Macht und soziale Kohäsion als Determinanten: Zur Rolle des Staates in der Wirtschaftspolitik bei Walter Eucken und Wilhelm Röpke Stefan Kolev HWWI Research Paper 5-8 der Zweigniederlassung Thüringen Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) | 2009 ISSN 1861-504X Stefan Kolev Universität Hamburg Institut für Wirtschaftssysteme, Wirtschafts- und Theoriegeschichte Von-Melle-Park 5 | 20146 Hamburg Tel +49 (0) 40 428 38 - 5439 | Fax +49 (0)40 428 38 - 6713
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[email protected] | www.hwwi.org ISSN 1861-504X Redaktion: Thomas Straubhaar (Vorsitz) Joachim Zweynert © Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) | März 2009 Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung des Werkes oder seiner Teile ist ohne Zustimmung des HWWI nicht gestattet. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Mikroverfilmung, Einspeicherung und Verarbei- tung in elektronischen Systemen. 1. Vorwort Der deutsche Ordoliberalismus wird jüngst im Zusammenhang mit dem 60. Jahrestag der Erhard’schen Reformen von 1948 gefeiert.1 Zahlreiche Kommentatoren, Ökonomen und Journalisten gleichermaßen, sind sich dabei einig, dass obwohl die Soziale Marktwirtschaft als Leitmotiv nicht in Freiburg entworfen wurde, sie ohne das ordoliberale Forschungsprogramm theoretisch und praktisch nicht möglich gewesen wäre.2 Der Neoliberalismus in Europa, dessen „Geburtsstunde“ sich ebenfalls 2008 jährt,3 ist allerdings in den letzten Jahren durch die Antiglobalisierungsbewegung und die aktuelle Finanzkrise erheblich in die Defensive geraten. Zu den Gründungsvätern des ordoliberalen Programms und des europäischen Neoliberalismus gehören die beiden Ökonomen, die im Zentrum dieses Dissertationskapitels stehen, nämlich Walter Eucken und Wilhelm Röpke. Beide kennen sich seit den 1920er Jahren und gehen nach 1933 in Opposition zum NS-Regime, Eucken im Reich, Röpke aus der Emigration.