/publika- Forschungsbibliothek des Herder-Insti- Dehio Baltikum und der Entwicklungen tionskulturen-und-forschungsdaten/ tuts. Schwierigkeiten der Identifi kation zum digitalen Handbuch“, Workshop (26.03.2019). und Bewertung“, Arbeitstreff en, 9. und Mitgliederversammlung der Arbeitskreistreff en Provenienzfor- Dehio Vereinigung 2018, Kultur- und Vortrag: „Zitieren, ja, aber Transkriptio- schung und Restitution, Stadtbibliothek Kongress zentrum, Gera, 27.-28. April. nen publizieren? Die Kultur der Archiv- Bautzen, 26. April. recherche vor dem Wandel“, Workshop Einführungsrede und Eröff nung der „Publikationskulturen im Wandel IV: Vortrag: „NS-Raubgut in der Bibliothek Ausstellung „Städte Niederschlesiens Herausforderung Forschungsdaten“, or- des Herder-Instituts für historische Ost- im Luftbild“, Das Museum der Stadt ganisiert vom Herder-Institut, Marburg mitteleuropaforschung“, Jahrestagung, Breslau – Bürgerliches Kunstmuseum und vom Leibniz-Institut für Ost- und 107. Bibliothekartag, Berlin, 14. Juni. im Altem Rathaus [Muzeum Miejskie Südosteuropaforschung, Regensburg, Wrocławia – Muzeum Sztuki Miesz- 2. Februar. Vortrag „NS-Raubgut in der Bibliothek czańskiej w Starym Ratuszu], Wrocław, des Herder-Instituts für historische Ost- 7. Mai. Vortrag (mit Agnese Bergholde-Wolf mitteleuropaforschung: Untersuchung und Ksenia Stanicka-Brzezicka): des von der ehemaligen Publikati- „Forschungsinfrastruktur Kunstdenk- onsstelle Berlin-Dahlem stammenden Szilveszter Csernus-Lukács M.A. mäler in Ostmitteleuropa (FoKO): Teilbestands“, Informationsveranstal- Az utolsó szó jogán négy órán át bes- Projektergebnisse und Weblaunch“, tung für die Kolleginnen und Kollegen zélt elítélése előtt a később felakasztott Arbeitstreff en der Arbeitsgemeinschaft am Herder-Institut, Herder-Institut, Szálasi [Der später aufgehängte Szálasi kunsthistorischer Bildarchive und Foto- Marburg, 6. November. sprach für 4 Stunden durch das Recht theken (AKBF), Deutsches Dokumen- des letzten Wortes vor seinem Verdikt], tationszentrum für Kunstgeschichte https://mult-kor.hu/az-utolso-szo-jog- – Bildarchiv Foto Marburg, Marburg, Sławomir Brzezicki, M.A. an-negy-oran-at-beszelt-elitelese-elott- 22. März. Blogbeitrag: Städte aus der Luft, a-kesobb-felakasztott-szalasi-20180301 https://www.herder-institut.de/ (26.03.2019). Vortrag (mit Stephanie Palek): „So blog/2018/05/22/staedte-aus-der-luft/ einfach wie möglich, so kompliziert wie (26.03.2019). Az eső miatt maradt el a félelmetes nötig? Fachliche Normvokabulare in nyílzápor az augsburgi csatatéren [Der der Beschreibung von Forschungsda- Vortrag: „Digitaler Dehio Ostmittel- erschreckende Pfeilsturm wurde wegen ten aus der Sicht der Forschenden am europa – Entwicklungsperspektiven Regens auf dem Augsburger Schlacht- Beispiel der historischen Ostmitteleu- eines Handbuches der Kunstdenkmä- feld abgesagt], https://mult-kor.hu/ ropa-Forschung“, Tagung „Forschungs- ler“, Abschlusstagung des Projektes az-eso-miatt-maradt-el-a-felelmetes- daten in der Geschichtswissenschaft“, „Forschungsinfrastruktur Kunstdenk- magyar-nyilzapor-az-augsburgi- Heinz-Nixdorf-MuseumsForum, Pader- mäler in Ostmitteleuropa (FoKO)“: csatateren-20180810 (26.03.2019). born, 7.-8. Juni. „Sharing Cultural Heritage: Digitale Netzwerke der Geschichte und Quellen Mi állt a Rajk-per hátterében? [Was war zu Ostmitteleuropa“, organisiert vom der Hintergrund des Rajk-Prozess?], Herder-Institut, Marburg in Kooperation https://mult-kor.hu/mi-allt-a-rajk-per- mit dem Deutschen Dokumentations- hattereben-20180924 (26.03.2019).

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 77 „Istennél a kegyelem“ – félelem nélkül Vortrag: „Aktueller Stand der Planung Humanities und der Tel Aviv University, néztek szembe a halállal az aradi des Onlineportals“, Projektbespre- Herder-Institut, Marburg, 20. August. vértanúk. [„Bei Gott ist Pardon“ – die chung „Onlineportal ‚Geschichte und Märtyrer von Arad begegneten dem kulturelles Erbe östliches Europa – Hands-on training: „GIS“, 1st Prince- Tod ohne Angst.], https://mult-kor.hu/ History and Cultural Heritage Eastern ton-Herder Digital Summer Workshop igy-kerult-erdely-100-eve-a-romanok- Europe (HCHEE)‘ (Arbeitstitel)“, Her- „Digitally Mapping Eastern Europe“, hoz-20181201 (26.03.2019). der-Institut, Marburg, 20. Juni. veranstaltet vom Herder-Institut, Mar- burg in Kooperation mit dem Princeton Így került Erdély 100 éve a románokhoz Präsentation: „Strategische Weiter- Center for Digital Humanities und der [So gelangte Siebenbürgen vor 100 entwicklung des Forschungsdaten- Tel Aviv University, Herder-Institut, Jahren an die Rumänen], https://mult- managements am Herder-Institut für Marburg, 21. August. kor.hu/igy-kerult-erdely-100-eve-a- historische Ostmitteleuropaforschung romanokhoz-20181201 (26.03.2019). – Institut der Leibniz-Gemeinschaft“, Vortrag: „Research Data and Euro- Kooperationsgespräch HeFDI/Fokus/ pean Metadata Standards (INSPIRE)“, Rezension: A horvát-magyar együttélés FDMHerder, Stabsstelle Forschungsda- 1st Princeton-Herder Digital Summer történelmi öröksége. Recenzió: A tenmanagement, Philipps-Universität Workshop „Digitally Mapping Eastern horvát-magyar együttélés fordulópont- Marburg, Marburg, 11. September. Europe“, veranstaltet vom Herder- jai – Prekretnice u susuživotu Hrvata i Institut, Marburg in Kooperation mit Mađara. Szerk. Jasna Turkalj – Damir Vortrag: „Vorstellung des Projekts dem Princeton Center for Digital Karbić [Die historische Vererbung des ‚Strategische Weiterentwicklung des Humanities und der Tel Aviv University, ungarisch-kroatischen Zusammenle- Forschungsdatenmanagements am Herder-Institut, Marburg, 22. August. bens. Rückblick: Die Wendepunkte des Herder-Institut für historische Ostmit- ungarisch-kroatischen Zusammenle- teleuropaforschung‘ (FDM-Herder)“, Vortrag (mit Christian Lotz): „Die Wei- bens], in: Századok (2018), 1, S. 221- Vernetzungsveranstaltung: „For- terentwicklung des Städteatlas Schlesi- 223 . schungsdatenmanagement – künftige en und die Zukunft des Geodaten-Ma- Entwicklungen und aktuelle Fragen nagements am Herder-Institut“, Tagung der Wissenschaft“, Harnack-Haus der 2018 des Arbeitskreises Historische Dr. Silke Fengler Max-Planck-Gesellschaft, Berlin, Kartographie, Hessisches Staatsarchiv, Rezension: Niklaus Ingold, Sibylle Mar- 18. Oktober. Marburg, 13. November. ti, Dominic Studer: Strahlenmedizin. Krebstherapie, Forschung und Politik in der Schweiz, 1920-1990, Zürich 2017, Dipl.-Ing. Marc Friede Dr. Eszter B. Gantner in: H-Soz-Kult 17.05.2018. Vortrag: „Perspektiven der räumlichen mit Nicole Shea: Contemporary Urban Bestandserschließung am Herder-In- Research in the European City, Special Vortrag: „Polesien als Interventions- stitut“, 47. Internationale Arbeits- und Issue of EuropeNow, May 2018, www. landschaft. Raum, Herrschaft, Technolo- Fortbildungstagung der Arbeitsge- europenowjournal.org/issues/issue-17- gie und Ökologie an der europäischen meinschaft der Bibliotheken und Do- may-2018/ (26.03.2019). Peripherie 1915-2015 – ein Projekt- kumentationsstellen der Ost-, Ostmit- bericht“, Oberseminar des Instituts tel- und Südosteuropaforschung e. V. Linked by Research: Berlin and St. Pe- für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, (ABDOS) „Frei zugänglich, vernetzt und tersburg, in: EuropeNow, May 2018. Philipps-Universität Marburg, trotzdem schwer zu fi nden – Informati- 20. Dezember. on retrieval und Wissenschaftskommu- Migration, Integration, and Heritage in nikation für Öff entlichkeit, Institutionen the „European City“: An Interview with und Forschungseinrichtungen zu Ost-, Wolfgang Kaschuba, in: EuropeNow, Barbara Fichtl, M.A. Ostmittel- und Südosteuropa“, 7.-9. May 2018. Vortrag: „Datenstrukturen und Daten- Mai, organisiert von der Universitäts- modellierung am Herder-Institut für bibliothek Leipzig, der Südosteuropa- Blog: https://konfl iktregionen.word- historische Ostmitteleuropaforschung“, gesellschaft und dem Leibniz-Institut press.com/ (26.03.2019). Workshop „Marburger IT-Treff en“, für Geschichte und Kultur östliches Deutsches Dokumentationszentrum Europa, Leipzig, 8. Mai. Blogbeitrag: Imperial Cities, für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto https://www.herder-institut.de/ Marburg, Marburg, 15. Mai. Hands-on training (mit Christian Lotz blog/2018/06/04/imperial-cities/ und Peter Haslinger): „Approaches (26.03.2019). Vortrag: „Sammlungs- und Bestands- to the Analysis of Historical Maps“, beschreibungen“, Workshop „Bestände 1st Princeton-Herder Digital Summer Research blogs: Emerging Cities, zugänglich machen – Anforderungen Workshop „Digitally Mapping Eastern https://www.emergingcities.weebly. an wissenschaftliche Bestandsbeschrei- Europe“, veranstaltet vom Herder- com/ (26.03.2019). bungen“, Herder-Institut, Marburg, Institut, Marburg in Kooperation mit 19. Juni. dem Princeton Center for Digital Blog: Heritage and Socialism – Trans- national Perspectives on Heritage in

78 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Eastern and Central Europe, https:// CEES Seminar „Varieties of E-confl icts Europa“, organisiert von Herder-Insti- www.heritageandsocialism.wordpress. in East Central Europe“, University of tut Marburg, in Kooperation mit dem com/ (26.03.2019). Glasgow, 23. Mai. Leibniz-Institut für Ost- und Südosteu- ropaforschung, Regensburg und dem Rezension: Balázs Ablonczy: Keletre Vortrag: „Rekonstruktion von Jüdischen Leibniz-Institut für Geschichte und magyar! [Nach Osten, Ungarn!], in: Vierteln: Zwischen Projektion und Kultur des östlichen Europa, Leipzig Múltunk [Unsere Vergangenheit], 2018 Materialität“, SCHUM-Städte am Rhein und Zentrum für Osteuropa- und (2), http://www.multunk.hu/2018-2-sz- e. V. (SCHUM als Welterbe), Worms, 28. internationale Studien (ZOIS), Berlin, am/ (26.03.2019). Juni. 17. Oktober.

Vortrag: „Eastern European Jewish Vortrag: „Postsozialistische Street- Vortrag: „Turanism as a political vision?: Heritage online“, Abschlusstagung scapes“, August Bebel Institut, Berlin, Hungary’s Place Making Between 1918- des Projektes „Forschungsinfrastruktur 5. Juli. 1933“, Workshop „Confl icting Con- Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa cepts“, organisiert vom Herder-Institut, (FoKO)“: „Sharing Cultural Heritage: Vortrag: „Varieties of E-confl icts Marburg, der Hokkaido University und Digitale Netzwerke der Geschichte und between Ukraine and Hungary“, Aleksanteri Institute, Helsinki, Quellen zu Ostmitteleuropa“, organi- Zweite Meilensteinkonferenz „Confl ict 12. November. siert vom Herder-Institut, Marburg in Regions. Theories and Conceptual Kooperation mit dem Deutschen Doku- Voids“ des LOEWE-Schwerpunkts mentationszentrum für Kunstgeschich- „Konfl iktregionen im östlichen Europa“, Dorothee M. Goeze, M.A. te – Bildarchiv Foto Marburg, dem Leib- organisiert vom Herder-Institut und Das Stackelbergsche Familienarchiv niz-Institut für Geschichte und Kultur der Justus-Liebig-Universität Gießen, / The Stackelberg Family Archive, in: des östlichen Europa an der Universität Herder-Institut, Marburg, 12. Juli. Familienverband von Stackelberg Leipzig (GWZO), dem Instytut Sztuki – Rundschreiben 42 (Hrsg. Familien- Polskiej Akademii Nauk, Warszawa, Vortrag: „Similar Confl icts? Two Indus- verband von Stackelberg), Augsburg, dem Magyar Tudományos Akadémia trial Cities in Comparison: Salgótarján 2018, S. 46-50. Bölcsészettudományi Kutatóközpont and Tampere at the Beginning of the Művészettörténeti Intézet, Budapest, 20th Century“, Tagung „Konfl ikte und Lesung / Vortrag: „Hundert Jahre der Slovenská akadémia vied, Ústav Konfl iktlösungsmodelle in Industrie- Estland“, Herder-Institut, Marburg, dejín umenia, Bratislava, dem Rundāle städten (1850-1939) im östlichen Euro- 20. März. Palace Museum, dem Lietuvos kultūros pa“, Tagung des LOEWE-Schwerpunkts tyrimų institutas und dem Germani- „Konfl iktregionen im östlichen Europa“, Vortrag: „German Baltic and the Idea schen Nationalmuseum Nürnberg, organisiert vom Herder-Institut und of the Republic of Estonia“, Conference Herder-Institut, Marburg, 27. Februar. der Justus-Liebig-Universität Gießen, „AABS 2018: The 100th Anniversary of Herder-Institut, Marburg, 4. Oktober. Baltic Independence“, Stanford Univer- Introduction (mit Ulrich Hofmeister), sity, Stanford, 1. Juni. Tagung „Imperial Cities: The Tsarist Einführung (mit Heidi Hein-Kircher): Empire, the Habsburg Empire and Workshop „‚Exhibiting cities‘ – City the Ottoman Empire in Comparison Museums in the Emerging Cities of Dr. Victoria Harms German Historical Institute“, organisiert East Central and Northern Europe, Blogbeitrag: Zukunft Miteinander – Die vom Herder-Institut, Marburg, dem 1880-1939“, Herder-Institut, Marburg, Deutschen und ihre östlichen Nach- Verband der Osteuropahistorikerinnen in Kooperation mit der University of barn, https://www.herder-institut.de/ und -historiker e. V., der Deutschen Tampere und dem Stadtmuseum Graz, blog/2018/04/05/zukunft-miteinan- Gesellschaft für Osteuropakunde e. V., Herder-Institut, Marburg, 15. Oktober. der-die-deutschen-und-ihre-oestli- dem Deutschen Historischen Institut, chen-nachbarn/ (26.03.2019). Moskau und der Universität Wien, Vortrag: „Reinventing the past – Bu- Moskva, 26. April. dapest´s City Museum in the 19th Blogbeitrag: Ein vernichtender century“, Workshop „‚Exhibiting cities‘ Wahlsieg, https://www.herder-institut. Schlusskommentar (mit Ulrich Hofe- – City Museums in the Emerging Cities de/blog/2018/04/17/ein-vernichten- meister), Tagung „Imperial Cities: The of East Central and Northern Europe, der-wahlsieg (26.03.2019). Tsarist Empire, the Habsburg Empire 1880-1939“, Herder-Institut, Marburg, and the Ottoman Empire in Compari- in Kooperation mit der University of Interview am 2. März: „Das Erbe von son German Historical Institute“, organi- Tampere und dem Stadtmuseum Graz, 1968“, interviewt von Stephan Hillig, siert vom Herder-Institut, Marburg, dem Herder-Institut, Marburg, 15. Oktober. Vital. Verband der Osteuropahistorikerinnen und -historiker e. V., der Deutschen Vortrag: „The Coordinates of E-con- Rezension: Fruzsina Müller: Jeanssozia- Gesellschaft für Osteuropakunde e. V., fl icts: Digitisation of Confl icting lismus. Konsum und Mode im staatsso- dem Deutschen Historischen Institut, Histories in Eastern Europe“, Workshop zialistischen Ungarn, Göttingen 2017, Moskau und der Universität Wien, „Die Last der Geschichte(n)? Regional- in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-For- Moskva, 27. April. konfl ikte und Legitimität im östlichen schung 67 (2018), S. 631-632.

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 79 Vortrag: „Vom Kalten Krieg zur neuen Vortrag: „German-speaking Academia: Welcome and Introduction: Zweite Mei- Eiszeit: Deutsch-ungarische Beziehun- A Road Map to Navigating Research lensteinkonferenz „Confl ict Regions. gen von 1945 bis heute“, Seminar „Zu- Institutions beyond Universities“, Webi- Theories and Conceptual Voids“ des kunft miteinander – Die Deutschen und nar ASEEES, 7. Februar. LOEWE-Schwerpunkts „Konfl iktregio- ihre östlichen Nachbarn“, Akademie nen im östlichen Europa“, organisiert Mitteleuropa e. V./ Der Heiligenhof, Vortrag: „Introducing the Herder vom Herder-Institut und der Justus-Lie- Bad Kissingen, 29. März. Institute: Collections, Funding Oppor- big-Universität Gießen, Herder-Institut, tunities, and Higher Education Partner- Marburg, 12. Juli. ships“, Webinar ASEEES, 7. März. Prof. Dr. Peter Haslinger Vortrag: „Micro-regions of Confl ict: East Central European History – Still Diskutant beim Panel „Layers of Con- The Czechoslovak-Hungarian Border a Strategically Important Field of Re- fl icting History: Mapping Collective in the Early 1920ies“, Zweite Meilen- search, in: Journal for Modern Euro- (Post-)Memories in European Border steinkonferenz „Confl ict Regions. pean History 16 (2018), 3, S. 295-300. Towns“ bei der „25th International Theories and Conceptual Voids“ des Conference of Europeanists“, Chicago, LOEWE-Schwerpunkts „Konfl iktregio- Dilemmas of Security: The State, Local 28. März. nen im östlichen Europa“, organisiert Agency, and the Czechoslovak-Hunga- vom Herder-Institut und der Justus-Lie- rian Boundary Commission, 1921-25, Diskutant beim Panel „Minorities, big-Universität Gießen, Herder-Institut, in: Austrian History Yearbook 49 (April Securities, Diversities“ bei der „25th Marburg, 12. Juli. 2018), S. 187-206, DOI: https://doi. International Conference of Euro- org/10.1017/S0067237818000152 peanists“, Chicago, 29. März. Einführung (mit Natalia Ermolaev): (26.03.2019). 1st Princeton-Herder Digital Summer Vortrag: „The Migration Crisis of 2015 Workshop „Digitally Mapping Eastern mit Dirk van Laak: Sicherheitsräume. and the Use of History in in Visegrád Europe“, veranstaltet vom Herder- Bausteine zu einem interdisziplinären Eastern Europe“ bei der „25th Inter- Institut, Marburg in Kooperation mit Modul, in: Saeculum 68 (2018), 1, national Conference of Europeanists“, dem Princeton Center for Digital S. 9-35. Chicago, 29. März. Humanities und der Tel Aviv University, Herder-Institut, Marburg, 20. August. Vortrag: „Nationalism, Empire, and Vortrag: „Visions of Stability and Anx- War: Causes and Dynamics of the End iety: The Mediatic Building of Nations Vortrag: „Eastern Europe and Digital of Austria-Hungary, 1900-1918“, Work- and Border Regions, 1919-1930“, Humanities in Germany“, 1st Prince- shop „The End of Empires in the 20th Conference „The Mediatisation of War ton-Herder Digital Summer Workshop Century“, Tel Aviv University, S. Daniel and Peace“, Trento, 20. April. „Digitally Mapping Eastern Europe“ Abraham Center for International and veranstaltet vom Herder-Institut, Mar- Regional Studies, Tel Aviv, 8. Januar. Round Table (mit Regina Kreide, Ange- burg in Kooperation mit dem Princeton la Marciniak und Horst Carl): „Interdis- Center for Digital Humanities und der Vortrag: „Konkurrenz im Gelände: ziplinarität“ bei der Summerschool des Tel Aviv University, Herder-Institut, Staatliche Interessen und lokale Integrierten Graduiertenkollegs des Marburg, 20. August. Lebenswelten im Kontext der unga- Sonderforschungsbereichs / Transre- risch-tschechoslowakischen Grenz- gio 138: „Dynamiken der Sicherheit. Hands-on training (mit Christian Lotz ziehungskommission 1921-1925“, Formen der Versicherheitlichung in his- und Marc Friede): „Approaches to the Konferenz „Central and Eastern Europe torischer Perspektive“, Herder- Institut, Analysis of Historical Maps“, 1st Prince- after the First World War / Mittel- und Marburg. ton-Herder Digital Summer Workshop Osteuropa nach dem Ersten Weltkrieg“, „Digitally Mapping Eastern Europe“, organisiert vom European Network Einführung Workshop „Off Cam- veranstaltet vom Herder-Institut, Mar- Remembrance and Solidarity, Warsza- pus: Career Paths in Non-University burg in Kooperation mit dem Princeton wa, dem Bundesinstitut für Kultur und Research Institutions“, International Center for Digital Humanities und der Geschichte der Deutschen im östlichen Graduate Centre for the Study of Cul- Tel Aviv University, Herder-Institut, Europa zusammen mit dem Slowaki- ture, Justus-Liebig-Universität Gießen, Marburg, 20. August. schen Institut Berlin, der Universität 26. Juni. Leipzig, dem Centre for Area Studies Vortrag: „From Content to Information der Universität Leipzig, der Jagielloni- Vortrag: „The Migration Crisis of 2015 to Knowledge: How to Build Collabo- an University in Kraków, der Faculty of and Historical Memory in East Central rative Knowledge Portals“, 1st Prince- Arts, Department of History der Pavol Europe“, Workshop „Konstruktion in ton-Herder Digital Summer Workshop Jozef Šafárik University in Košice, der der polnisch-deutschen öff entlichen „Digitally Mapping Eastern Europe“, Babeș-Bolyai-University Cluj, dem Debatte (2015-2018)“, Gießener Zen- veranstaltet vom Herder- Institut, Research Centre for the Humanities trum östliches Europa in Kooperation Marburg in Kooperation mit dem in Kooperation mit der Slowakischen mit der Universität Łódź, Justus-Lie- Princeton Center for Digital Humanities Botschaft Berlin, 1. Februar. big-Universität Gießen, 26. Juni. und der Tel Aviv University, Herder- Institut, Marburg, 22. August.

80 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Round Table (mit Christian Lotz und Vortrag: „Ostmitteleuropa – ein stra- Dr. Heidi Hein-Kircher Katherine Reischl): „What to Gain from tegisch wichtiges Forschungsfeld“, Der Novemberaufstand 1830/31 und Digital Mapping“, 1st Princeton-Herder Kolloquium Osteuropäische Geschich- seine Folgen, in: Michael G. Müller u. a. Digital Summer Workshop „Digitally te, Justus-Liebig-Universität Gießen, 23. (Hrsg.): Die polnisch-litauischen Länder Mapping Eastern Europe“, veranstal- Oktober. unter der Herrschaft der Teilungsmäch- tet vom Herder-Institut, Marburg in te (1772/1795-1914), Stuttgart 2018, Kooperation mit dem Princeton Center Einführung, Konferenz: „SOS Archival S. 197-205. for Digital Humanities und der Tel Aviv Literacy in Ostmitteleuropa?“ – Kompe- University, Herder-Institut, Marburg, tenz und Qualifi kation für den Umgang Die Große Emigration: Polnische 24. August. mit deutschsprachigem Archivgut in Frage und Politik im Exil, in: Michael ostmitteleuropäischen Archiven, or- G. Müller u. a. (Hrsg.): Die polnisch-li- Vortrag: „National Epistemologies, ganisiert vom Herder-Institut Marburg tauischen Länder unter der Herrschaft Cultural Heritage, and Memory Politics in Kooperation mit der Archivschule der Teilungsmächte (1772/1795-1914), in a Digital Age“, Workshop „(Politics Marburg, Archivschule Marburg, Stuttgart 2018, S. 206-220. of) Digital Humanities in Eastern Euro- 19. November. pean“, organisiert vom Herder-Institut Der Galizische Ausgleich als Beitrag zur und dem Aleksanteri Institute, Helsinki, Vortrag: „Cultural Heritage and Na- inneren Sicherheit. Zu den Intentionen 10. September. tional Epistemologies in a Digital Age“, und zur Rolle der galizischen Abgeord- Workshop „The Future of European neten bei den Landtagsverhandlun- Vortrag (mit Christian Lotz): „Shifting Heritage National Identities, Inauthen- gen 1913/14, in: Carola Westermeier, Borders, Spaces of Power: How to tic Europe?“, in Kooperation mit dem Horst Carl (Hrsg.): Sicherheitsakteure. Analyze Maps and Representations of Leibniz-Forschungsverbund Historische Epochenübergreifende Perspektiven zu Space“, Webinar ASEEES, 25. Septem- Authentizität, Brüssel, 21. November. Praxisformen und Versicherheitlichung, ber. Baden Baden 2018, S. 183-196. Vortrag (mit Monika Wingender): Vortrag: „Mehrsprachigkeit als poli- „Teaching and Research at LOEWE Der Akt von Gnesen. Ein Gipfeltreff en tisches und gesellschaftliches Kon- Research Cluster ‚Regions of Confl ict in im Jahr 1000, in: Hans Henning Hahn, zept – theoretische und methodische Eastern Europe‘“, Workshop „Recon- Robert Traba (Hrsg.): 20 deutsch-polni- Fallstricke“, Konferenz „Mehrsprachig- fi guration of Politics in Central Asia sche Erinnerungsorte, Paderborn 2018, keit in der Donaumonarchie“, Lud- and Eastern Europe in a Compar ative S. 49-60. wig-Maximilians-Universität, München, Perspective“, organisiert vom LOEWE- 11. Oktober. Research Cluster „Regions of Confl ict mit Steff en Kailitz (Gasthrsg.): Special in Eastern Europe“, Herder- Institut, Section Between the Wars, Nationali- Einführung, Tagung „Images and Marburg, 22. November. ties Papers 46 (2018), 5, DOI: https:// Languages of Despair and Violence doi.org/10.1080/00905992.2018.1473 Representations of Eastern Europe Vortrag: „Cultural Heritage and Me- 846 (26.03.2019). after the Great War“, veranstaltet vom mory Politics in a Digital Age – Cen- Leibniz Institut für Ost- und Südosteu- tral Europe in Context“, Workshop mit Steff en Kailitz: „Double Transforma- ropaforschung, IOS (Regensburg), dem „Reconfi guration of Politics in Central tion“: Nation Formation and Democra- Herder-Institut und der Bayerischen Asia and Eastern Europe in a Compa- tization in Interwar East Central Europe, Staatsbibliothek (München), unterstützt rative Perspective“, organisiert vom in: Nationalities Papers 46 (2018), 5, vom Leibniz-Forschungsverbund „Kri- LOEWE-Research Cluster „Regions of S. 745-758. sen einer globalisierten Welt“, Regens- Confl ict in Eastern Europe“, Herder-Ins- burg, 11. Oktober. titut, Marburg, 22. November. mit Eszter Gantner und Oliver Hoch- adel (Gasthrsg.): Backward and Vortrag: „Representations of Utopia Einführung, Workshop „International Peripheral? Emerging Cities, Eastern and Anxiety. Maps as Political Tools Publishing in the Study of Culture“, Europe, in: Zeitschrift für Ostmitteleu- 1918/19-1925“, Tagung „Images and International Graduate Center for the ropa-Forschung/Journal of East Central Languages of Despair and Violence Study of Culture, Gießen, 12. Dezem- European Studies 67 (2018), 4. Representations of Eastern Europe ber. after the Great War“, veranstaltet vom mit Eszter Gantner und Oliver Hoch- Leibniz Institut für Ost- und Südosteu- adel (Gasthrsg.): Introduction: Back- ropaforschung, IOS (Regensburg), dem ward and Peripheral? Emerging Cities, Herder-Institut und der Bayerischen Eastern Europe, in: Zeitschrift für Staatsbibliothek (München), unterstützt Ostmitteleuropa-Forschung/Journal vom Leibniz-Forschungsverbund „Kri- of East Central European Studies 67 sen einer globalisierten Welt“, Regens- (2018), 4, S. 475-484. burg, 12. Oktober. Von Instrumenten der Durchstaatli- chung zu Instrumenten des Nationali-

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 81 tätenkonfl ikts. Zur nationalitätenpoliti- Vortrag: „Der Akt von Gnesen. Ein Einführung (mit Eszter Gantner): Work- schen Bedeutung von Städtestatuten deutsch-polnischer Erinnerungsort? shop „‚Exhibiting cities’ – City Museums am Beispiel des Lemberger Statuts, in: Forschungskolloquium“, Bergische in the Emerging Cities of East Central Beiträge zur Rechtsgeschichte Öster- Universität Wuppertal, 17. Juli. and Northern Europe, 1880-1939“, Her- reichs 8 (2018), S. 63-80. der-Institut, Marburg, in Kooperation Vortrag: „The Bulwark Mission as a mit der University of Tampere und dem Rezension: Małgorzata Dajnowicz: Securitizing Myth: The Case of Lwów Stadtmuseum Graz, Herder-Institut, Poglądy ideowe i działalność polityczna (Lviv) at the First Decades of 20th Cen- Marburg, 15. Oktober. elit (nie)prowincjonalnych narodowej tury“, 14th International Conference on demokracji zachodniej części woje- Urban History, EAUH, Rom, 31. August. Vortrag: „Imaging the Polish Nation: wództw białostockiego (1919-1939) Lviv’s City Museum“, Workshop „,Ex- [Die ideologischen Ansichten und Vortrag: „Continuities under Discontin- hibiting cities’ – City Museums in the die politische Tätigkeit der (nicht-) uous Conditions: Polish Local Govern- Emerging Cities of East Central and provinziellen Nationaldemokratien des ment in Lwów and its Strategies for Northern Europe, 1880-1939“, Herder- westlichen Teils der Woiwodschaft Bi- Integration within the Polish State“, 14th Institut, Marburg in Kooperation mit ałystok], Warszawa 2015, in: Zeitschrift International Conference on Urban der University of Tampere und dem für Ostmitteleuropa-Forschung/Journal History, EAUH, Rom, 1. September. Stadtmuseum Graz, Herder-Institut, of East Central European Studies 67 Marburg, 15. Oktober. (2018), S. 323-324. Vortrag: „‚Familienplanung‘ zwischen individuellen und gesellschaftlichen Vortrag: „Kommunalpolitische Prakti- Rezension: Frank Hadler, Matthias Mid- Sicherheitsvorstellungen (19./20. Jh.)“, ken, Strategien und Visionen in mul- dell (Hrsg.): Handbuch einer transnatio- Workshop „Geschlecht und Sicherheit tiethnischen Städten. Das Beispiel Lem- nalen Geschichte Ostmitteleuropas. Bd. in historischer Perspektive“, in Koope- berg um 1900“, Workshop „Die Last der 1: Von der Mitte des 19.Jahrhunderts ration mit der Justus-Liebig-Universität, Geschichte(n)? Regionalkonfl ikte und bis zum Ersten Weltkrieg, Göttingen Gießen, 20. September. Legitimität im östlichen Europa“, orga- 2016, in: Historische Zeitschrift 306 nisiert von Herder-Institut Marburg, in (2018), S. 581-582, DOI: doi10.1515/ Vortrag: „Online-Quellen für die Kooperation mit dem Leibniz-Institut hzhz-2018-1157ezensionen. universitäre Lehre: Dokumente und für Ost- und Südosteuropaforschung, Materialien zur ostmitteleuropäischen Regensburg und dem Leibniz-Institut Vortrag: Habilitationskolloquium: Geschichte“, 52. Deutscher Historiker- für Geschichte und Kultur des östli- „Familienplanung“ vor der „Pille“: tag, Münster, 26. September. chen Europa, Leipzig und Zentrum für Zur Entwicklung einer gesellschaftli- Osteuropa- und internationale Studien chen Wertvorstellung der Moderne“, Einführung, Tagung „Konfl ikte und Kon- (ZOIS), Berlin, 17. Oktober. Marburg, 17. Januar. fl iktlösungsmodelle in Industriestädten (1850-1939) im östlichen Europa“, Lesung / Vortrag: „Nationale Wieder- Vortrag: „Deutsche Mythen und ihre Tagung des LOEWE-Schwerpunkts geburt: Die Unabhängigkeit Polens in Wirkung“, Tagung „Die Rolle nationaler „Konfl iktregionen im östlichen Europa“, zeitgenössischer Deutung“, Herder- Symbole der Deutschen in Geschichte organisiert vom Herder-Institut und Institut, Marburg, 20. November. und Gegenwart“, Geisa, 1. März. der Justus-Liebig-Universität Gießen, Herder-Institut, Marburg, 4. Oktober. Vortrag: „Confl icting Ethno-Spaces: Introduction und Chair des Panels Ethnic Confl icts in East Central Euro- „Spaces of Ethnic Confl ict in Baltic Vortrag: „Industriestädte als Orte pean Cities from the Late Nineteenth Cities from the Late 19th Century to the besonderer inter-ethnischer Konfl ikte Century to the Mid of 20th C. Some Present“, Conference „AABS 2018: The und Konfl iktlösungsmodelle“, Tagung Conceptional Remarks“, Workshop „In- 100th Anniversary of Baltic Indepen- „Konfl ikte und Konfl iktlösungsmodelle terdisciplinary Confl ict Studies in Social dence“, Stanford University, Stanford, in Industriestädten (1850-1939) im Sciences and Humanities“, 2. Interna- 2. Juni. östlichen Europa“, Tagung des LOE- tionaler LOEWE-Workshop, Kazan’, WE-Schwerpunkts „Konfl iktregionen 28. November. Antrittsvorlesung: „Symptome von im östlichen Europa“, organisiert vom Unsicherheit und Konfl ikten? Aktuelle Herder-Institut und der Justus-Lie- Vortrag: „Diskontinuitäten? Die pol- Geschichtspolitische Debatten in Mit- big-Universität Gießen, Herder-Institut, nische Lokalverwaltung in Lemberg tel- und Osteuropa“, Philipps-Universi- Marburg, 4. Oktober. (Lwów/L’viv) und ihre Strategien zur tät Marburg, 27. Juni. Integration in den polnischen Staat“, Keynote: „Challenges of the Double Tagung „Aufbruch zu Demokratie und Vortrag: „How to Preclude Jewish Transformation of Eastern European Nationalstaatlichkeit in Mittel- und Ost- Impact on Local Aff airs in Lemberg? Se- and Baltic States after 1918“, Confer- mitteleuropa? Aktuelle Forschungen curitizing Debates on the City’s Statute ence of Young Scholars, Nationalizing mit Fokus auf die lokale Ebene (1917- in the 1860s“, EAJS, Kraków, 16. Juli. and Democratizing States. Challenges 1923)“, Technische Universität Dresden, and Approaches, Vilnius, 8. Oktober. Dresden, 4. Dezember.

82 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Dr. Dennis Hormuth Gilde Dorpat aus den 1920er Jahren, Dr. Dr. h. c. Norbert Kersken Taxations-Tabellen für Landmesser in in: Aus baltischem Leben 64 (2018), 1, The Chronicle of the Deeds of the Livland 1873, https://www.herder-ins- S. 16. Hungarians in European Context, in: titut.de/blog/2018/01/15/taxations-ta- Chronica de gestis Hungarorum e bellen-fuer-landmesser-in-livland-1873 Eine Stiftung für unverheiratete adelige codice picto saec. XIV / Chronicle of (26.03.2019). Frauen aus dem Jahr 1856, in: Nach- the Deeds of the Hungarians from the richtenblatt der Baltischen Ritterschaf- Fourteenth-Century Illuminated Codex, Zur „Erhaltung ehrenhafter kaufmänni- ten 60 (2018), 2, S. 31-32. hrsg. von János M. Bak und László scher Gesinnung“. Der Eid der Großen Veszprémy, Budapest 2018, S. IX-XXIV. Gilde in Tartu 1920, https://www. Vortrag: „Die Reformation Livlands herder-institut.de/blog/2018/02/08/ als identifi katorischer Anker in der Einführung (mit Ulrich Wien und Irene zur-erhaltung-ehrenhafter-kaufmaen- deutsch-baltischen Erinnerung seit Dingel): Tagung „Die Reformation nischer-gesinnung-der-eid-der-gros- dem16. Jahrhundert“, Tagung „Die im östlichen Mitteuropa. Teil II: Die sen-gilde-in-tartu-1920 (26.03.2019). Reformation im östlichen Mitteuropa. Rezeption der Reformation im östlichen Teil II: Die Rezeption der Reforma- Europa“, veranstaltet vom Leibniz-In- Gefakt, umkämpft, ergebnisoff en tion im östlichen Europa“, veranstaltet stitut für Europäische Geschichte mit – Wahlen in der Vormoderne. Ge- vom Leibniz-Institut für Europäische dem Herder-Institut, Marburg und der org Plönnies wird Ältermann der Geschichte mit dem Herder-Institut, Universität Koblenz-Landau, Akademie Großen Gilde zu Riga, https://www. Marburg und der Universität Koblenz- der Wissenschaften und der Literatur, herder-institut.de/blog/2018/03/19/ Landau, Akademie der Wissenschaften Mainz. gefakt-umkaempft-ergebnisoff en-wah- und der Literatur, Mainz, 8. März. len-in-der-vormoderne (26.03.2019). Vortrag: „Das árpádische Ungarn in Vortrag: „Die Einwanderung nach der Wahrnehmnung der Historio- Pest und Frömmigkeit in Hasenpoth Livland vom Mittelalter bis 1900“, graphie des Reichs“, internationale 1630, https://www.herder-institut.de/ Genealogentag der Deutschbalti- Tagung „Hungary and the Hungarians blog/2018/05/02/pest-und-froemmig- schen Genealogischen Gesellschaft, in Central and East European Narrative keit-in-hasenpoth-1630/ (26.03.2019). Darmstadt, 10. März. Sources (10th-17th Centuries)“, Pécs, 22. März. Schweriner Archivalien in einem Archiv Vortrag: „Politik und Klatsch. Die Be- zur ostmitteleuropäischen Geschich- richte eines Landtagsabgeordneten an Vortrag: „Poland and the Polish People te, https://www.herder-institut.de/ seine Frau“, Tagung „Gutshöfe und gro- in Late Medieval German Historiogra- blog/2018/08/24/schweriner-archiva- ße Politik – Lebenswelt und Verfl echtun- phy“, internationale Tagung „Germans lien-in-einem-archiv-zur-ostmitteleuro- gen des baltischen Adels“, Academia and Poles in the Middle Ages – the Per- paeischen-geschichte/ (26.03.2019). Baltica, Sankelmark, 12.-14. Oktober. ception of the ,Other’ and the Presence of Mutual Stereotypes“, Warszawa, Forschung unter den Bedingungen des Vortrag: „Woher kommt der baltische 25. Mai. 18. Jahrhunderts. Das Informantennetz Adel? Adelsmigration und politischer des Oberpahlener Pastors August Wil- Überblick“, Tagung „Gutshöfe und gro- Einführung, Tagung „Sigismund von helm Hupel, in: Aus baltischem Leben ße Politik – Lebenswelt und Verfl echtun- Luxemburg, der Deutsche Orden 63 (2017), 4, S. 3 f. (erschienen 2018). gen des baltischen Adels“, Academia und Polen-Litauen“, veranstaltet vom Baltica, Sankelmark, 12.-14. Oktober. Herder-Institut und der Christian-Al- Rezension zu: Stefan Donecker: brechts-Universität zu Kiel, Abteilung Origines Livonorum. Frühneuzeitliche für Osteuropäische Geschichte, Kiel Hypothesen zur Herkunft der Esten und Eligiusz Janus M.A. in Kooperation mit VIVARIUM – Centre Letten, in: Zeitschrift für Ostmitteleuro- Vortrag: „Posen und Westpreußen im for Research in Medieval Society and pa-Forschung/Journal of East Central Umbruch: Staat und Kirche 1918-1926“, Culture, der University of Ostrava, der European Studies 67 (2018), S. 266 f. Internationale Tagung des Instituts Forschungsstelle Deutscher Orden für Kirchen- und Kulturgeschichte Würzburg und der Friedrich-Christi- Die russische Option oder: Vom Schei- der Deutschen im östlichen Europa an-Lesser-Stiftung, Kiel, 5. Oktober. tern eines Königs, in: Nachrichtenblatt (IKKDOS) „Neuordnung der Staaten – der Baltischen Ritterschaften 59 (2017), Neuordnung der Seelsorge. Staat und Vortrag: „Polen in der dynastischen 4, S. 90 f. (erschienen 2018). katholische Kirche in Ostmitteleuropa Politik der Luxemburger“, Tagung nach dem Ersten Weltkrieg: Deutsches „Sigismund von Luxemburg, der Ein Schulgutachten der Livländischen Reich – Polen – Tschechoslowakei“, Do- Deutsche Orden und Polen-Litauen“, Ritterschaft von 1914, in: Nachrichten- minikanerkloster, Leipzig, 31. Juli. veranstaltet vom Herder-Institut und blatt der Baltischen Ritterschaften 60 der Christian-Albrechts-Universität (2018), 1, S. 6 f. zu Kiel, Abteilung für Osteuropäische Geschichte, Kiel in Kooperation mit Zwischen Bolschewiken und Liquida- VIVARIUM – Centre for Research in tion. Das Protokollbuch der Großen Medieval Society and Culture, der Uni-

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 83 versity of Ostrava, der Forschungsstelle Royal Geographical Society, London, PD Dr. Christian Lotz Deutscher Orden Würzburg und der 18. Dezember. Nachhaltigkeit neu skalieren. Interna- Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung, Kiel, tionale forstwissenschaftliche Kongres- 5. Oktober. se und Debatten um die Ressourcen- Dr. Jan Lipinsky versorgung der Zukunft im Nord- und Lesung / Vortrag (mit Prof. Dr. Joachim mit Reiner Beushausen: Böhmen, Ostseeraum (1870-1914), Böhlau 2018. Schneider): „Zwischen Prag, Preß- Tschechoslowakei, Tschechien. Ein burg und Mainz: Kaiser Sigismund Land der Jahrestage: 1618, 1848, 1918, Vortrag: „Research Data in Historical von Luxemburg in der Chronik von 1938, 1948, 1968, 1978, 1988, 1993, Cartography“, 1st Princeton-Herder Di- Eberhard Windeck“, Herder-Institut, 1998, https://www.herder-institut.de/ gital Summer Workshop „Digitally Map- Marburg, 20. Februar. blog/2018/05/23/boehmen-tschechos- ping Eastern Europe“, veranstaltet vom lowakei-tschechien-jahrestage-2018/ Herder-Institut, Marburg in Kooperation (26.03.2019). mit dem Princeton Center for Digital Sabina Kubekė M.A. Humanities und der Tel Aviv University, Working with Concepts in the Social Heimatzeitschriften (aus Ostmitteleu- Herder-Institut, Marburg, 20. August. Sciences. Winter School in Bamberg, ropa) in den Beständen des Herder-In- https://www.herder-institut.de/ stituts, in: Tilman Kasten, Elisabeth Hands-on training (mit Peter Haslinger blog/2018/04/12/working-wi- Fendl (Hrsg.): Heimatzeitschriften. und Marc Friede): „Approaches to the th-concepts-in-the-social-sciences/ Funktionen, Netzwerke, Quellenwert, analysis of historical maps“, 1st Prince- (26.03.2019). München – New York 2017, S. 274-291. ton-Herder Digital Summer Workshop „Digitally Mapping Eastern Europe“, Interview: Vėl Galėtų Išmušti Herberto Reception and Historiography of the veranstaltet vom Herder-Institut, Mar- Valanda [Es könnte wieder Herberts MRP in (Soviet) Russia – Historians and burg in Kooperation mit dem Princeton Stunde sein], in: Naujasis Židinys – Aidai Their Responsibility, in: Kaarel Piirimäe, Center for Digital Humanities und der (2018), 6, S. 30-34, http://www.bernar- Olaf Mertelsmann (Hrsg.): The Baltic Tel Aviv University, Herder-Institut, dinai.lt/straipsnis/2018-11-06-vel-ga- States and the End of the Cold War, Marburg, 20. August. letu-ismusti-herberto-valanda/172692 Berlin – Bern 2018, S. 27-64. (26.03.2019). Hands-on training: „GIS“, 1st Prince- Interview: Nils Sandrisser: Viele ton-Herder Digital Summer Workshop Vortrag: „History of Sustainability in Geister aus der Flasche. Truppen des „Digitally Mapping Eastern Europe“, Poland in 1970-1990“, Trans-Atlan- Warschauer Pakts unterbinden vor veranstaltet vom Herder-Institut, Mar- tic Summer Institute „Transforming 50 Jahren den „Prager Frühling“, in: burg in Kooperation mit dem Princeton Environments in Europe and North Evangelische Sonntags-Zeitung vom Center for Digital Humanities und der America: Narratives, Histories, Cul- 19.08.2018, S.14 f. Tel Aviv University, Herder-Institut, tures“, University of Minnesota, Marburg, 21. August. Minneapolis, 28. Juni. Rezension zu: Voices of Freedom – Western Interference? 60 Years of Vortrag: „Research Data and Euro- Vortrag: „Acting or Re-acting: Negoti- Radio Free Europe, hrsg. von Anna pean Metadata Standards (INSPIRE)“, ating Local, National and Transnational Bischof und Zuzana Jürgens, Göttingen 1st Princeton-Herder Digital Summer Dimensions of Sustainability in Poland 2015, in: Zeitschrift für Ostmitteleuro- Workshop „Digitally Mapping Eastern Since the 1970s“, 17th International pa-Forschung/Journal of East Central Europe“, veranstaltet vom Herder- Conference of Historical Geographers European Studies 66 (2017), 4, S.633- Institut, Marburg in Kooperation mit 2018, Warszawa, 16. Juli. 634. dem Princeton Center for Digital Humanities und der Tel Aviv University, Vortrag: „Environmental Sustainabi- Rezension: Gert Hagelweide: Ost- Herder-Institut, Marburg, 22. August. lity in Poland: National Context and preußische Presse von den Anfängen International Cooperation During bis 1945. Titel, Bestände, Daten, Vortrag: „Historical-Topographical Atlas 1970s-1980s“, Workshop „Histories of Biographien, Literatur, 2 Bde., Berlin – of Silesian Towns“, 1st Princeton-Herder Sustainability in Europe: Discourses Boston 2016, in: Zeitschrift für Ostmit- Digital Summer Workshop „Digitally and Practices Before and After 1989“, teleuropa-Forschung/Journal of East Mapping Eastern Europe“, veranstal- Herder-Institut, Marburg, 15. Novem- Central European Studies 67 (2018), 3, tet vom Herder-Institut, Marburg in ber. S. 467-468. Kooperation mit dem Princeton Center for Digital Humanities und der Tel Aviv Vortrag: „Poland and the International Rezension zu: Rūdolfs Blaumanis: Frost University, Herder-Institut, Marburg, Environmental Cooperation During im Frühling. Die deutschsprachigen 23. August. 1970-1980s“, Workshop „Cold War and Erzählungen, hrsg. von Benedikts Environmental Sciences: Circulations, Kalnačs und Rolf Füllmann, Bielefeld Round Table (mit Peter Haslinger und exchanges and cooperation between 2017, in: Zeitschrift für Ostmitteleuro- Katherine Reischl): „What to Gain from the USSR and the West, 1950s-1990s“, pa-Forschung/Journal of East Central Digital Mapping“,1st Princeton-Herder European Studies 67 (2018), 3, S. 469. Digital Summer Workshop „Digitally

84 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Mapping Eastern Europe“, veranstal- dia-to-mayemo-robyty-ce-cherez-nau- Vortrag: „The Free City of Danzig tet vom Herder-Institut, Marburg in kuiryna-lysenko (26.03.2019). Revisited – Multiple Perspectives on Kooperation mit dem Princeton Center the History of a Transnational Space“, for Digital Humanities und der Tel Aviv Vortrag: „Politics of History in the Rus- Kolloquium des Imre-Kertész-Kollegs, University, Herder-Institut, Marburg, sian-Ukrainian Confl ict Between the Or- Jena, 7. Mai. 24. August. ange Revolution and the Annexation of Crimea (2004-2014)“, Uppsala-BASEES Vortrag: „Germans, Jews and Poles Vortrag (mit Peter Haslinger): „Shifting conference „Regimes and Societies in in the Free City of Danzig – Interwar Borders, Spaces of Power: How to Confl ict: Eastern Europe and Russia Ethnic Confl icts Beyond the Polish-Ger- Analyze Maps and Representations of since 1956“, Institute for Russian and man Antagonism“, Conference „AABS Space“, Webinar ASEEES, 25. Septem- Eurasian Studies, Uppsala University, 2018: The 100th Anniversary of Baltic ber. Uppsala, 13. September. Independence“, Stanford University, Stanford, 2. Juni. Vortrag: „Bericht über den Fortgang Posterpräsentation: „Geschichtspolitik, der Kartenerschließung am Herder- Identitätsökonomien und Integrati- Vortrag (mit Peter Oliver Loew): Institut“, Treff en der Kartenkuratoren in onsprojekte im russisch-ukrainischen „Exhibiting City, Region and Nation – der Deutschen Gesellschaft für Karto- Krisenraum“, Forum of the Ukrainian The ,Staat liches Landesmuseum für grafi e, Gotha, 9. Oktober. Research Diaspora „Advancing Science Danziger Geschichte’ between Urban- Through International Cooperation“, ity, Statehood and the Heimatgedanke Vortrag (mit Marc Friede): „Die Weiter- Nationale Akademie der Wissenschaf- (1927-1939)“, Workshop „,Exhibiting entwicklung des Städteatlas Schle- ten der Ukraine, Kiev, 20.-22. Oktober. cities’ – City Museums in the Emerging sien und die Zukunft des Geodaten- Cities of East Central and Northern Managements am Herder-Institut“, Vortrag: „Concepts of Identity and Europe, 1880-1939“, Herder-Institut, Tagung 2018 des Arbeitskreises Integration in the Ukrainian Revolution Marburg in Kooperation mit der Univer- Historische Kartographie, Hessisches (2013/14): Preliminary Field Research sity of Tampere und dem Stadt museum Staatsarchiv, Marburg, 13. November. Findings“, Workshop „Interdisciplinary Graz, Herder-Institut, Marburg, Confl ict Studies in Social Sciences and 16. Oktober. Vortrag: „Introduction to the Con- Humanities“, 2. Internationaler LOE- temporary History of Sustainability“, WE-Workshop, Kazan’, 28. November. Vortrag: „Competing Concepts of Workshop „Histories of Sustainability Governance in the Free City of Danzig in Europe: Discourses and Practises (1919-1923)“, Tagung „Aufbruch zu Before and After 1989“, Herder-Institut, Adrian Mitter M.A. Demokratie und Nationalstaatlichkeit in Marburg, 15. November. Forschungsperspektiven auf die Ge- Mittel- und Ostmitteleuropa? Aktuelle schichte der Technischen Hochschule Forschungen mit Fokus auf die lokale Vortrag: „Migration und Raum. Aspekte Danzig (1904-1945), in: Historia-Archi- Ebene (1917-1923)“, Technische Uni- einer kritischen Kartografi egeschichte wa-Gdańsk 1 (2018), 1, S. 73-83. versität Dresden, Dresden, Mittel- und Osteuropas“, Workshop 4. Dezember. „FluchtRäume. Kartographie als politi- Vortrag: „The Jewish Community in sche Ikonographie in der Flüchtlings- the Free City of Danzig 1919-1939“, krise“, Philipps-Universität Marburg, Lunchtalks des Simon-Dubnow-Insti- Stephanie Palek M.A. 13. Dezember. tuts, Leibniz-Institut für jüdische Ge- Vortrag (mit Johannes Bracht): „So schichte und Kultur – Simon Dubnow, einfach wie möglich, so kompliziert wie Leipzig, 27. Februar. nötig? Fachliche Normvokabulare in Iryna Lysenko M.A. der Beschreibung von Forschungsda- Blogbeitrag: Research trip to Ukraine: Vortrag: „New Perspectives on Ethnic ten aus der Sicht der Forschenden am Science against all odds, https://www. Confl icts in the Free City of Danzig Beispiel der historischen Ostmitteleu- herder-institut.de/blog/2018/01/01/re- (1920-1939)“, bei der International ropa-Forschung“, Tagung „Forschungs- search-trip-to-ukraine-science-against- Conference „Urban Cultures in the daten in der Geschichtswissenschaft“, all-odds/ (26.03.2019). Baltics (from the Middle Ages to the Heinz-Nixdorf-MuseumsForum, Pader- 20th Century)“, 18.-20. April 2018, born, 7.-8. Juni. Interview: „Wenn wir westeuropäische Organistoren: Herder-Institut, Mar- Wahrnehmung nicht durch die Medien burg, Institute of Baltic Region History Vortrag: „Onlineportal Geschichte beeinfl ussen können, dann sollen wir and Archaeology, Klaipėda University, und kulturelles Erbe östliches Euro- das über die Wissenschaft tun“ (in Miesto Savivaldybė, Klaipėda, Institute pa – aktueller Stand“, Arbeitstreff en ukrainischer Sprache), in: Hromadske of History, Archaeology and Art Histo- „Verbundkatalog östliches Europa. Radio (Kiew), 9. Juni, https://hromad- ry,Talinn University, Latvijas Universitate Zusammenarbeit und aktuelle Projek- skeradio.org/programs/rankova-hvylya/ und Klaipėdos Miesto Savivaldybės Et- te – kleine Fach- und Fortbildungsta- yakshcho-ne-mozhna-vplynutyna-za- nokulturos Centras, Klaipėda, 20. April. gung“, Martin-Opitz-Bibliothek, Herne, hidnoyevropeysku-dumku-cherez-me- 26. Oktober.

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 85 Dr. Dietmar Popp schen Natio nalmuseum Nürnberg, Ländern. Estland“, Estnische Kunstaka- Einführung zu: Städte Niederschlesi- Herder- Institut, Marburg, 27. Februar. demie, Tallinn, 1. November. ens im Luftbild [poln. Version: Miasta Dolnego Śląska na fotografi i lot-niczej], Präsentation (mit Sławomir Brzezicki Texte: Rafał Eysymontt, Fotos: Stanisław und Ulrike Nürnberger): „Dehio-Hand- Dipl.-Bibl. (FH) Beate Schiebl Klimek, Mitarbeit: Sławomir Brzezicki, buch der Kunstdenkmäler in Ostmit- Wer oder was ist Santini? AIBM-Jah- Wrocław 2018, S. 3 teleuropa. Der Stand des Dehio Polen, restagung vom 4. bis 8. September des Dehio Baltikum und der Entwick- 2017 in Münster, in: Zeitschrift für Vortrag: „Monuments and Artworks in lungen zum digitalen Handbuch“, Bibliothekswesen und Bibliographie 65 East Central Europe Research Infra- „Workshop und Mitgliederversamm- (2018), 1, S. 50-51. structure (FoKO)“, Abschlusstagung lung der Dehio Vereinigung 2018“, des Projektes „Forschungsinfrastruktur Kultur- und Kongresszentrum, Gera, Wer oder was ist Santini? AIBM-Jah- Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa 27.-28. April. restagung 2017 in Münster, in: Forum (FoKO)“: „Sharing Cultural Heritage: Musikbibliothek 39 (2018), 1, S. 30-32. Digitale Netzwerke der Geschichte und Einführung zur Ausstellung: „Ernst Ste- Quellen zu Ostmitteleuropa“, organi- wner. Ein deutscher Fotograf in Polen / Vortrag (mit Jürgen Warmbrunn): „Die siert vom Herder-Institut, Marburg in Niemiecki fotograf Polski“, Stadtgalerie Musiksammlung des Herder-Instituts: Kooperation mit dem Deutschen Doku- Bamberg – Villa Dessauer, Bamberg, Geschichte, Struktur, Perspektiven der mentationszentrum für Kunstgeschich- 15. Juni. Erfassung und Erforschung“, Workshop te – Bildarchiv Foto Marburg, dem Leib- „In Noten aufbewahrtes Kulturgut: die niz-Institut für Geschichte und Kultur Begrüßung und Einführung, Workshop Musiksammlung des Herder-Instituts des östlichen Europa an der Universität „Bild – Archiv – Geschichte(n): Deutsche als Objekt der kulturhistorischen Ost- Leipzig (GWZO), dem Instytut Sztuki Blicke auf Ostmitteleuropa“, in Koope- mitteleuropaforschung“, Herder-Institut, Polskiej Akademii Nauk, Warszawa, ration mit dem GCSC RA 4 Visual Cul- Marburg, 30. November. dem Magyar Tudományos Akadémia ture, Herder-Institut, Marburg, 2. Juli. Bölcsészettudományi Kutatóközpont Művészettörténeti Intézet, Budapest, Rede zur Ausstellungseröff nung: „Ernst Dr. Christoph Schutte der Slovenská akadémia vied, Ústav Stewner – Ein deutscher Fotograf in mit Dr. Johannes Bracht: Publikati- dejín umenia, Bratislava, dem Rundāle Polen / Niemiecki Fotograf Polski“, Her- onskulturen und Forschungsdaten. Palace Museum, dem Lietuvos kultūros der-Institut, Marburg, 26. September. Workshop in Regensburg, https://www. tyrimų institutas und dem Germani- herder-institut.de/blog/2018/04/26/ schen Nationalmuseum Nürnberg, Vortrag (mit Ulrike Nürnberger): „De- publikationskulturen-und-forschungs- Herder-Institut, Marburg, 26. Februar. hio-Handbuch der Kunstdenkmäler in daten/ (26.03.2019). Ostmitteleuropa: Baltische Länder / Vortrag: „Von der Bestandsdatenbank Estland“, Tagung des Arbeitskreises für Vortrag: „Herausforderungen und bis zur virtuellen Forschungsinfrastruk- Theorie und Lehre in der Denkmalpfl e- Chancen des Forschungsdatenma- tur: Visuelle und digitale Online-Res- ge „Re-Nationalisierung oder Sharing nagements für die ZfO“, Workshop sourcen zu Kunst- und Kulturgeschichte Heritage? Wo steht die Denkmalpfl ege „Publikationskulturen im Wandel IV: in Ostmitteleuropa am Herder-Institut“, im europäischen Kulturerbejahr 2018“, Herausforderung Forschungsdaten“, or- Abschlusstagung des Projektes „For- Estnische Kunstakademie, Tallinn, ganisiert vom Herder-Institut, Marburg schungsinfrastruktur Kunstdenkmäler 6. Oktober. und vom Leibniz-Institut für Ost- und in Ostmitteleuropa (FoKO)“: „Sharing Südosteuropaforschung, Regensburg, Cultural Heritage: Digitale Netzwerke Projektpräsentation (mit Ulrike Nürn- 2. Februar. der Geschichte und Quellen zu Ostmit- berger): „Dehio-Handbuch der Kunst- teleuropa“, organisiert vom Herder- denkmäler in Ostmitteleuropa“ (mit Institut, Marburg in Kooperation mit Poster), 26. Tagung des Arbeitskreises Dr. Ksenia Stanicka-Brzezicka dem Deutschen Dokumentationszen- deutscher und polnischer Kunsthistori- Zorganizowane i zaangażowane. trum für Kunstgeschichte – Bildarchiv ker und Denkmalpfl eger / Homburger Mieszczański ruch koiecy i kobiecy ruch Foto Marburg, dem Leibniz-Institut Gespräch der Böckler-Mare-Balti- artystyczny w Niemczech przełomu für Geschichte und Kultur des öst- cum-Stiftung „Wege und Kontaktzonen. XIX i XX wieku ze szczególnym uwz- lichen Europa an der Universität Kunstmobilität und -austausch in Ost- ględnieniem Stowarzyszenia Artystek Leipzig (GWZO), dem Instytut Sztuki mittel- und Nordosteuropa“, Zentralin- Śląskich [Organisiert und engagiert. Polskiej Akademii Nauk, Warszawa, stitut für Kunstgeschichte, München, Die bürgerliche und künstlerische dem Magyar Tudományos Akadémia 13. Oktober. Frauenbewegung in Deutschland um Bölcsészettudományi Kutatóközpont die Wende des 19. und 20. Jahrhun- Művészettörténeti Intézet, Budapest, Projektpräsentation „Dehio-Handbuch derts mit besonderer Berücksichtigung der Slovenská akadémia vied, Ústav der Kunstdenkmäler in Ostmittel- der Vereinigung Schlesischer Künst- dejín umenia, Bratislava, dem Rundāle europa: Baltische Länder / Estland“, lerinnen], in: Przegląd Kulturozna- Palace Museum, dem Lietuvos kultūros Workshop II zum „Dehio-Handbuch wczy (2017), 4 (34), S. 453-467, DOI: tyrimų institutas und dem Germani- der Kunstdenkmäler in den baltischen

86 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 10.4467/20843860PK.17.031.8198 Eastern Europe“, veranstaltet vom dualizmus kori Magyarországon, Pécs (26.03.2019). Herder-Institut, Marburg in Kooperati- 2018, S. 165-179. on mit dem Princeton Center for Digital Blogbeitrag: Ausstellung: Kulturerbe Humanities und der Tel Aviv University, Rezension: József Papp – Parliamentary im Fokus, https://www.herder-institut. Herder-Institut, Marburg, 21. August. Representatives and Parliamentary Re- de/blog/2018/03/12/ausstellung-kultur presentation in Hungary (1848-1918), erbe-im-fokus/ (26.03.2019). Vortrag: „Network Analysis for a Knowl- in: Századok 152. évf. [4. sz.], 2018, edge and Object History of Silesian S. 914-917. Vortrag: „Monuments and Artworks in Modernism. Aesthetic Discourses, East Central Europe Research Infra- Technological Changes, Actors as Ob- structure (FoKO)“, Abschlusstagung jects of Digital Art History“, „Historical Vera Volkmann M.A. des Projektes „Forschungsinfrastruktur Network Research Conference 2018“, Vortrag: „Loyalty and Minority Confl icts Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa Masaryk University, Brno, 11.-13 Sep- in Urban Spaces in Letgale and Cour- (FoKO)“: „Sharing Cultural Heritage: tember. land Using the Examples of Daugavpils Digitale Netzwerke der Geschichte und and Aizpute“ bei der International Quellen zu Ostmitteleuropa“, organi- Vortrag: „Netzwerkanalyse für eine Conference „Urban Cultures in the siert vom Herder-Institut, Marburg in Wissens- und Objektgeschichte der Baltics (from the Middle Ages to the Kooperation mit dem Deutschen Doku- Schlesischen Moderne. Ästhetische 20th Century)“, 18.-20. April 2018, mentationszentrum für Kunstgeschich- Diskurse, technologischer Wandel, Organistoren: Herder-Institut, Mar- te – Bildarchiv Foto Marburg, dem Leib- Akteure als Gegenstand der Digitalen burg, Institute of Baltic Region History niz-Institut für Geschichte und Kultur Kunstgeschichte“, 26. Tagung des Ar- and Archaeology, Klaipėda University, des östlichen Europa an der Universität beitskreises deutscher und polnischer Miesto Savivaldybė, Klaipėda, Institute Leipzig (GWZO), dem Instytut Sztuki Kunsthistoriker und Denkmalpfl eger of History, Archaeology and Art History, Polskiej Akademii Nauk, Warszawa, „Wege und Kontaktzonen. Kunstmobi- Talinn University, Latvijas Universitate dem Magyar Tudományos Akadémia lität und -austausch in Ostmittel- und und Klaipėdos Miesto Savivaldybės Et- Bölcsészettudományi Kutatóközpont Nordosteuropa“, Institut für Kunstge- nokulturos Centras, Klaipėda, 20. April. Művészettörténeti Intézet, Budapest, schichte, Ludwig-Maximilians-Universi- der Slovenská akadémia vied, Ústav tät München / Zentralinstitut für Kunst- Vortrag: „Confl icting Loyalties in Latvi- dejín umenia, Bratislava, dem Rundāle geschichte, München, 12. Oktober. an Urban Spaces Using the Examples Palace Museum, dem Lietuvos kultūros of Daugavpils and Aizpute“, Confer- tyrimų institutas und dem Germani- Vortrag: „Die Ikonosphäre eines Berg- ence „AABS 2018: The 100th Anniver- schen Nationalmuseum Nürnberg, kurortes. Ein Beitrag zur Geschichte sary of Baltic Independence“, Stanford Herder-Institut, Marburg, 26. Februar. der schlesischen Bäder im 19. und 20. University, Stanford, 2. Juni. Jahrhundert“, 6. Internationale Tagung Vortrag (mit Agnese Bergholde-Wolf „Gebirge-Literatur-Kultur. Die Idealisie- Vortrag: „Der Eisenbahnknotenpunkt und Johannes Bracht): „Forschungsin- rung der Berge: Natur, Mensch, Kultur“, Daugavpils: Zwischen Bevölkerungs- frastruktur Kunstdenkmäler in Ostmit- Uniwersytet Wrocławski, Deutsches boom, Multiethnizität, Kulturkontakten teleuropa (FoKO): Projektergebnisse Historisches Institut Warschau, Leib- und Identitätskonfl ikten?“, Tagung und Weblaunch“, Arbeitstreff en der niz-Institut für Geschichte und Kultur „Konfl ikte und Konfl iktlösungsmo- Arbeitsgemeinschaft kunsthistorischer des östlichen Europa (GWZO), Polanica delle in Industriestädten (1850-1939) Bildarchive und Fototheken (AKBF), Zdrój, 9. November. im östlichen Europa“, Tagung des Deutsches Dokumentationszentrum LOEWE-Schwerpunkts „Konfl iktregio- für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Introduction/Einführung: Workshop nen im östlichen Europa“, organisiert Marburg, Marburg, 22. März. „Demystifying International University vom Herder-Institut, Marburg und der Systems (and Learning to Navigate Justus-Liebig-Universität Gießen, Her- Vortrag: „Dziedzictwo kultury material- German Academia)“, International der-Institut, Marburg, 5. Oktober. nej jako przedmiot badań humanistyki Grad uate Centre for the Study of Cul- cyfrowej. Projekt Forschungsinfrastruk- ture (GCSC), Gießen, 15. November. Vortrag: „Minority Confl icts and Local tur Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa Government. The Case of Daugavpils“, (FoKO)“, Vortrag im Rahmen des Tref- Workshop „Interdisciplinary Confl ict fens mit Digital Humanities (Pracownia Tamás Székely M.A. Studies in Social Sciences and Huma- Humanistyki Cyfrowej), Universität A közigazgatás átalakításának program- nities“, 2. Internationaler LOEWE-Work- Wrocław, Wrocław, 6. April. ja: Modernizáció és nemzetállam-építés shop, Kazan’, 28. November. a dualizmus korában [Reformpro- Vortrag: „Mapping Twice: Geographical gramm der Staatsverwaltung: Moder- and Vocabulary Questions in the Pro- nisierung und Nationalstaatsbildung in ject Monuments and Artworks in East der Zeit des Dualismus], in: Csibi Nor- Central Europe Research Infrastructure bert, Schwarczwölder Ádám (Hrsg.): (FoKO)“, 1st Princeton-Herder Digital Modernizáció és nemzetállam-építés. Summer Workshop „Digitally Mapping Haza és/vagy haladás dilemmája a

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 87 Jadwiga Warmbrunn M.A., M.A. (LIS) Teilnahme „Leibniz im Bundestag“, Ge- notkuehlsystem-was-ist-los-in-doel- Blogbeitrag mit Jürgen Warmbrunn: spräch mit Dr. Petra Sitte (MdB, Fraktion 1/#more-5410 (26.03.2019). Samizdat und Solidarność in Po- „Die Linke“) und Mitarbeiter/-innen: len, https://www.herder-institut.de/ „Das Urheberrechts-Wissensgesell- Blogbeitrag: Mein Name ist Baake, mit blog/2018/07/06/samizdat-aus-polen/ schafts-Gesetz (UrhWissG) und seine B wie Blackout, Achgut, 08.01.2018, (26.03.2019). Auswirkungen auf die Versorgung https://www.achgut.com/artikel/mein_ von Öff entlichkeit und Wissenschaft name_ist_baake_mit_b_wie_blackout mit (zeit)historischen Quellen“, Berlin, (26.03.2019). Dr. Jürgen Warmbrunn 6. Juni. Blogbeitrag mit Jadwiga Warmbrunn: Blogbeitrag: Klimapolitik: Operation Samizdat und Solidarność in Po- Vortrag (mit Beate Schiebl): „Die gelungen, Klimaziele tot, Ursachen- len, https://www.herder-institut.de/ Musiksammlung des Herder-Instituts: diskussion tabu, Achgut, 11.01.2018, blog/2018/07/06/samizdat-aus-polen/ Geschichte, Struktur, Perspektiven der https://www.achgut.com/artikel/ope- (26.03.2019). Erfassung und Erforschung“, Workshop ration_gelungen_klimaziele_tot_ursa- „In Noten aufbewahrtes Kulturgut: die chendiskussion_tabu (26.03.2019). Vortrag: „Die Zeitungsausschnittsamm- Musiksammlung des Herder-Instituts lung der Forschungsbibliothek des als Objekt der kulturhistorischen Ost- Blogbeitrag: Klima-Orthorexie oder: Herder-Instituts“, Workshop „Koopera- mitteleuropaforschung“, Herder-Institut, Bitte einmal Spaghetti mit CO2-frei, tive und interdisziplinäre Erschließung Marburg, 30. November. Achgut, 22.01.2018, https://www. von Presseausschnitten“, Institut für achgut.com/artikel/klima_ortho- Moderne Kunst, Nürnberg, 15. Februar. rexie_oder_spagetti_mit_co2_frei Sebastian Weiß (26.03.2019). Tagungsleitung, 47. Internationale Propaganda im Briefkasten – Das Jahr Arbeits- und Fortbildungstagung der 1918 und seine Folgen für das östliche Blogbeitrag: Total verstrahlt: die ARD Arbeitsgemeinschaft der Bibliotheken Europa im Spiegel zeitgenössischer und ihre Anti-Atom-Berichterstattung, und Dokumentationsstellen der Ost-, politischer Postkarten, in: Blickwechsel 03.02.2018, https://www.achgut. Ostmittel- und Südosteuropaforschung – Journal für deutsche Kultur und Ge- com/artikel/total_verstrahlt_die_ard_ e. V. (ABDOS) „Frei zugänglich, vernetzt schichte im östlichen Europa, Ausgabe und_ihre_atom_berichterstattung und trotzdem schwer zu fi nden – In- 6 (2018), S. 36-37. (26.03.2019). formation retrieval und Wissenschafts- kommunikation für Öff entlichkeit, Insti- Blogbeitrag: Dichter und Schweißer. tutionen und Forschungseinrichtungen Dr. Anna Veronika Wendland Eine Widerrede, Achgut, 23.03.2018, zu Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa“, Reaktorsicherheit als Zukunftskommu- https://www.achgut.com/artikel/dich- 7.-9. Mai, organisiert von der Universi- nikation. Nuklearpolitik, Atomdebatten ter_und_schweisser_eine_widerrede tätsbibliothek Leipzig, der Südosteuro- und kerntechnische Entwicklungen in (26.03.2019). pagesellschaft und dem Leibniz-Institut Westdeutschland und Osteuropa 1970- für Geschichte und Kultur östliches 2015, in: Christoph Kampmann, Angela Blogbeitrag: Mein Leben als russisches Europa, Leipzig, 7.-9. Mai. Marciniak, Wencke Meteling: „Security Atom-Groupie und NATO-Bambi, Ach- turns its eye exclusively to the future“. gut, 05.04.2018,https://www.achgut. Festvortrag aus Anlass der Eröff nung Zum Verhältnis von Sicherheit und Zu- com/artikel/mein_leben_als_russi- des neuen Lesesaals der Wissenschaft- kunft in der Geschichte, Baden-Baden sches_atom_groupie_und_nato_bambi lichen Bibliothek im Sudetendeut- 2018, S. 305-352. (26.03.2019). schen Haus: „Lesen und lesen lassen – Bibliotheken und Bibliothekswesen in „Bei autoritären Regimen ist die Kern- Blogbeitrag: Der deutsch-bel- Ostmitteleuropa zwischen Stalinismus kraft beliebt“, Interview, Jungle World gisch-französische Atomkrieg, Achgut, und ‚Samtener Revolution‘“, Collegium Nr. 46 vom 15.11.2018, S. 5 22.05.2018, https://www.achgut.com/ Carolinum, München, 1. März. artikel/der_deutsch_belgisch_franzoe- Experteninterview: Masterarbeit zu sische_atomkrieg (26.03.2019). Vortrag: „Bibliografi cká práce Her- Netzwerken der Russland-Expertise, der-Institutu s odkazem na východní Humboldt-Universität Berlin, Blogbeitrag: Was erlauben Kiew?, Střední Evropu“, Workshop „Bibliogra- 21. Oktober. Achgut, 03.06.2018, https://www. fi e k dějinám Židů v českých zemích“, achgut.com/artikel/was_erlauben_kiew Brno, 27. März. Experteninterview: Studie zur Nuklear- (26.03.2019). sicherheit im östlichen Europa, Öko-In- Vortrag: „Baltic Historical Periodicals in stitut Darmstadt, 25. April. Blogbeitrag: Die Leuchten vom the Herder Institute, Marburg: A Valu- Bundesumweltministerium, Achgut, able Potential for (Further) Research“, Blogbeitrag: Leckage im Not- 21.06.2018, https://www.achgut.com/ Conference „AABS 2018: The 100th kühlsystem: Was ist los in Doel-1? artikel/die_leuchten_vom_bundes_um- Anniversary of Baltic Independence“, Nuklearia, 06.05.2018, http://nuk- weltministerium (26.03.2019). Stanford University, Stanford, 2. Juni. learia.de/2018/05/06/leckage-im-

88 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Blogbeitrag: Das Ende der Ener- Blogbeitrag: Kernkraftwerke instandbe- Blogbeitrag: Im Atomangst-Sumpf, giewende kündigt sich an, Achgut, setzen!, Salonkolumnisten, 13.10.2018, Salonkolumnisten, 19.11.2018, https:// 05.08.2018, https://www.achgut.com/ https://www.salonkolumnisten.com/ www.salonkolumnisten.com/im-ato- artikel/das_energiewende_ende_kuen- kernkraftwerke-instandbesetzen/ mangst-sumpf/ (26.03.2019). digt_sich_an (26.03.2019). (26.03.2019). Blogbeitrag: Kein Blut für Gas!, Salon- Blogbeitrag: Hier streiten zwei Sach- Blogbeitrag: Liebe Frau Antje!, Salon- kolumnisten, 28.11.2018, https://www. sen: Wie wär’s mal mit Zuhören? (mit kolumnisten, 31.10.2018, https://www. salonkolumnisten.com/kein-blut-fuer- Wolfram Ackner), Achgut, 03.09.2018, salonkolumnisten.com/liebe-frau-antje/ gas/ (26.03.2019). https://www.achgut.com/artikel/hier_ (26.03.2019). streiten_sachsen_wie_waers_mal_mit_ Blogbeitrag: Die gelbe Wut, Salonko- zuhoeren (26.03.2019). Blogbeitrag: Faktencheck beim lumnisten, 11.12. 2018, https://www. Umweltministerium, Salonkolumnis- salonkolumnisten.com/die-gelbe-wut/ Blogbeitrag: Nuclear Pride-Bewegung: ten, 02.11. 2018, https://www.salon- (26.03.2019). Dürfen die das?, Achgut, 16.10.2018, kolumnisten.com/faktencheck-bmu/ https://www.achgut.com/artikel/nucle- (26.03.2019). Blogbeitrag: Mehr Energiedemokratie ar-pride_bewegung_duerfen_die_das wagen!, Salonkolumnisten, 21.12.2018, (26.03.2019). Blogbeitrag: Im Klima-Lala-Land, Salon- https://www.salonkolumnisten.com/ kolumnisten, 14.11.2018, https://www. mehr-energiedemokratie-wagen/ salonkolumnisten.com/im-klima-lala- (26.03.2019). land/ (26.03.2019).

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 89 KKOOPERATIONOOPERATION UUNDND IINTERNATIONALITÄTNTERNATIONALITÄT

IINSTITUTSORGANENSTITUTSORGANE UUNDND IINSTITUTSLEITUNGNSTITUTSLEITUNG

MMANAGEMENTANAGEMENT

90 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 8 KOOPERATIONKOOPERATION UUNDND IINTERNATIONALITÄTNTERNATIONALITÄT

Als eine der wichtigsten wissenschaftlichen Forschungs- und Mitgliedschaft im Trägerverein des Herder-Instituts oder über Infrastruktureinrichtungen für die historische Ostmitteleuro- Rahmenabkommen, spezifi sche Kooperationsvereinbarun- paforschung unterhält das Herder-Institut ein dichtes Netz gen oder durch den Wissenschaftlichen Beirat. Die Koopera- von Kooperationsbeziehungen zu Institutionen und Wissen- tion mit in- und ausländischen Partnern umfasste gemeinsam schaftlerinnen und Wissenschaftlern im In- und Ausland. Im organisierte Tagungen und Workshops, Projektkooperationen Rahmen seiner Sammlungen pfl egt es eine große Anzahl sowie die gemeinsame Vorbereitung und Durchführung von von Tauschbeziehungen mit Bibliotheken und Wissenschafts- Ausstellungen, Lesungen und öff entlichen Vorträgen. Da- einrichtungen in aller Welt. Eine enge Anbindung einzelner neben gab es vielfältige Kooperationen mit verschiedenen Institutionen der Ostmitteleuropaforschung erfolgt über die Museumspartnern und Ausstellungshäusern.

8.1 Hochschulkooperationen PD Dr. Heidi Hein-Kircher Dr. Eszter Gantner/ und Lehre Bergische Universität Wuppertal PD Dr. Heidi Hein-Kircher Geschichte im Netz: Digitale Angebote Philipps-Universität Marburg 8.1.1 Lehrtätigkeit historischen Lernens und Arbeitens Geschichte im Netz – das Internet als Übung Werkzeug Wintersemester 2017/2018 Übung Dr. Victoria Harms 2 SWS Sommersemester 2018 Justus-Liebig-Universität Gießen 2 SWS 1968: ein europäisches Entscheidungs- jahr / 1968: A European Year PD Dr. Heidi Hein-Kircher Übung Bergische Universität Wuppertal PD Dr. Heidi Hein-Kircher (mit Prof. Wintersemester 2017/2018 „Saisonstaaten“, „defekte Demokratien“ Dr. Jochen Johrendt, Prof. Dr. Gerrit 2 SWS und „defekte Nationalstaaten“: die Walther, Jun.-Prof. Dr. Étienne Dou- Zwischenkriegszeit in Ostmitteleuropa blier, Prof. Dr. Volker Remmert) in der Geschichtsvermittlung Bergische Universität Wuppertal PD Dr. Heidi Hein-Kircher Proseminar Forschungskolloquium Bergische Universität Wuppertal Wintersemester 2017/2018 Wintersemester 2017/2018 und Die Habsburgermonarchie im „langen“ 2 SWS Sommersemester 2018 19. Jahrhundert – eine komplementäre Je 2 SWS Perspektive auf die Geschichte Europas Vorlesung PD Dr. Heidi Hein-Kircher Wintersemester 2017/2018 Bergische Universität Wuppertal PD Dr. Heidi Hein-Kircher 2 SWS Vor, während und nach dem Master. Bergische Universität Wuppertal Themen, Methoden, Kooperationen Metropolen in der Moderne: und Berufsfelder außerhalb der Schule Heraus forderungen, Entwicklungen PD Dr. Heidi Hein-Kircher Exkursion/Übung und internationale Tendenzen Bergische Universität Wuppertal Wintersemester 2017/2018 Vorlesung Verspätete Modernisierung als 2 SWS Sommersemester 2018 Ressource? Stadtgeschichte des 2 SWS aus gehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts als Brennglas Dr. Dr. h. c. Norbert Kersken Hauptseminar Justus-Liebig-Universität Gießen PD Dr. Heidi Hein-Kircher Wintersemester 2017/2018 Ottonen, Piasten, Přemysliden. Politische Mythen in Deutschland und 2 SWS Dynastische Herrschaftsbildungen und Europa ihre Beziehungen Proseminar Proseminar Sommersemester 2018 PD Dr. Heidi Hein-Kircher Wintersemester 2017/2018 2 SWS Bergische Universität Wuppertal 2 SWS Ostjüdische Lebenswelten im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert PD Heidi Hein-Kircher Hauptseminar Sebastian Paul Bergische Universität Wuppertal Wintersemester 2017/2018 Justus-Liebig-Universität Gießen Das Internet als Werkzeug von 2 SWS Failed State Tschechoslowakei? Quellen Historiker/inne/n: Möglichkeiten und zur Tschechoslowakischen Republik der Probleme Zwischenkriegszeit (1918-1939) Übung Übung Sommersemester 2018 Wintersemester 2017/2018 2 SWS 2 SWS

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 91 Dr. Dennis Hormuth 8.1.2 Kooperationen mit Hoch- University of Birmingham Justus-Liebig-Universität Gießen schulen (nach Orten) • Tagungsvorbereitung Die Entwicklung einer Städtelandschaft in Mittelalter und früher Neuzeit: Das Abylay-Khan Universität für Central European University Budapest Beispiel des Baltikums Internatio nale Beziehungen und (CEU) Quellenkundliche Übung Weltsprachen Almaty • Kooperationsvereinbarung Sommersemester 2018 • Kooperation im DAAD-Netzwerk 2 SWS „Kulturelle Kontakt- und Konfl ikt- Ecole Normale Supérieure de Cachan zonen im östlichen Europa“ • Forschungs- und Editionsprojekt „World War II – Everyday Life Under Dr. Dennis Hormuth Universiteit van Amsterdam German Occupation. Der Zweite Philipps-Universität Marburg • First symposium of the Columbia- Weltkrieg – Alltag unter deutscher Frühneuzeitliche Adelskulturen an der Marburg-Barcelona-Glasgow Besatzung“ Ostsee consortium „Minorities, Diversities, Übung Securities“ Nationale Wassyl-Karasin-Universität Sommersemester 2018 • Workshop „Heritage Activism in Charkiw 2 SWS Cities of Eastern Europe and Russia • Forschungs- und Editionsprojekt from 1968 to the Current“ „World War II – Everyday Life Under German Occupation. Der Zweite PD Dr. Christian Lotz, Dr. Elke Bauer, Universität Augsburg Weltkrieg – Alltag unter deutscher Barbara Fichtl M.A., Stephanie Palek • Projekt „Geschichte der Nachhaltig- Besatzung“ M.A. keit(en). Diskurse und Praktiken seit Justus-Liebig-Universität Gießen den 1970er Jahren“ Universität Babeş-Bolyai Cluj-Napoca Digitale Geschichte. Möglichkeiten und • Workshop „Histories of Sustainability • LOEWE-Schwerpunkt „Konfl ikt- Herausforderungen für Forschung und in Europe. Discourses and Practices regionen im östlichen Europa“ Infrastrukturen Before and After 1989“ Übung Daugavpils Universitāte Sommersemester 2018 Universität Beograd • Memorandum of Understanding 2 SWS • Forschungs- und Editionsprojekt • Themenmodul „Dokumente und „World War II – Everyday Life Under Materialien“ German Occupation. Der Zweite PD Dr. Christian Lotz Weltkrieg – Alltag unter deutscher Technische Universität Dresden Philipps-Universität Marburg und Besatzung“ • Kooperationsvereinbarung zur Hessisches Staatsarchiv Nachwuchsforschergruppe Quellenübung Freie Universität Berlin „Sorbenwissen“ Sommersemester 2018 • Mitglied im Think tank „Identities“ 2 SWS des Exzellenzcluster „Topoi“ Hannah-Arendt-Institut für (Prof. Dr. Peter Haslinger) Totalitarismusforschung an der Technischen Universität Dresden Dr. Dennis Hormuth Humboldt Universität zu Berlin • Bearbeitung und gemeinsame Philipps-Universität Marburg • Projektleitung des Forschungspro- Herausgabe eines Tagungsbandes Recherchieren und Schreiben jekts „Claiming the public space“ • Bearbeitung und gemeinsame frühneuzeitlicher Lebensläufe (2016-2018) am Georg Simmel Herausgabe eines Special Issue Übung Zentrum für Metropolenforschung • Projektkooperation Wintersemester 2018/2019 (Dr. Eszter Gantner) 2 SWS Hochschule für Technik und Wirtschaft Europa-Universität Viadrina Frankfurt (HTW), Berlin (Oder), Lehrstuhl für Geschichte Dr. Dr. h. c. Norbert Kersken • Projekt „Eine adlige Unternehmer- Osteuropas Justus-Liebig-Universität Gießen familie in Polen und Deutschland. • Kooperationsvereinbarung Portal Ungarn in der Árpádenzeit Die Grafen von Ballestrem während „Polenstudien.Interdisziplinär“ Proseminar Mittelalterliche Geschichte der Weimarer Republik 1918-33 – ein • Fachinformation und internationaler Wintersemester 2018/2019 deutsch-polnisches Pilotprojekt zur Austausch 2 SWS Erschließung des industriekulturellen • Rezensionsaustausch Erbes“ Uniwersytet Gdański TU Berlin • Vorprojekt „Dehio-Handbuch • Kooperationsvereinbarung zur der Kunstdenkmäler in Polen Nutzung der DFN-Cloud (Nordostpolen)“

92 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Justus-Liebig-Universität Gießen Justus-Liebig-Universität Gießen, Martin-Luther-Universität Halle/Witten- • Kooperationsvereinbarung Historisches Institut berg • Mitgliedschaft im Kuratorium des • Zusammenarbeit im Rahmen des • Handbuch-Projekt „POLEN in der Instituts Kolloquiums zur Osteuropäischen europäischen Geschichte“ • Mitgliedschaft im Vorstand des Geschichte Herder-Instituts Helmut-Schmidt-Universität Hamburg (Prof. Dr. Monika Wingender) Justus-Liebig-Universität Gießen, • Forschungs- und Editionsprojekt • Herder Chair (Prof. Dr. Hans-Jürgen Institut für Germanistik „World War II – Everyday Life Under Bömelburg, Prof. Dr. Thomas Bohn, • Projektantrag „Adlige Lebenswelten German Occupation. Der Zweite Prof. Dr. Katharina Lorenz und im Detail. Der Briefwechsel des liv- Weltkrieg – Alltag unter deutscher Prof. Dr. Vadim Oswalt) ländischen Ehepaars von Oettingen“ Besatzung“ • Beteiligung an der Lehre (Dr. Elke Bauer, Barbara Fichtl M.A., Justus-Liebig-Universität Gießen, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Dr. Victoria Harms, Prof. Dr. Peter Institut für Germanistik, Arbeitsstelle • Forschungs- und Editionsprojekt Haslinger, Dr. Dennis Hormuth, Holocaustliteratur „World War II – Everyday Life Under Dr. Dr. h. c. Norbert Kersken, PD Dr. • Zusammenarbeit im Rahmen German Occupation. Der Zweite Christian Lotz, Sebastian Paul M.A., des ProLOEWE-Netzwerks der Weltkrieg – Alltag unter deutscher Stephanie Palek M.A.) LOEWE-Forschungsvorhaben Besatzung“ • Außenstelle Gießen des Herder- • Mitglied des Wissenschaftlichen • Projekt mit der Universitätsbiblio- Instituts Beirats (Prof. Dr. Peter Haslinger) thek „Semantics4Art&Architecture“ • Bibliothekskooperation als Folgeprojekt zu „Forschungs- • Gemeinsamer Sonderforschungs- Justus-Liebig-Universität Gießen, infrastruktur Kunstdenkmäler in bereich/Transregio-Projekt „Dyna- International Graduate Centre for the Ostmitteleuropa“ (FoKO) miken der Sicherheit. Formen der Study of Culture (GCSC) Versicherheitlichung in historischer • Zusammenarbeit im Rahmen Universität Hradec Králové, Institut für Perspektive“ des ProLOEWE-Netzwerks der Geschichte • Projekt „Polesien als Interven- LOEWE-Forschungsvorhaben • Schriftentausch tionslandschaft. Raum, Herrschaft, • Herder Institute Research Academy Technologie und Ökologie an der (HIRA) Friedrich-Schiller-Universität Jena europäischen Peripherie 1915-2015“ • Zusammenarbeit im Rahmen der • Bibliothekskooperation mit dem Imre • Workshop „Geschlecht und Sicher- Research Areas des GCSC Kertész Kolleg Jena. Europas Osten heit in historischer Perspektive“ • Principal Investigator und Mitglied im 20. Jahrhundert. Historische • Projektantrag „Names change, places des Direktoriums Erfahrungen im Vergleich too. The Challenge of Developing (Prof. Dr. Peter Haslinger) • Vorbereitung Publikation von Doku- Geodata-Based Gazetteer Research • SFB-TRR 138: Teilprojekt A06: menten des Imre Kertész Kollegs auf Technologies and Methods“ „Versicherheitlichung und Diskurse dem HI-Dokumentenserver • Zweite Meilensteinkonferenz des über Rechte von Minderheiten und LOEWE-Schwerpunkts „Konfl ikt- Mehrheiten in Ostmitteleuropa im Schlesische Universität Katowice regionen im östlichen Europa“: 19. und 20. Jahrhundert“ • Projekt „Historisch-topographischer „Confl ict Regions. Theories and Atlas schlesischer Städte“ Conceptual Voids“ Justus-Liebig-Universität Gießen, • Tagung des LOEWE-Schwerpunkts Zentrum für Medien und Interaktivität Föderale Wolgauniversität Kazan’ „Konfl iktregionen im östlichen (ZMI) • Workshop „Interdisciplinary Con- Europa“: „Konfl ikte und Konfl ikt- • Zusammenarbeit im Rahmen fl ict Studies in Social Sciences and lösungsmodelle in Industriestädten des ProLOEWE-Netzwerks der Humanities“, 2. Internationaler Work- (1850-1939) im östlichen Europa“ LOEWE-Forschungsvorhaben shop des LOEWE-Schwerpunkts • Mitglied des Direktoriums „Konfl iktregionen im östlichen Justus-Liebig-Universität Gießen, (Prof. Dr. Peter Haslinger) Europa“, in Kooperation mit der Gießener Zentrum östliches Europa Akademie der Wissenschaften der (GiZo) University of Glasgow Republik Tatarstan • Mitglied des Direktoriums • Kooperationsvereinbarung (Prof. Dr. Peter Haslinger) Christian-Albrechts-Universität Kiel • Zusammenarbeit im Rahmen der Universität Graz, Institut für Geschichte, • Projekt „Kritische Edition der Sektionen Südosteuropäische Geschichte und Kirchenrechnungen St. Blasii in Nord- • Publikationsvorbereitung „Adels- Anthropologie hausen 17. und 18. Jahrhundert“ kulturen im Baltikum. Identitäten – • Workshop „Exhibiting Cities – City • Tagung „Sigismund von Luxemburg, Konzepte – Praktiken“ Museums in the Emerging Cities of der Deutsche Orden und Polen- • LOEWE-Schwerpunkt „Konfl iktregio- East Central and Northern Europe, Litauen“ nen im östlichen Europa“ 1880-1939“

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 93 Nationale Universität Kiev-Mohyla- Hochschule Mainz, Mainzer Zentrum Ludwig-Maximilians-Universität Akademie (NaUKMA) für Digitalität in den Geistes- und München • LOEWE-Schwerpunkt „Konfl ikt- Kulturwissenschaften • Projekt „Virtuelle Fachbibliothek regionen im östlichen Europa“ • Kooperationsvertrag über Abschluss- Osteuropa“ (VifaOst) • Internationale Sommerschule des publikation für Projekt „Virtuelle • Rezensionsjournal „Sehepunkte“ Projekts „Polesien als Interventions- Re konstruktionen in transnationalen • Historicum.net Länderportale landschaft“: „Polessye as a Land- Forschungsumgebungen – das Portal (https://www.historicum.net/de/ scape of Intervention“ ‚Schlösser und Parkanlagen im ehe- service/archiv/laender/) maligen Ostpreußen‘“ und „Joint Lab“ • Kooperation im Rahmen der Universität Klaipėda, Institute for Baltic • Herder Chair Graduate School for East and Regional History and Archaeology (Prof. Dr.-Ing. Piotr Kuroczyński) Southeast European Studies • Tagung und Publikationsvorberei- tung „Städtekulturen im Baltikum Johannes-Gutenberg-Universität Westfälische Wilhelms-Universität (vom Mittelalter bis zum 20. Jahr- Mainz, Institut für Kunstgeschichte und Münster hundert). Dritte Konferenz zur Musikwissenschaft, Abteilung Kunst- • Projekt „Historisch-topographischer baltischen Stadtgeschichte“ geschichte Atlas schlesischer Städte“ • International Conference „Urban • Kooperation zur Online-Bereit- • Buchprojekt Rampart Nations Cultures in the Baltics (from the stellung von Bildmaterial aus den (Exzellenzcluster Religion und Politik) Middle Ages to the 20th Century)“ Projekten zur mittelalterlichen Archi- tektur in Polen und Livland (Estland, Columbia University, Harriman Institute Universität Koblenz-Landau Lettland) New York • Tagung „Die Reformation im öst- • Kooperationsvereinbarung lichen Mitteuropa. Teil II: Die Rezep- Philipps-Universität Marburg tion der Reformation im östlichen • Kooperationsvereinbarung Columbia University, Council for Europa“ • Mitgliedschaft im Trägerverein des European Studies (CES) Instituts • Program Committee Co-Chair der Universität Kopenhagen, The SAXO • Mitgliedschaft im Kuratorium des 26th International Conference of Institute Instituts Europeanists 2019 • Forschungs- und Editionsprojekt • Informationstechnologie/HRZ (Prof. Dr. Peter Haslinger) „World War II – Everyday Life Under • Bibliothekskooperation • Themenmodul für „Dokumente German Occupation. Der Zweite • Kompetenznetzwerk Forschungs- und Materialien zur ostmitteleuro- Weltkrieg – Alltag unter deutscher daten päischen Geschichte“ Besatzung“ • Beteiligung an der Lehre (Dr. Eszter Gantner, Dr. Dennis Newcastle University Univerzita Pavla Jozefa Šafarika, Hormuth, PD Dr. Heidi Hein-Kircher, • Forschungs- und Editionsprojekt Philosophische Fakultät, Košice PD Dr. Christian Lotz) „World War II – Everyday Life Under • Schriftentausch • Gemeinsamer Sonderforschungs- German Occupation. Der Zweite bereich/Transregio-Projekt „Dyna- Weltkrieg – Alltag unter deutscher Jagiellonen-Universität Kraków, miken der Sicherheit. Formen der Besatzung“ Historische Fakultät Versicherheitlichung in historischer • Kooperationsvereinbarung Perspektive“ Carl von Ossietzky Universität • SFB-TRR 138: Teilprojekt A06: Oldenburg Jagiellonen-Universität Kraków, „Versicherheitlichung und Diskurse • Kooperationsvereinbarung Kunsthistorisches Institut über Rechte von Minderheiten und • Kooperation mit dem Institut für • Dehio-Handbuch der Kunstdenk- Mehrheiten in Ostmitteleuropa im Germanistik im Projekt „Online- mäler in Polen (Kleinpolen) 19. und 20. Jahrhundert“ Lexikon zur Kultur und Geschichte • Kooperation mit dem Familienservice der Deutschen im östlichen Europa“ Universität Łódź (Dual Career Couples) • Kooperationsvereinbarung • Hans-Lemberg-Vorlesung Universität Osnabrück • Vorbereitung der Gründung des • Publikationsvorbereitung „Adels- Universität Luxembourg Marburg Center for Digital Culture kulturen im Baltikum. Identitäten – • Forschungs- und Editionsprojekt and Infrastructure Konzepte – Praktiken“ „World War II – Everyday Life Under German Occupation. Der Zweite Belarussische Staatliche Universität Ostravská univerzita / Universität Weltkrieg – Alltag unter deutscher Minsk Ostrava, VIVARIUM – Centre for Besatzung“ • Forschungs- und Editionsprojekt Research in Medieval Society and „World War II – Everyday Life Under Culture German Occupation. Der Zweite • Tagung „Sigismund von Luxemburg, Weltkrieg – Alltag unter deutscher der Deutsche Orden und Polen- Besatzung“ Litauen“

94 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Hokkaido University, Slavic-Eurasian Universität Lettlands, Institut für University of Toronto, Munk School of Research Center, Sapporo Geschichte Lettlands, Rīga Global Aff airs • Workshop Confl icting Concepts: • Sammelband „Zu Geschichte und • Vorbereitung einer gemeinsamen Linguistics, Ideologies and Geo- Provenienz baltischer kunst- und Workshop-Reihe politics in Pan-National Movements kulturhistorischer Sammlungen im • Vorbereitung einer Bibliotheks- in Eurasia 19. und 20. Jahrhundert“ kooperation • Internship-Programm Hokkaido University, European Offi ce, Universität Siegen Sapporo • Projekt „Polesien als Interven- Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń • Workshop Confl icting Concepts: tionslandschaft. Raum, Herrschaft, • Kooperation mit der Universitätsbib- Linguistics, Ideologies and Geo- Technologie und Ökologie an der liothek / Bibliographieportal politics in Pan-National Movements europäischen Peripherie 1915-2015“ • Kooperationsvereinbarung in Eurasia • Projekt „Oberschlesien aus der Luft“ (Projektleitung Prof. Dr. Claudia Kraft) Universität Trient Université de Paris 1 Pantheon- • Forschungs- und Editionsprojekt Sorbonne Södertörns Högskola / Centre for Baltic „World War II – Everyday Life Under • Tagungsvorbereitung and East European Studies German Occupation. Der Zweite • Kooperationsvereinbarung Weltkrieg – Alltag unter deutscher Polessky State University, Pinsk • Forschungs- und Editionsprojekt Besatzung“ • Internationale Sommerschule des „World War II – Everyday Life Under Projekts „Polesien als Interventions- German Occupation. Der Zweite Universität Warszawa landschaft“: „Polessye as a Land- Weltkrieg – Alltag unter deutscher • Handbuch-Projekt „POLEN in der scape of Intervention“ Besatzung“ europäischen Geschichte“, 2017 erschien Band 2: Frühe Neuzeit. University of Pittsburgh Uniwersytet Szczecin 16. bis 18. Jahrhundert • Webinar-Serie zur Osteuropa- • Vorbereitung eines Panels bei der • Leibniz Chair (Prof. Dr. Włodzimierz forschung Council for European Studies Borodziej) • Forschungs- und Editionsprojekt Adam-Mickiewicz-Universität Poznań Universität Tallinn, Institute of History, „World War II – Everyday Life Under • Herausgabe Sammelband Archaeology and Art History German Occupation. Der Zweite „Re-Konstruktionen. Stadt, Raum, • Tagung und Publikationsvorberei- Weltkrieg – Alltag unter deutscher Museum“ der Tagung des Arbeits- tung „Städtekulturen im Baltikum Besatzung“ kreises deutscher und polnischer (vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhun- Kunsthistoriker und Denkmalpfl eger dert). Dritte Konferenz zur baltischen Universität Wien, Department of Stadtgeschichte“ Economic and Social History Adam-Mickiewicz-Universität Poznań, • International Conference „Urban • Projektantrag „The Transformations Kunsthistorisches Institut Cultures in the Baltics (from the of Labor History: ITH, the Cold War • Kooperationsvereinbarung Middle Ages to the 20th Century)“ and the Making of a Transnational • Workshop „Exhibiting Cities – City Historiography 1965-2000“ Princeton University Museums in the Emerging Cities of • Digital Summer Workshop „Digitally East Central and Northern Europe, Universität Wien, Institut für Mapping Eastern Europe“ 1880-1939“ Osteuropäische Geschichte • Tagung: „Imperial Cities: The Tsarist Universität Regensburg University of Tampere Empire, the Habsburg Empire and • Kooperation im Rahmen der • Workshop „Exhibiting Cities – City the Ottoman Empire in Comparison“ Graduate School for East and Museums in the Emerging Cities of • Vorsitzende des Wissenschaftlichen Southeast European Studies East Central and Northern Europe, Beirats 1880-1939“ (Univ.-Prof. Dr. Kerstin S. Jobst) Universität Lettlands, Rīga • Kooperationsvereinbarung Tel Aviv University, The S. Daniel Universität Wrocław • Tagung und Publikationsvorberei- Abraham Center for International and • Kooperationsvereinbarung mit der tung „Städtekulturen im Baltikum Regional Studies Universitätsbibliothek (vom Mittelalter bis zum 20. Jahr- • Cotutelle-Verfahren für die Betreu- • Bibliographieportal hundert). Dritte Konferenz zur ung von Qualifi kationsarbeiten • Projekt „Historisch-topographischer baltischen Stadtgeschichte“ • Digital Summer Workshop „Digitally Atlas schlesischer Städte“ • International Conference „Urban Mapping Eastern Europe“ Cultures in the Baltics (from the Bergische Universität Wuppertal Middle Ages to the 20th Century)“ • Herder Chair (Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer)

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 95 • Forschungs- und Editionsprojekt Institut für Kunstgeschichte der University College Dublin (UCD) „World War II – Everyday Life Under Slowakischen Akademie der Wissen- Centre for War Studies, Dublin German Occupation. Der Zweite schaften, Bratislava • Mitgliedschaft im International Advi- Weltkrieg – Alltag unter deutscher • Projekt „Forschungsinfrastruktur sory Board (Prof. Dr. Peter Haslinger) Besatzung“ Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa“ • Vertretungsprofessur Didaktik der (FoKO) Kulturwissenschaftliches Institut, Essen Geschichte (WS 2017/18) und Neue- (KWI) re und Neueste Geschichte Institut für Geschichte der Slowa- • Forschungs- und Editionsprojekt (Sommersemester 2018) kischen Akademie der Wissenschaften, „World War II – Everyday Life Under (PD Dr. Heidi Hein-Kircher) Bratislava German Occupation. Der Zweite • Kooperationsvereinbarung Weltkrieg – Alltag unter deutscher • Bibliographieportal Besatzung“ 8.2 Kooperationen mit • Tagung „Sharing Cultural Heritage: Forschungsinstituten Digitale Netzwerke der Geschichte Leibniz-Institut Hessische Stiftung (nach Orten) und Quellen zu Ostmitteleuropa“ Friedens- und Konfl iktforschung (HSFK), Frankfurt NIOD Instituut voor Oorlogs-, Holo- Georg-Eckert-Institut für internationale • LOEWE-Schwerpunkt „Konfl ikt- caust- en Genocidestudies, Amsterdam Schulbuchforschung, Braunschweig regionen im östlichen Europa“ • Forschungs- und Editionsprojekt • Projekt „Forschungsinfrastrukturen • Forschungsverbund „Krisen in einer „World War II – Everyday Life Under und Wissenstransfer in der Leib- globalisierten Welt“ German Occupation. Der Zweite niz-Gemeinschaft: Best Practice • 1. Dialogsymposium des Weltkrieg – Alltag unter deutscher Modelle und Strategien“ LOEWE-Schwerpunkts „Konfl ikt- Besatzung“ • Projekt „Strategische Weiterentwick- regionen im östlichen Europa“ lung des Forschungsdatenmanage- NISE [National Movements & Inter- ments am Herder-Institut für histori- Leica Fotografi e International, mediary Structures in Europe], sche Ostmitteleuropaforschung“ LFI Photographie GmbH Hamburg Antwerpen • Geschichte Digital: Leibniz-Kom- • Publikation „Auf beiden Seiten der • Annual Gathering petenznetzwerk für den digitalen Barrikade. Fotografi e und Kriegs- Wandel in den historischen Wissen- berichterstattung im Warschauer Consejo Superior de Investigaciones schaften (GeWissDigital), http://www. Aufstand 1944“ Científi cas (CSIC), Institució Milà i leibniz-gemeinschaft.de/infrastruktu- Fontanals, Barcelona ren/leibniz-roadmap-forschungsinf- Aleksanteri Institute Helsinki • Tagungsband „Interurban Knowl- rastrukturen/gewissdigital/ • Kooperationsübereinkunft (MOU) edge Exchange. Emerging Cities in • stellvertretender Vorsitz Beirat • Workshop „(Politics of) Digital Huma- Southern and Eastern Europe, (Prof. Dr. Peter Haslinger) nities in Eastern European Studies“ 1870-1945“ • Workshop „Confl icting Concepts: • Themenheft der Zeitschrift für Ost- Centre for Historical Research and Linguistics, Ideologies and Geopo- mitteleuropa-Forschung Documentation on War and Contem- litics in Pan-National Movements in porary Society (CEGES-SOMA), Brüssel Eurasia“ Instituto Barcelona d’Estudis • Forschungs- und Editionsprojekt Internacionals (IBEI) „World War II – Everyday Life Under FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für • First symposium of the Colum- German Occupation. Der Zweite Informationsinfrastruktur bia-Marburg-Barcelona-Glasgow Weltkrieg – Alltag unter deutscher • Projekt „Strategische Weiterentwick- consortium „Minorities, Diversities, Besatzung“ lung des Forschungsdatenmanage- Securities“ ments am Herder-Institut für histori- Institut für Kunstgeschichte der sche Ostmitteleuropaforschung“ Sorbisches Institut – Serbski Institut, Ungarischen Akademie der Wissen- Bautzen/Cottbus schaften, Budapest Akademie der Wissenschaften der • Mitgliedschaft im Wissenschaftlichen • Projekt „Forschungsinfrastruktur Republik Tatarstan, Kazan’ Beirat (Dr. Jürgen Warmbrunn) Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa“ • Workshop „Interdisciplinary Confl ict (FoKO) Studies in Social Sciences and Zentrum für Osteuropa- und inter- • Tagung „Sharing Cultural Heritage: Humanities“, 2. Internationaler nationale Studien (ZOIS), Berlin Digitale Netzwerke der Geschichte LOEWE-Workshop in Koopera- • Workshop „Die Last der Geschich- und Quellen zu Ostmitteleuropa“ tion mit der Kazaner Föderalen te(n)? Regionalkonfl ikte und Legiti- Universität mität im östlichen Europa“ Deutsches Polen-Institut, Darmstadt • Bibliothekskooperation • LOEWE-Schwerpunkt „Konfl ikt- regionen im östlichen Europa“

96 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Leibniz-Institut für Geschichte und Die Rezeption der Reformation im Institut für deutsche Kultur und Kultur des östlichen Europa (GWZO), östlichen Europa“ Geschichte Südosteuropas, München Leipzig • Vorprojekt „Onlineportal Geschich- • Mitgliedschaft im Trägerverein Akademie der Wissenschaften und der te und kulturelles Erbe östliches • Mitgliedschaft im Kuratorium Literatur, Mainz Europa“ • Kooperationsvereinbarung • Tagung „Die Reformation im öst- • Bibliothekskooperation lichen Mitteuropa. Teil II: Institut für Zeitgeschichte, München • Projekt „Forschungsinfrastruktur Die Rezeption der Reformation im • Mitgliedschaft im Trägerverein Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa“ östlichen Europa“ • Bibliothekskooperation (FoKO) • Projekt „Geschichte der Nachhaltig- • Projektantrag „Forschungsdaten- Philipps-Universität Marburg, keit(en). Diskurse und Praktiken seit dienst für die Ost-, Ostmittel- und Deutsches Dokumentationszentrum den 1970er Jahren“ Südosteuropaforschung (OstData)“ für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto • Workshop „Histories of Sustainability • Tagung „Sharing Cultural Heritage: Marburg in Europe. Discourses and Practices Digitale Netzwerke der Geschichte • Projekt „Farbdiaarchiv zur Wand- und Before and After 1989“ und Quellen zu Ostmitteleuropa“ Deckenmalerei“ • Workshop „Die Last der Geschich- • Projekt „Forschungsinfrastruktur Zentralinstitut für Kunstgeschichte, te(n)? Regionalkonfl ikte und Legiti- Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa“ München mität im östlichen Europa“ (FoKO) • Projekt „Farbdiaarchiv zur Wand- und • Projekt „GND4C – GND für Kultur- Deckenmalerei“ Leibniz-Institut für Länderkunde, daten“ Leipzig • Projektantrag „KONDA – Kontinu- Bundesinstitut für Kultur und • Bibliothekskooperation ierliches Qualitätsmanagement von Geschichte der Deutschen im östlichen • Projektantrag „Spatio-temporal dynamischen Forschungsdaten zu Europa, Oldenburg Scopes of Geodata as a Challenge Objekten der materiellen Kultur • Kooperationsvereinbarung (DigiGaz)“ unter Nutzung des LIDO-Standards“ • Kooperation im Projekt „Online- • Projektantrag „Names change, places • Vernetzungstreff en der IT-Abteilun- Lexikon zur Kultur und Geschichte too. The Challenge of Developing gen der Deutschen im östlichen Europa“ Geodata-Based Gazetteer Research • Tagung „Sharing Cultural Heritage: • Bibliothekskooperation Technologies and Methods“ Digitale Netzwerke der Geschichte • European Remembrance 6th Inter- und Quellen zu Ostmitteleuropa“ national Symposium of European Simon-Dubnow-Institut, Leipzig Institutions dealing with 20th-century • Mitgliedschaft im Trägerverein Zentrum für Konfl iktforschung Marburg History „Violence in 20th-Century (ZfK) European History: Commemorating, Nord-Ost-Institut. Institut für Kultur • LOEWE-Schwerpunkt „Konfl ikt- Documenting, Educating“ und Geschichte der Deutschen in regionen im östlichen Europa“ • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte Nordosteuropa e. V. an der Universität und kulturelles Erbe östliches Euro- Hamburg, Lüneburg DHI Moskau – Deutsches Historisches pa“ • Mitgliedschaft im Trägerverein Institut Moskau • Projekt „Eine adlige Unternehmer- • Mitgliedschaft im Kuratorium des • Tagung: „Imperial Cities: The Tsarist familie in Polen und Deutschland. Instituts Empire, the Habsburg Empire and Die Grafen von Ballestrem während • Bibliothekskooperation the Ottoman Empire in Comparison“ der Weimarer Republik 1918-33 – ein • Zusammenarbeit bei Themen- deutsch-polnisches Pilotprojekt zur modulen der „Dokumente und MEMORIAL Moskau Erschließung des industriekulturellen Materialien zur ostmitteleuropäi- • Forschungs- und Editionsprojekt Erbes“ schen Geschichte“ „World War II – Everyday Life Under • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte German Occupation. Der Zweite Schlesisches Institut (Schlesisches und kulturelles Erbe östliches Weltkrieg – Alltag unter deutscher Landesmuseum) Opava Europa“ Besatzung“ • Kooperationsvereinbarung • Nachwuchstagung „Nationa- • Projekt „Oberschlesien aus der Luft“ lizing and Democratizing States: Collegium Carolinum, München (Projektleitung Prof. Dr. Claudia Kraft, Challenges and Approaches“ • Mitgliedschaft im Trägerverein Universität Siegen) • Projekt „Virtuelle Fachbibliothek Leibniz-Institut für Europäische Osteuropa“ (ViFaOst) Schlesisches Institut Opole Geschichte, Mainz • Mitglied (Prof. Dr. Peter Haslinger) • Kooperationsvereinbarung • Verlagskooperation: Rezensions- • Bibliothekskooperation portal „recensio.net“ • Hans-Lemberg-Vorlesung Center for the Study of the Holocaust • Tagung „Die Reformation im • Projektantrag „Forschungsdaten- and Religious Minorities, Oslo öst lichen Mitteuropa. Teil II: dienst für die Ost-, Ostmittel- und • Forschungs- und Editionsprojekt Südosteuropaforschung (OstData)“ „World War II – Everyday Life Under

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 97 German Occupation. Der Zweite • Tagung „Images and Languages Litauisches Kulturforschungsinstitut Weltkrieg – Alltag unter deutscher of Despair and Violence Represen- / Lietuvos Kulturos Tyrimu Institutas, Besatzung“ tations of Eastern Europe after the Vilnius Great War“ • Projekt „Forschungsinfrastruktur Deutsches Historisches Institut Paris • Workshop „Die Last der Geschich- Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa“ • Verlagskooperation Rezensionsportal te(n)? Regionalkonfl ikte und Legitimi- (FoKO) „recensio.net“ tät im östlichen Europa“ • Tagung „Sharing Cultural Heritage: • Forschungs- und Editionsprojekt Digitale Netzwerke der Geschichte „World War II – Everyday Life Under Kunsthistorisches Institut der Akade- und Quellen zu Ostmitteleuropa“ German Occupation. Der Zweite mie der Wissenschaften Lettlands, Rīga Weltkrieg – Alltag unter deutscher • Forschungs- und Dokumentations- Instytut Archeologii i Etnologii PAN, Besatzung“ projekt „Kurländisches Provinzialmu- Warszawa seum Mitau“ • Schriftentausch Potsdam-Institut für Klimafolgen- • Sammelband „Zur Geschichte und forschung (PIK) Provenienz baltischer kunst- und Deutsches Historisches Institut, • Projekt „Geschichte der Nachhaltig- kulturhistorischer Sammlungen im Warszawa keit(en). Diskurse und Praktiken seit 19. und 20. Jh.“ • Mitgliedschaft im Trägerverein den 1970er Jahren“ • Bibliothekskooperation Max-Planck-Institut für Historische Zentrum für Zeithistorische Forschung, Demographie, Rostock Tadeusz Manteuff el Institut für Potsdam • Projekt „Familien- und Bevölkerungs- Geschichte der Polnischen Akademie • Mitgliedschaft im Trägerverein dynamiken im 18. und 19. Jahrhun- der Wissenschaften, Warszawa • Mitglied im Kuratorium dert in Kurland“ • Kooperationsvereinbarung

Akademie der Wissenschaften der Institut für Donauschwäbische Kunstinstitut der Polnischen Akademie Tschechischen Republik, Institut für Geschichte und Landeskunde, der Wissenschaften, Warszawa Zeitgeschichte, Praha Tübingen • Kooperationsvereinbarung • Kooperationsvereinbarung • Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat • Wissenschaftleraustausch • Bibliographieportal (Dr. Jürgen Warmbrunn) • Projekt „Forschungsinfrastruktur Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa“ Masaryk Institut und Archiv der Collegium Bohemicum, Ústí nad (FoKO) Tschechischen Akademie der Labem • Vertrieb der Publikationsreihe Wissenschaften, Praha • Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat „ Gemeinsames Kulturerbe“ in • Schriftentausch (Prof. Dr. Peter Haslinger) Deutschland • Buchprojekt „Die maritime Stadt / Leibniz-Institut für Ost- und Südost- Institut für Litauische Geschichte, Miasto nad morzem“ europaforschung (IOS), Regensburg Vilnius • Tagung „Sharing Cultural Heritage: • Mitgliedschaft im Trägerverein • Kooperationsvereinbarung Digitale Netzwerke der Geschichte • Projekt „Virtuelle Fachbibliothek • Wissenschaftleraustausch und Quellen zu Ostmitteleuropa“ Osteuropa“ (ViFaOst) • Forschungs- und Editionsprojekt • Workshop „Publikationskulturen im „World War II – Everyday Life Under Österreichische Akademie der Wissen- Wandel IV: Herausforderung For- German Occupation. Der Zweite schaften, Wien schungsdaten“ Weltkrieg – Alltag unter deutscher • Kooperationsvereinbarung • Bibliothekskooperation Besatzung“ • Projektantrag Forschungsdaten- • Nachwuchstagung „Nationalizing Forschungsstelle Deutscher Orden, dienst für die Ost-, Ostmittel- und and Democratizing States: Challen- Würzburg Südosteuropaforschung (OstData) ges and Approaches“ • Tagung „Sigismund von Luxemburg, der Deutsche Orden und Polen- Litauen“

98 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 8.3 Kooperationen mit Biblio- LIBER – Ligue des Bibliothèques Siebenbürgisches Museum, Gundels- theken, Museen, Archiven, Européennes de Recherche, Den Haag heim Denkmalämtern und sons- • Mitgliedschaft • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte tigen Kultur- und Bildungs- und kulturelles Erbe östliches einrichtungen (nach Orten) Museum für russlanddeutsche Kultur- Europa“ geschichte, Detmold Deutscher Kunstverlag Berlin-München • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte Landeszentrale für Politische Bildung • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmä- und kulturelles Erbe östliches Euro- der Hansestadt Hamburg ler in Polen (Kleinpolen) pa“ • Publikation „Auf beiden Seiten der Barrikade. Fotografi e und Kriegs- Graf von Ballestremsches Firmen- und Kulturzentrum Ellingen berichterstattung im Warschauer Familienarchiv, Berlin • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte Aufstand 1944“ • Projekt „Eine adlige Unternehmer- und kulturelles Erbe östliches familie in Polen und Deutschland. Europa“ Finnische Nationalbibliothek, Slavische Die Grafen von Ballestrem während • Erschließungsprojekt „Fotobestand Bibliothek, Helsinki der Weimarer Republik 1918-33 – ein Haro Schumacher“ • Schriftentausch deutsch-polnisches Pilotprojekt zur Erschließung des industriekulturellen Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt Martin-Opitz-Bibliothek, Herne Erbes“ • Mitglied RDA-AG-Bild (Dr. Elke Bau- • Mitgliedschaft im Trägerverein er) • Kooperationsvereinbarung Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer • Bibliothekskooperation Kulturbesitz Biblioteka Gdańska • Erwerbungsabsprachen • Bibliothekskooperation • Schriftentausch • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte • Erwerbungsabsprachen und kulturelles Erbe östliches Euro- • Projekt „Historisch-topographischer Muzeum Historyczne Miasta Gdańska / pa“ Atlas schlesischer Städte“ Historisches Museum der Stadt Gdańsk • Kooperationsvereinbarung CINiBA (Centrum Informacji Naukowej Geheimes Staatsarchiv Preußischer i Biblioteka Akademicka) / Zentrum Kulturbesitz, Berlin Kulturhistorisches Museum Görlitz für Wissenschaftliche Information und • Archivkooperation • Projekt „Historisch-topographischer Akademische Bibliothek, Katowice • Austausch Atlas schlesischer Städte“ • Schriftentausch • Bibliothekskooperation Schlesisches Museum zu Görlitz Schlesische Bibliothek, Katowice Stiftung Flucht, Vertreibung, • Projekt „Oberschlesien aus der Luft“ • Schriftentausch Versöhnung, Berlin (Projektleitung Prof. Dr. Claudia Kraft, • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte Universität Siegen) Vytautas Magnus Universität, und kulturelles Erbe östliches • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte Bibliothek, Kaunas Europa“ und kulturelles Erbe östliches Euro- • Schriftentausch pa“ Zentralbibliothek der Masaryk Univer- Miesto Savivaldybės Etnokulturos sität (Masarykova Univerzita, Ustředni Staats- und Landesbibliothek, Centras, Klaipėda knihovna), Brno Göttingen • International Conference „Urban • Schriftentausch • Kooperation DOI-Vergabe Cultures in the Baltics (from the • Vorbereitung DARIAH-DE Mitglied- Middle Ages to the 20th Century)“ Nationalbibliothek Budapest schaft • Kooperationsvereinbarung • Projektantrag „Dynamische Wis- Haus Schlesien, Königswinter sensbestände in den Geisteswissen- • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte Nemzeti Emlékezet Bizottsága / schaften: Qualitätssicherung und und kulturelles Erbe östliches Euro- Komitee für das nationale Gedenken, -management“ pa“ Budapest • European Remembrance 6th Inter- Stadtmuseum Graz GmbH / Stadtarchiv Polnische Akademie der Wissen- national Symposium of European • Workshop „Exhibiting Cities – City schaften, Bibliothek Kornik Institutions dealing with 20th-century Museums in the Emerging Cities of • Schriftentausch History „Violence in 20th-Century East Central and Northern Europe, European History: Commemorating, 1880-1939“ Biblioteka Jagiellońska, Kraków Documenting, Educating“ • Schriftentausch Pommersches Landesmuseum, Greifs- Bibliothek Cieszyn, Sammlungs- wald British Library, London abteilung • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte • Schriftentausch • Schriftentausch und kulturelles Erbe östliches Europa“

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 99 COSEELIS – Council for Slavonic and • Tagung „Sharing Cultural Heritage: Rundāles pils muzejs / Schlossmuseum East European Library and Information Digitale Netzwerke der Geschichte Ruhenthal Services, London und Quellen zu Ostmitteleuropa“ • Projekt „Forschungsinfrastruktur • Mitgliedschaft Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa“ Deutsches Kulturforum östliches (FoKO) Universitätsbibliothek der Katholischen Europa, Potsdam • Tagung „Sharing Cultural Heritage: Universität Lublin • Ausstellung „Struktur und Architek- Digitale Netzwerke der Geschichte • Schriftentausch tur. Das postindustrielle Kulturerbe und Quellen zu Ostmitteleuropa“ Oberschlesiens. Fotografi en von Carl-Schirren-Gesellschaft in Lüneburg Thomas Voßbeck“ und Übernahme Nationalmuseum Szczecin • Projekt Kompilationen zur baltischen des Fotobestands • Kooperationsvereinbarung Stadtgeschichte • Ausstellung „Baltische Herrenhäuser“ (Kooperationsvereinbarung) Akademische Bibliothek der Ostpreußisches Landesmuseum in • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte Universität Tallinn Lüneburg und kulturelles Erbe östliches • Schriftentausch • Zusammenarbeit in Bezug auf die Europa“ Geschichte der Familie von Nolcken Estnische Kunstakademie, Tallinn (Livland) Adam-Mickiewicz-Universität Poznań, • Vorprojekt „Dehio-Handbuch der • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte Universitätsbibliothek Kunstdenkmäler in den baltischen und kulturelles Erbe östliches • Schriftentausch Ländern (Estland)“ Europa“ Westinstitut / Instytut Zachodni, Poznań Estnische Nationalbibliothek, Tallinn Archivschule Marburg • Schriftentausch • Schriftentausch • Tagung „SOS Archival Literacy in Ostmitteleuropa? Kompetenz und Wojewódzka Biblioteka Publiczna / Museum der Architektur Estlands, Qualifi kation für den Umgang mit Woiwodschaftsbibliothek Poznań Tallinn deutschsprachigem Archivgut in • Kooperationsvereinbarung • Vorprojekt „Dehio-Handbuch der ostmitteleuropäischen Archiven“ • Schriftentausch Kunstdenkmäler in den baltischen Ländern (Estland)“ Slowakische Nationalbibliothek, Martin Bibliothek des Hauptstadtmuseums / • Schriftentausch Muzeum hlavního města Prahy. Universitätsbibliothek Tartu Knihovna, Praha • Schriftentausch Bayerische Staatsbibliothek, München • Schriftentausch • Fachrepositorium zur Geschichte Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń, Osteuropas (OstDok) Bibliothek des Historischen Instituts Hauptbibliothek • Fachinformationsdienst Ost-, Ost- der Akademie der Wissenschaften der • Schriftentausch mittel- und Südosteuropa (Mitglied- Tschechischen Republik, Praha schaft im Wissenschaftlichen Beirat: • Schriftentausch Donauschwäbisches Zentralmuseum, Prof. Dr. Peter Haslinger, Dr. Jürgen Ulm Warmbrunn) Nationalbibliothek der Tschechischen • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte • Bibliothekskooperation Republik und Slawische Bibliothek, und kulturelles Erbe östliches • Erwerbungsabsprachen Praha Europa“ • Verlagskooperation: Rezensions- • Schriftentausch Portal „recensio.net“ Bibliothek des Stadtmuseums, Ústí nad • Projektantrag „Forschungsdaten- Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Labem dienst für die Ost-, Ostmittel- und Regensburg • Schriftentausch Südosteuropaforschung (OstData)“ • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte • Tagung „Images and Languages und kulturelles Erbe östliches Euro- Bibliothek der Litauischen Akademie of Despair and Violence Represen- pa“ der Wissenschaften, Vilnius tations of Eastern Europe after the • Schriftentausch Great War“ Historisches Staatsarchiv Lettlands, Rīga Martynas-Mažvydas-Nationalbiblio- Germanisches Nationalmuseum • Kooperationsvereinbarung thek, Vilnius Nürnberg • Schriftentausch • Projekt „Forschungsinfrastruktur Lettische Nationalbibliothek Rīga Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa“ • Kooperationsvereinbarung Westpreußisches Landesmuseum, (FoKO) • Bibliothekskooperation Warendorf • Projektantrag „Modellierung von • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte Kulturgeschichte am Beispiel des und kulturelles Erbe östliches Germanischen Nationalmuseums“ Europa“

100 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Biblioteka Narodowa w Warszawie / 8.4 Kooperationen mit Arbeitsgemeinschaft der Spezial- Polnische Nationalbibliothek, Warsza- Fachzeitschriften bibliotheken und Dokumentations- wa stellen der Ost-, Ostmittel- und • Schriftentausch Historický Časopis, Bratislava Südosteuropa forschung (ASpB) • Mitglied des Internationalen Beirats • Mitgliedschaft Kardinal-Stefan-Wyszynski-Universität, (Prof. Dr. Peter Haslinger) • Ehrenmitgliedschaft Warszawa (Dr. Jürgen Warmbrunn) • Schriftentausch • Beirat (Dr. Jürgen Warmbrunn)

Universitätsbibliothek, Abteilung für 8.5 Kooperationen mit Arbeitsgemeinschaft der Kunsthisto- Sammlung und Vervollständigung der Fachgesellschaften rischen Bildarchive und Fototheken Sammlungen, Warszawa (AKBF) • Schriftentausch Adalbert-Stifter-Verein • Mitgliedschaft (Bildarchiv) • Mitgliedschaft Centrum Europejskie Natolin, • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte Arbeitskreis deutscher und polnischer Warszawa und kulturelles Erbe östliches Kunsthistoriker und Denkmalpfl eger • European Remembrance 6th Inter- Europa“ • Beiratsmitgliedschaft national Symposium of European (Dr. Dietmar Popp) Institutions dealing with 20th-century Akademie Mitteleuropa e. V. History „Violence in 20th-Century • Mitgliedschaft (Dr. Jürgen The Association for Slavic, East European History: Commemorating, Warmbrunn) European, & Eurasian Studies (ASEEES) Documenting, Educating“ • Webinar-Serie zur Osteuropafor- American Association for the Advance- schung Dom Spotkań z Historią / Haus der ment of Slavic Studies (AAASS) Begegnungen mit der Geschichte, • Mitgliedschaft Association for the Advancement of Warszawa Baltic Studies (AABS) • Kooperationsvereinbarung Arbeitsgemeinschaft der Bibliotheken • Mitgliedschaft (Dorothee M. Goeze und Dokumentationseinrichtungen der M.A., PD Dr. Heidi Hein-Kircher) Denkmalpfl ege-, Forschungs- und Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa- • Panel „Spaces of Ethnic Confl ict in Dokumentationszentrum / Narodowy forschung (ABDOS) e. V. Baltic Cities from the Late Nineteenth Instytut Dziedzictwa, Warszawa • Mitgliedschaft Century to the Present“, Conference • Kooperationsvereinbarung • Vorsitz (Dr. Jürgen Warmbrunn) „AABS 2018: The 100th Anniversary • Dehio-Handbuch der Kunstdenk- of Baltic Independence“, Stanford mäler in Polen (Kleinpolen) Arbeitsgemeinschaft der Bildarchive University der Landesmedienzentren und der Muzeum Narodowe w Warszawie. öff entlichen Hand Baltische Historische Kommission Biblioteka / Nationalmuseum in • Mitgliedschaft (Bildarchiv) • Mitgliedschaft im Trägerverein Warschau. Bibliothek, Warszawa • Mitgliedschaft im Kuratorium des • Schriftentausch Arbeitsgemeinschaft Deutsche Ost- Instituts gebiete e. V. • Kooperationsvereinbarung Österreichische Nationalbibliothek, • Mitgliedschaft • Bibliographieportal Wien • Projektfi nanzierung • Schriftentausch Arbeitsgemeinschaft außeruniversitäre • Mitgliedschaft Dorothee M. Goeze Forschung und Infrastrukturen zum M.A. Verlag Via Nova, Wrocław Östlichen Europa • Mitgliedschaft Dr. Dennis Hormuth • Buch- und Ausstellungsprojekt • Mitgliedschaft „Niederschlesien im Luftbild“ Bessarabiendeutscher Verein Arbeitsgemeinschaft Digitale Ge- • Mitgliedschaft Architekturmuseum Wrocław schichtswissenschaft • Kooperationsvereinbarung • Mitgliedschaft Bibliotheca Baltica • Tätigkeit als Secretary (Dr. Jürgen Universität Wrocław, Universitäts- Arbeitsgemeinschaft für germanisti- Warmbrunn) bibliothek sche Edition • Projekt „Historisch-topographischer • Mitgliedschaft Dr. Elke Bauer Copernicus Vereinigung für Geschichte Atlas schlesischer Städte“ und Landeskunde Westpreußens e. V. • Mitgliedschaft

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 101 Dehio-Vereinigung (Wissenschaftliche • Ausstellung „Herrenhäuser Lettlands Hansischer Geschichtsverein Vereinigung zur Fortführung des kunst- im Blick der Denkmalpfl ege – Einst • Mitgliedschaft (Dr. Dennis Hormuth, topographischen Werks von Georg und Heute“ Dr. Dr. h. c. Norbert Kersken) Dehio e. V.) • Projekt „Digital gestützte Erfassung • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmä- der im Zweiten Weltkrieg aus Lett- Heinrich-Böll-Stiftung ler in Polen (Kleinpolen) land ausgeführten Kulturgüter: das • Berufung als Mitglied des Fach- • Mitgliedschaft (Dr. Dietmar Popp) Dommuseum Riga“ beirats Europa/Transatlantik für den • Vorprojekt „Dehio-Handbuch der • Vorprojekt „Dehio-Handbuch der Zeitraum Sommer 2015 – Sommer Kunstdenkmäler in Polen (Nordost- Kunstdenkmäler in den baltischen 2018 (Dr. Anna Veronika Wendland) polen)“ Ländern (Estland)“ • Vorprojekt „Dehio-Handbuch der Humanities in the European Research Kunstdenkmäler in den baltischen British Association for East European Area (HERA), Berlin Ländern (Estland)“ Studies (BASEES) • Member Board • Mitgliedschaft (Dr. Eszter Gantner) (Prof. Dr. Peter Haslinger) Deutsch-Baltische Gesellschaft • Mitgliedschaft Dr. Dennis Hormuth Center for East Central European Ur- Historische Kommission für die ban History (Ľviv Center) Ľviv Böhmischen Länder Deutsche Gesellschaft für Osteuropa- • Advisor (Dr. Anna Veronika Wend- • Mitgliedschaft im Trägerverein kunde (DGO) land) • Kooperationsvereinbarung • Tagung: „Imperial Cities: The Tsarist • Projektfi nanzierung Empire, the Habsburg Empire and Europäisches Netzwerk „Erinnerung • korrespondierendes Mitglied the Ottoman Empire in Comparison“ und Solidarität“ / European Network (Dr. Jürgen Warmbrunn) • Mitgliedschaft Remembrance and Solidarity (ENRS) (Prof. Dr. Peter Haslinger, • Deutscher Vertreter im Wissenschaft- Historische Kommission für ost- und PD Dr. Heidi Hein-Kircher) lichen Beirat (Prof. Dr. Peter Haslin- westpreußische Landesforschung • Fachgruppe Geschichte, Ko-Spre- ger) • Mitgliedschaft im Trägerverein cherin (PD Dr. Heidi Hein-Kircher) • European Remembrance 6th Inter- • Kooperationsvereinbarung national Symposium of European • Projektfi nanzierung Deutscher Bibliotheksverband e. V. Institutions dealing with 20th-century • Mitgliedschaft History „Violence in 20th-Century Historische Kommission für Pommern European History: Commemorating, • Mitgliedschaft im Trägerverein DiFMOE – Digitales Forum Mittel- und Documenting, Educating“ • Kooperationsvereinbarung Osteuropa • Projektfi nanzierung • Projekt Riga Digitalis European Association for Urban • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte History (EAUH) Historische Kommission für Schlesien und kulturelles Erbe östliches • Mitgliedschaft • Mitgliedschaft im Trägerverein Europa“ (PD Dr. Heidi Hein-Kircher, • Kooperationsvereinbarung Dr. Eszter Gantner) • Projektfi nanzierung digiCULT-Verbund eG, Kiel • Genossenschaftsmitglied European Association of History International Federation of Library • Vorprojekt „Onlineportal Geschichte Educators (EUROCLIO) / Verband der Associations and Institutions und kulturelles Erbe östliches Geschichtslehrer Deutschlands e. V. (IFLA) / Deutsches IFLA-National- Europa“ • Mitgliedschaft komitee • Projektantrag „Dynamische • Koordinator des deutschen IFLA- Wissensbestände in den Geistes- Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung Dolmetscherteams wissenschaften: Qualitätssicherung • Tagung „Sigismund von Luxemburg, (Dr. Jürgen Warmbrunn) und -management“ der Deutsche Orden und Polen- • Projekt „GND4C – GND für Kultur- Litauen“ Internationale Gutenberg-Gesellschaft daten“ in Mainz e. V. Gelehrte Estnische Gesell- • Mitgliedschaft Arbeitsgruppe Digitale Rekonstruk- schaft / Õpetatud Eesti Selts Tartu tion bei den „Digital Humanities im • Mitgliedschaft Johann Gottfried Herder-Forschungs- deutschsprachigen Raum e. V.“ (Dorothee M. Goeze M.A.) rat • Mitgliedschaft • Mitgliedschaft im Trägerverein Gesamtverein der deutschen • Mitgliedschaft im Kuratorium des Böckler-Mare-Balticum-Stiftung Geschichts- und Altertumsvereine e. V. Instituts • „Homburger Gespräche“ (deutsche • Mitgliedschaft • Kooperationsvereinbarung und baltische Kunsthistoriker und • Projektfi nanzierung -historikerinnen) Gesellschaft für Musikforschung • Geschäftsführendes Vorstands- • Vorstandsvorsitz (Dr. Dietmar Popp) • Mitgliedschaft mitglied

102 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT • Mitgliedschaften: • Leibniz-WissenschaftsCampus • Vorstandsmitglied Prof. Dr. Peter Haslinger, Leipzig – Halle – Jena Eastern Europe (stellvertrende Vorsitzende: Dr. Jürgen Warmbrunn, – Global Area (EEGA) PD Dr. Heidi Hein- Kircher) Dr. Dr. h. c. Norbert Kersken, • Workshop „The Future of Europe- • Mitgliedschaft (Dr. Dennis Hormuth, PD Dr. Heidi Hein-Kircher, Dr. Anna an Heritage National Identities, Prof. Dr. Peter Haslinger) Veronika Wendland Inauthentic Europe?“ Verband der Historiker und Historike- Kommission für die Geschichte der Mediävistenverband e. V. rinnen Deutschlands e. V. (VHHD) Deutschen in Polen • Mitgliedschaft • Mitglied in der vorläufi gen • Mitgliedschaft im Trägerverein (Dr. Dr. h. c. Norbert Kersken) Deutsch-Ukrainischen Historiker- • Kooperationsvereinbarung kommission • Projektfi nanzierung Mennonitischer Geschichtsverein e. V. (Dr. Anna Veronika Wendland) • Mitgliedschaft Dr. Dietmar Popp, • Mitgliedschaft • Mitgliedschaft Dr. Christoph Schutte (Vorstand), (Prof. Dr. Peter Haslinger, Eligiusz Janus M.A. Netzwerk „Kunst und Kultur der PD Dr. Heidi Hein-Kircher, • Tagung „Neuer Staat, neue Identität? Hansestädte“ Dr. Dennis Hormuth, Deutsch-polnisch-jüdische Biogra- • Beiratsmitgliedschaft Dr. Dr. h. c. Norbert Kersken) fi en nach der Wiedererrichtung (Dr. Dietmar Popp) Polens 1918“ Verband „Digital Humanities im Kommission für Geschichte und Kultur deutschsprachigen Raum e. V.“ Leibniz-Gemeinschaft der Deutschen in Südosteuropa e. V. • „3D Digital Heritage – Exploring • Mitgliedschaft • Mitgliedschaft im Trägerverein Virtual Research Space for Art • Forschungsverbund Historische • Kooperationsvereinbarung History“ Authentizität • Projektfi nanzierung • Mitgliedschaft (Barbara Fichtl M.A.) • Forschungsverbund Science 2.0 • Forschungsverbund Krisen einer Schader-Stiftung Darmstadt Verein Deutscher Bibliothekare e. V. globalisierten Welt • LOEWE-Schwerpunkt „Konfl ikt- • Mitgliedschaft • Ständige Kommission für wissen- regionen im östlichen Europa“ (Dr. Jürgen Warmbrunn) schaftliche Infrastruktureinrichtungen und Museen Social Science History Association Verein für Familienforschung in Ost- • Arbeitskreis Bibliotheken und Infor- • Mitgliedschaft und Westpreußen e. V. mationseinrichtungen (PD Dr. Heidi Hein Kircher, • Mitgliedschaft • Arbeitskreis Archive Dr. Eszter Gantner, • Arbeitskreis Internationalisierung Adrian Mitter M.A.) Verein zur Förderung der inter- • Arbeitskreis IT disziplinären und internationalen • Arbeitskreis Presse Verband deutscher Kunsthistoriker e. V. Hanseforschung e. V. • Arbeitskreis Chancengleichheit • Mitgliedschaft (Dr. Dietmar Popp) • Vorstandsmitglied (Mitglied im Sprecherinnenrat: (Dr. Dietmar Popp) Dr. Elke Bauer) Verband der Osteuropahistorikerinnen • Arbeitskreis Forschungsdaten und -historiker (VOH) Wissenschaftliche Gesellschaft zu Toruń • Projektgruppe Östliches Europa • Tagung „Imperial Cities: The Tsarist • Kooperationsvereinbarung Empire, the Habsburg Empire and • Bibliographieportal the Ottoman Empire in Comparison“

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 103 9 INSTITUTSORGANEINSTITUTSORGANE UUNDND IINSTITUTSLEITUNGNSTITUTSLEITUNG

9.1 Institutsorgane Die laufenden Geschäfte des Instituts führt ein Vorstand, dem neben dem Institutsdirektor als geschäftsführendem Vor- Das Institut ist seiner Rechtsform nach ein eingetragener standsmitglied (Prof. Dr. Peter Haslinger) und dem Verwal- Verein, dem im Berichtsjahr 18 Institutionen und Fachgesell- tungsleiter des Instituts (Dr. Christian Schmidt) zwei weitere schaften als ordentliche Mitglieder angehörten, die sich in be- Personen angehören, die auf Dauer von drei Jahren von der sonderer Weise der historischen Ostmitteleuropaforschung Mitgliederversammlung auf Vorschlag des Kuratoriums be- verbunden fühlen (s. Verzeichnis der Kooperationsbeziehun- rufen werden. Im Berichtsjahr waren dies Dr. Jürgen Warm- gen). Rechtmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit brunn, stellvertretender Institutsdirektor und Leiter der Abtei- der Geschäftsführung werden von einem Kuratorium über- lung Forschungsbibliothek, und Prof. Dr. Monika Wingender, wacht, dem im Berichtsjahr vier Vertreterinnen und Vertreter Slavistin und geschäftsführende Direktorin des Gießener der Länder und des Bundes: Zentrums Östliches Europa an der Justus-Liebig-Universität Gießen. S Ministerialrätin Anja Steinhofer-Adam – Vorsitz, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst Kuratorium und Vorstand werden in wissenschaftlichen und S Dr. Nicole Zeddies (bis 11/2018) und Stefan Schmitt- technischen Fragen des Instituts von einem Wissenschaft- Hüttebräuker (seit 12/2018) – Stellvertretender Vorsitz, Die lichen Beirat beraten, dem im Berichtszeitraum folgende Wis- Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien senschaftlerinnen und Wissenschaftler angehörten: S Michael Sondermann, Bundesministerium für Bildung und Forschung S Prof. Dr. Thomas Wünsch, Universität Passau (bis Mai 2018) S Ministerialrat Christoph Meier, Sächsisches Ministerium für und Univ.-Prof. Dr. Kerstin S. Jobst, Universität Wien (seit Wissenschaft und Kunst Mai 2018), Vorsitz S Sabine Brünger-Weilandt, FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut und für Informationsinfrastruktur S Dr. Marianne Dörr, Eberhard Karls Universität Tübingen S der Direktor des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur (seit Mai 2018) des östlichen Europa (GWZO), Prof. Dr. Christian Lübke S Dr. Ulrike Eich, Rheinisch-Westfälische Technische Hoch- S der Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. schule Aachen (bis Mai 2018) Dr. Joybrato Mukherjee bzw. in Vertretung Prof. Dr. Verena S Prof. Dr. Ulrike von Hirschhausen, Universität Rostock Dolle S Prof. Pieter M. Judson Ph.D., European University Institute Florenz sowie vier von der Mitgliederversammlung gewählte Vertre- S Prof. Dr. Krista Kodres, Universität Tallinn ter der Mitgliederversammlung angehörten: S Prof. Dr. habil. Krzysztof Ruchniewicz, Willy Brandt Zent- rum für Deutschland- und Europastudien der Universität S Prof. Dr. Katharina Krause, Philipps-Universität Marburg Wrocław S Prof. Dr. Steff en Höhne, Johann Gottfried Herder- S Prof. Dr. Helmuth Trischler, Deutsches Museum München Forschungsrat S Prof. Dr. Martin Sabrow, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam 9.2 Direktion S Prof. Dr. Matthias Thumser, Baltische Historische Kommis- sion, Friedrich-Meinecke-Institut – Fachbereich Geschichte. Die Institutsleitung besteht aus dem Institutsvorstand und dem Direktionsstab, der in den letzten Jahren kontinuier- lich an Bedeutung und Umfang gewann. 2018 gehörte zum Direktionsstab die Direktionsassistenz, die den Direktor orga- nisatorisch unterstützt und das Direktionssekretariat führt. Des Weiteren sind der Direktion die beiden Stabsstellen für For- schungskoordination und Öff entlichkeitsarbeit zugeordnet.

9.2.1 Forschungskoordination

Dr. Anna Veronika Wendland

Das Aufgabenfeld der mit einer Wissenschaftlichen Mitarbei- terin besetzten Stabsstelle Forschungskoordination gliedert sich in vier größere Bereiche: Koordinations- und Beratungs- aufgaben sowie Vorbereitungsarbeiten bei Drittmittelan- tragsverfahren; Entwicklung von Forschungsprojekten und Forschungsstrategien, insbesondere bei der Beteiligung des Herder-Instituts an Forschungsverbünden; Querschnitts- aufgaben in der Institutsleitung, z. B. bei der Leitung von Ar-

104 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT beitsgruppen, bei den periodischen Direktionsgesprächen ner und Gäste übernahm die Öff entlichkeitsarbeit. Durch das mit den Abteilungen und bei Institutsklausuren; eigene For- Online-Medium ist es Leserinnen und Lesern direkt möglich, schung und Lehre. per Kommentarfunktion Rückmeldungen zu den Inhalten zu geben. Damit wird der Austausch erleichtert und die Auffi nd- Frau Dr. Wendland übte im Berichtsjahr neben ihrer Funkti- barkeit institutsspezifi scher Inhalte durch gezielte Schlagwort- on als Forschungskoordinatorin die an ihre Person gebun- vergabe verbessert. denen Projektleitungsaufgaben im SAW-Projekt „Polesien als Interventionslandschaft“ , im LOEWE-Schwerpunkt „Kon- Im Format „Leibniz im Bundestag“ konnte das Herder-Institut fl iktregionen im Östlichen Europa“, im Rahmen des SFB-TRR durch Jürgen Warmbrunn ein interessantes Gesprächsange- 138 „Dynamiken der Sicherheit“ sowie als Mitherausgeberin bot zum Thema „Das Urheberrechts‐Wissensgesellschafts- der ZfO aus. Daneben stand die Leitung des Arbeitskreises Gesetz (UrhWissG) und seine Auswirkungen auf die Ver- Projekte, in dem die institutsübergreifende Projektplanung sorgung von Öff entlichkeit und Wissenschaft mit (zeit-) und -evaluierung für zukünftige Antragsverfahren durchge- historischen Zeitungsquellen“ machen, worauf er am 6. Juni führt wurde. 2018 wurde ein neues Format, der „Off ene AK 2018 bei MdB Dr. Petra Sitte zu Gast war. Projekte“ eingeführt, um Projektideen der Nachwuchswissen- schaftler zu diskutieren. Die im Haus konzipierten Drittmittel- Sehr erfreulich ist auch die Nutzung der Veranstaltungsinfra- anträge verbleiben in der Hauptverantwortung der damit struktur bei öff entlichen Vorträgen und Lesungen, die 2018 befassten Abteilungen, werden aber durch die Stabsstelle gleichbleibend hoch war. Die Öff entlichkeitsarbeit unterstütz- Forschungskoordination und den AK Projekte bei Bedarf te hier die Planungen, Durchführung, Gestaltung und Verbrei- durch Beratung unterstützt und ihre Dokumentation in den tung von Flyern und Plakaten und Online-Werbemaßnahmen. dortigen Akten vorgehalten, sodass ein Überblick der Direk- tion auf alle laufenden Verfahren gewährleistet ist. In Koordi- Ende November 2018 unterstützte die Öff entlichkeitsarbeit nation mit der Abteilung Digitale Forschungs- und Informati- einen Workshop zur Musiksammlung des Herder-Instituts be- onsinfrastrukturen war die Stabsstelle in wichtige strategische sonders intensiv. Die Veranstaltung brachte neben Fachvor- Entscheidungsprozesse eingebunden (Roadmap, Zusam- trägen zu Komponistennachlässen, die in der Forschungsbi- menarbeit bei der Durchführung eines Pilotvorhabens zum bliothek des Instituts erhalten und erschlossen werden, auch Forschungsdatenmanagement im Polesien-Projekt). Hinzu tra- zum Teil bisher unveröff entlichte Musikstücke durch profes- ten im Berichtsjahr umfängliche Aufgaben bei der Vorberei- sionelle Musiker zur Darbietung. tung der Institutsevaluierung 2019 sowie der Erstellung des dazugehörigen Selbstberichts. 9.3 Gleichstellung

9.2.2 Öff entlichkeitsarbeit und Transfer Als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft hat sich das Herder-In- stitut selbst verpfl ichtet, die Bereiche Chancengleichheit so- Antje Coburger M.A. wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf aktiv zu gestalten.

Durch die vermehrten Veranstaltungs- und Kooperations- Seit 2005 gibt es am Herder-Institut eine Gleichstellungsbe- aktivitäten des Herder-Instituts war im Jahr 2018 erneut ein auftragte, die der Leitung zugeordnet und weisungsfrei ist. Sie beträchtlicher Anstieg der Anforderungen im Bereich Presse- unterstützt und berät die Leitung bei der Planung und Um- und Öff entlichkeitsarbeit (Pressemitteilungen, Pressegesprä- setzung gleichstellungsrelevanter Maßnahmen. Die Gleich- che, Konzeption/Gestaltung von Informationsmaterial über stellungsbeauftragte und ihre Stellvertreterin werden alle vier Veranstaltungen des Herder-Instituts, Organisation von Ver- Jahre aus dem Kreis der Mitarbeiterinnen gewählt. Seit 2009 anstaltungen, Koordination des Jahresberichts) zu verzeich- hat das Amt der Gleichstellungsbeauftragten Dr. Elke Bauer nen. Ebenfalls mit größerem Aufwand geplant und durch- inne, ihre Stellvertreterin Dr. Eszter Gantner folgte 2017 ihrer geführt wurden Veranstaltungen bei Kooperationspartnern Vorgängerin Katarína Köhler nach. und Besucherrundgänge im eigenen Haus. Im Rahmen der internen Kommunikation war die Öff entlichkeitsarbeit auch Die Gleichstellungsbeauftragte ist am Herder-Institut fest in erheblichem Maße in die Vorbereitungen zur Evaluierung verankert. Sie nimmt an den monatlich stattfi ndenden Abtei- des Instituts (März 2019) eingebunden. In den Berichtszeit- lungsleitungsrunden teil, bei denen das Thema „Gleichstel- raum fallen umfangreiche Arbeiten für die Institutswebseite, lung“ einen festen Programmpunkt einnimmt. Die Gleichstel- die mit einem Verschlanken der Navigation und einer Über- lungsbeauftragte informiert den Vorstand regelmäßig über arbeitung des Erscheinungsbildes durch Anpassung der ihre Tätigkeit und berichtet dem Kuratorium, bei der Betriebs- Bildsprache im Rahmen des bestehenden CMS Typo3 ein- versammlung und seit 2018 auch dem Wissenschaftlichen hergingen. Auch andere Online-Auftritte zum Beispiel bei Beirat. Mit der Direktion wird ebenfalls mindestens dreimal Social Media Plattformen wie Facebook und YouTube wurden jährlich über die weitere Ausrichtung der Gleichstellungsar- weiter gepfl egt. Der im Vorjahr konzeptionell neu entwickelte beit gesprochen. Darüber hinaus nimmt sie an Leitungsklau- Blog ENTDECKUNGEN. Ein Blog zu Ostmitteleuropa (https:// suren teil und ist in Arbeitskreise wie den AK Projekte einge- www.herder-institut.de/blog/) wurde redaktionell betreut bunden. und berichtete mit mehreren Beiträgen monatlich aus der Arbeit des Instituts. Auch die Akquise von Beiträgen Exter-

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 105 Seit 2010 ist das Herder-Institut mit dem Total E-Quality-Prä- dikat zertifi ziert. Das Prädikat bescheinigt Einrichtungen ein erfolgreiches und nachhaltiges Engagement im Bereich der Chancengleichheit von Frauen und Männern im Beruf. Alle drei Jahre muss das Prädikat erneut beantragt werden. Bei der letzten Verleihung 2016 bescheinigte die Jury dem Institut „eine erfolgreiche Gleichstellungspolitik, die von zahl- reichen innovativen, passgenauen und wirksamen Maßnah- men“ gekennzeichnet sei. Stark beeindruckt zeigte sie sich, „wie viele Maßnahmen auf dem Feld der Chancengleichheit seit der letzten Bewerbung umgesetzt werden konnten“, was sich „auf die vorbildliche Art der Institutionalisierung von Gleichstellungspolitik am Herder-Institut“ zurückführen ließe. Das Prädikat wird für 2019 erneut angestrebt.

Die Leibniz-Einrichtungen haben sich verpfl ichtet, die „For- schungsorientierten Gleichstellungsstandards“ der DFG um- zusetzen. Ein wichtiger Punkt der Gleichstellungsarbeit am Institut ist es nach wie vor, hierfür die Rahmenbedingungen zu schaff en. Die DFG-Standards wurden von der Leibniz-Ge- meinschaft im Rahmen einer vom Präsidium eingerichteten Projektgruppe, deren Mitglied Elke Bauer war, in fünf spezifi - sche Leibniz-Gleichstellungsstandards überführt. Bei der Um- frage zu deren Umsetzungsstand im Jahr 2017 hat das Institut 57 von 68 möglichen Punkten erreicht und lag damit deutlich über dem Medianwert der Leibniz-Einrichtungen insgesamt (48,5 Punkte) bzw. dem Medianwert der Sektion-A-Institute – Geisteswissenschaften und Bildungsforschung – (41 Punkte). Im Grundsatz zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf erreich- te das Institut die volle Punktzahl.

Im Rahmen des Pakts für Forschung und Innovation hatte das Herder-Institut 2012 Zielquoten für den Frauenanteil in den Für die kleinen Gäste des Hauses: die Krabbelecke des Entgeltgruppen 13 und höher sowie in Leitungspositionen Eltern-Kind-Zimmers festgelegt, die Ende 2017 erreicht werden sollten. Der Um- setzungsgrad wurde Anfang 2018 analysiert und neue Ziel- 2018. Der Unterschied zum bis 2013 gültigen Gleichstel- quoten bis 2020 festgelegt. Seit 2015 sind die Zielquoten lungsplan liegt in Zeitvorgaben zur Umsetzung der einzelnen auch im Programmbudget und im Gleichstellungskonzept Maßnahmen und Zielvorgaben. Darüber hinaus werden Ver- verankert. Im Gleichstellungskonzept werden zusätzlich Ziel- antwortliche für die einzelnen Maßnahmen genannt sowie die quoten für die Entgeltgruppen 10 bis 12 genannt, da diese Einhaltung der Zielsetzungen jährlich überprüft. 2018 wurde Gruppen vor allem für die in den Infrastrukturbereichen des das Gleichstellungskonzept evaluiert und ausgewertet. Von Hauses Beschäftigten von großer Relevanz sind. Alle Quoten zehn 2013 geplanten Maßnahmen konnten sieben umgesetzt orientieren sich an frei werdenden Stellen sowie Spielräumen, werden. Die bis dato nicht umgesetzten Maßnahmen werden die durch zu erwartende fi nanzielle Aufwüchse und Drittmittel in das neue Gleichstellungskonzept übernommen. Das Nach- entstehen folgekonzept 2019-2025 wird Beginn 2019 ausgearbeitet.

Die Auswertung des Umsetzungsstandes der Zielquoten Die am 1. Februar 2016 in Kraft getretene Betriebsvereinba- Ende 2017 fi el sehr unterschiedlich aus: So konnten die ge- rung zur Gleitzeitregelung für alle Angestellten hat sich auch setzten Quoten mit einem Frauenanteil von 50 % (in Personen) im Berichtsjahr bewährt. Sie erleichtert vor allem Mitarbeite- in der Entgeltgruppe 10, 33 % in der E 11 und 58 % VZÄ in rinnen und Mitarbeitern mit Klein- und Schulkindern sowie mit der E 13 übererfüllt werden. Bei den unbefristeten Stellen in Pfl egeaufgaben die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. der E 13 blieb der Frauenanteil seit 2012 konstant bei 33 %. In Das seit Januar 2017 existierende Eltern-Kind-Zimmer wurde der E 14 wurde mit 40 % der angestrebte 50 %-Anteil nicht er- rege benutzt. Es steht allen Angestellten des Herder-Instituts reicht. Bei der Neubesetzung von Führungspositionen konnte wie auch Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung. Gleichzei- der Frauenanteil bis Ende 2017 zwar gesteigert werden (Lei- tig wird es als Betreuungsraum während Veranstaltungen ge- tungsebene 2 = Abteilungsleitung auf 40 %), die angestrebte nutzt. Seit Ende 2018 gibt es einen Flyer, der auf das Angebot Zielquote von 50 % wurde jedoch nicht erreicht. an mehreren Stellen im Haus aufmerksam macht.

Ein bedeutender Baustein für die trotzdem erfolgreiche Ent- Durch einen neuen Kooperationsvertrag mit der Justus- wicklung ist das Gleichstellungskonzept für die Jahre 2013- Liebig-Universität Gießen (JLU) wird zukünftig eine engere

106 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Zusammenarbeit im Bereich Kinderbetreuung, aber auch 9.4.2 Ombudsperson für die „gute wissenschaftliche Dual Career Service (DCS) möglich sein. Mit der Philipps-Uni- Praxis“ versität Marburg besteht im Bereich DCS seit vielen Jahren eine Kooperation. PD Dr. Christian Lotz, Ombudsperson für die „gute wissen- schaftliche Praxis“, wurde am 22. August 2017 wiedergewählt. Im Berichtsjahr konnte das Budget für Gleichstellungsauf- Die Ombudsperson für gute wissenschaftliche Praxis versteht gaben u. a. für die Unterstützung der Ferienbetreuung von sich als Ansprechpartner für alle wissenschaftlich arbeitenden Schulkindern, Kinderbetreuung während Tagungen sowie für Kolleginnen und Kollegen sowie als Mediator in Konfliktfällen Fortbildungen verwendet werden. zwischen diesen und ihren Vorgesetzten. Sie wird beratend, unterstützend oder vermittelnd tätig, wenn jemand sich von Die verfolgte Gleichstellungspolitik des Instituts verfährt wissenschaftlichem Fehlverhalten betroff en sieht. zweigleisig, zum einen gibt es Maßnahmen zur Verbesserung der individuellen Karriereplanung (Sprachkurse, Fortbildun- gen, off ene Sprechstunde des Direktors, Gespräche vorab 9.4.3 Open-Access-Beauftragte über den Wiedereinstieg nach der Elternzeit), zum andern soll vom Bedarf der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insgesamt Seit Oktober 2017 ist Stephanie Palek als Open-Access-Beauf- her gedacht werden. Kurz- und mittelfristig sollen über Ko- tragte für Koordination und Entwicklung einer Open- Access- operationen und Netzwerkbildung Hilfen angeboten werden, Strategie sowie für die Entwicklung von Beratungs- und die das Herder-Institut alleine nicht leisten kann, zum Beispiel Qualifi zierungsangeboten in diesem Bereich für das Insti- bei Beratungs- und Ferienbetreuungsangeboten. Individu- tut zuständig. 2018 wurde durch den Vorstand eine Open- allösungen bei Notfällen wie der plötzlich notwendigen Be- Access-Policy verabschiedet, die die Rahmenbedingungen treuung von Verwandten sind bereits heute weitgehend kom- der Open-Access-Strategie des HI festlegt. Zudem wurden plikationslos möglich. Hervorzuheben ist, dass Direktion und die folgenden Ziele bereits verwirklicht: Verwaltung stets bemüht sind, Individuallösungen im Bereich der Arbeitszeiten und des Arbeitsortes zu fi nden. • Der Publikationsserver des HI (OPUS) wurde eingerichtet und befi ndet sich im laufenden Betrieb. • Der Publikationsserver wurde an LeibnizOpen angebun- 9.4 Beauftragte den, so dass Open-Access-Publikationen des Herder-Insti- tuts dort ebenfalls sichtbar werden. 9.4.1 Forschungsbeauftragte und Promovierenden- • Eine Auswahl an Open-Access-Publikationen wurde über vertretung den Server bereitgestellt. • Workfl ows und Richtlinien für die Bereitstellung von OA- Die Forschungsbeauftragte versteht sich als überparteiliche Publikationen wurden erarbeitet und werden aktuell im Interessenvertretung für die wissenschaftlich Arbeitenden laufenden Betrieb erprobt. des Herder-Instituts, sodass ihre Tätigkeiten im Wesentlichen organisatorische Querschnittsaufgaben sind. Grundsätzliches Neben der Open-Access-Beauftragten sind weitere Ansprech- Ziel ihrer Arbeit ist es, dazu beizutragen, die Aufgaben im Be- personen zu Open Access am Herder-Institut: reich Infrastruktur/Dienstleistung/Service für alle außerhalb von Drittmittelprojekten angestellten bzw. nicht durch Stipen- • Qualitätsmanagement: Dr. Anna Veronika Wendland dien unterstützten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (Forschungskoordination) mit der Forschung vereinbar zu machen und ihre wissen- • Beratung zu Publikationsorganen: schaftliche Tätigkeit zu fördern. In diesem Rahmen berät die PD Dr. Heidi Hein-Kircher (Forschungsbeauftragte) Forschungsbeauftragte die Institutsleitung und arbeitet ihr • Beratung in rechtlichen Fragen: Dr. Jürgen Warmbrunn zu, indem sie beispielsweise Konzepte entwickelt und an der • Beratung zur Bereitstellung von digitalisierten Sammlungs- Auswahl der Bewerberinnen und Bewerber um Forschungs- beständen (Digitalisate und Metadaten): Dr. Dietmar Popp aufenthalte im Rahmen der Kooperationsvereinbarungen be- • Beratung zu Open Source und Linked Open Data: teiligt ist. Sie ist zugleich Ansprechpartnerin für die im Haus Barbara Fichtl tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Bezug • Beratung in Konfl iktfällen bzgl. der Einhaltung guter auf die Organisation eigener Forschungstätigkeiten und gibt wissenschaftlicher Praxis: PD Dr. Christian Lotz (Ombuds- ihnen Hilfestellung zur Schaff ung von Freiräumen für die For- person für gute wissenschaftliche Praxis) schung. Die Stellvertretung der Forschungsbeauftragten wird • HI OA Repositorium: im Falle einer Interessenüberschneidung von der Promovie- Betrieb Publikationsserver: Stephanie Palek, rendenvertretung wahrgenommen. Sie ist bei Auswahlge- Dr. Martin Schwarten sprächen dabei und vertritt insbesondere die Interessen der Titeleinpfl ege: Guntar Martinson, Jadwiga Warmbrunn Promovierenden im Institutsalltag und trägt zu ihrer Vernet- zung mit den übrigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Herder-Instituts bei. Im Berichtszeitraum übernahmen Frau PD Dr. Heidi Hein-Kircher, die 2017 für zwei Jahre gewählt wurde, und Frau Iryna Lysenko M.A. die Ämter der Forschungsbeauf- tragten und der Promovierendenvertretung.

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 107 1100 MANAGEMENTMANAGEMENT

Haushalt Finanzplanungen des Instituts eine Kosten-Leistungs-Rech- nung zugrunde, die eine computergestützte Erfassung der für Das Gesamtvolumen des Wirtschaftsplans des Herder-Insti- die einzelnen Arbeitsbereiche (Kostenstellen) bzw. Projekte tuts betrug im Berichtsjahr rd. 5.978.400,– €. Davon entfi elen (Produkte/Kostenträger) aufgewendeten Personal- und Sach- rd. 5.037.000,– € auf die institutionelle Grundförderung, die ressourcen sowie ein regelmäßiges Berichtswesen umfasst jeweils vom Bund und von allen sechzehn Bundesländern zur und den Abteilungsleitungen bzw. der Institutsleitung eine Verfügung gestellt wurde. Hinzu kam eine Rücklage in Höhe qualitäts- und output-orientierte Steuerung ermöglicht. von rd. 775.662,– €, die im Haushaltsjahr 2017 für defi nierte Ausgabenzwecke gebildet wurde. Für laufende Projekte hat Nach Ablösung des kameralen Haushalts wird der Wirtschafts- das Institut Drittmittel verschiedener Forschungsförderungs- plan in Form eines Programmbudgets geführt. Für Haushalts- einrichtungen in Höhe von rund 1.333.000,– € vereinnahmt führung und Bewirtschaftung der Haushaltsmittel sind damit und aus Vermietungen, Publikationen, der Anfertigung von die Leistungsdaten in Verbindung mit den fi nanzwirtschaft- Kopien, Reproduktionen, Fotografi en, Digitalisaten, durch die lichen Ergebnissen im jeweiligen Leistungsplan maßgeblich. Gewährung von Nutzungsrechten sowie kostenpfl ichtige Re- Mit dem Programmbudget werden neben dem Finanzie- cherchen und Fachauskünfte weitere Einnahmen in Höhe von rungsbedarf und dem Arbeitsprogramm auch die Ziele und rund 57.500,– € erzielt. Das Verhältnis zwischen eingeworbe- Kriterien der anschließenden Leistungsbewertung formuliert. nen Drittmitteln und erwirtschafteten Einnahmen (insgesamt Neben dem internen Controlling und dem Programmbudget 1.390.500,– €) zur institutionellen Jahreszuwendung lag damit sind die Begutachtungen der Institutstätigkeit durch den Senat bei etwa 1:4. der Leibniz-Gemeinschaft (WGL; alle sieben Jahre) und durch den Wissenschaftlichen Beirat des Instituts (laut Beschluss des Senats der WGL mindestens einmal innerhalb von sieben Jah- Controlling und Evaluierung ren) weitere wichtige Instrumente der Qualitätssicherung. Im Jahr 2012 hat der Senat der Leibniz-Gemeinschaft die Arbeit Als Instrumente der regelmäßigen Qualitätssicherung kom- des Herder-Instituts uneingeschränkt positiv bewertet und men im Herder-Institut sowohl ein betriebsinternes Con- die weitere gemeinsame Förderung des Instituts durch Bund trolling als auch ein abgestuftes Verfahren externer Eva- und Länder empfohlen. Der Ausschuss der GWK (Gemeinsa- luierung zum Einsatz. Seit 2003 liegt den Programm- und me Wissenschaftskonferenz) hat daraufhin festgestellt, dass

WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT MITGLIEDERVERSAMMLUNG KURATORIUM Vors. Prof. Dr. Kerstin S. Jobst 18 korporative Mitglieder Vors. MR’in Anja Steinhofer-Adam

VORSTAND GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE BETRIEBSRAT Prof. Dr. Peter Haslinger Dr. Elke Bauer Vors. Dipl.-Geogr. Björn Ludwig Prof. Dr. Monika Wingender Dr. Jürgen Warmbrunn OMBUDSPERSON Dr. Christian Schmidt SCHWERBEHINDERTEN VERTRETUNG FÜR GUTE WISS. PRAXIS Alexander Hocke PD Dr. Christian Lotz DIREKTION Prof. Dr. Peter Haslinger DATENSCHUTZBEAUFTRAGTER Dr. Jürgen Warmbrunn (stellv. Direktor) Henning Welz (extern)

STABSSTELLE STABSSTELLE FORSCHUNGSKOORDINATION ÖFFENTLICHKEITSARBEIT, TRANSFER Dr. Anna Veronika Wendland Antje Coburger M.A.

Abteilung Abteilung Abteilung Abteilung Abteilung DIGITALE FORSCHUNGS- UND WISSENSCHAFTSFORUM FORSCHUNGSBIBLIOTHEK WISSENSCHAFTLICHE SAMMLUNGEN VERWALTUNG INFORMATIONSINSFRASTRUKTUREN PD Dr. Heidi Hein-Kircher Dr. Jürgen Warmbrunn Dr. Dietmar Popp Dr. Christian Schmidt Barbara Fichtl M.A.

Karriereförderung Bibliothek Bildarchiv Systembetreuung IT Personalangelegenheiten Herder Institute Research Academy Bibliotheksbezogene Fachportale Fellowship-Programm Kartensammlung Digitale Forschungsinfrastrukturen Haushaltswesen Bibliographieportal Veranstaltungen Dokumentesammlung Forschungsdatenmanagement Beschaffungswesen Pressesammlung Veröffentlichungen, Corporate Publishing Musiksammlung Ausstellungen Roadmap „Digitalisierung“ Liegenschaftsmanagement

FORSCHUNG

Stand: 12. Dezember 2018

108 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT das Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung Tobias Haberkorn Wissenschaftliche Hilfskraft – Institut der Leibniz-Gemeinschaft die Voraussetzungen für (Projektmitarbeiter) die Förderung gemäß § 1 Abs. 1 AV-WGL erfüllt. Die nächste bis 30. Juni Evaluierung des Instituts fi ndet regulär im Frühjahr 2019 statt. Johann Christoph Jahn Wissenschaftliche Hilfskraft seit 15. August Personal Henrik Vollbracht Wissenschaftliche Hilfskraft (Projektmitarbeiter) In den fünf Abteilungen des Herder-Instituts waren insgesamt seit 15. August 50,19 Mitarbeitende (Vollzeitäquivalente am 31.12.2018) – da- Kai Hinkel Studentische Hilfskraft von 13,75 wissenschaftliche Mitarbeiter – unbefristet beschäf- (Projektmitarbeiter) tigt. Daneben waren 14,08 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen bis 31. Januar und Mitarbeiter befristet beschäftigt, davon im Rahmen von Stefan Lange Studentische Hilfskraft Drittmittelprojekten 9,83 wissenschaftliche Mitarbeitende in (Projektmitarbeiter) befristeten Beschäftigungsverhältnissen tätig. Durch unter- Sophie Victoria Lauber Studentische Hilfskraft schiedlich befristete Beschäftigung von insgesamt 36 wissen- (Projektmitarbeiterin) schaftlichen/studentischen Hilfskräften und elf Praktikantin- bis 31. August nen und Praktikanten konnten einzelne Programmbereiche verstärkt und zugleich dem Erfordernis der Förderung des Nachwuchses bzw. der Aus- und Weiterbildung Rechnung Abteilung „Wissenschaftsforum“ getragen werden. Der Frauenanteil unter allen Beschäftigten lag im Berichtsjahr bei 59,29 %. Dr. Heidi Hein-Kircher Leiterin der Abteilung Dr. Norbert Kersken Wissenschaftlicher Mitarbeiter Direktion Dr. Christoph Schutte Redakteur der „Zeitschrift für Ostmittel- Prof. Dr. Peter Haslinger Direktor europa-Forschung“ Dr. Anna Veronika Wendland Wissenschaftliche Betriebsratsvorsitzender Mitarbeiterin Ruth Steinebach Verlagsmanagerin Antje Coburger Wissenschaftliche Susanne Grotzer Lektorin Mitarbeiterin Ellen Strobl Mediengestalterin Simone Cerwenka Direktionsassistentin Tatsiana Astrouskaya Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin seit 1. April Abteilung Szilveszter Csernus-Lukács Wissenschaftlicher „Digitale Forschungs- und Informationsinfrastruktur“ Projektmitarbeiter seit 1. Juli Barbara Fichtl Leiterin der Abteilung Sarah Czerney Wissenschaftliche Dr. Elke Bauer Wissenschaftliche Mitarbeiterin LGSch Mitarbeiterin bis 30. April Michael Becker Sachbearbeiter IT Dr. Svetlana Boltovska Wissenschaftliche Björn Ludwig Sachbearbeiter IT Projektmitarbeiterin Torsten Pieper Sachbearbeiter IT Dr. Silke Fengler Wissenschaftliche Dr. Johannes Bracht Wissenschaftlicher Projektmitarbeiterin Projektmitarbeiter Dr. Eszter Gantner Wissenschaftliche William Connor Wissenschaftlicher Projektmitarbeiterin Mitarbeiter seit 15. Februar Jana Alenka Gleich Wissenschaftliche Sven Meier Wissenschaftlicher Mitarbeiterin Projektmitarbeiter Dr. Victoria Harms Wissenschaftliche bis 19. März Mitarbeiterin LGSch Hans Lauritz Noack Wissenschaftlicher bis 31. Juli Projektmitarbeiter Iryna Lysenko Wissenschaftliche Stephanie Palek Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin Projektmitarbeiterin Vera Volkmann Wissenschaftliche Viola Schrader Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin Mit arbeiterin Tamás Székely Wissenschaftlicher bis 31. März Projektmitarbeiter Dr. Martin Schwarten Sachbearbeiter seit 1. Januar Sebastian Weiß Sachbearbeiter Alexander Lell Wissenschaftliche Hilfskraft Ayan Erdal Wissenschaftliche Hilfskraft (Projektmitarbeiter) bis 31. Dezember

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 109 Iryna Dolnytska Studentische Hilfskraft Achim Diener Magazindienst (Projektmitarbeiterin) Dr. Cornelia Briel Wissenschaftliche Jana Feußner Studentische Hilfskraft Projektmitarbeiterin bis 31. März Nathalie Beuchel Studentische Hilfskraft Laura Gockert Studentische Hilfskraft (Projektmitarbeiterin) (Projektmitarbeiterin) bis 31. Oktober seit 1. November Alina Depner Studentische Hilfskraft Vanessa Göppner Studentische Hilfskraft seit 1. Mai seit 1. Mai Luisa De Witte Bibliotheksmitarbeiterin Stefan Gronimus Studentische Hilfskraft seit 1. Juni (Projektmitarbeiterin) Nicole Lis Bibliotheksmitarbeiterin seit 1. Januar seit 1. September Laura Kemppi Studentische Hilfskraft Patrick Frambach Studentische Hilfskraft seit 1. Mai Marina Hansen Studentische Hilfskraft Julia Carolin Hinze Studentische Hilfskraft Katharina Hitzel Studentische Hilfskraft seit 1. April bis 31. Juli Anna Kolbanenko Studentische Hilfskraft Felix Leyendecker Studentische Hilfskraft (Projektmitarbeiterin) seit 1. Oktober Michael Kubacki Studentische Hilfskraft Ludmila Matwejew Studentische Hilfskraft vom (Projektmitarbeiter) 1. April bis 30. September Gamze Önür Studentische Hilfskraft Luzie Metzdorf Studentische Hilfskraft seit 1. Januar Edgar Netsgutzke Studentische Hilfskraft Xenia Rachmann Studentische Hilfskraft bis 31. März vom 1. Mai bis 31. Juli Natascha Rieke Studentische Hilfskraft Theresa Schnurbus Studentische Hilfskraft Johannes Schäfer Studentische Hilfskraft (Projektmitarbeiterin) vom (Projektmitarbeiter) 1. April bis 31. Dezember Natalie Sechser Studentische Hilfskraft Svenja Tudziers Studentische Hilfskraft Marcel Spannenberger Studentische Hilfskraft Lara Ullrich Studentische Hilfskraft bis 31. August bis 30. September Jannick Stöber Studentische Hilfskraft Nora Theml Studentische Hilfskraft seit 1. September Abteilung „Forschungsbibliothek“ Michael Wamsler Studentische Hilfskraft bis 31. Dezember Dr. Jürgen Warmbrunn Leiter der Abteilung Barbara Schmidt Auszubildende Dr. Jan Lipinsky Wissenschaftlicher Mitarbeiter Eligiusz Janus Wissenschaftlicher Abteilung „Wissenschaftliche Sammlungen“ Mitarbeiter Mandy Barke Bibliothekarin Dr. Dietmar Popp Leiter der Abteilung Mathias Häberle Bibliothekar / Erwerbung Dr. Christian Lotz Wissenschaftlicher Susanne Heuser Bibliothekarin / Mitarbeiter / Zeitschriftenstelle Kartensammlung Johanna Hocke-Szparaga Bibliothekarin Dr. Dennis Hormuth Wissenschaftlicher Danuta Konieczny Bibliothekarin / Mitarbeiter / Katalogisierung Dokumentesammlung Guntar Martinson Bibliothekar / Marc Friede Sachbearbeiter / Katalogisierung Kartensammlung Ilka Schlierbach Bibliothekarin / Dorothee M. Goeze Sachbearbeiterin / Retrokatalogisierung Dokumentesammlung Jadwiga Warmbrunn Bibliothekarin / Natalya Dutka Sachbearbeiterin / Katalogisierung Dokumentesammlung Ramune Cerneckyte Bibliotheksmitarbeiterin Dr. Agnese Bergholde-Wolf Sachbearbeiterin / Beate Schiebl Bibliothekarin Bildarchiv Reiner Beushausen Sachbearbeiter Christina Gorol Sachbearbeiterin / Peter Garbers Sachbearbeiter Bildarchiv Katarina Köhler Sachbearbeiterin Thomas Urban Sachbearbeiter / Bildarchiv Alexander Hocke Magazindienst / Wojciech Witkowski Sachbearbeiter / Buchbinderei Kartensammlung Ulrike Nau Magazindienst

110 Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT Stefan Peil Sachbearbeiter Kassandra Schmid Studentische Hilfskraft bis 31. Dezember vom 1. November bis Claudia Junghänel Fotografi n 31. Dezember Christa Pilarz Archivarbeiten / Bildarchiv Vanessa Stoklasa Studentische Hilfskraft Sławomir Brzezicki Wissenschaftlicher vom 1. November bis Projektmitarbeiter 31. Dezember seit 1. März Viktoria Benita von Wahl Studentische Hilfskraft Sabina Kubekė Wissenschaftliche seit 1. Juli Projektmitarbeiterin Adrian Mitter Wissenschaftlicher Projektmitarbeiter Abteilung „Verwaltung“ seit 1. Januar Dr. Ksenia Stanicka-Brzezicka Wissenschaftliche Dr. Christian Schmidt Leiter der Abteilung Projektmitarbeiterin Ute Faltinski Sachbearbeiterin / David Düren Studentische Hilfskraft Finanzbuchhaltung vom 1. September bis seit 1. März 2018 31. Dezember Gisela Geier Sachbearbeiterin / Tabea Georges Studentische Hilfskraft Personal, Anlagenbuch- bis 31. August haltung, Debitoren Charlotte Gohr Studentische Hilfskraft Krista Kaletsch Sachbearbeiterin / Paul Grünler Studentische Hilfskraft Personal Christian Heimann Studentische Hilfskraft Thomas Klein Hausmeister seit 1. Juni (Projektmitarbeiter) Katharina Liehr Sachbearbeiterin / bis 30. September Finanzbuchhaltung und Nicole Lis Studentische Hilfskraft Controlling seit 1. Mai bis 31. August Anke Morawa Sachbearbeiterin / Emely Keyn Studentische Hilfskraft Finanzbuchhaltung vom 1. November Tamara Peil Sachbearbeiterin / Dritt- bis 31. Dezember mittelmanagement und Timo Mohr Studentische Hilfskraft Reisekostenabrechnungen bis 31. März Hans-Joachim Reumann Hausmeister bis 30. Juni Sophia Katharina Mörgelin Studentische Hilfskraft Sandra Schwenk Sachbearbeiterin seit 1. November Melinda Reitz Studentische Hilfskraft bis 31. Dezember (Kursiv = befristetes und Drittmittelpersonal)

Jahresbericht 2018 HERDER-INSTITUT 111 Gisonenweg 5-7 35037 Marburg Tel +49 6421 184-0 Fax +49 6421 184-139 E-Mail [email protected] Internet www.herder-institut.de

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