D E UTSCH E M U S I KB UCH E D EI

BEGRÜNDET UND HERAUSG EGEBEN VON G V USTA BOSSE .

B A N D

GUSTAV BOSSE ! VERLAG DEGENSBUQG .

M L 4 1 © 3 @ Q G

A LL E R ECHTE I S ES D E R E , N B ON DA S D R Ü BE RS ETZ N R E E E U G VO B HA LT N . COP! RIG HT 1 921 BV G USTA V SS E R E ENS UR G BO , G B .

Graphisch e Kunsianstalt von Heinrich Schiele R egensburg . , in kurzer , fast skizzenhafter Le b en s abr ifg, h r des sc lichten , g o ß en Ob er öster r e ich e r s h soll uns den Mensc en , seine Wesensart h nä er bringen . Nur wer Bruckner als

Menschen verstehen gelernt , seine biedere , gott h ergebene Art ric tig zu werten vermag , findet den

Weg zum Verständnis seiner Werke . D iese selbst h sind in straffer Analytik und Sc ilderung behandelt ,

die ungedruckten , weniger bekannten aufgezählt . h h Ein sc lic tes Bändchen , vom Herzen geschrieben ,

möge es dem Meister neue Freunde gewinnen .

Es ist nun das G es ch ick der G roß en hier auf Er den ,

rst e s ie ht ehr s e E w nn nic m ind , von uns er kannt zu werd n .

LINZ , im Oktober 1 920 .

E D R VERFASSER . I N H A L T S V E R Z E I C H N I S

BRUCKNERS LEBEN ' BRUCKNERS WERKE > Sinfonie n w Kammermu s ik o Kir chenmusik p Weltlich e Chorwerke

E . Klavi erwer ke

F . Li e der

er h G . V s c i edenes

ANHANG :

Unbekannte Br iefe Anton Bruckn ers

Au szüge au s dem Dokume nten - Fas zikel Bruckner Ort sr egister

Namens,r e gister Werkr eg ister

BlLD- BEILAGEN :

Anton Bruckner G eburtshaus in Ansfelden

St . Flor ian

ri - St . Flo an Stift

- St . Floria n Stift : Inn eres der Stifts kir che Anton Br uckner nach einem Olbild von Miks ch Steyrer Br uck ner - Plakette

FAKSIMILE-BEILAGEN :

Erste Seite der Original -Partitur des Andante aus der

unver öffentlichten D n Moll- Sinfoni e

rste e te der r -P rt t ur de 1 1 4 a E S i O iginal a i s . Ps lm

r e 26 . 1 869 e h t h e a oh . t B i f vom Mai an Domd c n l Bap . Sc i derm eyr in Linz r e 26 1 B i f vom . luni 895 an Musikdi r ektor Bayer in Steyr B R U C KN E R S L E B EN

Anton B r uckne r

b e r ö s te rr e ich war seit ie h er ein sing und

s an f r c i g u d g e s Land . Aus dem Mittelalter haben wir durch die La mb a c h er und Mo n ds e e r Lie d er h a n ds chr itt e n Zeugen d er

regen Musikpflege . Hans Sachs hält in Wels Ein h kehr und dic tet hier , D ietmar von der Aist, der Kür nb er g er schufen im Lande ob der Enns ihre Me ist er s in e ep s e n . h g W i lm 1 8 . Ja rhundert weilte Mozart e inig e Woch en in Linz und komponierte aus Dankbarkeit für die gastliche Aufnahme in der Familie “ des Grafen Thun die Linzer Sinfonie (Kö chl Beethoven nahm 1 81 2 bis 1 81 5 e in ig e m a l e A u f e nt halt bei seinem Bruder in Linz und vollendete hier

s . eine 8 Sinfonie . Oberösterreich beherbergte wiederholt den Lie dcr kön i h g Schubert . In späteren Ja ren wurde Ober

österreich Brahms und Goldmark eine zweite Heimat . h Im selben Ja re , als Smetana , Reinecke und e Cornelius geboren , als B ethovens Neunte in

h tau ftr t n Wien uraufgefü rt, Liszt sein Er s e e in uns ch e in Paris und London feierte , wurde in dem h stun den baren Dorfe Ansf elden , drei G e von Linz

entfernt, am 4. September 1 824einer der bedeutend

n H e i a s hn h ste m t ö e Ö sterreic s , ,

geboren . Die Vorfahren waren aus Thalgau (zu " h St . Georgen im Attergau) gebürtig . Ein Jo ann Bruckner starb 1 683 in der Ortschaft Powang und

war ein Kleinbauer . Bruckners Großvater lernte das

9 — n Bottcher Handwerk , wa dte sich später aber dem

Lehrberufe zu . 1 778 ersch eint er in der Chronik

A n s f eld e n s 21 als Schullehrer ; er starb am . April

1 8 1 . 1 2 3 Zum Nachfolger wurde 8 4sein Sohn , Anton

Bruckner , der Vater des berühmten Tonkünstlers , h un e ns h gewä lt . L g uc t und Auszehrung nagten an h h seiner Gesund eit . Er erreic te nur ein Alter von

4 h . 6 Ja ren Die Großmutter Bruckners , Josefa Helm , stammt aus Neuzeug bei Steyr und heiratete einen i Gastwirt; s e befand sich in guten Verhältnissen .

Die Mutter Bruckners , Therese geboren am 1 h 7 . April 80 1 war als Mädc en bei ihrer Tante in

f r r h o fkü ch Wolfern in der P a e tätig . Sie starb in ( 2) 1 1 1 860 . Ebelsberg bei Lin am . November Die

Eltern Bruckners lebten in glücklich er Eh e . Als erster Sprößling wurde Anton Josef Bruckner im A ns f e ldn er S chulhaus e geboren . 7 Geschwister

Bruckners starben im zarten Kindesalter . Von den anderen vier starb Schwester Rosalie 1 898 al s

Gattin des Gärtners Huber in Vöcklabruck , Josefa 1 8 74 in St . Florian , Anna , die Bruckner in Wien die

h 1 870 in Wie n . Wirtschaft fü rte , . Bruckners Bruder Ignaz war Stifts g chilf e und O r g el aufzieh €r im Stifte

1 1 3 . . 4 9 St Florian und starb am . Jänner daselbst Schon als Knabe äußerte Bruckner große Teil

or chu l tl ichti en A lt er nahme für Musik . Im v s p g übte er tägl ich auf einer Kindergeige . Daneben war das

S l at ens iel u n d das Schaukelpferd , das o d p Predigt “ halten , wozu er auf Stuhl oder Tisch kletterte , eine chul e en stän de Lieblingsbeschäftigung . Für die S g g brachte er keine sonderliche Begeisterung auf, am

1 0 liebsten war ihm die Gesangsstunde . Er klimperte

auch gerne auf dem Spinett des Vaters . Große e Freude bereitete s ihm , wenn er im Kirchenchor

mitsingen durfte . Den ersten Musikunterricht erhielt

Bruckner von seinem Vater . Das eigentlich e Studium h al begann jedoc erst, s er zu seinem Vetter , Johann S h Weiß , chullehrer in Hörsc ing bei Linz , über siedelte . Dieser unterwies ihn hauptsächlich im i l Orgel und G en er alb a ßs pe . Zehn Jahre alt durfte Bruckner auf der Hör s chin g er Orgel schon beim

Gottesdienste das Fast e nlie d spielen . Da der Vater

zu kränkeln anfing , mußte Anton wieder nach Hause und in der Schule und im Chor A ushilfs dien st e Ko m onier ver leisten . Damals entstand als erster p

i un . . such ein Stück für Viol ne d Klavier , dem P T “ eh hr i Herrn Vater gewidmet . Dr e iz niä g verlor Ve r m itt Bruckner seinen Vater . Er kam nun , durch

t . . lung des Ve ters , als Sängerknabe nach St Florian D er Schulgehilfe St e inm ayr unterrichtete und be l e it t Pr ü g e e ihn 1 840 nach Steyr , wo Bruckner die fung in den Gegenständen der Hauptschule ablegte . Der begabte Stifts or g an ist Kattin g er unterwies ihn h im Orgel und Klavierspiel . Geigenunterric t erhielt er bei dem Stiftsb e amt en Gruber (einem Schüler des c 1 bekannten S hm panzig h) . 840 zog Bruckner nach Pr ä ar an denkur h Linz , um den p s durc zumachen . Er besuchte auch die Vorlesungen des Prof . J . Aug . Dü rr nb er g er über Harmonie und G e n e r a lb aßl ehr e

und das Or g d s piel . 1 841 erhielt er ein Pr üfung s zeugnis , auf Grund dessen er als Gehilfe für Privat

schulen geeignet befunden wurde .

1 1 Di e triste Lage der Schulgehilfen ver s pu rt e 41 Bruckner auch am eigenen Leibe, 1 8 zog er in

l n e . . u en b i d r Windhag a . d M . als J g d ein Als Ent l h un h o n g er ielt er Kreuzer für die Stunde , dabei h mußte er auf einem Korridor wo nen , bekam dazu

a ll e »« etwas Naturalien , durfte dafür aber Mesner

dienste u nentgeltlich verrichten . Durch Aufspielen

„ zum Tanz verdiente er sich ein paar Kreuzer , Kost “ i e und Trank . Bei d e s r staubigen Nachtarbeit fühlte h h h sich Bruckner am be aglic sten , war es ia doc “ ih n Musik , die er betrieb und der für einzige “ — h h h Kunst Genuß in ländlic er Abgesc ieden eit .

h h a ihn h Sc ulmeister Buc s n nnte ob seines G e a b en s , da er bei Spaziergängen A u fs ch r e ib un g en auf

h Mü ck en fän er Notenpapier mac te , einen g und die “ h a lb er r Bauern „ einen v ü ckt en Gehilfen . 1 843 über

a l h h siedelte Bruckner s Sc ulge ilfe nach Kronstorf . Von dort wanderte er häufig nach Enns und nahm

R e eh ch or i Z en ett i bei dem g s , Leopold Edler von ,

Musikunterricht . Ein aus dieser Zeit stammendes

4 Tr b n e nb e l e itun stimmiges Exaudi mit o m o g g , wird h eute noch in Enns bei Bittprozessionen aufgeführt . Zu seiner größten Freude erhielt er in Kronstorf ein

Kl avie ch o r h h . d gelie en , auf dem er eifrig Bac spielte Im Mai 1 845 legte Bruckner in Linz die Ko nkur s pr ü

fung auch in den Mu s ikfäc h e r n mit Vorzug ab . Kaum ein h albes Jahr später erhielt Bruckner A n

h . stellung als Schulge ilfe in St . Florian Er mußte a u f e ub el h h g i t aben darüber , denn nun stand i m die

h Stifts or el präc tige g zur Verfügung , hörte er gute h in er Kirc en und Kammermusik , konnte er bei Katt g

1 2 t rz a h r sich wieder weiter ausbilden . lm Um s u i rückte

’ Bruckner an Ka tting e r s Stelle a l s Stifts o r g a n is f .

Unablässig arbeitete er an seiner Bildung , wovon der Besuch eines verbesserten Pr äpar a n d e n unt e r “ 2 ht s kur s 1 . r ic , und zwei Zeugnisse der und . Klasse

- b e der Unter Realschule Beweise liefern . Eifrig 1 855 trieb er daneben auch L at e in s tu die n . Im Jänner legte er i n Linz die Prüfung als L ehrer an Haupt

h B ÄTI e sc ulen ab . Das Bestreben r 1M g “ ' ' rriéifiivis s en h zu vervollkommnen , er ellt daraus und

e h straft j n e Lügen , die be aupten , daß Bruckner m erstaunlich hoh em Grade ungebildet war Freilich

ein S al on m en s ch ist Bruckner nie gewesen , die ländliche Art prägte sich in Haltung und Kleidung

aus . Sein klassisches Gesicht zeigte stets heitere

h es chnit Miene , Haar und Sc nurrbart waren kurz g h ten , seine etwas beleibte Gestalt war einge üllt in

ein formloses , weites Beinkleid , dazu trug er eine h h altmodisc e Weste , einen Stroh oder Schlapp ut

einfachster Art . lm Verkehr blieb er stets ein Natur h h . kind , armlos , fast naiv zuvorkommend , besc eiden

h w a b Entsc ieden r er da ei eine Doppelnatur . Als Beispiel : Ein Berliner Vertreter fr U g ihn : Wie kommt h es , daß man so wenig von I nen und Ihren Kom positionen hörte und sprach ! “ und treuherzig ent

e n et e : s o g g Bruckner Es ging mir halt , wie Beet h h oven , den verstanden die Oc sen auch lange nicht Ungemein anhänglich und dankbar war er

seinen Gönnern und Freunden gegenüber . Die Art

i c seines Auftr etens wurde o ft b ew tz lt . Wenn er dies

13 : l h a merkte , pflegte er zu sagen brauc i nix von

’ “

h h will h ab n . den Mensc en , aber a Rua i D aß Bruckner sich im Orgelspiel gewaltig ver" llk o m m n et e h vo , er ellt aus dem Prüfungszeugnis , das ihm Hofkapellmeister A ßm ayer in Wien 1 854 aus stellte . Von diesem Zeitpunkte an unternahm er h h h h Fa rten nac der Reic s auptstadt Wien , um bei Sechter sein theoretisch es Mus ikkönn en zu ver volh k omm n en . Von ausschlaggebender Bedeutung für Bruckners Wirken und Schaffen war seine Berufung im J ahr e 1 855 ais Dom un tadtrafa rr o r g anist nach M dj w

Linz . B e i der Konk ur s pr üfung mußte e in gegebenes Thema n ach streng kontrapunktisch en Grundsätzen in einer vollständigen Fuge durch geführt werden . h Bruckner löste die Aufgabe s o ausgezeic net, daß er schon tags darauf von der provisorischen Ver “ l e ihun g dieser Stelle verständigt wurde . Die defini tive Anstellung es waren noch 3 Mitbewerber 1 856 A l erfolgte . s Organist bezog er ein Jahres

in flu r e i h er geh alt von 448 ft. Sein e ß c st Gönner wurde

h i ier h Bisc of Franz Josef R ud g , der sic Bruckner

u gegenüber äußerte : Wenn Sie Orgel spielen , ver mag ich nicht zu beten ! “ Der Kirchenfürst unter 1 858 stützte ihn auch zu den Wie n er fahr t en . Schon stellte Sechter dem Schüler ein ehrendes Zeugnis

aus , worin es heißt : „ daß Herr Anton Bruckner als h Organist nebst einer glücklic en Naturanlage , er wor fleißigem Studium , viel Praktik und dadurch bene Gewandth ‘eit im Präludieren und im Durch führ en eines Themas zeigt und folglich unter die “ vor zü lichst e g n Organisten gezählt werden kann.

1 4

— dium der Tannhäuser Partitur . (Die Erstaufführung in Linz fand am 1 3 . Februar 1 863 K napp vo r

' ' h er h at B r u <äkne r s e in e e r s t e Sinfonie in F-Moll g e h h 1 2 ” 1 . sc rieben , im selben Ja re den . Psalm für

Do ppelch or u n d Orch ester . Der Na ch folger Kitzlers h Ignaz Dorn , fü rte Bruckner in Liszts farbenreiche “ — n „Faust S inf o ie ein .

Kurze Zeit . übern atim Bruckner nach dem Abgang

‘ h i Ch o r m e 15 t er s ell . d e t e i A . M Storc s , be der Lieder tafel „ F r o h s i n n ( Ein zw e it es m al h ätt e Bruckner i die Leitung vom Jänner b s Herbst 1 868 inne . ) Unter

” seiner Führung erzie lte die s er Verein 1 86 1 bei m

" ' großen Sängerfest in N ü r nb er g einen stürmischen

Erfolg .

' - „Tiefen Eindruck übte Bruckners ' A v e M a r i a 1 86 1 7 in der geänderten ‚ Fassung für stimmigen a i—capella Chor bei d er Erstaufführung in der D om

kirch e . Da ß man auf Bruckner in der eng eren Hei

‘ ' d m l tü k e ielt b ew e ist mat schon a a s große S c h , die d u h ' Einla ng , anläßlic der Grundsteinlegung zum

' ‘ M aria—Empfängnis - D om eine F e St k a n t a t e (Verse

' ' i ‘ r titu r a me b er er . D e P a Von D r . P s g l zu schreiben h t h im A h d e s . . befinde sic „ rc iv M E Domc ores , wo

” ' s elbst auch die Originalhandschrift der E- Moll

Messe lieg t .

' ' M usikalisch e Anregung ; bot Brü ckn er da s Mü n chn er z h Musikfest 1 863 . Nach Linz urückgeke rt fand

' er ei ne E inladung des Ausschusses des Musik ' zu m n vereines vor , die Leitung überneh en ; i folge der verlangten Reformen unterblieb die Berufung . Große Ehren heimste Bruckner anläßlich der Erst

1 6

- - 1 4 aufführung seiner D Moll Messe (20 . November 86 ) in der Linzer alten Domkirch e ein Es Spricht für Bruckners For tbild un g s dr a n g und h h Regsamkeit, daß er sic zur Erstauffü rung von

„ Tristan und Isolde nach Münch en begab . 1 4Tage lang verkehrte er täglich mit Wagner und Bülow .

1 . Letzterem legte er seine Sinfonie zur Einsicht vor . Die Persönlichkeit Wagners und das Neuland seiner

Musik übten auf Bruckner einen nachh altigen Ein , druck aus . Wie gut gesinnt Wagner schon in dieser

Zeit Bruckner gewesen , erhellt daraus , daß er diesem anläßlich eines Konzertes den Schl ußchor mit der Ansprach e des Hans Sachs aus den „ Mei “ s t er s in er n h c h fü r g überließ . Umgeke rt spri t es das h h fortsc rittlic e und rege Streben Bruckners , daß auch der Chor der Ritt er und Edelfräulein aus h “ ( 4) . Tann äuser II , auf demselben Programm stand An Wagner wurde ein herzlich es Telegramm abge sandt

Am 4. A pr il 1 868 richtete Bruckner nachsteh en h h den , bis er u n v e r ö f f e n t l i c t e n Brief an d as Mozarteum (Original im Archiv desselben) in Salz

burg . Löbliches Mozarteum! h Ich bin s o frei , einem mehrfach ausgesproc enen Wunsche nachzukommen und hiemit dem löblich en

M . h Mozarteum meine esse Nr 1 in D , welc e vorigen Jahres in der Hofkap elle in Wien sehr gute Auf

h b e h . O r s t o f na me fand , in deren Folge ich vom k k . m e ist e r amt e die ehrenvolle Einladung und A u ff o r de

rung erhielt, eine neue Messe für die k . k . Hofkapelle

1 7 ich a . zu schreiben , an der rbeite , zu senden Moge

ihr auch in Salzburg , wie in Wien , eine günstige

Aufführung und Aufnahme zuteil werden . Mit vollster Hochachtung

Anton Bruckner ,

Domorganist und Chormeister . Bruckner bewarb sich auch um die Kapellmeister und Dir ekt or st ell e am Mozarteum . Das Ansuchen h o wurde abgele nt, j ed ch die Mitteilung hierüber bei

gefügt, daß der Verein wegen der von Bruckner wiederh olt bewiesenen Teilnahme für die Zwecke des Vereines durch gefällige Unterstützung mit s ei" nen Kompositionen und mit dem Wunsch e der Fort dauer dieser Teilnahm e zum Ehr en mitg liede des Vereines ernannt wurde D as überhaupt erste Bruckner—Konzert fand am R e t do u en a l . 9 . Mai 1 868 im s a in Linz statt Zur Auf

- h . fü rung gelangte die 1 . Sinfonie in C Moll Ein

’ “ richtiges Verständnis löste „ s kecke B es er l wie Br ückn er h dieses Werk nannte nic t aus .

h S e cht er h N ac dem Tode s trac tete Herbeck , der

größte Wiener Gönner Bruckners , diesen zum

Nachfolger zu gewinnen . Erst widerstrebte Bruckner e d s geringen Einkommens wegen . Herbeck setzte h h aber eine Ge altserhöhung auf 800 H. durc und fuhr

h h . . nac Linz , von dort mit Bruckner nac St Florian “ : h Unterwegs meinte Herbeck Ge en S i e nicht , und appellierte dabei an Bruckners österreichischen P ’ atriotismus s o r e is e ich nach Deutschland , um ‘ m n e draussen einen Fachmann zu akquirieren . Ich ei

1 8 Ö h h . aber , daß es sterreich zur größeren E re gereic e h wenn die Professur , die Sechter früher verse en , von einem Einh eimischen bekleidet wird . Schl ießlich stellte Herbeck Bruckner noch in Kon Aussicht , daß dem Antritt der Lehrstelle am t i m ( s er va or u , die Ernennung zum Hoforganisten mit

Altersversorgung) folgen werde . So willigte Bruckner

endlich ein .

Im Herbst 1 868 übersiedelte Bruckner nach Wien . Schon zu Beginn des S chuliahr es wirkte er am Kon h ntr a s er vat or ium als Le rer für Harmonielehre , Kö h punkt und Orgel . Fast gleic zeitig erfolgte seine Ernennung zum Exs pektant en bei der Orgel in der

m s ik elle . h k . k . Ho f u a p Erst Ja re später rückte “ er zum wirklichen Mitglied vor . D er Schützer h ihm Bruckners , Herbeck , versc affte ein Künstler

Stipendium von 500 ft. zur Herstellung von größeren h “ symphonisc en Werken . Den ersten Erfolg im A u s l and e errang Bruckner anläßlich der E inweihung der Orgel der n euen

Kirche St . Epvre in Nancy u n d i n der Kirche Notre u r i lk Dame in R a s 1 869. D er Di ektor des N at o n a o n s er vator ium s R o a r k in Nancy, Veit p , hatte die Liebenswürdigk eit N achforschungen zu p flegen und teilte mir nachstehende Pressestimmen über das Konzert mit :

« » Journal de la Meurthe et des Vosges , Nancy ,

1 . 1 Mai 869 . Wir wollen nur in all er Eile einen der

e besten Organisten , den wir i gehört, anführen , einen Mann von h ervorragendem Geschmack und von

umfassendstem Wissen , namens Bruckn er . Herr

1 9 Bruckner ist Professor am Konservatorium in Wien

ch t und Organist bei Hofe , den wir nur glücklich s ä

zen können , einen solchen Künstler zu besitzen . » « é . . : Die Esp rance schr eibt u a Die Künstler , welche bei dieser festlich en Gelegenheit die Vor h züge der großen Orgel zur G eltun g brac ten , sind

’ : Ri a un Pf ar r r an i t die Herren g , o g s , Nancy , Renaud

h Eu enkir ch e a de Vil ac , Organist der St . g in P ris ,

Stern , Organist in Straßburg , R . P . Girod , von der

h er h ff e r Gesellsc aft Jesu in Namur , Ob o , Organist

H f o r a in Luxemburg , Bruckner , österreichisch er o g 1 : nist D asselbe Blatt berichtet am 2 . Mai 869 Herr Bruckner h at die Feier in würdiger Welse h h h » durc eine künstlerische , mäc tige P antasie be h h schlossen , in welcher sic die ervorragenden Talente de s echten Künstlers zu erkennen geben D er Wiener Künstler brachte m it reich er Kl angj füll e

und ausdrucksvollem Spiele , wie es nur wenigen

h h h h . eigen ist, die österreic isc e Volks ymne zu Ge ör Bruckner fand aufrichtige Anerkennung und h wurde eingeladen , nac Paris zu kommen , wo er h sic im Atelier d es Orgelbauers Merklin , vor Fach männern und Künstlern ersten Ranges produzierte . Enthusiastisch en Beifall fand sein Orgelspiel in der

h -« h Kirc e Notre Dame . In einem Berichte ieß es tags darauf : D ie Orgel der Notre - D am e u Kir ch e habe geglänzt wie noch nie und unter den Händen d es deutschen Künstlers Bruckner ihren Triumph “

gefeiert . EinBrief Bruckners an den Linzer Dom

h h . . o . chi er m e r 20 S e d ddt . dec ant J Bapt y o Wien , Mai 1 869 gibt beredtes Zeugnis über die Erfolge :

20

Eindruck , den Bruckner und die ausländischen Kol legen auf das musikalisch - kritische L on don m a ch

. h h ten Die Mensc en , vielleic t zu Tausenden , kamen hauptsächlich die Gebäude und die neue Riesen

orgel zu bewundern , zur Zeit der Aufstellung in South Kensington Die O r g elr ec ital s um 1 2 und 3 Uhr waren ebenso ein Te il des Programmes der

Attraktionen in der Albert Hall , wie die sogenannten Opernkonzerte

Auszugsweise möge ein Bericht aus « Th e Orche stra»hier Platz finden : Der Hoforganist aus Wien war der dritte an der

n . . : h ( t Orgel , es spielte u a Lo r Pest) , H a in ze (Stock ) holm , Mailly (Brüssel) und er war sp eziell a n g ekü n di g t als h ervorragend im Extemporieren . Es wurde

uns gesagt, daß Herrn Anton Bruckners Force im h H klassisc en Improvisieren der Werke ändels , Bachs

unvor b e » und Mendelssohns liege . Er h at uns eine

i e r e t t e großartige Phantasi e vorgespielt, welche

obzwar nicht sehr originell in Gedanken und Anlage , doch große Gewandtheit verriet und bemerkenswert war h k an o n ar ti eri , durc den g Kontrapunkt und die Überwindung großer technischer Schwierigkeiten in

e den P eda lpas s a g n . Die Erfolge zeitigten nach und nach auch

Bruckners Anerkennung in deutschen Landen . Tat c . : kräftig traten seine Schüler 11 . a Löwe , S halk ,

h hn . Klose, Ma ler für i ein Von Musikschriftstellern

seien als Vorkämpfer genannt : Speidel , Dr . Paum

h H . gartn er , Götter ic , Halm , orn ,

22 Auch an a uße r e n Ehren fehlte es nicht : Die Liedertafel Frohsinn in Linz ernannte Bruckner

h K n ekr atio ns zum E renmitglied (9 . Juni Zur o s feier der Votivkapelle des neuen Domes in Lin z wurde Bruckner eingeladen eine Messe zu schreiben . Die Uraufführung derselben (F—Moll - Messe) fand h am 29. September 1 869 statt . In einem Sc reiben m k vom 1 8 . Mai 1 885 an D o vi a r Burgstaller äußert

sich Bruckner darüber . di e Messe von mir einstudiert und dirigiert an dem herrlichsten meiner

ert e n Lebenstage . Bischof und Statthalter t o a sti “ auf mich bei der bischöflichen Tafel . In fr üh er Gemütsstimmung befand sich Bruckner h 8 ihn : zu Beginn des Ja res 1 70 . Hören wir selbst Zu meinem größten Schmerz schreibt er an Dom

h h e er m e r dec ant Sc i d y , „ hat der Ewige meine gute

1 . . ah Schwester Anna am 6 d . M von dieser Welt h . ch i r berufen I machte mir Vorwürfe , d a ß i c h a l l t e H a u s a r b e i t v e r r i c h t e n l i e ß . Hät e n h h ich das geah t, s o hätte ic die Unvergeßlic e um l keinen Preis der W e t mit nach Wien ziehen lassen , ich ia ich selbst wäre eh er in Linz geblieben . Was gelitten habe Auch das folgende Jahr brachte für Bru ckner Tage schwerer Heimsuchung Ein h armloser Aus Spruch lieber Schatz zu einer Lehramtskandidatin ( ein e Schu hm a ch er sto chter) erregte bei einer neben » sitzenden Kollegin aus feinerer Familie Anstoß .

Die Sache wurde angezeigt, es kam zu einer chiede r m a r Untersuchung . Aus den Brief an S y , d In to . : d 21 . Oktober 1 871 ist alles zu lesen

23 Um der Bela sti un der Tat hat der dortige Direktor , g g meiner Feinde los zu werden (denn man hat ’ s hart

' he h i ch auf mich abgese n , o b w o l m i r i n

W e i s e s c h u l d b e w . u t ) k e i n e r ß b i n , auf

mich nicht mehr reflektiert . Heute nun schickt mir

” » D irektor Herbeck einen Brief zu , den er vom Mini

e ( s t r ium erh ielt Herbeck hat sich bei Hofrat H . Heiß fü r ) o h mich verwendet , w rin es eißt, daß die Sache ' e i ich ganz zu meinen Gunsten entschieden s , daß bei den männlich en in meiner alt en Stellung ver » bleibe und auch j eden mögliche n Schutz im Mini » e m » st r iu finden werde . Was die w e i b l i c h e an ich i h belangt habe alle Lust verloren , obwohl c 5 h ' 00 fl . jä rlich verlieren m uß und h abe selbst Herrn Hofrat dies mitgeteilt Bin also nicht entlassen

o . Wah 1 11ch h b h w rden . arte Tage sind ü er mic e h reingebrochen . Wolle mir nur Gott gnädig sein , ich nehme dies al s Busse an

län hr 1 e » ä n . An den g j 9 Freund , K Waldeck , Dom

' i m e s iri Linz h org an st , später D o kapllmei ter , sc rieb c ri h h Br u k er in ä nlic em Sinne : Lieb er 500 fl .

'

weniger als solche Schurkereien aussteh en müssen ,

die einem das Leben zur R ein mach en . Inden Feri en suchte Bruckner bei seinen Fr e un den und Bekannten ln Oberösterreich Erholung und n Able kung . Er fand auch wieder innere Sammlung e s l n und v rtiefte ich n sei e Arbeiten . Freude b ereitete Bruckner die Erstaufführung

1 seiner Messe m F Nr . 3 d e schwierigste aller “

Messen in der Augustinerkirch e . Kostete über

. 3 0 H. e K d es 0 , denn ich hatte di räfte Hoftheaters

24 St . Fl o rian

Dem Hochsten zur Verherrlichung g eschrieben , wollte ich das Werk z u e r s t in der Kirche auf»

führen . D ie Begeisterung von seiten der Künstler sowohl als d er übrigen A nhör er war beinah e namen “ ) 7 hie der m e r . . ( 23 . 1 8 2 c los Brief ; Wien , Juni an S y

1 873 hi elt sich Bruckner in Marienbad auf . Von r ihm dort t ug er bei Wagner an , ob er seine letzten b ei e r l e A r t n vo eg n dürfe . Als keine Antwort eintraf

h h ie fu r Bruckner nach Bayreuth . I n W a nfr d ließ er in » Wagner die Bitte vortragen ihm die 2 . oder 3 . S

fonie widmen zu dürfen . Bruckner wurde bis abends

vertröstet . Nichtsdestoweniger sprach Bruckner zur

Mittagsstunde wieder vor . Wagner empfing ihn

i a h h freundl ch , s die Partituren flüc tig durch und behielt selbe ohne ihm näh eren Bescheid zu geben . In gedrückter Stimmung wanderte Bruckner zum im

Bau begriffenen Festspielhaus , „ mischte sich wie

Br uckn er »ß io r h der g aph G ö l l e r i c h erzä lt, „ unter h ih » die Erdarbeiter und Maurer , w e l c e m von ver

schiedenen gütigen , leutseligen Zügen des Meisters “ erzählten , die Bruckners Herz erfreuten . Ein Diener Wahnfr i n h aus e d, der Bruck er schon lange gesuc t hatte , überbrachte die Botsch aft : Bruckner solle der Widmung wegen sogleich Wagner die Freude “ h h h . bereiten , ihn noc mals zu besuc en Cosima fü rte

Bruckner zu Wagner , der ihn umarmend mit den

Worten begrüßte : A l s o lieber Bruckner , mit der

“ Dedikation hat es seine Richtigkeit . Sie bereiten mir mit diesem Werke ein ungemein großes Ver » “ g n üg en ! Beide nahmen die Werke durch . Wagners Wahl fiel auf die Dritte Sie begaben sich in den

25 ' Wahn fr ie d Garten von , wo Wagner ein Faß Bier selbst anzapfte . D as erste Glas reichte er dem d en Wor ten Überglücklichen mit : Und nun Bruckner , h ‘ trinken wir auf das Wohl I rer Werke . Bruckner : rief ganz überrascht aus „ Aber na , Meister , so a Kellner! “

D er Kreis seiner Verehrer war noch klein , die allgemeine Anerkennung namentlich seitens der 4 9 . Presse , dem bereits jährigen versagt geblieben So versuchte es Bruckner mit einem eigenen Orgel »

. 26 1 7 und Orchesterkonzert Am . Oktober 8 3 fand

» dieses im großen Musikvereinssaal statt . D as Pro gramm bestand aus einer selten gehörten Toccata

» C D . in ur von . S Bach und einer Improvisation , ‚ J

2 . sowie der Sinfonie . Er selbst stand am Dirigen en t pult und führte die Philharmoniker . Jeder Satz kü n l e » fand stürmisch e Aufnahme . Außer dem st ihm rischen Erfolg wurde , durch Kultusminister Str em ay er ein neuerliches Kü nstl er stipendium von H er b eck 5 ft. s 00 bewilligt . Durch Verwendung wurd Bruckner 1 875 als Lektor an die philosoph isch e l Fakultät berufen . Als er zum erstenma vor seine Hörer trat las er nach dem einleitenden Vortrag über Harmonieleh re und Kontr apunkt folgendes für ihn typisch e: Ich werde bei meinen Vorträgen stets be »

h kl ar e müht sein , durc Darstellung das Verständnis zu fördern und durch anschaulich e Beispiele den h » Buchstaben der Theorie belebend zu mac en , ein h gedenk der Worte Goethes : „ Grau ist jede T eorie , “ h nur grün des Lebens gol dner Baum . Werde I nen manche Härten durch praktische Übungen auf ein

26

Quintett kam 1 885 in Wien zur ersten öffentlichen h A u fführ un n g . In Ietztgenanntem Ja re wurde die Dritte “ in Frankfurt (erstmalig in Deutschland) zu

Gehör gebracht . Es folgen die Erstaufführungen der “ 2 “ 1 8 4 „ Achten 1 89 in Wien , der Fünften 9 in Graz , “ der „Neunten 1 903 in Wien . Nicht unerwähnt s e i das 1 886 von der Liedertafel “ » Frohsinn in Linz veranstaltete Br u ckn er Ko nz er t . “ “ : G e m an nzu h Programm „ r e g , Um Mitternac t ) (eigens für dieses Konzert komponiert , „ Adagio “ » » aus der D M o ll Sin f on ie und Te D eum . Bei dem sich anschließenden Br u ckn er »Ko mm e r s h ielt der : Meister eine Rede, worin er unter anderem sagte

E h d a ich h h h s ist wa r , ß sc were Ja re durc gemacht e h habe , s ist wa r , daß selbst in Wien , in unserer h h h Residenz , Ein eimische gewö nlich zurückste en e t h müssen ; s is ferner wa r , daß Mißgunst und alles da h s , was man nic t will , dort zusammenwirkte , damit h mir das Leben rec t erschwert wurde . Es war im Jahre 1 882 bei der ersten Aufführung des Par » “ al h h h sifal , s unser oc seliger , unvergeßlic er Meister Wagner mich bei der Hand nahm und sagte : Ver »

» lassen Sie sich auf mich , ich werde Ihre Werke auf “

. h führen , ich selbst Nun , nac dem der gute Meister h abberufen worden ist, sch eint es , als ätte er mir in h seiner Herzensgüte Vormünder bestellt . (Nikisc ,

Levi . ) Nun trat als dritter Hans Richter in Wien i . all e m auf Aber s stand r noch ferner , als der heutige Tag Mein heißgeliebtes Vaterland Ob er öster r ich hatte sich heute meiner angenommen

'

und es hatte sich trotz der g roßen Erniedrigungen ,

28 die ich in den drei Wiener Blättern erfuhr , meiner angenommen und hatte heute mein Te D eum“ in einer so ausgezeichneten Weise zur Auff ührung ge » h brac t, die ich me vergessen werde Ehrungen häuften sich nun : D er Kaiser verleiht Bruckner 1 886 das Ritterkreuz des Franz Josef Ordens ; der oberösterreich isch e Landtag verleiht de r über Antrag des Bischofs Dr . D oppelbauer in 1 1 890 h Sitzung vom 3 . Oktober dem vaterländisc en Tonkünstler Anton Bruckner zum Zeichen der Aner » kennung seines dem Lande zur hohen Ehre ge » reich enden Wirkens eine Ehrengabe auf die Zeit seines Lebens im jährlich en Betrage von 400 ft. » Bruckners Sinfonien , sein weltabgewandtes Schaf fen er blieb ein Eigener “ bis zur letzten Note findet endlich auch in der Residenz gebührende

» Achtung und Würdigung . Die Philharmoniker brin “ “ 1 888 1 » gen das „ Te Deum , 889 die Siebente her

. h h aus Die öchste E rung , die der akademische Senat h h at zu verlei en , die D oktorwürde honoris causa , wurde Bruckner auf Antrag der Wiener philo » s o hi p s ch en Fakultät zuteil (7 . November Zum Danke hierfür widmete Bruckner seine etwas u mg e »

1 . arbeitete Sinfonie der Wiener Universität . Am

1 1 . D ezember 1 891 veranstaltete der Akademische S o hie n l Gesangverein im p s aa e einen Festkommers . “ Im Kreise seiner lieben G a u d e a m u s e r wie Bruckner seine Un iver s itäts hö r e r nannte fühlte

» sich der Meister überglücklich . Er hielt eine be d i geisterte Ansprache , auf e der Rektor , Hofrat

Exner , namens der alma mater erwiderte : „ Wo die

29 h ihr unüb ers t e i » Wissenschaft halt mac en muß , wo g das h liche Schranken gesetzt sind , dort beginnt Reic

h d as der Kunst, welc e auszudrücken vermag , was h . I c allem Wissen verschlossen bleibt , der Rector magnificus , beuge mich vor dem ehemaligen Unter lehrer von Windhag “

n Bruckners 70 . Geburtstag gab Anlaß zu neue h E rungen . Die Stadt Linz ernannte Bruckner in

Anbetracht des Ruhmes , den er als Komponist und Orgelvirtuose an den größten europäischen Musik » stätten seinem Namen errungen h at und von dem h h ein Abglanz auc auf seine Heimat Oberösterreic , insbesondere auf die Landesh auptstadt Linz a ls Stätte seines langjährigen Wirkens zurückfällt “ zum h E renbürger . Der Gesangverein Frohsinn ließ am G eb ur ts » hause des Meisters in Ansfelden eine Gedenktafel

anbringen , die am 1 2 . Mai 1 895 feierlich enthüllt

wurde . Im selben Jahre wurde Bruckner durch einen

d e » Gnadenakt s Kaisers Franz Josef l . im Kustoden

des Fr e iwohh un trakt Belvederes eine g bewilligt . In das Jahr 1 893 fällt auch Bruckners Opern l “ an . p Die erste Mitteilung darüber brachte Dr . W . “ » Altmann Musik IV . Ein Brief, der darin erst malig veröffentlicht wurde , möge hier Platz finden :

Euer Hochwohlgeboren !

Ihr herrlich es S chreiben zeigt mir den großen h Genius , der in I nen obwaltet . Ich bin leider immer krank! Auf Befehl der Ärzte muß ich j etzt ganz

30 ausruhen , dann gedenke ich meine neunte Sym

c m e r phonie ganz fertig a us zu o po ni e n , wozu ich

fürchte 2 Jahre zu brauchen . Lebe ich dann noch ,

und fühle die nötige Kraft , dann will ich herzlich

gerne an ein dramatisches Werk gehen . h a » Wünsc te mir dann eines a l Lohengrin , ro m antis ch r d ig iös » m yst er iös und besonders frei von allem Unreinen ! Ich bin sehr stolz über Ihr staunens »

wertes Urteil . (Die letzten Sinfonien Bruckners ! betreffend . ) Hoch das Genie l A s o jetzt bin ich ein gebrochener Mann , nachher bin ich j a stolz und glücklich einen genialen Dichter

zu finden . Ein Ur th eil Wagners über mich erfuhr ich neulich : e i » erst, worin er sagte ich s der einzige , dessen Ge ! danken bis zu Beethoven hinaufreichen . Groß

Meinen Dank und tiefen Respekt .

5 . Steyr , September 1 893 . Dr . A . Bruckner . h Das Sc reiben ist an den Schriftsteller H . Bolle Hellm und i ein Pseudonym für Frl . El sabeth Bolle

gerichtet . Die Dame war schon in Linz mit

Bfuckn er ie h befreundet, s trafen sich später vielfac

in Wien . Sie wählte einen anderen , männlichen s ie » Namen , da wußte , Bruckner würde den Opern h text einer Frau nic t annehmen .

h r k e Nac dem sich B üc n r erholt hatte , wurde er in

Kenntnis gesetzt, daß der Umriß des Librettos “ “ „ Astra dem die Novelle „ Die Toteninsel von

e i . Richard Voß zugrunde ‚lag fertig s

D er Sekretär Bruckners , A . Meißner , antwortete

- im Namen des Meisters , worauf Hellm und Bolle das

3 1 Libretto an Bruckner sandte . Eine Äußerung über

' dasselb e erfolgte von Seite Bruckners nicht ; ebenso

' “ e in Ko m o s itio n ver s u ch der O er : wenig p s ‚ p „Astra Der S treit für un d gegen Bruckner wurde weiter

' ' r s e r Lich m ent e gefüh t bis über m G ab hina u s . tm o bildeten die sich mehrenden Aufführung en seiner

s d er Br ck n r em in e . Werke , das Anwach en u e g e d So

“ s l ah der Meister , a s er an seiner Neunten arbeitete

“ eine späte M orgenröte des Sichdur ch r ing ens und ich r h etze h S du c s ns aufleuc ten . Leider blieben die Anf eindungen und Kämpfe gegen N eider und Hasser h “ nic t ohne Einfluß auf Bruckners Gesundheit . Ein h tückisc es Herzleiden, an dem Bruckner seit 1 891

e h ihn laborierte ; zul tzt die Wassersuc t, warfen aufs

Krankenlager . Di e Kunst der Ärzte vermochte nur

h e e z » ein Hinaussc ieben d s V rfalles u erreichen . Sorg “ fältig e Diät sogar das gewohnte r Pilsner mußte e : r. sich versagen half auf die D au er nicht . Am h 1 1 . Oktobe r 1 896 erlöste ihn ein Herzsc lag von seinen Leiden . Noch am selben Vormittag arbeitete er am Finale seiner neunten Sinfonie ; er war bis zur

Todesstunde bei geistiger Frische . Anton Meißner ,

h n sein Sc üler u d Freund , und seine treusorgende Wirtsch after1 n Kathi Ka ch elm e ier drückten dem

' i l er h Sterbenden die Augen zu . Bildh auer S n s na m die Totenmaske ab : Bruckners Orgel erh ielt noch zu seinen Lebzeiten h Hofrat Dr jv . Sc röter . In einem Kodizill , das seinem e Testamente b igefügt war , äußerte Bruckner den

h Pr älat e n ru ft . Wunsc , entw eder in der g zu St Florian h w » oder , f a lls dies nic t be illigt würde , in einer eige

32

schein und Kerzenlicht fand in der Gruft unter der e großen Orgel die B is etzurig statt .

' Wa s h dem Lebenden versagt geblieben , suc te man an dem Toten gut zu machen . Auf Beschluß d es Zw eig ver e in es Wien des Richard ‚ Wagner Vereines wurden auf dessen Kosten von sämtlichen Sinfonien Bruckners zweihändige Klavierauszüge

herausgegeben . D er Gemeinderat Linz faßte 1 897 folgende Ent» s chü e ßung : Die Stadtgemeinde Linz widmet zur Abhaltung h 1 8 n von 1 3 großen , vom Frü j ahr 98 angefa gen; in vo 25 einem Zeitraume n Jahren , also durchschnittlich j edes zweite Jahr zu veranstaltenden Br uckn e r » Ko n » z er t en ft 3 00 . ( . , eine Unterstützung von 600 K . G Diese Konzerte sind vom hiesigen Musikvereine ins

Werk zu setzen .

Die musikalischen Vereine Frohsinn „ Sänger “ ut e nb e b n bund und G r g u d , welche dieser Idee zu

i . gestimmt haben , s nd zur Beteiligung einzuladen

» D er Gemeinderat meint, daß durch den warmen An " t e il dies er Ver ein e an der Pflege edler Kunst das harmonisch e Zusammenwirken zu dieser schönen

n u d großartigen Idee , welche den Ruf von Linz h h » al s Musikstadt wesentlich erhö en wird , gewä r “ leistet ist . 1 897 wurde vom Männ er » G es an g ver e in Frei » “ stadt in Windhag ein e Bruckner - Gedenktafel erit » r hüllt . Auf Anregung des Musikdirektors Baye in Steyr wurde 1 898 am Pf ar r h aus e in Steyr eine Ge »

! denktafel gestiftet mit der Widmung : „ Hier schuf

34 d er Dr . Anton Bruckner in den Ferienmonaten Jahre — 1 886 1 894 seine letzten großen Werke . Seinem

- » Ehr enm itg lie d e der Männer Gesangverein „ Kr änz e chen Hier s i auch gleich eingefügt, daß Bruckners

1 1 B r u ckn er » lle Freund , Franz Bayer , 9 0 eine Me da i

stiftete , die Professor Leo Zimpel anfertigte und “ » » dem Männ e r G e s an g ver e in „ Kränzchen als Fest angebinde zu dessen 50jährigen Bestandsjubiläum

widmete . In der altehrwürdigen Stadt Steyr wurde auch Bruckner das erste D enkmal gesetzt ; Pfingstsonntag

» . ö t . r ch en 1 8 8 9 . s S al zb u is 9 , aus Anlaß des ob g

Sän g e r b u n des f es t e s fand die Enthüllung statt . Auf granitenem Sockel erh ebt sich die Büste Bruckners

er r t h von Tilgner . Bildhauer Z i s c is t der Schöpfer

des Denkmals .

1 1 00 W ohnh a u e Am 29. Jun 9 wurde am s Bruckners

» in St . Florian von der dortigen Liedertafel ein Ge d h h enkzeic en ent üllt . Die Stadt Wien errichtete al s Zeichen ehrender Anerkennung und Dankbarkeit“ im Stadtpark ein Br uc kn e r »D enkm al ( n 25 . Oktober _ Enthüllu g

Den Marmor h at Z er r its ch bearbeitet . D en Sockel

- krönt die Bruckner Büste Meister Tilg n er s . Im selben Jahre wurde in Vöcklabruck eine Bruckner Gedenktafel (eine Stiftung der Liedertafel) h ent üllt .

35

BRU CKN E R S W E R KE

A S F O . I N N I E N

r uc kn ers Sinfonien bilden einen Mark stein in der österreichischen Instrumental

musik . Er hat Beethovens Tradition in a u sich aufgenommen , s den Strömungen Wagner - Liszt seine Phantasie genährt und dazu aus dem ewigen Jungbrunnen bodenständiger Volks ha t h musik geschöpft . Bruckner Schule gemac t , ich

nenne nur Mahler und Guido Peters . Ob Bruckner nicht auch auf seinen Schüler Hugo Wolf Einfluß ausgeübt hat! Wilhelm Mauke meinte einmal tref» fend : „ Die romantische Mystik Wolfs entstammt der

religiösen seines Lehrers Bruckner . Er überwand a lle Schauer des Todes durch die positive Kraft des

übersinnlichen Glaubens , durch den anbetenden Kniefall vor der Ewigkeit dem majestätischen Ton » gebrause seiner Choräle Bruckner ist heute noch eine umstritt ene Person » h lichkeit . Vielen , namentlich Nic tösterreichern , ist die Eigenart unseres Landsmannes noch nicht kl ar

geworden . Wer Bruckner al s Mensch verstehen und h » schätzen gelernt at , wer mit den typischen Eigen schaften des Ob er ö st er r e ich e r s vertraut geworden h ist , wird sich erst so recht einzufü len vermögen in

» die Werke des Meisters . Das spezifisch formell Br uckn er i h l h s c e wird ihm a s Fe ler angekreidet .

» Unnatürlich , verworren , zerrissen die be w liebten Worte des Klassischen , wenn sie et as

3 9 nicht gleich verstehen sagte Schumann treffend . Bruckner h at einerseits die Wagner - G ef o lg s ch a fts » leistung geschadet (man h at Bruckner a l s einen Ab » h leger Wagners bezeic net) , andererseits als zweites

Üb e l wurde Bruckner gegen Brahms ausgespielt . “ Das einseitige W er tm es s en des einen an der

e h . h Größe d s andern taugt nic ts Freilich s o leic t, “ so „ an sich ist Bruckner nicht ins Herz zu schließen . Sein Gen 1us führt uns in die r o m antis ch » m ystis ch e n Regionen seines Innenl ebens ; seine Melodien wer » h h den zu einer reinen Quelle der Andac t, durc setzt

h o r a lh ar m o n ien von dem Salz religiöser C , f dann

wieder zum Sprudel bajuwarisch er Volkstümlichkeit .

er r e i h e r h da h Wir Ob er ö s t c aben , was s Verste en h vie l . von Bruckners Eigenart anbelangt , es leic ter tt er l » In unserem Mu an de weilte er., auf unserem Hei m atb o den fand er seine Anregungen und schöpfte er h at h aus der Volksseele . Bruckner das spezifisc e

b er e ich r tu h O er ö st r e m in all seiner tiefen Herzlic keit,

W e ih eb e diir fti ke it h i seiner g , in all seiner urwüc s gen Schalkh aftigkeit in seinen Werken monumentali » “ e t siert . Bruckner darüber ist ja g nug gespöt elt worden war ein Chr istg läubig er vom Sch eitel bis w r a b er h zur . a Sohle , außen und innerlich Er nic t d h » allein ein Gottgläubiger , son ern auc ein Natur h » anbeter . Dah er raunt und rausc t es in seinen Sin f on i i en wie in einem geweihten G o tt e sh a n . Ist die h e t ub el Andac t vorüber , dan n tritt froher F s i in seine h h Rec te . Im Adagio und Sc erzo lösen sich diese divergierenden Stimmungen aus ; da reicht Bruckner

h h . an den größten , an Beet oven eran

40 b r uc kn er is ch e n choral artigen Akkordfolgen sei hier

: In verwiesen . Treffend schrieb E . L . Schellenberg

Bruckner lebte die Unschuld der Musik wieder auf, und j ene tiefe , selige Naivität, die seit Mozart Schubert über Zweifelsucht und bleich er Gedanken »

e arbeit zu entschwinden drohte . D a gibt s süße h Heimlic keiten , zarte Liebesblicke aus einem reinen h » aufgesc lossenen Auge , in welchem sich der unge h trübte Himmel wiederspiegelt . Und echt deu tsc e , h knorrige Festigkeit, die auf sich selbst ru t und

a e lär m e unbeirrt vom T g s ihren eigenen , geraden “

Pfad verfolgt . h Der erste sinfonisc e Versuch Bruckners fällt , h wie schon frü er erwähnt, in die Linzer Zeit, da er

bei Kitzler seine Studien betrieb . Von dieser S I N F O N I E I N F » M O L L befindet sich die Originalhandschrift im Stifte

Kremsmünster . Der 1 . und 4. Satz stehen in der Originaltonart das Andante (im Druck er » schien en alle Werke in der Un i versal - Edition) in Es »

Dur . Dieses zeigt Einflüsse von Spohr und Beet h » oven , es tauchen aber auch schon typische Bruck n er s ch e » Wendungen auf . Die Partitur trägt als End u A . : L 1 0 . r il 1 8 1 0 dat m inz , p 63 , Uhr morgens

S I N F O N I E Nr . 0

( Unge druckt)

i e Auch d es s W er k ist in Linz geschrieben worden . Bruckner unterzog diese Sinfonie 1 869 in Wien einer h neuerlichen Durc sicht, worauf sich nach einer

42 Äußerung Götter ich s die Daten auf der im Linzer

Museum befindlichen Partitur beziehen .

1 D » Mo ll » Wenn man den . Satz , Allegro durch t h nimmt, fällt es sofort auf , daß das Haupt hema nic t

s ch a r fm ar kier t er . in prägnanter , Art eingeführt wird h Der ganze formale Bau , di e Sc ichtung weisen

darauf hin , daß der im zweiten Takt einsetzenden B e g l e itung s fig u r auch thematischer Hauptwert zu »

Di f o l n e » kommt . e g e d Stimmung erinnert an die Ein da s leitung in der dritten Sinfonie , zum Teil an s n sth em » Te D eum . Das G e a g a trägt innigen Cha r a kte r und weist s ynko pie r t en Rhythmus auf . D er Mittelsatz (G es » D ur ) ist Iangsamer gehalten und l atmet m ildg äub ig e Melodik . Die Oboe stimmt das h » 3 . 1 . Thema an , welc es von den Violinen zu breite h » rer Kantilene weiter geführt wird . C romatisch auf steigende Oktavens pr ün g e in den Bässen drängen zu einem Kraft- Thema (der früh eren Begleitung ent » t nommen) . Zu kosenden S e chze h n e ln in der Flöte h » fle en die Hörner . Strahlend leuchtet der Tromp eten

» ruf, von P o s aun enha r m on ie n grundiert . Ein Zurück

Mo tivver kü r zun en » sinken ins pp . g , dann ein An h h sc wellen bis zur Wiederke r der Einleitung , die in »D h ritterlich markigem E ur erklingt . C romatische Aufstiege werden von Bewegungen in den Strei h Kam m c ern belebt, wozu ein pf otiv in der Posaune

ertönt . Hieran schließt sich eine gewaltige , schwu ng

volle Steigerung , dann allmählich ein Abdämpfen , ein leiser Bläs er akk o r d und der Wiederholungsteil beginnt . In kr a ftüppig e m Fortissimo klingt der Satz aus .

43 Die Umschlagseite der Partitur dieses Satzes

» enthält eine Tr io s kizz e in A D ur (Datum : 1 8 . März

869 ) . 1 , Wien » h h B D ur . h 2 . Satz , Andante , Ru ig , besc aulic h setzen die Streic er ein , Flöte , Oboe und Klarinette

h b r t er z » antworten und sc ließen in der O e . Die Strei h h h c er wieder olen in der Grundtonart, wenden sic

» aber nach G D u r . In der Antwort treten zu den

genannten Holzbläsern noch die Fagotte dazu . s » Tr o th a ft haucht der Abschnitt im lichten C D ur aus . Wie ein brünstiges Gebet entströmt das Hauptthema (in den absteigenden Synkopen verwandt mit dem h e es an t m . S G a 1 . ) 1 g s des Satzes den Violinen , päter

2 . von der Oboe übernommen , wozu Violinen und i lt » Violen in Achteln begleiten . In m ann g fä ig e r Ver

h er w en » änderung , wobei der D oppelsc lag häufig V

dung findet, wird das Thema weiter gesponnen bis die Celli ein durch S ext en ab s tie g e und in Tonleiter gängen weitergeführtes Th ema anstimmen . Oboe

und Klarinette übernehmen die Melodie , ein Kosen der Holzbläser in Gegenbewegung (Flöte in der

h ) Motivw e chs e ls ie l Umke rung . Im bunten p sind im r n ät Pianissimo Ho s z e eingeschoben . ppp tönt das

Andante in den Strei chern au s .

- Ur e cht er Bruckner spricht aus dem Scherzo ,

D »M o llf Fr o hl a un i h Presto g ebt es unisono an . Auf stakkä tier t en Akkorden der Streicher tänzelt elfen » h h 1 . artig das Hauptt ema in den Geigen ein er . D em melodisch en Inhalt und in der Führung nach ähnelt c » e es dem S h er zo Th m a der neunten Sinfonie . Dieser Satz ist ein würdiger Vorläuf er der romantisch ge »

44

färbten S c h er z o s ätze Bruckners . Es flimmert und

h . leuchtet, kic ert und trippelt Ungemein klangschön duftig wiegt sich das Trio (G » D ur l dahin : ein b e h a g h h lic , ru iger Reigen in seinem melodischen Liebreiz

an Schubert erinnernd . Behaglich tritt ein ideali

s ie r te r h h . , oberösterreic isc er Bauerntanz auf D er h Durc führungsteil ist stark mit Chromatik durchsetzt .

Am Kopf des Trios steht 1 6 . Juli 1 869. Am h Sc lus s e neben dem gleich en Datum noch 25 . August

1 869 .

D » M ll D as Finale (Moderato , o , beginnt mit ( einer ernsten Einleitung . Di e Violine singt vom Holz w e l » grundiert) ein schwermütiges Motiv . Auf a ns ch l e n d e m Paukenwirbel blasen die Trompeten im treibenden Rhythmus zum Allegro vivace hinüber b is das von Oktaven » und D e zim e n s pr ü n g e n

» durchsetzte H aw tth e m a anh ebt . Es folgen reich h a lti h h g e kontrapunktisc e Feinh eiten (En g fü r un g e n , h ) . Verrückungen , Umke rungen Kurz , in tänzelnden

A cht e l »Tr i l e n e s e h o an th m . , ist das G g s a ingestellt

Th em en e e ns iel Ein buntes g g p beginnt , Sequenzen l sind eingeflochten . Die apidare Form der Finalis

Bruckners spürt man schon darin . Fehlt diesem

Schlußsatz auch der später übliche Orgelpunkt, s o h h wuc ten und türmen sic die Themen , greifen schon die Posaunen effektvoll in die Steigerung ein . Auch Tr iol e nch ar akte r h der bekannte spielt mit erein . Mit h d wuc tigen Schlägen schließt as Finale . Datum :

1 9. 1 August 869.

45 1 . S I N F O N I E Friedrich von H aus e g g er schrieb einmal : Der

hll ut . w Künstler hört Schon als W o a , a s seine Zeit Mi l aut h noch als ß ört, und empfindet als Form , was l “ seine Zeit a s Unform empfindet , zutreffende Worte

auf Bruckners Sinfonien , im Besonderen auf die “ ( er l Erste eigentlich seine dritte) , das „ kecke Bes

s ie wie Bruckner bezeichnete . Bruckner schuf diese 1 8 — 64 1 866 in Linz . Die Uraufführung fand unter des 5 Komponisten eigener Leitung am 9 . Mai 1 866 , Uhr h e nac mittags in Linz im R douten s a al statt . Die « Linzer Zeitung »brachte darüber folgenden Bericht : B Herr A . ruckner hat mit seiner großen Sinfonie in C»Mo ll die gewaltige Form derselben

(wie s 1 e B eethoven geschaffen) beibeh alten . Vier h h » Sätze rei ten sich aneinander , deren Ver ältnis zu einander sich nicht in Regeln fassen läßt ; eine rich » tige Symmetrie muß dem Gefühle des Meisters an »

h e 1 . im g es t ellt bleiben . Gewöhnlich gibt der Satz

2 h . die Voraussetzung , der . die tragisc e , der 3 die

e k e s 4. omische Hälft d Lebens , der die humoristisch e l e h » W e tv r s ö nu n g . Ob Herr Bruckner an diese An s ch auun o g herangetreten , wissen wir nicht , ebens

wenig , ob Herr Bruckner seiner Sinfonie einen h h r lyrisch en , episc en oder dramatischen C arakte h verleihen wollte . Uns ersc ien und erscheint sie h » dramatisc , da wir mit dieser Sinfonie einen Kon

» » flikt der Innen und Außenwelt , ein Hoffen und Ver h f h . zweifeln , Kämp en und Leiden durchmac en Auc

die Erlösung , die Versöhnung trat mit dem am

Schlü sse aufleuchtenden heran ,

46

Die Erstaufführung in der en dg iltig e n Fassung er » 1 3 1 891 lebte das Werk am . Dezember durch die Wiener Philh armoniker unter Hans Richter und löste jubelnde Begeisterung a us . Obwohl durch die in der Entstehungszeit be » “ tr ie b en e n Studien mit Wagners „ Tannhäuser und “ h h h Tristan unwillkürlic , unmerklic armonisch und

» melodisch beeinflußt, weist diese Sinfonie Bruck

r . ich h ne s eigene Originalität auf Ja be aupte , daß h i nur der i re gewalt ge Größe , namentlich im Adagio

und Finale ganz verstehen wird , der sich mit den nachfolgenden Sinfonien des Meisters eingehend

» beschäftigt h at . Diese gedruckte Erste in C Mo ll zeigt uns den Schaffenden von ganz anderem Farben » und F o r m e n em pfinde n Es spricht daraus da s Riesenwerk a ls Ganzes betrachtet nicht h » d e r Sinfoniker , wie wir Bruckner g emein in ken h nen . Die musikalisc e Gotik ist von anderer Art als wir s ie sonst bei Bruckner bewundern . Der

: S o h Charakter , die Form ein anderes kü n und h ich keck bin ich nie me r gewesen , komponierte W elt eben wie ein verliebter Narr , der ganzen warf

hin s o h i c h ich den Fehdeh andschuh , a b e n i e “ m e h r k o m p o n i e r t , äußerte sich Bruckner .

So sonderbar es klingen mag , Bruckner ging in

seiner „ Ersten revolution ä r über seine späteren h h Sinfonien h inaus . Die Kü n eit im Aufbau , in der Harmonik und K ontrapunktik sucht als E r s t» l i n g s a r b e i t in der Musikgeschichte ihres » h h gleichen . Die Sehnsuc t nac Liebe und der

» Einfluß Wagners webt in dieser C Moll Sinfonie .

48 Bruckner ist harmonisch und kontrapunktisch aber nicht so konservativ wie Wagner . Er wirft den “

Speer weiter in die Zukunft (Str ada l) . Als Greis

h h 1 gestand er : es sei kü n und sinnlic m Finale , da

’ hab i mi um ka Katz kümmert und komponiert , wie s ’ t “ h gerade mir g f all e n h a . Da er geben wie der Br uckn er »Fr eun d und » Forsch er Strada! zutreffend meint „ die Sehnsucht nach Liebe und zugleich

Bruckner s Inneres , das damals im Kampfe mit der h Außenwelt rang , dieser Sinfonie den gewaltig eiß “ r i t h ar akt er verzehrenden T s a nc . Vielen erschien dieses Werk als ein formloses

Chaos . Man darf eben die Form dieser Sinfonie h h h h nic t nac der klassisc en Form , j a nic t einmal nach der späteren Sin f o n ief or m Bruckners messen .

2 . S I N F O N I E h 2 7 h . 1 Ein eigenes Sc icksal atte die Sinfonie , 1 8 72 h bis 1 8 entstanden . Die Urauffü rung erlebte

. 7 dieselbe am 26 Oktober 1 8 3 , angeblich zur Feier h “ des Sc lusses der Wiener Weltausstellung , womit

aber kein erkennbarer Zusammenhang bestand .

Bruckner , der in Wien a l s Komponist noch so gut

wie unbekannt war , veranstaltete ein Konzert auf

eigene Kosten . Im ersten Teil zeigte sich Bruckner a l s h Meister auf der Orgel , im zweiten Teil fü rte er 2 ilha r » seine . Sinfonie mit dem Orchester der Ph

er s te n m al moniker vor . Zum e wurde damals in Wien eine Sinfonie des oberösterreichischen Mei » i h s ers aufgefü rt . Noch gab es keine Gegner , die h falsc es Zeugnis aussagten über Bruckners Arbeit .

49 Aber schon bei der Wiederholung am 26 . Februar 1 876 mischte sich zu de m enthusiastischen Beifall

h . nac dem Finale das Zischen D erselbe H ans lick , welch er vor vier Monaten von einer günstigen Wir» “ da u h kung auf s Publik m berichten konnte , erac tete die Aufführung d es Werkes als eine dem Musik » “ e e in s s a al v r e angetane Schandtat . In Deutschland wurde die zweite Sinfonie in der Konzertsaison in Heidelberg durch Uni » t » ver s itä s Mus ikdir ekt o r Prof . Wolfrum erstmalig h » aufgefü rt . Über die aus bisher unbekannten Grün den unterbliebene Widmung der Zweiten an Franz Liszt teilte Göll er ich folgendes mit : A ls Wagner

« » e kies t « » sich die Dritte g , wurde die zweite Sin

» ie « or de nt» fonie da s , wie Bruckner sagte, einen lichen Vater brauchte » 1 884 in Bayreuth Liszt h t dediziert, der sie bei einer eiligen Reise nac Pes

mitzunehmen vergaß , was Bruckner gelegentlich eines Besuch es bei Frau G en er al»Pr okur at o r Liszt

’ im Wiener S ch ott e nh o f e zufällig und tief gekränkt

entdeckte . Bei der Herausgabe der Partitur wurde “

sodann die Widmung an Liszt unterdrückt .

Die zweite Sinfonie ist gleich der Vierten , der h h Romantisc en , infolge i res einfachen klaren , leicht üb er s h » h e und hörbaren Aufbaues , infolge i res geringeren Umfang es all en leichter zugänglich und h h » verstehbar . Sie at nic ts mehr von dem Himmel

stürmenden ihrer Vorgängerin . Bruckners Erste möchte ich vergleichen mit einem brausend dahin » » stürmenden , die Fesseln der Ufer sprengenden Ge

‘ b ir g sb ach zur Fr ühj ahr s zeit , die Zwe it e mit einem

50 h dahinflie ßenden Wa ldbächl e in stillen , ru ig zur

Sommerszeit . Aber sonst verleugnet auch die

Zweite in keinem Satze den Geist ihres Schöpfers . Sonderbarer Weise spürt man in dieser Sinfonie sehr wenig den Einfluß Wagners , weder in der l nstr u m entatio n h Thematik , noch in der , der sic von der dritten Sinfonie ab überall aufzeigen läßt . Gölle r ich hat meiner Empfindung nach ganz h rec t, wenn er sagt , daß Bruckner seiner zweiten Sinfonie im Geiste das Motto gab : In nomine “ r h e n s o domini . Dieses G ott ve a u , wie wir es j a in

- b r uc kn e r is ch vielen seiner Werke finden , ist so echt , h s o typisch für seine Sinfonien , kommt in ec t reli g iö s kirchlicher Stimmung ich habe dabei die Choräle im Auge ganz besonders im Finale der h Zweiten zum Ausdrucke . Das Orc ester bricht auf

» dem Sextakkord von C plötzlich ab . Zwei General

pausen folgen . Und nun erklingt in weihevoller D e s » D ur - Stimmung sempre pp in den Streichern der Ruf „ eleison n ot eng efr e u in Vergrößerung

» » c k tz e aus dem Kyrie der F Moll Mes s e . D ie E s ä h » weisen prächtige T emengruppen auf, das weit S ann i h 1 p g e Hauptt ema des . Satzes ist so ein h Sin fo n ieth em a ric tiges , das gleich dem mit Triolen gewürzten Hauptth ema das Finale ungemein trieb »

kräftig und zu machtvollen Steig erungen drängt . Das Andante quillt aus dem innersten frommen

» Herzen des Meisters . Aus g laub ens s chwär m e rischen Klängen der Streicher im Pizzicato steigt

- eine seltsam klingende Horn Melodie auf . Im S chl u t eil » ß des Satzes , nach dem Wechsel von H A » D ur nach s , bringt die 1 . Violine Note für Note » l » aus dem Benedictus der F Mo l Messe . Kühn

Äl l er h u m or trotzigen p zeigt das Scherzo , dessen h h erstes T ema beet ovenschen Geist atmet . D a s Trio gemahnt in seiner m el o dies att en Ursprünglich » h h keit an Sc ubert . Höc st interessant ist eine Stelle , welche an die Einl e itun g sta kt e aus der Brautgemach » “ ( h ) h » Szene Lo engrin sowo l melodi s ch , als har m on is c h erinnert .

Durch die häufig auftretenden Pausen h at die “ Zweite auch den Beinamen die Pausen - Shi» “ » fonie erhalten . Bruckner nahm in den Achtziger r Jah en eine Überarbeitung vor .

D I E 3 . S I N F O N I E

' d 1 e Wagner » Sinfonie (diese Worte find en sich am Manuskript des letzten Satzes) h at Bruckner die Feinde des Bayreuth er Meisters auf den Hals ge »

» s o hetzt . Man ging im Parteikampf und Haß

weit , daß man Bruckner von der dritten Sinfonie aufwärts überall Wa g n err em in isz enze n n a c hzu »

weisen suchte . Daß Bruckner durch das Studium e ein fl der Werke Wagners nicht ganz unb u ßt blieb , l ist nah ezu s elb stvc i s tän d ich . Kann sich j a bis h eute kein ganzer und echter Musiker dem Zauber »

e banne Wagners entziehen . Ab r mit der puren

a chb ter e i h h N e , den armonischen und orc estralen Tr ab ant en dienst en die Bruckner Wagner geleistet

h h s o h als haben soll , ste t es denn doch nic t sc limm ,

Neider und Ph ilister dies anzukreiden suchen .

52 Das Werk einer echten himmelstürmenden Mus iknatu r ist großzügig sowohl in Bezug auf Er» a l h findung s auch in sinfonisc em Aufbau : reine , h h h » keusc e , ec t deutsc e Gemütstiefe und Herzens h h » sprac e , vorgebrac t und aufgetürmt in quadern den For m en g ebild e n In ihrem Stim m ung s g e h alt “ ist die Dritte verwandt mit Beethovens Pastorale

L eb ens e r n st aus seiner Neunten . und Lebenslust h » ste en sich gegenüber . (Anklänge des Haupt

1 . ) motives , Orgelpunkt der Coda des . Satzes Aber ( » auch W a g n er s ch e Züge weist dies Werk auf . Hol » o tive s Iänd er R uf in der Umkehrung des H a uptm , Me ist er s in g er »W e is e der kontrapunktischen Ge »

s a e . ) n g sp r io de im 1 . Satz Dabei eine Tragik , die in der St e ig er u n g swu cht des Adagios ins Über»

irdisch e gerückt erscheint . Ein Klingen und Singen ; Überkreuzen und Umfangen der Motive in wohllaut» k ft d ur ch s ätt ig t e m O r ch e st er g l a nz . Wie u r r ä ig ist h h ! 1 der armonisc e Bau Der Beginn des . Satzes , wie herrlich wirkt auf ruhend f or ttön e nd e n Grund » harmonien die in Gegensatz tretende melodisch e t kk » Gruppe . Wie in Staffeln abf allende Tropfen s a a 5 tieren die Streicher , wozu im . Takt die Trompete das h eroischen Charakter atmende H aw tth e m a an » stimmt . Sehnsüchtig singt es in den Oboen und i h r 1 . Klarinetten . Das H a uptt em a w d vom Horn _ h hl u takt e in inniger Melodik weitergefü rt . Die Sc ß

dienen zur Weiterentwicklung . Unisono tritt das 2 . Hauptth ema rhythmisch bunt im Fortissimo

» ein . Die Triole des letzten Taktes wird zur Weiter s innun » p g benützt, bis die Wiederholung des voll

53 ständigen Hauptthemas eintritt Ver tr aumt klin g t im o l o » Fl t Horn die Triole , wird von der S ö e gleichsam empor zum Lichte geführt und leitet über zur Ge » s e e h s an r io d . g p Wo lige Schwärmerei , ländlicher Frohsinn (Be g l eitun g s fig ur Triolen mit Oktav» und S e tim enw en un e » p d g n) umfängt uns . Die Meister “ s in er »Zun ft i l s n g grüßt aus dem V o a a g , der vom S o l o » H or n h B e l eitu n s weitergefü rt wird . D as g g motiv gemahnt rhythmisch an das Zwisch enmotiv “

h . aus dem 1 . Satz von B eet ovens Sechster D as h wiegend , wonnige Singen wird mitunter durc s ch ar fm ar kier t e , wuchtige Gänge (Vergrößerung h d es Be g l eitm otives) unterbrochen . Zur D ur chfü e » rung tritt ein maj estätisches , gleichsam bej ah n h des T ema , als Antwort ein zögernd fragendes h nnta s fr ömm i » . S o Motiv neu auf Da , plötzlic e g g

keit : ein Ch o r al erklingt . Nun beginnt die prächtige

h . Durchfü rung . D er Kampf setzt ein Es wetter

leuchtet . Aber der Heroismus hält stand , er obsiegt . Mit feiner Kunst des Kontrapunktes sch afft Bruck » n er ein Wunderwerk voll mannigfach en Stimmen , in dem da s kraftstrotzende Heldentum triumph iert . Mit klassischer Erh abenheit und Ruh e setzt der 2 » » . : s D ur Satz Adagio , E , ein ; kurze Seufzer und

» Klagerufe , ein Aufrütteln aus beschaulicher Fried s amk e it eines stummen B et er s . Das von den Bratschen angestimmte G es an g sth em a ist eine der e m ütt ie fs te g n Offenbarungen Bruckners . Wie ein visionäres Rückschauen auf fr ohs elig e Kindertage Farb enklän klingt es und seltsame g e rauschen auf, » von Dramatik belebt . Die Wiederkehr des Haupt

54

Schlußsatzes nur mehr ein Hä uflein Getreuer im h h : Saale anwesend waren . Und doc ein Lic tpunkt der Musikverleger Rättig trat a u f de n entmutigten “ Meister zu und erwarb die durchgefallene Dritte . 1 h Sie entstand 873 , wurde vielfac verbessert , die neue Umarbeitung war 1 877 vollendet .

4. S I N F O N I E

(D i e R o m a n t i s c h e . )

Sch openha uer äußerte einmal ganz treffend : Zum Maßstab eines Genies soll man nicht die h » Fehler in seinen Produktionen ne men , um es dar h Vor fr e ff » nac tief zu stellen , sondern bloß sein lich st es f Die Br u c kn er » G e g n e r man glaube ja h h ! h nic t, daß diese sc on ausgestorben sind aben aber just a n vermeintlich en Fehlern „d ie ganze e e t b eif r . Arbeit verdonnert, ja sogar gemein g Der vierten Sinfonie standen Wissende und

Laien seinerzeit verständnislos gegenüber . D er h 1 874 Entwurf fällt in das Ja r , die Umarbeitung in h — h die Ja re 1878 1 880 . Erstmalig aufgefü rt wurde das dem Fürsten Hoh enloh e gewidmete Werk am h — 20 . Februar 1 881 i n Wien anläßlic eines Konzertes zu Gunsten des deutsch en S ch ulver e in es unter Lei » h h tung Hans Richters . Die Wiener P il armoniker da ließen bei der Probe nur den ersten Satz gelten , s h h h » Übrige sei verrückt . In den p il armonisc en Kon ze r t en in Wien gelangte die Sinfonie auch erst am

» 5 . Jänner 1 896 zur ersten Au fführung . Manch e Kri h tiker verh öhnten das Werk . Bruckner konnte sic da h » mit der Tatsach e trösten , ß Beethovens gleic

56 zahlig e Sinfo nie von damaligen ze itg eno s s is ch e n

Urte ils spr e ch er n ähnlich mißverstanden worden war . “ Im Übrigen weisen beide „Vierte verwandte Züge “

auf . Die Romantische ist die populärste unter h “ ihren Schwestern . So gut wie als romantisc e könnte man s ie auch als die Wald » Sinfonie be » Wa l zeichnen : Wie uns der d empfängt , was er uns h h erzä lt, seine Er abenheit und Majestät, das in i l h Kringeln durchleuchtende S o nn en s p e , das eitere

Treiben semer Bewohner , das Hallali der Jagd , eine “ „Tanzweise während der Mahlzeit zur Jagd (Auto

r a hb e m er k n g p u g ) , Dämmerung und Abend über dem Wald mit seligem Rückerinnern an Geschautes und Erlebtes Ein Kritiker nannte Bruckners Sinfonien Musik »

r e ich e lie d er te r dramen ohne Worte , aber mit g g , h leidenschaftlic er und , was ganz besonders betont h w hl t i r t r . werden muß, o m o iv e e Tätigkeit Möglic , daß dem M eister bestimmte Gegenstände vor » h » sc webten , jedenfalls aber sind dieselben so ge

wichtl o s h , daß sie sich nic t in Wortvorstellungen

und sinnliche Begriffe fass en lassen . (Dies lasse ich nur teilweise gelten ! ) Seine Personen sind die

Instrumente , von denen j edes eine eigenartige selbstherrlich e Sprache redet S c h aw l atz der Handlung ist die Seele mit dem Widerstreit de r

» Gedanken und Empfindungen , die Kämpfe a us f e ch ten h eißer a ls feindlich e Menschen und Völker

Siege erringen schöner , als die des Feldherrn und Diplomaten ! Auf Kampf und Sieg folgt der h » Triump , sich in einem Macht und Glücksgefühl

57 b es eli e nde r entladend , oder ein g Friede , wie ihn die Welt der Räumlichkeiten nicht kennt und den zu

schildern einzig die Musik die Mittel besitzt .

h h z In zarter Andac t ebt der erste Sat an , in dem

das Horn das Hauptth ema bringt . Bruckner soll dies Hor nth em a mit den Worten gedeutet haben :

„Auf der Stadtkirch e des mittelalterlichen Linz wird “ h » das neue Jahr ausgeblasen . Eine herrlic e Motiv

o h ur r äfti ( h gruppe , s harmonisc k g ä nlich wie der de Beginn s s o einfach , bis auf einen

Dis s onanzt n l o , c es zwei n ot eng eich e motivische Abschnitte werden wir bei einem Komponisten als

h fi nden Beginn eines sinfonisc en Satzes selten . h Horn und Holz führen ein Zwiegespräc , worauf das Orch ester einen begeisterten prächtig modu »

‘ m * » lier te n G es ang a nstini t . Es folgt nun das origi “ i- n ette Waldm e is eth em a (Z Z i bee) in den Violinen , wozu die Bratschen ein h ingebungsvolles Gegen »

h . thema bringen . Die frohe Stimmung steigert sic ub e h J l und Freude leitet zum Durchfü rungsteil , h übertönt von einem C oral im Blech . Diese bilden bei Bruckner s o recht bezeichnend das plötzliche Ersch einen religiöser Anwandlungen inmitten seines

h o l h h weltlichen Werkes . D er C r a wäc st ier aus h h » dem Hauptt ema durc Vergrößerung h eraus , wo

durch der Satz den Höhepunkt erreicht .

» Im zweiten Satz , der mit einem Trauermarsch h th vir d R y mus der Streicher eingeleitet , wechseln Hoffnung und Trost mit Klage und Leid Bruckner h W ehver kü n der in h hat die Bratsc e als gewählt, nic t

a Klan k ol or it Instr u» mit Unrecht, da d s weiche g des

58 s mentes der Stimmung entspricht . Der glauben

Her z e ns s an h starke , innige g ist „ ein T ema , wi e es seit J . S . Bach keinem Komponisten eingefallen Kienzl) ( . Die Jagdsignale des dritten Satzes weisen zu

Beginn gleich auf eine fröhliche Stimmung . Im

a r a t l atz Trio führt uns Bruckner zum J g d s p , wo auch h dem Tanz gehuldigt wird . Den Aufbruc der Jäger h schildernd , kehrt das Sc erzo wieder . D er vierte Satz ist wohl der am wenigsten ver»

e e h . s tand n . Die Szenerie ändert sic Die Nacht

lagert düster und dumpf . Windstöße jagen sich . t Alle Elemente sind entfesselt, bis das Haupt hema in den Trompeten und Posaunen sieghaft wieder »

. 2 . kehrt Wie im Satze , nur verändert, beginnt der Streicherchor im Marschrhythmus seine Klage ; zu derselben tritt im Holz ein neues Tr o s tth em a erst

» in Moll , dann in Dur , bis wir uns in sonnige Blüten H h » uren versetzt fü len . Jugendkraft und Lebens stürme beginnen ein Ringen bis seliger Friede

seinen Einzug hält . Kurz noch einige Worte über

- die erste Fassung des Scherzo Satzes . Bruckner h a t denselben 1 874in Wien begonnen und vollendet . Das Manuskript gelangte in die Hände des Wiener Ho f o per nkapellm e ist er s Schalk und ist ungedruckt Gewiß aus eigenem Empfinden hatte der Meister anläßlich der Umarbeitung der Romantisch en das

ursprüngliche Scherzo fast vollst ändig verworfen . Das heutige sogenannte Jagd - Sch erzo steht in hattlich und formlich turmhoch über der alten Fas

» sung . Das Mater ia l zeigt eine teilweise Verwandt

59 schaft mit dem Hauptthema des 1 . Satzes und der ' h Län dl er m e l o die aus d em Tr io de s eutigen Sch erzos .

l n s chwel er is ch f » Einerseits k a g g , instrumental in eres a a llzuviel e sant gearbeitet, weist es ndererseits

A bb r echu n en s o Einkerbungen , plötzlich e g , viele h h h » Wieder olungen auf, daß die za lreic en Schön h eiten doch im Gesamtbild in den Hintergrund ge»

h . drängt ersc einen . Veraltet klingt auch die Coda Die Uraufführung dieses Sch erzo - Satzes fand

2 . l e i am 1 D ezember 1 909 in Linz unter Gö l r ch statt .

I 5 . S I N F O N E

Das Überm ä chtige eines prophetisch en Innern , die beruhigenden Eindrücke der äußeren Natur sind von Beethoven ab die Pole des Sinfonikers g ew or r un sk “ » den , sagt G y in einem A u fs atz e über Bruck

z i h ners Sinfonien , aus welchem ich einige b e e c e h nende Sätze einfl chten möc te . Die Sinfonie h h mußte , um sich über aupt als Gattung zu be aupten , i ( gew sse Typen des Empfindens festhalten . Es mußten sich eine Reihe neuartiger Bedingungen

zwe it l erfüllen , um ein e s m a die Beethovensche n Sin f on 1e n 1m Geiste eines Tondichters wieder auf» h leben zu lassen . So frei und ehrlic sollte der neue Beethoven aus innerer Notwendigkeit heraus die alten Formen der echten Sinfonie mit neue m

feurigen Geiste durchglühen . Die Natur schuf in h Bruckner den Tondic ter , der in den Grenzen seiner eigenen Persönlichkeit den natürlichen Rückhalt

» fremden Einflüssen gegenüber besaß , und der zu

‘ ‘ h als gleic innerlich s o festgefügrt und reich war , um

60 selbständiger Schöpfer aufzutreten In seiner ge » » w a lfig en Größe zeigt sich Bruckner in der 5 . Sin h fonie . Professor Krause verglic dieses Tonwerk

D l o m it e nb r e mit einem jener monströsen o e g , dessen Äußeres bei o b e r flächlich e r Betrachtung überaus

imposant und einheitlich sich ausnimmt . Erst wenn man die Höhen erklimmt und einen Einblick in das

eigentliche Wesen des Kolosses gewinnt , bemerkt h h man , wie er doc rec t zerrissen , zerklüftet aber s grade darum besonder interessant ist . Bruckner ein Titan der musikalischen Erfindung türmt wahrhafte R ies en blö cke neben » und ‚ü ber

einander . 5 75 — 1 87 » 1 8 6 . Die . Sinfonie entstand Einer Urn ar b e itun g unterzog Bruckner das Werk Erst im Jahre 1 894 erlebte s ie ihre klingende Geburt

» in Graz durch Franz Schalk . In Wien wurde die

a m r ch e t r h selbe vom Münchner K i o s e , welc es der akademisch e W a g n er »Ver e in für sein Festkonzert ’ L 1 8 8 berufen hatte , unter Löwe s eitung 9 erstmalig

h . h h aufgefü rt Hiebei gesc a das Sonderbare , daß

Br u ckn e r e n e r 7 . die g g , welche zur Sinfonie und zur “ » „ Romantischen kein Verhältnis suchten und fan l vo l . den , Begeisterung für die Fünfte waren Diese Sinfonie wurde von den einen als d 1e Phan “ t astis ch e h bezeic net, von den anderen als die Choral - Sinfonie beide Ausdrücke haben ihre Be » r e t ch ig ung . Ist ja die Gedankenentwicklung eine

» zusammenhängende , gewaltige fr e ig es talt et e Phan h tasic , zie t sich j a maj estätisch durch die einzelnen Ch or alm otiv Sätze ein wie ein feierlicher Hymnus .

61 h da » Infolge der wic tigen Rolle, welche s Pizzikato

' ti ie lt ist auf e » Mo v s p , auch noch ein dritter Name g h zika » in tauc t : Piz t o S f onie Leiden , Kampf und

Erlösung kommt in dieser Sinfonie zum Ausdruck .

fr üh er 1 : In , mystischer Stimmung hebt der Satz

» » (B D ur ) A da g io A ll e g r o an . Bratsch en und Fagott stimmen auf pizzikato Bässen eine kirchliche Weise

an . Kontrapunktierend spielen die Violinen in einer

kun d ens ch r ü t en t nur auf S e gezeichn eten Melodie .

» Da reckt sich plötzlich die eigene Kraft, das Selbst vertrauen ; unisono ertönt ein s ch ar fm arkier ter

l u f D r eik ang r . In wuchtiger Feierlichkeit erklingen

» P o s aun en klän g e . Nun beginnt auf einem Orgel punkt ein Vorwärtsstürmen Umkehrung und

Verkleinerung der Motive , bis in den Bratschen und Celli das Hauptthema d es Satzes in trotzig

e kühner Art au fle ucht t . Von Bedeutung ist der

Nachsatz mit seinem bedeutsamen Okt ave ns pr u ng . Einer müden Klage gleich mit dem für das ganze Werk typischen S e pts pr un g singen Klarinette h h s o und Bratsch en . Stolz , maj estätisc sc reitet a llm äh dann das Hauptthema einh er . D ann folgt

» » n In s ich Zus amm ens ink en . lich eine Ermüdu g , ein Wie ein stammelnder Mön ch g es an g hört sich der in Streicherchor (Pizzikato) an , der das Gesangs thema gleich einem h ingehauchten Flehen : übergeht . Wechselnde Stimmungen treten auf bald h ‘ r ( h » lieblic , träumerische Bilde Streic er und Holz D ur chführ un s » Kam f es fr e ude . bläser) , bald p Der g teil führt das heldenhafte Ringen mit den Wirrnissen

62

n er h äumt es h . ein Einspi nen in Glück , Verg essen eit Ein neues Ka mpftob eri wechselt mit anmutigen

‘ ' r üft el ihn Glü cks bild er n . Der Kampfruf t auf h h große , eilige Stille . Er besinnt sic seiner Mannes ) h ihm him m » kraft (Doppelfuge , nac dem vorher lis ch er T rost gesproch en wurde (Fr ie d en s ch or al) h Die D 0 ppd fug e kündet den Sieg . Hö ere Macht h weist den Helden , _ der glaubensstark ausge arrt, ' h h den Weg . Die kontrapunktisc e Meister and Bruckners krönt das - Werk indem er einem _ von zweiten Bläs er » 0 r ch e s fer das Ch o r alfh em a in der Vergrößerung in grandioser Wirkung anstimmen h h h läßt . Solch kontrapunktisc e Er aben eit ist seit h h s h h at Bach nic t me r g e c rieben worden . Bruckner

‘ n e in em 0 r ch e st er h diese Si fonie nie von _ auffü ren

‘ gehört D as Werk h at B ruckner d em f Mih i5 fer _ S t r e m a y r als D ank für die Durchsetzung sein es

'

L e kt o r am f e s an d e r Wiener Universität zugedacht .

e s e 1 Verm rkt , daß ein namhafter Kritiker aber

' nicht Han s lick die Arbeit als ein ohnmächtiges Ein fälle » a k a n Mo s i , d as lles andere eher de n die

z « » h Be eichnung Sinfonie rec tfertigt „ b ez eichnete .

6 . S I N F O N I E

“ “ Br uckner schuf die Sechste Di e Wiener —Philharmoniker brachten ber eits 1 883 die

' zwei Mittelsätze unter der L eitung d es Hofopern »

" “ « e e i f d » direktors Wilhelm ahn . D r M s er empfan dar J ,

r n erar kin dlich » inn i e übe ei e d t j g Freude , daß er auf ll » der Ringstr aße d em Direktor z u Füßen fiel . Vo

‘ “ s tändig (nur m it Kürzungen) wurd e di e

64

1 899 in Wien zum erstenmal aufgeführt ; ungekürzt - i öll e » und in der Original l nstr u m entat o n unter A . G rich im Dezember 1 90 1 in Wien ; im Winter

h . folgten sodann München , Mann eim und Stuttgart

4. Ähnlich wie in der 2 . und Sinfonie kommt auch “ in der Sechsten d e r Natursinn zum Ausdruck . Bruckners Genius schwebte von der beengenden nüchternen Studierstube hinaus in die Wälder und tift er s che h » Wiesen seines Heimatlandes . Eine S Hoc waldstimmung mit ihrem a b s ch aftiert e n N a tur em p» finden bemächtigt sich beim Anhören des Zuh örers . h Wer Bruckner s o ganz verste en lernen will , der h “ spiele das Adagio der Sec sten . Seine plastisch e

Melodie gemahnt an die Großzügigkeit Beethovens . Welche Wirkungen Bruckner sowohl durch h ar m o » al h nische , s dynamische Steigerungen ervorrufen

» kann , davon gäbe es auch in der „ Sechsten zahl reiche Beispiele . Wie überall tritt er uns auch in diesem Werke als ein Meister der Modulation ent» gegen . 1 ( ) Der . Satz Maestoso ließe sich das Erwachen der Natur “ überschreiben wie allmählich das

Liebeswerben in der Vogelwelt beginnt , wie die h h Blumen i re versc lafenen Köpfchen aufrichten ,

» wie sich Wiese und Feld , Wald und Hain neu be leben , bis endlich in königlich er Majestät die Sonne

am Horizont aufsteigt . Das Drängen und Eilen d er an die Arbeit gehenden Menschen findet es nicht in h den punktierten , scharf r ythmisierten Achteln und Triolen seine Charakteristik ! Mit besonderer Breite

us e s sind die Gesangspartien a g ponn en .

65 : Ein Kleinod in seiner A r t ist der 2 . Satz Adagio » h n s ie E D ur . Eine wei evolle Stimmu g , wie den

einsamen Wanderer überkommt, wenn er , mitten in

entlegener Gebirgsgegen d unter e iner Zirbelkiefer . h h ru end , seinen Blick zum Himmel ric tet und die Freuden und Leiden seines Lebenslaufes im Geiste h vorüberzie en läßt, klingt aus diesem Adagio . Die h h » Geigen singen eine feierlic e Melodie , Sehnsuc ts r u f t h » e der Oboen an worten , in die das ganze Orc e

! ‘ ster in gewaltiger Steigerung mit einstimmt ; eine war m g u ell en de Kantilene (als Seitensatz) der Celli

sagt gleichsam . Sie war doch schön die Zeit der “ r a ve » t ell e n ht » Liebe Es folgt die G S , ein a da c s

volles Schauern , eine innere Sammlung , die auf den

1 » verklärten Schluß vorbereitet, der auf e nem Orgel

punkt endet . In einem Brief , den Bruckner aus

Bo ll e »H e llm und Steyr an den Schriftsteller H . h » (Pseudonym für Frl . Elisabet Bolle , w elche Bruck t h ner e inen Operntext a nb o l ric tete , gibt er seiner

Freude über ein Urteil Richard Wagners Ausdruck , » d er sagte : Bruckner s e i der einzige , dessen Ge “ d anken bis zu Beethoven hinaufreich en . Für i n dies en 2 . Satz lassen s ch kei e besseren Worte i f nden . D aß Bruckners Scher2 1 1n f o lg e ihrer Originalität f s o h von besonderem _ Wer e sind , zeigt recht auc h “ h das der Sec sten . Er führt uns aber darin nic t in die staubende Stube eines oberösterreichischen

B a u er n asth us e s g a , sondern auf den Wiesengrund

‘ w r h vor ein W ald i fsh a u s . Es misc en sich zu den k ernigen Rhythmen der Tanzenden auch die fr öh

66 lichen Stimmen der Waldvögel und das Kichern der

Waldwesen (S exfa kk o r de der Holzbläser) . Das e Trio bringt außerdem muntere J ag dh o rnkläng . Trübe Schatten ta uc h e n im Finale auf ; ein

» Wechselspiel zwisch en Licht und Finsternis . Bruck ner läßt seiner Phantasie ungeh emmt die Zügel h schießen . Das Kontrastieren der T emen , ihre

eina n de r s fellun l ne in an de rs chieb un G eg en g , und g , das Fangen und Haschen kommt nur Schlecht» oder

Halbhör end e n a l s wüstes Chaos vor . Gerade die

Finali führen aufwärts zur letzten Konzentration .

7 . S I N F O N I E Bruckner blieb für die große W elt ein Unbe » ka nnfe - h r , bis der Bruckner Sc üler Nikisch und der h Wagnerianer Levi die VII . zur Auffü rung brachten und dadurch plötzlich der Stern des größten Sin » f o n ik er s nach Beethoven am Mus ikhim m e l auf» h leuc tete , der Stern , der von diesem Zeitpunkte an immer mehr an Größe und Leuchtkraft zunahm . Es h ist heute kaum zu glauben , daß , obwo l der Meister bereits von 1 866 bis 1 883 sieben Sinfonien ge » h att e schrieben , obwohl er Professor am Wiener

Konservatorium war , Hoforganist dazu , erst im h 1 8 21 . c er Ja re 86 (am März; einen Monat n a h ‚ d Grazer Aufführung) die Wiener unter Hans Richter die erste v o l l s t ä n d i g e Wiedergab e eines Werkes von ihm wagten und da nur wegen des h außerordentlic en Erfolges im A u sl an de . Und wie i wurde Bruckners VII . von den Kritikern b eg e f er t ! h e Krank aft, unnatürlich aufgeblasen , v rderblich ,

67 a ls der wüste Traum eines durch zwanzig Tristan » “ » proben überreizten Orchestermusikers , wurde die

» selbe h ingestellt . Nur darf einem das nicht be n h fremde Wie bei s o manc em wirklich Großen ,

‘ s ei Kunsf ebiet es auf welchem g e immer , finden wir auch Bruckner gegenüber zuerst ein N ichtv er »

stehen , und Verdonnern

der über seiner Z eit steh enden S ch a ff e n s pr o dukt e . D a s Räderwerk der Zeit verwandelte aber , wie h s » sc on bei o vielen , auch bei Bruckner die Dornen

krone , die das Haupt des Lebenden drückte , in das ,

unver w elklich e lmmergrün . D as Übermaß a n h » genialen Gedanken , und die , obwo l streng klas sis eh Sonate oder R on do f or m in s Riesenh afte

h - ätz h wac sende Satzform der Ecks e , bilden j a eute noch neben der angeblich en Zerrissenh eit Vorwurf»

momente gegen Br uckners Schreibweise . U n d wie genial sind doch gerade der erste und letzte Satz “ der Siebenten ! Heldenhaft ersteht das Haupt»

» h e . t ema d s 1 Satzes , vom Cello und Horn ange h » stimmt, auf armonischer Grundlage der tremo Iier en d e n Geigen , m der Folge mit Bratsche und » Klarinette vereint, von den Violinen und Holz

» bläsern ausdrucksvoll weiter geführt . Die sieges bewußte Stimmung wird nur ab und zu von einer mit Durchgang » und Wechselnoten durchsetzten h Melodie voll er abener Trauer . \ getrübt Diese bildet » die Überleitung zur zweiten Themengruppe , cha r akt er istis ch durch ihre aufsteigende Melodik und

» den D oppelschlag . Nach wechselvollen thema tischen Gestaltungen und « Modulationen führt ein

68

ner in diesem Adagio ; nur beim Eintritt desselben ertönt Beckensch lag und Triangel einen Takt in der ganzen Sinfoni e D en Grundton als Leitton benützend folgt eine gleichsam den Sch leier zwischen dem lrdischen und Überirdischen Iüftend Überleitung von zwei Takten in Des - D un dann stimmen die Tuben und Hörner die Trauermusik zum Andenken an das Hinsch eiden d es Meisters ( ) n L h a . ouis bezeic net diese Trauermusik auf Wagners Tod als eine Myth e ; Bruckner hätte die Beziehung des Adagio zu

hin einint r r efie f h Wagners Tod nur e p r . D em ist nic t

. 1 s o . A ls e ne Trauermusik im üblichen Sinne des Wortes wird ja das Adagio niemand auffassen ; aber h die letz ten 3 5 Takte , die sc rieb Bruckner nach u h Wagners Tode , n d die bezeichnete er auc , wie 1 885 M ottl aus einem Briefe vom 29. April an her a l Vo lt» h . s vorge t, als Trauermusik Louis gab e n n 1 2 öll er ich t e ilt du g s datum den Oktober 88 an , G 83 aber mit : begonnen 22 . Jänner 1 8 , vollendet am

21 1 88 . . April 3 Wie a ls A da g io »Kompon ist steht Bruckner auch

» als S ch er zo Ko m pon ist Beethoven am nächsten . l h s o Dial ektt anz h . V l Das Sc erzo der . ist nic t ein , ‘ h » wie wir ihn bei Br uckn e1 gewöhnt sind . Wo l be

hält er die Naturstimmung bei , a ber die Tänzer sind

ft elb e ini e s Mo o swe ibl e in , andere . Z o g Wald chrate , b o ckfüßig e Faune und Satyre treibens in tollem h a s ch eh s ich h Übermut . Sie necken und , kic ern

l h . und achen , Iärmen in diabolischer Ausgelassen eit a aden D a s Trio führt uns tiefer in den Wald . N j und

70 B der Sirenen spielen im Mondschein : ruckner ,

e Bö cklin d r Musik . ‚ In die Tiefen einer Künstlerseele wie die Bruck » ners kann man nicht mit bloß äußeren Kunstmitteln in s chö n g e dr e ch s e lt e n Wo rtph r a s en untertauchen “ Man muß sich mit dem Menschen Bruckner ver» Er s c h e i» traut machen ; sein Tun und Treiben , seine nung im Spiegel seiner Z e it betrachten ; sich seine Vorzüge und Schwäch en vor Augen halten ; sein

Innenleben , das bis zu seinem letzten Atemzuge in “ Ob er ö s t er r e ic h er tu m s der Eigenart des .wurzelt

und bodenständig blieb , erfaßt haben dann erst wird man die sinfonische Sch öpferkraft richtig be »

urteilen , analytisch begründen können .

w el ch es Die siebente Sinfonie ist j enes Werk , 3 0 » den Ruhm des Sinfonikers begründete . D er . D e z em b e r 1 884, der Tag der Erstaufführung der Siebenten “ im Leipziger Stadttheater unter Nikisch ’ s ik e » Leitung , bedeutet im Kalendarium der Mus g A m schichte den Auferstehungstag Bruckners . _ 1 » 1 0 . März 885 finden wir die Sinfonie auf dem Pro gramme der Münchner Akademiekonzerte (Dirigent h h Levi), wä rend die Erstauffü rung des Werkes in Ö 1 sterreich unter Muck am 20 . Februar 886 in Graz

stattfand . h Wenn die VII . wegen i rer Harmonik auch als “ Wa ner » Sin f o n ie g bezeichnet wird , so vergessen

: wir nur j a nicht, daß sich die Naturen Wagner und Bruckner diametral g e g e nüb er sfeh e n ; wenn beide a uch den Apparat des modernen Orch esters ge »

‘ m e ins am VII . haben , Bruckner im Adagio der sogar

7 1 als Erster die Tuben des Nibelungen » Orchesters h in der Sinfonie verwendet . Und wä rend Wagner a l s Kämpfer für sein Ideal in Wort und Schrift auf» h » tritt, sic an die Spitze seiner Getreuen und An s h hänger stellt und o immer me r an Boden gewinnt, bleibt Bruckner als bescheidener deutscher Mich el “

m un to im äu e stets d t Hintergrunde , abhold j edem ß ä h ren Zw nge , unberü rt von der wandelbaren Mode l h der ihn umgebenden Welt, dafür aber a s Mensc

“ anz in h und Musiker g sic gekehrt , nur mit seinem

Innenleben glücklich und zufrieden . “ l e e Die S b ent , komponiert vom September 1 881 1 88 i bis September 3 , st Seiner Majestät dem h h “ König Ludwig II . von Bayern in tiefster E rfurc t e gewidmet . Der kunstsinnig Fürst befahl in München

- des Wer k es . eine Extra Aufführung ‚ Levi veran “ stattete nach einer Walkür e »A u fführ un g Bruckner tr endi eine große g e Überraschung , indem er diesem

r r . die „T auermusik aus dem 2 . Satz vo spielen ließ

8 . S I N F O N I E Kunstl er is ch e Offenheit und die Innenwelt widerspiegelnde Ehr lichk e if s in d Bruckners Lebens » s o und Schicks al s f or m er gewesen . Wie der Mensch ,

h s e . der Dic ter , o der Schöpf r Halb deutscher » h h . Kr a ftn atur voll Mic el , alb Mystiker Eine über h Tie fdur chda cht es » sc äumender Phantasie . For m en e r ä e h » g p g , kontrapunktisc e Meisterarbeit, Aus h h Dör erwe i» leben der Persönlic keit , altfränkisc e p s en , religiöse Verzückungen sind die Signaturen

‘ » ‚ er Br uckn er s ch e r Arbeiten . D unscheinbare alt

72 modische D or fs chulm e isfer ringt sich auf dornen » h » reic em Lebensweg zum angesehenen , neu

h in i S f o n e a o st e l . modisc en p empor , Durch rastlose

Selbstvervollkommnung , durch eiserne Willens h h energie wird aus dem Sc ulge ilfen , dem proviso h rischen Organisten ein E rendoktor . Ohne eigene Br uckn er ver e in e erobern seine Werke durch ihre on S der a r f die musikalische Welt ; langsam zwar , h A nf e n dun Sc rift für Schritt . Mannigfach sind die i

» all e fr ofzend » gen , gift und g s die von blindem Partei h a ‘ h e fe ß dur c 5 fz n Kritiken . Und wie Wagner sieg reich gegen seine Ver k e nn e r und Erniedriger aus

M ikkul ur k f dem us t am p hervorgeht, winkt auch unse

» rem Bruckner die Palme der Anerkennung . Frei

lich die Zeit , da man sagen könnte , Bruckner werde

vollständig und allseitig verstanden , ist noch nicht gekommen . Wir dürfen dem Urteile der Z e it und h » Gesc ichte nicht vorgreifen . D ezennien müssen ver

streichen , dann wird wohl Bruckners Name und Be deutung die Kraftprobe seiner richtigen Eins chät

zung bestanden haben .

Die achte Sinfonie ist dem Kaiser Franz Josef I . gewidmet . Zum Großteil in seinem Heimatland

. d em W Oberösterreich entstanden , spricht aus erke

auch heimatlicher Geist, eine kulturgeschichtliche

Wiederspiegelung bajuwarischer Art und Sitte . Sie ist die bedeutendste Symphonie nach Beethoven . D en ersten Entwurf bringt Bruckner im Sommer 1 884 1 85 in Vöcklabruck zu Papier . Mitte August 8 ist bereits das ganze Ko l o s s alw er k skizziert . Im Stadtpfarrh of zu Steyr nach dem Stift St Florian

73 der Lieblingsaufenthalt Bruckners vollendet er h im Juli 1 885 das Sc erzo und im August das Finale ,

2 . h 23 . 5 9 Sc erzo Juli , Trio . August und Finale Juli

te h . 1 86 . h t r i ) 8 bis 1 6 . August (N ac Gö c s Mitteilung und 1 887 geht Bruckner an die erste Überarbeitung . 1 890 liegt endlich die Sinfonie in ihrer j etzigen h Fassung vollendet vor . Zwei Jahre verge en , bis “

„Die Neueste zu Leben erweckt wird . ‚tönendem i h Levi wollte s e in Münc en aufführen , Weingartn er

. 1 in Mannheim Erst am 8 . D ezember 1 892 (in der

ti r » u . Par tu A s ab e 23 e kl g ist irrtümlich der . D zember angegeb en) prangt Bruckners Achte als alleinige Nummer auf dem Programm der Wiener Philh ar m o » l » u ker unter Hans Richters Leitung . Und die Auf h ! h it na me der Sinfonie Tobender Jubel , We en m

ackfü ch er n eh ar t er r e h den S aus dem St p , unzä lige

Hervorrufe , Lorbeerkränze usw . Für Bruckner war h an l c das Konzert j edenfalls ein Triump . H s i k h a t

diese Neueste interessiert, als Ganzes befremdet, h n a ch e l a » ja abgestoßen . Er prägte das äufig g p p perte Wort der Übertragung von Wagners drama » fis ch em Stil auf die Sinfonie Er wir ft Bruckner

Effekte und Wag n er s ch e Reminiszenzen vor . Man staune : Han s lick h at sogar den von Bruckner ab » “ sichtlich verwendeten Sie g fr ie dr uf gehört und die sechs Noten h aben Bruck ner zum Wa g n er »N a ch

. b efer gestempelt Und Han sl ick h at Mode gemacht .

“ » Bruckner war aber viel zu sehr Naturmensch , Naiv

Wahr h e if h ff A u s » s ich » Schö f er al s ling , s c a er und p , daß er seinen G e darik enflu g nach irgend einer Rich » tung oder einem Modevorbild zur e chfg e zir k elf hätte .

74 Gehen wir auf die einzelnen Sätze der Achten

kurz ein . Der erste Satz , umgearbeitet 1 889, fertig

in der jetzigen Fassung Ende Februar 1 890 , bringt

gleich zu Beginn in den Violen , Celli und Bässen das typische Hauptmotiv (mit dem charakteristischen S e kunden s ch r ift) und den s ch ar fpunkfier fe n Rhyfh » mus , der sich wie ein roter Faden durch das ganze

» Werk zieht . In der Gesangsgruppe fällt die Misch

» ung des zwei und dreiteiligen Rhythmus sofort auf . Die dr itt e Th em en g m ppe meldet sich zuerst in den

Hörnern In großzügiger Architektonik , fesselnd durch orch estrale pathetische D eta ilm al er e i h zie t der erste Satz an unserm Ohr vorüber . D as

Scherzo (erster Teil beendet in Steyr 4. September 1 889) beginnt m it k o b oldar fig em Geflüster der Vio _ e linen in S xta kk or de n . Ungestüm stimmen Violen

und Celli das vierschrötig kernige , sogenannte

Mich e l » Mo fiv S e fakk or df ol en an . In verminderten p g

- bläht und steigert sich die Situation . Das Blech h nimmt regen Anteil , die Pauke sc lägt motivisch

h h u d Mofivd eh » scharfen R ythmus , Umke rungen n

nungen füllen den Mittelteil . Gegen den Abschluß l » icht ef sich die Stimmung nach C dur . D as Trio h ( 5 . 1 88 ) vollendet Wien , 2 September 9 trägt besc au lichen Charakter ; de s deutschen Michels Sinnen

or n m e l o die » und Träumen . Zur H mischen sich ge

et e ilt e n b r o ch en e Harfenklänge . Von g Celli und

Bässen grundiert ertönt in den Violen das „ Gebet “ i h l far b en s r üh en » des M c er . Noch ein flammend , p der Aufschwung (H der Partitur) , erinnernd an das

75 i non con fundar aus dem Te D eum , und träumer sch verklingt da s Trio . h D as Kleinod der Sinfonie ist das Adagio . Wo l

em ütsfie fsf d er der innigste und g e Sang , nach Beethoven angestimmt worden ist : S chönh e its » andacht durchglüht von höchstem Seelenadel des h h h Ausdruckes . Keusch sc miegen und sc lingen sic

e die Mel o dier ank n . Von ergreifender Wirkung ist

der Hymnus der fünf Tuben . Ein Glänzen und ein r itt e Leuchten beseelt den d n Satzteil , glitzernde

Har f en ar pe g g ien schimmern darein . Vor dem Adagio der Achten “ muß die ganze musikalisch e ihr Welt Knie beugen . Zu einer Ries enku ppel wölbt sich das Finale (be »

) . 1 . 1 8 endet 3 Juli 8 6, Wien Entstanden unter dem Eindrucke der Dr eika is er zu s a mm enkun ft (Septem » kier new c ze ber 1 884) m S i , äußert sich darin eine

h e r n skr a ff übersc äum nde E findu g , eine geniale h Ecks ätze n kontrapunktisch e P antasie . In den

steckt ein Stück Militarismus : Trompetensignale , an k » F far en läng e . Unerschöpflich an kühnen thema tischen Kombinationen klingt dieser Satz in den HaU tfh em en ! vier p der vier Sätze aus . Halleluj a , h sc rieb Bruckner zu dieser St ell e . Die Vereinigung h der T emen soll den Dreibund symbolisieren . R ies en e ank e g d n in kunstgerechte Formen zu gießen , haben wir hier ein seltenes Beispiel d er Musik »

h i an e r it geschic te . Die Nachwelt wird die T f n a b e

erst nach Gebühr abwägen und schätzen lernen . gerade auch diese Komposition aus meinem inner » sten Herzen h eraus G ott dem Herrn zugedacht

h att e .

Bruckner h at in d er Neunten die » kl a 5 5 is ch en h a Formen streng gewahrt, t alle Errungenschaften z a l s der O r ch es t er t e chn ik und Harmonik genüt t , h ervorragender Ko ntr a punktik e r und als mit musi k alis cih er Ph antasie überreich Begabter den Schluß »

d e h . stein der Sinfonie s 1 9. Ja rhunderts gesetzt Tristan » und P ar s if al stimm un g vere1n 1gen sich in ergreifender Weise . Diese Sinfonie schildert uns hh das Leiden und Lieben der Mensc eit , den inneren und äußeren Kampf d e s eigenen I ch gegen die h Mitwelt und da s Überirdisc e .

» 1 . (D ll Im Satz der „Neunten Mo , feierlich m ys f en o s o) ringt Bruckner mit dem Einstürmen der

» Gedanken : e s drängt , stürmt und Stockt . Geheim l » n isvo l . m l n h , zögernd der Beginn Mit einem e a c o u e f i h h tischen A fs u z er in die Terz , ebt das Hauptt ema

an , ein Aufstieg sodann in die Quinte zuletzt in die h Sekunde , bis mit j ä em Ruck in den Hörnern ein

fr e i n r B e u g s u f ertönt . Stufenweise reckt sich das

Selbstbewußtsein empor , erst in den Violinen , dann

Oktaven sfür z en z in in den Hol bläsern , bis endlich das kraftstrotzende Hauptth ema in wuchtiger Größe

ertönt . Drama tisch wird der 1 . Teil durchgeführt . Zur Gesangsgrupp e leitet ein Orgelpunkt mit dar» über geführten Str e ich er »Pizzik at o u n d Holzbläser »

Rufen über . Hierauf folgt ein Seitenth ema von h » anmutig zarter Fein eit, die Violen treten melodie h h 1 . fü rend ervor . Kosend Singen die Violinen

78 Weiter bis die Umkehrung des G es ang sth e m as in den Celli und im Horn wiegend angestimmt wird , das bei der Wiederholung zu visionärer Steigerung

h . gefü rt wird Kontrastierend , die düsteren Mah

» nungen in der Oboe und d e n Violinen . Ein Orgel h » h Te il . 3 punkt auf E besc ließt den Die . T emen gruppe gleicht einem schwermütigen Lied ; obwohl

» nur aus dem zerlegten D M o ll Dreiklang gebildet , - h h » ist die Stimmung eine seltsam märc en afte , be sonders durch die gleichsam Trost zusprechenden h h Gegenstimmen . Der Wo llaut wird durc zackig h trotzige Umbildungen des T emas getrübt . Wieder ) D ur chfüh » setzt ein Orgelpunkt ein (auf F , der zum r un st e il h h g leitet, worin auptsäc lich die erste

Gruppe Verwendung findet . Zwei Steigerungen w » » ölben sich nach Cis und E D ur , denen sich zwei gegensätzliche Pizzikato » und L e g afofig ur en der h h » Streic er anrei en . Mannigfach werden die ver schiedenen Motive umgebildet und zu mächtigem h Ausdruck gewandelt . Der Hö epunkt wird erreicht als da s Okt avm ofiv aufleuchtet von Str e ich er fig ur en d bekränzt . Die Triole aus iesem Motiv wettert in h d . dem leidensc aftlichen Stürmen , a s nun anhebt Dieselbe Triole wird später in der Vergrößerung in den Streichern zu mild feierlichem Aus » h klang verwendet , worauf die zweite T emengruppe nun in D » D ur wied erkehrt und anschließend die h » dritte T emengruppe in Umbildungen . Klage und

- Schmerz Stimmung dringt aus dein Orchester . Von besonderer Bedeutung ist das Anklingen des ein » geflochtenen Schicks al » M ofives (aus dem späteren

79 ) 3 . Satz . Hörner , Trompeten , von den Holzbläsern h da h weitergefü rt, melden s wuc tig e Hauptthema ,

' ‘ wozu Posaunen und Tuba einen Ch oral anstimmen . h h Steigerungen fü ren zum Sc luß , alle Stimmen des Orchesters vereinigen sich zu dem niederstürzen »

den Oktavsprung .

Der 1 . Satz ist ungemein einh eitlich . Es fehlt h - das Haltmac ende , das Bruckner Gegner als h brüc ig oder s pr ü n g ig bezeichneten . ‘ Wie Verdi in seinen alten Tagen noch den

’ hüm or s müh en den, köstlich en Fallsta f schuf und

' s o d e l h , m A t er gleic sam zum Trotz , in se1ner Musik _

sich jung badete , müssen wir auch bei Bruckner

s ich im h (D »M oll) d cr staunen , der _ S c e r z o Neunten als Sechzigjähriger wie ein keck - fr öh »

l . licher Jüng ing vorstellt Geistreich und witzig , fast h französisc mutet uns darin Bruckners Sprache an . Manch e Stellen könnte Richard Strauß konzipiert

und orchestriert haben . Über den ersten Akkord , is b des Scherzos (e g cis , ein verminderter Septakkord mit alteriertem 9) sind schon Abband » . » » lungen geschrieben worden . Jugend und Lebens lust mit etwas Schelmerei lacht uns a us d em Satze

l e » entgegen . Nebelhaftes Elfenspiel und a u s g e as s

a n ent n » ner F u a z im Mondenschein , zierliches Rei g ens chling en und derbe Rü pels pr in g er e i ziehen in h wirkungsvollen Kontrasten vorüber . Poetisc und 1 r un k phantastisch w rkt das Trio . Dr . G s y hat den leider bis heute noch nicht beachteten Vorschlag

h zum gemac t, dieses Scherzo Ersatz für manche im

80 A nf oh B r uckne r n a c h e i n e m Ö l b il d v o n M i k s c h

Konzertsaal genügend abgespielte Ouvertüre zu

nehmen . Eine Überfülle an ergreifenden Gedanken birgt

» 1 8 4. das Adagio (E D ur ) Datum : 1 1 . Mai 9 Das h h » Hauptt ema ist von s eh r e n de r Sehnsuc t , nagen dem Schmerz erster Teil und verklärender

Ruhe zweiter Teil mit P ar s ifal anklän g e n . In der Weiterführung wird die Angst immer drückender

n m o fiv h » ein banger Aufschrei (N o n e , Sc icksals h h h w eh er ruf) . Das Äc zen und Stö nen sc willt zu

h h . Leidenschaft . Mä lich tritt Beru igung ein In milder Ergebenheit erstrahlt in matt düsteren Far » ben (Hörner und Tuben) des kranken Meisters “ „ Abschied vo m Leben nach Bruckners eigenem

” » Ausspruch . Die dunklen Akkorde mit der in Se kunden absteigenden Melodie haben s o etwas Herz »

e e l nweh e wundes , S e s , daß sie tief an das Gemüt

greifen . Als Seitenthema stimmen Geigen und

e i fti Violen eine k mkr ä g e Gesangsweise an , die in der Weiterbildung zu zart melodisch en Klängen h h t verwoben wird . Bruckner fü rt noc ein drit es h T ema ein , das von verklärtem Reiz und wie von e all m Er de n s chm er z entrückt . l m Weiterspinnen

klingt das zweite Thema hinein . Hieran schließt die

h : o n enm o fiv Durchfü rung Hauptgedanke Motiv 1 , N , ein Crescendo drängt zu dem von früher bekannten “ h h In Aufsc rei , tröstender , himmlisc er Zuspruch . der S chl ußper io de wird aus der Steigerung des

» 2 . Themas der Schluß abgeleitet, in dem alle Haupt

motive des Satzes sich verbinden . Anklänge an “ das Benedictus der F »Moll Messe und an das

81 h Adagio in der Ac ten sind hörbar . (Tub e nkläng e

» E D ur ) ; „ weihevoll schwebt die unsterbliche Seele h h im reinsten Ät er , och über allen Er den s taub

r k . ( . G un s ) h Dr y lrdisc e Erlösung , Aufstieg aus » » L e id»W el de Neid , Haß und t ms Reich s Lichtes

und der Wonnen .

» Die Uraufführung der Neunten fand am 1 1 . Fe b r f uar f . 1 903 in Wien unter F . Löwe sta

des Er den enfr ü ckts e in lebt beim Hören Minuten s , wird eingesponnen in den Zauber der Harmonien und Melodien voll Ur s pr ü n g lichk e if und Em pfin » dun g s fie f e . Der originelle Q uart ettsfil äußert sich

im Adagio in bestrickender Weise . Liegt schon in der Grundtonart G e s »D ur ein feierlich erhabener

Zug , s o verstand es Bruckner diese Stimmung in der ac k en dsfen p Weise zu schildern . D erartig erheben

der , beseelender Sang machte selbst Bruckners

Gegner verstummen . Es klingt daraus Bruckners D e nkung s » und Em pfin du n g s ar f : Verzeihen gegen

» seine Verfolger ein erhabener Friede . Die Eck sätze des Quintettes zeigen weniger ar chitekto n is c e h h s Vermögen und t ematische Verarbeitung , man fühlt die Beengung des Sinfonikers .

Veröffentlicht wurde das Quintett im Jahre 1 884 1 893 und dem Herzog Max Emanuel in Bayern , dem h verstorbenen Bruder des Herzogs Karl T eodor ,

gewidmet .

I N T E R M E Z Z O

F Ü R S T R E I C H Q U I N T E T T .

Bruckner h atte e s für sein Streichquintett nach »

a l h h » komponiert, s dessen Sc erzo nic t die Aner h kennung H ellm e sb er g er s fand . D as ursprünglic e Scherzo behauptete aber seinen Platz als weitaus Zu s am » besser gelungen . D a s Intermezzo ist eine

l r m otiven m e n fas sung Von L änd e , die unter sich

Ähnlichkeit aufweisen . D er Satz bewegt sich im gemächlichen Takt und Weist eine behäbige ober »

84 osterreichische Gemütlichkeit auf . Zum Pizzikato

der Viola und des Cello erklingt das Hauptthema . Der Satz erinnert motivisch an das Trio im Scherzo der vierten Sinfonie . Das Fitzn er » Quar t ett brachte das Sätzch en 1 904 in Wien zur Erstaufführung .

85 H S C . K I R C E N M U I K

1 . Gedruckt .

E » » » A » » Fünf Tantum ergo in s , G , B , S und D h Dur , letzteres für fünfstimmigen gemischten C or m it Orgelbegleitung . Die übrigen für vierstimmigen h h h n » gemisc ten C or ; komponiert 1 846 . Er sta u ffü ru 1 856 — 1 gen in Linz 860 .

Tantum ergo für Sopran , Alt, Tenor und Baß . 1 8 r lt n Komponiert 68 . Erstauffüh ung im Linzer a e

D om . a h h Ave M ria , für vierstimmigen gemisc ten C or ,

» . 1 86 1 1 856 komponiert für St . Florian für sieben t f » stimmigen Chor a capella umgearbeitet . Er s au 2 1 8 1 führung 1 . Mai 6 im Linzer alten D om unter

Bruckners Leitung .

Ave Maria , für Alt mit Orgel oder Harmonium . 1 2 88 . 2 Komponiert , als Beilage in Nr 1 3 , 1 90 der “

„Neuen Musikzeitung erschienen .

r a d t A l . Vier G u a e für Sopran , t , Tenor und Baß

‘ “ “ isfe : . 2 Heft I Nr . 1 Christus factus est , Nr Locus ; “

2 fl or uit . : . 1 Heft II Nr Os justi Nr . Virga Jesse — 1 4 . Komponiert 1 869 88 , Wien “ h Tota pulchra es Maria , für gemischten C or

( ) . bei A . Rosé in Wien erschienen “ h Jam lucis orto sidere , für gemisc ten Chor ; komponiert um 1 868 ; nach einem Br uckn er bi ie f dem Ka ell h p c or in Kremsmünster gewidmet . Gedruckt

bei Feichtinger , Linz , 1 868 .

86

auk enf em P r ol o in nachdenklich ernstem Tone . Mancher verstehende Hörer wird darin an Mozarts “ x „ Requiem erinnert . Die Te tau ffas sun g des Gloria h at etwas Frappierendes . Auf Tonl e iter b ewe g un g Oktavens r ün en aufgebaut, mit p g geweitet, jubiliert h Chor und Orc ester . Romantisch e Färbung weisen “ die an da s „ Grafias anschließenden Takte auf . Im e s än ffi ten A s »D ur h g g , auf ge enden Bässen , erklingt “ “ das Agnus Dei , bei Qui tollis zu ätherischer h Wirkung aufsteigend . Gefestigt wird das Fle en zu ot G t Vaters Sohn vorgetragen . Eine wiegende “

Fig ur gewinnt im Quoniam Bedeutung , die zum h “ mächtig angestimmten Jesu C riste überleitet . Von Ba chis ch er Schönh eit ist die k o ntr apunktlich mei » “ s t er lich e A m en » Fug e (die Singstimmen bringen h h “ drei T emen) . Felsenfest sc reitet das „ Credo h ein er . Ein Motiv D oppelschlag mit aufsteigend zerlegtem Dreiklang bringt Fluß und Bewegung

» in die Weiterführung . Die Menschwerdung , Kreu zi un u » g g , Grablegung und A ferstehung zeigt Bruck

ner als meisterlich en Schilder er . Von berückender Schönh eit ist die h armonische A bdämpfung bei et “ s h h omo f acfus e t . Ebenso das Zurücksinken nac dem aufwärts stürmenden Cr uc ifixus Ein weih e » volles Orgelnachspiel wird von gehaltenen Akkor » den (Horn und Posaunen) abgelöst . Wie eine leise äh h Luftbewegung , die m lich anwäc st zu mächtigem r e s s u » Sturmesbrausen , wird der Einsatz des Et “ r e xit vorbereitet . Dramatischen Zug weisen die h h ab ezackt folgenden Stellen auf . Rhyt misc g , zur

' melodischen Hochspannung aufsteigend das judi »

88 ‘ Be 1 care . cujus regni werden seltsamerweise den zerlegten D r e ikl an g s ch r ift e n Triller aufgesetzt . Das Amen wird durch Sfärk ek o nfr a st e zu m äch » s till » f e ie r » tig e r Schlu ßst e ig er ung geführt . Einem lichen Versunkensein gleicht das „ Sanctus das im

Hosianna zu jubilierender Stimmung anschwillt . “ h Gegensätzlich wirkt das Benedictus , es gleic t h einer sinfonischen P a s tor aldichtu n g . Lieblic e R e i ena r ti e Melodik wechselt mit tänzelnd naiver . g g l Infervalls ch ing un g en erinnern an ältere Vorbilder , doch bald stellt sich in den S ol o st ell e n ein ie r lich h neuromantischer Far b enzaub er ein . F e fle end “ » hebt das Agnus an . Seufzende Sekunden illu “ s i l » a stimm e tr er en das „ erbarme dich . Eine So o B ß h h wec selt mit dem C or . Verklärend klingt das “ Friedensgebet aus dem Credo h er üb er g eno m »

men aus . Die Messe stammte aus der Linzer - Zeit (Juli September 1 88 1 — 1 882 wurde dieselbe um » h k gearbeitet . Di e Urauffü rung fand unter Bruc ners 1 4 alte n Leitung in Linz am 20 . November 86 in der h Domkirche statt . In der Hofkapelle in Wien fü rte

1 1 8 7 . Herbeck das Werk am 0 . Februar 6 auf Gustav » Mahler brachte am 3 0 . März 1 893 die erste Konzert

aufführung in D eutschland (Hamburg) .

» L » M E E M O L S S E .

Obwohl mir nur meine Erh ol un g s sfunden für die

Komposition zur Verfügung stehen , und auch die s eit langen nicht so h abe ich doch W o r t gehalten und sende Euer Hochwürden unter Einem das neue

89 Ecce Sacerdos magnus D as Te Deum wird , wie h ic l . h öre , gedruckt werden . Die Messe , dem h o chs e h o chwü r di s fe n Bis ch o f g e gewidmet, gehört dem » r i » D o mb au Ve e ne . Ich h abe Änderungen vo r g e nommen , und dürfen die j etzt noch in die Stimmen eingetragen werden ! D a em neuer Bischof regiert !

» u n Bl echh r m o n ie » Die Messe ist Vocal , mit Holz d a begleitung ohne Sfr e ichinsfr um e nt e 1 869 von mir einstudiert und dirigiert an dem herrlichsten meiner L eb en sl a g e (bei der Einweihung der Votivkapelle

» . h ) . h des M E . Domes in Linz Bisc of und Statt alter

t o a stier t e b is chöfl . n auf mich bei der . Tafel Diesen wohl wenigen bekannten Br ie f schrieb Bruckner am

1 D om vik ar 1 8 . Mai 885 aus Wien an den Linzer » ll »M s Burgstaller . Die Uraufführung dieser E M o e s e 1 fand in Linz am 29. September 869 statt, zum zw e it e nm al e erklang das Werk im alten Dom am

S chr e er . 4. Oktober 1 885 unter y s Direktion Bruckner spielte die Orgel (gelegentlich der 1 00jährigen

Gründungsfeier de s Linzer Bistums) . Unter den vier

kleineren und drei großen Messen , die Bruckner h at E»m ll geschrieben , ist die in o in Bezug auf h kontrapunktisch e Arbeit und prachtvollen C orsatz , sowie einfacher aber trotzdem farbenreich er orche

tr ä r k . t s tr al er Grundierung , ein S o n de r we Es g den a chtsfim » Stempel der Genialität . D er kunstvolle ,

mige Chorsatz ist reich an Stimm un g s au s dr uck . Motivisch h at das Werk vieles gemeinsam mit den h » alten Niederländern . Es trägt liturgisc en Charak t er (die Anfangsworte des Gloria und Credo sind z nicht mitkomporiierf) . Die einzelnen Teile sind kur

90

c chor fällt ein , wie ein Freudenruf kündet es au h der leuchtende Trompetenschall : Von des Reiches h “ Herrlic keit jubiliert es in allen Kehlen . Dann , r e kontrastierend , die erschütternden P o s aun en uf h h d es Weltgeric tes . Zuletzt ein zuversichtlic es

Singen „ vom ewigen Leben mit dem inbrünstigen

„ Amen Ein Motiv der A lfn ie d er länder verwendet

s » Bruckner im Sanctus . Dieses i t ein Satz “ eb en s wi Wunderbau , o e das „Agnus Dei , wie nur h wenige seit Bach geschrieben wurden . Es wäc st

. h zu imposanter Steigerung an D er C or , im Vorder h h satz polyphon ge alten , singt im Nac satz akkor h disc , während im Orchester das Hauptmotiv

wuchtet . Durch Anmut und lnnigkeit bestrickt das

Benedictus . Das Horn singt ein aus h alben Tönen

» gebildetes Motiv vor , Frauen und Männerchor » c a e ll a Safz . wechseln , vereinigen sich zu einem a p

Nun übernimmt die Oboe die melodisch e Führung . Die Singstimmen Spinnen eine längere Kantilene

da s . aus , wozu Holz fig urativ kosend begleitet Von berückender harmonisch er Schönh eit sind die Takte , wo das Anfangsmotiv im Orch ester als Fundament

» Chromatisch auf und absteigt . D er verträumten “ Ruh e folgt im Hosianna ein elementarer Jubel . Das Agnus D ei beginnt mit zwei Motiven (Sing » stimmen und Orchester) ; aber gleich beim Miserere i » D - folgt das Kyr e Motiv . as Sekunden Intervall

“ spielt eine charakteristisch e Rolle , es rankt sich stufenweise in den Einsätzen der Frauenstimmen ( b 2 » empor bis ) , während Tenöre und Bässe Oktav

und D e z im ens pr ü ng e bezwingen müssen . Die

92 Miserere - Stellen stehen in der einschlägigen Lite

‘ hö ch sfmö » ratur einzig in ihrer Art da . Es ist der g » h Iichsfe G e fühls Spannung s aus dr uck . Erwä nen h s ämt möchte ich ier , daß in einem Takte einmal liche Töne der Tonleiter gleichzeitig in den Sing »

stimmen erklingen . Ungemein blendend wirken die

dynamische n Kontraste . Das Agnus schließt interessant : D as Orchester erhält die Melodie der h h Singstimmen aus dem Kyrie , wä rend der C or in “ Gegenbewegung das dona nobis weiter führt .

» » E M O L L M E S S E .

Im Jahre 1 868 wurde de s größten Orgelmeisters e d s 1 9. Jahrhunderts erste Symphonie in Linz zum er s ten m al e aufgeführt ; man begriff im allgemeinen

damals die Größe dieses Geistes nicht, es war auch h das Orchester zu schwac . Die Folge davon war , daß Bruckner damals bald seinen Glauben an seine

» Begabung , an sein Können verloren hätte . In die s em S e d e nzusfande bot dem Meister mit dem tief religiösen Gemüte die Ar beit an einem seiner g r öß ten Werke einen tröstenden Half ; diese Arbeit war F » M o l l » M seine e s 5 e . Hat Liszt sich über die

ie al s Graner Messe geäußert , daß er s mehr geb etet

s komponiert habe , o können wir über Bruckners

» größte Messe wohl dasselbe b eh au d e n . Die Er h ab enh e it ist hier gepaart mit der Kindlichkeit d e s fr ommen Schöpfers ; keines Menschen Herz kann » Moll » sich diesem Eindrucke verschließen . Die F Messe erscheint unter den Messen Bruckners al s

93 h E»Mo ll Nr . 3 , obwo l Bruckners zweite Messe später » l » vollendet wurde . Mit der E Mo l Me s s e h a t sich Bruckner die sch önste und wertvollste W e ihn achfs »

gabe des Jahres 1 868 besch ert . Die Messe ist breiter h » ll und orc estraler angelegt, als die in E M o und »Mo ll D . flu s e i n Sie bildet den A us ß einer B es e l g u g ;

die er in der Religion gefunden . h Sagte doc Bruckner selbst in einer kurzen Rede , die er an die Vertreter der s fe ie r m är kis ch en Lehrer» schaft im Septem ber 1 891 in Admont gehalten hat : D a s ich h ic , was gesc affen , verdanke h dem lieben “

Gott . Die Erstaufführung der Messe fand bereits h im Juni 1 872 in der Wiener Augustinerkirc e statt . Die erste Konzertaufführung veranstaltete der aka » m i » d e s ch e Richard W a g n er Ver e in am 23 . März 1 893 unter Leitung des Vorkämpfers für Bruckner ,

h . J . Sc alk 1 894ist eine Wiederholung in einem der k t Wiener G es e lls ch a ffs o n ze r e zu verzeichnen , die h dadurc für uns von Interesse ist, daß W . Gericke dirigierte ; bei diesem studierte Bruckner in Linz ns t m t h l r u en atio n . Anläßlich der Auffü rung der Messe im Jahre 1 893 äußerte sich ein Kritiker :

„ Bruckner kultiviert ln kirchlich en Stücken einen s e zifis ch »ka th o li h » p s c e n Stil , der mehr auf äußer h lic en Prunk , auf prächtiges rituelles Zeremoniell ,

als auf Rührung d e s Herzens abzielt . Man sieht bei ihm förmlich die Weihrauch u mgebenen In f e ln der

h h e o ld e stickt e n » Bisc öfe und Dom err n , die g g Meß

gewänder , die strahlenden Kelche und Monstranzen , die sich in H o chämt er n z u j enem großartigen Schau » n e Spiele vereine , das den St r nggläubigen betäubt

94 dr u cks vo ll e » r Weise , die Stimmführung zeigt be w un de r nswe r t e » Genialität . D ie melodischen Wen eh a h e n ér dungen bald g Akkorde , bald thematisch

' h h den W e r i zergliederter , er ö en t d eses Me ßf eil es . A ls Charakteristikum Bruckn er is ch en fG eist e s schließt

‘ ‘ das e in er f n t Gloria mit ku s voll aufgebauten Fuge . “ “ Die Wiederkehr des Themas bei g ratias a g im u s ' ‘ ‘ “ im späteren „ Quoniam t 11 solus sanctus erinnert uns n an eine Art Anwendu g von Leitmotiven . Diesen auserlesenen Vorzügen r e iht t s ich noch an : originelle

' ' l nstr um entier un ” g , Verwebung von Solostimmen mit

» . s o e a dem Chor Die kun tv ll aufg b uten Fugen , er innern s ie nicht an Bachs Genialität . ! W el ch er Kl an g zauh er entströmt nicht seinen Ch or» und Or ch e st er m as s e n ! Wie ein Klingen und Schwellen mächtiger O r g e l akk or de tönt sein Credo . Es ist Bruckners ureigenstes Glaubensbekenntnis das Ein » an sth m h h g g e a sc reitet mac tvoll , unisono einher ; : h . felsenfest, o ne Wanken Im Gegensatz die Stellen D eo de D eo und Lumen ’ de lumine mit dem

‘ wie a us Himmelssphären anfwor tend en S ol o qu ar t eff . Jeder der Gl au b eh s ar fik el wir d vo n Br ückn er mit entsprechenden Farben g es childertf D er Meister

e ac geht nicht den Gedanken d s D og ma n h, wie im

Pa l e sfr in fil ie d au s as , sondern verfolgt d Empfin ung ,

e s demWien erStil . dem Dogma , wie eigen ist So erklärt sich das m ys tis ch»viSionär e Te nö r s ol o et in » “ c ar n afus e st später mit dem innig - süßen Frauen » d a chor verwoben . Wie ergreifend r matisch ist die “ Söl or ll f e P Passion gemalt . Die des assus künden von dem Schmerze des Selbst Er lö sun g sb e dü r f »

96

das et incarnatus est a us zus pinn en und s o ent» “ stand das et in c ar n afus e s t in seiner jetzigen Ge » h statt, das wie eine ge eime Offenbarung un s e r O hr “ berühr t . l m Sanctus beginnen die weiblichen h h Stimmen unisono i ren Lobgesang , die männlic en

antworten . Die durchgehenden Noten verleihen dem orchestralen Kl an g k o l or it e m eigenartiges Ge »

» » » präge . lm hellen A D ur jubelt die S ol o S o pr a n “ “ stimme das „ Hosianna . Dem „Benedictus wußten nicht einmal die grö ßten Feinde Bruckners Übles

h h m n nac zusagen . Seit der wei evollen P ar s if al stim u g in Bayreuth überkam mich kein solches unde fin ie r » h d e » bares Gefü l mehr , wie beim Anhören s Bene dictu s

Sch on das Vo r s p1e l (A s » D ur) klingt wie ein » Beethovensch es Adagio ; die innige , empfindungs warme Melodik geht vom Herzen zum Herzen “ Das Soloquartett i st von einem gesättigten Wohl » e l h » klang , dem sich kein mpfäng ic es Herz ver (F»Moll) schließen kann . Selbst das Agnus mit

e n seinem flehentlichen Bußg s a g zu Beginn , und seinem freudigeren dona nobis pacem “ kann j ene un Welt Gemütsstimmung , die s der entrückt, nicht h verwisc en .

T E D E U M :

ott e A u s Dankbarkeit gegen G , weil s meinen um zu » Feinden noch immer nicht gelungen ist, mich “ bringen , hab e ich das Te D eum komponiert , sagte Bruckner zu einen ihm feindlich gesinnten Hof» » kapellmeister . Höchstes Vertrauen und Glaubens

98 b e s an e seligkeit s pr icht a us dem Lo g g , in dem sich die glänzende Pracht des r öm is ch » katho lis ch cn » Ritus widerspiegelt . Das Werk ist in breiter Homo h s o phonie ge alten und birgt packende Stellen , das lib er and u h jubelnde : Tu ad m , das ergreifende , durc geschnörkelte Melodielinien und durch verminderte h S e pts pr ü n g e c arakteristische : Tu devicto aculeo , das betend h ingehauchte : Te ergo qu a es um us h : das markig , kü n trotzige in gloria ,

das gläubig , inbrünstige : In te D omine speravi und h : das mäc tig anschwellende , frohlockende non c o n fun da r hl fu , das eine majestätische S c uß g e mit

b f et - g e e f em Solo Q u a it ett krönt . Die Erstaufführung unter Hans Richter am

1 0 . 1 8 Jänner 86 in Wien fand ungeteilten Beifall . Wenige Monate später errang Levi in München mit

unb es h ift n h dem Te Deum e e n Erfolg . Selbst nac

Amerika und Australien ist dieses Werk gedrungen .

1 5 . 0 . P S A L M

Im Jahre 1892 plant e der Allgemeine D eutsche Musikverein a ls Abschluß der Wiener Mu s ikaus sfel » lung seine Tonkünstlerversammlung in der ö s te r »

r e ic his ch e n Residenzstadt abzuh alten . Bruckner komponierte für diese Veranstaltung den 1 50 . Psalm . Der Ch ol er a g e f ahr wegen unterblieb dieses Musik » fest . Die Erstaufführung fand aber dennoch im

h . selben Ja re am 1 3 . November unter W Gericke in

» einem Wiener G es e lls ch aftsk onze r t e statt . D ie Auf nahme war gerade keine begeisterte ; hingegen fand das Werk im folgenden Jahre in stürmische

99 e al Zustimmung . Bruckner bez ichnete die Arbeit s seine allerbeste Festkantate Feierlich beginnt der Psalm mit mehrmals wie »

» n u d er h o lfe n H all e luj a R ufe n . l b r nstig singt der Alt

„ lobet den Herrn in das die anderen Singstimmen

. n h preisend einfallen l mäc tiger Steigerung , mit

s atten Orch esterfarben schwillt der Jubel . . „ Lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit wird zu b e g e ister » tem Frohlocken gesteigert . Von zartem Reiz ist das h » S o r an l eingefloc tene Violin und p s o o , wozu der

Chor im Piano ps alm o dier t . Voll Inbrunst und Ehr bi furcht beten die Singstimmen , s die feierlich _ A l l e wa h a mächtige Fuge s s Odem t , lobe den “

Herrn ! anhebt ein Musterarbeit Bruckners .

K I R H E N K O M P O S T I O N C L N E .

2 . Ungedruckt .

» Libera für vier Singstimmen und Orgel , kom on ie p rt 1 843 in Kronstorf . Vierstimmige Ch or alm e s s e ohne Kyrie und

1 844. Gloria , für den Gründonnerstag , komponiert h Messe in B , Credo unvollständig , Autograp im

Stifte Kremsmünster .

A ff r nt ur e e , Offertorium für das Fest der Heiligen drei Könige für gemischten Chor und (ursprünglich)

drei Posaunen , dann für Orgel umgeschrieben .

» 1 46 . h Psalm für Soli , Chor und Orc ester , kom on e p i r t 1 860 . 1 1 2 » . Psalm für D oppelchor und Orchester, kom on ie p rt 1 863 .

1 00

Messe im Chor al in C für Orgel , Alt und zwei

Horner . Vierstimmiger Choral in F» Moll mit dem Texte “ In jener letzten der Nächte (für den Grün »

a do nner st g l .

1 4. 1 P S A L M .

Über die Entstehung dieses P s alm e s läßt sich

» nichts Stichhaltiges auffinden . Er ist eine Jugend arbeit Bruckners und dürfte zum Namensfeste des

Prälaten Arneth oder Mayer in St . Florian kom

ni . po ert worden sein Es ist möglich , daß Bruckner , h h m ä nlich wie Mendelssohn , me rere Psal en kom

ie r o n 1 4. p e n wollte . D er 1 Psalm ist der erste aus h der Totenves per . Eine ver altene Schwermut kommt “

darin zum Klingen . Schon das einleitende Alleluja

trägt schwermütig , ernsten Charakter ; Soprane , A lt e zwei , Tenöre und Bässe und drei Posaunen

stimmen es an . A nfänglich in der Art der Klassiker h ge alten , zeigt sich bei der Stelle Kehre zurück “ l meine Seele ureigener Br u ckne r s ti . Eine kühne Doppelfuge weist auf die schon dam als entwickelte Fu enb auk n e g u st d s Werdenden . Wo die Zuversicht der Erlösung , der Rettung der Seele von den

Schmerzen des Todes , der Gefahren der Hölle zum D ur chb r uch e kommt , erhellen D ur h arm on ien das ,

flehentliche Psalmodieren . Zeigt sich Bruckner in dem Psalm wohl nicht als der große Meister in der

Kirchenkomposition , s o treten doch dramatisch e

Akzente hervor , welch e den zukünftigen Großen

a s s en . e erkennen l D er Psalm , w lcher von Karl

1 0 1 Aigner in St . Florian wo auch die Ur au ffuhr ung

stattfand wieder ans Tageslicht gezogen wurde , h at in Linz unter Göll er ich 1 906 seine erste Konzert» h auffü rung erlebt .

R E Q U I E M D er Entwurf dieses Werkes reicht bis ins Jahr

1 847 zurück . Den Großteil komponierte Bruckner

1 848 in St . Florian . Er war damals L e hr er un d oblag _ i eifr g seiner musikalischen Weiterbildung . Zu dieser Zeit verkehrte Bruckner häufig mit dem Stiftsh of» h h sc reiber Seiler . Er Spielte fast täglic auf dessen

» ös en dor f er . uth er 2 1 er lieb e n swü r B Seiler , ein g g , 1 848 1 3 . diger Mensch , starb am September am Schl a h » g fl uß im 45 . Lebensj a re . Unter dem Ein drucke des Todes Seiters hat der Komponist sein

Requiem fertig zu Papier gebracht . Die Totenmesse

» (die Urschrift ist im Besitze Karl A ig n er s in St . Flo ) rian , ist zum erstenmal bei den Exequien des 54 Pr ob st e s Michael Arneth am 4. April 1 8 in

h . St . Florian aufgefü rt worden Sie erklang auch

1 896 . bei der Leichenfeier Bruckners am 1 6 . Oktober

Weitere Aufführungen fanden statt in Kremsmünster , ferner a ü f Wunsch Bruckners anläßlich des Todes

d . es h ochw . Stadtpfarrers Joh Ev . Aichinger am ' h h i Sf e r . 4. D ezember 1 895 n y Im näc sten Ja re fand eine Wiederholung anläßlich des Requiems für Erz» herzog Karl Ludwig in Steyr statt . 1 896 erklang dasselbe bei einer kirchlichen Feier der Leo - G e » ’ Böhm s sellschaft unter Leitung Julius , Kapellmeister “ der Kirche am Hof in Wien . Beim Requiem für

1 02

» Der Sol o Ten or führt den Text weiter . In Rezitativ h » form , zu ge altenen Akkorden der Streicher , er “

klingt da s Judex ergo , abgelöst vom fragenden

Solosopran zu den Worten „ quid sum Das Cello tr itt a us der Begleitung k onfr apm ktie r end “ h ht r tr e m en da e ervor . Mäc ig tü mt sich das Rex

h . (gleic laufend dem Anfang) auf D enk, o Jesu , der “ h ef h Besc werden , b ef ierauf der Chor , von den h Violinen figuriert umrankt . Fle entlich singen die ' Soprane Redim isth cr u c em passus Laß solch Mühen Frucht erlangen fleh en die Bässe in mensch » h l . So ob a lich er Ergeben eit Mild , gläubig ruft die ß

stimme „ Juste judex Fahl gefärbte B e g l eitung s h armonien tauchen auf . Innig und keusch schließt sich das Duett der Solo - Oberstimmen an : Qui i“ h Mariam a b s ol visf . Zu wuchtiger Wirkung sc wellt “ die Stelle : Confufatis m al e dictis an . Konfr a sfie » rend umgefärbt wird das Voca me cum benedic» fi “ s um k l . h , Iieblich ös t von Vio infig ur e n Reic imitiert “ i st U l x der Satz Oro S pp e . Mit einfachen , aber typisierenden Mitteln ist das Lacrimosa“g eze ich » n e ä t . S n ftig en d klingt die S chlußbift e D ona eis “

h . requiem aus . Im stra lenden Dur endet der Satz Auf wiegender Begleitung der Geigen setzt im

D or in e l W it r ü n i » „ n der S o ob aß ein . e s p g g e Melodie “ führung charakterisiert die Worte Rex g l or ia e “ Die Peinen der Hölle werden durch polternd ab »

» B a än e steigende Posaunen und ßg g illustriert . Ne c a dant in obscurum wird zwischen Soprane und

Tenöre , Alte und Bässe in imitiertem Wechselgesang e vorg tra gen . Frohlockend au fj ub e lnd singt der

1 04 » Solosopran : „ s e d signifer sanctus Michael Ge

s änftig t klingt das Domine aus . Ergreifend wirkt “

das Hostias , ein Adagio , aus dem schon der echte V Bruckner Spricht . D er ierstimmige Männerchor ,

stellenweise von P os aun e nh arm on ie n gestützt , gleicht in seiner Anlage und Ausdruckstiefe den “ » Pr iester ohör en in der „ Zauberflöte . Feierlich er h ab en e Opf er g es äng e voll milder Melodik und i h er h r e ten de Harmonik . In wuchtig e n s c i r Fuge

wird Quam olim A b r ah a e angestimmt . Ein Choral der Posaunen krönt vor Eintritt des Orgelpunktes

das Satzgefüge . D as Sanctus beginnt wie ein

frommer Bittgesang . Erst nach und nach rankt sich die Melodielinie zu lichten Höhen empor : Hosanna “ in excelsis ! Gleichsam in den Wolken verklingend ,

h a t r a l e » ins chl a sc ließt der Satz in ppp . P s o n E g bringt das Benedictus Das Sol oh or n singt eine b e s e li fe g Weise die Streicher führen s ie weiter . Der S o l o »A lt setzt mit einem gelenkigen Thema ein ,

» B a s o lis Tenor und ß f fügen sich drein , zuletzt meldet f sich der Solosopran . Ein a l väfer lich er Zug geht

durch die Zwiegesänge der Ch orm änn er s timm en . Der weitere Verlauf de s Satzes zeichnet sich durch l schmiegsame Stimmführung aus . Kindliche G äu big keif spricht aus dem a capella g ebrachten

‘ „ Osanna Ungemein farbenreich ist das Agnus “ » Dei gehalten . Die S ol o alt Kantil en e ist von einer i ‘ murmelnden Tr ol enfig ur der Violinen um fl o cht en . Die Anrufung des Lamm Gottes unterbricht der Chor mit dem flehentlichen : D ona e is Requiem s em pit er » “ » » nam . Die Männer So l o sfimm en und der Chor wie

1 05 l » e ti » der ho l e n diesen Te i . Dur g fes g te Akkorde ent steigen den Ch o r m a s s en und dem Orch ester bei :

et e r n a er : ‘ lux a . Kontrasti end das ewige Licht die ewige Ruhe folgt nun ein a capella Satz voll Ba chis ch er Inbrunst : „ requiem aeternam Von s Po aunen und Orgelklang grundiert, erhebt sich h “ der S c l u ßch or al : „ Cum sanctis tuis . Gegen den Schluß weitet sich Zeitmaß und Melodie und mit einem bei Bruckner häufig zu findenden Oktav» D » Sprung tönt das Werk in ur H ar m on ie aus . Aus s o manchen Stellen d e s Requiems lugt be » r e its das Gesicht d es Großmeisters heraus : wenn wir die M el o dienor n am entik befrachten ; wenn wir e hh timm un s » in die , gerade durch ihr Einfac eit s g s at ef er h n e inh te P o ie der Begleitung i or ch en .

M I S S A S O L E M N I S “ Die M i s s a s o l e m n «i s ist eine Arbeit aus

l or ian er z it 1 54 nf ulier un » der F e , die 8 zur I g des Prä lafen Friedrich The ophilus Mayr in der Stiftskirch e zu St . Florian zur Erstaufführung gelangte . Eine zweite gekürzte D arbietung fand unter R eg e ns ch or i “

D eubler 1 898 statt . Das „ Kyrie beginnt mit einer anfw or » flehenden Bitte der Tenöre , d ie Altstimmen h h t h ten , dann fällt der C or ein , dazu synkopisch r y m is ier fe Begleitung des Orchesters . Eingeflochtene S ol o st ellen heben sich von dem ernsten Grund » “ charakter friedlich freundlich ab . Gloria und “ » Credo sind g r o ßzü g ig . an g e l e g f . Beide Messe

» teile tragen aber den Stempel ihrer Ze it . Das „ Gra fias a g im u s bringt die Solö» So pr an sfimm e in zier»

1 06

tr ä t » eingeschoben . Das Sanctus g festliches Ge h » präge bei reic lichem Harmoniewechsel . Zu be

t en fl f wundern ist das kunstvolle S imm g e e ch . Mit freundlich gewölbten Melodiebogen klingt das Ho » h sianna in excelsis aus . Das Benedictus ist nac älteren Vorbildern angelegt ; ein behagliches Vor»

- » spiel leitet e s ein . Ein Solo Alt singt in schön ge

w ob en e . r Melodik Die Sprache , der Ausdruck wird h » l immer zuversichtlicher . C or und S ol o st el en » wechseln . Das Soloquartett behält aber die füh “ rende Rolle . Das „ Agnus Dei setzt a capella ein .

h O r ch e st er » wi ch nS ie l e Versc ieden gefärbte Z s e p , j e nach vorangegangenen Textworten sind cinge “ h schoben . Beim „dona wendet sich der energisc e

» Charakter in einen milden . Die Solostimmen brin

gen neckische Imitationen . A uf gehenden Bässen i sind die Ch or har m on e n aufgebaut . Leuchtet

r uckn r i h o auch hie und da etwas B e s c es auf, s könnte die Messe doch ganz gut für eine Kom posi»

r i tion irgend eines n achmä zl ch e n, gewiegte n

Musikers gehalten werden .

1 08 W E L T L I C H E H O W D . C R E R K E

L G e d r u c k t

1 Zwei Männerchö re : Nr . O k ö n n t i c h d i c h l » b e g ü c k e n mit Tenor und Baritonsolo , unter l “ dem Titel Vat er a n ds lied am 4. April 1 868 von der Liedertafel Frohsinn “ in Linz aus dem Manuskript aufgeführt . Nr . 2 A b e n d h i m m e l komponiert — 1 860 1 866 .

H e r b s t l i e d , für Männerchor , zwei Solo

Klavi r b l e if n » Frauenstimmen mit e e g u g , dem Vor “ h f » stand der Liedertafel „ Fro sinn , Josef Ha f er l , ge

» widmet, stammt aus dem Jahre 1 864. Ein a us dr u cks vo ller » Männerchor , der durch den hinzu tretenden Timbre weiblicher Solostimmen eine

poetische Wirkung ausübt .

G e r m a n e n z u g für Männerchor mit Har» m o nieb e g l e ifun g ; komponiert 1 864 für das erste oberösterreichische Sän g er b un d es f es f Juni 1 865 in Linz , hiebei erstmalig aufgeführt .

» M i t t e r n a c h t , für Männerchor mit Solo quartett und Klavier b e g l e ifung ; komponiert 1 870

25 B e s ta nd e s f e ie r d e s zur jährigen , „ Frohsinn in

. 1 5 . 1 Linz Erstaufführung Mai 870 .

D a s h o h e L i e d , Männerchor mit ‚Ten or s o l o

» Kl avier b e l e ifun und Orchester oder g g , komponiert 1 876 r 1 3 ; Erstauffüh ung . März 1 902 im Wiener Akad em ischen Gesangsverein (dem das Werk in

1 09 1nn ig s fer Verehrung gewidmet ist) von Hans

Wagner eingerichtet . In den Versen von Heinrich “ afl i ist h v . d . M g nic t von einem Hohelied die

Rede , sondern von dem Liede eines Alpinisten , der

die Bergspitzen erklommen . Ursprünglich Wa r das Werk für drei Soli und Männerchor a capella kom pon ier t . Brummstimmen sollten das Murmeln des h h Bac es , das Rausc en der Mühle veranschaulichen .

Bruckner dachte in seinem „ kühnen G e danke n flug e h h “ den menschlic en Stimmen orc e strale Effekte zu . h Br umm c o r 1 . Der wurde später im Teil für Violen ,

Ko nfr ab a 2 . Celli und ß , im Teil auf Hörner , Posaunen

mit Tuba gesetzt .

A b e n d 2 a u b e r . Besetzung : Männerchor ( ) Brummstimmen , Tenorbariton , Hornquartett und i » er n s f m m en ( . drei F . Jodler , Frauenstimmen ) Bruck ner h at die Komposition seinem Freunde A lm e r oth h 1 78 8 . in Steyr gewidmet . Sie stammt aus dem Ja re Der Text ist von dem Salzburger Regimentsarzt

r i W a llm ann Maffi h o fn e r D . He nr ich , ein gebürtiger g , _ h » . Matti der als Heinrich v d . g durc seine Verse be

k annt wurde . Das etwas veraltete Ausdrucksmittel m ihm eines Br u m ch or es , der infolge seiner eigenen dunklen Klangfarbe allzu leicht Int on ations s chwa n » t Ke ldor f er kungen unterworfen is , wurde von Viktor h » in der Bearbeitung verbessert . Er hat durc Unter legung eines dem S o l o part e entnommenen Textes h dem Chor festeren Halt geschaffen , ebenso at er die Hörner stellenweise ch or unter stütz end heran »

gezogen .

1 1 0

T r ö s t e r i n M u s i k , Männerchor mit Orgel .

r » Uraufgeführt am 1 1 . A p il 1 886 im Wiener „ Aka “ h e dem is c n .

S ä n g e r b u n d Männerchor a capella .

n e k 2 . U g d r ü c t

s c O h ö n e r T a g Männerchor , Worte von

Pr os chk o .

“ s » G r a b g e a n g aus dem Jahre 1 861 , bei Ge

' l e g enh e if des Leich enb e g a ng n l s s es der Kaufmanns witwe Josefa H a ff er l von der Liedertafel „ Frohsinn in Linz erstmalig ges ungen . s t k 11 F e a t a t e für vierstimmigen Männerchor ,

. : Holz , Blech und Pauken Textanfang „ Pr eis et den “

„ m e r r Herrn ! Verfasser Dr . Pa s b e g e . Für die Grundsteinlegung des Maria Empfän g n is do m es in de s d er H am » Linz geschrieben und während Aktes „

» m er s chläg e au fg e führ t vo m „Frohsinn mit Be g l e i

1 . 1 2 86 . tung der Militärmusik am _ Mai

» T r a u u n g s l i ed für . Männerchor und Orgel

au h 1 865 a auf e begleitung s dem J a re . Erstm lig g h fü rt am 6 . Februar 1 865 in der Stadtpfarrkirche in

Linz . D u b i s t W 1 e e i n e B l u m e gemischtes

» Quartett, bei e inem Konzerte des Männergesang , ' “ vereines „ Sängerbund in Linz am 1 4; D ezember 1 865 erstmalig aufg eführt

V o r A r n e t h s G r ab (Prälat in St . Florian , gestorben für w er Mä nnerstimmen m l f 3 Po» » l saunen in F Mo l .

1 1 2 D a s e d l e H e r z , vierstimmig gemischter

» t h A D ur Stift sk a i ula r . C or , ; Text vom p Marinelli D e » D ur » A n d e m F e s t e , Männerchor , s , kom

po n ier t 1 845 . Z w e i T o t e n l i e d e r für vierstimmigen ge »

» » h Es D ur E D ur 1 852 . mischten C or , , , komponiert h o » N a c h r u f , Männerc or , k mponiert zur Ge

- h denktafel Ent üllung von Bruckners Freund , Josef

h . S eib er l tifts r an is . 1 877 , S o g f in St Florian im Ja re Der Ch or wurde unter der Leitung Bruckners von Mitgliedern der Linzer Männergesangvereine Sängerbund und Frohsinn mit Begleitung der großen Stifts or g e l bei obiger Feier aufgeführt . Feierlich kräftige mit Kunst gelenkte Melodien zu “ h andachtsvollen Harmonien , wie es im Texte eißt, untermalen die schwungvollen Worte Heinrich

tfi . . Ma h h e v d . g Eigenartiger Weise tauc en i und da Mo zar tis che Wendungen und Me l o dier ü ckun g e n

» auf . Statt der Orgelbegleitu ng h at D o m ka pe ll meister Ignaz Gruber anläßlich der ersten A u ffüh » rung im Konzertsaal 1 906 eine Bl echb e g l e itun g

beigesetzt .

1 1 3 L E . - K A V I E R W E R K E

L - G e d r u c k t

E r i n n e r u n g , für Klavier zweihändig kom , o nier p t in Linz 1 856 .

2J U n g e d r u c k t

" s O»D ur P h a n t a i e in , für Klavier .

L l E D E R

A u s s -i e d e r n n A m a r a n t h W a l d l , für ei e Klavier b e l e ifun 1 5 Singstimme mit g g ; komponiert 8 8, 1 7 h 1 als Musikbeilage in Heft , Ja rgang 902 in der “

Musik erschienen . Altväterisch .

» I m . A p r i l , für eine Sin gstimme mit Klavier

h il . begleitung ; komponiert um 1 860 . Im Sc ub er ts t

V E R S C I E D E N E G . H S

U n g e d r u c k t

i r r c h Z w e i M i l t ä m ä s e , komponiert 1 860 .

1 1 4

T E B R F E U C K N E R S

Der lange Krieg h at ein Sich » B e s in n e n und Zu » _ uns »s e lb st »Zur ü ckfinde n in Kunstdin g en mit

n a m e nt » g ebra cht . Zu den Meistern , deren Anwert ,

» lich in Deutschland , in der Kriegszeit merklich ge h h stiegen ist, zä lt auch Anton Bruckner . Wä rend der große oberösterreichisch e Sinfoniker und

n Kirchenkomponist in seinen Werken fortlebt, wisse nur die wenigsten von den hohen Leistungen Bruck »

» ners als Organist , von seinen Triumphen in Frank

h d . reic und England , die er or t gefeiert h at Über diese Erfolge im A us la n de wußte man bis in die

jüngste Zeit wenig Zuverlässiges . Noch Louis kommt

B r uc kn e r b io r a hie h in seiner g p zu dem S c lus s e , daß Zweifel für die Iegendarischen Überlieferungen der

» riesigen Erfolge , die Bruckner als Organist im Aus

land errungen habe , zu setzen seien . In meinem Br uckn e r b uch ( » bei Piper , München) habe ich dies h b » bezüglic es Neumaterial eigebracht, die glänzen den Erfolge Bruckners in Nancy und Paris auf Grund von Z e itun g s b er ichfe n und Nachforschungen

» an Ort und Stelle erhärtet . D er Direktor des Natio nalko ns er vat o r ium s in Nancy Veit R o par k teilte mir

aus der dortigen Stadtbibliothek Authentisches mit . Nunmehr findet die N a ncyer und Pariser O r g e lfähr t un d die damit verbundenen Erfolge eine unant a sf » bare Schilderung aus der eigenen Feder Bruckners h h durc nachstehenden , bis er unbekannten Brief :

1 1 7 Euer Hochwürden und Gnaden !

ich Soeben bin aus Paris angekommen , nach 2 ich 4. dem seit April in Frankreich war . I ch habe n 2 . . . in Nancy die zwei Ko zerte am 8 . und 29 v M mitgemacht und weitaus den Vorzug erhalten vor e allen dort anwesend n Belgiern , Deutschen und

. Franzosen D er Erfolg für mich war großartig . Die

musikalischen Zeitungen aus Nancy, Lyon , Paris etc . h spenden mir größten Ru m . Auch in Paris habe ich

» zweimal konzertiert, zuerst im Atelier des Orgel

N otr e »D a bauers Merklin und dann in m e , wo die

größten Künstler aus Paris etc . versammelt waren . h h Zum Sc luß verlangte ich noc ein Thema , w e l ch e s

O r am st n mir einer der größten g e aus Paris gab , h h und als ich es in drei Teilen durc gefü rt h att e , war

der Erfolg ein grenzenloser . Solchen Triumph

’ ic h werd nie mehr erleben . Die musikalisch en h Zeitungen aus Paris sagen , erst durch mic hätte die große Orgel von N otr e » D a m e ihren Tr ium phta g h h gefeiert, und man abe in Paris etwas Vorzüglic e h h res nie geh ört etc . Solc er Erfolg , für mic zu

h h a h überrasc end , t leider auf meine Gesund eit

ho ich h e stark gewirkt, doch ffe , durc Gott s Gnade

bald wieder ganz gesund zu sein . Von Pater

h n k h S c n e ew e is einen Ha d u ß . Solchen auc von h mir an die Fräulein Schwestern . Noc mals danke ich Euer Gnaden für a ll es Gute , das mir zu Ostern h s o reich zuteil ward . Herr Waldeck sc rieb mir , meine Mess e würde schwer aufzuführen sein wegen b itt ue des Raumes . Ich e E r Gnaden gütigst , Sorge

1 1 8 erschienen bei Haslinger in Wien und Linz “ h Ein l a e m u s iken kirc lich e g , zwei Symphonien ,

ll f l w. Festkantaten , Ouvertüren , G e s e s ch a ts ie d e r us ,

im ganzen gegen hundert Werke . Dieser Komponist hatte nebst zwei Töchtern h h : . auc vier Sö ne Dr Karl , Medizinalrat in Linz , h h Josef, Doktor der Rec te , Wil elm , Regierungsrat h in Wien , vor er Postdirektor in Salzburg , und h Jo ann Baptist, Domdechant in Linz . Nach dem Tode des letzteren gingen die Br u ckne r br ie f e in h den Besitz des Bruders Wil elm über . Nach dessen Ableb en erhielt dieselben Frau Schulle iter B e r ta

W e i ä r b e r h h ß g , die Toc ter Dr . Josef Sc ieder m ayr s . Auch in der Familie W eißg är b er wurde die h b n annt en Musik eifrig gepflegt . Ein So n der O g e sitzt am zweiten Geigenpult im Fitzn er qu ar t ett ; eine Tochter ist die frühere Opernsängerin und j etzige

e » G s an g 5 päd ag o g in A u e r W e ißg är b e r in Wien . h Nun zurück zu dem B r u ckn er b r ie f . D er In alt h » bedarf keiner weiteren Erläuterung . Pater Sc nee

' d es e su ife n » weis , von dem die Rede ist , war Rektor J kollegiums am Freinberg bei Linz . Er lebte einige h Jahre in Wien , kehrte aber dann wieder nac Linz h ( ) » zurück . Der erwä nte Waldeck Karl war Bruck ners langjähriger Freund und Nachfolger in Linz ;

5 D om ka e llm e isfe r er starb am 25 . März 1 90 als p in

Linz . Der folgende Brief zeugt von der Dankbarkeit h » Bruckners , die er seinem Linzer Wo ltäter Schie h der m ayr entgegenbrac te .

1 20

Euer Hochwürden und Gnaden !

Ho chw ohlg e b or n er Herr Domdechant! Vor allem muß ich danken für alles erwiesene

ic h » Gute . Nie , in Ewigkeit nie , werde das ver gessen ! Wie schwer mir der Absch ied von Euer h ic h Gnaden fiel , das z u beschreiben versc weige

aus Rücksicht für meine Nerven . Ich finde keine

Worte zu sagen; wie bitt e r ich Ihre Nähe vermisse . Auch entbehre ich leider außer Herrn Pater Schnee »

s h we i de r mich neulich besuchte , j eden geistlic en , \

Umgang . Sonst bin ich ganz gesund und wohl ;

man ist mit mir sogar zuvorkommend , Mein e Kirch e ist meistens die Kapelle des Bü r g er ver s or g un g s »

ha uses oder St . Stephan und Hofkapelle . In die

Konzerte und Hofoper habe ich freien Eintritt . h Meine Messe wird im Jänner aufgeführt , da noc

h Im mh o f h Proben nötig sind , auc war nic t zu

Hause . Ich h offe sicher , daß es mir möglich sein

h h . wird , die Wei nac ten in Linz zu verleben D a werden Euer Gnaden grausam von mir umlagert

1 werden ; W l e ch mich freue ich tröste mich , daß Ho ch s e lb er sich doch einen kleinen Begriff vom Glücke meines Zusammenseins mit Ihnen machen

h h o chwü r di sfe n können . Auc auf den g Herrn

Bischof freue ich mich überaus . Bitte untertänigst, h meinen eh r fur chtsvo ll sfen Handku ß Sr . bischöflic en h Gnaden entrichten zu wollen ; am 3 . D ezember abe ich wohl gebetet aber nicht geschrieben ; ich weiß die Adresse nicht und getraute mir auch nicht .

1 2 1 Indem ich den Fr l . Schwestern meinen Handkuß ( h ) h ich zu entric ten bitte , ver arre , in Dankbarkeit und Ehrfurcht Ihre Hände küssend Euer Hochwürden und Gnaden danks chuldig ste r Diener

Anton Br uckner .

e 8 . 1 868 Wi n , den Dezember .

h r in t NB . Wo ne : Wäh g er s r . 41 .

h D » M ll » Die erwä nte Messe ist die in o . Das an gezogene Datum bezieht sich auf den Namenstag h des damaligen Linzer Bisc ofs Franz Maria R udig ier ,

der ein großer Verehrer Bruckners war .

Der folgende Brief bedarf keiner Erklärungen . h W e iln bö ck ( ) Lanz war Musikle rer . Karl war Lehrer e und ein ausgezeichn et r Bassist . Von Bruckners Schwester werden wir noch später hör en l Euer Hochwürden und Gnaden!

Ho chg eb orn er Herr Domdechant! i Dank st e s und abermals Dank , der mir diktiert, der mich überwältigt und mich aller männlich en

t h e i h S a n d a ftig f beraubt , j a mic oft bis zu Tränen h rührt . Dank , den ich schulde , im ho en Grade h ä h Int e l » sc ulde , einem M nne , der durch seine ho e hm itt nr e inh e it ligenz und h o chg er ü fe S e , besonders aber durch priesterliche Hochstellung ‘ sich veran »

laßt s ah , einem armen Verlassenen und bedeutend Leidenden in seiner N ot so liebreich und väterlich h beizuste en . D ank , ewiger Dank dem Herrn der We lt! In dem ver l as s en st en Zustande sandte er

1 22

Das nächste Schreiben h a t Bezug auf die Ur»

h E»M o ll - 2 auffü rung der Messe am 9. September h E r » 1 869 in Linz . Bruckner sc rieb das Werk auf suchen für die Kon s e kr atio ns f e ie r der Votivkapelle des zu erbauenden neuen Domes und erh ielt h iefür

2 . ein Honorar von 00 Gulden Der Todesfall , den h h » Bruckner betrauert, bezie t sic auf den Dom h » sc olastiker und Kanzler Josef S ch r opp. Die Emp f ehlun g am Schlus s e ist an die Adresse des Hoch »

h . h würden Herrn Karl Frei errn v Eberl geric tet , der langjähriger Spiritual am Linzer Priesterseminar

war . Euer Hochwürden und Gnaden !

Ho ch g eb or n e r Herr D omdechant!

all Ich finde keine Worte , Euer Gnaden den schuldigen Dank auszudrücken ! Des neuerdings

is t ich h ich Erwiesenen s o viel , daß nic t wüßte, wo h h h . anzufangen ätte , um alles nur zu erwä nen Doc

’ fühlen kann ich s wohl! Gott lohne e s Euer Gnaden r e ichlich st! Ich danke sehr für in j eder Richtung

44 . empfangenes Gute ! S ow ohi die 25 ft. kr als h die 200 H. habe ich richtig er alten . Ich staunte sehr und meine Überraschung war eine ungeheure ;

h ic » denn wä rend h stolz sein muß , daß m eine Wenig a » keit gewürdigt ward , zu diesem so erh benen , un

vergeßlichen Feste Produkte liefern zu dürfen , die , h wenn auch noch s o schwac , zwar aus innigstem

m ich s b e d eu » Herzen ka en , so werde noch dazu o

fl . tend honoriert . I ch bitte untertänigst dem b is chö h o chwü r dig sfe n Or din ar iat r meinen untertänigsten

1 24 Dank g nädig s t melden zu wollen . Sollten Euer h Gnaden eine gesetzliche Quittung wünsc en , so

werde ich sogleich zu Diensten sein . NB . Gestern (Kirchweih) habe ich wieder in der Hofkapelle die t : Orgel gespielt . Bei der Predigt kam vor Man

gebe Cäsar , was sein ist, solange er nicht verlangt , » H chw . was Gottes ist . Den Tod des o Herrn D om h l as h h d h s c o fe r betraure ich se r . Jede Woc e oc wenigstens einmal möchte ich Euer Gnaden spre »

r elk m » chen können . I ch S piele jetzt grimmig O g o i n position e n Bachs und Mendelssohns . D en b e de Fräulein nochmal meinen herzlichsten Dank und

» Han dku ß . Indem ich meinen tiefsten Dank wieder h h h ole , küsse ich I re Hände und ver arre mit tiefstem Resp ekt Euer Hochwürden und Gnaden danks chuldig st er

Anton Bruckner .

. 1 6 . Wien , den 1 8 Oktober 8 9

h . . Hoc . Hr Baron meine Empfehlung

n : NB . Euer Gnade wünschten eine einfache Be s täfig un g d es Empfanges . Vielleicht war h ier die g esetzliche Quittung gemeint ! Von meiner S chw e »

ster Handküsse und Dank . Euer Hochwürden und Gnaden ! Ho chwohlg eb or n er Herr Domdechant !

Zu meinem größten Schmerze h at der Ewige

1 6 . . meine gute Schwester Anna am d . M von dieser

Herbe ck hat 1 868 Br uckn er als Exspekt anten b ei der Orgel de e in r Hofkap ll e unter gebr acht .

25 Ic h h » We lt abberufen . mac te mir die größten Vor i c h i h r » würfe , d a ß a l l e H a u s a r b e i t v e r

h . ich h s h r i c t e n l i e ß Hätte das gea nt , o ätt e ic h die Unvergeßliche um keinen Preis der Welt m i n mit r ach Wien ziehen lassen , j a ich selbst wäre h . h e er in Linz geblieben Wa s ich j etzt gelitten abe ,

können Euer Gnaden , da H o ch s e lb e r meine N erven

. i kennen , am besten beurteilen O könnte ch j etzt ! auf einige Zeit weg von Wien Alles , ich gestehe is s o » es , t mir durch diese traurige Heimsuchung ver leidet worden ! In Euer Gnaden s o tie f fühlendes Herz lege ich meine schmerzlichen Gefühle ganz e t offen darnied r und bit e , Euer Gn aden wollen selbe einmal beim heiligsten M e ßo pf er dem Herrn der

Welt zu Füßen legen . Mit großer Trauer verharre ich Ihre Hände küssend Euer Hochwürden und Gnaden d anks chuldig s te r D iener

Anton Bruckner .

23 1 870 . Wien , . Jänner

Frl . Schwester Handküsse .

rt l » NB . Bitte wegen mancher Versehen um E s ch l u dig ung .

Diese s chm er z er füllfen Zeilen geben uns Kund e von der gedrückten Gemütsstimmung Bruckners , die durch den Tod seiner Schwester hervorgerufen 1 68 wurde . Als Bruckner 8 nach Wi en übersiedelte , n ahm er seine iü ng st e Schwester , Anna , geboren

2 : a m 7 . Juni 1 836 , als Wirtschafterin mit Sie starb

1 26

I ch küsse Ihre Hände und verharre mit tiefstem R e 5 pe kfe Euer Hochwürden und Gnaden d a nks chuldig st er

Anton Bruckner .

1 7 . 21 . 8 0 Wien , den Juni

» Maximilian Karl Ke yhl (t 3 1 . Mai 1 870) w ar Ge

‘ ‘ m e in de är zt Bä Kr euze n h und in d , Oberösterreic , unterhielt eine vielb es ucht e Ka ltw a s s er h e ila nsf a lt

in dem genannten Markte . Der folgende Brief zeigt von den Ränk en und

' » Denunzierungen , denen der Meister in Wien aus gesetzt war .

Die R es pekte die Bruckner — z u entrichten er »

h h h e hn » suc t , bezie en sich auf den schon frü er r wa

— » ten Baron v . Eb er t und auf den Bruder des Brief

h e r empfängers , den Medizinalrat Karl S c ie d r m ay

in Linz .

r H o chwü r dig s fe r . h o chwohl g ebo r n e Herr Domdech ant! h h h Indem ich für die erzliche Teilna me . se r

ank b e i ich h d e , e l e mic , die von Euer Gnaden an

' mich g er 1cht et en Fragen zu beantworten In der Lehrerbildungsanstalt ist m an im Musik » fach bis dato nur stets auf z e h n M o n a t e gegen Ta t Remuneration aufgenommen . In der hat der o dortige D irekt r , um der Belästigung meiner Feinde

’ l o s zu werden (denn man hat s hart auf m 1ch abge »

eh h i h m 1 r 1 s en , o b w o l c n k e i n e r W e i s e h h h h s c u l d b e w u ß t b i n) , a u f m i c nic t me r

reflektiert .

1 28

Das letzte Schreiben h at folgenden Wortlaut :

chwü r di sf er h o chw l H o g , oh g eb o rn er gnädigster Herr D omdechant!

Wo finde ich einen Mann auf dieser Erde , der , h h at seitdem es dem Aller öchsten gefallen , mir meine volle N er veng es undh e if zu entreißen (wahr »

‘ s che inlich m ich z ) » um u demütigen , ein größeres Mit h ! ! gefü l an den Tag gelegt hätte , als Euer Gnaden h Noch im letzten Ja re , als trübe Stunden mein

Ihr w l Leben verbitterten , war es Herz , e ch es für mich warm pochte Sollte mein Herz hingegen h nicht desto heißer sc lagen an j enem Freudenfest , h 2 ! das alljä rlich am 4. Juni gefei ert wird Für mich wahrlich ein großer Festtag ! Nehmen Ho chs elb er meine tie fstg e fühlt e Gr afu » lation entgegen ! G ott verleihe Euer Gnaden vor allem vollste Gesundheit und recht langes Leben und kröne Ihre hohen Verdienste um die Kirche und den Staat schon zum Teil hier auf Erden ! Um die j enseitige Beloh nung wollen wir beten !

he e ich Eben ute sind s acht Tage , daß meine s c s . M e in F Nr 3 , die schwierigste aller Messen , zum ersten Male in der Augustinerkirch e aufführte . (Kostete über 3 00 Gulden ; den n ich hatte die Kräfte h h h des Hoftheaters . ) D em Höc sten zur Ver errlic ung

geschrieben , wollte ich das Werk z u e r s t in der s e it en Kirche aufführen . Die Begeisterung von der K ünstler sowohl als der übrigen A nhör er war b e i» ' ( ir ü r nahe namenlos . Die m daf r g e br achten Eh en

1 30 11 sind bereits 9 e h ö r e n d e Ortes untergebracht . ) h ! ä n d . Mündlich me r Den g Frl . meine Handküsse . Mit Respekt Euer Hochwürden und Gnaden danks ch uldig st er

Anton Bruckner . 23 1 2 Wien , . Juni 87 . e Näher Erklärungen sind nicht nötig . Dom S chie der m a r 1 8 scholastiker y , geboren 07 , gestorben

1 6 . 1 874 April , war ein weitblickender Mann , der sich große Verdienste um die Heranbildung der

Priester erwarb . Zweifelsohne dokumentieren die

Br u ckn Briefe , die für die er f or s ch er nicht ohne Wert sind , daß dieser edle Priester ein wahrer Freund de i und Förderer s Meisters gewesen st .

Hochwürden Herr Professor!

Innigsten Dank für Ihr äußerst liebevolles Schrei » h h h ! ben , wodurc ich mic se r geehrt fühle Berlin ganz unbeschreiblich führt im Winter wieder das Te D eum auf (auch das Kaiserpaar will er » s ch e 1n e n) und eine oder zwei Sinfonien von mir .

v. Bülow h at da s Te Deum empfohlen . So auch in h Dresden , Stuttgart , C ristiania u . a . m .

Der bisher unver öffentlichte Brief ist an Professor Deubler

e e s h es tz e des t t es in St . Flor ian ger ichtet und b find t ic im B i S if

St r Der e s c ori e ht e s er e st . Flo ian . R g en h und b ac n w t Komponi , 1 1 4 Ho w h e e den . Ps ch . r t e das r F anz Müller, s e llt Sc ib n , alm und e in be ige gebenes Bild Bruckners in Ii ebenswürdiger Wei se zur

Verfügung .

13 1 In D »M oll » Sin f on ie a u f e » . London wird jetzt die g

führt . h s h Me 1n Bruder ist, wie er mir sc reibt, e it ac t h h Tagen von der Influenza be aftet . Dürfte ich nic t

o chw . . h H Hr Professor , als seinen Chef , bitten , i m auf kurze Zeit a u f m e i n e R e c h n u n g einen

Ersatzmann und Arzt bestellen zu wollen , weil h diese tückisc e Krankheit, wenn s ie vernachlässigt

o ft e zur ü cklä f wird , bittere Folg n ß . Nochmals sehr bittend mit Dank im Voraus und \ tiefem R e spekt e .

1 1 . 1 4. . 8 Wien , 6 9

A . Bruckner .

Der Wiener Maler August G r 0 S Z er lieferte

n at urhi to u . a . die prächtigen Wandbilder für das s h » rische Wiener H ofmuseum . ldealbild der Pfa l bauten im Laibache r Moor (Becken) für das kunst» historische Hofmuseum das Aquarell Auerhahn » j agd “ traf Bruckner zufällig im Atelier seines

h . 11 Freundes , Bild auer V T i l g e r , der den Meister

bekanntlich später modellierte . Nach einiger Zeit begegneten sich Bruckner und Grosz in Steyr im Gasthof Zum Krebsen Bruckner wurde an der

Tafelrunde erst s o recht lebendig , wenn von Musik die Rede war . Nachstehender Brief stammt ' aus der Auto g r a ph en s a mm lun g Grosz! Den Empfänger konnte

r st er s er t h 1 E malig vom V fa s er v öffen lic t in Nr . Jahr gang 1 917 e i , in der L ipziger „Neu en Ze ts chr ift fü r Mu sik

Ho c hwohlg eb or ner Herr Direktor !

h Br ons arf» Danke se r für die Nachricht des v . h schen Ukases . Das ist eine Sc lauheit, damit die Herren Deutsch en sich desto bequemer ausbreiten

» . h h h können Voriges Ja r ein C orwerk, euer des

gleichen , und ich bin einzig nur Symphoniker . Ich werde die Herren Deutsche n nicht s o bald wieder belästigen ; heuer ab er in meiner Heimat ist es mein h h e eißester Wunsc . E i n e Stunde könnten s i mir

schenken . D er Psalm gehört ja eigentlich zur

. Ich H h Schlußfeier bitte Sie , err Direktor , noc mals h um Ihre gütige Verwendung . Wollen die deutsc en

h s ie h . Herren nic t, dann sollen mic gerne haben ‚

» Herr Levi wollte zu diesem Feste die 7 . oder 8 . Sym h e s chr ie phonie in Münch en auffü ren , wie er mir g h h f ben at . Ich gehe j etzt nac S a d t S t e y r in den

t t f r h f Car lsb a der S ad p a r o , und setze dort meine Cur

h . fort . Bitte noc mals . Mit Dank und Respekt

2 . 27 . 1 8 Wien , Juli 9

. Dr . A . Bruckner

h h D er Brief , der sic frü er im Besitze eines Mitgliedes des Wiener Männer g e s an g ver e in e s be » » fand , zeigt eine gewisse gereizte Stimmung Bruck “ ners gegen d1 e Herren D eutsch en . Man kann dies dem Meister nicht verargen , fanden doch seine Werke nur mit Mühe und No t und ganz allmählich

Aufnahme und richtiges Verständnis in Deutschland .

1 34 AUSZÜG E A US DEM DOKUMENTEN » FA SZIKEL BRUCKNER DES RECHTSANWALTES

DR . RE ISCH IN WIEN

t r 1 . B e au l i h t An on uckn r s Ansfelden ob . öst . g ebür g a an er n e d kais . kö . Normal Haupt s chul e zu Linz im Sc huljah r 1 841 den Vorlesungen übe r die Harmonie » und G ener a lb aß» lehr e und über das Or ge lspie l s ehr fl e ißig beyg ewo hnf und b ei der öffentlich e n Pr üfung folgenden For tgang bewiese n : Im theoreti s ch en Theile sehr g ut In dem pr akti s ch en The ile g ut

de In n Hauptre geln des Chor al Ges anges s ehr g ut .

e etr w S in B agen ar den Schulges etze n vollkomme n gemäß .

e Linz d n 30 . Juli 1 841 .

. Durz . J A . lkone Can os . P au s ert l v D r ach enthal , , J p 10 2 es h e t r D an Sc ul Ober aufseher . Di r k o .

ürr ber e r Prof . Aug . D n g , e e » L hr er d . Harmonie u . G en r al

b aßlehr e . 2 e . 41 Z ugnis vom 16 . Augu st 1 8 wonach Anton B ruckner durch 1 0 Monathe dem Unter »

r ht e ü r r ic f Tr ivia! Schul Candidaten an der k . k . No mal _ Haupts chule in Linz b eyg ewohnf h at und s ich e iner Pr üfung ter L un zog . ( ehrg ehülfe ) 3 i . Pensionsinsl fuf Certifikat als Schulgehilfe

r 30 kr . en ich et Linz am 1 8 . VIII . 1 841 . t t , 1 3 84 . 4. 19 l . L ehrg ehilfe n Zeugnis der Pfar re Windhaag vom .

4 e te t a ls 4 . r 1 8 3 s Vom 3 . Oktob er 1 8 1 1 9 Jänn e ang ll

l l re t t . Schu g ehü f e in Windhaag, D ekanat F ys ad

h ehrer h 5 . e f e s este t s L hrg ehül en Z ugni , aus g ll vom Sc ull Buc in

Windhaag .

h f d r r s h e 6 . A nsfellung sdekr ef als Sch ulg e ül e an e Pfa r c ul in 4 m 3 . 8 3 Kronsdorf k . k . Tr aunkr eis a t Steyr 2 I . 1 . , ,

13 5 2 Ze s . ah 9 . 7. Z l ugni

Vorzei er es es e rr t r er au s e e g di , H An on B uckn , s An f ld n

r e s e e rt h t im Tr aunk i g bü ig, a s ich an der kais . kön . Normal Haupts chul e zu Linz im a l l g e m e i n e n M u s i k f a c h e und insbes ondere in der H a r m o n i e» u n d G e n e r a l » ' h a ß l e h r e einer or dentlichen Pr üfung unterzogen und bey ders e lbe n

am 29. May 1 845

der e he i in allg m . Mu sik T or i e d e er ste Clas se mit Vor zug

de r r in r Ha monik und im p akt . Or gels pi ele die e rste Clas se mit Vo rzug erhalten; und zugl e ich auch in der Vokal » und

Instrument al s e t h h r Mu ik nam n lic . im C o al

G e an e s ehr und s g , Figur al

empf ehlenswerthe Kenntni s se und Fertigke it b ewi es en . Zur Urku nd d e ss en ge genwärtiges Zeugnis mit folgenden Unt ers chr ifte n und den gewöhnlich en Schul Sie g! bekr äftigt

wu rde . 1 4 4 Linz den 2 . Juni 1 8 5 .

t r . D . r re r Fr anz Ri e de , S . Schierf enecker , Di k o Dürrnb er e r e Pr . Diözes . Schul en Ob r aufs eher . of . Aug g , e de r e o ff entl . L hrer r Ha moni le e und Gener alb aß hr . f de r P rr r » 8 . A nsfellu ng s dekr ef als Schulg ehül e an fa und Ma k h e t s c ul S Flor ian , Bez . Enns .

9 t e t al s r st . Zeugni s über s e ine mu s ikalis ch e Tä igk i O gani ,

Lehr er und G es angs lehrer der Sfiffsäng erknab en .

r 1 4 St . Flo ian , 2 . Mär z 8 8. » t tifts r an is . Katting er, S Ö g

Zeugnis .

r t e ein ächt es m s » Vo zei er dies es Herr An on Bruckn r , u i g , ‘ kalis ch e s e e e h es s e er h u ss G ni , w lc au zubild n auc nablä ig tr t a e e r e e e t ss e s eb , h t mich du rch s ein e b re its rwo b n n K nn ni im theor etis ch»pr aktischen Or gel spiel e der ges talt e in g enom m r e t s e h e eser en , daß ich vollkommen üb e z ug zu in wä n , di junge Mann dürfte b ey s einem r astlosen Eifer und g eho r1g er Au s dau er es nach wenigen Jahre n in di eser Kunst zu noch

4 8 Die e e de Vo rst ehun der e sh tst t Nr . 816 1 . G m in g Land aup ad Linz

e r h eh t . r . An Herr n Anton Bruckn , Sc ulg ilfe in S Flo ian

Wir h e uns er t e e h e die r ab n v anlaß g fund n , I n n O g a n i s t e n s t e l l e an der hies igen Dom » und St adtpf arr

e h e r h da e e des err Wenzl r an kirch e , w lc du c s Abl b n H n D g

i i t e Be hofer in Er l edigung gekommen ist , b s zur def ni iv n

t er e ie e s etzung dieses Po s ens provis or i s ch zu v leih n . S hab n

e tr e se e demnach diesen Posten allsog l ich anzu eten , d n lb n b ei den öffentliche n Gott esdiensfen j e derze it mit Anstand e r der e st und zur Erbauung des Volk s zu v e sehen , in Di n verr ichtung s ich keine Saums al zu Sch ulden komme n zu las sen mit dem H errn Kap e llmeist er und dem übr igen Mu s ik » , p ers onale ein gutes Einverständni s zu pfl e gen und der gute n t Meinung die man von Ihnen h at , auf di ese A rt bes ens zu ,

ents pr e chen . We ge n A nwe1sung der diesfällig en B ezüge wir d s ich t tth t ere er e et unter Einem an it ie ho chlöbl . k . k . S a al i v w nd

und Sie wer den h ievon nad1 1räg lici r verständigt wer den .

» « e e e P ste ve r We gen Ange lobung , daß Sie d n mit di s m o n e Sie bundenen Verpflichtungen nachkommen wer den , hab n s ich längst ens binne n 8 Tagen b ei der hies ige n Geme inde

Vorstehung als weltlich en Vogte i gehör ig zu melden .

Ge istliche und weltliche Vogte i der Dom und Stadtpfar rki r ch e Linz

1 4. 8 am Nove mber 1 55 . l ha . l i fer Dü zer . Trau nf ch ederin er Domk e m e s . r J . B . S i ay , ap l v

u e er Fr anz G g g ned ,

- e g eisfl . Vogte i Commiss är d r Domkir ch e .

1 e 1 9 t r 1 II . 855 al h h e . Zeugni s von S . Flo ian 6 . ! s Sc ulg ilf von

4 1 9 z efl 8 1 8 5 1 . . D e emb 55 4 20. Die G emeinde Vo rst ehung der Landeshauptstadt Linz Nr . 58. We gen der defi nitiven B esetzung der hi es ige n Stadtpf arr» tt s Or g anistehstelle wir d den 25 . d . M . um 2 Uhr Nachmi ag “ in der hies igen Domkir ch e mit den sämmtlich en diesfällig en

1 3 8 Kompetenten e ine Pr ufung abgehalten wozu Sie hiemit als , Mifkom efenf ers h e e e e p zu c in n ing laden werden .

21 . 1 Linz , am Jänner 856 .

De r . th k k . R a und p r ov . G emeinde Vorstand

Dü z r er von Traunfhal . Die G emeinde Vo r stehung de r Lande shaupt stadt Linz 3 15 1 Nr . .

e h he t tth tere r s 23 In Folg o n S a al i E las es v . 1 8 . d . M . Z . 69

r h e h e t e e e ff » wi d I n n i mi b kannt g g ben , daß die hohe k . k . Sta halferel den A n t r a g Ihr er definitiven An stellung als O r ga » nist der hies igen Dom und Stadtpfar rkirch e im Einverständ se mi de nis t m hochwür digen bis chöfl . Co ns istorium unter den h e e e t t t s e es t h e 11 . nac folg nd n B immung n b ä ig ab zw .

e t hres eh au s der t t rr r 128 D fini . J a g alt S ad pfa ki che II . h Domkir c e fl . 20

au de . li i s m k k . R e g onsfonde fl . 300

448 Sa . II .

Stollg ebühren u . s . w . Geistlich e und weltlich e Vogte i der Dom und St a dtpf arrkird 1 e

5 . 8 Linz am 2 Apr il 1 56 . , l r aunfha . Dürzer v . T

Zeugnis , t daß Herr Anton Bruckner Dorn und Stadto r ganis in Linz , , mein Wer k über die r i c h t i g e F o l g e d e r G r u n d » h a r m o n i e n o d e r ‘ v o m F u n d a m e n t a l b a ß g ründ

e was e er lich studiert h at und zugl e ich alles das j enig , im Wi n , Kon servator ium der Mus ik von diesem G e ge nstande in den ers e e h e e ehrt r s h st e e t n zw i J a r n g l wi d , ic voll ändig zu ig n gemacht hat davon habe ich mich s owohl durch mündlich e , und s ch r iftlich e Pr üfung übe rzeugt und kann ihn daher nach , me inem Gewi s se n al s e inen tüchtigen L ehr er in die sem Fache empfehle n . 1 858 Wien , den 10 . Juli . e hter (L . S .) Simon S c , t i ste r . r s kais . kön g l . ö Hof O gani und Profes s or der Harmoni el ehre am Konservato rium der Mu s ik

in Wi en .

1 39 i 2 . 3 Zeugn s , daß H er r Anton Br uckn er als Org anist n ebst e ine r glück »

h e t r e e e lic n Na u anlag , fl ißig m Studium , vi el Pr aktik und dadu r ch erwor be ne G ewandt he it im Pr äludiere n und im

r h hr e e e he e t v » Du c fü n in s T ma z ig , und folglich unter die or

zü lichsfen r ste e h t er e de r g O gani n g zä l w d n kann , bez e ugt

ter e h ete m it s e n er n s hr t Un z ic n i Ha d c if und Si egel .

( . ) h ter L S Simon Sec ,

s köni l ö s ter r kai . g . . Hof O g anist und Profes sor der Har moni el ehr e am Konservator ium de r Mus ik

in Wi en .

Wien , 1 2. Juli 1 858

n e 12 VIII . Zeug i s von Simon Se chter (Wi n , . t daß Anton Bruckn er die Pr üfung im e infach e n Kontr apunk , in all en G attunge n und im Har monis i er en ge gebe ner M elo

i ch e s ehr dien , en dlich im s tr enge n mus ikalis ch en K r ns afz e

ehr e e t nvoll b s anden hat .

25 3 e t e . 1 h Wien , . Ap ril 860 Pr üfun g be i Se c ter im dopp l n , drei » und vi er fachen Kont r apunkt zur vollst en Zufr i e denheit

abg el egt .

26 i e ter e e pr ie 26 . r 1 1 r e h str . W n , Mä z 86 P üfung b S c ; ng üfung

über den Canon und die Fuge vollkomm en g u t bes tande n .

27 1 9 . Wi en , . Novem be r 1 86 1 . Pr üfun g —über p r aktis ch e Leistun g im Kompo sitionsf ach im gr oß en Mus ikver e inss a al vor e in er Kommiss ion der Ge s e ll

s f e ch a t der Mus ikfr eunde , b st ehend aus :

t r Hellmesb er g er , A rt . Dir ekt or am Kons erva o ium , t k . k . Hofkape llm eis er ,

r H e be ck , A rt . Dir ekt or am Kons ervator ium, t Chormeis er. des Männer g es an g v ere ines, e er Simon Se chter , k . k . Hofor gan i st und Pr ofe sso r am Wi n

s t Kon erva or ium ,

» M de s . . H f th e t er K l i o s ons , k k o ope rn a ape lme s ter und

Pr ess r e e s er t r of o am Wi n r Kon va o ium , M e d e abe ck er , R fer ent es Wien r Kons ervator ium .

1 40

4 e e ts rt die e e e s e e 3 . S in H ima o G m ind An f ld n ernennt

70 r Br uckner 1 8 zum Eh enbür ger .

Die Wi ener Handels » und G ewer bekammer s chickt Bruck »

ner am 24. A pr il 1 87 1 nach London zwe cks Abhaltung von

r . ( r Or gelkonze ten Du ch s chlagender Er folg . )

26 t Am . Ok ober 1 873 Mittag halb 1 Uhr gibt Br uckner em Konzert eigener Kompos ition en im Wi ener groß en Musik » i vere n ss aal .

4 2 ). 1 7 Z 6 . k . k . Minister ium für Kultus und Unte rr icht verle iht

r er e in e er s st r - B uckn n u liche Kün le Stipendium von 500 Gulden . 4 Wi en , 9. Jänner 1 87 .

D as Ansuchen Bruckners um eine l eb ens längliche j ahr » lich e Dotation au s Landesmitteln wir d vom Linzer Landtag 1 1 74 am 0 . Jänner 8 abs chlägig bes chi e den .

Bes ch einigung, daß Anton Bruckn er dem Pens ionsf onde des

Wi ener Konservatoriums ab 1 . Oktober 1 868 al s Mitglie d

angehört .

G esuch um e in e Kanzlisten Stelle b ei e iner der Ger ichts » /

e r r s t r h r 2 t 1 853 . b hö den in Obe Ö er e ic dati e t vom . Augu s ,

Skizze s einer Antritt srede als Lektor an der Univers ität für Har monielehr e und Kontr apunkt an der ph ilosophis chen 7 Fakultät . 25 . November 1 8 5 .

G es uch an die Statthalt er ei um Verle ihung der Kap ell

7 r 1 877 . m eisters telle an der Kir ch e am Hof . Jänne

“ 1 59 te e mit dem er er ur . 60 di Kam V m k z ück Z , e S ll

wur de anderweitig verli ehen, 26 . Mai 1 877 .

Gesuch an das Ob ersthofrrieist er amt um Verle ihung e iner der aus ges chri eb en en Stell en als Hofkapellmeister Vice

Hofkapellmeister . Kam mit dem Bes ch e id zur ück

der Hofmu sikka elle . Anton Br uckn er , Mitglie d b

e e r e t h r h di Z . 5880 . Die ses Einschr ib n e l dig s ic du c e in

' r r» der Wi ener Zeitung vom 1 5. und 25 . d . M . publizie ten ande

1 42 weitig en Besetzung de r St elle des Hofkap e llmei s ters und t Vice Hofkapellmeis ers .

Vom k . k . Ober stho fmeisl eramf .

77 . Wien 27 . Novemb e r 1 8 ,

1 880 : Josef He llme sberg er bes ch einigt unterm 1 6 . Juli

rs Die große M esse (in D) des k . k . Hofor gani sten‚ Profes so Anton Bruckner kann als ein wahr es M ei sterwerk bezeichnet

i s wer den . Genial in de r Erf ndung , großart ig in der mu i

kalis ch en s hr de s e es h at das er b e i e er » Au fü ung T xt , W k wi d t t r r de . e e h er eh hol e Auffüh ung in r k . k Hofkap ll nic t v f l , t große n Eindruck auf alle Kunstvers ändige zu mach e n .

Stift sb rief der Pfarrkir che An s felden im Tr aunkre i s alljährlich e ine Seel enm es s e für de n verstor bene n Vater

e e e r h Jos ef Bruckn r , gew s ne Sc ullehrer zu l esen .

L ehr g ehülfen Zeugni s des Pfarrexpos itu ramfes in Kro ns 2 1 45 . dor f . 1 . Mai 8

Um diese Dokumente bewirbt sich die Gesell

schaft der Musikfreunde in Wien , ferner erhebt die

Universität darauf Anspruch . Da ein ziemlich hoher E Liebhaberwert besteht , dürften auch die rben

darauf Bedacht nehmen .

1 43 O R T S R E G I S T E R

94 h 4 Admont Mann eim 65 7 . , e e 9 1 0 30 1 35 1 41 Ansf ld n , Mar i enbad 25 . , , , , 4 1 3 . n he 1 Mü c n 6 , 1 7, 65, 7 1 , 72, 99, r 1 33 1 s 4. Aug bu g . 29 1 33 , 1 3 ,

1 9 2 1 1 17 1 1 8 1 41 Nancy , , , , .

e 0 N uzeug 1 .

Nür nbe r g 1 6 .

1 P r s 9 1 - 2 a 1 3 . 9 1 1 17 Chr isti nia a i 1 1 8 . , , ,

Powang 9.

1 3 1 . Dres den 99,

Salzbur g 1 7, 1 8, 1 1 1 , 1 41 .

Ebe ls ber g 1 0 . Skiernewicze 76 .

1 . Enns 1 2, 36 te r 1 0 3 1 3 3 S y , , , 66 , 2 1 1 73 75 1 0 1 03 1 0 . 2 , , , , , 3 Fr ankfurt 28 . i 1 b s 38 . 1 1 r 28 6 7 . G az , , r 8 St . Flo ian 1 0 , 1 , 3 2 3 5 73 86 106 1 13 , 3 , 3 , , , , ,

Hambur 89. g 7 1 2 , 1 3 1 ,

H e idelber g 50 . Stuttgart 65 1 3 1 . 1 1 , Hörs ching . Thalgau 9 1 02 42 87 . Kre msmunster , ,

27 1 28 . . Kre uzen 1 , Vöcklabr uck 1 0 , 35 , 73

1 4 . Kr onstor f 1 2, 3

Wels 9. 1 1 4 1 7— 20 23 27 7 1 . e 9 0 Le ipzig Wi n , , , , , , 9 1 1 — 1 6 1 8 23 30 3 4 28 3 3 3 5 42 47 49 55 56 Linz , , , , , , , , , , , , , , 7 89 90 1 02 59 6 1 65 82 83 86 42, 46, 86 , 8 , , , , , , , , , , 1 3 1 1 1 2 1 21 89 94 99 1 02 1 1 1 126 0 , 09, , , , , , , , , — 4 1 3 3 1 42 1 35 1 2 . , . 4 h 1 2 30 34 135 9 1 1 32 1 1 . London , 2 , , . Wind ag , , ,

er 10 . Lyon 2 1 . Wolf n

1 44

41 e r 3 1 . Hilleyenn 1 . M ißne 4 he he rst 56 . Me ndelssohn 22, 3 Ho nlo , Fü ,

r 22 . M er klin 20 21 . Ho n ,

1 Mo des on 1 5 1 4 Huber 0 . s s , 1 .

Mottl e 70 4 , F lix . Jahn , W . 6 . 42 Mozart 9 , 88 . , i t 2 Kach elme er h 3 . , Ka . Müller Fr anz 1 3 1 . , Karl L 1 02 , udwig . 7 1 Muck . he r 84 T odo . i is h 27 28 67 7 1 i e 1 1 1 2 N k c . . , . Katt ng r , , 1 3 .

rf r l Keldo e , V ktor 1 1 0 . Ob erho ffe r 20 _

27 1 8. Dr . 1 2 Keyl , Max ,

t 1 1 41 P rt er 22 . Kitzler Ot o 5, . aumga n ,

Klofe 22 Pame sb er er 1 1 2 . . g

'

Per er v . 3 3 Kr aus e 6 1 . g ,

Kr e 1 33 Peters id 3 9. oyer, Th odor . , Gu o

r Pfeiffer Jos ef 1 37. Kü nb er g er 9. , Pr ang hofer 1 38 1 22 1 23 Lanz , Engelbert , .

Pros chk o 1 12. 1 03 Leo ! III . .

e 27 28 67 7 1 72 74 99 L vi , , , , , , , Raffig 56 . 1 3 1 34 3 . , R eine cke 9.

0 . s t 50 93 . e e h 2 Li z 9, , R naud d Vil ac - r t r 47 48 Lis zt Fr au Gener al Proku a o Richter Han s 28 3 3 , , , , , , 4 9 50 . 7 7 9 56, 6 , , . 2 1 34 2 47 1 8 . e 2 33 6 0 . Löw , , , , , Rig aun 2 1 7 hr 2 1 9 1 . Lo 2 . R opark , 22 u 70 1 1 7 r se 1 4 1 . Lo is , . R u dig ier , F anz Jo f , 7 Lü t iwig II . 2 . 9 Sach s , Hans . 4 1 83 1 1 1 6 . Ma ekker 5 . ch r b , S alk , F anz , 4 9 83 M h er st 22 3 9 Jos ef 22 23 7, 5 , , a l Gu av , , , , , 2 4 1 33 i . 9 Ma lly 2 , . 42 e he 3 9. Sch ellenber g E . L . . Mauk Wil lm , , 20 23 25 i erm a r . . Mauter 1 5 . S ch ed y , J B , , , — h 7 1 1 9 1 3 1 . Maus er , Jo ann 1 3 . h i h r 1 5 Max Emanuel 84. Sc m d , Ric a d ,

r h ch n w s 1 8 1 21 . May , T eophilus 106 . S ee ei 1 ,

1 46 1 P 2 . Stöving , aul Sc hopenhau er 56 . 4 0 Str ema r 6 . Sch r eyer Adalbert 9 . y

r ter Dr . . 32 . Sch ö , v 35 1 32 Tilgner, V . , 4 se 12 . S ch ropp, Jo f Thun Gr af 9. , 9 3 3 41 42 45 52 Schubert , , , , , , 1 9 .

40 . Schumann , Rob .

hu anzi h 1 1 . S c pp g 1 0 Wagner Han s 1 . 15 1 8 1 9 , S echter Simon 1 4 , , , , , 25 26 28 Rich ar d 17, , , ,

1 39 1 40 1 41 . , , 48 50 5 1 53 70 3 1 40 , , , , , 1 1 3 , , Seib erl Jo sef . , 74 2 . 7 ,

r 1 5 . Ka l 7 1 1 8 1 20 Walde ck Karl 24 9 , , , , , r 1 03 Se ile .

123 .

Sinsler 32 . Waltmann 1 1 0 .

Smetana 9. 1 22 123 . Weilnb öck Kar l , 22 , ide . Spe l 4 Weingartner 7 . 42 Spohr L . . , 1 Weiß Johann 1 . ,

hb é 1 19. St adle r , A Weißg ärb er 1 20

1 6 . S or ch A . M . t , 9 2 3 . Wol f Hugo 2 , 49 , Stradal . Wolfrum 50 .

h r 80 . Str auß , R ic a d

1 2 . ) . i . 1 Zenett , Ed v Steinmayr 1 .

Zerr its ch 3 5 . Stern 20 .

1 47 W E R K R E G I S T E R

INFONIEN : A . S

» 42 F Moll 1 6 , 0 ( - 42 — 4 N r . D Moll) 5 1 29 41 4 — 49 0 93 Ers t e 17, 8, , , 6 5 , 41 49— 52 Zweit e 26 , , 25 27 28 41 43 50 5 1 52 — 56 Dr itt e , , , , , , , Vi ert e 56 — 60 28 60 — 64 Fünfte ,

27 64» - 7 S e ch st e , 6 7 — 7 7 29 41 2 . Siebente 2 , , , 6

cht e 28 3 3 72 — 76 82 A , , , . 8 3 1 3 2 44 77 Neunte 2 , , , ,

MMERMUSIK : B . KA

t 28 83 - 84 Str eich quintet , Int er m ezzo 84»- 85

KIRCHENMUSIK : C .

A ffer entur 1 00 Antiphon 87 1 A ve Mari a 6 , 86 A ve Maria 87 A ve Mar i a für A lt 86 Chor al in F-Moll 1 0 1 Ecce s acer dos magnu s 87 Ex audi 1 2 Vi er Gr aduali en 86 J am lucis orfo s idere 86 Zwei Ki r che nchör e 87 Liber a 1 00 M es se in B 1 00 Mi ss a s olemnis B -Moll 1 06 Vier stimmige Chor alm es s e 1 00

1 48

Vexilla r e gis 1 1 1 Vor A rneths Gr ab 1 12 Zwei Totenlie der 1 1 3

E A IE WE E . KL V R RK :

Erinnerung 1 1 4 Phantas ie für Klavi er 1 1 4

F 1 : . 1 1313512

A u s Amar anths Waldliedern 1 1 4 Im April 1 1 4

VER CHIEDENES : G . S

Zwe i Militärmär sche 1 1 4 Violin und Klavi er 1 1 D E U T S C H E M U S I K B Ü C H E R E I

Ba nd 1 . FRIEDRICH N1ETZSCHE : RANDGLOSSEN ZU BIZETS

„CARMEN Im A uftnag e de s Nietzs ch e-Ar ch ivs her aus ge geb en i von DR . HUGO DA FFNER . M t zahlreichen Not enbei spiel en .

Gebunden M .

Band 2 .

PROF. DR . ARTH. SEID L : DIE HELLERA UER SCHULFESTE

- UND DIE BILDUNGSANSTALT JAQUES DALCROZE .

Mit 1 6 Bildni sbe il ag en.

e G bunden M .

Ban d 3 . A DOLF BERNHAR D MAR! : ANLEITUNG ZUM SPIEL

DER BEETHOVENSCHEN KLAVIERWERKE . e he e e N u r au s g g ben von Pr of . DR . EUGEN SCHMITZ .

Mit 1 14Notenbeispielen .

G ebunden M .

Band 4.

e PROF. AUG . WEWELER : AVE MUSICA ! Mus ikalisch e D es i Einblicke und Au sblick . ( as W en der Tonkunst und d e t e e m er e es r e e . ) e r e e e od n n B bung n N u , gänzlich umg a b it t

Aus gabe .

G ebunden M . 2.

B and 5 .

PROF. DR . ARTHUR SEIDL : MODERNER GEIST IN DER e e e e t r DEUTSCHEN TONKUNST. G dank n in s Kul u s h e p yc olog n . Neue erweiterte Au s gab e. ,

Gebunden M . 3 .

c e r B an d i s t e i n z e l n k ä u f l i c h . r A u s f ü h l i c h e r K a t a l o g k o s t e n f r e i .

G U S TA V B O S S E V E R L A G , R E G E N S B U R G ' D E U T S C H E M U S I K B U C H E R E I

Band 6 .

B LORTZING : AL ERT GESAMMELTE BRIEFE. er s e e e H au g g b n von GEORG RICHARD KRUSE . Neue , er ehrt s e i v m e Au gab . M t einer Bildnis und einer Facs imile

Beilage.

G ebunden M . 3 .

Band 7 .

B N S H : RU O C UHMANN MUSIK UND KULTUR .

Ge s amme lt e Aufs ätze von PAUL . EHLER S SIEGMUND , HA U E VON S GGER, LUZIA N KAMIENSKI , ALBERT LAMM , P A . M DR AUL RSOP, DR . WALTER NIEMANN , RUDOLF

PANNWITZ, PROF. DR . ARTHUR PRÜFER , DR . PAUL

A - M EI ITZ . P . ! ST N ER H RIESENFELD , DR , ERM STE HANI ,

PROF. DR . RICHARD STERNFELD , DR . KARL STORCK

und WILHELM WEIGAND .

Mit einer M us ik - B eil age von CONRAD ANSORGE und e B - iner ildnis Beilag e : PROF . DR . ARTHUR SEIDL .

Gebunden M .

Band 8 .

P ROF. DR . ARTHUR SEID L : STRA USSIA NA . AUFSÄTZE - ZUR FRAGE .

G ebunden M .

Band 9.

HANS WEBER : RICHARD WAGNER ALS MENSCH . i ner Le b ens s äße a us s einen Bri efen und Schr iften . M t ei

i - Bildn s Beilag e .

Gebunden M .

h J e d e r B a n d i s t e i n z e l n k ä u f l i c .

A u s f ü h r l i c h e r K a t al o g k o s t e n f r e i .

G U S T A V B O S S E V E R L A G , R E G E N S B U R G

D E U T S C H E M U S I K B Ü C H E R E I

Band 1 5 1 6 und 17 ,

KAR L PHILIPP EMANUEL BACH : VERSUCH ÜBER DIE

WAHRE ART DAS KLAVIER ZU SPIELEN. Neue voll ständige Au s gabe mit Ba chs e igenh ändigen , bisher unveröffentlichten Er gänzungen und Zusätzen her au s e e e DA F . O FN R Mit g g b n von DR HUG E . zahlreichen Noten e b ispiel en . 3 Bande gebunden j e M .

Ban d 18 un d 19.

P . . ROF DR ARTHUR SEIDL : ZUR MODERNEN TONKUNST. es e t s t e t e e e G amm l e Auf ä z , S udi n und Skizz n . Zwei Bänd .

Band 1 ZUR MODERNEN TONKUNST UND ZUM MODERNEN

KONZERTWESEN . (PRINZIPIENJ

Gebunden M . 5 .

MODERNE TONKÜNSTLER UND TONDICHTER . (PERSÖ NLICHKEITENJ

“ e Gebund n M .

2 Ban d 0 .

e e FRA NZ GRÄFLINGER : ANTON BRUCKNER . S ein L b n

r e i e h Bi d s e und s eine We k . M t zahl r ic en l und Fac imil e B ilagen .

G ebunde n M .

i h J e d e r B a n d i s t e i n z e l n k ä u f l c .

A u s f ü h r l i c h e r K a t a l o g k o s t e n f r e i .

G U S T A V B O S S E V E R L A G , R E G E N S B U R G D E U T S C H E M U S I K B Ü C H E R E I

Band 21 . MA ! N DR. ARE D : ZUR KUNST GLUCKS .

e e t s i e . G s amm l e Auf ätze . M t zahl reich n Notenbei spielen

G ebunden M .

Band 22 .

DR . ALFRED HELLE : VOM MUSIKALISCH SCHÖ NEN . s e r h Psychologi ch e B t ac tungen .

G ebunden M . 2.

B and 23 und 24.

E. T. A . HOFFMANN : MUSIKALISCHE NOVELLEN UND

AUFSÄTZE . e Vollständige G es amtau s gabe der mu sikalisch en Schrift n .

I TEL . N eu her au s gegeben und erläutert von DR . EDGAR S i h e h e e s e e M t za lr ic en Not nb i pi l n .

Band 1

MUSIKALISCHE NOVELLEN .

Gebunden M . 5 .

Band 2 :

MUSIKALISCHE AUFSÄTZE .

5 . G ebunden M .

Band 25 .

( ) . J . C . LOBE : HANDBUCH KATECHISMUS DER MUSIK

N eu b e arbeitet und her au s ge geben von DR . ALFRED HELLE . iel en Mit zahlre ich en Notenb ei5 p .

G ebunden M .

J e d e r B a n d i s t e i n z e l n k ä u f l i c h . e A u s f ü h r l i c h e r K a t a l o g k o s t e n f r i .

G U S T A V B O S S E V E R L A G , R E G E N S B U R G D E U T S C H E M U S I K B Ü C H E R E I

Band 26 und 27.

. ISTEL WA GNERSTUDIE DR EDGAR : N . es e te s t e e i G amm l Auf ä z . Zw i Bände . M t zahlreich en Noten e b eis pi len .

Band 1 :

VON DEN WERKEN .

G ebunden M .

Band 2

VOM MENSCHEN UND KÜNSTLER .

e e G bund n M . 3 .

Band 28 und 29.

- P . H ROF DR. ART UR SEIDL : MUSIK DRAMATURGIE . es e t s e e . e B e G amm l Auf ätz Zw i änd .

Band 1

- AUF HOHER SCHULE DER MUSIK DRAMATURGIE . 4 G ebunden M. .

Band 2 :

GRUNDLINIEN UND ZEITFRAGEN . 4 Gebunden M . .

Band 30 .

ERNST FRIEDRICH RICHTER : LEHRBUCH DER HARMONIE . P e r aktisch e Anl itung zum Studium ders elben . e e N u b arb eitet und her au s ge geben von DR . ALFRED HELLE . i M t zahlreich en Notenbeispielen .

Gebunden M. 3 .

J e d e r B a n d i s t e i n z e l n k ä u f l i c h .

A u s f ü h r l i c h e r K a t a l o g k o s t e n f r e i .

E E G G U S T A V B O S S V R L A G , R E G E N S B U R

N E U E M U S I K B Ü C H E R

PROF. WILHELM FRE UD ENBERG : WAS IST WAHRHEIT! h e e Lic t und Tonw ll n . Ges ammelte Aufs ätze .

- 3 G eheft et M . . 4 In Ganzleinen M . .

1> . LUDWIG FRANKENSTEIN : ARTHUR s 131 1.

ri i - E n L eb ens abr ß . Mit einer Bildnis Bei l ag e .

Geheftet M .

AMADEO VON DER HO! A : STUDIENBREVIER FÜR DEN MUSIKINSTRUMENTA LISTEN (STREICHINSTRUMENTA LI

STEN UND PIA NISTENI .

- f e G ehe t t M .

In Sch ulb and M . 6 .

In G anzl einen M .

DR. KONRAD HUSCHKE : DIE DEUTSCHE MUSIK UND

UNSERE FEINDE .

Geheftet M .

In Ganzleinen M .

ODER . DR . EDGAR ISTEL : REVOLUTION UND

Ge heft et M .

In G anzl eine n M .

KLAUS PRINGSHEIM : VOM MODERNEN WAGNER -PRO

BLEM .

G eheft et M .

In Pappb and M . 2 .

i J e d e r B a n d i s t e i n z e l n k ä u f l c h .

A u s f ü h r l i c h e r K a t a l o g k o s t e n f r e i .

G U S T A V B O S S E V E R L A G , R E G E N S B U R G N E U E M U S I K B Ü C H E R

DR. PAUL RIESENFELD : DIE AU SWANDERUNG VOM HEI

LIG EN G RA LS BERG E. Sonder abdru ck au s B runo Sch uhmann Mu sik und Kultu r i ( Deuts ch e Mus kbü che r ei Bd .

Geheft et M .

PROF. DR . ARTHUR SEID L : ASCANIA ZEHN JAHRE IN

ANHALT.

G esa mm elte Aufs ä tz e au s Erl ebni ssen , A nr egung en u nd

Studie n .

o - 7 e t e t it de e Lexik n Form at, VIII und 36 S i n s ark . M r Ing - w . l eu ens bor g Antig ua n ach Ent u r f von Pr of . F . W K k

u e r t mit de m Darm stadt in Sd i warz , Gold und Bla g d uck , h t Bil de de s He r zog s Fr i edr ich II . von An alt in feinem M at

dru ck g es chmückt .

F e i n e A 11 s g a b e auf fein em H adern p api er mit au s ge

malt en Initialen.

e e . Ge h ft t M . 30 4 In Halbper g am ent M . 5 .

1 d < a i r E i 11 f a c h e A 11 s g a b e auf gutem Werkdru p pe .

5 . Geheftet M . 1

2 . In Ganzleinen M . 0

J e d e r B a n d i s t e i n z e l n k ä u f l i c h .

A u s f u h r l i c h e r K a t a l o g k o s t e n f r e i .

G U S T A V B O S S E V E R L A G , R E G E N S B U R G ' N E U E M U S I K B U C H E R

PROF. DR. ARTHUR SEIDL : WAS IST MODERN!

Sonda ah dru c k au s „Moder n er G eis t in d er de uts ch en “ o n st ( e t s h e i T nku . D u c Mus kbü che rei Bd.

Geheft et M .

P . DR . . ROF ARTH SEIDL : RICHARD WAGNERS PARSIFAL.

Zwei Abh an dlungen .

eh e 2 G eft t M . . H r a e In albpe g m nt M . 3 .

D R. PAUL STEFAN : DIE FEINDSCHAFT GEGEN WAGNER .

Ge he ft et M.

In G anzle inen M .

PROF. DR . RICHARD STERNFELD : MU SIKALISCHE SKIZZEN

UND HUMORESKEN . 2 G ehe ftet M . .

In Ganzl eine n M . 3 . ,

DR . KA RL STORCK: TEMPEL DER KUNST.

Sond er abd rud& aus Bruno Schuhm ann : „Mus ik u nd Kultu r

(Deu ts che Musikbü che r ei Bd .

eh G eftet M .

e d e r i s t e i e i c h . J B a n d . n z l n k ä u f l

A u s f ü h r l i c h e r K a t a l o g k o s t e n f r e i .

' A E G U S T A V B O S S E VE R L G , R G E N S B U R G

Gr f n a l i g e r , Fr a n z An t on Br u c kn e r

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